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Auguſt nachm. 4 Uhr 9 N Freundſchaftsſpiel:.— 5 ö 150 Eüalheim!. gegen 8d. U. Almtela l. Vorſpiel halb 3 Uhr: Sp. Vgg. 3. M.— Vorm. 10 Uhr: Sp. Vgg. Schwarzweiß-Elf— Waldhof-⸗Sängerelf In Hemsbach: Sp. Vgg. 2. M.— F. C. Hemsbach 1. Beginn 2. M. in Hemsbach 3 Uhr. Der Vorſtand. Kleinhauſen 2. Mathol. Männer-Verein. Am Sonntag, den 24. Auguſt 1930, abends halb 9 Uhr, findet im„Freiſchütz“ eine Versammlung ſtatt, zu welcher Herr Altbürgermeiſter Wagner aus Mörlenbach gewonnen iſt. Er wird über ſeine „Reiſe nach Ober-Ammergau“ und die Eindrücke, die er daſelbſt empfangen hat, referieren. Wir laden unſere Mitglieder, ſowie die Mit- glieder anderer kathol. Vereine und Freunde mit ihren Familien⸗Angehörigen auf das freundlichſte ein. Der Vorſtand. Kath. Männer- Verein. Die Mitglieder unseres Vereins werden zu dem am Sonntag, den 24. August, stattfindenden Kreissporttag der D. J. K. freundlichst eingeladen.— Der Verein beteiligt sich morgens beim Festgottes- dienst, sowie nachmittags mit ihren Fa- milien- Angehörigen auf dem Festplatz. Wir bitten, recht zahlreich zu erscheinen. Der Vorstand. — Glunmetgras⸗ Versteigerung von etwa 1000 Morgen Wieſen der Hofgüter Hüttenfeld⸗Seehof⸗Rennhof. Am Dienstag, den 26. u. Mitt⸗ woch, den 27. Auguſt 1930 von den zu dem Hofgut Hüttenfeld⸗Seehof bei Impertheim gehörigen Wieſen. Zuſammenkunft je vormittags 9 Uhr in der Wirtſchaft Eichenauer in Hüttenfeld Am Dienstag, d. 26. Auguſt 1930 von den zu dem Hofgut Rennhof gehörigen Wieſen. Zuſammenkunft nachm. 2 Uhr in der Wirſchaft Eichenauer in Hüttenfeld Hüttenfeld bei Lampertheim, den 19. Auguſt 1930. Freiherr Heyl zu Herrushein ſche Geſant-Güter⸗Verwaltung. Eintritt 8 Morgens 20 Pfg. Nachmittags: 50 Pfg., Damen, Mitglieder und Erwerbs- lose bei Vorzeigen der Karte 30 Pfg. Die gesamte Einwohnerschaft wird zu dieser Veran- staltung herzlichst eingeladen. Deutsche Jugendkraft. 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Zu der Landung des deutſchen Fliegers von Gronau wird weiter ge— meldet, daß der Flieger wegen Nebel und Man— gel an den notwendigen Karten landen mußte, bevor er Halifax erreichen konnte. Gronau nach Kanada geſtartet. enb Berlin, 24. Aug.(Eigene Meldung.) Nach einer bisher unbeſtätigten Meldung aus Mon⸗ treal iſt, wie die Berliner Blätter melden, der deutſche Flieger von Gronau in Ivigt auf Gründland am Sonntag um 14 Uhr MEZ zum Flug nach Kanada aufgeſtiegen. Er hat Richtung auf Cartwright in Labrador eingeſchlagen. Der Flieger iſt, wie wir kurz vor Redaktionsſchluß erfahren, um 22 Uhr glatt gelandet in Halifax. Tagesnachrichten Die Auffindung von Andree. enb Berlin, 24. Aug.(Eigene Meldung.) Wie der Montag aus Stockholm meldet, hat die Re⸗ gierung beſchloſſen, ein Kriegsſchiff in die Arktis zu entſenden. Die Leichen ſollen auf das Kriegs⸗ ſchiff übernommen und nach Stockholm gebracht werden, wo ein Staatsbegrähnis ſtattſinden wird. Abſchied des Generaloberſten Heye ſchon am 1. November. enb Berlin, 25. Aug. Eigene Meldung). Der Chef der Heeresleitung, Gere loßerſt Heye, be— ſichtigte, wie der„Montag“ meldet, am vergan⸗ genen Freitag und Samstag bas o oeriſche In⸗ fanterie⸗Regiment 19 auf dem Truppenübungs⸗ platz Münſterlager. Anläßlich einer Anſprache an die Offiziere des Regiments erklärt dem glei⸗ chen Blatt zufolge Generaloberſt Heye, daß er den Reichspräſidenten um ſeinen Abſchied zum 1. November 1930 gebeten habe. Generaloberſt Heye verabſchiedete ſich mit herzlichen Worten von den einzelnen Bataillonen. Ihm zu Ehren wurde am Samstag abend ein großer Zapfen ſtreich veranſtaltet. Demiſſion des polniſchen Kabinetts. wib Waſchau, 24. Aug. Das Kabinett hat ge⸗ ſtern unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten Slawek beſchloſſen, ſeine Demiſſion einzureichen. Ein offizielles Kommuniquee wird demnächſt herausgegeben. Staatspräſident Moszicki hat das Demiſſions⸗ geſuch des Kabinetts Slawek angenommen. Schreiber Biſchof in Berlin. witb Rom, 24. Aug. Der Papſt hat den frühe⸗ ren Biſchof von Meißen, Msgr. Schreiber, zum erſten Biſchof des neugegründeten Bistums Ber⸗ lin ernannt. Die Reichsliſte der Deutſchen Volkspartei. enb. Berlin. 24. Aug. Die Deutſche Volks⸗ partei ſchloß, wie die„D. A Z.“ berichtet. am Candung in Halifax Samstag abend ihre Arbeiten zur Aufſtellung der Reichswahlliſte ab. Für die Reichsliſte wur⸗ den folgende Perſönlichkeiten aufgeſtellt: 1. Reichsminiſter a. D. Dr. Scholz, 2. Frau Oberſtudiendirektorin Dr. Elſe Matz, 3. Gene— raloberſt von Seeckt, 4. Geheimrat Prof. Dr. Kahl, 5. Beamtenführer Morath, 6. Dr. h. c. von Strauß, Direktor der Dedibank, 7. Glatzel. Oſtdeutſchlandfahrt des Zeppelin. Berlin, 25. Aug. Das Luftſchiff„Graf Zeppe— lin“ unternahm geſtern eine Oſtdeutſchlandfahrt die prächtig verlief und bei der eine Landung in Königsberg erfolgte. Das Luftſchiff erſchien heute um 5.45 Uhr über Berlin. Revolutionäre Beſtrebungen in Spanien wib Paris, 24. Aug. Marcelino Domingo, einer der republikaniſchen Führer Spaniens, der gegenwärtig in Paris weilt, hat einem Vertreter des„New York Herlad“ u. a. erklärt: Wir haben am vergangenen Sonntag in San Sebaſtian eine geheime Verſammlung abgehalten, in deren Ver⸗ lauf ein geheimes Revolutionskommitee gebildet worden iſt, mit der Aufgabe, eine Revolution in Spanien zu führen, den König zu ſtürzen und die Republik auszurufen. Wir haben den Katala— nen verſprochen., eine von Spanien vollſtändig unabhängige katalaniſche Republik zu bilden. Wir haben die ſpaniſchen Sozialiſten, die Mit⸗ glieder der ſpaniſchen Arbeitergewerkſchaft, und die Kommuniſten des Baskenlandes um ihre Mitwirkung erſucht. Die Revolution in Peru witb Newyork, 24. Aug. Die bieſigen Blätter berichten ausführlich über die Revolution in Pe— ru, die immer größeren Umfang annimmt. Die Hauptſtadt iſt bereits bedroht, der Polizeichef verſchwunden. Nach einer Meldung der Aſſociated Preß aus Buenos Aires erfährt die Zeitung„La Nacion“ aus Arequipa, daß die vierte Diviſion, die teil⸗ weiſe in den Nachbarſtädten untergebracht war. zu den Revolutionären übergegangen ſei und daß der Diviſionsbefehlshaber ſein Kommando niedergelegt habe. In Arequipa ſei unter Füh⸗ rung von Guillermo Lira eine Lokalregierung eingeſetzt worden, die von allen Klaſſen der Be— völkerung unterſtützt werde. Nichtoffiziellen Nachichten zufolge hat der Präſident Leguia bei der Geſandtſchaft von Ve— nezuela Schutz geſucht. Durchführung der Weſthilfe Die Aufgaben für 1930 enb. Berlin, 24. Aug.(Eigene Meldung.) Für die Durchführung der Weſthilſe, insbeſondere für die Verwendung der im Reichshaushalt und im preußiſchen Haushalt vorgeſehenen Summen haben die beteiligten Oberpräſidenten den Reſ⸗ ſorts Vorſchläge unterbreitet. Dieſe Vorſchläge ſind, wie die„Germania“ meldet, in den zuſtän⸗ digen Reichs- und Staatsminiſterien geprüft worden und finden dieſer Tage Genehmigung. Bei den zur Verfügung ſtehenden Summen handelt es ſich um 20 Millionen Reichsmark aus dem Haushaltsplan des Reiches. Davon erhält Preußen für ſeine Grenzgebiete einen Anteil von 9,14 Millionen Reichsmark; außerdem ſteht im preußiſchen Haushalt ein Fonds für die not⸗ leidenden Grenzgebiete im Oſten und Weſten in Höhe von 15 Millionen Reichsmark bereit. aus denen den weſtlichen Grenzgebieten 5 Millionen Reichsmark zugeſprochen ſind. Um die Art der Durchführung der Weſthilfe einheitlich zu regeln. ſoll dem Oberpräſidenten der Rheinprovinz und dem Oberpräſidenten der Rheinprovinz und dem Oberpräſidenten in Kaſ⸗ ſel eine Oberleitung bei der Durchführung ge⸗ geben werden. Bei allen Arbeiten, Vergebun⸗ gen uſw. ſind Firmen, Arbeiter und Rohſtoffe tunlichſt aus den beſetzt geweſenen ſelbſt bevorzugt zu berückſichtigen. Gebieten Ein bedeutender Anteil der Mittel ſoll auf die Verbeſſerung der Verkehrsverhältniſſe durch den Bau wichtiger, größere Gegenden aufſchließender Verbindungsſtraßen fallen. Das gilt insbeſondere für die Mittelmoſelſtraße und für die rechtsrheiniſche Rheinuferſtraße im Wiesbadener Bezirk. Eine Beihilfe wird für den Bau der Moſelbrücke in Koblenz gegeben werden. Erhebliche Mittel werden für die An— lage einer Reihe von Gruppenwaſſerleitungen für die Förderung der Landwirtſchaft, Umſtel—⸗ lung der Höhengebiete der Eifel und des Huns⸗ rücks auf Grünlandwirtſchaft, die Rationaliſie⸗ rung des Obſtbaues, die Tierzucht, das Molke⸗ reiweſen, für den Weinbau und das landwirt⸗ ſchaftliche Schulungsweſen zur Verfügung ſtehen. Im Rahmen dieſer Aktion liegt auch eine Um- ſchuldung der ſeinerzeit den Bädergemeinden ge— gebenen kurzfriſtigen Kredite und die Förderung des Fremdenverkehrs am Rhein durch Verkehrs- propaganda. Bei der Durchführung dieſer Weſthilſe hat das Reichsminiſterium für die beſetzten Gebiete bei der diesjährigen Verteilung insbeſondere die zweite und dritte Beſatzungszone berückſichtigt. Einzelheiten über die Maßnahmen für das ſchwergeprüfte Heſſen und die Pfalz enthält die Meldung leider nicht. perſonendampfer bei Bingen zuſammengeſtoßen 4 perſonen ſchwer, 30 leicht verletzt Ov. Bingen, 23. Auguſt. Ein folgenſchwe⸗ rer Zuſammenſtoß ereignete ſich am Samstag nachmittag gegen 6 Uhr auf dem Mittelrhein in der Nähe von Bingen. Der Schrauben⸗ dampfer„Schürmann“ war in einer Entſer⸗ nung von 50 Meter vor dem Paſſagierdampfer „Glückauf“, der im Begriff war, zu wenden. Die Steuerung des„Schürmann“ funktionier⸗ te jedoch nicht, und der Dampfer fuhr in die Flante des„Glückauf“, die ſich in voller Fahrt befand. Der Zuſammenprall war ſo heftig, daß die Spitze des Schraubendampfers„Schür⸗ mann“ die Schiffswand zertrümmerte und die Küche des„Glückauf“ vollſtändig zerſtörte. Die„Glückauf“ war mit Ausflüglern dicht be⸗ ſetzt. Unter den 600 Paſſagieren entſtand eine furchtbare Panik. Durch herumfliegende Trümmerſtücke wurden vier Perſonen ſchwer verletzt, 30 Perſonen erlitten leichte Verletzun⸗ gen. Zahlreiche Paſſagiere wurden von ei⸗ nem Nervenchock befallen und konnten nur mit Mühe von der Beſatzung abgehalten wer⸗ den, ins Waſſer zu ſpringen. Dem Kapitän des beſchädigten Perſonendampfers gelang es, das Schiff aus Ufer zu bringen, wo es ſofort verankert wurde. Der Vorfall wurde am Lan⸗ de glücklicherweiſe ſofort bemerkt. Nheinſchif⸗ ſer und Privatperſonen eilten mit zahlreichen Booten zu Hilfe und brachten die Paſſagiere aus Land. Eine Unterſuchung iſt ingeleitet. Golöverknappung * Der bekannte ſchwediſche Notizzanlökenom Guſtav Caſſel war es, der als erſter vor Fahr warnend ſeine Stimme erhob: die Predakti a, von Gold halte mit dem ſtändig wachſenden Be— darf dieſes Edelmetalls für monetäre àwecke nicht Schritt. Aus dieſem Mißverhältnis von Goldangebot und Goldnachfrage müßten ſig zuf die Dauer wachſende Wirtſchaftsſchwieridkeiten ergeben. Andere Wirtſchaftswiſſenſchaftler von internationalem Ruf. wie der Engländer mey⸗ nes, beſtritten zunächſt die Richtigkeit der Caſ⸗ ſelſchen Theſe. Die Entwicklung gab dem ſenbe⸗ diſchen Nationalökonomen bis zu einem hoben Grade Recht. Heute iſt man ſich wohl allgemein darüber klar, daß die Verknappung des Goldes zu einem weſentlichen Teil mit Schuld trägt an der Verſchärſung der Weltwirtſchaftskriſe, an der Preisrevolution mit allen ihren weitreichen⸗ den Folgen. Das ſchließt allerdings nicht aus. daß partielle Ueberproduktion in der Welt, ge⸗ meſſen an der kaufkräftigen Nachfrage, primäre Schuld an der Zuſpitzung der weltwirtſchaft⸗ lichen Lage trägt. Die Frage der Goldverſorgung der Wert wird, wenn nicht alle Anzeichen trügen, in der nächſten Zeit die öffentliche Diskuſſion in ſan allen Ländern beherrſchen. Eine der letzten Ver- öffentlichungen des Statiſtiſchen Reichsamts über die Goldbeſtände der Welt trägt wertvolles Material zur Beurteilung des Goldproblems zuſammen. Sebe bemerkenswert iſt vor allem, in welchem Grade die monetären Goldbeſtände der Welt, d. h. vor allem die Beſtände der Zen⸗ tralnotenbanken in den ctzten Jahren geſtie⸗ gen ſind. Von rund 44.1 Milliarden im Jahre 1926 wuchſen ſte auf 48,3 Milliarden im Jahre 1929 an. Sehr charakteriſtiſch iſt weiter, wie dann im erſten Halbjahr 1930 die Goldbeſtände die Höhe von 49,2 Milliarden erreichen Das bedeutet alſo eine Zunahme der in den Treſors der Notenbanken angehäuften Goldmengen um rund 900 Millionen in einem halben Jahr, ſaſt ebenſo viel wie die Zunahme der Wertgoldbe⸗ ſtände während des ganzen Jahres 1929. Im übrigen ſind in dieſen Ziffern nur die für monetäre Zwecke bei den Notenbanken und ähnlichen Inſtituten lagernden Goldmengen er⸗ faßt, nicht die für gewerbliche Zwecke verwende⸗ ten Mengen des Edelmetalls, z. B. die in Hän⸗ den von Juwelieren etc. befindlichen. Nur über die Goldmengen hat man ein ungefähres Urteil die in Indien„gehortet“ werden. Auch dieſe in Indien befindlichen Goldmengen ſind von 6.2 Milliarden im Jahre 1926 auf rund 7,2 Miltior⸗ den Mitte 1930 geſtiegen. Manche Anzeichen deuten nun darauf bin, daß auch das bisher für gewerbliche Zwecke be⸗ nutzte Gold mehr und mehr monetären Zwecken. vor allem der Golddeckung der einzelnen Wäh⸗ rungen, dienſtbar gemacht wird. Im ganzen zeigt die monetäre Goldverſorgung der Welt einen ſtetigen u. in ſeinen ökonomiſchen Wir⸗ kungen höchſt abträglichen Wachstumsprozeß. Im letzten Jahrzehnt ſind immer neue Länder zur Goldwährung übergegangen, und ſie haben das Edelmetall in weitgehendem Maß an ſich gezogen. Faſt alle Notenbanken der Erde haben verſtärkten Ankauf von Gold vorgenommen. vor allem die amerikaniſchen Bundesreſervebanken ſowie die Bank von Frankreich. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, iſt die zweifellos beſtehende retative Goldknappheit in der Welt nicht ausſchließlich auf das Zurück— bleiben der Goldproduktion hinter dem Gold⸗ bedarf zurückzuführen, ſondern auch auf eine ungleichmäßige, wirtſchaftlich unzweckmaßige u. in ihren Wirkungen verhängnisvolle Fehlver⸗ teilung des Goldes. Man darf nicht vergeſſen: das Gold wird, wenn es in übergroßem Am- fang in den Treſors der Notenbanken aufge⸗ ſtapelt wird, ſeiner eigentlichen Beſtimmung entzogen, den Warenaustauſch der Völker zu erleichtern und zu befruchten. Es wird ſozu⸗ ſagen im wirtſchaftlichen Sinne ſteriliſiert Da⸗ zu kommt, daß die Warenerzeugung in der Welt bis zum Eintritt der Weltwirtſchaftskriſe von Jahr zu Jahr geſtiegen iſt, und daß in einem entſprechenden Verhältnis auch das Gold⸗ und Kreditvolumen hätte ſteigen müſſen, das den internationalen Güteraustauſch er⸗ möglicht. Eine vernünftige, den Geſetzen des Welthandelsverkehrs angepaßte Goldpolitik wird ihrerſeits dazu beitragen können, die Er⸗ ſcheinungen der Weltwirtſchaftskriſe abzumil⸗ dern. ä 9 Lum bb. Sebantstag des Jelönſeis des Datues · Ilans General Charles Gates Dawes, der Schöpfer des Dawes-Plans für die deut⸗ ſchen Reparationszahlungen, wird am 27. Auguſt 65 Jahre alt. Dawes war früher Rechtsanwalt, wurde 1897 als Kontrolleur ins Schatzamt beruſen, ging während des Krieges als Führer ber Eiſenbahntruppe nach Frankreich und wurde 1921 Direktor des Budgetbüros in Waſhington, in welcher Eigenſchaft er den„Dawes-Bericht“ ausarbei⸗ tete. Seit vorigem Jahr iſt Dawes amerika— niſcher Botſchafter in London. Hus nah und Fern Kaiſerslautern, 23. Aug. Ein Separa⸗ tiſt wegen Totſchlags verhaftet. Ge⸗ ſtern nachmittag wurde auf Grund Haftbeſehls der Schloſſer Jakob Wagner. 28 Jahre alt, we⸗ gen Totſchlags durch die hieſige Polizei feſtge⸗ nommen. Wagner, der früher hier wohnhaße war, hat am 22. Januar 1924 in Lauterecken als Kommiſſar der ſeparaliſtiſchen Polizei einen Mann durch einen von rückwärts abgegebenen Revolverſchuß in den Hinterkopf vorſätzlich ge— tötet. Er hielt ſich die ganze letzte Zeit in Frank⸗ reich auf und war einer der beſten Freunde des franzöſiſchen Suretee-Beamten Robinet, der früher hier tätig war. „Ludwigshafen, 23. Aug. Leiche aus de Rhein geländet. Bei Kilometer 77. in der Nähe des Oppauer Werkes der J. G., wurde eine 23 Jahre alte ledige Verkäuferin al- Leiche aus dem Rhein gezogen. Sie hatte ſich tags vorher von zu Hauſe heimlich entfernt und im Rhein dann Selbſtmord verübt. Die Lebensmüde muß auf dem Rheingrund einen ſchweren Kampf mit dem Tode geführt haben, bei dem ſie ſich mit heiden Händen feſt an einen Anker klammerte, an dem ſie bei ſeiner Lichtung als Leiche aus dem Waſſer gezogen wurde. Flemungen, 23. Aug. Ueverfſall. Auf den Straußwirt J. Minges wurde, als er min dem Fahrrad vom Felde heimkehrte, ein Ueber⸗ fall verübt. Aus der Wirtſchaft Gerſtle ſpran⸗ gen zwei junge Burſchen auf Minges zu und be⸗ arbeiteten ihn mit einer Hacke und einem Meſſer. Die Gendarmerie hat die Unterſuchung einge⸗ leitet. Minges iſt zum Glück nicht ſehr ſchwer verletzt. 5 Brühl, 23. Aug. Schwerer Anſall ei⸗ nes Kindes. Der achtjährige Sohn des Schmiedemeiſters Bernhard Gabel machte ſich an einer ſchweren eiſernen Rolle zu ſchaffen die an der Decke der Einfahrt befeſtigt war. Plötzlich löſte ſich die Rolle und fiel dem Jun⸗ gen auf den Hinterkopf. Bewußtlos brach der Verunglückte zuſammen und mußte mit einem Schadbelvruch dem Schwetzinger Krankenhaus zugeführt werden. ö Biſchofsheim, 23. Aug. Großfeuer. Am Donnerstag nachmittag wurden hier durch einen Brand drei gefüllte Scheunen völlig eingeäſchert. Die zahlreich am Brandplatz erſchienenen Weh⸗ ren der Umgegend konnten ein Uebergreifen des Feuers auf die Wohnhäuſer verhindern, an eine Rettung der Brandobjekte ſelbſt war nicht zu denken. Der Schaden iſt beträchtlich, die Brandurſache konnte noch nicht ermittelt werden. Gießen, 23. Aug. Beim Rangierdienſt getötet. Der Rangierarbeiter Otto Seuling aus Wieſeck bei Gießen, der in der Nacht zum Freitag im hieſigen Güterbahnhof bei Rangier⸗ arbeiten Dienſt tat, wurde dabei von einer Wa⸗ gengruppe überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß der Tod alsbald eintrat. Stockſtadt a. M., 23. Aug Vom Ernte⸗ wagen geſtürzt und getötet. Beim Einbringen der Grummeternte fiel am Don⸗ nerstag nachmittag der Landwirt und Fleiſchbe⸗ ſchauer Franz Lang vom hochbeladenen Wagen und blieb tot liegen. Der Verunglückte hatte am Tage vorher ſein 64. Lebensjahr vollendet. Wiesbaden, 23. Aug. Zwangsetat für Wiesbaden. Die Stadtverordnetenverſamm— lung hat geſtern die ſchon vom Magiſtrat be— ſchloſſene Erhebung der Bier- und Bürgerſteuer mit allen Stimmen abgelehnt. Den hierdurch eniſtehenden Ausfall von über 700 000 Mark im Jahr wird die Regierung bei der nunmehr er— folgenden Feſtſetzung des Zwangsetats neben der Beſchränkung der Ausgaben wohl durch eine ſtärkere Erhöhung der Realſteuern ausgleichen. Darmſtadt, 23. Aug. Keine bärger⸗ liche Wahlliſte in Heſſen. Der Lan⸗ desverband Heſſen der Deutſchen Volkspartei hat am 18. und 19. Auguſt die Konſervative Volkspartei und die Deutſche Staatspartei in Heſſen aufgefordert, in Verhandlungen über eine gemeinſame Wahlliſte der hinter dem Reformprogramm der Reichsregierung ſtehen⸗ den Parteien einzutreten. Dieſes Angebot iſt von der Konſervativen Volkspartei ohne An⸗ gabe von Gründen, von der Staatspartek mit der Maßgabe abgelehnt worden, daß ſie es ablehnen müſſe, mit der Konſervativen Volks- partei zuſammenzugehen, daß ſie aber grund⸗ ſätzlich geneigt ſei, lediglich mit der Deutſchen Volkspartei in Verhandlungen einzutreten. Meſen Vorſchlag der Deutſchen Staatspartei hat die Deutſche Volkspartei in einem aas⸗ führlich begründeten Schreiben an den Vorſit⸗ zenden der Deutſchen Staatspartei abgelehnt, weil eine einſeitige Bindung nach links nicht in Frage kommen könne. b Buchen i. O., 23. Aug. Hundert Jahre Buchener Schützenmarkt. Vom 21. bis 23. September findet wie alljährlich zer Bu⸗ chener Schützenmarkt ſtatr. In dieſem Jahre wird der Markt beſonders feierlich begangen, da er nunmehr auf ein hundertjähriges Beſte⸗ hen zurückblicken kann. 1830 wurde der Stadt das Recht zur Abhaltung eines Schützenmark⸗ tes verliehen. Zu den Jubiläumsveranſtaltun⸗ gen erwartet man ſtarken Beſuch aus der nähe⸗ ren und weiteren Umgebung, zumal der Schützenmarkt zugleich als Heimattag gedacht iſt und durchgeführt wird. Schrießheim, a. d. B., 23. Aug. Die ge⸗ ſamte Belegſchaft des hieſigen Porphyrwerkes iſt in den Streik getreten. Die Werkleitung hat einen 10prozentigen Lohnabbau angekündigt, das die Arbeiterſchaft als Kontraktbruch an⸗ ſieht. Rüſſelsheim, 23. Aug. Ein Fund aus der Römerzeit. Bei Ausſchachtungsarbei⸗ ten zur Fundamentierung einer neuen Silz⸗ mauer auf dem Gebiet der Feſtung, im nörn⸗ nötigen Schritte für lichen Spitzaraben. wurde ein 13 Meter lan⸗ Schatten der Schuld. Noman von Guſtav Rehfeld. Urheberecht durch Heroldverlag Homburg⸗Saar. (49. Fortſetzung.) war die ſtets fleißige und muntere Annie 0 25 ihr B00 geworden, und ſie liebte das gutherzige Mädchen, dem ſie, überdies ihr Leben verdankte, wie eine Schweſter,— eine Liebe, die Annie voll und ganz erwiderte. Beide waren unzertrennlich gewordem und hatten faſt gar keine Geheimniſſe voreinander. Selbſt das hatte ihr die luſtige Brünette eines Tages errötend anvertraut, daß Fred Büſing und ſie jedenfalls dereinſt ein Paar werden würden. Annie be⸗ ſaß gegen zehntauſend Dollars Vermögen, und es war der Wunſch der Frau Büſing, dieſe Summe ihrem Sohne zuzuwenden, der dafür ſein Grundſtück durch Ankauf eines Nachbargartens vergrößern konnte. e Freilich ſchien Fred noch nichts für ſie zu empfinden, plauderte die zutrauliche Schwätzerin, und eine Träne rollte dabei über ihre volle Wange,— aber ſie liebe ihn dafür deſto mehr und hoffe, daß ſie ſeine Liebe ſchon noch errin⸗ gen werde. Wenn er nur endlich erſt einmal ein Wort von ihrer Heirat fallen ließe! Dieſe vertraulichen Mitteilungen hatten es wohl bewirkt, daß Helene ſich Fred Büſing gegen⸗ über freier und unbefangener gab, als das ſonſt ihre Art war. Der Zukünftige ihrer beſten Freundin erſchien auch ihr als ein Freund, ein Freund überdies, in deſſen Hauſe und an deſſen Tiſche ſie ſeit faſt drei Viertelfſahren lebte. Sie lachte und ſcherzte mit ihm, ſie ſuchte ihn auf, ſeinen Rat einzuholen, ſie fühlte ſich gefeſſelt von ſeinen gründlichen botaniſchen Kenntniſſen, ſie bewunderte ſeine Freude an der Natur, an ſeinem Beruf, ſeinen praktiſchen zufriedenen Sinn und lauſchte mit Intereſſe, wenn er ihr von ſeiner Jugend, ſeinem Bildungsgange, ſei⸗ nen Geſchäften und ſeinen künftigen Plänen plauderte.. f Eines Tages wollte Helene ein beſonders ſchönes Bukett binden. Dazu fehlten ihr einige feine Farnzweige und ſie ging in eins der Treib⸗ häuſer, um darum zu bitten. Da ſah ſie, wie Fred eine ganze Anzahl Topfgewächſe aus den Töpfen auf einen Karren ſchüttete, den dann ein Burſche nach einem Unkrauthaufen fuhr. Erſtaunt rief ſie:„Wie ſchade um die ſchönen Pflanzen! Es ſind ja noch Blüten daran! Wie grauſam, ſie fortzuwerfen!“ f „Es find gewöhnliche Sorten, von denen ich lieber jungen Nachwuchs aufziehe. Uebrigens werden täglich eine Partie verkümmerter Stäm⸗ me zum Austropfen zurückgeſetzt!“ „Da ſind Sie minder ſorgſam in Ihrem Be⸗ ruf als unſereins! Eine gute Erzieherin widmet dem Schwächſten die meiſte Geduld!“ a „Kränkliche Pflanzen und unbegabte Kinder muß man doch aber auch unterſcheiden!“ wandte der junge Mann ein.— „Das ſagen Sie!“ ſcherzte Helene.„Ich wun⸗ dere mich jetzt eigentlich. daß Sie mich, die ich ſo lange hoffnungslos krank in Ihrem Hauſe lag, nicht auch austopfen ließen, daß Sie mich ſo lange duldeten!“ „O, Sie! Edelpflanzen, von denen man nur ein Exemplar beſitzt, topft man nicht aus; man pflegt ſie, denn ſie ſind in der Regel unerſetzlich!“ Seine Stimme klang ſo vibrierend, er ſah ihr ſo tief in die ahnungsloſen Augen, er preßte ihre nicht widerſtrebende Hand ſo warm, daß ihr mit einem Schlage die Erkenntnis kam: dieſer Man trage andere als nur freundſchaftliche Ge⸗ fühle für ſie in ſeinem Herzen. Und gleich dar⸗ auf ſchoß ihr durch den Kopf:„Wenn das An⸗ nie wüßte, die ihren Vetter ſo innig liebt! Sollte er wirklich mich lieben, mich, die ich eines ges Stück einer von Süden nach henden, 2 Meter dicken und 1,30 Meter hohes Fundamentmauer aufgedeckt, die römiſchen Ur ſprungs iſt. Es hat ſich ſomit die Vermutung des Heimatforſchers Sturmfels beſtätigt, daß ehedem an der Stelle der heutigen Feſtung ein größeres römiſches Bauwerk geſtanden ha⸗ ben muß. Frühere Funde haben ebenfalls dar⸗ getan, daß hier ein römiſcher Stützpunkt mit Anſiedlung geweſen ſein muß, und zwar an der alten Römerſtraße Mainz—Aſchaffenburg, der ſogenannten Aſchaffenburger Straße, von der die Frankfurter Straße ein Teilſtück iſt. An weiteren Funden wurden in dem Spitzgra⸗ ben aufgedeckt: ein Bronzeſtück aus der Rö⸗ merzeit, aus der Zeit des Mittelalters: Fuß⸗ angeln, Stücke von Handgranaten und Ge⸗ ſchoſſen, Pfeilſpitzen uſw. Die Funde wurden dem Heimatmuſeum übergeben. Brensbach, 23. Aug. Heimkehr aus ruſſiſcher Gefangenſchaft. Aus ruſſi⸗ ſcher Geſangenſchaft iſt in den letzten Tagen der aas Darmſtadt gebürtige Auguft Becker unverhofft hierher zurückgekehrt. Nach dem Friedensſchluß mit Rußland wurde er von ei⸗ ner Bande nach Sibirien verſchlepp, wo er 18 Jahre lang Zwergsarbeit leiſten mußte In letzter Zeit gelang es ihm, mit dem deutſchen Konſulat in Verbindung zu kommeg das die eine Heimriiſe unter⸗ nahm. Erbach i. O., 23. Aug. Eine neue Ak⸗ tiengeſellſchaft im Odenwald. Die ſeit Jahrhunderte hier beſtehende Tuchmacher⸗ firma G. W. Kumpf, die in Schweerigkeiten geraten war und mit ihren Gläubigern einen Vergleich ſchließen mußte, iſt in eine Aktien⸗ geſellſchaft mit einem Kapital von 525 00 RM umgewandelt worden. Die neue Gedſellſchaft verfügt über einen Auftragsbeſtand, der für das nächſte Vierteljahr volle Beſchäftigung der Belegſchaft gewöhrleiſtet. Reichswehr u. Nationalſozialiſten Gerüchte über nationalſozialiſtiſche Zellen⸗ bildung in Potsdam. wib. Berlin, 23. Aug.(Radio.) Das Ber⸗ liner Blatt„Der Abend“ berichtet über angeb⸗ liche nationalſozialiſtiſche Zellenbildungen in der Potsdamer Reichswehr. Potsdamer Reichswehr⸗ offiziere ſollen Mitglieder der Nationalſozialiſti⸗ ſchen Arbeiterpartei ſein. Das Blatt will noch weitere Unterlagen für vorhandene Beziehungen zwiſchen der Potsdamer Reichswehr zu Natio⸗ nalſozialiſten in Händen haben. Wieder deutſcher Amerikaflug Der deutſche Flieger von Gronau in Grönland. witb. Kopenhagen, 23. Aug.(Radio.) Nach einem Telegramm aus Reykjavik(Island) iſt, wie bereits gemeldet, der deutiſche Flieger von Gronau von der Deutſchen Metallbaugeſellſchaft geſtern nachmittag um 3.30 Uhr auf ſeinem Fluge von Europa nach Amerika in Ivigtut auf Grön⸗ land gelandet. Er hat Reykjavik um 6.35 Uhr früh verlaſſen. Gronau hate ſeinen Grönland⸗ flug geheimgehalten und bei ſeinem Auſſtieg den Verſammelten zugerufen:„Noch heute abend ſind wir ni Deutſchland!“ Zu der Landung in Grönland hatte die Deutſche Metallbaugeſell⸗ ſchaft vor einigen Wochen bei der grönländiſchen Verwaltung die Erlaubnis zum Landen einge⸗ holt, gleichzeitig war die grönländiſche Verwal⸗ tung gebeten worden, den geplanten Flug über das Atlantiſche Meer geheimzuhalten. Die Ver⸗ waltung hatte auf Grönland bis Julianehaag und bei Jvigtut ein Fliegerlager errichtet und die Landung vorbereitet. Die von Gronau ge⸗ ſtern zurückgelegte Strecke beträgt etwa 1600 Ki⸗ lometer. ihn empfinde, ſo gut und brav er iſt, ſondern die ich Edgar die Treue halten will und werde bis über das Grab hinaus?“ a g Blutrot vor Scham, ſchlug ſie die Augen nie⸗ der und eilte zum 690 8 11 000 a dei Fred Büſing, ihre Flucht zu ſeinen Gunſten deu⸗ 1 0 ihr mit gleichſam verklärtem Geſicht nach⸗ ute. cage Tage darauf kam Fred mit ſeinem Hauptbuche und einem Stoß Rechnungsformu⸗ laren zu Helene, die in ihrer Laube ſaß und Buketts band. f „Ich bin mit meinen Rechnungen arg im Rückſtande geblieben, Miß Helene, und komme daher zu meinem treuen Kameraden mit der Bitte, mir behilflich zu ſein, ſobald Sie das da fertig haben.“ 0 f„Hoffentlich werde ich die Arbeit zu Ihrer Zufriedenheit ausführen!“ f f „Daran zweifle ich keinen Augenblick!“ ſagte Fred mit gedämpfter Stimme, ſeine Hand auf ihre Schulter legend.„Sie ſind mein treuer, mein— unerſetzlicher Kamerad! Es war ein Glückstag, als Sie in mein Haus kamen!“ Helene errötete dunkel und beugte ſich, ohne ein Wort zu entgegnen, auf ihre Arbeit nieder. Sie fühlte es, ohne es zu ſehen, wie ſein Blick verzehrend auf ihr ruhte und atmete auf, als ein Gärtnergehilfe ihn bald darauf abrief. 10 „Was ſoll das werden?“ füſterte ſie, eine Träne im Auge.„Ich darf den guten Menſchen nicht länger im Zweifel laſſen— er muß es wiſſen, daß ich nie die Seine werden kann.— Aber wie ihm das ſagen? O, Gott, daß das kommen mußte! Bald nun bin ich wieder hei⸗ matlos!“— Nach kurzer Zeit kam Annie neugierig herbei. Sie hatte geſehen, wie Fred mit ſeinem Haupt⸗ beit un einem Stoß Rechnungen in die Karl Hartmann(rechts) mit ſeinem Anwale Großes Aufſehen erregte die Frerprechung des 75⸗jährigen Deutſchamerikanecs Karl Hartmann, der kürzlich bei der Rückkehr in ſeine Heimatſtadt Nordheim(Elſaß) verhaf⸗ tet und wegen Spionage in deutſchen Dien⸗ ſten während des Krieges zum Tode verur⸗ teil wurde. In der Berufungsverhandlung konnte Hartmann jedoch nachweiſen, daß er Amerika ſeit 80 Jahren nie verlaſſen habe, und daß der unter ſeinem Namen geſuchts Spion Hartmanns Papiere geſtohlen hatte. Schweres Unglück auf der Melchiorgrube. wib. Dittersbach, 23. Aug. Im Tieſbauſchacht der Kulmiz⸗Grube in Dittersbach löſten ſich ge⸗ ſtern nachmittag im Karl⸗Flöz der zweiten Ab⸗ teilung große Geſteinsmaſſen und begruben vier Bergleute. Zwei von den Verſchütteten wurden als Leiche geborgen. Die Bergungsarbeiten werden ſortgeſetzt. Vermiſchtes Zwei Bergleute tödlich verunglückt. wtb Recklinghauſen, 23. Aug. Auf der 3. Sohle der Zeche Viktoria löſte ſich heute mit⸗ tag plötzlich ein Stein und fiel auf einen dort ſtehenden leeren Zug, der für die Rückfahrt von Arbeitern zum Schacht nach beendeter Schicht beſtimmt war. Zwei Bergleute, die bereits in einen Förderwagen eingeſtiegen waren, wur⸗ den von dem Stein getroffen und ſo ſchwer am Kopf verletzt, daß der Tod ſofort eintrat. Ein weiterer Bergmann erlitt einen Beinbruch. Mutter und Kinder vom Strom getötet. enb Berlin, 23. Aug.(Eigene Meidung). In der Gemeinde Buchelsdorf bei Neuſtadt (Oberſchleſien) trug ſich, wie dem„Tempo aus Breslau gemeldet wird ein ſchweres Un⸗ glück zu. Ein Knabe ſpielte mit einem Draht, der von einer abgeriſſenen elektriſchen Leitung herabhing. Er wurde von dem elektriſchen Strom getötet. Als die Mutter den Jungen vom Draht losmachen wollte, ſank ſie gleich⸗ falls tot um, da die Hände des Verunglückten den Draht noch immer umklammerten. Ein Säugling, den die Mutter auf dem Arm trug, fand ebenfalls den Tod. über die Schulter ſehend.„Fred hat dir wohl ich nie 5 ild im rzen trage, die ich nichts für ber 0 e ee e 0 gar ſein Hauptbuch anvertraut, das auch nur berühren darf!“. 5 Es klang wie unterdrückte Eiferſucht aus ihrer Stimme.— 3 5 „Er hat mich erſucht, Rechnungen für ihn auszuziehen, da er damit noch ſehr im Rück⸗ ſtande iſt!“ erwiderte Helene, ohne aufzuſehen. Sie empfand es, wie ſie errötete, und ärgerte ſich darüber. f 5 „Wenn ich doch auch ſoviel gelernt hätte wie du!“ flüſterte Annie ſelbſtauäleriſch.„Daun würde er mich vielleicht lieben! So aber bin ich ihm zu dumm,— er verachtet mich!“ „O, nein, Annie, du goldtreues Herz!“ He⸗ lene hatte die Feder hingeworfen und das be⸗ trübte Mädchen tränenden Auges umarmt. „Aengſtige dich doch nicht, er wird dich lieben und du wirſt die Seine werden!“ 1 Annie erwiderte nichts. Sie barg das Köpf⸗ chen an der Schulter der Freundin. Als ſie ſich wieder aufrichtete, ſchien ſie ge⸗ faßt, aber das Scherzwort, mit dem ſie Helene verließ, klang gezwungen, und Helene fühlte das und ſah ihr mit einem langen, traurigen Blick nach. ö In den nächſten Tagen merkte Helene es deutlich, daß die Freundin eiferſüchtig war und daß auch Frau Büſing ihr zürnte. Beide Frauen benahmen ſich ſteif und gezwungen ge⸗ gen ſie, und Helene erkannte zu ihrem nicht ge⸗ ringen Schmerze, daß ihres Bleibens in dem Hauſe nicht länger ſein konnte. Man hielt ſie für eine Intrigantin, die nach der Hand und dem Beſitz des wohlhabenden jungen Beſitzers ſtrebte und alles, ſelbſt die Pflichten der Dank⸗ barkeit hintenanſetzte, um ihr Ziel zu erreichen. Es widerſtrebte ihr, ſich wegen einer Sache zu rechtfertigen, an der ſie ſchuldlos war. Aber fort 4 5 ſie, das ſtand feſt für ſie.—— Nur, FVV Lokale Nachrichten Welttongreß der Auskunſteſen in Wien. Der Verband deutſcher Auskunftsuaterneh⸗ mungen e. V., Berlin, teilt mit: Ein Verein „Confidentia“ in Wien bezw. der ſogenannte „Zentralverband der Auskunfteien“ in Wien will im Dezember ds. Irs. in Wien einen ſo⸗ genannten„Weltkongreß der Auskunfteien“ veranſtalten, ohne dazu im gerinſten berufen oder legimitiert zu ſein. Zu der Propaganda für dieſen„Weltkongreß“, deſſen Veranſtalter ſich neuerdings auch an die deutſche Preſſe roen⸗ det mit der Bitte um publiziſtiſche Unterſtüt⸗ zung, iſt zu ſagen, daß die großen und fſüh⸗ renden deutſchen und öſterreichiſchen Auskunf⸗ teien und maßgebenden deutſchen Kreditver⸗ ſicherungsgeſellſchaften jede Beteiligung an dieſem ſogen.„Weltkongreß“ und jede Berüh⸗ rung mit dem Veranſtalter aufs Schärfſte ab⸗ lehnen. 1 Heſſ. Perſonalnachrichten. In den Ruhe⸗ ſtand verſetzt wurden: Am 16. Auguſt die tech⸗ niſche Lehrerin an dem Lyzeum in Bingen Ma⸗ rie Weingärtner auf ihr Nachſuchen, mit Wir⸗ kung vom 1. September 1930 an; aut 20. Aug. der Lehrer an der Volksſchule zu Worms Hein⸗ rich Pfaff auf ſein Nachſuchen, mit Wirkung vom 1. September 1930 an. Haſſia⸗Trefſen in Mainz. Ein kameradſchaft⸗ liches Trefſen der Krieger⸗ und Soldatenver⸗ eine Heſſens, zuſammengeſchloſſen in der Kriegskameradſchaft„Haſſia“ findet unter dem Präſidium Sr. Exz. Generalleutnant von Oidtmann in Mainz, der ehemaligen Garnison und Feſtung, in den Tagen von 30. und 31. d. M. ſtatt. Den äußeren Anlaß hierzu gibt die 60 jährige Jubelfeier des Mainzer Veteranen- Vereins E. V. des größten Haſſiavereins mit weit über 1000 Mitgliedern. Einladungen ſind ergangen an alle Landesverbände des Kyff⸗ häuſerverbandes und es iſt zu erwarten, daß eine große Zahl von Vereinen mit ihren Fah⸗ nen an den Veranſtaltungen teilnehmen wer⸗ den. Die Vereinigungen der ehemals in Mainz garniſonieren-en Regimen et verbinden mit dieſem Treffen eine Wiederſehensfeier in ihrer alten Garniſon. Das Mainzer Treffen giot den Kameraden aller deutſchen Gaue Gelegenheit, ihre Verbundenheit mit den Kameraden am alten Schickſalsſtrome zu bezeugen. Am Sams⸗ tag, den 30. Auguſt, 7.45 Uhr: Aufſtellung der Fahnen am Hauptbahnhof und Einzug durch die Stadt in die Stadthalle. 20.00 Uhr daſelbſt Feſtabend anläßlich des 60jährigen Beſtehens des Mainzer Veteranen⸗Vereins mit Weihe der neuen Fahne, muſikaliſchen und geſanglichen Darbietungen. Am Sonntag vormittag 8 Uhr Gottesdienſt der verſchiedenen Konfeſſtonen. 9 Uhr Totengedenkfeier der Regimentsvereine mit Kranzniederlegung an den Regimentsta⸗ feln auf dem Ehrenfriedhof. 9.30 Ahr: Auf⸗ ſtellung zum Feſtzug und Zug durch die Stadt zur Stadthalle. 11 Uhr: In der Stadthalle: Feſtakt des Haſſiaverbandes anläßlich des Ab⸗ zuges der Beſatzung vom Rhein. Nachmittags tagen die einzelnen Regimentsvereine. Im Stadtpark und in der Stadthalle finden ſür die übrigen Teilnehmer Feſtkonzerte ſtatt. Der Montagnachmittag vereinigt die Kameraden zu einer Feſtfahrt auf dem Rhein von Mainz nach St. Goar(zu verbilligtem Fahrpreis), Für die Rückfahrt iſt bei einbrechender Dunkelheit Ufer⸗ und Brückenbeleuchtung vorgeſehen. Meitere Auskünfte durch die Geſchäftsſtelle in Mainz. Quintinsſtraße 2. Eſupyfindliche Strafen für Schwarzuörer. In den Mongten April bis Juni 1930 ſind wegen nichtgenehmigter Errichtung oder nichtgenehmig⸗ ten Betrſebs von Funkanlagen 217 Perſonen rechtskräftig verurteilt worden, gegenüber 238 im gleichen Zeitraum des Vorjahres und 248 uu den Monaten Januar bis März 1930. Zum Teil iſt auf recht empfindliche Straſen erkannt worden, nämlich auf 200 Reichsmark Geldſtraſe, auf drei Tage, drei Wochen und einen Monat Geſängnis. Unter den Verurteilten ſind vier, die wegen Beihilfe oder Mittäterſchaft beſtraft worden ſind. Vergleichsweiſe ſei erwähnt, daß in England während des Monats Jun 1930 in 04 Fällen Beſtraſungen wigen Stvarz⸗ hörens ſtatigefunden haben. Millionenſchwindel einer Friſeuersfrau wib. Berlin, 23. Aug.(Radio) Köln gemeldet wird, einer Betrugsaffäre auf die Spur gekommen, die in Köln großes Nuf⸗ ſehen erregt. Es handelt ſich um umfangreiche Betrügereien der Friſeursfrau Felſchner, die es im Laufe von 3 Jahren verſtanden hat, ihren Kunden Beträge von nahezu 1 Million abzu⸗ ſchwindeln mit der Begründung, daß ſie Bank⸗ geſchäſte mache und in der Lage ſei, bei einem Einſatz von 6000 Mark in 2 Monaten 8000 Mark zurückzuzahlen. Auf dieſen Schwindel ſind viele bekannte Kölner Kaufleute und Gaſtwirte hereingefallen. Frau Felſchner bezahlte den Gewinn ſtets mit dem Einſatz des Anderen. Vor kurzem ereilte ſie ihr Schickſal, indem ſie ſich verltebte. Ihr Geliebter verſpielte nämlich ihr Geld und erſchoß ſich. Frau Felſchner geriet ſogar in Mordverdacht und wurde verhaſtet. Durch ihre Feſtnahme kam der Rieſenſchwin⸗ el an den Tag. Die Krimi⸗ nalpolizei iſt, wie dem Berliner Tageblatt aus ſtarke Hitzeweue zu verzeichnen. Die Waſſervor⸗ räte der Stadt ſind ſo knapp geworden, daß man die Leitungen von 23 Uhr bis 10 Uhr früh ſper⸗ ren mußte. Eine Hochzeitsgeſellſchaft verunglückt. wib Gelſenkirchen, 23. Aug. Auf der Dor⸗ ſtener Straße im Stadtteil Gelſenkirchen⸗Buer ereignete ſich geſtern abend ein ſchwerer Un⸗ fall. Das Auto eines Unternehmers aus Buer, das ſich mit einer Hochzeitsgeſellſchaft auf der Fahrt nach Dorſten befand, geriet ins Schleu⸗ dern und fuhr mit voller Wucht gegen einen Baum. Durch den heftigen Zuſammenprall wurden die Inſaſſen in den Straßengraben geſchleudert und trugen zum Teil ſchioere Ver⸗ letzungen davon. Drei Perſonen wurden ſchwer, zwei leichter verletzt. Das Vuto wurbe ſchwer beſchädigt. Glänzender Verlauf d. Kreis⸗ ſporttages in Viernheim. Am Vorm. 800 Zuſchauer, am Nachm. 3000 Zuſch Feierliches Glockengeläute von der Apoſtel- kirche um halb 6 Uhr morgens und unter den Klängen der ſchneidigen Muſikkapelle der D. J. K. Viernheim wurde der große Sporttag des Kreiſes Heſſen—Naſſau eröffnet. Groß war ſchon die Zahl der Sportler die bereits am Samstag abend nach Viernheim kamen u. den großen Tag zu begehen und zu verſchönern. Aus allen Teilen des Kreiſes und darüber hinaus(Baden, Pfalz) waren ſie gekommen an den Kämpfen teilzunehmen. Für die Gäſte aus benachbarten Kreiſen waren ſogen. Rahmenkämpfe eingelegt, ſodaß auch dieſen Gelegenheit geboten war aktiv mitzuwirken.— Viernheims Straßen in Flaggenſchmuck. Es regnete noch als um 8 ¼ Uhr die Hundertſchaften(Kath. Vereine Viernheims und und Gäſte) zum Feſtgottesdienſt unter Vorantritt der Muſikkapelle D. J. K. und dem Blasorcheſter der Vereinigten Feuerwehrkapelle Viernheim marſchier⸗ ten. Der Optimismus ſchwand bei vielen, daß das Kreisſportfeſt glücklich unter Dach und Fach gebracht wird. Das Gotteshaus war überfüllt von jungen und älteren Männern und der Jugend. Die Fahnen⸗ deputationen bildeten Spalier. Neu war das Auf- treten der Mainzer Fecht⸗Abteilung, die die Ehren- bezeugungen vor dem Allerheiligſten erwieſen haben. Hochwürdigſter Herr Gaupräſes Niklaus, Mainz hielt eine zündende Feſtpredigt an die Jugend und erinnerte an die Pflichten in der heutigen Zeit und gedachte des verſtorbenen Generalpräſes Moſterts, der dieſes Werz der kathol. Jugend geſchaffen, das ſeinen Zweck darin findet, das kath. Volk in dem Verband der D. J. K. zuſammenzufaſſen. Um viertel 11 Uhr zog ein ſtattlicher Feſtzug mit Muſik zum Sportplatz. Das Wetter hatte ſich bedeutend ge— beſſert und war für die Austragung der leicht- athletiſchen Vorkämpfe wie geſchaffen. Die erwei⸗ terte Sportanlage der D. J. K. Viernheim mit ſeinen drei Spielfeldern und die neuerbaute Sporthalle prangte im reichem Flaggenſchmuck. Die Vorkämpfe übten ſchon eine große Anziehungskraft auf die bis zu zauſend an der Zahl Erſchienenen. Unter ſchar⸗ fer Konkurrenz wickelte ſich das Vormittags-⸗Pro⸗ gramm ab, das um 1 Uhr ſeinen Abſchluß fand. In den frühen Nachmittagsſtunden zogen immer noch weitere auswärtige Gäſte in den Ort zum Beſuche des Kreisſportfeſtes. Nach Beendi⸗- gung des Nachmittagsgottesdienſtes entwickelte ſich alsbald ein ſtattlicher Feſtzug zum Sportplatz. Punkt halb 3 Uhr wurde mit dem Hauptprogramm begonnen, woran die Bevölkerung Viernheims in großem Maße Anteil nahm. Es waren ungefähr 3000 Zuſchauer erſchienen, die ſich an den leicht⸗ athletiſchen Schlußkämpfen begeiſterten. Es fanden zum Teil ſehr erbitterte Begegnungen zwiſchen frühe- ren Bezirks- und Kreismeiſtern ſtatt, die eine ko⸗ loſſale Spannung bei dem. Publikum auslöſten. Die unten angeſchloſſene Siegerliſte iſt Zeuge dieſer Kämpfe die zwiſchen ca 200 Leichtathleten zum Austrag gekommen ſind. Mit größter Spannung wurde die Begegnung— Fußballſpiel Viernheim Kreismeiſter— Städte⸗Elf Mannheim— erwartet, Das überraſchend 2:2 ausging. Der Kreismeiſter führte in der erſten Hälfte einen ſchönen Fußball vor und war der Städte⸗Elf techniſch und taktiſch überlegen. Die Vorlegung von 2 Toren war das Ergebnis dieſer Halbzeit. In der zweiten Halbzeit war Mannheim ſehr im Vorteil und drängte auch gewaltig zum Ausgleich, der ihnen bis zum Schluß auch verdient gelungen iſt. Die Tore fielen fol- gendermaßen: 1. eine Strafſtoßvorlage des linken Läufers von Viernheim nimmt der Halbrechte mit dem Kopf auf und läuft damit ins Tor. 1:0. 2. Ein Durchbruch des Halblinken ſetzt denſelben mit wuchtigem Schuß unter die Latte. 2:0. 1. Halb- zeit. 3. Tor. Eine flache Flanke des Halbrechten von Mannheim läßt der Torwart von Viernheim paſſieren. 2:1. 4. Ein raſender Durchbruch des Rechtsaußen von Mannheim ſchießt derſelbe mit unhaltbarem Schuß ab. 2:2.(Ecken verhältnis 2:1) Schiri Eberhard von Sandhofen ſehr gut. Das Auftreten der Fechtabteilung Mainz erregte großes Intereſſe, das für Viernheim etwas Neues war. Der Kreisſporttag fand ſeinen Abſchluß in dem Alt⸗Herrenſpiel Viernheim—Bürſtadt, das 1:1 endi⸗ gte. Das Feſt war umrahmt mit ſonſtigen Ver⸗ gnügungen wie Bierausſchank. Die Feſtmuſik oblag der Vereinigten Feuerwehrkapelle Viernheim, die in bekannter Weiſe ihre Feſtklänge ertönen ließ. Die Kreisleitung und die D. J. K. Viernheim iſt zu be— glückwünſchen für den ſehr gut gelungenen Kreis- ſporttag. Es war ein ſehr großer Erfolg für den Verband der D. J. K. welcher noch lange der Viern⸗ heimer Bevölkerung und ſeinen Gäſten in Erinne— rung bleiben wird. Die Siegerliſte. Senioren. 341000 m 1. Pr. Kreismeiſt. Frankf.⸗Griesheim 9 M. 19,6 Sek. 1 0 D. J. K. Viernheim 9„ 20,1 Gäſtekl. D. J. K. Ludwigsh.⸗Süd 9„ 3,0 Hochſprung. Kreism. Bernh. Krah, Neu⸗Iſenburg 1,60 m .* Joſ. Rack, Hanau 60 5 Ludw. Steinmetz, Dieburg 4. 1 Heinr. Thul, Frankf.-Griesh. „Gäſtekl. Hans Keller, Eintracht, Mannh. e„ Herm. Kaufmann, Käfertal⸗„ (durch Stechen entſchieden) 800 Meter. Kreism. Karl Hedderich, Frankfurt Verein Domſchüler 2,20 ¼0 Min. „ Adam Horn, Darmſtadt „ Toni Marx, Wiges 2 2. 1 1 * * 100 Meter. Kreism. Karl Mayer, Neu⸗Iſenburg 11,3 Sek. 0 Joſ. Rack, Hanau 11,9 . Chriſt. Zabocitzki, Hanau 11,9 Gäſtekl. Rud. Seiler, Ludwigshafen 11,4 77 Hans Rieber, 5 11,5 1500 Meter. Kreism. Adam Hanf, Viernheim 4,368 Min. „ Ferd Hill, Ober⸗Zeusheim 4,38/ „ Nik. Grimm, Lorſch/ Heſſ. 4,39% Dreikampf Jahrgang 1914/15. „Kreism. Adam Volk, Mainz St. Ignatz 92 Pkt. e„ Karl Kälber, Frankf.⸗Domſch. 91 3.„ Joſ. Lehrmann, Darmſtadt 78 „Gäſtekl. Emil Horn, Mannh.-Neckarſt. 95 „ Herm. Künzig,„»indenhof 85 „ Jak. Steiel, Ludwigshafen⸗Süd 84 44100 Meter Jugend 1914/15. 1. Kreismeiſter D. J. K. Viernheim 54,5 Sek. 2 D. J. K. Darmſtadt 55,0 3 5 D. J. K. Mainz 55,6 1. Gäſteklaſſe D. J. K. Ludwigshafen 54,0 454100 Meter Ingend 1912/13. 1. Kreism. D. J. K. Frankf.⸗Griesheim 52 2 D. J. K. Hanau a. M. 5 37 5 D. J. K. Viernheim 5 1. Gäſtekl. D. J. K. Ludwigshafen⸗Süd 5 Dreikampf Jugend 1912/13. 2 7 1. Kreism. Karl Heck, Hanau a. M. 132 Pkt. Leben die Bombenanſchläge in Norddeutſchland wieder auf? Das Gewerkſchaftshaus in Hannover, auf das ein Bombenattentat geplant war. Unmittelbar vor Beginn des Prozeſſes gegen die Holſteiner Bombenaltentäter wurde auf das e sens in Hannover ein neues Attentat verſucht. Nur durch einen Zufall kam die Höllenmaſchine nicht zur Exploſt Die Höllenmaſchine, die nur durch Zu⸗ fall nicht zur Exploſion kam. 1 Alfons Euſinger, Hanau 112 f Bruno Keller, Frankf.⸗Griesh. 104 Gäſtekl. Alfr. Herkel, Ludwigsh.⸗Süd 140 1 H. Halkenhäuſer, M'h.⸗Käfertal 132 5 Rud. Grafitz, Ludwigsh.⸗Süd 120 Speerwerfen. Kreism. Fritz Frey, Mainz St.⸗Michel 46,50 m „ Bernh. Schreiber, Hanau 36,60„ Gäſtekl. H. Hollenbach, Rheingönheim 43,80„ „ W. Hock, Heidelberg⸗W. 41,40„ 44100 Meter Senioren. Kreism. D. J. K. Hauau a. M. 155 5 D. J. K. Lorſch 51,5 Gäſtekl. D. J. K. M'heim⸗Käfertal 49,6 2. D. J. K. Ludwigshafen⸗Süd 50,1 400 Meter Senioren. „Kreism. Anton Bolz, Frkf.-Schwanheim 56,3 Sek. 2.„ Karl Günſter, Nauort 60,0 „Gäſtekl. A. Piſter, Brühl 58,1 „ H. Nitzſch, Ludwigshafen-Süd 64, Schwedenſtaffel Seuioren. D. J. K. Hanau 2,27 ½¼0 Min. 0 Fft.⸗Griesheim 2,31 „ L'hafen⸗Süd 2, 236/ Mi'h.⸗Lindenhof 2,31 Schwedenſtaffel Jugend 2. D. J. K. Viernheim 2,36 2/10 Min. „ Darmſtadt 2,39 5/10 „ Ludwigshafen 2,32 Weitſprung Senioren. freism. Herm. Muth, Limburg . Karl Günſter, Nauort 49,0 Sek. 7 „ * Kreism. f Gäſtekl. 77 7 Kreism. „ Gäſtetl. e 1 6,43 m 6,00 8. 5 W. Günſter, Fft.⸗Griesheim 5,73 Gäſtekl. W. Hock, Heidelberg-Weſt 6,17 4 Joſ. Gerhardtsreiter, L'hafen 5,88 4 A. Kaufmann, M'h.⸗Käfertal 5,66 D. J. K. Staffel Senioren. Kreism. D. J. K Hanau 3,59 ½¼ Min. MainzSt. Michel 4,09 „ Viernheim 5,00 „ L'hafen-Süd 3,55 Kugelſtoßen Senioren. Kreism. Karl Günſter, Nauort 2. 5 J. Rack, Hanau 77 7 Gäſtetl. 10,54 m 10,42 1. Gäſtekl. H. Hollenbach, Rheingönnheim 11,21 2.„ O. Hirſch, 0 10,98 37 H. Piſter, Brühl 10,76 5000 Meter Senioren. 1. Kreism. K. Hetterich, V. d.e. D. Frankf. 17,44 9791 2.„ J,. Treiſch, Eintracht Offenbach 18,1131 3.„ G. Hoffmann, Viernheim 1. Gäſtekl. Alb. Layſien, Weinheim 2.„ J. Schneider, Weinheim Diskus. 1. Kreism. W. Günſter, Fft.⸗Griesheim 32,70 m 2.„ K. Günſter, Neuort 32,55 3„ K. Lehmer, Fft.⸗Schwanheim 30,00 200 Meter Senioren. 1. Kreism. Ch. Zabolitzki, Hanau 26,0 Sek. 2.„ P. Holzmann, Mainz St. Michel 26,1 3.„ Berged, Lorſch 26,4 1. Gäſtekl. Edmund Seiboth, L'hafen-Süd 25,7 10% Runde. 1. Kreism. D. J. K. Hanau e 0„ Mainz .„ Fft.-Griesheim „ Gäſtekl. Ludwigshafen Süd 4,4 N M'heim⸗Käfertal 4,8 7/10 1 Eintracht Mannheim Vom Sonntag. Der geſtrige Sonntag brachte uns zufrieden⸗ ſtellendes Wetter. Obwohl es in der Nacht und auch am Vormittag regnete, war der Nachmittag recht angenehm. Am Abend war es merklich kühl. Der Herbſt iſt nicht mehr fern. Das Kreisſport⸗ feſt der D. J. K. ſtand geſtern hier im Mittelpunkt des Intereſſes. Die Straßen waren reich mit Fahnenſchmuck verſehen. Die Beteiligung an dem Feſte durch die hieſige Einwohnerſchaft war außer- ordentlich ſtark. Ueber 3000 Perſonen waren am Nachmittag auf dem Sportplatz. Einen Sonder- bericht über den Verlauf des Feſtes bringen wir in vorliegender Nummer in Form eines Feſtberich⸗ tes.— In verſchiedenen Lokalen waren Tanzunter- haltungen, bei denen zum Teil durch Grammophon und Lautſprecher die Muſik ausgeführt wurde.— In den Gaſtſtätten iſt im allgemeinen ruhiger ge⸗ worden.— Der Beſuch des Kinos war zufrieden⸗ ſtellend.— Der Zirkus der z. Zt. noch hier ga⸗ ſtiert, hat auch guten Beſuch gehabt. Er dankt allen Beſuchern auf dieſem Wege für die Unter- ſtützung und bittet zur Abſchiedsvorſtellung, die heute abend ſtattfindet und nur gutes Programm hat, um den Beſuch Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 1 wegen Ruheſtörung, 1 wegen Vergehen gegen das Kraftfahrzeuggeſetz, 3 wegen Diebſtahl, 2 wegen Betrug und 1 wegen Vergehen gegen die Straßenverkehrsordnung. 18,268/10 * * * * 4,5 0 Min. 7* Min. * e e eee eee Uereins-⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik finden nur kurz gehaltene Vereinsnachrichten Aufnahme. 8 4686 Turngenoſſeuſchaft 1893. Dienstag abend halb 9 Uhr Turnſtunde für ſämtliche Abteilungen. Zwecks Einüben der Pyramiden muß alles anweſend ſein. Fußballmannſchaften wirken ebenfalls mit. Donnerstag abend halb 9 Uhr Turnſtunde für Turnerinnen. Die Turnleitung. Odenwaldklub. Mittwoch halb 9 Uhr Klub⸗ adend. Am 31. Auguſt Wanderung. Näheres im Klubabend