Englands weltmachtſtellung erſchüttert Das Britenvolk beginnt an ſeiner Zukunft zu Der bekannte Kenner und Beobachter briti⸗ ſcher und amerikaniſcher Gegenwartsfragen Andre Siegfried macht in den Zeiiſchriften„Le Petit Havre“ und„The Narion Athengeum“ bemerkenswerte Ausführungen über die gegen— wärtige Kriſe in England. Er ſagte darin u. a:: Gegenwärtig ſchreiter England durch die dunkelſten Stunden ſeit dem Weltkriege. Es iſt keine Beleidigung für dieſes edle und kraftvolle Volk, wenn ſeine bemerkenswerte Furcht vor unvorhergeſehenen Umſtänden feſtgeſtellt wird. Nahezu zehn Jahre hat England in einer Kriſe gelebt: mehrmals glaubte man ſich daraus zu erholen, und niemals zweifelte man an dieſem Glauben. Aber ſchon herrſcht ein neuer Sturm, während der alte noch brauſt. Wird die Arbeits. loſigkeit weiter um ſich greifen?(und ſie iſt ſchon auf dem Wege dazu). Soll die Ausfuhr ſich wei⸗ ter vermindern? Wird der britiſche Einfluß auf die internationale Politik weiterhin ſich ſchwä— chen? Das ſtändige Aufwallen dieſer Fragen hat eine Atmoſphäre ſtändiger Beängſtigung ge— ſchaffen. Kann tatſächlich ein Volk, das niemals das Selbſtvertrauen verloren hat, plötzlich be— ginnen an der Zukunft zu zwelfeln? Im 19. Jahrhundert beherrſchte die Welt das engliſche Wirtſchaftsſyſtem. Man glaubte, daß dieſe Herrſchaft des engliſchen Wirtſchaftsſy⸗ ſtems eine ewige ſein werde. Sogar nach dem Krieg, in der Kriſe des Jahres 1921, war man in England allgemeen dieſes Glaubens. Man glaubte damals, es ſei nur notwendig, das Gleichgewicht im internationalen Wirtſchaftsle— ben wieder zu finden. So grübelte man in Eng⸗ land über die Urſachen der auswärtigen Sor— gen, und ahnte nicht, daß die wirkliche Schwäche in England ſelbſt lag. Der Generalſtreik brachte ein Erwachen aus falſchen Vorſtellungen. Man erkannte die inne⸗ ren Schwächen, man hielt es für notwendig. die Welt ſo anzuerkennen wie ſie gegenwärtig iſt, zuzugeſtehen, daß wir im 20. Jahrhundert leben. mit den Vereinigten Staaien als führende Macht, mit dem fernen Oſten in Aufruhr gegen emropäiſche Vocherrſchaft und mit Dominiens. die geſtern noch Kinder waren, nun aber erwach— ſen ein eigenes Leben führen wollen. England iſt aufgewacht. Es kann ſeine Augen angeſichts ſeines ſchwindelnden Glaubens an die eigene wiriſchaftliche Ueberlegenheit nicht länger ver— ſchließen. Die Engländer fühlen daß ſie einer ſchweren Kriſis gegenüberſtehen, ſie fühlen das mehr moraliſch als materiell. Sie ſind in Gefahr. ſich durch die Wucht unglücklicher Umſtände dem Peſſimismus zu ergeben. Wer die Geſchichte Englands im 19. Jahr- hundert kennt. kann die erſten Spuren der ge— genwärtigen Kriſis mit Leichtigkeit um 1880 feſtſtellen. Das wird noch deutlicher. wenn man die Kriſis des Jahres 1885 unterſucht. Wir ſe⸗ hen in dieſem Augenblick England, das ſich auf vergangene Erfolge zur Ruhe legt anſtatt ſich weiter vorwärts zu treiben. Es ſetzte die Zeir ein. da engliſche Produktion und engliſcher Han- del weniger ernſt an die Aubeit gingen. Man kam ſpäter ins Geſchäft. machte in der Nacht zum Samstag Schluß für das ſogenannte Wo— chenende und kam erſt am Montag nachmittag wieder. Zwiſchen 1880 und 1890 iſt der Beginn des Verluſtes der engliſchen führenden Stellung auf dem Metallwarenmarkt. Ueberall zeigte ſich plötzlich die deutſche Konkurrenz. Man proteſtierie gegen ein„Unrecht.“ Die Kriſe des Jahres 1921 war keine plötz— liche Nachkriegserſcheinung, ſie war das Ergeb⸗ nis einer Entwicklung, die bereits vor etwa ei⸗ nem halben Jahrhundert eingeſetzt hatte Notwendig iſt deshalb nichr, eine Welt zu ändern, die nicht geändert werden kann, nicht wirtſchaftliche Bedingungen wieder zu beleben. die nunmehr ſeit 30 Jahren tot ſind notwendig iſt England an die Bedingungen des modernen internationalen Lebens anzupaſſen? Rationali⸗ ſierung? Natürlich. Aber das iſt ſchwer, wenn man gewohnt war, das Geld mir Leichtigkeit zu ſchaffen, ohne viel Arbeit, ohne viel Können, wenn man der Tradition gelebt hat dem tradi⸗ tionellen Glauben, daß das britiſche Preſtige ſchon an ſich ſelbſt genüge. Tatſächlich. England iſt durch ſeine Vergangenheit ſchlecht für ein ſolches Unternehmen vorbereitet. Daher kommt auch die außerordentliche Ver⸗ wirrung, die gegenwärtig herrſcht. Um die Ex⸗ portmärkte wieder zu gewinnen, müſſen die eng liſchen Waren am billigſten ſein. Aber Preiſe werden nicht mehr allein durch den Beſitz an Kohlenfeldern beſtimmt, Maſſenproduktion iſt Aus Angeſtelltenkreiſen geht uns nachſte⸗ hende Auslaſſung zur Junggeſellenſteuer zu: „Vom Standpunkte der ſozialen Steuerpolitik muß für jede Steuer der fundamentale Grundſatz maßgebend ſein, daß die Verteilung der Steuerlaſt nach der Tragfähigkeit zu er⸗ folgen hat. Sowohl die Ledigen-, als auch die Junggeſellenſteuer ſtehen dieſem ſozialen Grundſatz entgegen. Die Folge dieſer Steuer iſt, daß ein Lediger mit 200 Mk. Einkommen notwendig, und dazu iſt Amerika beſſer gelegen als die kleinen britiſchen Inſeln. Aber noch mehr, Arbeit muß produktive Arbeit ſein. Alles in allem, was notwendig iſt, iſt wirtſchaftliche Organiſation andere Abgaben. Millionen Arbeitsloſer. Kurz geſagt, England zögert vor den bruta⸗ len Maßnahmen einer Neuerung. Es behält ſei. Es hält weiter ne Arbeitsloſen und nährt ſie. am Alten feſt. Man muß über den gegenwärtigen Peſſimis⸗ mus in England erſchrocken ſein. Er erinnert an die Kriſe in Frankreich in den Jahren 1924 bis 1926. Frankreich hat ſich davon erholt. Auch England muß ſich davon erholen! Beachtliches Echo zur Leöigenſteuer „Ungerecht und unſozial““— Viele bleiben ledig wegen mangelhaften Einkommens... und dafür Beſteuerung? monatlich, der oft bloß deshalb ledig iſt, weil er nicht genug verdient, um eine Familie er⸗ nähren zu können, Steuer entrichten muß, während verheiratete Perſonen mit tragfähigerem Einkommen keine Ledigenſteuer zu entrichten brauchen. Daß die Ledigenſteuer auch als faſt einſeitige Belaſtung der Arbeitnehmer anzu⸗ ſehen iſt, beweiſt folgende Tatſache der Be⸗ verflüſſigung. Auguſt Schneider M. d. R., miniſter. Angeſtellten. Ernſt Lemmer M. d. R., frühe rer Bäumer M. d. R., Miniſterialrat. D. Höp⸗ Die Gründungsverhandlungen zur Bildung einer ſtarken Mittelpartei rern der Demokraten. dem Jungdeutſchen Orden und abgeſplitterten Mitgliedern der Deutſch⸗ nationalen Partei haben zu einem Erfolg geführt. Als„Deutſche Staatspaztei“ wird die neue Partei im diesjährigen Wahlkampf in Erſchein ung treten. Die außerparlamentariſche Leitung der neuen Partei hat der Hochmeiſter des Juna deutſchen Ordens Arthur Mabraun übernommen ——— Die Gründung der deutſchen Staatspartei Die Gründer der„Deutſchen Staatspartei“: Oben von links nach rechts: Oskar Meyeer, M. d. R., Staatsſekretär a. D., ꝗKülz M. d. R., Reichsminiſter. Arthur Mahraun, Hochmeiſter des Jungdeutſchen Ordens, De, Dietrich, Reichsfinanzminiſter, Koch-Weſer M. d. R., Reichsminiſter a. D. Unten von links nach rechts: Dr. Bergius, Heidelberg, Dr, W. der große Theoretiker der Kohlen⸗ und Vorſitzender des Gewerkſchaftsbundes der Führer der Jungdemokraten. Gertrud ker⸗Aſchoff M. d. R., preußiſcher Finanz- zwiſchen den Füh⸗ unbelaſter durch fiskaliſche und Ein Staat ohne eineinhalb zweifeln rufsſtatiſtik: Von den Selbſtändigen ſind nur 15 Prozent ledig, von den Angeſtellten aber 40 Prozent, und von den Arbeitern ſogar 50 Prozent. Je niedriger alſo die ſoziale Stellung iſt, umſo höher iſt der Anteil der Le⸗ vigen; ein Beweis dafür, daß die Levi⸗ gen⸗ und Junggeſellenſteuer ungerecht und unſozial iſt. Gegen die Ledigenſteuer ſpricht weiterhin der Umſtand, daß die Ledigen vielfach Eltern, Ge⸗ ſchwiſter oder Kinder ernähren müſſen. Es gibt gewiß genügend andere und beſſere Steuerquellen, ſo die von gewerkſchaftlicher Seite geforderte Verbrauchseinkommenſteuer, die jene Einkommensteile erfaſſen ſoll, die nicht dem notwendigen Verbrauch und auch nicht der Kapitalbildung, ſondern der Befrie digung der Luxusbedürfniſ'e dienen.“ Deutſch⸗polniſche Vereinbarung über die Grenzzwiſchenfälle Berlin, 29. Juli. Im Intereſſe der nachbar⸗ lichen Beziehungen haben ſich die beiden Ne— gierungen in Berlin und Warſchau nunmehr über die folgenden Punkte geeinigt: Soweit auf der einen oder anderen Seite Strafver⸗ fahren eingeleitet ſind, werden die beiden Re— rung der Fälle notwendige Material insbeſon ſtändigen Behörden zur Berückſichtigung bei den in Gang befindlichen Verfahren über— mitteln. Außerdem haben die beiden Maßnahmen getroffen, um holung ſolcher Zwiſchenfälle vorzubeugen Insbeſondere iſt den beiderſeitigen Grenzbean⸗ Regierungen jede unnötige Härte gegenüber Bevölkerung zu vermeiden. Vier Todesfälle durch Pilzvergiftung von Pilzen die der 76 Jahre alte Arbeiter Hch. Hahn und der Weber Paul Lungwitz aus Fran⸗ kenhauſen geſammelt und auch an andere Per⸗ ſonen abgegeben hatten, erkrankten am Samstag außer den Sammlern mehrere Perſonen unter ſchweren Vergiftungserſcheinungen und mußten dem Krankenhaus zugeführt werden. Bald nach ſeiner Einlieferung ſtarb Hahn., ebenfalls das Ehepaar Feſſad das mit Hahn im gleichen Haus wohnt. Am Montag vormittag erlag auch Lungwitz der Vergiftung. Ein Gaſtwirt und ſein Dienſtmädchen liegen noch ſchwer erkrankt darnieder. Sühne für die Mißhandlung Iſolde Reilers. lung ermächtigt ſei: angeſtellte Unterſuchung hat ergeben. daß di Organe der ſtädtiſchen Polizei amten we ien ontlaſſeon morden — 10 gegründet 1972 d ldchagddddhaafüfndaaddnd& Affen aldd np add fdp „Sänger- Einheit“ Viernheim De Ah 8 Uhr bends Eintritt frei! Der Vorstand. NB. 4 Uhr Kinderfestzu hierzu erbeten. fp Uggp Cüunp udn An& A Aung anon Add Am um Sonntag, den 3. Hugust 1930, ab 4 Uhr nachm. veranstaltet der Verein in d. Lokalitäten des Freischütz Sommerfest verbunden mit Konzert, Gesangsvor- trägen, turner. Darbietungen, Preis- kegeln, Schießen, Ballwerfen u. sonst. Ueberraschungen. TANZ im grolen Saale! Hierzu laden wir unsere gesamte Mitgliedsch. und deren Angehörige, sowie alle Brudervereine, Freunde des Kegel- und Schießsportes und die sanges- frohe Bevölkerung aufs herzlichste ein. Wertvolle Preise l in den Vereinsfarben. Rathaustrabe und Wasser tr.) Aufstellung u. Fühnchen- ausgabe/ 4 Uhr im Freischütz. Alle Kinder der Mitgl. Verlag. 3 Zimmer und Küche eventl. auch 2 Zimmer u. Küche, nebſt Zubehör per ſofort zu vermieten. Von wem, ſagt der halb 9 Uhr Heute Mittwoch Abend alt. Mrchenedor„Calla für den ganzen Chor. Pünkt⸗ lich und vollzählig erſcheinen. Der Dirigent. u gekanntmachung destchligen Ste unbedingt d. groge Versteigerung Hotel Odenheimer Neue e ae Vuldg V zu verkaufen Hansſtr. 2 arion Damen⸗ (Schulstraße, e e n Ge Wu wurde am Samstag abd. an der Filiale Schreiber in der Rathausſtraße ein Fahrrad Der ehrl. Finder wird um gefl. Rückgabe gebeten. Weinheimerſtr. 14 Ein gebrauchter Kinder⸗ Kar lola Mont- und Endivien- Salat verkauft M. 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Die Agentur Ava gramm der Regierung einſetzen ſoll, iſt einem erklärt, daß ſie im Hinblick auf tendenziöſe Mel⸗ 0 5 f gungen einiger ausländiſcher Blätter über die Vorgänge bei der Verhaftung von Frl. Iſolde Reiter in Groß⸗Beſchkerek zu folgender Mittel daß Dr. Scholz den geladenen Parteien zu⸗ f i nächſt nocheinmal die Frage vorlegte, ob ſie Die auf Anordnung des Miniſterpräft denten 05 e 5 b 5 Volkspartei eine große einheitliche Partei des aktiven Staatsbürgertums zu Scholz habe dieſen Vorſchlag vor allem damit begründet, daß die wahlmüde Bürgerſchaft ſich einige Verstöße begangen haben. Die dafür veranuvortlichen Be Die Parteien hätten jedoch dieſen Vorſchlag Wahlkampf geſcheitert ſei. Zweckmäßigkeits und taktiſche Gründe geweſen. Fraktionsgemeinſchaft zu bilden. Die Verhand⸗ geſchloſſen und würden morgen fortgeſetzt wer⸗ gung in der bürgerlichen Mitte hat heute erheb⸗ ſchuſſes zur Gründung der Deutſchen Staats⸗ partei die Dr. Scholz in Fortſetzung ſeiner Samm⸗ fordert. Dafür wird nach Auffaſſung politiſcher N Ae auch die Scholz⸗Aktion angeführt 55 diernheimer fin Viernheimer nbeimer Tageblatt— Blernheimer Nachrichten) ei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte e täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. untagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen 08 ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſte e u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fear recher 117.— rt a. M.— Schri Ar. Ie Fortſchritte der Sammlun Die Demokraten für die Deutſche Staatspartei— Gemeinſamer w mit der Deutſchen Volkspartei? Auf dem Partei⸗Ausſchuß der Deut⸗ ſchen Demokratiſchen Partei, der von etwa 400 Millionen Mitgliedern beſucht war, und über die Neugründung der Deutſchen Staatspartei beſchließen ſollte, wurde gegen vier Stimmen folgende Entſchlie⸗ zung angenommen:„Der Parteiausſchuß der Deutſchen Demokratiſchen Partei ſtimmt der Gründung der Deutſchen Staatspartei zu und ſtellt die Parteiorganiſation für den Wahlkampf zur Verfügung. Der Partei⸗ Ausſchuß wünſcht und erwartet, daß die deutſche Staatspartei mit größtem Ernſt bemüht ſein werde, alle geſinnungsver⸗ wandten Kräfte zu vereinigen und zu einheitlicher politiſcher Arbeit zuſammen⸗ zufaſſen.“ Der zweite Satz dieſer Entſchlie⸗ zung fand gegen nur eine Stimme An⸗ nahme. Die Beſprechungen der Mittel parteien. Berlin, 30. Juli. Heute mittag fand die angeregte Beſprechung der Mittelparteien ſtatt. Die etwa zwei Stunden währende Aus⸗ ſprache betraf zunächſt die Frage einer Fuſion dieſer Parteien im Wahlkampf. Zwar kam in eine Einigung nicht zuſtande, einen ge⸗ Der Entwurf der ſich für das Finanzpro⸗ Redaktionskomitee übertragen worden. Aeber die Beſprechung der Parteien der bürgerlichen Mitte erfährt man nachträglich, bereit ſeien, zuſammen mit der Deutſchen bilden. Dr. im Parteiwirrwarr nicht mehr zurechtfindet. abgelehnt, worauf auch die Verbindung im Dabei ſeien die vorgebrachten in erſter Linie Gegengründe Von der Volkspartei ſei weiterhin die Anre⸗ gung ausgegangen, über einen Burgfrieden im Wahlkampf hinaus im nächſten Reichstag eine lungen hierüber ſeien jedoch noch nicht ab⸗ den. enb Berlin, 30. Juli. Die Sammlungsbewe⸗ liche Fortſchvitte gemacht und zwar einmal durch die Zuſtimmung des demokratiſchen Parteiaus⸗ und zum anderen mit der Beſprechung lungsſitzungen mit den Führern der demokrati⸗ ſche Parteie abgehalten hat. Die Oppoſttion gegen die Staatspartei war im Parteiausſchuß nur recht gering, und ſogar Profeſſor Quidde, der am ſchärfſten gegen die Neugründung ein⸗ trar, erklärte bemerkenswerterweiſe, daß er nicht den Weg von Erkelenz gehen werde. Die Auf⸗ löſung ber demokratiſchen Partei ſelbſt wird wohl erſt im Herbſt erfolgen. da ſie na: vom Partei⸗ lag beſchloſſen werden kann. Van beſonderem tereſſe iſt aber, daß die zweite Entſchließung Parteiausſchuſſes ausdrücklich die Vereini⸗ aller geſinnungsverwandten Kräfte ramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt ng, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtell⸗Rathausſtr. Donnerstag, den 31. Zeitung (Siernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 18 i bei Wieberhe ſp Bat ſte Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., i olung abgeſtufter Ra mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plapvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht W mae Juli 1930 Koch⸗Weſer in der heutigen Konfeeraz der Var— teiſührer geſagt hat, er vertrete die Deutſche Ste atspartei. Im demotratiſchen Parteinusſchuß iſt dann über dieſe Beſprechung berichtet wor— den. ö Die Stimmung wird aus Kreiſen der Teilnehmer dahin gekennzeichnet, daß man die Verwirklichung des gemeinſa men Wahlaufrufs für das Sanierungs⸗ programm und der weiteren Fraktions⸗ gemeinſchaft durchaus für möglich hält Die größte pratktiſche Bedeutung wind der Frak— lionsgemeinſchaft beigelegt. denn ſie würde über eine Arbeitsgemeinſchaft weit hiuausgehen z. B. eine einheitliche Vertretung in den Ausſchüſſen herbeiführen, die nach dem hisher üblichen Schlüſſel für eine große Fraktion ſehr viel gün⸗ ſtiger iſt als für kleinere Gruvven. So würde ſich nach Auffaſſung parlamentariſcher Kreiſe mit der Einfluß der Mitte verſtärken. In Kreiſen der Deuiſchen Volkspartei bedau⸗ ert man zwar, daß die radikale Löſung eines ſofortigen Zuſammenſchluſſes zu einer Partei nicht angenommen worden iſt, weil die übrigen Parteien gewichtige Zweckmäßigkeitsgründe da⸗ gegen anführten. Sie weiſen z. B. darauf hin, daß es ihnen ſchwer ſein würde, ihre Flügel⸗ leute im ltkampf mit den Gruppen zuſam⸗ men auftreien zu laſſen, die ihnen am entfern⸗ teſten ſtehen. Immerhin ſieht man in der grund⸗ ſätzlichen Einigung die dann über den zweiten Vorſchlag des volksparteilichen Führers erzielt wurde, eine erhebliche Annäherung, die nach den Wahlen unter Umſtänden noch über die Frak⸗ tionsgemeinſchaft hinaus entwickelt werden kann. Am ſchärfſten haben ſich heute die Ver⸗ treter der konſervativen Volkspartei für das Zuſammengehen ausgeſprochen. Das wird auch inſofern als ein günſtiges Zei⸗ chen für die Sammelbeſtrebungen ausgelegt, als bereits auch die Lan dvolkpartei in die Kombination einbezogen werden kann. Ihre Antwort ſtreht noch aus. Naturgemäß hört man bei den beteiligten Parteien auch ſkeptiſche Stim— men, die darauf hinweiſen, daß die eigentlichen Schwieri len erſt in der morgigen Arbeit des Redattionsausſchuſſes beginnen und daß man deshalb abwarten muß, ob aus den Bemü⸗ hungen mehr als ein einfacher Burgfriede her— auskommt. Man glaubt aber doch, daß der Ge— danke, Staat und Wirtſchaft durch einen arbeits— fähigen Reichstag aus der gegenwärtigen Not zu retten, die Hemmungen zu überwinden hel⸗ fen wird. enb. Berlin, 31. Juli.(Eigene Mel⸗ dung!) Zur Beilegung des Konfliktes in der Berliner Metallinduſtrie hal das Reichsarbeitsminiſterium am Mittwoch einen erſten Schritt unternommen. Es hat die Angeſtelltenverbände zu einer Beſprechung geladen, die am ſpäten Nach⸗ mittag begann. Irgendein Reſultat dieſer Beſprechung liegt noch nicht vor. witb. Berlin, 30. Juli. In der Berl. Metall induſtrie ſind zahlreiche Kündigungen ausge⸗ ſprochen worden. Auch die Firma Flohr hat bereits geſtern 325 Leuten gekündigt. Die Lage iſt durchaus nicht einheitlich. Bei der A E.. beiſpielsweiſe ſollen 10 Prozent der Gehälter eingeſpart werden. Ob dies durch Entlaſſung einiger höhergeſtellter Angeſtellten oder einen allgemeinen Abbau erfolgen wird, weiß man noch nicht. Bei Siemens, bei der A. E. G., bel eſem Zuſa n enhang iſt auch zu erwähnen, daß Die Staatspartei erhält Liſte Nr. 6. enb. Berlin, 31. Juli.(Eigene Meldung.) Zwiſchen der Deutſchen Staatspartei und dem Reichsinnenminiſter iſt— laut„Berliner Tageblatt“— vereinbart worden. daß die Deutſche Staatspartei auf der Wahlliſte die bisher von den Demokraten eingenommene 6. Stelle erhält. Neue Mitglieder der Konſervativen Volkspartei. wtb. Berlin, 30. Juli. Der frühere Reichs- finanzminiſter von Schlieben, Staatsſekretär a. D. Hagedorn, der frühere Staatsminiſter von Brenning und der Vizepräfiden! des Reichsverbandes der Induſtrie Abraham Fro— wein⸗Elberfeld haben ihre Mitgliedſchaft ber der Konſervativen Volkspartei angemeldet Der Flug des„R 100“ wib Newyork, 31. Juli. Nach Meldung der Aſſociated Preß aus Montreal erwartet man das engliſche Luftſchiff„R 100“ im Flughafen von St. Hubert heute nachmittag oder abends. Ein mittags 12,30 Uhr(amerikaniſcher Zeit) eingegangener Funkſpruch vom Luftſchiff beſagt, daß es ſich Belle Isle nähere. Man hofft heute früh Land zu ſichten. Die Fahrt verlief bisher ohne Schwierigkeiten und Motorſtörungen. wtb. Newyork, 31. Juli. Der Londoner Ver⸗ tretung der Aſſociated Preß iſt folgender Funk- ſpruch vom Dampfer„Expreß of France“ zuge- gangen:„Um 6 Uhr abends Greenwicher Zeit ſichteten wir das Luftſchiff„R 100“ in etwa zehn Meilen Entfernung. Das Luftſchiff befand ſich etwa 625 Meilen von Belle Isle. Das Wetter iſt ſchön. N. 100 hat den Ozean überflogen. Montreal, 31. Juli.(Radio!) Das Luft⸗ ſchiff R 100 hat Belle Iſle— Küſte von Labrador— um 3 Uhr morgens(Meg.) ge⸗ ſichtet. Der Sprengſtoffanſchlag in Solingen witb. Solingen, 30. Juli. Amtlich wird zu dem Sprengſtoffanſchlag im Solinger⸗Wald Der Konflikt in der Metall⸗ induſtrie Verhandlungen im Reichsarbeitsminiſterium Bergmann und den Adlerwerken find bisher mitgeteilt: Als am Morgen des 30. Juli der Entlaſſungen nur in Ausſicht geſtellt worden, falls ſich die Angeſtellten nicht durch Unter⸗ ſchrift mit der Einführung von Kurzarbeit ein⸗ verſtanden erklären. Auch bei Borſig hat ge⸗ ſtern eine große Betriebsverſammlung ſtattge⸗ funden, bei der von der Leitung Kündigungen in Ausſicht geſtellt worden ſind und zwar wür⸗ den hier ungefähr 100 Angeſtellte betroffen werden. Falls die angedrohten Kündigungen in den bisher genannten Betrieben durchge⸗ führt werden, iſt damit zu rechnen, daß etwa 3 000 Angeſtellte ſtellungslos werden. Bei Bergmann iſt inzwiſchen Kurzarbeit eingeführt worden, was aber von den Angeſtelltenorgani⸗ ſationen als Proviſorium angeſehen wird. Der Verband Berliner Metallinduſtrielter er⸗ klärt auf Anfrage, daß die von den einzelnen Firmen angekündigten Entlaſſungen keines⸗ wegs einen Tarifbruch darſtellten. Die Kündi⸗ gungen ſeien auch nicht auf eine Richtlinie des Verbandes zurückzuführen, ſondern entſprän⸗ gen der eigenen Initiative der Betriebe ſeloſt. 4e. Jahrgang gsbewegung ahlaufruf und Fraktionsgemeinſchaft Werkmeiſter der Firma Klepp die Fabrik betrat, die von einer zwei Meter hohen Mauer umgeben iſt, fand er an der Fabrikmauer eine entſetzlich verſtümmelte, noch brennende Leiche vor. Neben der Leiche lag ein geladener Revolver. Nach den polizeilichen Ermittelungen ſollte auf die Azetylen-Anlage der Spreng⸗ ſtoff⸗Fabrik ein Attentat verübt werden. Der Täter, der bei dem Verſuch ſelbſt ums Leben kam, hatte mit einer Leiter das Fabrikgebäude erſtiegen und das eine Ende eines elektriſchen Drahtes an eine über das Dach geſpannte Hoch⸗ ſpannungsleitung befeſtigt. Wahrſcheinlich iſt, als er mit einem Meſſer von dem Draht⸗ ende die Iſolierung entfernen wollte, die vor ihm liegende Sprengladung zur Entzündung gelangt und hat ihn getötet. Bei dem Cetö⸗ teten wurde außer dem Revolver und einem Iſoliermeſſer noch eine Iſolierzange gefunden. Der Name des Verbrechers iſt noch nicht be⸗ kannt. Der Materialſchaden iſt gering. Tagesnachrichten 20 Kinder in einem Steinbruch verſchüttet. Drei Tote. web. London, 31. Juli. Von plötzlich nieder— ſtürzenden Erdmaſſen wurde in einem Stein⸗ bruch bei Saint Helens(Lancaſhire) eine dort ſtehende Gruppe von etwa 60 Kindern überraſcht und etwa u 20 verſchüttet, von denen drei nue als Leichen geborgen werden konnien Neun Kinder erlitten Verletzungen. Ueberfall auf einen Wohlfahrtsbeamten. Niedergeſchoſſen und ihm 10 000 Mark geraubt. enb. Berlin, 30. Juli.(Eigene Meldung). Geſtern abend wurde der Amtsvorſteher Surek in ſeiner Wohnung in Frankfurt a. M. über⸗ fallen und durch einen Schuß in die Herzgegend lebensgefährlich verletzt. Er hatte etwa 8 10 000 Mark Wohlfahrtsgelder abgeholt, die er am Mittwoch an die Armenpfleger ſeines Bezirks auszahlen ſollte. Das Geld wurde geraubt. Von den Tätern fehlt jede Spur. Erdſtüße in Panama. wib. Colon, 31. Juli. Geſtern nachmittag kurz vor 14 Uhr wurde an der atlantiſchen Küſte des Ismus von Panama ein neuer Erdſtoß ver⸗ ſpürt, wodurch die Bewohner von Colon in gro— ße Aufregung gerieten. Opfer an Menſchenleben und ſonſtige Schäden werden jedoch nicht ge— meldet. wib. Chriſtobal(Panama), 31. Juli. Durch das geſtrige Erdbeben, ſind die Mauern des Verwaltungsgebäudes in Balboa ſchwer beſchä— digt worden. Ein polniſches Militärflugzeug über deutſchem Gebiet. wib. Marienwerder, 30. Juli. Ein polniſches Militärflugzeug überflog heute vormittag um 11.55 Uhr von Mewe kommend die Ort⸗ ſchaften Kanitzken, Weichſelburg, Klein⸗ Nebrau, Stangendorf und Ruſſenau im Kreiſe Marienwerder. Das Flugzeug ſchlug dann die Richtung nach Graudenz ein. Die polniſchen Hoheitszeichen ſind einfrei feſtgeſtellt worden. Der Europa⸗Rundflug. witb. Berlin, 31. Juli. Von den 60 geſtar⸗ teten Europa⸗Rundfliegern ſind 33 über die ganze Strecke gekommen. Das Ergebnis der Geſamtwertung dürfte nicht vor Mitte Auguſt bekanntgegeben werden. . 9 . TTT Jei ger Wie ſteht es mit dem Fernſehen? Ein Geſpräch mit dem Direktor der Rundfunkgeſellſchaft— Intereſſante SFern⸗ ſehverſuche— Das Problem iſt im Prinzip gelöſt— Es fehlen vor allem noch Nachdem Fernſehen und Fernkino in den letzten Jahren immer wieder neue Senſati⸗ onen entfeſſelt haben, iſt es an der Zeit, ein- mal zu fragen was denn nun bei all den vie⸗ len Erfindungen für den Konſumenten die⸗ ſes Fortſchrittes: für den Rundfunkhörer, praktiſch herauskommt. Ein Mitarbeiter der „Rhein-Main- Volksztg“. hat deshalb in einem Geſpräch mit Dr. Magnus. dem Direktor der Reichs⸗Rundfunk⸗Geſellſchaft. der gleichzeirig Vorſitzender des Allgemeinen Deutſchen Fernſeh-Vereins iſt, folgende Fragen aufge- worfen: „Wie ſteht es um die Anwendung der Fernſeh⸗Technik auf die Praxis?“ „Wann wird der Rundfunk Fernſehen in ſein Programm aufnehmen?“ „Was hat der Rundfunkhörer von dieſem Programm zu erwarten?“ Die Antwarten, die Dr. Magnus auf dieſe Fragen erteilte ſind als authenriſche Aeuße— rungen zu betrachten. Dr. Magnus wies zunächſt darauf hin, daß man ſeit der Funkausſtellung auf der die heute vor— liegenden Syſteme von Baird. Karolus Mithaly gezeigt wurden, im Reichspoſtzentralamm dau- ernd mit der Prüfung neuer Ergebniſſe und mit der permanenten Erprobung der genannten Syſteme beſchäftigt ſei. „ eſe Forſchungsaxbeiten ſind für uns von größter Bedeurung. Denn von ihrem Reſuliat hängt u es ab ob und wann wir den Fernſeh— funk in unſer Programm aufnehmen werden. Ich möchte betonen, daß wir an ſich durchaus bereit ſind, unſere Hörer nun auch zu„Sehern“ zu machen— aber hier kommt alles auf die nächſte Entwicklung der Technik an. Dieſe Ent— wicklung iſt gegenwärtig noch nicht ſo weit gedie— hen um für den Rundfunk Brauchbares bieten zu können. Die Fernſehbilder, wie ſie heute her— geſtellt werben, könnten zwar das Intereſſe ei— niger aufmerkſamer Baſtler nachhalten, haben aber noch nicht die Qualität, die ſie für Rund— funkzwecke haben müßten. Um ganz gewiſſenhaft vorzugehen. werden wir in dieſen Wochen großzügige Empfangsbe— obachtungen der gegenwärtigen Sendungen ver— anſtalten. Wie Sie wiſſen. werden ſeit einiger Zeit vom Witzlebener Sender in Berlin täglich vormittags und in der Nacht von Freitag auf Samsiag Fernſeh⸗Verſuchsſendungen durchgeführt. Sie zu empfangen ſteht ſchon heute jedem Rundfunkhörer frei. Die Beobachtungen die wir jetzt beim Empfang dieſer Verſuchsſen— dungen ſyſtematiſch ſammeln werden. können die Verwirklichung der Fernſeh-Träume weſentlich beſchleunigen. Ich betone nochmals: der Rund⸗ funk wird keine Koſten ſcheuen, um das Fern- ſehen in jenem Moment beginnen zu laſſen in dem es ein Fernſehen wirklich gibt. Das heu— tige Fernſehen iſt aber zum großen Teil nur ein Fern-Schielen. Um die Schwierigkeiten aufzudecken die wir überwinden müßten, brauchte ich nur die Auf⸗ gabe zu zeigen die es zu erfüllen gäbe. Wir ha⸗ ben ſeinerzeit beim Bildfunk nur Photos über- tragen können— alſo nur Bilder die jeder Rundfunkhörer auch in ſeiner Zeitung ſehen kann—. und wir haben den Bildfunk eingeſtellt, weil der Rundfunkhörer ſie in ſeiner Zeitung eben auch— billiger ſehen kann Beim Fernſe⸗ hen könnten wir natürlich ſehr viel mehr bie ten: Uebertogung aktueller Vorgänge bildliche Ergänzung der geſprochenen Funk-Reportaoe aten die billigen Apparate Die Sende-Apparaturr iſt aber noch ſo kompliziert daß ſie kaum trans⸗ portabel iſt, und bei Verſammlungen. Feiern. ſporilichen Veranſtaltungen nur unter großen Schwierigkeiten aufgebaut werden könnte. So, wie ſie heute iſt kann man ſie mithin für aktu⸗ elle Bilderberichterſtattung nicht verwenden, und gegenüber dem Kurbelkaſten wäre ſie kaum kon⸗ kurrenzfähig. Man müßie alſo zunächſt mit dem Fernſehen von Filmen beginnen, aber auch das wäre ſchon ein gewaltiger Fortſchritt. Geſichter die für eine Fernübertragung nicht eigens geſchminkt ſind, wirken meiſt undeutlich. blaß und verſchwommen— auch dieſer Mangel verhindert vorläufig noch das Fernſehen aktu- eller Vorgänge. Er bindert freilich nicht das Fernſehen eigener unterhaltender Darbietungen — aber hier wie dort wären Empfangs-Appa⸗ rate notwendig die das Mattiſcheibenbild vergrö— ßern und auf eine Leinwand werfen. Solche Ge— räte anzuſchaffen. wäre für den Rundfunkhörer natürlich entſprechend teuer. Und damit ſind wir beim Portemonnaie an⸗ gelangt. Ich glaube kaum daß man die Rund⸗ funkgebühren für das Fernſehen erhöhen wird. Aber es gibt noch keine Empfangsgetäte. die im Serienbau möglichſt billig hergeſtellt und alſo volkstümlich werden können. So lange es ſolche Geräte nicht gibt, iſt die Einführung des Fern⸗ 40 Millionen Mark verbrannt? Unglaubliche Enthüllung en der Die Münchener„Welt am Sonniag“ bringt eine aufſehenerregende Mitteilung, wonach man im deutſchen Reichsfinanzminiſterinu ge⸗ genwärtig damit beſchäftigt ſein ſoll, einen Zinſenbetrag von vierzig Millionen Mark ie⸗ gendwie zu verbuchen, der in Wirklichkeit gar nicht mehr exiſtiert, ſondern verbrannt worden iſt. Der frühere Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler ſoll, ſo heißt es in der Mitiei⸗ lung weiter, kurz nach ſeinem Amtsantriit auf einen Geheimfonds der Reichswehr im Betrage von vierzig Millionen Mark, beſtehend in Schatzanweiſungen des Deutſchen Reiches, ge⸗ ſtoßen ſein, der wahrſcheinlich von Kupitün Lohmann geſchaffen worden iſt. Es ſoll Köhler auch gelungen ſein, ſich des Fonds zu bemäch⸗ tigen. Da aber die Gefahr beſtand, daß die Sa: che bekannt werde, habe er ſich nicht anders za helfen gewußt, als in einer Nacht den ganzen Fonds unter ſeiner perſönlichen Aufſicht ver⸗ brennen zu laſſen. Als Zeugen hierfür nennt das Münchener Blatt den Reichsſinanzminiſter Köhler ſelbſt. (Wir geben die Meldung mit allem Vor- behalt wieder und überlaſſen die Verantwor⸗ tung für ihre Richtigkeit der„Welt am Sonn⸗ tag“. Es bleibt abzuwarten, was Reichsfinanz⸗ miniſter a. D. Köhler zu dieſen unglaublichen Enthüllungen ſagt, und ee ſich ja dann »ausſtellen, ob die ſehens im Rundfunk zwecklos. Denn wir wären ohne Publikum, ohne Reſonnanz, und die Sen- dungen würden unter Ausſchluß der Oeffentlich⸗ keit ſtatifinben. Darum liegt hier in der Konſtruktion billiger Apparate für den Fernſeh⸗Empfang, eine der wichtigſten Aufgaben für die Erfinder und die hinter ihnen ſtehende Induſtrie. Daß eine ſolche Verbilligung ſchnell zuſtande kommen kann. wenn nur der gute Wille da iſt har die Radio⸗Induſtrie ja ſchon einmal bewieſen. Noch ein zweites Moment iſt zu bedenken. Einführung des Fernſehens würde zweifellos einen unabſehbaren Gewinn für den pädagogi- ſchen Funk bedeuten. Faſt alle Vorträge— ſeien ſie nun techniſcher geographiſcher, naturwiſſen⸗ ſchaftlicher kunſthiſtoriſcher Art— wären durch Bildfolgen wirkſam zu illuſtrieren. Wir brauch⸗ ten aber, ebenſo wie bei den Reportagen und unterhaltenden Darbietungen zwei Wellen: eine für Bild eine für Sprache. Die Wellen aber ſind knapp geworden im Aether. Sollen einige Wellen frei werden, ſo müſſen wir den Bau der neuen Großſender energiſch vorwärtstreiben. Größere Frequenzbereiche ſind Vorausſetzungen für das Fernſehen, und die geplanten Rieſen⸗ ſender haben dafür zu ſorgen, daß dieſe Voraus. ſetzungen erfüllt werden. „Welt am Sonntag“ ruht oder ob es ſich, was wir einſtweilen an⸗ nehmen müſſen, um einen plumpen Schwindel handelt. Die Red.) Ein Schreiben des Reichskanzlers an Hugenberg witb Berlin, 30. Juli. Reichskanzler Dr. Brüning hat an Geheimrat Hugenberg folgen⸗ des Schreiben gerichtet „Sehr geehrter Herr Geheimrat! Ihr gefl. Schreiben vom 25. Juli habe ich erhalten, nachdem der Herr Reichspräſident be⸗ reits die neuen Notverordnungen aufgrund des Artikels 48 unterzeichnet hatte. Die Verwirklichung des geſamten Oſtpro⸗ gramms iſt durch die Abſtimmung des 18. Juli verſchoben. Eine Einbeziehung des von der Reichsregierung vorgeſehenen Geſamtpro⸗ gramms in die aufgrund des Artikels 38 er⸗ laſſenen Notverordnungen iſt aus verfaſſungs⸗ rechtlichen und kreditpolitiſchen Rückſichten nicht möglich. Eine Verſchleppung der Entſcheidungen über das Oſthilfegeſetz war m. W. nie beabſich⸗ tigt. Allerdings war den Parteien klar, daß vor der Verabſchiedung des Etats und der Deckungsmaßnahmen das Oſthilfegeſetz nicht insgeſamt hat verabſchiedet werden können und nicht ſchon jetzt die Grundlage für einige auf eine Neiße von Ihnen vorgeſehenen Maß— nahmen geſchaffen werden konnte, ſo trifft die Schuld hierfſir die Parteien, die der Reichs⸗ regierung die zur Erfüllung auch dieſer Maß⸗ nahmen notwendigen Mittel verſagt haben. n 100 auf halbem ege wib Newyork, 30. Juli.(Radio.) Der Dampfer„Arſonia“ teilt der„Aſſociated Preß“ durch Funkſpruch mit, daß das engliſche Luft⸗ ſchiff„R 100“ heute früh um 8.15 Uhr m. e. Z. 53,48 Grad n. Br. und 30,31 Grad w. L. die „Arſonia“ überflogen und Signale mit den Dampfer ausgetauſcht habe. An Bord des Luft⸗ ſchiffes ſei anſcheinend alles in Ordnung Die angebene Poftition befindet ſich etwa 1500 km. weſtlich von Irland. Vermiſchtes Schwere Strafen für Schwarzbrenner. Koblenz, 30. Juli. Vor dem hieſigen Schöf⸗ fengericht ſtanden vier Weinhändler bezw. Weinbrennereibeſitzer unter Anklage des Ver⸗ gehens gegen das Branntweinmonopolgeſetz. In zwei Fällen wurden zwei Branntwein⸗ händler aus Polch bei Megen und aus Bonn wegen Branntweinmonopolhehlerei zu einer Geldſtrafe von 39 000 Mark bezw. zu 13 300 Mk. verurteilt. Ferner wurden beide Ange⸗ klagte zu einem Geſamtwerterſatz in Höhe von 6000 Mk. verurteilt. Gleichzeitig wurden den Angeklagten die erheblichen Koſten des Ver⸗ fahrens zur Laſt gelegt. Im zweiten Falle han⸗ delt es ſich um zwei Schwarzbrennereibeſitzer aus Ediger und Metternich a. d. Moſel. Die Angeklagten hatten in einer Schnapsbrennerei den Schnaps ſchwarz gebrannt und an den Mann gebracht. Während ſie in der Verhand⸗ lung angaben, nur ganz wenige Mengen Weingeiſt unter Umgehung der Anmeldung verkauft zu haben, wurde durch die Zollbehör⸗ de der Beweis erbracht, daß es ſich um min⸗ deſtens 3001 Liter ſchwarzgebrannten Wein⸗ geiſt handeln muß. In die Enge getrieben, ge⸗ ſtanden die Angeklagten die angegebene Höhe der Weingeiſtmenge ein. Das Arteil lautete gegen die Angeklagten auf 61000 Mark Geld⸗ ſtrafe und drei Monate Gefängnis und als Geſamtſchuldner auf eine Werterſatzſtrafe von 20800 Mark. Ferner wurden in dieſem Falle die Brennereieinrichtungsgegenſtände beſchlag⸗ nahmt und eingezogen. Spinale Kinderlähmung im Hanauer Land. Ein Todesfall. totb Kehl, 30. Juli. Die aus dem Elſat ein⸗ geſchleppte ſpinale Kinderlähmung hat zu mehr⸗ fachen Erkrankungen im Hanauer Jand geimurt Beſonders im Bezirk Lichtenau in eine Re'h⸗ von Erkrankungen aufgetreten, weshalb die fetzt zu Ende gegangenen Ferien der Lanbſchulen in einigen Orten des Bezirks bis auf weiteres verlängert wurden. In Greffern iſt ein Krank⸗ heitsfall tödlich verlaufen. Anklageerhebung im Fall Lampel. witb Breslau, 30. Juli. Die Juſtizpreſſe⸗ ſtelle Breslau teilt mit: In der Strafſache ge⸗ gen Lampel und Genoſſen hat nunmehr die Staatsanwaltſchaft Neiße gegen die drei Ange⸗ klagten Lampel, Schweninger und Weunditz, Anklage wegen Mordes erhoben. Jetzt 63 Säuglinge geſtorben. wib Lübeck, 30. Juli. Die Calmette⸗Fütte⸗ rung hat abermals ein Opfer gefordert, nach— dem in den letzten Tagen in der Sterblichkeits⸗ und Krankheitsziffer bei den mit dem Anti⸗ tuberkuloſe-Präparat gefütterten Säuglingen ein Stillſtand eingetreten war. In der letzten Nacht iſt abermals ein Säugling geſtorben, wo⸗ durch ſich die Zahl der Todesfälle auf 63 er⸗ höht hat. Erkrankt ſind noch 37 Säuglinge, ge⸗ Mit dem Ausdruck ausgezeichneter Hochach— heft be⸗ tung(gez.:) Dr. Brünino.“ beſſert 73, geſund bezw. in ärztlicher Beobach⸗ 73, tun! befinden ſich 56. Schalten der Schuld. Roman von Guſtav Rehfeld. Urheberrecht durch Heroldverlag Homburg-Saar. (30. Fortſetzung.) Kaum war ſie hinaus, ſo ſprang das junge Mädchen erregt auf. Sich die ſchmalen Hände an die fieberhaft brennenden Schläfen preſſend, flüſterte ſie bebend: „Alſo heute wird er kommen, der Elende!— O, wie ich ihn haſſe! Doch vielleicht iſt es beſ— ſer, wenn ich mich verſtelle, meinen Haß nicht zeige! Vielleicht beſitzt er noch einen Funken Ehre und läßt mich frei! Wenn aber nicht— o, mein Gott, was dann? Lange ertrage ich dieſes müßige Hindämmern, die ſtete Aufregung nicht mehr; meine Gedanken verwirren ſich,— ich füh⸗ le es, ich könnte ihn mit meinen Händen erdroſ— ſeln! O, mein Gott, hilf mir aus dieſem Elend, — laß das Kind des Raubmörders nicht eben— falls zur Mörderin werden, du, der du die Sün⸗ de der Väter heimſucheſt an den Kindern!“ Und ſie ſank auf ihre Knie, legte die glühende Stirn auf die gefalteten Hände und begann ein leidenſchaftliches Gebet, das ihr inſofern Er— leichterung brachte, als ſie dabei in einen kurzen, von wilden Träumen gequälten Schlummer ver— ſank.— Plötzlich fuhr ſie empor. Laute Schritte nä⸗ herten ſich, der Schlüſſel wurde in das Schloß geſteckt und herumgedreht. Sie hatte gerade noch Zeit, aufzuſpringen, als die Tür aufging und Konſul Frieſen im eleganten Geſellſchaftsanzuge, ſorgfältig friſiert, die vollen Wangen gerötet, ein freundliches Lächeln um den Mund, und einen großen Karton unter dem Arm, eintrat. „Guten Abend, mein teures Kind!“ ſagte er halblaut.„Verzeihen Sie, daß ich nicht eher kam, mich nach Ihrem Befinden zu erkundigen, aber es war mir beim beſten Willen nicht möglich. Nun ſagen Sie mir vor allen Dingen: wie geht es Ihnen?“ Helene ſagte kein Wort. Sie hatte ſich hinter einen Fauteuil geflüchtet, auf deſſen Rücklehne ſie ſich mit beiden Händen ſtützte, und ſtarrte ihn mit brennenden Augen an. „Ich bringe Ihnen etwas mit, teuerſte He— lene!“ fuhr Frieſen nach einer kurzen Pauſe gleichmütig fort und reichte ihr den Karton. Da ſie ihn nicht nahm, ſtellte er ihn auf den Seſſel und ſagte lächelnd:„Es iſt ein reizendes Ko⸗ ſtüm,— Geſellſchaftsrobe,— wird Ihnen beſſer ſtehen, als das ewige, langweilige Schwarz!“ Helene lachte höhniſch auf. „Originell, in der Tat!“ ſagte ſie ſpöttiſch. „Nehmen Sie das reizende Koſtüm nur ruhig wieder mit und da—“ ſie warf ihm einen in Papier gewickelten Gegenſtand vor die Füße— haben Sie auch gleich das Armband, welches ich in Ihrem Hauſe zurückzulaſſen vergaß!“ „Aber, beſte Helene, wer wird denn——“ „Jetzt verlange ich zu wiſſen“, unterbrach ihn Helene, dich vor ihn hintertretend und ihn flam⸗ menden Auges meſſend,„wer Ihnen das Recht gab, mich durch nichtswürdigen Verrat hierher⸗ bringen zu laſſen und mich meiner Freiheit zu berauben, mich, die es mit jeder Faſer des Her⸗ zens zu meiner unſchuldig im Gefängnis ſchmach⸗ tenden Schweſter zieht? War es nicht genug, daß man mich in Ihrem Hauſe auf jede Weiſe kränkte und beleidigte, ſo ſehr ich mich auch be⸗ mühte, meine Pflicht an Ihren Kindern zu er⸗ füllen? War es noch nicht genug, daß man mich einer Bettlerin gleich auf die Straße warf? i Sie mir auch dieſe Schmach noch an⸗ tun 70 „Aber, meine Teuerſte,“ beſchwichtigte der Konſul ſie, ſich gekränkt ſtellend,„wie können Sie meine edelſten Abſichten nur dergeſtalt ver⸗ kennen? Ich verſichere Ihnen daß ich es gut meinte 8, „Fräulein Felsen, wenn ich bitten darf!“ „Sehen Sie,“ fuhr Frieſen uneingeſchüchtert fort,„meine Frau hatte, ehe ich es zu verhin⸗ dern vermochte, die unverzeihliche Grauſamkeit begangen, Sie zu entlaſſen, obwohl Sie doch nichts dafür können, daß Ihr Vater— Ihre Schweſter auf Abwege gerieten! Da ſagte ich mir denn, daß es meine Pflicht ſei, für Sie zu ſorgen, und ſo ließ ich Sie denn in der beſten Abſicht— mein Verwalter fuhr gerade vor— über, und ich konnte ihn damit beauftragen— hierherbringen, wo Sie zurückgezogen von der Welt leben und all die Ihnen widerfahrene Un⸗ bill vergeſſen können!“ „Angenommen, es verhielte ſich ſo, wie Sie die Sache darſtellen,“ ſagte Helene höhniſch, die kleinen Hände in den Falten ihres Gewandes ballend,„weshalb werde ich dann aber hier voll⸗ ſtändig wie eine Gefangene behandelt, weshalb Tag und Nacht unter Schloß und Riegel gehal⸗ ten?“ „O,“ ſagte Frieſen mit leichter Verlegenheit, „das— das habe ich allerdings nicht gewollt, — es iſt das wohl ein kleiner Uebereifer, der ſonſt ſehr braven, mir durchaus ergebenen Leute, die wohl allzu beſorgt für Ihre Sicherheit ſind. Die Gegend hier gilt momentan nicht für ganz ſicher; es treibt ſich allerhand Geſindel umher, und bis dasſelbe von den Behörden eingefangen iſt, mein⸗ ten Zettritzes wohl, es ſei beſſer, wenn Sie Ihre Gemächer nicht verließen. Man hätte es Ihnen allerdings ſagen ſollen,— wie geſagt, es tut mir ſehr leid,— ich—“ „Genug, genug,“ wehrte Helene mit der Hand, „ich ſehe es ein, daß es nichts als väterliche, treumeinende Fürſorge von Ihrer Seite war, wenn ich gegen meinen Willen hierher gebracht und hier faſt zwei Wochen hindurch hinter Schloß und Riegel gehalten wurde!“ ze Ihr Beſtes wollte! Sehen „In der Tat, mein teures Fräulein, es iſt wirklich nichts als treueſte Fürforgel Möchten Sie es doch endlich glauben, wie überaus mir Ihr Wohl am Herzen liegt, wie ich Ihnen die Erde zum Paradieſe machen möchte, wenn— Sie mir nur ein kſein menig Liehe ſchenken wol— len!“ „Wenn es wahr it, a, nr die Erde zum Paradieſe machen möchten, ſo würden Sie mir gewiß auch eine Bitte nicht abſchlagen?“ „Nennen Sie mir dieſelbe, teuerſte Helene, ſprechen Sie ſie aus und ich will ſie erfüllen, ſo⸗ fern es irgend in meiner Macht ſteht!“ „So laſſen Sie mich ſofort nach dem nächſten Bahnhof fahren! Ich muß zu meiner Schweſter und ihr beiſtehen in ihrer Not!“ Der Konſul ſtutzte und machte ein enttäuſch⸗ tes Geſicht. Dann ſprach er zögernd:„Das— mein liebes Kind— hätte wohl— keinen Zweck! Hm!— Sehen Sie— Ihre Schweſtern gut wie gerichtet— wie die neueſten Do lauten. Daß ſie den Mord begangen hat, ſich den— hm!— Beſitz des Geldes und der Juwelen zu ſichern, iſt— leider erwieſen. Ju⸗ gendliche Uebereilung— hm!— Was wollen Sie da noch bei ihr? Das— das wäre verfehlt! Es iſt alſo wirklich das Beſte für Sie, Sie blei⸗ ben hier, denn es würde ſich für Sie, deren Va⸗ ter, deren Schweſter—— Nun, ich will es nicht gern ausſprechen! Es würde ſich für Sie ſchwer⸗ lich noch eine Stellung finden,— Sie würden bald der Not, dem Elend anheimfallen! Hier hingegen ſteht Ihnen alles zur Verfügung: Haus und Hof, die Leute, meine Börſe und— mein Horz! Erinnern Sie ſich deſſen, was ich Ihnen anbot,— ich halte es auch jetzt noch aufrecht! Sie wiſſen——“ Er ſchwieg, denn in dieſem Augenblick pochte es an die Tür und gleich darauf trat die Frau mit einer großen Platte voll der auserleſenſten Speiſen herein, die ſie auf den Tiſch zu ſetzen begann, während die Tür ein wenig geöffnet blieb. 8 Fortſetzung folgt.) 1e Winie ernte, durch ihre ſicheren wirkt ſie ſehr günſtig. Auf Grund a ftskammer Wohnungseinbrechers ner Vorort auf ganz ungewöhnliche Weiſe. Am Montag den wegen mehrerer Eigentumsvergehen vorbe— 3 ſtraften Hans A. geöffnet. 7olgenden 1 ſchon wieder auf die Arbeit— freilich nicht auf der Wäſcheſchrank der tand, beſchenkte ihn reichlich. nach„Zaſter“, nach barem Gelde. Er konnte nicht bolt in den Schubladen gaitern. laſſen! Nicht wahr?— Die Red.) ſuchte er mit einem der wurde, bot ſich Aus Nah und Fern v. Darmſtadt, 30. Juli. Verſammlun des Vogelſchutzvereins für be Volksſtaat Heſſen. Am Samstag, dem 2 Auguſt lfd. Irs ruft der Vogelſchutzverein für den Volksſtaat Heſſen ſeine Mitglieder zur dies jährigen Hauptverſammlung nach Worms an Rhein. Der Tagungsort iſt mit einer freie: Stabt am endlich wieder freien Rhein beſonder⸗ glücklich gewählt. Nun kann auch wieder i! Rheinheſſen für die gute Sache des Vogelſchutze ungehemmt geworben und gearbeitet werde; Mancher, dem die fremde Beſatzung ein Dor: im Auge war, wird umſo freudiger nach den freien Worms kommen. Das reichhaltige Pre gramm der Tagung, die im Reſtaurant„Zwöl Apoſtel“ vorm tags 10 Uhr beginnt, bringt am Vormittag zunächſt die Vereinsangelegenheite! Hierbei wird ſich jedes Mitglied wie jede Freund der Vogelſchutzbewegung überzeuge können von der großen Arbeit, die der Vogel ſchutzberein jährlich leiſtet. Schon allein de Mitgliederſtanb, der auf über das Dreifache fe. nes Friedensſtandes angewachſen iſt und mi 3614 Einzelmiigliedern, 159 Behörden und Ge meinden und 30 Vereinen an der Spitze alle Vereine ſeiner Art ſteht, gibt beredtes Zeugnis bavon. Am Nachmittag um 2 Uhr findet ein öffentliche Verſammlung mit freiem Eintritt ſtart, bei der u. a. ein Naturfilm über Vogelſchut mit entſprechendem Vortrage den Teilnehmern an der Verſammlung vorgeführt wird. Gerade hierfür wird das Intereſſe ſehr ſtark ſein(denn nur ſelten bekommt man einen guten Naturfilm zu ſehen). Jeder Natur- und Vogelfreund be kommt ſo Neues und Intereſſantes aus dem Leben unſerer gefiederten Sänger und Inſekten vertilger zu hören und zu ſehen, und ſchon die ſerhalb dürfte ſich der Beſuch der Verſammlung lohnen. Möge dem Vogelſchutzverein für der Volksſtaat Heſſen dieſer Tag ceinen vollen Er folg und eine weitere Anzahl von Mitgliedern bringen, ſowie ihm ein Anſporn ſein zu weite zer uneigennütziger Arbeii zum Wohle unſerer Vogelwelt, deren wirtſchaftliche Bedeutung von allen Seiten unſerer Land- u. Forſtwirtſchaft u dert wein entelbenden Bevölkerung anerkan n wird v Darmſtadt, 30. Juli. Mehr An bau von Winktergerſte. Wie uns die Ackerbau— und Grünlandabteilung der Landwirtſchafts⸗ kamme, ür Heſſen mitteilt. wid der Anbau von ö in Heſſen noch viel zu wenig be— achtet. Die Wintergerſte iſt betriebswirtſchaftlich für die Arbeitsverteilung durch ihre fühere 5 Ausſaat Ende Auguſt bis Anfang September, ihre frühere Ernte 8—10 Tage vor der Roggen⸗ und verhältnismäßi hohen Erträge für die berge 9 05 genen Betrieb von großer Bedeutung. Auch als Vorfrucht und zur Unterdrückung von Unkraut der Ergebniſſe der Landwirt⸗ f ammer kommt zum Anbau in erſter Linie die„Jiedrichswerther Berg“, eine mittelſpäte ö Wintergerſtenſorte in Frage. Unter den mittel. frühen Wintergerſtenſorten ſei die„Engelen Mittelfrühe“ und unter den früheren Winter⸗ gerſtenſorten die„Eckendorfer Mamuih“ ge⸗ nannt. Anerkanntes Saatgut von„Friedrichs⸗ 1 Berg Wintergerſte“ iſt in den Saatbau— f ellen der Landwirtſchaftskammer vorhanden. Landwirte, die über den Anbau der Winter- gerſte nähere Auskunft haben wollen, wenden ſich zweckmäßigerweiſ i bene gerweiſe an die obengenannte er langjährigen Sortenverſuche Der Dieb ſchrie mörderiſch um Hilfe Dieſer Tage gelang die Feſtnahme in einem öſtlichen eines Berli⸗ erſt hatten ſich die Gefängnistore für ö In der unmittelbar Nacht bereits ging der fleißige Mann ſolche, die das Arbeitsamt vermittelt. Kurzum, er ſtieg ein. Er wartete redlich, bis alle Lichter gbelöſcht waren; Hitze wegen geöffnetes dann kletterte ex durch ein der es Fenſter. Er fand auch die in ſeiner Sprache zu reden. gleich im erſten Zimmer Aber ihn gelüſtete geſuchie„Sora“, um barten, bis die„Sore verſchärft“ war. Und ſo kal ex an eine Kommode heran, in der Hoffunng 8 etwas Bares zu er⸗ 6 Metalliſches berührte ſeine Hand als⸗ 1060 doch als er die gierigen Finger haſtig . hloß, da ließ er mit ſchwach unterdrücktem Weh⸗ laut die Beute wieder fahren: er hatte in das ſcharf geſchliffene—— Raſiermeſſer des Woh⸗ nungsinhabers gefaßt(ſo unvorſichtig von dem Werkmeiſter, ein Raſiermeſſer offen liegen zu 5 1, 0 ver⸗ geraubten Wäſcheſtücke war es ein Hemd, Mund⸗ oder ee— die heftig blutende Wunde zu verbinden. Als das aber mißlang, bekam er es mit der Angſt und ſchrie— moͤrderiſch um Hilfe. Die Haus, bewohner erwachten von den gellenden Hilferu⸗ ſen nud eilten herbei. Als das Licht angemacht Bönen ihnen ein Anblick, der— alle zzorgänge aufklärte Der Wüſcheſchrank aufgeriſ⸗ 5 in der Mitte der Stube ein Diebesbündel 1 darauf hockend der blutende und wimmern— Ni Wenn der Werkmeiſter auch nicht übel 0 erſpürte, den Eindringling nach Strich Wau zu verprügeln, ſo ſiegte doch die 5 1 ichkeit: er legte ihm einen Notverband kaum war 34 Arbeft getan. da erſchienen 1992 ſchon zwel Beamte der e von ei eſue Ferien des Frankfurter Rundfunk⸗Orcheſters. Entgegen der Gepflogenheit früherer Jahre hat es ſich diesmal als vorteilhaft in mancher Hin⸗ ſicht herausgeſtellt, das Frankfurter Rundfunkor⸗ cheſter geſchloſſen in die Ferien zu ſchicken. Da⸗ durch muß zwar das Programm des Frankfurter Senders auf drei Wochen ohne Orcheſter auskom⸗ men, es fallen jedoch auch die zahlreichen Schwie⸗ rigkeiten und Unannehmlichkeiten weg, die ſich bei Einzelbeurlaubung der Orcheſtermitglieder durch die Notwendigkeit ſtändiger Verſtärkungen ergeben haben. Das Rundfunkorcheſter wird alſo am 3. Auguſt zum letzten Male vor den Ferien ſpielen(Operette:„Der Vetter aus Dingsda“) und am 26. Auguſt den Dienſt wieder aufnehmen. Im muſikaliſchen Teil des Programms ſind wäh⸗ rend dieſer Zeit verſchiedene auswärtige Ueber— tragungen vorgeſehen. Auguſt! Wenn wir vom Monat chen, müſſen wir die zweite Silbe des Wortes Auguſt betonnen, ſonſt könnte man in den Ver— dacht kommen, von einem Clown zu ſprechen. Mit einem Clown nämlich hat der Auguſt ſeinem Namen nach nichts zu tun, vielmehr trägt er ſei— nen Namen ſeit Julius Caeſar, der dem Kaiſer Auguſtus zu Ehren den achten Monat der neuen Kalenderrechnung Auguſtus benannte. Karl der Große, der Heidniſches mit Chriſtentum und Al— textum verband, benannte den Monat Auguſt nach dem germaniſchen Sinne als Erntemonat. Ueber die zumeiſt im Auguſt herrſchende ſommerliche Hitze ſind wir ja in allen vergangenen Jahren durch die Erfahrung belehrt worden. Preuß. Südd. Klaſſenlotterie. Die Haupt- und Schlußziehung, in der über 52 Millionen Reichs- markt zur Ausſpielung kommen, beginnt am 8. Auguſt. Außer den beiden Prämien von je 500000 Mk. kommen zur Verloſng die großen Haupttreſ— fer von 2 mal 500 000 Mk., 2 mal 300 000 Mk, 2 mal 200 000 Mk., 2 mal 100 000 Mk, ſowie viele andere hohe Gewinne. Im günſtigſten Falle kön— nen auf ein ganzes Los 1 Million Mk., auf ein Doppellos 2 Millionen Mt. gewonnen werden. Die Erneuerung der Loſe zu dieſer Hauptklaſſe hat planmäßig bis ſpäteſtens bis zum 1. Auguſt 18 Uhr in der zuſtändigen Lotterie-Einnahme zu geſchehen. Auguſt ſpre— ö Luftzufuhr wird aber mehren bei etwas trockenere die Intenſität der Geſinnungslumperei Nach dem Volksmund wird man durch Schaden klug. Man könnte alſo ſtreiten, ob ein Schaden, der klug macht, überhaupt noch als Schaden an⸗ zuſprechen. Doch das muß man bei allen Feh⸗ lern und Irrungen gelten laſſen: alle Fehler und Irrungen, die den Menſchen beſſern, müſſen ver⸗ ziehen werden. Es iſt doch wahrhaftig beſſer, am eigenen Le— ben Irrtümer zu erfahren und— zu erkennen, als durch Bücherweisheit. Menſchen, Anſchauung durchgerungen haben, ſind höher 3u werten als Menſchen, die zu der gleichen Anſicht durch Bücherſtudium gekommen ſind. Für gewiſſe Menſchen allerdings gibt es Irrtümer nicht, ſie wechſeln ihre Geſinnung wie das Nachthemd, je nach dem dabei vorhandenen Vorteil. Von dieſen Geſinnungslumpen ſoll nicht die Rede ſein. Nun darf ein Menſch nicht kurzerhand als Ge— ſinnungslump bezeichnet werden, der vielleicht einmal für eine beſtimmie weilianſchauliche Rich— tung aktiv tätig war, der gerade durch dieſen ak⸗ tiven Kampf die Irrtüme keine Einſtellung er— kannt hat und nun nach Jahren endlich auf ver— nünftiger Bahn geht. Gerade beim jüngeren Men— trifft man einen ſolchen an ſich nicht zu verurtei— lenden Geſinnungswechſel. Es kommt halt nicht darauf an, wie der Menſch war, ſondern wie er iſt und wie er wird. Denn wollte man die Vergangenheit als Maßſtab heranziehen, ſo könnte es auf dieſer Welt Lein Verſöhnen geben, kein Begraben des Haſſes. Wir wollen aber Frieden, ſtatt Haß Liebe! Wetterlage Der tiefe Luftdruck über dem ganzen Nord, ſeegebiet hält ſich noch unverändert und he. dingt bei uns die Fortdauer der feuchten 2 eit. ſtrömung, in deren Bereich die Witterung den unbeſtändigen und vieljach von Schauern c. kenntzeichneten Charakter behält. Demge 1 über ſteigt der Luftdruck im Weſten Gunap jetzt erheblich an, und es bildet ſich dort 55 Hochd ruckgebiet aus. Bei uns wird die Witte⸗ rung dadurch vorerſt noch nicht gebeſſert, die m ordweſtlich, wo⸗ Luft zu uns ſtrömt und „Intenſit er Niederſchläge wieder etwas nachläßt. Die Neigung zu Schauern bleißt aber unächſt noch beſtehen. 1 Oreanflug des englisefien Luftsebiſſs R ſoo Kanada aufgeſtiegen. gehen. Das engliſche Groß luftſchiff R 100 iſt auf dem Flughafen Cardington zu ſeiner Fahrt über den atlantiſchen Ozean nach 0 Das Luftſchiff wird die nördliche Route, ungefähr die der„Bre— men“ fliegen und in Kanada auf dem Flüg platz von Montreal längere Zeit vor Anker 102 olt und nahmen 5 Nöniginmulter Aaria uon Numänien auf der Faflit nacſi Beuel land Königin⸗Mutter Maria von Rumänien und Prinzeſſin Ileana bei ihrer Ankunft in Wien Die Königinmutter Marja von Rumänſen iſt mit ihrer Tochter Prinzeſſin Ileang auf der Durchreiſe nach Deutſchland in Wien eingetroffen. 0* N f die durch das Schwergewicht eigenen Erlebens ſich zu einer 0* Srau- und Wirts gewerbe. Die Folgen der Bierſteuererhöhung zeigen ſich in großem Ausmaße im Rückgang des Konſums. Die rheiniſch⸗ weſtfäl. Brauinduſtrie verzeichnet für den Monat Juli einen weiteren erheblichen Rückgang des Aus⸗ ſtoßes, der im Durchſchnitt nur noch 70 bis 80 ö Prozent gegenüber dem vorjährigen Vergleichsmonat betrug. Verminderung der Kaufkraft iſt die Haupt⸗ urſache, während auch das kühlere Wetter etwas beitrug. Kirchweihfeſt. Am Sonntag, den 3. und Montag, den 4. Auguſt findet in Heppenheim an der Bergſtraße das beliebte Kirchweihfeſt ſtatt. Das Heiratskamel, ein Luſtſpiel mit parodiſtiſchem Einſchlag, gelangt am Sonntag, den 3. Auguſt, abends halb 9 Uhr, bei dem Bunten Abend des Volkschors zur Auffübrung. Neben den humoriſtiſchen Bühnenefſekten iſt es vor allem die muſikaliſche Untermalung, die dieſes Stück zu einem Luſtſpiel allererſten Ranges als prädeſtiniert erſcheinen läßt. Die Rollen find wie folgt verteilt: Der Amtmann Georg Kempf; Adolar, ſein Sohn Hans Haas; die Sonnenhofpbäuerin Marg. Masctin; Kordelia Cilli Wiegand; Peter der Großknecht Jak. Wiegand; Stubbel, Amtsdiener Georg Knapp. Mitglieder, ſowie alle Freunde und Gönner unſe⸗ res Vereins ſind zu dieſem Bunten Abend freund⸗ licht eingeladen. Eintritt für Mitglieder und An⸗ gehörige 30 Pfg., für Nichtmitglieder 50 Pfg. Sport und Spiel. Die Juliſperre des D. F. B. iſt vorüber und wieder beginnt eine neue Saiſon, die wieder neue Kämpfe um die Meiſterſchaft bringt. Es gilt für die Grünen der Sportvergg. ſich wieder einzuſpielen und mit neuem Mut in den Kampf zu ziehen, fair und mit zähem Willen zu kämpfen. Für Sonntag hat die Sport⸗ vereinigung die ſpielſtarken Germanen aus Ludwigs⸗ hafen verpflichtet, die in dem Vorderpfalzkreis eine führende Rolle ſpielen.„Germania 04“ führte lange Zeit in den Punkteſpielen. Die Stürmer⸗ reihe iſt gefürchtet und die Hintermannſchaft iſt ausgezeichnet. Ein hervorragender Sport wird ge⸗ boten werden, die Sportvergg. wird in beſter Auf- ſtellung antreten. Auch für die unteren Mann- ſchaften ſind gute Gegner verpflichtet. XV. gad. Fandesturnen. Große Ereigniſſe werfen ihre Schatten voraus, und auch das 15. bad. Landesturnen. Bereits am Sams- tag, den 26. Juli begann der Städtekampf im Geräteturnen München gegen 1846 Mannheim, dem am Sonntag, den 27. Juli ein Länderkampf Baden— Pfalz folgte. Herrliches wurde dabei geleiſtet, obwohl dies nur die Vorboten des bad. Landesturnen waren. Ueber 6000 Turner werden in der Zeit vom 8. bis 10. Auguſt in Mannheim um den ſchlichten Eichenkranz ſtreiten. Schon am Freitag, den 8. Auguſt beginnen die Einzelkämpfe dem am folgenden Tage das Vereins wetturnen folgt. An dieſen Tagen werden die Beſten des Landes ihre Kräfte in friedlichem Wettſtreite meſſen. 325 Vereine werden ihre Muſterriegen in Keulenſchwin⸗ gen und Geräteturnen vorführen. Hauptmomente dieſes Feſtes, werden am Freitag abend die Kreis⸗ bannerübergabe an die Stadt Mannheim, am Sams- tag abend der Kommers im Roſengarten und am Sonntag der Feſtzug ſein. Letzterer beginnt ſchon morgens 11 Uhr. Anſchließend werden die 6000 Turner auf den Rennwieſen Zeugnis ablegen von ihrem Können, beim Vorführen der Keulenübungen. Eine weitere Sondervorführung werden die Maſſen⸗ freiübungen und Volkstänze von 1500 Turner- innen ſein, die ſicher einem jeden Beſucher dieſes Feſtes eine Augenweide ſein werden. Auch der Viernheimer Turnerbund wird ſich an dieſem Feſte mit ſeinen ſämtlichen Aktiven beteiligen. Wünſchen wir, daß auch ihn der Eichenkranz belohnt. —— ˙ VUereſns-⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik wird Vergnügungsanzeigen keine Aufnahme gewährt Sängertrene. Donnerstag Abend ½9 Uhr Siug⸗ ſtunde. Hierfür fällt die Sonntagsſingſtunde aus. Es iſt Pflicht eines jeden Sängers, pünktlich zu erſcheinen. Der 1. Vorſitzende. Turnerbund. Heute Donnerstag abend 1/9 Uhr vollzägliche Turnſtunde der Turnerinnen im Lokal. Letzter Anmeldetermin zum Landesturnen. Die Turnleitung. Jungbauern-Verein. Samstag abend 9 Uhr im „Tannhäufer“ für alle Sänger Singſtunde. Zu- gleich Vorſtandsſitzung. Der Vorſtand. Turugenoſſenſchaft 1893. Samstag, d. 2. Au⸗ guſt im Roten Kreuz driugende Vorſtandsſitzung. Das Erſcheinen aller iſt notwendig. D. Vorſ. Sänger⸗Einheit. Heute abend 9 Uhr findet im Freiſchütz eine Beſprechung bezügl. des Sommer- feſtes ſtatt, wozu ich die Mitglieder des Vor⸗ ſtandes und der Vergnügungskommiſſion, ſowie die Obmänner der einzelnen Arrangements höfl. einlade. Der 1. Vorſitzende. Ilte Zeitungen Zum Broteinschlagen und Tapezieren empfiehlt Viernheimer Unzeiger Strümpfe Damen-Sirümpfe solide„ ual,schwarz Damen-Strümpfe meliert, Laulmasche, strapazieti. Ware, 94 9 Damen- Strümpfe Waschseide, klar. Ge- Damen-Strümpfe Bemberg-Seide oder Flor mit Seide plattiert, II. Wahl.. Paar 1.95 Damen-Strümpfe eclit Bemberg Gold- u. Silbetstempel Pat 2.50 Damen- Strümpfe Flor mit Seide plattiert, das Beste vom Besten, 5 lach verstärkt, 2 75 statt 3.65 jetzt Paar : 25 u. bunt, sortiert, Paar“ ö webe, ſenletfrei Paat“ 68 ö u. Socken Damen-Otrümpfe Dane teils embetg, II. Wah Paat 98 Damen-Strümpfe Waschseide, weiche Qualität.... 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Kamm- Wolle per Pfd. 2.50 RMark. Vertreter gesueht. dninnerel Nrschenreuin 329 (Bay.) 5 Sonntag 3. Auguſt 1930 Große Freundſchaftsſpiele Fußball halb 4 Uhr Viernheim 1.⸗ Kreismeiſter Neckarſtadt 1. Bad. Meiſter Handball halb 3 Uhr Viernheim 1.— Tadenburg 1. Südd. Meiſter Weitere Spiele Fußball 5 Uhr Viernheim 1.— Igd. Neckarſtadt 1. Igd. 1 Uhr Viernheim 2. Prv.— Ludwigshafen Süd. Freitag abend halb 9 Uhr Spielerverſamm⸗ lung. Auf die Entrichtung des Paßgeldes wird noch⸗ mals aufmerkſam gemacht. Zu vorſtehenden großen 5888888888888 Sccc oe Ratlfahrer-Verein„Imieitia“ Mitglied des D. Rad- u. Motorfahrer-Verb.„Concordia“ E. V. 25. Fngs fest verbunden mit Bezirksfest am Samstag, 2. u. Sonntag, 3. August 5 auf dem Festplatz im Walde am 14 SAMSTAG 8,0 Unr abends: Begrüßung der Gäste im Lokal „Zum Rheingold“.— 9,00 Uhr abends: Lampionzug, an- schließend gemütliches Beisammensein im Lokal. SONNTAG 4% Uhr morgens: Weckruf.— 5,00 Uhr: Aus- tragung der Bezirksmeisterschaft im Einerstraßenfahren. 5¼ Uhr: Rennen, offen für jeden Fahrer außer Verband. 5½ Uhr: Rennen für ältere Fahrer über 35 Jahre. Renn- Programm: Viernheim Weinheim Sulzbach Hemsbach Hüttenfeld- Viernheim. Verbandsfahrer fahren 2 Runden und Nicht-Verbandsfahrer 1 Runde sowie die Start und Ziel am Festplatze. SONNTAG 7½ Uhr morgens: Gottesdienst.— 1,00 Uhr mittags: Preisrichter- Sitzung im Lokal zum Rheingold. 2,00 Uhr: Aufstellung zum Preiskorso am Gasthaus zum 2½ Uhr: Festzug zum Festplatz. EINLADUNG für das Ochsenbrunnen. FES T- FOLGE Altersklasse Rheingold, Wasserstr. Dortselbst Festansprache durch den festpräsidenten, Herrn M. Mnapp. Amerika, z. 21. hier. Musik vorträge, sowie Tanzbelustigung, Kunst- u. Reigen- fahren, Preiskegeln und sonstige Belustigungen. Ferner Gemeindekaſſe Freitag Vormittag erfolgt die Auszahlung der Sozial- und Kleinrentnerbezüge pro Auguſt. Winkenbach. Schachtel 58 Pfg. Für gute Speisen und Getränke ist bestens Sorge getragen 0 Slels ir. Tomalen Pfd. 30 Pfg. esangs- und ol 81e 0 Nun Okosfeit.. 1 Pfd. Tafel nur a9 3 3 Zimmer und Küche Margarine eventl. auch 2 Zimmer Zutritt und Tanzen ist freil Die Musik wird von der Kapelle Hanf- Blank ausgeführt. Hierzu laden wir alle Radfreunde, sowie die gesamte Einwohnerschaft aufs herzlichste ein.— Der Festzug bewegt Mannheimer-, Holz., sich durch die Wasser-, Weinheimer, Rathaus- und Lorscher-Straße zum Festplatr. Der festausschull. NB. Es wird gebeten, die Häuser mit Fahnen ste. zu schmücken, damit slch das Fest zu einem recht schönen und rad- Der Wirt: 6. Thomas. lerlschen gestaltet. 9000880000888 u. Küche, nebſt Zubehör „Salz 1 Pfd. 50 o. Salz 1 Pfd. 50 3 per ſofort zu vermieten. 6% Rabatt! Hamburger Haffeslsger Richard Hohmann Tams& Baris Niederlage RHatnaussir. 62. Verlag. zen verkauft Einmachgurken Kämpfen ladet die Einwohnerſchaft Viernheims ein. Die Sportleitung. Sp. Von. Umieiad — e. V. 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