g, fue. Se Cohſechο, he SGD er Mernnelmer anzeiger 1 u Lie. , negeegngenanpnmnannnnnnnmmnmnn annum mnmnmmnumnnnmnnmunmnmmn min mn, Eiernheimer Tageblatt— Vlernheimer Nachrichten) iernh eimer Anzeiger Er 10 täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,50 Mk. 101 ins Haus gebra ie e wöchentl. das achtſeitige illustrierte untagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fauurbe. 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktkonto Nr. 21577 Amt nkfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Viernheimer Zeitung (Siernheimer Bürger⸗Ztg.— Wiernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Fanen koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plahpvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Aufklärungen darüber ſein, Dr. Scholz verhandelt mit Schiele und Teviranus. enb Berlin, 28. Juli. Wie die„Germania“ meldet. haben, anſcheinend veranlaßt durch die Neugründung der Deutſchen Staatspartei, Ver⸗ handlungen zwiſchen dem Führer der Deutſchen Volkspartei, Dr. Scholz. auf der einen Seite, Treviranus und Schiele auf der anderen Seite begonnen. Erfolgreiche Verhandlungen? enb. Berlin, 28. Juli.(Eigene Meldung.) Wie wir erfahren hat der Führer der Deutſchen Volkspartei Dr. Scholz, von den Parteien der Mitte, denen er in dem bekannten Brief den Vorſchlag eines engeren Zuſammenſchluſſes ge— macht hatte, nunmehr die Antworten vorliegen, Die Antworten behandeln den Gedanken im Prinzip durchaus ſympathiſch. Nach der Auf⸗ jaſſung der Deutſchen Volkspartei iſt damit die Möglichkeit gegeben. dieſe Angelegenheit weiter zu verfolgen. Deshalb beabſichtigt Dr. Scholz am Mittwoch nachmittag mit den Führern der Wirtſchaftspartei, der Demokratiſchen Partei und der Deutſchkonſervativen zuſammenzukom— men, um die weiteren Möglichteiten in mündli— chen Beſprechungen zu erörtern. Es iſt anzuneh⸗ men, daß die Einladung zu dieſer Sitzung be— reits ergangen iſt. Ob ſie in dieſer Form erfolgt, nachdem die Gründung der Deutſchen Staats— partei vollzogen iſt, muß freilich abgewartet wer⸗ den. Hitlers Wahlparole: Schärfſte Ofſenſive gegen die Young⸗Parteien. enb München 28. Juli. Eine Führertagung der Nationalſozialiſten unter dem Vorſitz Gre⸗ gor Straſſers hat über die taktiſche und tech⸗ niſche Durchführung des Wahlkampfes beraten. Nach dem„Völkiſchen Beobachter“ ſprach Adolf Hitler über die Angriffstaktik der Partei wobei er u. a. äußerte, mit der Annahme des Moung⸗ planes ſeien Marxismus und Bürgertum in gleicher Weiſe belaſtet. Das ermögliche den Na⸗ tionalſozialiſten. im Wahlkampf von Anfang an zur ſchärfſten und rückſichtsloſeſten Offenſive gegen die geſamte Front der Poungparteien überzugehen. Wenn dabei die bürgerlichen Par⸗ teien vertrieben würden ſo ſei das an ſich nicht Ziel und Zweck des nationaliſtiſchen Kampfes. ſondern nur unvermeidliche Vorausſetzung für den Haupt⸗ und Endkampf. Demokraten und Gründung der Staatspartei enb Berlin, 29. Juli. Der parteioffiziöſe De⸗ Guotratiſche Zeitungsdienſt äußert ſich über die Stellungnahme der demokratiſchen Partei zu der Gründung der Deutſchen Staatspartei u. a. 1 folgendermaßen: Der Parteiausſchuß der Deutſchen Demokra⸗ liſchen Partei tritt am Mittwoch zuſammen und wird dann die Enſcheidung darüber fällen müſ⸗ len, wie ſich die maßgebende Pareiinſtanz zu dieſem Entſchluß führender Mitglieder der Deut⸗ ſchen Demokratiſchen Partei ſtellt. Es gilt, zu entſcheiden. iſt. in einem größeren Rahmen demokratiſches 0 Gedankengut einzubringen Gedankengang erneut politiſch zu aktivieren. De⸗ mokratiſche Führer haben von Entſcheidung gefällt und die Frage nach der Zweckmäßigkeit ob jetzt der Augenblick gekommen und demokratiſchen ſich aus dieſe des Augenblickes bejaht. Sie werden in der Partelausſchußſitzung dafür ge⸗ rade ſtehen und für ihre Auffaſſungen kämpfen. Für den Parteibeſchluß werden entſcheidend die N g wer in der neuen Partei führt unt) was dieſe Partei erſtrebt. Der Aufruf gibt über das Programm Auskunft. Na⸗ urgemäß werden zu einem ſolchen Aufruf noch volitiſche Ergänzungen notwendig ſein, aber in dem Aufruf iſt nichts, für das nicht auch in der demokratiſchen Partei gekämpft worden iſt. Vor lem wird der Parteiausſchuß darüber zu ent⸗ cheiden haben, ob hier eine politiſche Entwick⸗ ung in ihver Geſamtheit angebahnt iſt. die für as Vaterland notwendig erſcheint. Man darf Wohn er daß für die meiſten Mitglieder der 5 Demokratiſchen Partei die Eingliede⸗ n 29. Juli 1930 Die Rüſtarbeit der Parteien Dr. Scholz ſucht eine Rechtsparallele zur Deutſchen Staatspartei. rung in ein neues und größeres Parteigebilde ein Opfer bedeutet. Wenn von ihnen jetzt das Opfer verlangt wird, dann müſſen Männer und Frauen, die der demokratiſchen Partei angehö— ren und jetzt den Entſchluß zur Gründung einer Deutſchen Staatspartei mitgeſaßt haben. am Mittwoch im Reichstag die Gewißheit dafür ge— ben, daß ſich das Opfer alter Kampfgemeinſchaft lohnt, u. daß innnerhalb dieſer Deutſchen Staats- partei der demokratiſche Gedanke in der Zukunft verwirklicht wird. Vorbereitende Sitzung des Sentrums enb. Berlin, 28. Juli. Die Vertreter der Landesorganiſation der Zentrumspartei, die Parleibeamten und Vertreter der Jcatrums⸗ preſe traten heute vormittag 9 Uhr zu einer Bezatung zujammen, die den kommenden Wah⸗ len zur Vorbereitung diente. Es wurden in diefer Konferenz alle ſachtichen und taltiſchen Fragen des kaͤmmenden Wah'tampfes erörtert. Einge eitet wurden ole Beratungen duech ein Referai des Parteivocigzenden, Prälat Dr. Kaas, der nich einmal auf die Gründe hin⸗ wies, die fur Auflöſung des Reichstages führ⸗ ten, und die Bedeutung des bommenden Wahl⸗ kampfes hervorkob. Neben ihm kamen och als führende Abgeordnete Joos, Eſſer und Perti⸗ tius zu Worte die die verſchzedenen Fragen be⸗ zührten, die die einzelnen Bevölkerungsklaſſen und Stände beſonders intereſſieren. Au h Reichskanzler Dr. Brüning nahm dasWort und beleuchtete die verſchiedenſten Geſichtspunkte der Politik der letzten Monate. Er gab über manche Punkte der Regierungs⸗ und tionspolitik und ihre Erfolge Auskunft und be⸗ tonte, daß die kommende Wahl nahezu hiſto⸗ riſche Bedeutung habe. Reichsarbeitsminiſter Dr. Stegerwald ſprach über die ſozialen Fragen, die ſeinem Reſſort als Reichsarbeitsminiſter unterſtellt find, vor allem die Frage der Reform der Arbeitsloſen— verſicherung, der Krankenverſicherung uiw.— In der Diskuſſion kamen zahlreiche Vertreter aus dem Lande zu Worte. Die Verſammlung war ſowohl aus den Kreiſen der Abgeordneten des Reichstages und des preuß. Landtages, als auch— Vertretern der Partei außer⸗ ordentlie reich beſucht. Frak⸗ Im L s Nachmittags ſchloſſen ſich an dieſe Sit noch Sonderberatungen der Preſſe, der Tandesvorſitzenden und der Partei⸗ beamten an. Parteiaustritt der Dresdener Deutſchnationalen. wib Dresden 28. Juli. In einer Sitzung der Leitung des Wahlkreiſes Oſtſachſen der Deutſchnationalen Volkspartei teilte der bishe⸗ rige Vorſitzende der Ortsgruppe Dresden Stadt⸗ verordneter Dr. Berthold, den einſtimmigen Be— ſchluß des Vorſtandes der Ortsgruppe mit. aus der Deutſchnationalen Volkspartei ausgutreten. Stillegungsantrag der ſüdweſtdeutſchen Großmühlen Man hofft die Schließung der Betriebe noch zu vermeiden ol. Frankfurt a. M., 29. Juli. Die ſüd⸗ weſtdeutſchen Großmühlen in Frankfurt a. M., Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg und Worms haben den Antrag auf Stillegung isrer Betriebe geſtellt. Es handelt ſich um 14 Be⸗ triebe mit einer Arbeiterzahl von etwa 2 000 Mann. Die Mühleninduſtrie begründet die Not⸗ wendigkeit der Stillegung ihrer Betriebe da⸗ mit, daß ihr aus der alten Ernte für Auguſt kein Inlandsweizen mehr zur Verfügung ſtehe; Inlandsweizen neuer Ernte ſei noch nicht in ausreichender Menge in vermahlungsfähigem Zuſtande am Markt. Sie ſei deshalb gezwun— gen, im Auguſt nur Auslandsweizen zu ver⸗ mahlen, könne aber in der kurzen Zeit vom September bis November die Durchſchnitts⸗ quote des beizumahlenden Inlandsweizens nicht mehr aufholen. Es ſei bei ſo kurzer Nach⸗ mahlungsfriſt ſo hoher Zuſatz von Inlands⸗ weizen nötig, daß ſich die Güte ihres Mehles erheblich verſchlechtern müſſe und Abſatzſchwie⸗ rigkeiten aufträten. Die Induſtrie- und Han⸗ delskammer Frankfurt a. M.⸗Hanau erklärt dieſe Ausführungen für zutreffend. Es dürfte wohl ohne weiteres unterſtellt werden, daß die Großmühlen die ſie ſelbſt ſchwer ſchädigende Stillegung nicht beſchloſſen hätten, wenn die Aufrechterhaltung des Betriebes wirtſchaftlich möglich wäre. Die Stillegung der Großmühlen⸗ betriebe müſſe ſich aber weit über den Kreis der zunächſt betroffenen Mühlen und ihrer Be⸗ legſchaft auswirken. ruhigung des Getreide- und Mehlmarktes müſſe die Folge ſein. Die Handelskammer ſchlägt daher ſolgende Regelung vor, mit der ſich auch die Mühleninduſtrie des Be⸗ zirkes einverſtanden erklären würde. Für den Monat Auguſt wird für die Großmühlen der Beimahlungszwang für Inlandsweizen inſo⸗ weit aufgehoben, als die vermahlene Menge des Auslandsweizens den Monatsdurchſchaitt Eine nachhaltige Beun⸗ des letzten Jahres nicht überſteigt. Die hiernach im Auguſt nicht beigemahlene Quote iſt im Laufe des Erntejahres nachzuholen. Soweit die Großmühlen im Auguſt ds. Is. mehr mah— len, als dem Monatsdurchſchnitt entſpricht, iſt ſofort die der Mehrmenge entſprechende Quote Inlandsweizen beizumahlen. Dieſer Vorſchlag werde von den Mühlen akzeptiert, von den Vertretern der Stadt u. des Landesarbeits— amtes befürwortet u. die Vertreter der Land— wirtſchaft würden ihn ihren Spitzenorganiſa— tionen zur Annahme empfehlen. In einer ent— ſprechenden Eingabe an den Reichsernährungs⸗ miniſter bittet die Induſtrie- und Handels- kammer, dieſen Vorſchlägen entſprechende Maß— nahmen zu ergreifen, damit eine Stüll— legung der Großmühlen und die damit ver— bundenen ſchweren wirtſchaftlichen Schädigun⸗ gen vermieden werden. Neue Ernte und Vermahlungsquote wtb. Berlin, 28. Juli. Mit Rückſicht auf die Verzögerung der Ernte in den maßgeblichen Anbaugebieten hat der Reichsminiſter für Er⸗ nährung und Landwirtſchaft zunächſt von einer Sperrung der Vermahlungsquote für den Mo⸗ nat Auguſt abgeſehen. Damit tritt nun der in Artikel 1, Paragraph 1 des Vermahlungsge⸗ ſetzes vorgeſehene Zuſtand ein, daß in der Zeit vom 1. Auguſt bis 30. November 1930 minde⸗ denſts 40 Prozent Inlandsweizen zu vermah⸗ len iſt. Der Reichsminiſter für Ernährung- u. Landwirtſchaft wird aber den weiteren Verlauf der Erntebewegung und der Marktentwicklung ſtändig beobachten und, ſobald ſich das Ernte⸗ ergebnis überſehen läßt, eine neue Entſchet— dung treffen. Es bleibt dabei vorbehalten, be⸗ reits im Laufe des Monats Auguſt einen höhe⸗ ren Vermahlungsſatz feſtzuſetzen, wobei die fütr die erſten beiden Auguſt⸗Wochen Rae; Quote zu verrechnen ſein wird. Die Umbildung im bayriſchen Kabinett Der bayeriſche Innenminiſter Dr. Stützel wurde mit der Leitung des bayeriſchen Land— wirtſchaftsminiſteriums beauftragt, da der bis⸗ herige Landwirtſchaftsminiſter Dr. Fehr infolge Austritts des Bauernbundes aus der bayeriſchen Koalition von ſeinem Poſten zurückgetreten iſt. Erſchütternde Not herrſcht in Neurode Weitere Hilfe für die Geſchädigten erforderlich. wib Berlin. 28. Juli. Heute hat im Regie— rungsgebäude zu Breslau eine Beſpiechung über die weiter zu treffenden Maßnahmen zur Unterſtützung von Witwen und ſonſtigen unter— ſtützungsberechtigten Angehörigen tödlich ver— unglückter Bergleute im niederſchleſ. Steinkoh— lenrevier ſtattgefunden. Teilgenommen haben. der Oberpräſident. der Regierungspräſident, der Berghauptmann, der Präſident des Landesar⸗ beitsamtes Schleſien und Vertreter des Reichs⸗ arbeitsminiſteriums. Die Verhandlungen gaben ein erſchüttern⸗ des Bild von der Notlage, in die die ohnedies wirtſchaftlich bedrückte Bevölkerung des nieder⸗ ſchleſiſchen Kohlenreviers durch das Unglück geraten iſt. Wenn auch bereits namhafte Summen für die Nothilfe gezeichnet ſind, ſo reichen doch die— ſe Summen bei der Größe des Unglücks und der allgemeinen Not bei weitem nicht aus, das Elend zu beſeitigen. Es ergeht hiermit noch⸗ mals der dringende Appell an alle Bevölke— rungskreiſe, weitere Spenden zur Verfügung zu ſtellen. Die Hilfsaktion im italieniſchen Erdbebengebiet wtb Rom 28. Juli. Nach einem amtlichen Bericht über die Hilfsaktion im Erdbebengebiet können nunmehr ſämtliche. zur Behebung der Notſtände eingerichteten Hilfsdienſte als vollſtän⸗ dig organiſiert gelten. Die Arbeiten zur Ber⸗ gung der Toten ſind faſt beendet. Die regelmä⸗ ßige und ausreichende Verteilung von Lebens- mitteln und andenem dringenden Bedarf iſt ge⸗ ſichert. Der ſofortige Bau von feſten Wohnun⸗ gen für die Obdachloſen iſt bereits angeordnet und ſoll in den nächſten Tagen der kommenden Woche in Angriff genommen werden, ſowie das nötige Baumaterial zur Verfügung ſteht. Die Wiederaufbauarbeiten werden von Privatunter⸗ nehmungen durchgeführt werden. Die neuen Siedlungen werden in unmittelbaver Nähe der heimgeſuchten Ortſchaften errichtet.— Der Kö⸗ nig von Italien iſt von ſeiner Reiſe ins Erd⸗ bebengebiet nach Rom zurückgekehrt und hat die Summe von 100 000 Lire zu Gunſten der vom Gudbeben heimgefuchten Bevölkerung geſpendet. Der Finanzminiſter hat verfügt. daß in 18 Ge⸗ meinden der Provinz Potenza die Eintreibung von Steuern un erbleiben ſoll. HNus Nah und Fern OL. Darmſtadt 28. Juli.(Heſſiſche Demo⸗ kraten zur Reichstagswahl). Der Landesver⸗ band Heſſen der Deutſchen Demokratiſchen Par⸗ tei hielt geſtern in Frankfurt a. M. einen au⸗ ßerordentlichen Parteitag ab. Nach eingehender Ausſprache wurde mit großer Mehrheit der heſſiſche Landtagsabgeordnete Rektor Reiber als Spitzenkandidat für die heſſiſche Liſte der Demokraten geſtellt. Os Offenbach a. M.,(Gemeinſam in den Tod). Ein Liebespaar, der 25jährige Feinme⸗ chaniker Bode und die 2jährige R. Milani von Offenbach haben nach einer Rheintour gemein- ſam den Tod im Rhein geſucht. Die Leiche des Mannes konnte geborgen wenden. Os Ludwigshafen, 28. Juli.(Feiger Meſſer⸗ ſtecher.) In der Nacht zum Sonntag gegen 2 Uhr gerieten in der Maudacherſtraße ein ver⸗ heirateter 43 Jahre alter Tagner und ein 24 jähriger Elektriker miteinander in Streit, der zu Tätlichkeiten führte. Auf dem Heimweg lauerte nun der Tagner ſeinem Gegner auf und vexrſetzte ihm einen gefährlichen Meſſerſtich ins Geſicht. Der Verletzte wurde ins Kranken- haus gebracht OL. Kaiſerslautern, 28. Juli.(Verkehrsun⸗ fall und Schlägerei.) Wie der Polizeibericht meldet, ſtieß am Samstag Ecke Ziegel- und Deniſtraße ein Lieferkraftwagen auf ein Motor- rad auf. Der Fahrer des letzteren erlitt Ver— letzungen, die ſeine Ueberführung ins Kranken⸗ haus notwendig machten. Beide Fahrzeuge wurden beſchädigt.— In der Nacht zum Sonntag gerieten in der Bierſtaße zwei Män⸗ ner in Streit, der in eine Schlägerei ausartete. Einer der Kampfhähne wurde verletzt. ſmz Rüſſelsheim 25. Juli. Der Kom mu⸗ niſtenputſch in den Opelwes ken. Der Kommuniſtenputſch in den Opelwerken vom 12. Februar dieſes Jahres wird vom 25.Auguſt ab vor dem Bezirksſchöffengericht Darmſtadt abge⸗ urteilt werden. Angeklagt ſind 11 Mitglieder der kommuniſtiſchen Partei, darunter als Rä⸗ delsführer die kommuniſtiſchen Landtagsabge- ordneten Oskar Müller⸗-Frankfurt und Sumpf⸗ Mainz. wegen Landfriedensbruch, Hausfriedens⸗ bruch, Nötigung Sachbeſchädigung uſw. Für die Verhandlung ſind 5 bis 6 Tage in Ausſicht ge— nommen. Um eine Störung der Verhandlungen durch kommuniſtiſche Elemente zu verhindern., werden die Verhandlungen unter verſtärktem polizeilichem Schutz ſtehen und im Zuhörer⸗ raum des Gerichtsſaales nur ſoviel Perſonen gegen Karten zugelaſſen werden, als Sitzplätze vorhanden ſind. ſmz. Rüſſelsheim, 26. Juli. Ein blinder Paſſagier. Zu einer aufregenden Szene kam es vor einigen Tagen in einem Perſonenzuge Mainz⸗Frankfurt. Bei der Fahrkartenkontrolle wurde ein Reiſender ermittelt. der nicht im Be⸗ ſitz einer gültigen Fahrkarte war. Als der Kon- trollbeamte den Reiſenden aufforderte, ſeine Perſonalien anzugeben. gab ihm der Reiſende einen Stoß vor die Bruſt, öffnete die Abtei⸗ lungstür und ſprang zwiſchen den Stationen Rüſſelsheim und Raunheim, aus dem in voller Fahrt befindlichen Zuge. Der Flüchtige ver⸗ ſchwand ohne irgendwelche Verletzung im Ge⸗ treidefeld. Später gelang es einer Polizeiſtreife den blinden Paſſagier im Felde feſtzunehmen und der Gendarmerie zu übergeben Darmſtadt 28. Juli.(Sportausſtellung.) An⸗ läßlich der Studenten-Olympiade veranſtaltet das Berliner Muſeum für Leibesübungen im Heſſiſchen Landesmuſeum eine Ausſtellung, die weit über den Rahmen der ſportlich Intereſſier⸗ ten hinausgeht. Die Ausſtellung vom 1.—15. Auguſt Eintritt frei) wird in Modellen, Plo⸗ ſtiken. Gemälden und geſchichtlichem Anſchau— ungsmaterial die vielſeitigen Beziehungen des Sports zu allen geiſtigen und künſtleriſchen Ge— bieten zeigen. Darmſtadt 28. Juli.(Reichsverbandstagung des Deutſchen Schuhmacherhandwerks.) In der Zeit vom 26. bis 28. Juli fand in Darmſtadt die Tagung des Reichsverbandes des Doentſchen neee Schuhmacherhanbwerks ſtatt. die am Samstag mit einem Behödden⸗ und Preſſeempfang im Saalbau ihren Anfang nahm. Zum Verbands⸗ tag waren neben zahlreichen Vertretern der Behörden von Reich, Land und Stadt Abord⸗ nungen aus allen Teilen Deutſchlands erſchie⸗ nen. In längeren Ausführungen verwies der Syndikus des Reichsverbandes auf die gegen⸗ wärtige Notlage des Gewerbes angeſichts der drückenden Konkurrenz der Induſtrie und wünſchte weitgehenden Schutz durch die berufe⸗ nen Stellen. Die Glückwunſchanſprachen eröff⸗ nete der Vertreter der heſſiſchen Regierung der die Mitwirkung ſeiner Behörde beim Exiſtenz⸗ kampf des Handwerks ankündigte. Mainz. 27. Juli.(Schlaganfall im D⸗Zug.) Auf der Strecke von Bingerbrück nach Mainz wurde im D⸗Zug ein 61jähriger Kaufmann aus Stuttgart von einem Herzſchlag getroffen und war ſofort tot. Bei der Ankunft des Zuges in Mainz wurde die Leiche nach dem bhieſigen Friedhof verbracht. Mannheim 28. Juli.(Von ver Straßenbahn 5 totgefahren.) In der Nacht zum Montag wurde gegen 12 Uhr der Packer Joſef Kemp, als er die Luzenbergſtraße überſchreiten wollte von einem Straßenbahnwagen angefahren, wodurch er ei⸗ nen Schädelb erlitt und alsbald verſtarb. Nach den bisherigen Feſtſtellungen dürfte Selbſt⸗ verſchulden von Seiten des Kemp vorliegen. * OL. München, 28. Juli.(Schweres Autoun⸗ glück). Geſtern abend ereignete ſich auf der Strecke Weilheim— München vor Pöckingen bei Starnberg ein ſchweres Autounglück. Ein Kraftwagen wollte einen anderen überholen u, raſte dabei gegen einen Baum. Von den drei Inſaſſen wurde ein Herr getötet, und eine Da⸗ me ſchwer verletzt. Der Wagenführer erlitt Kopfverletzungen. Der Wagen wurde vollſtän⸗ dig zertrümmert. Fahrer und Begleiterin ſtam⸗ men aus Heidelberg, bei dem Getöteten han- delt es ſich um einen in Grünwald anſäſſigen Schriftſteller. Das Großfeuer in Oppenheim Bedeutende Werte vernichtet— Schwierigſte Seuerbekämpfung Was die Direktion der abgebrannten Fabrik ſagt Zu dem furchtbaren Brandunglück, dem die Mittelrheiniſche Möbelfabrik A. G. in Oppen⸗ heim zum Opfer fiel, gibt Direktor Schmitz⸗ Erpenbach der Oppenheimer„Landskrone“ ſol⸗ gende Einzelheiten: Wir lagen im Bett. Plötzlich riefen Leute, daß es brenne. Ich ging ſofort herunter, um nachzuſehen. In einem Anbau des mittleren Teiles der Fabrikanlage, in dem ſich das Lager für die Lackiererei befand, bemerkten wir Feuer. Es muß aber in den Lacken uſw. Nahrung gehabt haben; denn es reagierte nicht auf die erſten Waſſergüſſe. Wie wenn es marſchierte, ſo ging das Feuer in die Fabrik. Da war unſere Hoif⸗ nung hin. Es war aber alles das Werk oon Augenblicken, ſchneller, als daß man es erzäh⸗ len könnte. In dem Werk wurden in der letzten Zeit 145 Arbeiter beſchäf⸗ tigt. Neuerdings ſind ſogar noch größere Neueinſtellungen erfolgt. Das Werk mußte arbeiten, und konnte es; denn es war durch die anhaltende Rationali— ſierung ſoweit gebracht, daß es jede Konkur— renz aufnehmen konnte. Es war in allem aus— gerüſtet mit neuen Maſchinen und den modern ſten Betriebswerkzeugen. 200 Schlafzimmer und 250 Küchenein⸗ richtungen werden im Werke in der letzten Zeit monatlich hergeſtellt, alſo faſt in einer Stunde eine Schlafzimmer⸗ und eine Kücheneinrichtung! In den ausgedehnten Lagern in der Fabrik. in den Speicherräumen um das Hauptgebäude und auf den Lagerplätzen lagen 15-20 Wag: gon völlig trockenes Holz, dazu die wertvollen Fourniere. Das Holz für einen Monat Arbeit lag bereits völlig fertig zugeſchnitten da. Alle vorhandenen Fertigmöbel, die Pro⸗ duktion etwa der letzten Woche, alle Vor⸗ räte an Holz und Fournieren, ſämtliche Maſchinen ſind mitſamt dem großen Fabrikgebäude ein Opfer der Flammen geworden. Alles war innerhalb von Mi⸗ nuten in ein einziges großes Meer ge⸗ hüllt, in dem eine Rettung völlig un⸗ möglich war. Die Fabrikanlage war verſichert, ſodaß der Millionenſchaden wenigſtens zum größten Teil als gedeckt angeſehen werden kann. Die Titanenarbeit der Feuerwehren. Als die Feuerhörner erklangen, war die Oppenheimer Wehr ſehr bald mit der Mator⸗ ſpritze an der Brandſtelle. Man war ſich all⸗ gemein plötzlich darüber klar, daß die Wehr hier vor eine Aufgabe geſtellt war, die weit über den Rahmen ihrer Kräfte hinausgehen mußte. Zunächſt aber hoffte man noch, die rückwärtigen Fabrikanlagen zu ſchützen. Die er Plan aber mußte ſehr bald aufgegeben wer⸗ den. Die furchtbare Hitze, die das brennende Holz ausſtrömte, die undurchdringlichen Qualmmaſſen und der plötzlich umſchwin⸗ gende Wind machten jede Anſtrengung der Feuerwehr illuſoriſch. Im gleichen Augenblick aber mußte die Wehr erkennen, daß, wenn es für ſie hier nichts mehr zu retten geben könne, ſo doch viel zu ſchützen da war. Vor allem bedroht waren das ſtädtiſche Elektrizitätswerk und die Häuſer in der Jahn⸗ ſtraße. Nur der hingebenden Arbeit der Op⸗ penheimer Feuerwehr iſt es zu verdanken. daß heute noch ein ſtädtiſches Elektrizitätswerk»e⸗ ſteht. Die furchtbare Hitze über der Fabrik und dem Fabrikhofe hatte bereits um 12,15 Uhr die elektriſchen Leitungsdrühte nach dem ſtädt. Waſſerwerk durchgebrannt. Es war ein Flück, daß man aus dem Hafen Maſſer in jeder Men⸗ ge ziehen konnte, ſonſt hätte die Wehr mit allen Geräten dageſtanden ohne Waſſer; denn das Oppenheimer Waſſerwerk iſt in ſeiner Kraftverſorgung abhängig vom elektriſchen Werk. Die Gefahr für die Wehren bedingte es ſpäter, daß die Stromzufuhr vom Flektrizi⸗ tätswerk völlig abgeſtellt werden mußte. Als ſich neben den Gebäuden auch Lie gro⸗ ßen, mächtigen Holzſtöße zu entzünden began⸗ nen, wuchs die Aufgabe weit über die Kräfte der Oppenheimer Wehr hinaus. Man glar⸗ mierte die Motorſpritzen von Mainz, Wiesba⸗ den und Worms, die gegen 1 Uhr an dem Brandherde anrückten und ſofort mit die Ar⸗ beit aufnahmen. Während die Wiesbadener mit drei Leitungen Waſſer in die brennenden Stöße von Holz und Fourniere warfen, arbei⸗ teten Mainz und Worms mit 2 Leitungen. Alle Wehren haben mit aller Kraft bis Sonntag morgen gegen 5.30 Uhr gear⸗ beitet, um das Feuer auf ſeinen Herd beſchränken zu helſen. Roggenkleie 8.25 8.50. Wie kann dem befteiten 0 werden? Frankfurt a. M. 27. Juli. Der Fiankfurter Rundfunk veranſtaltet am Dienstag, den 29. Juli, von Eltville aus eine Darbietung„Wie kann bem befreiten Weinland geholfen werden?“ die dazu dienen ſoll das Intereſſe für die rhei⸗ niſchen Weinbaugebiete zu heben und zugleich der Winzerſchaft und dem Weinhandel in ihrer großen Not zu helfen. In den Kellereien des Reichskommiſſar Frhr. Langwerth von Sim⸗ mern, bei dem in der vorigen Woche auch Reichspräſident von Hindenbung zu Gaſt war, wird eine Weinprobe ſtattfinden, an die ſich eine eingehende Ausſprache über das Thema:„Wie kann dem Weinland geholfen werden?“ ſchlie⸗ ßen wird. An der Debatte beteiligen ſich Domä⸗ nenrat Mader für den Rheinheſſiſchen Weinbau. Dr. Bieroth. Syndikus der Rheingauer Wein⸗ bau⸗Verbände für den Rheingau, Bürgermeiſter Wand⸗Neuſtadt a. d. H. für den Pfälziſchen Weinbau. Verbands⸗Sekretär Monz⸗Trier für die Moſelwinzer und Hermann Sichel⸗Mainz für den Weinhandel. Daneben werden Freiherr Langwerth von Simmern und Chefredakteur Correnz⸗Frankfurt a. M. das Wort ergreifen. Start des Luftſchiffs R 100 nach Kanada wib. London, 29. Juli. Das britiſche Luft⸗ ſchiff R 100 iſt heute früh um 3.35 Uhr von Cardington zum Fluge nach Kanada geſtartet. An Bord befinden ſich 44 Perſonen. Die Fluz. ſtrecke beträgt 5442 Meilen. Das Luftſchiff führt über 30 Tonnen Brennſtoff mit ſich. Man rechnet mit brei Tagen Fahrzeit. Die Blatter betonen, daß R 100 das ſchnellſte Luftſchif der Welt ſei. Handel und Induſtrie Mannheimer Produktenbericht. OL. Mannheim, 28. Juli. Weizen ink. neuer 27.7528, ausl. 31.50—34, Roggen inl. 19, Hafer inl. 17,50—1850, Futtergerſte 18,50—19, ſüdd. Weizenmehl Spezial Null Juli-Auguſt 44.50, September— Oktober 42,50, ſüdd. Weizenauszugsmehl Juli—Auguſt 48,25, September Oktober 46,50, ſüdd. Wei⸗ zenbrotmehl Juli-Auguſt 30,25, September⸗ Oktober 28,50, ſüdd. Roggenmehl 79—80% Ausmahlung, feine Weizenkleie 88.25, Bier- treber 10,25 10,75, Leinſaat 34, Raps 28.— Amtlicher Frankfurter Getreidebericht. Frankfurt a. M., 28. Juli. 275.00, Roggen neuer 175.00, 185.00, Hafer inl. 183-185, ſüdd. Spezial Null 43.75 44.50, mehl 27.00 28.00, Weizenkleie Tendenz: ruhig. i Mannheimer Großviehmarkt. OL. Mannheim, 28. Juli. folgende Preiſe genannt: 200 Bullen 44—54, 241 Kühe 19—49, 378 Färſen 4362, 725 Kälberd2—76, 33 Schafe 42 Arbeits pferde 8001000, 80 Schlachtpferde 60180. 1 1 Ziege 12—24. Markverlauf: Mit Großvieh Mit Kälbern ruhig mit 44—46, 3213 Schweine 58—74, mittel, langſam geräumt. d Ueberſtand. Mit Arbeitspferden ruhig, Schlachtpferden mittel. Schalten der Schuld. Roman von Guſtav Rehfeld. Urheberrecht durch Heroldverlag Homburg-Saar. (28. Fortſetzung.) Heins der Mädchen ſah es, daß der Autolenker dem am Fenſter ſeines Zimmers ſtehenden Kon— ſul vertraulich zunickte, was jener mit einem Wink der Hand und mit einem unverkennbar ſchadenfrohen, ſataniſch frohlockenden Lächeln be— antwortete. 16. Kapitel. Helene war ſo ganz von dem Gedanken an Gertrud und deren traurigem Geſchick erfüllt, daß ſie das Kränkende ihres Abſchiedes aus dem Frieſenſchen Hauſe, in welchem ſie nach beſten Kräften gewirkt hatte, gar nicht voll empfand. Als ſie aber ſo in der Ecke lehnte, ohne des ra— ſenden Tempos zu achten, in welchem das Auto dahinfuhr, ohne auch den Tränen zu wehren, die unaufhaltſam über die zarten Wangen rannen, ſtieg ihr plötzlich das Bild des Geliebten auf, und ihr Schmerz wuchs rieſengroß empor. In einigen Tagen wollte er kommen, um ſie abzuholen und zu ſeinem Onkel zu führen. Um keinen Preis durfte er ſie dann in dem Frieſen⸗ ſchen Hauſe ſuchen. Auf jeden Fall mußte ſie ſo⸗ ort von Frau Buſſes aus einige Zeilen an ihn richten und ihn von ihrer eiligen Abreiſe nach Brieg in Kenntnis ſetzen. Sie fragte ſich nur noch, ob ſie ihm auch die Verhaftung ihrer Schwe⸗ ſter mitteilen ſollte. Was würde er dazu ſagen? Würde er einem Mädchen die Treue halten, deren Schweſter des Giftmordes, wie des gemeinen Diebſtahls verdächtigt, im Gefängnis ſchmachtete und auf deren Namen, wenn ſie auch unſchuldig war, dennoch immer ein Schatten haften blieb? Und wenn er vollends erfuhr, daß ihr Vater ein Raubmörder geweſen war! Dann erſt war alles vorbei! Gewiß, er liebte ſie, zweifellos, aber trotzdem mußte zwiſchen ihnen alles vorbei ſein, ſie mußte ihm ſein Wort zurückgeben, das war ſie ihm ſchuldig. Sie mußte ihm ihre traurigen Familienverhältniſſe mitteilen und ihn bitten, ſie zu vergeſſen! Mochte auch ihr Herz darüber brechen,— wenn er nur nicht unglücklich wurde! Noch immer fuhr das Auto in unverminderter Schnelligkeit dahin, obwohl das Häuſermeer der Stadt längſt hinter ihr klag.— Dunkles Ge⸗ büſch tauchte zu beiden Seiten der Straße auf, und von links ſchimmerte wie ein breites Silber- band der mächtige Strom herüber, deſſen Wogen eine friſche Briſe auf den Strand rollten. Plötzlich erinnerte Helene ſich, wo ſie ſich be— fand. Erſtaunt, noch immer ihr Ziel nicht er⸗ reicht zu haben, ſah ſie aus dem Fenſter. Barm⸗ herziger, was war denn das? Die Häuſer der Stadt verſchwunden— eine offene Landſtraße — eine wildfremde Gegend! Der Chauffeur mußte ſie falſch verſtanden haben— auf jeden Fall! Sie klopfte an das nach dem Sitz des Chauffeurs führende Fenſter. Er hörte nicht. Sie ſuchte die Tür zu öffnen,— kein Drücker be⸗ fand ſich an der Innenſeite, weder rechts noch links. Sie wollte eins der Fenſter herablaſſen, um Hilfe rufen— beide blieben unbeweglich. Eine fürchterliche Angſt bemächtigte ſich ihrer, und verſtärkt begann ſie abermals an das Fen⸗ ſter des Chauffeurs, wie an die Wagenfenſter zu pochen und zugleich um Hilfe zu rufen, als plötz⸗ lich— ihr Blut erſtarrte vor Schreck— das Auto in einen engen Weg einbog und nach kaum fünf Minuten Fahrt von einem Landſitz hielt, der, ringsum von einer Mauer umgeben, einen ſelt⸗ ſam abgeſchloſſenen, unheimlichen Eindruck machte. Lautes Huppen mochte ein Zeichen ſein, denn alsbald wurde das hohe, feſte Tor, an deſſen Seite eine kleine, eiſenbeſchlagene Pforte in der Mauer wohl den Eingang für Fußgänger bil⸗ dete, geöffnet, das hielt vor einem einſtöckigen, villenartigen Ge⸗ bäude, das, wie es ſchien, rings von wildem Wein umlaubt war. Der Chauffeur ſprang aus dem Wagen und öffnete mit boshaft grinſendem Geſicht die Wa⸗ gentür. „Da wären wir!“ ſagte er. ſteigen Sie aus!“ „Was ſoll das heißen?“ rief Helene mit angſt⸗ pochendem Herzen, ſich gewaltſam zur Ruhe zwin⸗ gend.„Weshalb haben Sie mich hierhergefahren, anſtatt nach der Adreſſe, die ich Ihnen angab?“ „Bitte ſteigen Sie aus!“ wiederholte der Mann, ohne auf ihre Frage zu antworten. Von einem plötzlichen Gedanken erfaßt, ſprang Helene leichfüßig aus dem Wagen und eilte an dem Chauffeur vorüber auf das Ausgangstor zu. Sie hatte im Sinne, durch durch dasſelbe zu entfliehen, allein ſchon kam ſie zu ſpät. Eine große ſtämmige, häßliche Fsau mit dünnem, gelbem Haar hatte ſoeben den geöffneten Flügel bereits e geſchloſſen und ein großes Schloß vor⸗ gelegt. „Mein Gott, weshalb halten Sie mich hier feſt? Was wollen Sie von mir?“ rief die Arme voller Todesangſt.„Hilfe— Hilfe! Hört mich denn niemand? Hilfe— Hilfe!“ „Schreien Sie nur, ſoviel Sie wollen!“ lachte der Chauffeur.„Hier hört es keiner, das können Sie mir ruhig glauben!“ Die Frau aber ſagte kalt:„Kommen Sie mit in das Haus!“ „Ich will nicht,— ich verlange meine Frei⸗ heit!“ ſchrie Helene außer ſich und ſie eilte nach der Pforte und rüttelte an derſelben. Umſonſt, dieſelbe war verſchloſſen. Die Frau war ihr langſam gefolgt, ergriff ſie 1 am Arm und murrte miß⸗ mutig: „Wehren Sie ſich nicht,— es geſchieht Ihnen nichts! Sie werden es hier ſehr gut haben!“ „Bitte, Fräulein Auto fuhr auf den Hof und „Was bedeutet denn das alles nur?“ rief He⸗ lene, in Tränen ausbrechend.„Weshalb hält man mich hier feſt? Sie kennen mich doch gar nicht! Vielleicht iſt es ein Irrtum! Ich bin ja nur eine arme Erzieherin! Ich beſitze nichts außer meinen geringen Habſeligkeiten! Laſſen Sie mich doch fort! Die Frau erwiderte keine Silbe mehr. Sie führte das junge Mädchen trotz deſſen heftigen Sträubens in das Haus, eine Treppe hinauf, öffnete hier eine Tür und ſchob die Aermſte in das bahinter liegende Zimmer hinein. Dann drehte ſie den Schlüſſel zweimal um und zog ihn ab. Helene war eine Gefangene. Mit großen entſetzten Augen ſah die Unglück⸗ liche ſich in dem Raume, in dem ſie ſich nun be⸗ fand, um. Derſelbe glich einem Kerker nicht im mindeſten; es war vielmehr das äußerſte elegant und geſchmackvoll eingerichtete Boudior einer jungen Dame. Wände und Möbel waren mit himmelblauen Atlas ausgeſchlagen. Zwiſchen den zwei Fenſtern, welche, durch ſchwere, blau⸗ ſeidene Vorhänge halb geſchloſſen, nur ein magi⸗ ſches Dämmerlicht einließen, ſtand ein zierlicher Rokokoſchreibtiſch, links eine Piano, rechts ein Diwan mit zwei Seſſeln. Au chein Bücherſchrank mit zahlreichen Bänden fehlte niht. Der Fuß⸗ boden war mit einem ſchwellenden Teppich be⸗ deckt, in welchen der Fuß verſank. An den Wän⸗ den hingen einige gute Gemälde. Kopfſcl and ſah Helene ſich um. Ihr Aben⸗ teuer erſchtlen ihr immer rätſelhafter. Sie trat an das Fenſter und ſchob die Vorhänge zurück. Ein ſtarkes Eiſengitter lugte ihr entgegen, und draußen ſah ſie nichts als einen kleinen, gut ge⸗ pflegten Garten, deſſen Beete und Wege jetzt das fallende Laub der Obſtbäume und Zierſträucher deckte, und dahinter die hohe, auf der Krone noch zum Ueberfluß mit Stacheldraht verſehene Maner. f Gortſetzung folgt) 1 Weizen neuer Rogger alter Weizenmehl Weizenmehl niederrh. Spezial Null 43,50—44.25. Roggen 8.00 8.15, vom Abſender ſtatt Viernheim Hier adreſſiert. Dem heutigen! Großviehmarkt waren zugeführt und wurden 221 Ochſen 42—61, ganz richtig vermerkt, in Viernheim. Heute flattert heim Nebenſtelle Viernheim. Herr Jean Hierauf erteilte er dem 1. Vorſitzenden Herrn Datz geſtrich en.“(Es wurden ſeinerzeit Flugblätter und Weihnachtskaſſe erloſchen. 1005 kam dann mit anken, die Spar⸗ und Weihnachtskaſſe wieder ins 1 Jacob Dittemer kommt nach Viern⸗ heim. Der bekannte ſüddeutſche Lautenſänger Jacob Dittemer wird am kommenden Sonntag, 3. Auguſt, abends ½9 Uhr, bei dem Bunten Abend Neben Minne⸗ und Wanderlieder wird Herr Dittemer eine zwerchfellerſchütternder Sa⸗ des„Viernheimer Volkschors“ mitwirken. Reihe feinkomiſcher, tiren voll Humor und Mimik zum Vortrag bringen. Die„Neue Augsburger Zeitung“ ſchreibt über den Künſtler u. a.: ... Die jedermann beglückende Tenorſtimme des Genannten vermochte ſich unzweifelhaft in den Mittelpunkt des Intereſſes zu ſchieben, wodurch dieſer Sänger von Gottes Gnaden zu mehreren Dreingaben veranlaßt wurde. Weitere Kritiken ähnlicher Art von hervor- ragenden Muſik⸗Kritikern werden wir im Laufe dieſer Woche veröffentlichen. *Preußiſch⸗Südd. Staatslotterie. 17600 Gewinne mehr in der preußiſch⸗ſüddeutſchen Staatslotterie. Der neue Plan der Lotterie. Spiel- kapital früher 62770 740 RM. jetzt 113960 100 RM. Der ſchon mitgeteilte neue Gewinnplan der ſtaatlichen Klaſſenlotterie, der mit der Erhöhung des Lospreiſes auf 200 Mark in Kraft tritt, ver⸗ mehrt die Zahl der Gewinne um 17600, wobei ſich die Zahl einzelner Gewinnkategorien verdrei⸗ facht und auch verfünffacht hat. Sie werden in den erſten vier Klaſſen ſtatt der bisherigen 20 Ge⸗ winne zu 1000 Mark je 100 Gewinne, in der letzten Klaſſe ſtatt 2100 ſolcher Gewinne deren 6000 ausgeſpielt. Die Zahl der Gewinne v. 2000 erhöht ſich in den erſten vier Klaſſen von 10 auf 30, in der fünften Klaſſe von 800 auf 3000, die Zahl der 3000 Mark Gewinne in den erſten vier Klaſſen von 8 auf 20, in der letzten Klaſſe von 450 auf 1000, die Zahl der 5000 Mark Gewinne verdreifacht ſich auf 516 in allen fünf Klaſſen, die Zahl der 10 000 Mark Gewinne ſteigt von 98 auf 224 in allen fünf Klaſſen, wogegen die Zahl der Gewinne von 200 bis 500 Mark nur eine Vermehrung auf knapp das Doppelte erfährt. Die Zahl der Erſatzgewinne vermindert ſich in allen 5 Klaſſen auf ungefähr 17000. Die Hauptgewinne von 200000 auf 500000 bleiben unverändert, die Gewinne von 100000 Mark vermehren ſich in der letzten Ziehung von 2 auf 4. Beſonderen Anklang im Publikum wird die Vermehrung der Gewinne von 25000 Mark(ſtatt 14 in Zukunft 30) von 50000 Mark(ſtatt 6 Gewinne 12) und der Gewinne von 75000 Mark(ſtatt 4 Gewinne 6) finden. Eingeſandt. (Ohne Verantwortung der Redaktion.) Wenn 2 dasſelbe tun Die findige Reichspoſt beanſtandet, wenn ein Brief oder Karte als Adreſſe die Bezeichnung Hier, anſtatt den Ortsnamen trägt, die Sendung. 5 Geſtern erhielt ich 2 Karten, auf denſelben war Die findige Reichspoſt hat dacauf mit Blauſtift nun ein Briefchen auf meinen Tiſch, welches als Poſtſache vom Hieſigen, nein vom Viernheimer Poſtamt, verſandt wurde und ſiehe, das findige Poſtamt hat den Adreſſanten ermittelt, trotzdem von dem Poſtamt ſelbſt die Bezeichnung hier, anſtatt Viernheim, auf der Adreſſe vermerkt war. Ja, ja, wenn 2 dasſelbe tun, liebes Poſtamt, daun iſt es noch lange nicht dasſelbe. Wenn alſo das Poſtamt ſchon darauf dringt, daß das Publikum anſtatt Hier immer die Orts⸗ bezeichnung ſetzt, ſo ſollte man doch vor allen Dingen vom Poſtamt ſelbſt annehmen dürfen, daß, die richtige ſeine von Ihm verſandten Poſtſachen Bezeichnung haben. K. G. Verſammlung der Spar⸗ u. Weihnachtskaſſe Lampert⸗ Uns wird geſchrieben: Vergangenen Freitag fand eine Verſammlung der hieſigen Nebenſtelle der Spar- und Weihnachts- kaſſe Lampertheim ſtatt. Punkt 9 Uhr begrüßte s f Knapp die Anweſenden, dankte für ihren zahlreichen Beſuch und eröffnete die Verſamm⸗ lung mit folgender Tagesordnung: 1. Bericht über den Konkurs. 2. Verſchiedenes. aus Lampertheim das Wort. Herr Datz ſtreifte nun noch einmal kurz die Vorgänge und Mißſtände die in dem Jahre 1922—1930 bei der Spar- u. Weihnachtskaſſe geherrſcht haben. Beſonders nennens⸗ wert iſt das Gebahren des damaligen Vorſitzenden Lahnert, welcher im Jahre 1926 als er die Volks⸗ bank Lampertheim gründete:„Wer von der par- und Weihnachtskaſſe nicht mit übertritt, wird als Mitgl. ausgeſchickt mit Beitrittserklärungen in die Volks⸗ bank Lampertheim). Alſo iſt doch ſomit die Spar⸗ In der Volksbank ampertheim wurde Herr Lahnert hinausgeſchmiſſen ſeinen Genoſſen auf den Ge- 1 0 00 700 rufen. Dieſe forderten nun von den die Beiträge für die Jahre 19261930(macht ca. 16 000 Mk. im Ganzen.) Herr Datz mit ſeinen Vorſtandsmitgliedern wollte nun bei Herrn Lahnert die Bücher abholen, wurde von demfelben mit Schimpfworten empfangen, daraufhin erſtattete der neue Vorſtand Anzeige beim Amtsgericht. Lahnert und ſeine Genoſſen gaben die Bücher beim Amts- gericht ab und meldeten gleich den Konkurs an— Sie brauchten aber 345 M. Gerichtskoſtenvorſchuß, welches die Herrſchaften ſofort berappen mußten. Alſo aus den Ausführungen des Herrn Datz ging hervor, daß das Ganze eine richtige Mißwirtſchaft und Poſtenjägerei war in der Spar- u. Weihnachts- kaſſe Lampertheim. Am 13. Auguſt 1930 nachm. 2 ½ Uhr findet eine Gläubigerzuſammenkunft in Lampertheim ſtatt, wozu Herr Datz und Herr Müller als Beauftragte beſtimmt ſind. Ihre Auf⸗ gabe iſt nun die 16000 M. Beiträge beim Gericht ſtreichen zu laſſen. An Hand der Beweiſe, welche Herr Datz anführte, müſſen dieſe Beiträge geſtrichen werden. Kommt das nicht zuſtande, ſo müſſen wir den Klageweg doch beſchreiten. Hoffentlich gelingt alles zum Beſten der hier Betroffenen.. Wochenplan der Dig.: Dienstag: ¼6 Uhr Tr. für die unteren Fußball- mannſchaften und die Fauſtballer. 1/9 Uhr Spielausſchußſitzung im„Eichbaum“. 9 Uhr Turnſtunde im Eichbanm. Mittwoch: 1/911 Uhr Schülertraining 6 Uhr Tr. für die oberen Fußballmannſchaften. Donnerstag: 6 Uhr Handballtr. für die oberen Mannſchaften. Freitag: /29—/ 11 Uhr Schülertraining. 6 Uhr Leichtathletiktraining. halb 9 Uhr Spielerverſammlung in der Harmonie. Montag: 6 Uhr Tr. der unteren Handballmann⸗ ſchaften. Wochenplan der Spogg. Dienstag u. Donnerstag Abend Training der 1. M. Mittwoch Training der unteren Mannſch. Freitag Jugendmannſchaften. Sonntag, den 3. Auguſt: Beginn der Saiſon 1930/1: Viernheim 1.— Germania 04 Ludwigshafen 1. Die diesjährige Verbandsſaiſon beginnt vor- ausſichtlich Anfangs September. Vorher werden noch Privatſpiele mit ſpieltüchtigen Gegnern aus- getragen. Näheres in der Donnerstag⸗Zeitung. Lästiger Schweingeruch Bei übermäßiger Schweißabſonderung an Händen, Füßen und in den Achſelhöhlen, ſowie Geruchsbe⸗ läſtigung, beſond. bewährt Leoform- Creme. Tube 1 Mk. In allen einſchlägigen Geſchäften erhältlich . OUereins-Anzeiger Unter dieſer Rubrik wird Vergnil ungsanzeigen keine Aufnahme gewährt* ne S Club der Geflügelzüchter. Am Dienstag, den 29. Juli findet bei Züchter Peter Knapp zur Eintracht eine Vorſtandsſitzung ſtatt, wozu die Ausſtellungsleitung und alle V. M. dringend eingeladen ſind. Der Vorſitzende. Club der Gemütlichen 1915. Mittwoch, den 30. Juli halb 9 Uhr Mitglieder⸗Verſammlung. An⸗ ſchließend gemütliches Beiſammenſein. Wegen Wichtigkeit iſt es Pflicht eines jeden zu erſcheinen. Der Vorſtand. Kr. u. Sdt.⸗Verein„Teutonia“ Schützenabteilung. Mittwoch, den 30. Juli, abends halb 9 Uhr Verſammlung und Anterrichtsſtunde. 5 Der Vorſtand. Säugertreue. Donnerstag Abend ½9 Uhr Siug⸗ ſtunde. Hierfür fällt die Sonntagsſingſtunde aus. Es iſt Pflicht eines jeden Sängers, pünktlich zu erſcheinen. Der 1. Vorſitzende. Reichsbauner Schwarz-Rot-Gold. Mittwoch abend 9 Uhr wichtige Vorſtandsſitzung im Freiſchütz, wozu alle Vorſtandsmitglieder eingeladen ſind. Der Vorſitzende. (Schutzſportabteilung). Das für Mittwoch an- geſetzte Training der Läufer iſt auf heute Diens— tag abend verlegt. Anſchließend Sportler-Ver— ſammlung. Da dringende Beſprechung(Ver⸗ ſaſſungswettkämpfe am 10. 8. 30 in Mannheim) wünſcht zahlreiches Erſcheinen D. Schutzſportleiter. Warnung. Hauſtierer mit Autos überſchwem⸗ men das Land verkaufen Ware in Päcken zu ho⸗ hen Sumen. deſſen Inhalt ſich, wie ſchon oft feſtgeſtellt wurde aus minderwertigen Qualitäten zuſammenſetzt. Sie ſuchen die Leute mit allen möglichen unwahren Angaben und ungehöriger Aufdringlichkeit zum Kauf zu bewegen und brin⸗ gen es oft auch mit Hilfe einiger Einwohner, welche in den meiſten Fällen vorher beſtochen ſind ſertig, die Ware an den Mann zu bringen. In ganz harmloſer Weiſe wird den Leuten beige⸗ bracht. Beſtellſcheine und Wechſel zu un erſchrei⸗ ben und ſobald dieſe Unterſchrift vollzogen iſt iſt der Kauf perfekt und rechtskräftig. Die Ab⸗ nehmer wiſſen in den meiſten Fällen in derarti⸗ gen Sachen keinen Beſcheid und laſſen ſich von Leuten, die wildfremd ſind, überreden. Es muß noch dazu geſagt werden, daß, wenn den Abneh⸗ mern bekannt wäre von welch zweifelhafter Seite die Ware geliefert wird, ſie ſowieſo keinesfalls zu einem derartigen Kauf die Hand bieten würden. Kaum iſt die Ware gekauft, ſo folgt die Reue auf dem Fuße und die Leute müſſen für Ware die ſie in den meiſten Fällen garnicht gebrauchen können, ihr gutes Geld hinlegen. Es ſei deshalb an dieſer Stelle nochmals ausdrücklich vor die⸗ ſen Hauſierern gewarnt. tgliedern durch Herrn Rechtsanwalt Brun fanden den Tod. Ein Funkbild: Die unter den Trümmern geborgenen Kin der 5 Truppen abtransportiert. 60 000 der unglücklichen Bewohner rund um Melfi ſind obdachlos geworden. Hinter ihnen liegt ihre Heimat in furchtbarer Zerſtörung. 3000 ihrer Angehörigen Das iſt das Werk der 30 Sekunden des furchtbaren Bebens: Ruinen. Trümmer, Tod. 2—— ö 2 werden von den aufopfernd arbeitenden Weinheimer Obſtgroßmarkt. OL. Weinheim, 29. Juli. Bei guter Anſuhr und ſehr guter Nachfrage wurden folgende Prei⸗ ſe genannt: Birnen 1. Sorte 18—25, 2. Sorte 16—18, Aepfel 1., Sorte 20-25, 2. Sorte 10—14, Früy⸗Zweiſchgen 27—31, Pflaumen 15-19, Ringlo 11—24, Früh- Mirabellen 2733, Pſir⸗ ſiche Kabinet 1. Sorte 50—59, 2. Sorte 3750. Stachelbeeren 15—18, ſchwarze Johannisbeeren 16, Stangen⸗Bohnen 21—25, Zwiebeln 5. Rot⸗ krant 11 Pfennig. Schiſferſtädter Gemüſeauktion. O Schifſerſtadt, 29. Juli. Auf der geſtrigen Auktion notierten: Einleggurken 60-120 pro 100, Salaigurken 1.25—2.25, Schlangengurken 15—19 pro Stück. Kopfſalat 4—7. Endivien 4—7, Weiß⸗ kraut 2—4, Rotkraut 5—7, Wirſing 1012, Buſchbohnen 14—20, Stangenbohnen 25—28, Blumenkohl 1. Sorte 53—55. 2. Sorte 27, To⸗ maten 19—24, Rettiche 3—6, Zwiebeln 4.25, Kartofkeln 4.50, Mirabellen 3529, Pflaumen 161. Anſuhr und Abſatz gut. Wetterbericht. Im Bereich ſchwachen Baro— melerſtieges iſt es zu einer vorübergehenden Beſſerung gekommen, doch zeigen die großen Regengebiete in Frankreich und Süddeutſchland daß wir noch weitere Niederſchläge erwarten müſſen. Die ſich immer wieder einſtellenden kur— zen Auſheiterungen führen bei ſtarker Einſtrah⸗ lung und hoher Luftfeuchtigkeit dann leicht zu kräftigen Gewitterregen. Noch keine Aenderung des unbeſtöndigen Wetters abzuſehen. Der heſſiſche Ackerbau 1930 Os. Darmſtadt, 28. Juli. Wenn auch die Landwirte von einem Jahr auf das nächſte ſich in der Art des Anbaues ihres Bodens nicht radikal umſtellen, ſo ſind doch die von Jahr zu Jahr auftretenden Veränderungen im Anbau, wie ſie die jährliche Anbauflächenerhebung aus⸗ weiſt, ein recht beachtenswertes Symptom dafür, inwieweit bis jetzt die Landwirte ſich den Ver— änderungen in der Marktlage für die einzelnen landwietſchaftlichen Erzeugniſſe beim Anbau anzupaſſen vermögen. Zugleich geben dieſe Ver⸗ änderungen gegenüber dem Vorjahr aber auch bereits gewiſſe Anhaltspunkte für Veränderun⸗ gen in dem zu erwartenden Ernteertrag. Die Ernte wird ja nicht nur durch die von Jahr zu Jahr wechſelnde Ergiebigkeit ſondern auch durch den Umfang der mit den einzelnen Frucht⸗ arten bebauten Flächen beeinflußt. Die land⸗ wirtſchaftlich benutzte Fläche beträgt in Heſſen zurzeit 478 894 ha., darunter 350 561 ha. Acker⸗ land. Gegenüber 1928—29 beträgt die Zunahme des Ackerlandes 02 Prozent. Der Anbau an Weizen iſt gegen 1928—29 um 48 Prozent und der Anbau an Zuckerrüben um 25.2 Prozent geſtiegen. Im Anbau von Kartoffeln iſt eine Abnahme um 133 Prozent zu verzeichnen. Be⸗ merkenswerte Verändenung hat im Jahre 1930 nur der Anbau von Zuckerrüben(ſtarke Erhö⸗ hung) und derjenige von Weizen(ebenfalls Er⸗ höhung) erfahren. Der Rückgang im Anbau von Gerſte und Roggen hält ſich in ſehr geringen Grenzen. Die im Vorjahre noch ſehr beträcht⸗ liche Ausdehnung des von den Erwerbsgarten⸗ baubetrieben in Anſpruch genommenen Bodens iſt faſt ganz zum Stillſtand gekommen. — Bekanntmachung. Betr.: Das Geſetz über die Ortspolizei. Der Heſſ. Miniſter des Innern hat in An- wendung der Beſtimmungen des Art. 2, Abſ. 1 des Geſetzes über die Ortspolizei vom 14. Juli 1921 angeordnet, daß nachſtehend aufgeführte orts- polizeiliche Angelegenheiten in den Städten Darm- ſtadt, Mainz, Offenbach, Gießen, Worms, Bad⸗Nau⸗ heim, Bensheim, Friedberg und in den Gemeinden Neu-Iſenburg, Lampertheim und Viernheim bis auf Widerruf von den Oberbürgermeiſtern, Bürgermeiſtern und den Bürgermeiſtereien auszu- üben und zu verwalten ſind: a) die Baupolizei,(ſoweit auf Grund des Art. 62 der Allgem. Bauordnung zur Zuſtändigkeit der Ortspolizeibehörde gehörig), b) das Desinfektionsweſen, c) die Feldpolizei; ſie iſt ausſchl. durch Gemeinde- beamte auszuüben, d) die Feuerpolizei mit der Maßgabe, daß die Ab- ſperrung der Brandſtätte, die Aufrechterhaltung und Sicherheit auf dem Brandplatze und die beſondere Fürſorge für die Sicherheit von Per⸗ 155 und Eigentum der ſtaatlichen Polizei ob— iegt, e) die Fleiſch- und Trichinenbeſchau, ) die Friedhofspolizei, g) die Marktpolizei, h) die polizeiliche Aufſicht in den ſtädt. und ge- meindlichen Anlagen, i) die chem. bakteriologiſchen Prüfungen auf Ge⸗ ſundheitsunſchädlichkeit der aufgeſtellten Mineral- waſſerapparate, k) die Schlachthofpolizei, 1) die Schulpolizei, m) die Wohnungspolizei. Für alle übrigen polizeilichen Angelegenheiten iſt die ſtaatliche Polizei zuſtändig. Viernheim, den 24. Juli 1930. Heſſiſches Polizeiamt: Lud wi g. Ilte Zeitungen Zum Broteinschlagen und Tapezieten empfiehlt Viernheimer Unzeiger