ace Wegen vorgerückter Saiſon große Prelssenkung in Gaskochern, Gasbackherden, Orlspowerbeberein Wernneim. Einladung.. ö 5 Annen Kommenden Sonntag, den 31. Auguſt, findet N in Ladenburg eine große Reichstagsabg. P eu 3⸗Deſſau ſpr Ausstellung ds Nah. frauenver sammlung am Sonntag, den 31. Auguſt, nachmittags halb 4 Uhr im Freiſchütz. f Redner: Herr Dr. Peterſen, Mannheim. Alle kath. Frauen und Jungfrauen(über 18 am Freitag, den 29. Aug., abends ½9 Uhr im Jahre) werden hierzu herzlichſt eingeladen und ge⸗ Rarpfenſaale. beten, unbedingt zu erſcheinen. Maln. Multerverein. Mar. dunulrauen-Rongrenauon. Badewannen, und allen ſonſtigen Sommerartikeln. Valtin Winkenbach Weinheimerſtraße 53. Udet Rathausſtraße 50 Lorſcherſtraße 8 reichhaltige Aus- wahl gute be währte Qualitäten, billige Preise durch Grob- einkauf 1a Schwelzerkäse / Pfd. 35 Pfg. Emmenthaler ohne Rinde / Pfund 50 Pfg. Emmenthaler in Karton Karton 90 Pfg. Edamerkäse ¼ Pid. 20 u. 25 Els. 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Um den von verſchiedenen Seiten gemachten Behauptungen, wir würden Lehrjungen mit einer Mark pro Woche entlohnen, ein Ende zu machen, ſehen wir uns zu nachfolgender Erklärung veranlaßt: Wir beſchäftigen einen Lehrjungen, welcher im letzten Jahre ſteht. Seine Lehre begann mit 3 Mark pro Woche und endete mit 6 Mark im erſten Jahre. Im zweiten Jahre erhöhte ſich die⸗ ſer geſtaffelt auf 11 Mk., und ſeit dem 7. 6. 29 bezieht er ununterbrochen 12 Mark. Für zweite Prima gebrochene Tuelschben Pfund 10 Pfg. zu verkaufen. jakob Beyer. gegenüber der Poſt. Arbeiten nach Feierabend, wie Straßenreinigen uſw. extra 3 Mark pro Woche. Mit Kleidungsſtücken und Naturalien wurde ihm nach Möglichkeit geholfen. Weiteren unwahren Behauptungen treten wir mit aller Schärfe entgegen. Heſſiſche Bierglasmalerei Müller Adler. Neues Delikateß⸗ Sauerkraut 1 Pfund 15 Pfg. Friſche Süßbäcklinge 1 Pfd. 45 Pfg. Neue holl. 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Spiele der unteren Mannſchaften: 10 Uhr: Viernheim 2. M. gegen 07 Mannheim 2.. Halb 2 Uhr: Floramannſchaft geg. Poſtſportverein Mannheim 2.— 3 Uhr: Privatmannſchaft gegen Poſtſportverein M'heim 1.— In Kleinhauſen: Sp.-Vgg. 3. M. gegen Kleinhauſen 2. Abfahrt wird noch bekanntgegeben.— In Waldhof 10 Uhr: Waldhof B 1 geg. Viernheim A 1. Abf. 9 Uhr per Rad ab Lokal.— In Lampertheim: Olympia 09 B 1 gegen Viernheim B 1. Abfahrt wird bekannt gegeben. Der Vorſtand. Bekanntmachung. Betr.: Reichstagswahl am 14. September. Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß die Stimmkartei noch bis 31. ds. Mts. offen liegt. Am Sonntag iſt die Offenlegungszeit v. 9—13 Uhr. Jedem wahlberechtigten Einwohner unſerer Gemeinde wird eine Wahlkarte ausgeſtellt. Wer bis zum 29. ds. Mts. abends noch keine Wahlkarte erhalten hat, erſcheint nicht in der Wahlkartei und muß zur Sicherung ſeines Wahlrechts am 30. oder 31. ds. Mts. bei uns Einſpruch erheben. Betr.: Herſtellung von Gehwegen mit Kaltaſphalt. Die zur Herſtellung von Gehwegen notwen⸗ digen Maurerarbeiten(Herſtellung von Betonboden) und die Lieferung der Zementrinnen ſollen öffentl. vergeben werden. Angebotsformulare ſind auf unſerem Bau⸗ büro erhältlich. Die Angebote ſind verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Anſchrift verſehen, bis Dienstag, den 2. September 1930 vormittags 10 Uhr auf dem Baubüro einzureichen. Die Eröffnung der Angebote findet im Bei⸗ ſein etwa erſchienener Bieter ſtatt. Zuſchlagsfriſt 14 Tage. Viernheim, den 27. Auguſt 1930. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. J. V. Roos. 0000808808088 2 4 1 mmi- Bälle f in grau zu: 80% c 10 J 1,30&& 1,70„ 2,1 Schön bemalt zu: „ — 4 1,25„ 15„ 225 4 2,75% 3,25 s 3,75 Terracotta⸗Bälle 50 3 Vollgummi⸗ Bälle 75 4 Fußball⸗Bälle% 3,50 Garantiert alles neue Ware J. Schweikart Schreibwarenhandlung D 9 65 9 i S000 000 0080 Oehmdgras⸗ Verſteigerung. Das Gräflich von Berckheim'ſche Rentamt Weinheim verſteigert: 1. am Montag, den 1. September 1930, nachm. 2 Uhr in der Wirtſchaft von Werle das OGehmdgras der Neuzenlache; gleich- zeitig werden die Weiden daſelbſt verſteigert, Jam Dienstag, den 2. September 1930, vor⸗ mittags 9 Uhr in der Wagenhalle des Gräflich von Berckheim'ſchen Schloſſes in Weinheim das baer die des Hemsbach⸗Lauden⸗ bacher Wieſengutes. Weinheim, den 27. Auguſt 1930. Tagesordnung: Warum wurde der felehstag aufgelöst? Wähler und Wählerinnen erſcheint vollzählig. Fozialdemokratische Partel. Feuerwehrübung Am Sonntag, den 31. Auguſt 1930, morgens 2 halb 6 Uhr findet eine Uebung der freiwilligen Feuerwehr und der Pflichtmannſchaft des Jahrganges 1906 ſtatt. Signal 5 Uhr. Wer von der Pflichtmannſchaft unentſchuldigt fehlt, wird zur Anzeige gebracht. Muſik u. Spielleute haben bei dieſer Uebung vollzählig zu erſcheinen. Das Kommando. aalehr. sda n Hans Haas Den geehrten Damen und Herren die ergebene Mitteilung, daß ich am Kreitag, den 29. Aug., abends 8 Uhr im Löwen meinen diesjährigen Nerhsl-Janz-Hursus beginne und lade ich hierzu freundlichſt ein. Für gründliche Erlernung der alten und neuen Tänze wird garantiert. Um gütigen Zuſpruch bittet Hans Haas, Tanzlehrer. Mausstanduhren kauft man am besten da, wo sie her- gestellt werden. Schwenningen, die rößte Uhrenstadt der Welt, bietet unen die Gelegenheit, direkt vom Herstellungsort zu kaufen. Wir ge- währen Ihnen: 10 Jahre schriftliche Garantie. Lieferung: Franko Haus. Jede Uhr wird jährlich einmal durch unseren Fachmann kostenlos nachge- 5 0 Angenehme Teilzahlung. Veberzeugen Sie sich bitte selbst und verlangen Sie heute noch per postkarte die Zusendung unseres Katalogs. am Neckar(Schwarzwald) Alleenstraße 17. — r 5 — — Lästiger Schweingeruch Bei übermäßiger Schweißabſonderung an Händen, Füßen und in den Achſelhöhlen, ſowie Geruchsbe⸗ läſtigung, beſond bewährt Leoform-Ureme Tube 1 Mk. 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Der Reichsrat ſtimmte am Donnerstag den Durchführungsbeſtimmungen für die Gemeindebierſteuer, Gemeindegetränkeſteuer und Bürgerſteuer zu. Die neue Verordnung ſtellt .ag. klar, daß die Erhebung der Gemeindegetränke— ſteuer nur zuläſſig iſt, wenn die Gemeindebier— ſteuer bereits erhoben wird. Die Bürgerſteuer wird abhängig gemacht vom Wohnſitz. Wer in mehre⸗ ren Gemeinden einen Wohnſitz hat, iſt in jeder dieſer Gemeinden ſteuerpflichtig. Klöſternovizen werden von der Steuer befreit. Der Landesſatz der Bürgerſteuer kann nur für alle Gemeinden ein⸗ heitlich feſtgeſetzt werden. Die Bürgerſteuer wird je zur Hälfte am 10. Januar und 10. März fäl⸗ lig. Sie wird zugleich mit der Lohnſteuer einbe— halten oder zugleich mit der Einkommenſteuer veranlagt Für die erſt von 1931 ab wirkſam werdende Verkoppelung der Gemeindebierſteuer bleibt der Erlaß weiterer Durchführungsbeſtim⸗ mungen vorbehalten.— Ferner ſtimmte der Reichsrat einer Ausführungsverordnung zum Weingeſetz zu, die im weſentlichen den bisheri⸗ gen Ausführungsbeſtimmungen zum alten Weinge— ſetz entſpricht.— Den 250 Millionen Reichsbahn⸗ ſchatzanweiſungen zur Finanzierung des Arbeits- beſchaffungsprogramms billigt der Reichsrat die Mündelſicherheit zu. Der Sturz aus dem Flugzeug Der Tod des Oberleutnants Amlinger und 55 ſeiner Frau. enb Berlin, 28. Aug.(Eigene Meldnug.) Die weiteren Nachforſchungen der Beweggründe über die Verzweiflungstat der Frau des Herrenrei⸗ ters und Jagdfliegers Amlinger, die aus 1000 Meter Höhe aus dem Flugzeug ſprang und da⸗ bei den Tod fand, den ſie ſuchte, hat nunmehr ergeben, daß die Unglückliche tatſächlich keinen anderen Wunſch hatte, als den gleichen Tod zu ſterben, den ihr Mann vor einigen Tagen bei dem Flugzengabſturz in Rußland gefunden hat. Sie wollte ihren Gatten, der heute in Berlin ſeierlich beigeſetzt werden ſollte, nicht überleben und wünſchte nun in einem gemeinſamen Grab mit ihm beigeſetzt zu werden. Der Landwirt, der als erſter den Abſturz der Frau Amlinger beob⸗ achtete, in deſſen unmittelbarer Nähe ſie auf den Acker ſtürzte, hat einen Nervenſchock erlitten. Wie die„BZ“ meldet, wird die Staatsan⸗ waltſchaft ſich noch eingehend mit der Angele⸗ genheit beſchäſtigen, insbeſondere um feſtzuſtel⸗ len, wie es möglich war, daß Frau Amlinger das Flugzeug verlaſſen konnte, ohne von den ande⸗ ren Paſſagieren bemerkt zu werden. Die Todesopfer der franzöſiſchen Militärflieger Kammerinterpellation wegen der franzöſiſchen ö Flugzeugabſtürze. wib. Paris, 28. Aug. Der Abſturz einer Reihe von Militärflugzeugen in der letzten Zeit wird den Abg. Triballet(Sozialiſt) veranlaſſen, die Regierung wegen der Häufigkeit der Unfälle im franzöſiſchen Militärflugweſen zu interpel⸗ lieren. Die Serie von Kataſtrophen, die die franzöſiſche Militärfliegerei in der letzten Nacht vom Dienstag heimgeſucht hat und im 22. Flie⸗ gerregiment allein 10 Todesopfer und vier Ver⸗ wundete forderte, hat in der Oeffentlichkeit un⸗ geheures Aufſehen erregt. Nicht nur linksſtehende Blätter, ſondern auch durchaus regierungstreue Organe erheben Angriſſe von unerhörter Schärfe gegen den Luftfahrtminiſter. Die Hitze in England wtb London, 28. August. Wie das Me⸗ teorologiſche Amt erklärt, iſt der heutige Tag der heißeſte ſeit 7 Jahren und der heißeſte Au⸗ guſttag ſeit 19 Jahren geweſen. Auf dem Dach des Luftfahrtminiſteriums betrug um 16 Uhr die Temperatur im Schatten 37 Grad Celſius. In London ſind während der letzten zwei Tage 16 Perſonen unter den Wirkungen der Hitze geſtorben. u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. (Siernheimer Bürger-Ztg.— Biernh. Volksblatt) e Die K 17 ꝗ— 7 koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., at bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Peutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes A bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Freitag, den 29. Auguſt 1930 Die Verwendung Berliner Staòtgelder Eine Denkſchrift des Bezirksamts Charlottenburg enb Berlin, 28. Aug.(Eigene Meldung.) Das Bezirksamt Charlottenburg verbreitet eine kleine Denkſchrift über die Verwendung ſtädtiſcher Gel— der bei den Grundſtücken Hebbelſtraße 1819, Ecke Fritſche Straße und Wernigeroderſtraße, Ecke Nordhauſenerſtraße. In der Denkſchrift wird dar⸗ auf hingewieſen, daß der geſamten Berliner Preſſe im November vorigen Jahres bei einer Beſichtigung des Grundſtückes in der Hebbelſtraße wo der Architekt Wagner als alleiniger Eigentü— mer des Hauſes beteiligt iſt, von der Angelegen— heit Wernigeroderſtraße. Bei dem Hauſe Wagner kam ein Erwerb durch die Stadt bei der Zwangs— verſteigerung nicht in Betracht. Die Stadt for- derte nur die Sanierung durch Gewährung eines Darlehens in Form einer Tilgunshypothek, alſo nicht zinsfrei. Bei der baulichen Durchführung der Sanierung dieſes Grundſtückes iſt Schalldach nicht beteiligt. Dagegen wurde das Grundſtück Wernigeroder Straße von den Herren Schalldach und Wagner von der Firma Zimmermann und Magiſtrat Berlin und Genoſſenſchaften bewilligt wird. Die Gewäh⸗ rung der Zuſatzhypothek, ihre hypothekariſche Si— cherung an zweiter Stelle und die Feſtſetzung der Sohn erworben. Um die Bebauung dieſes Grund— ſtückes mit Kleinwohnungen zu billigen Miets— preiſen zu fördern, hat das Bezirksamt Charlot— tenburg zu der von der Wohnungsfürſorge gege— benen Hauszinsſteuerhypothek eine Zuſatzhypo— thek gegeben, und zwar in der Höhe, wie ſie vom gemeinnützigen Geſellſchaften ſonſtigen Bedingungen(Zinſen⸗Amortiſation) iſt bei dieſem Grundſtück, ebenſowie bei dem Grund— ſtück Hebbelſtraße, nach denſelben Grundſätzen erfolgt, nach denen die Stadt Hauszinsſteuer und Zuſatzhypotheken gewährt. Die Ausführung des eubaues Wernigeroderſtraße hat der Bauunter⸗ nehmer Schalldach allein übernommen. Das Be— zirksamt Charlottenburg hat keinen Einfluß auf die Vergebung der Bauarbeiten; es wird alles tun, was zu einer befriedigenden Regelung der Handwerkerforderungen beitragen kann. Ehrung der deutſchen Flieger in Newyork Feſtlicher Empfang im Rathaus wid. Newyort, 28. Aug. Im Rathaus fand am Donnerstag abend zu Ehren der deutſchen Ozeanflieger ein Empfang ſtatt, zu dem eine große Zahl von Einladungen an die Behörden und die Newyorker Geſellſchaft ergangen waren. Der Flieger von Gronau und ſeine Flugkamera⸗ den wurden bei ihrem Erſcheinen von dem Pu⸗ blikum mit herzlichem Beifall empfangen. Im Verlauf des Banketts begrüßte Bürgermeiſter Walker die deutſchen Flieger und feierte ihren glücklichen Flug über den Ozean in beredten Worten. Nach einer weiteren herzlichen An⸗ ſprache nahm von Gronau das Wort und dankte in engliſcher Sprache für den ihm und ſeinen Kameraden gewordenen Empfang. Das Feſtbanlett. wib. Newyork, 28. Aug. In ſeiner Rede, die der Oberbürgermeiſter Walker bei dem Empfang der deutſchen Ozeanflieger hielt, huldigte er den Newyork⸗Flug als eine Glanzleiſtung und er⸗ klärte, die Piloten hätten durch ihre Ankunft in Newyork eine neue Beſuchsquote eingeführt. Als Vertreter der zahlreichen Deutſchamerika⸗ ner hielt Generalkonſul Heuſer vor dem Mi⸗ krophon eine Rede. Etwa 2000 vor der City⸗ Hall Verſammelte begrüßten begeiſtert die Flie⸗ ger, als ſie zur Tonfilmaufnahme auf die Rat⸗ haustreppe heraustraten. witb. Newyork, 28. Aug. Bei dem heute im Beiſein des ſtädtiſchen Empfangskomitees im Advertiſing Club zu Ehren der deutſchen Ozean⸗ flieger veranſtalteten Feſtmahl wurden von Gronau und ſeine Begleiter vom Präſidenten des Klubs, Charles Murphy, eingeführt. Der Toaſtmeiſter Groger Whalen beglückwünſchte die Flieger zu ihrem erfolgreichen Flug nach New— vork. Joſef Ridder, der Direktor der Newyor⸗ ker Staatszeitung nannte in ſeiner Rede von Gronau den„Flieger Deutſchlands“. Ferner ſprachen Rektor Fuller, ein Mitglied der Antark⸗ tis⸗Expedition Byrds und Julius Bayer, der Direktor der Hapag in Newyork. In einer engliſchen Antwortrede dankte von Gronau für den überaus freundlichen Empfang und betonte, daß er ſeinen Erfolg zum größten Teile der kameradſchaftlichen Mitarbeit ſeiner Begleiter verdanke. Er ſehe mit größtem Inte⸗ reſſe den Schauflügen in Chicago entgegen, wo die amerikaniſchen Flieger erſtaunliche Leiſtun⸗ gen zeigten. Später wurden die Flieger, wie bereits ge— meldet, im Rathaus von Bürgermeiſter Walker offiziell empfangen. Der Bombenleger⸗Prozeß wtb. Altona, 28. Aug. Im weiteren Ver⸗ lauf des Bombenlegerprozeſſes wurde feſt⸗ geſtellt, daß ſich die mit den verſchiedenen An⸗ geklagten aufgenommenen Protokolle inhaltlich decken. Wiborg gab von Anfang an zu, daß er wenn er auch nicht in alles eingeweiht war, ſich doch genau bewußt war, Teilnehmer an uner⸗ laubten Handlungen zu ſein. Auch die Gefähr⸗ lichkeit des von ihm geführten Sprengſtoff⸗ transportes iſt ihm genau bekannt geweſen. Er hat nur mitgemacht, weil er an vaterländiſche Ziele der Führer Heim und Genoſſen glaubte und überzeugt war, daß ſeine Helferſchaft ganz geheim bleiben würde. Alsdann wird zur Verleſung der Protokolle bezüglich des Angeklagten Boßen übergegan⸗ gen, der am Schluſſe ſeiner Vernehmung ſagte „Ich habe frei und offen alles zugegeben. An den Bombenanſchlägen war ich nichr betei⸗ ligt. Ich habe nur für Unterbringung des Sprengſtoffes in der Nähe meines Hofes, bei einem Nachbarn Holländer geſorgt.“ Der Angeklagte Peter Holländer hat gleich⸗ falls im weſentlichen ſeine Mitwiſſerſchaft und die Beihilfe durch Verwahrung des Spreng⸗ materials zugegeben. Er hat Volck, Michels u. Johnſen unterſtützt, weil er glaubte, es ſei eine nationale Tat. Die Angeklagte Frau Holländer ha“ zum Teil die Ausſagen ihres Mannes beſtätigt. Es kommen dann die Ausſagen des Ange— klagten Nickels zur Verleſung, der zugegeben hat, von Heim Kiſten mit Höllenmaſchinen er⸗ halten zu haben. Nickels iſt von Anfang an be⸗ teiligt und über alles unterrichtet gewesen. Es folgt dann eine weiter Nickels betref⸗ fende Protokollverleſung, in der ſich der Satz findet:„Rehling war nicht an der Sache be⸗ teiligt.“ Die Angaben Wiborgs, in Mühlheim ſei Rehling herbeigeholt worden, bezeichnet Nickels bei dieſer Vernehmung als unwahr. lich geweſen wären. 47. Jahrgang Tagesnachrichten Anrufung des Staatsgerichtshofes gegen die Notverordnung. enb. Berlin, 28. Aug. Der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen, hat, da die breite Maſſe der Kriegsopfer durch die Notverordnung des Reichspräſidenten erheblich betroffen wird, den Staatsgerichtshof angerufen. Dieſe Anrufung erfolgt, weil der Bundesvorſtand die Rechts⸗ anſicht vertritt, daß Artikel 48, Abſ. 2 der Neichsverfaſſung im Gegenſatz zum Artikel 55 der geltenden Verfaſſung Notverordnung finan⸗ zieller und wirtſchaftlicher Art nicht kenne. Der Reichsbund hat deshalb beantragt, der Staatsgerichtshof möge die Notverordnung für verfaſſungswidrig und rechtsungültig erklären. Einer der großen Seer Erpreſſer feſtgenommen. wtb. Hamburg, 28. Aug. Die Hamburger Kriminalpolizei hat heute nachmittag einen der Erpreſſer in der Affaire des Hamburger Kauf⸗ manns Schliemann ſeſtgenommen. Schliemann hatte einen neuen Erpreſſerbrief erhalten, in dem er aufgefordert wurde, am Donnerstag zu beſtimmter Stunde einem Manne das bewußte Geld zu übergeben. Kriminalbeamte begaben ſich an den bezeichneten Ort und nahmen den dort Wartenden ſeſt. Es handelt ſich um einen 25 jährigen aus Stettin gebürtigen Willi Schulz, der erſt im März aus der Hamburger Strafan⸗ ſtalt Fuhsbüttel entlaſſen wurde. Schulz iſt ge⸗ ſtändig, den letzten Brief geſchrieben zu haben und an dem Attentat in Großen⸗See beteiligt geweſen zu ſein. Er beſtreitet allerdings, die Sprengſtoffe mitgelegt zu haben, und verweigert die Namhaftmachung ſeiner Komplizen. Geſpannte Lage in Buenos Aires. wib. Newyork, 28. Aug. Die geſpannte Lage in Buenos Aires hat nach einer Meldung der Aſſociated Preß außerordentliche Polizeimaß⸗ nahmen erforderlich gemacht. die man offiziell allerdings lediglich als Vorſichtsmaßregel darge⸗ ſtellt hat, die angeſichts des Streiks von 6000 Angeſtellten der Union Telephone Co. erforder⸗ Es liegt aber auch das ge⸗ ſamte Miitär in den Kaſernen in Alarmbereit⸗ ſchaft. La critica meldet weiter, daß de La Campa den Präſidenten auch über die wachſende allgemeine Unzufriedenheit über die Untätigkeit des Kongreſſes unterrichtet habe. Wieder zehn ruſſiſche Silberaufkäufer hingerichtet. wtb. Moskau, 28. Aug. Zehn Aufkäufer und Hehler großer Silbermünzenbeträge, die ſich, wie die Telegraphen-Agentur der Sowjetunion meldet, auch aktiv mit der Verbreitung konter⸗ revolutionärer Gerüchte befaßten, wurden von der ſtaatlichen politiſchen Verwaltung zum Tode verurteilt. Das Urteil iſt bereits vollſtreckt worden. Verſtändigung über den deutſch⸗finniſchen Handelsvertrag. wtb. Helſingfors, 29. Aug. Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, iſt eine Ver⸗ ſtändigung über den deutſch⸗finniſchen Han⸗ delsvertrag in den ſpäten Abendſtunden des geſtrigen Donnerstag erreicht und die entſpre⸗ chenden Dokumente ſind unterzeichnet worden. Ein ausführliches Kommunique wird im Lauſe des heutigen Tages veröffentlicht werden. Ruhe in Peru wtb. Newyork, 29. Auguſt. Wie Aſſo⸗ ciated Preß aus Lima meldet, herrſcht in ganz Peru vollkommene Nuhe, nachdem Sanchez Cerro die Zügel der Regierung in die Hand genommen hat. Die Banken und die Geſchä fte in Lima und Callac haben ihre Tätigkeit wie⸗ der aufgenommen. Alle Provinzbehörden ha⸗ ben das neue Regime anerkannt. Sämtliche Garniſonen haben telegraphiſch ihre Unterſtüt⸗ zung zugeſichert. Der Präfekt von Tacana erſchoſſen. wtb. Buenos Aires, 28. Aug. Nach einem von der Zeitung„Nacion“ veröffentlich⸗ ten Telegramm iſt der Präfekt von Tacana (Peru) von auſſtändiſchen Soldaten erſchoſſen worden, als er ſich weigerte, ihnen ſeine Ab⸗ teilung zur Verfügung zu ſtellen. Rationaliſierung und Arbeitsloſigkeit Wo liegt die Urſache?— Starkes Schrumpfen der Kaufkraft Zu dieſer, die Oeffentlichkeit beſonders intereſſierenden Frage wird in den Mitteilun⸗ gen der„Reichszentrale für Hei⸗ matdienſt“, der amtlichen Volksaufklä⸗ rungsſtelle, ein Aufſatz veröffentlicht. der ſich mit der Arbeitsloſigkeit in den verſchiedenen Staaten und deren Urſachen befaßt. Darin heißt es: Beobachtet man, auf welche Berufs⸗ gruppen ſich die Arbeitsloſigkeit in den einzel⸗ nen Ländern beſonders erſtreckt, ſo muß man feſtſtellen, daß die wichtigſten Induſtrien in jedem Lande gemäß ihrer Größe das gleiche Kontingent an Arbeitsloſen ſtellen. So iſt das Baugewerbe faſt in allen Staaten über den Durchſchnitt ohne Arbeit; dann folgt die Textilinduſtrie und das Verkehrsgewerbe In England iſt die Arbeitsloſigkeit im Bergbau noch immer beſonders hoch. Die beſonders hohe Arbeitsloſigkeit in der Textilinduſtrie Kana⸗ das iſt auf einen langandauernden Streik zurückzuführen. In Deutſchland iſt die Arbeitsloſigkeit in der Metallinduſtrie, in der Textilinduſtrie, und im Holzgewerbe und im Nahrungsmittelgewerbe in dieſem Jahre in einem faſt gleichmäßigen Anſteigen begriffen; auch im Baugewerbe hat die Arbeitsloſigkeit in dieſem Frühjahr weſentlich langſamer ab⸗ genommen als im Vorjahre. Im Mai 1929 waren nur 13 Prozent der Bauarbeiter ohne Arbeit; im Mai ds. Jahres ſind es 41 Proz. geweſen. Aehnlich iſt es auch in anderen Berufsgruppen. Daß die Rationaliſierung für die Ar⸗ beitsloſigkeit in Deutſchland oder Amerika nicht ſo ſehr verantwortlich gemacht wer⸗ den kann, beweiſt der Umſtand, daß Eng⸗ land, das in der Rationaliſierung ſehr vor⸗ ſichtig und ſehr langſam vorgeht, nicht viel weniger Arbeitsloſe hat. Neben der Rationaliſierung iſt es die In⸗ duſtriealiſierung und dann die Erhöhung des prozentualen Anteils der Erwerbstätigen an der Geſamtbevölkerung, die die abnorm hohe Arbeitsloſigkeit in Deutſchland verurſachen. Die Zahl der Erwerbstätigen in Handel und Induſtrie hat ſich in Deutſchland in den letzten fünfzig Jahren um 150 Prozent vermehrt, während ſich die landwi etſchaftliche Bevölke⸗ rung nur um 40 Prozent vermehrte So iſt in 50 Jahren die landwirtſchaftliche Bevölkerung um 1,5 Millionen zurückgegangen, während ſich die von Handel und Induſtrie lebende Be⸗ völkerung im ſelben Zeitraum von 24 Millio⸗ nen auf 48 Millionen verdoppelte. Da ſich zur gleichen Zeit der Anteil der Erwerbstäti⸗ gen an der Geſamtbevölkerung um 27,2 Pro⸗ zent, alſo über ein Viertel, vermehrte, io kön⸗ nen wir allen Erwerbstätigen nur Arbeit ge⸗ ben, wenn wir den Abſatz deutſcher Waten im In- und Auslande ſteigern können * Die Steigerung der Arbeitsloſigkeit, die bis zur Gegenwart in unvermindertem Tempo anhält, bedeutet gleichzeitig ein ſtarkes Schrumpfen der Kaufkraft des inneren Marktes. Den Ausfall an Verdienſt der durch die Ar⸗ beitsloſigkeit im zweiten Vierteljahr 1930 ent⸗ ſtanden iſt, veranſchlagt das Inſtitut ſür Kon⸗ Aunkturforſchung auf 14 Milliarden Mark. Allein in der erſten Hälfte des laufenden Jahres iſt der Kaufkraftausfall infolge der erhöhten Arbeitsloſigkeit im ganzen um etwa 600 Millionen Mark größer geweſen als in der erſten Hälfte 1929. Die Größenordnung dieſer Summe wird klar, wenn man bedenkt, daß das geſamte Einkommen aller Arbeiter und Angeſtellten einſchließlich der Beamten im ganzen Jahre 1929 etwa 45 Milliarden Mark betragen hat. Der Einkommenausfall bekommt um ſo größeres Gewicht, wenn man weiter bedenkt, daß dieſe Einkommen an ſich im Zug der Entwicklung infolge der wachſen⸗ den Zahl der Erwerbstätigen, der zunehmen⸗ den Produktivität der Wirtſchaft uſw. von Jahr zu Jahr ſteigen müßten, wie die Entwick⸗ lung von 1925 bis 1929 lehrt. wib. Berlin, 28. Auguſt. Die mehrtägi⸗ gen Beratungen des Reichskabinetts über ſeine finanziellen Reformpläne wurden heute unter Vorſitz des Reichskanzlers Dr. Brüning zu Ende geführt. Es wurde Uebereinſtim⸗ mung über diejenigen Grundſätze erzielt, nach denen nunmehr die erforderlichen Geſet⸗ zesvorlagen durch die zuſtändigen Reſſorts während der nächſten Wochen zwecks Vorlage an Reichsrat und Reichstag ausgearbeitet werden ſollen. Vorausſetzung für das Ge⸗ lingen aller Reformpläne iſt eine geordnete Kaſſenlage und ein die Wirtſchaftslage berück⸗ ſichtigender Haushaltsplan. Das Hahinett hat für die Aufſtellung dieſes Pr amms 15 weſentliche Geſichtspunkte folgendes feſt⸗ gelegt: Linanzpläne der Regierung Abſchluß der Kabinettsberatungen über die Finanzreform Die Einflüſſe des Kaufkraſtausfalles auf dem Binnenmarkt ergeben ſich aus folgen⸗ den Erwägungen: Wenn von dem Bruttoverdienſtausfall etwa 30—40 Prozent durch die Anterſtützungsbe⸗ träge gedeckt werden, ſo bedeutet das, daß für die Arbeitsloſen als Verbraucher zwar ein Teil ihrer feſten Ausgaben, z. B. Wohnungs⸗ miete, gedeckt iſt, daß darüber hinaus aber bereits der Aufwand für Ernährung erheb⸗ lich ermäßigt wird, und daß endlich der Teil des Einkommens, der den freien Ausgaben (Textilien, Möbel, Vergnügungen uſw) nor⸗ malerweiſe zufließt, überhaupt ausfällt: denn die Ergebniſſe der Wirtſchaftsrechnungen zei⸗ tigen, daß allein für Wohnung und Ernährung im Arbeiterhaushalt etwa 55 Prozent der ge⸗ ſamten Ausgaben feſtgelegt ſind. Der Aus⸗ fall(gegenüber dem Vorjahr) von etwa 600 Mill. Mark Kaufkraft im erſten Halbjahr 1980 iſt daher zum größten Teil den Märkten der Konſumgüterinduſtrien, Textilien, Möbel uſw., zu einem nicht unbeträchtlichen Teil aber auch den Naßrungsmittelmärkten, zur Laſt gefallen. g 1. Im Haushaltsplan 1931 wird über die be⸗ reits im Haushaltsplan vorgeſehene Senkung der Ausgaben von 169 Millionen RM. hinaus aufgrund der vom Reichsfinanzminiſter gemach⸗ ten Vorſchläge ein weiterer namhafter Betrag eingeſpart werden. 2. Es wird ein mehrjähriges Programm für den Wohnungsbau und die ländliche Siedlung mit dem Ziel der beſchleunigten Verminderung der Wohnungsnot der unbemittelten Schichten und unter Berückſichtigung ihrer Leiſtungsfähig⸗ keit aufgeſtellt. 3. Der Reichshaushalt ſoll gegen die bishe⸗ rige unbegrenzte und unvorſehbare Beanſpru⸗ chung durch die verſchiedenen Formen der Ar⸗ beitsloſenhilfe geſichert werden, ohne daß da⸗ durch die notwendigen Leiſtungen gefährdet werden. 2 Illuſtrierte Schlagworte aus dem Leben eines Reichstagskandidaten Oben links:„Abgeſägt“. Daneben:„Aufgeſtellt“. Anten links:„Der Saitzenkandidat“ Daneben:„Auf it Reichswaßllifte geletzt“ ——— 2 5 ,,,, ,,, ,, — 7 1 4. Der Finanzausgleich wird durch eine derweitige Verteilung der öffentlichen men unter Reich, Länder und Gemei en ſprechend den ihnen obliegenden Auflagen um⸗ geſtaltet werden, Dabei ſoll vor allem auf Klar⸗ ſtellung der ſelbſtändigen Verantwortung für die Ausgabengebahrung hingewirtt werden. Dieſer endgültige Finanzausgleich kann in Kraft treten, ſobald der Reichstag das Steuerverein⸗ heitlichungsgeſetz, zu deſſen Vorbereitung in der Notverordnung entſprechende Maßnahmen vor⸗ geſehen und eingeleitet ſind, verabſchiedet hat. In dieſem Zuſammenhang iſt auch eine Verein⸗ fachung des Teilſyſtems in Ausſicht genommen und zwar zunächſt bei der Landwirtſchaft, ſo⸗ dann durch Freiſtellung der Vermögen bis zu 20000 RM von der Vermögensſteuer.— Die Auswüchſe auf dem Gebiete der kommunalen Boaamtenbeſoldung ſollen beſeitiat werden: hier⸗ bei wird bei denjenigen Gemeinden einzuſetzen ſein, deren Realſteuern beſonders überhöht ſind. 5. Eine Bewirtſchaftung der Kreditbefug⸗ niſſe der öffentlichen Körperſchaften unter ein⸗ heitlichen Geſichtspunkten wird die notwendige Senkung des zu hohen Zinsfußes bewirken. Die Geſamtheit dieſer Maßnahmen wird eine Senkung der zu hohen ſteuerlichen Belaſtung des deutſchen Volkes ermöglichen. Ein ſolches Sen⸗ kungsproagramm kann nur fortſchreitend durch⸗ geführt werden. Begonnen werden ſoll aber be⸗ reits im Jahre 1931 mit der Senkung der am meiſten hemmenden Realſteuern. Dadurch ſoll der Wirtſchaft Antrieb und neue Arbeit gegeben werden. Doppelmord in Nowawes wib Potsdam, 28. Aug. Auf dem Laubenge⸗ lände an der ſogenannten Moosvilla in Nowa⸗ wes wurden heute morgen zwei Frauen von ei⸗ nem anſcheinend geiſteskranken Mann erſchoſſen. Der Mörder hat ſieben bis acht Schüſſe abgege⸗ ben, die ſofort tödlich wirkten. Die Perſonalien der Erſchoſſenen konnten noch nicht feſtgeſtellt werden; er ſoll ein Verwandter der Erſchoſſenen ſein. Der Mörder von Nowawes verhaftet. wib Nowawes, 28. Aug. Der Doppelmord im Laubengelände von Nowawes hat ſeine Aufklä⸗ rung gefunden. Der Täter iſt der Weichenwärter Guſtav Briggemann aus Drewitz. Die Fauen waren im Laubengelände von Briggemann an⸗ geſprochen worden; er führte unanſtändige Re⸗ densarten. Die Frauen entfernten ſich raſch und im gleichen Augenblick ſchaß Briggemann auf die Flüchtenden. Zuerſt fiel Frau Müller von meb⸗ reren Kugeln getroffen, dann Frau Warzechs. Frau Bartel konnte mit ihren Kindern unver⸗ letzt flüchten. Sie hatte Briggemann erkannt. Da die Frauen, als ſie von den Kugeln getroffen wurden, furchtbar ſchrieen, war ein Arbeiter, der zufällig auf dem Rade vorüberfuhr, nach dem Grundſtück geeilt und ſah Briggemann über den Zaun flüchten. Briggemann lief noch dem Walde in der Nähe des Jagdſchloſſes Stern“, wo er zwiſchen den Bäumen verſchwand 150 Schutz⸗ polizeibeamten durchſtreiften den Wald. Brigge⸗ mann wurde ſchließl. auf ſeinem Grundſtücke in Drewitz, das nahe am Walde gelegen iſt, geſtellt. Als er die Beamten kommen ſah, flüchtete er in den nahen Wald: zum Halten aufgefordert, blieb er nicht ſtehen. Ein Beamter gab einen Schuß ab, worauf Briggemann hinſtürzte und verhaftet werden konnte. Er hatte noch drei ge⸗ ladene Revolver und 110 Schuß Munition bei ſich. Mit der Polizei iſt er wegen früherer Roh⸗ heitsdelikte bereits bekannt geworden. Einnahme von Tſinanfu durch die Nanking⸗Truppen wib. Paris, 28. Aug. Wie die Agentur Indo Pacifique aus Shanghai meldet. meldet die Regierung, daß die Feſtung Tſinanſu nach zehnſtündigem Kampfe eingenommen habe. 1 Schatten der Schuld. Roman von Guſtav Rehfeld. Urheberecht durch Heroldverlag Homburg⸗Saar. (53. Fortſetzung.) l kg, „Ach ſo! Ich vergaß, daß du noch fremd biſt!“ See Gertrud durch mehrere gleich präch⸗ ig ausgeſtattete Zimmer in einen herrlichen Rarmorſaal, aus welchem drei mächtige Glastü⸗ auf eine große Veranda führten. Frau Schwanberg öffnete die mittlere Tür und ſagte n Gertrud: 805„So, Minna, hier geht es hinab in den Gar⸗ en! Nun ſpiele recht lieb mit Kurty!“ 28. Kapitel. Staunend blickte Gertrud auf die ſie rings umgebende Pracht, ſo blendend, ſo überwältigend, wie ſie eine derartige weder jemals geſehen, noch geträumt hatte. Verwirrt, betäubt, ſtieg ſie die Marmorſtufen hinab in den wundervollen, park⸗ artigen Garten, der ſich in märchenhafter Schön⸗ heit, der herrlichen Villa würdig, vor ihr auftat— a Gertrud war, wie geſagt, nie mit kleinen Kindern zuſammengekommen und hatte alſo nie Gelegenheit gehabt, mit ihnen zu ſpielen. Aber dem roſigen Knaben auf ihrem Arme ſchlug zſchnell ihr ganzes Herz entgegen. Mit ihm ver⸗ lor ſie auch bald ihre Befangenheit, ſchwand der ſeeliſche Druck, der erklärlicherweiſe auf ihr laſtete, und ſcherzte und koſte ſie ſogar ſogar ſchließlich auf das Zärtlichſte mit dem liebveizen⸗ den kleinen Geſchöpf. Flüchtig mit ihm dahin⸗ eilend, ihn wiegend, emporhebend, küſſend und mit ihm plaudernd, wußte ſie ſich unſchwer des Kleinen Herz zu gewinnen, ſo daß fortwährend neben ihrem Jubeln und Lachen ſein munteres, Die beiden Herren, die, in ein ernſtes Ge⸗ ſpräch vertieft, langſam durch die Gänge des Gar⸗ tens promenierten, wurden unwillkürlich auf den Klang der wohllautenden Frauenſtimme, auf das ſilberhelle Gezwitſcher des Kindes aufmerkſam. Plötzlich ſtehen bleibend, lugten ſie neugierig um eine Gruppe hochſtämmiger Blattpflanzen und zierlicher Farnkräuter und gewahrten, ſelbſt un⸗ geſehen, das ſchöne Mädchen, das liebliche Kind auf den Armen, lachend und ſchäkernd daher⸗ eilend,— ein wunderholdes Bild, das die Be⸗ obachter in hohem Grade feſſelte und ihr ganzes Intereſſe in Anſpruch nahm. f „Bitte, bitte, Kurty, du ſüßer, herziger Bub, ſage doch einmal„Trude“, und Trude ſchenkt dir einen Kuß!“ bat ſchmeichelnd das Mädchen, und lächelnd ſtammelte das Kind: „Tru—de!“ „O, du ſüßer Burſch!“ vief, Gertrud jubelnd aus und bedeckte den roſigen kleinen Mund mit Küſſen, als plötzlich kniſternde Fußtritte ſie auf⸗ fahren machten. Blutrot vor Verlegenheit, ſah ſie ſich zwei fremden Herren gegenüber, die ſie lächelnd betrachteten. Mit ſcheuem Gruß wollte ſie davoneilen, als ſie ſich angerufen hörte: „Einen Augenblick, mein Kind!“ Verwirrt blieb Gertrud, die am liebſten in die Erde geſunken wäre, ſtehen. Eine Ahnung ſagte ihr, daß der Herr, der ſie ſo beſtimmt zum Blei⸗ ben aufgefordert hatte, ihr Brotgeber ſei. „Wie munter mein herziger Junge iſt! Nicht wahr, lieber Direktor?“ Mit dieſen Worten trat er auf Gertrud zu, nahm das Kind aus ihren Armen und küßte es, worauf er den zappelnden kleinen Burſchen ſcherzend auf und nieder ſchwenkte. Der blonde Herr antwortete nicht. Wie ge⸗ bannt ruhte ſein Blick auf dem Mädchen, deſſen edle Züge ihm aufgefallen waren. Und plötzlich wie magnetiſch angezogen, hob auch Gertrud die Lider, und indem herziges Jauchzen und Krähen zu vernehmen war. 4 0* 1 1 5 4 bebte, begeg richteten Grauaugen des ihr unbekannten Herrn. „Seit wann ſind Sie denn in meinem Hauſe, liebes Kind?“ wandte ſich Egon Schwanberg an Gertrud.„Ich habe Sie bisher noch nicht geſehen. Geſtern war noch eine andere die— die Wärterin des Kindes!“ N f „Die gnädige Frau hat mich heute vormittag erſt engagiert!“ 0 „Ach ſo!“ ſagte der Hausherr, ſie mit In⸗ tereſſe betrachtend.„Und wie heißen Sie?“ „Minna!“ „Minna“ lächelte Schwanberg.„Weshalb ſollte Kurty denn durchaus„Trude“ ſagen?“ „Ich heiße eigentlich Gertrud, aber die gnädige Frau wünſcht mich„Minna“ zu rufen, weil meine Vorgängerin ſo hieß!“ „Hml“ ſcherzte Schwanberg.„Dann werden wir uns beugen müſſen, obgleich ich für meinen Teil den Namen„Gertrud“ viel hübſcher finde. Der Kleine brachte es ſehr nett heraus: „Tru—de“. Nun, möge es Ihnen in meinem Hauſe gefallen, Minna. Mit Kurty ſcheinen Sie ja ſchon innige Freundſchaft geſchloſſen zu haben. Es freut mich, daß der kleine Mann eine ſo nette Wärterin gefunden hat!“ 5 Er nickte Gertrud freundlich zu und ſchritt dann, gefolgt dem Direktor, der ſchweigend dageſtanden u unaufhörlich Gertrud ange⸗ ſehen hatte, weiter. Ein eigenes Lächeln um⸗ ſpielte ſeine Lippen, als er bemerkte, wie ſein Be⸗ gleiter vor dem dunkel erglühhenden Mädchen tief und ehrerbietig den Hut zog, ganz wie vor einer Dame, und wie jene nicht umhin konnte, ſeinen e einer Weg g Verneigung ganz da⸗ men zu erwidern. „In was waren nur Sie denn ſo vertieft, lieber Direktor?“ ſcherzte Schwanberg, als ſie einige Schritte entfernt waren.„In den Anblick ſolch ein Kinderfreund ſind?“ bis ins tie 7 ibren l „Glauben . trotz ſeiner Jugend— er zählte höchſtens dreißig Jahre— bewährte Leiter der Schwanbergſchen Maſchinenfabrik. Ein talentvoller Ingenieur, hatte er ſich durch mehrere aufſebenerregende Erfindungen bereits einen Namen in Fachkreiſen gemacht. i N „Das kommt darauf an!“ meinte der Haus⸗ herr lachend.„Wollen Sie ſich nicht deutlicher erklären, trefflicher Bändiger der Maſchinen?“ „Nun, ich ahne, nein, mehr, ich weiß, daß die⸗ ſes Mädchen einen entſcheidenden Einfluß auf mein Leben ausüben wird!“ „Sind Sie toll, Verehrteſter? Wie könnte je ein Kindermädchen Ihren Lebensweg beein⸗ fluſſen! Unmöglich,— Sie ſcherzen! Zugeſtan⸗ den, das Mädchen ſieht paſſabel aus, ſteht aber doch viel zu niedrig, iſt viel zu unbedeutend, um auch nur eine Statiſtenrolle in Ihrer hoffnungs⸗ vollen Zukunft zu ſpielen!“ 1 „Und dennoch wird es ſo ſein,— eine innere Stimme ſagt es mir!“ b Gertrud war in unausſprechlicher Verwir⸗ zende Kind zärtlich an ihr Herz preſſend. End⸗ lich blieb ſie atemos ſtehen. „Wer mochte es ſein, der mich ſo— ſo eigen⸗ zürnen müßted“ flüſterte ſie bebend.„Und doch, ich vermag es nicht! Er hat ſo treue Augen, ein ſo edles Antlitz! Warum wurde mir ſo ſelt⸗ ſam ängſtlich zu Mute? Ich glaube, ich bin pur⸗ purrot geworden! Und wie höflich er mich zum Abſchied grüßte! Er mußte mich doch für— nun, für ein Dienſtmädchen gehalten haben! Und doch grüßte er mich ſo ganz wie man eine Dame grüßt!“ meines Jungen? Ich wußte gar nicht, daß Sie! (Fortſetzung folgt rung, klopfenden Herzens davongeeilt, das jauch⸗ at der 11 Jahre alte Sohn tümlich anſah, daß— daß ich ihm eigentlich ntral-Film- Palast. Heute Freitag Nur ef Tag Die große Sensation des Tages Wieder 3 Eilmschlager Central-Film- Palast. arenen nas Panserauſd“ r ,Ulgfacamebgiengr de wid. Werdener in Abenteuer Sensatonsfilm ganz grobey Formats Carlo Aldini in seinem neuesten Sensationsschlager Alle Filmfreunde besuchen wieder die heutige Freltags-Sondervorstellung. ———ů— 2 er Kellner von Paris und die Dollarprinzessin von Amerika Hochinteressant. Ein Original- Wild-West- Schlager. Stets sehen Sie ein ausgesuchtes Schlagerprogramm Sommerpreise 30 und 80 9. Auf zu Carlo Aldini nur Heute. Lokale Nachrichten Warnung vor Wäſche⸗Vertriebsgeſchäften. Neu⸗ eſter Zeit mehren ſich die Klagen über eine ge⸗ wiſſe Art von Wäſchevertriebsgeſchäften, die ihre Waren insbeſondere in ländlichen Arbeitergegen⸗ den durch Reiſende mittels Warenauto abzuſet. zen verſuchen, es werden in Abweſenheit des Ehe. mannes die Frauen bearbeitet u. mit allen mög⸗ lichen Mitteln und Anpreiſungen über Güte und Preiswertigkeit der Waren zum Kauf überredet. Durch die Zudringlichkeit der Reiſenden müebe gemacht, kaufen die Fauen, ohne ſich über den Umeng des Einkaufs klur zu werden. handelt es ſich meiſtens um Beträge von 200 M. bis 300 M. Der Preis der gekauften Waren iſt meiſt mehr als doppelt ſo hoch als der Preis für die gute Ware in jedem reellen Ladengeſchäft. Angeblich zum Zeichen des Kaufes, oder durch Quittung über den Erhalt der Waren, müſſen die Käuferinnen dann auf einem Schund⸗Papier ihren Namen ſchreiben und dieſe Unterſchrift ent⸗ puppt ſich dann hinterher als Unterſchrift auf einem Wechſel. Wechſelklagen ſind die Folgen. Die Wechſel werden am Amtsgericht am Sitz der ei Do net Lieferfirma erhoben, ohne daß deſſen Zuſtändigkeit gegeben iſt. Die meiſten Käufer wiſſen ſich dann nicht zu helfen und werden koſtenpflichtig verur⸗ teilt. Es kann vor Beſtellungen bei dieſen Un. ternehmungen und bei derartigen Reiſenden nur auf das Eindringlichſte gewarnt werden. Zahlrei⸗ che Prozeſſe ſchweben gegen betörte Käufer, Auf der anderen Seite aber auch Strafverfahren gegen derartige Unternehmungen und ihre Helfershel⸗ fer. Uebrigens hat das Polizeipräſidium Berlin vor einiger Zeit vor ähnlichen Berliner Unter⸗ nehmen gewarnt. Bei dieſer Gelegenheit wird überhaupt vor Unterſchriften auf Beſtellſcheinen über Waren aller Art gewarnt, die von unbekann⸗ ten Vertretern unbekannter Firmen vorgelegt wer⸗ den. Am beſten weiſt man gundſützlich jedem Wi. renanbieter dieſer Art die Tür, unker Hinweis auf Hausfriedensbruch. Gewarnt wird ferner vor Zahlungsleiſtungen an Vertreter und Reiſende, die meiſt zur Empfangnahme von Zahlungen für die Firma nicht berechtigt ſind. Doppelte Zah⸗ lungen ſind ſonſt die Folge. Man decke ſeinen Bedarf in den einſchlägigen Geſchäften am Platze, wo man Gewähr hat für einwandfreie Ware bei billigſter Preisſtellung, und wo man weiß, daß man in jeder Weiſe reell bedient wirb. Heſſ. Perſonalnachrichten. Ernannt wurden: am 20. Auguſt 1930: der Polizeihauptwachtmeiſter a Georg Joſt zu Worms zum Kriminalhauptwacht⸗ meiſter mit Wirkung vom 1. Auguſt 1930; am 25. Auguſt 1930: der Rechtsanwalt Richard Bek⸗ ker in Worms zum Notar mit dem Amtsſitz in Bechtheim als Nachfolger des nach 5 Oppenheim verſetzten Notars Karl Reidel mit Wirkung vom 1. September 1930.— In den Ruheſtand verſetzt wurden: Bolksſchule zu Saaſen im Kreiſe Gießen Konrad am 19. Auguſt: der Lehrer an der Herber auf ſein Nachſuchen vom 1. Oktober 1930 Jan; am 20. Auguſt: der Juſtizinſpektor bei dem Landgericht in Darmſtadt Hermann Melior auf 5 ſein Nachſuchen mit Wirkung vom 1. Dezember 30. Auf Grund des Geſetzes über die Alters⸗ grenze der Staatsbeamten . tritt am 1. Oktober 4030 in den Ruheſtand: Oberamtsrichter beim 5 ach t. Reinheim Ludwig Auguſt Breiden⸗ Zentrumskandidaten. Im Wahlkreis Heſſen—Darmſtadt ſind aufgeſtellt: Dr. Bockius, 5 Rechtsanwalt, Mainz und Knoll, Oberregierungsrat, Varmſtadt. in Mandat In Heſſen hatte das Zentrum bisher Wählerverſammlung. Die So zial⸗ emokr atiſch e Partei veranſtaltet heute Frei⸗ dag Abend halb 9 Uhr im Karpfenſaal eine öffent⸗ che Volksverſammlung. Redner iſt der Reichs⸗ Posabgeordnete Peus⸗Deſſau. Man wird geſpannt kin, was dieſer Abgeordnete zu der politiſchen lage zu ſagen hat. Die ſoz. Redner im„Kaiſer⸗ uf“ ſagten, daß die„Arbeitsloſenverſicherung“ für e unantaſtbar, desgleichen auch die anderen Er⸗ 0 ungenſchaflen der Arbeiterſchaft. Die anſchließende iskuſſiun wird wieder allerlei ans Tageslicht ingen. Ob ſie leidenſchaftlich geführt wird, läßt ih natürlich nicht im Voraus ſagen. Das hängt n der Anzahl der erſcheinenden Gegner ab. An glutvergiftung geſtarben. Aus eulußheim wird gemeldet: Vor etwa 14 Tagen 5 des Maurermeiſters ulius Herdle in einen roſtigen Nagel. Obwohl r Junge der Klinik in Heidelberg zugeführt wurde, ar eine Rettung nicht mehr möglich. Er iſt in⸗ lige Blutvergiftung geſtorben.— Die 22jährige hereſta Förderer, die in einer Zigarrenfabrik be⸗ äſtigt war, ſtach ſich während der Arbeitszeit t einer Nadel einen kleinen Pickel im Geſicht f. Mit ſchwerer Blutvergiftung wurde das leicht⸗ nige Mädchen in die Univerſitätsklinik verbracht, es verſtarb. Die Arbeiterentlaſſungen in der aunheimer Industrie gehen ihren Fortgang. Bei irma Lanz AG. ſollen 720 Arbeiter, die b Bulldoggbau beſchäftigt ſind, ent⸗ ö. etwa 2000 Arbeiter im Geſamtbetrieb beſchäftigt. — Die Firma Daimler-Benz hat die Geneh⸗ migung zur Entlaſſung von 400 Arbeitern erhalten. Der Abbau wird Mitte September durchgeführt ſein. Die Arbeiterbelegſchaft beträgt dann noch etwa 900 gegen 3000 bis 4000 in der Blütezeit des Unternehmens.— Auch im Mainzer Bezirk machen ſich die Arbeiterentlaſſungen ſchon fühlbar. Das Wirtſchaftsleben in den kleineren Orten hat dort, wie bei uns in Viernheim, ſehr darunter zu leiden. „Reichstagswahl. Die„Deutſche Bauern- partei“, die bisher nur in Schleſien und Bayern in Erſcheinung getreten, will bei der bevorſtehenden Wahl auch in Heſſen ihren Laden aufmachen. Schlagworte im Wahlkampf. In der Stadt Mainz fand dieſer Tage von der Hitler⸗ partei eine Verſammlung ſtatt. Dieſe war gut beſucht. Nun heißt es: Die„ſchwarz-rote Burg“ ſei gefallen. Das kommende Wahlergebnis dieſer Stadt ſollte doch erſt abgewartet werden, bevor man ſolche Schlagworte hinaus poſaunt. Die größte Kartoffel. Witwe Schar⸗ dein in Rohrbach erntete eine Kartoffel im Gewicht von 3 Pfund und 230 Gramm. „Graf Zeppelin“ landet in Mann⸗ heim. Am 19. Oktober wird das Luftſchiff „Graf Zeppelin“ nach Mannheim kommen und dort landen. Tilmſchau. Die große Sondervorſtellung heute Freitag wieder im Central⸗Film⸗Palaſt. Für heute Freitag iſt wieder ein ganz fabelhaftes und ſpannendes 3 Schlager⸗Programm zuſammengeſtellt das ſicher wieder alle Filmfreunde intereſſieren wird. So zeigt man Carlo Aldini in ſeinem neueſten und größten Senſations-Schlager„Das Panzerauto“. Abenteuer auf Abenteuer, Senſation auf Senſation, ſpannend und unterhaltend bis zum letzten Meter. Im 2. Teil ſehen Sie Aldolfe Menjou, der König der Hochſtapler in„Wie Madame befehlen“. Ueberall ein ganz großer Erfolg da zum 1. male Menjous Gattin als Partnerin zu ſehen iſt. Die⸗ ſes Filmwerk muß man geſehen haben. Zuletzt zeigt man ein Wild⸗Weſt⸗Luſtſpiel„Die Wildweſt⸗ Bummler“. Allem in allem wieder ein vorzüg⸗ liches Freitagsprogramm im Cefipa, das niemand verſäumen ſollte. Sommerpreiſe: 1. Platz 50, Sperrſitz und Balkon 80 Pfg. Unter Kindern.„Weißt du was, Lieschen, wir wollen zoologiſcher Garten ſpielen. Ich bin der Affe, und du fütterſt mich mit deinem Kuchen!“ * Das erſte große Nachkriegsleri- kon vollſtändig. Durch die gewaltigen geiſti⸗ gen und materiellen Veränderungen der letzten 15 Jahre ſind alle Nachſchlagewerke der Vorkriegszeit überholt. Der erſte Verlag, der es nach der Sta⸗ biliſierung wagte, ein großes, allumfaſſendes Lexikon herauszubringen, war das Bibliographiſche Inſtitut mit ſeiner Neuausgabe von„Meyers Lexikon“ in 12 Bänden. Das Werk, das in geradezu klaſ— ſiſcher Klarheit das geſamte Wiſſen unſerer Zeit zuſammenfaßt, wird demnächſt vollſtändig. Wie uns der Verlag mitteilt, erſcheint der letzte Band(Traun⸗ ſee bis Zz) Mitte September. Man kann ſich alſo dann mit einem Griff auch über den Weltkrieg, den Poung⸗Plan uſw. unterrichten. Der neue „Meyer“ iſt damit das erſte und wohl auf Jahre hinaus einzige, abgeſchloſſene, moderne große Nach- ſchlagewerk. Kein Kommers. Infolge der ungün⸗ ſtigen wirtſchaftlichen Lage wurde der für morgen Samstag angekündigte Kommers der„Turngenoſſen⸗ ſchaft“ abgeſagt. Die Feſtveranſtaltung am Sonntag bleibt wie im Programm vorgeſehen. Die Gefallenenehrung mit Errichtung eines Gedenk- ſteins aller im Kriege gefallenen Mitglieder ſteht im Mittelpunkt, bei welcher Herr Jü ngt aus Mannheim ſprechen wird. Bekanntlich hat auch die Turngenoſſenſchaft eine Anzahl ihrer Mitglie- der im Kriege verloren. Kein neuer katholiſcher Domban in Berlin. Die„Germania“ dementiert die Nachricht der„B. Z. am Mittag“ wonach zwiſchen den zuſtändigen preußiſchen Stellen und dem Biſchof Dr. Schreiber von Berlin ſeit längerer Zeit Ver- handlungen geführt worden ſein ſollen über die Schaffung eines neuen katholiſchen Domes in Ber— lin. Dieſe Meldung beruhe auf vollſtändig freier Erfindung. Richtig iſt einzig, daß die St. Hed- wigs⸗Baſilika zu einer Domkirche ausgebaut werden ſoll. en Serientage bei Kander. Das bekannte Warenhaus Kander in Mann- heim veranſtaltet zur Zeit Serientage, die eine außergewöhnlich billige Kaufgelegenheit ſind. Der heute unſerer Zeitung beiliegende illuſtrierte Pro- fpekt gibt unſeren geſchätzten Leſern einen Ueberblick über die billigen Kanderpreiſe. Beilage zu beachten. CCãͤã ⁵ ĩͤâvwbbbpp/ Wir empfehlen die . Uereins-Anzeiger Unter dieſer Rubrik finden nur kurz gehaltene Vereinsnachrichten Aufnahme. 7CCCCCCã K Turnerbund. Heute Freitag aber 8/ Uhr Zu⸗ ſammenkunft der Fechter im Lokal. Die Fecht⸗ abteilung von Feudenheim wird ein Schaufechten vorführen, deshalb ſollen Alle unbedingt erſchei⸗ nen. Der Vorſtand. Reiſevereinigung der Brieftaubenzüchter. Sonn⸗ tag, den 31. Auguſt Preisflug für Jungtiere ab Crailsheim. Einſetzen Freitag, abends von 5—7 Uhc. Uhrenrichten Samstag, abends halb 9 Uhr. Uhrenöffnen Sonntag, abends 8 Uhr. Der Vorſtand. Odenwaldklub. Sonntag, den 31. Auguſt, 9. Pro⸗ gramm⸗Wanderung: Bensheim⸗Ehrenmal-Reichen⸗ bach⸗Bensheim. Abfahrt 7,25 Uhr Reichsbahn, Sonntagsrückfahrkarte Viernheim⸗Bensheim Preis 1.20. Um zahlreiche Beteiligung wird gebeten. Der Führer. Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold. Abt. Schutzſport. Die heutige Sportlerverſammlung wird auf mor- gen Samstag verlegt. Reſtloſes Erſcheinen er— wartet. Der Schutzſportleiter. Sänger⸗Einheit. Die Sänger treffen ſich am Samstag abend halb 9 Uhr bei Mitgl. Knapp zur Germania und am Sonntag nachm. bei Mit⸗ glied Beikert zum Gartenfeld. Wir bitten auch dieſe geſelligen Zuſammenkünfte nach Möglichkeit zu beſuchen. Termin der erſten Singſtunde wird ſpäter bekannt gemacht. Der Vorſtand. Süängertreue. Sonntag, den 31. Auguſt, vorm. 10 Uhr, Singſtunde. Es iſt Pflicht eines jeden Sängers, pünktlich zu erſcheinen. Der 1. Vorſitzende. Por bo Jafuen: Preußſſcher Generalfeldmar che Helmuth Graf v. Moltke, die Heerführer der Schlacht bei Sedan. Am 1. September 1870 ſchlug das deutſche Heer N die franzöſiſche Armee bei Sedan. Am 2. Sep tember wurde Kaiſer Napoleon 3. ſein Mar⸗ ſchall Mac Mahon und das ganze frnzöſiſche Heer gefangen genommen. Die Schlacht von 1 iſtoriſch wie ſtrategiſch bedeutſamſten Schlachten der Weltgeſchichte. hört z 8 Sefilaelit uon Jeclan 5 Marſchall von Frankreich Patrice Maurice de Mae Mahon unter Generalfeldmarſchall v. Moltke 8 — Zur Nachahmung empfohlen: Verkehrspfeiler aus Gummi Die praktiſche neue Einrichtung auf verkehrs— reichen Münchener Straßen. Der Pfeiler aus Gummi anſtelle der übrigen jeſten Verkehrspfeiler bietet eine bedeutend grö⸗ zere Sicherheit für die Fahrzeuge. Er mildert einen etwaigen Anprall und ſchützt das L ben der Fahrer. Cetzte Radiomeldungen Unterſchlagungen eines Angeſtellten des A. D. T. wtb Langenberg, 29. Aug. Bei einer unverhofft vorgenommenen Reviſion durch den Vorſtand des Allgemeinen Deutſchen Turner⸗ bundes(A. D. T.) in dem Büro des Jahnhau⸗ ſes hat ſich herausgeſtellt, daß in den letzten Jahren in der Führung des Hauſes Unſtimmig⸗ keiten aufgetreten ſind. Der Geſchäftsführer des Jahnhauſes, das ein Landheim des AD. iſt, unterſchlug einen Betrag in Höhe von 21000 Mark. Der Vorſtand des ADT. hat ſo⸗ fort nach Feſtſtellung der Unſtimmigkeiten al⸗ les getan, um den Verband und die Gläubiger vor größerem Schaden zu bewahren. Das Land⸗ haus war in den letzten Jahren überaus ſtark beſucht; der Geſamtumſatz belief ſich auf 86 609 Mark. Auto fährt in eine Schülerſchar. wtb Soeſt(Weſtf.), 29. Aug. Der Kraft⸗ wagen eines Kaufmanns aus Soeſt fuhr auf einer Chauſſee bei Soeſt in eine Gruppe Eſſe⸗ ner Kinder, die unter Führung von zwei Leh⸗ rern einen Spaziergang machten. Zwei Kinder wurden von dem Wagen erfaßt. Einem Kna⸗ ben wurde ein Bein vollſtändig abgeriſſen, während ein anderer Knie⸗ und Kopfverletzun⸗ gen erlitt. Der ſchwerverletzte Knabe iſt im Laufe des Nachmittags ſeinen Verletzungen er⸗ legen. Wetterlage Wetterbericht. Das Hochdruckgebiet hat ſich etwas nach Norden verlagert ſodaß die Luft⸗ druckverteilung bei uns ſehr flach iſt. Im me⸗ ſentlichen bleibt dabei die heitere Witterung erhalten, jedoch könnten die ſchwachen Luft⸗ druckſchwankungen die von Weſten her vor— dringen, vorübergehende Bewölkungszunahme und ſpäterhin auch vereinzelte örtliche Gewit— ter hervorrufen.— Aufkommende Neigung zu örtlichen Gewittern. Immer weiße Zähne ö EEC CCC Cc Zahnpaſte Chlorodont benutzen. Noch nie hat ie uns ent⸗ „Ich möchte Ihnen mit teilen, daz wir ſchyn über 15 Jahre die käuſcht! Wir hatten immer weiße Zähne und einen ange⸗ nehmen Geſchmack im Munde, umſomehr da wir hon längere Zeit das Chlorodont⸗Mundwaſſer benutzen. Auch benutzt die J ganze Familie nur Chlorodont⸗Zahnbürſten.“ gez. C. Chudoba, Franlfurt/ M.— Chlorodont: Zahnpaſte, Mundwaſſer. Zahn⸗ bürſten Einheitspreis je 1 Ml. In allen Chlorodont⸗Verkauls⸗ ttellen erhältlich. Bekanntmachung. Betr.: Reichstagswahl am 14. September. Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß die Stimmkartei noch bis 31. ds. Mts. offen liegt. Am Sonntag iſt die Offenlegungszeit v. 913 Uhr. Jedem wahlberechtigten Einwohner unſerer Gemeinde wird eine Wahlkarte ausgeſtellt. Wer bis zum 29. ds. Mts. abends noch keine Wahlkarte erhalten hat, erſcheint nicht in der Wahlkartei und muß zur Sicherung ſeines Wahlrechts am 30. oder 31. ds. Mts. bei uns Einſpruch erheben. Viernheim, den 27. Auguſt 1930. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim.