110 Mur alten E 2, 17 Planken tren aus einer Möbelfabrik 7 e 12 Schlaf- und Speiſezimmer in erſtklaſſigen Qualitäten in Mahagoni, Buſinka, Birke, Nußbaum poliert, ſowie Friſiertoiletten, Schreibtiſche und N Flurgarderoben. Ferner verkaufen wir aus Konkursmaſſe Dr. Y. und anderem Beſitz, Büromöbel aller Art, Schreibmaſchinen, Herren- und Damenfahrräder Chaiſelongue, Eisſchrank, Perſer- und deutſche Teppiche, 1 Herrenzimmer, 1 Damenzimmer, 1 Biedermeierzimmer, 1 Barokzimmer, auch einzelne antike Möbel, viele Oelgemälde, 1 Küche uſw. zu jedem annehmb. Gebot. Eutl. Zahlungserleichterung. U. Petry, Bai 2. B. Tel. 22803. wenn sie Frel. Dr. d. Schwerdtfeger und. Apetiek el. H. J eratlegers 0 Entfettungskur Jnuenden. Keine un- nötigen anstrengenden Gewaltkuren, Hun— 8500 oder Schwitzen, sondern eine gesunde ewiehtsabnahme. Gröndlieh, unschädlich und dabei blutauffrischend und lebensstei- gerud wirkt die angenehm schmeckende von vielen Arzten empfohlene Hräuterkur Man wird schlank, elastisch, bleibt gesund uud leistungslfühig! Dr. R. aus H. schreibt: „bre Kur ist das Beste, was ich bisher an- gewandt habe. Nach Beendigung 15 Pfd. abgenommen, ohne digt zu leben.“ 1NKur-Packung RM. 7.—. Versend gegen Nachnahme durch die Versand- Apotheke. M. Zeiciler, Wardcsbeic Löwenstrasse 24 Für einen Bezirk im Unterdorf ſuchen wir zuverläſſige, ortskundige Zeitungsträgerin „Viernheimer Anzeiger“ Bekanntmachung. Betr.: Die Ausführung des Gaſtſtättengeſetzes vom 28. April 1930. Wir machen hiermit die hieſigen Schank⸗ und Gaſtwirte darauf aufmerkſam, daß nach der heſſiſchen Ausführung des Gaſtſtättengeſetzes vom 28. April 1930(RGBl. Teil 1, Seite 145) unſere Zuſtändigkeit für die Erteilung der Erlaub⸗ nis zum Betriebe von Straußwirtſchaften mit ſo⸗ fortiger Wirkung nicht mehr gegeben iſt. Zuſtän⸗ dig iſt zur Erteilung der Erlaubnis in allen Fällen das Kreisamt Heppenheim und zwar ohne Rückſicht darauf, ob es ſich um den Ausſchank alkoholfreier oder alkoholhaltiger Getränke handelt. Ein vorübergehendes Bedürfnis zum Aus— ſchank von alkoholhaltigen Getränken wird nur in Ausnahmefällen und im allgemeinen nur für ſolche Betriebe anerkannt, in denen gleichzeitig Gelegen— heit beſteht, die üblichen Mahlzeiten einzunehmen. Wir empfehlen daher den Intereſſenten drin- gend, mindeſtens 8 Tage vor dem Betrieb einer Straußwirtſchaft ein diesbezügliches Geſuch an das Kreisamt Heppenheim durch unſere Vermittlung einzureichen. Aus dem Geſuche müſſen Lage und Dauer der Straußwirtſchaft zu erſehen und das Bedürfnis ausreichend begründet ſein. Gefunden wurde dahier ein Geldbeutel mit Inhalt. Intereſſenten wollen bei uns, Zimmer 17, vorſprechen. Viernheim, den 16. Juli 1930. Heſſ. Polizeiamt: Ludwig. Schönes Einleg⸗ ſchmein zu verkaufen. Naunäuser slr. 20. Jagel Dole Beſtellungen auf g ee„ohne Bei⸗ 5 Gurken Bertsenherf; Falato, Mavonnatzen ſowie zum Braten u. Backen per 100 1,25 Mk. jede Größe nimmt entgegen Salatöl Fritz Busalt Liter 85, 1.— Gambrinushalle Tafelöl Rathausſtraße 50 Lorſcherſtraße 8 D. J. K. — Sportplatz Sonntag 27. Juli 1930. deichelagenb⸗ Wettkämpfe mit vorgehen werde. Erklärung. Ich erkläre hiermit, daß das gegen mich ver— breitete Gerücht auf Unwahrheit beruht, und warne hiermit jedermann dasſelbe weiter zu verbreiten, andernfalls ich gegen dieſe Verleumder gerichtlich Michael Winkenbach 10. Weinheimerſtraße 11. Ltr. 1.20, 1.30, 51.40 Illerfeinstes Tafelül glaſchen ½1 Fl. 1.40, ½ Fl. 85 Olivend I J Flaſche 1.50 Vereinsmeiſterſchaften. Die Vorbereitungen ſind im vollen Gange. Freitag abend ½9 Uhr in der Harmonie wichtige Beſprechung für die Spielführer ſämtlicher Mannſchaften(Fußball Handball Fauſtball).„ Tagesordnung: Vereinsmeiſterſchafteu.„ Es iſt Pflicht eines jeden Spielführers, zu N erſcheinen. Freitag vormittag /29— 0/211 Uhr Schüler⸗„ training auf dem Sportplatz. 19. Juli Sabatt⸗Anfang Morgen Nachm. Abend Die Sportleitung. Gebetzeiten der jüd. Gemeinde Pinchos Perek 1. Wochentag⸗Abend Morgen Roſch⸗Chodeſch Av iſt Samstag. 13. Tammus 7,30 8,00 925 Andertwagen 9,25 0 9,00 zu verkaufen. Faſt neuer 1 5 Illsenslr.. 1 Einmachen eine Freude mit meinem gebrauchs⸗ fertigen Iduleressl9 braucht nicht abgekocht zu werden Liter 35 Pfg. Ich garantiere für Haltbarkeit. Gurkengewürz 20 0 Rathaus- Drogerie Tel. 198 Peter Moskopp Tel. 198 Sp. gg. Amicitia 00 — e. V. Miernheim Vereinshaus mit Kaffeereſtauration Samstag, den 19 Juli 1930 abends halb 9 Uhr im Vereinshaus Halcl. Genera Versammlung wozu wir alle Mitglieder höfl. einladen. Tagesord— nung wird im Lokal be— kannt gegeben. von Der Vorſtand. N. B. Mitgl., beſucht das Platzeinweihungsfeſt des Turnerbundes am Sonutag. Tugahgs-Versteloerung. Morgen Freitag, den 18. Juli 1930, ver ſteigere ich in Viernheim teilweiſe im Verſteigerungs, lokal und teilweiſe an Ort und Stelle, zwangsweiſe, meiſtbietend gegen Barzahlung Mobilien, Einrichtungs⸗ und Gebrauchs⸗ gegenſtände aller Art, darunter insbe⸗ ſondere 1 Büffet, 1 Kredenz, 1 Sofa, Kleiderſchrank, 1 Chaiſelougne, 1 Rauchtiſch, 1 Standuhr, 1 Blumengrippe, 1 Bücher- ſchrank, 1 Schreibtiſch, ferner 1 Piano, 1 Grammophon, und 1 Pferd(br. Wallach) Zuſammenkunft der Steigliebhaber nachm. 2 Uhr im Gaſthaus zum Pflug, Weinheimerſtraße. Lampertheim, den 17. Juli 1930. Köhler Gerichtsvollzieher in Lampertheim. 1a Königsberger Saatwicken, Saaterbſen, Rübſamen Ochſen⸗ horn, Frühkleeſamen, Incarna. Deutſchen u. ewigen Kleeſament Alle Gartenſämereien für die Herbſtausſaat ſind an meinem Lager vorrätig. Joh. Valtin Hofmann 2. Hausstanduhren kauft man am besten da, wo sie her- gestellt werden. Schwenningen, die größte Uhrenstadt der Welt, bietet nen die Gelegenheit, direkt vom Herstellungsort zu kaufen. Wir ge- währen Ihnen: 10 Jahre schriftliche Garantie. Lieferung: Franko Haus. Jede Uhr wird jährlich einmal durch unseren Fachmann kostenlos nachge- prüft. Angenehme Teilzahlung.— Ceberzeugen Sie sich bitte selbst A und verlangen Sie heute noch per Postkarte die Zusendung unseres Katalogs. Musen ff. b. H. Schwenningen am Neckar(Schwarzwald) Alleenstraße 17. FFF Bauern- Verein. Hochprozentige Dünger am Lager: Amoniak, Kali, Super⸗ phosphat, Kalkſtickſtoff, Thomasmehl u. Kainit, Leuna Natron⸗Kalkſalpeter, Kaliamoniakfuper⸗ phosphat 5/8 /8, Nitrophoska, Harnſtoff und ſchwefelſ. Kali. Die Verhandlung im hiſtoriſchen Ständeſaal mit der Statue Karls In Itzehoe findet jetzt die Verhandlung gegen 28 Anhänger der die unter der Anklage der Aufwiegelung zum Steuerſtreik gegen die Staatsgewalt ſtehen. Ber Landuolſenioꝛeß in Nreloe die Angeklagten Weſchke und Muthmann. es Groſſen. Oben links Landvolkbewegung ſtatt, und des tätlichen Widerſtandes und in 1 Pfund Einheits-, Gläbßer abgefüllt à 2.20 Mk. zu haben bei Il Froschauer Kühnerstraße 8 eiße weiß en Käſe pro Pfd. 40 Pfg. bei Eppel Kiesſtraße Täglich friſchgebrochene Einmach⸗ Salat⸗ Billige Futter artikel: Futtermehl, Kleie, Keime hell, Soyaſchrot, Malztreber, Schnitzel, Hafex⸗ und Gerſten⸗ ſchrot, Maisſchrot, Oelkuchen. Hühnerfutter: Mais, Weizen, Gerſte, Ohama Miſchfutter. Saatmais Pfd. 16 Pf. Sämtliche 1 stellt sauber und billig her Die Buch- u. Akeidenzdruckerei Viernh. Anzeiger Gurken aus eigenem Anbau Nik. Gutperle neben Filiale Schreiber. öffentlich 1 f e 1 ſtets Tnaims& Haris ö Haha Feiner, alter Malaga ½ Fl. 1.25 ohne Glas Haffee- Ersatz- Mischung Pfund nur 954 la loſen „Kakao 8 ½¼ö1 Pfd. nur 903 Fuamer Hase 20% 4 Pfdb. 20,/ Pfd. 789 Fſt Mecklenburger dussranmbulter Pfund 1.90 ſdeſch. Fler ſchwere 10 St. 95, 10 St. 1.15 10 Stuck 1.25 Margarine Pfund 55 Pfg. ſtets friſche, goldgelbe Bananen Pfund 60 Pfg. Einen großen Poſten billigen Reis Volles Pfund 24 und 309 Bpuehrels Pfund 20 Pfg. 1 Pfund 22 Pfg. Ipefsehaferfochen Pfund 35 Pfg. Fl. Walzenwen! Spezial 0 Pfd. 264 Billige wasche u. Faſgugrartel Id Helbe NHernselte Doppelſtück nur 16 6 Stück nur 95 Pfg. große Riegel ca 750 gr. nur 72 welsss Rernselle beſte Qualität 250 gr. 30, 500 gr. 60 2 Pfund 1.20 prof. Menno Aa. dumhbo. Lun. Suma Süllsnfoehen % Pfund 25 Pfg. Gute Sohgüerlbener zu biigen Preisen St. 40, 50, 60 Pfg. und höher. Donneriücher Stück 70 Pfg. dohgerwaens Pfund 95 Pfg. Hamburger Matteslager Rich. Hohmann L J. darts! 1 6 N 86 füllerhaler hocken viernheimer Nernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Zeitung k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte 0 1% täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. n ntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fenn ie 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Veſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes blapvorſchriften bei Anzeigen werden nach Nöglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch ei ne Gewähr nicht übernommen werden Sozialdemokraten eee Deutſchnationalen.— Die ſozialdemokratiſchen Anträge eingebracht Berlin, 17. Juli. Im Reichstage ſind heute vormittag die beiden Anträge der ſozialdemo⸗ kratiſchen Fraktion eingebracht worden, die die Aufhebung der Verordnungen des Reichspräßdenten verlangen und der Re— gierung das Mißtrauen ausſprechen. Der Aaf— hebungsantrag hat folgenden Wortlaut:„Der Reichstag verlangt gemäß Artikel 48, Abſ. 3 der Reichsverfaſſung die Verordnung des Reichspräſidenten vom 16. Juli 1930 üer Deckungsmaßnahmen für den Reichshaushalt 1930 und über die Verordnung des Reichs— präſidenten vom 16. Juli 1930 über die Zu— laſſung einer Cemeindegetränkeſteuer außer Kraft zu ſetzen.“ Der Mißtrauensantrag lautet: „Die Reichsregierung Dr. Brüning beſitzt nicht das Vertrauen des Reichstags“. Ob die beiden ſozialdemokratiſchen An— träge im Reichstag noch am Freitag oder Samstag entſchieden werden, hat der Aette— ſtenausſchuß des Reichstages, dem für dieſe Woche noch ein umfangreiches Arbeitspro— gramm vorliegt, noch nicht beſtimmt. Deutſchnationale verlangen Rechts kurs und Bruch der Preußenkoalition. Miniſterbeſprechung mit den Deutſchnationalen Berlin, 17. Juli. Die deutſchnationale Preſ— ſeſtelle teilt mit: In Verfolg der deutſchnatis— nalen Anfrage, ob der Reichskanzler zu ſofor— tigen Verhandlungen über die politiſche Ge— ſamtlage bereit wäre, fand in den Nachmit⸗ tagsſtunden eine längere Ausſprache zwiſchen Dr. Hugenberg und Dr. Oberfohren einerſeite und Reichskanzler Dr. Brüning und dem bon ihm hinzugezogenen Reichsfinanzminiſter Dr. Dietrich andererſeits ſtatt. Von den deutſch— nationalen Führern wurden die Verhandiun— gen auf folgender Grundlage und mit folgen— den Zielen geführt. Das Abgleiten Deutſchlands in neue ſchwere Zuckungen kann nur durch Stärkung des rech— ten Flügels und durch eine— zwar auf der ganzen Linie arbeitnehmerfreundliche— aber klar antimarxiſtiſche deutſche Freiheits- und Friedenspolitk vermieden werden, die Kultur, Wirtſchaft und Finanzen rettet. Zur Errei⸗ chung dieſes Zieles müßte außer einer Umßil— dung des Reichskabinetts im Sinne der Bel dung einer wirklichen Rechtsregierung die Ge— währ für eine entſprechende Parteigruppierung und Umgeſtaltung der Regierung in Preußen gegeben werden. Um eine ruhige Verhandlung über die ſich hieraus ergebenden Fragen zu ermöglichen, würde die Deutſchnationale Volkspartei bereit ſein, gemeinſam mit den Regierungsparteien zu beantragen und zu beſchließen, daß die Ver— handlung und Abſtimmung über den Antrag auf Aufhebung der erlaſſenen Verordnungen auf einen der letzten Septembertage verſchoben wird. Nach einer Ausſprache über dieſe Anre— gungen wurde vereinbart, daß der Reichskanz⸗ ler Mitteilung über ſeine endgültige Stellung⸗ nahme machen würde. Dieſe Mitteilung ee⸗ folgte durch den Statsſekretär der Reichskanz⸗ lei in dem Sinne, daß eine Vertagung der Beſchlußfaſſung über den ſozialdemokratiſchen 1 nicht möglich erſcheine, daß n die Auffaſſung dahin gehe, daß eine ſoforti, Entſcheidung zweckmäßig ſei. Demgemäß Wurde unmittelbar darauf unter Zuſtimmung der Regierungsparteien der ſozialdemokratiſche Antrag auf Aufhebung der Notverordnungen als erſter Punkt auf die Tages-Ordnung der morgigen Reichstagsſitzung geſetzt. Der von der nationalen Oppoſition gemach— te Verſuch, die Grundlage für eine Zuſammen— arbeit zu finden, hat ſich damit erledigt. Die Deutſchnationalen zu Aufhebung der Not— verordnung. enb Berlin 17 Juli. Eigene Meldung.) In der heutigen Fraktionsſitzung der Deutſchnati— onalen hat— wie die Ba mitteilt— wider alles Erwarten die Tendenz die Oberhand ge— wonnen, mit den Sozialdemokraten für die Auf— hebung der Notverordnung zu ſtimmen. Es bleibt abzuwarten. ob dieſe Stimmung ſich heute ändert oder ob ſie durch etwaige Verhand— handlungen geändert werden kann. Bei allen einſichtigen Kreiſen herrſcht— wie das Blatt betont— durchaus die Erkenntnis, daß ein ſol— cher Beſchluß der deutſchnationalen Fraktion die Auflöſung des Reichstages und der deutſch— nationalen Partei nach ſich ziehen müßte. Die Lage nach der Fraktionsſitzung der Deutſchnatjonalen. wtb. Berlin. 18. Juli. Erſt nach 1 war die Fraktionsſitzung der Volkspartei beendet. Wenn auch kein direkter Beſchluß zuſtande gekommen iſt, ſo ſtellt ſich doch heraus, daß die Mehrheit der Fraktion für den ſozialdemokratiſchen Aufhebungsantrag ſtimmen will. Ungefähr 20 bis 25 Abgeordnete der Deutſchnationalen Fraktion hielten daraufhin eine beſondere Beſprechung ab, in der jedoch kein end— gültiger Beſchluß gefaßt wurde Es iſt jedoch zu erwarten, daß dieſe Gruppe, der u. a. Graf Weſt— arp. Dryander. Lettow-Vorbeck und die agrari— ſchen Abgeordneten angehören, gegen die Aufhe— bungsanträge ſtimmen wird. Es wird in parla— 2 Uhr nachts Deutſchnationalen Aufhebung der Walen wi mentariſchen Kreiſen gar daß 8 ieſe der Fraktion ſtellt. Die ten, die f davon geſprochen. itag früh ſich von Fraktion auf Abgeordne— ing geſtimmt haben ſchloſſen wer den. Für ſung wird, wie wir hören. gegen die W̃ ſtarpgruppe ſchon deshall kein Ausſchlußverſahren mehr beantragt werder können, da ja nach der Auflöſung die Frakt als ſolche aufhört Es wird damit ger daß dieſe Abgeordneten, mit Ausnahme des Gre ſen Weſtarp, bei der nächſten Reichstagswahl nicht mehr als Kandidaten aufgeſtellt werden würden. Bei dieſer Lage wird in parlamentari— ſchen Kreiſen die Auflöſung als unvermeidlich gehalten wenn nicht am Freitag früh nicht ganz unvorhergeſehene Umſtände würden Jedenfalls wird das Reſultat der Abſtimmung von einigen wenigen Stimmen und auch von der Beſetzung des Hauſes abhängen. Als völlig irrig wird es jedenſalls bezeichnet, daß etwa von den Sozialdemokraten ein größerer Teil der Ab— geordneten an der Abſtimmung nicht teilnehmen würden, um die Auflöſung zu vermeiden. Gruppe evtl. am Fre eintreten Deutſcher Reichstag. Berlin 17. Juli Der Reichstag nahm heute in zweiter und dritter Leſung eine größere Zahl von handels- und anderen außenpolitiſchen An— trägen an. Sodann wurde ein Antrag des Ver— kehrsausſchuſſes angenommen, der die Reichsre— gierung erſucht auf die Beſeitigung der letzten Beſchränkungen der deutſchen Luftfahrt hinzu wirken. Der Geſetzentwurf auf Verwendung von Inlandsfett zur Margarineherſtellung wurde dem Volkswirtſchaftlichen Ausſchuß überwieſen. Angenommen wurde der ſozialdemokratiſche Antrag, morgen gleich am Beginn der Sit⸗ Preisſenkung bei Marken⸗ artikeln? enb Berlin, 17. Juli. Die Beſtrebungen, den Preisabbau aus der Sphäre der theoreti⸗ ſchen Erörterungen in die Praxis des täglichen Lebens durchzuführen, haben nach einer Mit⸗ teilung des„Acht⸗Uhr⸗Abendblattes“ den Vor⸗ ſtand des Markenſchutzverbandes Berlin ver⸗ anlaßt, die Möglichkeiten einer Preisſenkungs⸗ aktion zu erörtern. Es iſt beſchloſſen worden, weitere Beſprechungen mit der Hauptgemein— ſchaft des Deutſchen Einzelhandels und den: Reichsverband der deutſchen Induſtrie abzu⸗ halten. Wahrſcheinlich wird man zu kleinen Abſchlägen auf einzelnen Gebieten kommen. 100 Mill. Mindeſterſparniſſe Haushaltsausſchuß des Reichstages— Penſionskürzungsgeſetz in zweiter CLeſung angenommen odz. Berlin, 17. Juli. Im Haushaltsaus⸗ ſchuß des Reichstages wurde bei der Beratung des Haushaltsgeſetzes die Reichsregierung ermächtigt, im Ftat 1939 Eriporniſſe ron mindeſtens 100 Millionea RM. von ſich aus vorzunehmen. Gegen dieſe Ermächtigung ſtimmten die Sozialdemokraten und die Kommuniſten. Angenommen wurde auch ein ſozialdemo— kratiſcher Antrag, der verlangt, daß die Reichsregierung dem Reichsrat u. dem Reichs- tag alsbald mitzuteilen hat, welche Streichun⸗ gen ſie vorgenommen hat. Mit den Stimmen des Zentrums, der So— zialdemokraten und Kommuniſten wurde das von ſozialdemokratiſcher Seite beantragte Penſionskürzungsgeſetz nach den Beſchlüſſen in zweiter Leſung angenommen. Reichsfinanzminiſter Dietrich erklärte, daß innerhalb des Kabinetts ſchwerſte Bedenken dagegen beſtehen, eine ſo ſchwierige An⸗ legenheit überſtürzt zu behandeln. Die all— gemeine Penſionskürzung auf 12900 Mark würde die Mindeſtſätze, die Reich, Länder und Gemeinden gewährten, unterſchreiten. Die Reichsregierung erklärt ſich bereit, im Herbſt einen Geſetzentwurf vorzulegen, der die Mißſtände beſeitigt, die auf dem Ge⸗ biete des Penſionsweſens beſtehen. Reichsjuſtizminiſter Dr. Bredt äußert ſchwerſte materielle Bedenken. Es würde dem Reich, den Ländern und Gemeinden nicht mehr möglich ſein, mit der Privatwirtſchaft in Kon— kurrenz zu treten. Dies treffe auch auf das Reichsgericht zu, die Beſchneidung der Pen— ſionen bedeute die Verkürzung der wohlerwor— benen Rechte, und infolgedeſſen bedürfe die Penſionskürzung einer verfaſſungsändernden Mehrheit. Dieſem Standpunkt der Reichsregierung traten die Deutſche Volkspartei, die Volks⸗ konſervativen und Demokraten bei. dem Waffendiebſtahl im Februar 3 Preſſionsverſuche der Deutſchnationale ehrbe it für Auflöſung. zung, alſo um 10 Uhr vormittags, die ſo⸗ zialdemokratiſchen Anträge auf Aufhebung der i eee zu beraten. Nach 20 Uhr vertagte ſich d 5 Haus auf Freitag vormittag 10 Uhr. Briands Paneuropa Eine vorläufige engliſche Antwart auf das Europa Memorandum. wib London. 17. Juli. Die engliſche Regie rung hat heute in Paris ihre Antwort auf das Briandſche Europa-Memorandum überreichen laſſen. In der Einleitung wird insbeſondere be— tont, daß ſich die engliſche Regierung eine wei— tere eingehende Prüfung des Problems in Ge— meinſchaft mit den übrigen Regierungen des bri— tiſchen Reiches vorbehalten müſſe und daß daher der heute überreichten Antwort nur der Charak— ter einer vorläufigen ſpitzenhaften Aeußerung zukommen könne Die engliſche Regierung be— grüßt das von der franzöſiſchen Regierung ge⸗ ſetzte Ziel der engeren Zuſammenarbeit der eu— ropäiſchen Völker, um wirkſamere Maßnahmen zur Befriedung zu ergreifen. Es ſei indeſſen nicht ſicher, ob nach einer gründlichen Prüfung der Frage die Schaffung neuer internationaler Einrichtungen für wünſchenswert gehalten werde. Die vorgeſchlagenen neuen Einrichtungen könn— ten Verwirrung anrichten und zu einer Rivali— tät führen, die die Wirkſamkeit und das Anſe⸗ hen der Organe des Völkerbundes vermindern würde. Weitere Antworten auf Briands Memnrandum. wtb. Paris, 17. Juli. Die jetzt überreichte Antwort der norwegiſchen Regierung auf das Memorandum Briands geht beſonders auf die wirtſchaftliche Seite des Problems ein. Die Antwort der portugieſiſchen Regierung unterſtreicht be— auf das Memorandum Briands ſonders, daß die Vereinheitlichungsbeſtrebungen keineswegs eine Spitze gegen eine außereuropäi— ſche Nation tragen dürſten, da z. B. Portugal mit mancher Nation eng verbunden ſei. In der Antwort der belgiſchen Regierung auf orandum Briands, die ebenſalls in Pa— die belgiſche Regie— das Mem ris eingetroffen iſt, heißt es: rung betone die Notwendigkeit eines Paktes all— gemeiner Art, jedoch im Rahmen des Völkerbun des. Tagesnachrichten Zugzuſammenſtoß.— 30 Verletzte. wtb Mailand, 17. Juli. Ein folgen⸗ ſchwerer Eiſenbahnunfall ereignete ſich heute früh auf der Strecke bei Modenno. Ein Güter⸗ zug fuhr auf einen vor einem Gleisübergang haltenden Fernzug auf. Infolge des Zuſam⸗ menſtoßes wurden dreißig Perſonen verletzt. Drei weitere Tote in Hausdorf geborgen. wtb. Hausdorf, 17. Juli. Aus dem Kurt⸗ ſchacht wurden heute vormittag drei weitere Tote geborgen, ſodaß jetzt insgeſamt noch 36 Bergleute verſchüttet ſind. Aufklärung des Leipziger Waffendiebſtahls wib Leipzig, 17. Juli. Im Zuſammenhang mit den Nachſorſchungen nach dem Reſt der bei entwendeten Maſchinengewehren ſind geſtern in Döblitz⸗ Ehrenberg zwei Angehörige der kommuniſti— ſchen Partei, die Brüder Julich feſtgenommen worden. Eine heute nachmittag vorgenommene Hausſuchung auf dem Grundſtück des einen der beiden Brüder förderte in einem Hofſchuppen unter dem Pflaſter in 45 em. Tiefe eine Kiſte zutage, in der die noch fehlenden Maſchinenge⸗ wehre verſteckt waren. Der Reichstag verſagt! Stimmungsbild aus dem Reichstag Von unſerem parlamentariſchen Vertreter. In einer grandioſen dramatiſchen Steigerung rolltenz ſich die Entſcheidungen des Reichstages am Mittwoch nachmittag ab. Um ſich auch nicht dem leiſeſten Vorwurf auszuſetzen, als wären nicht al le, aber auch wirklich alle parlamentariſchen Mittel verſucht und vollkommen erſchöpft worden, hat das Zentrum ſich noch zu Verhandlungen mit den Sozialdemokraten bereitgefunden, die aber nicht zum Ziele führten. Ihre Forderung, daß die Kopfſteuer fallen gelaſſen werde, fand den entſchiedenſten Widerſpruch der Deutſchen Volkspartei, wie⸗ der andere Auffaſſungen in den Reihen der bürgerlichen Parteien wurden von den Sozialdemokraten ſchlankweg abgelehnt. Es mußte alſo eine Entſcheidung herbeigeführt werden, um dem ſich immer mehr ſteigernden Wirrwarr ein Ende zu machen. Als der Reichspräſident Loebe die in— haltsſchweren Worte ſprach:„Wir kommen nunmehr zur Abſtimmung“, da legt es ſich bleiern über den Saal! Trotz überfülltem Raum kaum ein lautes Wort. In leiſeſtem Flüſterton unterhielt man ſich, die Hoffnungen waren auf das Tiefſte herabgedrückt. Die Abſtimmung wurde jetzt vollzogen über den Artikel 2 der Deckungsvorlagen und zwar namentlich. 460 Abgeordnete haben ihre Stimme abgegeben. Es fehlten alſo ſelbſt bei einer ſo unerhört wichtigen Entſcheidung noch annähernd 35 Volksvertreter. Nur 204 wur⸗ den für den Artikel 2 abgegeben, 256 lauteten auf Nein. In einem ſeltſamen Bündnis fan⸗ den ſich die Deutſchnationalen mit den Sozial⸗ demokraten, Kommuniſten und Nationalſozia⸗ liſten gegen die Regierung Brüning, dieſelbe Regierung, die ihnen das Oſthilfegeſetz und die Agrarhilfe geſchaffen hatte, zuſammen. Die Verkündung dieſes Ergebniſſes löſt ge— waltige Demonſtrationen auf der Linken aus, die ſich, als der Reichstagspräſident dem Herrn Reſchskanzler das Wort gab, zu ſtür— miſchen Rufen„Abtreten!“ verdichten Mit feſter Stimme ſagt der Reichskanzler nur den einen Satz, daß die Reichsregierung nunmehr auf die Fortführung der Beratungen über dieſen Gegenſtand keinen Wert mehr lege. Sprach's und ſetzte ſich! Man erwartete eigentlich noch etwas über die Pläne der Regierung zu hören, aber Brüning hüllte ſich in Schweigen. Und nun kamen noch einige komiſche Nach— ſpiele: Zunächſt wurde abgeſtimmt über den Antrag der Wirtſchaftspartei, daß der Reichs⸗ tag aufgelöſt werden ſoll. Mit ein paar Kom⸗ muniſten ſtimmten ſelbſt noch nicht einmal ſämtliche Wirtſchaftsparteiler für dieſen An- trag. Ein hölliſches Gelächter bricht los und will kein Ende nehmen! Es kommt aber noch ſchöner: Nun ſteht zur namentlichen Abſtimmung der von den Kommuniſten eingebrachte Mißtrauensantrag gegen Brüning und das Kabinett. Und was geſchieht? 454 Abgeordnete haben die Karten abgegeben. Sechs haben ſich alſo ſchon gedrückt 151 Sozialdemokraten haben ſich enthalten. Der Mißtrauensantrag findet nur 59 Ja⸗ Stimmen gegen 244 Nein-Stimmen. Mit Ja haben nur die Kommuniſten und Nationol— ſozialiſten geſtimmt. Man vergegenwärtige ſich alſo folgende Situation: Der Reichstag verſagt der Reichs- regierung die Gefolgſchaft, wenn ſie alles daran ſetzen will, um Volk, Reich und Wirt⸗ ſchaft zu retten. Aber nur 59 Abgeordnete des⸗ ſelben Reichstages haben den Mut, dieſe Re⸗ gierung in dieſem Augenblick ſtürzen zu wol⸗ len! Ein groteskeres Bild kann es ſchon nicht mehr geben. Aber daß der Reichstag ſich ſo lächerlich macht, hätte man doch nicht für mög⸗ lich gehalten. Franzöfiſcher Aufruf zu Gunſten der 8 Separatiſten wtb. Paris, 17. Juli. In der Zeitung„L' Ordre“ wird ein Aufruf des Vizepräſidenꝛen der Vereinigung La Halte zu einer Sammt⸗ lung für die durch die Rheinlandräumung kompromittierten„Rheinfranken“ veröffent⸗ licht. Es heißt darin u. a.: Preußen hat ſeine pazifiſtiſche Maske fallen gelaſſen und zeigt ſein wahres Geſicht. Haß gegen den Frieden, Haß gegen die Ausſöhnung, und vornehmlich Haß gegen Frankreich. Franzoſen aus Frank— reich, öffnet den Rheinfranken, die euch ver⸗ ſtehen können, die würdig ſind, mit euch zu ſympathiſieren, eure Arme, da ſie nicht, wie ſie wollten, freie Rheinländer und Freunde Frankreichs werden konnten. Helft ihnen, gute Franzoſen zu werden. (Dieſer Appell zugunſten der Separatiſten wird bezeichnenderweiſe nur von einer einzi⸗ gen Zeitung, der ſogenannten nationaliſtiſchen Ordre zum Abdruck gebracht). Was beſtimmen die Notverorònungen? Veröffentlichung der Notverordnungen üb. die Dechungsmaßnahmen wtb. Berlin, 17. Juli. Das Reichsgeſetzhlatt veröffentlicht heute die Verordnungen des Reichspräſidenten aufgrund des Artikels 4b der RV. über Deckungsmaßnahmen für den Haus— halt 1930 und über die Zulaſſung einer Ge— meindegetränkeſteuer. Im erſten Abſchnitt der erſten Verordnung ſind die Beſtimmungen über die Reichshilfe der Perſonen des öffentlichen Dienſtes und über die einmaligen außerordentlichen Zu— ſchläge zur Einkommenſteuer im Rechnungsjahr 1930 enthalten. Nach einer Einleitung im§ 1 wird in den Paragraphen 2 bis 9 die Reichs- hilfe der Perſonen des öffentlichen Dienſtes feſtgeſetzt. Beitragspflichtig ſind die Beamten und Angeſtellten des Reichs, der Länder, der Gemeinden, der Reichsbank und der Körperſchaften ſowie der Verbände der Körper— ſchaften des öffentlichen Rechts, dazu die Sol⸗ daten der Wehrmacht. die Empfänger von Warte- und Ruhegeld. Perſonen, denen aus Mitteln der genannten Körperſchaften und Ver- bände Einnahmen von mehr als 8 400 Mark jährlich zufließen und Mitglieder von Auf— ſichtsräten. Befreit von der Beitragspflicht ſind Perſonen, deren Einkommen 2000 Mark jährlich nicht überſteigt oder die für den Fall der Arbeitsloſigkeit pflichtverſichert ſind. Bei Berechnung der Einnahmen für die Reichshilfe, die 2.5 Prozent beträgt, bleiben für jedes min- derjährige Kind 240 Mark jährlich außer Anſatz. Bemeſſungsgrundlage ſind die Einnahmen, die Dor 60 Jahren: Ausbruch des deutſch⸗franzöſiſchen Krieges Links: Wilhelm 1., damals noch König von Preußen, Kaiſer ausgerufen wurde.— Rechts: Na⸗ Krieges den Thron koſtete. Am 19. Juli jährt ſich zum 60. Male ſeiner militäriſchen Macht Preußen den Krieg erklärte. euf ren verbündeten deutſchen Staaten gelang es jedoch Frankreich und Deutſchland unter der Kaiſerkrone zu — 7— der nach dem Kriege zum deutſchen poleon 3, den der unglückliche Ausgang des der Tag, an dem Frankreich im Vollgefühl Preußen im Verein mit den ande⸗ vernichtend zu ſchlagen einen. für die Zeit vom 31. Juli 1930 bis zum 1. April 1931 gewährt werden. Die Neichshilfe fließt ausſchließlich dem Reiche zu. In den Para⸗ graphen 10 bis 12 wird der Zuſchlag zur Ei. kommenſteuer für die Einkommen von mehr als 8000 Mark in Höhe von 5 Prozent feſtgeſetzt. Der Zuſchlag iſt am 10. Oktober ds. Is, und am 10. Januar 1931 zu entrichten. Die Para- graphen 13 bis 18 behandeln ſodann den Zu⸗ ſchlag zur Einkommenſteuer der Ledigen, der in Höhe von 10 Prozent der Einkommenſteuer vor Pezſonen erhoben wird deren Einktummen 2640 RM jährlich überſteigt. Als lebig gelten unverheiratete ſowie verwitwete ode: geſchiedene Pezſonen, vorausgeſetzt, daß aus ihrer Ehe Kin— der nicht hervorgegangen ſind. Unverheiratete Frauen, denen Kinderermäßigung zuſteht ſowie Steuerpflichtige. die zum Unterhalt ihrer ge⸗ ſchiedenen Ehefrau oder eines bedürftigen El⸗ ternteils mindeſtens 10 v. H, ihres Einkommens aufwenden, bleiben von den Zuſchlägen befreit. Bei der veranlagten Einkommenſteuer der Le⸗ digen ſind die Zuſchläge nach der Einkommen ſteuer zu berechnen, die für im Kalenderjahr 1929 endenden Steuerabſchnitte endgültig veran⸗ lagt worden iſt In den weiteren Paragraphen der Notverordnung ſind außer den Schlußvor⸗ ſchriften die Finanzausgleichsbeſtimmungen ent⸗ halten. Vor der Verteilung des Geſamtaufkom⸗ mens der Einkommenſteuer werden aus dem Aufkommen an Lohnſteuer 88 Millionen, aus dem Aufkommen an veranlagter Einkommen- ſteuer 79 Millionen zu Gunſten des Reiches ausgewieſen. Der zweite Abſchnitt der erſten Verordnun— gen enthält die Beſtimmungen über die Bürgerſteuer. Die Gemeinden dürfen von allen im Gemeinde⸗ bezirk wohnenden Perſonen über 20 Jahren eine Bürgerſteuer erheben. deren Höhe von den Ländern beſtimmt wird die aber mindeſtens 6 Reichsmark für das Jahr betragen muß. Befreit von der Steuer ſind Perſonen, die mindeſtens ſeit einem Monat vor dem Stichtag Kriſenun⸗ terſtützung empfangen, oder am Stichtag lau⸗ fend öffentliche Fürſorge genießen. Maßgebend für die Steuerpflicht ſind die Verhältniſſe am 10. Oktober eines jeden Jahres. Der Landes- ſatz ermäßigt ſich auf die Hälfte bei Perſonen, die einkommenſteuerfrei ſind. Wenn im Jahre 1930 in einer Gemeinde die Gemeindeg rundſteuer oder die Gemeindegewer— beſteuer über den bis zum 1. Juli beſchloſſenen Satz erhöht wird, iſt die Gemeinde zur Erhe⸗— bung der Bürgerſteuer veypflichtet. Im dritten Abſchnitt der Verordnung wird für die Erhebung der Tabakſteuer die Verkürzung der Steuerfälligkeitstermine im einzelnen feſtgeſetzt wenden die die übrigen not⸗ wendigen Aenderungen für das Tabakſteuergeſetz beſtimmt. In dem, nur einen Paragraphen ent— haltenden vierten Abſchnitt wird feſtgeſtellt, daß die Vorſchriften der Abſchnitte 1 und 2 mit der Verkündung der Vorſchriften des Abſchnitts 3 am 4. Auguſt ds. Is. in Kraft treten. In der zweiten Verordnung wird über die Zulaſſung einer Gemeindegetränkeſteuer be— ſtimmt, daß die Gemeinden und Gemeindever— bände auf Bier, Wein und ähnliche und künſt⸗ liche Getränke wie Tee, Kaffee, Kakao uſw. ſowie auf Trinkbranntwein und Mineralwäſſer für den Verzehr an Ort und Stelle Steuern erheben können, die nach dem Kleinhandelspreis zu be⸗ meſſen ſind. Anſtelle der Steuer auf Bier dür⸗ fen Steuern auf den örtlichen Verbrauch von Bier nach Maßgabe des Finanzausgleichsgeſetzes erhoben werden. Dieſe Verordnung tritt mit dem auf die Verkündung folgenden Tage in Kraft. SZuſammenſtoß in Siebenbürgen wib. Bukareſt, 17. Juli. Auf dee Strecke Borſa⸗Szigel im nördlichen Siebenbürgen ſiloß ein Perſonenzug mit einem Güterzug zufam— men. Die beiden Lokomotiven und mehrere Wagen wurden zertrümmert. Eine Per Won re Fare e N„er Schalten ger Schul Roman von Guſtav Rehfeld. Urheberrecht durch Heroldverlag Homburg-Saar. (19. Fortſetzung.) „Das iſt mehr als zuviel! Das arme Kind we— gen ſolcher— ſolcher Lappalie ſo zu beſtrafen!“ Und die Tür mit lautem Krach hinter ſich zu— werfend, verließ zſie mit Lucy den Salon. Der Konſul, ſeine Erregung gewaltſam be— meiſternd, wandte ſich der leichenblaß und zit— ternd daſtehenden Helene zu.„Verzeihen Sie, mein Fräulein, das Benehmen meiner Frau! Sie iſt erregt und weiß nicht, was ſie ſpricht! Ich hoffe, Sie werden es mich und die Kinber nicht entgelten laſſen!“ Helene hatte Mühe, ſich aufrecht zu erhalten. „Ich danke Ihnen, Herr Konſul, daß Sie ſich meiner angenommen haben, wenngleich ich aus tiefſter Seele bedauere, daß Ihre Frau Gemahlin die Sache ſo— ſo ganz anders auffaßt! Kommt, Theodor— Karla!“ Sie verneigte ſich vor dem Hausherrn und ver— ließ mit den Kindern den Salon, gefolgt von den Blicken des Konſuls. 13. Kapitel. Vierzehn Tage vergingen, während welcher die Konſulin nichts als haßerfüllte, verächtliche Blicke für Helene hatte. Dann aber wurde ſie wieder freundlicher, bis ſie ſich eines Tages her⸗ beiließ, Helene zum Bücheraustauſch nach einer Leihbibliothek zu ſenden. Die junge Erzieherin hatte ihren Auftrag in der wohl eine Stunde von der Frieſenſchen Villa entfernt liegenden Leihbibliothek ausgeführt und ſchritt nun, ihr Bücherpaket im Arm, ſinnend und gedankenverloren durch die verkehrsreichen Straßen dahin. Da riefen eilige Schritte hinter ür ſie in die Wirklichkeit zurück, und ſich un⸗ 1 4 8 4 0. 2 r F willkürlich umwendend, gewahrte ſie dicht hinter ſich einen Herrn, in welchem ſie ſofort den Baron Edgar von Rodeck erkannte. Derſelbe war im Nu an ihrer Seite. „Welche Freude, mein Fräulein!“ rief er nach freundlichem Gruß lebhaft.„Sieht man Sie endlich einmal?“ Helene erwiderte leiſe. meiner noch?“ „Ob ich mich Ihrer erinnere? Geſtatten Sie, mein Fräulein, daß ich Sie ein Stück begleite?“ Helene neigte verwirrt das blonde Haupt. Rodeck ſchritt an ihrer Seite weiter und fuhr fort zu plaudern: „Wiſſen Sie auch, mein Fräulein, daß ich täg— lich Ihrer gedacht habe? Sie ſind in Geſtalt und Haltung, als Blondine wie als Künſtlerin ſo ganz das verjüngte Ebenbild meines lieben, ſo früh verſtorbenen Mütterchens, daß Sie mir wechſelnd mit jener allmählich als holde Traum⸗ geſtalt erſcheinen. Wie oft habe ich nach Ihnen ausgeſchaut,— wie oft bin in dem mir ſonſt höchſt unſympathiſchen Frieſenſchen Hauſe gewe— ſen, lediglich in der Hoffnung, Sie ſehen und ſprechen zu dürfen. Doch ſtets vergebens! Man ſcheint Sie dort wie eine ſeltene Perle eiferſüch— tig zu hüten. Heute endlich iſt mir das unver— hoffte Glück zuteil geworden, Sie zu treffen und an Sie ſelbſt die Frage ſtellen zu dürfen, wie es Ihnen ergeht!“ g „Sie antworten mir nicht, mein Fräulein!“ ſagte er nach einer Pauſe, mit vibrierender Stimme.„Zürnen Sie dem Verwegenen, der es gewagt hat, Sie auf Ihrem Spaziergang zu be⸗ läſtigen?“ „Ich Ihnen zürnen? O, nein, wie könnte ich das!“ Der weltgewandte junge Baron ſtockte. Zum erſtenmal in ſeinem Leben bemächtigte ſich ſeiner eine gewiſſe Befangenheit vor einem Mädchen. Er kannte ſie erſt ſeit kurzer Zeit, dieſe ſchlichte, junge Lehrerin, ſah ſie heute erſt zum zweiten⸗ „Sie erinnern ſich 2 n 2 2 2 1 mal und empfand doch bereits eine unerklärliches Intereſſe für ſie. Nie hatte ein ähnliches Weſen — fremd und doch ſo bekannt— einen gleichen Eindruck auf ihn gemacht! Nach einer Weile, während welcher er ſchwei— gend neben Helene einhergeſchritten war, be— gann er wieder:„Wie gefällt es Ihnen bei Frie⸗ ſens, mein Fräulein?“ „Ich danke!“ Unfähig zu lügen, mochte ſie die Wahrheit nicht ſagen und zog es vor, zu ſchwei⸗ gen. „Sind Frau Frieſen, Fräulein Lucy gut zu Ihnen?“ „Die Damen ſind— ſehr ſtolz!“ „DO, ich ahne, was Sie denken und doch nicht ſagen mögen! Man behandelt Sie unwürdig! Das ſieht ihnen ähnlich, dieſen aufgeblaſenen, herzloſen— Geſchöpfen!“ Helene ſah ihn erſtaunt an.„Sie verkehren doch im Frieſenſchen Hauſe!“ ſagte ſie leiſe ta— delnd. Rodeck biß ſich in die Lippe.„Sie haben recht, ich verkehre dort und ſollte nicht läſtern. Ich war auch nur ſelten da, nachdem ich durch den jungen Grafen dort eingeführt wurde, weil mich das dort herrſchende Protzentum anwiderte. Erſt in letzter Zeit bin ich öfters dort aus⸗ und einge⸗ gangen. Ich hoffte, Sie wiederzuſehen!“ „Sie ſpotten meiner!“ entbebte es Helenes Munde.„Das iſt nicht recht von Ihnen, Herr Baron!“ „Ich ſollte Ihrer ſpotten? Wie können Sie das glauben, mein teures Fräulein? Könnte ich es Ihnen doch ſo recht von Herzen ſagen, wie ſehr ernſt es mir iſt, wie mich Sie wiederzuſehen verlangte. Wollen Sie mir nicht glauben?“ „Ich muß allein weitergehen!“ flüſterte He⸗ lene, die Antwort übergehend.„Bitte, Herr Ba⸗ ron, laſſen Sie mich jetzt allein weiter gehen!“ Sie hatten längſt die innere Stadt verlaſſen und 1 ſich 00 in dem reizenden Vil⸗ „Wie Sie wünſchen, mein Fräulein, obwohl ich ſo gern noch ein wenig mit Ihnen geplaudert hätte! Was tragen Sie übrigens da für ein Paket? Haben Sie Einkäufe gemacht?“ „Es ſind Romane aus einer Leihbiblivthek, die zu holen Frau Konſul Frieſen mich beauftragte!“ „Mit einer ſolchen Kommiſſion beauftragt man Sie? Das erlaubt ſich dieſe Frau, die doch wiſ— ſen ſollte, daß dies ein Auftrag für eine Dienerin aber nicht für Sie iſt?“ „In den Augen der Frau Konſul bin auch ich nur eine Dienerin!“ „Armes Kind! Daß Sie auch gerade in jenes Haus kommen mußten! Und doch freue ich mich deſſen! Wäre es mir doch andernfalls ſchwerlich vergönnt geweſen, Sie kennen zu lernen!“ „Herr Baron!“ „Ich gehe, mein Fräulein, da Sie es wün⸗ ſchen!“ ſprach er haſtig.„Darf ich mir jedoch zu⸗ vor noch— einen Rat geſtatten, den Rat eines aufrichtigen Freundes?“ Er blieb ſtehen und ſah ſie bittend an. „Und der wäre?“ „Hüten Sie ſich vor dem Konſul und vor ſei— nem Sohn, der ſehr oft hier weilt! Es ſind keine guten Menſchen! Wollen Sie es mir verſprechen, daß— daß Sie ſich vor ihnen hüten wollen?“ „Ja!“ hauchte Helene, den Fuß zum Davon⸗ eilen bereit. „So leben Sie wohl, mein teures Fräulein! auf ein recht baldiges Wieberſehen!“ „Auf Wiederſehen, Herr Baron!“ flüſterte Helene ſcheu, entzog ihm die Hand und eilte, ohne ſich umzuſehen, davon. (Fortſetzung folgt.) bekommt kein Sitzung am Dienstag ſtellte ſich der Stadtrat in der Theaterfrage nach gen g0jährigen Tagner von hier beblichen Meſſerſtich in das Geſäß. 8 nach entſprechender ihre men. Er geringſten Anlaß. ß; Die großartigſte Filmſchau im— Cefipa Wieder 3 Filmſchlager 18 Akte. Ein Rieſenprogramm allererſten Ranges. LE. Had Load er Pechvogel 2. Das Fggbng von Seagopg 3. Der Farmertehrlne 2 Akte von„Eri, der heste Lustspiel- Darsteller der Wolt. Ein Wiegenlied auf hoher See in 3 wuchtigen Akten. Ein Orginal Wildwest- Schlager. Sommerpreiſe 1. Platz 50.3 Balkon 80 Pfg. ——— Nus Nah und Fern Zweibrücken, 17. Juli. Erhängt auf⸗ gefunden. Der 51-jährige Maurer Peter Honeck, der ſeit mehreren Tagen vermißt wurde, iſt in einer Autogarage der Kaiſer— ſtraße erhängt aufgefunden worden. Ueber die Gründe des Selbſtmordes iſt nichts bekannt. ol. Mannheim, 17. Juli. Die Zigeuner⸗ ſchlacht am Pfingſtberg. Am 9. Dez. v. Is. hatten Zigeuner aus den Baracken be Sandhozen eine„kleine“ Auseinanderſetzung. Der Zigeuner Benedikt Wagner aus Scha tu— hauſen, wohnhaft in Sandhofen, hatte irgen woher gehört, daß die Eckſteins von ihrem Stamme, die auf dem Pfingſtberge wohnen, erzählt haben ſollen, er habe ſich auffällig über den verſtorbenen Zigeuner Winter ge— äußert. Wagner begab ſich eines Tages mit ſeinen Familienangehörigen nach Rheinau. In der Wohnung der Eckſteins waren nur der 18 Jahre alte Joſef Eckſtein und ſein beiden Geſchwiſter, ſowie ein Nachbarmädchen. Im Handumdrehen kam es zum Streit. Wagner griff den Eckſtein an. Während dieſer nun in ſein Schlafzimmer ging, um ein Meſſer zu holen, ſchoß ihm Wagner in den linken Ober⸗ ſchenkel. Dann zog die Familie den Rückzug an. Wagner ſchlief die Nacht im Rheinauer Wald, ſeine Frau fuhr wieder mit dem Sohn nach Hauſe. Als ſie nach ihrer Verhaftung wieder entlaſſen wurde, folgte ſie mit ihrem Sohne ihrem Gemahl in die Wälder des Saar— landes, wo ſie den Winter hindurch kampier— ten. Im St. Ingberter Walde wurden ſie eines Tages aufgegriffen und hierher gebracht. Der Geſchoſſene hat ein Hinkebein davongetra— gen und war bis Anfang Juni in ärztlicher Behandlung. Wagner erhielt vier Monate Gefängnis, ein beteiligter Verwandter 10) Mark Geldſtrafe, Sohn und Mutter wurden freigeſprochen. Mannheim, 17. Juli. kehrsunfall. Geſtern mittag 1,30 Uhr fuhr ein von der Rheinſtraße kommendes Privatauto am Hauptzollamt— Parkring— wahrſcheinlich infolge Verſagens der Steue— rung, auf den Bürgerſteig, rannte mit voller Wucht gegen die Mauer der Zollhalle und wurde vollkommen zertrümmert. Der Chauf— feur wurde durch Scherben der Schutzglas— ſcheibe im Geſicht und am Hals ſchwer ver— letzt, während der Inſaſſe des Autos mit dem Schrecken davonkam. Von einem vorbeikommen— den Privatauto wurde der Chauffeur in bas Krankenhaus gebracht, während das zerſtörte Schwerer Ver⸗ Auto abgeſchleppt werden mußte. ol. Heidelberg, 17. Juli. Heidelberg Theater. In ſeiner 1. eingehenden Er— rterungen auf den Standpunkt, daß die Er— a öffnung eines Pachttheaterbetriebes im gegen— wärtigen Zeitpunkt mit Rückſicht auf die all⸗ gemein ſchwierigen Verhältniſſe u. die Finanz⸗ lage der Stadt nicht vertreten werden kana. Zu der Frage der Ausnützung des Theater durch Veranſtaltung von Gaſtſpielen uſw. foil der Theater⸗ und Muſikausſchuß um Vorſchlüge erſucht werden. Kaiſerslautern, 17. Juli. Unterſchla⸗ gungen. Seit einigen Tagen laufen in der Stadt Gerüchte um, die von angeblichen Un— terſchlagungen bei der Gasanſtalt Kaiſerslau— tern wiſſen wollen. Wir hören dazu, daß es ſich nicht um Anterſchlagungen handele, ſon— dern daß lediglich Unſtimmigkeiten in der nicht ganz ordnungsgemäß geführten Buchhal— tung des Werkes vorgekommen ſeien. Der da⸗ durch angerichtete Schaden ſei jedoch vollſtän— dig gedeckt. Damit dürfte es auch zuſammen— hängen, daß ein genauer Termin für die ichen ſeit einiger Zeit fällige Generalverſammung der Geſellſchaft bis jetzt noch nicht in Erfah⸗ rung zu bringen war. ö Zweibrücken, 17. Juli. einen ſchweren Traum Durch verließ Anfall. geängſtigt, nachts eig etwa 12 Jahre alter Schüler das Bett und ſtiea auf das offenſtehende Fenſter, wobei er ſchlaftrunken aus dem zweiten Stock⸗ werk in den Hof hinabſtürzte. Mit einem Arm⸗ bruch und lncchens iſt cer bedauernswerte Junge noch glimpflich davongekommen. ein Bruch des rechten Mittelfuß⸗ Ludwigshafen, 17. Juli. Geſtern abend ge— gen 12 Uhr verſetzte ein 25 Jahre alter Arbei⸗ ier von hier am Viaduktaufgang an der Marx⸗ ſtraße einem 63jährigen Manne und einem ledi⸗ je einen er⸗ Die Ver⸗ letzten wurden dem Krankenhauſe zugeführt und ärztlicher Behandlung in ihre Wohnungen verbracht. Der Täter, der übrigens vor und nach dem Vorfall noch ver— ſchiedene unbekannte Perſonen anrempelte und verletze, wurde durch die Polizei ſeſtgenom⸗ hatte zu ſeinem Vorgehen nicht den — ö Der voranſchlag für 1930 genehmigt! Die Bierſteuer mit 14 gegen 9 Stimmen angenommen.— Der Wohlfahrtsetat belaſtet die Gemeinde mit 160 000 mk.— Die Vergnügungsſteuer wird ſchärfer erfaßt.— Die Voranſchläge der Gas-, Waſſer⸗ und Elektrizitätsverſorgungsan⸗ lage debattelos angenommen. Zur geſtern Abend ſtattgehabten Fortſetzung der Beratung des Voranſchlags waren 22 Herren G.-R. erſchienen. Vor Eintritt indie Tagesordnung gag Herr Bürgermeiſter Lamberth einige Bau-Kom- miſſionsbeſchlüſſe bekannt: Die Herſtellung einer Straße am Tivoli wurde beſchloſſen.— Die Re— novierung der Kanaliſation in der Ludwigſtraße, am Hauſe Metzger Heckmann, wird vorgeſehen. Der Gemeinderat genehmigt die Koſten von 3000 Mk., Metzger Heckmann trägt hiervon 500 Mk.— In das Reinhardſche Anweſen in der Rathausſtraße, das Herr Joh. Winkler 16. angekauft und umge- baut hat, ſoll eine Metzgerei eingerichtet werden. Ein Antrag um Erſtellung eines Schlachthauſes wird befürwortet.— Die Koſten für die erneute Teerung der Bahnhofſtraße, 360 Mk., werden be— willigt.— Auf einen Antrag betr. Verbeſſerung des Zugangsweg zum Turngenoſſenſchaftsplatz iſt vor Beſchlußfaſſung eine Beſichtigung vorgeſehen.— 3 Notwohnungen wurden vergeben.— Die Kanal— gebühren wurden um 100% erhöht.— Die Dick. beabfichtigt eine Sporthalle zu erbauen, die 18000 Mark koſten ſoll. Bezüglich der Baudarlehen ſoll die Gemeinde die Bürgſchaſt übernehmen.— Der Steg an der Erlenbrücke wird, nachdem ein Uuglück geſchehen iſt, verbeſſert. Zum Voranſchlag: Ein Antrag der Bauern⸗Vereinigungen um Ermäßigung der Sprung- gelder wurde abgelehnt, da das Defizit im Faſel⸗ ſtall 9000 Mk. beträgt. Bezüglich Wiedereinfüh⸗ rung der Karenzzeit wird die Faſel-Kommiſſion be- auftragt, die Frage zu prüfen.— Bei Poſ. Orts- bürgernutzen verdient die Gemeinde in dieſem Jahre infolge Ermäßigung der Stener 10000 Mk., die zur Deckung des alten Defizits verwendet werden ſollen. Im nächſten Jahre wird die Holzauflage billiger werden. Die Ortsbürgernutzungskommiſſion ſoll bei Abnahme des Bürgerholzes vorſichtig ſein und anſtatt Wellen evtl. Holz vorſehen.— Der Wohlfahrtsetat iſt das Schmerzenskind der Gemeinde. Ein Antrag auf Erhöhung der für Wohlfahrtsfür⸗ ſorge Ausgeſteuerte— bereitgeſtellten Summe von 70 auf 100000 Mk. wurde abgelehnt, da die vorgeſehenen Beträge vorerſt als ausreichend anzu- ſehen ſind und bei noch größerer Verſchlechterung des Arbeitsmarktes ja doch außerordentliche Maß- nahmen ergriffen werden müßten.— Die Vergnü— gungsſteuer ſoll ſchärfer erfaßt werden.— Bei Poſ. Getränkeſteuer gab es eine ausgedehnte Dis— kuſſion, bei welcher pro und contra ausreichend er— wogen wurde. Der Führer der Zentrumsfraktion, Herr G.-R. Kühlwein, gab die Erklärung ab, daß ſeine Fraktion nach langem Ueberlegen und ſchweren Herzens beſchloſſen habe, der Vorlage ihre Zu— ſtimmung zu geben und daß ſie ſich wohl bewußt wären, daß ſie die Verantwortung hierfür zu tragen hätten und wies auf die Folgen, die die Nichtein⸗ führung der Bierſteuer, Sperrung der Notſtands⸗ kredite uſw. mitſichbringen könnte, hin. Die Herren G.⸗R. Schneider und Bender wandten ſich gegen die Bierſteuer. Bei der ſchriftlichen Abſtimmung wurde mit 14 gegen 9 Stimmen die Einführung der Steuer genehmigt. Die erſchienenen ca. 30 Wirte verließen hierauf demonſtrativ den Saal.— Der Voranſchlag der Gemeinde wurde genehmigt. 148000 Mk. ſind an Umlage aufzubringen.— Hierauf wurden die Voranſchläge der Gas-, Elek- trizitäts- und Waſſerverſorgungsanlage debattelos genehmigt. Bei techn. Fragen ſoll künftig als fach- männiſcher Berater Herr Mich. Hanf hinzugezogen werden.— In Sachen Waldrezeßvertrag und Ent— eignungsprozeß Ehatt wurden hierauf noch einige informatoriſche Mitteilungen gemacht, worauf die öffeutliche Sitzung geſchloſſen war. Am Fein oder Niefitsein des Neiefiotags Reichskanzler Brüning(Porträt oben rechts) bei der großen Finanzrede, deren Widerhall bei den Parteien auf lange Zeit das innenpolitiſche Geſicht Deutſchlands beſtimmen wird. c Uereins-Anzeiger Unter dieſer Rubrik wird Vergnügungsanzeigen keine Aufnahme gewährt Sänger⸗Einheit. Samstag abend 8 ¼ Uhr ver- anſtaltet die„Freundſchaft“ Holbg.-Handſchuhsheim unter Leitung unſeres Dirigenten im Heidelberger Stadtgarten ein Konzert, wobei das geſamte Städt. Orcheſter mitwirkt. Abfahrt unſerer Teil— nehmer: 7¼ Uhr für Radfahrer b. Gg. Hof⸗ mann, Mannheimerſtr. u. 7½ Uhr per Auto am Freiſchütz! Keine Verzögerungen!— Am Sonn— tag 3 ½ Uhr, trifft ſich die Einheit auf dem Sport- platz des Turnerbundes. Alle Sänger zur Stelle. Der Vorſtand. Geſangverein Liederkranz. Die regelmäßigen Sing— ſtunden findet jetzt wieder jeweils Samstag abds. halb 9 Uhr ſtatt. Es iſt Pflicht aller Sänger pünktlich und vollzählig zu erſcheinen. „ Der Vorſtand. G. Sängerbund. Freitag abend 1/29 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Säugertreue. Sonntag, den 20. Juli, vorm. 10 Uhr Singſtunde. Kein Sänger fehle! Der 1. Vorſitzende. Chriſtl. Gewerkſchaftskartell Ortsgr. Metall- arbeiter. Sonntag, 20. Juli, vorm. 10 Uhr im Gaſthaus zum Löwen außerordentliche General— verſammlung. Der Vorſtand. Turngenoſſenſchaft 1893. Heute Freitag, den 18. lfd. M. abends 9 Uhr Verſammlung ſämt- licher Abteilungen im Lokal. Da nächſten Sonu— tag die ſportlichen Kämpfe in Aſchbach ausge- tragen werden, darf keiner fehlen. Die Kampf⸗ richter werden gebeten, in der Verſammlung zu erſcheinen. Spielleute mit Inſtrumenten. Da wichtige Sachen zu beſprechen ſind erwarte ich, daß auch der Vorſtand reſtlos erſcheint. D. Borf. Der Verein beteiligt ſich am Sonntag den 20. Juli am Bezirksſportfeſt in Aſchbach. Unſere Mitglieder erſuchen wir um rege Beteiligung. Die Teilnehmer am Feſtbankett fahren am Sams- tag 17 Uhr(Staatsbahn). Aktive Teilnehmer und Kampfrichter Sonntag 6 Uhr(Staatsbahn). Sonſtige Teilnehmer 913 Uhr Oech. Turnerbund. Heute Freitag abend 9 Uhr Mit—⸗ gliederverſammlung im Lokal. In anbetracht der Platzeinweihung wird gebeten, die ganze Ak⸗ tivität zu erſcheinen. Der Vorſtand. N. B. Die Handballſpieler werden gebeten 7 Stunde früher anweſend zu ſein. Die Spieleitung. Heute Freitag abend Turnſtunde. Alle Turner wollen zum Keulenſchwingen erſcheinen. 9 Uhr Vorſtandsſitzung. Anſchließend Mitgliederverſamm- lung wozu alle Turner, auch die Handballſpieler, in Anbetracht der Platzeinweihungerſcheinen müſſen. Der Vorſtand. Verein der Hundefreunde. Freitag, den 18. Juli abends 9 Uhr Monatsverſammlung im Vereins- lokal. Da in dieſer Verſammlung, der letzten vor der Schutzhundeprüfung, noch Wichtiges(betr. Arbeitseinteilung pp.) zu beſprechen iſt, werden die Mitglieder erſucht, zahlreich zu erſcheinen. Der Borſtand. Kr. u. Sdt.⸗Verein„Teutonia“ Schützenabteilung. Sie beteiligt ſich am Sonntag den 20. am Gau— ſchießen in Wahlen. Abfahrt per Auto 12 ½ Uhr pünktlich. Einſteigſtellen Schützenhof u. Krieger⸗ denkmal. Am Freitag abend Uebung der Spiel leute, am Samstag ab 4 Uhr nachm. Uebungs- ſchießen. Bei Regenwetter entfällt alles. Der Vorſtand. Reiſevereinigung der Brieftaubenzüchter. Sonn— tag, den 20. Juli, mittags 1 Uhr Mitgliederver- ſammlung im Vereinigungslokal zum Kaiſerhof. Da wichtige Punkte auf der Tagesordnug ſtehen, iſt das Erſcheinen aller Mitglieder dringend not— wendig. Der Vorſtand. Lokale Nachrichten * Zuſammenbruch der Spar- und Weihnachtskaſſe. Die Spar- und Weihnachts- kaſſe, E. V., in Lampertheim, von dem eine Reihe von Mitgliedern in die Volksbank übergetreten war, iſt in Konkurs geraten. * Lausbubentat. Vergangene Nacht wur- de einem hieſigen Landwirt ſein Wagen, den er am Ortsausgang Lampertheimerweg ſtehen hatte, vollſtändig demoliert. Wenn man ſie nur erwiſcht hätte, wären ſie auch„demoliert“ worden. Die größte Filmſchan der Woche im Ceſipa. Heute und folgende Tage ein ganz ausgewähltes Bombenſchlager-⸗Programm. Im 1. Teil ſehen ſie„Er“ in ſeinem neueſten und luſtig⸗ ſten Film„Harold, der Pechvogel.“ Ein Groß- luſtſpiel voll Senſationen und köſtlichen Humor. Im 2. Teil kommt das wuchtige und ſpannende Seemanns⸗Drama„Das Findelkind von Singapore“ Ein Abenteuerfilm ganz großen Formats. 3.„Der Farmerlehrling.“ Ein Original-Wildweſt⸗Schlager. Alles in allem, ein Großſtadtprogramm 1. Ranges. Sommerpreiſe. Alle Kinofreunde treffen ſich heute Abend im Central-Film⸗Palaſt. Waſſerſportfeſt in Maunheim. Im Programm des Waſſerſportfeſtes am kommen— den Sonntag wird u. a. auch ein öſterreichiſcher Waſſerſkiläufer, eine bei uns noch wenig bekannte Bewegungsmöglichkeit auf dem Waſſer vorführen. Der zerlegbare Waſſergleitſchuh dient als Verkehrs— Sport und Rettungsgerät. Sportlich hat er gegen— über dem Faltboot den Vorzug, daß die geſamte Körpermuskulatur— ähnlich wie beim Skisport beanſprucht wird. Hängt ſich der Waſſerſkiläufer an ein Motorboot an, ſo redet man— wiederum aus dem Winterſport übertragen— von Waſſerſki— Sköring. In Oeſterreich iſt der Waſſerſki bei Polizei- und Zollbehörden eingeführt. Immer gepflegt ausſehen iſt der Wunſch jeder Frau— ſchönes Haar vor allem: das iſt das Wichtigſte. Und darum iſt für die gepflegte Frau Schwarzkopf ⸗Trocken⸗Schaumpon unentbehrlich: die „Schnellhaarwäſche ohne Waſſer“. Aufs Haar gebracht ſaugt dieſer Puder ſofort Schmu., und Fettbeſtandteile auf, mit denen zuſammen er dann durch kräftiges Ausbürſten wieder aus dem Haar entfernt wird. Die grüne Achteckdoſe mit dem praktiſchen Puder⸗ beutel— Sorte„hell“ für Blondinen, Sorte„dunkel“ für Brünette und Schwarze, koſtet nur RM. 1.— und hält lange Zeit vor. * 71 + 2 Handel und Induſtrie Frankfurter Viehmarkt. Frankfurt a. M., 17. Juli. Kälber 60—79, Schafe 42 bis 52 Reichsmark. Schweine nicht notiert. Markverlauf: allen Gattungen rege, ausverkauft. Munnheimer Produlteubericht. ol. Mannheim, 17. Ernte 30, neue Ernte ländiſcher je nach Qualität bis 33,50, Roggen inl. 17 bis inl. 17,75 bis 17,25, Futtergerſte 17 bis 19, Spezial Null(Juli-Auguſt) 44,(Sept.-Okt.) 46, ſüdd. Weizenbrotmeh!l(Juli-Auguſt) 30, (Sept.⸗Okt.) 28, ſüdd. Roggenmehl 70-30. prozentige Ausmahlung 26,50 bis 28,50, feine Weizenkleie 8,75 bis 9, Biertreber 10 bis 11, Leinſaat 34. Mannheimer Kleinviehmarkt. ol Mannheim, 17. Ju: Kälber 71 bis 75 bö bis 69, Schafe 48 bis 50, Schweine ih! notſert, Fenel bis 4 Wechem 18 bis 24, über 4 Wochen 27 bis 33, Läufer 35 bis 45, Ziegen 12 bis 24. Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig geräumt, mit Ferkeln u. Läufern mittelmäßig geräumt. Boi Bei Weizen int. alte bis 27,50, aue und Herkunft 31 Hafer Braugerſte geſtrichen, ſüdd. Weizenmehl Juli. 27.50 17,75,