Central-Film-Palast. 1 Ion Hpter Das and päng Hen Ein Orginal⸗Wildweſt⸗Schlager wie noch keiner da war. uu Ein Beſuch Heute Freitag iſt für Alle ein beſonderes Ereigni Heute die gewaltigſte Freitags⸗Filmſchau.— Nur 1 7— Wieder wieder die Parole.— Gommerpreiſe 50 und 80 Pfs. 5 Edgar Wallace. ſehen haben muß.— Ab morgen vollſt 3 Filmſchlager mit denen der Cefipa ſich ſehen laſſen kann.— Kommen, f Mn. A be nur 0 Eine Senfation und Detektiv⸗Geſchichte v. 8.— Es iſt ein ausgeſuchtes Freitags⸗Programm das man ge Das 6 0 Luſtſpiel dieſes Jahres. ndig neues Programm.. Neue Fisch- Marinaden in bester Qualität Rollmopse 1 Liter Dose Hismarkheringe 8—10 Stück Inhalt Hratheringe nur 88 Pig. Delsaralnen in Olvenöt Dose 30 u 50 Billige Rol- und Wein-Weine 1929er Edenkobner Heide 1 Ltr.-Fl. 98 Pfg. o. Gl. 1928er Neustader Böhl(rot) 1 Ltr.-Flasche 95 Pfg. o. Gl. 1929er Hambacher 1 Ltr.-Fl. 1.20 o. Gl. 1929er Guntersblumer Steig 1 Liter-Flasche 1.50 o. Glas Alter Gold-Malaga/ Fl. J. 28 k. 0. bl. 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Angnuſt 1930, vorm. 11 Uhr bei uns aumelden und genau angeben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt gewünſcht wird. Später Anmeldende können auf Erledigung ihrer Steuer⸗Angelegenheit an dem betr. Sprech⸗ tage nicht rechnen. Viernheim, den 20. Auguſt 1930. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Weißen Käſe zu haben bei Alter, Milchhandlung, Waſſerſtraße 46. Zum Broteinschlagen Alte Zeitungen und Tapezieren empfiehlt viernheimer Unzeiger AKathol. Männer-Verein. Am Sonntag, den 24. Auguſt 1930, abends halb 9 Uhr, findet im„Freiſchütz“ eine Versammlung ſtatt, zu welcher Herr Altbürgermeiſter Wagner aus Mörlenbach gewonnen iſt. Er wird über ſeine „Reiſe nach Ober⸗Ammergau“ und die Eindrücke, die er daſelbſt empfangen hat, referieren. Wir laden unſere Mitglieder, ſowie die Mit⸗ glieder anderer kathol. Vereine und Freunde mit ihren Familien-Angehörigen auf das freundlichſte ein. Der Vorſtand. Kath. Männer-Verein. Die Mitglieder unseres Vereins werden zu dem am Sonntag, den 24. August, stattfindenden Kreissporttag der D. J. K. freundlichst eingeladen.— Der Verein beteiligt sich morgens beim Festgottes- dienst, sowie nachmittags mit ihren Fa- milien-Angehörigen auf dem Festplatz. Wir bitten, recht Zahlreich zu erscheinen. Der Vorstand. Spätzwetſchen 10 Pfund 1 Mark, Koch · birnen 5 Pfund 40 Pfg., Tomaten, Salat, Bohnen, Mangold, Erdbeer und Endivenſalat⸗ pflanzen verkauft Chatt. Hausstandohren kauft man am besten da, wo sie her- gestellt werden. Schwenningen, die rößte Uhrenstadt der Welt, bietet munen die Gelegenheit, direkt vom Herstellungsort zu kaufen. Wir ge- währen Ihnen: 10 Jahre schriftliche Garantie. Lieferung: Franko Haus. Jede Uhr wird jährlich einmal durch unseren Fachmann kostenlos nachge- prüft. Angenehme Teilzahlung.— Ceberzeugen Sie sich bitte selbst und verlangen Sie heute noch per Postkarte die Zusendung unseres Katalogs. Musuppen b m b l. 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Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Zeitung bel Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— mittags 8 U abb eeee enen Die einſpaltige Ae koſtet (Slernheimer Bürger-Ztg.— Wiernh. Volksblatt) 25 Pfg., die Reklamezeile 60 a nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen 15 r, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaftsſtelle u. von ſämtlichen Annoneen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plaßvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkei i i 0. Möglichkeit berückſichtigt.— Für die A an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht Abe den Samstag, den 23. Auguſt 1930 16 N 2 4e. Jahrgang Gegen unwirtſchaftliche Preisbindungen Ein Schreiben des Reichskabinetts an den vorläufigen Reichswirtſchaftsrat. Die heutige Kabinettsſitzung. witb. Berlin, 22. Aug. Das Reichskabinett hat in ſeiner heutigen Sitzung unter Vorſitz des Reichskanzlers Dr. Brüning zu dem Gutachten des vorläufigen Reichswirtſchaftsrates über die Frage der Verhütung unwirtſchaftlicher Preis⸗ bindungen abſchließend Stellung genommen und beſchloſſen. ein Schreiben durch den Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter an den vorläufigen Reichswirt⸗ ſchaſtsrat zu richten, in dem es heißt: Dem Wunſche des vorläufigen Reichswirt⸗ ſchaftsrates entſprechend, ihm einzelne Fälle mit⸗ zuteilen, in denen der Reichsregierung eine Prü⸗ ſung von Preisbindungen angezeigt erſcheint. er⸗ bittet die Reichsregierung zunächſt einige wich tige Rohſtoffe und Halbfertigwaren zu unter— ſuchen, deren Bedeutung der vorl. Reichswirt⸗ ſchaftsrat ſelbſt hervorhebt. Sie bittet, dieſe und weitere Unterſuchungen in der Weiſe durch— zuführen, daß zugleich der Vorſchrift in§ 3 der Notverordnung Genüge geſchieht, wonach zu Maßnahmen der Reichsregierung die beteiligten Wirtſchaftskreiſe gehört werden ſollen. In ſeiner Sitzung vom 3. Juli 1930(Druck⸗ ſache Nr. 368) hat der Ausſchuß für Sied⸗ lungs- und Wohn ungsweſen des vorl. Reichswirtſchaftsrates die Auffaſſung vertreten, daß einer der Gründe für die Erhöhung der Bautoſten in der Preis- und Wirtſchaftspolitit der Kartelle und Truſts der Bauſtoffinduſtrie zu ſuchen ſei und daß mit aus dieſem Grunde bis— her alle Verſuche fehlgeſchlagen ſeien, auf dem Gebiete der Baukoſten Verbeſſerungen zu erzie- len. Die Reichsregierung bittet daher, mit zeit⸗ lichem und ſachlichem Vorrang die Preisſtellun⸗ gen innerhalb der Bauſtoffwirtſchaft, insbeſon⸗ dere für Zement, Ziegelſteine, Linoleum, Tape⸗ ien und Flachglas zu behandeln, damit die hier beobachteten Unzuträglichteiten ungeſäumt beho⸗ ben werden können. Ferner bittet die Reichs- regrerung, die Preisverhältniſſe in der Dünge— mittelwiriſchaft zum Gegenſtand eines Gutach⸗ tens zu machen. Die Verhältniſſe in der Kaliwirtſchaft hat der Enquete⸗Ausſchuß in ſeinem Bericht vom Juni 1929, die der Düngemittelinduſtrie in ſei⸗ nem Bericht vom 25. Ini 1930 behandelt. Weiter bittet die Reichsregierung, die Preis⸗ verhältniſſe innerhalb der deutſchen Kohlenwirt⸗ ſchaft einer Nachprüfung zu unterziehen. Ferner erſucht die Reichsregierung, die bei Treibſtoffen, Gummireifen und Bü⸗ chern üblichen Bindungen ſpäterer Stufen nachzuprüfen. Was die Markenartikel anlangt, ſo bittet die Reichsregierung, über die in dem Gutachten nicht einheitlich beantwortete Frage, bei Behandlung der Preisbindungen bei Lebens⸗ und Genußmitteln zunächſt die beteilig⸗ ten Wirtſchaftskreiſe gemäߧ 3 der Notverord⸗ nung anzuhören und damit die Unterſuchungen über andere Markenartikel des täglichen Bedarfs zu verbinden, deren Auswahl ſpäteren Verab⸗ redungen vorbehalten bleiben kann. Bei allen Unterſuchungen von Einzelfällen auf dem Ge— biete der Bidungen weiterer Wirtſchaftsſtuſen ſcheint es der Reichsregierung geboten, die Frage nochmals zu erörtern, ob nicht doch allge⸗ meine Vorſchriften hinſichtlich ſolcher Preisbin⸗ dungen zweckmäßig und möglich ſind. Eine generelle Behandlung hält die Reichs⸗ regierung insbeſondere hinſichtlich gewiſſer Preisbindungen für geboten. 5 Die Reichsregierung legt beſonderen Wert arauf, daß der Vorläufige Reichswirtſchaftsrat die Arbeiten, um welche er in dieſem Schreiben erſucht wird, mit größtmöglicher Beſchleunigung zur Durchführung bringt. Die beteiligten Reſ⸗ ſorts ſind beauftragt worden, ſich für jede mög⸗ liche Unterſtützung und Förderung dieſer Arbei⸗ ten zur Verfügung zu ſtellen. 9 Deutſches Reich Ein Maniſeſt der Deutſchen Staats partei. wib Berlin, 22. Aug. Die Deutſche Staats⸗ barief erläßt ein Manſfeſt, das vor allem die Frage der ſtaatspolitiſchen Erneuerung, ſodann das Problem der kulturpolitiſchen Klärung be- handelt und ſchließlich die Stellung der Partei zur Wirtſchafts- und Sozialpolitik darlegt. Der Reichspräſident und der Sammelaufruf der bürgerlichen Parteien. enb Berlin, 22. Aug.(Eigene Meldung). Zu dem Sammelaufruf der Vol'sk onſervatzven Par⸗ tei, der Deutſchen Volkspartei und der Mejit⸗ ſchaftspartei, in dem auch der Name des Reichs- präſidenten genannt iſt, wird uns on zuſtändi— ger Stelle erklärt, daß der Reichspräſident ſelbſt⸗ verſtändlich die Unterzeichner des Aufrufes nicht ermächtigt hat, ſeinen Namen in dem Aufruf zu nennen. Denn er hat ja erſt kürzlich ausdrücklich erklärt, daß er ſich aus dem Wahlkampf heraus⸗ halten würde. Der Aufruf ſtellt vielmehr eine rein parteipolitiſche Maßnahme dar, für die die Unterzeichner die Verantwortung zu tragen ba— ben. Es iſt aber keine Angelegenheit. die die Re⸗ gierung intereſſieren könnte. Die Unterſchrift des Reichsminiſters Treviranus unter ihn iſt in ſeiner Eigenſchaft des Parteiführers, nicht als Reichsminiſter erfolgt. Dr. Curtius reiſt zur Tagung des Völkerbunds⸗ rates nach Genf. enb Berlin, 22. Aug.(Eigene Meldung.) Reichsminiſter des Auswärtigen Dr. Curtius wird, entgegen den geſtern geäußerten Verneh⸗ mungen eines Berliner Blatts, ſowohl zur Rats. Sehn Todesopfer eines Flugzeugbrandes Kataſtrophe des Brünn—Preßburg⸗Poſtflugzeuges bei Iglau Prag, 22. Aug. Ein furchtbares Flugzeug⸗ unglück hat ſich— lt.„N. B. L.“— heute nach⸗ mittag in der Nähe von Iglau in Mähren er⸗ eignet. Ein mit zwölf Perſonen und einem Piloten beſetztes Flugzeug der Staatlichen Aerolinie mit drei Motoren iſt auf dem Fluge Brünn— Preßburg heute nach 16 Uhr bei Friedrichsdorf bei Jalau in dem Gelände der Iglauer ſtädtiſchen Ziegelei abgeſtürzt. Der Pilot wollte, nach den Berichten von Augenzeugen, wegen ſtarken Nebels and Un⸗ wetters umkehren und ſchlieſſlich notlanden, was ihm fedoch nicht gelang. Der Apparat ge⸗ riet beim Anprall auf den Boden in Flommen. Von den 13 Perſonen ſind fünf vollkommen verkohlt, darunter der Pilot. Von den anderen acht ſtarben fünf auf dem Transport ins Kran⸗ kenhaus. Von den drei Ueberlebenden ringen zwei mit dem Tode. Nur ein Paſſagier ſocl leichter verletzt ſein. Die Feuerwehr von Iglau und die Städ⸗ tiſche Rettungsgeſellſchaft waren bald zur Stelle und leiſteten, die erſte Hilfe. Kein Ueberlebender iſt vernehmungsfähig, ſo daß nähere Einzelheiten nicht zu erfahren ſind. Nach bisher unbeſtätigten Meldungen ſind die Toten und Verletzten teils Reichsdeutſche, teils tſchechiſche und öſterreichiſche Staatsangehörige. Ein Teil der Poſt konnte gerettet werden. Das Flugzeug trägt die Bezeichnung O. K. Ford und ſteht ſeit dem Frühjahr vorigen Jahres in Betrieb. Von den zehn Todesopfern ſind bis jetzt nur vier agnoſziert. Drei davon ſind tſchechoſlowakiſche Staatsangehörige aus Brünn, ein gewiſſer Anton Müller und ſein Sohn Wladimir ſowie ein Dr. Adalbert Jockle, der vierte iſt der Ingenieur Bernhard Eil⸗ mann aus Dresden. Man vermutet, daß der Pilot die Orien⸗ tierung verlor, unter die Wolken herabging und das Flugzeug infolge eines Windſtoßes abglitt. Ein Teil des Flugzeuges bohrte ſich in die Erde ein, der andere geriet in Brand. einziger Reichsbahn und Arbeits beſchaffungsprogramm Für 350 Millionen Mark Aufträge witb Berlin, 22. Aug. Bekanntlich hat der Reichsverkehrsminiſter die vom Reichskabinett ge— wünſchte Eingliederung der Deutſchen Reichs— bahn in das Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Reichsregierung mit Erfolg durchgeſetzt. Die Reichsbahn hat ſich bereit erklärt, tunlichſt noch im Jahre 1930 für 350 Millionen neue Aufträge herauszubringen. Ein Teil ber zur Finanzierung des ausgedehnten Reichsbahnbeſchaffungspro⸗ gramms erforderlichen Geldmittel iſt durch Bege⸗ bung von ſechsprozentigen Reichsſchatzanweiſun⸗ gen aufgebracht worden. Die Emiſſion der Reichs⸗ bahn⸗Schatzanweiſungen iſt nicht nur voll ge⸗ glückt, der zur öffentlichen Zeichnung aufgelegte Betrag wurde faſt zu 50 Prozent überzeichnet. Damit iſt die Reichsbahn in die Lage verſetzt worben, die bisherige ſcharfe Droſſelung ihrer ſächlichen Aufwendungen einzuſtellen. Neue Aufträge ſind bereits vergeben und umfangreiche zusätzliche Arbeiten in Angriff genommen. Die Art des von der Deutſchen Reichsbahn in enger Fühlung mit dem Reichsverkehrsminiſteri⸗ um aufgeſtellten Arbeitsbeſchaffungsprogramms wird eine fühlbare Belebung des Arbeitsmarktes und damit eine weſentliche Linderung der Ar⸗ beitsloſigkeit zur Folge haben. Die bisher ſtark eingeſchränkten Leiſtungen für den Umbau des Oberbaues werden um 65 Millionen erhöht, ſo⸗ eee, daß 100 Millionen für den Oberbau zuſätzlich aufgewendet werden. Insgeſamt 80 Millionen dienen der Beſtellung von Fahrzeugen und ma⸗ ſchineller Anlagen. Mit 50 Millionen werden Neubauten der Vermögensrechnung finanziert, 50 Millionen ſind für Ausfüllung der Werkſtät⸗ tenlager und Durchführung von Sonderpro— grammen vorgeſehen, 12 Millionen werden für Verſtärkung der Brückenbauten unter Beſſerung der Sicherungsanlagen verwendet. Alles in al⸗ lem wird noch im Jahre 1930 die Reichsbahn über ihre laufenden Aufwendungen für Unter⸗ baltung und Erneuerung hinaus für 272 Milli⸗ onen Arbeit ſchaffen. Damit hat die Reichsregierung für die kom⸗ menden Monate die Beſchäftigung von mehr als 100 000 Menſchen ſichergeſtellt. Dem Verlangen der Reichsregierung bei Ver⸗ gebung der neuen Aufträge zugleich auf Preis⸗ ſenkung hinzuwirken, hat die Reichsbahn entſpro⸗ chen. Verhandlungen, um erhebliche Preisnach⸗ läſſe zu erzielen, ſind im Gange. Die großen Aufträge, deren die Induſtrie dank der Initia⸗ tive der Reichsregierung ſowohl auf dem Ge⸗ biete der Bauwirtſchaft wie auch von Seiten der Deutſchen Reichsbahn und Deutſchen Reichspoſt teilhaftig wird, müſſen zweifellos einen hinrei⸗ chenden Anlaß bilden, die Arbeiten zu den ge⸗ wünſchten ermäßigten Preiſen auszuführen. tagung, die am 8. September beginnt, wie auch zur Tag des Völkerbundes nach Genf fahren. Wahrſche-zich wird ihn Miniſterialdirektor Gaus begleiten. Die weiteren Teilnehmer der Delega— tion ſowie auch die parlamentariſchen Mitglie— der ſind noch nicht beſtimmt. Auch die bayeriſche Oſtgrenze überflogen. enb Berlin. 22. Aug.(Eigene Meldung). Ein tſchechiſches Militärflugzeug überflog, wie dem Lokalanzeiger aus München gemeldet wird, aus der Richtung Eiſenſtein kommend, die Grenze u. ging bei Rittſteig ſo weit herunter, daß es zu— nächſt ſo ausſab. als wollte es ſich einen Notlan- deplatz ſuchen. Das Flugzeug flog dann aber in niedriger Höhe die ganze Umgebung bis zur Grenze auf und ab, wobei es anſcheinend pho⸗ tographiſche Aufnahmen herzuſtellen verſuchte. Erſt nach längerer Zeit kehrte es über d. Grenze nach der Tſchechei zurück. Die Gerüchte um den Rücktritt des Generaloberſten Heye enb Berlin, 22. Aug.(Eigene Meldung). Zu den Gerüchten über den Rücktritt des General- oberſten Heye erfahren wir aus Reichswehrkrei⸗ ſen, daß, wir ſchon vor zwei Tagen erklärt wur⸗ de, zum 1. Oktober keine Aenderung in der Kom⸗ mandoleitung der Reichswehr vorageſehen iſt. Auch liegt ein Rücktrittsgeſuch des Generaloberſten Heye zu dieſem Termin nicht vor. Allerdings iſt es richtig, daß Generaloberſt Heye ſchon vor län⸗ gerer Zeit den Wunſch geäußert hat, nicht mehr zu lange im Dienſt zu verbleiben. Die Fründe für ſeinen Entſchluß ſind nicht politiſcher, ſoadern rein verſönlicher Natur. Allen Verſuchen, die Reichswehr in die Politik hineinzuziehen, wird ſich der Reichswehrminiſter, ſo wird weiter in maßgebenden Kreiſen erklärt, nachdrücklich wider⸗ ſetzen. Die Perſon des Herrn Reichspräſidenten und des Reichswehrminiſters geben die Gewähr dafür, daß in der Reichswehr bei Neubeſetzung der Kommandoſtellen nicht politiſche, ſondern rein militäriſche Geſichtspunkte maßgebend ſind. Brand auf einem deutſchen Paſſagierdampfer wib Riga, 22. Aug. In den Innenräumen des 2000 f großen deutſchen Paſſagjerdampfers „Nordland“, der zurzeit am Dunakai ankert. brach heute früh ein Brand aus. Beim Eintref⸗ fen der Feuerwehr ſtanden die Paſſagierkabinen der erſten und zweiten Klaſſe und der über ib⸗ nen liegende Speiſeſaal ſowie der Geſellſchafts— raum bereits in Flammen. Die weitere Ausbrei— tung des Brandes konnte verhindert werden. 2 Mann der Beſatzung konnten ſich nur mit knap⸗ per Not retten. Einer von ihnen erlitt ſchwere Brandwunden. Der Schaden beträgt nach vor— läufiger Schätzung etwa 200 000 Reichsmark. Die „Nordland“ wird morgen nach Stettin gebracht werden. e Ueberreſte des Polfliegers Andree gefunden? Kopenhagen, 22. Aug. Die Beſatzung des norwegiſchen Tankſchiffes„Terningen“, das heute in Tromſö eintraf, hat die auſſehen⸗ erregende Mitteilung mitgebracht, daß die wiſ⸗ ſenſchaftliche Expedition des norwegiſchen Beo⸗ logen Horn auf dem Dampfer„Braatvaag“ auf Franz⸗Joſefsland die Leichen des ſchwedi⸗ ſchen Ingenieurs Andree und eines ſeiner Be⸗ gleiter, die 1897 mit dem Ballon den Nordpol zu erreichen ſuchten, gefunden haben. Die Lei⸗ chen waren gut erhalten und lagen nach der Darſtellung der Tankſchiffbeſatzung in der Nähe eines Lagers, etwa 150 Meter vom Strande entfernt. Zuerſt fand die Expedition ein Boot, dann das Lager mit Andrees Tagebuch, das den Titel:„Andrees Polexpedition 1897“ trägt. Ganz nahe bei dem Lager lag die vollbeklei⸗ dete, ſtreifgefrorene Leiche Andrees. Man ver⸗ mutet, daß Andree am längſten von den Ex⸗ peditionsteilnehmern gelebt hat. Das Expedi⸗ tionsſchiff„Braatvaag“ wird anfangs Septem⸗ ber in Tromſö erwartet. Central-Film-Palast. 1. Der Millionenfilm Lee Parry's, 7 Akte. Die reichste Frau der Welt. Die schönste deutsche Frau, als reichste Frau der Welt.— Ein 5 2. Fritz Kampers Spitzenfilmwerk. 8 Akte. Die ficlele Herrenpartie ber t Noch nie haben Sie was Schöneres gesehen, Ueberall ganz 2 3. Lupino Lane die inlere ſiennngsbänuiger. rotz höherer Unkosten noch Sommerpf eee eimer Anzeiger Samstag, 23. Auguſt 1930 —— Millionenfilm. Eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges. Dr Alle Filmfreunde werden sich bestimm W Jonntag mitag Grose qugend- und HIader-borslellung. grobe Erfolge, fast wie bei Ben Hur. t das dieswöchige Spitzenprogramm ansehen. 1. Jom Tier„Das Land ehne fiechl“, Wild est. 2.„Ile Hdele Merrenpartie.“ 1. Platz 50, Sperrsitz und Balkon 80 Pfg. Ein Besuch ist bestens zu empfehlen. f J.„Dor tapfere Horingsbändiger“. r Lokale Nachrichten Notizen zum Kreisſporttag. 1. Dank des Entgegenkommens unſerer ſo zahlreichen Freunde konnte die Quartierfrage glücklich gelöſt werden. Ueber 200 Quartiere wurden innerhalb 4 Tagen zur Verfügung geſtellt, mehr alſo als tatſächlich nötig ſind. Diejenigen, die mehrere Freiquartiere bereitſtellten, werden vor- ausſichtlich auch nur 1, höchſtens 2 Jugendkraftler zugewieſen erhalten. Die meiſten Gäſte treffen zwiſchen 6 und 9 Uhr hier ein, die Fechtabteilung Mainz und einige andere Gäſte bereits um 4 Uhr. 2. Am Sonntag vormittag werden noch etwa 200 Wettkämpfer und einige Fahnen⸗ abordnungen eintreffen. Die Hauptmaſſe der auswärtigen Beſucher folgt erſt in den frühen Nachmittagsſtunden.— Die Bezirksleitung von Südheſſen hat für morgen Spielſperre verſügt, um ſo einen ſtarken Beſuch der Nachbarabteilungen zu gewährleiſten. 3. Die Feſtpredigt hält Herr Pfarrer Niklans, Mainz, der beliebte Führer der kathol. Holsellafter Aloeseli in Zeꝛlin Deutschlands Pariſer Botschafter von Hoeſch vor dem Auswärtigen Amt in Berlin Der deutſche Botſchafter in Paris v. Hoeſch iſt in Berlin eingetroffen, wo er mit dem Außenminiſter die ſchwebenden deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Probleme beſprach. Jugendvereine des Bistums Mainz. Von der Gauleitung ſind 4, von der Kreisleitung 7 Herren anweſend. 4. Es ſteht noch nicht feſt, zu welchem Zeit⸗ punkt das Schaufechten ſtattfindet. Es iſt möglich, daß das Nachmittagsprogramm damit be⸗ ginnt. Die Intereſſenten für dieſen Sport, der eine außerordentlich große Gewandheit und Geiſtes⸗ gegenwart verlangt, mögen ſich deshalb beizeiten auf dem Sportplatz einfinden. 5. Eine Berichtigung: Maier aus Neu⸗ Iſenburg, der beſte Kurzſtreckenläufer unſeres Kreiſes, tritt doch an. Er läuft jedoch nicht ſeine Spezialſtrecke(200 m), ſondern ſtartet diesmal für 100 m. und 400 m. 6. In den großen Staffelläufen werden wohl Hanau, Frankfurt und Ludwigshafen⸗Süd (das mit 20 Wettkämpfern zur Stelle iſt) tonan⸗ gebend ſein. Ob es auch Mainz und Viernheim gelingt, ſich durchzuſetzen? Hoffen wir das Beſte! Daß der 1500 m-Lauf wieder eine Beute unſeres A. Hanf wird, damit dürfen wir wohl rechnen. Geſpannt ſind wir, wie ſich unſer Nachwuchs gegen die ſtarke Konkurrenz bei den Jugendſtaffeln hält. * Auf zum D. J. K. Spovtplatz, hier kann man für 10 Pfg. eine Reiſe um die Welt machen in dem Orlent⸗Expreß, der zum erſten Mal in Viernheim zum Jugendfeſt auf dem D. J. K. Sportplatz anweſend iſt. Es ſollen ſich Jung wie Alt in dem kleinen Expreßzug durch das Tunnel erfreuen. Waldſportplatz. Eppelheim kommt morgen auf den Waldſportplatz. Die Parole aller für morgen: Auf den Waldſportplatz! Den ärztlichen gonntagsdienſt Terminliſte der Verbands⸗ ſpiele im Kreis Unterbaden. Vorrunde: Viernheim—Neckarhauſen Käfertal— Phönix Weinheim— Friedrichsfeld Edingen— 1913 Altrip— Feudenheim Heddesheim 1846 M' heim Friedrichsfeld Viernheim Phönix— Edingen 1913 Heddesheim T. V. 46— Käfertal Feudenheim— Weinheim Neckarhauſen— Altrip 21. Sept.: Viernheim 1913 Käfertal—Feudenheim Edingen— T. V. 46 Heddesheim—Neckarhauſen Weinheim— Phönix Altrip— Friedrichsfeld 28. Sept.: Neckarhauſen— Edingen Fendenheim— Viernheim T. V. 46— Weinheim 1913 Phönix Friedrichsfeld— Heddesheim 5. Oktob.: Heddesheim— Feudenheim Edingen— Altip Käfertal— 1913. Phönix—Zriedrichsfeld Weinheim— Neckarhauſen 12. Oktob.: Feudenheim— T. V. 46 Weinheim— 1913 Käfertal—Neckarhauſen Friedrichsfeld— Edingen Altrip— Heddesheim Phönix— Viernheim 19. Oktob.: T. V. 46— Altrip Edingen—Feudenheim Friedrichsfeld 1913 Heddesheim— Viernheim Käfertal— Weinheim Neckarhauſen— Phönix 26. Oktob.: Viernheim— Weinheim Käfertal— Edingen Phönix— Heddesheim Altrip—1913 Feudenheim— Friedrichsfeld T. V. 46—Neckarhauſen Viernheim— Käfertal Heddesheim— Edingen 1913 Neckarhauſen Weinheim— Altrip T. V. 46— Friedrichsfeld Feudenheim— Phönix Viernheim— Edingen Friedrichsfeld— Käfertal Weinheim— Heddesheim 1913 T. V. 46 Phönix— Altrip Altrip Viernheim Heddesheim— Käfertal Edingen— Weinheim T. V. 46— Phönix 1913 Feudenheim Neckarhauſen—Feudenheim 23. Nov.: Viernheim— T. V. 46 Beginn: 3 Uhr, 1,15 Uhr, 11,15 Uhr. Edingen, Neckarhauſen, T. V. 46 je 2 Mannſchaften, alle 7. Sept.: 2. Nov.: 9. Nov.: 16. Nov.: Gottesdienſtorduung der katholiſchen Gemeinde V'heim 11. Sonntag nach Pfingſten 7 Uhr 1. hl. Meſſe. 7/8 Ahr 2. hl. Meſſe ohne Predigt. 9 Uhr Hochamt mit Predigt. 1½10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 3/2 Uhr Andacht. Die Verſammlung der Jungfrauen-Kongre⸗ gation wird am nächſten Sonntag gehalten. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Seb. Müller, Eltern und Schwiegereltern. 37 Uhr beſt. Amt für Johannes Bugert 5., Eltern Michael Bugert, Ehefrau Julliana geb. Buſalt, Schwiegereltern und Angehörige. Dienstag: ¼7 Uhr beſt. S.⸗A. für Adam Rein⸗ hard, Ehefrau Anna Maria geb. Kühner und Sohn Willi. 3¼7 Uhr beſt. S.⸗A. für Seb. Mandel, Ehe⸗ frau Eliſ. geb. Brechtel, Eltern u. Geſchwiſter. Mittwoch: ¼7 Uhr beſt. Amt für Ph. Helbig 1., Ehefrau Anna Maria geb. Martin, Söhne Phil. und Georg und Schwiegerſohn Jakob Alter 3. 3¼7 Uhr beſt. Amt für Jakob Alter 3., ledig Tochter Eva, beiderſeitige Großeltern und Angehörige. Donnerstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Friedrich Pfenning 2., Sohn Friedr. Wilhelm, Töchter Eliſe und Anna Maria und Schwiegertochter Anna Maria geb. Effler. 37 Uhr beſt. E.⸗A. für verunglückten Jakob Gutperle, Vater Nikolaus, Bruder Adam und Angehörige. Freitag: 7 Uhr beſt. Amt für Michael Haas, Ehefrau Anna Maria geb. Stumpf u. Cäcilia geb. Englert, Tochter Marg. geehl. Kirchner und Schwiegerſohn Andreas Stumpf. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Georg Bugert 7. und Adam Heckmann. 5/7 Uhr beſt. E.⸗A. fur ledig 4 Val. Buſalt, beiderſeitige Großeltern und ſeine verunglückten Mitarbeiter und Angehörige. Samstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Jak. Wunder, Eltern Konrad Wunder, Ehefrau Kleopha geb. Müller, Schwiegereltern Val. Effler und Eliſ. geb. Winkenbach und Angehörige. ¼7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Adam Winkler 15. und Joh. Jakob Winkler. 37 Uhr Sing⸗Meſſe an Stelle eines beſt. Amtes für Joſ. Val. Roos, Eltern, Schwie⸗ gereltern und Angehörige. Unter der hl. Meſſe gem. hl. Kommunion der Schulkinder der Frl. Becker, Ries und Husler. Beicht ſür die Kin⸗ der Freitag 5 Uhr. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die Schulkinder der Frl. Hof⸗ mann und Eckert, und der Herren Lehrer Kumpa und Schmuck. Beicht für dieſe Samstag 2 Uhr. Die Kollekte heute an den Kirchentüren iſt für den kath. Fürſorge⸗Verein beſtimmt. Satbnaselg pf flüssig jeſat auch mif Haarglan⸗ Vn Sie been: dle gebtauucltsfilige anderen 3 Mannſch. Spiele 1913 in Käfertal. S Sonde. uni S Sunhele. e Hasche 50% fur melumaligen Gebraudt ö Dr. Magnus, Direktor der Reichsrundfunk⸗ i geſellſchaft. hält morgen Sonntag Herr Dr. med. Rudershauſen. Führende Köpfe des Funkweſens: 5 Staatsſekre tär Bredow, Reichsfunkkommiſſar. Kur Vꝛölfnung der gꝛoßen Sanhausslellung in Beilin Dr. Harbich. Leiter der Rundfunkabteilung im Reichspoſtzentralamt. Sonntag, den 24. Auguſt 1930. Vorm. halb 9 Uhr: Chriſtenlehre. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim 10. S. n. Tr. Vorm. halb 10 Uhr: Gottesdienſt. Kollekte für die Innere Miſſion. Vorm. halb 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Mittwoch, den 27. Auguſt 1930. Abends halb 9 Uhr: Männerverſammlung. Filmſchau Das Spitzenprogramm der Sommerſaiſon im Cefipa. Die reichſte Frau der Welt— Die fidele Herren- partie— Der tapfere Heringsbändiger. Durch den Grundſatz ſtets das Beſte vom Beſten zu bieten, iſt die dieswöchige Filmdarbie⸗ tung ganz groß ausgefallen. So zeigt man gleich⸗ zeitig 2 Spitzenfilmwerke ganz großen Formats. 1.„Die fidele Herrenpartie“ Friß Kampers Mei⸗ ſterwerk eine Spitzenleiſtung der Afa. Im 2. Teil ſehen Sie die ſchönſte deutſche Frau(eine Münchnerin) als„Die reichſte Frau der Welt““. Ein Millionenfilm, der in Paris und Agypten auf genommen wurde. Zum Schluß zeigt man Lupino Lane, der Urkomiker der alles zum lachen bringt. Ein Beſuch lohnt ſich doppelt. Jer neue Llief der Meetesleitung? General von Hammerſtein, der bisherige Chef des Truppenamts, iſt zum Nachfolger des vorausſichtlich zurücktretenden Chef der Heeresleitung General Heye auser⸗ ſehen. 13 * Arena Stey— Anie gibt heute Abend auf dem Platze am ſchwarzen Peter nochmals eine Vorſtellung. Das Programm, das geboten wird, befriedigt alle Beſucher. Beſonders ſei erwähnt, daß auf Einladung der Cirkusleitung geſtern Abend ſich zwei Perſonen, ein Herr und ein junge Dame ſich meldeten, um mit ihnen in verſchiedenen At⸗ traktionen zu konkurrieren, und ſiehe, alles bewun⸗ derte die Beiden. Dieſes und noch mehr kommt heute nochmals zur Vorführung. Billige Eintritts preiſe. Darum beſucht auch heute Abend den Cirkus. 3 Großſpieltage! Ein Bombenprogramm mit Bill Cody, der neueſte Abenteurer, genannt der zweite Harry Piel in„Räuber der Unterwelt“ Anny Ondra in„Der erſte Kuß“ im U.⸗T. Allen Filmfreunden empfehlen wir ganz be⸗ ſonders unſeren dieswöchigen Prachtſpielplan. Wir raten jedem die einzigartige Großfilmſchau zu be⸗ ſuchen. Wir zeigen ihnen den großen Lacherfolg „Der erſte Kuß“ mit einer erſtklaſſigen Künſtler⸗ ſchar wie Anny Ondra, Teddy Bill, bekannt als Rieſenbaby und den kürzlich verſtorbenen Werner Pittſchau ſehen Sie nocheinmal in dieſem Film. Es wird wieder gelacht wie bei Dina Gralla, daß es überall kracht. Als 2. Schlager:„Räuber der Unterwelt“. Auf ins U. T. — Zum Reichstagswahlkampf. Wir erhalten folgenden Bericht: N. S. D. A. P. (Hitlerbewegung) Viernheim. Am geſtrigen Freitag . ſich eine ſtattliche Anzahl reiſer Männer zu⸗ ammen, um Adolf Hitler(drittes Reich) auch in Viern⸗ 1 15 durch Gründung einer Ortsgruppe der S. D. A. P. aufrichten zu helfen. Es herrſchte 0 55 Geiſt, die Stimmung war eine aus ezeichnete und aus aller Munde hörte man, daß jeder Anwe⸗ ſende beſtrebt iſt, ſeine ganze Kraft in den Dienſt des Volksganzen N ſtellen. Wer näheres über Zweck und Ziel der N. S. D. A. P. hören will, der beſuche am kommenden Montag abends 8 Uhr die große Wähler“ verſammlung eee Es ſprechen dort; der bekannte Landtagsabgeordnete und Fraktionsführer Kohler aus Weinheim und Pg. ch über das 9 1 von 12 Jahren 9 lit, Hungernde e 7 9 Bo vernicht! ittelſtand. ch g che Jugend Aus Nah und Fern Bingen, 22. Aug. Tagung des Gebiets, ausſchuſſes für Rebenzüchtung. Un⸗ ter dem Vorſitz von Weinbauoberinſpektor Willig (Bad Kreuznach) ſand hier eine Tagung des Ge⸗ bietsausſchuſſes für Rebenzüchtung ſtatt, an der als Vertreter der Landwirtſchaftskammer Bonn Dr. Bewerunge teilnahm. Es wurde beſchloſſen, auch in dieſem Jahre die Auszeichnung der ein⸗ zelnen Stöcke unter Anwendung ſtrengſten Maß. ſtabes durchzuführen. Nach der Selektion und vor der Weinleſe ſoll durch eine beſondere Kom⸗ miſſion eine Beſichtigung der Weinberge erfolgen. Hinſichtlich der Schnittholzgewinnung wurde be⸗ ſchloſſen, dieſe unter Kontrolle eines Beauftrag⸗ ten der Landwirtſchaftskammer durchzuführen. Der Rebenſchnitt und die Rebenbündelung ſoll in Gegenwart eines Beauftragten der Landwirt⸗ ſchaftskammer erfolgen. Jedes Bündel wird mit einer Plombe der Landwirſchaftskammer verſe⸗ hen. Die ſo gewonnenen Reben werden durch die Rebenvermittlunsſtelle des Gebietsausſchuſſes vermittelt. Durch dieſe Maßnahme iſt die Ge⸗ währ gegeben, daß nur wirklich beſtes Material bei in Frage kommenden Neuanlagen von Wein. bergen zur Verwendung gelangt. In Rebſchulen der der Vermittlungsſtelle angeſchloſſenen Winzer zur Anpflanzung gelangendes Blindholz muß ebenfalls ausſchließlich den plombierten Bündeln entnommen werden. Die Auſſicht über die Reb⸗ ſchulen ö geſchieht durch die Landwirtſchaftskam⸗ mer. Die den Rebſchulen entſtammenden Wur⸗ zelreben werden wie das Blindholz mit einer Plombe der Landwirtſchaftskammer verſeh ra. Darmſtadt, 22. Aug. Kandidatenliſte der heſſiſchen Deutſch nationalen, Der Landesverband Heſſen-Darmſtadt der Deutſchnationalen Volkspartei hat für die Reichstagswahl folgende Kandidatenliſte aufge⸗ ſtell: Studienrat Dr. Adam Ruppel-Friedberg, Lothar Steuer⸗Kaſſel, Frau Emma Schindel geb. Pfleger in Worms, Pfarrer D. Johannes Fritſch⸗ Ruppertsburg, Landwirt Georg Knecht in Mit⸗ tel⸗ Gründau, Rechtsanwalt Eduard Luiecius Mainz, Konditormeiſter Rudolf Graßmann— Darmſtadt und Frau Anna Müller geb. Körner in Mainz, Darmſtadt, 22. Aug. Demonſtrations⸗ verbot in Darmſtaßt. Das Polizeiamt Darmſtadt hat Verſammlungen und Kundgebun⸗ gen unter freiem Himmel, ebenſo Umzüge, Auf⸗ züge, Durchmärſche und jedes Marſchieren in ge— ſchloſſenen Gruppen in der Stadt Darmſtadt von 8 Uhr abends ab bis 8 Uhr früh morgens wegen Gefahr für die öffentliche Sicherheit verboten. Darmſtadt, 22. Aug. Ueberfallſichere Geldtaſche. Am Donnerstag nachmittag wurde auf dem Polizeiamt eine„überfallſichere Geldtaſche“ vorgeführt, die eine Beraubung von Kaſſenboten unmöglich machen ſoll. Wird ein Note. der dieſe Taſche bat. überfallen und ibm bie Taſche aus der Hand geriſſen, oder legt er ſie ſelbſt aus der Hand, ſo ſetzt ſich eine Alarm⸗ vorrichtung in Tätigkeit, die nur von dem dazu Berechtigten wieder abgeſtellt werden kann. Auch bei Zerſtörungsverſuchen an der ſehr ſtabilen Taſche wird die Sirene in Tätigkeit geſetzt. Den armen Bankräubern und denen, die Bankboten ausrauben wollen, dürfte damit ihr ſchweres Handwerk nicht unweſentlich weiter erſchwert werden. Die der Vorführung beiwohnenden Sach— verſtändigen zollten der Erfindung ungeteilten Beifall. f Niederauerbach, 22. Aug. Seltene Ehr⸗ lichkeit. Auf der Straße nach Zweibrücken hatten ein nicht ſehr begütertes Ehepaar einen Geldbetrag von etwa 1000 RM. verloren. Die Frau eines Arbeitsloſen, Mutter von neun Kindern, fand das Geld und lieferte es auf der Polizei ab. Von da konnten die Ver- lierer ihr Geld wieder abholen. Bad Kreuznach, 22. Aug. Die Schönheits⸗ könig in der deutſchen Bäder. In Bad Kreuznach findet am 30. Auguſt die Wahl des ſchönſten Kurgaſtes durch das Publikum ſtatt. Die Siegerin dieſes Wettbewerbs wird dann an der Wahl des„ſchönſten Kurgaſtes“ von Deutſch— land“ in Baden Baden teilnehmen. In einer Reihe deutſcher Bäder haben die Vorwahlen be— reits ſtattgeſunden. Heidelberg. 22. Aua. Stadtſchulrat Dr. Die Antwort der Deutſchen Staatspartei wib Berlin, 22. Aug. Wie die Preſſeſtelle der Deutſchen Staatspartei mitteilt, hat der Haupt⸗ aktionsausſchuß der Staatspartei am Donners⸗ tag abend in Anweſenheit der Herren Höpker— Aſchoff und Koch-Weſer auf den Brief der Deut⸗ ſchen Volkspartei folgende Antwort beſchloſſen, die brieflich zugeſtellt worden iſt: „Die Deutſche Staatspartei hat häufig betont und hält es für ſelbſtverſtändlich, daß man ſich zur Befreiuung des deutſchen Volkes aus ſchwe⸗ rer Not für das begonnene Reformwerk auf fi⸗ nanziellem, wirtſchaftlichem, ſozialem und ſtaat⸗ lichem Gebiete einſetzt. Sie iſt deshalb auch ein⸗ verſtanden, daß dies in einem gemeinſamen Auf⸗ ruf bekanntgegeben wird, wenngleich die Wirkung eines derartigen Aufrufes nicht überſchätzt wer⸗ den darf. Sie hat lediglich inſofern Bedenken, als ſie grundſätzlich auf dem Standpunkt ſteht, daß die Perſon des Reichspräſidenten im Inter eſſe ſeiner hohen und unparteilichen Stellung und entſprechend ſeinem erſt vor wenigen Tagen ausdrücklich geäußerten eigenen Wunſch, nicht als Vorwand in die Wahlbewegung gemiſcht werden darf. Ferner iſt formell noch zu bemerken, daß die Deutſche Staatspartei im letzten Reichstag noch nicht vertreten war, und daß deshalb nicht davon geſprochen werden kann, daß ſie ſich im babe Reichstage für das Reformwerk eingeſetzt 1 Ich ſchlage deshalb vor, den erſten Satz fol⸗ gendermaßen zu faſſen:„Die unterzeichneten Parteien halten die Durchführung des im letz⸗ ten Reichstag begonnenen Reformwerkes auf fi⸗ nanziellem, wirtſchaftlichem, ſozialem und ſtaat⸗ lichem Gebiete für das dringendſte Gebot der deutſchen Innenpolitik“, Ebenſo bitten wir im letzten Abſatz das Wort:„Hindenburg Pro⸗ gramm“ durch„Programm“ zu erſetzen. Es darf zum Schluß zu Ihrem Schreiben bemerkt werden, daß unſer Vertreter aus den Verhandlungen über einen gemeinſamen Aufruf nur deshalb ausgeſchieden iſt, weil die übrigen Parteien da⸗ mals mit dem gemeinſamen Aufruf die Ankün⸗ digung einer Fraktionsgemeinſchaft verbinden wollten. Nachdem der von uns von vornherein als undurchführbar erkannte Plan dieſer Frakti⸗ onsgemeinſchaft an dem Widerſpruch anderer Parteien geſcheitert iſt, hätten keine Bedenken beſtanden, an den Verhandlungen wieder teilzu⸗ nehmen. Mit dem Ausdruck der vorzüglichen Hochachtung gez. Arthur Maraun.“ VDermiſchtes Zugzuſammenſtoß,— Ein Todesopfer. wtb Halle, 22. Aug. Am 22. Auguſt um 4.45 Uhr ſtieß auf dem Bahnhof Leipzig— Wahren der aus Richtung Halle einfahrende Güterzug 7727 auf eine die Weichenſtraße kreuzende Lokomotive. Beibe Lokomotiven und fünf Wagen entgleiſten, der Packwagen und der Güterwagen wurden zer⸗ trümmert. Zugführer Hermann Side vom Bahnhof Leipzig Wahren, wohnhaft Leipzig Lindenthal wurde ſchwer verletzt ſofort dem Krankenhaus St. Georg zugeführt, wo er als⸗ 1 75 ſtarb. Die Unſallurſache iſt noch nicht ge⸗ rt. Sechs Feuerwehrleuße bei 0 Scheunen braur verletzt. wb Kreuzebra, 22. Aug. Bei einem Scheunen⸗ brand in Ludwigsdorf wurden zwei Feuerwehr⸗ leute durch einen explodierenden Oeltank ſchwer verletzt. An ihrem Aufkommen wird gezweifelt. Im Laufe der Löſcharbeiten erlitten noch wei⸗ tere vier Feuerwehrleute Verletzungen. Die Scheune brannte vollſtändig nieder. 8 5 Revolverattentat auf Delgado. 88 wib Paris, 22. Auguſt. Nach einer Havasmel⸗ 60 Valencia ſind vort auf der Straße fünf auf den ehemaligen Vorſitzenden der Patriotiſchen Vereinigung, Delgado, abgege— ben worden, der ſchwer verwundet wurde Man glaubt, daß es ſich um ein politiſches Attentat handelt. Eröffnung der Funk⸗ und Phonoſchau Berlin 1930. wtb Berlin, 22. Aug. Die große Deutſche Funkausſtellung 1930, die zum erſtenmal mit der Phonoſchau Berlin 1930 vereinigt iſt, wurde beute vor einem nahezu 2000 Perſonen umfaſ—⸗ ſenden Kreis von Ehrengäſten aus allen Krei— s Der allgemeine Konjunkturrückgang iſt auch an der Bauwirtſchaft nicht ſpurlos vorüberge— gangen. Die Deutſche Bau- und Bodenbank AG. Berlin, die die Entwicklung der Bauwirtſchaft im erſten Halbjahr 1930 unterſucht, belegt dies mit reichlichem ſtatiſtiſchen Material. Während bereits im Jahre 1929 eine weitere Vergrößerung des Bauvolumens, wie bisher in allen Jahren ſeit der Stabiliſierung, nicht eingetreten war, iſt im erſten Halbjahr 1930 dann in der Bauwirt⸗ ſchaft ein raſcher Rückgang feſtzuſtellen. Beſon⸗ ders beweiskräftig kommt dies zum Ausdruck darin, daß die Wohnungsplanungen in der Be— richtszeit weit hinter der der gleichen Zeit des Vorjahres zurückgeblieben ſind. In 92 Groß- und Mittelſtädten, die von der Statiſtik erfaßt wer- den, betrug die Zahl der Wohnungsgenehmigun⸗ gen in der erſten Hälfte dieſes Jahres nur rund 44000 gegenüber faſt 67 500 in der erſten Hälfte des Vorjahres. Der Rückgang beträgt alſo faſt genau 50 Prozent. Muckle geſtorven. Stadiſchul Dr. Muckle, der im Jahre 1925 dieſes Amt Aer men hat, iſt geſtern in Karlsruhe geſtorben. Muckle war vor Antritt ſeines Heidelberger Poſtens Kreisſchulrat in Mannheim. Frankfurt, 22. Aug. Erdbeben. Auf den Seismographen von der Reinach'ſchen Erdbeben⸗ warte auf dem Taunus⸗Obſervatorium wurde am 20. Auguſt gegen 21 Uhr Greenw. Zeit ein mit telſtarkes Fernbeben regiſtriert, deſſen Maximum um 22 Uhr 12 erfolgt. Der Herd des Erdbebens liegt in 8900 Kilometer Entfernung und dürfte dich im Küſtengebiet des Stillen Ozeans befin⸗ den. b Ommersheim(Saar), 22. Aug. Eine Flie⸗ gerbombe im Schulkeller. Bei den zur⸗ zeit im hieſigen Schulhaus für den Einbau einer Zentralheizung vorgenommenen Aufräumungs⸗ arbeiten im Keller jand man eine Fliegerbombe und vier Zünder. Ein Feuerwerker nahm ſich der gefährlichen Sache an und brachte die Ge⸗ ſchoſſe im Freien zum Sprengen. Es iſt als ein Glück zu betrachten, daß die Bombe rechtzeitig aufgefunden wurde, denn nach dem Einbau der Heizung und ihrer Inbetriebnahme hätte ſich ein unabſehbares Unglück ereignen können. In der Bürgerſchaft herrſcht große Erregung über den grenzenloſen Leichtſinn desjenigen, der an einem ſolchen Platz, wie das Schulhaus, die Bombe verſteckte. ſen der Wiſſenſchaft und Induſtrie Diplomatie und Preſſe feierlich eröffnet. „der Politik, um 10 Uhr vormittags Erdbeben in Ungarn. wtb Budapeſt, 22. Aug. Die ſaismographi⸗ ſchen Inſtrumente der Budavpeſter Erdbebenwarte verzeichneten heute früh um 9.49 Uhr ein Nach- beben. In Budaveſt dauerte das erſte Beben vier Minuten lang. Die Maximalausſchwingung des Apparates betrua 6 mm. Nach den eingegange⸗ nen Meldungen dürfte der Herd des Bebens die Umgebung von Balaſſa-Gyarmat oder Salgotar— jan ſein. Auch in der Gemeinde Szecſeny wurde beute früb um 6.50 Uhr ein von einem unter⸗ verſchlechterter Cebensſtandard Miete und Neubauten 5 Weniger Wohnungsbau⸗ Genehmigungen irdiſchen Getöſe begleitetes Erdbeben verſpürt. An mehreren Häuſern entſtanden kleinere Riſſe. Mit dieſer Entwicklung ſteht keineswegs im Widerſpruch, daß die Zahl der monatlich fertig— geſtellten Wohnungen weſentlich geſtiegen iſt. Dieſe Zunahme iſt nämlich lediglich eine beſon— ders große Anzahl von Wohnungen(etwa 170 000) unvollendet übernommen wurde. Wenn auch die Träger der Sozialverſicherung und die Sparkaſſen die Bereitſtellung von Mit⸗ teln für die Bautätigkeit eingeſchränkt haben und auch aus dem Hauszinsſteueraufkommen gerin⸗ gere Beträge dem Wohnungsbau zugeführt wur⸗ den, ſo war doch die Finanzierung der Neubau- tätigkeit, der inzwiſchen am Kapitalmarkt einge⸗ tretenen Erleichterung entſprechend, weniger ſchwierig als im Vorjahre. Der ſtarke Rückgang der Bautätigkeit iſt demnach nicht auf eine er— ſchwerte Kapitalbeſchaffung, ſondern auf den Mangel an Nachfrage nach Neubauwohnungen zurückzuführen Die mangelnde Nachfrage wiederum iſt— leider— kein Beweis dafür, daß das Bedürfnis nach Wohnungen gedeckt iſt; in ihr kommt viel. mehr zum Ausdruck, in wie hohem Maße ſich der Lebenſtandard des deutſchen Volkes ver⸗ ſchlechtert hat. Selbſt die durch Hergabe öffent⸗ licher Mittel verbilligten Neubaumieten ſtehen vielfach nicht mehr im richtigen Verhältnis zu dem Einkommen der breiten Maſſen der Bevöl— kerung. Beſonders lehrreich ſind in dieſer Bezie- hung die Unterſuchungen, die das Hamburgiſche ſtatiſtiſche Landesamt für ſeinen Bezirk angeſtellt hat; das Ergebnis ſoll übrigens annähernd für das ganze Reich zutreffen. Danach ſind 313 Pro⸗ zent aller Wohnungsſuchenden nicht in der Lage, eine Miete zu zahlen, die 600 RM im Jahre überſteigt. a Bayern klagt auf Erhöhung der Cokomotivquoten ol. München, 22. Aug. Die Bahyeriſche Regierung hat beim deutſchen Staatsgerichts⸗ hof Klage gegen das Reich auf Erhöhung der Lokomotivquote um 4.91 Prozent auf 10,48 Prozent geſtellt. Die Klage Bayerns ſtätzt ſich auf die im Eiſenbahnvertrag mit dem Reich enthaltenden Beſtimmungen über die Ver⸗ gebung von Aufträgen der Reichsbahn und iſt veranlaßt, durch die ergebnisloſen Verhand⸗ lungen der Länder Bayern, Sachſen, Würt⸗ temberg und Baden auf Erhöhung ihrer Quoten auf 8 Prozent bezw. 4,8 Prozent, 2,7 Prozent und 3,0 Prozent, was einer Ermäßi⸗ gung der preußiſchen Quoten um 6,89 Prozent auf 81,5 Prozent gleichgekommen wäre. Handel und Induſtrie Freinsheimer Obſtgroßmarkt. ol. Freinsheim, 22. Aug. Birnen 1. Sorte 20—26, 2. Sorte 12—18, Aepfel 12— 20, Pfir⸗ ſiche 15—30, Mirabellen 20—29, Zwetſchen 10—13, Tomaten 5—8, Bohnen 8—15, Brom⸗ beeren 28-30. Anfuhr 780 Zentner, Abſatz und Nachfrage gut. Die günſtige Witterung der letzten Tage war für die Weinberge ſehr erwünſcht, in leichteren Sandböden findet man bereits ausgereifte Portugieſer Trauben. Eine welthiſtoriſche Stunde: Napoleon verhandelt mit Bismarck über die Kapitulatilonsbedingungen. 0 Vor 60 Jahren: Napoleon ergibt ſich in Sedan Das Weberhäuschen von Donchery bei Sedan, in dem Napoleon mit Bismarck zuſammentraf. Sedan gefangen. Madame Fournaiſe⸗Liban, die einzige Zeugin der denkwür⸗ digen Szene. Am 2. September 1870, alſo vor 60 Jahren, hielt die ganze Welt den Atem an: Napol Kaiſer von Frankreich, gab ſich und die von ihm geführte Armee bei ee Schlacht entſchied nicht nur den deut anzö 0 eee ee ſch⸗franzö ſiſchen Krieg ſondern auch das Schlckſal des Dieſe „Krawall“ Zur Erinnerung an die Juli⸗Revolution vor hundert Jahren. Am 27. Juli 1830 ſielen die erſten Schüſſe auf den Pariſer Boulevards. Das Signal nicht nur zur Revolution in Frankreich. In allen Staaten Europas löſten ſie gleichartige Exploſionen aus. Zu jeweils um ſo drohenderer Entladung, als die Kronen ſich herausgenommen hatten, ihrem Volk zu zeigen, für welches Nichts es 1813 bis 4815 geblutet haue.„Die Franzoſen nannten ſich wieder die große Nation“, ſpottet Heinrich v. Treitſchke in ſeiner berühmten Geſchichte des 19. Jahrhunderts; ſie wähnten,„ihre Trikolore halte von neuem den Rundgang um den Erdkreis“. Tatſächlich, die„Große Woche“ der Pariſer veränderte die Lage der Welt, ſie erſchütterte und zerſtörte das Syſtem der Ständeherrſchaft; der Untergang des Adels und die Herrſchaft der Bourgeoiſie entflammten das erſtarkte Selbſtge— füh, der bürgerlichen Klaſſen zu neuen Hoffnun⸗ gen und Anſprüchen. Das moderne Europa er⸗ ſtand. In unglaublicher Weiſe hatte der franzöſiſche Adel das Königtum für ſeine egoiſtiſchen Zwecke mißbraucht. Karl 10. mußte es mit dem Verluſt ſeines Thrones büßen und dem„Bürgerkö⸗ nig“ Platz zu machen: Louis Philipp, dem wür⸗ digen Sohn jenes noblen Vaters, der einſt auch ſchon einem König, Ludwig 14, auf die Guil— lotine geholfen hatte. Der Funke flog hinüber nach Holland und ſprengte das nach den napoleoniſchen Kriegen geſchaffene Königreich der Niederlande auseinan— der. Durch Sprache, Konfeſſion und Wirtſchaft von Holland unterſchieden, begründeten die Bel— gier— unter dem Segen Englands und Frank- reichs— ein eigenes Königreich. Leopold, den Sachſen⸗Koburger, machten ſie zu ihrem König. Derſelbe Funke zündete in Warſchau. Die Polen erhoben ſich gegen Rußland, bis ſie bei Oſtrolenta den Knuten von 120000 Koſaken er- lagen. Selbſt das ſonſt fremdem Einfluß ſo un— zugängliche England verſpürte den Zauber des Schlagwortes von den Menſchenrechten und begann den ehrwürdigen Bau ſeiner parlamen— tariſchen Ariſtokraten zu zerſtören. Der meiſte Zunder hatte ſich in Deuſch— land angehäuft. Beſonders in den norddeut— ſchen Kleinſtaaten. Der Herzog von Braun- ſchweig,„der laſterhafte Unhold“, wie ihn Freiherr v. Stein nannte, führte ein derartiges Leben, daß kein Fremder mehr den Hof beſuchte. Er war ſo geizig, daß er alle öffentlichen Bauten einſtellen ließ und ſo die Not nach einer ſchlech— ten Ernte und einem harten Winter noch ſtei— gerte. Nun ließ er aus Angſt Kanonen vor ſei— nem Schloß auffahren. Trotzdem wurde es ge— ſtürmt und roh verwüſtet; beim Grauen des Ta— ges lag das ſchöne Bauwerk faſt ganz in Aſche. Der„Landesvater“ floh zunächſt nach England. fand auch hier ſeines Bleibens nicht, kehrte zu⸗ rück, um ſich— nan ein internationaler Dema— goge— an der Spitze eines Geſindels, dem er tellergroße franzöſiſche Konkarden an die Mützen geſteckt und aberwitzigſte Verſprechungen gemacht ſig hinzu— die jakobiniſchen Pläne dieſes legi⸗ timen Fürſten handgreiflich zu heweiſen!“ Der Welſe entkam nach Frankreich. Noch toller ging es in Heſſen⸗Kaſſel zu. Hier hatte, ſo ſagte Freiherr v. Stein, ein„bos⸗ hafter, ganz von Geiz und brutaler Wolluſt be⸗ herrſchter Fürſt“ die Volkswut geradezu heraus⸗ gefordert;„ihn leiteten nur Liederlichkeit und Habſucht beide befriedigte er auf die verworfenſte Art, mit der größten Dummheit und Beſeitigung ſeiner Regentenpflichten.“ Es war der preußi⸗ ſche Geſandte ſelber, der das gierige Regiment in Kaſſel ſo brandmarkte: Der Kurfürſt plündere „ſein Land und ſeine Untertanen, ſo daß e' zu⸗ letzt keine Landeskaſſen und Domänen mehr ge⸗ ben wird“. Urſache zu ſolcher Ausſaugung des Landes war des Kurfürſten Geliebte. Selbſt der Figaro in Paris hielt ſich über das wüſte Trei⸗ ben und die Raubgier dieſer Madame Reichen⸗ bach ebenſo auf, wie das Volk ſie verwünſchte. „Von dem Blutgeld jener Millionen, Wußt' die Beſtie ſich zu lohnen. Alles ſeufzt zum Gott des Lichts: Ach, die Hure läßt uns nichts!“ Es klingt unglaublich: Der Landesherr be⸗ glückt ſein Volt mit der Verordnung, der Dünger der Dienſtpferde, welche die beurlaubten Kaval⸗ leriſten mit aufs Land nahmen, ſei zum Beſten der Kriegskaſſe zu verſteigern. Während der bit⸗ teren Kälte im Frühjahr 1830 hatte der Fürſt ſich dazu noch das Recht des alleinigen Holzhan⸗ dels angemaßt, die Holzeinfuhr aus dem benach⸗ barten Hannoverſchen verboten, ſo daß die Kaſ— ſeler Bäcker ihre Arbeit einſtellen mußten, weil die fürſtlichen Holzpreiſe nicht aufzubringen wa⸗ ren. Der tüchtige Sohn dieſes herrlichen Vaters führte in Bonn mit der Frau eines Rittmeiſters ein ſolch anſtößiges Leben, daß der preußiſche Geſandte Berlin erſuchen mußte:„Allerhöchſt Die⸗ ſelben möchten zum Wohle des hieſigen Landes den nichtswürdigen Lebenswandel des Kurprin⸗ zen gewa'tſam einſchränken.“ Mehr tragiſch als komiſch iſt es, wenn nachher, als es zu einer Ver— ſöhnung zwiſchen Regierung und Volk kam. einige Bauernſchaften des Fuldaer Landes den Artikel 10 ablehnten, der von dem Kurfürſten ſagte: ſeine Perſon iſt heilig und unverletzlich; ſie glaubten, mit dieſer„Perſon“ ſei die Reichen⸗ bach gemeint. Heſſen ging einer„freudigen Zukunft“ entgegen, ſo glaubten unſere naiven Vorfahren, überzeugt, die dem Lande huldvollſt gewährte Verfaſſung ſei„ein tiefdurchdachtes Zeugnis des ſortſchreitenden Menſchengeiſtes“. In Sachſen richtete ſich der Aufſtand weni— ger gegen ſolche Willkür verlotterter Fürſten; hier brach die„altersſchwache und völlig entgei— ſtete Regierung haltlos von ſelber zuſammen“. Kurios heute zu hören, daß die Revolution hier ausgelöſt wurde bei dem Jubelfeſte der Augs— burgiſchen Konſeſſion: Das lutheriſche Volk pro— teſtierre gegen die vermeintlichen jeſuitiſchen Umtriebe an dem katholiſchen Hofe. Unter dem Schutz der franzöſiſchen Trikolore durchtobten die Maſſen die Straßen Leipzigs mit dem Ruf: Freiheit, Paris, Lafayette! Auch über das ſtille Dresden ergoß ſich ein Abglanz neufranzöſiſcher 6 d ihre Verwünſchungen nachrief.— Jü re eee nnover der Bevorrechtigten in H „Deutſchlands erlauchten Fürſten gewidmete“ Schrift des Freiherrn v. Kneſebeck, die das napo⸗ leoniſche Motto trug:„Wenn die Canaille die Oberhand gewinnt, ſo hört ſie auf, Canaille zu heißen, man nennt ſie alsdann Nation“. Ve. Adel wurde für die erſte Stütze des Thrones er⸗ klärt, die durch ein Heroldsamt zu ſichern ſei. Wie die franzöſiſche Revolution auch in Preußen zündete, wiſſen wir aus zwei Brie⸗ fen des Kölner Erzbiſchofs an ſeinen Freund, den Freiherrn v. Stein, unmittelbar nach den darin geſchilderten Ereigniſſen: Die Vorkomm⸗ niſſe in Paris hätten ihren Eindruck auf die Rheinländer nicht verfehlt;„der Himmel erhalte uns den Frieden, dahin geht täglich mein Gebet zu Gott— nulla ſalus bello— iſt meine Ueber⸗ zeugung“. Der Erzbiſchof berichtet nämlich aus Aachen, hier hätten Arbeiter aus Eupen den Aufruhr in Gang gebracht; Blut ſei auf den Straßen gefloſſen, nur mit Mühe könne die Schnellpoſt durch die Straßen fort, der Landrat liege an drei Stichwunden darnieder, auch der Polizeiinſpektor ſei hart mitgenommen, die in⸗ mitten der Stadt gelegene Tuchfabrik von Cok⸗ kterill ſei teilweiſe zerſtört und geplündert, Mili⸗ tär ſei zum Schutz im Anmarſch. Leider blieb im Rheinland auch nachher jene unheilvolle Rich⸗ tung am Ruder, die die Vorruſſiſizierung durch Proteſtantiſierung zu erreichen wähnte. Freiherr v. Stein ſtellte ſie an den Pranger: die Beſchwer⸗ den der Rheinländer gegen den„Mangel von Zartheit, Beſetzung der Stellen mit mittelmäßi⸗ gen, durch Nepotismus beſchützten Subjekten aus den öſtlichen Provinzen, Verdrängen der Ein⸗ länder uſw.“ ſeien begründet. Im Ganzen geſehen, hatten dieſe„Krawalle“, — der Ausdruck kam damals in Mitteldeutſch⸗ land auf— doch ein Gutes. Sie brachten nach Treitſchkes Urteil„die zähe Maſſe der deutſchen Politik wieder in Fluß“. Dadurch, daß der ver⸗ rottete Abſolutismus in den norddeutſchen Staaten beſeitigt wurde, milderte ſich ihr Gegen⸗ ſatz zu dem ſchon fortgeſchrittenen Süddeutſch⸗ land. So erſt wurde der ſegensreiche deutſche Zollverein möglich, der Deutſchland längſt vor Bismarck wirtſchaftlich einte. Allerdings auch: Die goldenen Tage der Bourgeoiſie brachen an, e cchaft des Geldbeutels. Dr. S. Cetzte Radiomeldungen Gronau auf Grönland gelandet. wtb. Reykjavik, 23. Aug. Der deutſche Flie⸗ ger Gronau landete in Jvigtut(Grönland) um 15.30 Uhr. Landemanvver des„Graf Zeppelin“ am neuen Ankermaſt. witb. Friedrichshafen, 23. Aug. Geſtern nach⸗ mittag wurde der geplante Landungsverſuch Traftor ſeſtgemacht und durch ie Luftſchiff langſam zu Boden gezogen. f dieſes Manöver konnten allein etwa 40 Mann erſpart werden. Um 3,42 Uhr hatte die Gon⸗ del den Boden berührt und nun wurde das Luftſchiff langſam an den Ankermaſt ange⸗ bracht. Nach 6 Minuten war es ſeſt verankert. Das Luftſchiff ſtieg dann wieder zum Rückflug auf und landete um 5.52 Uhr glatt auf dem Luftſchiffbaugelände. Morgen Abend um 6 Uhr wird das Luftſchiff zu ſeiner Fahrt nach Ver⸗ lin ſtarten. Auch die bayeriſche Oſtgrenze überflogen. enb Berlin, 22. Aug.(Eigene Meldung), Ein tſchechiſches Militärflugzeug überflog, wie dem Lokalanzeiger aus München gemeldet wird, aus der Richtung Eiſenſtein kommend, die Grenze u. ging bei Rittſteig ſo weit herunter, daß es zu⸗ nächſt ſo ausſah, als wollte es ſich einen Notlan⸗ deplatz ſuchen. Das Flugzeug flog dann aber in niedriger Höhe die ganze Umgebung bis zur Grenze auf und ab, wobei es anſcheinend pho⸗ tographiſche Aufnahmen herzuſtellen verſuchte. Erſt nach längerer Zeit kehrte es über d. Grenze nach der Tſchechei zurück. Cokales Sprich langſam! „Eile mit Weile“, ſagt der Volksmund, denn die Erfahrung hat gelehrt, daß man ſich wohl bei allem beeilen muß, ſich dabei aber nicht über⸗ ſtürzen darf! Wir wiſſen's ja: die Haſt der Ge⸗ genwart macht uns nervös, reizt leicht zu Ueber⸗ treibungen. Und wo's einer nicht gleich ſchafft, da jammert er:„Zeit iſt Geld! Meine Zeit, meine Zeit... Haſt drückt ſich in allem aus, was wir äußern, und laſſen wir ein paar Worte über die Lippen 2 0 ſo ſtürzen ſie haſtig heraus, ja überſtolpern ſich oft. Warum das. Wir haben doch unſere Sprach⸗ fähigkeit nicht, um möglichſt viel auf einmal zu plappern, vielmehr ſollen wir uns verſtändigen. Und Verſtändigung erfordert, daß wir überlegen was wir ſagen und bedenken wie wir's ſagen. Zudem verlangt das unſere eigene Würde. Zer⸗ ſtreut gemachte Aeußerungen können uns unter unſeren Nebenmenſchen lächerlich machen oder gar ein böſes Mißverſtändnis ſchaffen. So ein Mißverſtändnis haben wir ſicher alle ſchon ein⸗ mal erlebt. Für eine uns lächerlich machende Aeußerung ſei an eine erinnert, die wirklich ein⸗ mal geſchah. Zwei junge Leute waren in Streit geraten. Der eine beleidigte den anderen. Schließ⸗ lich erkannten beide plötzlich ihr Unrecht und verziehen einander. Dabei meinte der eine— wahrſcheinlich vom Streite noch erregt—:„Ich nehme alles zurück, aber nicht den Ausdruck Dummkopf, ſo leid es mich bedauert.“ 15 8 r 8* Alen 9 Meßdienern und Kerzenträgern, die bei der untel gro⸗ zene⸗ ren — 2 ſchöne Gebiß eine 6. Jahrgang Differenz aufge früheren er Feſtungsmauer und lung immer ein Seligen⸗ Erſt unter Biſchof „wobei die Leichen e und auch vielfach auch ich bekam inen einer — er Anzeiger“ 7 dig erhaltene, e i(Stiftung zeigte. In ſeinem Teſtament halte e len, daß in än undenen Beerdigung mitwi 0 d f im den vermacht —— 1 * ſes Vorrecht infolge 1 Intention der Stif er ein Vorrecht auf dieſelbe hatt hiervon Gebrauch gemacht wurde. s noch das vollſt ei die des Toten er 5) weiß er zu erz 1 1 lchen“. Von der hieſigen Altariſt von Kindern auch ins Sterbezimmer ßer Anteilnahme ſtattge je einen halben Gu frau un ſo fizium nach der ſtãd Kette ———— ür⸗ ür der ieſer T den. Bei je⸗ chter, der in „gab es f in beſondere 5 el, was 15 2 ſtlichkeiten Got „denkt ihm noch. m Schulhofe, in ehen, b 0 U ter den Feſtungsmauern dort elbſt errichtete Schul⸗ in Als an Stelle der abge⸗ der Verkehrsſtraße war ein beſonders ſtarker Aus Jahren niedergelegt wur che auf de ttagen und Fe dem dieſer Türme wohnte noch ein Torw n vier Toren gab der Stadt 3 d en und abends zu ſchließen 3 in bergeben wurd eln und Bubenſchenk damaligen Zeit bei der Jugend eine ganz Freude ausgelöſt hat. ſe das fi t ö timmung mit einem Waſſergraben umgeben war die Laurentiuskir beſonderen Feſ tesdienſt abgehalten wurde. Daß Seligenſtadt h brochenen Laurentiuskirch Das Stadtgepräge mi den großen Türmen an de Da Seligenſtadt an Wien— Frank furt lag, ein ganz eigenartiges, ſchöne⸗ Fuhrwerksverkehr durch die hoben worden. me in den 1840er der Frühe die Tore zu öffn. Ebenſo auch der nur an haus ſeiner Be die Schuljugend Bre hatte. ſt J Auguſt 1930 egnũg Alt⸗Seligenſtadt. Erinnerungen eines Neunzigjährigen. Von Johann Philipp Hofmann f. cheidenen B 1 lichkeit unſerer Vorfahren zu lernen, mit größerer Freude die Sorgen des Beru es und des Alltags zu ertragen. vorige Jahrhundert hinein waren auch hier in Seligenſtadt Ch hielten. * 1 ten, welche die Vergangenheit fe Wir erinnern nur an den Hofrat Steiner und Franz Hell. roniſ und Nachahmenswertes aus der Vergangenheit der Zukunft zu erhalten, um aus der be . Unſerer heutigen ſo raſch lebenden Zeit fehlt im allge⸗ meinen der Sinn für die Vergangenheit. Und doch wäre es gut, wenn zu Nutz und Frommen manches aus der alten Zeit feſtgehalten würde. Die Tradition von der Der älteſte Bürger von Seligenſtadt, der frühere andtagsabgeordnete, Herr David Horn, der heute im 93. Lebensjahre ſteht, konnte bis vor kurzer is ins Heimatkundliche Beilage zum„Viernhe einen zur anderen Generation bietet reichen Stoff, Wiſ⸗ ſens N in Zeit, beſcheidenen Bedürf⸗ ten für ſich verbrauchte, ſondern das meiſte den Armen gab. Viele Jahre vor ſeinem Tode hatte er ſeinen Grabſtein mit der Inſchrift im Hausflur ſtehen, auf dem nur der Todestag und das Sterbejahr fehlte. Es iſt der Stein, der heute noch auf dem Seli⸗ ſtädter Friedhof ſeine letzte Ruheſtätte ziert. In Kammer hatte er bereits jahrelang auch ſtehen, der ihm gleichzeitig als Aufbewah ſeine Eßwaren diente. Gerne trank er Boh ir: Meßdiener und kam des ſeinen Der Staat zahlte ihm eine kleine Penſion, die er aber bei ſein r Jugendzeit berichten. Seine Ge⸗ el in das Jahr 1832. Vor drei Jahren nahm ich Veranla Einiges manche Stunden mit ihm zu plaudern. nen Erinnerungen will ich im Nachfolgen⸗ den wiedergeben. Er erzählte m gen aus ſein Ich war aus ſei ſſung, „Pater Laurentius Meininger, den letzten Bene⸗ diktinermönch der Abtei Seligenſtadt, habe ich noch ſehr gut gekannt. halb auch oft zu ihm in ſeine Wohnung, die er nicht mehr im Kloſter, ſondern in einem Privathaus(jetziges Haus welcher ſein Gedächtnis noch friſch war, uns manche Er⸗ von Peter Haas) hatte. innerun burt fi niſſen zum wenigf 2 Dmi⸗ et wurde. Im„Rieſen“,„Rö dter a ſpännig. genom⸗ enſtadt die Seligenſt rde. Oft ſtanden Die Wagen, die unter dem Obertor blieben wären. Die ränkt gebaut. In tadt Vorſpann s ver annten Gutwagen. Be⸗ Nürnberg nach Frankfurt Maß der ten hier in Selig ſogen mach Krone“ waren die Abſteigquar⸗ die von t und der„ „wo geraf flott und gut gelebt wu 20—25 Gutwagen in einer Nacht hier. ders die Kaufleute, a. M. zur Meſſe zogen, mit einer Plane bedeckt waren, fuhren 6—8 Dazu mußte ſehr oft in Seligenſ oder dem Frankfurter Tor ſtecken ge men werden, weil ſonſt die Wagen Tore waren zu eng und etwa Nürnberg hatten ſie das lichte letzte Station tiere, wo dann. chen Kaiſer ſon 5 de hatte ihn gern, Tode im Jahre 1844 ſeiner Sarg ür rungsort f „den e Mei⸗ i ſeinen nenkaffee en konnte. Da f ſtündigen Weg zu Fu iner großen Anzahl mein hltätige Seele den Kaffee 5 en hat, als er ihn hier kau 1 1 er in Hanau kaufte. Wir Seligenſtädter hatten d nung, daß ihm dort eine wo zählte ich 12 Jahre und ging mit e für mußte er allerdings einen zurücklegen. Jedermann in der Ge beſonders die Armen. Bei ſeinem billiger überla 10 Dan 2e Bürgerherrlichkeit; die Kommunalgardiſten grüß⸗ des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ am Anker⸗ Der Aermſte hatt Ul eder: atte, wieder in ſein Land hineinzukämpfen. f j, 17 N er. Aermſte hatte ſagen wollen entweder: ede Offiziere 5c Munch e de hn ten einander ſtolz:„Guten Morgen, Pariſer!“ maſt in Löwenthal, 3 Km. von dem Luftſchiff⸗] So leid es mir tut 995 ſo ſehr ich es bedauere, entgegengeſtellt wurden, wollten ihm folgen, denn ſie auf den Trommelruf:„Kamerad baugelände entfernt, durchgeführt. Nach einem hatte in der Eile aber beides durcheinanderge⸗ mochte er ſie auch halb betrunken ud weittend tomm!“ zum Sammelplatz eilten. Die königlichen kurzen Rundflug erſchien das Luftſchiff über[ würfelt und ſo kam es über ſeine Lippen:„So um Gnade bitten.„Die aufgefundenen blau-wei⸗ Sr durften nicht über die Haufen Jeuern. dem Landeplatz, um 3.40 Uhr fielen die Halte⸗ leid es mich bedauert!“ ßen Kokarden wurden nachher den Depeſchen der 190 05 Hörnerklang mußten ſie durch ein Spalier taue. Sie wurden, wie üblich, durch Nollen ge⸗„Eile mit Weile“, auch beim Sprechen! Diplomatie beigeleat. um— füat Treitſchle bij⸗ J der Bürgerwehr aus der Stadt abzieben. wäh- zogen. die von zenn Mann feſtaehalten wur⸗ 5 0 e Drei ihrer inas vier Geſchwiſter 7 0 ſie d entloben ie arbeiten in Haß und 17 * 8 Es war bei. nit ten Die Me und der Köbes ſte ag für funden tuch ten Hoch ie mit der Welt fertig. Im fge⸗ ſelbſt ſchter 1 U ſuchte en eines Gram das Tanzbein⸗ Die Sti⸗ chon in Stall und er ſam pf 3 ppes⸗ Die 2 r ſich eine Do n Transport. le ihre hre Tage hin. t, denn f ſchwarze Ko e bauen ſich beſchreib eigentlich nie. der geri ſi e an, ſtreckte in mehr, un Denn ein Kind ber lachen der Zukunft Mutter Krü⸗ 1 7 und die Stief⸗ Weder er noch leben modern, Sie wuchſen ihnen amt unter der Tüchtigkeit war mit 16 Jahren be⸗ ihrer ge i ur Kirche, T Herrgott wiederge den gingen ihr f ſchuhe und Bei Lina tobte eine 0 rachtete den Tanzlehrer Lina zeigte mit dem Finger ſt wankt Schicht jedoch warf Aber dann! Sechs blieb eingeflei ich am ſelben Tage sgängen jenes. ſie in Jahr e Nur Lina gedenkt ihrer o Er en ſie chen. ten en f Zufrie ill. 5 7 1 * 1 Sonderling und ſeine Großmutter und di alles kommen. n Wei triel Köbes bet ingen 5 8 Mutter. 1 1 der letzte Sparpfenn bitter ſchmal. der Ausreißer Hanne n Gewerben von ſolcher weiße We Polizei noch n konnten. L das Reich e iratete. 14% 88 f ſa te 0 1 * f beitet. Ihre Kinder a ſattelten zu den Radikalen ns war gut da III ächliche, blaſſe N ging ſie g zum 05 — faſſe Krämpfen. gge und ſuchte Sie verloben un 8 s machte ihnen un tatten.“ 172 * d arbeitete 0 0 n ihm ſprach, jeden. Sie hatte a die Mutter zur zwei orgte d ten allemal dumm dazu. i ochzeit, „jede te og wieder zur ein f 1 ter 5 zufr f I 5 0 „nach der allgelbe Hand Induß heimliche ich i ür ſi — N 1 ſund wurde ein Geld, ding cht og ſtet 8 8 1 wo er zu de ten auf Schweiz). cha wenn ſie vo der Tanzlehrer, nd be Er war ein der Not. ruhig und ſt Aelt i 9 U Im Schatten der Schlote. Verlag Er reiſte vor, ließ eran und ha d ſich auch s dagegen h Bilz ſah das das ſich 8 , S ſchäftigung zu ſuchen, der ſchon einen großen Doch Helene erriet ſeinen Wunſch. Sie ſtreckte] habe, ob er ihr von dieſer oder jener Art noch bereitwillig und erfreut die Hand nach den Myr⸗ bringen ſolle. Fehlte ihr Nötiges, ſo fand ſie 8 ig. Doch e ammen un torben. Heute iſt tan. far zur Schi U ina d auch ge Li iedeln, J Schatten der Ich uld. Se teh Büſing, ein bochgeddachener, breiſchul⸗ 8 Roman von Guſtav Rehfeld. Urheberecht durch Heroldverlag Homburg⸗Saar. (48. Fortſetzung.) 25. Kapitel. Es war ein prächtiger, warmer Maientag, als Annie zum erſtenmal die Freundin in den hinter dem Hauſe gelegenen großen Garten geleitete. Vereint mit Frau Büſſing, führte ſie die Ge⸗ neſende in eine Laube, in welcher ein bequemer Korbſtuhl mit Kiſſen und eine Fußbank davor ihrer warteten. Im nächſten Augenblick hatte Annie ein Glas friſcher, wohlſchmeckender Milch geholt, u. dann überließen beide die Rekonvaleszentin einem un⸗ geſtörten Ausruhen. Anfänglich ſchwindelergriffen und von der erſten Kraftanſtrengung wie betäubt, empfand Helene bald ihre Lage mit dem ſüßeſten Beha⸗ gen. Sie hatte das müde Köpfchen über den Rük⸗ ken des Stuhles zurück an den Stamm eines blü⸗ henden Buſches gelehnt. Leiſe ſchwankte dieſe Stütze im warmen Luftzuge, leiſe ſchwankten Zweige und duftende Blüten über ihr, und wie gewiegt in den Armen einer liebevollen Mutter, empfand ſie ſeit ihrer Krankheit zum erſtenmal wieder das Daſein mit Luſtgefühl. Von nun an begann Helene jeden Tag mit dem Wunſche, baldmöglichſt im Garten weilen zu können. Nach einiger Zeit vermochte ſie, wenn auch nicht ohne Anſtrengung, allein ihr Lieb⸗ Uingsplätzchen aufzuſuchen. Sie nahm dann ein Buch oder eine leichte Handarbeit mit. Sank auch die müde Hand bald in den Schoß, hatten auch weder Auge noch Kopf die Kraft, bei dem Leſen ansgudauern, ſo war es doch der Mut, eine Be⸗ 1 teriger hübſcher Mann mit blondem Krauskopf und gebräuntem Geſicht, hatte ſeinen jungen Gaſt nur einmal gelegentlich des Weihnachtsfeſtes geſehen. Um ſo größer war ſein Intereſſe, ſelt er Helene nun täglich im Garten traf. Sein Herz quoll ihm über vor Mitleid. Ihm war ſtets, als müſſe er hinzuſpringen, die ſchwankende Ge⸗ ſtalt zu umfaſſen und zu tragen, und ſo folgte ihr ſein ſinnendes Auge, bis ſie in der Laube verſchwunden war. Eines Tages— Helene fühlte ſich ſchon be⸗ deutend kräftiger— ſuchte Fred Büſing, ein Körbchen mit abgeſchnittenen grünen Myrten in der einen, Draht, grüne Seide und Band in der anderen Hand, ſeine Mutter auf. „Mutter, möchteſt du nicht ſchnell den Braut⸗ kranz für Miß Forſter winden? Er wird in einer Stunde abgeholt!“ ſagte er geſchäftig. „Ich? Ich bin längſt nicht mehr in der Uebung, das weißt du doch!“ „Wer ſoll es aber dann tun? Annie hat gar kein Geſchick dazu, und die Gehilfen kann ich doch mit ſolchen Kleinigkeiten nicht behelligen. Das iſt Frauenarbeit!“ „Frage einmal bei Fräulein Felſen an!“ riet die Mutter.„Ich glaube, ſie wird ſich freuen, wenn ſie ſich etwas nützlich machen kann!“ Fred wandte ſich kurz ab und trat gleich dar⸗ auf zu Helene in die Laube. Im tüglichen Ver⸗ kehr mit vielen Menſchen aufgewachſen, gewöhnt, anzuordnen und zu befehlen, war ihm bisher nie eine Anwandlung von Verlegenheit gekommen. Als er jetzt aber vor dem zarten Mädchen ſtand, als er jetzt in die fragend aufgeſchlagenen großen dunklen Augen blickte, fand er nicht ſogleich Worte für ſein Anliegen. a Er lüftete verlegen ſeinen Strohhut und ſtam⸗ melte einige Worte, die ihm im nächſten Augen⸗ blick albern und unzuſammenhängend erſchienen. N 1 7 den dankbar be können, ö E ten aus und rief: „O, wie froh bin ich, etwas tun zu können! Freilich“— fügte ſie ſtockend hinzu—„weiß ich nicht, ob es glücken wird! Ich habe bisher nur ſelten Kränze gewunden! Vielleicht zeigen Sie mir gütigſt, wie Sie ihn wünſchen!“ Fred ſchüttelte die Myrtenzweige auf den Tiſch, rollte das grüne Seidenband mit raſchem Griff um den Draht und begann, die Zweige dicht und glatt aneinander fügend, das zierliche Ge⸗ winde. Helene gab aufmerkſam acht,— Fred ſagte ihr, daß der Kvanz in der Mitte etwas ſtärker werden müſſe, wozu ſie verſtändnisvoll nickte, dann nahm ſie den Anfang aus ſeinen Händen. „Sie griff die Arbeit ſo geſchickt an, ein Zweig fügte ſich ſo ebenmäßig an den anderen, das Werk 0 ſo raſch, daß er ihr mit Bewunderung zu⸗ a „Ich hatte recht,“ meinte er lächelnd,„als ich vorhin zu meiner Mutter ſagte, daß Kränze⸗ winden Frauenarbeit ſei. Sie beſonders haben ein merkwürdiges Talent dafür!“ Dann nahm er ihr das Gewinde, welches er ein Meiſterſtück nannte, mit Dank ab und zeigte es im Hauſe mit einem gewiſſen Triumphgefühl, deſſen Grund ihm ſelber noch unklar war, ſeiner Mutter. „Sieh nur, wie allerliebſt!“ „Sehr nett!“ nickte die Mutter beifällig. „Und gewiß hat es der Armen ſelber großes Vergnügen gemacht!“— Von nun an fanden ſich bald Buketts zu bin⸗ den, bald Blumenkörbe zu füllen, bald Ball⸗ ſträußchen zu fertigen.— Aufträge, die Helene gern und erfreut darüber, ſich ihren Gaſtfreun⸗ .. N alles, deſſen ſie bedurfte 1 10 ted. auch bald ſelbſt die Kraft, durch den Garten zu gehen und zu pflücken, was ſie brauchte. Sie hatte ihre Freude an dem großen, wohlgepflegten Anweſen, an dem geſchäftigen Treiben der Gärt⸗ nergehilfen. Sie beobachtete die flink und un⸗ ermüdlich im Hauſe ſchaffende, ſtets tätige Annie und half ihr, ſoviel ſie vermochte. Sie ging der nimmer raſtenden Hausfrau in der Küche zur Hand und erholte ſich bei dieſem Kommen und Gehen, in dieſem leichten, freundlichen Wirken ſo merklich, daß Doktor Evans erfreut ausrief: i„Nun iſt alles gut! Noch ſechs Wochen dann nimmt unſer Pflegling es mit Annie an Kraft und Geſundheit auf!“ Und ſo kam es. Als der Juli ſich dem Ende zuneigte, war Helene wieder völlig hergeſtellt. Ihre Wangen zeigten wieder das blühende Rot der Geſundheit. Aus ihren Augen blitzte wieder Jugendmut, und nur zeit⸗ weiſe, wenn ſie allein war, lag ein Hauch von Schwermut auf den reizenden Zügen,— dann gedachte ſte der Schweſter, ſowie des Geliebten, die ſie beide für ewig verloren wähnte. Sie fühlte ſich wohl im Büſingſchen Hauſe, in dem ein jeder ihr freundlich entgegenkam. Frau Büſing war ihr eine zweite Mutter gewor⸗ den, die, ſo oft Helene davon ſprach, ſich eine Stellung als Gouvernante in den Vereinigten Staaten zu ſuchen, ſich das energiſch verbat. Sie könne ſich in ihrem Hauſe auch nützlich machen, ſagte ſie ſtets. Und Helene, die den Leuten zu gro⸗ ßen Dank ſchuldete, um ſie ſchon zu verlaſſen, ging gern darauf ein, vorderhand noch bei ihnen zu bleiben. Wußte ſie doch, daß ſie dem jungen Hausherrn eine Blumenbinderin er⸗ ſparte, die überdies nicht ſo leicht und dann nur egen 0 inden 9 e N ben Gelee 1 und das Leben war r in der Küche, Stube ward immer leerer. deren wurde flü 3 urück. 5 n Glück mit den Kindern. opf und blieben alle ge agedieb m er und neue Menſchen Tages fan nheit, daß weder die lle, Köbe Lina hatte r grinf über den K 1 auf sarbeit das Tanzen⸗lehren. S unggeſe Induſtriedetektiv ihn Sie hatte den W̃ Kinder litten an Wochen gab es Gliedern er ſich in„Kluft“, . 9 Geſag ſchwerer An Bilz war halberlei ein 5 Eines ur Mutter iebling neut aus. Das Lernen alle eifen ina brauchte keine teure ich wieder ein. Er be 1 age zur Neige, — Ueberſiedlung ging glatt von lange die rauhen Hände in kn dann ſeine Lokale auf, als halb übergeſchnappt. Morgens in aller Frühe mophons den linkiſchen Schwingen beibrachte. Kinder wieder zu in all den Tagen einen Herd. Hanne Es blieben ſchw auf die Stirne, geſchwiſte Schar Kinde ihre eigene ihrer Eltern. liche Arbeit un nach dem an re H 2 ſt ger Tag. 2 B. ſene wohnung anweiſen u ging drauf, Arbeit und ſchwiſter wuchſen h 0 4 3 ö ſie ges franſen, Kautz: Sie lachen über die a dumme Lina mit ihrem Kirchenlaufen, ge i ie bummeln und ſimulieren, 0 Mutter Krüger ˖ (Aus Benziger, Ein 5 kleiden ſich flott, machen tolle Touren und drei Jungens und ein Mädel, Sozialiſierungspaläſte. Krie Familie vergeſſen. ſie trägt bei allen Au mit Seidenf zeit gekauft hatte. Sie arbeitet und ar ſih und gehen eigene Wege. ſich, Verbitterung und war unter der Sowjetfahne über. ſen en t, N⸗ ſ⸗ 1 * re 0 1 tet Un⸗ Mutter n Vater Bilz Tode ja nicht, nur fallrente gab es be Aber oſtgänger durch, mit ihnen die An Als zweite Vater Sie Beide wurden nach der Hannes verſchwand eines Ta⸗ 4 f te mit Aber ſie ließ ſich Pulle Kräuterſaft chließlich geraten hatte. Die ins Weſtfäliſche zu einem N den Ar durch den Arm mit Ho lles. Lina hoden und fuhr ſchenbrödel, Köbes der altkluge Hausvater. „Und das ic Aelteſte Die engliſche — keine Arbeit zu ür chte das Wa deldürren Armen der und meinte da kann nur der Herrgott inen rieſigen n helfen!“ Ha, Die Familie ging ſu Kin Köbes der weiner⸗ Ef die Kinder wuch und Stall, die bei⸗ ür erwirtſchaft. ſchlag, 2 lege denn je. So kam es, f bäuchlings im Gra 5 2 uf die vier armſeligen äng ſpielten Indianer. en Gliedern. Es ko te Bilz grell auf: r im bei der Mutter. Hannes der Wohl half d öbes der Mutter ein und a kränkelnd. Armenatteſt f Der unter f le Gedanken a * ke hatte nur noch verbitt annswitwe ohne Ren ſen Au 8. Die kleinen Bilze wuch .Sie verſuchte e „Der Kran n hinein Her waren eine Koſtg Bilz ließ ſich von dieſen beiden ück. Ein paarmal gingen die e Kinder groß zu ziehen. ßen des 7 1 5 von Vater Bilz. ück. Niemand wollte ihr borgen. ich die Augen der d Köbes. wanden ſie und den ſchwach „Liebe Frau, ſchichten o u 5 äubergef ltige Behandlung ö 1 Kinderchen gerichtet Worte im Munde, Zucht heran. utter ſchon tüchtig in Haus Trupp Zirkusleute. ſw. 0 1 wie der weiſe Bauer it Naturheilme mi 1 nen Dickbäuche mit den ſpin Sie nahm eine große Sonne und allerbe wie lachte Mutter Krüger nen dünnen Armen ſchaffen?“ Grubenarbeiter. dem Ausre hr zur einem der klei Sie lagen am liebſten ärgerte die rechte — — 1 * da war K war das A Hemden u then, als alles nicht helfen mochte, heilkundigen, alten Schulzen. 2 der n Hannes un Junge blieb lieber dahe mit Und wieder gab e ohne G . den großen Jungens a möopa 2 züge, heran, ſchwächlich und ewig Krankheit raſte in alles ſoll eine arme Bergm Kinder bekamen einen heillo Hunger und brauchten mehr P arzt war ihr nicht genug ein andermal verſch ein Sterbegeld, weiter nicht Krüger⸗Bilz hatte zwar ein aber die gleichg daß die Mutter a unsägliche Mühe die mit und tat, und Beinen, be und Mutter Krüger mitleidig und laſen R kurz nach Kindern regieren. immer me die warme ihren eige doch raten. Schulzeit Schu und ohne der ges kiche ſtarb. ſer half abge⸗ lte von ihrem Hausrat rauen Haare und Um das Anglück voll „ ſi hin und ch mit einem Schande. war le zuſammen t's hohe Löhne, ſie hatte ſich bald n al ſi d nun vor der ch hier das Hät⸗ ege. Der Schwie⸗ ie volle Lohntüte ging, von Sorgen 75 hatte gekündigt re Ziel chte Frau zu und d ends vor 5 i Nötigſte zu und — en laſſen und 9 ir 2 f ſich in di W * 1 Denn was ſollte werden, ſtan te die enttäu und wenig Obacht auf ihre rüſten. Sie te den Koſtgängern hatte. Köbes id mit ihr. Er icht mehr d ges half au llen. Sie hatte wenn der Junge ihr ni auszah — hiel Lina und deren Getue mit Köbes Krüger en und ein noch aus. Lina eines A M 77 11 la kam 0 Alte grif wußte nicht mehr zu machen, trat erklärte Lohn her ehr. wankend fm ihre e elegt.„ raten zu wo heira anger einge t willenlos ſag hn aber be einen Plan zure ins Ruhrrevier“ für die Hochzeit der Tochter das cheln nicht m gerſo wurde von ihr verhätſchelt abgäbe? Doch eines Ta ſeinen ganzen hauen“, Die Koſtgang f gebeugt und Fa 5 5 2 as ſucht di 3 — 2 e 8 e — „ 5 5 Be . — 3 bt Lorſchst e. 2 a R 1. in Bensheim vom 20.—23. September 1930. 1 i 3 7 N Schelft Bergſtr nd Sonntag wieder was klassiges, was Standardprogramm! amstag u ein Pracht- 1 U. T.- Filmpalast Na Die Lieblinge Viernkheims Anny Ondra Hallo Bill Cody der neueste uud verblüffende Abenteuer und Sensationsdarsteller in Aauber der Unterwelt „treubesorgte Mutter, Grob- Schwester, Schwägerin und illa Dewald Wwe. schweren Leiden verschied heute unsere liebe, un vergebliche Nach kurzem, mutter, Schwiegermutter, Be 117 aus, statt. geb. RO OS ihrer Seele im Gebete zu gedenken. Viernheim, den 23. August 1930. Die trauernd Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet morgen Sonntag, nach der Wir bitten, 56 Jahren. de MHünner, Geulschs Frauen. deutsche dudend Montag, den 25. lugust, abends 9 Uhr, Andacht, von Rathausstra Nallonatsonlsttsltsene Deutsche Arbeiter nartel Gar) Es sprechen: Frallionslüarer u. Pg. Frieurien im Gasthaus zum„ Kaiserhof“ öffentliche mit freier Aussprache. äre er zuteil geworden, ſeinem * D tadt können. zu der in dem Newyorker S N. S. D. A. P. beiwohnen S Der lebende Leichnam. es Miller hat Pech; denn beinahe w Bunte Seitung Charl ihm das ſeltene Erlebni eigenen Begräbni jährige Miller. 2 er 8 v eines Tage war wohnte, viertel Bronx eine Nachricht Mutter Tagelang meldete ſeiner zu haben. ohne ſchwunden, er ch n oh⸗ inen Augenblick an die ſelbe am Kinn und Narbe an der linken Hdd wie Sohne ing täglich nach ob ſi das hatte hren verunglückten nicht identifizierte n man aus einem Kanal geborgen U Sie g der Sohn sſelbe Grübchen D 8, um feſtzuſtellen, unter den zugeſtoßen ſein. 1 tellte ſie zu ihrem Entſetzen tat utter glaubte nun, ihrem N 4 r Leiche die Identität ihres 1 1 ie zweifelte ke denn da 8 ie trauerte über i e nicht Leichen befinde i (e S 2 D — D zurückgelaſſen Eines Tages an eine ſer Tatſache; blonde Haar, vor allem dieſelbe ihr Sohn ihr Sohn. — müſſe etwas dem Leichenſchauh ſich nicht. ſächlich nes feſt. 0 , Sohn, de 2 — 5 . Sie war ge und beſtellte für ihn ein Begräbnis. ſe die alles p, 8 ſich zu Hau Charles Miller in Die Wohnung war n, al Speiſekammer und beſchlo S ſich daher bequem, holte 2 8 Laune einfand. ner Mutter abzuwarten. ſei der vermißte und totgeglaubte rade zur Beerdigung gegange leer, er machte e der fidelſten Eßbare aus der Rückkehr 9 4 An ihrer bei Wohnung ein Geſpenſt zu Frau Miller glaubte zunächſt begriff aber ſehr kunft hen, bald, daß ſie ſich geirrt hatte. ſe te des zuſtändi⸗ zeigte der Beam der Freude in Weniger s ein ähn⸗ tandesamts, dem noch niemal 2 licher Fall vorgekommen war, gen nicht ſan⸗ und der an Toien wußte, was er mit ders lebendigen gen ſollie. Vorwärts mit deutschem Mut, scharel Euch um unsere fahne flicht⸗ Samstag Der Vorſtand. is halb 4 Uhr. Uhren- Arbeitswillen mutlos zum Erschlaffen brachten. Treu deutscher Gruß: Tenor Sing- Einſetzen und 2. Entschlossen stehen wir zu Adolf Hitlers dritten Reich, nachdem Vergangenheit und Gegenwart jede Hoffnung trügten, jeden Fil. 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Der Vorſt Morgen Wander- Der Vorſt. ummer unſerer Leſer- wir beſonders unſerer hrift„Starkenburger N Die Der kleine forſchers W. Sturm⸗ uns die hiſtoriſche Hafenplatzes bei Mainz hrt nduſtrie beſchließt N 9 e übrigen Stimmen um 10 Uhr. ſtunde. Abfahrt per Auto 2 Uhr. Heimatſe ⸗Seligenſtadt“ hin, der uns eimatblätter“ liegt der heutigen tter. uſammenkunft im Lokal. Rege en näher bringt. henabteilung. Morgen letztes ũ 60 3 chmichelbach⸗Steinklingen. Abfahrt Beteiligung erwartet um 31. Auguſt Wanderung. Unſere Leſer weiſen 9 im Klubabend. Teutonia- Schi * Heimatbl eitrag„Alt Gewehre 12 Uhr abholen. ſchaft wohlbekannte Gauſchießen in Fürth. Radf.-Verein Eintracht. fahrt nach Wünſ punkt 9 Uhr. erſcheinen. adend. Odenwaldklub. Mittwoch halb 9 Uhr Klub⸗ fels„Die Guſtavsburg“ fü Entwicklung des heutigen das alte Mainſtädtch Aufſatz des bekannten Heimat auf den B H Zeitung bei. vor. Das Familienbild aus der unſere heutige Nummer. Der größte und ge wal tigste Detektiv und Abenteuer- Grobhfim P Hill Cady fler zweite Harry Fiel „Werner Grob- Pittschau u. Teddy Bill in ihrem neuesten Lustspiel der Südfilm wieder ins U. T. zu Anny Ondra und Bill Cody die große Sensations- besucht zu kleinen Preisen u. großem- Orchester das Standardprogramm. Sonntag nachmittag Hinder-Vorstellung.— MHathol. Arbeiterverein. Eine groteske Angelegenheit Antreten zum Festgottesdienst Spitze Rathaus. Alle Mitglieder mit Angehörigen sind Am Sonntag, den 24. August, beteiligt zu diesem Feste eingeladen. sich der Verein am Kreissporttag der So wurde noch nie gelacht, wie es D.. K. morgens ½9 Uhr am Freischütz, mittags 2 Uhr Aufstellung zum Festzug in der Film- u. Musikfreunde Bürstädterstraße. Der Vorstand. Achtung. Sonntag im„Karpfen“ Alle mo- Id wird Kein Bierauf- Eintritt pro Familie Herbert. Musik Lautsprecher. dernen Tänze„Tanzge — Es ladet ein Turnerbund nicht erhoben“ schlag. Angenehme billige Un- terhaltung für jung und alt. Kopf 20 Pfg. Morgen Sonntag vormittag Training sämt- auf dem Sportplatz. Auch für Faustballspieler licher Abteilungen Wettspie I 1 in Lorsch Weim Jug.— Walhof 2. Beginn 2 Uhr. Die Spielleitung. e für Sonntag: — Lorsch 1. Viernheim 1. eee Aabra-Ledertarbe färbt Schuhe wie neu ſabtanntumumnn küülnmmmnunuunmipumunmugünnnlnlmnbui et nt A Miernneimer anzeiber bei edlen Wettkampfe ftehen. fallen das Ziel lange die n Viernheim rd Erfolg für den Drum ihr Viern⸗ ſchen von dem erweckt Begeiſterung Das Echo wi s einen vollen en wird. muß morgeu rau enn die Sieger durch entfernt Fleck-Fips fallen. ſie im Peter Moskopp- eee ußt, daß e Flasche 90 Pig. Fl. 50 und 85 Pfg. Alle Farben vorrätig viel von dem Kreisſportfeſt i die Fahnen heraus, K. Sportplatz Beifall der Maſſen, w Flecke aus Kleidern oder die Tore ſt ſich bewußt, d Verband der D. J. K. geb Gäſten wenn ſehr Rathaus- Drogerie b heimer, Der D. gehen, den ddadddddddddd LU „wo dann noch Naſſau Kreiſe Heſſen— rinnerung in un wird die da heißt: im E S D Sams as 30 Ich „daß eine gutes Tiermaterial Viernheim Sonn- „ſoweit Treffpunkt für Verbande der D. J. K. ch um eine . n wach ſein Viernheim. ſtatt. f aufmerkſam Der Präſident. e am 30. uchtverein 1910 stag Abend 9 Uhr Hochzeitsſtändchen). Aufnahme. findet in Hemsbach unſeren Gäſte Der Kreisſporttag von „den Bruderverein 1 inden nur kurz gehaltene chrichten ügelz Sänger iſt erforderli iſte zur 1. Singſtund fzuſtellen. auinchen⸗ u. Gefl s und mit Verkaufsmarkt Deutſche Jugendkraft it geboten iſt, iſt, zu unterſtützen. Rubrit f e Mitglieder darau fen und bitte Vereinsna den 24. Auguſt Uereins-Anzeiger Unter dieſer ännergeſaugverein. Singſtunde(Probe für Erſcheinen aller genaue L au Jungtierſchau mache di hier Gelegenhe zu beſchaf wie möglich tag, eee ee eee 2 war eine Glanz⸗Leiſtung in M ſtraße, mittags Der Vorſitzende. Lorſcher Radfahrer, Ortsausgang 2 Uhr. * Sonn- Auguſt erſter Preisflug für Jung ⸗ gung der Brieftanbenzüchter. 1 7 Reiſevereini tag, den 24. und 15 0 7 Der erste Kuß Motto: Alles geht auch diese Woche in 8 wuchtigen Akten. kanone. bei Ondra Kracht. Der Vorſt. Futtermehl m 14. September 1930, liegt 24. Auguſt bis einſchl. * * Bekanntmachung. Die Stimmkartei unſerer Gemeinde für die Bauern⸗Verein. prima Weizen ⸗Nachmehle, Betr.: Reichstagswahl am 14. September 1930. Reichstagswahl vo in der Zeit vom Eingetroffen Tore, damit dis Gütwagen dörtſelbſt nicht zu hoch und zu breit geladen wurden? Die Fuhrleute hatten vorne am Wagen ihre Pritſche, während die Kaufleute mit Extra⸗Kutſche oder mit der Poſt gefahren ind. Bis zur Eröffnung der Eiſenbahnſtrecke Hanau—Eberbach hatten wir hier eine Poſthalterei mit 30 Poſt⸗ pferden. Wenn der Poſtbetrieb ſtark ging, mußten oft von den Bauern noch 30—40 Mietpferde zur Verfü⸗ gung geſtellt werden. Die Poſtkutſche ging von hier über Offenbach nach Frankfurt, nach Aſchaffenburg und au⸗ ßerdem noch nach Darmſtadt. Ferner ging wöchentlich 3 bis Amal ein Extrawagen(Kurier) nach Darmſtadt, der die Depeſchen dorthin brachte. Recht idylliſch waren in meiner Jugendzeit die Verhältniſſe bei der Zuſtellung von Briefen und Paketen. Zwei ältere Mädchen hatten in einem Körbchen die Briefe an die Adreſſaten zu be⸗ stellen. Beſonders bei einem Briefe aus Amerika lief die ganze Nachbarſchaft zuſammen, um zu hören, was für Neuigkeiten eingetroffen ſeien. Zur raſchen Beförderung von Depeſchen bediente man ſich auch der Staffettenläu⸗ fer. Ein ſolcher namens Läppert hatte jahrelang dies Amt inne. Er war nur bekannt unter dem Namen. „Laafläpper“ und konnte beſſer laufen als ein Poſtgaul. Seine drei Stationen waren Frankfurt, Dieburg und e 8 5 a e 5 Nebeſt den landwirkſchaftlichen Betrieben hatten wir hier viele Tuchweber, die früher aus Belgien einge⸗ wandert waren. In den meiſten Häuſern ſtanden Web⸗ ſtühle zur Erzeugung von Tuchen und Leinwand. Den gu⸗ ten Abſatz fanden dieſe Waren auf den hieſigen Meſſen im Frühjahr und Herbſt, die jedesmal einige Tage dauerten Der Andrang von Fremden war ein großer und es herrſchte an dieſen Markttagen ein größerer Be⸗ trieb als heute während der 3 Kirchweihtage. Außer Tuch⸗ und Leinwandwaren waren es beſonders Holz⸗ waren und irden Geſchirr, die zum Verkauf kamen. Die Tuchwaren hatten einen guten Ruf, die Fremden ſagten, Fin Seligenſtadt beketzait man die beſten Waren“. 8 F. 3 Trotz des geringen Berdienſtes waren die Menſchen damals viel glücklicher als heute. Neben einem Stamm von verſchiedenen Handwerksleuten hatten wir hier eine große Anzahl von Torfgräbern. Der Torf wurde am Moorboden bei Seligenſtadt geſtochen und per Schiff nach Frankfurt und Mainz verladen. Die Torfgräber Wurden zwar keine reichen Leute; ſie hatten aber ein be⸗ jcheidenes Auskommen. Als wir das alte Geld, die Gul⸗ den und Kreuzer, noch hatten, bekamen die Maurer und genſtigen Handwerker ohne Koſt einen Tagelohn von 26 Kreuzern. Knechte und Mägde, die bei den Bauern arheiteten, hatten einen Jahreslohn von 20 Gulden. Auf den Peterskag wurden ſie gedungen, d. h. der Arbeits⸗ — N— bertrag wurde abgeſchloſſen. Die Knechte und Mägde wurden als zu der Haushaltung gehörig betrachtet. An Weihnachten bekamen ſie ein Chriſtkindchen, das meiſtens in Hemdentuch, einem Stück Tuch für Kleider und aus Strumpfwolze beſtand. e. Die Haus ſöhne der begülerten Leuke bekamen ein Sonntagsgeld von 12 20 Kreuzern, mit dem man lerdings ſchon etwas anfangen konnte. da ich mich an Deen erinnere, wo der Schoppen Bier 1—1½ Kren zer Degete. Meine Eltern erzählten mir oft von Jeſten der Lungersnot, zu welchen man Morgen Acker für einen Deb Brot bekommen hat. e De Erbfolge von Gütern, wie wir ſie heute Juen, kannte man nach der Aeberlieferung meiner Eltern ber dem Jahie 1800 hier nicht, ſondern bis dahin war es Sew, daß zur Erhaltung der„Stammhanſer“ der Sr igebotene das unbewegliche Vermögen erhielt, wäh⸗ id edetre Ceſchwiter nur eine Ausſtattung zu bean⸗ r hatten.. 5 3 n deſonders ärnen Zeit en, in denen die Ernte Sep dee, mußte die öffentliche Wohltätigkeit eintre⸗ S echaß dies in der Form der Errichtung einer Sub ena, 20 ertznere mich, dabei mitge⸗ — Auguſt 1930 im Sitzungsſaal 5 3 des Rathauſes r Einwendungen offen. friſt können Einſprüche hr vorgebracht werden. Lamberth. ſigen Rathauſe ſtattfinden. Die⸗ nau angeben, in welcher Sache müſſen ſich bis ſpäteſtens Freitag, 9 bis 13 Uhr, zu jedermanns Einſicht ſt 1930, vorm. 11 Uhr bei uns „den 20. Auguſt 1930. Dienſtſtunden und an den beiden Sonn und Entgegennahme etwaige Einrichtung von Steuerſprechtagen. Der nächſte Sprechtag des Finanzamts Hep⸗ penheim wird am Dienstag, den 2. September war an den Werktagen während der üb⸗ 1930 auf dem hie Später Anmeldende können auf Erledigung ihrer Steuer⸗Angelegenheit an dem betr. Sprech tage nicht rechnen. die Beſprechung mit dem Finanzamt gewünſcht Viernheim Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. jenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vor ⸗ Nach Ablauf der Offenlegungs gegen die Stimmkartei nicht me Betr.: anmelden und ge und z lichen tagen von ſprechen wollen, den 29. Augu wirkt zu haben. In den 1840er und 1870er Jahren mußte ſie wiederholt in Tätigkeit treten. Von den Be⸗ güterten der Stadt wurden Bohnen, Erbſen, Kartoffeln und Gemüſe eingeſammelt; einige Mädchen haben ge⸗ kocht und die Männer führten die Aufſicht. Die Armen haben entweder ihr Eſſen an Ort und Stelle eingenom⸗ men oder haben es nach Hauſe geholt. Dieſe Maßnahme der öffentlichen Verſorgung war um ſo notwendiger, als ja das Kloſter nicht mehr beſtan d, das während ſeiner Exiſtenz für die Armen der Stadt ſtets eine offen Hand und eine eigene Küche hatte. Vereine kannte man hier in meier Jugendzeit niche 2 dagegen ſtanden die Zünfte in ho her Blüt Wir hatten die Hammer-, Küfer⸗, Bierbrauer⸗ Fiſcher⸗ Leineweber⸗, Nagelſchmiedss, Schuhmacher⸗ und andere Zünfte, die alle kirchlich gutgeheißen waren und nach ih⸗ ren vom Erzbiſchof von Mainz genehmigten Satzungen hohe Pflichten und Aufgaben zu erfüllen hatten. 8 Stark eingebürgert wären hier auch die Spinn⸗ ſtu be, die allabendlich beſonders aus den bäuerlichen Kreiſen die Jugend zur Unterhaltung zuaſmmenführte. An Kirchweih und Faſtnacht var ein beſonder⸗ großer Trubel und die Jugend ſparte das ganze Jahr über von ihrem Taſchengeld, um hier entſprechend mit⸗ machen zu können. Es waren dies ja auch die einzigen Gelegenheiten, bei denen es einmal wieder hoch herging. Schulpflicht im heutigen Sinne gab es zu meiner Jugendzeit noch nicht. Im Sommer wurde nur des Morgens Schule gehalten und erſt von Allerheiligen an ſetzte auch der Nachmittagsunterricht ein. Wir hatten nur einige Lehrkräfte, von denen immer auch ein Lehrer den Organiſtendienſt in der Kirche verſah. Die Lehr⸗ mittel waren ſehr primitiv und da kam es noch oft vor, daß es manchen Eltern noch ſchwer fiel, das Geld für die Lehrbücher und Schulhefte aufzubringen. Recht ſtramm führten die damaligen Bürgermei⸗ ſter ihr Regiment. Es war keine Seltenheit, daß ein Bräutigam, der auf der Bürgermeiſterei ſeine Hochzeit anmelden wollte, abgewieſen wurde:„Warte noch ein paar Jahre, du kannſt heute noch keine Familie ernäh⸗ ren“. Der Bräutigam mußte dann unverrichteter Sache wieder abziehen. Ungehorſamen Söhnen gegenüber half ein Seligenſtädter Bürgermeiſter auch in der Erziehung nach, und zwar mit ſchlagenden Beweiſen. Es kam vor, daß Eltern die zu weich waren, ihre Kinder zu ſtrafen, dem Sohne ein Brieſchen gaben, das er auf der Bür⸗ germeiſterei abgeben ſolle. Als der Bürgermeiſter von dem Inhalt des Briefes Kenntnis genommen, gab er dem Polizeidiener einen Wink, der dann mit dem ſpa⸗ niſchen Rohr dem Jungen 25 Stockhiebe auf den Hinter⸗ teil des Körpers verabfolgte. In einem Falle iſt mir bekannt, daß ein ſoſcher Junge heulend zurück zum Vater kam:„Dir werde ich keinen Brief mehr zum Bürgermei⸗ ſter tragen“. 5 e 8 8 Bei Firmunge n kam der Biſchof in der eigenen — *. Biſchofschaiſe hier an. In der Krone nahm er Abſteig⸗ quartier. Biſch of Ketteler habe ich wiederholt Meſſe gedient. Einmal kam er zur Firmung, als gerade Erstezeit war, wobei er ſich über den Empfang auf der Kenzel mit etwa folgenden Worten beklagte:„Da ſchickt man mir ein paar Barfüßler entgegen, mir, der da kommt, zu ſalben im Namen des Herrn!“ In meiner Verwandtſchaft hat ſich eine Anzahl dem geiſtlichen Stande gewitntel. En Outer von mir war Direktor der Dominikaner in Frankfurt, hat aber auf dem Friedhofe hier ſeine letzte Ruheſtätte gefunden. Das Grab iſt heute noch erhalten. Er hatte ſeine 2 Nichten zu ſich genommen, die ihm den Haus⸗ halt führten. Als dieſelben ins heiratsfähige Akter ka⸗ men, bemerkte der Onkel, daß ſich kein Freier ins Pfarr⸗ haus wagte und die Gefahr beſtand, daß ſeine Nichten ghelos bleiben müßten. Trotzdem er nun in Frankfurt! Wohnung, Garten und ein eigenes Chaiſe-Fuhrwerk be e Bekanntmachung. Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. des Rathauſes dgrundſtücke verſteigert: 38 41 Kl. Neuer Garten Nr. 18 Kl. Striethen Nr. 18 Sandgaben Nr. 17 den 26. Auguſt 1930, vorm. 7 77 werden im Sitzungsſaale Am Dienstag, nachſtehende Allmen 12. 77 Gr. Neuenacker im Kl. Bruchfeld Nr. 14 Kl. Neuenacker im Kl. Bruchfeld Nr. 75 Oberlück 7. Gew. Nr. Großbruchfeld 2. Gew. Nr. 68 9 Uhr, Betr.: ieſen an ſie roßen Kreisſport⸗ 1930, vorm. es zum Engel Wie Zu der g gen. 0 ſthauf den gemeinheitlichen Ohmedgraſes. öffentlich an die Meiſtbietenden verſteigert. 5. Auguft Naſſau richten wir Nr. 63 Oberbruchweide 1. Gew. Nr. 1 Lamberth. Sport und Spiel. An die gevölkerung Vieruheims! re Häuſer Bürgermeiſterei Viernheim. ſtaltung, im Saale des Ga Anläßlich des morgen ſtattfindenden Viernheim, den 23. Auguſt 1930. Verſteigerung des Am Montag, den 2 hmetgras von Heſſ. tages des Kreiſes Heſſen— die höfl. Bitte ih ſportlichen Veran Rothfeld 2. Gew. Nr. 9 die gr Allmenfeld 2. Gew. Nr. 38 Dreiruthen Nr. 6 Vierruthen Nr. 66 Krottenwieſe(Acker) 9 Uhr wird das O Betr.: äuf und zog nach Seligenſtadt. Es dauerke auch gar nicht lange, und ſchon ſtellten ſich die Freier ein. Kurze Zeit darauf konnten zur Freude aller Anverwandten zwei fröhliche Hochzeiten gehalten werden. Anſere ganze Freundſchaft hat die Ueberſiedlung des Pater Winter demſelben hoch angerechnet. 5 Auch von dem Aebertritt des Maines und der damit verbundenen Waſſergefahr ließe ſich manches erzählen. Die größte Aeberſchwemmung war wohl im Jahre 1847, wo das Waſſer auf dem Freihof ſtand. Es war gerade„Weißer Sonntag“ und ſind die Kin der von Klein⸗Welzheim, die in unſerer Kirche zur erſten heiligen wohl nſtal⸗ Tra zu flag die auf je ſtatt ſie heim je laden wir dieſem Gebiete efundene Vera in Es ht hrt Die Kreisleitung von Ffm verſpric nn⸗ 7 Uhr Unter w. iſt zu ſonſti⸗ U joe 6e Menſchen, Bytes der geke kommen der den, ſodaß Die Sport⸗ * VO DEZU Aufenthalt machen. m mitnehmen. is durchgef e für Euch eine t und Spiel und eichnetes Sport⸗ har den, vorm. bis bwickeln. d. Urfe 10 Un 9 ö ichlich Platz vor gnügungen rei den 8 m wie möglich zu den es Euch danken rnhei der Entgegen 11 a ergebenſt ein. in Spor Ein ausge 1 platz, für tauſende von d f breiteſter Baſ ig von Vie Bierausſchank u ms. Sie wer unſeren Gäſten 0 n Spielfeldern a der Freude und den Sport d ſich von 10 Uhr Viern den wird, ſie dazu bei, t mit Bevölkerung Viernhei f ſeine Rechnung kommen wir ittags auf de gedeckten Hallen mit gen Ver bößte in alles au Mal Bratensoſſe En proktischer Helfer für jede Kuche! ramm wir chm iernheim ſo angene foll für die Gäſte ein Gedenktag wer werden kann. ichnet if Erholungsſtätte ſein wir ſonſtigen Vergnügungen. platzantage birgt Raum ſodaß das Kreisfeſt au und manche Erinnerur Beſucht in Maſſen tung wer gen * zei pr na Kommunion gingen, zu Fuß nach hier gegangen. Mik⸗ tags aber mußten ſie heimfahren, ſo ſchnell war das Waſſer während des Hochamtes gewachen. Die Kinder den Seiten der Wagen waren Nachen, damit bei einem Unfall gleich Hilfe vorhanden war. In die neue Zeit kann ſich der nun O8jährige nicht mehr hineinfinden. Zeiten und Menſchen ſind anders ge⸗ worden, meint er, und ſeiner Erinnerung nach müßte er die gute alte Zeit der heutigen unter allen Amſtänden vorziehen. 2 („Volk u. Scholle“. Heft 8. Jahrg.). 3. Die Guſtavsburg. Guſtav Adolf hatte auf ſeinem raſchen Siegeszuge durch Deutſchland auch das feſte Mainz genommen. Um nun die Stadt auch von der Mainſeite her zu ſchüt⸗ zen, ließ er auf der Mainſpitze eine ſtarke Feſtung anle⸗ gen, die nach ſeinem Namen die„Guſtavsburg“ genannt wurde; im Volksmund heißt der heutige Ort immer nur „die Burg“. Beim Bau, der zu Anfang des Jahres 1632 begonnen wurde, ſtieß man auf die Grundmauern eines römiſchen Kaſtells und fand mehrere Statuen. Inſchriften, Vaſen und Münzen. Die von Guſtav Adolf erbaute Burg beſtand aus 6 Bollwerken mit gefütter⸗ tem Walle und naſſen Gräbern, denen 6 äußere Boll⸗ werke vorlagen. Sie hatte nur ein einziges Tor gegen Koſtheim hin. Der innere Raum war für 600 Häuſer eingerichtet. Nach der Vollendung im Jahr 1633 ver⸗ lieh der Kanzler des Schwedenkönigs, Axel Orenſtierna, dem Orte große Freiheiten; indes hatte niemand Luſt, ſich hier anzuſiedeln. Im Laufe des 30jährigen Krieges fiel die Feſtung mehrmals in die Henude der Kaiſerlichen; am 12. November 1635 kam ſie wieder in die Hände der Schweden. Nach dem Abzug der Schweden ſtand die Guſtavsburg verlaſſen da, bis der Kurfürſt Johann Philipp von Mainz(164873) vieles ſchleifen und die Steine zum Feſtungsbau in Mainz verwenden ließ. Im franzöſiſchen Mordbrennerkrieg 1889 wurde die Burg wieder verſtärkt, und die Bewohner der Umgegend muß⸗ ten viele harte Schanzarbeiten verrichten; aber ſchon 1693 und ſpäter trug man die Feſtungswerke ab Im Jahre 1829 waren nür noch wenige Trümmer vorhan⸗ den, die mit Buschwerk bewachſen waren; dabei ſtand 8 — — Familienbilder Mutter Krüger⸗Bilz. 5 3 a Wenig beliebt und doch allbekannt in den Kolonien war Mutter Krügers große Familie. Mutter Krüger war in einem armen Eifeldorf geboren, wanderte mit den Eltern ins Saargebiet, wuchs im Saarkohlengebiet als echtes Bergmannskind auf, heiratete ſpäter, d. h. mit 18 Jahren einen Landsmann aus der Eifel, der auch Bergmann war, und verlor ihn, ehe ihr drittes Kind ins Leben trat. Mutter Krüger kaufte ſich damals vorr Unfallgeld ein ſchwarzes Kopftuch mit dicken Sei⸗ denfranſen. Mit dem erſten ſchweren Anglück erwachte an ihr der Lebenstrotz der Eifel, ſie tat allen ſtädtiſchen Flitter ab, legte die Häkelnadel und den falſchen Zopf ganz hinten in die oberße Kommodenlade und begann zu ſchaffen. Vorerſt mußte ſie oft fragen, mußte manch⸗ mal ein Mißlingen in den Kauf nehmen, aber dann ge⸗ Vieh alles im kleinen Garten und im Stall. Sie ging Richt meh zum Ball, ſie ging nicht mehr zu Hochzeiten, Ee ſorgte ſich um ihre drei Waiſen. Notgedrungen nahm ſe zoei Koſtgänger ins Haus. Weil ſie aber weder Wirlichaften noch Kochen und Flicken gelernt hatte, geriet ſie tzotz aller Anſtrengung ii Borgſchulden und daußle eines Tutes keien Rat mehr. Sie entdeckle ihren Kummer dem Einen ihrer Koſtgänger, der aus Trier ſtammte. Er li ir Geld und bot ihr die Ehe an. —— auch eine Ziegelhütte. Auch dieſe ſind ſpäter verſchwun⸗ den und wichen in der Mitte der 60er Jahre neueren Befeſtigungen der Stadt Mainz, dem„Fort Main⸗ ſpitze, der neuerdings geſchleift werden mußte. Der heutige Ort Guſtavsburg verdankt ſeine Entſtehung dem Amſchlagshafen der früheren Heſſiſchen Ludwigsbahn, ſowie der Brückenbauanſtalt von Klett u. G. in Nürn⸗ berg. Dieſe gründete im Jahre 1861 hier eine Nieder⸗ laſſung zwecks Erbauung der neuen Eiſenbahnbrücke (18611863). Heute führt das Werk den Namen Ma⸗ ſchinenfabrik Augsburg Nürnberg(M. A. N.), Werk Gu⸗ ſtavsburg. Der heutige Aufbau v. Guſtavsburg, ver⸗ bunden mit reger Bautätigkeit, fällt in den Zeitraum von 1895—1900. Im Jahre 1895 hätte der Ort 251 Einwohner und 1925 2255. Zur Vergrößerung trug auch ein weiteres Werk bei, die Heddernheimer Kupfer⸗ werke(Werk Guſtavsburg). Im Guſtavsburger Hafen wurden ſeit 1910 jährlich ungefähr 1 Million Tonnen an Gütern umgeſchlagen. Auch der Eiſenbahngüterver⸗ kehr iſt von erheblicher Bedeutung; er betrug zum B. 1920 über 1½ Millionen Tonnen. Im Guſtavsburger Hafen aber wards nach und nach ſtiller. Seit der Weiterkanaliſation des Mains von Offenbach bis Aſchaf⸗ fenburg hat der daſelbſt angelegte Hafen die Stelle des Umſchlaghafens übernommen, ſodaß nicht mehr von hier, ſondern von dort aus der größte Teil der Kohlen ufw. umgeſchlagen wird, nur für Starkenburg wird er ſe ine Bedeutung behaupten. N N W. Sturmfels. 1 aus S . 5. der Induſtrie.. „Ich alte Frau ſoll noch mal heiraten?“ jammerte ſie in ſich hinein und dachte an ihre ſchlechten Zähne, ihr: dünnen Haare und ihren verſchliſſenen Staat. Aber dann dachte ſie auch an ihre müden Arme, ihre bleichen Kinder, ihre einſamen Tage, und namentlich an den ent⸗ ſetzlichen Klatſch der Kolonie And Mutter Krüger ſagte dem Trierer zu und heiratete ihn nach acht Wochen. Der zweite Koſtgänger zog aus. Sie bekam eine Abfindungsſumme von 500 Mark von der Anfallverſicherung. Von dieſem Geld bezahlte ſie ein Fäßchen Bier, die großen Stteußel⸗ kuchen den Hochzeitsſchinken und ihren neuen Staat. Das Einleben ging ziemlich ſchnell vor ſich. Die Kinder bekamen beſſeres Eſſen und ſie ſelbſt auch. Ihr Mann war fleißig und machte allwöcheicklich ſeine Ueberſchichten. Nach etlichen Jahren— es kamen unterdeſſen vier Kinder an— ſtellte ſich Blutſpucken bei dem fleißigen Manne ein. Er kam zur Erholung fort in ein Berg⸗ mannsheim genas aber nicht mehr. Ein Blutſturz folgte dem andern. Bald lag er im Krankenhaus, bald ver⸗ langte er nach Hauſe. Mutter Krüger⸗Bilz pflegte ihren Mann, ſo gut ſie es vermochte. Es war eine furchtba Zeit. Die kaſſenärztliche Behandlung war rauh und teil⸗ nahmslos, für einen Privatarzt reichten die Mittel nicht aus, und ſo ging es immer tiefer ins Klend und in N wurden mit Wagen durch das Waſſer gefahren, zu bei⸗