Maß * Die Fragen zur Hebung und Ankur⸗ belung der Wirtſchaft, vor allem der Bau⸗ wirtſchaft, haben das Reichskabinett ſchon ſeit langem beſchäftigt. In den Notverord⸗ nungen ſind auch bereits praktiſche Wege zur Löſung dieſer Fragen gewieſen. Nun ſteht das Reichskabinett auf dem Standpunkt, daß mit Geſetzesmaßnahmen allein die ſchwierigen Probleme nicht gelöſt werden können. Wirtſchaft und Kabinett müſſen zu⸗ ſammenarbeiten, ebenſo wie es unbedingt er⸗ forderlich iſt, daß ſich wieder die Vertreter der ſchaffenden Kräfte unſeres Volkes, alſo der Wirtſchaft und der Arbeitnehmerſchaft zuſammenfinden, um, wie es ſchon einmal geſchehen iſt, in gemeinſamen Verhandlungen dem Kabinett eigene Vorſchläge zu unter- breiten auf Grund der aus der Praxis heraus gemachten Erfahrungen. Reichskanzler Dr. Brüning hat die Füh⸗ rer der deutſchen Wirtſchaft zu einer ſolchen Ausſprache zu ſich gebeten und man darf an— nehmen, daß aus dieſen Beſprechungen wirt⸗ ſchaftsfördernde Beſchlüſſe herauskommen, daß die Wirtſchaft ſelbſt dadurch in die Lage ver⸗ ſetzt wird, genaue Informationen über die Abſichten des Kabinetts zu erhalten, um ſich dann mit ihrem Produktionsapparat danach einrichten zu können. Ferner iſt am Freitagnachmittag die Gründung der„Geſellſchaft für öffentliche Arbeiten A.⸗G. mit einem Aktienkapital von 150 Millionen RM. und ausgewieſenen Reſerven im Betrage von 105 Millionen RM. gegründet worden. Es iſt der Zweck der Geſellſchaft, die Errich- tung und den Ausbau wirtſchaftlicher An- lagen durch Aufnahme von Anleihen und Darlehen im In- und Auslande und die Ge— währung von Darlehen im Inlande an öffent- lich-rechtliche oder gemiſchtwirtſchaftliche Un— ternehmungen zu fördern. Nicht geſtattet iſt der Geſellſchaft die Annahme von Depoſiten und der Betrieb von Bankgeſchäften. Die Tätigkeit der neuen Geſellſchaft iſt gemein— »ützig und ihre Geſchäfte werden auftrags⸗ weiſe durch die Deutſche Bau- und VBoden⸗ bank A.⸗G. beſorgt. Die Geſellſchaft unter⸗ ſteht der Aufſicht des Deutſchen Reiches, welche durch einen Reichskommiſſar ausgeübt wird. Reichsminiſter a. D. Dr. Dernbarg iſt zum Aufſichtsratsvorſitzenden gewählt wor⸗ den. Von den zuſtändigen Miniſterien und von verſchiedenen Anſtalten find Vertreter in dieſen Aufſichtsrat gewählt worden, der aber noch ergänzt wird durch Zuwahl weiterer Mitglieder aus Kreiſen der Wirtſchaſt, der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer. Mit dieſer Gründung iſt ein erſolgver⸗ ſprechender Schritt getan worden zur An⸗ kurbelung der Wirtſchaft ſow. wie zur all⸗ mählichen Behebung der Arbeitsloſigkeit. Die Geſellſchaft ſoll in der Hauptſache neue Arbeitsmöglichkeiten ſchaffen in Aatehnung an die Uebereinkommen mit der Reichsbahn und der Reichspoſt wegen der Erteilung von Sonderaufträgen an die Wirtſchaft. Die Geſellſchaft verfügt nicht nur über ein großes Aktienkapital und beträcht⸗ auch über wodurch eine größere Möglichkeit gegeben iſt, zur Aufnahme Reſerven, ſondern ſtille Reſerven, liche offene beträchtliche von Anleihen im In- und Auslande. Dieſe Geſellſchaft ſoll Forderungen des Reiches der Reichsregierung auf der Grundlage aus der pro⸗ nahmen zur Ankurbelung Zur Gründung der„Geſellſchaft für öffentliche landskredite, zunächſt 25 Millionen Dollar, für öffentliche Arbeiten aufnehmen. Ver⸗ handlungen darüber ſind bereits mit einem engliſchen und amerikaniſchen Bankenkonſor⸗ tium aufgenommen worden. Dieſe Summen ſollen reſtlos zum Ausbau wertſchaffender Anlagen verwandt werden und ihre Vertei⸗ lung erfolgt in enger Zuſammenarbeit mit der Reichsanſtalt für Arbeitspermittlung in der Form von Krediten, nicht von Subven⸗ tionen, welche von den Kreditnehmern zu ver⸗ zinſen und zu amortiſieren ſind. Dadurch wird erreicht, daß nur diejenigen Kreditneh⸗ mer vom Reiche bedacht werden, welche auch wirklich in der Lage ſind, eine Rentabilität enb. Berlin, 4. Aug.(Eigene Meldung!) Der Baumeiſter Waldemar Dietrich aus Ad— lershof, der am Sonnabend vormittag, wie gemeldet, in der Nähe des ſchleſiſchen Bahn⸗ hofs von vier Männern überfallen und um 2000 Mark beraubt worden war, iſt, wie die„B. 3.“ berichtet, in der Nacht zum Sonntag zum zweiten Mal überfallen wor⸗ den und zwar ſonderbar von denſelben Leu⸗ ten, die ihn zuvor ausgeplündert hatten. Dietrich hatte nach 23 Uhr das Berliner Polizeipräſidium, wo er den ganzen Abend mit Vernehmungen und Gegenüberſtellungen hatte verbringen müſſen, verlaſſen und wurde auf dem Wege zum Bahnhof Jannowitzbrücke angeſprochen, an ein haltendes Auto heran⸗ gelockt und plötzlich in den Wagen gezogen. Vier Mann hielten ihm mit vorgehaltenen Revolvern in Schach und entführten ihn nach Köpenick. In einer kleinen Waldung zwiſchen Köpenik und Adlershof ſetzten ſie den 55⸗ jährigen Baumeiſter ab und forderten von der vorgeſehenen Anlagen nachzuweiſen. Es wird außerdem verhindert, daß nicht, wie es früher ſchon geſchehen iſt, Projekte ausgeführt werden, welche nur vorübergehend eine Ent⸗ laſtung des Arbeitsmarktes brachten, ſich aber dann als Zuſchußbetriebe herausſtellten. Im Hinblick auf den Berliner Metall⸗ konflikt iſt durch dieſe Geſellſchaft die Regie⸗ rung noch mehr in der Lage, auf die Firmen entſprechend einzuwirken durch die Kredit⸗ gewährung. Denn es werden nur Firmen, die bei dieſer Geſellſchaft um Kredite nachkom⸗ men, berückſichtigt, welche auch gewillt ſind. die Regierungsmaßnahmen auf dem Gebiete der Preis- und Sozialpolitik zu unterſtützen. Südweſt in Berlin Zweimal an einem Tag überfallen ihm unter Todesdrohung, daß er das Poli⸗ zeiprotokoll, das er heute auf dem Polizei⸗ präſidium unterſchreiben ſoll, nicht unter⸗ zeichne. Dann ließen ſie Dietrich allein und fuhren mit abgeblendeten Lichtern nach Ber⸗ lin zurück. Der Baumeiſter, ein kränklicher Mann, war von dieſem zweiten Ueberfall ſo eingeſchüchtert, daß er ſich heute weigerte, das Polizeipräſidium aufzuſuchen. Das mußte ihm ein Auto mit Kriminalbeamten nach Adlershof ſchicken, um ihn zur Vernehmung auf das Polize präſidium zu bringen. Wie erſt jetzt bekannt wird, hatten bereiis am Sonnabendmittag drei Frauen, die inzwiſchen feſtgenommen werden konnten, Dietrich beim Verlaſſen des Polizeireviers in der Brucht⸗ ſtraße geſtellt und von ihm verlangt, den ganzen Raubüberfall zu widerrufen. Für die⸗ ſen Dienſt boten ſie ihm die Rückerſtattung der Hälfte der geraubten Summe an. Dietrich ging auf den Handel nicht ein. ven Erwerbsloſenfürſorge große Aus⸗ Europas populärſter Prinz ene, Sec — Der Prinz von Wales beſucht die Feſt⸗Ausſtellung in Antwerpen. Wer erkennt in dem beſcheidenen jungen Mann den 0 1 Viertel der Menſchheit? Aber wieviel Klugheit verbirgt ſich hinter dieſer Beſcheidenheit in einem Zeitalter, das keinen romantiſchen Pomp Aferhöchſten nur als die erſten Bürger unter Bürgern ſehen will. künftigen Herrſcher über ein mehr liebt und ſeine höchſten und arbeiten A.-G. Jedoch alle dieſe Tatſachen dürfen nicht einen Augenblick die deutſche Oeffentlichkeit darüber im Unklaren laſſen, daß mit der Gründung dieſer Geſellſchaft keineswegs die gegenwärtige Kriſe völlig überwunden wer⸗ den kann. Es wird vielmehr alles darauf ankommen, daß das Kabinett auch den von ihr beſchrittentem Wege weitergeht, daß es die Vorarbeiten für die großen Reformen des Herbſtes und des Winters in den näch⸗ ſten Wochen beſchleunigt, damit ſie nach der Reichstagswahl ſofort zur Durchführung ge⸗ bracht werden können. Dieſe Reformen müſ⸗ ſen das geſamte wirtſchafts⸗ und ſozialpoli⸗ tiſche Gebiet umfaſſen, müſſen einſchneidende und auf Jahre berechnete Reformen, aber auch in der öffentlichen Verwaltung ſelbſt bringen, damit die Wirtſchaft wieder das volle Vertrauen zur Regierung und zum Staate findet, um ihrerſeits mit neuem Mut an die für ihre Betriebe dann notwendig⸗ werdende Reform heranzugehen, neue Pro⸗ duktionsmöglichkeiten zu ſchaffen, neue Kapi⸗ talien zu bilden. Immerhin iſt jetzt ein vielverſprechender Anfang gemacht worden, und wir können nur wünſchen, daß von keiner Seite her die großen Ziele geſtört werden. Vermiſchtes Ein Landespolizeiauto ſtürzt in einen Bach. wtb. Würzburg, 4. Aug. Auf der Strecke zwiſchen Miltenberg und Amorbach kam ein Omnibus, auf dem ſich eine Abteilung der Würzburger Landespolizei befand, inſolge der Glätte ins Schleudern, durchbrach die Brük⸗ kenmauer und ſtürzte in den Mutbach. Vier Mann erlitten ſchwere, 12 Mann leichte Ver⸗ letzungen. Zwei Verletzte mußten in das Amorbacher Krankenhaus gebracht werden, die übrigen wurden nach Würzburg zurück⸗ transportiert. Touriſtenunfälle in Oeſterreich. wib. Wien, 4. Aug. Bei einer Bergtour der 16-jährige Franz Stuerzemann aus Leip⸗ ab. Sie war auf der Stelle tot. In der Nähe von Kichbiehl in Tirol kenterte ein Faltboot auf dem Inn. Von den drei Inſaſſen ſind zwei ertrunken. macdonald in Oberammergau Oberammergau, 4. Aug. Der engliſche Premierminiſter, Macdonald, iſt mit ſeinen beiden Töchtern ſowie Admiral Meade und Sir Alexander Grandt hier eingetroffen. Bei ſeiner Ankunft wurde er von Beſuch ab, der ihnen ſuchen zu können. Ehrenloge bei. Beim Verlaſſen des Theaters umringte eine zahlreiche Menſchenmenge ſein Auto, die anweſenden Engländer bereiteten tion. Macdonald wird morgen ſeine Rei Großevollſtändige Eiarfemung nur 228 RM. M. Lauber Mannheim F 3,7 Statt Karten! 7. ¾— 6 Für die anläßlich unserer VERLOBUNG in 80 reichem Maße dargebrachten Glückwünsche und Geschenke, besonders dem Quartett der Sänger-Einheit für das Ständchen danken herzlichst Franz Gutperle und Braut. J ausstenüuhren 16. 5 . 8 0 22 K 1 7 900 9 gestellt werden. erstellungsort zu kaufen. — — Garantie. Lieferung: Franko 2 unseren Fachmann kostenlos nac rüft. Angenehme Teilzahlung. 8 1 Sie sich bitte selbst und verlangen Sie heute noch per Postkarte Katalogs. Musühpon Um b. l. 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Kraus. 05 Betr.: Geſuch des Johann Winkler 16. in Viern⸗ heim um Erlaubnis zur Errichtung eines Der Johann Winkler 16. Metzgermeiſter, zu Viernheim, beabſichtigt, auf dem Grundſtück Flur 1 Nr. 972½ſꝭ in der Gemarkung Viernheim ein 0 läne und Beſchreibung des Unternehmens liegen 14 Tage lang, vom Erſcheinen dieſer Be⸗ dem Verordnungs⸗ und An⸗ eblatt für den Kreis Heppenheim— an ge⸗ 1 100 in dem Amtszimmer des Polizeiamts Viern⸗ twaige Einwendungen ſind gehörig begründet, ö 10 immter Frſſt bei Meidung des Aus⸗ ſchluſſes bei dem Polizeiamt daſelbſt ſchriftlich oder Vorſtehende Bekanntmachung des Heſſiſchen Kreisamts Heppenheim vom 28. Juli 1930 brin⸗ Die bezeichneten Pläne nebſt Beſchreibung lie⸗ gen während der Dienſtſtunden bei uns, Zimmer Einmach⸗Birnen und Zwetſchen zu verkaufen Holzſtr. 10 und gegenüber der Sand⸗ . 90 erwegtränke. Die 3 größten 1 Reformküche aus Stahl, neu für mk. 300 zu verkaufen. 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Der Bürgermeiſter Ober⸗ ammergaus, Meyer und der Spielleiter Hans Lang ſtatteten Macdonald am Abend ihren ſeine Freude darüber ausdrückte, die Spiele zum vierten Male be⸗ Bei der heutigen Vorſtel⸗ lung wohnte Macdonald dem Spiel in der! kratiſche Partei und das Arbeiter⸗Sportkartell 9 veranſtalteten heute auf der Inſel Schütt an⸗ 1 läßlich des morgigen Fußball⸗Länderkampfes im Nürnberger Stadion zu Ehren der engli⸗ ſchen Arbeiterſportler lung. Der frühere Reichstagsabgeordnete Si⸗ mon, der Führer der engliſchen Eiſenbahner⸗ 55 gewerkſchaft, das Unterhausmitglied Gill und ihrem Premierminiſter eine begeiſterte Ora-Vuyvan, der Vertreter des engliſchen Arbeiter⸗ „ ſportverbandes, feierten in ihren Anſprachen nat Inſte bruck föriſehen. 1 die Verbrüderung durch den Sport. Die Red⸗ ner, die von den Verſammelten ſtürmiſch be⸗ nungen ſcharf gegen den Krieg. Simon-⸗Deutſch⸗ land betonte zugleich, daß die Sozialdemokra⸗ ten in die neue Wahlkampagne Deviſe:„Frieden, Freiheit, Brot!“ eintreten. 5 Muſikvorträge und Geſänge umrahmten die Feier, die mit dem Abſingen der Marſeillaiſe ihren Abſchluß fand. Riesenerdbeeren Verhaftung eines Sowjetbeamten Oberschlesien, Rotkäppehes Sie bringen bei jeteitze Herbstpflanzung staunen, nerrliche Früchte. 60 Zt. je Morgen raschwen geſellſchaft, 50 Prozent der ruſſiſchen Handelsvertretung und den. Die Maßnahme erfolgte auf Betreiben der hieſigen ruſſiſchen Handelsvertretung, die bei der Staatsanwaltſchaft Anklage gegen Smoyloff we⸗ gen Unterſchlagung von 20 000 Dollar erhoben ader Sendung werden 1 erschnet beigefügt die roschüres. en mir eiae, eilmittel Verwendung“ Fr. Paul Werner Naumburg a. S. 60 Wee Unterſchlagung keine Rede ſein könne, ſondern daß er dieſes Geld, das aus der Liquldierungs⸗ ſtzes in Rußland, die auf ſeine Weigerung, ſich in 9 ſtrittige Summe beim Gericht zu hinterlegen als — Ebv·vVeiernheimer ei ine Haus gebracht.— Gratisbeilagen! wöchentl. das achtſeitige illustrierte e täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. tagsblätt„Sterne und Blumen“, halbjäh rlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim —— NV Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt tung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtell⸗Rathausſtr. a. M.— Schrif Ar. 181 72 7 Ausſegnung der Leiche Siegfried Wagners wib. Bayreuth, 5. Aug. In der Kapelle des ſtädt. Krankenhauſes fand heute vormittag die Ausſegnung der Leiche Siegfried Wogners im engſten Familienkreiſe ſtatt. Nach einem Quartett der Konzertmeiſter des Feſtipiel⸗ orcheſters richtete Dekan Dr. Wolfarth er⸗ hebende Worte an die Trauerverſammlung. Es waren neben der Gattin des verſtor— benen Wagners erſchienen die Schweſtern Sa⸗ niela Thode, Frau Chamberlain, Gräfin Gravpina, ferner u. a. die drei Dirigenten der Feſtſpiele. Dr. Muk, Toscanini und Elmen⸗ dorf, Prof. Dr. Rüdel, der Leiter der Chöre, Graf de Moulin⸗Eckardt. Am Mittwoch er⸗ folgt die Ueberführung der Leiche in die Stadt München, wo ſie aufgebahrt werd. Freitagabend findet im Feſtſpielhaus ein großes Trauerſpiel des Orcheſters und der ge— ſamten Künſtlerſchaft für Siegfried Wagner Beileid des Reichskanzlers zum Tode Siegfried Wagners. wtb. Berlin, 5. Aug. Reichskanzler Dr. Siegfried Wagners telegramm gerichtet. Das Teſtament Siegfried Wagners. wtb. Bayreuth, 6. Aug. Siegfried Wagner hat in ſeinem Teſtament ſeine Gattin, Frau und ein herzliches Beileids⸗ ther Feſtſpiele beſtimmt. Auf ihren Wunſch hin haben ſowohl Künſtlerſchaft als auch alle ihre reuther Feſtſpiele 1931 dürfte N mit Rickſicht auf die bereits getroffenen umfangreiche 9 Vorbereitungen nicht in Frage kommen. 1 Sozialdemokratiſche Friedens⸗ kundgebung in Nürnberg witb Nürnberg, 5. Aug. Die Sozialdemo⸗ eine Maſſenverſamm⸗ grüßt wurden, wandten ſich in ihren NMusfüh⸗ unter der in Berlin enb. Berlin, 5. Aug.(Eigene Meldung.) Der Direktor der„Rußvatorg“, einer ruſſiſchen Aktien⸗ eſellſchaft, die neben dem Hauptſitz Wien auch 101 Zweigſtelle in Berlin unterhält, und an der 50 Prozent private Wirtſchaſtstreiſe beteiligt ſind, iſt heute, wie das„B. T.“ meldet, verhaftet wor⸗ hatte. Dieſer Bezichtigung ſtellt der General⸗ direktor die Behauptung gegenüber, daß von einer maſſe der Berliner Filiale ſtamme, nur als Ge⸗ genmaßnahme gegen die Konfiskation ſeines Be⸗ Moskau zu ſtellen, erfolgt war, einbehalten habe. erklärte er ſich bereit, ſowohl die auch den deutſchen Behörden gegenüber völlige zung zu legen Mittwoch, den bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag eile koſtet 25 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige 1— 7 die Reklamezeile 60 Pfg., Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann 6. Auguſt 1930 jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden witb. Berlin, 5. Aug. Der Preſſedienſt der DVP. teilt mit: Die in der Preſſe verſchie⸗ dentlich verbreitete Auffaf eig, daß die zwi⸗ ſchen den Herren Koch und Scholz verabredete Ausſprache den Zweck habe, neue Verhondlun— gen zwiſchen der DVP. und der Staatspartei herbeizuführen, iſt unrichtig. Es handelt ſich bei dieſer Unterredung nicht um eine politiſche Aktion, ſondern um eine einfache Ausſprache von Menſch zu Menſch, die aufgrund des Brie⸗ fes von Herrn Koch-Weſer an Herrn Scholz erfolgt und die ſich auch ſchon daraus von ſelbſt ergibt, da beide Herren ſich ſeit langen Jah⸗ ren aus ihrer gemeinſamen kommunalen Tä⸗ tigkeit her kennen. a wtb. Roubaix, 5. Aug. Das„Journal Rou⸗ baix“ verzeichnet Zwiſchenfälle, die ſich geſtern abend an der franzöſtſch-belgiſchen Grenze bei Halluin⸗Menin abgeſpielt haben. Als auf Laſt⸗ automobilen Arbeiter zur Arbeitsſtätte fahren wollten. wurden ſie von Streikenden überfallen und mit Steinen beworfen, wobei mehrere VPer⸗ ſonen, vor allem Arbeiterinnen, verletzt wurden. Als die Autos die Arbeiterinnen um 9 Uhr abends wieder zurückbrachten, wurden von der belgiſchen Gendarmerie in Menin Sicherungen vorgenommen, um neue Zwiſchenfälle zu vermei— den. Bei der Zollabfertigung kam es trotzdem zu Zuſammenſtößen und ein Landjäger, der einen Arbeiter ſeſtgenommen hatte, weil er auf einige Arbeiterinnen eingeſchlagen hatte, wurde von der Volksmenge, die eine drohende Haltung an⸗ nahm, gezwungen, den Verhafteten wieder frei— zugeben. Einem anderen Gendarmen wurde von der Menge der Karabiner zerbrochen. Die Ar- beitswilligen mußten ſich in Kaffeehäuſer flüchten. Die Nacht iſt ruhig verlauſen. N Nach einer Meldung aus Lille iſt dort ein An⸗ wachſen der Zahl der Streikenden um 34000 Perſonen zu verzeichnen. Der Streik in Nordfrankreich. wtb. Paris, 5. Aug. Havas berichtet aus Lille: Infolge der gemeldeten geſtrigen Zwi⸗ ſchenfälle an der franzöſiſch-belgiſchen Grenze bei Hallui⸗Menin ſind die meiſten belgiſchen Ar⸗ beiter, die ſich im Autobus täglich an ihre Ar— beitsſtätten nach Frankreich begeben hatten, heute nicht erſchienen. Die Zahl der Ausſtändigen iſt heute um 10 000 geſtiegen und beträgt 22 150, ver⸗ teilt auf 150 Fabriken, von denen 17 vollkommen ſtillgelegt ſind. In 36 Fabriken wird gearbeitet, da die Forderungen dort bewilligt worden ſind. An der franzöſiſch⸗belgiſchen Grenze kam es heute. früh übrigens wiederum zu Zwiſchenfällen in Mouſerin, wo Autobuſſe mit belgiſchen Arbeitern an der Grenze umkehren mußten; da Gendarmen nicht zur Stelle waren, wurden die Arbeiter mit Steinwürfen empfangen. Nach einer Havasmeldung aus St. Quentin ſoll dort der Streik im Abflauen begriffen ſein. Zahlreiche Fabriken hätten die Oeffnung ihrer Betriebe für morgen angekündigt. Die Lage im Streikgebiet. witb. Roubaix, 5. Aug. Die Lage im Streik⸗ gebiet iſt folgende: In 82 Fabriken mit 19 640 Arbeitern herrſcht Generalſtreik. 86 Fabriken ſind von dem Streik nicht betroffen, da ſie die Lohn⸗ erhöhung bewilligten. Die Zahl der Streikenden, die geſtern 19 360 betrug, iſt heute auf 23 700 ge⸗ ſtiegen. wib. Paris, 5. Aug. Die Zwiſchenfälle, die aus dem Streikgebiet berichtet werden, haben nach einer Havasmeldung in Menin, alſo auf belgiſchem Gebiet, ſich abgeſpielt. Durch den Zwiſchenſall wurden belgiſche Arbeiter betroffen. Deutſch⸗franzöſiſcher Schüler⸗ austauſch enb Berlin, 5. Aug. Eine Gruppe von „Von menſch zu Menſch“ Keine neuen Verhandlungen zwiſchen D. V. p. und Staatspartei? Die durch den einſtimmig ſchluß des Reichsausſchuſſes der Deutſchen Volkspartei beſtimmte Haltung der ganzen Partei hat ſich in keiner Weiſe geändert. Die DVP. iſt nach wie vor beſtrebt, ohne Rückſicht auf die Angriffe von rechts und links alle diejenigen zuſammenzuführen, die bereit ſind, die Rettung des Staates in letzter Stunde über alles andere uns Trennende zu ſtellen. Die DVP. würde, wie ſchon mitgeteilt, mit großer Befriedigung davon Kenntnis nehmen, wenn die Staatspartei an den eingeleiteten, Erfolg verſprechenden Verhandlungen über gefaßten Be— Swiſchenfälle im noròfranzöſiſchen Streikgebiet. die Bildung einer ſolchen großen Front teil— nehmen würde. Mädchen— traf heute abend im Sonderzug von Paris auf dem Schleſiſchen Bahnhof ein. Die Kinder wurden von ihren Angehörigen begrüßt und die aus Frankreich mitgebrachten Freunde und Freundinnen in Stärke von 120 Perſonen, vorgeſtellt. Die deutſchen Teil⸗ nehmer im Alter von 11—19 Jahren haben einen Monat teils in Paris, teils in Oſt⸗ und Südfrankreich zugebracht. Den Höhepunkt der Reiſe bildete ein Empfang, den ihnen das franzöſiſche Auswärtige Amt in ſeinen Prunk⸗ räumen und der perſönlichen Anwekenheit Briands am geſtrigen Nachmittag gab. Der Auslandsbeſuch war unter Mitwirkung des „Deutſch-franzöſiſchen Schüleraustauſches“ und der Liga für Menſchenrechte vom Landesju⸗ gendamt Berlin organiſiert worden. Von ei⸗ ner offiziellen Begrüßung auf dem Bahnhof wurde abgeſehen. Dagegen wird die Stadt Berlin in nächſter Zeit die Teilnehmer des Austauſches empfangen. Herbſtmanöver des NReichsheeres witb. Berlin, 5. Aug. Vom 15. bis 18. September finden im Raume Bamberg⸗Co⸗ burg⸗Meiningen⸗Kiſſingen Herbſtübungen des Reichsheeres ſtatt. Um die Koſten möglichſt niedrig zu halten, und trotzdem die höheren Führer und Stäbe des Heeres zu ſchulen, wer⸗ den dieſe Uebungen als Rahmenübungen ab— gehalten. Die Eigenart der Rahmenübungen beſteht darin, daß nur eine Diviſion and eine Kavallerie⸗Diviſion als geſchloſſene Truppen⸗ teile auftreten, während von anderen Divi⸗ ſionen alle Stäbe bis zu den Bataillonen, Artillerie-Abteilungen und die Nachrichtenver⸗ bände teilnehmen und die Kampflinie durch Flaggen markiert wird. Bei anderen Diviſio⸗ nen tritt nur der Diviſionsſtab in Erſchei⸗ nung. Bei den Verbänden, die nicht als Volltruppen auftreten, ſpielt ſich alſo nur die Tätigkeit der Befehlsſtellen und der Nach⸗ richtenverbindungen kriegsmäßig ab. Die Nachrichten über den Kampfverlauf werden im weſentlichen durch Leitungsoffiziere ge⸗ geben. Die Rahmenübungen leitet der Chef der Heeresleitung, Generaloberſt Heye. Die blaue Partei führt General der Infanterie. Haſſe, die rote Partei General der Kavallerie von Kayſer. Der Reichswehrminiſter nimmt an der ganzen Dauer der Uebungen, der Herr Reichspräſident nimmt vom 16. bis 18. Sep⸗ tember an den Aebungen teil. Am 19. Sep⸗ tember nimmt der Reichspräſident einen Vor⸗ beimarſch der beteiligten Truppen bei Nöh⸗ mildt ab. Die ſechs Diviſtonen und zwei Kavallerie⸗ truppen teilnehmen, halten in dieſem Jahre Geländeübungen von Regimentern oder Bri⸗ gaden in der Nähe ihrer Standorte ab Tagesnachrichten Der türkiſche Eiſenbahn⸗Lieferungsvertrag nit deurſchen Firmen unterzeichnet. wib Galata, 5. Auguſt. Der Eiſenbahn⸗Ma⸗ terial-Lieferungsvertrag als Schlußſtück des Bauvertrages mit dem unter Führung der Ju— lius Berger Tiefbau A.⸗G. ſtehenden Konſorti⸗ um mit der Friedrich Krupp A.-G. Eſſen und den angeſchloſſenen Firmen iſt ſoeben unter— zeichnet worden. Der Vertrag bringt der deut⸗ ſchen Induſtrie Aufträge in Höhe von etwa 40 Millionen RM Drei Hochtouriſten tödlich verunglückt. wib Heiligenbluth, 5. Auguſt. Drei nieder- öſterreichiſche Touriſten ſtürzten geſtern mittag beim Abſtieg vom Großglockner, als ſie die gleichfalls auf dem Aufſtieg befindlichen Hoch⸗ alpinen Kurs nehmenden Beamten des Landes— gendarmerie-Kommandos für Kärnten überho— len wollten, wobei ſie die nötige Sicherung un— terließen, über einen 600 Meter hohen Steilhang in der Südwand des Kleinglockners ab. Die vollkommen entſtellten Leichen wurden nach Kals gebracht. „Do&“ beginnt die Werkflüge. wib Friedrichshafen, 5. Auguſt. Nachdem der Motorenwechſel des Flugſchiffes„Do X“ nun— mehr vollendet iſt, hat das Flugſchiff heute früh zwei je einhalbſtündige Probeflüge unternom— men, die glatt verlaufen ſind. Motoren liefen zur Zufriedenheit. Nachdem nun auch die geſamte Einrichtung— der Fluggaſtraum, die funkentelegraphiſche Station— eingeteilt wor— den iſt, können die Flüge, die vom Chefpiloten der Dornierwerke, Wagner, durchgeführt wer⸗ den, demnächft zum Abſchluß gelangen. Dann wird die eigentliche Beſatzung des Flugſchiffes das Schiff übernehmen und Flugverruche mit Brennſtoffverbrauchsmeſſungen und verſchiede⸗ nen Belaſtungsproben ausführen. Erſt nach Ab⸗ ſchluß dieſer Verſuche wird das Programm für die großen Flüge feſtgeſetzt werden. Die Ein Sowjetbeamter verſchwunden. wib Paris, 5. Auguſt. Nach dem„Echo de Paris“ iſt der Angeſtellte der ruſſiſchen Han⸗ delsgeſellſchaft Fainberg verſchwunden. Er war vom Außenkommiſſar Litwinow nach Moskau be⸗ vufen worden und hat ſich geweigert, dahin zu⸗ rückzukehren. Ein neunjähriger Knabe das eines Dachſtuhlbrandes. wib. Münſter, 4. Aug. In der Nacht zum Sonntag brach im Dachſtuhl eines Hauſes der Horſtmarer Landſtraße Feuer aus. Die Frau des Wohnungsinhabers ſchlief mit den bei⸗ den Kindern in der Wohnung; nur mit großer Mühe konnte ſie gerettet werden. Zur Rettung der beiden Kinder begab ſich ein im gegenüberliegenden Hauſe wohnender Maurer- polier in die brennende Wohnung. Zunächſt brachte er den neunjährigen Knaben zum Ausgang der Wohnung und auch das fünf⸗ jährige Kind konnte er, obwohl er und das Kind ſtarke Brandwunden erlitten hatten, ins Freie bringen. Den älteren Knoben fand man erſt nach dem Ablöſchen des Bran⸗ des als Leiche. Bei dem jüngſten Kind beſteht Lebensgefahr. Schiffskolliſion in Skagerrak Schwediſcher Dampfer geſunken. witb. Kopenhagen, 15. Juli. Der Dampfer „Chiekaſa“ der ſich auf der Reiſe von New⸗ Mork nach dem Baltikum befand, überrannte heute nacht auf der Höhe von Skagen den ſchwediſchen Dampfer„Felern“. Die„Felern“ wurde in zwei Teile zerſchnitten. Der vorbe⸗ Teil ſank, während der hintere Teil vo⸗ „Chiekaſa“ ins Schlepptau genomme⸗ Opfer 180 deutſchen Schülern— 120 Knaben und 60 Diviſionen, die an der Uebung nicht als Voll⸗ den ſchützenden Hafen gebracht wurde. Woran krankt die Weltwirtſchaft? Deutſchlands fehlende Proſperität und Frankreichs Goldhunger Generaldirektor Börſenrat M. Berger⸗ Budapeſt ſchreibt im„Neuen Wiener Jour⸗ nal“: Irving Fiſher, dieſer hervorragende Volkswirtſchaftler Amerikas, hat ſich vor eini⸗ gen Tagen über die wirtſchaftliche Kriſe in Europa geäußert. Irving Fiſhers Erklärungen klangen ſehr optimiſtiſch, indem er bereits Anzeichen einer baldigen Beſſerung der Wirt⸗ ſchaftslage feſtſtellte. Dieſer ausgezeichnete Ge⸗ lehrte gibt wohl zu, daß die gegenwärtige Lage eine überaus prekäre ſei und daß ſelbſt Amerika infolge der allgemein ſchwierigen Lage ſehr viel zu leiden habe, doch glaubt er, daß es ſich nur mehr um die letzten Flügel⸗ ſchläge der Depreſſion handle. Fiſher verſucht ſeinen Optimismus durch drei Momente zu unterſtützen. Dieſe wären: 1. Briands Projekt, 2. die neugegründete Bank für internationale Zahlung, 3. die Koopera⸗ tion der Notenbanken in Europa. Es enter⸗ liegt keinem Zweifel, daß dieſe Tatſachen zur Ebnung der Wege des wirtſchaftlichen Auf- ſchwungs geeignet erſcheinen und daß ohne der Internationalen Bank oder der kooperati— ven Tätigkeit der Notenbanken die Lage in Europa eine womöglich noch ſchwierigere wäre, als ſie heute iſt. Dennoch würde ich mich nicht trauen, eine baldige Beſſerung der Lage, ba⸗ ſierend bloß auf die obenerwähnten Umſtände vorauszuſagen. Das Projekt Briands, ſo ſchön es auch wäre, gehört derzeit noch in die Welt der Phantaſien. Wehe unſerer Volkswirtſchaft wenn ſie die heutigen Laſten noch ſo lange zu tragen gezwungen ſein wird, bis aus dieſem Projekt die Vereinigung der Siaaten Europas entſtehen wird. Die Bank für inter⸗ nationale Zahlungen hat wohl praktiſche Ziele, bisher jedoch keine praktiſchen Erfolge zu verzeichnen. Was ſchließlich die Koopera⸗ tion der Notenbanken anbelangt. muß aller⸗ dings feſtgeſtellt werden, daß die Stabilität der europäiſchen Währungen dieſer koopera⸗ tiven Tätigkeit zu verdanken iſt, und daß ohne die Stabilität des Geldes ein wirtſchaft⸗ liches Gedeihen nicht möglich iſt, bedarf wohl keiner weiteren Erörterung. Wenn wir aber bezüalich des'äuftigen Schickſals Europas eine Prognoſe nufſtellen ſollen, ſo müſſen in erſter Reihe die Gründe des wirtſchaftlichen Niederganges ſengeſtellt werden. Meiner Anſicht nach kränkelt Eurepa an der ſchwierigen Wirtſchafts⸗ und Finanz⸗ lage Deutſchlands und an dem Baeſtreben Frankreichs, ſo viel Geld als möglich aus dem Weltverkehr an ſich heranzuziehen. Anſtatt die Proſperität Deutſchlands zu er⸗ möglichen, verſuchen die europäiſchen Regie⸗ rungen durch unerſchwingliche Schutzzölle ihre Volkswirtſchaft zu verteidigen. Anſtatt alſo zu verſuchen, die Krankheit dieſes zerichmet⸗ terten Weltteiles zu heilen. werden Heilmit⸗ tel angewendet, die den Schmerz wohl für den Moment vertreiben, zur Heilung der Seuche aber leider nicht beitragen. Ohne ein proſperierendes Deutſchland gegen die wür⸗ gende finanzielle Haltung Frankreichs anzu⸗ kämpfen,— das ſind Aufgaben, denen Euro⸗ pa heute nicht gewachſen iſt. Die Ungarn ſind Optimiſten von Natur aus. Dieſer Optimismus wird durch die in⸗ neren Kräfte des wirtſchaftlichen Lebens er⸗ heblich unterſtützt. Aber trotz aller unerſchüt⸗ terlichen Zuverſicht ſind wir uns deſſen be⸗ wußt, daß unſer Wohl von dem Heile Euro⸗ pas abhängt. Eine Reviſion der Friedens⸗ verträge würde eine Beſſerung der Welt⸗ wirtſchaftslage herbeiführen. Sobald der erſte Schritt in dieſer Richtung geſchieht, iſt der Tiefpunkt der Kriſe erreicht und Europa wäre von der Gefahr des wirtſchaftlichen Unter⸗ gangs gerettet. Ein Fall Cuvelier Berlin, 5. Aug. Der franzöſiſche Schwim⸗ mer Cuvelier war vom Zeitzer Schnellrich⸗ ter zu vier Monaten Gefängnis verurteilt worden, weil er in Zeitz bei einem Zuſam⸗ menſtoß einen Deutſchen durch einen Meſſee⸗ ſtich verletzt haben ſoll. Cuvelier iſt nun in der Berufungsverhandlung in Weißenfels zur gleichen Strafe verurteilt worden. Während man der Sache zuerſt in Deutſchland wenig Beachtung ſchenkte, ſcheint der Fall nun doch politiſche Folgen nach ſich zu ziehen. Cuve⸗ lier behauptet nach wie vor, er ſei unſchuldig und rechnet mit einem Freiſpruch in der nächſten Inſtanz. Er will auch von ſich aus ſich weiter in Deutſchland ſportlich betätigen. Unterredung Hoeſch⸗Briand. wtb. Paris, 5. Aug. Der„Matin“ meldet aus Paris, daß im Laufe der Unterredung, die Botſchafter von Hoeſch geſtern mit Außen⸗ miniſter Briand hatte, letzterer auf die Er⸗ regung hingewieſen habe, die in Frankreich durch die unberechtigte Verurteilung des fran⸗ zöſiſchen Schwimmers Cuvelier hervorgerufen worden ſei. Der franzöſiſche Außenminiſter und der deutſche Botſchafter hätten ſich mit den Folgen beſchäftigt, die das unerwartete Ur⸗ teil von Weißenfels notwendigerweiſe haben müßte. Bie Frage der Beteiligung franzöſiſcher Schwimmer am Wettſchwimmen in Nürnberg. wtb. Paris, 5. Juli. Wie der„Matin“ berichtet, hat der Vorſtand des franzöſiſchen Schwimmerverbandes, der unter dem Vorſitz des Präſidenten des Stadtrates von Paris, de Caſtellane, ſteht, geſtern Abend eine Sitzung abgehalten, um den Stand der deutſch⸗franzöſiſchen ſportlichen Beziehungen, vor allem im Hinblick auf die Beteiligung franzöſiſcher Schwimmer an der im Laufe dieſes Monats ſtattfindenden Schwimmerver⸗ anſtaltung in Nürnberg, zu prüfen. Die ge⸗ troffene Entſcheidung, ſo erklärt das Blatt, werde erſt veröffentlicht werden, wenn ſie dem franzöſiſchen Außenminiſter zur Kennt⸗ nis gebracht ſein werde. Wiederaufnahmeverfahren im Falle Cuvelier. nb. Berlin, 5. Aug.(Eigene Meldung!) Der Verteidiger des franzöſiſchen Schwimmers Cuvelier, Rechtsanwalt Dr. Blume⸗Leipzig, hat ſich an das preußiſche Juſtizminiſterium mit dem Erſuchen gewandt, durch Entſendung von Berliner Kriminalbeamten neue Ermit⸗ telungen in Zeitz über die fraglichen Vor⸗ gänge in der Nacht vom 6. zum 7. Juli ds. Is. anſtellen zu laſſen, damit möglicherweiſe ein Wiederaufnahmeverfahren eingeleitet werden kann. Wie wir hierzu hören, ſteht man im Juſtizminiſterium, wo das Schreiben des An⸗ waltes heute eingegangen iſt, vorläufig auf dem Standpunkt, daß das Erſuchen um wei⸗ tere polizeiliche Nachforſchungen in erſter Linie an die Polizei bezw. an das preußiſche Innenminiſterium zu richten wäre, weil das Juſtizminiſterium in einem noch nicht rechts⸗ kräftig abgeſchloſſenen Verfahren von ſich aus Der Güterverkehr der wichtigſten deutſchen Binnenhäfen 1929 Oer Ne e At Jun ite l.. Heinis en. Hur binnenhefen 6 ice eee ede 2 tam Aung. dt far dur pe lilbelmun 2567 Jg apput in Sautecl lands wichtigste fi 2 25 6 Mt. Hnſgs berg,. 2 eO. e Zaßlen in usend't 8. A 4 e Anſere Statiſtik zeigt die überragende Stellung, die ſich Duisburg⸗Ruhrort, der größte Binnenhafen der Welt, errungen hat. wa 10 Prozent gegenüber dem Güteramſchlag des Hamburger rück. Mannheim, das in der Vorkriegszeit der größte deutſche Binnenhafen war, folgt hin⸗ ter Berlin, dem Hamburger Binnenhaien und Hamborn erſt an fünfter Stelle. Sein Zu⸗ rückſinken erklärt ſich aus dem Wegfall des Sein Güterumſchlag blieb 1929 nur um et⸗ Großſchiffahrtshafens zu⸗ elſaß⸗lothringiſchen Hinterlandes. weder neue Ermittelunges t, einem eventuellen Antrag auf Wiede nahme Stellung nehmen kann. Solange noch die Reviſion beim Oberlandesgericht Naum⸗ burg ſchwebt, kann der Antrag des Verteidi⸗ gers Cuveliers lediglich als eine Vorſichts⸗ maßnahme für den Fall der Verwerfung der Reviſion gewertet werden. Würde er ſich dagegen entſchließen, die Reviſion zurückzu⸗ ziehen, dann würde das Urteil gegen Cuve⸗ lier alsbald rechtskräftig werden und das Juſtizminiſterium könnte dann zur Frage eines Gnadenerweiſes Stellung nehmen. Außerdem wäre dann auch auf Grund neuer tatſächlicher Feſtſtellungen ein Antrag auf Einleitung eines Wiederaufnahmeverfahrens zuläſſig. Nachſpiel zum Fall Cuvelier. enb. Berlin, 5. Aug.(Eigene Meldung!) Im Zuſammenhang mit der Affaire Cuve⸗ lier hat nunmehr die Staatsanwaltſchaft, wie wir erfahren, gegen die an den Beſchimpfun⸗ gen der franzöſiſchen Sportsleute in Zeitz be⸗ teiligten Nationalſozialiſten ein Verfahren wegen Bedrohung, Nötigung und groben Unfugs eingeleitet. Die Ermittelungen nach weiteren Teilnehmern an dieſen Vorgängen in der Nacht zum 7. Jul! dauern noch an. Wenn es zur Anklageerhebung und zum Pro⸗ zeß in dieſer Sache kommt, dann würde da⸗ mit zu rechnen ſein, daß Cuvelier und ſein Landsmann Tribouillet als Zeugen geladen werden. Dr. Trendelenburg über das Kartellproblem wtb. Berlin, 5. Aug. Heute trat der Wirt⸗ ſchaftspolitiſche Ausſchuß des Vorläufigen Reichswirtſchaftsrates zu den Beratungen über das Kartellproblem zuſammen, zu denen er auf Grund des bekannten Schreibens des Reichswirtſchaftsminiſters unverzüglich einbe⸗ rufen worden war. Namens der Reichs tegie⸗ rung leitete Staatsſekretär Dr. Trendelenburg die Ausſprache ein, indem er die wirtſchaft⸗ liche Notwendigkeit beſchleunigter Maßnah⸗ men auf dem Kartellgebiet begründete. Zur Behebung der Finanzkriſe ſeien die Maßnah⸗ men eingeleitet worden, die ſich vor allem im erſten Teil der Notverordnung befinden. Darüber hinaus halte die Reichsregierung auf wirtſchaftlichem Gebiete in erſter Linie eine Senkung des Selbſtkoſten⸗ und Preisniveaus für notwendig. Die Reichsregierung ſei von der Notwendigkeit überzeugt, daß gewiſſe Hemmungen beſeitigt werden möſſen, die noch der freien Auswirkung der natürlichen wirt⸗ ſchaftlichen Tendenz im Wege ſtänden. Die Verordnung des Herrn Reichspräſidenten biete der Reichsregierung die rechtliche Möglichkeit, ſolche Bindungen aufzuheben, die die Wirt⸗ ſchaftlichkeit der Erzeugung oder des Verkehrs mit Waren oder Leiſtungen beeinträchtigen oder die wirtſchaftliche Handlungsfreiheit in volkswirtſchaftlich nicht gerechtfertigter Weiſe einſchränken. Ein nachhaltiger Erfolg der Be⸗ mühungen der Reichsregierung ſei erſt dann gewährleiſtet, wenn die beteiligten Wirt⸗ ſchaftskreiſe mit ihr vertrauensvoll zuſam⸗ menarbeiten. Schalen der Schuld. Roman von Guſtav Rehfeld. Urheberecht durch Heroldverlag Homburg-Saar. (35. Fortſetzung.) „Nein,“ entgegnete Gertrud erſtaunt,„was hätte mich auch wohl zu einem ſolchen Tauſch veranlaſſen ſollen? Frau Gräfin hat außerdem ihre verſchiedene Medizin ſtets aufgebraucht, und die leeren Flaſchen wurden jedesmal ſofort entfernt!“ „Und Sie haben auch nicht aus einer Flaſche, die Sie vielleicht für eine Arzneiflaſche hielten, etwas in die friſche Medizin oder in das Trink⸗ waſſer hineingegoſſen?“ „Aber, mein Herr, Sie fragen ſo ſehr ſonder— bar! Was hätte das wohl für einen Zweck ge⸗ habt?“ „Haben Sie,“ forſchte der Beamte ſtatt jeder Antwort weiter,„in der Zeit von acht Uhr abends bis ſechs Uhr morgens die Kranke viel⸗ leicht aus irgend einem Grunde auf einige Zeit allein gelaſſen?“ „Nein, ich habe ſie keinen laſſen!“ „Haben Sie dann vielleicht einige Zeit ge⸗ ſchlafen?“ „Das habe ich allerdings“, geſtand Gertrud, den Kopf ſenkend,„mir fielen unwillkürlich die Augen zu. Die Folgen der Nachtwachen in der letzten Zeit machten ſich für kurze Zeit geltend.“ „Iſt in der Nacht jemand dageweſen, ſich nach dem Befinden der Kranken zu erkundigen?“ Augenblick ver⸗ „Nein,“ verſetzte Gertrud verwundert,„es iſt niemand dagweſen!“. „Kann nicht doch jemand im Krankenzimmer geweſen ſein, während Sie ſchliefen?“ „Können Sie mir dann erklären,“ ſagte der Kommiſſar plötzlich ſcharf,„wie ein todbringen⸗ des Gift in die Arznei ſowohl, als auch in das Trinkwaſſer gelangen konnte?“ „Barmherziger Gott,“ rief Gertrud entſatzt aus,„die Gräfin iſt doch nicht etwa— „Vergiftet worden, ja, das iſt ſie in der Tat!“ ſagte Pieron mit ſeltſamer Betonung. „Mein Gott,“ flüſterte Gertrud, die Hände faltend und ſtarr vor ſich hin ſehend,„wie ſchreck⸗ lich! Und Sie hegen bereits einen beſtimmten Verdacht?“ „Allerdings, und ich glaube mit dieſem Ver⸗ dacht auch durchaus auf der rechten Fährte zu ſein!“ ſagte der Kommiſſar, und er lächelte un⸗ merklich,— das Lächeln der Katze, die mit der Maus ſpielt, bevor ſie ſich ihrer bemächtigt. „Kennen Sie dieſes Tuch?“ fragte er plötzlich, dem jungen Mädchen in gänzlich unvermittelter Weiſe auf einmal das gefundene Taſchentuch vor⸗ haltend und ſie dabei mit ſeinen Blicken förm⸗ lich durchbohrend. Gertrud, infolge der ihr ſo jäh gewordenen Nachricht von dem völlig unerwarteten Tod der Gräfin gleichſam unter einem Bann ſtehend, lenkte ihre Aufmerkſamkeit nur auf den Gegen⸗ ſtand, den der Kommiſſar ihr vorhielt, nicht auf dieſen ſelber oder deſſen Benehmen. „Gewiß, das Tuch gehört mir!“ „So? Wiſſen Sie auch, wo ich es gefunden habe?“ „Nein!“ f „Es lag vor dem Schreibtiſch der Gräfin Schwarzegg— im Boudoir derſelben!“ betonte der Kriminalbeamte.„Können Sie mir wohl ſagen, wie es dorthin gekommen ſein mag?“ „Ich weiß es nicht!“ verſetzte Gertrud.„Doch halt! Vorgeſtern mußte ich auf Wunſch der Frau Gräfin ihrem Schreibtiſch Geld entnehmen für Komteſſe Sidonie, die mit ihrem Bruder „Es wäre möglich, aber ich glaube es nicht!“ nach Brieg fahren ſollte. Wahrſcheinlich habe ich es bei dieſer Gelegenheit verloren!“ „Hm! Im Schreibtiſch der Gräfin wußten Sie alſo Beſcheid?“ Gertrud ſah ihn erſtaunt an, ohne ihm zu antworten. „Ich bin gezwungen, Fräulein Felſen,“ ſagte jetzt Pieron, mit dem Staatsanwalt einen Blick wechſelnd, Ihr Zimmer einer Durchſicht zu un⸗ terwerfen!“ „Mein Zimmer zu durchſuchen? Weshalb denn?“ „Ohne ein Wort zu erwidern, näherte ſich der Kommiſſar dem Kleiderſchrank und öffnete ihn. Alsbald fiel ſein Blick auf ein Wollkleid, welches Gertrud in der Nacht getragen und, in ihr Zim⸗ mer zurückgekehrt, beim Entkleiden flüchtig hin⸗ eingehängt hatte. Es ſtrömte einen eigentüm⸗ lichen Geruch aus. „Haben Sie dieſes Kleid während Ihrer Nachtwache bei der Gräfin getragen?“ „Ja!“ „Es riecht eigentümlich! Finden Sie das nicht auch?“ Gertrud trat mechaniſch hinzu.„In der Tat! Es riecht nach— nach bitteren Mandeln! Aber ich habe doch nichts mit dergleichen zu tun ge⸗ habt!“ „Wer weiß!“ lächelte der Beamte kalt und faßte in die Taſchen des Gewandes, um alsbald ein Fläſchchen daraus hervorzuziehen. In dem⸗ ſelben befand ſich noch eine kleine Quantität von einer waſſerhellen Flüſſigkeit. Er öffnete die Flaſche und roch daran, worauf er dem Staats⸗ anwalt vielſagend zunickte. „Wir ſind Ihnen zu ſchnell geweſen,“ ſagte er ſarkaſtiſch,„ſonſt hätten Sie wohl jedenfalls Zeit gefunden, dies zu verſtecken.“ „Ich verſtehe Sie nicht!“ ſtammelte Gertrud betroffen.„Dieſes Fläſchchen, das Sie eben aus meiner Taſche zogen,— ich kenne es nicht, es gehört mir nicht!“ 5 3 ein Fremder Ihnen ein Fläſchchen mit Blau⸗ ſäure in die Taſchen Ihres Kleides praktiziert habe,— noch dazu, während Sie ſchliefen— in Ihrem verſchloſſenen Zimmer?“ „Barmherziger Gott!“ ſchrie Gertrud ent⸗ ſetzt auf, denn blitzesgleich begriff ſie plötzlich, daß man ſie des Mordes an der Gräfin verdächtigte. „Blauſäure? Sie meinen, das Fläſchchen ent⸗ hält Blauſäure? Und Sie denken, daß ich——“ „Gewiß denke ich, daß Sie die ruchloſe Tat be⸗ gangen haben!“ ſagte der Kommiſſar ſchneidend. „Dieſe Indizien allein ſind ſchon übergenug, um Sie zu überführen, aber ich hoffe noch mehr der⸗ gleichen zu finden!“ Und mit vollendeter Ruhe fuhr er in ſeiner Unterſuchung fort und zog alsbald aus einem anderen im Schrank hängenden Kleide ein Päck⸗ chen hervor, das, wie ſich beim Enthüllen zeigte, ein prächtiges Diamantenkollier, ein wertvolles Armband und mehrere Ringe mit großen, echten Steinen enthielt. Gertrud ſchrie entſetzt auf. i „Großer Gott,“ rief ſie händeringend,„wie kommen dieſe Gegenſtände in meinen Schrank, in meine Kleidertaſchen? Ich weiß nicht davon, ſo wahr ein Gott im Himmel lebt!“ 1 „Sind Ihnen die Schmuckſachen bekannt? wandte der Kommiſſar, ohne Gertruds Ausruf zu beachten, ſich an die Kammerfrau. „Gewiß, dieſelben ſind ſämtlich das Eigen⸗ tum meiner armen Gnädigen!“ ö Der Beamte wandte ſich jetzt, da ſich im Schranke nichts mehr vorfand, der Kommode zu, in welcher Gertrud ihre Wäſche und allerlei Toilettengegenſtände aufbewahrte. In allen Kä⸗ ſten derſelben fanden ſich, zwiſchen den Sachen verſteckt, zahlreiche wertvolle Pretioſen und Geldſcheine, ſämtlich in Taſchentücher, Strümpfe Schreibtiſch enthielt noch, verb mehrere Pe „Eine höchſt plumpe Ausrede!“ ſagte Pieron Wollen va daß und andere Wäſcheſtücke 48 15 der in Bi Tanztee. den worden. nitten im Juli! ſo viel Unſinn: omentaufnahme Es gibt noch Kavaliere auf der Welt. Autodroſchke raſt im Dunkeln gegen einen Baum: Ruck, Krach, Splitter, Scherben! Die Fahrgäſte, Irene de Noiret, die bekannte Berli⸗ ner Vortragskünſtlerin, und der amerikaniſche Impreſario Copkins, werden herausgeſchleudert. Der erſte Kavalier, der Chauffeur des Wa⸗ gens, ſieht den Herrn wie leblos am Boden lie⸗ gen, die Dame blutüberſtrömt, er iſt ſelbſt unver⸗ letzt und— läuft davon. Die zweiten Kavaliere kommen eine halbe Stunde ſpäter. Sie hören eine Frau um Hilſe ruſen, ſehen ein zertrümmertes Auto, zwei Men⸗ ſchen am Boden liegen, hören die Frau bitten, eine Autodroſchke zu holen. „Weiß Gott, in welche Situation man kommt: Kriminalpolizei uſw.“ Die beiden Kavaliere ver⸗ ſchwinden in der Nacht. Währenddeſſen ſieht die Frau das Blut aus dem Handgelenk ihres Begleiters ſpritzen; ſie reißt ſich zuſammen und bindet den Arm mit Taſchen⸗ tüchern ab. Ein Zweiſitzer jagt heran, Inſaſſe ein bekann⸗ ter Zigeunerprimas aus Berlin. Er erkennt Irene de Noiret, iſt bereit, ihr zu helfen, ihren Begleiter aber will er liegen laſſen. Nach eini⸗ gem Hin und Her— Verhandlungen mit einer ſchwerverletzten Frau, die heute noch an den Nachwirkungen einer ſchweren Gehirnerſchütte⸗ rung leidet— iſt er bereit, Hilfe zu rufen, in Ge⸗ ſtalt einer Autodroſchke. Die beiden Verunglückten werden zur Ret⸗ tungswache gebracht. Die Geiſtesgegenwart und der Schneid einer Frau haben dem mitverunglück⸗ ten Mann das Leben gerettet. Die übrigen Her⸗ ren der Schöpfung, die in dieſer Geſchichte vor⸗ kommen, haben ſich blamiert bis auf die Knochen. Es gibt wirklich noch Kavaliere, aber nur beim Solches erkannt in Berlin im Juli 1930!— ego— *. Ein Troſt. Wenn das Wetter auch ſchlecht iſt, von jetzt ab können wir wenigſtens mit großer Sicherheit vor⸗ ausſagen, daß es ſchlecht wird. Die Smithonian Inſtitutation in Waſhington meldet, daß die Wet⸗ ervorherſage künftig vollkommen umgeſtaltet verde und daß man nach dem ſogenannten Clay⸗ ton⸗Syſtem das Wetter vorherſagen könne, ähn⸗ lich wie den Eintritt von Ebbe und Flut an den verſchiedenen Meeresküſten. Nach 20jähriger Be⸗ bachtung geſchehe das jetzt mit 6aprozentiger ſcherheit. Dieſe Wiſſenſchaftler ſind furchtbare Menſchen, jetzt iſt ſelbſt das Wetter nur noch zu 36 Prozent ngewiß. Es wird immer langweiliger. Was bleibt uns Menſchen, die wir uns gerne überra⸗ ſchen laſſen, noch übrig? Ein Troſt: für Börſe und Politik iſt noch kein Clayton⸗Syſtem gefun⸗ Die ſind immer noch 100prozentig ung wiß. Ritzel. * Schnee über Paris. Alles iſt paradox: unſere Kinder hungern; wir bauen Panzerkreuzer. Die Städte haben kein Geld: Millionen weden verſchoben. Juli iſt's und Hundstagshitze war ſchon, ſollte weiter ſein: in Paris aber hat mitten im Juli Schnee die Gemüter abgekühlt. Mehrere Minu⸗ en lang ſiel mitten im Juli Schnee auf die Bou⸗ levards, haben Amerikaner— der Sommerwelts⸗ traum von Paris— dieſes Naturereignis quit⸗ tiert mit ihrem ſtereotypen:„very nice— indeed wonderfull!“ Wer hat dabei daran gedacht, daß vielleicht losmiſche Kataſtrophen, daß die Sonnenflecke ungeheure Wirbelſtürme glühender Gaſe, die den Sonnenball einhüllen, Schuld ſind an dieſem ab— normen Wetter. Wer weiß, daß die kosmiſchen Einwirkungen des Zentralgeſtirns, wie Forſche! nachgewieſen haben, Schuld ſind an der Pegel⸗ höhe afrikauiſcher Seen, an der Häufigkeit der Erdbeben, der Wucht der Stürme, kurz: an Na⸗ turkataſtrophen und, wie neuerdings führende Fſychiater behaupten, an der Häufigkeit und In⸗ lenſttät des Ausbruchs geiſtiger Erkrankungen? Wer weiß das? I. Vergeſſen Sie nicht, in Paris hat es geſchnelt, Erinnern Sie ſich, wir! 1 vielleicht iſt die Se an chuld.—% Das deutſche Bier. Unter den biererzeugenden deutſchen Sablen und Ländern haben ſich— hier wie dort— drer zentren herausgebildet: München, Berlin, Mün⸗ ter bezw. Bayern, Brandenburg. Rheinland. An der Spitze der 26 deutſchen Landes finanzbezirke teht München mit 148,737 Tonnen letztährigem Ralzverbrauch. In weitem Abſtand ſolgt an weiter Stelle Münſter(Weſtſalen) mit 107,128 Tonnen, an dritter Stelle dann Berlin mit 103 005 Tonnen. Die geringſten Biererzeugungsmengen während des letzten Jahres ſinden wir in den Landesfinanzamtsbezirten Oldenburg mit 109 000 Hektolitern, Mecklenburg⸗Lübeck mit 498 000, Un⸗ ſterelbe⸗Hamburg mit 616 000 Hektolitern. Ande⸗ rerſeits ſteigt die letztjährige Bierproduktion hin⸗ an bis zu 7941 000 Hektolitern im Landesfinanz⸗ amtsbezirk München, dann 6111000 Hektolitern im Bezirk Berlin und 5 527 000 Hektolitern im Bezirt Nürnberg und 5 210000 Hektolitern im Bezirt Münſter(Weſtfalen). Die Biererzeugung im geſamten deutſchen Zollgebiet betrug 58 063 000 Hektoliter. 165 Millionen Baumwollſpindeln. Seit dem Jahre 1914 iſt die Geſamtzahl der Baumwollſpindeln in der Welt von 145,7 Millio⸗ nen auf über 154,6 Millionen im Jahre 1920 und auf 165,2 Millionen im Jahre 1929 angewachſen. Der Spindelbeſtand Deutſchlands betrug im Jahre 1929: 11 155 000, 1928: 11 265 000. N Davon entfielen im Jahre 1928 auf Rheinland⸗Weſtfalen rund 39 Millionen, 750 000 auf das übrige Preußen, 2.5 Mllionen auf Bayern, 1,1 Millionen auf Württemberg, 2,4 Mil⸗ lionen auf Sachſen und 590 500 auf Baden. Hus Nah und Fern Ober-Ramſtadt, 4. Auguſt. Ein Kind tot⸗ gefahren. Ein bedauerlicher Unfall ereignete ſich hier. Das vierjährige Kind des Arbeiters Heine lief den Graben hinunter, in die Straße, in der die Eltern wohnen, und direkt in den ge⸗ rade vorbeikommenden Autobus hinein. Das Kind wurde von der Stoßfeder erfaßt und kam unter das linke Vorderrad, das über den Kopf aing. Der Tod trat auf der Stelle ein. ol. Mannheim, 5. Aug. Leichenlän⸗ dung. Die Leiche des am 30. Juli 1930 im Rheinhafen hier ertrunkenen Schiffsführers Hermanus van Noerkon wurde geſtern nach⸗ mittag unweit der Unfallſtelle geländet. ol. Mannheim, 5. Aug. Selbſtmord. Geſtern Nachmittag zwiſchen 6 und 7 Uhr hat ſich ein 53 Jahre alter Stadtarbeiter auf dem Speicher ſeiner Wohnung in der Jung⸗ buſchſtraße erhängt. Grund zur Tat ſoll ein Nervenleiden ſein. Schwetzingen, 5. Aug. Tödliches Ver⸗ kehrsunglück. Samstag nacht zwiſchen 11 und 12 Uhr ſtießen in unmittelbacee Nähe der Zündholzfabrik Rheinau, auf Brühler Gemarkung, zwei Motorräder, auf denen eine fünfköpfige Ausflugsgeſellſchaft einen Aus— flug unternommen hatte, auſeinander. Dabei kam der 20⸗jährige Striegel aus Maunnheim⸗ Waldhof zu Fall und zog ſich ſchwere Ver⸗ letzungen zu. Er iſt am Sonntag im Mann⸗ heimer Krankenhaus geſtorben. Bruchſal, 5. Aug. Sturz aus dem fahrenden Schneſlzug. Am So mstag vormittag ſtürzte innerhalb des Bahnhofes Untergrombach die 30-jährige Frau Elſo Bur⸗ ger aus Ludwigshafen aus dem von Heidel⸗ berg kommenden Schnellzug Mit echeblichen Verletzungen wurde ſie in das Spital Vruchſal eingeliefert. Lebensgefahr beſteht nicht Schweres Brandunglück in Karlsruhe Zwei Tote. ol. Karlsruhe, 5. Aug. Heute nacht wurden die Gebäude der Firma Dalhofer und Hum⸗ mel, Autoreparaturen, durch Großfeuer zer⸗ ſtört. Die Feuerwehren hatten die größten Anſtrengungen zu machen, um des Brandes Herr zu werden. Durch die Exploſion von Tankanlagen wurde, wie wir hören, eine Mauer zum Einſturz gebracht. Ein gerade vorübergehendes Ehepaar, das in der Nähe der Brandſtätte wohnte, wurde verſchüttet und die Leichen konnten erſt heute morgen unter den Trümmern gefunden werden. Es han⸗ delt ſich um den Stellwerkmeiſter Anton Fell⸗ hauer und ſeine Frau. Rund Rippenverletzungen. gut aufgehoben iſt die Igelſamilie doch, wenn auch ol. Buchen, 5. Aug. Schweres un⸗ wetter. Der Odenwald, ſowie der Tau⸗ ber⸗ und Maingau wurden am Samstag abend von einem ſchweren Unwetter, ver⸗ bunden mit Hagelſchlag, heimgeſucht. Die Hoffnungen auf die Ernte ſind zum Teil völlig zunichte geworden. In Buchen drang das Waſſer in die Keller der niedergelegenen Stadtteile vor. Ein orkanartiger Sturm ent⸗ wurzelte Bäume und verurſachte auf dem Buchener Friedhofe ein Bild der Verwüſtung. Der Sohn des Kreuzwertheimer Bürgermeiſters Fröher wurde, als er mit dem Rade nach Hauſe fuhr, auf der Landſtraße vom Blitz erſchlagen. f Rüſſelsheim, 4. Auguſt. Aus den Opel werken, Der Generaldirektor der Opelwerke, J. J. Reuter, iſt aus Amerika, wohin er von den General⸗Motors, den Teilhabern der Opelwerke vorübergehend berufen worden war, zurückge⸗ kehrt. In der Betriebszeitung der Opelwerke „Der Opelgeiſt“ weiſt der Generaldirektor darauf hin, daß bezüglich der Weiterentwicklung der Opelwerke Anlaß zum Peſſimismus nicht vor⸗ liege. ſmz Rüſſelsheim, 3. Auguſt. Betriebs 1 nfall. In den Opelwerken geriet ein 15jäh— riger Lehrling beim Rangieren von Rollwagen zwiſchen zwei Puffer. Er erlitt einen Beinbruch Lokale Nachrichten * Feſtgenammen wurden zwei zur Ver⸗ haſtung ausgeſchriebene Perſonen durch die hieſige Kriminalpolizei und in das Amtsgefängnis einge⸗ liefert. Der 11. Auguſt geſetzlicher Feier · tag. Da noch immer verſchiedene Anſichten über die Bedeutung des Verfaſſungstages(11. Augnſt) herrſchen und uns ſchon verſchiedene diesbezügliche Anfragen erreicht haben, machen wir nochmals da⸗ rauf aufmerkſam, daß der Verfaſſungstag als ge⸗ ſetzlicher Feiertag gilt und gewerbliche Arbeiten jeg- licher Art zu unterbleiben haben. * Reichsbanner. Mit Rückſicht auf die Fortdauer einer ungünſtigen Witterung und in An- betracht der außerordentlich ſchlechten Wirtſchaftslage hat ſich der Vorſtand entſchloſſen von der Abhal⸗ tung eines Volks verfaſſungsfeſtes am Sonntag nachm. im Goetheſchulhof in dieſem Jahre abzuſehen. An der amtl. Verſaſſungsſeier, welche wieder in dem⸗ ſelben Rahmen, wie in den Vorjahren ſtattfindet, wird ſich das Reichsbanner beteiligen und dabei die Verfaſſungsſtafette zum Austrag bringen. »Eine Igelmutter mit 6 Zungen wurde uns geſtern Nachmittag in unſerer Geſchäfts⸗ ſtelle vorgezeigt. Wie man zu dieſem kam, iſt fol- gendes zu erklären: Herr Adam Müller, Lampert- heimerſtr. 45, erntete vor etwa 3 Wochen auf ſeinem Acker. Der Igel, es iſt eine Mutter, hatte ſich in eine Garbe eingeniſtet. Beim Abladen der Frucht zu Haus hat man den Igel enddeckt. Herr Müller verwahrte das ſtacheliche Tierchen gut. Er nährte es nach Igelart mit Mäuſen, Fleiſchreſten und Milch. Am letzten Freitag folgte nun die Ueberraſchung. Die Igelmutter brachte noch 6 Kleine zur Welt. Es ſind 3 Pärchen, die fich mit der Igelmutter in der vorgezeigten Kiſte alle wohl fühlten. Es dürfte eine Seltenheit ſein, daß ein Igel auf dieſe Weiſe in Geſangenſchaft gerät. Aber bezuefl Obetammergau Der engliſche Premierminfſter wird von einer Zum Beſuch der berühmten Paſſionsſpiele traf Englands Miniſterpräſident Macdonald beiden Töchtern in Oberammergau ein. mit ſeinen buuck. Siaf u. Jeicdlila-Handieexkif . beſonders Graf von Seidlitz⸗Sandreezki iſt auf ſeinem Landgut Olbersdorf im 66. Le- bensjahr geſtorben. Sandreczki war eine der der Hauptſtützen des evangeliſchen Kirchenle— bens in Deutſchland. Politiſch gehörte er der deutſchnationalen Volkspartei an. Für ſeine Verdienſte wurde er 1891 in den Grafenſtand erhoben und ſpäter von der Univerſität Greifs⸗ wald zum Dr. theol. h. c. ernannt. Er war eifriger Förderer des ſchleſiſchen Pferderenn— ſports. das Altmänncheu fehlt. Der glückliche Finder nährt und ſchützt ſie nach allen Regeln der Kunſt. Be⸗ kannt iſt, daß der Igel mitunter nützliche Arbeit ſchafft. Vor allem gehen ſie Mäuſen uach. Wie wir nun noch erfahren, ſoll dieſe in Gefangenſchaft geratene Igelfamilie auch den Schülern der hieſigen Volksſchule gezeigt werden. Der Igel iſt in ge- malter Weiſe den Kindern wohl kein unbekanntes Tier, aber lebend werden ſie in ihn doch noch nicht geſehen haben. Die Kinder werden ſich deshalb doppelt freuen. * Eine große Hitzewelle macht Amerika zur Zeit durch. Zahlreiche Todesopfer ſind ſchon zu beklagen. Wird dieſe Hitzewelle auch nach Europa kommen? Steuerterminkalender für den Monat Au guſt 1930. 5. Vermögensſteuer-Vorauszahlung(ausgenommen Landwirte) für das 2. Kalendervierteljahr 1930 in Höhe von einem Viertel der im letzten Steuerbeſcheid feſtgeſetzten Steuerſchuld. Keine Schonfriſt. 1. Teilbetrag der Aufbringungsumlage für das Rechnungsjahr 1930 lt. Steuerbeſcheid. Keine Schonfriſt. 2. Ziel Kirchenſteuer(Kultusſteuer) bezw. 1. und 2. Ziel[t. Steuerbeſcheid. Keine Schonfriſt. Lohnſteuer für die Zeit vom 1.—15. Auguſt, ſofern der Steuerabzug den Betrag von 200 Mark überſteigt. Keine Schonfriſt. 3. Ziel Landesſteuer nach dem Vorauszahlungs⸗ beſcheid über heſſ. Staatsſteuern für das Rech— nungsjahr 1930. Schonfriſt bis 4. September. C.(/ Uereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik wird Vergnügungsanzeigen keine Aufnahme gewährt e Club der Gemütlichen 1915. Mittwoch, den 6. Auguſt, abends 1/9 Uhr, Vorſtands⸗Sitzung. Wegen dringender Beſprechung iſt eines jeden Erſcheinen erforderlich. Der Vorſtand. Kr. u. Sdt.⸗Verein„Teutonia“ Schützenabteilung. Heute Abend ½9 Uhr Verſammlung und Unter- richt. Ab 8 Uhr Uebung der Spielleute. Voll- zähliges und pünktliches Erſcheinen wegen der Wichtigkeit der Tagesordnung unbedingt erforder— lich. Der Vorſtand. Club der Geflügelzüchter. Am Donnerstag abend um ½9 Uhr halten wir im Vereinslokal eine leinen Oberammergauerin begrüßt. Von hier aus fuhr er weiter nach Inns— ordentliche Mitglieder-Verſammlung ab. Hierzu werden alle Mitglieder freundlichſt eingeladen. Der Vorſtand. Sänger⸗Einheit. Sonntag Abfahrt nach Lorſch um 5 Uhr. Zuſammenkunft ½5 Uhr im Lokal. Montag(Verfaſſungstag) verſammelt ſich der Chor um 10 Uhr vormittags im Lokal zur Teil- nahme an der akadem. Feier. Kein Sänger fehle. Die Lorſch⸗Fahrer werden gebeten reſtlos per Auto zu fahren. Bei entſprechender Teilnahme billig und Wetterſicher. Unſer Schriftführer iſt bis längſtens Donnerstag 8 Uhr abends, von jedem der Gemeldeten zu verſtändigen bitte auch ausführen. Der Vorſtand. Aileen eceſems te- Grennsrofe.