Central-Film-Palast. Ab heute Sams tab. Ein weltstadtnrogramm ganz groflen Tormals Eine fümschenswürdigkelt, nie ich allen fümtreunuen nur em niehlen ann. Kommen, Sehen, Staunen heilt die Parole. a fer deirecem U. Prcaulüh. Ander der örabk. ber Meg der dude Ein Edgar Wallace Kriminalfilm der berühmten engl. Kriminalisten. Ein Zille-Großfilm mit echten Zille-Typen. Der übliche Lustspiel- Schlager. Dieses ganz hervorragen de Programm muß man gesehen haben. Sonntag mittag Groſle Jugend- und Minde Ein Besuch lohnt sich doppelt. Sommerpreise 50 und 80 Pig. F. Vorstellung. 1. Der Schrecken von Piccadily. 2. Der Spion von Odessa. 3. Der Sieg der Tugend 16 Atte& facangaummnnmagaamanagnndadoalandad am A. dugust 1939 Programm 5½ Uhr: Festgeläute und Weckruf. 1 8 Kirchgang. 9: Festgottesdienst. 10 15/„: Festandacht. 2 darnach: Lalentalnlelsehe Falscheidungstample. Frone Slaleldäulg. Schauleenten. Fücbausnlee Hernnem Eintritt 2 Morgens 20 Pfg. Nachmittags: 50 Pfg., Damen, Mitglieder und Erwerbs- orzeigen der Karte 30 Pfg. lose bei Die gesamte Einwohnerschaft wird zu dieser Veran- staltung herzlichst eingeladen. Deutsche Jugendkratt. Aufstellung der Sodalität und DK,, kath. Vereine Gäste und Fahnenabordnungen am Freischütz zum „: Abmarsch zum Sportplatz; darnach: Leiehtathletische Vorkämpfe; „: Festzug von der Zwölfapostelkirche zum Sportplatz; — Fillig- FI Mannheim Mernneim n. H.— dür stad g. l. e frestmusik: Vereinigte Feuerwehrkapelle. Erſcheinen bittet. Kaln. Arber eren Sonntag nachm. 4 Uhr Versammlung im Gaſthaus zum„Schützenhof“. Dent Um vollzähliges Der Präſes. Zum Löwen Morgen Sonntag ab 4 Uhr Tanunter haun Moderne Saxophonmuſik . Es ladet freundlichſt ein N Hans Haas Fritz Kumpf Tanzlehrer 5858888888 2 5 ſtatt. Der Wirt ſcher Baugewerks⸗Bund — Zahlſtelle Viernheim.— lununnamuuunnnnunmnmnmnmuumunmnnnngnnmneg nasa gamstag, den 16. Auguſt, abends ½9 findet im großen Karpfenſaale unſere diesjährige Jubiläumsfeier — Hierzu iſt unſere geſamte Mitgliedſchaft mit Angehö- rigen aufs herzlichſte eingeladen und hoffen wir, daß diesmal kein Kollege fehlt. Alle Mitglieder der übrigen Gewerkſchaften ſind herzlichſt willkommen. Offene Getränke! 2555555555559 95 9599999 Sececcccsccccee Eintritt frei! Der Vorſtand. a 5 . Erforderlich: jedem sein Motorrad Wöchentliche Rate: Finanziert werden alle deutschen Ilarken. Motorrad- Finanzierungs-Reform, Magdeburg, Breiter Wes 271. Solvente VERTRET ER gesucht. Wachſamer, ſcharfer Rmk. 50.— an 5.— an 1 3 r (Rieſenſchnauzer) zuver- kaufen. Von wem, ſagt der Verlag. nachm. 4 Uhr Freundſchaftsſpiel: Bezirksliga Floramannſchaft gegen Nd 785 9 Tee 105 O Deutſchen Arbeiterſängerbundes. Heute Samstag Abend beteiligt ſich der Verein mit ſeinem Männer- und Frauenchor an dem FSintungs lest des frelgewerk schalfnchen Baugewerks- bundes eee im Karpfen. Neben Männer- 928 0 und Frauenchören wird Mit⸗ 0 0 glied Maimett noch einige Lieder für Tenor zum Vor- trag bringen. Die paſſiven und alle aktiven Mit⸗ glieder mit Angehörigen ſind herzlich willkommen. Eintritt frei. Bierausſchank.— Zwecks Bildung einer Mandollnen-ablellung werden Sänger und Sängerinnen, denen die Erwerbung einer Mando⸗ line oder Gitarre möglich iſt, gebeten, ſich mit unſerem Schriftführer in Verbindung zu ſetzen. eee Lassen Sie Ihre MHragen und Oberhemden bei der Dampiwäscherel„ Edelwalg⸗ waschen u. hugeln sle werden wie neu! In Miernneim annanmestelle bol. Franz Lamberth, Ecke Lorscher- und Luisenstraße. Abonnenten berückſichtigt beim Einkauf B2 unſere Inserenten! 2 iti Sp. Vg. Amieitia 00 — Ee. V. WMernbheim Vereinshaus mit Kaffeereſtauration Sonntag, den 17. Auguſt Id Mannheim!. Spugp. Amieitia 09 1. Vorſpiel halb 3 Uhr: Sp. V. Waldhof 3.— Vgg. 09 2. Mannſchaſt Auswärtige Spiele: 3. M. i. Hofheim Abf. 10,52 Staatsb. 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Für die übrigen Mannſchaften Spielver bot. Die Sportleitung. Täglich friſch gebrochene Einmachgurken 100 Stück 1.20 Mark. Salatgurken Suk 3, 4, 5% Eſſiggurken Stüt 50 gelbe Kartoffeln ind 69 Kochäpfel Pfund 10% Täglich friſcher. ſüßer Apfelwein eier 400 Liter 50 Alter Apfelwein Lobengmmtelnaus Peter Roschauer „Zum Rebſtock“. Er ſtellt ſeſt, daß ſowohl im Parlament wie in iernheimer Anzeiger e Lee Verler Beide ountagsblätt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſeleie einen, Viernheimer erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 2 155 Haus gebracht.— Gratisbeila wichen das a 1 10 8 tige illustrierte anb⸗ — Unnahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Veenfrbe. 88 Ar. 189 Schnellzug raſt in Suſchauermenge Schweres Unglück beim Euchariſtiſchen Kongreß in Agram 6 Tote, 12 Schwerverletzte Wien, 16. Sag. Anläßlich des Euchariſti⸗ ſchen Kongreſſes fand heute in Agra m ein großes Feuerwerk ſtatt, zu dem ſich 50 bis 60 000 Perſonen eingefunden hatten. Mehrere tauſend Perſonen ſammelten ſich auf der Bö⸗ ſchung an, als ein Güterzug infolge eines noch unaufgeklärten Umſtandes in die Zuſchauer⸗ menge hineinfuhr. Soviel man aus den erſten Nachrichten entnehmen kann, ſind insgeſamt ſechs bis ſieben Perſonen lebensgefährlich ver⸗ letzt; außerdem gab es mehrere Tote. In einem Bericht aus anderer Quelle heißt es, daß etwa 140 Perſonen verletzt wurden. Wien, 17. Aug. Ueber die Kataſtrophe in Agram berichtet die amtliche Belgrader Agen⸗ tur: Der um 21 Uhr aus Siſſak eintreffende Frühzug fuhr in voller Geſchwindigkeit in die auf dem Geleiſe ſtehende Menge, die ſich auf dem Bahndamm angeſammelt hatte. Drei Per⸗ ſonen wurden auf der Stelle getötet, 15 andere ſchwer verletzt, ſo daß ſich die Zahl der Todes⸗ opfer auf 6 erhöht. Der Zuſtand der übrigen Schwerverletzten iſt ernſt. Die Polizei hatte zwar das Betreten des Bahndammes verboten, jedoch keine Vorſorge getroffen, das Publikum von demſelben ſern⸗ zuhalten. Unwetter in Amerika Fünf Tote. wib. Newyork, 18. Aug. Ein ſchweres Unwetter ſetzte zeitweilig die Straßen in den nördlichen Bezirken der Stadt Newyork unter Waſſer und verurſachte beträchtlichen Ernteſchaden in den Staaten Neu⸗England, Newyork und Umgegend. Fünf Perſonen wur⸗ den vom Blitz erſchlagen. * wib. Newyork, 17 Aug. Nach der wochen⸗ langen Dürre iſt jetzt über Worceſter(Maſſa⸗ chuſetts) ein Wolkenbruch niedergegangen, wie man ihn dort kaum jemals erlebt hat. Der durch die herabſtürzenden Waſſermengen ange⸗ richtete Schaden wird auf 11% Millionen Dollar geſchützt. In Weſtfield war das Unwet⸗ ter von einem Hagelſchlag begleitet, der die geſamte Tabakernte in der Umgebung vernich⸗ tete. Auch dort beläuft ſich der Schaden auf hunderttauſende von Dollar. Steuerlaſten und Arbeitsmarkt Ein bemerkenswertes Urteil eines engliſchen Arbeiterführers über Wirtſchafts⸗ und Sozialpolitik. Die Wirtſchaſtskriſe nicht nur in Deutſchland, auch in den übrigen Staaten, hängt eng zuſammen mit den ſteuerlichen und ſozialen Problemen. Iſt die Produktion nach irgend einer Seite hin zu ſtark belaſtet, ſo muß und wird ſich das nicht nur auf die Wirtſchaft auswirken, ſondern in gleichem Maße auf den Arbeitsmarkt. Beſonders iſt es die Beſteuerung, welche den Arbeitsmarkt weſentlich beeinflußt. Zwar wird es immer Kreiſe geben, die ſich zu dieſer Erkenntnis nicht durchzuringen vermögen, je nachdem eben be⸗ ſtimmte Inte reſſenrückſichten eine Rolle ſpielen. K In dieſen Tagen har im Auguſtbericht der Londoner Lloydsbank der Sekretär des General⸗ verbandes der Engliſchen Gewerkſchaften Mr. Appleton die Frage„Steuerlaſten und Arbeits⸗ markt“ in einem Artitel behandelt. Er fordert zu ruhigem und leidenſchaftsloſem Nachdenken gerade bei dieſer Frage auf, die für das Wohl⸗ ergehen der Arbeiter von größter Bedeutung iſt. glück bei Spindelmühle werden noch folgende amme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt g, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchaftsſtelle Rathausſtr. Montag, den e den Organiſationen die Wirtſchaftspolitik meiſt von Männern beeinflußt wird, die in der Haupt⸗ ſache mehr gefühlsmäßig als logiſch denken“. Da⸗ her komme es, daß bei jeder ſtaatlichen Behörde, die ihren Ehrgeiz hinter der Bezeichnung„ſoziale Leiſtungen“ verſtecken kann, das Geldausgeben als eine wertvolle Fähigkeit erſcheint, die geför— dert werden muß.“ Dringend warnt er vor der oberflächlichen Anſchauung, daß nämlich eine zu Geldausgaben führende Beſteuerung den Lohnempfängern be⸗ ſonders dann zugute kommen müſſe, wenn die be— mittelten Klaſſen dieſe Steuern zu tragen haben. Und er ſtellt feſt, daß die einzige wirkliche Probe auf den ſchließlichen wirtſchaftlichen Nutzen in der Wirkung auf die Produktion von Werten ge— funden werden kann. Dann ſagt er:„Ueberall. wo das Kapital verbraucht wird, ohne erſetzt zu werden, wird die Arbeitsgelegenheit geſchädigt.“ Zu den Urſachen der Kapitalſchädigung, der Aus⸗ tilgung ds Kapitals, zählt Appleton Krieg, Erd⸗ beben, ſchlechte Wirtſchaft des Einzelnen und Geſamtausgaben, die zwar das Leben friſten, Den Verſammlungsleiter niedergeſchlagen und ̃ ſchwer verletzt. wtb. Oberſtein, 17. Aug. In einer geſtern Abend in Idar abgehaltenen ſozialdemokratiſchen Wahlverſammlung kam es zu einem blutigen Zwiſchenfall. Als ein nationalſozialiſtiſcher Red⸗ ner nach Ablauf ſeiner Redezeit ſich weigerte, die Tribüne zu verlaſſen, und einen Kommuniſten zu Wort kommen zu laſſen, ſtürmten 20—25 Natio⸗ nalſozialiſten auf die Tribüne und ſchlugen den der. Er erlitt ſchwere Verletzungen. gen verhindern. Ausſchreitung politiſcher Gegner in Wolfenbüttel. wtb. Wolfenbüttel, 18. Aug. In Nacht zum Sonntag kam es hier zu Zuſammenſtößen zwiſchen Nationalſozialiſten und Kommuniſten. Zwei Kommuniſten wurden von Nationalſozia— liſten durch Schüſſe verwundet. Die Nationalſo— zialiſten flüchteten und wurden von den Kommu— der Immer wieder politiſche Ausſchreitungen Zeitung Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petit e eli abgeſtufter Rabatt— (Biernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) ile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands 1 1 Aue Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme . e vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht a e 18. Auguſt 1930 aber keinen entſprechenden ſchaffen. Das iſt das Urteil eines engliſchen Arbeiter— führers, das ein großes Maß an Unabhängigkeit und Sachlichkeit aufzeigt. Aber er fühlte ſich eben verpflichtet, angeſichts der Wirtſchaſtskriſe in England die Dinge beim rechten Namen zu nennen und die Wahrheit zu ſagen, ſelbſt wenn ſie vielleicht bitter ſchmeckt. Appleton ruſt ſeinen Kollegen aus der Arbeiterſchaft und den Ge— werkſchaften folgendes zur Beachtung zu:»Die Erſahrung jedes einzelnen Tages beweiſt die Richtigkeit der Folgerung, daß eine Beſteuerung, wie ſie jetzt auf England laſtet. zum Schaden der Induſtrie und der Arbeitsgelegenheit aus— ſchlägt, und daß eine weitere Steigerung der Be— ſteuerung, wie ſie in verſchiedenen politiſchen Vor— ſchlägen auftaucht, die bereits beſtehende An— ſpannung der Kräfte bis zum Zerreißen verſchär— fen muß.“ Was hier für England geſagat wird, vollem Umfange auch für Deutſchland. Erſatz an Werten gilt in gen kam. Weitere Ausſchreitungen konnten aber von der Polizei verbindert werden. Fünf Natio⸗ nalſozialiſten wurden ſeſtgenommen. Geſtern vormittag herrſchte große Unruhe: es kam wie⸗ derholt zu Zuſammenſtößen, Perſonen verletzt wurden. mehrere Piſtolen, Dolche Strauche aufgefunden. bei denen mehrere Die Polizei hat ſpäter uſw. unter einem Politiſche Zwiſchenfälle. Verſammlungsleiter, Redakteur Füllenbach, nie Nur mit Mühe konnte die Polizei weitere Ausſchreitun- von etwa 70 Nationalſozialiſten wegen Tragens wtb. Berlin, 18. Aug. In Charlottenburg wurden in der vergangenen Nacht zwei Angehö⸗ rige der NSDAP. von politiſchen Gegnern über⸗ fallen und ſchwer verletzt. Sie wurden ins Kran— kenhaus geſchafft; die Täter ſind entkommen. In Steglitz wurde geſtern nachmittag ein Zug verbotener Uniformen und Abzeichen ſeſtgenom⸗ men.— Um die gleiche Zeit wurde im Norden Berlins ein Demonſtrationszug der KPD., der verbotene Lieder ſang, ohne Zwiſchenſall aufgelöſt. niſten verfolgt, worauf es erneut zu Anſammlun⸗ Acht Tote wtb. Hohenelbe, 18. Aug. Am Sonntag um 14 Uhr ereignete ſich bei Spindelmühle ein ſchweres Autobusunglück. Der nach Spindelmühle verkehrende Poſt⸗ autobus ſtürzte bei der Talfahrt, etwa 20 Meter von Spindelmühle entfernt, in die Elbe. Acht Inſaſſen wurden getötet, eine Perſon ſchwer und neun leicht verletzt. An der Unglücksſtelle ſtellten ſich ſofort Gendarmerie und eine Militärabteilung aus Hohenelbe zur Hilfeleiſtung ein. Die Opfer des Unglücks und der Schwerver⸗ letzten wurden in das Krankenhaus nach Hohenelbe gebracht, die übrigen in hieſige Pflege entlaſſen. witb. Hohenelbe, 18. Aug. Zu dem Un⸗ Einzelheiten gemeldet: Poſtautomobil⸗Kataſtrophe im Rieſengebirge Da der Chauffeur des Autobuſſes ſelbſt unter den Toten iſt, konnte eine verläßliche Ausſage über die Urſache des Unglücks nicht gemacht werden. Das Unglück dürfte dadurch geſchehen ſein, daß der Autobus einem Auto⸗ mobil oder einem Kraftfahrer an der ver⸗ hältnismäßig engen und abſchüſſigen Stelle der Straße auswich. Die zur Hilfe herbeigeeilte Militärabteilung verſuchte den Autobus zu heben, was aber wegen des hohen Waſſerſtan⸗ des nicht gelang. Die Opfer ſtammen zum größten Teil aus der Umgebung. Unter den Toten befindet ſich die Gattin des Berliner Arztes Mendels⸗ ſohn, während Dr. Mendelsſohn ſelbſt ſchwer verletzt ins Krankenhaus nach Hohenelbe ge⸗ bracht wurde. Bei den meiſten Opfern dürfte der Tod durch Ertrinken eingetreten ſein, da ſie aus dem Autobus, der ſich überſchlagen hatte, nicht rechtzeitig befreit werden konnten. 4e. Jahrgang Tagesnachrichten Paſſagiere und Mannſchaft der„Tahiti“ in Sicherheit. wtb. Wellington, 17. Aug. Der norwegiſche Dampfer„Penybryn“ hat den in Seenot gerate— nen Dampfer„Tahiti“ erreicht. Der an Paſſa⸗ giere und Mannſchaft gegebene Befehl, die„Ta⸗ hiti“ in Booten zu verlaſſen, iſt daher zurückge- nommen worden. Die Uebernahme der auf der „Tahiti“ befindlichen Perſonen iſt, da genügend Sicherheit für ſie beſteht, bis zur Ankunft des Dampfers„Ventura“ der zur Hilfe eilt, und ſich bereits in der Nähe befindet, aufgeſchoben wor⸗ den.(Wie wir kurz vor Redaktionsſchluß erſah⸗ ren, iſt die Uebernahme bereits erfolgt.) Die chineſiſchen Nordtruppen auf der Flucht. witb. Waſhington, 17. Aug. Nach hier einge⸗ troffenen amtlichen Berichten auf Tſinanfun ſind die Nationaliſten in vollem Beſitz der Stadt. Nach derſelben Quelle haben die Nordtruppen die Stadt eiligſt geräumt und fliehen nordwärts. Perſien und der türkiſche Vormarſch. wtb. Teheran, 18. Aug.(Reuter). Das perſiſche Außenminiſterium beſtreitet die Rich⸗ tigkeit der Nachricht vom Vormarſch türkiſcher Truppen auf perſiſches Gebiet und ebenſo die Nachrichten, daß ſie eine Note von der Türkei erhalten haben. Iwei Erfurter von einer Lawine verſchüttet. wtb. Chamonix, 18. Aug. Zwei deutſche Touriſten aus Erfurt ſind bei der Beſteigung des Mont Blanc von einer Lawine überraſcht worden. Der eine, Robert Müller, fand den Tod. Sein Begleiter wurde ſchwer verletzt ins Krankenhaus Chamonix eingeliefert. 22 Bauern ertrunken. witb. Agram, 17. Aug. 22 Bauern kamen beim Kentern eines überladenen Kahnes auf der Drau ums Leben. Sie hatten zu 30 nach d. Gottesdienſt d. Fahrzeug beſtieg., um über den Fluß zu kommen. Durch eine hohe Welle wurde der Kahn auf der Mitte des Stromes um⸗ geworfen und die 22 Bauern ertranken. Abgelehnte Vermittlung im Ciller Textilkampf wtb. Paris, 18. Aug. Arbeitsminiſter Laval hatte beim Syndikat der Liller Textilinduſtriellen Schritte unternommen, um eine Begegnung der Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter zur Bei⸗ legung des Streiks herbeizuführen. Die Liller Textilinduſtriellen haben jedoch in einem Schrei— ben an den Arbeitsminiſter dieſe Begegnung ab— gelehnt. Die Lage der Textilinduſtrie in Lille, ſo erklärten ſie, ſei weiterhin bedenklich; es werden weitere Betriebseinſchränkungen notwendig, ſo— daß jetzt jede Ausſprache über die Neuregelung unnütz ſei. Unter den gegenwärtigen Umſtänden könnten die Arbeitgeber nicht einmal die Auf⸗ rechterhaltung der normalen Betriebstätigkeit nach Wiederaufnahme der Arbeit garantieren. Faſt 27 Tage in der Cuft wtb. Newyork, 17. Aug. Die Flieger Jackſon und O'Brien ſind heute, nachdem ſie mit ihrem Flugzeug 647 Stunden 28 Minuten, alſo faſt 27 Tage, ununterbrochen in der Luft geweſen ſind, auf dem Flgplatz von St. Louis gelandet und von einer begeiſterten Menge jubelnd begrüßt worden. Sie haben alſo die bisherige Welt⸗ höchſtleiſtung der Gebrüder Hunter, die 554 Stun⸗ den betrug, ganz gewaltig überboten. Beſchädigung des Cuftſchiffes „R 100“ witb London, 18. Aug. Das Luftſchiff„R 100“ erlitt Samstag Abend, als es nach ſeiner Rück⸗ kehr von Kanada am Ankermaſt lag, eine leichte Beſchädigung. Zwei Benzintanks löſten ſich vom Rahmenwerk ab, und durchſtießen die untere Seite der Außenhülle, blieben dann aber hängen und konnten wieder in ihre Lage zurückgebracht werden. Am Sonntag nachmittag wurde das Luftſchiff in die Halle gebracht. Cohnabbau und Preisſenkung im Ruhrbergbau? Der am Freitag vom Zechenverband gefaßte Beſchluß, das Lohnabkommen zu kündigen, wird zweifellos den Auftakt bilden zu den jetzt kom- menden Verhandlungen zwiſchen den Parteien bzw. vor dem Schlichter. Der Ruhrbergbau hat in jüngſter Zeit ſeine Bereitwilligkeit herausgeſtellt an der allgemeinen Preisſenkung teilzunehmen — der im Hinblick auf den immer ſchärfer wer⸗ denden Wettbewerb der ausländiſchen Kohle u. der Beſchneidung des Abſatzes beſondere Bedeu⸗ tung beizumeſſen wäre—, zu gleicher Zeit aber betont, daß eine ſolche Preisſenkung ſich ohne Abbau der Löhne nicht durführen ließe, da eine andere Möglichkeit zur Senkung der Selbſtkoſten fehle. Der Bergbau allem auf die ganz kataſtrophale Abſatzver ſchlechterung und Erlösminderung in den be ſtrittenen wie in den unbeſtrittenen Gebieten hin, eine Verſchlechterung, wie ſie ſeit der Zeit vor dem engliſchen Bergarbeiterſtreik nicht mehr zu verzeichnen war, und die ſich aus den ſaiſonmä⸗ tzigen Einflüſſen nicht erklären laſſe. So wird der Beſchäftigungsgrad rer Syndikatszechen im Juli dieſes Jahres mit 44 v. H. ihrer Vertaufs⸗ beteiligung angegeben, während er bisher weit über 50 v. H. lag.(Für den Hüttenſelbſtverbrauch beträgt die entſprechende Ziffer 65 v. H., zeigt alſo ebenfalls eine ſtarke Verringerung der Aus. nutzung). Der Ruhrkohlenabſatz weiſt von Mo⸗ nat zu Monat rückläufige Ergebniſſe auf. Von 229 000 Tonnen arbeitstäglich im Monat Juni iſt er zuletzt auf 202 000 Tonnen im Juli gefal⸗ len, alſo um 12 v. H. gegenüber dem Vergleichs- monat des Vorjahres um 25 v. H. und etwa in gleicher Höhe gegenüber dem Durchſchnitt des Jahres 1929. Entſprechend iſt auch die Förde⸗ rung zurückgegangen. Während ſie Ende 1929 noch mit 432 000 Tonnen arbeitstäglich verrech⸗ net wurde, beträgt ſie heute knapp 315 000 Ton⸗ nen. Die ſchwierige Abſatzlage bedingt naturgemäß ein ſtarkes Anwachſen auch der Halden beſtände. 8 Dieſe betrugen im Juni dieſes Jahres 8 430 000 Tonnen, alſo mehr als eine geſamte Monats- förderung, eine Zahl, die nur im Jahre 1925 bei einem Beſtande von 9,4 Millionen Tonnen überflügelt worden iſt. Die gewaltig geſtiegene Zahl der Feierſchichten hat das Anwachſen der Haldenbeſtände nicht verhindern können, Nach Angabe des Bergbaues hat ſich die Zahl der Fei⸗ erſchichten mit 1 195 000 im Juli gegenüber dem Vormonat faſt verdoppelt, was gegenüber dem ſchlechteſten Monat innerhalb der letzten fünf Jahre eine Verſchlechterung um das Vierfache bedeutet. Die durch die Feierſchichten erwachſenen Mehrkoſten werden bei einer Einſchränkung von rund 20 v. H. auf 1,30 RM je Tonne veran⸗ ſchlagt. Zwei Drittel aller Selbſtkoſten, ſo argu- mentiert nun der Bergbau, ſind ſtarre Lohn⸗ weiſt für ſein Vorgehen vor Materialkoſten, Frachten und Steuern, ſteigende Tendenz zeigten. Die Arbeitskosten ſeien zudem je Tonne Nutzförderung hauptſächlich geſtiegen, weil verhältnismäßig weniger Beamte als Ar- beiter in der letzten Zeit entlaſſen worden ſeien. Was den Erlös anbetrifft, ſo wird das ſtarke Abſinken der erzielbaren Preiſe, u. a. ſogar in den früher unbeſtrittenen Gebieten, ins Feld ge⸗ führt. Nur für etwa 25 v. H. des Geſamtabſatzes ließen ſich tatſächlich heute die amtlichen Syndi⸗ katspreiſe erzielen, während für den geſamten anderen Abſatz die Preiſe im Wettbewerb mit der engliſchen, holländiſchen und polniſchen Kohle feſtgelegt werden müßten. Das Vorgehen der Unternehmer des Ruhr- bergbaues, die die Kündigung des Lohnabkom- mens verkoppeln mit einer Preisſenkung und hartnäckig betonen, daß nur auf dieſem Wege eine Erleichterung der Selbſtkoſten und eine Beſ⸗ ſerung des Abſatzes zu erzielen ſei, findet in Gewerkſchaftskreiſen ſchärfſte Zurück. weiſung. Die Deviſe der Gewerkſchaften lautet kurz: Ab. lehnung der Preisſenkung, wenn ſie nur auf Koſten eines einſeitigen Lohnopfers des Arbei- ters erfolgen ſollte. Zur Begründung dieſer Haltung verweiſt man unter anderem darauf hin, daß die Abeitskoſten infolge der erhöhten Schichtleiſtung nicht unbeträchtlich geſunken ſeien, beiſpielsweiſe auf 9,74 je Tonne im März ds. Jahres(während der Bergbau 10,20 Mk. errech- net.) Desgleichen wird beſtritten, daß die geſam⸗ ten Selbſtkoſten geſtiegen ſind. Hinſichtlich der Erlöſe errechnet man ebenfalls eine Steigerung des Durchſchnittsgewinnes je Tonne, allerdings ohne Einbeziehung der Nebenproduktenerzeu⸗ gung. Die Rentabilität des Ruhrbergbaues, ſo wird gefolgert, erlaube den Zechen durch⸗ aus eine Preisſenkung aus eigenen Mit teln. 0 Nach Lage der Dinge wird insbeſondere unter Berückſichtigung der gegenwärtigen politiſchen Lage damit gerechnet werden können, daß die Verhandlungen der Parteien untereinander zu keinem Ziele führen werden, obwohl der Berg. bau beſonderen Wert auf ſolche Erörterungen legt und deshalb auch, wie hier betont, nicht mit gebundener Marſchroute in dieſe Verhandlungen hineingehen will. ö Analog der Entwicklung in der Eiſenindu:- ſtrie wird wohl den diebe Schlichter in dieſem Konflikt das letzte Wort ſprechen. Es wird jedoch einer eingehenden Unterſuchung der geſamten Faktoren durch die maßgebenden Stellen bedürfen, ehe eine Entſcheidung gefällt werden kann. Vor allem wird der Bergbau eine klare Rechnung über die taſächlichen Erlöſe auf. machen und gegebenenfalls auch die Garantien für die Durchführung einer eventuellen Senkung der Preiſe, insbeſondere für die unbeſtrittenen koſten, während die übrigen Selbſtkoſten, alſo Kriegsgreuelbild entfernt Die Atmoſphäre des Haſſes ſchwindet Vor kurzem iſt auf Wunſch der belgiſchen Re⸗ gierung das bekannte Kriegsgreuelbild, auf dem ein Kind mit abgehackten Händen dargeſtellt iſt. aus dem Armeemuſeum in Brüſſel entfernt wor⸗ den, da für eine derartige Grauſamkeit der deut⸗ ſchen Soldaten keinerlei Beweiſe exiſtieren. Das liberale Blatt„L' Independence Belge“ hat in den letzten Tagen eine Anzahl Artikel veröfſent⸗ ————— fee fragte der Schloſſe?“ fragte der Schatten der Schuld. Roman von Guſtav Rehfeld. Urheberrecht durch Heroldverlag Homburg⸗Saar. eee(43. Fortſetzung.) Ihr ſehnlichſter Wunſch war, Schloß Schwarz⸗ egg recht bald zu verlaſſen. So drang ſie denn zn den Grafen, ide Hochzeit zu beſchleunigen. Die Trauung wurde dann auf acht Tage früher angeſetzt und ſollte in der Schloßkapelle vor nur wenigen Zeugen ſtattfinden. Gleich darauf woll⸗ te das neuvermählte Paar abreiſen, nach. der Schweiz, Italien, Griechenland, Aegypten, über⸗ all hin— in die weite Welt hinaus, um erſt nach Jahren wiederzukommen und ſelbſt dann auch nur auf kürzeſte Zeit. Gleichzeitig ſollten auch die Kinder der Toten das Haus verlaſſen,— Kurt⸗Egon, um in eine Erziehungsanſtalt, Sidonie, um in eine Genfer Und daß die beiden ihre ſelten wiederſehen würden, dafür wollte die Baroneſſe ſchon ſorgen. Fieberhaft wartete die Unſelige auf die Nach⸗ . Felſens Hinrichtung,— als wenn damit die Sache abgetan und ſie geſichert Nicht einmal dachte ſie an das himmel⸗ ſchreiende Unrecht, das ſie beging, indem ſie die Unſchuldige für ſich büßen ließ. Sie gönnte viel⸗ (Penſion überzuſiedeln. Und Heimat alsdann nur äußerſt richt von Gertrud wäre. mehr der Verhafteten den ſchmachvollen Tod. So war jener Tag gekommen, ſuchte und ihr Gewiſſen entlaſtete. Die Baroneſſe hatte den Grafen nach einem ſeiner Güter begleitet. Es war um die vierte Stunde, als die Herren Berta Braun vom Gericht in Begleitung von im Schloſſe Schwarzegg eintrafen. „Befindet ſich die Baroneſſe Brockdoyff im an welchem Berta Braun den Staatsanwalt in Brieg auf⸗ Gebiete, übernehmen müſſen. licht, in denen die belgiſche Regierung wegen der Entfernung des Bildes heftig angegriſſen wird. und die darauf abzielen, das Bild an ſeine alte Stelle zurückzubringen. Wie das„Tempo“ aus zuverſichtlicher Quelle erfährt, werden dieſe An⸗ griſſe auf die Entſcheidung der belgiſchen Re⸗ gierung in dieſer Frage keinerlei Einfluß aus⸗ üben. Kundgebung der 0 Deutſchen Staatspartei wtb. Berlin, 16. Aug.(Radio.) Die Preſſe⸗ ſtelle der Deuſchen Staatspartei teilt mit: Der Aktionsausſchuß der Deutſchen Staatspartei, der am Freitag unter dem Vorſitz Arthur Mahrauns tagte, hat die Vorbereitungsarbeiten für den Wahlkampf abgeſchloſſen. An den Verhandlun⸗ gen nahmen außer Miniſter Höpker⸗Aſchoff auch Reichsminiſter Dietrich⸗Baden und Erich Koch⸗ Weſer beſonderen Anteil. Ueber die Kandidaten⸗ liſte der Deutſchen Staatspartei wurde eine Eini⸗ gung erzielt. Sie werden nach anſchließender Fühlungnahme mit behördlichen Organiſationen endgültig aufgeſtellt und veröffentlicht werden. Unter den führenden Kandidaten befinden ſich Perſönlichkeiten aus allen Lagern, aus der Demo⸗ kratiſchen Partei, der Volksnationalen und Land⸗ volkbewegung, der Volksparteiler und ehemalige“ Deutſchnationale. Dem Geſicht der Deutſchen Staatspartei auf einer neuen und jungen Front, die für ſtaatspoli⸗ tiſche Reformen in den Kampf geht, trägt die Tatſache Rechnung, daß Arthur Mahraun, der ein Reichstagsmandat abgelehnt hat, außerparla⸗ mentariſcher Führer der Deutſchen Staatspartei iſt. Er wird im Wahlkampf zuſammen mit den jeweiligen Spitzenkandidaten ſprechen. Die Deut⸗ ſche Staatspartei eröffnet den Wahlſeldzug am Sonntag, den 17. Auguſt mit einer Kundgebung in der Düſſeldorfer Tonhalle. Mahraun ſpricht dort neben den Spitzenkandidaten des zuſtändi⸗ gen Wahlkreisverbandes Rheinland⸗Nord, Otto Bornemann und den Spitzenkandidaten des be⸗ nachbarten Wahlkreisverbandes Weſtfalen, Mini⸗ ſter Höpker⸗Aſchoff. Die Kandidatenliſte der Deutſchen Staatspartei. enb. Berlin, 16. Aug.(Radio.) Die Deutſche Staatspartei macht darauf aufmerkſam, daß die offizielle Veröffentlichung noch bevorſteht. Die bisher bekanntgegebenen Liſten ſeien ſowohl hin⸗ ſichtlich der Wahlkreiſe wie der Reichsliſte zum Teil unvollſtändig oder enthielten Unrichtigkeiten. Kandidatenvorſchläge der Staatspartei. Berlin, 16. Aug. Die Nominierung der Kan⸗ didaten der Deutſchen Staatspartei für die Reichsliſte und für die drei Wahlkreiſe, die von Berlin und der Provinz Brandenburg gebildet werden, iſt nunmehr feſtgelegt worden, obwohl die endgültige Beſchlußfaſſung bisher erſt im Wahlkreis Potsdam 2 erfolgt iſt. Auf der Reichs⸗ liſte ſollen lt. Fkrf. Ztg. folgende Kandidaten ihren Platz finden: 1. Koch⸗Weſer, 2. Bornemann, der Kanzler des Jungdeutſchen Ordens, 3. Frau Dr. Bäumer, 4. Guſtav Schneider, der Führer des GDA., 5. Baltruſch, der frühere deutſchnationale chriſtl. Gewerkſchaftler, 6. Dr. Hermann Fiſcher, Präſi⸗ dent des Hanſabundes, 7. Ernſt Lemmer, 8. Dr. Winſchuh, Jungvolksparteiler, 9. Frau Dr. Lü⸗ ders, 10. Dr. Schuldt. Tagesnachrichten Geldſtrafen für Goebbels. Berlin, 16, Aug. In dem geſtern verhandel⸗ ten Prozeß gegen den natſoz. Führer Dr. Joſef Goebbels wegen Beleidigung der Reichsregierung fällte das Gericht heute mittag folgendes Urteil: Der Angeklagte wird wegen Beleidigung der Reichsregierung zu 600 RM Geldſtrafe oder er. ſatzweiſe zu 30 Tagen Gefängnis verurteilt und dem Reichskanzler wird die Befugnis zugeſpro⸗ chen, dieſes Urteil zu veröffentlichen. „ Ferner verurteilte das Schöffengericht von Chorlottenburg Goebbels wegen Beleidigung des ehemaligen preußiſchen Innenminiſters Grzeſinſki zu 400 RM. Geldſtrafe oder erſatzweiſe 51. 20 Tagen Gefängnis. Staatsanwalt den Diener. „Nein, mein Herr! Das gnädige Fräulein iſt mit dem Herrn Grafen ausgefahren, wird aber jedenfalls in einer Stunde zurückkehren!“ „Iſt der Hauslehrer, Doktor Willert, anwe⸗ end?“ g „Ja, der iſt da, und, ſoviel ich weiß, in ſeinem Zimmer!“ „So führen Sie uns zu ihm!“ 170 Willert ſaß behaglich vor ſeinem Schreibtiſch, damit beſchäftigt, ſein Geld zu betrachten, als es energiſch an ſeine Tür pochte Schleunigſt raffte er ſeine Schätze zuſammen u. ſteckte dieſelben zu ſich. Dann öffnete er. Wie groß war ſein Schrek⸗ ken, als er den Staatsanwalt in Begleitung des Kriminalkommiſſars Pieron erkannte, die, ohne Umſtände eintraten, während die übrigen einſt⸗ weilen draußen blieben. 445 a Der Staatsanwalt kam ſofort auf die Ereig⸗ niſſe jener Nacht und Willerts Mitwiſſerſchaft zu ſprechen. Der Hauslehrer verſuchte anfänglich zu leugnen. Als aber Berta Braun hereinge⸗ rufen und ihm gegenübergeſtellt wurde, ſah er, daß alles verloren war. Er legte ein offenes Geſtändnis ab, das die Ausſagen des Mädchens in jeder Hinſicht beſtätigte, 5 Man ließ ihn unter Aufſicht des Landſägers auf ſeinem Zimmer ſchritt zur Unterſuchung der Gemächer der eee zum nicht geringen Staunen der Dienerſchaft. 5 Man brauchte nicht lange zu ſuchen. Nachdem Pieron mit einem Nachſchlüſſel den eleganten Schreibtiſch Juttas geöffnet hatte, fand er bald in der äußerſten Ecke eines Faches, hinter Bül⸗ chern und Papieren verborgen, eine ziemlich große Flaſche, bis zur Hälfte noch mit einer waſ⸗ ſerhellen Flüſſigkeit gefüllt, die ſich als Blau⸗ ſäure erwies. Ebenſo fand man in einem ande⸗ ren Fache eine große Anzahl leerer Etuis— die vermißten Behältniſſe jener Schmuckgegenſtände, die an jenem Unglückstage in Gertrud Felſens roneſſe hatte es jedenfalls für praktiſcher gehal⸗ ten, die Juwelen ohne Etuits zu verſtecken, damit Gertrud ſie etwa nicht vorzeitig entdeckte. Spä⸗ ter hatte ſie indeſſen vergeſſen, die kleinen Kä⸗ ſten zu vernichten, da ſie ſich vollkommen ſicher fühlte. ö Mache der Kommiſſar Giftflaſche und Etuis an ſich genommen und den Schreibtiſch wiederum verſchloſſen hatte, verließ man die Gemächer der Baroneſſe und begab ſich in ein Parterrezimmer, von welchem aus man den Schloßhof überblicken konnte, um dort die Ankunft der Verbrecherin zu erwarten. Der Dienerſchaft war es verboten worden, ihrer Herrſchaft etwas von der Anweſen⸗ heit der Gerichtsperſonen mitzuteilen. Nach kaum einer halben Stunde kehrten der Graf und die Baroneſſe zurück, beide heiter und in roſigſter Laune, nicht ohnend, daß ſchon die Flügel des Verhängniſſes über ihnen rauſchten. Der Majoratsherr ließ es ſich nicht nehmen, ſeine ſchöne, ſtolze Geliebte in ihren Salon zu begleiten, woſelbſt er ſie noch einmal zärtlich an ſich zog, ehe er ſich auf ſeine Zimmer begab, um ſich zum Diner umzukleiden. 4 Ein Pochen machte ſie beide aufſtehen. Es war Juttas Zofe, die mit ängſtlich verlegenem Geſicht ihrer Herrin melde //, daß einige Herren ſie zu ſprechen wünſchten. „Augenblicklich bin ich nicht zu ſprechen!“ Da trat die Zofe zurück und machte drei Her⸗ ren Platz, in denen der Graf zu ſeinem Erſtau⸗ nen den Staatsanwalt, den Kommiſſar und den Gerichtsſchreiber erkannte. „Im Namen des Geſetzes, verhafte ich Sie, Ba⸗ roneſſe Jutta von Brocksdorff, als die Mörderin der Gräfin Eleonore von Schwarzegg!“ ſagte der Staatsanwalt ernſt. 3 0 „Um Gott, Jutta,— es iſt nicht möglich! Sage, 75 es nicht wahr iſt!“ ſchrie der Graf entſetzt auf. b Die Unſelige antwortete nicht; leichenblaß Zimmer vorgefunden worden waren. Die Ba⸗ ſtarrte ſie vor ſich hin. Plötzlich aber, ehe man 1 Bukarest, 16. Aug. Ein Großfeuer frühen Morgenſtunden des Freitag en das Bukareſter Hauptzollamt faſt völlig und Rieſenſchaden verurſacht. Als die herbeieilte, waren bereits eine Anzahl ler Waren von den Flammen ergriffen, Es war äußerſt ſchwierig, dem Brand beizukommen, da man das Waſſer in Laſtautomobilen von weit⸗ her beiſchaffen mußte. Die Feuerwehr kämpfte den halben Tag und konnte trotz aller Anſtren⸗ gungen nur einige abſeits liegende Schuppen retten. Unter anderem iſt ein Magazin voller Autoreifen reſtlos niedergebrannt. In einem Keller war eine große Menge Benzin aufbe⸗ wahrt, das zur Stunde noch brennt. Die Unterſuchung hat nach Ausſagen von Augenzeugen bisher ergeben, daß Brandſtiftung vorliegt. Das Feuer brach plötzlich an mehreren Stellen gleichzeitig aus. Verſtärkt wird die An⸗ nahme einer Brandſtiftung noch durch die Tat⸗ ſache, daß gegen einige Beamte des Hauptzoll⸗ amtes vor kurzem ein Diſziplinarverfahren ein⸗ geleitet worden iſt. Die Bücher des Hauptzollam⸗ tes, die man zu retten verſuchte, wurden an ih⸗ rem Aufbewahrungsort, bis zu dem man ſchließ⸗ lich vordringen konnte, nicht vorgefunden; ſie ſcheinen ſpurlos verſchwunden zu ſein l Flucht eines blinden Hamburger Groß: . kaufmanns. 0 enb Berlin, 16. Aug.(Eigene Meldung.) Gro⸗ ßes Auffehen erregt in Hamburg die Flucht des Hamburger Großkaufmanns und Reeders Guſtav Franz Prochaska. Prochaska, der blind iſt, ſo berichtet das„Tempo“, iſt in Begleitung ſeiner Frau in ſeinem Auto geflohen, weil mehrere Klagen auf Konkursvergehen, Betrug und Un⸗ terſchlagungen gegen ihn anhängig gemacht wor. den ſinb. Das Paar iſt anſcheinend bereits ins Ausland entkommen. Die Hamburger Kriminal⸗ polizei hat einen Steckbrief gegen Prochaska er⸗ laſſen.— Wie wir kurz vor Rebaktionschluß er⸗ fahren, konnte Prochaska auf dem Altonaer Bahnhof verhaftet werden. „R 100“ in Cardington gelandet Der Weſt⸗Oſt⸗Flug geglückt. London, 16. Aug. Das Luftſchiff„R 100“ iſt heute vormittag kurz nach elf Uhr glatt in Cardington gelandet. Zuvor lag uns noch folgende Meldung vor: „R 100“ in ſtürmiſchem Wetter. wib. London, 16. Aug. Nach den letzten hier vorliegenden Meldungen war das Luft⸗ ſchiff„R 100“ geſtern um 7 Uhr abends noch 1100 Km. von der iriſchen Küſte entfernt. Abends wurde bekannt, daß„R. 100“ nach ſeiner Rückkehr vorausſichtlich eine neue Hülle erhalten wird, da die jetzige von dem ſtürmi⸗ ſchen Wetter ſchwer mitgenommen iſt. Auch das Schweſterſchiff„R. 10“, das gegenwärtig verlängert wird, ſoll eine neue Hülle erhal⸗ ten. 3000 perſonen ertrunken Waſſerflutverheerungen in China. Berlin, 16. Aug. In der nordchineſiſchen Provinz Pe-Chile haben, wie Berliner Blätter aus Peking melden, Waſſerfluten 23 Städte überſchwemmt. Zwölf Meilen Eiſenbahnſchienen wurden weggeſpült. 3000 Menſchen ſind ertrun⸗ ken. Da alle Zufuhrſtraßen unterbrochen ſind, wüten Krankheit und Hunger in dem über⸗ ſchwemmten Gebiet. ———. ſie aufhalten konnte, eilte ſie blitzſchnell durch die halbgeöffnete Tür in das Nebenzimmer, Die ihr nachfolgenden Herren kamen gerade noch recht, um zu ſehen, wie ſie durch das offene Fenſter auf den Hof ſtürzte. Gleich darauf hörte man von unten herauf einen dumpfen Fall und als man nach wenigen Augenblicken den Hof erreich⸗ te, fand man ſie dem Tode nahe. Noch einmal öffnete ſie die bereits brechenden Augen und flüſterte: „Ich war es,— ich— habe— Eleonore— ver⸗ giftet!“—— b Ein krampfartiges Zucken,— ein qualpolles Röcheln und— Jutta von Brocksdorff hatte ge⸗ endet.— 23. Kapitel. f In Brieg angelangt, begab ſich der Staats⸗ anwalt von Eynern unverzüglich in die Zelle der zwar totenbleichen, aber trotzdem ſanft und ergeben ausſehenden Gertrud Felſen und teilte ihr mit, daß ihre Unſchuld entdeckt ſei und daß die wahre Schuldige, Baroneſſe Brocksdorff, ihr Verbrechen bereits durch einen ſchrecklichen Tod geſühnt habe. 65 „Alſo wirklich die Baroneſſe? Ich ahnte es! „Sie ahnten es? Aber weshalb äußerten Sie dann Ihren Verdacht nicht?“ „Ich ſagte es Ihnen bereits bei der Schwur⸗ gerichtsverhandlung, daß ich einen beſtimmten Verdacht hegte, denſelben aber nicht äußern kön⸗ ne!“— Da Gertruds Verweilen im Gefängnis nun mehr nur noch eine bloße Formalität war, ſo veranlaßte der Staatsanwalt, daß ihr ein hüb⸗ ſches Zimmer in der Wohnung des Gefängnis inſpektors und eine ausgezeichnete Koſt zuteil wurde. Da kehrten denn bald die Roſen der Ge ſundheit auf ihren Wangen zurück. Fortſetzung folgt.) 8 U zwei Pferden in Konkurrenz treten. Saale W und Saale, Fr. Erika Schäf er⸗ dt des 0 großen Cärms“ 5 2500 000 Einwohner zählt Buenos Aires, die Hauptſtadt Argentiniens. Davon bevölkern 2 000 000 zu gewiſſen Zeiten die Straßen in allen möglichen Fahrzeugen. Nun ſind aber die Straßen von Buenos Aires, be⸗ ſonders die der inneren Stadt, nach ſpaniſchem Stil angelegt und ſehr eng. Durch dieſe Schluch⸗ ten zwängt ſich mit ungeheurem Getöſe— Buenos Aires wird die„Stadt des großen Lärms“ genannt— der ins Rieſenhafte ange⸗ wachſene moderne Verkehr. Da es an Platz fehlt müſſen die Autos an allen möglichen und unmöglichen Stellen parken, mit dem Erfolg, daß die Verkehrspolizei dauernd zu tun hat, um die Durchfahrt freizuhalten, eine faſt ausſichtsloſe Arbeit bei der ſehr lockeren Verkehrsdiſziplin der Südamerikaner. Die in amerikaniſchen und europäiſchen Großſtädten übliche und erprobte Regelung durch Lichtzeichen iſt zudem in der argentini⸗ ſchen Hauptſtadt noch nicht eingeführt. Man hat zwar in dieſer Richtung ſchwache Verſuche gemacht und einige der überfüllteſten und ge⸗ fährlichſten Straßen mit roten und grünen Lampen beglückt. In dieſen herrſcht dann auch leidliche Ordnung; umſo ſchlimmer aber ging es außerhalb dieſer Ordnungszone zu, denn da ſtauten ſich die Fahrzeuge umſo mehr, und man fuhr ſich buchſtäblich auf die Hinterräder. In Buenos Aires geſchieht nach der Statiſtik alle fünf Minuten ein Verkehrsunfall— kein Wunder! Verkehrsfachleute aus London und Neuyork waren erſtaunt über das Chaos. Die Stadt will jetzt nach ihren Vorſchlägen den unhaltbaren Zuſtänden ein Ende machen. Man plant Einſchränkung der Parkerlaubnis und Errichtung von Hochgaragen, Erweiterung der Untergrundbahn und Einführung des Licht⸗ zeichenſyſtems. Hus Nah und ern 1 Mannheim, 16. Aug. Der Tote feſtge⸗ ſtellt. Die am 15. ds. Mts. hier aus dem Rhein geländete unbekannte Leiche wurde als diejenige des in den Q Quadraten hier wohnhaft gewe⸗ ſenen Buchhändlers H. G. feſtgeſtellt. Beweg⸗ grund ſoll ein Nervenleiden geweſen ſein Ludwigshafen, 16. Aug. Zwei Verkehrs unfälle. Am Freitag abend gegen 9.30 Uhr rannte ein von einem Mannheimer Ingenieur geſteuertes Kleinauto auf der Fahrt durch die Frankenthalerſtraße gegen den unbeleuchteten Anhänger eines Kraftwagenzuges. Dabei wurde das Kleinauto vollſtändig demoliert und der Füh⸗ rer und deſſen mitfahrender 31jähriger Bruder, ein Kaufmann aus Mannheim, erheblich verletzt. Die Verletzten wurden ärztlicher Behandlung zu. geführt; Lebensgefahr beſteht nicht.— In der Mundenheimer Straße wurde geſtern nachmittag ein 51jähriger Pflaſterer von Niederkirchen, der auf dem Fahrrad in Richtung Mundenheim fuhr, von einem nachkommenden Motorradfahrer an⸗ gefahren und zu Boden geſchleudert, Mit einer Gehirnerſchütterung und Prellungen wurde er dem Krankenhaus zugeführt, konnte aber nach wanne eines Notverbandes wieder entlaſſen erden. Speyer, 16. Aug. Abſchluß des Dom jubiläums. Die Speyerer Domjubiläums⸗ Feierlichkeiten fanden am geſtrigen Mariä-Him⸗ melfahrtstag mit der erſtmals veranſtalteten mächtigen Kundgeubng für die katholiſche Glau- bensſache, mit einer Wallfahrt zum neuen Gna⸗ denbild des Domes und mit einer im Katholi⸗ ſchen Vereinshauſe abgehaltenen letzten Ver- ſammlung des Domfeſtausſchuſſes einen würdi⸗ gen Abſchluß. Niederramſtadt, 16. Auguſt. Stillegung der Odenwälder Hartſteinin duſtrie. Die Odenwälder Hartſtein⸗Induſtrie hat ihren Betrieb wegen Mangels an Aufträgen gänzlich ſtillgelegt und die Belegſchaft entlaſſen. Die üb. rigen Betriebe ſind ebenfalls nicht mehr voll be⸗ ſchäftiat. Daärmſtadt, 16. Aug. Glanz en des Ergeb⸗ nis zum Jubiläums⸗Reit und Fahr turnier. Wie bereits gensdet, hat der Nen⸗ nungs chluß zum Darmſtädter Jubiläums⸗Reit⸗ und Fahrturnier, das am 30. und 31. Auguſt ſtattfindet, ein ganz vorzügliches Ergebnis gezei⸗ tigt, Wir ſind in der Lage, bereits heute eine Auswahl der bedeutendſten Turnierſtälle zu ver⸗ öffentlichen. die ihre Meldungen abgegeben ha⸗ ben. Der Berliner Stall des Hauptmann Hartmann wird ſich mit ſeinen erſtklaſſigen Sprungpferden um den„Großen Preis von Darmſtabt“, einem ſchweren Jagdſpringen um 600 RM., bewerben. Er ſchickt die Pferde Balmung, Defked, Alraune und Freidenker, die bereits ſämtlich in ſchweren Konkurrenzen er⸗ folgreich waren. Aus Mannheim iſt de Turnierſtall Würzweiler mit zwei vorzügliche. Springpferden vertreten, und zwar mit der hol⸗ ſteiniſchen Rappſtute Zierde und der gleichfalls in Holſtein gezogenen Walküre. Der Frenk. furter Stall Gottſchalk hat fünf Pferde gemel. det: Solda. Pivita, Doria, Flieger, Prinz Sie⸗ gismund. Dr. Wienand⸗ Sprendlingen ent. ſendet Sherry, Altgold und Flip. Frau Irmgard von Opel Schloß Weſterhaus bei Ingelheim läßt ihre Farben durch Hobel,. Nanuk und Arkan vertreten. Der Mainzer Stall Rapp will mi Von be⸗ kannten Amazonen nehmen teil: die bekannte Turnier. und Rennreiterin und derzeitige Sport. ſtudentin an der Hochſchule für Leibesübungen Charlottenburg, Frl. Vierling. Mannheim mit argbel und Ja, Fr. Erika Kreuzer ⸗Schloß ut Chriſta„Frl. 5 een und Jura, Frl. Roſa furt, Nette⸗Frankfurt, Flersheim⸗Frankfurt, Bek⸗ ker-Wiesbaden, Prof. Hoffmann⸗Ludwigshafen uſw. Selbſtverſtändlich iſt auch die Beteiligung aus Darmſtädter Kreiſen des Pferdeſportes au⸗ ßerordentlich groß, wie auch die heſſiſchen Rei⸗ tervereine und Pferdezüchter beſonders in den Fahrkonkurrenzen zahlreich in Wettbewerb tre⸗ ten werden.— Das Darmſtädter Jubiläums- Reit- und Fahrturnier dürfte bei ſo glänzendem Nennungsergebnis außerordentlich guten und ſpannenden Sport bieten. 5 D Im Flugzeug Beim Wind war ich geladen heut Vom Frühbrot bis zum Nachtgeläut. Den Flügelſchuh am leichten Fuß Winkt ich der Heimat meinen Gruß. Die Schwalbe zickzackt um den Turm, Da heb ich mich ſchon hoch im Sturm. Nun ſinkt der Flug, es wogt das Korn a Goldſchwer, umhegt vom Heckendorn, Dor blonden Maid im Feld den Kuß. Da rauſcht ſchon auf mein deutſcher Fluß. ſommer bezw. der Altweiberſommer noch Vet wiege Hier eine Hand voll Ruch uind Duft Den fernen Toten in die Gruft. Dann hoch hinauf, wo Burgen ſtehn— Glück zu, ſeid ſtark, auf Wiederſehn! Beim Wind war ich geladen heut Vom Frühbrot bis zum Nachtaeläut. 6 Otlo Haus. Lokale Nachrichten Ein Auguſt⸗Sonntag. Es war wenig von der ſommerlichen Hitze zu ſpüren, die man empfindet bezw. ſich vorſtellt, wenn man in einer anderen Jahreszeit den Namen Auguſt ausſpricht. Es ſcheint ſich zu bewahrheiten, daß auf einen ſchlechten Winter auch ein ſchlechter Sommer kommt; denn die wirkliche Sommerzeit iſt bereits vorbei. Hoffen wir, daß uns der Spät⸗ einige ſchöne Tage bringt. Zwar weht der Wind schen über die Stoppelfelder, doch braucht das Wetter trotzdem nicht herbſtlich zu ſein.— Ueber Sonn- tag war nicht gar zu viel los. Es iſt dies ſicher⸗ lich hauptſächlich auf die ſchwere wirtſchaftliche Not zurückzuführen. Getraut ſich doch heute kein Ver- ein mehr ein größeres Feſt abzuhalten, aus Angſt vor dem Fiasko und dies mit Recht.— Der Deutſche Baugewerksbund feierte im Karpfenſaal Jubiläum, 8 Mitglieder und der Leiter der hieſi⸗ gen Zahlſtelle, Herr Michel Müller, wurden für 25jährige Mitgliedſchaft und Tätigkeit zum Wohle des Verbandes, geehrt. Der Feſtredner fand herz⸗ liche, wohlempfundene Worte der Ehre und Aner⸗ kennung. Der Volkschor hatte ſich mit ſeinem Frauen⸗ und Männerchor zur Verfügung geſtellt und umrahmte die Feier mit finnvollen Liedervor⸗ trägen, ſodaß dieſelbe recht harmoniſch, zur Zufrie⸗ denheit aller Teilnehmer verlief.— Der Sonntag Nachm. brachte neben ſportlichen Veranſtaltungen verſchiedene Verſammlungen. So hielt der Medi⸗ zinalverband im Saftladen eine halbjährige Gene- ralverſammlung ab, die recht gut beſucht war.— Der kathol. Arbeiterverein hatte Verſammlung im Schützenhof, die ſich eines guten Beſuches erfreute. — Die Jungbauern hielten abends im Engelſaale eine Erntefeier ab, die in allen ihren Teilen ſehr ſchön verlief. Im Kreiſe von Mitgliedern, Ange- hörigen und Freunden wurden einige gemütliche, gehaltvolle Stunden, froher und angenehmer Er⸗ holung verbracht.— In verſchiedenen Lokalen waren Tanzunterhaltungen, wo ſich die tanzfreudige Jugend vergnügte. „Die ſieben Wochen nach dem Sieben⸗ ſchläfertag, an welchem es bekanntlich regnete, ſind jetzt vorbei. Diesmal hat die Prophezeihung, die an den Siebenſchläfertag knüpft, ſo ziemlich recht behalten. Heute hatten wir erſtmals ſeid langer Zeit wieder einen richtigen Sommertag. den Bezirksliga⸗-Verein 08 Mannheim endete mit * Motorradunglück. Geſtern nachm. um 4 Uhr verunglückte an der Ecke Lorſcher⸗Rat⸗ hausſtraße Herr Alex Fiſcher, Sohn des Herrn Mineralwaſſerfabrikanten Anton Fiſcher derart, daß er aus noch nicht geklärten Gründen die Herrſchaft über das Rad verlor und mit voller Wucht gegen die Scheune des Herrn Nathan Mayer rannte, wobei er ſich ſo ſtarke Verletzungen zuzog, daß er in das hieſige Krankenhaus verbracht werden mußte. Wie wir erfahren, wurde eine ſtarke Gehirnerſchüt⸗ terung feſtgeſtellt. * Ein Rieſenkartoſfelkraut. Der in dieſem Jahre reichlich niedergegangene Regen hat das Wachstum der Kulturen in Garten und Feld ſehr gefördert. Ueberall wo man hinſieht, hat ſich alles in erfreuender Weiſe gut entwickelt. Was uns aber heute unſer Mitbürger Herr V. Mandel, Waldſtraße 19, in unſerer Geſchäftsſtelle vorzeigte, dürfte denn doch eine Seltenheit ſein. Er zeigte uns ein Rieſenkartoffelkraut in der Größe von 2,20 Meter. Herr Mandel erntete aus dem Rieſenſtock 3 Pfund bezw. 7 große Kartoffeln der Saat„Edeltraut“ von der Firma Alois Walter. Gewachſen iſt der Stock auf ſandigem Gartenge— lände. Außer den großen Kartoffeln hangen noch viele kleine Knollen an der Wurzel. Bis zur Reife im Oktober wäre die Ernte gewiß noch reichlicher ausgefallen. Ein Kartoffelglück! »Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 2 wegen Ruheſtörung; 1 wegen Sachbeſchädigung; 1 wegen Diebſtahl und 1 wegen Störung der Sonntagsruhe(Ein Mann hat am Mariä Himmelfahrtstage den Kamin an ſeinem Haus ausgebeſſert.) *Erwerbsloſen-Verſammlung. Die Erwerbsloſen und Ausgeſteuerten hatten ſich heute nachm. um 1 Uhr im Central-Theater verſammelt, um zur Frage der Wohlfahrtsunterſtützung uſw. Stellung zu nehmen. Nähere Einzelheiten fehlen noch. Sport u. Spiel Waldſportplatz Das Freundſchaftstreffen der„Grünen“ gegen einem klaren Sieg von 2:1 der Platzherren. Trotz 2 Mann Erſatz ſpielten die„Grünen“ einen techn. reifen Fußball. Bei dem Gegner vermißte man Bezirksligareife. K.- Sport Die 1. Mannſchaft der DI K. weilte geſtern bei einem Sportwerbetag in Hernsheim und ſiegte gegen den Gegner DiK.⸗Hochheim in ſeltem ſchönen Spiel 3:1 Bekanntmachung. Betr.: Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. Am Mittwoch, den 20. Auguſt 1930, vorm. 9 Uhr, werden im Gaſthaus zum„Engel“ nach- folgende Grundſtücke verſteigert: Oberlück 7. Gew. Nr. 38 „ 1„ 41 Kl. Neuer Garten Nr. 18 Kl. Striethen Nr. 18 Sandgaben Nr. 17 Gr. Neuenacker im Kl. Bruchfeld Nr. 14 Kl. Neuenacker im Kl. Bruchfeld Nr. 75 Großbruchfeld 2. Gew. Nr. 68 Allmenfeld 2. Gew. Nr. 38 Rothfeld 2. Gew. Nr. 9 Dreiruthen Nr. 6 Vierruthen Nr. 66 Krottenwieſe(Acker) Nr. 63 Oberbruchweide 1. Gew. Nr. 10 Betr.: Verſteigerung von Obſt. Am Mittwoch, den 20. ds. Mts., vorm. 9 Uhr, wird im Saale des Gaſthauſes zum Engel ſämtliches Spätobſt an die Meiſtbietenden öffent⸗ lich verſteigert. Viernheim, den 18. Auguſt 1930. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Anglüchließes Neanel: Mae Biabeben nun Wirbelskurm Blick über den Hafen von Neapel. Neapel, erſt vor kurzem durch das Erdbeben ſchwer betroffen, iſt jetzt von einem furchtba⸗ ren Wirbelſturm heimgeſucht worden. Häuſer und Mauern ſtützten ein und begruben zahl- reiche Menſchen unter ſich, zu gleicher Zeit ſetz te ein Regen die Straßen metertief unter Waſ⸗ 0 0 4 Tote wurden bis her gemeldet. 1 ſer. Faſt Verletzte un Mugenbeig eiöffnel den Wafil kampf Der Vorſitzende der Deutſchnationalen Volkspartei Hugenberg eröffnete im Berliner Sportpalaſt den Wahlkampf durch eine pro- grammatiſche Rede, die er im Rahmen einer großen deutſchnationalen Pacteikundgebung hielt. 5 Bekanntmachung. Als zugelaufen wurde ein Schäferhund, Baſtard⸗ Rüde, wolfsgrau, gemeldet. Der Eigentümer wolle ſich bis ſpäteſtens Mittwoch, den 20. ds. Mts., vorm. 10 Uhr, bei unterzeichneter Behörde melden, andernfalls um die angegebene Zeit die Verſteige⸗ rung des Hundes erfolgt. Viernheim, den 7. Auguſt 1930. Heſſiſches Polizeiamt: J. V. Kraus. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt: 451 Stück Verkauft: 354 Stück Milchſchweine das Stück 19— 29 Mk. Läufer das Stück von 32—60 Mk. Einleger das Stück 72 Mk. 000 ĩͤ v Haben Sie Hynothekzinsen Aütwertungs- oder ſonſtige Mpolneken zu zahlen? Brauchen Sie Seld für geſchäftliche oder ſonſtige Zwecke? ir geben es innen Linströl. Beſuchen Sie den Vortrag am Dienstag, den 19. Ang. 1930, abends 8 Uhr im Lokal „Zur Sambrinushalle“. „SpRRSI“ Gemeinnützige Spargenoſſenſchaft e. G. m. b. H., Singen a. H. Generalvertretung: krust feuchimann, annzeim- Heckarau Schulſtraße 39. Bezirksvertretung: 40 J. Mandel, Viernheim. Mar. Jünglingsſodalität Viernheim. Morgen Dienstag abd. punkt halb 9 Uhr wichtige Verſammlung des Jungmännerbundes im Ireiſchütz(Kettelerſälchen.) Kreisſporttag. 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