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Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Mö f an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewä „den 23. berückſichtigt.— Für die Aufnahme ühr nicht übernommen werden Koblenzer Schiffsbrücke zuſammengeſtürzt Furchtbarer Abſchluß der Koblenzer Befreiungsfeier— 100 Perſonen ins Wa ertrunken oder erſchlagen— Bisher 38 Tote geländ witb. Koblenz, 23. Juli. Nach Ab⸗ ſchluß der glänzend verlaufenen Belcuch⸗ tung der Feſte Ehrenbreitſtein und des Deutſchen Ecks ſtrömten die Maſſen, die am Neudorfer Ufer zu Tauſenden berſam⸗ melt waren, über die ſchmale Ponton⸗ brücke des Sicherheitshafens Koblenz⸗ Lützel. Als ſich etwa 100 Menſchen auf der Brücke befanden, brach dieſe zuſam— men und ſämtliche Perſonen fielen ins Waſſer. Die ins Waſſer Gefallenen wur⸗ den zum Teil von den niederſtürzenden Ballen erſchlagen, zum Teil von den um⸗ kippenden ſchweren Pontons unter Waſſer gedrückt. Nur einige in der Nähe des Uſers befindliche Perſonen konnten ſich retten, andere wurden herausgefiſcht. Der größte Teil ertrank. Bis 12 Uhr nachts waren 24 Leichen geborgen. Bisher 38 Tote in Koblenz geländet. wib. Koblenz, 23. Juli. Das Schiffsbrücken⸗ Unglück in Koblenz iſt in ſeinen Auswirkungen noch unüberſehbar. Bis zwei Uhr nachts war es gelungen, weitere zwölf Leichen zu bergen, ſodaß die Zahl der Opfer einſtweilen mit 38 feſtſteht. Es herrſcht jedoch kein Zweifel darü⸗ ber, daß noch mehr Opfer zu beklagen ſind Die Bergungsarbeiten werden eifrig fort⸗ geſetzt. Das Waſſer iſt an der Unglücksſtelle ſechs Meter tief. Die Schwere des Unglücks iſt zwei⸗ fellos darauf zurückzuführen, daß ſich die Leute in dem nächtlichen Dunkel in ihrer Todesangſt gegenſeitig anklammerten und in die Tiefe riſſen. Sofort nach Bekanntwerden des Unglütks hat der Polizeipräſident ſämtliche Feierlich⸗ leiten im Bezirk Koblenz abſagen laſſen. Das Unglück in Koblenz. Mitten in die Befreiungsfeier der Stadt Koblenz, ja mitten hinein in den Befreiungs⸗ jubel des ganzen Rheinlandes, iſt wie ein ver⸗ nichtender Blitz das furchtbare Unglück auf der Koblenzer Schiffsbrücke hereingebrochen. Unwillkürlich muß man an das ſo vielſagende Schiller⸗Wort denken:„und das Anglück ſchreitet ſchnell“. Man kann es kaum glauben, aber es iſt Wahrheit, iſt ſo bitter ernſt und ſchmerzlich. Waren es doch unſere deutſchen Brüder und Schweſtern, die— frei von jedem Druck— dem greiſen Reichsoberhaupt zujubeiten, die in lautem Jubel ihre Freude zum Deutſchtum bekundeten und die Freude über die wiedergewonnene Freiheit. Amo weher tut einem die Kunde von dem ent⸗ ſetzlichen Unglück. Was nun das Unglück für alle Deutſchen beſonders ſchmerzlich macht, daß es ſich in ſo unmittelbarer Nähe des greiſen Neichspräſt⸗ denten ereignete, der doch gekommen war, die Freude der Rheinländer über ihre wieder gewonnene Freiheit zu teilen u. nun trauernd jenem Ereignis gegenübergeſtellt worden iſt. Das ganze deutſche Volk fühlt mit aller Gründlichkeit die Größe des furchtbaren Er eigniſſes; es trauert mit dem Rheinland, kann man doch das Unglück mit in das Konſo⸗ buch der Beſatzungszeit ſchreiben als ein doch 0 ſeiner Urſache letzten Endes auch durch die Beſatzung bedingtes Ereignis. Das ganze Land ſollte äußerlich ſeinen in— neren Schmerz kund tun durch allgemeine Trauer, Halbmaſt flaggen, verzichten auf jede laute Feierlichkeit für die nächſten Tage und ſich ſammeln zu ſtillem Gedenken derer, och letzten Endes im Kampf ums Deutſch⸗ tum auf ſo furchtbar tragiſche Leben gekommen ſind. Hindenburg auf dem Ehrenbreitſtein wib. Koblenz, 23. Juli. Die Koblenzer Befreiungsfeier nahm am geſtrigen Nachmit⸗ tag ihren Fortgang. Der Reichspräſident unter⸗ nahm in den Abendſtunden eine Fahrt auf den Ehrenbreitſtein. Lange ſchon vor Fahrt⸗ beginn hatte ſich eine ungeheure Menſchen⸗ menge angeſammelt, die das Reichsoberhaup: ſehen wollten. Als dann der Reichspräſidenr pünktlich zur angeſagten Stunde erſchien, wollte das Hüte⸗ und Tücherſchwenken kei Ende nehmen. Auf dem Ehrenbreitſtein wur— Weiſe Ans den dem Reichspräſidenten durch einen Schö— lerchor freudige Lieder dargebracht und tur— neriſche Darbietungen ſchufen eine weitere Abwechflung des belebten Bildes. Dann ſchritt Hindenburg die Veteranenreihe ab u. tauſchte hier bald einen Händedruck, dort ein freund— liches Wort. Die Rückfahrt ging durch andere Straßen vonſtatten, ſodaß eine weitere un überſehbare Menſchenmenge Gelegenheit hatte, den Reichspräſidenten zu begrüßen. Triumphfahrt nahm an der Stadthalle ein Ende, wo die Stadt dem Reichspräſidenten und ſeiner Begleitung ein Eſſen gab. Abend waren der Ehrenbreitſtein, das Deutſche Eck und die umliegenden Höhen feſtlich beleuch tet. Die Die Am Ungeheure Opfer der Taifunkataſtrophe wih Takio. 22. Juli. Eine obkiz relle Verlaut⸗ barung über die Folgen der letzten Taiſunkata⸗ ſtrophe gibt folgende Zahlen be'annt: Auf Korea wurden 393 Menſchen getötet und 205 verletzt. 1493 Perſonen werden vermißt. Man nimmt an, daß ſie ſämtlich umgekommen ſind. 4875 Häuſer ſind zerſtört worden. In Kiuſehin ſind nach einer neueſten offizi⸗ ellen Mitteilung 82 Perſonen getötet und 425 verletze worden. 75 Perſonen werden vermißt. 16 890 Häuſer wurden zerſtört 20 786 beſchädigt. 1803 Schiffe ſind geſunken. Großfeuer auf der Vulkanwerft wt Hamburg, 22. Juli. Auf der Vulkanwerft brach heute nachmittag gegen 5.45 Uhr ein Brand aus, der ſich raſch zum Großfeuer auswuchs. Das Direktionsgebäu⸗ de foll in Flammen ſtehen. Bis jetzt ind 8 Löſchzüge der Hamburger Feuerwehr an den Brandort entſandt worden. Das Großfeuer auf der Vulkanwerft. wtb. Hamburg, 23. Juli. dem Großfeuer auf der Vulkanwerft, über das wir bereits be— richteten, geriet u. a. auch ein Lagerſchuppen in Brand. Sämtliche zur Verfügung ſtehenden Feuerwehren wurden aus der Umgebung heran— gezogen und auch vom Waſſer aus der Brand bekämpft. Dos anliegende Werkſtattsgebäude ein vierſtöckiger Bau, konnte nur mit Mühe ge— rettet werden. 24 Rohre ſchleuderten ihre Waſ— ſermaſſen in die Brandſäulen, ſodaß bis abends 97 Uhr das Hauptſeuer gelöſcht war. Perſonen kamen nicht zu Schaden Brandurſache iſt unbe'an!: Bei Der Rampf um die „Große Rechte“ Die D. V. P. will zum Sammeln blaſen— Candbund ſtellt eigne Ciſte auf enb Berlin, 22. Juli. In den Beſprechungen die geſtern zwiſchen dem Grafen Weſtarp und den Volkskonſervativen geführt werden ſoll— wie die Blätter melder ein grundſätzliches Einvernehmen über die Bildung einer einheit— lichen Gruppe erzielt worden ſein, die als„Kon ſervative Volkspartei“ in den Wahlkampf und in das Parlament ziehen will. Ein gemeinſamer Aufruf ſoll den Kampf einlerten und gemeinſame Liſten ſollen unverzüglich aufgeſtellt werden. Ob. wohl in der Entſchließung des Bundesvorſtan— des des Reichslandbundes der berufsſtändiſche Gedanke beſonders ſtark zum Ausdruck kommt und viele Kreiſe dehalb die Anſicht vertreten, daß an eine Liſtemve bindung der Landvolkspartei mit den Gruppen Weſtarp und Treviranus nicht mehr zu denken ſei, betonen die Zeitungen verſchiedener Parteirichtungen dennoch. daß mit einem Zuſammengehen der beiden bezw. der drei Gutppen durchaus noch gerechnet werden kann. Die„Voſſ. Zeitung“ verweiſt in dieſem Zuſammenhang auf den Schlußabſatz der Ent— ſchließung; des Reichslandbundes. der zur Sammlung aller Kräfte auffordert. die„im Kampfe für die von Hindenburg gewieſenen Ziele in einer Front ſtehen.“ Damit wird beſtä— tigt, ſo behauptet das Blatt. daß zwiſchen der agrariſchen Partei und der geplanten konſerva— tiven Partei des Grafen Weſtarp Verbindungen hergeſtellt wenden ſollen. Dieſes Zuſammengehen denkt ſich die„Voſſ. Zeitung“ in der Weiſe, daß in den rein landwirtſchaftlichen Wahlkreiſen ei— gene Liſten der Bauern. und Landvolkpartei Sitzung Auch die„Deutſche Tageszeitung“ äußert ſich über eine Verbindung der Landvolkpartei mit der Weſtarpgruppe durchaus optimiſtiſch. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ teilt mit, daß bereits heute Beſprechungen zwiſchen der Landvolkpartei und den anderen Rechtsgruppen Weſtarp und Treviranus ſtattfinden. in denen nicht nur die Frage von Liſtenverbindungen, ſondern auch das Problem neuen konſer vativen Gemeinſchaft und einer gemeinſamen Reichsliſte erörtert werden ſollen. Wenn dieſe Beſprechungen ſcheitern, ſo würde ſich, dem Blatt zufolge, vorausſichtlich Graf Weſtarp, der ſtets die große Sammlung zur Vorausſetzung ſeiner Teilnahme gemacht habe. einer Einzel- gruppe nicht zur Verfügung ſtellen. Die„Börſenzeitung“ erwartet ebenfalls eine gemeinſame Reichsliſte, zumal ſich maßgebende Perſönlichkeiten wie Miniſter Schiele. Drereke und der Vorſitzende der Chriſtlich-mationalen Bauernpartei. Höfer, eindeutig für die große Sammlungsbewegung aus der konſervativen Rechten ausgeſprochen hatten, ſodaß der Gedanke einer berufsſtändiſchen Abſchließung nicht wider. ſtandslos Fuß faſſen konnte. einer Einladung zu einer Beſprechuug Berlin, 22 Juli. Der Parteivorſtand der Deutſchen Volkspartei hat in ſeiner heutigen einſtimmig die Abſendung eines Briefes beſchloſſen, der an die Chriſtlich⸗natio nale Arbeitsgemeinſchaft, an die Deutſche Demo aufgeſtellt werden ſollen, während man in ſtädti⸗ kratiſche Partei, an die Gruppe Graf Weſtarv ſchen Wahlkreiſen des Graſen Weſtaip führen will. den Wahlkampf mit Liſten Hund an die Wirtſchaftspartei und mit einem ent— ſprechenden Anſchreiben auch an den Reichskanz- ſſer gefallen— Die meiſten et ler Brüning gerichtet iſt. Untenſchrift des Parteivorſtandes der Deutſchen Volkspartei gez. Scholz, Reichs miniſter a Di. und hat folgenden Wortlaut: Der Brief trägt die „Die praktiſchen Erfahrungen der letzten Jahre, das troſtloſe Bild der parlamentari— ſchen Verhandlungen, die heilloſe Zerſplit— terung der politiſchen Kräfte haben dahin ge— führt, daß die unerläßlichen Mittel zur Ret— tung der deutſchen Wirtſchaft und zur Ab— wendung der erſchreckenden Arbeitsloſigkeit micht zur Verfügung geſtellt werden konnten. Ueberaus ernſte Gefahren drohen für den kommenden Winter. In allen Bevölkerungs— kreiſen. nicht zuletzt in den überparteilichen Organiſationen iſt ein ſtarkes Sehnen nach Zuſammenfaſſung aller ſtaatsbejahenden Kräfte Der Parteivorſtand der Deutſchen Volkspartei hat daher in ſeiner Sitzung vom 22. Juli einſtimmig beſchloſſen, die Zuſam— menfaſſung aller derjenigen herbeizuführen, die unter Zurückſtellung des Trennenden be⸗ reit ſind, ſich aktiv in den Dienſt des Staates zu ſtellen. Namens des Parteivorſtandes richtet der Unterzeichnete an die nachſtehend genannten Parteien und Parteigruppen des Reichstages die Auffordernug, ihm mit mög— lichſter Beſchleunigung mitzuteilen, ob ſie bereit ſind, an einer zu dieſem Zweck einzu— berufenden Beſprechung teilzunehmen. Dieſe Einladung ergeht zunächſt an die folgenden Parteien und Gruppen Reichstages: Chriſtlich- nationale Arbeitsgemeinſchaft, Deutſche Demokratiſche Partei, Gruppe Graf Weſtarp. Wirtſchaftspartei.“ Der Candbund macht nicht mit Berlin 22. Juli. Der Landbund hat beſchloſ⸗ ſen. zur 9 stagswahl eine eigene Liſte aufzu⸗ ſtellen. Dieſer Beſchluß wird in farlamentarj⸗ ſchen Kreiſen als entſcheidend angeſehen für des Schickſal der Rechte“ von deren Bildung in den letzten Tagen ſoviel ie Rede war. Eine Dachliſtengemeinſchaft zwiſchen Land— und Stadtvolk wird nunmehr als ansgeſchloſſen bezeichnet. Die neeu Landvolkpartei wird um- faſſen die chriſtlich-nationalen und die Gruppe Schiele-Richthofen und wird vorausſicht⸗ lich alle Vertreter des Landvolkes, die bisher bet Interkunft fanden, an des ſog.„Großen Bauern ſich zie- ben. Man ſpricht in dieſem Zuſammenhang auch Keudell übergehen anderen Parteien davon zu den chriſtlich-natio will. daß von nalen Bauern Angeſichts des Beſchluſſes des Reichsland, Beſprechung Bedeutung, zu Treviranus. Graf Weſtarwp. zuſammenfanden. Frage der Aufſtel— bundes gewinnt die der ſich heute abend Lindeiner-Wildau und Ihr Gegenſtand dürfte die andere lung gemeinſamer Liſten für das Stadtvolk ſein. Deutſches Reich Vor Einberufung des Reichstagsausſchuſſes zur Wahrung der Rechte der Volksvertretung. vdz Berlin, 22. Juli. In parlamentariſchen Kreiſen verlautet. daß der ſozialdemokratiſche Reichstagsabgeordnete Henke als Vorſitzender des Reichstagsausſchuſſes zur Wahrung der Rechte der Volkvertretung, der auch nach der Auflöſung des Reichstages weiter beſteht, nach Erlaß der neuen Notverordnungen, alſo voraus— ſichtlich Ende dieſer oder Anfang nächſter Wo— che, den Ausſchuß einberufen wird, damit dieſer zu d. neuen Notverordnungen Stellung nimmt. Von den 28 Mitgliedern des Ausſchuſſes vertei⸗ len ſich neun auf die Sozialdemokraten, je vier auf die Deutſchnationalen und das Zentrum. je drei auf die Deutſche Volkspartei und die Kommuniſten zwei auf die Wirtſchaftspartei und je ein Mitglied auf die Demokraten, die Bayeriſche Volkspartei und die Chriſtlichnatio⸗ nale Arbeitsgemeinſchaft. ichstagsauflöſung und Börſe Von unſerem Berliner wirtſchaftspolitiſchen Mitarbeiter: Die Reichstagsauflöſung kam ſelbſt der Börſe, der man doch immer eine„gute Naſe“ nachſagt, vollkommen überraſchend. Noch eini⸗ ge wenige Minuten bevor dieſe Auflöſung zur Tatſache wurde, hat die Börſe disponiert, als wenn das Deckungsprogramm der Regie— rung zur Behebung der Kaſſennotlage des Reiches alle Ausſicht hätte, durchgebracht zu werden. Als dann die Auflöſung ſelbſt bekannt wurde, gab es einen heftigen Rückſchlag, und man ſuchte ſich aus dem erſt kurz vorher ge— kauften Material wieder freizumachen. Dieſe Wendung der politiſchen Dinge brachte der Börſe vielen Schaden. Ge⸗ rade in einem Augenblick, in dem eine beſſere Stimmung ſich wieder durchgeſetzt und eine beruhigtere Tendenz Plutz ge⸗ griffen hatte, trat eine Störung ein, die von neuem Anſicherkeit und Ungewißheit bezüglich der Beurteilung der kommen⸗ den Dinge bedeutete. Cerade unter dieſer Ungewißheit litten ja die börſenpolitiſchen Dispoſitionen der letzten Monate in ganz außerordentlich hohem Maße. Politiſch-parlamentariſche Schwankungen uber— trugen ſich mit verſtärkter Wirkung auf die börſenpolitiſchen Operationen und Transaktio— nen. Wäre nicht von der Geldſeite her durch die außergewöhnliche Herabſetzung des Dis— konts eine Anregung wenigſtens für feſtver— zinsliche: Papiere ausgegangen, und hätte nicht von dieſer Seite her das eine oder andere Marktgebiet der Börſe profitieren können. i hätten wir ja ohnehin in letzter Zeit ein neu— erliches Debacle erlebt, das den vorangegange— nen des Jahres 1929 in nichts zurückgeſtanden wäre. Ohnehin hat ja das allgemeine Kurs— niveau der Dividendenwerte, nachdem in den erſten Monaten dieſes Jahres eine hoffnungs— vollere Stimmung Platz gegriffen hatte, die Tiefgrenze des Jahres 1929 vielfach erreicht und in manchen Fällen ſogar noch unter— ſchritten. Man atmete deshalb an der Börſe auf, als die Reichsregierung in entſchloſſener Führung an die Beordnung der Finanzmiſere des Rei— ches einerſeits und in entſchloſſenem Willen, die Arbeitsloſenverſicherung, die Krankenver— ſicherung und das Verſorgungsweſen anderer- ſeits auf eine geſundere Grundlage zu ſtellen und offenbaren Mißbräuchen abzuwehren, heranging. Und wie eine Befreiung wirk— te es, als, nachdem der Reichstag aus eigener Kraft nicht imſtande war, die er— forderlichen Maßnahmen zur Herbeiführung einer ruhigeren und ſtetigeren wirtſchalts— und finanzpolitiſchen Entwicklung zu ſchaffen, die Reichsregierung kraft Artikel 48 zur Ver— kündung ihrer Deckungsvorlage ſchritt. Die Börſe, wie überhaupt jeder ſolide rechnende Kaufmann wollte Gewißheit haben, mag ſie auch nicht immer ange⸗ nehm ſe'n. Man glaubte ſich nunmehr auf einer feſteren Grundlage, von der aus zweckentſprechend här— te disponiert werden können. Und nun kam die große Enttäuſchung: Der Reichstag ver— langte die Aufhebung dieſer Verordnungen und verfiel damit der— politiſch geſehen— wohlverdienten Auflöſung. Aber wirtſchaftlich betrachtet, kommt dieſes Faktum einer argen Schädigung unſerer geſamten Wirtſchaft gleich. die nun weitere Monate in Vnſicherheit ver— harren muß. 7 N 5 N challen der Schuld. Roman von Guſtav Rehfeld. Urheberrecht durch Heroldverlag Homburg-Saar. (23. Fortſetzung.) „O, dann iſt alles gut!“ rief Rodeck freudig aus.„Nun trennt uns keine Macht der Welt mehr! Du biſt und bleibſt mein teuerſtes Klei⸗ nod,— bald mein angebetetes ſüßes Weib!“ „O, Edgar!“ ſtammelte Helene, heiß erglü— hend. 5 Die Frieſenſche Villa kam eben in Sicht; die Trennung mahnte. „Geliebte“ ſprach Rodeck da haſtig,„ich habe dir noch eine Mitteilung zu machen, die dir Freude bereiten wird. Mein Onkel, ein herzens— guter alter Herr, dem ich geſchrieben, iſt bereit, dich aufzunehmen. Du wirſt ihm eine Tochter ſein und kannſt kommen, ſobald es dir gefällt, am liebſten ſofort. Willigſt du ein, Helene, zu ihm zu gehen, bis bis zu unſerer Vereini— gung?“ „Ob ich einwillige, Geliebter? Wie kannſt du nur fragen?“ rief Helene.„Von Herzen gern gehe ich zu ihm, ſobald mein Verhältnis zu den Frieſens gelöſt iſt, was allerdings erſt in einigen Wochen geſchehen iſt. Bis dahin muß ich hier ſchon noch aushalten,— das iſt meine Pflicht. Aber Dank, tauſend Dank für deine Güte, mein Edgar!“ „So werde ich meinem Onkel noch heute deine Einwilligung mitteilen! Und biſt du frei, ſo teile es mir unter der Adreſſe, die ich dir geben werde, mit. Dann komme ich und führe dich ſelbſt zu meinem Onkel!“ Er war ſtehen geblieben, ergriff ihre Hände und ſah ihr unbekümmert um die neugierigen Blicke der Paſſanten, liebevoll in die Augen. Und Helene erwiderte in gleicher Zärtlichkeit ſo⸗ So merkwürdig es klingen mag, ſo richtig iſt es auch: die Börſe ſetzt nun ihre ganze Hoffnung auf die Entſchloſſenheit der Reichs⸗ regierung, ſogar, daß ſie von dieſer Regierung auf Grund des Notverordnungsrechts entſchie— dene Taten erwartet. Dazu gehört die Bereit⸗ ſtellung, bezw. die Neuſchaffung von Mitteln zum Ausgleich des gegenwärtigen Defizits, zu⸗ gleich aber auch im Hinblick auf die Sicher⸗ ſtellung der großen Finanz- und Wirtſchafts⸗ reform, die nun dem neuen Reichstag zu ſchaf⸗ fen obliegen wird. Des weiteren erwartet man in finanz-, wirtſchafts- und börſenpolitiſchen Kreiſen klare Maßnahmen der Reichsregie— rung, die in Reich, Ländern und Gemeinden auf eine einheitliche zielbewußte Sparpolitik dringen. Wie ſehr gerade nach dieſer Richtung hin die Hoffnungen gehen, ergibt ſich unter anderem daraus, daß man die hie und da be— kanntgewordene Abſicht der Reichsregierung, den Reichsſparkommiſſar mit beſonderen Voll- machten auszuſtatten, ganz außerordentlich de⸗ grüßt. gegebenes Arbeitsbeſchaffungsprogramm nun alsbald in die Tat umzuſetzen und die dafür erforderlichen Aufwendungen ſicher zu ſtellen. Und endlich iſt von außerordentlicher Bedeu— tung, in welchem Umfange und mit welchem Erfolg die Reichsregierung an die Preisſen— kungsaktion herangeht, die ja entſcheidend ſein wird für das Gelingen der Finanzreform ſelbſt. Das Schlimmſte, was jetzt paſſieren kann, wäre der Rückfall in einen, übri⸗ gens nach Lage der Dinge vollkommen unangebrachten Peſſimismus. ſich u. a. der Landrat Und mit das Wichtigſte iſt die Ablicht der en a e e Reichsregierung, ihr dem Reichstag bekannt⸗ Gewiß iſt die Lage der Wirtſchaft ſorgenboll, aber ſie iſt noch nicht unheilbar. Wer weiß, wohin wir getrieben wären, wenn die Reichs⸗ regierung auch diesmal wieder die Zügel hälte ſchleifen und die Intereſſenpolitik im Reichs⸗ tag in neuen Schachereien und Kuhhandeleien ſich hätte austoben laſſen. Dann wären wir, da ja ſchon lange erkennbar wurde, daß der jetzt auseinandergegangene oder vielmehr da⸗ vongejagte Reichstag den ihm geſtellten Auf⸗ gaben nicht gerecht werden könnte und würde. in eine um noch vieles kritiſchere Situation hineingekommen, von der befürchtet werden müßte, daß ſie dann unter einem ganz außer⸗ ordentlichen Druck von außen her ſtände und daß unter ſolchem Zwang vieles getan werden müßte, was ſich bei vernünftiger Ueberlegung im Iulereſſe der Geſamtheit nicht rechtfertigen ließe. Es kommt nun alles darauf an, ob das deutſche Volk wirklich ſeine Stunde begreift und ob es dazu gebracht werden kann, eine klare Entſcheidung über ſein künftiges Schickſal herbeizuführen. Niemals iſt das perſönliche, wie das Volksgeſchick ſo in die Hand des einzel⸗ nen Wählers gegeben geweſen, wie diesmal! r Die Hindenburgfeier in Roblenz Abfahrt des Reichspräſidenten von Eltville. witb Eltville, 22. Juli. Reichspräſident von Hindenburg hat heute vormittag 8.15 Ahr mit ſeiner Begleitung Eltville auf dem Dampfer „Mainz“ verlaſſen. Zur Verabſchiedung hatten des Rheingaukreiſe⸗ Mülhens und der Bürgermeiſter von Eitville eingefunden. Die Tochter des Bürgermeiſters überreichte dem Reichspräſidenten einen Blu⸗ menſtrauß. Die Bevölkerung bereitete ihm eine herzliche Kundgebung. Die Ankunft in Koblenz. wib Koblenz, 22. Juli. Der Rheindampfer „Mainz“ iſt um 11.35 Ahr am Deutſchen Eck angekommen. Eine unüberſehbare Menge be⸗ grüßte mit brauſendem Jubel den Reichsprä— ſidenten von Hindenburg, der von den Spitzen der Behörden empfangen wurde. Eine Tochter des Oberbürgermeiſters Ruſſell überreichte dem Reichspräſidenten einen Blumenſtrauß. Die Fahrt durch das feſtlich geſchmückte Mainz. Menge und dem Schmuck der wogenden Fahnen grüßt der altehrwürdige Dom. Hinter dem Wall der jubelnden wohl ſeinen Hanboeorud wir scat ae. „Lebewohl, Geliebte!“ ſprach Rodeck innig. „Kaum, daß unſere Seelen ſich gefunden, kommt bereits das Scheiden— auf vier Wochen! Eine kurze, aber für das ſich ſehnende Herz eine un- endlich lange Zeit! Morgen früh muß ich ver— reiſen. Unaufhörlich werde ich dein gedenken, täglich dir ſchreiben. Wirſt du mir antworten, meine ſüße Helene?“ „O, gewiß, Edgar, ich werde dir täglich ant— worten!“ entgegnete Helene unter lieblichem Er— röten. „Dann nochmals Lebewohl!“ rief Rodeck, von einer ihm ſelber rätſelhaften, ſeltſamen Trau⸗ rigkeit ergriffen. „Lebewohl, Geliebter!“ flüſterte das junge Mädchen, und heiße Tränen verdunkelten plötz⸗ lich ihre Augen. Ohne ſich noch einmal umzu⸗ ſehen, eilte ſie in das Haus und auf ihr Zim— mer. 15. Kapitel. Helene befand ſich in den nächſten Wochen in einer ſo ungleich wechſelnden Stimmung, daß Martha Buſſe und deren Mutter, walche die junge Erzieherin nach wie vor beſuchte, ſich frag— ten, was vorgefallen ſein konnte, um ſolch eine Veränderung in ihrem Weſen herbeizuführen. Wie eine Träumende ging ſie zeitweiſe ein— her, apathiſch nur alle an ſie gerichteten Fragen beantwortend. War dann aber eine Nachricht von dem Geliebten eingetroffen, dann wich blitzesgleich der Bann Wie unſagbar teuer waren ihr Rodecks Briefe— deren jeder einzelne ihr eine beredte Sprache von ſeinem gereiften und geläuterten Geiſte redete, und wie glücklich machte es ſie, dieſelben zu beantworten und ſich dadurch ihm geiſtig nahe zu wiſſen. Endlich näherte ſich— für Helene viel zu langſam— der Zeitpunkt der Rückkehr Rodecks. Aber noch immer waren Frieſens von ihrer von der Tiefe und Innigkeit ſeines Gefühls und Reife nicht zurückgekehrt, noch immer hatte die junge Lehrerin ihre Stellung nicht kündigen können. Und eine ſchriftliche Kündigung, die ſie endlich an die Konſulin abgeſandt, war unbe⸗ antwortet geblieben, alſo möglicherweiſe verloren gegangen. Was war zu tun? Würde die Konſulin nach ihrer Rückkehr ſie ſofort entlaſſen oder würde ſie— und das hielt Helene leicht für möglich— boshaft genug ſein, auf der kontraktmäßigen vierteljährlichen Kündigung zu beſtehen? Sie wollte ſo gern zu dem Onkel Rodecks, deſſen Güte und vortreffliche Eigenſchaften ihr der Geliebte in ſeinen Briefen mehrfach gerühmt hatte und in welchem ſie mit wachſender Sicher— heit jenen trefflichen alten Herrn vermutete, der einſt ihr Reiſegefährte war und ihr verſprochen hatte, über ſie zu wachen. Beſtärkt wurde ſie in dieſer Annahme durch eine Notiz in dem letzten Briefe Rodecks. Derſelbe hatte ihr darin mit⸗ geteilt, daß er am erſten Oktober in Hamburg eintreffen werde, um ſie abzuholen und zu ſei⸗ nem Onkel zu führen, der ſich überaus freue, ſie als ſeine geliebte Tochter in ſeinem Schloſſe walten zu ſehen. Uebrigens ſtände ihr bei dieſer Gelegenheit eine jedenfalls ſehr angenehme Ueberraſchung bevor. Beeinträchtigt wurde Helenes Freude nur durch die trüben Nachrichten, die ſie in letzter Zeit von ihrer Schweſter Gertrud aus Schloß Schwarzegg erhalten hatte. Die Gräfin war, wie die Schweſter ſchrieb, ſo ſchwer erkrankt, daß Gertrud ernſtlich um das Leben der gegen ſie allzeit ſo gütigen Frau bangte. Das ganze traurige Bild der Verhältniſſe auf Schloß Schwarzegg, welches ſie dabei entrollte, war nur dazu angetan, Helene lebhaft um die Schweſter beſorgt zu machen. Es fehlten nur noch wenige Tage bis zum erſten Oktober, als Konſul Frieſen plötzlich un⸗ vermutet direkt aus Paris, wohin er yon den Der Oberbürgermeiſter hielt eine kurze Br⸗ grüßungsanſprache. Ungezählte Scharen von Winzern entboten Hindenburg einen beſon⸗ deren Willkommengruß. Nachdem ein Schüler⸗ chor ein Lied vorgetragen hatte, ſchritt Hin⸗ denburg die Front der Kinder entlang auf ren Dirigenten desSchülerchors zu, dem er ſeinen Dank ausſprach. Jungen und Mädchen dräng⸗ ten ſich zu ihm, ſodaß er ſich kaum einen Weg durch die Kinder bahnen konnte. Dann beſtieg der Reichspräſident das mit Blumen geſchmück⸗ te Auto, das ihn nach der Stadt brachte, wo um 12.30 Uhr der offizielle Feſtakt im Stadt⸗ haus ſtattfand. Der Feſtakt. witb Koblenz, 22. Juli. Beim Feſtakt in der Feſthalle hielt der Oberpräſident der Rheinprovinz Dr. h. c. Fuchs eine Rede und entbot dann dem Reichspräſidenten die ehrer⸗ bietigſten Grüße der Provinz. Im Anſchluß an Oberpräſident Fuchs ſprach Oberbürgermeiſter Dr. Ruſſell, der den Reichspräſidenten als Ehrenbürger der Stadt unter Ueberreichung des Ehrenſchildes der Stadt begrüßte und den zur Feier erſchienenen öſterreichiſchen Gäſten, Vertretern aus Tirol, mit Bürgermeiſter Pembaur⸗Innsbruck an der Spitze, einen be⸗ ſonders herzlichen Willkommengruß ausſprach. Nach Dr. Ruſſell ſprach der preußiſche Mini⸗ ſterpräſident Dr. Braun. Reichsverkehrsmi⸗ niſter v. Guerard überbrachte die Grüße und Wünſche der deutſchen Reichsregierung. Neichspräſident von Hindenburg erinnerte daran, daß er als ehemaliger Kob— lenzer Bürger(Hindenburg wohnte als Gene— ralſtabschef des 8. Armeekorps vor dem Kriege in Koblenz) mit beſonders teilnehmenden Herzen das ſchwere Schickſal empfunden habe, das die Nachkriegszeit über die ſchöne Stadt am Rhein gebracht habe. Er gedachte der vie⸗ len Opfer der langen Leidenszeit. Unvergeſſen würden jene Wochen und Monate ſein, da verräteriſche Elemente verſuchten, rheiniſches Gebiet vom Vaterland loszulöſen und ſich alle Schichten der Bevölkerung zuſammenfanden, um dieſen verbrecheriſchen Anſchlag auf deut⸗ ſches Land abzuwehren und die Einheit des Reiches zu retten. Der Rhein ſei jetzt noch mehr als je zum Wahrzeichen der deutſchen ſtaatli⸗ chen Einheit und unſeres Willens zur Selbſt⸗ behauptung geworden. Nachdem der Reichspräſident geendet hatte, ſang die Verſammlung ſtehend das Deutſch⸗ landlied. Die Feier fand ihren Abſchluß mit einem Chor aus Meſſias von Händel. Sch aus allein gereiſt war, rückkehrte. Helene bei ſeiner Heimkunft zufälligerwene ſofort begegnend, begrüßte er ſie überaus freund⸗ lich, drückte ihr warm die Hand, erkundigte ſich ſehr teilnehmend nach ihrem Befinden und er—⸗ zählte ihr beiläufig, daß ſeine Frau und Toch⸗ ter ſich gegenwärtig in Berlin aufhielten, aber in zwei Tagen ebenfalls eintreffen würden, Nach dem Ergehen ſeiner Kinder fragte er zum Erſtaunen der jungen Erzieherin gar nicht. 5 In ihrem Zimmer allein, dieſes überdenkend, ging Helene mit ſich zu Rate, ob ſie den Haus⸗ herrn um ihre Entlaſſung bittem oder damit warten ſollte, bis ſeine Gattin eingetroffen ſein würde. Sie entſchied ſich für das letztere. Sehr ungenehm überraſchte es ſie, als ſie von den Kindern erfuhr, daß Adolar Frieſen vor kurzem ebenfalls eingetroffen ſei. Es war Nachmittag. Helene hatte ihre Stun⸗ den beendet und ſaß gerade, mit dem Abfaſſen eines Briefes an den Geliebten beſchäftigt, in ihrem Zimmer, als Theodor erſchien und ihr ge⸗ heimnisvoll mitteilte, ſein Papa laſſe ſie er⸗ ſuchen, ſich auf einige Augenblicke zu ihm zu be⸗ mühen. Nicht gerade angenehm berührt, aber dock nichtsahnend, legte Helene ihre Schreibmappe fort und begab ſich ſofort hinunter zu dem Hausherrn, der ſie an der Schwelle ſeines luxu⸗ riös ausgeſtatteten Zimmers bereits erwartete und nach überaus liebenswürdiger Begrüßung einlud, auf dem Diwan Platz zu nehmen. Ge⸗ ſpannt auf das, was er mitteilen würde, ge⸗ horchte die junge Erzieherin, worauf Frieſe ſich ihr zur Seite niederließ.— (Fortſetzung folat) Kus Nah und Fern mz. Dieburg, 21. Juli(26. Landesfeuer, wehrtag des Volksſtaates Heſſen). Der Landes verband heſſiſcher freiwilliger Feuerwehren hiel am Samstag und Sonntag hier ſeinen 26. Lan desfeuerwehrtag ab, Nach vorausgegangenen in ternen Sitzungen des Landesausſchuſſes und der Eröffnung einer Ausſtellung von Feuerwehr geräten fand unter dem Landesvecbandsvorſti⸗ zenden Knaup Birkenau die Haupttagung im Mainzer Hof ſtatt.— Für den Heſſiſchen Innen⸗ miniſter, der durch die Befreiungsfeler in Mainz am Erſcheinen verhindert wa, überbrachte Ober. regierungsrat Bornſcheuer die Grüße und Wün⸗ ſche, desgleichen namens der heſſiſchen Staats. regierung. Vertreten waren ferner die Kreis⸗ ämter Darmſtadt, Dieburg, Erbach, Bensheim Alsfeld. Schotten, der Bürgermeiſter von Die⸗ burg, Vertreter der Nachbarverbände. Der Vor.“ ſitzende konnte mitteilen, daß erſtmals das Feu⸗ erwehr-Ehrenkreuz für beſondere Verdienſte um die Feuerlöſchſache verliehen werde. Mit dem Ehrenkreuz wurden ausgezeichnet: Regierungs- rat Walter, Dieburg. Bürgermeiſter Mengel Schotten, Branddirektor Ueberle, Heidelberg Bürgermeiſter Moller, Wöllſtein, Landesaus⸗ ſchußmitglied Herold. Branddirektor Braubach, Gießen, Branddirektor Hofmann. Worms, Lan- desverbandsvorſitzender Knaup, Birkenau. Kom⸗ mandant Schweikert Nieder- Jugelheim. Ehren⸗ kommandant Paul Pieroth. Klein-Steinheim. Brandinſpektor Wenzel. Gießen. 1. Kommandant Hofmann, Darmſtadt. Das 40jährige Ehrenzei— chen erhielten Bechtold, Schotten und Dickhorn Gießen.— Dann wurde der Toten gedacht, ins⸗ beſondene der in Mainz tödlich verunglückten Feuerwehrleute Leichner und Genter. Die Ver— ſammlung erhob ſich zum Gedenken von den Plätzen. Aus dem Geſchäfts. und Tätigkeitsbe— richt war inteveſſant, daß der Verband jetzt 435 Wehren zählt.— Die Verſammlung gedenkt der erfolgten Rheinlandbefreiung, insbeſorrdere der Feuerwehrleute, die durch die Beſetzung zu lei— den hatten. Wanen doch alle freiwilligen Feuer— wehren im beſetzten Gebiet während der Beſat. zungszeit unter verſchärftem Druck durch die Beſatzung.— Das in langen Vorbevatungen ge— änderte Grundgeſetz. ſowie die Satzungen der Provinzial- und Kreisverbände fanden Annah— me. Als Tagungsort für 1933 wurde Schotten beſtimmt. Am Abend fand nach einem Umzug durch die Straßen auf dem Feſtplatz ein Kom— mers ſtatt. Der Sonntag war dem gemütlichen Teil vorbehalten. Einer exakten Uebung der Dieburger freiwilligen Feuerwehr auf dem Marktplatz war die Verleihung der ſtaatlichen Ehrenzeichen für 25- und 40jährige Mitglied— ſchaft an die Feuerwehren des Kreiſes Dieburg vorangegangen. Nach dem Feſtzug fand auf dem Feſtplatz ein großes Volksfeſt ſtatt, das die Gäſte mit der Bevölkerung Dieburgs gemütlich ver— einte. 1 ſmz Bingen a. Rh. 21 Juli. Befreiungs. fahrt des Sängergaues Bergſtraße Fröhliche Muſikklänge hallten über den im Son— nenglanz liegenden Rhein. Der Sonderdampfer „Glück auf“ brachte den Sängergau Bergſtraße des Heſſiſchen Sängerbundes, der ſeinen dritten Ganuliedertag mit einer Befreiungsfahrt auf dem Rhein verbunden hatte, von St. Goar ſrbeinauf— wärts nach Bingen, wo er zu einer mach vollen Dankeskundgebung an die Rheiner d bevölkerung für die während der Beſetzung ertragenen Lei— den abſtieg. Eine zu Hunderten zählende Men. ſchenmenge füllte bald die Rheinanlagen und machtvoll erklang der„Heſſiſche Sängerſpruch' zum Himmel empor. Ein Maſſenchor unten Stabführung des Gauchormeiſters. Muſikdirek— tor Michael Döbert brachte dang„Heimat und Vaterland“ zu Gehör. Ruhig und getragen er— lang„Das ſtille Tal“. rhythmiſch das„Tanz— lied“, luſt'g und frei die„Morgenwanderung“ und aus fröhlichem Herzen jubelten die Sänger Am Rhein iſt Leben...“ Der Gauvorſitzende Lehrer Beltz aus Seeheim a d. B, pries die herrliche von der Natur mit ſo verſchwenderi ſcher Fülle ausgeſtattete Lage Bingens, Die Bruderhand. ſo führte der Redner u. a. aus, wolle er der Bevölkerung reichen zum Dankes⸗ gruß für die für das ganze Vaterland ertrage⸗ b 8 5 e⸗ nen Leiden 0 g 5 Rundfunk⸗ programm Donnerstag, 24. Juli 1930: Südweſtdeurſche Gruppe. Frankfurt— Kaſſel 0 5.55 Wetter, 6.00 und 6.30 Gymnaſlik, 7.30 Konzert, 12.00 Zeit, Nachrichten, 12.15 Wet⸗ ter, 12.20 Schallplattenkonzert, 14.40 Nachrich— ten, 15.00 Jugendſtunde, 16.00 Nachmittags- konzert, 18.05 Zeitfragen, 18.35 Vorkrag, das nach Franzöſiſch, 19.30 Uebertragung von der Südd. Gruppe, 22.30 Nachrichten. Süddeutſche Gruppe Stuttgart— Freiburg 5.59 Wetter, 6.00 und 6.30 Gymnaſtik, 10.00 Schallplattenkonzert, 11.00 Nachrichten, 12.00 Wetter, Schallplattenkonzert, 13.30 Wetter, 15.00 und 16.00 Uebertragung von der Süd- weſtd. Gruppe, 18.05 Vorträge, 19.00 Zeit. 19.05 Uebertragung von der Südweſtd. Grup⸗ pe, 19.30 Freiburger Zither⸗Quartett, 20.30 Heitere Muſik, 22.30 Nachrichten. München 19 Gymnaſtik, 11.00 Preſſe, Zeit, Wetter, 12.30 Mittagskonzert, 14.00 Zeit, Nachrichten, 15.00 Deutſch für Ausländer, 16.10 Zeit, Wet⸗ ter, 16.25 Konzertſtunde, 16.55 Leſeſtunde, 17.25 FJunktrio 18.25 Vorträge, 19.45 Militär⸗ 0 Satte 20.50 Stätten geiſtiger Arbeit, 21.19 g Sport aekonzert, 22.30 Zeit, Wetter, Preſſe, Lokale Nachrichten * Abgeſagte gefreiungsfeier. Ver⸗ gangene Nacht paſſierte anläßlich der Befreiungs⸗ feier in Koblenz ein furchtbares Unglück. Auf einer Brücke, die aber dem öffentlichen Verkehr nicht dient, haben ſich zahlreiche Perſonen poſtiert, um von da aus das Feuerwerk zu beobachten. Plötzlich ſtürzte die Brücke ein, mehr als hundert Perſonen fielen ins Waſſer, das mehr als ſechs Meter tief, wobei 38 Perſonen ertranken. Die heutige Feier in Trier mußte abgeſagt werden. Der Reichspräſident nahm heute an einer Trauer— feier teil. Geſtern noch Freude und Jubel, heute Schmerz und Trauer ſo vieler Familien. * Arbeitsloſe in Viernheim hat man zur Zeit noch immer mehr als 800 Perſonen. * Ronkurs der Spar- und Weih⸗ nachtskaſſe Lampertheim. Für die Viern⸗ heimer Mitglieder findet am kommenden Freitag Abend um halb 9 Uhr eine Verſammlung im Kaiſerhof ſtatt, worauf heute ſchon aufmerkſam ge— macht wird. E Oereins-Anzeiger Unter dieſer Rubrik wird Vergnügungsanzeigen keine Aufnahme gewährt eee Verein der Hundefreunde. Donnerstag, den 24. Juli, abends 9 Uhr dringende Vorſtandſitzung bei Mitglied Fieger z. Schützenhof. Die Vor— ſtandsmitglieder, ebenſo die Mitglieder der Orts- Die Umſatzſteuer gruppe des S. V. werden gebeten, vollzählig zu erſcheinen. Der Vorſtand. Odenwaldklub. Mittwoch, den 23. Juli Abends 8½ Uhr Klubabend. Sonntag, den 27. Juli Wanderung. Näheres im Klubabend. 1 Chriſtl. Gewerkſchaftskartell(Ortsgruppe Fabrik u. Transportarbeiter). Donnerstag, den 24. Juli, abends 8 Uhr findet im„Löwen“ eine allgemeine Mitglieder-Verſammlung ſtatt. Gauleiter Kollege Ammann wird ein Referat halten über die ſchwebenden Tagesfragen. Wir erwarten recht zahlreichen Beſuch. Die an— geſchloſſeneu Berufsgruppen des Kartells ſind hierzu freundlichſt eingeladen und hoffe auf ihr Erſcheinen. Müller. Als die Nacht erglomm. Leiſe iſt die Nacht gekommen, Lichter überall erglommen, Stille ward die Welt. Und dann hat die dunkle Nacht Letzten Stern zur Ruh gebracht, An dem Himmelszelt. Ihren ſtillen Erdengang Hat kein traumverlorner Klang Mehr geſtört. Da hat aus der Ferne leiſe Eine alte liebe Weiſe Mich betört Hat wie einen armen Kleinen Mich gebracht zu wehem Weinen Heute Nacht. Willy Lieſer. 7,5 oder 8,2 Prozent Bekanntlich iſt durch die Abänderung des Umſatzſteuergeſetzes die Umſatzſteuer mit Wir— kung vom 1. April 1930 allgemein von 75 auf 8,5 Prozent erhöht worden. Die Erhöhung er— ſtreckt ſich jedoch nur auf Umſätze, die aus Lie— ferungen oder Leiſtungen, die nach dem 31. März 1930 erfolgt ſind, herrühren, während Umſätze aus Lieferungen oder Leiſtungen, die vor dem 1. April 1930 erfolgt ſind, dem alten, niederen, Steuerſatz unterliegen. Dieſe Beſtimmung gewinnt erhebliche Be— deutung für alle Betriebe, die— und dies dürfte in der weitaus größeren Zahr der Fall ſein— die Umſatzſteuer nicht nach dem Warenausgang. ſondern nach den eingehenden Entgelten entrich— ten, weil ſie buchmäßige Trennung der Eingän— ge aus Lieferungen vor, und ſolchen aus Lie— ferungen nach dem Stichtage erfordert. Darin liegt naturgemäßi eine außerordentliche buchhal— teriſche Belaſtung, ſodaß wohl mancher Steuer— pflichtige lieber den geſamten Umſatz zu dem höheren Satze verſteuern möchte, als die Um— ſtände und Laſten der Trennung der beiden Um— ſatzkategorien auf ſich nehmen. Um den einzelnen Steuerpflichtigen trotzdem den Vorteil des niederen Steuerſatzes für Ent— gelte aus Lieferungen vor dem Stichtage zu ſichern hat die Hauptgemeinſchaft des deutſchen Außenhandels mit dem Reichsfinanzminiſterium Veuhandlungen geführt. die auf folgenden Ge— ſichtspunkten baſieren: Unter Berufung auf§S 210 RAO, wonach das Finanzamt in Fällen, in denen es die Beſtaeue— rungsgrund lagen nicht feſtſtellen kaun, zur Schätzung zu ſchreiten hat, wird in diſem Falle die Schätzung als zuläſſig erachtet. Es iſt nun zu ſchätzen, wieviel von den nach dem 3. Mätz 1930 eingegangenen bezw. eingehenden Eutgel— ten auf Lieferungen oder Leiſtungen vor dem Stichtage entfallen, wieviel alſo dem Seuerzah— ler von 7,5 Prozent unterliegen Sine Norm kann dabei nicht angewandt werden, vielmehr muß die Schätzung für jeden Betcieb einzeln, unter Berückſichtigung der gemachten Erfahrun- gen und der beſonderen Verhältniſſe, erfolgen. In allen Fällen wird es notwendig ſein, daß der Steuerpflichtige mit dem Finanzamt in Ver⸗ handlungen tritt. Grundlage bildet dabei der am 31. März 1930 vorhanden geweſene Beſtand an Außenſtänden, die der Umſatzſteuer unterlie— gen. Als weitere Richtlinie kommt dann insbe- ſondere die Dauer der Kreditgewährung in Fra⸗ ge.— Gegen dieſe Geſichtspunktte hat der Herr Reichsfinanzminiſter keinerlei Bedenken erhoben. Es wird deshalb für eden S euenpflichtigen möglich ſein, nach Verhandlungen mit dem Fi— nanzamt eine Teilung der Umſätze nach vor ſtehenden Geſichtspunkten zu ecrelchen. Für die Feſtſtellung des Beſtandes an Außenſtänben wird es nicht einmal immer notwendig dein, dieſe einzeln aufzuſtellen. ſondern die Summe kann errechnet werden, indem man von dem Be— ſtand des letzten Bilanzſtichtuzes ausgeht umer Hinzuziehung der bis zum 31 Mäcz 1930 ent- ſtandenen neuen Forderungen und Abzug der bis dahin eingegangenen Beträge Für die Er⸗ mittelung des auf den Geſamtumjatz enttallen— den Prozentſatzes für Entgelte aus alten Lie— ferungen müſſen die beſonderen Verhältniſſe je— des Betriebes individuell berückſichtigt werden. In keinem Falle darf natürlich die Höhe des als Eingänge auf alte Forderungen zum niede— ren Steuerſatz beanſpruchte Anteil über ben feſt— geſtellten Beſtand an Außenaſtänden hinausge— hen. Die Finanzämter haben Anweiſung, bei der Schätzung nicht kleinlich zu verfahren Erhöhte Bedeutung gewinnt die Sache bei Betrieben mit mehr als außerhalb der Sonder— beſtimmungen RM 1000 000 Jahresumſatz, der einer Steuer von 13,5 Prozent unterliegt, jedoch auch nur wieder inſoweit, als die Lieferungen vor dem 1. April 1930 erfolgt ſind. Beträgt doch die mögliche Erſparnis hier 6 Prozent gegen 1 Prozent bei Umſätzen bis zu 1 Million. Es ſoll alſo hiermit ein Weg gezeigt werden, wie der relativ große Vorteil gewahrt werden ann, ohne die Belaſtung einer getreanſen huch— mäßigen Ermittelung der beiden Umſatzkatego. rien übernehmen zu müſſen. Erwähnt dei noch, daß die Umſatzſteuervoranmeldnang für das 2. Vierteljahr 1930, wenn ſie„is zum 25, Juli er— folgt, in Anbetracht ber etenen Neuerun— gen als rechtzeitig abgegeben, angeſehen wind. elng? Der Reichspräſident bei der Weihe des neuen Rheinland⸗Befreiungsdenkmals in Mainz. Am Denkmal hült der Mainzer Oberoürgermeiſter Dr. Külb die Feſtrede. Der Zauber der Alpenwelt Millionen von naturliebenden Menſchen in ſei⸗ nen Baan Es ift deshalb freudig zu begrüßen, daß in letzter Zeit karbige Biloe. von den ſchön⸗ ſten und meiſtbeſuchteſten Alpenplätzen erſchie⸗ nen ſind, die der bekannte Kunſtverlag E A. See⸗ mann in Leipzig nach Gemälden des Alpenma— lers Hans Haurus hergeſtellt hat. Es erſcheint faſt unbegreiflich, daß dieſe ziemlich großen far⸗ bigen Bilder(Bildfläche 20 mal 27.5 Zentimeter) in ſo wunderbar reiner aquarellartiger Farb— wirkung für 2 Mart je Stück verkauft werden können. Für Sammler und zu Geſchenkzwecken erſcheint das Unternehmen auch in Mappenſorm. Jeweils fünf der farbigen Bilder ſind in einer Mappe zuſammengeſchloſſen und mit einem be— gleitenden Text von Guſtav Renker verſehen. Jede ſolche Mappe koſtet nur 6 Mark. Wir ſind überzeugt daß alle Freunde der Alpenwelt gern nach dieſen Bildern oder Mappen greifen wer— den. Die Sonntagsrückfahrkarten an Maria Him⸗ melfahrt gelten zur Hinfahrt am Don— nerstag, den 14. Auguſt, von 12 Uhr an, am Freitag, den 15. Auguſt, am Samstag, den 16. Auguſt, am Sonntag, den 17. Auguſt, und zur Rückfahrt am Freitag, den 15. Auguſt, am Samstag, den 16. Auguſt, bis 9 Uhr, am Sonntag, den 17. Auguſt, am Montag, den 18. Auguſt, bis 9 Uhr. Im übrigen gelten die allgemeinen Tarifbeſtimmungen über Sonn— tagsrückfahrkarten. Sonntagsfahrkarten am Verfaſſungstag. Am Verfaſſungstag(11. Auguſt) werden von den Bahnhöfen in Heſſen und Baden Sonntagsrückfahrkarten ausgegeben. Da jedoch in dieſem Jahre der 11. Auguſt auf einen Montag fällt, ſo gelten die in Baden und Heſſen ausgegebenen Sonntagsrückfahrkacten zur Hinfahrt am Samstag, den 9. Auguſt, von 12 Uhr an, am Sonntag, den 10. Auguſt. am Montag, den 11. Auguſt, und zur Rück⸗ fahrt am Sonntag, den 10. Auguſt, am Montag, den 11. Auguſt, am Dienstag, den 12 Auguſt, bis 9 Ahr. In Preußen und Bayern iſt der Verfaſſungstag kein geſetzlicher Feier— tag; die in Preußen und Bayern gelegenen Bahnhöfe dürfen daher zum Verfaſſungstag auch keine Sonntagsrückfahrkarten ausgeben. Deutſcher Stenographentag Berlin 1930. Zu der Tagung des Deutſchen Stenographen⸗ bundes(Bund für Einheitskurzſchrift), die Anfang Auguſt in Berlin ſtattfindet und die die größte Stenographenverſammlung der Welt ſein wird, haben Staat und Wirtſchaſt bereits ihre Teilnahme zugeſagt. Reichspräſi⸗ dent von Hindenburg hat für das große Weit⸗ ſchreiben, das in Verbindung mit der Tagung abgehalten wird, und zu dem eine Maſſenbe teiligung zu erwarten iſt, ſchon letzt einen wertvollen Ehrenpreis zur Verfügung geſtellt. Das Verhandlungsprogramm wird die gcotz Bedeutung der Kurzſchrift auf allen Gebieten des Schreibverkehrs zum Ausdruck bringen Die Feſtrede hält Staatssekretär a. D. Hch Schulz, der während ſeiner Amtszeit um Reichsinnenminiſterium mit beſonderer Ener gie für die Schaffung der deutſchen Einheits⸗ kurzſchrift gewirkt hat. Vom Standpunkt der Wirtſchaft wird Handelskammerſyndikus Dr. Gertz(Koblenz) über die Bedeutung der Kurgſchrift ſprechen. Der Referent für Kurz⸗ ſchrift im Reichsminiſterium des Innern, Oberregierungsrat Dr. Becker, hat einen Vor⸗ trag zugeſagt, in dem er auf die Beurteilung der Einheitskurzſchrift durch die Behörden des Reiches und der Länder eingehen will. Weile— re Redner werden u. a. auch das Arbeitsge⸗ biet der Schule behandeln. Sie alle werden erkennen laſſen, welch tiefer Geiſteswert der ſtenographiſchen Erfindung und der ſtenogra— phiſchen Arbeit innewohnt. 5 zieht alljährlich Beſchäftigung von Kriegerwaiſen. Vom Reichs— beſybond deutſcher Kriegsbeſchädigter und Ar: gerhinteubliebener, Landesgeſchäftsſtell chen, wird uns geſchrieben: Im Gegenſatz zu den Verhältniſſen der Vorkriegszeit pflegen heute Arbeitgeber vielfach die Lehrlinge und Lehrmädchen nach Beendigung der Lehrzeit zu entlaſſen, welche infolge ber ſchlechten Arbeits marktlage dann meiſtens der öffentlichen Für ſorge zur Laſt fallen. Dieſe Handhabung wirkt ſich beſonders bedauerlich aus, wenn hie: durch Kriegerwaiſen betroffen werden. deren Mutter durch das dem Vaterland gebrachte Opfer an und für ſich in mißlichen Verhält— niſſen lebt. An alle Arbeitgeber wird daher die dringende Bitte gerichtet, es als eine be— ſondeze Ehrenpflicht zu betrachten, die Krie— gerwalſen in Bexückſichtigung ihrer bedauerlichen Lage nach beendeter Lehrzeit nicht auszuſtel len, ſondern ſie zu tüchtigen, brauchbaren Men— ſchen weiterzubilden. Man achte auf den Mülleimer im Sommer! Alle Haushalte, die gezwungen ſind, die Ab fälle in den Mülleimer zu werfen, müſſen gerade während der heißen Monate ein Auge auf ihn haben. Was wandert nicht alles in dieſen Eimer hinein! Iſt es da verwunderlich, daß ſolch ein Eimer ſchon nach kurzer Zeit einen üblen Geruch ausſtrömt? Es geht aber ſehr oft nicht, daß mehrmals im Laufe des Tages ſolch ein Eimer hinuntergetragen wird. Durch dieſe Abfälle, die gar ſchnell in Zer— ſetzung übergehen und üble Gerüche aus— ſtrömen, wird die Luft nicht nur verpeſtet auch Fliegen werden angelockt. Es iſt daher dringend zu raten, den Abfalleimer mit einer Lauge von übermanganſaurem Kali bis zu einem Drittel anzufüllen, ihn damit auszu⸗ waſchen und wieder auszugießen, Mün—