ing der bach. mmer, eute zu⸗ 0 agt der 0 N dige 1 Zimmer Zubehör rmieten.“ igt der Toma⸗ Gurken, erpflan⸗ emüſe Belz, 66. den Sammlungsbeſtrebungen •cÿs n keachdem der Gedanke öSOSammlung zu einer gemeinſamen Partei von mäßig verneint att. f N W —— f ber Konſolidierung des Reiches und der Wie. Er 1 N täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ 1 kk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeila Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäſtsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim rnſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Druck u. Berlag: Joh. Martin, Geſchäſtsſtell⸗ Nathausſtr. kfurt a. M.— Schriftleitung, Keine Verbindung zwiſchen Staats Einſeitige Anlehnung nach links kommt Eine Entſchließung der Deutſchen Volkspartei Tagung des Reichsausſchuſſes der Volkspartei. Berlin, 31. Juli. Der Reichsausſchuß der Deutſchen Volkspartei, der ſich aus den Wahl⸗ kreisgeſchäftsführern der Partei zuſammenſetzt, iſt am Donnerstag vormittag im Reichstag zu einer Sitzung zuſammengetreten. Der Partei⸗ 0 vorſitzende Dr. Scholz, der die Verhandlungen leitete, erſtattete zunächſt einen Bericht über die aktuellen politiſchen Fragen. Scholz erklärte, die Deutſche Volkspartei ſei der Ueberzeugung geweſen, daß es ſich da⸗ rum handle, alle aktiven Kräfte zuſammenzu⸗ ſaſſen. Der Volkspartei habe keine Teil⸗ löſung vorgeſchwebt, ſondern ein großes Ziel über den Tag und die jetzige Wahl hinaus. Die inzwiſchen erfolgte Grülndung der Deut⸗ ſchen Staatspartei könne dieſen Zweck in kei⸗ ner Weiſe erfüllen; im Gegenteil habe dieſe Gründung, wie die Erfahrung gezeigt habe, Abbruch getan. der ſtaatsbürgerlichen den anderen Parteien leider als nicht zweck— wurde, habe die Deutſche * 9 Volkspartei vorgeſchlagen, für die Gruppen der Konſervativen, der Volkspartei, der Staats⸗ partei und der Wirtſchaftspartei einen ge⸗ meinſamen Wahlaufruf erlaſſen und im künf⸗ tigen Reichstag zu bilden! Das weiter geſteckte Ziel der Volks⸗ partei ſei nicht mehr erreichbar. Die Partei werde deshalb für ſich allein in die Wahl⸗ bewegung gehen müſſen. eine Fraktionsgemeinſchaft * vdz Berlin 31. Juli.(Radio). Der Reichs⸗ a ausſchuß der DVP ſchloß ſeine Beratungen am Donnerstag mit folgender einſtimmig angenom⸗ menen Entſchließung ab: Staat und Volk ſind in Gefahr! Abwehr der den Staat zerſtörenden Kräfte der radi— kalen Linken und Rechien fordern den Zu— ſammenſchluß Aller, die bereit ſind, Land u. Volk unter der Führung Hindenburgs zu retten. Nur eine wirklich umfaſſende Sammlung der Parteien unter Zurückſtellung aller un⸗ zeitgemäßen Unterſchiede entſpricht der Not des Stagies und dem Willen des Volkes Der Reichsausſchuß dankt dem Partei— führer Dr. Scholz, daß er in hoher Arbeit unter Ausſchöpfung aller gegebenen Möglich— keiten dieſen Gedanken in die Tat umzuſetzen bemüht war. Die Gründung der Deutſchen Staatspartei durch die Fübrer der Demokraliſchen Partei unter bewußter Ausſchaltung der anderen Parteien der ſtaatsbürgerlichen Mitte bedeu⸗ tet eine bedauerliche Verzögerung dieſes Sammlungsgedankens. Eine einſeitige An⸗ lehnung der Dp nach links würde die Er⸗ reichung des Zieles der Zuſammenfaſſung aller ſtaatsbejahenden Kräfte für immer ver⸗ eiteln. Nicht nur unſere Finanzen, nicht nur die deutſche Wirtſchaft ſind in ihren Funda⸗ menten bedroht. Die Gegenſätze in unſerem Volke haben ſich unter dem Druck einer ſich ſtetig verſchlechternden wirtſchafilichen Lage und infolge der Unfähigkeit des letzten Reichs⸗ tages, der Schwierigkeiten Herr zu werden, derart verſchärft, daß die ernſteſten Gefahren für den inneren Frieden Deutſchlands her⸗ aufziehen. Die Notverorönngen der Reichs⸗ regierung ſuchen den dringendſten Forderun⸗ gen gerecht zu wenden. Die DVP will nicht bei dieſen proviſoriſchen Löſungen ſtehen bleiben, ſondern verlangt die notwendigen von der Nation längſt geforderten Reformen darherſtellung einer geordneten Finanzwirt⸗ ſchaft um der deutſchen Arbeit die Kuh“ urd 1 Sicherheit zu gewähren, die allein ine ſtelige 0 Welterentwicklung und die Wiederaufnahme und Feiertage.— Bezugspreis monatl. f gen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte — der Arbeitsloſen in den Arbeitsprozeß gewähr⸗ leiſtet. Der Reichsausſchuß ſetzt ſich mit Nachdruck dafür ein, daß beim Aufmarſch zur Wahl für die DVP die Herausſtellung verantwortungs. freudiger Perſönlichkeiten, auch der jungen Generation maßgebend ſein muß. Der Reichsausſchuß ſtellt feſt daß die ge⸗ ſamie Partei die gefährdete Lage des Staa⸗ tes erkennt und entſchloſſen iſt, in dem be⸗ vorſtehenden Wahlkampf in voller Einmütig⸗ keit ihre Pflicht zu tun. Die Staatspartei an Dr. Scholz Die Deutſche Staatspartei har an Dr. Scholz folgende Erklärung überſandt: „Zu der Anregung des Herrn Dr. Scholz, in einem gemeinſamen Wahlaufruf die Bereitwil⸗ ligkeit zur Unterſtützung der Regierung in der Finanzreform und zur Bildung einer Frak⸗ tionsgemeinſchaft im neuen Reichstag auszu⸗ ſprechen, erklärt die Deutſche Staatspartei, daß ſie einen gemeinſamen Aufruf unterzeichnen wird, der angeſichts der Gefahren für Reich und Volk die Notwendigkeit einer durchgreifenden Finanzreform betont wenn auch die Zentrums⸗ partei und die Bayeriſche Volkspartei zur Mit⸗ unterzeichnung bereit ſind. Entſcheidungen über Franktionsgemeinſchaft können von der Deutſchen Staatspartei nicht heute, ſondern erſt nach den Wahlen in Anſe⸗ hung der Zuſammenſetzung des Reichstags ge⸗ troffen werden. Um ſo mehr iſt das der Fall, als auch am Mittwoch ſchon unſere Forderung, feſtzulegen, daß auf keinen Fall ein Zuſammen⸗ gehen mit den Nationalſozialiſten in Frage kom men dürfe, abgelehnt wurde. Die Deutſche Staatspartei hat bereits die Erklärung abgegeben, daß ſie als ihre nächſte Aufgabe im neuen Reichstag die Unterſtützung einer Regierung anſieht, die die Finanzkriſe durch entſchloſſene und wirkſame Maßnahmen beſeitigt. Sie verſagt ſich alſo nicht der Mitwir⸗ kung in einer Staatsfront. Sie iſt der Anſicht, daß die notwendige Geſchloſſenheit im Wahl⸗ kampf ſich nur erreichen läßt. wenn verantwor⸗ tungsbewußte, ſtaatsbejahende Kräfte, in einer großen Partei geſammelt, ſich einſetzen. Sie betont nochmals, daß ſie es begrüßen würde, wenn führende Kreiſe der Deutſchen Volkspartei ſich dem Schritt, der zur Staats⸗ partei führt in voller Gleichberechtigung in Füh⸗ rung und Mitgliedſchaft anſchließen. Die„Germania“ zur Frage eines gemeinſamen Wahlaufrufes. enb. Berlin, 1. Aug.(Eigene Meldung!) Zu der Antwort des Abg. Koch-Weſer an die Deutſche Volkspartei, die Staatspartei würde einen gemeinſamen Wahlaufruf zur Unter⸗ für die DDP. nicht in Frage. Staats von Sentrum und Bop. mitunterzeichnet wird. giernheimer Anzeiger ernbeimer Tageblatt— Biernheimer Nachrichten) Viernh eimer Zeitung(Biernheimer Bürger-Zig.— Viernh. Volksblatt) —— — 5 bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— ſtützung der Regierung in der Finanzreform nur dann unterzeichnen, wenn auch die Zen⸗ trumspartei und die Bayeriſche Volkspartei zur Mitunterzeichnung bereit ſeien, ſchreibt die„Germania“: Dieſe Antwort der Deutſchen Staatspactei möchte alſo auch uns in eine Angelegenheit verwickeln. Für die Bayeriſche Voltspartei kön⸗ nen wir nicht antworten. Soweit aber dis Zentrum in Frage kommt, ſind wir der Mei⸗ nung, daß ſich das Zentrum an einem Wahl⸗ aufruf von Parteien nicht beteiligen wird deren politiſch⸗geiſtige Grundlage mit der des Zentrums nicht übereinſtimmt. Daß das Zen⸗ trum hinter Dr. Brüning und ſeinen Maß⸗ nahmen ſteht und daß es eine durchgreifende Finanzreform mit ſeinem Reichskanzler will und erſtrebt, iſt klar. Es iſt ſogar ſo klar, daß das Zentrum ſeit langer Zeit dafür kümpft, und daß andere Parteien dieſe vernünftige Forderung bisher einfach zunichte gemacht ha⸗ ben. Wir halten es nicht für nötig, daß ſich das Zentrum an Aufrufe mit anderen Grup⸗ pen anſchlöße, um dieſe ſeine eigene einwand⸗ freie und klare Stellung zu dokumentieren. Das kann ſchließlich ebenſo gut jeder für ſich ſelbſt. Im übrigen können wir uns nicht verheh⸗ len, daß der Wunſch der Deutſchen Volkspar⸗ tei, das Zentrum zur Mitunterzeichnung aaf⸗ zufordern, nur taktiſchen Erwägungen ſpricht. Die Deutſche Staatspartei will fich dem Rufe des Herrn Dr. Scholz entziehen und ſucht einen Vorwand, um aus der ihr unan⸗ genehmen Situation herauszukommen. Dafür ſcheint ihr das Zentrum gut genug zu ſein. Reichs banner und Jungdo Eine gemeinſame Kundgebung von Mahraun und Lemmer. enb Berlin, 31. Juli. Im„Jungdeutſchen“ veröffentlichen Arthur Mahraun und E. Lem⸗ mer einen gemeinſamen Aufruf„An die junge Generation“. Es heißt darin: Ueber ein Jahr⸗ zehnt hat die Spaltung des deutſchen Volkes in ſchwarz⸗rot⸗goldenes und in ſchwarz-weiß⸗rotes Lager angedauert. Menſchen wurden getrennt, die eigentlich zuſammengehörten. Intereſſen- u. Wirtſchaftsgruppen haben ſich das deutſche Par— lament erobert und die Volksvertretung zu ei— nem Intereſſentenhaufen gemacht. Wir jungen lehnen uns gegen dieſen unhalrbaren Zuſtand auf. Unſer Eintreten um die politiſche Macht auf dem Boden der Verfaſſung bedeutet die Fortentwicklung der deutſchen Republik zum nationalen und ſozialen Volksſtaat, den alle ehren und lieben ſollen. Schulter an Schulter Reichsbahn gegen Bürokratismus Leipzig, 31. Juli. Die Reichsbahnhauptver⸗ waltung hat einen Erlaß herausgegen, der ſich gegen bürokratiſche Uebelſtände richtet. Es heißt darin u. a. „Nach Möglichkeit ſind Vordrucke zu verwen⸗ den, zu Schreiben an Dritte aber nur, wenn der vorgedruckte Wortlaut nicht oder nur gering— fügig geändert zu werden braucht. Bei ableh⸗ nenden Beſcheiden ſind Vordrucke möglichſt zu vermeiden. Allgemeine Verfügungen ſind auf das notwendigſte Maß zu beſchränken. Nicht je⸗ der Einzelfall darf zum Anlaß einer allgemeinen Verfügung genommen werden. Wird eine ſolche erlaſſen, ſo muß ſie ſo gefaßt ſein, daß ſie für jeden künftigen Einzelfall zur Richtſchnur dient. Alle Berichte, Verfügungen, Beſcheide uſw. ſind deutlich, aber gedrängt u. in gutem Deutſch abzufaſſen in ganz klaren Sätzen. Breiter und geſchraubter Ausdruck erſchwert das Verſtändnis. Der Aufbau jeden Schriftſatzes muß klar und folgerichtig ſein. Auch die äußere Gliederung ſoll den Gedankengang leicht erkennen laſſen. Fremdwörter und Wiederholungen ſind zu ver— meiden. Allgemeine Verfügungen, die ſich an einen größeren Kreis von Bedienſteten oder Außenſtehenden wenden, ſollen ſtets ſo abgefaßt werden, daß ſie auch in der Sprache vorbildlich wirken. Beſcheide ſollen höflich aber beſtimmt ſein. Be⸗ ſondere Höflichkeitswendungen ſind jedoch nur ſparſam zu gebrauchen. Häufungen und Steige⸗ rungen z. B. ganz ergebenſt uſw. ſind zu unter⸗ laſſen.“ Anzeigenpreiſe: Die 1 1 7 Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ 9 5 i vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plapvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag ent⸗ nicht übernommen werden 42. Jahrgang partei und DDp. partei will, daß Wahlaufruf mit refozmwilligen und geiſtesverwandten poli- tiſchen Führern aus dem letzten Parlament wol⸗ len wir in der jungen deulſchen Staatspartei et⸗ was vollkommen neues ſchaffen. In ihr wollen. wir eine Machtſtellung im Parlament: erkämpfen, die uns zukommt. Darum reicht euch die Hände über veraltete und durch die Fortentwick⸗ lung überholten Gegenſätze zu gemeinſamer Arbeit für das deutſche Volk. Auch wir haben es getan, ohne unſeren Bünden untreu zu wer⸗ den. Wir rufen die junge Generation: Kämpft mit uns für den Sieg des ſozialen und wahr haft volksgemeinſchaftlichen Gedankens. Der Flug des„R 100“ wib Newyork. 1. Auguſt. Wie Aſſociated Preß meldet, überflog das Luftſchiff„R. 100% kurz nach 4 Uhr(öſtlicher Zeit) die Orleans ⸗Inſel in der Nähe von Quebeck. Das Luftſchiff flog ſehr niedrig und ſeine Geſchwindigkeit betrug nicht mehr als zehn Knoten. „R. 100“ leicht beſchädigt. wib Montreal, 1. Auguſt. Nach einem Funk⸗ ſpruch des Luftſchiffes„R. 100“ mußte es wegen Schwierigkeiten, mit denen es infolge der Be— ſchaffenheit ſeiner Ballonhülle zu kämpfen hat⸗ te, ſeine Geſchwindigkeit vermindern, ſodaß es vorausſichtlich nicht heute vor Morgen auf dem Flugplatz St. Hubert eintreffen dürfte. Tagesnachrichten Zwei Dampfer in ſinktendem Zuſtand. wtb. London, 31. Juli. Der engliſche Dampfer „Nerbudde“ und das ſpaniſche Schiff„Legazpi“ ſind 100 Meilen öſtlich von Gibraltar zuſam⸗ mengeſtoßen und befinden ſich in ſinkendem Zu⸗ ſtande. Bergungsdampfer ſind zur Hilfeleiſtung ausgelaufen. 4000 Angeſtellte in Berlin gekündigt Berlin, 31. Juli. Bisher ſind in der Ber⸗ liner Metallinduſtrie insgeſamt 4000 Ange⸗ ſtellte bis zum 31. Juli gekündigt worden. Die Kündigungsfriſten betragen durchweg vier bis ſechs Wochen. Bei der Ac. ſind etmas über 1000 Angeſtellte, bei Siemens 1800 ge⸗ kündigt. Die Nationalregiſtrierkaſſen-Geſell⸗ ſchaft hat ihrer geſamten Angeſtelltenſchaft, mehr als 300 Perſonen, gekündigt. Die Ge⸗ ſellſchaft gehört nicht dem Verband Berliner Metallinduſtrien an. Doch auch ſie will die Kündigungs⸗Maßnahmen durch einen Ge— haltsabbau erzwingen. Entlaſſungen bei Daimler⸗Benz⸗Untertürkheim Bei Daimler-Benz ſollen in Untertürkheim in nächſter Zeit wieder 750 Arbeiter und An⸗ geſtellte entlaſſen werden. Die erſte Hälfte ſoll bereits am 19. Auguſt, die zweite am 15. Sept. zur Entlaſſung kommen. Die Firma begründet die Entlaſſungen mit der allgemeinen ſchlech⸗ ten Wirtſchaftslage und dem ſchlechten Ge⸗ ſchäftsgang in der Autobranche. Sie weiſt auch auf die verhältnismäßig hohen Lagerbeſtände hin, die eine Fortführung der Produktion im bisherigen Umfange nicht zulaſſen. Auch bei Robert Boſch A.. ſollen dem⸗ nächſt 200 Arbeiter und Arbeiterinnen gekün⸗ digt werden. Bisher ſind bei der Firma insge⸗ ſamt rund 1000 Kräfte entlaſſen worden. Die Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer Frankfurt haben bei den zuſtändigen behörd⸗ lichen Stellen den Antrag auf Genehmigung zur Entlaſſung von weiteren 500 Arbeitern und Angeſtellten geſtellt. Wer bezahlt Cedigenſteuer? Der Zuſchlag zur Einkommenſteuer der Tedigen An Stelle des allgemeinen Einkommenſteuer⸗ zuſchlags von 5 Prozent des für 1929 feſtgeſetz⸗ ten Steuerbetrages hat der Ledige einen Zu⸗ ſchlag von 10 Prozent zu entrichten. Nachſtehend die Einzelheiten: 1. Dauer des Zuſchlags. Der Zuſchlag gilt bis zum 31. März 1931. 2. Wer gilt als ledig? Als ledig im Sinne der Veroddnung gelten Unverheiratete. Verwitwete oder Geſchiedene, vorausgeſetzt, daß aus ihrer Ehe Kinder nicht hervorgegangen ſind 3. Befreiung von der Ledigen⸗ ſteuer. Befreit von den Ledigenzuſchlägen ſind a) Unverheiratete Frauen, denen Kindenermäßigungen nach Paragraph 52(Kin rabzug) und nach Paragraph 56 Abſatz 2(Abzug für außerhalb des Haushalts des Steu⸗ erpflichtigen befindliche uneheliche Kinder) oder nach Paragraph 70(Kinderabzug der Lohnſteu⸗ erpflichtigen) zuſtehen. Unverheirateie Männer fallen mithin nicht unter dieſe Befreiungsvor⸗ ſchrift, auch wenn ſie Kinder haben. b) Steuerpflichtige, die zum Unterhalt ihrer geſchiedenen Ehefrau oder eines bedürftigen El⸗ ternteils ſeit einem Jahre mindeſtens 10 Prozent ihres Einkommens aufwenden und denen des— halb die veranlagte Einkommenſteuer oder die Lohnſteuer vor dem 1. Juli 1930 ermäßigt wor⸗ den iſt. 4. Art und Ausmaß der Ledigen⸗ ſteuer Die Ledigenſteuer umfaßt zweierlei: 1. In Fortfall kommt für die Zeit ihrer Geltung(bis 31. März 1931), d. h. für die noch verbleibenden 7 Monate des laufenden Rech⸗ nungsjahres die durch Geſetz vom 23. Juli 1928 wirkſam gewordene Steuermäßigung um 25 Prozent der Steuer, aber mit Begrenzung auf höchſtens 3 Mark im Monat. 2. Es wird zu der Lohnſteuer. ſofern der Arbeitslohn 2640 Mark im Jahr 220 Mark im Monat) überſteiat, mit Wirkung vom 1. Sep⸗ tember 1930 ein Zuſchlag von 10 Prozent erhoben. Bei der veranlagten Einkommenſteuer be— rechnet ſich der Zuſchlag auf Grund der für 1929 endgültig feſtgeſetzten Einkommenſteuer umer Abſetzung der angerechneten Steuerabzugsbe— träge vom Arbeitslohn. Der Einkommenſteuer für 1929 werden bei Nichtlohnſteuerpflichtigen die oben genannten Steuerabſchläge(25 Proz. höchſtens 36 Mark im Jahre) hinzugerechnet; bei veranlagten Steuerpflichtigen mit mehr als 2160 Mark Jahreseinkommen(hierbei Werbungs— koſten und Sonderleiſtungen mit zuſammen 480 Mark ſchon berückſichtigt) wird auf die ſich ſo ergebende Jahreseinkommenſteuer ein Zuſchlag von 10 Prozent berechnet und der Zuſchlagsbe- trag in Höhe von 60 Prozent erhoben 5. Erhebung des Zuſchlags. Bei den nicht zu veranlagenden Lohnſteuerpflichtigen ge— ſchieht die Erhebung des Ledigenzuſchlages im Wege des regelmäßigen Lohnſteuerabzuges durch den Arbeitgeber, bei den zu veranlagenden Lohn— ſteuerpflichtigen erfolgt die Entrichtung des Zu— ſchlages in zwei gleichen Teilbeträgen zu den ſchon genannten Einkommenſteuer-Vorauszah⸗ lungensterminen, bei Landwirten am 15. Nov. 1930 und 15. Februar 1931. Anrechnung der Zuſchläge auf die veranlagte Steuer erfolgt nicht. Vermiſchtes Kommuniſten beſchießen ein amerikaniſches Kanonenboyt. wtb Teipin, 31. Juli. Die Kommuniſten grif⸗ fen geſtern das amerikaniſche Kanonenboot„Pa— los“ an, das zum Schutze der amerikaniſchen Staatsbürger bei Tſchangſcha liegt. Sie verwun— deten hierbei 5 amerikaniſche Matroſen, verloren aber ſelbſt 50 Tote und zahlreiche Verletzte. Ueberfall auf einen Poſtwagen. witb Warſchau. 31. Juli. Wie„Gazeta Polſka“ aus Lemberg meldet, iſt geſtern in unmittelbarer Nähe des oſtgaliziſchen Städtchens Bobrko ein Poſtwagen, der Geld mit ſich führte, von 5 Be⸗ waffneten wie das Blatt behauptet, Mitglieder der Ukrainiſchen Militärorganiſaion, überfallen worden. Die Räuber verwundeten den Poliziſten, der dem Wagen das Geleite gab, durch einen Re⸗ volverſchuß, raubten 26 000 Zloty und entflohen. Die Polizei nahm die Verfolgung auf und er⸗ ſchoß hierbei einen Studenten, der am Ueberfall beteiligt war. Die anderen Beteiligten konnten entfliehen. Opfer trüber Familienverhältniſſe. Frankfurt a. M., 31. Juli. Die in der Börne⸗ ſtraße wohnende Ehefrau Thereſe Müßig vergif⸗ tete ſich und ihr Kind in der Nacht zum Mittwoch in der Wohnung von Bekannten im Sandweg mit Gas. Als die Tat entdeckt wurde, war das Kind, ein Z3jähriger Junge, bereits tot, während die Frau noch Lebenszeichen von ſich gab und mit einer ſchweren Gasvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Die Tat dürfte auf zer⸗ Jrüttete Familienverhältniſſe zurückzuführen ſein. Ausländiſcher Häuſerkonzern macht„Sondergeſchäfte“ Rieſenbetrug mit Nohle Zahlreiche Mieter betrogen— Die unrechtmäßigen Gewinne verſchoben Eigenartige Zuſtände ſind bei der Verwaltung eines großen Häuſerkonzerns in Berlin aufge⸗ deckt worden. Die Ermittlungen, die von der Kri⸗ minalpolizei, der Staatsanwaltſchaft und der Brennſtoffüberwachungsſtelle ſeit Wochen ange— ſtellt werden, haben, bit.„Berliner Illuſtrierte Nachtausgabe“, ergeben. daß der Konzern bei der Belieferung der etwa 400 Häuſer mit Kohle uner⸗ laubterweiſe rieſige Summen— man ſpricht von einer Million Mark— verdient hat. Die Kohlen— rechnungen wurden auf die einzelnen Mieter um⸗ gelegt, und zwar in voller Höhe. Der Konzern hat ſich aber nachträglich von den Kohlenlieſeran⸗ ten einen großen Nachlaß gewähren und auszah— len laſſen. Die auf dieſe Weiſe unrechtmäßig er- zielten Gewinne ſind ins Ausland gegangen, ohne daß dafür die vorgeſchriebenen Steuern ent- richtet wurden. Wahrſcheinlich wird ſich deshalb auch die Finanzverwaltung noch eingehend mit der Angelegenheit befaſſen. Im Zuſammenhang mit dieſer Affäre befaßt ſich die Brennſtoffüberwachunasſtelle noch mit ei⸗ nigen anderen Ausländern, hauptſächlich Türken und Griechen die ebenſalls in Berlin Häuſer be⸗ ſitzen. Dieſe Leute haben mit den auf die Mieter ſür Kohle umgelegten Beträge großzügige Speku— lationen getrieben. Sie gaben den Lieferanten Wechſel auf ausländiſche Plätze, meiſt zahlbar in drei bis vier Monaten. Die Mieter mußten aber die Kohlenrechnungen ſoſort bezahlen. Bei der Kriminalpolizei ſind im Laufe der letzten Mona⸗ te deswegen zahlreiche Anzeigen eingelaufen. Die Brennſtoffüberwachungsſtelle hat ſchon wiederholt darauf hingewieſen, daß ſich ſeit der Zeit, als die Koſten für Zentralheizung und Warmwaſſer von der Miete getrennt wurden, und beſonders umgelegt worden ſind, zwiſchen Kohlenhändler und Mieterſchaft Zwiſchenverdie⸗ ner eingeſchaltet haben. Dadurch ſind die Mieter ſchon ſehr oft betrogen worden. Die verantwort⸗ lichen Leiter des ausländiſchen Konzerns reden Bilder aus dem Unglücksgebiet Der König von Italien hat bekanntlich dem Erdbebengebiet einen Beſuch abgeſtattet. Den erſten Tag nach ſeinem Eintreffen wid⸗ mete er dem Beſuch der am ſchwerſten betrof⸗ fenen Ortſchaften. Nach kurzem Aufenthalt in Foggia wurde die Fahrt nach Rochcetia San Antonio fortgeſetzt, von wo die Bahn⸗ ſtrecke ins Tal des Ofanto durch Einſturz der Brücke von Santa Venere unterbrochen iſt. Im Bahnhof hatten ſich die Vertreter der Zi⸗ vil⸗ und Militärbehörde eingefunden, um den König auf der Weiterfahrt zu begleiten. Er ſprach aber den Wunſch aus, mit kleiner Be⸗ Vor dem Wahlkampf Prälat Dr. Kaas, der Führer des Zentrums, drohte der Sozi⸗ aldemokratie, daß an eine Aufrechterhaltung der Koalition in Preußen nicht zu denken ſei, wenn die Sozialdemokraten die bisherige gegen den Zentrumskanzler Brüning gerich⸗ tete Agitation fortſetzen würden. Reichstagsabgeordneter A. Erkelenz, bisher 2. Vorfitzender der Demokratiſchen Partei, hat ſeinen Uebertritt zur Syzial⸗ demokratiſchen Partei mitgeteilt, da er von der Gründung der Deutſchen Staatspartei ein Abweichen der Demokraten von den bis⸗ herigen Richtlinien der Partei erwartet. gen viel Arbeit und Zeitverlust ſie daher zur Empfangnahme des Preis berechtigt geweſen ſeien. 99 5 1 aber ſchon eine ſtattliche Zahl 0 len vor, nach denen die auf di toffl n⸗ gen gewährten Rabatte der Mieterſchaft zufließen müſſen.„„ Die Ermittlungen geſtalten ſich deshalb ſo ſchwierig und langweilig, weil Rechnungen und Belege, die mehrere Jahre zurückreichen, geprüft werden müſſen. Falls die Staatsanwaltſchaft ge⸗ gen den Konzern vorgeht, iſt damit zu rechnen daß viele hundert Mieter im Klagewege die Rückver⸗ gütung der Differenzbeträge verlangen. Auffindung eines neuen Koblenzer Opfers witb Neuwied, 31. Juli. In Oberwinter wurde geſtern der ſeit dem Tage des Koblen⸗ zer Einſturzunglücks vermißte 22 Jahre alte Zahntechniker Richard Krämer aus Neuwied als Leiche geländet. Krämer war zur Zeit des Anglücks auf der Brücke und muß, obgleich er ein guter Schwimmer war, von dem Menſchen⸗ knäuel ins Waſſer gezogen und ertrunken ſein. Seine Leiche wurde dann in den Rhein abge⸗ trieben. Damit erhöht ſich die Zahl der Kob⸗ lenzer Brückenkataſtrophe auf 38. italieniſchen gleitung die Beſichtigung durchführen zu wol⸗ len, ſodaß nur der Miniſter für öffentliche Arbeiten und ein Flügeladjutant beim Herr⸗ ſcher verblieben. Bei den Bergungsarbeiten zeigte ſich viel⸗ fach ein ſonberbares Spiel des Schickſals So wurde ein Mädchen, das noch lebend unter den Trümmern gefunden wurde, beim Berg⸗ ungsverſuch von einem Balken erſchlagen Ein noch tragiſcheres Schickſal erlitt ein Sol⸗ dat, der bereits ſeine Frau in Sicherheit ge⸗ bracht hatte und bei dem Verſuch, noch ſeine drei Kinder zu retten, ſamt dieſen von einer abſtürzenden Mauer erſchlagen wurde. Drei Tage lebendig begraben. In Lacetonio beſichtigte der Monarch ein gehend dis Anglücksſtätten und erkundigie ſich ausführlich über das Schickſal der Bepölke⸗ rung. Hier beſuchte er auch ein vierjähriges Mädchen namens Scarano, das naß) drei Tagen lebend aus den Trümmern eines ein⸗ geſtürz'en Hauſes geborgen worden wal Als geſtern eine Hit emannſchaft Laceionio durch⸗ ſchritt, hörte ſie Stöhnen aus den Uebereſten eines Hauſes Behutſam ging min an die Entfernung der übereinanderliegenden Val⸗ ken und Steine. Zuerſt kamen die Füße eines Kindes zum Vorſchein, und bald hatte man die vierjährige Scarano ganz geborgen. Die Mutter des Kindes liegt im Spital, ihre Schweſter liegt noch— offenbar tot— unter den Trümmern. Das nackte Kind wurde ſorgfältig von Blut und Staub gereinigt und kam allmählich zum Bewußtſein. Dieſe Ret tung nach drei Tagen Lebendigbegrabenſeins hat unter der Bevölkerung tiefen Eindruc ge⸗ macht. Die Frauen küßten den Rettern die Hände. Der König wollte das auf ſo wun⸗ derbare Weiſe gerettete Kind ſehen. Nach La⸗ cetonia beſuchte der König die umliegenden Ortſchaften, wo ihm überall die wärmſte Auf⸗ nahme zuteil wurde. Schatten der Schuld. Roman von Guſtav Rehfeld. Urheberecht durch Heroldverlag Homburg-Saar. (31. Fortſetzung.) „Ich weiß genug,“ rief Helene, ihrer ſelbſt nicht mehr mächtig, im höchſten Zorn,„aber das merken Sie ſich: Ehe ich darauf eingehe, ehe ich von Ihrer Gnade lebe, Sie elender, heuchleriſcher Schurke, eher erdroſſele ich mich lieber! Zuvor aber will ich doch einen Verſuch machen, ob ich mir nicht ſelbſt die Freiheit verſchaffen kann!“ Und blitzſchnell, ehe der überraſchte Konſul ſie aufhalten konnte, war ſie durch die Tür ent⸗ ſchlüpft und flog die Treppe hinunter und durch die Haustür, auf der der Schlüſſel ſteckte und die ſie mit einem Ruck aufſchloß auf den Hof hin⸗ aus, über welchen ſie beim ſchwachen Schein des erſten Mondviertels, während ſchon die Tritte des Konſuls und der Frau ihrem Ohr hörbar wurden, direkt auf die kleine Pforte in der Mauer, welche ſie bei ihrer Ankunft erſpäht hatte, zueilte. Ein Druck auf die Klinke, die Pforte war unverſchloſſen, ſie ſprang auf. In demſelben Augenblick, als der Konſul aus der Haustür auf den Hof ſtürzte, ſchlüpfte ſie hin⸗ aus, an dem ſoeben von einem Gange zurück⸗ kehrenden Chauffeur vorbei und lief, ſo ſchnell ihre Füße trugen, den bei dem Hauſe vorbei⸗ führenden Landweg entlang, der unfernen, ſich deutlich markierenden Straße zu. „Schnell, ſchnell, ſie darf nicht entwiſchen,— Emil, Sie links. Lieſe, Sie rechts,— fangt ſie ſchnell!“ hörte ſie den Konſul keuchend ausſto⸗ den. Jetzt war die Straße erreicht, aber niemand befand ſich in der Nähe, deſſen Hilfe ſie hätte anrufen können, Und, großer Gott,— der Mann Sollte die Flucht nicht gelingen? Sollte ſie nun abermals in Gefangenſchaft geraten? Da, als der Mann ſchon eben nach ihrem Kleide griff, wandte ſie ſich blitzſchnell um und ſchlüpfte ihm unter dem Arm hindurch. Dort lag der mächtige Strom, und dort war auch ihre Rettung. Ihre letzte Kraft aufbietend, atemlos von dem ungewohnten Lauf in dem ſcharfen Winde, flog ſie gleichſam dem nahen Fluſſe zu. Jetzt ſtand ſie an dem hier etwas erhöhten Ufer und blickte ſchauernd in die ſchwarze, gurgelnde Flut hin⸗ ab. Da nahten ſich ihre Verfolger mit lauten Ausrufen des Trfumphes, ſchon ſtreckten ſie von neuem die Hände nach ihr aus. Da—— „Lebend bekommt ihr mich nicht wieder! Fluch euch!“ gellte es verzweifelnd aus ihrem Munde und ſie ſprang hinab in den Strom. Helene war ſtets eine geſchickte Schwimmerin geweſen. Auch jetzt gewann die Liebe zum Leben die Oberhand in ihr, und ſie beſchloß, alles da⸗ ran zu ſetzen, um vielleicht von einem der zahl⸗ reichen den Strom paſſierenden Schiffe aufge⸗ nommen und gerettet zu werden. Mutig ſchwamm ſie dahin. Da hörte ſie das Rauſchen eines daherkommenden Dampfbootes. Schneller ſchwamm ſie weiter, um nicht überfahren zu werden. Es gelang, der Dampfer fuhr vorüber, aber nun begannen auch ihre Kräfte nachzulaſ⸗ ſen. Ihre Sinne verwirrten ſich,— wie durch einen Schleier ſah ſie ein Boot in ihrer unmit⸗ telbaren Nähe auftauchen. „Hilfe, Hilfe!“ rief ſie mit halberſtickter Stimme.— Da traf ſie ein heftiger Schlag auf den Kopf, ſie begann zu ſinken, und— die Sinne ſchwanden ihn 17. Kapitel. Es war um die achte Morgenſtunde. In war keine drei Schritte mehr von ihr entfernt! Schloß Schwarzegg berrſchte noch die vornehme nerſchaft ging lautlos der gewohnten Arbeit des Aufräumens und des Reinigens nach. Da— ein wilder, gellender Schrei. „Hilfe— um Gottes willen— ſie ſtirbt!“ Aus den Gemächern der Gräfin ſtürzte Ma⸗ rie, die Kammerfrau, totenbleich und an allen Gliedern vor Schrecken bebend. „Was iſt denn? Wer ſtirbt?“ „Die Gräfin— die Gräfin! Wo iſt der Graf? Er muß es doch ſchnell wiſſen! O, mein Gott, wie fürchterlich!“ Da öffnete ſich die Tür. Graf Schwarzegg trat aus ſeinen Gemachern, zum Ausreiten ge⸗ kleidet, ahnungslos, das ſchöne Geſicht blühend und friſch. Erſtaunt die ungewöhnliche An⸗ ſammlung ſeiner Bedienſteten wahrnehmend, rief er:„Was iſt denn los? Was habt ihr, Leute?“— „O, Herr Graf, die gnädige Gräfin— ſie iſt tot!“—— Kreidebleich geworden, ſtarrte der Graf ſie an.„Was reden Sie da? Das iſt gar nicht möglich! Meine Frau iſt doch in voller Gene⸗ ſung begriffen!“ Und ohne eine Antwort abzuwarten, ſtürmte er mitten durch die zurückweichenden Diener nach den Gemächern der Gräfin; ihm folgte wankenden Schrittes die Kammerfrau und da⸗ hinter, ſich drängend die übrigen Leute. Ja, es war traurige, entſetzliche Wahrheit! Auf ihrem Schmerzenslager lag Gräfin Eleo⸗ nore von Schwarzegg, die ſchlanke Geſtalt ge⸗ krümmt, die abgemagerten, durchſichtigen Hände in die ſeidene Decke gekrallt, die bleichen Dul⸗ derzüge ſchmerzverzerrt, die Augen glaſig, ge⸗ brochen, leichten Schaum auf den Lippen. „Großer Gott iſt es möglich? Eleonore von mir geſchieden?“ kam es von des Grafen Lippen, 5 beiß tropfte es au Ruhe alter ariſtokratiſcher Herrenſitze. Die Die⸗ während er in jähem, tiefem Schmerz die 9 Lange Zeit verharrte er in ſeinem Schmerze, und man ſah es ihm an, wie heftig es in ihm arbeitete, bis er ſich endlich ermannte und ton⸗ los ſagte:„Schnell ein Bote zum Doktor! Er ſoll ſich beeilen! Geht fetzt, ihr Leute!“ Wortlos gehorchte die Dienerſchaft. Als das Sterbezimmer geräumt war, ſprach der Graf zu der zurückgebliebenen Kammerfrau, die am La⸗ ger der toten Herrin kniete und unaufhörlich ſchluchzte:„Erzählen Sie mir, Marie, wie die letzten Augenblicke meiner armen Eleonore wa⸗ ren,— wie das ſo ſchnell, fürchterlich ſchnell kommen konnte!“ „Das iſt mir ſelber unfaßlich! Geſtern abend war die gnädige Gräfin ſo wohl, und heute!— Um ſechs Uhr hatte ich Fräulein Felſen abge⸗ löſt. Sie teilte mir mit, daß die Gnädige die ganze Nacht hindurch geſchlafen und nicht ein⸗ mal zu trinken verlangt hätte. Ich ſetzte mich ans Bett; ſie ſchlief ruhig weiter. Plötzlich wachte ſie auf und ſagte:„Gib mir zu trinken!“ Ich gab ihr daraufhin erſt einen Löffel Medizin und dann ein Glas Waſſer, worauf ſie ſich in ihre Kiſſen zurückſinken ließ. Aber nach wenigen Minuten fuhr ſie auf und rief:„Marie, wie wird mir! Welche Schmerzen! Hilfe, ich ſterbe. — Ich ſprang entſetzt auf, ich wußte nicht, wie mir geſchah. Ihr ganzes Ausſehen veränderte ſich,— ſie wand ſich hin und her,— plötzlich ſank ſie zurück, ehe ich um Hilfe rufen konnte,— ein Zucken ging durch ihren Körper,— dann ſtreckte ſie ſich, und ihre Augen brachen!— O, mein Gott, die arme, gute Gräfin!“ Der Graf hatte erſchüttert zugehört. Sein er⸗ wachtes Gewiſſen rief ihm mahnend zu:„Nun haſt du die Freiheit, nach der du dich ſehnteſt, aber als eine von Gott über dich verhängte Strafe, denn mit dieſer armen Dulderin iſt d nes Lebens Glück von dir geſchieden!“ (Fortſetzung folgt.) 7 Chronik der mochte ſich zu reiten, 9 wird es auch kündigt Barometerfall im Weſten bereits neue Störungen an, ſodaß die Wer⸗ ö terlage in ihrem unbeſtändigen Weſen noch keineswegs verändert iſt. alas t. iu bon beskern ung mögen Ab heute Freitag wieder 3 Filmſchlager, die man geſehen haben muß l Platß 50— Balkon 80 Pfg. lan Farbanks. Jer Seger Central-Film-Palast. J. Das Jehmuppler schi Ein wunderbares 3 Schlager-Rieſenprogramm der Leo Film⸗A. G., das ſicher allen Beſuchern gefallen wird. Kommen, ſehen, ſtaunen, heißt die Parole. 15. 9 Unglücksfälle Muß bach, 31. Juli. Auf der Straße nach Dei⸗ desheim wurde ein Motorradfahrer aus Kaiſers⸗ lautern durch den Lichtſchein eines entgegenkom⸗ menden Kraftwagens geblendet. Dadurch verlor er die Ueberſicht über die Fahrbahn und ſtürzie in den Straßengraben. Neben inneren Veslet⸗ zungen trug er eine Gehirnerſchütterung davon. Rheingönheim, 31. Juli. Geſtern vormittag kurz vor 12 Uhr rannie ein von Limburgerhof kommender Motorradfahrer aus Berghauſen an der Einmündung Kirchhofſtraße—Hauptſtraße auf ein in gleicher Richtung fahrendes Fuhr⸗ werk auf. Er kam zu Fall und zog ſich ſchwere Kopfverletzungen zu, die ſeine Verbringung ins Krankenhaus bedingten. Hofſtätten, 31. Juli. Kurz vor dem Orte rannte geſtern der Waldarbeiter Philipp Heidin⸗ ger mit ſeinem Fahrrad auf einen Perſonenwa⸗ gen auf. Heidinger verletzte ſich durch Glasſplii⸗ ter des Verdecks, das er mit ſeinem Körper zer⸗ trümmerie, ſehr ſchwer, und blieb bewußtlos lie⸗ gen. Der Führer des Wagens, den keine Schuld trifft, verbrachte den Verunglückten ins Ann⸗ weiler Krankenhaus. Heßheim, 31. Juli. In der Frankenthaler Straße wurde der 16jährige R. Schneider von hier durch einen Motorradfahrer aus Großkarl⸗ bach erfaßt und zur Seite geſchleudert. Er erlitt eine ſchwere Rückgratverletzung. Elmſtein, 31. Juli. Beim Abtransport von Kirchweihſtänden kippte ein Anhänger um und begrub ein vierjähriges Kind, das den Wagen zur Bahn begleiten wollte, unter ſich. Dem Kind wurde ein Fuß faſt ganz abgedrückt, außerdem erlitt es ſchwere innere Verletzungen. Es wurde ins Neuſtadter Krankenhaus eingeliefert. 5 en g a Den Wagenführer ſoll keine Schuld treffen. Breitenbach(Saar), 31. Juli. Beim Kirſchen⸗ yflücken ſtürzte die Ehefrau des Bergmanns Ph. Müller infolge Bruchs der Leiter aus beträchi⸗ licher Höhe ab. Mit ſchweren inneren Verletzun—⸗ gen mußte ſie dem Knappſchafislazarett Fran⸗ kenholz zugeführt werden. Waldkirch, 30. Juli. In Altſimonswald, Am Waldkirch, ſtießen in der vergangenen Nacht in einer Kurve zwei Perſonenautomobile zuſam— men. Dabei ſtürzte der eine Wagen in die zur Zeit hochgehende Wildgutach. Der Beſitzer ver— b während das Auto nock heute in den Fluten ſteht. Die Schuldfrage if noch nicht geklärt. Wetterlage Mitteleuropa iſt z. Zt. an der Südſeite der beſtändigen großen Tiefdruckrinne, die im Norden liegt, von recht kühlen aus Nordweſlen kommenden Luftmaſſen überſchwemmt. In ihrem Bereich kam es vielfach noch zu Schau ern, die aber jetzt bei ſteigendem Luftdruck vorerſt erfährt das Wetter alſo eine Beſſerung uns, wieder nachlaſſen. Vorübergehend Winden etwas wärmer werden, doch Europas bei mehr nach Südweſt drehenden Witterungsausſichten: Fortdauer der un⸗ beſtändigen und zeitweiſe regneriſchen Witte⸗ rung. ö Handel und Induſtrie Weinheimer Obſtmarkt ol. Weinheim, 1. Aug. Die Anfuhr war inſolge Regen ſchwach. Bei guter Nachfrage wurden am 31. Juli 1930 Jenannt: Birnen 1. Sorte 20.—29, 2. Sorte 12—20, Aepfe, 1. Sorte 1824, 2. Sorte 11 18, Früh⸗Zwetſchen 15—20, Bühter Zwet⸗ ſchen 20—25, Pflaumen 1420 den 1424, Früh⸗Mirabellen ſuube Kahimett 5060, 1 Sorte Sorte 30 4, . dehnen 14—25 Pfennig. ſolgende Pretſe Reineclau⸗ 26-33, Pſir⸗ 40-50, 2. Stachelbeeren 1420, Stangen⸗ Mannheimer Produ'tenbericht. ol Mannheim, 31. Juli. Weizen inl. neu⸗ er 27,50.—28.00, ausländiſcher 3133,50, Nog⸗ gen alter 18,7519, neuer 17,5018, Haſer inl. 17,75—18,50; Futtergerſte 1920, ſüd⸗ deutſches Weizenmehl Spezial Null Jult⸗Au⸗ guſt 43,75, September⸗Oktober 42,25, ſüddeut⸗ ches Weizenauszugsmehl Juli⸗Auguſt 47.75; September⸗Oktober 46,25; 1 rot⸗ mehl Juli⸗Auguſt 29,75; 28,25; füddeutſches ſüdd. Weizenbrot⸗ September⸗Oktober Roggenmehl 70—60proz. usmahlung 27,50— 29, feine Weizenkleie 7,25 Biertreber 10,25—10,75, Leinſaat 35, Raps 28. Mannheimer Kleinviehmarkt. ol Mannheim, 31. Juli. Dem heutigen leinviehmarkte waren zugefahren: 70 Käl⸗ Jer, 43 Schafe, 268 Schweine, 695 Ferkel und Täufer. Bezahlt wurden für Kälber 6178, Schafe 44—46, Schweine 69—73, Ferkel bis 1 Wochen 18—24, über 4 Wochen 2633, Läu⸗ ſer 34—44. Marktverlauf mit Kälbern ruhig mit Schweinen ruhig Ueberſtan„ ſer mittelmäßig. b Weinheimer Obſtgroßmarkt. Os. Weinheim, 31. Juli. Bei ſehr guter An⸗ fuhr und ebenfalls ſehr guter Nachfrage wurden ſolgende Preiſe genannt: Biren 1. Sorte 20— 27, 2. Sorte 10-20, Aepfel 1. Sorte 1828, 2. Sorte 10—18, Zwetſchgen 12—18, Bühler Zwetſchgen 18—24, Reineclauden 12-18, Früh⸗ Mirabellen 29038, Pfirſiche Kabinet 5060, 1. Sorte 39—50, 2 Sorte 3034, Stachelbeeren 10—18. Johannisbeeren 16. Sauer Kirſchen 18, Stangenbohnen 14—19 Pfennig. Schmeling von der Internationalen Voxunion als Weltmeiſter anerkannt. witb. Paris, 31. Juli. Der Vorſtand der Internationalen Voxunion hat in ſeiner letzten Sitzung mit allen gegen eine Stimme den Deutſchen Boxer Max Schmelin g als Welt⸗ meiſter beſtätigt. Maedonald auf dem Wege nach Ober⸗ ammergan. wib London, 31 Juli. Wie„Daily Mail“ zu melden weiß, iſt Miniſterpräſident Maedo⸗ nald heute nach Deutſchland abgereiſt, wo er Oberammergau einen Beſuch abſtatten wird. Lokale Nachrichten Zentrumspartei. Auf die am Samstag abend ſtattfindende Vertrauensleute-Verſammlung, wird auch an dieſer Stelle aufmerkſam gemacht u. um zahlreichen Beſuch gebeten. * Die Schützenabteilung der Teuto⸗ nia hat im Gauſchießen bis jetzt ſchöne Erfolge zu verzeichnen. Die Ehrennadel in Bronee ſchoſſen 1. Diehl Jakob. 2. Knapp Mich. 3. Mandel Mich. 4. Niebler Fritz. 5. Robert Heinrich. 6. Winkenbach Stephan. 7. Winkenbach Wilhelm. Dieſelbe in Silber: 8. Albus Otto. 9. Bugert Karl. 10. Hoock Karl. 11. Kempf Mich. 12. Kadel Adam. 13. Krumm Heinrich. 14. Nocky Eugen. 15. Schmidt Joh. Dieſelbe in Gold: 16. Eppel Chriſtian. D. J. K.⸗Kport. der Reichsjugendwettkämpfe. Ein ſtattlicher Zug von Sportlern bewegte ſich am letzten Sonntag zum D. J. K. Sportplatz. Vor einer anſehnlichen Zuſchauermenge kamen die Reichsjugendwettkämpfe zum Austrag. Erneut wurden die aufſtrebenden Leiſtungen von 140 geſtarteten Leichtathlethen unter Beweis geſtellt. So muß es das ganze Jahr ſein bei dem leiſtungsfähigen Sportler. Die Hinden⸗ burg⸗Diplome haben folgende Aktive im Dreikampf errungen: 1. Vorklaſſe Brechtel Nikol., 1. Alters⸗ klaſſe Pfenning Hans, 2. Altersklaſſe Hofmann Ludwig, 3. Altersklaſſe Kuhn Ludwig. Das Alte Herrenſpiel gegen Waldhof endigte 3: 2 für Viern⸗ heim. Man kann ſagen, daß dieſes Spiel ein ſehr guter Anfang iſt, und man darf nur hoffen dieſe Mannſchaft noch öfters ſpielen zu ſehen. Für die Zuſchauer war es intereſſant und gab dort Lach⸗ ſalven ab, beſonders wenn die ſchwerfälligen Dick— bäuche ſchweißgebadet und mit aufgeblaſenen Backen geſtürmt ſind. So mancher hat noch etwas vom Guter Verlauf der Fußballtalent in ſich, das ſich als ſehr eindrucks⸗ voll erwies. Und die ganz Kleinen(Schüler) zeig⸗ ten guten Fußball ſo recht hoffnungsvoll für ſpäter. Der Mittelſtürmer zeigt ſchon heute Raffineſſen und gibt einen Ausreißer erſten Ranges. Das Spiel enzigte 2:0 für Viernheim. Am 24. Aug. 1930 Kreisſporttag in Viernheim. Ausſchreibung der Wettkämpfe. 1. Offene Klaſſe D. J. K. über 18 Jahre 100, 200, 400, 800, 1500, 5000 m, Hochſprung, Weitſprung, Kugelſtoßen, Diskus, Speer, 44100 m Staffel, D. J. K. Staffel(800, 400, 200, 100) 10507 Rundenſtaffel(Wanderpreis) 2. Jugendklaſſe, Jahrgang 191213 Dreikampf (100 m, Weitſprung, Kugelſtoßen) 44100 m Staffel, Schwedenſtaffel. 3. Jugendklaſſe, Jahr⸗ gang 1914/1915 Dreikampf(100 m, Weitſprung, Kugelſtoßen), 4/100 m, Schwedenſtaffel.— Rüſtet zum Kreisſporttag in Viernheim 24. 8. 30. * Volkschor. Horch die alten Eichen rauſchen, dieſes wunderſchöne Heimatlied, das an— läßlich der beiden Amerikanerbeſuche in der Heimat—⸗ liederſtunde durch den gemiſchten Chor des Viern⸗ heimer Volkschors vorgetragen wurde, hat bei den amerikaniſchen Gäſten ſo gut gefallen, daß die Leitung des Volkschors um Nachſendung der Partitur gebeten wurde. Aber nicht allein die glückliche Kompoſition hat den Amerikanern ſo gut gefallen, ſondern vor allem die Wiedergabe dieſes Liedes. Man kann ruhig ſagen, daß der künſtleriſche Lei- ter des Chors, Herr Lipp, den gemiſchten Chor auf achtbare Höhe gebracht hat. Am kommenden Sonntag, 3. Auguſt, abends halb 9 Uhr, beim „Bunten Abend“ im Karpfen, wirkt der gemiſchte Chor in ſeiner ganzen Stärke mit. Außerdem wird der Frauen⸗ und Männerchor geſondert auftreten. Ferner wirken an dieſem Abend mit: Herr Joſef Kempf, vom Stadttheater Düſſeldorf, der als geborener Viernheimer z. Zt. hier ſeinen Urlaub verbringt, und Herr Georg Knapp der mit ſeinen Baßliedern ſtets ein aufnahmefähiges Publikum finden wird. Das einaktige Luſtſpiel„Das Hei⸗ ratskamel“ ſetzt wiederum die Lachmuskeln in Be⸗ wegung, wie dies Anfang des Jahres mit„Hurra, ein Junge“ geſchehen iſt. Der Clou des Abends iſt jedoch Herr Jacob Dittemer der mit ſeinen Liedern zur Laute allgemein gefallen wird. Herr Dittemer bringt ausſchließlich heitere Sachen zum Vortrag. U. a.:„Die Zipfelhaubn“,„Mei Päl⸗ zer Ländle“,„E Verwechslung“,„Das war in Heidelberg“,„Der Wirt vom Heidekrug“,„Pillen gegen Grillen“,„Hochzig mit Damp“ uam. Die Muſik wird ausgeführt von der Kapelle Kempf— Alter. Zur Deckung der Unkoſten wird von Mit- gliedern und deren Angehörigen 30 Pfg. und von Nichtmitgliedern 50 Pfg. erhoben. Zum Ausſchank gelangt Bier ohne Preisaufſchlag. Jedermann iſt freundlichſt eingeladen. * Filmſchau. Wieder ein wunderbares 3 Schlager Programm im Cefipa. 1.„Die Frauen von geſtern und morgen“ 2.„William Fairbanks, der Sieger“ 3.„Das Schmugglerſchiff“. Mit den oben angeführten 3 Filmſchlagern ſteht der Central— Filmpalaſt dieſe Woche wieder an der Spitze aller Darbietungen. So zeigt man das Großfilmwerk ans der Sonderklaſſe der Leofilm A. G.„Die Frauen von geſtern und morgen“ oder„Der Scheidungs— anwalt“. Einer der beſten Filme d. J. in 8 Rie- ſenakten nach dem meiſtgeleſenen und bekannten Ullſteinroman von A. Schirokauer. Alsdann ſehen Sie Douglas Fairbanks jur. in ſeinem ſenſationellen Schauſpiel„Der Sieger“ einfach fabelhaft ſpannend bis zum letzten Meter. Zum Schluß zeigt man „Das Schmugglerſchiff“, von dieſem wird nichts verraten. 1. Platz 50, Balkon 80 Pfg. Das ſchönſte und billigſte Vergnügen bietet das Cefipa. Ein Beſuch überzeugt. *RNeichsarbeiterſporttag. Das Ar⸗ beiterſportkartell Viernheim, dem alle Arbeiterver⸗ eine am Orte angegliedert ſind, hatte für Samstag und Sonntag zu einer großzügigen Werbeveranſtal- tung im Rahmen des Reichsarbeiterſporttages auf— gerufen und mit dieſer in jeder Hinſicht glänzend gelungenen Kundgebung für Turnen und Sport dem Arbeiterſport ſicher neue Freunde geworben. Nach einem Fußballſpiel am Samstag gegen die 2. Mann⸗ ſchaft von Luzenberg, das die Viernheimer mit dem knappſten aller Siege, 1:0 für ſich entſcheiden konn- ten, zog man in einem nach Hunderten zählenden Lampionzug zum Feſtplatz, wo ſich nach der Be⸗ grüßungsanſprache des Vorſitzenden, Herrn Johann Alter, ein abwechslungsreiches Bankettprogramm abwickelte. Ein Mannſchaftslauf„Quer durch Viernheim“ leitete die ſportlichen Darbietungen des Sonntags ein. Daran ſchloſſen ſich leichtathletiſche Wettkämpfe und ein Handballſpiel von Viernheims Sportlern gegen das Reichsbanner, das nach über⸗ legenem Spiel mit 10:0 zugunſten der Sportler endete. Am Nachmittag kamen zunächſt die Fuß⸗ baller zu Wort. Einem Jugendſpiel Viernheim— Luzenberg, das die techniſch und körperlich über⸗ legene Jugendmannſchaft von Luzenberg mit 41 als Sieger ſah, folgten die 1. Mannſchaften von Oppau und Viernheim. Nach einer überlegenen erſten Halbzeit und techniſch ſchönerem Spiel unter- lag Viernheim bei reichlich Schußpech unverdient 0:1, konnte aber trotz ſtarken Aufkommens der Pfälzer in der zweiten Hälfte durch einen Fehler Oppauer Torhüters zum Ausgleich kommen und wenige Minuten ſpäter durch prächtigen Torſchuß den verdienten Sieg erringen. Auch in einer zwei⸗ ten Begegnung mit Luzenberg 1. behielt die gleiche Mannſchaft mit einem überlegenen 4:0⸗Siege die Oberhand. Während die Fußballer dem rollenden Leder nachjagten, zeigte die Muſterriege der Turner Prachtleiſtungen am Gerät, wiegten ſich die Turner⸗ innen in reizenden Volkstänzen und boten die Rad⸗ fahrer in ihren ans Akrobatiſche grenzenden Reigen Ausſchnitte aus ihrer ſaalſportlichen Tätigkeit. Die Nachmittags veranſtaltung, die neben einigen Läufen der Sportler noch Entſcheidungskämpſe in den Sprungarten brachte, beſchloß ein Geſchicklichkeits- fahren der Arbeiter-Motorradfahrer.— Das Feſt, das erſtmalig auf dem eigenen Platz der Turnge⸗ noſſenſchaſt ſtattfand, erfreute ſich ſeitens der Viern— heimer Bevölkerung eines guten Beſuches. Zu be— dauern bleibt nur, daß der einſt ſo ſchöne Leiſtun— gen zeigende Arbeiter-Athleten-Verein in Paſſivität verharrte. Aufgabe der Kartell-Leitung muß es ſein, dafür zu ſorgen, daß bei Reichsarbeiterſporttag auch Arbeiter-Athleten wiederum die Kampfbahn betreten.— Reſultate der Wettkämpfe: 100⸗Meter⸗Lauf: Für Sportler: 1. Alter-Viernheim 11,3 Sekunden. Für Jugend: 1. Jakob Ringhof 11,4 Sekunden. 1500Meter- Lauf für Sportler: 1. Alter-Viernheim 4,36 Min. Hochſprung: 1. Martin Ringhof⸗Viernheim 1,62 Mtr. Stabhochſprung: 1. Martin Ringhof⸗ Viernheim 3,25 Mtr. Kugelſtoßen: 1. Martin Ringhof-Viern⸗ heim 11,20 Mtr. Handball: Arbeiter⸗Turn⸗ und Sportverein Viernheim— Reichsbanner 10:0. Fußball: Viernheim 2.— Luzenberg 2. 1:0. Viernheim 1.— Oppau 1. 2:1. Viernheim 1.— Luzenberg 1. 4:0. Viernheim Jugend— Luzen⸗- berg Jugend 1:4. Alle Drahtgeflechte empfiehlt billigſt Val. Winkenbach Weinheimerſtraße 53 dem nächſten; Ein phantaſtiſcher Weltrekord M. Järvinen wirft den Speer 72,38 Meter weit. Das Stockholmer Stadion ſtehr anläßlich der internationalen Spiele im Zeichen hervorragen⸗ der Leiſtungen. Nachdem in der vergangenen Woche deutſche und amerikaniſche Leichtathleten im Verein mit einigen Finnen wiederholt Glanz⸗ leiſtungen erzielten, brachie das Internationale Sportfeſt am Montag, an dem die ſapaniſche Studentenmannſchaft, die ſich auf dem Wege nach Deutſchland befindet, teilnahm, einen Höhepunkt. Der Bruder des finiſchen Zehnkampf-Weltrekord⸗ manns Akilles Järvinen, Malti Järvinen, trug ſich ebenfalls in die Liſte der Weltrekord— leute ein. Nachdem„Matti“ erſt vor einer Wo⸗ che einen neuen finniſchen Rekond mit 70,02 m. aufſtellte, gelang ihm jetzt ein neuer Weltrekord mit der phantaſtiſchen Leiſtung von 72,38 Me⸗ ier. Er überbot bamit den bisherigen Rekord des Schweden Ludquiſt von 7,0 um weit über einer Meter. . Ae Uereins-Anzeiger Unter dieſer Rubrik wird Vergnügungsanzeigen keine Aufnahme gewährt S Freitag Abend halb 9 Uhr Sing- Der Vorſtand. Sängerbund. ſtunde. Turnerbund. Verſammlung ſämtlicher Handballer. Der Spielw. Voranzeige für Sonntag: Wettſpiele der 1. u. 2. M. ſowie 1. und 2. Igd. gegen Tgde. Käfertal. Veginn der Spiele und Abf. wird heute Abend bekannt gegeben. Juugbanern-Verein. Samstag abend 9 Uhr im „Tannhäufer“ für alle Sänger Singſtunde. Zu⸗ gleich Vorſtandsſitzung. Der Vorſtand. Turngenoſſenſchaft 1893. Samstag, d. 2. Au⸗ guſt im Roten Kreuz driugende Vorſtandsſitzung. Das Erſcheinen aller iſt notwendig. D. Vorſ. Sänger⸗Einheit. Samstag abend 8 ½ Uhr Sing⸗ ſtunde. Der letzte Mann wierd erwartet. Sänger denkt an die Ablieferung am Samstag evtl. Sonntag früh. Der Vorſtand. Kr. u. Sdt.⸗Verein„Teutonia“ Schützenabteilung. Samstag den 2. 8. von 4 Uhr ab Gelegenheit zum Uebungs⸗ und Bedingungsſchießen.(Schieß⸗ bücher mitbringen). Sonntag, den 3. 8. Gau⸗ ſchießen in Friedrichsfeld für diejenigen, die ſich noch in eine Klaſſe oder eine höhere Klaſſe ein- ſchießen wollen. Für nachm. liegt Einladung der Sänger⸗Einheit vor zum Preisſchießen im Freiſchützgarten. Der Vorſtand. Radfahrer⸗Verein„Vorwärts“ gegr. 1906. Unſer Verein beteiligt ſich am Sonntag nachm. beim Korſofahren am Jubiläumsfeſte des Radfahrer- Vereins Amicitia. Zuſammenkuuft im Lokal um ½2 Uhr. Um rege Beteiligung bittet Der Vorſtand. Radfahrer⸗Verein„Eintracht“. Anläßlich des 25jährigen Stiftungsfeſtes unſeres Brudervereins „Amicitia“ hier beteiligt ſich unſer Verein morgen Samstag Abend an dem Fackelzug. Zuſammen⸗ kunft ohne Rad um ½9 Uhr im Vereinslokal. Sonntag Mittag für das Korſofahren, Zuſammen⸗ kunft im Vereinslokal um 1 Uhr. Es iſt Ehren- ſache unſerer Mitglieder, am Samstag Abend ſowie Sonntag Mittag ſich pünktlich und vollzählig zu beteiligen. Der Vorſtand. Liederkranz. Samstag Abend 9 Uhr Vorſtands⸗ ſitzung im Lokal zum neuen Bahnhof. Sonntag mittag Beteiligung an dem Sommerfeſt der Sänger-Einheit. Zuſammenkunft 4 Uhr im Freiſchütz. Vollzähliges Erſcheinen erwartet jeweils Der Vorſtand. Kaninchen⸗ u. Geflügelzuchtverein 1916. Sams- tag Abend 9 Uhr bei Mitglied Lantz im Wald⸗ ſchlößchen Vorſtandsfitzung, wozu die Vorſtands⸗ mitglieder um vollzähliges Erſcheinen gebeten werden. Der Vorſitzende. Bekanntmachung. Betr.: Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. Am Dienstag, den 5. Augnſt 1930 vorm. 11 Uhr, werden im Sitzungsſaale des Rathanſes nachſtehende Allmendgrundſtücke verſteigert: Oberlück 7. Gew. Nr. 20 0 13. I 1 75 Alter Garten 1. Gew. Nr. 54 Brunnenacker 2. Gew. Nr. 17 Am Kirſchenweg links Nr. 34 Sandgaben Nr. 68 Kleinbruchfeld 2. Gew. Nr. 55 Kl. Neuenacker im Kleinbr. Nr. 52 Großbruchfeld 2. Gew. Nr. 49 Rothfeld 2. Gew. Nr. 53 Dreiruthen Nr. 11 Vierruthen Nr. 69 Krottenwieſe(Acker) Nr. 104 Oberbruchweide 3. Gew. Nr. 3 Viernheim, den 1. Auguſt 1930. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheiem. Lamberth. Freitag abend 9 Uhr im Lokal ————— — —