Mannheim an den Planken neben der Hauptpost. Ab morgen long, den l. Jul früh und soweit Vorrat reicht, folgende rage Reste fuse Anz uosfoffe Kupon in Längen bis 3,20 Mt engl. Qualitäten, Maß stoffe. Reste von einfarbigen Seiden-Stoffen, modernen schönen Seſden-Foulards, Georgette, Waschselde, Seidentrikot, Woll ., feine erstklassige Kammgarn- und echt Der Stoff zum ganzen Anzug nur mousseline, Waschmousseline, Beiderwand, Hemdenzenhir. Reste von einfarbigen Wollstoffen, Woll-Georgette, Mantel. stoffen, Tweed, Wasch-Tweed eto. Zur und zwei Driitel der regulären Preise Hälffe 34.50 R E S E von Nessel, Hemdentuch, Croisé, Bettuch-Kretonne, Kissen- Halbleinen, damast, Inlett, Bettkattun, Handtuchstoffen, Gardinen-Reste aller Art mi ganz Eerhehlichem Preisnachlas! Hemdentlanell, Wäschebatist, Schürzenzeug etc. etc. Beituch-Halbleinen, Bett- Extra billige Strümpfe u. Socken Zurückgesetzte Bade-Anzüge Zurückgesetzte Kunstseiden-Wäsche 784 Geſtern nachm. um halb 1 Uhr verſchied nach kurzem, ſchwe⸗ ren Leiden im Krankenhauſe in Worms mein lieber unvergeßlicher Gatte, unſer guter treubeſorgter Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Franz Kempf 1. wohlvorbereitet durch den Empfang der heil. Sterbeſakramente, im Alter von 53 Jahren. Wir bitten für unſeren lieben Verſtorbenen zu beten. Viernheim, den 9. Juli 1930. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet morgen Donnerstag nachmittag um 6 Uhr vom Trauerhauſe, Alexanderſtraße 14 aus ſtatt. Zur Minderpflege Kräftigungsmittel: Lecifferin zur Blutbildung, Flasche 1.75 Me. Tocayer- wein, Biomalz, Lebertran- Emulsion. Mörperpflege: ö Vasenol-Kinderpuder 80%, * 55 u. 30 Pfg. Wundsalbe, Tube 50 u. 90 Pfg., Schwämme, Kinder- seife, Badethermometer. Ernährung„ Nestles- Kindermehl, Ramogen, Eiweißmilch, enchelhonig, Kinderflaschen, Sauger und Stiller Gummihosen, Gummieinlagen empfiehlt Malhaus- Drogerte Peter Mosgoon ——— Empfehle: alle landw. Geräte wie Reffen, Flitschen, Sensen, Sicheln, Dengelgeräte, Wetzsteine, Heugabeln, Garbenbänder 170 lang. Ernte- Rechen sehr billig nannaunnnnnunnmndugununnnunttaͤnntnadaupünundmannunwtingmppdedml uta nur allerbeste Fabrikate mit Garantie. Jean Wamderle am Marktplatz. Kr. u. S. V.„Teutonia“ Unsere Mitglieder die be- trübende Mitteilung, dass un- ser Kamerad Franz Kempf, Alexanderstr. gestorben ist. Die Beerdigung findet morgen Donnerstag nachm. 6 Uhr stattt. Alle Kameraden, die sich irgendwie frei- machen können, wollen sieh beteiligen und um 5½½ Uhr im Gasthaus zum grünen Baum bei Kamerad Hoock ein- finden. Der Vorstand. ſtalllahrer- Verein Finkracht Die Beerdigung unſeres verſtorbenen 2 Mitgliedes, Herrn „ Franz Kempf findet morgen Donnerstag Abend 6 Uhr ſtatt. Zuſammenkunft um halb 6 Uhr im Vereinslokal zur Veorſtadt Wir bitten die Mitglieder, unſerem all⸗ verehrten Sportskameraden recht zahlreich das letzte Geleite zu geben. Der Vorſtand. Wongung Gurken und 2 Immer u. Hehe] Selberüben ſowie Speiſekammer per] fägli aden bet 1 Auguſt 1930 zu ver⸗ täglich zu haben bei Peter Belz mieten. Luiſenſtraße 56 Mirschenstr. 18 Au Sbhlelneaulzucht empfehle ich billigſt: 14a Futterhaferflocken Futterkalk„Viehmaſt“ Mais⸗ und Gerſtenſchrot Futtermehl, Kleie Schnitzel, Fiſchmehl Knochenmehl uſw. Joh. Val. Hofmann 2. 0 Papierabfälle zum Feueranzünden kann unentgeltlich abgeholt werden. Säcke mitbringen Feinsten in 1 Pfund Einheits- Gläßger abgefüllt 2 2.20 Mk. zu haben bei Ig Froschauer Kühnerstraße 8 Ein 2 gebrauchte Hun- Geschirre 20 Meter zweirädriger ge— ſchloßener Wagen geeignet für Oelverkäufer uſw. zu verkaufen und einen langen Gartenſchlauch billigſt zuverkaufen Frieurich-Ehertstr. 23 wenn se Prof. Pr. 8 Sehmerdtleger und Apotheker W. Schwerdtfeger 5 anwenden. Keine un- nötigen anstrengenden Gewaltkuten, Hun- 19950 oder Schwñtzen, sondern eine gesunde ewiehtsabnahme. Gründlich, unschädlich und dabei blulauffrischend und lebensstei- ſgerud wirkt die angenehm schmech ende en vielen Arzten empfohlene Kxräuterkur lan wird schlank, elastisch, bleibt gesund uud leistungsfähig! Dr. R. aus H. schreibt: „Ibre Kur ist das Beste, was ich bisher an- gewandt habe. Nach Beendigung 15 Pfd. abgenommen, ohne dit zu leben.“ 1NKur- Packung RM. 7.—. versand gegen Nachnahme durch die Versand- Apotheke. M. Zeller, Wandsbek Löwenstrasse 24 1 a Von wem, ſagt d. Verlag Planken aus einer Möbelfabrik 12 Schlaf- und Speiſezimmer in erſtklaſſigen Qualitäten in Mahagoni, Buſinka, Birke, Nußbaum poliert, ſowie Friſiertoiletten, Schreibtiſche und Flurgarderoben. Ferner verkaufen wir aus Konkursmaſſe Dr. H. und anderem Beſitz: 1 Damenzimmer, Büromöbel aller Art, Schreibmaſchinen, Herren- und Damenfahrräder, Chaiſelongue, Eisſchrank, Perſer⸗ und deutſche Teppiche, 1 Herrenzimmer, 1 Biedermeierzimmer, 1 Barokzimmer, auch einzelne antike Möbel, viele Oelgemälde, 1 Küche uſw. zu jedem annehmb. Gebot. Eytf. Zahlungserlelchterung. Auktionator u. Taxator in Mannheim E 2. 17 Tel. 22803. 2 Anmer zu vermieten. Von wem, ſagt der Verlag. wegung, des Uiernheimer Anzeiger Oben: Lappo- Anhänger, die ihre N 0 0 Unten: Erregte Szene vor iſtiſcher Abgeordneten durch Lappo-Anhänger. Bild rechts: 1 Bauern Aufſtandes gegen die finniſchen Kommuniſten 1 5 5 Relander, der finniſche Staatspräſident. dem finniſchen Parlament beliebte Kam pfmethode anwenden: Das Hoſenausziehen bes während der Entführung zweier kommu⸗ Koſola, der Führer der Lappo⸗Be Ernteſtricke verkauft billigſt Franz Brechtel, Sattler Empfehle: Prima glanzheller Apfelwein tr. 30 Pfg. Malaga Fl. 1.30 Mk. Wermut Fl. 1.50 Mk. Weißwein— Rotwein— Liköre. Lebensmittelhaus Peter Roschauer Zum Rebſtock. ö FFF Dereinspank Wwelnnenm e. G. tn. b. H. Aelteſte Bank am Platze Waun und Sparkaſſe auf genoſſenſchaftlicher Grundlage Gegen 38000 Mitalteder Geſchäftsantelle, Reſerven u. Haftſummen Goldmark 3000 000. Beſorgeng aller We Angelegenheiten Nach langjähr. Ausbildung bei ersten Lehretn erteile ich gründlichen, motnodisch geordneten Molin-Unterrieht o gesehiftlene. Fortgeschrittene. Georg Malter, Seegartenstraße 10. 5 1 einem Vertreter des Oberbergamies u. lernhelmer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Vfernzeimer anzeiger Viernheimer Zeitung Gierabeimer Bürger- 34g.— Lierub. Valtsblan) N täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertatze.— Bezugspreis monatl. 1, k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 5 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt ankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. d . ie N g/ en Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Togen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 46. Jahrgang Kohlenſäure⸗Ausbruch auf dem Kurtſchacht bei Neurode.— Unglück von nie da 8 0 enſä 8 e tſch rode. 8 gem ſenem Kusmaß Bisher 67 Tote geborgen— Die Lage von noch 75 eingeſchloſſenen Bergleuten hoffnuugstos 5 Breslau, 9. Juli. Eigener Drahtbericht. Im Kurtſchacht in Hausdorf im Neuraoder evier erfolgte heute in der 2. und 3. Sohle in ſtarler Kohlenſäure⸗Ausbruch. Nach einer Meldung des„Gebirgsbote“ wurden 20 Berg⸗ eute getötet. In einem Teil der Grube befin⸗ den ſich 200 Mann. Nähere Einzelheiten ſind zurzeit noch nicht bekannt. 67 Tote. wib. Breslau, 10. Juli.(11 Uhr abends.) Bei dem Kohlenſäureausbruch auf dem Kurt: Schacht in Hausdorf im Neuroder Revier ſind nach den bisher vorliegenden Meldungen 67 Bergleute getötet worden. wib. Breslau, 10 Juli.(11.30 Uhr abds.) Die Rettungsarbeiten zur Bergung der von dem Kohlenſäureausbruch im Kurt⸗Schacht betroffenen Bergleute geſtaltete ſich außeror⸗ veutlich ſchwierig, da die Kohlenſäure das ordringen der Rettungsmannſchaften ſtark behindert. Von den Eingeſchloſſenen wurden bisher 48 lebend geborgen. Sie leiden unter Vergiftungserſcheinungen, die ihre Ueberſüh⸗ rung in Kranlenhäuſer notwendig machte. 3 befinden ſich noch unter Tage. Die Zahl der Toten beträgt bisher 67. Die Bergwerkskataſtruphe in Schleſien. wtb. Breslau, 10. Juli. Das Unglück auf dem Kurtſchacht der Wenzeslaus-Grube in Haus- dorf iſt eine der furchtbarſten Kataſtrophen, ie je das ſchleſiſche Bergrevier betroffen haben. Leichen wurden in das Neuroder Knapp⸗ ſchaftslazarett übergeführt, die übrigen wurden Wie verlautet, waren bereits Verhandlungen eingeleitet, um die Unglücksgrube ſtill zu legen. witb Breslau, 10. Juli. Zu der Kataſtrophe auf dem Kurtſchacht in Hausdorf wird uns von a. mit- geteilt: Das Neuroder Revier iſt durch Kohle⸗ äureausbrüche beſonders gefährdet. Die von der Bergbehörde dagegen getoffenen Maßnah⸗ men haben ſich in vielen Fällen bewährt. Der heutige Ausbruch im Kurtſchacht war aber von einem Ausmaß wie er bisher in euro päiſchen Revieren überhaupt noch nicht beobachtet wurde. Der Säureausbruch erſchwert leider auch die Zergungsarbeiten, weil die Rettungsmannſchaf⸗ ten ſelbſt außerordentlich gefährdet ſind. Gleich nach Bekanntwerden der Kataſtrophe, von der die 17. und 18. Abteilung der Beleg— ſchaft des Kurtſchachtes betroffen wurde, begann die Rettungsaktion, an der ſich Mannſchaften aus dem geſamten Revier, Sanitätsmannſchaf— ten und Feuerwehrleute beteiligen. Es iſt zu en, daß es ihnen gelingt, die Mehrzahl der igeſchloſſenen noch lebend zu bergen. enb. Berlin, 10. Juli.(Eigene Meldung.) [Die Rettungsarbeiten auf dem Kurt-Schacht Per Wenzeslaus⸗Grube bei Neurode ſind in vollem Gange, morgens noch keine weiteren Nachrichten über das Schickſal der noch in der Grube befindlichen 75 Bergleute vor. Die Rettungsarbeiten geſtalten ſich überaus schwierig, da die Kohlenſäure das Vordrin— gen der Rettungsmannſchaften ſtark behin⸗ ert. Nach einer Mitteilung der Direktion zer Grube ſind die Rettungskolonnen bisher Koch nicht zu der Stelle vorgedrungen, wo die N ataſtrophe ſtattgefunden hat. indeſſen lagen um ½1 Uhr fannt, daß der Ausbruch der Ueber die Ausſichten, die 75 eingeſchloſſe⸗ nen noch lebend anzutreffen, äußert ſich die Direktinn in der Mitteilung ſehr peſſi⸗ miſtiſch. Ueber die Urſache der Kataſtrophe wird de— Kohlenſäure ver— mutlich durch einen Sprengſchuß ausgelöſt wor— den iſt. der ein Gasnetz öffnete. Gaſe ver— breiteten ſich mit ungeheurer Geſchwindigkeit im ganzen Revier. Die nor Ort arbeitenden Berg Die beſiunungslos Schleppern. die leute ſtürzten ſoſort zuſammen;: nur einige von den weiter ent— fernt von der Unfallſtelle arbeiteten, konnten ſich retten. Sofort wurden die Wettertüren zu den Nachbarbelegſchaften abgedichtet. Aber auch in den Nachbarrevieren erlitt eine ganze Anzahl von Leuten Gasvergiftungen Nach einer Meldung der„Voſſiſchen Zeitung“ ſind an der Unglücksſtelle mehrere Pfeiler einge— ſtürz:, ſodaß die Lage der Eingeſchloſſenen noch bedenklicher geworden iſt. Erweiterung der Deckungsvorlagen Aenderung des Arbeitsloſenverſicherungsgeſetzes und Kopfſteuer Berlin. J. Jul. Aufgrund der Parteiführer⸗ beſpßechung ſind den Reichstagsfraktionen der Regierungsparteien vom Reichskabinett Vor⸗ ſchläge zur Erweiterung des Deckungspro— gramms zugeleitet worden. Es handelt ſich hier zunächſt um eine Abänderung des Arbeitsloſenverſicherungs⸗ geſetzes, und zwar ſoll der Höchſtbetrag der Reichsdar— lehen an die Arbefüsloſenverſicherung vom 1. April 1931 jeweils im Haushalt geſetzlich feſt⸗ gelegt werben Weiter wird ein Geſetz über eine Bürgerſteuer vorgeſchlagen wonach die Gemeinden von jedem wahlberech—⸗ tigten Bürger eine Bürgerabgabe erheben ſol— len, deren Höhe von den Ländern beſtimmt wind. Der Mindeſtſteuerſatz ſoll wenigſtens 6 betragen, bei Lohnſteuerpflichtigen mindeſtens 3 % jährlich. Nach Inkrafttreten des Grundſteuer— rahmengeſetzes und des Gewerbeſteuerrahmen— geſetzes dürfen Gemeindegrundſteuern oder Ge— meindegewerbeſtenern um mehr als 100 Proz., doch nicht mehr als 150 Prozent, durchſchnittes erhoben werden. des Landes- Aus den Fraktiuns⸗Sitzungen Die Engänzungsvorſchläge zu den Deckungs⸗ vorlagen beſchäft'gten Mittwoch abend auch die Reichstagsfraktion der Bayeriſchen Volkspartei die zu folgender Stellungnahme kam: Dem Vorſchlag beireffend Reform der Arbeitsloſen- verſicherung tütt die Fraktion bei, lehnt hinge⸗ gen den Entwurf eines Bürgerſteuergeſetzes ab. In der Sitzung der volksparte'lichen Fraktion kam man zu dem Ergebnis. daß in der umgeſtal— teten Deckungsvorlage weſentliche Verbeſſerun⸗ gen zu erblicken ſind, die in der Einfügung der Bürgerabgabe, der Aenderung des§ 163 der Arbeitsloſenverſicherung und in der Ermögli⸗ chung weiterer Erſparniſſe beſtehen. Reichsmini— ſter a. D. Dr. Scholz iſt mit der Führung der weiteren Verhandlungen betraut worden. Die Zentrumsfraktion des Reichstages faßte folgenden einſtimmigen Beſchluß: Trotz man⸗ cher Bedenken ſtimmt die Zentrumsfraktion den Ergänzungsvorſchlägen der Regieung zu. weil dadurch die einzige Möglichkeit beſteht. die Dek— kumgsvorlagen auf parlamentariſchem Wege zu erledigen Beneidenswerte„Arbeitsloſe“ Theorie und Praxis— Sparſamkeit für andere— Die Penſions⸗ laſten arbeitsloſer Miniſter Der zurückgetretene Reichsfinanzminiſter Dr. Moldenhauer hat im März ds. Is., als er noch im Amte war, ſeine Unterſchrift unter ein Geſetz über die Kürzung der Penſions— rechte der Reichsminiſter geſetzt. Danach er— hält der Miniſter nach dem Ausſcheiden aus ſeinem Amte nur ein Uebergangsgeld, das ihm den Wechſel von der politiſchen zur beruflichen Tätigkeit erleichtern ſoll. Ein früherer Beamter erhält nicht neyr das Ruhegehalt nach ſeiner höchſten Stellung, alſo als Miniſter, bemeſſen, ſondern nur 80 Prozent des ruhegehaltsfähigen Dienſteinkommens feiner letzten Be— amtenſtellung, bevor er Miniſter wurde. Aber das Geſetz, das der Reichsfinanzmini— ſter Moldenhauer herausgab, ſoll für den Mi— niſter a. D. Moldenhauer nicht gelten. Dr. Moldenhauer hat den Antrag geſtellt, daß er ſeine Penſion nach dem alten Penſtonsgeſetz berechnet bekomme. Eine Klauſel in dem neuen Geſetz ermöglicht ihm das, die beſagt, daß Miniſter, die zur Zeit der Verkündung des Geſetzes im Amte geweſen ſind, ihre Pen— ſionierung nach dem alten oder nach dem neuen Geſetz beantragen können. So hat Mol⸗ denhauer beantragt, daß ſeine Penſion ſo feſt⸗ geſetzt wird, als ob das neue Geſetz, das er ſelber unterſchrieben hat, noch nicht beſteht. In ſeiner nüchſten Vollſi gung wird der Reichsrat über das Geſuch Moldenhauers ent⸗ ſcheiden, ihm eine Penſion von etwa 29 500 M. jährlich zu bewilligen. Moldenhauer, der im⸗ mer ſparen wollte, hat alſo auch immer nur die anderen gemeint. Im übrigen ſind die Anſprüche Molden hauers eine draſtiſche Illuſtration, wie bis— lang mit den Geldern der Steuerzahler ge— wüſtet worden ift. Ein Miniſter, der ein paar Jahre amtiert hat, hat Anſpruch auf eine Penſion von rund 2500 Mark monatlich! Bei dem Miniſterverſchleiß in Reich und Län⸗ dern ſind die Penſionslaſten für die arbeits⸗ loſen Miniſter ganz ungeheuerlich und es wä— re ſehr intereſſant, darüber mal eine genaue Zahlenangabe zu erfahren. Aber über ſolche Dinge ſchweigt man ſich„oben“ beharrlich aus. Es könnte ja auch ſchließlich der zahmſte Steuerzahler dann mal wild werden. Ausgabenſenkung, Herr Finanz miniſter! Sollte kein Geſetz zu ſchaffen ſein, das die übermäßig hohen Penſionen her— abſetzt? Wären 12 000, im höchſten Falle 15000 Mark Ruhegehalt nicht ausreichend in einer Zeit, wo Hundertauſende wöchentlich mehrere Zwangsfaſttage einlegen müſſen? In einer Zeit, wo Hunderttauſende von Steuer⸗ zahlern nicht wiſſen, wo ſie die Steuergelder hernehmen ſollen? Wird„oben“ mal ener⸗ giſch zugegriffen mit der Ausgabenſenkung, dann wird„unten“ weniger Mißmut und Ver⸗ droſſenheit über Lohnſenkungen und Notopfer und über die unerträglichen Steuerlaſten herrſchen! Moldenhauers Penſionsforòerung — der Stein des Anſtoßes Reibereien im Reichstag.— Der angebliche Salonwagen für Treviranus. Der Reichstag ſetzte in der Mittwoch nachmit— tag 3 Uhr begonnenen Sitzung die zweite Bera— tung des Reichsfinanzhaushalts fort. Abg. Feder(NS.) nannte die Hilferdingſche Finanz— politik eine ſkandalöſe Leichtſertigkeit und bezeich— nete es als geradezu ſchnößlich. daß ein reicher Mann wie Moldenhauer jetzt vom Reich 29500 Mark Jahrespenſion verlange.— Abg. Dr. Beſt (Volkr.⸗Pt.) bekämpft die Deckungsvorlagen, weil die Beamten durch ſie ſtärker beſteuert würden als vor dem Kriege. Abg. v. Lindeiner⸗ Wildau(Chr.⸗Nat.) nannte die in Preſſemel— dungen mit deutlichem Hinweis auf Miniſter Treviranus aufgeſtellte Behauptung, er ſei zur Befreiungsfſeier in einem koſtſpieligen Sa— lonwagen gefahren, eine abſolut unwahre. dummdreiſte Erfindung. Der Miniſter ſei in einem gewöhnlichen Schlafwagenabteil nach Mainz und im Abteil zweiter Klaſſe nach Speyer gefahren. Abg. Schmidt⸗Stettin richtete unter Zuſtimmung der Rechten an Reichsfinanz— miniſter Dietrich die Aufforderung:„Miniſter Dietrich, nimm einen Dietrich. öffue die verſchloſ— ſene Pforte des Finanzminiſteriums und laſſe das überflüſſige Perſonal heraus!“ 5 Abg. Torgler(K.) bezeichnet die Pen ſjonsforderung Dr. Moldenhauers ebenfalls als das Schamloſeſte, was man ſich vor⸗ ſtellen könne. Er fragte dann den Reichsfinanz⸗ miniſter, ob es richtig ſei, daß Dr. Moldenhauer beantragt habe, ihm auf ſein Penſionsdienſtalter alle möglichen Tätigkeiten anzurechnen, die mit ſeinem Miniſteramt nichts zu tun hätten.— Abg. Kling(B. Bauernbund): Seine Partei werde nicht mehr auf die Leimrute des Junctims krie— chen wie bei den erſten Deckungsvorlagen. Abg. Na 1 0 eim(3.) forderte Erhebungsverbot von Ankündigungsſteuern durch die Gemeinden. Die Ausſprache war damit beendet. Der Finanzhaushalt gelangte in der Aus ſchußfaſſung zur Annahme, desgleichen der wirtſchaftsparteiliche Antrag auf Nachpru⸗ fung der Beſoldungseinſtuſung bei den Länder⸗ und Gemeindebeamten.— Das Geſetz über die Verlängerung des Vermah⸗ lungszwanges von Inlandsweizen ging an den Polkswirtſchaftlichen Ausſchuß. In der folgenden dritten Beratung des Brotgeſetzes, die ſich auf Abſtimmungen beſchränkte, wurde der Antrag der Wirtſchaftspartei auf Auf- hebung des Zwanges zur Angabe des Brotge— wichts in namentlicher Abſtimmung mit 18 ge— gen 183 Stimmen bei drei Enthaltungen ange— nommen.— Die Schlußabſtimmung wurde auf Vorſchlag des Präſidenten Loebe bis Donners— tag vertagt. Erklärungen des indiſchen Vizekönigs witb London, 9. Juli. Reuter meldet aus Simla: Der Vizekönig von Indien, Lord Ir— win, hat geſtern nachmittag die angekündigte Erklärung über die Verfaſſungsfrage abgege ben. Er hat von neuem betont, daß die briti— ſche Regierung nach ſorgfältiger Prüfung die Konferenz um den runden Tiſch für den Stellung zu heben. Die Regierung glaube, dieſer Konferenz ſei es, Indiens autonome Stellung zu heben. Die Regierung glaube— daß die Konferenz dazu beiträge, zu Löſun⸗ gen zu gelangen, die alle intereſſierten Par⸗ teien befriedigten. Das Ergebnis der Konfe— renz werde dann von der britiſchen Regierung dem Parlament unterbreitet. Der Vizekönig betonte zum Schluß, ſeine Erklärung vom letzten Jahre über die Einführung des Do— minion-Status behalte ihre Gültigkeit. Die Suſchläge zur Einkommenſteuer Der Zuſchlag zur Einkommenſteuer, der im Rahmen der Deckungsvorlagen der Reichsregie⸗ rung erhoben werden ſoll. iſt ein einmaliger und er beträgt 5 Prozent der Jahresſteuer 1929, be- trifft aber nur die Einkommen von mehr als 8000 Mark. Die Reichsregierung iſt ſich voll⸗ kommen darüber klar, daß der geltende Einkom— menſteueriarif im allgemeinen als überſpannt angeſehen werden kann und daß deshalb eine Senkung in abſehbarer Zeit unbedingt notwen⸗ dig iſt. Andererſeits aber wird unter Hinweis auf die gegenwärtige außergewöhnliche Notlage des Reiches ein Zuſchlag von 5 Prozent noch als erträalich angeſehen. Bemeſſungsgrundlage iſt alſo die Einkom— menſteuer für den Steuenabſchnitt 1929. d h. alſo für das Kalenderjahr 1929 oder die Wiri⸗ ſchaftsjahre. die im Kalenderjahr 1929 geendet haben. Auszugehen iſt danach vom Veranla— gungsergebnis der Herbſtveranlagung 1929 und der Frühjahrsveranlagung 1930. Aendert ſich die für 1929 veranlagte Einkommenſteuer durch Neuveranlagung oder Rechtsmitteleniſcheidung, iſt auch der Zuſchlag entſprechend zu berich— tigen; maßgebend iſt die endgültig veranlagte Einkommenſteuer. Der Zuſchlag beträgt 5. v. H. der geſamten Einkommenſteuer. Die Ein- kommenſteuerpflichtigen bis zu 8000 RM ſind frei, von dem Einkommen über 8000 RM wird der Zuſchlag aber vom Geſamtſteuerbetrage er— hoben. Dadurch, daß vom veranlagten Steuer— betrag ausgegangen wird. werden beim Zuſchlag die bereits bei der Veranlagung gewährten E mäßigungen insbeſondere die Kinderermäßigun. gen oder Steuerermäßigungen wegen wirtſchaft⸗ lich ungünſtiger Verhältniſſe nach§ 56 des Ein- kommenſtenoroeſehes bonteckſichtſat Die Grenze von 8000 RM verſteht ſich für das Einkommen nach Abzug der Werbungskoſten und Sonder— leiſtungen aber vor Abzug des ſteuerfreien Ein— kommenteils und der Familienermäßigungen. Hier iſt allerdings zu berückſichtigen. daß die Lohnſteuerpflichtigen mit einem Einkommen im vorgenannten Sinne bis zu 8 720 RM nicht ver⸗ anlagt werden, weil die Veranlagung zu einer über den Steuerabzug hinausgehenden Zahlung nocht führen würde; für dieſe Pflichrigen iſt ein Berechnungsbogen oder Steuerbeſcheid nicht aufgeſtellt. aus techniſchen Gründen kann daher ein Zuſchlag von ihnen nicht erhoben werden. Ueber die Höhe des Zuſchlages ſoll den Steu— erpflichtigen ein beſonderer Beſcheid zugeſtellt werden. Die Zuſchläge ſollen am gleichen Tage mie die Einkommenſteuervorauszahlungen ent⸗ richten werden. d. h. bei den Landwirten ab 15. November 1930 und 15. Februar 1931. bei allen übrigen Steuerpflichtigen am 10. Oktober 1930 und 10 Januar 1931. Vermiſchtes Flugzeugausſtattung mit Geſchützen? enb. London, 8. Juli.(Eigene Meldung. Un- ter der Ueberſchrift„Ein neuer Kriegsſchrecken“ bemerkt der Korreſpondent des„Star“ für Flug— weſen: Großbritannien prüft wie andere Län— der gegenwärtig die Frage, ob es möglich iſt, Flugzeuge mit Geſchützen auszuſtatten, die Granaten abſeuern. Bisher hatten die Kriegs— flugzeuge bekanntlich nur Maſchinengewehre an Bord. Die Verſuche werden mit mehrmotorigen Vickers-Napier-Bombenflugzeugen unternommen. Ein germaniſches Meitergrab entdeckt. enb. Prag. 8 Juli.(Eigene Meldung.) Nach einer Blättermeldung wurde bei der Erſorſchung der Grabſtätten aus der Völkerwanderungszeit die in Celakowitz bei Brandeis an der Elbe ent— deckt wurden, ein Fund gemacht, der. wie Fach— leute erklären, für Böhmen, ja für Mitteleuropa. eine Seltenheit darſtellt Es handelt ſich um das Grab eines germaniſchen Kriegers zu Pferde. Das in 3½ Meter Tieſe bloßgelegte Skelett des Germanen und das ſeines Schlachtroſſes iſt vor⸗ züglich erhalten. Ferner wurden aus den bis⸗ her aufgedeckten 17 Gräbern außerordentlich wert⸗ volle Bronze- und Goldarbeiten. Schnallen und Spangen mit twwpiſch germaniſcher Gravierung geborgen. Wie der Vertreter des tſchechoſlowaki⸗ ſchen ſtaatlichen Forſchungsinſtituts hervorhebt, ſind ſolche Reitergräberſunde ſehr ſelten. Nur Neuer Skandal aufgedeckt: Skandinavien beſitzt ihrer mehrere; auch in Sach⸗ ſen wurden vereinzelt derartige Funde zutage gefördert, Eine Tuchfabrik in Flammen. wtb Brünn 9, Juli. In der größten Brün⸗ ner Tuchfabmk Paul Neumark brach geſtern um 5.630 Uhr abends ein Brand aus, der bald ein kataſtrophales Ausmaſt annahm. In ganz kurzer Zeit wurden ein dreiſtöckiges und ein vierſtöcki⸗ ges Haus von dem Feuer vollſtändig vernichtet. Der Brand har bereits auf eine benachbarte Tuchfahrik der Brüder Stiasni übergegriffen. deren Dachſtuhl bald in Flammen ſtand. Nach einer halben Stunde gelang es den gen der Feuerwehr, den Brand nahezu zu loka⸗ liſieren. ſodaß weitere Gefahr nicht mehr beſteht. Bei den ausgebrannten Gebäuden handelt es ſich um ältere Bauten. Der Schaden wird auf einige Millionen Kronen geſchätzt. Haftbofehl gegen Reviſor am Nammergericht! Auch die Juſtizverwaltung hat ihren Korrup⸗ tionsſkandal. Gelegentlich einer Nachprüfung des ſogenannten Materialanſchaffungsfonds bei der Rechnungsſtelle des Kammergerichts wurde feſtgeſtellt. daß ein Betrag von mehreren tau⸗ ſend Mark fehlt. Die ſofort eingeleiteten Ermitilungen»ühr⸗ ten zunächſt zur Suſpendierung eines Rech- nungsreviſors. der ſpäter dem Unterſuchungs— richter vorgeführt wurde. Bei der Fülle des ge— gen den Angeſchuldigten vorliegenden Moteri⸗ als iſt Haftbefehl erlaſſen und der Beamte in Haft genommen worden. Zu den Vorgängen erfahren wir noch. fol⸗ gende Einzelheiten: Dem jetzt verhafteten Be— amten lag die Abzeichnung der Lieferantenrech— nungen und Beſtellſcheine ob. Er hat Rechnun— gen einer großen Firma in Berlin abgezeichnet und zur Zahlung angewieſen, von denen er wußte. daß entweder die Lieferungen noch nicht erfolgt waren, oder daß die Rechnungen über⸗ haupt fingiert waren. In der Vorunterſuchung hat der Beamte bereits zugegeben, von der Un⸗ rechtmäßigkeit ſeiner Handlung gewußt zu ha⸗ ben. Dagegen beſtveitet er, wie ihm vorgewor. fen wird von dem Inhaber der begünſtigten Firma oder deren Prokuriſten Vorteile in bar erhalten zu haben. Er will lediglich einmal kleine Aufmerkſamkeiten in Form von Büchern ange nommen haben. Die Unterſuchungsbehörde ſteht dieſen Angaben ſehr ſkeptiſch gegenüber. Die Unterſuchung wird weiter fortgeſetzt. insbeſondere nach der Richtung hin. ob die Durchſtechereien nur mit der einen Firma. oder. wie angenommen wird auch mit anderen Fir- men getrieben worden ſind Für die letzte An⸗ nahme ſpricht die Tatſache. daß die unterſchla⸗ genen Gelder eine Summ von mehreren tau— ſend Mark— man ſpricht ſogar von 10 bis 9000 Mark— ausmachen. Aus aller Welt Mord und Selbſtmord. Wuppertal 9 Juli. In einem Reſtaurant in der Meckelſtraße nahm eine Liebestragödie einen tragiſchen Ausgang. Ein Dienſtmädchen traf ſich dort mit einem jungen Mann namens Erich Vor 10. Jahren Die feierliche Uebergabe des Abſtimmungsgebie tes durch die interallfierte Kommiſſion im Sit— zungsſaal der Regierung zu Allenſtein. Im Vordergrund(ſprechend) Regierungspräſident von Oppen, neben ihm nach rechts Reichskommiſſar Freiherr von Gayl. Vor 10 Jahren. am 11. Juli 1920, fand im ſüdlichen und ſüdöſtlichen Oſtpreußen die Volks. abſtimmung ſtatt, bei der die Bevölkenung mit überwältigender Majoritär ihren Willen zur Zugehörigkeit zu Deutſchland bekundete.(Rechts: Schumacher, Allenſtein.) 2 Anſtrengun⸗ 10 Jahren: Kbſtimmung in Vor „und Weſtpreußen 8 N 9 Das Volksabſtimmungsdenkmal in Marienburg, das zur Erinnerung an die Abſtimmung in Oſt⸗ und Weſtpeeußen errichtet wurde in der ſich die eines Stichtages von der ſtarken Fluktuation Grenzbevölkerung mit überwältigender Mehr⸗ heit zum Deutſchen Reich bekannte und die ſich nun am 11. Juli zum 10. Male jährt Hannemann aus Hörde bei Dortmund. Nach ei— ner kunzen Auseinanderſetzung zog der junge Mann einen Revolver und ſchoß auf das Mäd- chen, das ſchwer verletzt wurde. Der Mörder er⸗ ſchoß ſich dann ſelbſt, ehe andere Leute dazwi. ſchen treten konnten. Auto vom Zug überfahren. wib Groß⸗Kreutz, 9. Juli Ein mit 16 Per⸗ ſonen beſetzter Kraftwagen wurde am Dienstag abend von einem aus Lehnin kommenden Zuge der Lehniner Kleinbahn kurz vor Groß-Kreutz auf Bahnübergang überfahren einem ungeſicherten und etwa 15 Meter mitgeſchleppt. wurde getötet, drei andere ſchwer Inſaſſen leicht verletzt. Eine Perſon Verhängnisvolles Spiel mit einer Handgranate. enb, Berlin, 8. Juli.(Eigene Meldung.) Nach einer Meldung aus Halle nahm ein elfjähriger Schüler eine Handgranate, die er im Bauſchutt gefunden hatte, nach Haus u. machte ſich dort in der Nähe des Ofens damit zu ſchaffen. Plötzlich explodierte die Granate und riß dem Jungen die Kinnlade und die linke Hand weg. Er war ſo⸗ fort tot. Die im Nebenzimmer weilende Mutter wurde an der Schulter ſchwer verletzt, ein jün⸗ geres Kind an den Händen. Einſturz eines Hafenpiers.— Zehn Tote. Newyork, 9. Juli Der Pier der Wilſon⸗Linie in Penn(New Ferſev) iſt geſtern eingeſtürzt. Da⸗ Perſonen ertrunken g bei ſollen mindeſtens zehn ſein oder tödliche Verletzungen erlitten haben. Wegen einer Streichholzſchachtel zum Mörder geworden. wtb. Wanne⸗Eickel, 9. Juli. 42 Jahre alten Arbeiter und einem bei ihm als Koſtgänger wohnenden 65jährigen Invaliden kam es am Dienstag wegen einer Streichholz⸗ ſchachtel zu einer heftigen Auseinanderſetzung. Der Invalide griff im Verlauf des Streites zu einem dolchartigen Meſſer und brachte dem Ar beiter ſo ſchwere Verletzungen bei, daß er bald darauf ſtarb. Der Täter wurde verhaftet. Der Erſtochene hinterläßt fünf unverſorgte Kinder. Schatten der Schuld. Roman von Guſtav Rehfeld. Urheberecht durch Heroldverlag Homburg-Saar. (12. Fortſetzung.) Auch die Chronik der Schwarzeggs weiß des Seltſamen genug zu berichten, das ſich von Glied zu Glied regelmäßig unausbleiblich wiederholt. Kein Schwarzegg hatte mehr als einen Sohn ge— habt, und ſelbſt eine Tochter hatte ſtets zu den größten Seltenheiten gehört. Ausnahmslos hat— ten die Schwarzeggs ein höchſt lockeres Leben ge— führt, ſo daß manche Gräfin Schwarzegg ſich aus Verzweiflung das Leben genommen hatte. Der gegenwärtige Majoratsherr, Graf Hans von Schwarzegg, ſchien dagegen anders ge— artet zu ſein. In der Mitte der Dreißiger ſte— hend, führte er! ſeiner engelgleichen Gemah⸗ lin, der Gräfin Eleonore, einer Komteſſe von Strachwitz-Waldau, ein überaus glückliches un⸗ getrübtes Familienleben, ſo daß anſcheinend an ihm der alte Fluch ſeines Geſchlechts nicht in Erx⸗ füllung gehen zu ſollen ſchien. Zwei reizende, hoffnungsvolle Kinder, ein zehnjähriger, blühen⸗ der Knabe, Kurt⸗Egon, und ein neunjfähriges, liebliches Mädchen, die kleine Komteſſe Sidonie, vermehrten das Glück des edlen Paares, das ſich meiſt auf Schwarzegg aufhielt und ſelten einige Winterwochen in der Provinzialhauptſtadt, in der die Familie Schwarzegg einen Palaſt beſaß, oder in Berlin zuhrachte. Ganz ineinander aufgehend und mit den be⸗ nachbarten Familien nur geringen Verkehr pfle⸗ gend, war es dem Paare ſchwer gefallen, einer Fremden Eingang zu gewähren. Dennoch hatte ſich Hans von Schwarzegg auf die Bitte ſeiner Gemahlin entſchloſſen, einer entfernten Ver⸗ wandten derſelben, der Baroneſſe Jutta von Brocksdorff eine Jufluchtsſtätte in ſe anzubieten, was denn auch die Waiſe gern annahm. Schloß Schwarzegg, in einer der fruchtbarſten Gegenden Schleſiens gelegen, war ein alters— grauer, feudaler Bau, welcher aus einem mäch— tigen, rechts und links von zwei düſteren, wohl— erhaltenen Türmen flankierten Hauptgebäude und zwei großen Seitenflügeln beſtand. 0 Am Ende des rechten Seitenflügels befand ſich eine große, mit herrlichen Blumen und Blattpflanzen geſchmückte Veranda, von wel⸗ cher breite Marmorſtufen auf einen wohlgepfleg— ten Raſenplatz hinabführten. Auf dem Platze war ein großes Leinwandzelt errichtet, welches, auf zwei Seiten offen, den Blick auf die Fontäne und die Veranda zuließ und mit ſeinen zierlichen Gartenmöbeln an heißen Tagen den Lieblings⸗ aufenthalt der gräflichen Familie bildete. Unter dem Zelte ſaßen auf bequemen Schau⸗ kelſtühlen, halbgeleerte Mokkatäßchen aus altem wertvollem Sevresporzellan nebſt appetitlichem friſchem Gebäck vor ſich, zwei reizende Frauen- geſtalten, eifrig mit der Lektüre ſoeben eingegan⸗ gener Briefe beſchäftigt. Die anmutige, mittel⸗ große Blondine mit den treuen Blauaugen, in denen es wie ſinnende Schwermut lag, war die Gräfin Eleonore von Schwarzegg, die ſeit eini— ger Zeit etwas kränkelte, das ihr gegenüberſitzen⸗ de ſchöne Mädchen mit einem feſchen Bubikopf, die Baroneſſe Jutta von Brocksdorff. Die Schloßherrin ſchien eben die Lektüre ih⸗ res Briefes beendet zu haben, denn ſie ließ den⸗ ſelben in den Schoß ſinken, ſah eine Weile ge— dankenvoll vor ſich hin und begann dann, ſchwach errötend, ohne die Baxoneſſe anzuſehen: Wenn ich nicht irre liebe Jutta, äußerteſt du neulich den Wunſch, Tante Jellinghaus auf Reizenſtein zu beſuchen. Da habe ich eben einen Brief von ihr erhalten, in dem ſie mir mitteilt, ſte reiſe in vierzehn Tagen nach Nizza, um dort 1 ſehr ſeinem Hau⸗ den Winter zu verbringen, und ſei gern bereit, dich mitzunehmen!“ 3 1 0 Die Baroneſſe ſchwieg. Ein ſeltſames, rätfel⸗ haftes Lächeln umſpielte den roten Mund. Du mußt wiſſen“, fuhr die Gräfin nach einer Weile fort,„daß ich mich für dich über dieſen Vorſchlag freue. Du lernſt da den herrlichen Süden, lernſt eine höchſt intereſſante Geſellſchaft, die ſich in Nizza ein Stelldichein zu geben pflegt, kennen und findeſt dort vielleicht ſogar eine paſſende Partie, während du hier in unſerm ſtillen Schwarzegg bei unſerem geringen Verkehr mit dem Nachbaradel gar keine Chancen haſt. Alles zu deiner Ausſtattung Erforderliche ſtelle ich dir ſelbſtverſtändlich zur Verfügung.“ a N „Du biſt gütig!“ verſetzte Jutta, die Lippen hochmütig aufwerfend.„Da ich indeſſen weder reiſen, noch heiraten, noch— Almoſen empfan⸗ gen mag, ſo mußt du ſchon verzeihen, wenn ich dankend ablehne.“ 0 Die Gräfin lehnte ſich mit einem bitteren Lä⸗ cheln in ihren Stuhl zurück und ſah gedanken⸗ voll auf die Sprühgarben der Fontäne. Seit einiger Zeit wußte ſie es; ſie hatte töricht ge⸗ handelt, als ſie dieſe Jutta von Brocksdorff in ihr Haus nahm;— ihr Glück war dadurch ge⸗ fährdet worden! Deshalb wollte ſie die Frie⸗ densſtörerin entfernen.— Aber wie das anfan⸗ gen? Alle ihre dahinzielenden Verſuche ſcheiter⸗ ten an der Weigerung Juttas, Schwarzegg zu verlaſſen. Und weshalb weigerte ſie ſich? Plötzlich leuchtete der eben noch ſo trübe Blick der Gräfin auf. Der helle Ton einer Kinder⸗ ſtimme war an ihr Ohr gedrungen. Sich wen⸗ dend, gewahrte ſie ein reizendes, weißgekleidetes kleines Mädchen, blondlockig und blauäugig, wel⸗ ches, an der Hand einer ſchwarzgekleideten jun⸗ gen Dame ſoeben aus der Veranda trat und fröhlich lachend und plaudernd die Stufen der Freitreppe herabhüpfte. „Ah“, ſagte Gräfin Eleonore, glücklich lä⸗ chelnd,„Siddy und Fräulein Felſen!“ „Ein widerwärtiges Geſchöpf, dieſe Gouver⸗ nante!“ bemerkte die Baroneſſe. „Aber, Jutta, iſt das dein Ernſt? Dieſes be⸗ ſcheidene, liebenswürdige Mädchen nennſt du widerwärtig! Du kennſt ſie ja kaum, auch kann ſie dir unmöglich irgendwie nur im geringſten zu nahe getreten ſein!“— „Eine Perſon in dienender Stellung mir zu nahe treten?“ Die Baroneſſe warf unendlich hochmütig den Kopf zurück,„Das hätte ich ihr nicht raten mögen! Bin ich gleich arm, ſo bleibe ich doch immer eine Baroneſſe Brocksdorff! Was iſt dieſer ewig ſpionierende, gleichſam ſezierende Blick, dieſes ſtete Beobachten, dieſes Schulmei⸗ ſterhafte an einem ſo jungen, unerfahrenen, un⸗ gebildeten Mädchen! Ich finde das, gelinde ge⸗ ſagt, unverſchämt abſcheulich!“ „Auf deine vollkommen grundloſe, gehäſſige Anklage kann ich dir nur entgegnen, daß Fräu⸗ lein Felſen keine Perſon in dienender Stellung, ſondern die Erzieherin meiner Tochter iſt, daß ihr Blick nicht ſpionierend, ſondern offen, treu und ehrlich iſt, ſowie ferner, daß ich ſie hoch⸗ achte und ihren bei ihrer Jugend wahrhaft er⸗ ſtaunlichen Leiſtungen die höchſte Anerkennung zolle!“ Sie ſchwieg, denn in dieſem Moment trat die junge Erzieherin mit der kleinen Komteſſe in das Zelt. „Guten Morgen, gnädigſte Gräfin! Guten Morgen, gnädiges Fräulein!“ grüßte Gertrud, die jüngere Schweſter Helenes, ſich graziös ver⸗ neigend, die beiden Damen. Die kleine Komteſſe flog mit einem lauten Jubelruf auf die ange⸗ betete Mutter zu und küßte dieſelbe zärtlich. „Guten Morgen“, Fräulein Felſen!“ erwider⸗ te die Gräfin, den Liebling an ſich preſſend, lie⸗ benswürdig Gertruds Gruß, während Jutta von Brocksdorff es nicht mit der Mühe wert hielt, zu danken, ſondern mit eiſiger, unnahbar ſtolzen Miene an ihrer Stickerei arbeitete. (Portſetzung folat.) und mehrere Zwiſchen einem 5 2436000 Die Arbeitsloſigkeit im Reich wtb Berlin, 9. Juli. Die Zahl der Haupt⸗ unterſtützungsempfänger hat in der Zeit vom 16. bis 30. Juni zwar noch um rund 36 000— ſtärker als im gleichen Zeitpunkt früherer Jahre, aber weniger als in der erſten Juni⸗ hälfte— abgenommen; im Geſamtbild zeigt ſich jedoch, daß die verzögerte diesjährige Frühjahrsentlaſtung des Arbeitsmarktes als vorläufig beendet anzuſehen iſt. Dafür ſpre— chen die umfangreichen Ausſteuerungen und die ſtändig weitere Zunahme der Zahl in der Kriſenunterſtützung. Nach den vorläufigen Meldungen der Ar⸗ beitsämter gab es am 30. Juni in der Arbeitsloſenverſicherung 1 468 886, in der Kriſenunterſtützung 364 593 Haupt⸗ unterſtützungsempfänger. Bei einer Geſamtzahl von rund 1833 000 Un⸗ terſtützten iſt die Ueberlagerung gegenüber dem Vorjahre, die rund 900 000 Köpfe be⸗ trug, nicht weiter angewachſen. Hinſichtlich eines gewiſſen Beſtandteils nicht voll leiſtungs⸗ fähiger Arbeitskräfte wurden am 30. Juni bei den Arbeitsämtern rund 2 690 000 verfügbare Arbeitſuchende gezählt; inwieweit dieſe Zahl kurzfriſtig Beſchäftigter beeinflußt iſt, läßt ſich nicht überſehen. Nach Abzug derjenigen, die ſich noch in gekündigter oder ungekündigter Stellung, oder in Notſtandsarbeit befinden, müſſen etwa 2 436 600 als arbeitslos gelten. us Nah und Fern Mainz, 9. Juli.(Befreiungsturm am Rhein.) Die rheiniſchen Heimatvereine werden am kommenden Sonntag den Grundſtein zu einem großen rheiniſchen Befreiungsturm auf der Bergkuppe bei Heidesheim errichten. Die⸗ er Befreiungsturm wird ein großes F(Frei) gals Zeichen der Befreiung tragen. Sämtliche deutſchen Heimat- und Wandervereine werden zur Grundſteinlegung dieſes Befreiungstur— mes Abordnungen nach Heidesheim ſenden. Der Turm wird 15,5 Meter hoch ſein und in Innern ſo große Ausmaße haben, daß für 30 bis 40 Perſonen Uebernachtungsmöglichkeiten, in erſter Linie für jugendliche Wanderer. ge— geben ſind. Neuſtad!, 9. Juli. Die Zeppelin lan- dung in Neuſtadt. Für bie am kommen— en Sonniag auf dem Neuſtadter Flugplatz Li lienthal erfolgende Landung des Luftſchiff Graf Zeppelin“ haben die maßgebenden Stellen umfangreiche Vorbereitungen getroffen. Die ſte Landung erfolgt zwiſchen 8 und 10 Uhr rmittags; die genaue Zeit iſt von der herr— chenden Bodentemperatur abhängig. Das Lan— defeld des Luftſchiffes begt etwa in der Mitte es Platzes. Nach erfolgter Landung bringt die Mannſchaft das Luftſchiff auf die Weſtſeite des Flugplatzes, wo für die Zuſchauer reichlich Platz gorhanden iſt(für etwa 100 000 Perſonen), ſodaß lle Beſucher den„Graf Zeppelin“ aus nächſter ähe ſehr gur ſehen können. Nach der Landung vird im Namen des Kuratoriums zur Vorberei— kung der Zeppelin-Landang in der Pfalz der Ehrenvorſitzende, Regierungspräſident Dr. Pfülf, das Luftſchiff und ſeine Führer, Kapitän Leh⸗ mann und Flemming, begrüßen. Der Aufent⸗ halt des Luftſchiffes wird etwa eine Stunde dau— rn. Um 11 Uhr iſt ein Brieftauben Befreiungs— ug angeſetzt, wobei eiwa 3000 Tauben auf ein nal auſſteigen werden. Zwiſchen 11 und 12 Uhr wird ein Segelflugwettbewerb durchgeführt. Um 2 Uhr wut der Freiballon„Mannheim“ des Bad. Pfälz. Luftfahrwereins einen Auffſtieg machen. Zugleich werden etwa 1000 Kinderbal⸗ ons gemeinſam loslaſſen. Zwiſchen 5 und 7 Uhr abends erfolgt die zweite Zeppelinlandung. Es iſt Vorſorge getrof⸗ en, daß genügend Paſſagiermaſchinen für Rundflüge über das Haardtgebirge vorhanden ind. Vom Bahnhof Neuſtadt wird mit etwa 60 Imnibuſſen während des ganzen Sonntags ein Pendelverkehr zum Flugplatz unterhalten. Ramſtein, 9. Juli. Plötzlicher Tod. Nach nem kleinen Spaziergange im Orte brach die jährige Maria Feih vor den Augen ihrer ent. etzten Freundinnen zuſammen. Der raſch her⸗ heigezufene Arzt konnte nur noch den Tod in. folge Herzſchlages feſtſtellen. Kaiſerslautern, 9. Juli. Schwerer Mo- korradunfall. In der Nacht auf Montag fuhr an der Kaiſermühle ein Motoradfahrer mit Sozius auf eine Dreſchmaſchine auf. Beide Fah zer wurden mit erheblichen inneren und äuße. gen Verletzungen in das Krankenhaus eingelie⸗ ert. Die Verletzungen des 30jährigen Schreiners Peter Baad ſind lebensgefährlich. Dienstag norgen hatte er das Bewußtſein noch nicht edererlangt. Neunkirchen(Saar), 9. Juli. In glühen⸗ ges Eiſen geſtürz. Im Eiſenwerk ſtürzte der Arbeiter J. Wagner aus Baltersweiler in inen Sintebunker voll glühenden Eiſens und zunde ſchrecklich verbrannt. Er liegt lebensge⸗ hrlich verletzt im Krankenhaus. Neunkirchen 9. Juli. Die Leiche ge unden. Die Leiche des am Sonntag ertrun⸗ men Alwin Kraft aus Alſenborn konnſe ge— indet werden. Die Gendarmerie von Enken. N 17 Mac 9 5 We 700 5 nicht, de be tan einem„ſondern a em Hirnſchlag geſtorben. 0 6 Lokale Nachrichten * Unglücksfall. Heute früh um 6 Uhr hat ſich im unteren Feld ein bedauerlicher Unglücks- fall zugetragen Die etwa 65jährige Frau Johann Winkler Wwe. wollte daſelbſt den Steg des Erlen— grabens überſchreiten. Dabei rutſchte ſie aus und fiel in den Graben. Frau Winkler zog ſich durch den Fall eine komplizierte Knöchelverletzung zu. Die ſchnell herbeigerufene Arbeiter-Samariter-Ko— lonne(Tel. 148) war gleich nach dem Unfall zur Stelle. Sie verbrachte die Frau ins Krankenhaus, woſelbſt Herr Dr. Blaeß die ärztliche Hilfe leiſtete. (Es heißt, der Steg, den die Frau hinübergehen wollte, ſei morſch und glatt. Vielleicht wäre es angebracht, den Steg zu erneuern. Die Red.) *Ouartierfrage. Die Ouartierfrage anläßlich des zweiten Amerikanerbeſuchs iſt immer noch nicht vollſtändig gelöſt. Es fehlen zur Unter— bringung der Gäſte noch ungefähr 10 Zweivetten- zimmer. Es wird dringend gebeten, weitere Zimmer- meldungen bei Herrn Rektor Mayr, und Cornelius Mandel, Bismarckſtraße 46 zu machen. Für 1 Perſon wird einſchließlich Frühſtück u. Gepäckbe⸗ förderung 2,50 RM. vergütet. Es wird jedoch ausdrücklich bemerkt, daß das Ouartiergeld nicht direkt von den Gäſten verlangt werden darf, ſondern durch das Komitee zur Auszahlung gelangt. Pri- vatwohnungen werden von den Amerikanern den Wirtſchaftsquartieren vorgezogen. Turnerbund. Am letzten Sonntag fanden die Schlußſpiele in der diesjährigen Fauſtballrunde ſtatt. Unſere beiden Mannſchaſten konnten ſich gegen ihre Gegner gut behaupten. So ſteht die 1. Mannſchaft in der Meiſterklaſſe von 5 Vereinen an zweiter Stelle mit 12 Punkte. Die 2. Mannſchaft mußte ſich in Klaſſe A mit dem dritten Platz begnügen. Es iſt aber immerhin für die noch junge Mannſchaft eine ſchöne Leiſtung. Bei etwas mehr Training in dem ſchönen Fauſtballſpiel, das mit andern als das ſchönſte und vornehmſte Sommerſpiel angeſehen werden darf, wird den Mannſchaften in den näch— ſten Jahren die Meiſterſchaft nicht verſagt bleiben. Denn die Leiſtungen dieſes Jahres waren gut, können und müſſen aber das nächſte mal auf weit höherer Stufe ſtehen. Drum auf ihr Turner übt, damit ihr eure Hand nach der ſchönſten Lorbeer ausſtrecken könnt. Gut Heil. K. Zum 2. Amerikanerbeſuch. Auf zum Speyrer Domfeſt! Es ſind nicht weniger wie 3 nordamerikaniſche Reiſegeſellſchaften mit zuſammen 115 Perſonen, die ſich kommenden Samstag und Sonntag im lieder— freudigen Viernheim ein Stelldichein geben, darun— ter eine Zeitungsreporter-Geſellſchaft mit 24 Per— ſonen. Nun liegt es ganz in unſerer Hand, wie wir in der Welt bekannt werden wollen, ob die amerikaniſchen Berichterſtatter vom gaſtfreundlichen Viernheim mit ſeiner ſangesbegeiſterten Einwohner— ſchaft ſchreiben oder ob ſie von großen Enttäuſchungen berichten. Letzteres kann und darf nicht kommen. Darum tue jeder ſeine Schuldigkeit, insbeſondere jeder Sänger, tue er es zur Ehre Viernheims. Das Programm iſt in großen Zügen dasſelbe wie das letztemal. Wir begrüßen um 5¾1 Uhr unſere lb. amerikaniſchen Gäſte am Bahnhof der O. E. G. mit dem deutſchen Sängergruß und dem Maſſenchor „Gott grüße Euch.“ Es formiert ſich ein Zug nach dem Rathaus, wo die offizielle Begrüßung ſtattfindet. Abends um halb 6 Uhr iſt Heimat liederſtunde im Schillerſchulhof mit etwas gekürz— tem Programm. Abends 9 Uhr finden zu Ehren der Gäſte in den Gaſthäuſern zum Engel und Freiſchütz Feſtbankette ſtatt, wobei außer den bür— gerlichen Geſangvereinen auch der Turnerbund mit— wirkt, dazu die Vereinigte Feuerwehrkapelle und die Rhein'ſche Kapelle. Sonntag iſt von 9 Uhr ab am Ochſenbrunnen ein Waldfeſt. Die große Reiſegeſellſchaft mit 83 Perſonen verläßt uns wie— der am Sonntag um 4,16 Uhr, die beiden kleine— ren mit 32 Perſonen um 6,16 Uhr. Nun wollen wir uns alle rüſten zu einem würdigen Empfang. Auch die Nörgler werden nicht wünſchen, daß Viern— heim in ſchlimmen Ruf kommt. Wenn wir einen beſonderen Wunſch ausſprechen dürfen, ſo lautet er: Mehr Blumengrüße wie das letztemal! Prachitvolles, duftiges Haar ist nur durch Haar- pflege erreichbar un Deutschland verdanken Millionen ihr schönes Haar dem bewährten Schwarzkopf Schaumpon (Päckchen 20 Pfg.,. Extra“ mit Haarglanz 30 Pfg.) Bie eiolen Originalbilder vom Aleußdörfer. Jtoreß Links Popp, rechts Schuberth, die jetzt geſtanden haben, in der entſcheidenden Nacht vom 4. November 1929 in der Villa Meußdörfer in Kulmbach eingedrungen zu ſein. Im Kreis: Der greiſe Kommerzienrat Meußdörfer, der beinahe das Opfer eines furchtbaren Juſtizirrtums geworden wäre. Der Hauptfeſttag anläßlich des 900 jähr. Domjubiläumsfeſtes iſt der nächſte Sonntag. Kar- dinal Faulhaber aus München hält im hohen Dome das Pontifikalamt, der rede gewaltige G.⸗V. Sängertreue. g Abt Glockner die Feſtpredigt. Außerdem wird im Domgarten eine Morgenmeſſe abgehalten, wobei die eigens zu dem Jubiläum geſchriebene Speyerer Dommeſſe zur Uraufführung gelangt. Die katholiſche Jugend hat eine beſondere Morgen⸗ veranſtaltung, wobei der berühmte Jeſuiten- pater Eſch eine Bundesfahne der Deutſchen Jugendkraft weihen wird. Nachmittags findet eine große ſakramentale Prozeſſion ſtatt, mit der Uebertragung der Reliquien des hl. Guido in das ebenfalls 900 Jahre alte St. Guidoſtift. An dieſer Prozeſſion nehmen Fahnenabordnungen äußerft zahlreicher kathol. Vereine und Standes- organiſationen teil, außerdem zahlreiche deutſche und ausländiſche Kirchenfürſten, Erzbiſchöfe, Biſchöfe, Aebte, Reichs- und Landesminiſter und bayeriſche und öſterreichiſche Prinzen. Die kathol. Vereine bilden Spalier. So wird der ſakramentale Zug ſicherlich ein eindrucksvolles Bild des kath. Lebens geben.(Intereſſant iſt eine techniſche Neuerung, die hier zum erſtenmale angewandt wird: den Prozeſſionsweg ſäumt eine große Zahl von Laut- ſprechern, die Gebet und Muſik aus dem Dom her- aus übertragen, ſodaß Muſikkapellen wegfallen). An die Prozeſſion ſchließt ſich eine große vaterlän⸗ diſche Kundgebung am Dom an, der in ſeiner wechſelreichen Geſchichte ein Symbol deutſcher Ge⸗ ſchichte ſeit Jahrhunderten geweſen iſt.— Von Lampertheim aus geht am Sonntag früh ein Son— derzug ab, der die Teilnehmer aus Viernheim und den Riedorten nach Speyer bringt. Abfahrt in Viernheim um 6,45 Uhr, Preis ab Lampertheim hin und zurück RM. 2.20). Es hat ſich bereits eine ſchöne Anzahl hieſiger Teilnehmer gemeldet. Es müßten aber noch viel mehr Viernheimer an der bedeutungsvollen und herrlichen Feier teilnehmen! Darum auf nach Speyer, kath. Männer und Jünglinge, Frauen und Jung- frauen! Beteiligt Euch an dieſer Fahrt, die Euch noch viele Jahre in Erinnerung bleiben wird! Die Jungfrauen melden ſich bei der Prüfektin, alle übrigen im Pfarrhaus. R bereins- Anzeiger Unter dieſer Rubrik wird Vergnügungsanzeigen keine Aufnahme gewährt Donnerstag, den 10. Juli, abends ½¼9 Uhr Singſtunde. Es iſt Pflicht eines jeden Sängers, pünktlich zu erſcheinen. Der 1. Vorſitzende. abend halb 9 Der Vorſtand: Männer⸗Geſang⸗Verein 1846. Heute Donnerstag abend punkt halb 9 Uhr allgemeine Singſtunde. Es wird gebeten, vollzählig zu erſcheinen, da zum erſtenmal unſer zukünftiger Dirigent Herr Oberlehrer Oskar Pfeifer aus Mannheim in un- ſerer Mitte weilt. Er will die volle Sänger- zahl ſehen. Pünktlich erſcheinen! D. Präſident. Turnerbund. Heute abend ab 5 Uhr Platzarbeiten Freitag abend halb 9 Uhr allgemeine Turnſtunde. Es wird dringend erſucht, daß alle Vereinsturner erſcheinen. Die Turnleitung. Liederkranz Da am Samstag infolge des Feſt⸗ banketts die Singſtunde ausfällt, findet dieſelbe heute Donnerstag abend halb 9 Uhr ſtatt. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Kaninch. u. Geflz. Verein 1916. Die Geflügel⸗ züchter können ihre Bundesringe abholen bei Mitglied Kraus. Der Vorſtand. G. V. Sängerbund. Heute Uhr Singſtunde im Lokal.