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Programm: 5½ Uhr: Festgeläute und Weckruf. 8/„: Aufstellung der Sodalität und DJK. kath., Vereine Gäste und Fahnenabordnungen am Freischütz zum Kirchgang. 9„ Pestgottesdienst. 10„: Abmarsch zum Sportplatz; darnach: Leichtathletische Vorkämpie; 1/„: Pestandacht. 2„: Festzug von der Zwölfapostelkirche zum Sportplatz; darnach: Lolchtalnleltsene Ens cheaungskämole. droe Stallelute, Schauleenhleg. Fucbalsglele Hernheim.— Side EI Maanneim Mernneim d..— burstau g.. um festmuslk: Vereinigte Feuerwehrkapelle. en 2 Eintritt 8 Morgens 20 Pfg. Nachmittags: 50 Pfg., Damen, Mitglieder und Erwerbs- lose bei Vorzeigen der Karte 30 Pfg. Die gesamte Einwohnerschaft wird zu dieser Veran- staltung herzlichst eingeladen. Deutsche Jugendkraft. ö g f Tomaten⸗Erdbeere! Hervorragende letzte Neuheit mit rieſigem Ertrag. Die leuchtend roten Früchten hängen wie Tomaten an ſtraffen Stielen, ſind frühreif, vollſaftig und haben köſtlichen Annanasgeſchmack. 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Auguſt 1930 ver⸗ ſteigere ich in Viernheim teilweiſe im Verſteige⸗ rungslokal an Ort und Stelle öffentlich, zwangs⸗ weiſe, meiſtbietend gegen Barzahlung: Mobilien, Eiurichtungs⸗ und Gebrauchsgegen⸗ ſtände aller Art, darunter insbeſondere ein Büffet, 1 Kredenz, 1 Vertikow, 1 Sofa, 1 Chaiſelongue, 1 Rauchtiſch, 1 Kleiderſchrank, ferner 1 Piano, 1 Nähmaſchine Heyd u. Neu, 1 Betonmiſchmaſchine, 1 Faß Wein ca 118 ltr. u am. Zuſammenkunft der Steigliebhaber nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus zum Pflug, Weinheimerſtraße. Lampertheim, den 21. Auguſt 1930. Köhler Gerichtsvollzieher in Lampertheim. furngenosseuschaft 1053 Sonntag, den 24. Anguſt, letztes Serienſpiel der 1. u. 2. M. gegen .I. V. Wallstaut in Wallſtadt Auf unſerem Platze vorm. 10 Uhr Handball Freundſchaftsſpiel gegen Seckenheim. Freitag abd. Spielerverſammlung im Saftladen. Heute Donners⸗ tag 7 Uhr Training für ſämtliche Sportler und Sportlerinnen auf dem Sportplatz. Meldungen für das Sportfeſt in Großſachſen müſſen abgegeben werden. Die Handballer müſſen auch erſcheinen, da die Mannſchaft für Sonntag geſtellt wird. Die Sportleitung. — Täglich friſchen Pim a Süen Apfelwein Liter 40 Pfg. Spal- alter Apfelwein e e, Tubelsengel Obſt⸗ und Weinkelterei peter Noschauer Pfund 10 Pfg. bei zum Rebſtock Effler, Wieſenſtr. 23. E Lästiger Schweillgeruch Bei übermäßiger Schweißabſonderung an Händen, Füßen und in den Achſelhöhlen, ſowie Geruchsbe läſtigung, beſond. bewährt e orm- Creme. Tube 1 Mk. In allen einſchlagigen Geſchäften erhältlich iernhei ennheimer Tageblatt—. Blernheimer Nachrichten) Viernh eim Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte 5 1 0 lich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. untagsblätt„Sterne und Blumen“, halbjähr ich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalenber.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim . recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt nkfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtells Rathausſtr. Ar. 193 er 8 er Anzeiger (Blernheimer Bürger-⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Zeitung Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Feen koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands e Aan Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plaßzvorſchriften bei Anzeigen werben nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Scholz will gemeinſamen Wahlaufruf Schreiben des Führers der Deutſchen Volkspartei an die Staatspartei enb. Berlin, 21. Aug.(Eigene Meldung!) Wie wir erfahren, hat der Führer der Deut⸗ ſchen Volkspartei, Reichsminiſter a. D. Dr. Scholz, der Deutſchen Staatspartei den Aufruf übermittelt, der von der Konſervativen Volks⸗ partei, der Wirtſchaftspartei und der Deutſchen Volkspartei ausgearbeitet worden iſt, und in einem Begleitſchreiben angefragt, ob die Staatspartei bereit wäre, dieſen Aufruf mit⸗ zuunterzeichnen. Mit der Frage iſt die Bitte verknüpft, eine Antwort bis Freitag vormittag geben zu wollen, weil der Aufruf morgen ver⸗ öffentlicht werden ſoll. Der Aktionsausſchuß der Deutſchen Staatspactei wird heute nach⸗ mittag zuſammentreten, um ſeine Entſcheidung über die Anfrage von Dr. Scholz zu treffen. Die Meldung eines Mittagshlattes, daß Reichsminiſter Treviranus an die Staatspartei herangetreten ſei, trifft nicht zu. Gemeinſamer Wahlaufruf der Vollspartei, Wirtſchaftspartei und der Konfervativen. Berlin, 21 Aug. Die Korreſpondenz“ veröffentlicht einen von der Deutſchen Volkspartei, der Wirtſchaftspartei und der Konſervativen Volkspartei erlaſſenen gemeinſamen Wahlaufruf, der für die Deutſche Volkspartei von Dr. Scholz und Kempkes, für die Wirtſchaftspartei von Drewitz und Sachſen⸗ berg für die Konſervative Voikspartei von Treviranus und von Lindeiner-Wildau unter⸗ zeichnet iſt. Er hat folgenden Wortiaut: Die unterzeichneten Parteien haben ſich im letzten Reichstag für das vom Reichspräſiden⸗ ten von Hindenburg begonnene Reſormwerk auf finanziellem, ſozialem, wirtſchaftlichen und ſtaatlichen Gebiet und ſeine Sicherung und Erweiterung eingeſetzt. Sie halten ſeine Durch⸗ führung für das dringendſte Gebot der deut⸗ ſchen Innenpolitik zur Sicherung der deutſchen Wirtſchaft, insbeſondere der deutſchen Land⸗ wirtſchaft zur Rettung des deutſchen Oſtens, zur Erhaltung der Grundlage der ſozialen Ge⸗ ſetzgebung, zur Wiedereingliederung des Milli⸗ onenheeres der Arbeitsloſen in den Wirt⸗ ſchaftsprozeß, zur Wiederherſtellung der Auto⸗ rität des Staates. Angeſichts der Not von Volk und Vaterland halten ſie an dieſen Zielen feſt und werden ſich dafür im Wahlkampf einſetzen. Darüber hinaus aber werden die Parteien bei voller Aufrechterhaltung ihrer politiſchen und organiſatoriſchen Eigenart und Selbſtändigkeit dafür Sorge tragen, daß auch im künftigen Reichstag die Grundlagen parlamentariſcher Zuſammenarbeit zur Durchführung dieſes Hin⸗ denburgprogramms geſchaffen werden. Berlin, 21. Aug. Zu dem gemekaſamen Wahlaufruf der drei Parteien wird von der Zentralleitung der Wirtſchaftspartei mitgeteilt: Die bekanntgegebene angebliche Erklärung der drei Parteien, Konſervative Volkspartei, Deut⸗ ſche Volkspartei und Wirtſchaftspartei iſt ein Anfang der Woche ausgearbeiteter Entwurf, der noch die Genehmigung der zuſtändigenPar⸗ teiinſtanzen finden ſollte. Deshalb war verein⸗ bart, eine Veröffentlichung erſt am Freitag o. Samstag vorzunehmen. Die vorzeitige Ver⸗ öffentlichung iſt alſo erfolgt ohne Zuſtimmung der Leitung der Wirtſchaftspartei, die ausdrück⸗ lich am Donnerstag auf telephoniſchen Anruf in der Parteizentrale abgelehnt worden iſt. Der Reichsausſchuß der Partei, der in derar⸗ tigen Dingen zu entſcheiden hat, tagt am 26. Auguſt. „Natiovalliberale Die Wirtſchaftspartei an gemeinſamen Aktionen unintereſſiert. Berlin, 21. Aug. Zu den durch die Preſſe gegangenen Kombinationen, die ſich an die An⸗ terhaltungen der Herren Scholz, Treoiranus, und Sachſenberg knüpfen, teilt der zweite Par⸗ teivorſitzende der Wirtſchaftspartei Abg. To⸗ loſſer, für die Parteileitung mit: Dieſe Un⸗ terhaltungen ſtellen eine rein perſönliche Füh⸗ lungnahme dar. Die Wirtſchaftspartei habe nicht mehr die Abſicht, irgendwelchen gemeinſa⸗ men Aktionen der angedeuteten Art beizutre— ten. Freitag, den 22. Auguſt 1930 1 Abſage der Staatspartei? Beratungen des Aktionsausſchuſſes der Staatspartei. wtb. Berlin, 22. Aug. Der Aktionsausſchuß der Staatspartei hat am Donnerstag Abend im Preſſehaus über die Reichsliſte der Partei und über die briefliche Anfrage der Deutſchen Volks- partei wegen der eventuellen Beteiligung der Staatspartei an einem gemeinſamen Aufruf der DVP., der Konſervativen Partei und der Wirt— ſchaftspatei beraten. Die offizielle Bekanntgabe des Beratungsergebniſſes ſoll am Freitag erfol— gen.— In gut unterrichteten Kreiſen wird er— klärt, daß die Antwort der Staatspartei an die DVP. nicht alle Brücken für eine Zuſammenarbeit abbrechen wolle, doch werde man ſich gegen die Einbeziehung des Namens des Reichspräſidenten in den Wahlkampf wenden. Auch wolle man nicht das letzte Rad am Wagen ſein. Vor Beilegung des Streites in Brüſſel? Tſchechiſch⸗polniſche Zugeſtändniſſe in der deutſchen Frage wtb. Brüſſel, 21. Aug.(Radio.) Der mit der Prüfung der deutſchen Frage beauftragte Unterausſchuß des Internationalen Studenten⸗ kongreſſes begann heute ſeine Arbeiten. Die Deutſchen nehmen nur als Beobachter teil. Da die Deutſchen erklären, ſie hätten in der Sitzung am Dienstag noch einmal sprechen wollen, da die Worte des tſchechiſchen Red⸗ ners der die Deutſche Studentenſchaft als einen nationaliſtiſchen Verband bezeichnet hatte, verletzt hätten, ſuchten engliſche und ſchweize⸗ riſche Mitglieder zu vermitteln. Sie hoffen, daß die Deutſchen an den Arbeiten weder teil⸗ nehmen werden und der tſchechiſche Telegierte erklären werde, er habe die Deutſchen nicht kränken wollen. Nach Mitteilung von Kon⸗ greßteilnehmern haben der tſchechiſche und der polniſche Vertreter in der deutſchen Frage große Zugeſtändniſſe gemacht. Vor dem Nücktritt General Heyes von Hammerſtein⸗Equard als Nachfolger Berlin, 21. Aug. Der Chef der Heereslei⸗ tung, Generaloberſt Heye, über deſſen Rück⸗ trittsabſichten ſchon vor einiger Zeit einiges durchgeſickert war, wird, wie— lt.„Frankf. Ztg.“— jetzt wohl feſtſteht, gegen Ende des Jahres aus ſeinem Poſten ausſcheiden Als ſein Nachfolger dürfte der Leiter des Truppenamts im Reichswehrminiſterium, Generalmajor von Hammerſtein⸗Equard, in Betracht kommen, der ſeit etwas eineinhalb Jahren auf dieſem wich⸗ tigen Poſten ſtand. Falſche Gerüchte über das Reichswehr— miniſterium. wtb. Berlin, 21. Aug. Ein Berliner Abend⸗ blatt bringt das Gerücht von dem demnächſtigen Rücktritt des Generals Heye in Verbindung mit Beſtrebungen einer angeblich von General Schlei⸗ cher geführten Partei im Reichswehrminiſterium, die auf engen Anſchluß an Sowjetrußland hin⸗ arbeite. Dieſe Nachricht iſt gänzlich unwahr und zudem längſt widerlegt. General von Schleicher hat ſchon vor längerer Zeit öffentlich erklärt, daß er die ihm zugeſchriebenen Pläne aufs ſchärſſte mißbillige. Ebenſo unwahr iſt die Behauptung, es gebe verſchiedene volitiſche Strömungen im Reichswehrminiſterium. Die Politik des Reichs⸗ wehrminiſteriums beſtimmt lediglich der verant⸗ wortliche Miniſter und niemand anders. Die Nachricht des Blattes iſt lediglich als unverant⸗ wortliche Senſationsmache zu bezeichnen. Rücktritt General Heyes? enb. Berlin, 21. Auguſt.(Eigene Meldung.) Nachdem geſtern die Meldung, daß General Heve von ſeinem Poſten als Chef der Heeresleitung zurücktreten und durch den Chef des Truppenam⸗ tes im Reichswehrminiſterium, Generalmajor Kurt Frhr. von Hammerſtein⸗Equard, erſetzt werden ſoll, ausdrücklich dementiert wurde, grei⸗ ſen die heutigen Abendblätter die Meldung er⸗ neut guf und begründen ſie ausführlich. Es iſt danach mit ziemlicher Sicherheit anzunehmen, daß General Heye am 1. Dezember von ſeinem Po⸗ ſten ſcheiden wird. Ueber die Gründe, die zum Rücktritt General Heyes führen ſollen, gehen die Anſichten ausein— ander. Die„Voſſ. Ztg.“ ſieht in dem Wechſel in der Führung der Heeresleitung einen großen Fortſchritt, eine begrüßenswerte Verjüngung der Leitung der Reichswehr und ſtellt dem General— major von Hammerſtein das Zeugnis aus, daß er als einer der klügſten Offiziere im Reichs— wehrminiſterium gilt. Man gehe nicht fehl, wenn man ihn zu den Intimen ſeines politiſchen Reſ⸗ ſortchefs, des Generals von Schleicher rechne. Sie iſt ſich allerdings darüber klar, daß es hef⸗ tige Angriffe gegen die Perſonalveränderung in der Leitung der Reichswehr geben wird. General von Hammerſtein gilt als abſolut regierungs— treuer Offizier und iſt, weil er zur Regierung ſtand, während des Kapp-Putſches ſeinerzeit von ſeinem Schwiegervater, dem Kapp⸗-General Lütt⸗ witz, ſeſtgenommen worden. Das„Acht⸗Uhr⸗Abendblatt“ ſchreibt:„General— Oberſt Heye, der Chef der Heeresleitung, ſoll Anfang Oktober zurücktreten. General Heye ſelbſt denkt nicht daran, freiwillig zu gehen, es ſei denn, daß er dazu von höherer Stelle gezwun⸗ gen wird. Er befindet ſich zur Zeit zur Inſpek⸗ tion der Truppen im Münſterlager. Man muß annehmen, daß die Gerüchte über ſeine Verab⸗ ſchiedung diesmal ernſter zu nehmen ſind als früher. Sprengſtoffattentat auf ein Gewerkſchaftshaus wtb. Hannover, 2. Aug. Heute in den frü⸗ heſten Morgenſtunden iſt im hieſigen Gewerk⸗ ſchaftshaus ein Paket niedergelegt worden, das ſpäter aufgefunden und geöffnet wurde. In dem Paket befand ſich eine Höllenmaſchine, die ſehr ſorgſam konſtruiert war und als Spreng⸗ körper eine Granate mit einem hochbriſanten Syeengſtoff enthielt. Durch einen glücklichen Umſtand hat das automatiſche Werk der Höl⸗ lenmaſchine verſagt und die Exploſion iſt un⸗ 4e. Jahrgang terblieben. Aus der Art der Ankage iſt zu ſchließen, daß die Exploſion eine ſchwere Ber⸗ heerung angerichtet hätte. Der Täter n uube⸗ kannt, die Ermitttlungen ſind im Gange. Tagesnachrichten Neue Grenzverletzung durch polniſches Militärflugzeug ſeſtgeſtellt. nb. Berlin, 22. Aug.(Eigene Meldung!) Coſtern nachmittag bald nach 3 Uhr hat— wie dem Lokal⸗Anzeiger“ aus Flatow gemeldet wird— ein polniſches Militärflugzeug, deſſen Hoheitszeichen einwandfrei zu erkennen waren, in wenigen hundert Metern Höhe Flatow über⸗ flogen. Es kam aus der Richtung Schwentau, ging mit abgebroſſelten Motoren über den Bahnhof tief herunter, wandte ſich dann dem Landratsamt zu und ſchlug ſchließlich die Nich⸗ tung der Oſtbahn ein, um dann direkt auſ die polniſche Grenze zuzuſteuern. Neun Ruſſen wegen Aufkauf von Silbermün⸗ zen hingerichtet. witb. Moskau, 22. Aug. Nach einer Melnung der Telegraphenagentur der Sowjetunion wur⸗ den geſtern neun Perſonen, die ſich mit dem Ankauf von Silbermünzen und ausländiſchen Deviſen beſchäftigten, und die gleichzeitig konterrevolutionäre Gerüchte verbreiteten, vom Kollegium der ſtaatlichen, politiſchen Ver⸗ waltung zum Tode verurteilt; das Urteil wurde vollſtreckt. Zehn Tote, fünf Vermißte bei einem Grubenunglück in der Ukraine. witb. Moskau, 22. Aug. Nach einer Mel⸗ dung der Telegraphen⸗Agentur der Sowjet⸗ Union ſind in der Grube Kapitalnaja. Bezirk Stalino infolge einer Exploſion zehn Arbeiter umgekommen. Das Schickſal von weiteren fünſ Arbeitern iſt noch unbekannt. Engliſche Thronerbin geboren. wib. London, 22. Aug. Die Herzogin von Pork wurde geſtern von einer Tochter entbun⸗ den. Das Herzogspaar beſitzt bereits eine vier⸗ jährige Tochter. Alſo wieder kein Thronerbe! Keine bürgerliche Einheitsliſte in der Pfalz. Neuſtadt a. d. H., 22. Aug. Die zwiſchen den bürgerlichen Parteien und ver⸗ ſchiedenen Wirtſchafts⸗Organiſationen bis in die ſpäten Abendſtunden geführten Verhand⸗ lungen zwecks Aufſtellung einer bürgerlichen Einheitsliſte in der Pfalz ſind geſcheitert, da man ſich nicht auf gemeinſchaftliche Kandidaten einigen konnte. Es wurde lediglich eine Art von Burgfrieden für eine gewiſſe Schonung im Wahlkampf vereinbart und gegenſeitig die Bekämpfung der radikalen Parteien zu⸗ geſichert. geſtern Der Flug Berlin— Tokio. wtb. Moskau, 22. Auguſt. Der japaniſche Flieger Seija Poſhihara, der geſtern früh in Smolensk, wo er eine Zwiſchenlandung vor⸗ nehmen mußte, geſtartet war, iſt in Moskau ein. getroffen. te en aan Ein engliſche Yacht untergegangen. wib. Fowey(Cornwall), 21. Aug. Die Yacht „Islander“ der königlichen Vachtflotille kenterte geſtern in der Lantivet-Bucht. Die ganze Be⸗ ſatzung G Männer und 1 Frau) ſind ertrunken. Weitere Kündigungen im Ruhrbergbau. witb. Dortmund, 21. Aug. Beim Stillegungs⸗ kommiſſar ſind folgende Anträge auf Bergarbei⸗ terentlaſſungen geſtellt worden: Zeche Bruch ſtraße in Langendreer 250 Mann, Karolinen⸗ glück in Bochum 250 Mann, Prinzregent in Bo⸗ chum 100 Mann. Die Kündigungen ſollen zum 5, September ausgeſprochen werden. —— Reichswehroffiziere 1 vor dem Reichsgericht Die angebliche Zellenbildung in der Reichswehr enb Berlin, 21. Aug. Das Reichsgericht wird ſich im nächſten Monat mit einem außerordent⸗ lich intereſſanten Straffall beſchäftigen. Der Prozeß dürfte wertvolle Aufklärungen über die nationalſozialiſtiſchen Zellenbildungsverſuche in der Reichswehr bringen. Wie erinnerlich, wurden im Frühjahr dieſes Jahres in Ulm drei junge Reichswehroffiziere verhaftet: Oberleutnant Hans Wendt, Leutnant Richard Scheringer und Leut— nant Hans Ludin, all drei von dem in Ulm in Garniſon liegenden Feldartillerie-Regiment Nr. 5. Oberleutnant Wendt hat inzwiſchen ſeinen Ab⸗ ſchied genommen und iſt Beamter bei der Nati⸗ onalſozialiſtiſchen Partei in Kaſſel geworden. Den Angeklagten wird vorgeworfen, daß ſie 1. es verſucht haben, im Dezember 1929 in Ulm, Han⸗ nover Berlin und Eiſenach die Verfaſſung des Deutſchen Reiches gewaltſam zu ändern, 2. den Verſuch gemacht zu haben, Militärperſonen auf⸗ zuforderr und anzureizen, ihren Vorgeſetzten den Gehorſam zu verweigern, 3. durch mündliche Aeußeru⸗zzgen Mißvergnügen in Beziehung auf den Dienſt unter ihren Kameraden erregt zu ha⸗ Len, 4. vorſätzlich einen dienſtlichen Befehl nicht seſolgt und eine Gefahr für die Schlagfertigkeit der Truppe herbeigeführt zu haben. Die Ermittlungen der Anklagebehörde haben ergeben, daß die drei Offiziere im Kreiſe ihrer Kameraden und anderer Bekannten oder Freunde vielfach politiſche Fragen beſprochen haben, ob- wohl„Politik in der Reichswehr“ verboten iſt. Sie haben bei ihren Unterhaltungen wiederholt die Auffaſſung vertreten, daß der Gang der Wehrhaftigkeit in Heer und Volk nicht genügend gefördert würde und daß auf eine„nationale Er⸗ neuerung“ hingearbeitet werden müſſe. Sie ver⸗ traten die Anſicht, daß die Politik der Reichsre⸗ gierung und des Reichswehrminiſteriums dieſen Beſtrebungen abträglich ſei und daß nur die na⸗ tionalen Verbände die nationale Erneuerung er- reichen könnten. Als beſonders verhängnisvoll wurde von ihnen und ihren Freunden der Rück⸗ tritt des Generals v. Seeckt und des Reichswehr⸗ miniſters Geßler empfunden. Am Tage Allerheiligen 1929 fuhren die Offi- ziere gemeinſam nach München und ſuchten dort den Schriftleiter des„Völkiſchen Beobachters“ auf, dem ſie ihre Wünſche vortrugen. Bei einer mehrere Stunden währenden Unterhaltung kam man überein, daß die jungen Offiziere zunächſt innerhalb ihres Truppenteils für den von ihnen ausgeſprochenen Gedanken wirken, dann aber auch bei befreundeten Regimentern Anhänger werben ſollten. Nach Ulm zurückgekehrt, begannen die An⸗ geklagten im Sinne dieſer Beſprechung zu wirken und auch an anderen Orten für die Abſichten ſich zu betätigen, Durch die dienſtliche Meldung ei⸗ nes ins Vertrauen gezogenen Offiziers erhielten die vorgeſetzten Kommandoſtellen Kenntnis von in Plänen, worauf die Verhaftung der nunmehr Angeklagten angeordnet wurde. Der Prozeß wird vorausſichtlich öffentlich ver— bandelt werden und mehrere Tage in Anſpruch nehmen, da zahlreiche Zeugen geladen ſind. Soziales Die Dockarbeiter von Le Havre ausgeſperrt. wtb. Paris, 21. Aug. In Le Haore hatten es, die Dockarheiter abgelehnt, die Schiffe einiger Schiffahrtsgeſellſchaften zu löſchen, ſodaß von den Arbeitgebern mit einer Ausſpercung für Donnerstag gedroht wurde, falls Mittwoch nicht ſämtliche Schiffe gelöſcht ſeien. Die Dockarbeiter haben ſich durch dieſe Drohung nicht einſchüch⸗ tern laſſen und wiederum die Schiffe einer ame⸗ rikaniſchen pazifiſchen Schiffahrtsgeſellſchaft boykottiert, ſodaß die Arbeitgeber tatſächlich ihre Drohung wahrmachten und für heute die Ausſperrung ankündigten. Ein Dampfer, der mit Baumwolle und anderen Waren aus New⸗ Orleans in Le Havre eingetroffen war, mußte nach Dünkirchen weitergeleitet werden. Der neue Reichswahl⸗Geſetzentwurf enb. Berlin, 21. Aug.(Eigene Meldung!) Der neue Entwurf über ein Reichswahlgeſetz, der ſoeben veröffentlicht wird, gliedert ſich in den eigentlichen Entwurf, in die Anlage dazu und in die Begründung. Die Anlage enthält eine Aufzeichnung der Wahlverbände und Landesverbände. Bedeutſame Aenderungen ge⸗ gen das heute noch gültige Wahlrecht finden ſich in Paragraph 5 des Entwurfes, in dem es heißt, daß das Reichsgebiet in 162 Wahlkreiſe eingeteilt iſt, die zu Verbänden und Länder⸗ gruppen zuſammengefaßt werden, ferner in Pa⸗ ragraph 17, der die Beſtimmungen über die Stimmzettel enthält, in den Paragraphen 20 und 21, in denen das Verfahren der Reſtſtim⸗ men geregelt iſt, und in Paragraph 34, der die Einteilung des Reichsgebiets in Wahlkreiſe Reichspoſt ſchafft Arbeit für 125000 Arbeitsloſe Für 200 mill. Rm jährlich neue Aufträge wtb Berlin, 21. Aug. Im Rahmen des Ar⸗ beitsbeſchaffungsprogramms der Reichsregierung iſt nunmehr die Prüfung der Lieferungen durch die Deutſche Reichspoſt zu einem gewiſſen Ab⸗ ſchluß gelangt. Das Ergebnis läßt ſich dahin zu⸗ ſammenfaſſen, daß für 200 Millionen Mk. neue Aufträge gegeben worden ſind, was einer jähr⸗ lichen Beſchäftigung von rund 125 000 Arbeits- loſen entſpricht, daß ferner faſt durchweg eine Preisſenkung von 10 Prozent, zum Teil darüber hinaus, erzielt worden iſt. Von den Aufträgen entfallen rund 132 Mlilli⸗ onen Mark auf die Schwachſtrom⸗Induſtrie, 23 Millionen Mark auf die Maſchinen⸗Induſtrie, 20 Millionen Mark au; Bauten, der Reſt auf übd⸗ rige laufende Beſchaf fungen für Betriebszwecke, Die Preisſenkung ſtellt ſich wie folgt dar: Die Schwachſtrominduſtrie. Telegraphenbau. Fern⸗ ſprecheinrichtungen. Kabel⸗ und Rundfunkindu⸗ ſtrie),die ſeit einem Jahre in einer rückläufigen Preisbewegung ſteht, hat Preisnachlaß bis zu 12 Prozent eingeräumt. Die Kraftfahrzeuginduſtrie verſtand ſich zu einer Preisſenkung von 10 Pro⸗ zent. Die Beſtellung von Gegenſtänden des lau fenden Betriebsbedarfs wurde ron der Gewäh⸗ rung eines Preisnachlaſſes von 10 Prozent ab⸗ hängig gemacht, der auch zugeſtanden wurde. Neue Bauten werden nur mehr vergeben, wenn ein Preisnachlaß von mindeſtens 10 Prozent ge⸗ geben wird. Dieſe Forderung iſt bisher vom be⸗ teiligten Baugewerbe faſt allgemein angenommen worden. Schwierigkeiten ergaben ſich lediglich bei der Vergebung der Zementlieferungen. Hier tra⸗ ten indes eine Reihe von Firmen auf, die von ſich aus der Deutſchen Reichspoſt Angebote mach⸗ ten, die erheblich unter den Preiſen des Zement⸗ kartells lagen, ſodaß die Inanſpruchnahme des Zementkartells bis auf weiteres nicht erforderlich ſein wird. Dagegen hält das Linoleum⸗Kartell an ſeinen Preiſen, die erheblich über den Prei- ſen gleichwertiger Bodenbelage ſich bewegen, feſt. Linoleum wird daher bei den neuen Bauten der Deutſchen Reichspoſt bis auf weiteres im allge⸗ meinen nicht mehr verwendet werden. Der außer⸗ gewöhnliche Rückgang der Preiſe auf dem Roh⸗ gummimarkte, die zur Zeit nur mehr 16 Prozent des Friedenspreiſes betragen, führte zu Preisver⸗ handlungen mit den Firmen der Gummiindu⸗ ſtrie, von denen die Mehrzahl bisher einen Preis. nachlaß von 10 Prozent zugeſtanden hat. Die Verhandlungen über die weitere Sen⸗ kung der Preiſe werden von der Deutſchen Reichspoſt mit ſämtl.für ihreLieferungen inBe⸗ tracht kommenden Firmen weiter fortgeſetzt. 40 millionen Mark verbrannt! Aufgelegter Schwindel um Köhler Unter ſenſationeller Aufmachung brachte kürz⸗ lich die„Welt am Sonntag“ eine in weiteſten Kreiſen völlig unbekannte Münchener Sonn⸗ tagszeitung vor einigen Wochen eine auch von uns mit allem Vorbehalt mitgeteilte, ebenſo konfuſe wie demagogiſche Darſtellung über die angeblich im Jahre 1927 erfolgte Vernichtung von 40 Millionen RM Steuergeldern eines Ge⸗ heimfonds des Reichswehrminiſteriums durch den damaligen Finanzminiſter Dr. Köhler. Zu dieſer Angelegenheit, äußert ſich Dr. Köhler dieſer Tage in einer Vertrauensmännerver⸗ ſammlung der Zentrumspartei im Franken⸗ lande wie folgt: „Ich habe dieſe Behauptungen ſeinerzeit auch geleſen, aber darauf nicht weiter reagiert, weil ich nicht annehmen konnte, daß man mir Schatten der Schuld. Roman von Guſtav Rehfeld. Urheberrecht durch Herold! wrg⸗Saar. (47. Fortſetzung. Er hatte recht. Ich pflegte Sie nun wäh⸗ rend der Fahrt, ſo gut ich es vermochte, dankte aber Gott, als wir nach zehntägiger Reiſe hier anlangten und Sie der Pflege des Doktor Evans übergeben konnten. Der hat ſich gewun⸗ dert, daß Sie überhaupt noch lebten. Er ſagte, die ſeeliſche Aufregung, die offenbar voraufgegan⸗ gen war, dann der Sprung in das kalte Waſſer, die ſchwere Verletzung des Hinterkopfes durch den Wurf mit der Flaſche und endlich das lange Aus⸗ harren auf dem Schiffe ohne zweckmäßige, ärzt⸗ liche Hilfe,— das alles ſei ausreichend geweſen, einen ſtarken Mann zu töten; um ſo wunderbarer ſei es, daß Sie, ein zartes Mädchen, ſo Schwe⸗ res glücklich überſtanden hätten. Doch fürchtete er längere Zeit für Ihren— Geiſt. Er glaubte, — offen geſagt,— Sie würden nie Ihre frühere Werſtandeskraft erlangen. Nun, das iſt ja, Gott ſei Dank, jetzt nicht der Fall. Sie ſind auf dem ſbeſten Wege, zu geneſen. Und ich danke Gott, daß er mein Gebet erhört und Sie dem Leben wiedergegeben hat!“ Helene war tief erſchüttert. Der Nebel, der bisher ihren Geiſt umhüllt hatte, war ge⸗ ſchwunden. Sie ſah ſich wieder im Hauſe des Konſuls Frieſen, gedachte ihrer Gefangenſchaft, ihrer Flucht und ihrer eingekerkerten, ſchmach⸗ voll verdächtigten Schweſter. Und heiße Tränen ſtrömten über ihre eingefallenen Wangen. Be⸗ wgt, reichte ſie der treuen, uneigennützigen Pfle⸗ gerin neben ihrem Lager die Hand und ſagte gerührt: „Tauſend, tauſend Dank, Sie Edle, dafür, was Sie an der Fremden, Hilfloſen getan haben!— e Möge Gott es Ihnen vergelten,— ich kann es nicht! Darf ich Ihnen nun meine Geſchichte er⸗ zählen?“ ö „Ach, ja, bitte!“ rief Annie aus.„Ich bin wirklich ſehr geſpannt, dieſelbe zu hören!“ Und ſo erzählte denn Helene der atemlos Auf⸗ horchenden ihre Geſchichte von ihrer Jugend an. Alles erzählte ſie, nichts verſchwieg ſie, als ein⸗ zig, daß ihr Vater ein Raubmörder geweſen ſei. Sie konnte es nicht über ihre Lippen bringen, — es war ihr unmöglich! „Großer Gott, was haben Sie erlebt, was haben Sie gelitten! Sollte man es glauben, daß es ſo ſchlechte Menſchen gibt? Wie freue ich mich jetzt doppelt, daß es uns da beſchieden war, Sie zu retten!“ ö „Sie Gute! Wollen wir nicht Freundinnen ſein? Wollen wir nicht„Du“ zu einander ſagen, liebſte Annie?“ „O, wie gern, teuerſte Helene!“ Ein zärtlicher Kuß beſiegelte den Freund⸗ ſchaftsbund. f Die Beſſerung Helenes machte indes nicht die gewünſchten Fortſchritte. Das Weihnachtsfeſt fand ſie abermals bettlägerig. Und ſo vergingen auch der Januar und der Februar, ohne daß ihr Zuſtand ſich weſentlich beſſerte. * Es war in den erſten Tagen des März. An⸗ nie hatte Helene auf einige Zeit allein gelaſſen, um einige Gänge zu beſorgen. Helene ſaß am Fenſter und grübelte wie ge⸗ wöhnlich über die Vergangenheit nach. Sie ge⸗ dachte Edgar von Rodecks und Gertruds, nach welchen beiden ſie ſich unausſprechlich ſehnte, als ihr Blick zufällig auf eine deutſche Zeitung fiel, die tags zuvor eingetroffen war und in welcher Annie geleſen hatte. Mechaniſch ſtreckte ſie die Hand danach aus, entfaltete ſie und begann darin zu leſen. Plötzlich fiel ihr Blick auf das Wort„Brieg“. 5 Intereſſiert überflog ſie die darauffolgende No⸗ im Ernſte den geradezu ungeheuerlichen Vor⸗ wurf machen wolle, Millionen von Steuergel⸗ dern vernichtet zu haben. Nachdem aber nun⸗ mehr verſchiedene politiſche Gegner dieſe un⸗ glaubliche Geſchichte zum Gegenſtand einer ganz gewöhnlichen Hetze gemacht haben, erkläre ich hiermit, daß an der Behauptung, ich hätte 40 Millionen Steuergelder vernichtet, aber auch kein wahres Wort iſt. Wer dieſe Unwahrheiten trotzdem weiter auf⸗ ſtellen ſollte, der macht ſich einer groben Lüge und Verleumdung ſchuldig. Ich möchte trotz allem ſchon Vorausgegangenen annehmen, daß die ungeſchriebenen und geſchriebenen Geſetze des Anſtandes und der Wahrhaftigkeit es hier⸗ nach verhindern werden, daß ein Vorwurf wie der obige weiterhin gegen mich erhoben wird.“ und Verbände für 12 Jahre feſtſetzt. Die 5 Wahlkreiſe haben durchſchnittlich 385 000 Ein⸗ wohner, von denen etwa 250 000 ſtimmberech⸗ tigt ſind. Die Wahlkreiſe werden zu größeren Verbänden zuſammengefaßt, wobei die poli⸗ tiſche Verwaltungsbezirksgliederung berückſich⸗ tigt wird. Die 162 Wahlkreiſe ſind zu 31 Per⸗ bänden zuſammengefaßt. Weſentlich iſt, daß der amtliche Stimmzettel, der alle zur Wahl zu⸗ gelaſſenen Parteien enthielt, abgeſchafft iſt. Es werden wieder Stimmzettel in Uebung kom⸗ men, wie ſie vor dem Kriege und auch noch in der erſten Zeit nach dem Kriege üblich geweſen ſind. Der Stimmzettel wird einen oder zwei, höchſtens drei Bewerber und ihre Parteibezeich⸗ nung enthalten. Innerhalb dieſes Rahmens iſt es den Parteien überlaſſen, die Zahl ihrer Bewerber zu beſtimmen. Innerhalb der 31 Wahlverbände gelten die Stimmzettel einer Partei für verbunden, die Bewerber einer Partei ſtellen eine Bewerbergruppe dar. Die innerhalb eines Stimmkreiſes erxeichte Stim⸗ menzahl wird durch den feſtgeſetzten Wahl⸗ koeffizienten von 70 000 geteilt. Je nach dem Ergebnis dieſer Teilung erhält die Partei Mandate. Benachbarte Verbände werden zu⸗ ſammengefaßt in Ländergruppen. In dieſen werden die Reſtſtimmen noch einmal zuſam⸗ mengerechnet und auf je 70 000 Stimmen ein Mandat zugeteilt. Die Reichsliſte wird abge⸗ ſchafft. Neu iſt ferner, daß nach dem Entwurf auch Auslandsdeutſche, diplomatiſche und kon⸗ ſulariſche Beamte im Auslande wählen kön⸗ nen, wenn ſie zur Zeit der Wahl in Deutſch⸗ land find. Reichsinnenminiſter Wirth über die Wahl⸗ reform. enb. Berlin, 21. Aug.(Eigene Meldung!) Reichsinnenminiſter Wirth gewährte einem Vertreter der„Germania“ ein Interview über die neue Wahlrechtsvorlage. Der Miniſter geht in ſeinen Ausführungen zunächſt darauf ein. daß das Problem der Wahlreform ſeit mehr als zehn Jahren akut iſt. Das heutige Reichs⸗ wahlgeſetz ſtammt aus dem Jahre 1920 und konnte durch die Art ſeiner Entſtehung nur als Proviſorium angeſehen werden. Jede Reichs⸗ regierung habe in Uebereinſtimmung mit der öffentlichen Meinung eine Reform des Wahlgeſetzes immer dringender verlangt. Nach einer Schilderung der Einzelheiten des neuen Wahlgeſetzes und nochmaligem Hinweis darauf, daß es in der Hauptſache darauf ankomme, den Kontakt zwiſchen dem Wähler und dem Abge⸗ ordneten wieder herzuſtellen, erklärt der Mini⸗ ſter:„Die Wahlreform iſt keine Parteifrage. In allen Kreiſen des Volkes iſt der Wunſch nach einer Reform lebendig. Der Vorſchlag der Reichsregierung bedingt keine Verfaſſungsän⸗ derung. So möchte ich meinen, daß man doch mit einigem Optimismus an dieſe Frage herangehen könnte, denn ohne Optimismus würden wir heute wohl nicht den Schwung aufbringen, irgend welche Maßnahmen zur Beſſerung von Mißſtänden in Angriff zu nehmen. Im Intereſſe des parlamentariſchen Gedankens zur Abwehr des bedrohlichen Nadi⸗ kalismus und um dem Staatsbürger wieder an den Staat heranzuholen, müſſen wir han⸗ deln. Die Frage, ob die Reform meinen Ideg⸗ len entſpricht, ſteht nicht zur Debatte. Für mich handelt es ſich darum die Vorauſetzungen 0 eine parlamentariſche Erledigung zu ſchaf⸗ en. tiz. Dieſelbe lautete: „Brieg. In der Schwurgerichtsſitzung am 18. ds. Mts. wurde die Erzieherin Gertrud Fel⸗ ſen, welche bekanntlich im September des Vor⸗ jahres die Gräfin Eleonore von Schwarzegg be⸗ raubt und vergiftet hatte, wegen vorſätzlichen Mordes ohne Zubilligung mildernder Umſtände zum Tode verurteilt.“ „Mein Gott,— Gertrud, arme Gertrud!“ ſchrie Helene außer ſich auf. Gleichzeitig wurde es ihr auf einmal ſchwarz vor den Augen, vor ihven Ohren brauſte es, und ein unerträglicher Druck im Kopf raubte ihr das Bewußtſein. Mit einem ſchwachen Aufſchrei ſank ſie zu Boden. Als Annie zurückkehrte und die Freundin ohnmächtig am Boden liegen ſah, brachte ſie die⸗ ſelbe zu Bett und ſandte hierauf zum Arzt. Dok⸗ tor Evans kam ſofort und ſchüttelte, ſowie er die Kranke geſehen hatte, nachdenklich den Kopf. „Schlimm, ſehr ſchlimm!“ ſagte er ſorgenvoll. „Ein Rückfall! Nur ein Wunder kann ſie ret⸗ ten! Wie iſt denn das gekommen?“ Annie wußte es nicht, erinnerte ſich aber, daß die Ohnmächtige ein Zeitungsblatt in der Hand gehalten, das ſie nur mit Mühe aus den ſtarren Fingern zu löſen vermocht hatte. „Sie hat mir erzählt,“ berichtete ſie mit flie⸗ gendem Atem,„daß ſie eine Schweſter in Brieg hat, die, unſchuldig des Mordes angeklagt, im Gefängnis ſchmachtet. Sollte die Zeitung etwas darüber berichten und ſie das geleſen haben? Es wäre entſetzlich!“ Man ſah nach und fand alsbald jene Notiz, die nun natürlich alles erklärte. Abermals ſchwebte Helene wochenlang zwi⸗ ſchen Leben und Tod, und es gab Tage, an wel⸗ chen ſowohl der Arzt wie auch Annie glaubten, das ſchwache Lebensfünkchen ſei im Erlöſchen be⸗ griffen. Sie hatten jede Hoffnung aufgegeben. Da ſiegte wider alles Erwarten von neuem die Jugendkraft, und der Zuſtand der Kranken begann ſich unmerklich zu beſſern. Wohl ver⸗ gingen Wochen, ehe ſie ihr Lager verlaſſen konnte, wohl glich ſie einem Schatten, aber es ging doch vorwärts und endlich konnte der Dok⸗ tor Evans mit Genugtuung konſtatieren:„Jetzt iſt ſie gerettet und außer Gefahr!“ Helene vermochte bereits auf Stunden das Bett zu verlaſſen, als ſie ſich eines Tages mit einer Frage, die ihr augenſcheinlich längſt auf den Lippen gelegen hatte, an Annie wandte: „Ich las damals, ehe ich von neuem erkrankte, eine Notiz— in einer deutſchen Zeitung,— die mich faſt zu Tode traf! Sie handelte—“ „Von deiner Schweſter?“ fiel Annie ein, die Freundin mitleidsvoll anſehend. „Ja, O, mein Gott, ſie iſt unſchuldig zum Tode verurteilt worden! Ich kann es nicht faſ⸗ ſen! Es iſt ſchrecklich,— und ich konnte nicht zu ihr eilen! Weißt du vielleicht, ob ſie inzwi⸗ ſchen—“ „Gott hat das Schwerſte von ihr abgewendet!“ ſagte Annie ſchonend.„Vernimm es denn, was zu erfahren du doch unaufhörlich trachten wür⸗ deſt: in einer der neueſten Zeitungen ſtand es, daß die— die Mörderin der Gräfin von Schwarzegg ihr Leben durch Selbſtmord geendet habe!“ Helene brach in heiße Tränen aus. „O, arme, arme Gertrud! Du warſt unſchul⸗ dig, ich weiß es!“ ſchluchzte ſie voll bitteren Schmerzes.„Aber du ſtehſt nun vor Gottes Rich⸗ terſtuhl, und er, der in das Innere ſieht, wird dich nicht ſtrafen, wie die verblendeten Menſchen es taten, von denen wohl keiner— keiner an deine Schuldloſigkeit glaubte!“— (Fortſetzung folgt.) * ——— Nuehiiilt der bageriscſien Regienung Miniſterpräſident Dr. Heid hat dem Landtagspräſidenten unmittelbar nach der Plenarſitzung des Landtages den Rücktritt des geſamten Kabinetts mitgeteilt Aus Nah und Fern Walldorf, 21. Aug. Bier auf Gurken. Geſtern mittag 12 Uhr ſtarb die 34jährige Frau Otto Werner, Ehefrau des Gemüſehändlers O. Werner von hier. Am Montag abend ſoll ſie zum Nachteſſen Gurkenſalat gegeſſen und Bier ge— trunken haben. Während der Nacht bekam ſie heftige Schmerzen; ſpäter ſtellte ſich ein Herz— ſchlag ein. Kirchheim a. N., 21. Aug. Eine Familie an Fleiſchvergiftung erkrankt. In der letzten Woche ſchlachtete die Frau des Chri— ſtian Schneider eine Ente. Als man nach zwei Tagen die letzte Hälfte der Ente gegeſſen hatte, erkrankte die ganze Familie, Mann, Frau, und zwei Kinder, an ſchwerer Vergiftung. Sie muß— ten alle das Bett hüten, konnten alſo nicht mehr aufſtehen und wurden von einer zufällig ins Haus gekommenen Einwohnerin in dieſem Zu⸗ ſtand angetroffen, die ſogleich nach einem Arzt ſah. Die Vergiftung dürfte auf Zerſetzung der Füllung beruhen. Heilbronn, 21. Aug. Vorſicht mit Schuß— waffen. Ein aus Eibensach(O. A. Bracken⸗ heim) ins hieſige Krankenhaus eingelieferter jun— ger Mann, ber durch einen unglücklichen und ungewollten Schuß ſeines Freundes verletzt wor⸗ den war, iſt ſeinen Verletzungen erlegen. Darmſtadt, 21. Aug. Von der Techniſchen Hochſchule. Rektor und Senat der Techni⸗ ſchen Hochſchule haben die Würde eines Ehren⸗ ſenators erteilt Herrn Otto Dyckerhoff in Amöne⸗ bur hei Biehrie ein Ane eanun ſeiner vervor— ragenden Verdienſte um die Einführung neuzeit⸗ licheg wirtſchaftlicher Methoden in der Zement— fabrikation, und Herrn Dipl.⸗Ingenieur Hans Kreiſelmeier in Biebrich, Direktor der Firma Dyckerhoff u. Weidmann AG. in Biebrich, in Anerkennung ſeiner Verdienſte, die er ſich um die Ausbildung der Eiſenbetonbauweiſe und um die Förderung der Techniſchen Hochſchule Darm⸗ ſtadt erworben hat. Darmſtadt, 21. Aug. Der Lehrernach⸗ wuchs in Heſſen. Die Zahl der Lehrerſtu⸗ denten beträgt im Sommerſemeſter 1930 insge— ſamt 385, darunter 92 weibliche Studierende. Das Pädagogiſche Inſtitut in Darmſtadt zählt 199, das in Mainz 186 Beſucher. Von den Stu⸗ dierenden ſind 314 Heſſen, 71 Nichtheſſen. Nach dem Mokenntnis ſind es 299 evangeliſche, 150 ͤa⸗ tholiſche, 4 freireligiöſe und 2 iſraelitiſch Stubie⸗ rende. Ihr Vorbildung erhielten auf dem Gym⸗ naſium 62, der Oberrealſchule 195. der Aufbau⸗ ſchule 62, auf Studienanſtalten 57 Beſucher. Alsfeld, 20. Aug. Ein Kind in 6 la ni⸗ men. In dem Orte Groß⸗Felda wurde geitern die Schürze eines neun Jahre alten Mädchens das ſich am Herd zu ſchaffen machte, von den Flammen ergriffen, die ſich ſo raſch ausbreite⸗ teten, daß die Kleidung des Kindes im Nu lich⸗ terloh brannte. Das bedauernswerte Mädchen lief brennend im Haus und im Hofe herum, bis einige Nachbarsleute aufmerkſam wurden und die Flammen erſtickten. Jedoch war das Kind am ganzen Körper ſchwer verbrannt. In ſehr ernſtem Zuſtande mußte es dem hieſigen Krankenhaus zugeführt werden. Nidda, 20. Aug. Ein ſchwerer Blitz⸗ ſchlag trat den hohen Schornſtein der Wurſt⸗ fabrik Ringshauſen und beſchädigte ihn derart, daß er abgebrochen werden muß. Obwohl der Blitz ſchwere Steine heruntergeſchleudert hat, und durch das ganze Haus fuhr, wurde doch keine Perſon verletzt. Bad⸗Nauheim, 20. Aug. Eine Altveteranen⸗ fahrt der Kriegsteilnehmer von 1866 und 1870. 71 veranſtaltete der Gau Frankfurt vom deut⸗ ſchen Automobilclub nach unſerer Stadt. Gegen 50 Altveterane, der jüngſte 83, der älteſte 92 Jahre, trafen am Sonntag nachmittag in 22 Kraftwagen ein. Die Fahrt ging durch den Sprudelhof zum Kurhaus und zum Teichhaus. Hier wurden die Gäſte von dem 2. Vorſitzen⸗ den Etzel des hieſigen Automobilveretns namens der Stadt begrüßt. Der Frankfurter Vorſitzende Kleinböhl ſtellte weitere Veteranenfahrten nach Bad⸗Nauheim in Ausſicht. Agen üblen Uundgerneh * — nicht veau · Mitteilung zu machen, daß ich ſeit dem hre J N. den eben nicht 1* 185 weiße Ichne aue on 2 3 mir ſonſt Üblichen Mundgeruch verloren he de Ihr Beptöre ont“ aufs beſte empfehlen.“ Gez. E. 3. ſte, Mundwaſſer, 0 e bekannter blau weiß ⸗ griin g alten Chlorodont⸗Bertaufsſtellen erhältlich 1 Sch win Darmſtadt, 21. Aug. Ueber 11000 Aus⸗ ſtellungsbeſucher. Nachdem nunmehr die Sportausſtellung aus dem Landesmuſeum in das Ausſtellungsgebäude des Mainzer Vereins bildender Künſtler abgewandert iſt, konnte die zu einem Teil unterbrochene Ausſtellung„Fünf Darmſtäder Maler“ im Kupferſtichkabinett wie— der eingeräumt und eröffnet werden. Die zu Ende gegangene Sportausſtellung ſchloß nach einer Dauer von 2/½ Wochen mit einer Bef chorzahl von 1109 ab, worunter wie ausdrück lich vermerkt ſei, ſich nux ſechs Schulklaſſen mit insge'amt 239 Cchülern be anden. Dueniſtad. 21. Aug. Verſſer gerung der Heyl ſchen Samml an“. Die Heylſche Sam uteuag di, umfaſſe ide und reichgliedrigſte Priva ammſung. die Dirzaſtedt bisher beſaß, wurd iin Iketer dieſes Johlies bei Hugo Heil— bing en Mü gen verſteigerr. Dem energiſchen Zugrerſen er Kynſtſammiungen bes Landesmu— ſeums und»em Entgegenkommen der Fiema Helb! iſt es zu danken, diz der beſte Teil die— ſer Semmlung, bevor ſte das Schickſal der Zer— ſtreu eng veleitet, in der Gulerie des La desmu— ſeums füt ei, ſee Wochen cusgeſtellt wird Wir eſſen weniger Brot Hierüber gibt es nun deutliche Zahlen, die durch die amtlichen Produktionserhebungen er— mittelt wurden. Die heutige Mühlenproduktion für die menſchliche Ernährung iſt gegenüber der Vorkriegszeit um 14 v. H. zurückgegangen, ob— wohl die Bevölkerung des jetzigen Reichsgebietes nur rund 2 v. H. hinter der des alten Reiches zurückſteht. Die Urſache dieſes Rückganges iſt vor allem beim verringerten Inlandsverbrauch von Mehl zu ſuchen. Während der einzelne Menſch in Deutſchland vor dem Kriege durchſchnittlich faſt 231 Pfund Roggen- und Weizenerzeugniſſe pro Jahr ver— zehrte, ſind es heute nur noch 212 Pfund. Wo⸗ rauf iſt dies zurückzuführen? Die veränderte Lebensweiſe des modernen Menſchen— d. h des Induſtrie- und Großſtadtmenſchen— ſpielt vermutlich dabei die Rolle. Die Bevorzugung von Fleiſch. Fiſchen, Eiern einerſeits und von Gemüſen und Obſt andererſeits iſt allenthalben zu beobachten. Durch die Gründung von Kam tinen— inſolge der durchgehenden Arbeitszeit— iſt es ferner den Berufstätigen ermöglicht wor— den, ein warmes Mittageſſen einzunehmen und damit den Verzehr von„Stullen“ einzuſchrän— ken. Der Rückgang des Mehlkonſums erſtreckt ſich bekanntlich nicht auf die Weizenerzeugniſſe. Dieſe werden im Gegenteil mehr als vor den Kriege bevorzugt. Die Abnahme des Roggen— mehlverbrauches iſt ganz erſtaunlich. Im Jahre 1909-10 entfielen auf den Kopf der Bevölkerung rund 121 Pfund Roggenerzeugniſſe, im Jahre 1927-28 dagegen nur noch 97 Pfund. Das iſt ein Rückgang um nahezu 20 v. H.! Der Ver— brauch von Weizenerzeugniſſen iſt demgegenüber gleichzeitig von 110 Pfund je Perſon auf über 114 Pfund und damit über den durchſchnitt⸗ lichen Rogenkonſum des einzelnen geſtiegen. Als Grund für die Verſchiebung im Mehl- konſum zugunſten der Weizenerzeugniſſe iſt in erſter Linie die bereits gekennzeichnete Umſtel— lung in der Ernährungsweiſe breiter Bevölke— rungsſchichten zu nennen. Als weitere Urſache für den verminderten Roggenmehlverbrauch führt der amtliche Bericht die Gebietsverluſte auf, die hauptſüchlich den auf Verbrauch von Roggen— erzeugniſſen eingeſtellten Oſten betrafen. Schlangenbeſuch in einem Kaffeehaus Ein Kaffeehaus in der Rue Montmartre in Paris erhielt kürzlich einen nicht alltäglichen Beſuch. Ein Dutzend Nattern kam plötzlich in das dicht gefüllte Lokal und verurſachte eine Maſſenflucht der Gäſte, die in paniſchem Schrek— ken davoneilten. Die Nattern waren aus einer Kiſte geſchlüpft, mit der der Dienſtmann Vilroe das Kaffeehaus aufgeſucht hatte. Vilroe hatte die Kiſte von einem Händler erhalten, um ſie in einer Tierhandlung abzuliefern. Der Dienſt— mann, der einen guten Tropfen liebt, machte auf dem Weg wiederholt bei Weinſtuben Halt, um ſich ein Gläschen zu vergönnen. In der Rue Montmartre traf er einen Freund. den er ſchon lange nicht mehr geſehen halte. Dieſe Wegegnung mußte natürlich mit einem gehörigen Trunk ge⸗ Die beiden gingen ins Kaffee haus und bald war Vilroe völlig berauſcht. In feiert werden. dieſem Zuſtand öffnete er die Kiſte, in der ſich die Repftilien befanden, um ſie ſeinem Freunde zu zeigen. Er vergaß aber, den Deckel nachher zu ſchließen und nun krochen die Schlangen heraus und verbreiteten ſich im Saal. Einige wählten den Weg auf die Straße. Entſetzt ſprangen alle Anweſenden auf und ſtürzten ſchreiend zum Ausgang. Poliziſten eilten herbei und began— nen, unterſtützt von beherzten Männern, die Jagd, auf die Nattern. Es gelang, zehn dieſer Tiere einzufangen, aber zwei blieben unauffindbar. Die beiden verloren gegangenen Schlangen ha— ben einen Wert von 250 France. Aaadg gd adp add ldddgp, gh aan adds glg Sommerabſchied. Zum letzten Male quillt die Schale Des ſüßen Lebens ſchäumend über Doch aus dem wundervollen Fließen Klingt in das ſchäumende Genießen Vorüber Willy Lieſer. n aul dd unnd uf ung y m y Por dem Nüicntiiit uon Henetal lege? 5 5 Generaloberſt Heye der Chef der Heeresleitung ſteht infolge Un ſtimmigkeiten zwiſchen ihm und mehreren höheren Offizieren des Reichscehrminiſteri— ums dauernd im Mittelpunkt von Gerüchten, die den baldigen Rücktritt Heyes behaupten Lokale Nachrichten Arena Stey— Knie gibt heute Abend auf dem Platze am ſchwarzen Peter nochmals eine Vorſtellung. Das Programm, das geboten wird, iſt ſehr reichhaltig. Eine beſondere Senſation iſt der Matroſe auf hohem Maſt und der Bärenring— kampf. Die Auguſte ſorgen für die Lachmuskeln. Ein Beſuch bietet angenehme Abwechslung. Aenderung der Lohnſtener ab 1. September. Nach der Notverordnung des Reichspräſidenten vom 26. Juli 1930 treten ab 1. 9. 1930 bei ledigen Arbeitnehmern Zuſchläge zur Lohnſteuer in Kraft. Das Nähere hierüber ergibt ſich aus einem amtlichen Merkblatt, das bei den Finanzämtern unentgeltlich abgeholt werden kann. Um den Arbeitgebern die Lohnſteuererhebung nach den neuen Vorſchriften zu erleichtern, werden in den nächſten Tagen neue amtliche Tabellen her— ausgegeben, aus denen der einzubehaltende Lohn- ſteuerbetrag für alle Lohnſteuerpflichtigen ohne weiteres abgeleſen werden kann. Die Tabellen vertreibt die Reichsdruckerei, Abteilung Verlag, Berlin WS 68, Alte Jakobſtraße 106(Poſtſcheck— konto: Berlin NW. 7 Nr. 4. UMeues Arbeitsamt. In Mannheim wird, wo einſt die alte Dragoner-Kaſerne ſtand, ein neues Arbeitsamtsgebäude erbaut. Koftenvor⸗ anſchlag 800000 Mark.— Zur Zeit hat Mann- heim 28000 Arbeitsſuchende. * Warme Witterung. Geſtern waren 28 Grad zu verzeichnen. Die Badeanſtalten hatten ſeit langer Zeit wieder Hochbetrieb. * Filmſchau. Eine außergewöhnliche Groß filmſchau heute Freitag im Cefipa. Zur heutigen Sondervorſtellung kommt ein ganz gewaltiges drei Schlager-Programm zur Aufführung. Ein Tom Tyler Wildweſtſchlager, ein Edgar Wallace Kriminal- und Senſations⸗Großfilm mit Lya Mara u. Lupino Lane in ſeinem beſten Luſtſpiel. Alſo ein ganz ausgeſuchtes Freitags-Programm. Kein Wunder, daß ſich auch die Freitags-Vorſtellungen ſtets eines guten Beſuches erfreuen. Für 1. Platz 50 und Sperrſitz oder Balkon 80 Pfg. wird was geboten, das ſo leicht niemand nachmacht. Deshalb heißt die Parole: Beſuchet in Maſſen die Freitags⸗Vor⸗ ſtellungen im Cefipa. Ein Beſuch überzeugt auch Sie. » Mannheim vergrößert. Die beiden Orte Seckenheim und Friedrichsfeld ſollen in Mann— heim eingemeindet werden. Aus der neuen Hauptstadt uon Nobehislan: Tiuei eitaller begegnen oiefi 8 * Ob das nützt? In Lor ſch ſoll ver⸗ ſucht werden, die zahlreichen Mieter in gemeinde— eigenen Gebäuden, ſoweit dieſe ihren Mietzahlungen nicht nachkommen, die Namen der Säumigen öffent- lich bekannt zu geben. *Die dickſte Kartoffel. In Mösbach erntete ein Landwirt eine Kartoffel im Gewicht von 950 Gramm. ert cx. Gre& G N eee Uereins-Anzeiger Unter dieſer Rubrik finden nur kurz gehaltene Vereinsnachrichten Aufnahme. Turnerbund. Heute mittag 5 Uhr Schülerturn— ſtunde auf dem Sportplatz. Der Turnwart. Heute Abend 9 Uhr Zuſammenkunft der erſten Mannſchaft im Lokal. Wettſpiele für Sonntag Viernheim 1.— Lorſch 1. Die Spielleitung. Sängerbund. Freitag Abend halb 9 Uhr Sing- ſtunde. Der Vorſtand. Mäunergeſaugverein. Samstag Abend 9 Uhr Singſtunde(Probe für Hochzeitsſtändchen). Das Erſcheinen aller Sänger iſt erforderlich um eine genaue Liſte zur 1. Singſtunde am 30. 8. 30 aufzuſtellen. Der Präfident. Kaninchen⸗ u. Geflügelzuchtverein 1916. Sonn- tag, den 24. Auguſt findet in Hemsbach eine Jungtierſchau mit Verkaufsmarkt ſtatt. Ich mache die Mitglieder darauf aufmerkſam, daß hier Gelegenheit geboten iſt, gutes Tiermaterial zu beſchaffen und bitte, den Bruderverein, ſoweit wie möglich iſt, zu unterſtützen. Treffpunkt für Radfahrer, Ortsausgang Lorſcherſtraße, mittags 2 Uhr. Der Vorſitzende. Reiſevereinigung der Brieftanbenzüchter. Sonn- tag, den 24. Auguſt erſter Preisflug für Jung⸗ tiere ab Schwäbiſch⸗Hall. Einſetzen Samstag nachmittag von halb 2 bis halb 4 Uhr. Uhren- ſtellen Samstag, abends halb 9 Uhr. Pflicht- klaſſe 20 Pfg. pro Tier. Der Vorſtand. G.⸗V. Sängertreue. Sonntag, den 24. Auguſt, vorm. 9 Uhr für den 1. und 2. Tenor Sing- ſtunde. Für die übrigen Stimmen um 10 Uhr. Es iſt Pflicht eines jeden Sängers, pünktich zu erſcheinen. Der 1. Vorſitzende. Ein typiſches Bild aus dem heutigen Taſchkent 5 das jetzt die Hauptſtadt der Sowjetrepublik Usbekiſtan wird. Der kraſſe Gegenſatz zweier Zeitalter, zweier Kulturen, iſt hier zu einem grotesken Bilde vereint. Hurtig klingelt die „Elekttiſche“ an dem gravitätiſch ſchreitenden„Schiff der Wüſte“ vorbei. Handelsteil. Mannheimer Produktenbericht. ol. Mannheim, 21. Aug. Die Terminkurſe an den amerikaniſchen Märkten ſind beeinflußt durch ſchwache Zufuhren von Mais, weſentlich geſtiegen und auch die cif-Offerten ſind 15—20 holländiſche Gulden teurer wie geſtern. Infolge des guten Wetters der letzten Tage iſt das An— gebot von Inlandsgetreide ſtärker upd die Forderungen ſind etwas nachgꝛebiger. Der Kon— ſum aber zurückhaltend. Dis Vö'ſe verkehrte in Haltung Im nichtamtlichen Verkehr nannte man in l. per 100 Ktlogramm wag— gonfrei Mannheim: Weizen ink. 27,50—28, ausl. 32,50—34, Roggen inl. alter 19, neuer 17,25 17,50, Hafer inl. alter 19—20, ſüdd. Weizenkleie Spezial Null Auguſt 43,50, Sept. November 42,75, ſüdd. Weizenauszugsmehl Auguſt 47,50, Sept.⸗Nov. 46,75, ſüdd. Weizen⸗ brotmehl Auguſt 29,50, Sept.⸗Nov. 28,75, ſüdd. Roggenmehl 70—60-prozentige Ausmahlung 27,50—29, feine Weizenkleie 7,75—8, Bier— treber 10,50—11, Leinſaat 36, Raps 28. ſtetiget Mannheimer Kleinviehmarkt. ol. Mannheim, 21. Aug. Dem heutigen Kleinviehmarkte waren zugefahren: 63 Kälber 32 Schafe, 82 Schweine, 773 Ferkel und Läu⸗ fer. Bezahlt wurden für Kälber 60—80, Schafe 44—46, Schweine nicht notiert, Ferkel bes vier Wochen 18—24, ber vier Wochen 27—33, Läu⸗ fer 34—44. Marktverlauf. Mit Kälbern ruhig, mit Ferkeln und Läufern mittel. n