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R Donnerstag, den Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plaßvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 2. A Notverorònungen und Reformmaßnahmen Nicht Abbau, ſondern Rettung des ſozialen Werkes Die erlaſſenen neuen Notverordnungen des Reichskabinetts zur Behebung finanzieller wirtſchaftlicher und ſozialer Notſtände ſpielen naturgemäß im Wahlkampf die größte Nolle und erfahren teils zuſtimmende, teils äb⸗ lehnende Kritik. Ueberzeugt von der Not⸗ wendigkeit find alle einſichtigen Politiker, 1 ebenſo die Wirtſchaftsführer und die Führer in der Sozialpolitik. Nur wenn von Partei⸗ ſeiten Kritik geübt wird, treten die Intereſ⸗ ſenten auf den Plan und verſuchen aus den Notverordnungen das abzulehnen, was nicht in die Agitation paßt. Insbeſondere natürlich n von Seiten der Sozialdemokratie, die vor der a Verantwortung in die Flucht ging. Eine beſondere Kritik erfahren die von der Regierung vorgeſehenen Reformen der und der Krankenverſicherung. Bei beitsloſenverſicherung iſt der Kampf um die Reformen ſchon ſeit Jahren im Gange. Nie⸗ mand, der die Zuſtände Rechte Arbeitsloſenverſicherung der Ar⸗ objektiv beurteilt, Notverordnung irgend was ſich gegen die richtet, was dieſe in der können, Verſicherten wird aber etwas finden der ſchmälert. Was iſt denn verordnet? daß die Reichsanſtalt Die Notverordnung ſieht bei der Arbeits⸗ loſenverſicherung neben einer Anpaſſung der Leiſtungen an die wirtſchaftlichen Not⸗ wendigkeiten als weſentliche Aenderung des gegenwärtigen Zuſtandes vor, daß die Zuſchußpflicht des Reiches für den Fall künftiger Fehlbeträge auf die Hälfte des Mehrbedarſes beſchränkt wird, wührend bislang das Neich einfach für jedes Defizit in der vollen Höhe aufzukommen hatte. Wenn alſo ſich im Herbſt ergeben ſollte, für Arbeitsloſenver⸗ ficherung und Arbeitsvermittlung mit einem weiteren Defizit zu rechnen hätte, dann wird Lieſes Defizit geteilt. Die eine Hälfte trägt das Reich, der Reſt ſoll in Zukunft durch Er⸗ höhung der Einnahmen oder durch gleichzeitige 1 Reformmaßnahmen der Verwaltung der 6 Reichsanſtalt aufgebracht werden, mit anderen . beitsloſenverſicherung begegnet Die Leiſtungen ſchränkt, der Verſicherungsſchutz bleibt unter allen Umſtänden beſtehen, weil dieſe ſchuldlos arbeitslos gewordenen einen berechtigten An⸗ ſpruch auf Anterſtützung haben. N Worten, die Selbſtverwaltung muß in ſolchen Fällen aus eigenen Kräften Papferabfälle dafür ſorgen, daß die Reichsanſtalt mit zur Abdeckung des Defizits beiträgt. Das iſt ein ſehr geſunder Reformgedanke, weil durch ihn das Verantwortungsbewußt⸗ ſein in erhöhtem Maße geſtärkt wird. werden keineswegs einge⸗ eine einigermaßen ausreichende Wenn daneben Mißbräuchen in der Ar⸗ wird, dann kann man doch niemals von einer Intereſſen⸗ ſchädigung der Im Gegenteil. Es Verſicherten ſelbſt ſprechen. liegt gerade erſt recht im Intereſſe der Verſicherten, daß alle Mißſtände beſeitigt werden, damit die wirklich Verſiche⸗ kungsberechtigten den vollen Schutz des Ge⸗ ſetzes erfahren. kung, ſondern Rettung Notverordnung. Dasſelbe Gerade bei getreten, Aäußerſte gefährdet iſt. rechtigung erwieſen hat, Alſo nicht Abbau der Arbeitsloſenverſiche⸗ iſt das Ziel dieſer gilt von der Krankenverſicherung. ihr ſind ſo viel Mißbräuche auf⸗ daß ſie in ihrer Exiſtenz aufs Auch hier denkt nie⸗ mand an eine Beſeitigung der Verſicherung, die gerade in unſeren Tagen erneut ihre Be⸗ e a aber kein vernünf⸗ lige ozialpolitiker kann auch die zwingende Notwendigkeit der Reform leugnen, Wer es noch tut, der bedroht in der Tal jede Sozialverſicherung, der ſchädigt die Intereſſen der Verſicherten. Uebrigens iſt die Ueberzeugung von dieſer Notwendigkeit auch weit bis in die Kreiſe hineingedrungen, welche keineswegs im Ver⸗ dacht ſtehen, daß ſie einem Abbau der Sozial⸗ verſicherung erſtreben. So hat der Hamburger Schriftſtellen Ego Bandmann, Hamburg, ein Sozialdemokrat, ſich in ſehr intereſſanten Aus⸗ führungen im Wirtſchaftsdienſt über das eigentliche Weſen der Sozialpolitik ausge⸗ ſprochen und ſchrieb u. a.: „Solange Kapitalismus rentable In⸗ veſtierung verfügbarer Kapitalien bedeu⸗ tet, iſt übergroße Arbeitsloſigkeit ein Zeichen dafür, daß man entweder durch Einſchränkung der Staatsausgaben (Steuerſenkung) oder durch Senkung der Löhne die Anlage von Kapitalien wieder rentabel machen muß. So wenig wie dieſe Lohnſenkung ſchematiſch ſein kann, denn die niedrigſten Löhne können nicht ge⸗ ſenkt, ſo wenig können gleichzeitig Löhne und ſoziale Fürſorgeausgaben des Staa⸗ tes geſenkt werden. Eine wirklich ſozia⸗ liſtiſch denkende Politik wird es nun vorziehen, erſt die individuellen Löhne und erſt dann die Staatsfürſorgetätigkeit einzuſchränken, oder praktiſch ausgedrückt, eine Lohnkürzung etwa jenen Sparmaß⸗ nahmen auf dem Gebiete der Kranken⸗ und Jugendfürſorge vorziehen, zu der manche Gemeinden im Laufe dieſes Win⸗ ters gezwungen waren, weil die über⸗ höhten Löhne und die wahlloſe Arbeits⸗ loſenunterſtützung zu immer höheren, un⸗ produktiven Wohlfahrtsausgaben führten“ Nach Anſicht Bandmanns, der eingeſehen hat, daß weitere Beitragserhöhungen ihre Grenze an der wirtſchaftlichen Tragbarkeit finden, ſind die Reformvorſchläge der Regie— rung noch nicht weitgehend genug. Allerdings wurde er wegen ſeines offenen Bekeantniſſes von der Partei ausgeſchloſſen. Sehr beachtenswerte Worte fand dann auch der Miniſterialdirektor im Reichsarbeitsmini⸗ ſterium, Dr. Grieſer, beim Krankenkaſſen⸗ tag in Köln, wo er vor den Intereſſen ſelbſt erklärte, daß, wenn es ſo wie jetzt weiter— geht, im Jahre 1935 die Geſamtausgaben der Krankenkaſſen rund 3 Milliarden Mark be— tragen dürften. Er ſtellte feſt, daß die Er⸗ gebniſſe der Nachprüfung der Arbeitsunfähig⸗ keit betrübend und erſchreckend ſind. In Ham⸗ burg wurden z. B. 1928 bei der Nachunter⸗ ſuchung 44 v. H. der Arbeitsunfähiggeſchrie⸗ benen als arbeitsfähig befunden, in Nürn- berg 48 v. H., in Berlin ſogar 66 v. H. Er hält die„Möglichkeit des Eigennutzes“ in der Krankenverſicherung für vorhanden. Sie ſei umſo ſtärker, wenn der Verſicherte mehr aus ſeiner Kaſſe erhält, als er ein⸗ zahlt. Das alles ſieht die Notverordnung vor. Sie bedeutet alſo in keiner Weiſe einen Ab⸗ bau des ſozialen Werkes, ſondern, wie ſchon wiederholt betont, die Rettung desſelben im Intereſſe der Verſicherten. Es gehört Mut dazu, eine Reform auf dieſen Gebieten anzupacken und durchzufüh⸗ ren. Aber die Verhältniſſe erzwingen gerade⸗ zu dieſe Reformen und eine ſpätere Zeit wird zeigen, daß durch ſie allein überhaupt unſere geſamte Sozialverſicherung geſchützt und gerettet werden konnte. Daß ein Zen⸗ trumskanzler den Mut aufgebracht hat, dieſe Reform gegen den Willen des ver⸗ antwortungsloſen Reichstags durchzuſetzen, dafür ſollten ihm die Wähler am 14. Sep⸗ tember Dank wiſſen! Weiteres Anwachſen der Streikbewegung in Frankreich 50 Prozent Streikbeteiligung wib Paris, 6. Auguſt. Wie Havas aus Rou— baix berichtet, ſtreiken in der dortigen Textil- induſtrie 25743 von 47000 Arbeitern in 117 Betrieben. In Tourcoing und Umgebung ſtrei⸗ ken 22000 von 47000 Arbeitern in 122 Betrieben. 1. wib Paris, 6. Auguſt. Ueber den Streikbe⸗ ſtand berichtet Havas, das heute in Roubaix- Tourcoing neuerdings 9000 Arbeiter die Arbeit eingeſtellt haben, ſodaß ſich eine Geſamtzahl von 73 000 für dieſen Bezirk ergeben. Im ein⸗ zelnen ſind in Roubaix jetzt 117 Fabriken von der Streikbewegung betroffen. Die Zahl der Ausſtändiſchen beträgt 29 500. Davon entfallen 22 425 auf 86 Fabriken, die vollkommen ſtillie⸗ gen. Etwa 13 000 Arbeiter arbeiten, da ihre Forderungen bewilligt wurden. In Tourcoing iſt die Zahl der Streikenden von geſtern auf heute von 22150 auf 29500 geſtiegen, davon 8650 Streikende und 20 800 Streikende in Betrieben, die ganz bezw. zum Teil ſtilliegen. Die Zahl der Streikenden in der Textilinduſtrie in Lille wind mit rund 17000 als ſtationär angeſehen. Nach Havas ſoll das Zunehmen der Arbeits einſtellungen im Bezirk Roubaix-Tourcoing vor allem auf die Tatſache zurückzuführen ſein, daß die auf franzöſiſchem Gebiet beſchäftigten belgi- ſchen Arbeiter von ſtreikenden belgiſchen Avbei— tern verhindert werden, ſich zu ihren Arbeits— ſtätten nach Frankreich zu begeben. Die Schweiz beantwortet das Briand⸗ Memorandum Mitarbeit auf wirtſchaftlichem Boden, wenn keine Beeinträchtigung der Schweizer Neutralität wib Bern, 6. Auguſt. Die Antwort ſchweizeriſchen Bundesrates auf die Denk⸗ ſchrift der franzöſiſchen Regierung iſt heute nachmittag veröffentlicht worden. Die ſchwei⸗ zeriſche Regierung erklärt ſich bereit, an der loyalen Unterſuchung eines Problems mitzu⸗ wirken, deſſen Bedeutung ſie anerkennt. Sie erklärt jedoch neuerdings, daß ſie keine Ver⸗ yflichtungen eingehen könne, die geeignet wä⸗ ren, die Neutralitätsordnung, die ſeit Jahr⸗ hunderten die Grundlage der Verfaſſung der Eidgenoſſenſchaft bilde, irgendwie zu beein⸗ trächtigen. Eine europäiſche Union müßte die des Mehrzahl der europäiſchen Staaten umfaſſen, um nicht das Ausſehen einer bloßen Koalition zu erhalten, die die Störung im politiſchen und wirtſchaftlichen Gleichgewicht noch vergrö⸗ ßern würde. Von vornherein müßte alles ge⸗ tan werden, was geeignet ſei, zur Vermeidung von Zwiſchenfällen zwiſchen dem regionalen Verband und dem Völkerbund. Der Bundesrat verhehle ſich die Schwierigkei⸗ ten nicht, eine beſtimmte Grenze zu ziehen zwiſchen den Angelegenheiten, die in den Auf⸗ gabenkreis der einen oder der anderen der beiden Einrichtungen fallen ſollen. Er erkenne an, daß die wirtſchaftlichen Probleme eng zu— ſammenhängen mit den politiſchen, glaubt, daß das, was die Länder Europas unter ſich auf dem Gebiete der Sicherheit zu verwirklichen möchten, mit noch größerem Erfolg im Rah⸗ men der beſtehenden Organiſationen erreicht werden könnte. Eine Zuſammenarbeit auf rein wirtſchaftlichem Boden wäre ſeiner An⸗ ſicht nach möglich; die Schweiz ſei jedenfalls bereit, ſich an den Beſtrebungen zur Verbeſſe— rung der Wirtſchaftslage Europas zu beteili— gen. Auf eine vom Völkerbund ausgegangene Anregung hin, hat die engere Zuſammenarbeit namentlich wirtſchaftlicher Natur unter den europäiſchen Staaten bereits eingeſetzt, und dieſe Anſätze ſind entwicklungsfähig. Schweres Grubenunglück im Saargebiet wtb. Saarbrücken, 6. Aug. Auf dem Oſt⸗ Schacht Calmeleite bei Clarenthal der In⸗ ſpektion Louiſenthal ereignete ſich heute früh auf Abteilung 1 eine Kohlenſtaabexploſion. In der Abteilung waren 48—50 Bergleute he⸗ ſchäftigt. Im Laufe des Vormittags wur⸗ den 13 zum Teil ſchwer verbrannte Arbeiter zutage geördert und ins Fiſchbach⸗Völklinger⸗ Lazarett üvergeſührt. Für die Grube beſteht keine Gefahr, ea die Metteeführung vollkom⸗ men in Ordnung iſt. Meldungen über Ber⸗ gung von Toten liegen nicht vor. Der amtliche Bericht über das Grubenunglück in Clarenthal. witb. Saarbrücken, 6. Aug. Das Oberberg⸗ amt Saarbrücken teilt mit: Zwiſchen 6.30 und 6,45 Uhr vormittags ereignete ſich heute in einem Abbaufloß der Grube Clarenthal eine Schlagwettterexploſion, durch die die Beleg⸗ ſchaft des Floſſes, insgeſamt acht Perſonen, verletzt wurden. Die Verletzten fuhren ſofort aus und wurden nach dem Knappſchafts⸗ krankenhaus Völklingen gebracht. Die Berg⸗ behörden haben die ganze in Frage kommende Abteilung gefahren. Die Anfallunterſuchung iſt im Gange. Wie wir weiter erfahren, be⸗ finden ſich von den Verletzten vier Perſonen in Lebensgefahr. Opfer der Schlagwettertataſtrophe in Clarenthal., wib. Völklingen(Saar), 6. Aug. Von den ins hieſige Knappſchaftskrankenhaus eingelieferten Verletzten der Schlagwetterexploſion auf der Grube Clarenthal ſind zwei ſchwerverletzte Berg— arbeiter im Laufe des heutigen Nachmittags ge— ſtorben. Die Berlin⸗ Brandenburger Jung⸗ demokraten gegen die Staatspartei enb. Berlin, 6. gug.(Eigene Meldung!) Die Jungdemokratiſche Partei Berlin-Bran⸗ denburg hat eine Entſchließung angenommen, in der die Mitarbeit in der Deutſchen Staatspartei abgelehnt wird. Der Verband ſo heißt es in der Entſchließung u. a., iſt bereit geweſen, alle Beſtrebungen zu unter⸗ ſtützen, die einer wirklichen Sammlung aller linksbürgerlichen Kräfte dienen ſoll. Er ſehe jedoch in der Gründung der Deutſchen Staats⸗ partei die Sammlung nicht. Der Zuſammen⸗ ſchluß der demokratiſchen Führer mit den alt⸗ nationalſozialiſtiſchen und antiſemitiſchen Or⸗ ganiſationen des Herrn Mahraun, der ſtändige Verſuch, die Front der Partei allein nach rechts zu verbreitern, das Fehlen eines offe⸗ nen und ehrlichen Bekenntniſſes der Repu⸗ blik und deren Symbolen und zu den großen Gedanken der internationalen Völkerverſtändi⸗ gung bedeuteten eine gefährliche Rechtswen⸗ dung. Der Verband erkläre daher ſeinen Aus⸗ tritt aus dem Reichsbund der Deutſchen Jungdemokraten und ſchließe ſich der durch die Vereinigung unabhängiger Demokraten ge⸗ ſchaffenen Beſtrebungen an. 27 milliarden Auslandsſchulden Die deutſchen Sahlungsbilanzen 1924 1929 nach dem Enquete⸗Bericht Der Bericht über die deutſchen Zahlungsbilan⸗ zen in dem genanntengeitraum des erſten Unter- ausſchuſſes der 6. Arbeitsgruppe des Enquete⸗ Ausſchuſſes liegt nunmehr vor und bringt äußerſt wertvolle nationalökonomiſche Aufklärungen.— Schon der Begriff der Zahlungsbilanz iſt ſtark umſtritten, ſodaß hier eine Fülle von Arbeit ge⸗ leiſtet werden mußte, was ſchon daraus hervor⸗ geht, daß beſonders das Kapital über das Weſen der Zahlungsbilanz im Enquete-⸗Ausſchuß meh⸗ rere Male umgearbeitet wurde. Der Ausſchuß hat aber ganze Arbeit geleiſtet. Mit größter Sorg⸗ jalt iſt das Material geſammelt und nutzbringend verwendet worden, gibt wertvollſte Richtlinien für die Zukunft. Man darf nun nicht ſagen, daß es nur ein Verſuch ſein kann, weil auch hier wie⸗ der mit Schätzungen gearbeitet werden mußte. Eine hundertprozentige Genauigkeit iſt nirgend— wo zu erreichen. Aber ſchon die tatſächlichen Un⸗ terlagen ſind geeignet, Wege für die Zukunft zu bauen. Zuerſt mußte man ſich über den Begriff und das Weſen der Zahlungsbilanz klar werden. Nach dem Engquete-Ausſchuß-Be⸗ richt iſt die Zahlungsbilanz nur ein Teilaus— ſchnitt der weltwirtſchaftlichen Beziehungen der Volkswirtſchaft. Man kann durch ſie nicht alles ſeſtſtellen, was in das einzelne Land gefloſſen und was von ihm ausgegeben iſt, weil ein gro⸗ ßer Teil dieſer Leiſtungen ſich der ſtreitfreien Be— wertung nach objektiven Maßſtäben entzieht. Der Ausſchuß iſt grundſätzlich der Auffaſſung. daß ſich der Ausgleich der Zahlungsbilanz immer nur auf dem Umwege der Reaktion der Binnenwirt⸗ ſchaft durchſetzt und daß deshalb aus einer Zah⸗ lungsbilanz allein keine endgültigen Schlüſſe über den Zuſtand der Volkswirtſchaft eines Lan⸗ des gezogen werden können. Immer werden in- nerwirtſchaftliche Tatſachen in Betracht zu ziehen ſein. Deshalb werden auch alle ſtatiſtiſchen Zah⸗ len in Geſamtzuſammenhang mit den wirtſchaft⸗ lichen Fakten und Taten gebracht werden müſſen. Nehmen wir das Zahlungsbilanzſchema des Ausſchuſſes. dann finden wir, daß auf der Aktiv— ſeite alle Vorgänge zuſammengeſtellt ſind. die entweder Zahlungsverpflichtungen ausgleichen, oder eine Inanſpruchnahme von Kredit darſtel— ſen können, und auf der Paſſipſeite dieſen Poſten gegenüber alle Vorgänge. welche entweder Zah— lungsverpflichtungen auslöſen oder Gewährung von Kredit zu bedeuten vermögen. Dieſe beiden Zoiten der Aufſtellung müſſen ſich dann ausglei⸗ chen, weil die Zahlungsbilanz in ihrem Grund— gedanken eine Gleichung iſt. Dabei lehnt ſich das Schema an die Arbeiten des Völkerbundes und der Internationalen Handelskammer an, um eine internationale Vergleichbarkeit zu ſichern. Er⸗ freulich iſt die Genauigkeit der Zahlungsbilanzen, worin wir alle nur denkbaren Poſten aufgezeich— net finden mit Zahlungsbilanzſchätzungen ſeit dem Jahre 1924. Wenn wir das Kapitel Einnah— men in Millionen Mark ausgedrückt vornehmen. das rund 12 große Poſitionen umfaßt, ſo finden wir einen Geſamtverkehr im Jahre 1924 von 12 590, im Jahre 1925 von 14695, 1926 von 13 988, 1927 von 17996, 1928 von 21711. 1929 von 20 992. Auf der Ausgabenſeite ebenfalls in Millionen Mark ausgedrückt 1924 mit 12 590, 1925 mit 14 695. 1926 mit 13 988. 1927 mit 17996, 1928 mit 21711 und 1929 mit 20 992. Beſonderes Intereſſe beanſpruchen die Unter- ſuchungen über die'kurzfriſtigen Verpflichtungen und Forderungen der deutſchen Banken. Hier handelt es ſich um Deutſchlands kurzfriſtigen und der ſich folgendermaßen verteilt: Reparations⸗ langfriſtigen Kapitalimport. Da finden wir an kurzfriſtigem Kavitafimport in den Jähren 1924 bis 1929 8969 Millionen, an langſriſtigen 6,768 Millionen in dem aleichen Zeitraum. Schatten der Schuld. Roman von Guſtav Rehfeld. Urheberecht durch Heroldverlag Homburg-Saar. (36. Fortſetzung.) Gertrud hatte wie verſteinert dageſtanden und ich unaufhörlich gefragt, ob das Wirklichkeit oder ein wirrer Traum ſei, der ſie marterte. „Wehe mir!“ rief ſie jetzt endlich verzweifelt aus.„Ich weiß von nichts von alledem! Man will mich verderben!“ „Verſtellen Sie ſich nicht länger!“ ſagte der Kommiſſar mit niederſchmetternder Verachtung. „Sie ſehen doch, daß Sie entlarvt ſind! Sie haben die Gräfin Schwarzegg in unerhörter Weiſe beraubt und dann vergiftet, in der un⸗ glaublichen, wohl auf Ihre Unſchuldmiene ge⸗ ſtützten Annahme, Ihre Tat werde unentdeckt bleiben. Ich verhafte Sie im Namen des Ge— ſetzes!“ „O, mein Gott!“ ſchrie Gertrud auf.„Ich bin aber doch unſchuldig!“ 1 Und ſie griff nach ihrem Herzen und ſank ohnmächtig zu Boden. „Das hätte ich nun und nimmermehr ge⸗ glaubt!“ ſprach die Kammerfrau entrüſtet.„Solch ein ſchlechtes, undankbares Geſchöpf!“ „Ja, ja, man irrt ſich bisweilen in den Men⸗ ſchen!“ entgegnete der Kommiſſar, die Unter⸗ ſuchung aufgebend, da ſich nichts mehr vorfand und das Gefundene auch hinreichend Beweiſe lieferte. Der Tiſch war mit Geldſcheinen und Juwelen gleichſam überdeckt, letztere insgeſamt von der Kammerfrau als das Eigentum der ver⸗ ſtorbenen Gräfin feſtgeſtellt. Pieron zählte das Geld. Es waren gegen neuntauſend Mark. Der Paſſivſaldo der Zins⸗ und Reparations⸗ bilanz ſowie der erweiterten Handelsbilanz einſchließlich Gold beträgt demnach in der un⸗ terſuchten Geſamtperiode rund 17 Milliarden Mark, und Zinszahlungen an das Ausland 10,4 Mil⸗ liarden. Defizit der Handels- und Dienſte⸗Bilanz (einſchl. Gold) 6,6 Milliarden. Vom Paſſipſaldo ſind 7 Milliarden durch Aufnahme von Auslands⸗ anleihen bilanzmäßig abgedeckt worden. Die ſon⸗ ſtige Kapitalbewegung entzieht ſich einer zahlen⸗ mäßig genauen Feſtſtellung. Der Saldo der übrigen Poſten beläuft ſich auf rund 10 Milliarden Mark. Er ſetzt ſich in der Hauptſache zuſammen aus der Kapitaleinfuhr durch Beteiligung, aus der Kapi⸗ talrückktehr nach der Inflation, aus der Kapital⸗ ausfuhr(z. T. Kapitalabwanderung) und der kurzfriſtigen Kreditbewegung. Hier nimmt der Enquete⸗Ausſchuß an, daß die Kapitaleinfuhr Angebliche Diktaturgelüſte Dr. Cuthers enb Berlin, 6. Auguſt. Eigene Meldung. Ein Berliner Frühmittagsblatt bringt die gleiche Meldung aus der Zeitſchrift„Das Staatsſchifſ“ wie ſchon geſtern ein kommuniſtiſches Abend⸗ blatt. Darin iſt davon die Rede, daß„Das Staatsſchiff“, eine dem Reichsminiſter Trevira— nus naheſtehende Zeitſchrift, von Dr. Luther geſagt habe er wolle für ſich ſelbſt eine Dikta⸗ tur mit Hilfe des Artikels 48 in Anſpruch neh⸗ men und die Rolle ſpielen, die im Augenblick der Reichskanzler Brüning inne habe. Man durch Beteiligungen einſchließlich Kapitalrückkehr nach der Inflation in den genannten Jahren rd. 3 bis 4 Milliarden, und daß die Kapitalausfuhr zum Wiederaufbau der Handelsbeziehungen ein⸗ ſchließlich Kapitalabwanderung 2 bis 3 Milliar⸗ den betrug. Demnach bleibt für die geſamte Periode ein Betrag von rund 8 Milliarden, der mutmaßlich durch Aufnahme kurzfriſtiger Kre⸗ dite per Saldo abgedeckt wurde. Für dieſe Schätzung ſtehen jedoch keinerlei verläßliche An⸗ haltspunkte zur Verfügung, ſondern man konn⸗ te nur eine Abgrenzung der Größenordnung vornehmen. Auch ergab die Rundfrage bei den Banken nur Teilergebniſſe. Danach ſtellten ſich die kurzfriſtigen deutſchen Auslandsverpflich⸗ tungen der durch die Rundfrage erfaßten Van⸗ ken per 31. Dezember 1927 auf 5 710 Millionen Mark, die kurzfriſtigen Auslandsforderungen auf 2234 Millionen Mark. Bezüglich der Handelsbilanz und ihrer Ge. ſtaltung kommt der Ausſchußbericht zu dem Ergebnis, daß die deutſche Ausfuhr ſeit 1927 be bei dem Reichspräſidenten aber keinerlei 1 verſpürt, mit Herrn Dr. Luther als Diktaturpolitiker die Probe zu machen. Hierzu erfahren wir von unterrichteter Seite, daß Reichsminiſter Teviranus mit der Zeitſchrift „Das Staatsſchiff“, wie ſchon öfter betont wor⸗ den ſei, nichts zu tun habe. Er habe lediglich einmal einen Artikel in ihr veröffentlicht. Was den Herrn Reichspräſidenten in dieſem Zuſam⸗ menhang beträfe, ſo ſei alles erfunden. Vor einem deutſch⸗holländiſchen Butterkrieg? Holland Oe O Hefen, aufe e, ene, folge l och ech im dare Die holländiſchen Molkereiverbände fühlen ſich über den Milch- und Butterimport beunruhigt. mobiliſiert. das als Repreſſalie die deutſchen Induſtriewaren boykottieren will. Dieſer Boy. kott kann von Deutſchland nicht leicht genomm en werden, Jahr unſer beſter Kunde, der mit einem Impor tbetrag von faſt 1400 Millionen ſelbſt die eng⸗ liſchen Abnahmeziffern überflügelt hat. Hingeg en beträgt unſer Import aus Holland nur we⸗ nig mehr als 700 Millionen Mark, ſodaß bei einem konſequent geführten Boykott Deutſchland meit moßhe als Hofland beeinträchtigt würde. „Der Herr Graf ſprach, wenn ich nicht irre, von Zwölftauſend Mark!“ ergriff der Staatsan⸗ walt das Wort.„Wo mag der Reſt ſein?“ Der Kommiſſar zuckte die Achſeln. „In dieſem Zimmer findet ſich nichts mehr!“ ſagte er.„Vielleicht fördert die weitere Unter⸗ ſuchung den Reſt an den Tag!“ Das war eine Aufregung im Schloß Schwarz⸗ egg, als man erfuhr, die Mörderin der allge⸗ mein verehrten und tiefbetrauerten Gräfin ſei entdeckt, und zwar in der ſo ſanft und gut aus⸗ ſehenden Erzieherin Fräulein Felſen! Man war ſprachlos vor Abſcheu und Ent⸗ ſetzen. 1. Namentlich der Graf war empört über die Natter, die ihrer Wohltäterin ſo mit dem ſchwär⸗ zeſten Undank gelohnt hatte. Und Jutta von Brocksdorff unterließ es nicht, nach Kräften ſei⸗ nen Groll zu ſchüren.. „Wie oft,“ ſagte ſie mit leidvollem Geſicht, „habe ich unſere arme Eleonore vor dieſem ſchein⸗ heiligen Geſchöpf gewarnt! Aber ſie hörte ja nicht auf mich! Ich durchſchaute ſie längſt, dieſe Heuchlerin; ich erkannte die heimtückiſche Ver⸗ brecherin lange in ihr! Alle anderen wußte ſie zu umgarnen! Arme, arme Eleonore! Sie hat ihr blindes Vertrauen auf eine Unwürdige mit dem Leben bezahlen müſſen!“ Und der Graf ſtimmte ihr bei und glaubte an die Aufrichtigkeit ihrer Trauer, die ſie in ſeinen Augen gleichſam mit einem Glorienſchein umgab. 19. Kaptel. Sobald Gertrud ſich von ihrer Ohnmacht er⸗ holt hatte, hatte man ihr einige Minuten ge⸗ gönnt, ihre Toilette zu beenden, und dann ſie in einem geſchloſſenen Wagen, den Landjäger zur Bewachung an ihrer Seite, nach dem Unter⸗ ſuchungsgefängnis in Brieg überführt worden. Ein rührendes Bild des Jammers, Verzweiflung 1211 195—* durch die deruiſch⸗finniſche Zollabmachung Sie haben die öffentliche Meinung Hollands denn Holland iſt ſeit dem letzten Scham nicht wagend, die Augen aufzuſchlagen, und jedesmal ſchmerzlich zuſammenzuckend, ſo⸗ bald— was wiederholt geſchah— harte Worte oder wilde Verwünſchungen ihr Ohr trafen. Endlich hatte ſie ihr Ziel, die düſtere Ge⸗ fängniszelle, erreicht. Als die Tür ſich hinter ihr geſchloſſen hatte und der kreiſchende Ton der ſchweren Riegel verkündete, daß ſie nun von der Außenwelt voll ſtändig getrennt ſei, als ſie ſich erinnerte, daß ihr kein Freund da draußen lebte, der ſorgend bemüht ſein würde, Beweiſe ihrer Unſchuld zu ſammeln und den wahren Verbre⸗ cher zu finden, da brach ſie zuſammen im Ueber⸗ maß ihres Schmerzes und wünſchte ſich verzweif⸗ lungsvoll den Tod. Dann aber erinnerte ſie ſich deſſen, deſſen all⸗ mächtige Hand allein ihre Unſchuld an das Licht bringen konnte und der ſie ſchon nicht verloren gehen laſſen würde, wenn es ſein Wille war, daß ſie gerettet werden ſollte. Bereits die nächſten Verhöre durch den Un⸗ terſuchungsrichter bereiteten ihr unendliche Qualen. Der im Dienſt ergraute Mann, der aus Prinzip jeden Angeklagten für ſchuldig hielt, be⸗ wies ihr klipp und klar, daß ſie die Tat begangen habe. Auf Gertruds entſchiedene Erklärung, daß ſie ihre gütige Herrin weder beraubt noch er⸗ mordet habe und daß ſie nicht wiſſe, wie das Gift⸗ fläſchchen in ihre Taſche, Geld und Juwelen in ihr Zimmer gekommen, beſchrieb er ihr Verfah⸗ ren ſo detailliert, forderte er ſie ſo ſtreng auf, ihre Schuld zu bekennen, um mit einer milderen Strafe davonzukommen, daß ſie an ſich ſelbſt irre zu werden begann und es ihrer ganzen Energie bedurfte, um ſie unausgeſetzt ihre Unſchuld be⸗ teuern zu laſſen. Als er vollends Nachforſchun⸗ gen über ihr Vorleben angeſtellt und in Erfah⸗ rung gebracht hatte, daß ihr Vater als Raub⸗ mörder zum Tode verurteilt worden war, da dauernd wuchs bei durchſchnittlich konſtant gebliebener Einfuhr. Nun hat ſich der Ausſchuß mit der Frage be⸗ ſchäftigt wie die Reibungserſcheinungen bei ei⸗ ner Umſtellung auf einen Ausfuhrüberſchuß ge⸗ mildert und wie überhaupt dieſe Umſtellung auf einen längeren Zeitraum verteilt werden kann, und weiter mit der Frage, wie ſich der Zahlungsbilanzausgleich bei verhältnismäßig gleichbleibenden Reparations. und Zinslaſten in Zukunft vollziehen kann. Er vertritt die Auf⸗ faſſung, daß ein ſolcher Ausgleich auf die Dau⸗ er durch fortgeſetzten Krediteinſtrom nicht mög⸗ lich iſt. Die Frage iſt überhaupt nicht ganz zu klären. Es kommt im weſentlichen auf die Angebots. und Nackfrageſituation im In⸗ und Auslande an, durch die ſich eine Ausfußrſteige⸗ rung oder Einfußhrminderung durchſetzen werde. Aber dieſer Prozeß erforderte vorausſichtlich grö⸗ ßere oder geringere Preisumſchichtung, die dann wieder auf die Einkommensbildung, im beſonde⸗ rem Maße aber auf die Unternehmergewinne und Löhne in Deutſchland rückwirken werden. Daraus wiederum ſeien Einflüſſe auf das Steueraufkommen und damit wieder auf die Reparationsaufbringung denkbar Das Ausmaß dieſer Reibungen ſei naturgemäß mitbedingt durch die Handelsvolitik Deutſchlands, wie auch der auswärtigen Staaten. Nach Anſicht von Geheimrat Bücher ſei der Ausgleich nur durch ſuchen, was nur durch ſinkende Preiſe im In⸗ nern möglich fei. Verſchiedenes Blutiger Naſſenkampf in einem amerikaniſchen Gefängnis. wtb. Newyork, Inſel inmitten des Fluſſes befindet, der dem Stadtteil Manhattan von Brooklyn kam es geſtern zu einem verletzt und über 20 leicht verletzt wurden. Tauſende von Paſſanten ſahen von den be⸗ nachbarten Brücken der ſtundenlangen Schlä⸗ gerei zu, ſpielte und bei der es ſich weder um eine Meuterei noch einen Fluchtverſuch, ſondern lediglich um die gegenſätzen handelte. 0 Entſendung britiſcher Kriegsſchiffe nach Hankan. wtb. London, 6. Aug.„Times“ die britiſche Regierung habe die Entſendung von Kriegsſchiffen nach Hankau genehmigt, wo die chineſiſchen Behörden einen kummu⸗ niſtiſchen Aufſtand befürchten. Der Fall Surek. Woche angeblich überfallene gesheim zugeführt. Kriminalpolizei von Es wurden nämlich der geblichen Ueberfalltages dieſer Frau zur Ver⸗ kenden Beweismaterials leugnet Surek noch. Mark. kenden Fußes durch das Schloß geſchritten, vor machen. Angeerbte, verbrecheriſche Triebe waren es, wie er der Armen bewies, die ſie, vielleicht teilweiſe gegen ihren Willen, erſt zum Diebſtahl, Tat fielen. a Es half Gertrud nichts, daß ſie, an einer gün⸗ ſchuldig u. ſie hoffe zu Gott, daß er eines Tages die Wahrheit an das Licht bringen werde. Die gerichtet. i Da ihr in der Welt niemand lebte, der ſich ihrer annahm und für eine wirkſame Verteidi⸗ gung ſorgte, ſo war ihr vom Gericht ein Vertei⸗ diger beſtellt worden, mit deſſen Wahl ſie ſich apathiſch einverſtanden erklärt hatte. Rechtsanwalt Banting, ein junger Mann, hat⸗ te einige längere Unterredungen mit ihr gehabt, und ſie dabei dringend erſucht, ihm die volle Wahrheit zu ſagen, denn nur in dieſem Falle könne er ſie erfolgreich verteidigen. Er hatte ſtartk durchblicken laſſen, daß er den Beteuerungen von ſie dabei beharrte, hatte er ſich kühl und ver⸗ ſtimmt entfernt. Gräfin Eleonore war unter allgemeiner, auf richtiger Teilnahme der weiteſten Nachbarſchaft in der Familiengruft beigeſetzt worden. Herzzer⸗ reißend war der Jammer der gräflichen Kinder, namentlich der kleinen Siddy geweſen, die gat nicht zu beruhigen war und unaufhörlich um d geliebte Mutter weinte. Gortſetzung folgt.) 5 in den ſchönen, todbleichen Zügen, war ſie wan⸗ konnte ihn nichts mehr in ſeinem ben irre ſteigende Ausfuhr und verringerte Importe zu 5 6. Aug. In dem Stadt⸗ 0 gefängnis Welfare Island, das ſich auf einer 00 0 nenn. TCokales erbitterten Kampf zwiſchen mehr als 400 Weißen und Negern, in deſſen Verlauf ſieben Sträflinge ſchwer Seit langem iſt in Amerika der Rundfunk ein Aufdeckung von Verbrechen. die ſich in dem Gefängnishof ab⸗ Austragung von Raſſen⸗ meldet, brechen angewandt 5 dungsdienſt den Rundfunk. Dagegen hat bisher das Publikum noch keineswegs ſich darauf ein⸗ Frankfurt a. M., 6. Aug. Der vor einer uſtellen verſtanden, den Rundfunk in ſolchen und um 5300% Mark beraubte Bezirksvorſteher Surek wurde Dienstag auf Anordnung der Staatsanwalt⸗ ſchaft im Krankenhaus feſtgenommen und der Krankenſtation des Strafgefängniſſes Preun⸗ einer Frau 4370 Mk. Verbrechern ben. übergeben, die Surek am Nachmittag des an⸗ chern zu heben Belohnung et“ ausgeworfen. In d ächſt. wahrung übergeben hatte. Trotz dieſes erdrükn e e nen faden werden ſtandhaft. Es fehlen bis zur Stunde noch 1174 Nachrichten. Durch die Kirchenregierung wurde dem Pfarrer ſchlirf die evangeliſche dann in der Folge zum Mord getrieben hatten. e dorf, Dekanat Lauterbach, und dem Pfarrer Es waren die Schatten der Schuld des Vaters, 1 welche jetzt düſter auf ihre eigene vermeintliche 9 ö Dekanat Rodheim, übertragen. ſtigen Wendung ihres Geſchickes faſt ſelber ver 5 8 1 zweifelnd, fort und fort behauptete, ſie ſei un.. beginnt die Ziehung der 5. Klaſſe und 0 eerie⸗Einnehmern erneuert werden. Sache war, bevor ſie noch an die Geſchworenen kam, ſpruchreif. Gertrud war bereits ſo gut wie men dig zur Abtei Sonntag. dem 10 Anuauſt 1930. Der Sonderzug LKästiger Schweingeruch Füßen und in den Achſelhöhlen, ſowie Geruchsbe⸗ ihrer Schuldloſigkeit keinen Glauben ſchenke. Als Hilſt in 1 00 5 g Fropfef See ee gelen after Um die Senkung der Baukoſten wib Berlin, 6. Aug. Das Reichsarbeitsmini⸗ ſterium hatte für heute führende Perſönlichkeiten der privaten und der gemeinwirtſchaftlichen Bau⸗ wirtſchaſt eingeladen zu einer Beſprechung der Frage, wie bei der Durchführung des zuſätzlichen Wohnungsbauprogramms des Reiches Verteuer⸗ ungen vermieden werden können, und inwieweit die Bauwirtſchaſt bereit ſei, der Reichsregierung in dieſer Richtung entgegen zu kommen. Bei der Beſprechung ergab ſich die allſeitige Bereiwil— ligkeit, an der geſtellten Auſgabe mitzuwirken und allgemein den Unternehmergewinn zunächft für das zuſätzliche Bauprogramm möglichſt nie— drig zu ſetzen. Eine Reihe von Vorſchlägen, wie eine Verbilligung zu erreichen ſei, wurde vorge⸗ tragen. Eine Hauptmöglichkeit ſah man allge— mein in den Vorſchriften des Reiches, die eine Vereinfachung der Wohnungen im Auge haben. Als beſonders wichtig wurde von verſchiedenen Seiten bezeichnet, eine Vereinfachung der baupo— lizeilichen Beſtimmungen und der behördlichen Koſten zu erreichen. Die Beſprechungen, nament⸗ lich über die vorgebrachten Vorſchläge werden in engerem Kreiſe fortgeſetzt. Opfer der Schlagwettertataſtrophe in Clarenthal. witb. Völklingen(Saar), 6. Aug. Von den lins hieſige Knappſchaſtskrankenhaus eingelieſerten Verletzten der Schlagwetterexploſion auf der Grube Clarenthal ſind zwei ſchwerverletzte Berg⸗ arbeiter im Lauſe des heutigen Nachmittags ge— ſtorben. * Al Einbrecher⸗Fahndungen durch Rundfunk. unentbehrlicher Helfer der Polizei dei der Insbeſondere auch dadurch, daß nicht nur die Polizeiorgane ſich des Rundfunks bedienen, ſondern die Hö⸗ rerſchaft ſelber Beobachtungen, die ſie im Ver⸗ folg krimineller Vergehen gemacht hat, der Polizei ſowohl, wie dem Rundfunk mitteilen, der durch Veröffentlichung dieſer Nachrich— en ſehr oft dazu beigetragen hat, Verbrecher zu entdecken und unſchädlich zu machen. In Deutſchland iſt leider in den ſelteſten Fällen bisher die ungeheure Publikationsmöglichkeit des Rundfunks bei der Aufdeckung von Ver⸗ 1 worden. Zwar verfügt die Polizei über Sende- und Empfangsſtellen nd benutzt auch eifrig im inneren Fahn⸗ Fällen zu Hilfe zu holen. Die Südweſtdeutſthe 19. Auguſt im Einvernehmen mit der Krimi⸗ nalpolizei ein Preisausſchreiben veranſtalten, Das dazu beitragen ſoll, das Intereſſe des breiten Publikums bei der Auffindung von Sie hat dafür eine von insgeſamt RM. 1 000.— die Hörer durch den Rundfunk über alle Ein⸗ ßelbeiten dieſes Preisausſchreibens unterrich—⸗ tet werden. Heſſ. Perſonalnachrichten. Evang. kirchliche Heinrich Göttert zu Alten⸗ Pfarrſtelle zu Hutz⸗ Bohne zu Hohenſtadt⸗Ernſttal i. Sa. 0 die evangeliſche Pfarrſtelle zu Nieder⸗Erlenbach, der Reichsbahndirettion Marnz nach Mayen, dem Herzen der vulkaniſchen Eifel und nach Niedermendig Maria Laach findet Freunde, ſodaß es dringend geboten erſcheint, die Fahrkarten beizeiten zu löſen. führt rheinabwärts Mayen (Maria Laach.) Nach der Beſichtigung von May⸗ genheit, in Geſellſchaftswagen der Reichspoſt tringen— Bell— Obermendig nach Maria Laach zu fahren. Der weſentlich ermäßigte Fahrpreis für dieſe durch intereſſantes Gebiet führende Autofahrt beträgt 1 RM. Der in Mayen Oſt um 13.25 Uhr abgehende Sonderzug trifft um Pr.⸗Südd. Klaſſenlotterie. Am Freitag. müſſen die Loſe ſofort bei den Staatl. Lot⸗ Ausflugſonderzug nach Mayen und Nieder⸗ und See Maria Laach am Bei übermäßiger Schweißabſonderung an Händen, beſond. bewährt Leo form- Ureme. In allen einſchlägigen Geſchäften erhältlich läſtigung, ube JM. Das beſte und billigſte rbemittel iſt die Zeitungs⸗Anzeige! ber nachzudenken. Das war doch alles unmöglich. 13,36 Uhr in Niedermendig ein, ſodaß auch die Reiſeteilnehmer des Sonderzuges bequem Ma⸗ ria Laach erreichen, um an der liturgiſchen Ves⸗ per in der Abteikirche, dem großen Denkmal romaniſcher Baukunſt, teilnehmen zu können, die im Intereſſe der Sonderzugteilnehmer aus— nahmsweiſe an dieſem Sonntag erſt um 15 Uhr beginnt. Alles werden. Wer Naturfreund iſt, wer majeſtätiſche Natur und Innenkultur erleben will, der ſoll mit in die Eifel und nach Maria Laach fahren, wo er nachhaltige Eindrücke mit nach Hauſe iebmen wird. Neue Zehn und Zwanzigmarkſcheine In einigen Wochen, ſpäteſtens zu Neujahr 1931, wird die Reichsbank zwei neue Noten in den Verkehr geben, nämlich einen einen Zwanzigmarkſchein. Das neue Papiergeld wird, ſo berichtet der Lokalanzeiger, N in ſeinen Bildern die deutſche Landwirtſchaft und die Induſtrie bildlich zur Darſtellung bringen, und zwar wird der Zehn⸗ markſchein der Landwirtſchaft und die Zwanzig— Mark⸗Note der Induſtrie gewidmet werden. Die Zehnmarknote trägt auf der Vorderſeite das Bild des großen landwirtſchaftlichen Theo— retikers und Wiſſenſchaftlers Thaer, auf der Rückſeite die Figur einer Schnitterin. Der Zwanzigmarkſchein zeigt das Bildnis von Sie⸗ mens und auf der Rückſeite einen Induſtrie- arbeiter, der den Hammer ſchwingt. Außerdem weiſen beide Scheine entſprechende Verzierungen auf. Für ſpäter iſt dann auch noch die Ausgabe neuer 50⸗, 100 und 1000⸗Mark-Scheine geplant. Die neuen Scheine werden in einer äußerſt widerſtandsfähigen Papierart hergeſtellt. Ver- ſuche, neue Geldſcheine nach einem Spritzver— fahren mit Metall, vor allem mit Gold, Silber und Kupfer zu beſpritzen, um ſie widerſtands— fähiger und möglichſt unverbrennbar zu ma— chen, ſind in der Reichsdruckerei wiederholt vor- genommen, aber als unzweckmäßig wieder auf— gegeben worden. g Sommerrekruten Der Auſbruch geſchah unvermittelt. Das Depot wimmelte wie ein Ameiſenhauſen. Zuerſt witter— ten wir Abenteuer, obgleich die letzten Wochen in der kleinen belgiſchen Stadt für uns eine neue Welt aufgetan hatten. Ich erinnere mich noch ge— nau. Da war zum Beiſpiel das Waſſerholen aus dem großen Steinbruch. Oder, wenn wir ſchma⸗ len Kerle die nächtlichen Patrouillen im oberen Stadtviertel hatten. Das Gewehr am langen Rie— men ſagte deutlich: es iſt Krieg. Es war nicht zu leugnen. wir waren und fühlten uns als Seida⸗ ten. Und dann war nachts hier und da geſchoſ— ſen worden, als wir uns Mohrrüben beſorgt Rundfunk⸗A.⸗G. wird in der Zelt vom 16. bis hatten. Die Abende im Eſtaminet nebenan waren ganz erfüllt mit Geſprächen über dieſe Ereigniſſe. Aber nun ſollte es endlich vorwärtsgehen. Nach Mons! Vielleicht an die Front? Leiſe lie⸗ fen die Worte durch die wartende Kompagnie wie Wind durch junges Korn. Der Feldwebel behan— delte uns zwar auch jetzt noch als Kinder, aber das würde wohl bald zu Ende ſein. Zuerſt bogen wir den üblichen Weg zu den Schießſtänden ein. Verwundert beſprachen wir die Richtung. Sollte alles nur wieder eine faule Parole geweſen ſein, wir marſchierten doch nach Oſten. Als wir auf die große Landſtraße kamen, ſtanden dort die armen Menſchen, die wir ſeit langer Zeit auf der Wanderſchaft geſehen hatten mit den kleinen Wagen, den blaſſen Frauen und kleinen Kindern. Jetzt zweifelten wir beſtimmt daran, daß es an die Front ging. Aber was wußten wir von der Front? Tagelang, in den Nächten, immer wieder hatte der Schau von oruven unſer Perz erregt. Dort lag die Front, die große Sache für uns. Aber jetzt? Zwiſchen den Pappelreihen der Landſtraße ſollten wir ſingen, wir hatten aber keine rechte Luſt. Wir waren müde von dem ſchweren Gepäck, wir hatten wieder Hunger und wir wußten nicht, was dieſes ewige Marſchieren ſollte. Man hätte es uns ſagen ſollen. Singen! Nein! Der dicke Ferber begann ſchon wieder zu puſten. Wir wußten, der Ferber macht bald Schluß und wir bekommen dann auch Ruhe. Aber als er zuſammenklappte, ſchaffte der Vize ihn fort. Wir waren alle erledigt. Wenn nicht bald Schluß ge⸗ macht wurde, legten wir uns einfach in den Gra⸗ ben. Ich denke heute noch manchmal wie im Traum an die erſte Nacht nach dieſem Marſch Oder ſind es nur die langen Jahre dazwiſchen? Schließlich mußte man doch ein Einſehen mit uns armen Burſchen haben. Wir waren zerſchlagen. Auf dem Schulhof in Waterloo lagen wir durch⸗ einander. Am 5. November 19181! Wir ahnten langſam, daß dies die Flucht war. Wir ſchliefen, bis uns die Kälte wieder auftrieb. Das war un⸗ ſer Krieg. Wir hungerten!Das war unſer Elend. Die Dinge um uns herum hatten keinen Sinn, wir verſtanden ſie nicht. Irgendwo auf einer die⸗ ſer Straßen nach Oſten klebten Fetzen an den Bäumen: Dex Kaiſer nach Holland geflohen! In Deutſchland Revolution! Wir verſuchten, darü⸗ Wenn unſere Gehirne nur nicht ſo blutlos ge⸗ weſen wären. Jetzt wollten wir nur nach Hauſe! en und Einnahme des Mittageſſens beſteht Gele- direkt von Mayen durch das Nettetal über El. . 0 Sänger⸗Einheit. 9 les wentere ergibt ſich aus den Hand. blättern, die während der Fahrt ausgehändigt viele i Die Fahrt über Koblenz zunächſt nach und nachmittags nach Niedermendig 20. Cra mii Sserglans, 30 eee eee ese VUereins-Anzeiger Unter dieſer Rubrik wird Vergnügungsanzeigen keine Aufnahme gewährt Ge Club der Geflügelzüchter. Am Donnerstag abend um ½9 Uhr halten wir im Vereinslokal eine ordentliche Mitglieder⸗Verſammlung ab. Hierzu werden alle Mitglieder freundlichſt eingeladen. Der Vorſtand. Sonntag Abfahrt nach Lorſch um 5 Uhr. Zuſammenkunft ½5 Uhr im Lokal. Montag(Verfaſſungstag) verſammelt ſich der Chor um 10 Uhr vormittags im Lokal zur Teil- nahme an der akadem. Feier. Kein Sänger fehle. Die Lorſch⸗Fahrer werden gebeten reſtlos per Auto zu fahren. Bei entſprechender Teilnahme billig und Wetterſicher. Unſer Schriſtführer iſt bis längſtens Donnerstag 8 Uhr abends, von jedem der Gemeldeten zu verſtändigen bitte auch Zehn- und ausführen. Der Vorſtand. Sängerbund. Freitag Abend halb 9 Uhr Sing- ſtunde. Der Vorſtand. Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold. Abt. Schutzſport. Freitag abend Sportlerverſammlung. D. Sch. Tabakbau⸗Verein. Wir bitten unſere Mitglieder möglichſt Sandblätter vorzuleſen. D. V. Turngenoſſenſchaft 1893. Die Teilnehmer am Kreisfeſt in Karlsruhe müſſen heute Donnerstag abend um 7 Uhr zwecks Ausſprache auf dem Sportplatz erſcheinen. Die Sportleitung. T Friſch eingetroffen vom Seeplat Teuemarlgaden la Rollmops und Bismarkheringe das Stück 13 und 14 Pfg. 1 Kilodoſe 90 Pfg. 1 4 Liter Doſe 3 Mk. Mrons ardinen 1 Kilo Doſe 80 Pfg. 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Da die Feld⸗ mäuſe dieſes Jahr außerordentlich überhandnehmen, wird um baldiges Umpflügen der Stoppeläcker erſucht. 10 Zwetſchenverſteigerung. Die hieſige Gemeinde verſteigert kommenden Samstag 11 Uhr im Sitzungsſaal des Rathauſes die Zwetſchen vom Berlichsgraben Kochvortrag mit„Siko“ nell kocher. Die e g Ahe Geislingen, deren Erzeugniſſe Weltruf genießen, halten vom 12. bis einſchließl. 14. Auguſt Koch⸗ vorführungen mit Gratis-Koſtproben in„Siko“ Schnellkocher ab, um die Hausfrauen von der Wirt- ſchaftlichkeit dieſes Sparkochens zu überzeugen. Jedes Eſſen iſt in 5 bis 20 Minuten Kochzeit fertig. Der Beſuch verpflichtet zu nichts. Der Vortrag findet jeden Tag von 8—9 Uhr abends ſtatt. Lokal wird noch bekanntgegeben. Turneriſches. Der nächſte Sonntag ſieht große turneriſche Veranſtaltungen. In Mann- heim findet das große Badiſche Landesturnen ſtatt, während in Karlsruhe das Kreisturnfeft des Arbeiter⸗Turn⸗ und Sport⸗Bundes abgehalten wird. Am erſteren iſt der„Turnerbund“ und am letzteren die„Turngenoſſenſchaft“ beteiligt. Wir wünſchen den Jahnjüngern beſte Erfolge! Sandblätter. Der Tabakbauverein gibt bekannt, möglichſt Sandblätter vorzuleſen. »Der 11. Auguſt, alſo der nächſte Mon⸗ tag, iſt wie in Heſſen ſo auch in Baden geſetzlicher Feiertag. * Die Sportvereinigung hat für den nächſten Sonntag und Montag beſondere Veranſtalt- ungen vorgeſehen; das Nähere erſehen die Leſer u. Sportsſreunde aus dem heutigen Inſerat. »Die gleich wichtige Nolle wie die Nahrungsmittel ſelbſt ſpielen in unſerer Ernährung die Genußmittel. Sie erſt machen die Speiſen ſchmackhaft. Was aber ſchmeckt, bekommt auch. Es iſt darum kein Wunder, daß ſich die bekannte Maggi⸗ Würze ſo allgemeiner Beliebheit erfreut. Denn nur wenige Tropfen, erſt kurz vor dem Anrichten zuge- fügt, erhöhen Aroma, Wohlgeſchmack und beſſere Ausnutzung der damit vollendeten Gerichte. Bekanntmachung. Betr.: Vertilgung der Feldmäuſe. Auch in dieſem Jahre iſt es wieder notwen— dig, geeignete Maßnahmen gegen das Ueberhand⸗ nehmen der Feldmäuſe zu ergreifen. Hierzu ge⸗ hört in erſter Linie das baldige Umpflügen der Stoppeläcker nach der Ernte, damit den Mäuſeu die ausgefallenen Getreidekörner entzogen werden. Im Intereſſe einer allgemeinen Bekämpfung der f Schädlinge erſuchen wir die Landwirte, mit dem Umpflüben der Stoppeläcker alsbald zu beginnen. Viernheim, den 7. Auguſt 1930. Heſſ. Bürgermeiſterei. Lamberth. Feuerwehrübung. Am Sonntag, den 10. Auguſt 1930, morgens balb 6 Uhr findet eine Uebung der freiwilligen Feuerwehr und der Pflichtmannſchaft des Jahrganges 1906 ſtatt. Signal 5 Uhr. Wer von der Pflichtmannſchaft unentſchuldigt fehlt, wird zur Anzeige gebracht. Die Pflichtmannſchaften haben mit Armbinden zu erſcheinen. Das Kommando: Kempf. 5 N Spor uod. Amiellia 99.. Waldsportplatz mit eigen. Cale Bestaurant. Große Fußball- Geſellſchafts⸗Spiele. Sonntag, 10. Aug. nachm. ½4 Uhr: F. C. Olympia 09 gegen. 0 L guupn amico! — Vorspiele: 2 Uhr 3. M. gegen 07 M'heim 2. M. 1/1 Uhr Floram. geg. SchriesheimPrivatm. In Alzey, Beginn 4 Uhr. Spvgg. 09 2. M.— F. C. Olympia 1910 1. Abfahrt per Auto ½12 Uhr. Montag, den 11. Aug., nachm. 4 Uhr: Verfassungsfeier: Funlhall-Propagandaspiel. Hessenmelster Wormalla worms 1. (Ligamannſchaft) gegen Kreismeiſter Spygg. Amicitia(Ligamannſch.) Vorſpiele werden noch bekannt gegeben. Abends 8 Uhr: broges Sommernachtlest mit Brillantfeuerwerk u. Waldbeleuchtung. Tanzbeluſtigung kompl. Muſikal. Darbietungen der Vereinigten Feuerwehrkapelle.— Geſangsdarbietungen hieſiger Vereine.— Für gute Speiſen u. Getränke iſt beſtens geſorgt. Wir laden zu allen Veranſtaltungen die Einwohner herzlichſt ein. Der Vorſtand. 8000080880880 8e