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Seri Badr die Reklamezeile 60 Pfg., Täglich friſchgebrochene Bekanntmachung. Betr.: Geſuch des Johann Winkler 16. in Viern-⸗ heim um Erlaubnis zur Errichtung eines Schlachthauſes. Der Johann Winkler 16. Metzgermeiſter, zu Viernheim, beabſichtigt, auf dem Grundſtück Flur 1 Nr. 972½0 in der Gemarkung Viernheim ein Schlachthaus zu errichten. Pläne und Beſchreibung des Unternehmens liegen 14 Tage lang, vom Erſcheinen dieſer Be⸗ kanntmachung— in dem Verordnungs- und An— zeigeblatt für den Kreis Heppenheim— an ge⸗ rechnet, in dem Amtszimmer des Polizeiamts Viern- heim zur Einſicht der Intereſſenten oſſen. Etwaige Einwendungen ſind gehörig begründet, binnen vorbeſtimmter Friſt bei Meidung des Aus- ſchluſſes bei dem Polizeiamt daſelbſt ſchriftlich oder mündlich vorzubringen. Heppenheim, den 28. Juli 1930. Heſſiſches Kreisamt Heppenheim. Pfeifer. Vorſtehende Bekanntmachung des Heſſiſchen Kreisamts Heppenheim vom 28. Juli 1930 brin- gen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Die bezeichneten Pläne nebſt Beſchreibung lie- gen während der Dienſtſtunden bei uns, Zimmer Nr. 17, zur Einſicht der Intereſſenten offen. Viernheim, den 2. Auguſt 1930. Heſſiſches Polizeiamt: J. V. Kraus. ii Einmach⸗ Birnen und Zwetſchen zu verkaufen Holzſtr. 10 und gegenüber der Sand— höferwegtränke. Teils gebraucht, teils neu, teils beſchädigt: Schreib⸗ tiſche in allen Holzarten von Mk. 65.— an, Bett⸗ ſtellen von Mk. 17.— an, Patentmatratzen, Wollmatratzen, Waſchkommoden, Einmachgurken 100 Stück 1.20% Salatgurken St. 3, 4 u. 5 Eſſigurken St. Gelbe Kartoffeln Pfd. 6 Pfg. 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Das Gericht nahm keine Rückſicht auf die Anſicht der Mutter und ordnete die Operation an, nachdem Sa vverſtändige erklärt hatten. der 13jährige Junge leide an einer eitrigen Bruſtfellentzündung, und nur eine ſofortige Operation könne ihn retten. Der Junge iſt nun nach der durch Gerichts— beſchluß vorgenommenen Operation geneſen. Die Namen der Perſonen, die in dieſen eigen⸗ artigen Prozeß verwickelt waren, werden ge— heimgehalten. Gemütliches Gericht. Nur aus der übermäßigen Hitze, unier der Amerika zu leiden hat, iſt das eigenartige Vorgehen des Gerichtspräſidenten von White Plains(Newyork) zu erklären, das in den Vereinigten Staaten großes Aufſehen erregt hat. Gerichtsverhandlungen in Hemdsärmeln, bei denen Limonade oder Eiswaſſer ſerviert wurde, und bei denen ſich jeder Anweſende mit einem Handfächer abzukühlen waren ſchon früher bekannt. Gerichtspräſident Mack ging aber noch weiter. Vor der Exröff— nung der Verhandlungen wandte er ſich in ei⸗ ner kleinen Rede an die 12 Geſchworenen. Er erklärte, daß er von Hauſe aus kein Freund zimperlicher Manieren ſei. Die Geſchworenen könnten daher ruhig die Jacken ausziehen, die Hemdsärmel hochrollen und es ſich in jeder Weiſe bequem machen. Sie ſollten rauchen, wenn ihnen das die Verhandlung angenehmer mache, und ſie könnten ohne Bedenken die Füße auf die Balluſtrade des Podiums oder auf den Tiſch legen. Er wüßte von ſich ſelbſt, wieviel lieber er in die Ferien fahren als im Herichtsſaal ſitzen würde, und hätte daher volles Verſtändnis für das Bedürfnis der Ge⸗ ſchworenen, den Verhandlungen wenigſtens in Bequemlichkeit beizuwohnen. Die Geſchworenen ließen ſich das nicht zwei⸗ mal ſagen. Jacken und Kragen wurden abge⸗ legt, Hemdsärmel aufgerollt und bald war das Gerichtspodium in eine blaue Rauchwolke gehüllt. Zwar machte ſich unter den Zuhörern, denen nicht dieſelben Erleichterungen gowährt wurden, eine gewiſſe Unruhe bemerkbar, und der Anblick des Gerichtshofes war nicht allzu würdevoll. Das Ende vorausgeahnt. Am Freitag verſchied in Neuſatz der 61⸗ jähsige Maſchiniſt Trunk in Belgrad. Trunk batte ſeinen Tod für Ende Juli vorausgeſagt verſuchte,, — jeine Wohnung zum Ultimo gekündigt und in den letzten Tagen alle Vorbereitungen für ſeinen Tod getroffen. Seine Habſeligkeiten hatte er an Freunde verſchenkt, ſo daß ſich in ſeiner Wohnung nur noch das Bett befand. Am Donnerstag machte er ſeinen letzten Gang zu einer Leichenbeſtattungsfirma wo er das Begräbnis bezahlte. Am Freitag früh koante er nicht mehr aufſtehen, und der Arzt ſtellte bedenkliche Zeichen von Altersſchwäche ſeſt. Im Laufe des Tages verließen den Kranken allmählich die Kräfte. um 3 Uhr nachmittags trat der Tod ein. Meiſterſtück der Chirurgie. Im Grazer Landeskrankenhaus wurde eine ſehr ſeltene Operation durchgeführt. Es han⸗ delt ſich um eine Herznaht nach einer Schuß⸗ verletzung. Der Angeſtellte einer Weinfirma brachte ſich am Vormittag einen Schuß in die linke Bruſtſeite bei. Die Kugel blieb im Her⸗ zen ſtecken. Da der Mann noch ſchwache Le⸗ benszeichen von ſich gab, wurde er ins Grazer Landeskrankenhaus übergeführt. Obwohl die Ausſichten auf eine Rettung ſehr gering wa⸗ ren, nahm der erſte Aſſiſtent der Chirurgiſchen Klinik die Operation vor. Das Geſchoß wurde entfernt, das Herz und der Herzbeutel wurder zugenäht. Der Blutverluſt wurde durch eine Bluttransfuſion ausgeglichen. Der Verletzte hat die Operation überſtanden und wird nach Anſicht der Aerzte am Leben bleiben. Barfußgehen im Sommer. Kinder ſind zu beneiden darum, wenn ſie barfuß gehen dürfen, weil ſie dadurch einen au ßzerordentlich wertvollen Geſundheitsſchutz er⸗ werben. Die Geſundheit des Zentralnervenſy⸗ ſtems hängt zu einem großen Teil von der Zu- leitung der normalen Reize ab. Der Sonnenſtrahl 3. B., der auf der Haut jenes wohlige Gefühl der Wärme erzeugt, das kalte Waſſer, deſſen belebende Wirkung beim Baden, bei der Abwa⸗ ſchung und beſonders nach ſtärkeren Anſtren⸗ gungen ſo deutlich zu ſpüren iſt, wirken dadurch, daß ſie auf die Hauptnerven einen fühlbaren Reiz ausüben, der dann weiter nach dem Ge⸗ hirn und Rückenmark geleiter wird. Solche Reize braucht das Nervenſyſtem, und es kann daher nicht ſeine normale Kraft bewahren, es muß erkranken, wenn ihm die naturgemäßen Reize nicht zugeleitet werden. Vor allem gibt es kaum ein beſſeres„ableitendes und bemuhigendes“ Mitiel für die Kopfnerven als Barfußgehen. Auch die Magennerven werden durch das Bar- fußgehen wohltätig beeinflußt. 5 Von menſchen und Tieren Kleine Geſchichten v. Hellmut Schwabe, Leipzig. Hatte ſich da kürzlich ein Kind verlaufen. Stand hilflos in der haſtenden Menſchenflut der Groß. ſtadt. Die Rechte der blondlockigen Kleinen hielt krampfhaft ein Körbchen mit einer bunten Decke. Schon perlten dicke, runde Tränen über die roten Backen Ich war ſtehen geblieben. Plötzlich trat das Kind an mich heran. Griff mit ſeiner kleinen Hand nach mir. Wortlos, ſchüchlern wie ein Reh 2 1 Tieblaue Augen ſchauten zu mir empor. Und in dem unſagbar gläubigen, noch tränenfeuchten Kindesblick las ich ein köſtliches Wort—„Ver⸗ trauen.“ 0 Ehe es der Kutſcher auf dem ruckenden Wa⸗ zen verhindern konnte, war das Pferd ausgeglit⸗ len und lag auf dem feuchten Großſtadtpflaſter. Es verſuchte noch, ſich aufzurichten und hielt hann ſtill, als ſei es der Ausſichisloſigkeit ſeiner Bemühungen gewiß. Plötzlich aber wandte das berängſtete Tier den dampfenden Kopf nach dem Manne der mühſam vom Wagen ſtieg. In den großen“ Augen miſchte ſich Hilfloſigkeit mit Ver⸗ trauen. O innere Gebundenheit zwiſchen Tier und Menſch! Der Kutſcher trat an das Tier heran und neigte die hohen Schultern. Mit ſeinen unge⸗ fügen Händen griff er Füße und Schenkel des Pferdes ab, ob es auch keinen Schaden genom— men habe. Dann klopfte er den Hals ſeines Tie⸗ ces und flüſterte ihm ein gutes Wort in die un⸗ ruhigen Ohren. Raſch harte er das Gewirr der Stränge und Gurte gelöſt, um den verzweifelten Füßen des Pferdes einen Halt zu geben. Er tat es unbekümmert um die Menſchen, die ſich untätig aufgeſtellt hatten, und mit jener fröhli⸗ chen Hingabe. die aller Liebe trualoſes Zeichen t. O innere Verbundenheit zwiſefen Menſch * In Pleß fand am 32 November 1809 ein kurio⸗ ſee Zweikampf ſtatt. Ein zahmer weiblicher Schwan mit etwas gelähmten Flügeln hatte ſein Neſt mitten in einem Teiche der fürſtlichen Fa⸗ ſanerie, die rings mit Waſſer umgeben war. Die ſtarten Winterfröſte machten das Neſt d. Schwa—⸗ nen einem hungrigen Fuchſe zugänglich, der ſo— gleich zum Angriff über ging. Am nächſten Morgen ſand man den Fuchs tot zu des Schwa⸗ nes Füßen liegen. das Maul voll Federn. In em erbitterten Kampfe der Kreaturen hatte auch der Schwan Verwundungen erlitten. Immerhin iſt es doch merkwürdig, daß der g brechliche Schwan den ſtarken Fuchs töten konnte Im Jahre 1880 ging in der Nähe von Lang⸗ caſter ein Gewitter nieder, wobei ſich ein anderer ſonderbarer Vorfall ereignete. Ein Bauer ſaß allein in ſeiner Hütte und hörte plötzlich etwas an die Küchentüre kratzen. Er meinte, es ſei ei⸗ ne Katze und öffnete. Zu ſeinem Erſtaunen ſchlich ſich aber langſam ein großer Iltis in das Zimmer und ſetzte ſich zu ihm an das Kamin⸗ feuer. Bei einem heſtigen Donnerſchlag ſprang der Iltis dem Manne auf den Schoß. Dieſer ver⸗ ſtand aber die Liebkoſung falſch, ergriff die Feu⸗ erzange und ſetzte das Tier in einen großen Drahtkäfig, um es fortan ſeinen Nachbarn zu zeigen. Nach der Erzählung eines berühmten Reiſen⸗ den trug ſich in einem Poſthauſe in Mecklenburg vor langer Zeil folgende denkwürdige Begebenheit zu: Alltäglich ſetzte der Wirt nach dem Mittag⸗ eſſen eine große Schüſſel mit Suppe auf den Bo⸗ den und gab durch lautes Pfeifen ein Zeichen. Sogleich kamen in das Zimmer herein: ein gro⸗ ßer Hund. eine ſchöne weiße Katze, ein alter Ra⸗ be und eine aroße Ratte mit einer Schelle um den Hals. Dieſe vier Tiere ſielen über die Schüſſel her und fraßen ſie aus, ohne ſich gegen⸗ ſeitig zu ſtören. Nach dem Mahle legten ſich Hund, Katze und Ratte zum Oſen, und der Rabe hüpfte im Zimmer umher. Wirt zu erzählen. ſchen dieſen Tieren entſtanden ſei. Er behaupte⸗ te, von allen vier Tieren ſei die Ratte das nütz⸗ lichſte, denn durch das Geklingel der Schelle habe ſie das früher von anderen Mäuſen und Ratten geplagte Haus vollſtändig befreit. Die Berliner kommuniſtiſche Kundgebung. wtb. Berlin, 2. Aug. Der Straßenaufmarſch der kommuniſtiſchen Züge zur Antikriegs⸗ Demonſtration, die auf dem Winterfeldt⸗Platz ſtattfand, hatte an verſchiedenen Steilen der Stadt erhebliche Verkehrsſtockungen zur Folge. In den Zügen, die zahlreiche rote Fahnen und Transparente mit der Aufſchrift„Nie wieder Krieg“ mit ſich führten, bemerkte man Grup- pen von Kriegsbeſchädigten in Fahrſtühlen Stärke Polizei mußte verſchiedentlich einſchreiten Verſchiedene Anhänger des Rotfrontkämpfer bundes, die in der verbotenen Uniform mit, zumarſchieren verſuchten, wurden aus dem Zuge heraus verhaftet. Platz wurde ein Zug von etwa u 100 Teilneh die Kundgebung auf dem Winterfeld! Plat beendet war, ſetzten ſich die Demonſtrauten in mehreren Zügen in Bewegung. Bis gegen Uhr wurden rund 60 Demonſtranten feſt nen amen. Die Frage der Gemeindebierſteuer git dem Badiſchen Gaſtwirteverband Veranlaſſung, da⸗ rauf hinzuweiſen, daß die durch die Notver⸗ ordnung des Reichspräſidenten den Gemeinden ganz allgemein zugeſte dene Erhöhung der Erhöhung der Ausſchankpreiſe führen müſſe. Das ohnehin mit Sonderſteuern aller Art außerordentlich ſchwer belaſtete Gaſtſtä:tenge⸗ werbe ſei keineswegs in der Lage, dieſe ſowie meinen Laſten ſelbſt zu tragen. Walldorf b. Wiesloch, 2. Aug.(Tödlicher Inſcktenſtich.) Der Feldhüter Menger wurde vor etwa 14 Tagen von einer Schmeißfliege in den Hals geſtochen. Da in der Nähe ein verweſtes Tier lag, iſt anzunehmen, daß Men⸗ ger durch die Fliege mit Verweſungsgifr inſi⸗ ziert wurde, denn der Stich entzündete ſich und es trat Blutvergiftung ein, ſodaß Menger ins Krankenhaus verbracht werden mußte. Abet die Blutve giftung hatte ſchon ſolche Fort⸗ ſchritte gemacht, daß trotz aller Mühe der Ver giftete an den Folgen ſtarb. und Blinde mit ihren Hunden. Die in großen an den Anmarſchſtraßen vertretene Deutſchland und polen Am Straußbergen! mern wegen Singens verbotener Lieder auf gelöſt, wobei die Polizei vom Gummiknüppel Gebrauch machen mußte, Als kurz vor 9 Uhr! Karlsruhe, 2. Aug.(Bierpreiserhöhung?“ und Dr. Höpker⸗Aſchoff. enb. Berlin, 4. Aug.(Eigene Meldung!) Wie wir erfahren, iſt für Donnerstag eine Ausſprache zwiſchen Dr. Scholz und Dr. Höp⸗ ker⸗Aſchoff in Ausſicht genommen. Sie war noch mit Koch⸗Weſer vereinbart worden, der aber inzwiſchen bekanntlich von der Leitung der Staatspartei zurückgetreten und in Ur⸗ laub gegangen iſt, ſodaß die Staatspartei in dieſer Beſprechung durch den preuvßiſchen Finanzminiſter vertreten ſein wird. In polit⸗ ſchen Kreiſen ſieht man in der Tatſache, daß dieſe Ausſprache überhaupt möglich iſt, ein Zeichen dafür, daß die zugeſpitzte Polemik, die am Sonnabend zwiſchen den beiden Par⸗ teikorreſpondenten geführt wurden, doch noch nicht das letzte Wort bedeutet. Ob die Aus⸗ pprache zu einem poſitiven Ergebnis MiB unnen fl in. B. H. Schuenniade! führt, wird freilich vorläufig noch bezweibelt, da beide Parteien von verſchiedenen Voraus⸗ ſetzungen ausgehen. Bei der Deutſchen Volks— partei ſcheint die Stimmung etwas konzilian⸗ ter zu ſein als am Sonnabend. Man ſtellt 1 ſich die Entwicklung aber nur ſo vor, daß die Deutſche Staatspartei in die von Dr. Scholz Dann pflegte der wie die Vertraulichkeit zwi⸗ denheit der Anſichten erſtrebte Kombination mit anderen Parteien zurückkehrt. Auf der anderen Seite ſieht die Staatspartei das Ziel in der Verſchmelzung der Volkspartei mit ihr. Bei dieſer Verſchie⸗ über den möglichen Weg läßt ſich eine Prognoſe für die Donners⸗ tagbeſprechung nicht ſtellen. Man wird zu⸗ nächſt abwarten müſſen, welche Entſchließung 1 Dr. Höpker⸗Aſchoff aus dem Urlaub mit⸗ bringt, aus dem er am Mittwoch zurückkehren wird. Die Deutſche Staatspartei wartet übri⸗ gens noch auf einen Antwortbrief des Herrn ö Dr. Scholz, da ſie die National⸗liberale Kor⸗ kreſpondenz nicht gerade für den richtigen Weg zur Beantwortung eines perſönlichen Briefes hält. Dagegen verlautet in volksparteilichen Kreiſen, daß Dr. Scholz nicht die Abſicht hat, einen ſolchen Brief zu ſchreiben; er iſt offen⸗ bar der Auffaſſung, daß die Antwort bereits telefoniſch gegeben worden iſt und daß ſich das Weitere in der Ausſprache am Donners⸗ „ „ N tag finden kann. — Vorläufiger Abſchluß der Verhandlungen 4 mit Polen wegen der Grenzüberfliegungen. enb. Berlin, 4. Aug.(Eigene Meldung!) An die energiſchen Schritte, die Deuiſchland in Warſchau wegen der Ueberfliegung der deutſchen Grenze durch polniſche Militärflug⸗ i zeuge unternommen hatte, haben ſich längere 1 Verhandlungen geknüpft. Sie ſind, wie wir von unterrichteter Seite hören, zu einem vor⸗ Gemeindebierſteuer bezw. Einführung zu einer auch die übrigen neu hinzukommenden allge⸗ läufigen Abſchluß gelangt. Die polniſche Regie⸗ rung hat mehrere Fälle von Verletzungen der 9 Grenze durch Militärflugzeuge zugegeben und hinzugefügt, daß einzelne Fälle aus Ver⸗ ehen in Betracht kommen, hat die volniſche Negierung Deutſchland eine difſziplinariſche Ahndung der Vorfälle zugeſagt. Ferner hat ſie mitgeteilt, daß ſie Maßnahmen getroffen hätte, die ſolche Fälle für die Zukunft ver⸗ hindern würden. Im übrigen enthält das von den Polen ausgegebene Kommunique noch Ausführungen, daß auch auf deutſcher Seite Verſehen vorgekommen ſeien. deutſches Reich Das Befinden des Reichs präſidenten gut. enb. Berlin, 4. Aug.(Eigene Meldung!) Gegenüber den aus Bielefeld aufgekommenen Gerüchten, die von einem Schlaganfall des Reichspräſidenten wiſſen wollten, erfahren wir von zuständiger Stelle, daß es dem Reichs⸗ 0 ö. ſehr gut geht, daß er ſehr friſch nd bei beſter Geſundheit iſt. Dienstag, den 5. Auguſt 1930 Siegfried Wagner. wtb Bayreuth, 4. Aug. Heute nachmittag 5.30 Uhr iſt im Städtiſchen Krankenhaus Bayreuth Siegfried Wagner geſtorben. enb. Bayreuth, 4. Auguſt. Mitten in die Bayreuther Feſtſpiele hinein bricht die Trau⸗ erkunde von dem Tode Siegfried Wagners, für die Feſtſpielſtadt ſelbſt ein furchtharer, kaum zu verwindender Schlag, für die ganze Kulturwelt, nicht nur für die muſikaliſche, ein bedeutſames Ereignis, das die Gemüter von Millionen bewegen und erſchüttern wird Um wenig mehr als vier Monate alſo hat der einzige Sohn und Erbe Richard Wagners ſei— ne Mutter überleben ſollen, die am 1. April ds. Is. in dem beinahe mythiſch zu nennen⸗ den Alter von 93 Jahren aus dem Leben ſchied, er ſelber, geboren in Luzern am 6. Juni 1869, hatte eben erſt das 61. Lebensjahr vollendet, und menſchlichem Ermeſſen nach hätte es ihm vergönnt ſein können, die Feſt⸗ ſpiele nach glücklicher Ueberwindung der ſchwe— ren Kriſe nach dem Kriegsausbruch wieder auf eine viel ſicherere Grundlage zu ſtellen, für den Genius ſeines verewigten Vaters ein Denkmal, dauernder als Erz. Er iſt unter dem Uebermaß von Arbeit, das er auf ſich genom⸗ men hatte, vorzeitig zuſammengebrochen. Er hat ſich an der begeiſterten Hingabe an dem Großen des väterlichen Werkes tatſächlich ver⸗ zehrt, aber er hat noch auf dem Krankenlager, das ihm zum Totenbett werden ſollte, das Be— wußtſein haben dürfen, daß ſeine Kräfte ge— rade ausgereicht hatten.„Keinen Tag früher hätte der Zuſammenbruch kommen dürſen“, ſo haben die Intimen von Bayreuth deim Be⸗ ginn der Feſtſpiele geſagt, aber die Arbeit war für diesmal vollbracht, das Werk. das bei den eigenartigen Verhältniſſen von Bay⸗ reuth immer wieder neu aufgebaut werden muß, war vollendet, und, wie die Aufführun⸗ gen beweiſen, gelungen. So kommt ein verſöhnender Zug in die Tra⸗ gik dieſes Todes, der eine Fülle ſchwerer und großer Fragen aufwirft. Richard Wagner hatte, wie man ſich erinnert, ſeinen einzigen Sohn urſprünglich zum Architek⸗ ten beſtimmen wollen, es hat ſich aber gezeigt, daß er dem künſtleriſchen Erbe des Vaters ein treuer und hervorragender Hüter war. Als Komponiſt hat Siegfried Wagner ſich nicht dauernd durchzu— ſetzen vermocht, die Opern, denen ſein Name die größten Bühnen erſchloſſen hatte, haben ſich nir⸗ gends auf dem Spielplan halten können. Auch die Eigenſchaften des genialen Regiſſeurs haben ihm vielleſcht gefehlt. Aber alles in allem war er nach dem Urteil der Berufenſten und am beſten Eingeweihten doch eine ungewöhnliche Perſön— lichkeit. der Aufgabe gewachſen, die er mit lei⸗ denſchaftlicher Energie auf ſeine Schultern ge⸗ nommen hatte, und ihrer im höchſten Maße wür⸗ dig. Das deutſche Volk hat alſo allen Grund, aufrichtig an ſeinem frühen Grabe zu trauern. Siegfried Wagner wird teilhaben an der Unſterb⸗ lichkeit ſeines Vaters, nicht nur als der Namens⸗ träger des Siegfried-Idylls, das für alle Zeiten zu den köſtlichſten Kleinodien deutſcher Muſik ge⸗ hören wird, und der Trauermarſch aus der „Götterdämmerung“, der am Grabe ertönen wird wird der Dolmetſch der Seele eines trauernden Volkes ſein. 5 Siegfried Wagner hinterläßt eine erſt im An⸗ fang der Dreißiger ſtehende Witwe, Frau Wini⸗ fred. und vier Kinder, von denen das älteſte ein etwa 14jähriger Sohn iſt. Es beſteht die Hoff⸗ nung, daß das Werk von Bayreuth fortgeführt werden kann, wenn der tatkräftigen und liebens⸗ würdigen Frau die entſprechenden künſtleriſchen Kräfte zur Seite treten. Daß das geſchehe. iſt eine Angelegenheit und ein Wunſch des ganzen deutſchen Volkes. Das Ableben Siegfried Wagners. wtb. Bayreuth, 4. Aug. Die Nachricht, daß Siegfried Wagner, der einzige Sohn des großen Meiſters, an den Folgen einer Herzlähmung ge⸗ ſtorben iſt, hat hier ungeheuren Eindruck gemacht. Die ſtädtiſchen Gebäude tragen bereits Trauer⸗ ſchmuck. Die Straßen der Stadt ſind ſehr belebt. Obwohl der große Teil der Bevölkerung auf das Ableben Siegfried Wagners gefaßt war, ſo kam die Nachricht doch beſtürzend und überraſchend. Am Sterbebett befanden ſich Wagners Gattin, Frau Winifred Waaner, und der Oberarzt des Städtiſchen Krankenhauſes. Dr. Körber. Morgen mittag um 12 Uhr findet in der Kapelle des ſtädti⸗ ſchen Krankenhauſes die Ausſegnung der ſterb—⸗ lichen Hülle des Heimgegangenen im engften Fa— milienkreiſe ſtatt. Dem Vernehmen nach wird Siegfried Wagner am Freitag auf dem ſtädtiſchen Friedof beigeſetzt werden. Die äußeren Veran— ſtaltungen werden von der Stadt als Ehrenpflicht übernommen. Die Feſtſpiele müſſen aus rechtlichen und finanziellen Gründen weitergeführt werden und werden nicht verſchoben. „Graf Seppelin“ in Darmſtadt Tandung erſt Darmſtadt, 5. Auguſt. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ landete am Montag um 6.30 Uhr in Darmſtadt, nachdem es ſchon vorher zweimal über Darmſtadt gekreuzt hatte und einem Ge⸗ witter ausweichend noch einmal einen großen Kreis über Bensheim Oppenheim gezogen hatte. Eine Menge von etwa 30 000 Menſchen ließ das Gewitter, das in einem ſchweren Platzregen nie. derging, ruhig über ſich ergehen, ohne von der Stelle zu weichen. Der Luftrieſe, der ſich lang⸗ ſam niederſenkte, wurde von den Zuſchauern mit brauſendem Jubel begrüßt. Zur Haltemannſchaft waren Mannſchaften der Schutzpolizei und Feu— erwehrleute in ausreichender Zahl anweſend, Dem Luftſchiff entſtieg zuerſt Staatspräſident Adelung. Es folgten die Miniſter Kirnberger um 6,30 Uhr und Leuſchner, ſodann Landtagsvräſident Delp und Oberbürgermeiſter Müller. Der Aufenthalt des Luftſchiffes währte nur ſehr kurze Zeit zur Aufnahme von Proviant und Paſſagieren. Nach⸗ dem Miniſter Korell und andere Darmſtädter Gäſte das Schiff beſtiegen hatten, erhob es ſich um 7 Uhr wieder zur Heimfahrt nach Fried- richshafen. Kapitän Lehmann hatte ſich über die Organiſation in Darmſtadt ſehr lobend geäu— ßert. „Graf Zeppelin“ wieder daheim. wib Friedrichshafen, 5. Auguſt. Das Luftſchiff „Graf Zeppelin“ iſt um 0,30 Uhr bei ſtrömendem Regen glatt gelandet. Es bleibt bei der Tariferhöhung Reichsverkehrsminiſter lehnt nochmalige Nachprüfung ab Berlin, 4. Aug. Die Reichsvereinigung der Reiſenden und Vertreter im Gewerkſchafts⸗ bund der Angeſtellten hatte den Reichsver⸗ kehrsminiſter gebeten, die bereits genehmigten Tariferhöhungen, die am 1. September in Kraft treten, wegen der unſozialen Belaſtung der dritten Wagenklaſſe nochmals nachzuprü⸗ fen. Der Reichsverkehrsminiſter hat hierauf, wie die„Deutſche Zeitung“ meldet, geant⸗ wortet, daß er dieſem Antrag nicht entſpre⸗ chen könne. In der Begründung des Reichs⸗ verkehrsminiſteriums heißt es: Die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft iſt durch einen empfindlichen Einnahmerückgang ſeit dem vorigen Herbſt in finanzielle Schwierig⸗ keiten geraten. Nach ſorgfältiger Prüfung hat die Reichsregierung ſich entſchloſſen, der bean⸗ tragten Erhöhung zuzuſtimmen. Sie glaubte das um ſo mehr tun zu können, weil ſie die Erhöhung der Wagenladungstarife entſpre⸗ 4e. Jahrgang chend der Entſchließung des Reichseiſenbahn⸗ rates wegen der außerordentlich ungünſtigen Rückwirkung auf die Geſamtwirtſchaft und auf alle Volkskreiſe abgelehnt hatte. Auch fallen die Beträge, um die die Perſonenfahrpreiſe erhöht werden ſollen, gegenüber den allge⸗ meinen Koſten einer Reiſe nicht entſcheidend ins Gewicht und werden ſich für das teiſende Publikum nicht beſonders drückend auswirken. Soziales Feſtſtellungsklage im Berliner Mtall-⸗Konflikt. enb Berlin, 4. Auguſt.(Eigene Meldung.) Die am Tarifvertrag beteiligten Organiſationen der Angeſtellten der Berliner Metallinduſtrie haben, wie das„BT“ meldet, einſtimmig be— ſchloſſen, eine Feſtſtellungsklage beim Arbeits. gericht gegen den Verband Berliner Metall⸗ induſtrieller einzureichen, um eine arbeitsgericht liche Entſcheidung darüber herbeizuführen, daß es nicht möglich ſei, den Tarifvertrag für die Berliner Metallinduſtrie durch Einzelvereinba⸗ rungen in den Betrieben zu verſchlechtern. Tagesnachrichten Ueberſchwemmungen in Japan 50 Tote. witb. London, 4. Aug. Zu den Aeber⸗ ſchwemmungen in Japan berichtet der Times⸗ Korreſpondent in Tokio, daß die Zahl der Toten auf 50 geſchätzt wird. In Iſaka ſtehen 10 000 Häuſer unter Waſſer, in Tokio 4000 und in Tottori 3 000. 20. Generalverſammlung des Gewerkvereins Chriſtlicher Bergarbeiter Deutſchlands. wtb. Aachen, 4. Aug. Im Alten Kurhaus begann heute die 20. Generalverſammlung des Gewerkvereins Chriſtlicher Bergarbeiter Deutſchlands. Hirth gibt den Weiterflug auf. witb. Reykjavik, 4. Aug. Der deutſche Flieger Hirth iſt mit ſeinem Flugzeug auf dem Luftwege aus Kalladarnes kommend, geſtern hier gelandet. Er hat den Wetteritug aufgegeben, da der Bezirksvorſteher in Julin— chaab aus Grönland telegraphiſch mitgeteilt hat, daß ſich dort keine Stelle befindet, die als Landungsplatz in Frage käme. Das Flug⸗ zeug wird nunmehr verpackt und heute mit dem Dampfer„Minneſota“ nach Monkreal abgehen. Das Newyorker Velodrom eingeüſchert. witb. Newyork, 4. Aug. Das berühmte Velodrom Stadtteil Bronx, ein Rieſen⸗ holzbau. der 15000 Zuſchauer faßte, iſt heute in früher Morgenſtunde durch Feue: zer⸗ ſtört worden. Der Brand brach mehrere Stun⸗ den nach Abſchluß der geſtern Abend abgehal⸗ tenen Fahrradrennen aus. Perſonen ſind bei dem Brande nicht verletzt worden. Durch die in weitem Ußtkreis ſichtbaren Flammen wur⸗ den große Mengen Zuſchauer nagelockt. im Pilzvergiftungen.— Wer Toie. wib. Pillau, 4. Aug. Hier ſind an Ver⸗ giftung durch Knollenblätterpilze zee Per⸗ ſonen erkrankt. Der Vergiftung find bisher 4 weibliche Perſonen erlegen. Von den übri⸗ gen Erkrankten ſchweben einige noch in Le⸗ bensgefahr. Mac Donald in Innsbruck. wib Innsbruck, 4. Auguſt. Der britiſche Pre- mierminiſter Mac Donald traf heute mittag, mit der Mittenwaldhahn aus Oberammergau kom- mend, hier ein. Er beſichtigte die Sehenswür⸗ digkeiten der Stadt. Mac Donald verließ mit dem Arlberg-Expreß um 18.20 Uhr Innsbruck, um direkt über Paris nach London zurückzureiſen. Offizielle Empfänge fanden nicht ſtatt. Aus Nah und Fern Mannheim, 4. Aug. Lebensmüde. Sams⸗ tag abend 7 Uhr ſtürzte ſich die Ehefrau eines hieſigen Telefoniſten in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in den Rheinauhafen. Die Lebensmüde wurde von einem Polizibeamten, der mit einem Nachen in unmittelbarer Nähe fuhr, ans Ufer gezogen und mit Hilſe von anweſenden Fiſchern in die Wohnung des Hofenmeiſters verbracht und von da mit dem Sanitätsauto in ihre Wohnung. Der Grund iſt in Familenſtreitigkeiten zu ſuchen. Heidelberg, 4. Aug. Nach Mitteilung des Ar⸗ beitsamtes befinden ſich gegenwärtig in Arbeits— loſenunterſtützung 4733 männliche und 2063 weibliche Arbeitnehmer, in der Kriſenfürſorge 1233 männliche, 573 weibliche Arbeitskräfte. Der Zugang gegen die Vorwoche beträgt für beide Unterſtütztenkategorien 43; ausgeſteuert wurden 177. Die Stadt Heidelberg iſt an der Geſamt⸗ ziffer beteiligt mit 2057 in der Arbeitsloſenver— ſicherung und 683 in der Kriſenfürſorge + 2740, ſomit Zugang 44. Ausgeſteuert wurden im Stadtgebiet 65. Mühlhauſen(bei Wiesloch), 3. Aug. Schwe⸗ rer Unſall. Das 3½ jährige Kind des F. J. Hotz von hier lief Samstag nachmittag über die Straße, als der Motorradfahrer Bernhard Wolf aus Eſchelbach in langſamer Fahrt einem Fuhr— werk auswe gen wollte. Tas Kind lief in das Motorrad und wurde überfahren, wobei es Schädelbrüche und ſonſtige ſchwere Verletzungen am ganzen Körper erlitt. Der Kaufmann Lud— wig Wolf aus Wiesloch brachte es zum Arzt, der die Ueberführung ins Heidelberger Krankenhaus anordnete. Der Motorradfahrer hatte das Kind, deſſen Elten zur Zeit des Unfalles noch auf dem Felde arbeiteten, nicht bemerkt, zumal es hinter dem Fuhrwerk herlief. An dem Aufkommen wird gezweifelt. Mannheim, 4. Aug. vorausgegangenem Wortwechſel Hauſe T. 6.3, am Samstag nachmittag ein 22 Jahre alter Taglöhner einem 21 Jahre alten Buchdrucker einen Dolch in den Rücken, wodurch dieſer eine lebensgefährliche Verletzung davon— trug. Er wurde in das Allgemeine Krankenhaus überführt.— Bei einer Schlägerei auf der Luzen— bergſtraße wurde heute früh ein verheirateter 22 Jahre alter Schloſſer in den Hals geſtochen. Auch en wurde in das Krankenhaus eingeliefert. Gochsheim(Ufr.), 4 Aug. Ein Pferd von Bienen getötet. Während der Bauer Ludwig von hier auf einem Felde beſchäftigt war, überfiel ſein in der Nähe vor einen Wagen geſpanntes ſtehendes Pferd ein außergewöhnlich ſtarker Bienenſchwarm. Das Pferd wurde der— art zugerichtet, daß es unter qualvollen Schmer— zen an Ort und Stelle verendete. Wegen des ſtarken Schwarms konnte der Landwirt dem Pferde auch keine Hilfe bringen. Das Meſſer. Nach ſtieß vor dem ol. Freiburg, 3. Aug. Unwetter mit Wolkenbruch. Samstag abend gegen 5.30 Uhr ging über Freiburg ein außer— ordentlich ſchwerer, von heftigen Gewittern begleiteter Wolkenbruch nieder. Das mit gro- ßer Plötzlichkeit aufgetretene Unwetter war von einem heftigen Wirbelſturm begleitet und dauerte etwa eine halbe Stunde. In allen Teilen der Stadt wurden große Bäume abge— knickt. So wurde u. a. eine ſehr alte Weide. ein Wahrzeichen auf dem Wege zwiſchen der Stadt und Günterstal in großer Höhe a geknickt. In Haßlach wurde ein Baum ent⸗— wurzelt und über die Straßenbahnichienen geworfen. Die ungeheuren Waſſermaſſen ha⸗ ben im Freien außerordentliche Verwüſtungen angerichtet. Heu und Getreide wurde weg— geſchwemmt. Das Waſſer brachte in den höheren Berglagen Geröll und Schuttmaſſen zu Tage. In der Stadt ſelbſt drang das Waſ— ſer in verſchiedene Keller ein. Der Windbruch in den Wäldern ſoll ſehr groß ſein. 17 ol. Bingen, 4. Aug. Die erſten Waf⸗ tag hatte Bingen eine kleine Senſation: Zwei Männer gingen über den Rhein, ſo wie andere über eine Promenade gehen, und- zwar von Bingen nach Rüdesheim. Es waren zwei Wiener, die erſtmals den Rhein auf Waſſerſkiern überquerten. ol. Darmstadt, 4. Aug. Der raſche Tod. Der bei einem Verkehrsunfall am Freitag ſchwer verletzte Lehrer Rettich, Zuletzt in Etzengeſäß(Odenwald) bedienſtet, iſt in⸗ zwiſchen geſtorben. Seine aus Lorſch b. Bens⸗ heim ſtammende Frau ſchwebt noch immer in Lebensgefahr. Ihr Befinden wies am Sonntag eine leichte Beſſerung auf. ol. Ludwigshafen a. R., Falſchgeld Am Samstag nachmittag wurde in einem Fcwioalwarengeſchäft hier, ein in Zahlung gegebenes falſches Fünfmarkſtück angehalten, Dasſelbe iſt ſchlecht nachgemacht und leicht zu erkennen. Das Falſchſtück wurde beſchlagnahmt ol. Völklingen(Saar), 4. Aug. Töd⸗ licher Motorboot⸗Anfall. Zeitungs⸗ verleger Martin Nahlen, der Beſitzer des Völklinger„Volksfreund“ und Vorſitzender des Rheiniſchen Zeitungsverleger- Vereins, Bezirk Saar, iſt bei einer Motorbootfahrt auf der Moſel oberhalb von Zell ertrunken. Nahlen hatte mit mehreren Freunden in ſei⸗ nem Motorboot eine Fahrt auf der Moſel unternommen. Dabei wurde durch eine hohe Sturzwelle eines vorüberfahrenden Schlepp⸗ dampfers das Boot mit Waſſer gefüllt und ſank ſofort. Nahlen und der Weinhändler Schawo aus Zell fanden den Tod in den Wellen, drei andere Perſonen konnten ge⸗ rettet werden. ol. Mannheim, 4. Aug. Verkehrsun⸗ fall. Am Samstagabend fuhr ein 29 Jahre alter verheirateter Motorradfahrer guf der Schwetzingerlandſtraße einen auf der rechten Straßenſeite neben ſeinem Motorrad ſtehen⸗ ſerſkier auf dem Rhein. Am Sams⸗ den 44 Jahre alten verheirateten Schloſſer⸗ meiſter an und warf ihn zu Boden. Der Mo⸗ torradfahrer verlor durch das Anfahren die Herrſchaft über ſein Rad, kam ebenfalls zu Fall und erlitt einen ſchweren Schävelbruch, ſodaß er im bewußtloſen Zuſtande in das Krankenhaus verbracht werden mußte. Der Schloſſermeiſter kam mit leichten Hautabſchür⸗ fungen im Geſicht davon. Es entſtand erheb⸗ licher Sachſchaden ol. Darmſtadt, 4. Aug. Kind über fah⸗ ren und getötet. In Oberramſtadt lief am Samstag ein vierjähriges Kind über die Straße und direkt in den vorüberfahrenden Autobus der Kraftwagenlinie hinein Das Kind wurde von einem Vorderrad erfaßt, das ihm über den Kopf ging und den ſo⸗ fortigen Tod herbeiführte. ol. Darmſtadt, 4. Aug. SPD.⸗Kandida⸗ tur. Der Bezirk Starkenburg der Sozial⸗ demokratiſchen Partei Heſſens hat den Preſſe⸗ referenten im Innenminiſterium, Dr. Mieren⸗ dorff dem Parteitag als Kandidaten vorge⸗ ſchlagen. Da Starkenburg über 90 000 Stim⸗ men verfügt, wäre bei Annahme der Kan- didatur durch den Parteitag die Wahl Mie⸗ rendorffs geſichert. ol. Pforzheim, 3. Aug. 2% Jayre Zuchthaus. Der 24 Jahre alte Buchdrucker Guſtav Adolf Krauſe wurde wegen ſchweren Rückfallsdiebſtahls zu 234 Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. Ob⸗ wohl er beſtritt im Mai in eine Wirtſchaft eingebrochen und dort einem Geldtreſor ge⸗ ſtohlen zu haben, wurde auf Grund der Fin⸗ gerabdrücke, die ſich an dem wiedergefundenen leeren Geldtreſor befanden, überführt ol. Pforzheim, 3. Aug. Gefängnis. Wegen Unterſchlagung von etwa 5 000 Mk. einkaſſierten Zollgeldern wurde ein Oberzolle ſekretäe vom Zollamt Pforzheim zu einem Jahr dre. Monaten Gefängnis verurteilt. beſcheidenes Glück fanden. 11 Anglüchlielies Neuꝛocle: v Heigleule entlassen Blick in eine der amſeligen Wohnungen, wie ſie überall in dem verarmten Neuroder Re vier anzutreffen ſind. 1 glücklichen Gebietes ſind nun— unmittelbar nach der furchtbaren Kataſtrophe auf der Wen⸗ zelausgrube— entlaſſen worden. Die Not, die Schulden wachſen. Wie lange noch werden die entlaſſenen Väter ſelbſt dieſes notdürftige Heim ſich retten können, in dem ſie trotz allem ein 700 Bergleute des un⸗ Gedanl Weiſe Geſetze verwandeln ſich zu Id in den Händen der Idioten. ſortſchrittlichen Errungenſchaften werden den Zeitgenoſſen zur Qual durch die Anmaßung geiſtig beſchränkter und roher Menſchen. In der Hand eines gebn⸗ deten u. groß angelegten Charakters aber pflegt die allerrückſtändigſte Einrichtung ein Glück für das Volk zu ſein. „Nie wieder Krieg!“ Das heißt auf Deutſch: „Nie wieder Krankheiten, Unglücksfälle, Verbre⸗ chen.“ Menſchlich:„Nie wieder Erdbeben!“— Die Vereinigten Staaten von Europa werden Krieg führen, wie die von Amerika. Dies ſol uns nicht mutlos machen, den einzigen Staat der Erde zu machen. Erfüllen wir aber unſere Auf⸗ gabe ohne die großen Worte. * Der Eine lebt in ſeinen Träumen, der Andere beſcheidet ſich mit dem Gelingen ſeiner täglichen Werke aus eigener Hand. Indeſſen beruht aller Menſchen Glück in verſchiedenen Neigungen ei⸗ nes Glaubens. Beläſtigen wir uns daher nich! gegenſeſtig mit Anſprüchen einer gleichmäßigen Kultur für alle. Noch nie hat die große Mutte aller Dinge, die Natur, etwas Beſſeres als Ei genarten hervorgebracht. Der Staat iſt die allgemeine, aus Notdurft zwangsläufig gewordene Verkehrseinrichrung der Menſchen. Er kann nicht die Erfüllung menſchlicher Lebensideale ſein. In Wahrheit iſt kein Staat für den Menſchen eine Lebensord⸗ nung, weil der eigentliche Menſch einſam und allein iſt. * „Einſam und Allein.“ In dieſen ſchickſals⸗ ſchweren Worten ſind in urſprünglicher Bedeu⸗ tung ſich erneuernden Lebens. Ein Same und das Alleine enthalten. Die Worte der Menſchen bildeten ſich von Anbeginn ihres Welterlebens her. A. Krs. Cetzte Radiomeldungen Verwüſtungen durch eine Windhoſe. wtb Meldorf(Holſtein), 5. Aug. Eine Windhoſe, verbunden mit heftigen Gewitter⸗ ſchauern, hat geſtern nachmittag in Meldorf und in der näheren und weiteren Umgebung große Verwüſtungen angerichtet. Eine Anzahl Häuſer wurden ſchwer beſchädigt. In Luetjen⸗ büttel wurde das Anweſen eines Bauern dem Erdboden gleich gemacht. Der Wirbelſturm über Meldorf. wtb Kiel, 5. Aug. Die Windhoſe, die geſtern nachmittag, wie gemeldet, in Meldorf auftrat, war von merkwürdigen atmoſphäri⸗ ſchen Erſcheinungen begleitet. Am 17 Uhr ent⸗ Gewitter. Nach einigen harten Schlägen brach das Gewitter plötzlich ab und bei hellem Son⸗ nenſchein entſtand ein orkanartiger Sturm. Insgeſamt ſind zirka 50 Häuſer mehr oder we⸗ niger ſtark beſchädigt. Menſchenleben ſind glücklicherweiſe nicht zu Schaden gekommen. Kein Erdbeben im Kaſpiſchen Meer. wtb Moskau, 5. Aug. Das im Ausland verbreitete Gerücht von einer Erdbebenkata⸗ ſtrophe im Kaſpiſchen Meer iſt, wie die Tele⸗ graphenagentur der Sowjetunion mitteilt, völlig unbegründet. Sturmverheerungen in Holland. wtb Amſter dam, 5. Aug. Wie die Blätter berichten. hat geſtern nachmittag eine Schatten der Schuld. Roman von Guſtav Rehfeld. Urheberecht durch Heroldverlag Homburg-Saar. (34. Fortſetzung.) Der Kommiſſar begann jetzt, das Zemmer ge— nau zu durchſuchen, ohne eine Spur von dem rätſelhaften Giftmiſcher zu finden. Nachdem er Fenſter und Türen geprüft hatte, fragte er die Kammerfrau:„Wurden die Gemächer der Grä— fin während der Nacht abgeſchloſſen?“ „Nein!“ „Somit konnte außer Ihnen und Fräulein Fel⸗ ſen auch ein Unberufener hineingelangen?“ „Gewiß,“ ſagte Marie,„doch mußte er immer⸗ hin den Schlüſſel zur Vortür beſitzen!“ Der Kommiſſar erwiderte nichts, ſondern ſchritt nach der nächſtgelegenen Tür. Dieſelbe führte in das Boudoir der Gräfin. Er trat ein. Prüfend ließ er den Blick umherſchweifen. Da fand er ein Taſchentuch, das unmittelbar vor dem Schreibtiſch lag. Er rief dann die Kam⸗ merfrau herbei. „Hier finde ich ein Tuch, mit G. F. gezeichnet. Wem kann das gehören?“ Die Kammerfrau betrachtete es flüchtig, dann ſagte ſie gleichgültig:„Gertrud Felſen,— es gehört Fräulein Felſen!“ „Wie mag es hierhergekommen ſein?“ „Vielleicht hat die Gnädige etwas aus ihrem Schreibtiſch gewünſcht, und das Fräulein hat es ihr geben müſſen. Dabei könnte ſie es verloren haben! Aber nein, die Gnädige hat ja die ganze Nacht geſchlafen, wie Fräulein Felſen ſagte!“ „Befindet ſich Geld in dieſem Schreibtiſch, zwiſchen wie die anderen Herren in das Bondior getreten war. N „Gewiß!“ verſetzte der Graf.„Ich hatte mei⸗ ner Frau erſt kurz vor ihrer Erkrankung zwölf⸗ tauſend Mark eingehändigt, wovon ſie höchſt wenig ausgegeben haben dürfte!“ i 1 „Wo ſind die Schlüſſel?“ fragte der Kommiſ— ar. N„Dort!“ Der Graf drückte auf einen Knopf an der rechten Seitenfläche des Schreibtiſches. Alsbald ſprang ein Geheimfach auf. Der Graf entnahm demſelben die gebvünſchten Schlüfſel und legte ſie auf den Tiſch. f „Wußte Fräulein Felſen, daß die Schlüſſel ſich dort befinden?“ „Ich weiß es nicht!“ „In welchem Behälter bewahrte die Gräfin gewöhnlich das Geld auf?“ „In dieſem!“ Der Graf ergriff einen Schlüſſel, öffnete die Tür zur Linken und zog den oberen Kaſten her⸗ aus. „Was bedeutet das? Der Kaſten iſt leer!“ Er zog den unteren Kaſten heraus; dieſer war gleichfalls leer.. „Vielleicht befindet das Geſuchte ſich auf der rechten Seite!“ „Das iſt nicht anzunehmen,“ ſagte der Graf kopfſchüttelnd,„denn dort bewahrte meine Frau ihren ſehr wertvollen Schmuck auf, während der Familienſchmuck ſich in meinem Treſor befindet. Immerhin kann ich ja nachſehen!“ Er öffnete das Fach zur Rechten und zog erſt den einen, dann den andere heraus. Auch in dieſen beiden Behältern befand ſich nichts. „Das iſt ja im höchſten Grade auffallend!“ rief der Graf, jetzt denn doch ernſtlich beunruhigt. Er ſchloß auch die übrigen Fächer des Schreib⸗ tiſches auf, doch nirgends fand ſich eine Spur. Alles Geld und alle Pretioſen waren verſchwun⸗ Herr Graf?“ fragte Pieron den Grafen, der in⸗ „Alſo ein Raubmord!“ ſagte der Kommiſſar nachdenklich, während die anderen, ſtumm ver Ueberraſchung, ſich anſahen. Nachdem Pieron noch eine reſultatloſe Um⸗ ſchau im Zimmer gehalten hatte, ſprach er: „Ich werde jetzt Fräulein Felſen in ihrem Zimmer aufſuchen. Herr Staatsanwalt, ſchließen Sie ſich an?“ „Gewiß!“ i „Dann erſuche ich Sie noch, Herr Koryn, mit⸗ zukommen!“ wandte er ſich an den Gerichtsſchrei⸗ ber.„Die anderen Herren erwarten uns wohl nachher im Salon!“ Im zweiten Stockwerk vor dem Zimmer Ger⸗ trud Felſens angekommen, ſagte der Kommiſſar zu Marie: f „Klopfen Sie an und erſuchen Sie die Dame, zu öffnen!“ Die Kammerfrau gehorchte, mußte aber das Pochen wiederholen, ehe die Stimme der jungen Lehrerin vernehmbar wurde: „Wer iſt da?“ ö „Ich, Marie,“ verſetzte die Kammerfrau, an der verſchloſſenen Tür rüttelnd,„möchten Sie nicht aufmachen?“ „Ich liege noch im Bett, Marie,“ ertönte es zurück,„aber wenn Sie ſich einen Augenblick ge⸗ dulden wollen, ſo werde ich ſofort aufſtehen und öffnen. Was gibt es denn? Iſt es wichtig?“ „Hier ſind einige Herren, die Sie zu ſprechen wünſchen!“ 5 „Einige Herren?“ Die Stimme des jungen Mädchens klang höchſt verwundert.„Ich kleide mich ſofort an. Einen Augenblick Geduld, bitte!“ Nach fünf Minuten öffnete Gertrud die Tür. Sie hatte ihr ſchlichtes ſchwarzes Kleid angelegt. Das ſchöne Geſicht war blaß und abgeſpannt. Verwundert muſterte ſie die Herren, die, ohne eine Aufforderung abzuwarten, von der Kam⸗ „Sie ſind die Erzieherin der Komteſſe Schwarzegg und heißen Gertrud Felſen?“ redete der Kommiſſar das junge Mädchen mit prüfen⸗ dem Blick an. „Ja, mein Name iſt Felſen! ich die Ehre?“ „Kriminalkommiſſar Pieron aus Brieg. Hier Herr Erſter Staatsanwalt von Eynern und Herr Gerichtsſchreiber Koryn. Ich habe Ihnen einige Fragen vorzulegen, um deren genaue Be⸗ antwortung ich Sie erſuchen muß. Um welche Zeit haben Sie in der vergangenen Nacht bei der verſtorbenen Gräfin Schwarzegg gewacht?“ „Bei der verſtorbenen Gräfin?“ rief Gertrud entſetzt aus, die Augen angſtvoll auf den Kom⸗ miſſar gerichtet.„Mein Gott, was ſagen Sie da?“ „Bei der verſtorbenen Gräfin Schwarzegg, ja⸗ wohl! Die Gräfin iſt heute früh aus dem Leben geſchieden!“ 5 „Mein Gott, das iſt ja aber unmöglich!“ rief Gertrud aus.„Sie war ja auf dem Wege der Beſſerung und ſchlief ſo ruhig, als ich ſie verließ! Und nun ſoll ſie tot ſein? Das kann ich nicht faſſen!“ „Beantworten Sie meine Frage!“ ſprach, ſie ſcharf beobachtend, der Kriminalbeamte von neuem.„Um welche Zeit haben Sie in der ver⸗ gangenen Nacht bei der Gräfin gewacht?“ Von abends acht Uhr bis heute früh ſechs Uhr! Als ich ſie verließ, tat ich es mit der feſten Zuverſicht, daß ſie bald völlig geneſen ſein würde,—und nun—“ Unfähig, ſich zu faſſen, ſank ſie auf einen Stuhl, mit einem krampfhaften Weinen, das ſie befallen wollte, kämpfend. „Fortſetzung folg. Mit wem habe — den.—— merfrau gefolgt, ihr Zimer betraten. 0 Windhoſe große Verheerungen auf den ſu ol,, und Putten angerichtet. Von vielen Häuſern wurden die Dücher abgedeckt. Die Getreideſel⸗ Menſchen ſchnell in die Häuſer flüchten. Eine let, Allenbrock und Olide Horren richtete der nuten an, um dann Ueber der Ortſchaft Oud Gaſtel entlud ſich zu gleicher Zeit ein ſchweres Gewitter, das eben⸗ anderen Orten der Provinz Unwetterſchäden vor. In der Stadt Arnheim verurſachte die Windhoſe eine lange Störung Lokale Nachrichten ietem Landregen kommt. Eine neue Rückſeite mit folgen, und die geſamte Witterung nimmt wie— anz Deutſchland, für das ſehr wertvolle Preiſe 1 damen) daran beteiligen. lud ſich plötzlich über der Stadt ein heftiges Foſe dieſer Lotterie gekauft hatten. 0 17 0 eſtrigen Filmabends überſchreiben, den Herr Parr us Kaiſerslautern im Auftrage der Firma n des bekannten amen Henko eingeführten Henkels Bleichſoda, 1 kiche Beſuch dieſes kulturell bedeutſamen Film⸗ cher gelohnt, denn neben gediegener Unterhaltung Purde hier aus berufenem Munde eine Vereinfa⸗ Porzüge der ſogenannten Perſil⸗Waſchmethode. Rit deren Grundzügen vertraut zu machen, war Her luſtige Schlußteil bot ö Nick über die reiche Vielſeitigkeit der ſonſtigen Ver⸗ endungsmöglichkeiten für Perſil im modernen der Teppichs, ſei es der große Hausputz oder die lege der vierbeinigen Lieblinge, der Hunde, deren krwandt. i Mannheim ö An den Nlanken Weben der Hauptpost ee eee dee Ih morgen Mittwoch frün und sovoſt Vorrat folcht folgende Tage este von Seſdenskoffen, Veſoutlge, Wasohstoffeg, Wofſmosseſſge, lelder- u. Tanteſsſoffen Zur Hälffe undi zwei Drittel des regulären Dreises. feste von Welg- ung Zaumvollwaren aſler Art fut hohem Preisnachlall. von Rotterdam liegenden Halbinſeln Noorne der wurden niedergelegt, zahlreiche Bäume entwurzelt, und die Telephon⸗ und Telegra⸗ phendrähte unterbrochen. Ueberall mußten die Anzahl von Perſonen wurde durch die Gewalt der Windhoſe zu Voden geworfen und ſchwer mitgenommen. In den Orten Heenvit, Geerv⸗ Sturm Zerſtörungen innerhalb weniger Mi⸗ ſchnell weiterzuziehen. falls erheblichen Schaden anrichtete. Auch aus Nord⸗Vrabant und dem Geldernlande liegen Meldungen über in der Elektrizitätsverſorgung. Menſchenleben find, ſoweit bisher bekannt, nicht zu beklagen. f Wetterbericht. Der tiefe, über dem Kanal liegende Wirbel dringt erneut gegen das Feſtland vor, wobei es unter raſchem Barometerfall wieder zu verbrei— Aufklären und Schauerneigung wirb dann bald der einen außerordentlich unbeſtändigen, raſch echſelnden Charakter an. Bei ſehr lebhaften, teilweiſe ſtürmiſchen Südweſtwinden liegen die Temperaturen für die Jahreszeit zu tief. Witterungsausſichten für Mittwoch: dauer des ſehr veränderlichen Wetters. Fort- Ein neues intereſſantes Vergleichsſchießen für ſtiftet ſind, findet vom 17. Auguſt bis 7. Septem- ber ds. Is. ſtatt. Es kann ſich jedermann(auch Meldungen möglichſt is zum 10. Auguſt an die Kleinkaliber⸗Schie ßab⸗ eilung Gießen, Südanlage 21.— Die Bedingun⸗ gen ſind u. a. ſo, daß jeder Schütze auf Wunſch ſeiner Heimat ſchießen kann. Hauptgewinn der Kölner Dombaulottterie. Das große Los der Kölner Dombaulotterie fiel ach Kreſeld und zwar auf die Nummer 219 406 lit Mk. 60 000.—. Die glücklichen Gewinner ſind 2 Arbeiter, die größtenteils gänzlich erwerbslos lind und ſich mit ihren ſpärlichen Mitteln zwei un 1 Von deutſcher Arbeit am deutſchen hein. So könnte man das Geſamt⸗Bild des henkel& Cie., Düſſeldorf, der Herſtelle⸗ Perſil und der unter dem Central-Film⸗Palaſt veranſtaltete. Der zahl⸗ bends hat ſich für die Einwohner unſerer Gemeinde jung des Haushaltes vorgeſührt, die geeignet iſt, neren Hausfrauen viel Zeit, viel Mühe und viel geld zu erſparen. Sie wird erreicht durch die chgemäße Anwendung des bekannten Waſchmittels erſil und durch die reſtloſe Ausnützung aller le Aufgabe dieſes Abends, die ſowohl durch den ſortrag des Redners als auch durch den Haupt⸗ lm„Vom Waſchen und von der Wäſche“ ſehr it gelöſt wurde:„Ich waſche mit Perſil!“ einen intereſſanten Ueber⸗ aushalte, ſei es nun die Reinigung eines Felles ell bei Behandlung mit Perſil beſonders prach⸗ g. und ſauber wirkt. Seit Jahren wird Perſil ißerdeu— wie die luſtigen Aufnahmen aus n Töchterpenſionat zeigten— mit beſtem Er⸗ ige auch für die weibliche Kopf⸗ und Haarpflege So iſt Perſil in der Tat und mit ößtem Recht als ein Volkswaſchmittel im weit⸗ hendſten Sinne des Wortes und als ein Kultur⸗ ktor für die hygieniſche Lebensgeſtaltung unſeres olkes zu betrachten. Herr Parr hatte, um auch diegene Heiterkeit und Beluſtigung zu ihrem achte kommen zu laſſen, noch einige Spiel ⸗ und cherzfilme ſeinem Programm eingefügt. Zu Be⸗ un führte uns eine Sommerreiſe an den deut⸗ eſten aller Strome, den Rhein. Da lachte das Sonne, Jugend pulſierende Leben, da war Wein, Erinnerungen wurden wach und der le für eine ſonnit uft unſeres Volkes: 6 freien deutſchen den Abend, für deſſen Veranſtaltung Herrn Parr und ſeiner Firma alle Anweſenden, beſonders aber die Hausfrauen unter ihnen recht dankbar ſein werden. Mit größtem Intereſſe ſieht man den weiteren Vorführungen entgegen. Zum Ableben von Zoſ. Schikora leſen wir in der Lampertheimer Zeitung, daß Herr Schikora beim Kartenſpiel nachts halb 12 Uhr von einem Schlaganfall ereilt wurde. Unter großer Anteilnahme fand die Beerdigung am Sonntag ſtatt. Gvangeliſche Gemeinde. Vom 1. bis 3. Auguſt tagte in Darmſtadt die 15. Bundes- tagung des B. D. J. 4000 Teilnehmer aus allen Teilen des Reichs, Gruppen, ſelbſt von Schleswig, der Mark, dem Saarland und Schleſien, einzelne Vertreter, ſelbſt aus Holland, Oeſterreich und Riga waren erſchienen. Auf den Begrüßungs⸗ abend im hiſtoriſchen Glockenhof des Schloſſes folgte die eigentliche Bundestagung. Sie wurde eingeleitet am Freitag und Samstag Vormittag durch Morgenfeiern von Pfarrer Goethe-Darmſtadt und folgenden Leibesübungen, Kampf- und Neck⸗ ſpielen, die das Ringen des Bundes nach ſinnvoller Körpergeſtaltung zeigten. Die Aelterenverſammlung, bei der 2000 Aeltere(über 18 Jahren) verſammelt waren, beſchäftigten ſich mit der Frage, wie das Verhältnis der Aelteſten, die dem eigentlichen Bun- desleben entwachſen ſind, zu geſtalten ſei. Bei der Gäſteverſammlung grüßten Miniſter Korell, Prälat D. Dr. Diehl, Profeſſor D. Dr. Cordier, Gießen und zahlreiche Vertreter von Jugendbünden. Der Höhepunkt der Tagung war der Vortrag von Prof. D. Dr. Stählin⸗Münſter, dem Bundesleiter über „Freien Gehorſam“. Er bedeutet eine Wende in der Geſchichte des Bundes. Unter Betonung der Verbindung der Jugendbewegung forderte der Red⸗ ner einen neuen Gehorſam bei Führern und Jugend- lichen gegenüber den von Gott geſetzten Bindungen. Ein liturgiſch wertvoller Bundesgottesdienſt wurde von Pfarrer Manz Frankfurt a. M. gehalten. Am Sonntag Nachmittag entfaltete eine von Tauſenden beſuchte Feſtwieſe ein frohes jugendliches Treiben. Wie üblich ſchloß ein weihevolles Bundesfeuer die Tagung am Sonntag Abend. Die ſpinale Kinderlähmung. Zwei aus Straßburg nach Mannheim zurückgekehrte Kin⸗ der erkrankten an ſpinaler Kinderlähmung. Eines der Kinder iſt bereits geſtorben. Erhängt. Bei Heddesheim hat ſich die⸗ ſer Tage ein auswärtiger, dem Schauſpielerberuf angehörender 37 Jahre alter Mann erhängt. Man fand ihn in einer Baumkrone ſplitternackt hängen. Die Kleider lagen unten. 8 Wochenplan der Spogg. Trainingsabende der Mannſchaften wie üblich. Mittwoch Abend halb 9 Uhr: Spielausſchußſitzung. Freitag Abend halb 7 Uhr: Trainingsſpiel der 1. Mannſchaft gegen die 2. Mannſchaft. Spiele vom 3. Auguſt 1930 Flora-Mannſchaft gegen Fehlheim 3:1, 2. Mann- ſchaft gegen Weiſenheim 1. 2:3, 1. Mannſchaft gegen 04 Ludwigshafen 3:1. Die 1. Mannſchaft zeigte in ihrem Spiel wenig von ihrem früheren Kampfgeiſt. Der Mann⸗ ſchaft iſt hartes Training unbedingt notwendig, wenn ſie wieder in ihre alte Form kommen will. Wenn die neue Saiſon 1930/1 beginnt, ſo muß der alte Kampfgeiſt und im Sturm die nötige Durchſchlagskraft vorhanden ſein, um Erfolge zu erringen. D. J. K.⸗ Sport. Fußball: Das Fiasko gegen Neckarſtadt 175 Handball: Viernheim 1.— Ladenburg 1. 223 Die Privatmannſchaft erringt als 1. Sieger in Maudach den Pokal. V'heim Pr.— Ettlingen 5:1 Viernheim Jugend— Neckarſtadt Jugend 21 Handball Viernheim 2.— Lampertheim 2. 0:8 Viernheim 1. Jug.— Ludwigshafen Jug. 2: 6 Den Auftakt zu den wiederbegonnenen Spie⸗ len muß man als einen ſchwarzen Tag bezeichnen. Nur die z. Zt. in aufſteigender Form befindliche Privatmannſchaft konnte noch die Ehre retten. Sie hat ſich in Maudach geradezu glänzend gegen ſpiel- ſtarke Gegner geſchlagen, weshalb man Sonntag abend nicht ohne Grund beim Pokal in fröhlicher Stimmung war. Der 1. Fußballmannſchaft erging es in Viernheim gerade ſo ſchlecht wie den Neckar— ſtädtlern vor 8 Wochen auf dem Polizeiſportplatz. Damals der vielbewunderte Sieg von 4:1 der Viernheimer. Vorgeſtern der rechtlich glänzende Sieg der Vorſtädter. Sie befanden ſich in einer Hochform wie noch nie, ſodaß der Sieg in dieſer Höhe verdient iit. In dieſer Verfaſſung konnte Viernheim nichts ausrichten. Nur Schmitt Joh. (Verteid.) überragte die ganze übrige Mannſchaft. Die Blau-⸗Weißen ſpielten viel zu langſam um gegen das ſchnelle Tempo und deſſen muſterhaften Zuſammenſpielens den nötigen Gegendruck zu geben. Im Sturm ſind die treibende Kräfte die Gebrüder Lechleiter, die eine kolloſſale Schnelligkeit mit ge- ſunder Taktik an den Tag legen. Der Innenſtürmer Lechleiter beſitzt große Raffineſſen und Wendigkeit mit entſchloſſenem Schuß, die zu Torerfolgen führen müſſen. Viernheim kann aus dieſem Spiel viel lernen mik dem Wahlſpruch: Training! Leichtathletik! Denkt an den Kreis- ſporttag, wo ihr gegen die Städte⸗Elf Mannheims antreten müßt! Die Handballer mußten ſich dem Südd. Meiſter mit 2:3 beugen. Sie lagen in Führung, aber das beſſere Können des Meiſters war letzten Endes ausſchlaggebend. Wochenplan: Dienstag: 6 Uhr Tr. für die unteren Fußball- mannſchaften. 8 Uhr Turnſtunde im Eichbanm. ½9 Uhr Kampfrichterſitzung in der Harmonie. Mittwoch: 2—4 Uhr Schülertr. auf dem Sportpl. 6 Uhr Tr. für die oberen Fußballmannſchaften. Donnerstag: 5 Uhr Schülerturnſtunde im Eichbaum 6 Uhr Tr. für die oberen Handballmannſchaften. Freitag: 6 Uhr Leichtathletiktraining u. Fauſtball. 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. halb 9 Uhr Spielerverſammlung in der Harmonie. Wichtig! Am Kreisſporttag 24. Aug. findet nach den leichtathl. Kämpfen auf dem DI K-⸗Platz eine öffentliche Prüfung zur Erlangung des Reichs ſportabzeichens ſtatt. Die näheren Beſtimm⸗ ungen werden nächſten Freitag in der Verſamm— lung bekanntgegeben.— Die Meldungen für den Kreisſporttag müſſen jetzt unbedingt getätigt werden. Wer ſich an den Staffeln beteiligen will, muß ſich Dienstag od. Mittwoch um 8 Uhr auf dem Sport- platz einfinden. Die Jugendſtaffeln trainieren Diens- tag und Freitag um 8 Uhr. —.. OUereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik wird Vergnügungsanzeigen keine Aufnahme gewährt 0 Am Donnerstag abend halten wir im Vereinslokal eine Club der Geflügelzüchter. um ½9 Uhr me beſchloſſen Chineſiſche Sanitäter verbinden verwundete Regierungsſoldaten. Inſolge des kommuniſtiſchen Aufſtandes in Zentralchina, der immer bedrohlichere Formen annimmt, iſt über verſchiedene Städte der Krie gszuſtand verhängt l 5 rungskräfte werden gegen die im Vormarſch auf Hankau begriffenen Rebellen eingeſetzt. Die erſten Gefechte brachten beiden Parteien bereits ſchwere Verluſte. Tum Nommunislenaufmaꝛseſi in Tenlialefiina worden und ſtarke Regie- ordentliche Mitglieder⸗Verſammlung ab. Hierzu werden alle Mitglieder freundlichſt eingeladen. Der Vorſtand. Sänger⸗Einheit. Heute abend 8½ Uhr Sing⸗ ſtunde. Reſtloſes Erſcheinen iſt nach der Ernte wieder Bedingung. Außerdem heute Fortſetzung des Preiskegelns. Der Vorſtand. Neue Verkehrsſtraßen in Mannheim und die Straßengabelung Viernheim— Wallſtadt. Im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms für den kommenden Winter wird ſeitens der Stadt der Ausbau verſchiedener wichtiger Verkehrszüge im Stadtgebiet eingeleitet werden. Von Bedeutung iſt vor allem die Verbeſſerung der Ausfallſtraße nach Norden zur Bergſtraße durch Anlage einer Umgehnngsſtraße bei Küfertal. Während die Mannheimer-Straße bis zum Eingang von Käfertal(bei der Rollbühlſtraße) ſchon jetzt im Benehmen mit dem Kreis verbreitert und für ihren nach erfolgter Planlegung und durchge— führter Baulandumlegung vorgeſehenen endgültigen Ausbau verbreitert wird, ſoll die geplante Um- gehungsſtraße vor dem Bahnübergang der OEG. bei der Rollbühlſtraße nach Oſten zu um Käfertal herangeführt und bei der Straßengabelung Viern- heim— Wallſtadt am Oſtausgang von Käfer⸗ tal in den Kreisweg 2(Straße Viernheim— Wein- heim) eingeleitet werden. Die neue Straße iſt als breites Verkehrsband mit einem in der Mitte lie- genden Autodamm für den Durchgangsverkehr und mit beiderſeitigen Anbauſtraßen geplant. Zu- nächſt wird nur der Autodamm mit einer 12 Mtr. breiten Fahrbahn angelegt werden. Die Vorteile dieſer Umgehungsſtraße beſtehen vor allem in der Vermeidung zweier gefährlicher ſchienengleicher Kreu- zungen mit der OEG. u. in der Umgebung der engen und unüberſichtlichen Ortsdurchfahrt von Käfertal (Eck) beim„Pflug.“ Die Anlage der Straße läßt die Möglichkeit offen, ſpäter eine gute autoreife Straße entweder entlang dem Bahnkörper der OEG. über Vier n⸗— heim oder unter Vermeidung heſſiſchen Gebietes nördlich an Wallſtadt vorbei über Straßenheim nach Weinheim zu bauen. 10 Badisches Landesturnen „Hannhelm Wettkämpfe im Turnen, Volksturnen, Schwimmen, Fechten, Freiringen, Spiele. Vereinsriegenturnen, Großes Schau- turnen und Siegerehrung. Imposanter Festzug Mannheimer Großviehmarrt. ol. Mannheim, 4. Aug. Dem geotigen Großviehmarkte waren zugefahren und wur— den bezahlt: 204 Ochſen 42—61, 212 Bullen 44—55, 257 Kühe 19—50. 425 Färſen 43— 62, 542 Kälber 58—85. 36 Schafe 4448, 3308 Schweine 58—73, 5 Ziegen 12.24.— Marktverlauf: Mit Großvieh mittel, ge— räumt. Mit Kälbern lebhaft, ausverkauft. Mit Schweinen mittel. Der auf den 11. Aug. fällige Schlachtviehmarkt, wird auf D.enstag, den 12. Aug. verlegt. Mannheimer Produktenbericht. ol. Mannheim, 4. Aug. Weizen inl. neuer 27.75—28, aus. 30,75—33. Roggen inl. neuer 17,50—18, alter 18,50—19, Haker inl. 17,75 18.50, Futtergerſte 19—20, ſüdd Wei⸗ zenmehl Spezial Null Auguſt 44, Sept.— Nov. 42,25, ſüdd. Weizenauszugsmehl Augutt 48, Sept.— Nov. 46,25. ſüdd. Weizenbrotmehl Auguſt 30. Sept.— November 28,25, ſüd. Rog⸗ genmehl 70—6) prozentige Ausmahlung 27.50 —-29. feine Meizenkleie 7.50—7.75, Biertre⸗ ber 10,25— 10,75, Leinſaat 35, Raps 28. An⸗ läßlich des Verfaſſungstages am 11. Aug. findet die Börſe am Dienstag, den 12. Aug. Att. Nelchsbanner Seſthar7-Rol--Gold (Schutzſportabteilung.) Heute Dienstag Abend von 7 Uhr ab Training für alle Sportler. Es iſt iſt Pflicht eines jeden Schutzſportkameraden, da die Stafettenmannſchaften aufgeſtellt 8 werden müſſen, zu erſcheinen. Mitglieder, die in anderen Sportvereinen tätig ſind und ſich an der Stafette am Verfaſſungstag beteiligen oder mitarbeiten wollen, ſind eingeladen und treffen ſich heute Abend bei Kam. N. Martin 8 (Goetheſchulhof). Der Schutzſportleiter.