ine groe Sendung ſomalen (schöne feste Ware) Pfund nur 30 Pig. 6 Proz. Rabatt 1 täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. Ihams SBarfs k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Niederlage: Gonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ * 1 1 Donnerstag im Freiſchütz Der Vorſtand. Pflaumen zu verkaufen Martin vViernhei Viernheimer Zeitung — a. J000 TEPPICHE u VORLAGEN ga. 75 e. 95 Beſvorlaqe Boucle-Löuſer umu doppelzeilig gemustert 1 ee, 395 90 Boucle- Jeppidie unt, 2e gemusſert % 200 300 cn (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) (Fiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) 14. Woll-Jepestty. Woll-Tapestry- Jeppiche mod u Perser. 29 muster co. 200* 300 cin 30 Bellvorloge Ra ca da 00 en Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Anna hmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Hoargorn. Lauſet Hoergorn-Beſtvorlage t abotierſohlg. modern qesſceſſt co. 50100 cin n een 50 em co 65 cm breh cd. 65 em brei leser 2⁰5 25 7 5 Halbsſore om Nele ſur Foſtenstote, Elamine mit Einsatz und Spilze elert Helbstore-Giſterstosf int Kunstseldeneinseit und Nugsheiqen. Ftenzen MNeſer 2.90 0 Haſbsiore-Gitterslol gerd nο ev οiee Veretbehung Nöbelstofſ 1.30 co. 130 em brelt mi Kunsiselden-Einz az und dreller Abschluhſrense, Neier 3 30 Ein Posten zum fell hochweruge Fusterdekorefionen u. Einzelstores weil unter Preis dedrudd, moderne Muster. Kunstseld. Dekorelonsstoff in Ripsflomme und Domo 20 cm breh, mod. gem., Nur. 1 95 NMull-Oarnitur an velen ven Alpacca-Garniſur lauen Voile-Qernitur ven e e chone Huster 200/00 cm Velour-leppiche gute Quadlliol 5 n 200300 em* 3.0 Weidensessel mi Zopltond Schwedenstreiſen geschmackvolle Farben ca. 120 cm btei jacquerd-· F lommè modern gemuslert. cd. 120 em breit 4.50 8.90 v 95 Kissengerniluten 2tellig, ſüt Rotbzessel 1.95 . 95 Nleter 1 50 leter Peddigsessel mi Wulstrond Neter 2.95 6.50 7.00 Kissen zwelsellig dunt Kreſonne mi Kunsiseiden- Steppdecken zum feil leicht angesteuht zu einem Bruditeil des früheren Wertes ni Kunstseidenftenzen Rohnessel zollde Qualit 80 em breu Wosceluch 80 c bre, bleu mon 80 cin br., Quale Bei Anzahlung werden alle Waren bis zum 2. August zurückgelegt iele-—33 e,. 35 bröluge eie Edelludi Be aus Kalt ge Nec en e er 6 100 een 6 gg e 2.95 Streilendemasl 85 Belluch m vetslatkler dle 8 130 em breit, eine schr 2½ Neler long Sſuch 3.90 bralge Qualitt Netef ako- Damos Fanlase Blumen- und Sir etemnuasler Kunsllerdecke 25 50 ein, tadaunhten, „derne lustet luck 2.95 —45 dieter 1.92 NANN NE Bekanntmachung. Abhaltung von Steuerſprechtagen. Der nächſte Sprechtag des Finanzamts Hep— penhein wird am Dienstag, den 5. Auguſt 1930, auf dem hieſigen Rathauſe ſtattfinden. Diejenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Freitag, den 1. Auguſt 1930, vorm. 11 Uhr bei uns anmelden und genau angeben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt gewünſcht wird.“ Später Anmeldende können auf Erledigung ihrer Steuer-Angelegenheit an dem betr. Sprech— tag nicht rechnen. Viernheim, den 21. Juli 1930. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Futtermittel kaufen Sie bei mir gut und billig. Kückenfutter aller Art— Hühnerfutter Muskator— Ovator— Ahama uſw. Futtermehl, Kleie, Mais- u. Gerſtenſchrot Malzkeimen— Futterkalk— Haferflocken Bruchreis— Garneelen— Fiſchmehl Fleiſchgrieſel uſw. Joh. Valt. Hofmann 2. Papierabfälle zum Feueranzünden kann unentgeltlich abgeholt werden. Säcke mitbringen Uiernheimer Anzeiger Betr.: Lamberth. Vereinsbank wenmeim e. G. m. b. H. Aelteſte Bauk am Platze Bauk und Spar kaſſe auf genoſſeuſchaftlicher Grundlage Gegen 3000 Mitglieber Geſchäftsanteile, Reſerven u. Haftſummen Goldmark 3000000. Beſorgung aller bankgeſchäftlichen Angelegenheiten SSO pine Jolle Einladung für den Nechsarhellersnörtte am Samstag, den 28. und Sonntag, den 27. Juli auf dem Platze der Turngenossenschaft 1893. Programm: Samstag 5 Uhr Fußballspiel gegen Waldhof, 9 Uhr Lampionszug durch verschiedene Ortsstraßen. Anschl. Kommers m.gesanglichen, radsportlichen, und turnerischen Vorführungen. Sonntag morgen ½6 Weckruf, 9 Uhr Lauf Quer durch Viernheim Start am Fürsten Alexander durch Rathaus, Lorscher und Friedrich-Ebertstr. nach dem Sportplatze. Anschl. Leichtathl. Wett- kämpfe 11 Uhr Handballspiel, nachm. ½2 Uhr ab Entscheidungskämpfe und Staffelläufe und gesangliche, radsportliche u. turnerische Vor— führungen; anschließhend Fußballspiel gegen A. S. V. Oppau, und Geschicklichkeitsfahren der Motoradfahrer auf dem Sportplatze. Abends: Sommernachtfest. Hierzu laden wir alle Mitglieder der Kartellver- eine sowié die gesamte Einwohnerschaft herzl. ein. Der Vorstand. Sooo eee eee eee Untererhebſtelle. Sig Von den Umſatzſteuerpflichtigen iſt noch ein i Teil mit der Abgabe der Vorauszahlungen für das Jerkauler 2 Vj. 1930 im Rückſtand und erſuchen wir die 5 Säumigen dies am nächſten Mittwoch und Freitag für ſehr leicht in jedem zu erledigen. Das gleiche gilt auch fur die Ein⸗ Haushalt verkäuflich Ar⸗ kommenſteuer 2 Vj. 1930 nach dem neuen Be- tikel D. R. G. M. hohen ſcheide. Gleichzeitig erſuchen wir die Abſchluß⸗ Verdienſt. zahlungen an Einkommen- und Umſatzſteuer für A. Durlacher Mannheim B. 7. 9. ä 0 N 1929 bei der Unterhebſtelle zu verrechnen. Kirchner. an der Apotheke. 2 Zimmer ſofort zu vermieten. Näheres im Verlag. mit 2 Zimmer u. Küche von Beamten zu mieten geſucht. Angebote erbitte an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. 16 Rathausste. 62. Telef. 63. Bauern- Verein. Hochprozentige Dünger am Lager: Amoniak, Kali, Super⸗ phosphat, Kalkſtickſtoff, Thomasmehl u. Kainit, Leuna Natron⸗Kalkſalpeter, Kaliamoniakfuper⸗ phosphat 5/8 /8, Nitrophoska, Harnſtoff und ſchwefelſ. Kali. Billige Futter artikel: Futtermehl, Kleie, Keime hell, Soyaſchrot, Malztreber, Schnitzel, Hafer- und Gerſten⸗ ſchrot, Maisſchrot, Oelkuchen. Hühnerfutter: Mais, Weizen, Gerſte, Ohama Miſchfutter. Saatmais Pfd. 16 Pf. Einmachzeit empfehle ich Einmachgläser zum Zubinden, nur ſchwere Ware Konservengläser Marke Weck und Jel, leichtere u. Stelnzeugwaren ſchwere Oualität in reicher Auswahl zu äußerſt billigen Preiſen E in koch appa rate in Zink u. Email compl. v. 4, 75 an Els maschinen, Fruchtpressen, erſtll. Fabrikat (Alexanderwerk) Durch gemeinſamen, großen Einkauf bin ich in der Lage billiger wie in der Stadt zu 40% Rabatt Bitte Schaufenſter beachten verkaufen. EE 4% Rabatt Nik. Effler Größtes Spezialhaus für Haus und Küchengeräte am Platze. Zur Stoppelsaat empfehle: Weißrübenſamen in den beſtbewährten Züchtungen, Frühkleeſa men letzter Ernte— Winterwicken echte Saat— Neue Königsberger Saatwicken- und Saaterbſen— Senfſaat— Lupinen— Seradella— Saat-Sommerreps— Winterreps— Deutſcher ſamen— Grasſamen— mittel ſtets auf Lager— Blumendünger— Torfmull— Alle Gartenſämereien u. Blumen- ſamen zur Herbſtausſaat eingetroffen. Ferner empfehle: Ernteſtricke Alois Walter. Schädlingsbekämpfungsmittel Raffia-Baſt zum Anbinden— Baumwachs Anzüge, Kittel, Hosen, Uhren„Schuhe, d Gramo- phone, Schallpiatten u. sonstiges finden Sie am billigsten bei Bartmann Mannheim R 4, 18. 2 Ammer u. uche ſowie Speiſekammer per 1 Auguſt 1930 zu ver⸗ mieten. Hirschenstr. 16 Saat⸗ und ewiger Klee— Alle Sorten Dünge- auf Lager S e nee an Gewähre auf meine bedeutend herahgesetzie preise noch 10˙% Rabatt! Robert Meiumann fp dag: gang dann Adu& Abt dm damm gya cpp adac ld ad ach& Jagd Jad aa nin Mein Saison- Ausverkauf beginnt heute. ppb e Wa ua internationalen Mitro⸗ ⸗Bioliogen⸗Kongreß tel bezeichnete. ten Tagen 265 000 Kinder kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Z älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 2 5 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt furt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Erſtes, a 1 2 Die Erdbebenke über 265 Todesopfer gemeldet— Jahl der Bisher wtb. Rom, 23. Juli. Das Erdbeben wie jetzt bekannt wird, eine viel größere Zahl von Opfern, als man urſprünglich an⸗ nahm, gefordert. Beſonders ſchwer heimgeſucht wurde die Provinz Potenza und namentlich die Stadt Melfi. Hundert Tote und mehrere 100 Verwundete ſind hier zu verzeichnen aus Na⸗ polla werden 20 Tote und 30 Verlegzte, Rionero 11 Tote und 50 Verletzte, aus der Provinz Venevento 12 Tote und 40 Verletzte und aus der Provinz Foggia bis jetzt orei Tote und zahlreiche Verletzte gemeldet. Nach den bisherigen Berichten der Präſek⸗ ten in den Provinzen Foggia, Neapel, Bene⸗ vento, Abellino, Potenza, Campobaſſo, Mate⸗ ra und Sari beträgt die Zahl der bei dem Erd⸗ beben der vergangenen Nacht ums Leben ge⸗ e Perſonen 263, verwundet wurden 42 Menſchen. Rom, 23. hat. ius wtb. Juli. Miniſterpräſident Muſſolini hat ſofort nach der Meldung über die Erdbebenkataſtrophe perſönlich die erſor— derlichen Anweiſungen für die von dem Erd— beben getroffenen Gebiete gegeben. Noch im Laufe der Nacht ſind von Roggia Hilſszüge nach den Kataſtrophengebieten abgegangen, um für die Unterbringung der Verletzten in die Krankenhäuſer von Potenza zu ſorgen. Der Präſident des italieniſchen Roten Kreu— zes, Senator Cremonozi und der Unterſtaats⸗ ſekretär im Miniſterium für öffentliche Arbei— ten ſind ſofort ins Kataſtrophengebiet ab— gereiſt. In den erſten Morgenſtunden ſind auf den Garniſonen in der Nähe der Unglücks zone Militärabteilungen mit Hilfsgerät ab— gegangen. Ueber die Zahl der Opfer liegen keine weiteren Nachrichten vor. Weitere Opfer der Erdbebenkataſtrophe. wib. Rom, 24. Juli. Die Auswirkungen der Erdbebenkataſtrophe ſind bisher in 1 ganzen Umfange noch nicht feſtgeſtellt worde— Nach der Agenzia Srefani ſind weit mehr Opfer zu beklagen, als man bisher annehmen konnte. Es war bisher nicht möglich, die ge— naue Zahl der Opfer feſtzuſtellen, da die mei— ſten der betroffenen kleinen Orte weit vom großen Verkehr abliegen. Die italieniſche Erdbeben⸗Kataſtrophe. wtb. Rom, 23. Juli. Im Erdbebengebiet iſt die Zahl der Todesopfer ſtändig im Stei— gen. Aus dem flachen Lande treffen dauernd neue Unfallmeldungen ein. In Palermo ſtürzte der obere Teil des Domes ein; eine Perſon wurde dabei getötet. In Siena, den am ſchwerſten betroffenen Stadt, ſind un⸗ zählige Häuſer eingeſtürzt. Ein großer Teil anderer Häuſer iſt nicht mehr bewohnbar. Auch das hiſtoriſche Caſtel Friedrichs 2. iſt zum größten Teil zerſtört. Tagesnachrichten Calmette über ſein Serum wib. Paris, 24. Juli. Auf dem hier tagenden 8 hielt Prof. Calmette einen Vortrag über die Schutz⸗ impfung gegen die Tuberberkuloſe mit dem B. O. G.⸗Bazillus den er als unſchädliches Mit⸗ In Frankreich ſeien in den letz⸗ mit dem Mittel bde⸗ impft worden. Die Zahl der in anderen Län⸗ dern geimpften Kinder ſei gleichfalls ſehr groß. Da das Verfahren als ſolches als unſchädlich erkannt worden ſei, beſtehe kein Grund, nicht alle Kinder, gleichviel aus welchem Milieu. damit zu imppen. Zeitungsträger Die Urſache der Buxtehuder otb. Buxtehude, 24. Juli. Die Urſache d. de: Buxtehuder Vergiftungserſcheinungen, die ſich nach dem Genuß eines Hochzeitsmahls ber einem größ. Perſonenkreis herausſtelllen, ſind nunmehr einwandfrei geklärt. Nach den an— geſtellten Unterſuchungen trug ein Hochzeits— gaſt den Bazillus der Cholera noſtras, durch den die übrigen, jedoch nur an dieſem Tiſche befindlichen Gäſte angeſteckt wurden, während alle anderen Teilnehmer an dem Hochzeits- Vergiftungen Toten ſtändig i! Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annonten-Exf Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſte Plagvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit k an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen tann aſtropße in — einem anderen Tiſche Erkrankten Beſſerung. mahl, die ſich an den, geſund blieben. Die ſich auf dem Wege der Schwerer Wolke witb. London, 23. Juli. kenbruch hat im Tal des Esk ken und Eiſenbahnſchienen reiche Familien wurden von jedem Verkehr abgeſchnitten. Einige Frauen ſind ertrunben und man befürchtet, daß noch weitere Opfer zu beklagen ſind. Hilfszüge ſind unterwegs. in Norkſhir E in bruch ſchwerer (Vorkſhire) Gründung einer Nonſervativen Volkspartei Einigung zwiſchen Weſtarp und Treviranus enb Berlin. 23. Juli.(Eigene Mel dung.) Die Verhandlungen der aus der deutſchnationalen Volkspartei ausgetretenen Abgeordneten und der volkskonſervativen Vereinigung zur Samm— lung aller konſervativ eingeſtellten Kräfte in ei— ner neuen gemeinſamen Organiſation, die vom Reichsminiſter Treviranus, dem Abg. von Lind— einer- Wildau einerſeits und Graf Weſtarp. Dr. von Dryander andererſeits geführt wurden, ha— ben heute zu einer völligen Einigung und zur Gründung der Konſervativen Volkspartei ge— führt. Die neue Partei tritt mit einem Grün— dungsaufruf an die Oeffentlichkeit. Die Leitung hat ein Ausſchuß übernommen, der aus den Herren Habermann. v. Kameke, v. Lettow-Vorbeck von Linde'ner-Wildau. Dr. Rademacher und Treviranus beſteht. Daneben beſteht ein Beirat, zu dem Dr. von Dryander. Fräulein von Gierke. Dr. Hoetzſch. Lambach, Dr. Lejeune-Jung. Graf Schulenbung Treſſow und Graf Weſtarp gehö— ren. Die Geſchäftsſtelle der Konſervativen Volkspartei befindet ſich in den Räumen der bisherigen Geſchäftsſtelle der Volkskonſervativen Vereinigung. In dem Gründungsaufruf Konſervativen Volkspartei heißt es Deutſchnationale Volkspartei hat den verhin⸗ zu ei⸗ der neuen u. a:„Die wirkſamen Einſatz konſervativer Kräfte dert und droht, die Herrſchaft der Linken ner dauernden zu machen. Wir laſſen deutſche Volkskraft nicht verkümmern und damit die Vor- ausſetzung innerer und äußerer Befreiung. In dem Bewußtſein der Gefährdung von Staat u. Wirtſchaft ſind wir entſchloſſen. in ſtaatpoliti— ſcher Gemeinſchaftsarbeit und Ausgabenteilung mit weſensverwandten Parteien und Gruppen in Stadt und Land zuſammen zu wirken. Wir ſind überzeugt, daß ſich die Parteien nicht nur zu bekämpfen, ſondern im Blick auf das Ganze zu ergänzen haben. Die Löſung der großen uns geſtellten Aufgaben ſetzt die innere Erneuerung vodaus. Soziale Klaſſenſonderung von oben und un— ten wollen wir überwinden. Das notwendige Streben des einzelnen nach wirtſchaftlichem Er— folg darf Nation und Staat nicht ſchwächen. Selbſtverwaltung durch die Nächſtberufenen ſoll den Staat von täglicher Einmiſchung in Rechte und Pflichten des Staatsbürgers fern halten. So wollen wir die 1 des Staates und der Staatsdiener wieder herſtellen. Unſer Staat ſoll wieder werden. Hierzu müſſen in der Staats sführung konſervative Kräfte ſo zur Geltung kommen daß der Staat fähig wird. im Kampfe um die deut— ſche Freiheit in der ganzen Welt den geſammel— ten Freiheitswillen einer geeinten Nation ein— zuſetzen. Deshalb rufen wir auf zur Gründung der Konſervativen Volkspartei! ein geieſtigter Staat Noch nicht alle Tote geborgen weitere Einzelheiten vom Koblenzer Unglück Anteilnahme am Koblenzer Unglück. wib. Breslau, 24. Juli. Im Verlaufe der geſtrigen Sitzung des hier tagenden Berg— arbeiterkongreſſes fand der 1. Vorſitzende Huſemann Worte aufrichtiger Teilnahme für die Hinterbliebenen der Koblenzer Brücken— einſturz-Kataſtrophe ſowie des Neapelerx Erd— bebenunglücks. Die Verſammelten ehrten das Andenken an die Opfer durch Erheben von den Sitzen. wib. Berlin, 24. Juli. Präſident Mulert vom Deutſchen Städtetag ſandte anläßlich der Koblenzer Brücken-Einſturzkataſtrophe an den Oberbürgermeiſter von Koblenz, Dr. Ruſ— ſel, ein in herzlichen Worten gehaltenes Bei— leidstelegramm. Oeſterreichs Anteilnahme an dem Koblenzer Unglück. wtb. Wien, 23. Juli. Der Präſident des Nationalrates Dr. Gürtler hat an den Reichs⸗ tagspräſidenten Loebe nachſtehende Tele— gramme gerichtet.„Im Namen des öſterreichi— ſchen Nationalrates bitte ich Sie, den Aus— druck unſerer wärmſten Anteilnahme an dem ſchweren Unglücksfalle in Koblenz entgegen zu nehmen. Beileid der heſſiſchen Staatsregierung. ol. Darmſtadt, 23. Juli. Dr. Adelung hat an den der Stadt Koblenz folgendes richtet: „Zu dem unter ſo tragiſchen Umſtänden erfolgten Unglück ſpreche ich Ihnen im Namen der heſſiſchen Staatsregierung wärmſte Teil nahme aus mit der Bitte, den Angehörigen der Verunglückten herzlichſtes Beileid zu über— mitteln. Staatspräſident gez.: Dr. Adelung.“ Staatspräſident Oberbürgermeiſter Telegramm ge Brüning dankt Schober. wtb. Berlin, 23. Juli. Auf das telegramm des öſterreichiſchen Bundeskanzlees Dr. Schober zum Koblenzer. hat Reichskanzler Dr. Brüning in einem Tel gramm ſeinen Dank ausgeſprochen. Ein Taucherſchacht an die Koblenzer Unfall⸗ ſtelle beordert. witb. Koblenz, 23. Juli. Die Rheinſtrom— bauverwaltung in Koblenz hat heute na h⸗ mittag einen Taucherſchacht an die Anſallſtelle beordert, um nach weiteren Vermißten ſuchen zu laſſen. Wie wir erfahren, iſt die Brücke nicht durchgebrochen, ſondern ſeitlich abge— rutſcht und liegt etwa ſechs Meter unter Waſſer. Von der zuletzt gemeldeten Zahl von Beileids— n Steigen Mehre fortgeſpült. Zahl— editionen Deutſchlands u. des Auslands und des Polizeiamtes — Für die erei erückſichtigt. Aufnahme jedoch eine vewäbr nicht übernommen werben 46. Jahrgang alien re Hundert Oerletzte 36 Toton ausgehend, nimmt man an, daß noch vei oder drei Perſonen, die vermißt wer— lt im Waſſer liegen können. Das Koblenze ückenunglück. wie Koblenz, 23. Juli. Es ſteht feſt. daß von den Ange en des Penſionats dis ſich im Augen 1 auf rücke be⸗ fanden, ſechs junge M 11 umen ſind. i die die jun en Mädchen führte Waſſer gezogen werden. Bei Mädchen bandelt es ſich um An— gehör! eines Penſionats im Rheinwaldberm bei Broth. Bei den Rettungsarbeiten haben ſich zwei Leute ganz beſonders ausgezeichnet. näm— lich der Schupowachtmeiſter Klein aus Metter⸗ nich. der in voller Uniform ins Waſſer ſprang und zehn Perſonen rettete, und der Oberpoſt⸗ ſchaffner Kirch. der ebenfalls ſein Leben immer wieder aufs Spiel ſetzte. Als Spende für die unglücklichen Opfer iſt beim Oberbürgermeiſter der Betrag von 10 000 Mark von dem Induſtriellen Peter Klöckner der geborener Koblenzer iſt.. Tot ſind 13 Männer. 18 Frauen und Mädchen und vier Kinder. geborgenen Perſonen und zwei Schweſter. konnte aus dem den ertrunk enen ſind faſt aus- Landkreis Kob⸗ Männer und Die ſchließlich aus dem lenz. Unerkannt ſind noch ſechs Frauen und Mädchen. Wie wir weiter erfahren, befindet ſich ar ter den toten Kindern ein Deutſch-Amerikaner Raimond Pawler, der bei ſeinem Großvater in Koblenz-Lützel zu Beſuch war. Beide waren unter der Menſchenmenge auf der Unglücks— brücke und kamen auf dieſe tragiſche Weite zuſammen ums Leben. Die Eltern des vekun⸗ glückten Knaben wohnen in Akron(Ohio). In ſeiner Rede bei der Trauerfeier fär die Opfer der Brückenkataſtrophe von Kobienz beſchäftigte ſich Oberbürgermeiſter Dr. Ruſ⸗ ſel mit den Fragen der Urſachen des Brücken— einſturzes und der Verantwortlichkeit für ihn. indem er ausführte: Nach allem, was wir feſtgeſtellt delt es ſich bei der Kataſtrophe um einen un— glücklichen Zufall. Der Weg, der über die Brücke führt, iſt kaum begangen und weiſt zu normalen zeiten keinerlei Verkehr auf. Er iſt diesmal be— gangen worden, weil die übrigen Wege durch zu ſehr beanſprucht waren. Die Brücke preußiſchen Waſſerbauverwal— aller bei der Unterhaltung gebotenen Vorſicht verfahren daß die Verantwort- wird und mit allem bisher Stadt. haben, han— Wagen iſt Eigentum der tung, die ſtets mit derartiger Bauten hat. Selbſtverſtändlich iſt, lichkeitsfrage aufgeworfen Nachdruck zu verfolgen iſt. Der Redner fuhr dann fort: Alles was zur Hilfeleiſtung erreicht werden konnte, iſt unter— nommen worden. Die Feuerwehr, die Sanitäter, die Aerzte und vor allem auch die Mannſchaften der Rheinſtromverwaltung bemühten ſich in rüh— render der Weiſe um die Unglücklichen, um ſie noch am Leben zu erhalten. Heute iſt die Hofj— nung hinfällig. Außer 36 Toten ſind noch 23 Leicht- und nur wenige Schwerverletzte, zu be— klagen. Die Leichtverletzten haben durchweg die Krankenhäuſer wieder verlaſſen können. Es iſt von mir ſofort angeordnet worden, daß alle Ko— ſten, die mit der Auffindung der Leichen und Beſtattung zuſammenhängen, von der Stadt übernommen werden ſollen. Es iſt Sorge ge— tragen für eine weitere Unterſtützung der Hinter— bliebenen, ſoweit ſich dies für notwendig erweiſt und für eine würdige Aufbahrung Hindenburg wieder in Berlin. wib. Berlin, 24. Juli. Reichspräſident von von Hindenburg traf geſtern abend 10,36 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Schnellzuge wieder in Berlin ein. Er wurde von Reichskanzler Dr. Brüning und dem Miniſter für die be— ſetzten Gebiete, Treviranus, am Bahnhof Friedrichſtraße empfangen und begab ſich ſofort nach ſeinem Palais. Eine große Men⸗ ſchenmenge begrüßte den Reichspräſidenten ber ſeiner Ankunft begeiſtert. Aus Nah und Fern v Darmſtadt, 23. Juil.(Großes Jubiläums- Reit- u. Fahrturnier mit Hengſtparade.) In An- betracht des Jahres des Pferdes und des 600⸗ jährigen Jubiläums der Landeshauptſtadt iſt nunmehr die Abhaltung des ſchon länger ge— planten großen Turniers als geſichtet anzuſe— hen. Das Turnier findet ſtatt am Samstag nachmittag und Sonntag, den 30. und 31. Au⸗ guſt. Mit den Vorarbeietn iſt bereits begonnen worden Im Rahmen des Programms, welches zum großen Teil auch Wettbewerbe für ländliche Fahrer und Reiter enthält, ſoll auch die Hengſt— parade, die im letzten Winter einen ſo überaus großen Erfolg hatte, in Form einer Schaunum— mer zur Abhaltung gelangen. Gerade die erſte Hengſtparade gelegentlich der Landſwirtſchaftli— chen Woche hat bereits gezeigt, wie groß das all— ſeitige Intereſſe an Perdezucht und-Sport iſt, und daß die Hallenverhältniſſe in Darmſtadt viel zu klein ſind, um den Menſchenſtrom annähernd zu faſſen. Es iſt ein überaus vieſeitiges und in— tereſantes Programm für die beiden Tage vor— geſehen. Düſſeldorf, 22. Juli.(Freiwillig geſtellt.) Der Inhaber einer hieſigen Kabelgroßhandlung, die zu Anfang dieſes Jahres in Konkurs geraten war, Paul Lienkämper, war damals flüchtig ge— worden, hat ſich aber jetzt der Polizei freiwillig geſtellt. Kurz nach der Flucht Lienkämpers ſtellte die Unterſuchungsbehörde feſt. daß Lienkämper ſich von Geſchäftsfreunden Gefälligkeitsakzepte von über 150000 Mk. verſchafft hatte. Weiter wurde ſeinerzeit berichtet, daß Lienkämper das Vermögen einer Dame aus Godesberg verwal— tet habe und ohne deren Wiſſen für 250 000 Mk. Effekten veräußert haben ſoll. Bei ſeiner Flucht ließ Lienkämper ſeine Familie mittellos zurück. Ein ſeinerzeit geegn ihn erlaſſener Haftbefehl konnte infolge ſeiner Flucht nicht vollſtreckt wer— den. Lienkämper iſt nunmehr in Unterſuchungs— haft genommen worden Meßkirch, 23. Juli.(Vierzehnjährige erhängt ſich.) In der Ortſchaft Leibertingen erhängte ſich die vierzehnjährige Tochter des Landwirts Som— mer. Das Mädchen ſoll von den Familienange— hörigen mißhandelt worden ſein, was es ſich ſo zu Herzen nahm, daß es den Tod ſuchte Darmſtadt, 23. Juli.(600⸗Jahrſeier der Stab. Daumſtadt.) Darmſtadt feierte heute ſein 600. jähriges Stadtjubiläum— ruhig und beſinnlich. wie es dem Charakter der Stadt entſpricht. Die Gebäude trugen Flaggenſchmuck, aber die ſonſt üblichen Feiern mit Umzügen und Volksfeſten blieben aus.— Geſtern hatten etwa 600 heſſiſche Amerikaner ihre alte Heimat aufgeſucht und ihre Glückwünſche überbracht.— Heute vormit⸗ tag wurde in der Altſtadt ein einfacher Brun. nen eingeweiht. den eine Darmſtädter Laien— ſpielſchar der Stadt zum Geſchenk machte. Er iſt dem Dichter Eoenſt Elias Niebergall gewid— met, deſſen Bildnis er trägt und auf deſſen unvergänglichen„Datterich“ er humorige Reliefs zeigt. Das Werk iſt in Muſchelkalk von dem Bildhauer Well Habicht ausgeführt. Eine Feſt⸗ ſitzung des Stadtrates im alten Rathaus am Marktplatz gab Oberbürgermeiſter Mueller Ge⸗ legenheit zum Rückblick und Ausblick. Die Feier war ernſt und würdig; in ſie fiel auch ein Ge⸗ denken an die Toten von Koblenz. dem Mini- Jagdgewehr, die Kugel traf ihn tödlich in den Unterleib. Mannheim. 23. Juli.(Geiſtesgeſtörter ver⸗ giftet ſich.) Am Dienstag vergiftete ſich in der Neckarſtadt in ſeiner Werkſtatt ein 57jähriger verheirateter Schuhmachermeiſter mit Leuchtgas. Den Anlaß zur Tat dünfte geiſtige Störungen gegeben haben. Mannheim, 23. Juli.(Bei einem Zuſammen⸗ ſtoß verletzt.) Am Dienstag abend rannten an einer Straßenkreuzung ein 27jähriger lediger Motorradfahrer und ein Auto zuſammen. Der Kraftradfahrer ſtürzte zu Boden und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er dem Allgemeinen Krankenhaus zugeführt werden mußte. Mannheim, 23. Juli.(Beileid Mannheims an Koblenz.) Auf die Nachricht von dem entſetz. lichen Koblenzer Brückenunglück hin hat die Stadtverwaltung Mannheim an den Oberbür⸗ germeiſter der Stadt Koblenz ein Telegramm mit folgendem Wortlaut gerichtet:„Oberbürger— meiſter und Stadtrat der Hauptſtaßt Mannheim ſprechen der Stadt Koblenz und den Hinterblie⸗ benen der Opfer des furchtbaren Unglücks auf. richtigſte Teilnahme aus.“ Mannheim, 23. Juli.(Urteil im Faßhold- Prozeß.) Im Bankprozeß Faßhold wurde heute nach einem kurzen Schlußwort des Angeklagten, daß er nicht beabſichtigt hätte, ſeine Kunden zu täuſchen, folgendes Urteil verkündet: Die Beru⸗ fung des Angeklagten wird zurückgewieſen. Auf die Berufung des Staatsanwaltes wird das Urteil dahin abgeändert, daß der Angeklagte wegen eines in fortgeſetzter Tat begangenen Ver. gehens gegen das Deyotaeſen und egen Wer— brechens gegen§ 11 dieſes Geſetzes und ſveger Urkundenfälſchung zu einem Jahr zwei Mona ten Gefängnis verurteilt wird. In, der etwo einſtündigen Begründung des Urteils erklö⸗ der Vorſitzende daß ſich das Gericht in ſein. Rechtsanſchauung vollſtändig den Anſchauun⸗ gen der erſten Inſtanz anſchließt. Dem Ange Kaaten wurden mildernde Umſtände zugebilligt um Neieſistuaſilleitei ernannt Geheimrat Prof. Wagemann. der Präſident des Statiſtiſchen Reichsamtes wurde für die bevorſtehenden Wahlen zum Reichswahlleiter ernannt. Schweres Erdbeben in Italien (Letzte Ra dio meldung.) wib. Rom, 28. Juli. Italien iſt heute Nacht kurz nach 1 Uhr von einem Erdbeben heim⸗ geſucht worden, dem eine Anzahl Menſchen zum Opfer gefallen iſt. In Neapel wurde durch das wellenförmig auftretende Beben ein Palaſt teilweiſe zum Einſturz gebracht, woben zwei Perſonen getötet und 5 verletzt wurden. Weiter wurde durch den Einſturz eines 5 ſtöckigen Hauſes ein Kind getötet und 5 Per⸗ ſonen verletzt. Von dem Erdbeben wurde nach bisherigen Verlautbarungen weiter betroffen die Städte Potenza, Matera, Nionera, Melf: Barile, Atella. Aus den bis jetzt vorliegenden Meldungen geht hervor, daß bisher 10 Tote in Barile, 2 Tote in Atella und 4 Tote in Landhäuſern in der Umgebung von Atella zu beklagen ſind. ö In Potenza wurden 3 Perſonen in der Au gebung von Venoſa ſind 7 Perſonen verletzt. In Filiano ſtürzten mehrere Häuſer und ine Kirche ein. Auch aus Atella, Satriano und Cancellara wurden Häuſereinſtürze gem det. Auch in Campobaſſo und Avellino wurden de Erſchütterungen wahrgenommen. Die Regee⸗ rung hat ſofort ein großes Hilfswerk für bie heimgeſuchten Gegenden organiſiert. Neapel. 23. Juli. Die Einwohner der Stadt ſter Korell in mitfühlenden Worten Ausdruck gab. Ludwigshafen 23. Juli.(Drei Rippenbrüche bei einem Verkehrsunfall.) An der Straßen- kreuzung Rohrlach- und Seilerſtraße ſtießen ein Radfahrer und ein Lieferauto zuſammen. Der Radfahrer wurde ſchwer verletzt. U. a. er⸗ litt er drei Rippenhrüche. Simmern. 23. Juli.(Tödlicher Jagdunfall.) In der Nähe von Sabernnhauſen im Hunsxvück ereignete ſich ein tödlicher Jagdunfall. Ner 333 jährige Leiter de Kreuznacher Volksbank, Filiale Simmern. Altert ten Tolthaus, war mit einem befreundeten Förſter auf der Jagd. ten Holthaus wollte von einem Hochſitz herabſteigen. rutſchte zehnch aus. Bei dem Styrz entland ſich ſein Schalten der Schuld. Roman von Guſtav Rehfeld. Urheberrecht durch Heroldverlag Homburg-Saar. (24. Fortſetzung.) „Verzeihen Sie gütigſt, mein teueres Fräulein“, begann er,„wenn ich mir geſtattete, Ihren Be— ſuch zu erbitten. Es geſchah dies, weil ich Wich— tiges mit Ihnen zu verhandeln habe. Ehe ich aber darauf zu ſprechen komme, möchte ich Ihnen zu— vor ein kleines Andenken als den ſchwachen Aus— druck meiner tiefen Verehrung überreichen, das hoffentlich Gnade von Ihren ſchönen Augen fin— den wird!“ Er entnahm ſeiner Bruſttaſche ein elegantes Etui und dieſem ein wertvolles mit funkelnden Diamanten beſetztes Armband. „Aber, Herr Konſul,“ rief Helene überraſcht, „das kann ich nicht annehmen, das iſt viel zu koſtbar für mich!“ „Für Sie, teuerſtes Fräulein“, entgegnete Frieſen,„iſt nichts zu koſtbar! Geſtatten Sie!“ Er ergriff Helenes Arm und legte ihr das Armband an, was ſie nur mit ſichtlichem Wider— ſtreben duldete. „Welch entzückenden Arm Sie haben“, rief er aus.„Wie geſchaffen, um mit Juwelen geſchmückt zu werden!“ Zugleich drückte er einen feurigen Kuß auf Helenes feines Handgelenk. Damit aber war die Geduld der jungen Erzieherin erſchöpft. Außer ſich, ſprang ſie auf und rief: „Herr Fonſul, wie können Sie ſich das er⸗ lauben?“ Erregt wollte ſie das Zimmer verlaſſen, als der Konſul ihr den Weg vertrat, beſchwörend die Arme ausbreitete und ausrief: „Ich ging zu weit, mein teures Fräulein,— unser Ziel im Saison- Ausverkauf Unsere 4 Fenster überzeugen Sie, daßh wir konkurrenzlos billig sind und zu Sensations- preisen keine Ladenhüter, sondern nur ganz moderne Ware in guten Qualitäten verkaufen. E HN E S E Hammgarn-Hnzug moderne Muster, flotte Form.. jetzt Mnickerbocker und Flanellhose. moderne Muster, flotte Forrn , 25. Seer 1 5 jetzt 19.75 ee 0 4.95 Muster Gabardine-Mantel, blau mit Ein Posten Breecheshosen für Posten Llodenmäntel Posten Gummi-Mäntel Ein Posten Anzüge für junge Herrn 15 0 regulärer Wert bis 45. jeßt nur n Unsere 2 Hauptschlager aber sind Einige 100 Anzüge aus f. reinem Kemmgarn, mod. Ausführung und Muster, Maßersatz, staff 98.— jetzt Posten Kammgarn- Anzüge und 2 reihig, gute Verarbeitung beste Pahform statt 78. jetzt nur 35. Ferner sämtl. Sommersachen, Wie Tiroler-Hleidung, Spiel- und Kieler Waschanzüge. Sporthemden, Leinen- und Lüsterjecken, sowie Anzüge hierin zu Spottpreisen d Julius Simon Das Haus der grogen Vorteile Anzug für junge Herren mod. N jetz. 1 8.90 Kingsgutt, regul. Wert 78.- jetzt 39.75 einen Bruchteil des regul. Werts jetzt 14.75 8 95 1 Hannneim 5 1. 3-4 Eiaumachgurhen Holberupen Wels Mraut u. ſonſtige Gemüſe empfiehlt Peter Belz Luiſenſtraße 56. ſowie Speiſekammer per 1 Auguſt 1930 zu ver⸗ mieten. Hirschenstr. 16 II. Paahale in mod. Ausführung liefert Verlag des „Mernd. Anzeiger“ 1 . 3.95 N * 1 N 35. 8191 habe Ihnen Wichtiges zu ſagen!“ Helene ſtutzte. Das ganze Weſen des Mannes machte einen ihr ſelber unerklärlichen Eindruck auf ſie. Sollte er etwa geiſtesgeſtört ſein? Un— ſchlüſſig blieb ſie ſtehen, die Hand auf einen Fauteuil geſtützt und bereit, die erſte Gelegenheit zur Flucht zu benutzen. Und Frieſen fuhr fort: „Sehen Sie in mir einen tief unglücklichen Mann, mein teures Fräulein! Sie kennen meine Frau und wiſſen, wie ſie iſt! Und an dieſes Weib bin ich ſeit Jahren wie der Galeerenſklave an ſeine Kette gefeſſelt, ein Leben dahinſchlep— pend, ohne Glück, ohne Liebe. Die Zeit iſt da⸗ hingefloſſen, unaufhaltſam wie ein Strom. Ich bin reich geworden an irdiſchen Gütern, ſehr reich ſogar, aber mein Herz, mein armes Herz iſt leer geblieben. Ich bin älter geworden, aber mein Herz iſt jung geblieben, denn es hat— es hatte bis vor kurzem nie geliebt. Da kamen Sie in mein Haus! Wie eine himmliſche Erſcheinung, ſtrahlend in unvergleichlicher Schönheit, ſtanden Sie vor meinen entzückten Augen, und mein liebedurſtiges Herz begann ſchneller zu ſchlagen, wild, ungeſtüm, wie das Herz eines Jünglings. Wohl ſuchte ich dagegen anzukämpfen,— umſonſt — ich unterlag in dieſem ausſichtsloſen Kampfe. Da wuchs ein Entſchluß in mir empor, den ich zur Ausführung bringen will und muß. Sie ſind arm, ſtehen allein da. Sie haben nur ein Leben voll von Kränkungen, Verfolgungen, Kümmer⸗ niſſen jeder Art, vor ſich. Dieſem Leben, dieſer Zukunft will ich Sie entreißen. Ich beſitze in der Nähe Hamburgs ein kleines, idylliſch gelegenes Landhaus, reizend eingerichtet, ein würdiges Schmuckkäſtchen für ein unſchätzbares Juwel, wie Sie es ſind. Dort ſollen Sie wohnen, alles, was Sie wollen, ſollen Sie haben,— jeden Ihrer Wünſche will ich erfüllen,— alles, alles für— nur ein wenig Liebe!“ Tief Atem ſchöpfend, hielt er inne. verzeihen Sie es mir und bleiben Sie noch! Ich z „Ich habe Sie ohne Unterbrechung reden laſ⸗ ſen, Herr Konſul,“ entgegnete Helene, die toten— bleich geworden war, mit eiſiger Verachtung, „um die ganze Niederträchtigkeit Ihrer Geſin⸗ nung kennen zu lernen. Meine einzige Antwort iſt natürlich daß ich Sie verachte! Morgen ver— laſſe ich Ihr Haus. Und jetzt laſſen Sie mich ge⸗ hen, wenn Sie nicht wollen, daß ich um Hilfe rufe! „Dieſe Antwort geben Sie mir?“ ſtammelte der Konſul, tiefrot im Geſicht und nur mühſam an ſich haltend.„O, Sie bedenken nicht, was Sie von ſich weiſen! Aber ich bin bereit, ſelbſt das Aeußerſte zu tun! Ich will mich von meiner Frau ſcheiden laſſen,— will Sie zu meiner Gat⸗ tin machen! Genügt Ihnen das? Zeigt Ihnen das die volle Größe meiner Liebe?“ Nur noch mehr zeigt mir das einzig die Niedrigkeit Ihrer Geſinnung!“ antwortete Hele— ne heftig und ihre dunklen Augen blitzten zor— nig.„Ich wiederhole Ihnen, daß ich Sie verachte und fordere Sie noch einmal auf,— vertreten Sie mir nicht länger den Weg,— laſſen Sie mich hinaus!“ Der Konſul zitterte vor Aufregung. Und He⸗ lenes Arme ergreifend und ſie heftig ſchüttelnd, ziſchte er zwiſchen den zuſammengebiſſenen Zäh⸗ nen hervor: „Das mir— das mir zur Antwort? Augen⸗ blicklich nimm dein Wort zurück Mädchen! So— fort!— Ich will es,— ich will es!“ Er befand ſich in geradezu wahnſinniger Er⸗ vegung. Helene ſchrie vor Entſetzen. „Hilfe! Zu Hilfe!“ rief ſie laut. Da öffnete ſich plötzlich die Tür, und— Ado⸗ lar Frieſen trat mit ſeinem ſtereotypen, faden Lächeln ein. „Guten Tag, Papa!“ warf er nachläſſig hin, um hierauf, als wenn er erſt jetzt Helene Felſen gewahre, mit unnachahmlich verdutztem Geſicht hinzuzuſetzen:„Ah, pardon,— ich ſtöre doch nicht?“ Mit einer Verwünſchung hatte der Konſul He leues Handgelenk freigegeben, die hie renn, beide es ſich noch verſahen, zur Tür hinaus var „Was willſt du?“ ſchnaubte der Konſul feinen Sohn an. „Verzeihe, Papa!“ verſetzte Adolar mit einer wahren Unſchuldsmiene.„Konnte doch unmög lich ahnen, daß ich dich in einer wichtigen Un terredung ſtörte,— wäre ſonſt zu einer gelegene ren Zeit gekommen! Habe nämlich eine dringende Bitte, um derentwillen ich eigentlich hergefahren bin, und da ich dich hier wußte, glaubte ich, jetzt am beſten mit dir ſprechen zu können! Hatten da geſtern unter Freunden ein kleines Jeu, an dem ich mich beteiligen mußte,— ging nicht anders,— hatte ſchauderhaftes Pech— äh!“ „Wieviel?“ fragte der Konſul kurz, an ſeinen Geldſchrank tretend. „Zehntauſend Mark!“ verſetzte der junge Mann, ſeine Finger angelegentlich betrachtend, dabei aber verſtohlen auf ſeinen Vater ſehend. Der Konſul ſtutzte, ſah ſeinen Sprößling zor⸗ nig an und öffnete ſchon den Mund zu harter 1 Strafrede. Schnell aber beſann er ſich, öffnete den Geldſchrank, entnahm demſelben einige Bauk⸗ noten und händigte ſie dem Sohne mit den Wor⸗ ten ein:„Aber reinen Mund! Sonſt— du kennſt mich!“ „Unbeſorgt, Papa!“ verſicherte Adolar, nur mühſam ſeine Freude unterdrückend, während er die Geldſcheine zu ſich ſteckte.„Schweige wie N ö das Grab! Verzeihe, daß ich ſtörte!“ Der Konſul drehte ihm, ohne nur ein Wort zu verlieren, den Rücken zu, worauf Adolar Frie⸗ ſen triumphierend lächelnd, das Zimmer verließ. Fortſetzung folgt.) 2 Immer u. Huene Radikal ,, Preise herabgesetzt im Ssiso-AUvefEGUf Ein Posten erstbl. Melſon-Anzüge 2. 22. le. Cammgatn-Ap züge 45 35. Ein 1 Festen Itlelfen-. z NhOSen 4.50 2.50 1.90 Ein Posten Lleinen-AD züge bs Id 4.75 Ein Posten Anzugstoffe en ger Preis 9.50 7.50 4.50 BERGDO 1 1. 5 Mannheim N 1, 5 BRHTITESDRASSH und der umgebung wurben turz nach 1 Uhr durch heftige Erdſtöße heimgeſucht. Der Be⸗ völkerung bemächtigte ſich eine Panik. In einer ganzen Anzahl von Gemeinden iſt betracht⸗ licher Schaden angerichtet worden. Auch ſind Menſchenleben zu beklagen. In Salerno iſt der Oberbau des Domes und die Decke eingeſtürzt. In Neapel ſind drei Häuſer eingeſtürzt, wobei zwei Menſchen ums Lebens kamen. Im Veſuvobſervatorium ſprang der Seismogreiph aus den Federn. In Gefängniſſen verlangte die Sträflinge ſtürmiſch ihre Freilaſſu nz. Etwa 20 Perſonen kamen bei der Panik auf den Straßen zu Schaden. Seit Menſchen⸗ gedenken, will man in Neapel keine ſo ſtarten Erdſtöße feſtgeſteut haben. Das Erdbehen dauerte in drei Stößen gegen 1 Minute. Die Heftigkeit des Erdbebens erklärt ſich auch aus der unmittelbarer Nähe des Epizentrams, das ſich in Viſciano bei Avellino befindet. Hinter den Kuliſſen. Man ſpricht ſoviel von den Kuliſſen einer Unternehmung, von den Kuliſſen der Politik, von den Kuliſſen des Theaters uſw. Daraus er— klärt ſich alſo, daß es wohl überall Kuliſſen gibt. hinter die zu ſchauen manch unbekanntes Geheimnis lüftet. Was iſt eine Kuliſſe, nun. eigentlich weiter nichts als ein Vorhang. Doch es iſt ein Vorhang., hinter welchem man nicht ſo ohne weiteres kommt. Darum ſagt man auch „Ein Blick hinter die Kuliſſen!“ Es iſt ſoviel Myſteriöſes, was ſich hinter den Kuliſſen ab⸗ ſpielt, ſoviel Neues und Unbekanntes. Irgend etwas Verſtecktes, das zur Betrachtung reizt, ähnlich wie ein verborgenes Geſchenk, das ein Kind ausfindig machen will. Beim Theater ſind es hinter den Kuliſſen die Ihniſchen und künſtleriſchen Vorbereitungen die für die Auf⸗ führung des betreffenden Stückes notwendig ſind bei der Politik ſind die Kuliſſen jene ge— heimnisvollen Vorgänge. die in Form von Be— ſprechungen und kleinen parlamentariſchen Schiebungen vor ſich gehen. Aber ſo wie es Kuliſſen beim Theater, im Geſchäft und in der Politik gibt, genau ſo gibt es auch welche im täglichen Leben. Die Kuliſſe des Einzelnen, die zwar als Kuliſſe unſichtbar iſt. dafür aber um ſo beſſer in der Lage un⸗ ſichtbare Dinge völlig zu verdecken. Sie ähnelt einer Tarnkappe, die gewiſſe Vorgänge nicht zu erkennen gibt. Wenn man hinter die Kuliſſen eine jeden Menſchen ſehen„önnte, brauchten wir keine Kriminaliſten und keine Polizei. Die Kuliſſe des Menſchen verdeckt Geſchehenes Ge— heimes und Gedachtes ſie verhindert zu durch— ſchauen., was ein Menſch plant oder beabſichtigt. Es wäre vielleicht auf der Janzen Welt viel beſſer beſtellt, wenn wir nicht überall auf Ku— liſſen ſtoßen würden. Man müßte den Kuliſſen einen allgemeinen Kampf anſagen, dang wür den bald alle Dinge, die ſich bisher ſo ganz im Geheimen abſpielten, klar und offen an den Tag kommen. Zuſammenfaſſeud kann man wohl ſagen:„Heute iſt die ganze Welt eine rieſige Kuliſſe, hinter der ſich dos wahre Leben verbirgt, genau ſo, wie beim Einzelnen ſein ganzes Aeußeres die Kuliſſe ür daz wirkliche Leben, Denken und Trachten iſt!“ Hllwöchentlich eine Haar- wäsche mit Schwarzkopf. Schaumpon erhilt ihr Haar gesund, maddit es reizvoll, seldenwelch und duftig. Ich 1. Senger 5 05 ädechen 20 Pfg.,„Extra“ mit Haarglanz Lokale Nachrichten Noch immer 800 Grwerbsloſe. Eine Reduzierung der Erwerbsloſenziffer hat in unſerer Gemeinde noch immer nicht Platz gegriffen. Für die Einzelnen die in Arbeit treten und ſomit aus der Fürſorge ausſcheiden, kommen wieder An— dere, die erwerbslos wurden, hinzu. Der Sommer geht herum, die Leute haben keine Arbeit. Was wird uns wohl erſt der Winter bringen? Durch das Arbeitsamt werden wöchentlich immer noch ca 500 männl. und 80 weibl. Erwerbsloſe unterſtützt. Die Gemeinde hat ca 200 in der Wohlfahrtspflege. Jetzt fehlen noch die vielen Ledigen, die gar keine Unterſtützung erhalten. Dieſe Verhältniſſe ſind un⸗ gemein troſtlos für unſere Gemeinde. Die Kauf— kraft iſt enorm geſchwächt; dieſes ſpüren am meiſten die hieſigen Geſchäftsleute. Denn dieſe ſollen Steuern zahlen und Einnahmen ſind keine da. Wann, wann wird hier einmal die ſo notwendige Abhilfe geſchaffen?? * Lohnſteuer. Gelegentlich der Lohn⸗ ſteueraußenkontrolle wurde feſtgeſtellt, daß von Unternehmen Heimarbeiter und Heimarbeiterinnen beſchäftigt werden, für die weder ein Lohnſteuerab— zug vorgenommen wurde noch Steuerkarten vor— liegen. Gemäߧ 11 Steuerabzug-Durchführungs- beſtimmungen ſind bei Heimarbeitern 1 v. H. des Bruttoverdienſtes einzubehalten. Macht jedoch ein Heimarbeiter glaubhaft, daß ſein Arbeitslohn im Durchſchnitt den geſetzlich ſteuerfreien Teil nicht überſteigt, ſo kann das Finanzamt auf Antrag auf der Steuerkarte mit dem Vorbehalt des Widerrufs vermerken, daß ein Steuerabzug nicht vorzunehmen iſt. Liegen alſo Steuerkarten ohne dieſen Vermerk vor oder hat der Arbeitnehmer eine Steuerkarte überhaupt nicht vorgelegt, war und iſt der Arbeit— geber verpflichtet 1 v. H. des Bruttoverdienſtes, ohne Rückſicht auf die Höhe, als Lohnſteuer ein— zubehalten und abzuführen. Für die richtige Ab— führung der Steuer haftet der Arbeitgeber neben dem Arbeitnehmer. »Die verlegten Kirchweihen. Die Gemeinde Hohenſachſen beging ihre Kirchweihe bisher am 3. Sonntag im Oktober, jetzt am 1. Sonntag im Oktober.— Großſachſen bisher am 2. Sonntag im Auguſt, jetzt am 1. Sonntag im Auguſt.— Leutershauſen. Verlegt vom 2. Sonntag im September auf den 4. Sonn- tag im September. * Die Sierſtener. Im Hinblick auf die ſehr ſchwierige Finanzlage der Gemeinde Heddes— heim beabſichtigt der Gemeinderat die Einführung einer Bierſteuer. Den Voranſchlag ernent abge⸗ lehnt hat in ſeiner Dienstag⸗Sitzung der Gemeinde— rat von Lampertheim. Der Grund liegt da— rin, daß der vorjährige Umlagebetrag von 195000 Mark ſich um 80000 Mk. auf 275000 Mk. er- höht hat(Viernheim hat 148000 Mk.) und dieſe Erhöhung für die Steuerzahler als untragbar er— achtet wird. Zur Deckung der 80000 Mk. ſoll der Bezirksfürſorgeverband in Anſpruch genommen werden.— Trotz der äußerſt mißlichen Finanzlage hat der Gemeinderat mit 13 gegen 7 Stimmen die Einführung der Bierſteuer abgelehnt. Das Ange ausgeſchoſſen hat geſtern Vormittag in Heddesheim ein 18;ähriger Bäcker- lehrling dem Dienſtmädchen ſeines Meiſters Albert Bauer. Das Mädchen wurde in das Heidelberger Krankenhaus gebracht. Der Burſche ging flüchtig und kounte bis jetzt noch nicht feſtgenommen werden. Geſchäftliche Mitteilungen. * Lebensmittel⸗Ansnahmetage. Die Firma Thams& Garfs, hier veranſtaltet ſoeben 3 Lebensmittel⸗Ausnahmetage. Jeder Hausfrau iſt Gelegenheit gegeben, gut und preiswert einzu⸗ kaufen. Wir machen auf das heutige Inſerat auf⸗ merkſam. Amtlicher Teil Bekanntmachung. Betr.: Abgabe von Gaskoks. Die Kokspreiſe werden ab ſofort wie folgt ermäßigt: Koks 1 60/0 mm für große Zentral— heizungen 190 Rm. ab Gaswerk; 2.05 Rm. frei Haus pro Zentner.— Koks II 40/60 mm für mittlere Zentralheizungen 2.— Rm. ab Gaswerk; 2.15 Rm. frei Haus.— Koks III 20/ o mm für kleinere Zentralheizungen und Füllöfen 1.90 Rm. ab Gaswerk; 2.05 Rm. frei Haus. Bei Mengen von mehr als 200 Zentnern gewähren wir einen Rabatt von 3—5 Prozent. Die Preiſe gelten bis Ende Auguſt l. Is. Viernheim, den 22. Juli 1930. Heſſ. Bürgermeiſterei. Lamberth. Getreideernte. Nachdem die Regenperiods vorbei, ſetzte am Sonntag rege Arbeit auf den Ge- treidefeldern ein. Im Laufe dieſer Woche kam ſehr viel Getreide nach Haus. Obwohl das Wetter von Sonnenſchein nicht ſonderlich beglückt, konnte die Einerntung doch flott vonſtatten gehen. In einigen Tagen dürfte das Getreide geborgen ſein. Die Fluren zeigen jetzt Stoppelfelder, dieſe werden umgepflügt und neu beſtellt.— Soweit man von Landwirten hören konnte, iſt das Ergebnis der diesjährigen Ernte gut, auch das Dreſchergebnis. . Uereins-Anzeiger Unter dieſer Rubrik wird Vergnügungsanzeigen keine Aufnahme gewährt e eee Verein der Hundefreunde. Donnerstag, den 24. Juli, abends 9 Uhr dringende Vorſtandſitzung bei Mitglied Fieger z. Schützenhof. Die Vor- ſtandsmitglieder, ebenſo die Mitglieder der Orts- gruppe des S. V. werden gebeten, vollzählig zu erſcheinen. Der Vorſtand. Chriſtl. Gewerkſchaftskartell(Ortsgruppe Fabrik- u. Transportarbeiter). Donnerstag, den 24. Juli, abends 8 Uhr findet im„Löwen“ eine allgemeine Mitglieder-Verſammlung ſtatt. Gauleiter Kollege Ammann wird ein Referat halten über die ſchwebenden Tagesfragen. Wir erwarten recht zahlreichen Beſuch. Die an⸗ geſchloſſeneu Berufsgruppen des Kartells ſind hierzu freundlichſt eingeladen und hoffe auf ihr Erſcheinen. Müller. Radfahrer⸗Verein„Vorwärts“ gegr. 1906. Sams- tag, den 26. Juli, abends ½9 Uhr, findet im Lokal z. Brauhaus, eine Vorſtandsſitzung ſtatt. Vollzähliges Erſcheinen erwartet D. erſte Vorſ. Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold— Abteilung Schutzſport. Freitag Abend 9 Uhr Sportler⸗ Verſammlung. Da ſehr wichtige Beſprechung, iſt das Erſcheinen aller Kameraden erforderlich. Sängerbund. Freitag Abend halb 9 Uhr Sing- ſtunde. Der Vorſtand. Sängertreue. Samstag, den 26. 7. abends 79 Uhr Vorſtandsſitzung im Gaſthaus z. goldenen Ritter.— Sonntag, den 27. 7. vorm. um 710 Uhr Singſtunde. Es iſt Pflicht eines jeden Sängers, pünktlich zu erſcheinen. D. 1. Vorſ. Reiſevereinigung der Brieftaubenzüchter. Vor dem Uhrenrichten Freitag Abend 8 Uhr außer⸗ gewöhnliche Vorſtandsſitzung im Kaiſerhof. Räumungsbilanz in Heſſen und Pfalz Ueble Folgeerſcheinungen der Beſetzungsepoche— Wirtſchaftlicher Niedergang auf der ganzen Linie In einem intereſſanter bilanz“ überſchriebenen bringt Frkft. Zig.“ u. a. auch beachtliche Au rungen über die Geſtaltung der lichen Verhältniſſe in Heſſen Pfalz zur Zeit des Beſatzungsbegiuns Ende 1918 und jetzt: Während in Preußen 45 Prozent des S gebietes und 5,9 Prozent der 5 in Bayern 78 bezw. 128 Prozent beſetzt waren hatte in N 7 1 11„ 5 2 „Nl muüngs Bevi Heſſen das beſetzte Gebiet(195992 ha. mit Ein wohnern) 25.5 Prozent der Fläche und 36.1 Pro zent der Bevölkerung ausgemacht. Daher wurde Heſſen von der Beſatzung beſonders hart betroffen. In Garniſon lagen dort faſt 19000 Mann oder nahezu 28 Prozent der geſamten Beſatzungs— armee. Auf Mainz das vor dem Kriege eine Beſatzung von 12000 Mann hatte, entfielen al— lein 15 000 Ende 1928 im beſetzten Gebiete insgeſamt beſchlagnahmten Wohnungen kamen auf Heſſen 1080 mit 3709 Zimmern oder 30 Prozent gegenüber einem Bevölkerungsanteil von 13.1 Prozent. In Mainz waren zuletzt noch 1521 Wohnungen beſchlag mt, in Worms von urſprünglich 400 noch 2 Bedeutende Abſatzgebiete wurden der heſſiſchen beſetzten Zone entzogen bezw geſchmälert. Beſonders in der Mühleninduſtric. Bauſtoff— und Möbelinduſtrie. Schuhfabriken uſw. Von den 6Großmühlen des Wormſer Be— zirks mußten drei ihren Betrieb ein— ſtellen(Umſatzverluſt allein an Elſaß Loth. ringen 8 Millionen Vorkriegsmark). Beſonders ſchwere Abſatzverluſte hatte die Möbelinduſtrie. Der Wormſer Bezirk der durch das Fehlen eines Brückenkopfes beſonders in Mitleidenſchaft gezugen wurde und infolgedeſſen auch von ſeinem Abſatzge— biet auf der unbeſetzten Rheinſeite erheb⸗ lich verlor, nimmt ſeine Umſatzeinbuße mit etwa 20 Mill. Vorkriegsmark an. In der Stadt Worms konnten von etwa 540 eingetragenen Firmen 1927 80 keinen Gewerbe— ertrag zahlen, 1928 ſogar 124. Infolge des nach— laſſenden Fremdenverkehrs mußten große Hotels in Mainz und Bingen ſchließen. Eine Reihe größere Induſtriebetriebe hat ſich anderweitig niedergelaſſen, ſo zum größten Teil die früher in Mainz, Worms und Bingen ſtark vertretene chemiſche Induſtrie. Neue induſtrielle Betriebe ſind überhaupt nicht, kleinere nur in ganz unbe⸗ deutendem Umfange hinzugekommen. Die heſſi⸗ ſchen Rhein häfen haben in der Beſatzungs⸗ zeit einen weſentlichen Rückgang erfahren. Von den Sprache davon Tief eingreifende zung auch für die Wirkungen hatte die Beſet zu Bayern gehörige Die Pfalz le mas ds gebracht,. Gebietstei hadenbringend auf pfälziſche Wirtſchaftsleben gewirkt hat. Die wichtigſten Induſtriezweige ſahen ſich auch hier von einem weſentlichen Teil ihrer bisherigen Abſatzgehiete getrennt. o beſonders die Eiſen-, die Säge- und Holz— induſtrie. Brauereiinduſtrie uſw. Anſtelle einer früheren deutſchen Beſu g von 11000 Köpfen war eine fremdländiſche von etwa 17000 getre— ten. Neue Anſiedlungen von Induſtrien und Handelsnſederlaſſungen ſind in der Beſetzungs— it kaum mehr erfolgt, ande erſeits aber wich— 'Abwanderungen. Ludwigshafen at als Umſchlagsplatz viel eingebüßt. Der reine fenumſchlag blieb 1926 um 33.3 und 1927 um 8 Prozent hinter 19 zurück. Die Zahl der Arbeits lhoſen in der beſetzten Pfalz betrug am 20. November 1928 24252 oder 327 auf je 1000 Einwoh ner gegen 102745 oder 155 im unbeſetz⸗ ten Bayern und 1029 658 oder 203 im Reiche insgeſamt. Durchſchnittsziffer wird dabei in einzelnen Bezirken noch erheblich über— ſchritten. Bis 31. Mai 1930 war die Zahl der Arbeitsloſen auf 33 141 geſtiegen Die an ſich hohe pfälziſchen Gemeinden entſtanden hohe Fürſorgelaſten. Den Am 15. September 1928 waren in der Pfalz 681 Wohnungen mit 2556 Wohnräumen und 335 Einzelzimmer beſchlagnahmt. Sehr zu leiden hatten in der Pfalz auch die Kurorte ſo iſt in Bad Dürkheim die Zahl der Kurgäſte zeit— weiſe unter 50 Prozent der letzten Friedens jahbe geſunken. Die vorſtehenden Zahlen reden eine deutliche wie ſich die wirtſchaftliche Struk tur in Heſſen und in der Pfalz, wie auch im ge— ſamten übrigen beſetzt geweſenen Gebiet in den letzten 12 Jahren unter der Einwirkung der Beſetzung geändert hat. Die geſamte Bevölke— rung der betroffenen Landesteile, die die ganze Zeit hindurch mit ſtarker Ueberwindung Hartes ertragen mußte, hat ein Anrecht darauf, daß man ihrem ſchon verſchiedentlich gegebenen Not— ruf fürſorgliche Beachtung ſchenkt und im Rah⸗ men der geplanten„Weſthilfe“ endlich auch die helfende Tat folgen läßt. Allein mit Sym⸗ pathiekundgebungen zur Rheinlandräumung iſt dem Weſten nicht gedient. Die Red.)