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Trotz aller Vorſichtsmaßregeln und Ver den Großſtädten in erſchreckender Weiſe zu. digen, die die öffentliche Straße als Rennba dern auch die Paſſanten in Gefahr bringen. Eine furchtbare Mahnung an alle Schnellfahrer: Die Trümmer eines Berliner Autos, das in raſender Fahrt zwiſchen zwei Straßenbahnen geriet und völlig zermalmt wurde. 7 Perſonen wurden ſchwer verletzt. teh rsregelungen nehmen die Autokataſtrophen in In vielen Fällen ſind die Autofahrer die Schul⸗ hn anſehen und dadurch nicht nur ſich ſelber, ſon⸗ Persil 1 Soillx Henko; Schreibers Selfenflocken 250 gr. Beutel 55 3 Wee 125 10 a 50. MWaschblau in Dosen u. Beuteln Arüft. waschbursten St. 35, 40, 50, 75% Waschselle 20 Mtr. 1.00 u. 1.50 Rathausſtraße 50 Lorſcherſtraße 8 Piaf gute reine Seifen mit hohem Fettsäuregehalt— ausgiebig und spar- sam im Gebrauch la weiße 0 (Marke 250 gr. Stuck 359 weile Nerns eite 250 gr. Stück 249 noligelbe Kernseiſe 200 gr. St. 16 u. 20 HellgelbeRernseite 400 fr. 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Der Flieger Coſte erſchien um 7.08 Uhr abends(Ortszeit) über dem Flugplatz Field und landete um 7.12 Uhr abends(12,12 Uhr Még.). Das Flugzeug„Fragezeichen“ erf chien in Begleitung einer großen Anzahl von Militär⸗ und Zivilflugzeugen um 7.68 Uhr abends über dem Flugplatz Curtis Field, zog mehrere Schleifen und landete unter dem Jubel der Tauſende von Zuſchauern glatt um 7.12 Uhr, d. h., genau 37 Stunden 18,5 Minuten nach dem Start in Paris. Jubel in Frankreich über den Ozeauflug des„Fragezeichen“. wtb. Paris, 3. Sept. Beim Bekanntwerden der Nachricht vom Gelingen des Fluges Coſtes und Bellontes bemächtigte ſich der auf den Straßen und Plätzen der Stadt harrenden Menge eine unbeſchreibliche Begeiſterung. Der Flug wird als Gegenleiſtung zum Fluge Lind⸗ berghs und gleichſam als Gegenbeſuch an⸗ geſehen. Man betont, daß das Unter nehmen von Coſte und Bellonte einen Markſtein in der Geſchichte der Weltflugfahrt darſtelle und daß dieſer Erfolg die Früchte einer längjähri⸗ gen Vorbereitung darſtellt. Es iſt das zweite Mal, daß der Nordatlan⸗ tik durch Flugzeuge bezwungen wird und das erſte Mal in Richtung Oſt⸗Weſt auf einer ſo weiten Strecke ohne Zwiſchenlandung 19 Ver⸗ ſuche ſind tragiſch ausgegangen und hatten den Tod von 28 Perſonen zur Folge. 18 Ver⸗ ſuche ſind, ohne daß Menſchenleben zu beilagen waren geſcheitert. Abſchied des Kreuzers„Köln“ von Kopenhagen tb Kopenhagen, 2. Sept. Der deutſche Kreu⸗ zer„Köln“ hat heute vormittag um 9 Uhr Ko⸗ penhagen verlaſſen und iſt unter dem Geſchpitz⸗ ſalut nach Wilhelmshaven abgegangen. Geſtern gab der Kommandant an Bord des Krenuzers ein Frühſtück, an dem u. c. der deutſche Ge⸗ ſandte Frhr. von Richthofen, der kommandie⸗ rende General des däniſchen Heeres Senerol Myhalm und der Admiral der dän ſchen Wine Ambrup teilnahmen. Geſtern nachmittag um 4 Uhr gay der Kommandant des Kreuzes, Fre gatten-Kapitän von Schroeder, einen Abſchieds⸗ appell, zu dem etwa 250 Einladun zen ergangen waren. Das Schiff war mit Flaggen feſtlich ge⸗ ſchmückt. Kapitän von Schroeder empfing die Gäſte unter denen ſich befanden der Peinz Ha⸗ rald von Dänemark, die Prinzeſſin Margarete von Dänemark, Prinz Rene von Bourbon lein Bruder der früheren Kaiſerin Zita), eine Anzahl Vertreter des diplomatiſchen Korps, ber deutſche Geſandte Frhr. von Richthofen mit Gemahlin und die übrigen Mitglieder der deutſchen Ge⸗ ſandtſchaft. Auf dem Kai hatten ſich tauſende von Zuſchauern angeſammelt. Der Abſchied der Dä⸗ nen von der Beſatzung des Schiffes war außer⸗ ordentlich herzlich. Nachtflug des„Graf Zeppelin“ nach Kaſſel witb. Friedrichshafen, 3. ib Geſtern abend 11.10 Uhr ſtieg das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ unter Führung von Kapitän Leh⸗ mann zu einem Nachtflug nach Kaſſel auf, wo es heute vormittag acht Uhr landen wird. Nach einer Rundfahrt während des Tages wird das Luftſchiff abends gegen ſieben Uhr wie⸗ der zum Rückflug. 16 der Sonn- und Feiertage. 1 N tägl 1 0—Bratisbeila en: N W das achtſeitige illuſtrierte E laͤtt„Sterne 5 B 1 87„halbjährlich einen Fahrplan 10505 inen Wand- — Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Raulf 588 Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtell? Rathausſtr. — — Bezugspreis monatl. 15 Anzeigenpreiſe: bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag Die nere un in Bayern München, 3. Sept. Am 27. Auguſt hatte die mit ihr an die Bayeriſche Vol ſozialdemokratiſche Landtagsfraktion in einem wäre, twort doch e an t die ene ihre Be- Hinweis auf die Erklärung beſtehen können, die eitwilliakeit erklärt, die Regierung ildung in le 0 f'olks⸗ 8 5 r namens der Fraktion der Bayeriſchen Volks— die Hände zu nehmen, gleichzeitig eine Art Re— partei am 20 Auguſt im Landia ae 1095 0 5 20. Auf in Landtac Abgegabei gan eee entwickelt und den Land- habe. Die entſcheidende Stelle lautet; Die Bave⸗ 0 a f l„ 0) Ste Die VBahes⸗ 1975 e gebeten, dieſe Stellungnahme riſche Volkspartei iſt mit der Siga regierling 0 100 1 8 der Bayeriſchen Volkspartei, des der Ueberzeugung, daß es durch das Verſagen 15 e auernbundes und der Gruppe der Mehrheitsparteien im Landtag für eine ver⸗ 10 855 15070 Volkspartei zur Kenntnis zu brin— antwortliche Partei unmöglich gel vorden iſt, die 15 15 zandtagspräſident teilt nun der ſozial— politiſche Verantwortung für das zu tragen 1000 an Fraktion mit, daß er die genann- was aus dem Verſagen der Mehrheit des Land⸗ en Fraktionen von dem Vorhaben der Sozial- tages ere ür den Bayerl demokraten verſtändigt habe, daß es aber nicht ö Staat d be bade e 13 18 5 8 St 8 che irtſchaft entſtehen lien Bier 1 weiter in dieſe Verhand— wird. Die Mehrheitsparteien werden es wohl len er 125 11 0 der Iich ſelbſt als ihre Pflicht empfinden, dem Bayeri— 5 ion der Bayeriſchen ſchen Volk zu beweiſe ß ſie ni a 3 eweiſen, daß ſie nicht hem⸗ Volkspartei an den Landtagspräſidenten ein 1 0 0 a men und zerſtören können, ſondern auch in der deb gerichtet, in dem am Schluß geſagt[Lage ſind, die Verantwortung für das Geſchick des bayeriſichen Staates die Bil f es dure Bildu. Auch wenn eine formelle Einladung der ſozi⸗ 1 5 ner neuen Regierung nunmehr ſe e aldemokratiſchen Fraktion zur Koalitionsbildung nehmen. ee e Swiſchenfall im Bombenleger⸗Prozeß wib. Altona, 2. Sept. Bei der heutigen Aufnahme der Verhandlungen im Bomben⸗ legerprozeß kam es zu einem Zwiſche enfall. Der Angeklagte von Salomon verteilte im Saal Zettel, in denen zum Beſuch einer Ver'amm— lung aufgefordert wird, in der er über den Bombenlegerprozeß ſprechen will. Der Vor⸗ ſitzende warnte ihn auf das nachdrücklichſte vor Bart an demonſtrativen Handlungen, die hart an Ungebühr grenzen und im Wieder- den Vernehmungen b Die Proto⸗ holungsfalle mit aller Strenge geahndet wür- 4kolle der Merten deen led nan durch den. aus ordnungsgemäß zuſtande gekommen und Nun wurde in die Vernehmung des Land- enhielten nur Tatſachen, die von den Ange— gerichtsdirektors Dr. Maſur, der als Unter- klagten ſelbſt angegeben worden ſeien. Rechts⸗ ſuchungsrichter die Angeklagten in Berlen hat,] anwalt Dr. Brandt:„Hat Volck Frau von eingetreten. Dr. Maſur erklärte mit Bezug auf Oertzen als Anſtifterin bezeichnet?“ Dr. Ma⸗ Nickel:„Ich habe Nickel bei ſeiner Verneh- J ſur:„Er iſt bös auf ſie, weil er ſich von ihr mung ausdrücklich geſagt, er ſolle ſich vor An⸗ betrogen fühlt. Sonſt weiß er nichts.“ ö terſchriftsleiſtung reiflich überlegen, ob die Die Verhandlung wurde auf Mittwoch vor— Niederſchrift auch tatſächlich ſeinen eigenen An— mittag vertag. kspartei gelangt gaben in allen Punkten genau Dann kam der Zeuge Wiborgs zu ſprechen, der offenſichtlich unter ſchwerſter ſeeliſcher Erſchütterung ſeine An⸗ gaben machte, bei denen er ohne jede Beein⸗ fluſſung aus ſich ſelbſt heraus Rehling als Mittäter nannte. In ſeiner weiteren Verneh⸗ dar ſtellte Dr. Maſur entſchieden in Abrede, daß ſich irgendjemand unberechtigterweiſe an entſpreche.“ auf die Vernehmung Der Aufmarſch der Reichstags kandidaten Führende Perſönlichleiſen des Wahlkampfes. Oben: Dr. Baade, Reichs niſſ g i 1. N 5„ Dr. 1)skommiſſar der Getreide— Handelsgeſellſchaft, kanbibiert für die Sozial demokraten.— Hermann Müller⸗Franken, der frühere Reichskanzler, ſteht als Spitzenkandidat auf der nns Reichsliſte.— Dr. Drewitz, Spitzenkandidat der Wirtſchaftspartei.— Dr. Doehring, ehemaliger Hofprediger des Kaiſers, kandidiert für die Deutſchnationalen. U 5 f ten: Dr. Elſa Matz, Oberſtudiendirektorin, Porſi tzende des Frauenausſchuſſes. 0 ſteht an der zweiten Stelle der Reichsliſte der 9— 1 0 1 5 5. teldeutſchen Aufſtandes von 1921, kandidiert für die Kommuniſten.— Reichsminister Dietrich führt die Liſte der Staalspartei.— Bornemann Kanzler des Jungdentſchen Ordens, ſteht an geſicherter Stelle auf der Reichsliſte der Staats partei. 0 Die ein 1 70 1 7 a Namen in einem Ab Aachener Kriminal wolizei, die Nachricht von ſei— eile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., Lorber. Han i Inſerate und Notizen vor⸗ er.— Annahme von Anzeigen i Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoneen⸗Expeditionen Deutſchlands. des Auslande Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes 355 vorſchriften bei Anzeigen werden nach Mögl glichkeit berückſichtigt.— Für die Au 88 vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nich Aberno n be 4. Jahrgang Neuer Nohlenſäureaus⸗ bruch in Neurode Berlin, 2. Sept. der„Voſſ. Zeitung“ Wenzeslausgrube e Nach einer erfolgte im Co in Neurode, der Meldung hurthſchacht der durch die l r Ffurchtb 5 5 hätle eine Antwort doch lediglich in einem f cht bar⸗ Kataſtrophe noch in aller Erinnerun 19 iſt, ein neuer Kohlenſäureausbruch. Glücklicherweiſe ſind keine Menſchenleben zu beklagen, es wurde auch niemand verletzt. Wie ſtark der Ausbruch war, zeigt daß durch ſeine Gewalt etwa 80 Waggon Kohle herausgeworfen wurden. Wieder ein Todesſturz aus dem Hamburger Schnellzug Berlin, 2. Sept. Auf der Strecke Berlin— Hamburg iſt geſtern abend zwiſchen den Bahn— höfen Nauen und Brieſelang der 14jährige Sohn des Eiſenbahnbeamten Wientierz aus dem Zuge geſtürzt, der ſich mit Vater und Bruder auf der Fahrt von Hamburg nach Berlin be⸗ fand. Kurz hinter Nauen verließ der Junge das Abteil, um die Toilette aufzuſuchen. Kurze Zeit ſpäter fand der Vater die linke Ausgangstür des Wagens geöffnet, während ſein Sohn nirgends zu finden war. Eine Maſchine, welche die Strecke abſuchte, fand die Leiche des Kindes in der Näb— von Brieſelang. Drei D-Züge waren inzwiſchen bereits 15 den Körper des Knaben hinwegge— gangen. Nach den Angaben des Vaters ſoll jedes Motiv für einen Selbſtmord gefehlt haben, ſe daß man an einen Unglücksfall glaubt. Fur Feſtnahme des Bankräubers Diamond enb Berlin, 2. Sept.(Eigene Meldung.) Ue— ber die weitere Behandlung der Angelegenheit Diamonds erſahren wir, daß, da der Ausliefe— rungsvertrag mit Amerika noch nicht ratifiziert iſt, nur die Möglichkeit gegeben iſt, den Bank— räuber als läſtigen Ausländer auszuweiſen. Er kann aber nur an ein Land ausgewieſen werden, das bereit iſt, ihn aufzunehmen. Da dieſes wohl von allen Ländern bis auf ſein Heimatland ab— gelehnt werden dürfte, ſo iſt zu erwarten, daß der Bankräuber ſchließlich nach den Vereinigten Staaten ausgewieſen wird. Die Verhandlungen mit den preußiſchen Polizeibehörden führt das amerikaniſche Konſulat in Köln. Zuſtändig für die Ausweiſung eines läſtigen Ausländers iſt der Regierungspräſident. Die Vertrauensſeligkeit Diamonds. enb Aachen, 2. Sept.(Eigene Meldung.) Der Verl brecher König Jack Diamond iſt offenbar das Opfer ſeines eigenen allzu großen Selbſtvertrau— ens geworden. Er war noch vorſichtig genug geweſen, die Nachricht von ſeiner Ankunft mit einem anderen Zuge in die Welt zu ſetzen. Dann aber fühlte er ſich ſo ſicher, daß er auf die ihn gewiß reichlich zur Verfügung ſtehen den falſchen Ausweiſe verzichtete und unter ſeinem wirklichen teil 1. Klaſſe reiſte. Auch die ner Ankunft erhielt, hatte, wie der Pullmann— Expreß meldet, in dem man ihn vermutete, Aa— chen ſchon verlaſſen. Trotzdem kontrollierte ſi auch die noch folgenden Züge und fand dabei den Geſuchten, der offenbar nicht mit ſeiner Verhaf— tung gerechnet hatte. e beſtreitet übrigens, daß ein Haft— befehl gegen ihn vorliege. Zur Flucht oder Ge— genwehr fand er gar keine Gelegenheit. Die Po— lizei betont, daß die Beſchreibung des Verbre— chers in der Preſſe die Feſtnahme ſehr erleichtert habe. Angeblich wollte Diamond zu einer Kur. Man geht aber wohl nicht fehl in der Annahme, daß ihm ſein Rivale aus Chicago, Al Capone, der von Diamond⸗Anhängern in Newyork ſchon eine bedenkliche Zahl aus dem Wege geräumt hat, den Boden in Newyork zu heiß gemacht. Dia mond wird als ſchlanker Mann von elegan⸗ tem Ausſehen geſchildert. Er ſoll 1.76 Meter groß und 34 Jahre alt ſein. Die Perſünlichkeit Jack Diamonds feſtgeſtellt. enb Aachen, 2. Sept.(Eigene Meldung.) Die Kriminalpolizei Aachen teilt mit, daß durch Ver⸗ gleich der Fingerabdrücke mit den daktyloſkopi⸗ ſchen Aufzeichnungen der Berliner Kriminalpo⸗ lizei die Perſönlichkeit des in Haft genommenen Diamond einwandfrei feſtgeſtellt iſt. Es handelt ſich tatſächlich um den berüchtigten Newyorker Verbrechertönig Jack Diamond. Der polniſche Störenfried « Die ſkandalöſen Ereigniſſe, die ſich in Lo sz und in Kattowitz zugetragen haben, beweiſen er⸗ neut, daß eine auch nur annähernde Verſtändi⸗ gung mit allzunaher Zukunft liegt. Das polniſche Verhal⸗ ten bei jeder dem Chauvinismus gelegenen Möglichkeit, kann man mit Fug und Recht als eine krankhafte Ueberſteigerung des Nationalbe⸗ griffes bezeichnen. Eine vernünftige und ſachliche Kritik an der Rede eines verantwortlichen deut⸗ ſchen Staatsmannes— ſei es im Wahlkampf, oder auch bei einer anderen Gelegenheit— wird und kann von keinem Menſchen abgelehnt oder verurteilt werden. Aber auch hier kommt es, wie nicht nur in der Politik, ſondern meiſtens im Leben, auch wieder auf den Ton an, der be⸗ kanntlich die Muſik ausmacht. Wir Deutſche ha⸗ ben in den letzten Jahren ſeit Beendigung des Weltkrieges ſelbſt genug Gelegenheit genommen, um in unſerer Preſſe Angriffe, die von auslän⸗ diſchen Staatsmännern gegen uns geſchleudert wurden, abzuwehren bezw. die Argumente zu widerlegen und ab abſurdum zu führen. Dieſes gleiche Recht ſteht ſelbſtverſtändlich auch den Polen und jedem anderen Volke zu, das Grund zu haben glaubt, für ſeine angeblich verletzten Belange eintreten zu müſſen. Wenn ein deutſcher Reichsminiſter eine Rede hält, die dem polniſchen Nationalgefühl nach Warſchauer Auffaſſung unangenehm oder pein— lich iſt, ſo berechtigt dies die Chaupiniſten in kei⸗ ner Weiſe zu einem ſolchen Vorgehen, wie es lei— der in Lodz und in verſtärktem Maße in Katto— witz feſtgeſtellt werden muß. Zu begrüßen iſt nur, daß nach den vorliegenden Berichten die polniſche Polize! das ihrige getan hat. um mit der nötigen Schärfe vorzugehen und weitere Exzeſſe noch rechtzeitig zu verhindern. Es iſt nutzlos wenn Staatsmänner in der Welt umherreißen, wenn ſie an gutgedeck⸗ ter Tafel hübſche und gefühlvolle Reden halten, von einer friedlichen Verſtändigung des alten Europa ſprechen, und zuhauſe ſchlägt ihr Volk dem„Nachbarn“ die Fenſter ein. Wenn es ſich bei den Vorfällen in Oberſchleſien und in Polen um eine einzelne und einmalige Handlung gedreht haben würde, ſo hätte der Pole immerhin die Möglichkeit einer Entſchuldi— gung darin, daß Ausſchreitungen in einer poli— tiſch bewegten Zeit im Einzelfalle kaum zu ver— meiden ſind. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen aber, daß in all dieſen Ausſchreitungen gegen das Deutſchtum bezw. gegen die deutſchen Vertreter in Polen ein ganz genaues Syſtem liegt, deſſen Drahtzieher im Weſtmarkenverein zu ſuchen ſein dürften. Wie unter dieſen Umſtän⸗ den jemals korrekte und, wie es in der Diplo— matenſprache ſo ſchön heißt, freundnachbarliche Beziehungen angebahnt werden ſollen, erſcheint reichlich unbegreiflich. Polens Schuldkonto uns gegenüber iſt wahr⸗ haftig hoch genug, und der polniſche Chau⸗ vinismus brauchte nicht ſeinerſeits noch An⸗ ſtrengungen zu machen, es weiter zu erhöhen. Wir denken dabei in erſter Linie an die maſſen— haften Grenzverletzungen, die ſowohl zu Lande wie in der Luft ſtattgefunden haben und ſich gerade in dieſem Jahre außerordentlich häuften. Der franzöſiſche Außenminiſter Ariſtide Bri— and täte gut daran, ſeinem Kollegen im Oſten von Deutſchland einen Wink zu geben, wenn ihm daran gelegen iſt, das unter ſeiner Aegide be— gonnene Werk zur paneuropäiſchen Einheit zu einem fruchtbaren Erfolge zu führen. Aber auch hier zeigt ſich die gewaltige Differenz zwichen Theorie und Praxis, ein Zuſtand, der uns Deutſchen nachgerade ja zur Gewohnheit gewor— den iſt. Mit aller Deutlichkeit muß aber feſtge— ſtellt werden, daß Deutſchland unter gar keinen Schatten der Schuld. Roman von Guſtav Rehfeld. Urheberecht durch Heroldverlag Homburg⸗Saar. 0(57. Fortſetzung.) 5 31. Kapitel. Helene war gezwungen geweſen, noch vier Wochen in Dick Saunders Geſchäft, auszuhalten, bis der Kontrakt zu Ende war. Sie hatte ſich inzwiſchen um eine Stellung als Gouvernante bei einer reichen Familie in Chicago beworben, und es war ihr geglückt, dieſe zu erhalten. So⸗ bald ihre Zeit bei Saunders um war, verließ ſie dieſen und befand ſich nun auf dem Wege nach ihrer neuen Heimat. Ihr Blick fiel während der Bahnfahrt plötz⸗ lich auf ihr Gegenüber, einen alten Herrn, deſſen düſteres, ſchwermütiges Geſicht, von weißem Haar und Bart umrahmt, unwillkürlich eine ſelt⸗ ſame Anziehungskraft auf ſie ausübte. Ver⸗ ſtohlen betrachtete ſie den Fremden. Welch eine Welt von hoffnungsloſem Schmerz lag in dieſen Zügen, die einſt die eines ſchönen Mannes ge— weſen ſein mußten. Seine Kleidung war ge— wählt, ſeine ganze Erſcheinung vornehm. Draußen war es längſt vollſtändig finſter ge— worden. Der Regen tropfte mit unverminderter Stärke hernieder, das Unheimliche der nächtlichen Bahnfahrt erhöhend, ohne daß die ſich lebhaft unterhaltenden Reiſenden ſonderlich ſich darum zu kümmern ſchienen. Da— auf einmal ein furchtbares Raſſeln, Knirſchen und Karchen, das, zu donnerndem Ge⸗ töſe vereint, jeden Laut aus menſchlichem Munde plötzlich erſtickte. Ein entſetzlicher Stoß ſchleu⸗ derte die Inſaſſen des Wagens von ihren Sitzen, die Querwand, wie die Decke brachen in tauſend Trümmer und Splitter. wie wenn ſie nur von unſerem öſtlichen„Nachbarn“ nicht in noch balb cht na. Umſtänden geſonnen iſt. bei jeder paſſenden oder unpaſſenden Gelegenheit über den Korridor weg polniſche Drohungen zu dulden. Vermiſchtes Dampfer im Kanal explodiert? wtb. Paris, 2. Sept. Nach einer Meldung des„Journal“ aus Cherbourg iſt von einem Dampfer aus ein brennendes Schiff im Kanal beobachtet worden. Als die Rettungsboote von der Küſte aus ausgelaufen waren, konnte keine Spur mehr feſtgeſtellt werden, ſodaß man be⸗ Der amerikaniſche Zeitungskönig Hearſt aus Paris ausgewieſen Paris, 2. Sept. Der„Figaro“ fragt. Iſt es wahr, daß der amerikaniſche Zeitungsver⸗ leger Hearſt, der in einem Pariſer Hotel ab⸗ geſtiegen iſt, geſtern nachmittag um 2 Uhr einen Ausweiſungsbefehl erhalten hat? Be⸗ kanntlich, ſo erklärt der„Figaro“ war Hearſt beſchuldigt worden. die Beſchaffung des fran⸗ zöſiſch⸗engliſchen Flottenkompromiſſes zum Zwecke der Veröffentlichung begünſt'ge zu haben. Paris, 2. Sept. Die Meldung, daß der amerikaniſche Zeitungsverleger Hearſt. der ſich ſeit einigen Tagen in Paris aufhält, einen Ausweiſungsbefehl erhalten hat, wird von Havas beſtätigt. Er reiſt bereits heute abend ab. Hearſt iſt vom Pariſer Polizeipräfek⸗ ten aufgefordert worden, Frankreich ſofort zu verlaſſen. Der Ausweiſungsbefehl wurde ihm heute morgen übermittelt. Der„Nönig der New⸗Vorker Unterwelt“ in Aachen verhaftet Huf verlangen der amerikaniſchen Botſchaft wtb. Aachen, 2. Sept. Der D-Zug 54, mit dem der„König der New Porker Unterwelt“, Jack Diamond, in Deutſchland eingeteiſt var, traf hier gegen Mitternacht ein. Diamond wurde von der Aachener Kriminalpolizei, die mit einem ſtarken Aufgebot im Bahnhoꝛ ab— geſperrt hatte, feſtgenommen und zwar hei der Paßreviſion. Er wurde dann dem Polizei gefängnis zugeführt. Bis zur Erledigung der Auslieferungsverhandlungen wird er in Haft bleiben. Diamond hatte etwa 15 000 RM. Bar⸗ geld bei ſich. Die Feſtnahme iſt übrigens auf die tätige Mitarbeit zweier großer Nachrich⸗ tenbüros und der Preſſe zurückzuführen Warum wurde Jack Diamond verhaftet? enb. Berlin, 2. Sept.(Eigene Meldung!) Die Verhaftung des amerikaniſchen Bank⸗ räubers Jack Diamond iſt nach der Meldung eines Mittagsblattes auf eine Anzeige der amerikaniſchen Botſchaft zurückzuführen. Auf die Meldung, daß Jack Diamond in Antwerpen von Bord gegangen ſei, und auf einem Paß mit deutſchem Viſum reiſte— als Reiſeziel war Magdeburg angegeben— ließ ver ameri⸗ kaniſche Botſchafter den deutſchen Behörden mitteilen, daß er ein Auslieferungsgeſuch an die deutſchen Behörden vorbereite. Die Aus⸗ lieferung wird wegen der Ermordung des New⸗ horker Kaſſenboten begehrt. Die Toten des Sonntags General Henry Allen der frühere Oberbefehlshaber der amerikaniſchen Beſatzungstruppen im Rheinland, iſt im Hauſe des deutſchen Botſchaftsſekretärs Leitner in Waſhington plötzlich am Herz— ſchlag geſtorben. dünnem Glaſe geweſen wären, das Licht erloſch, und innerhalb weniger Sekunden hatte ſich der lange Eiſenbahnzug in ein wüſtes Chaos von zer⸗ brochenem Holz und verbogenem Eiſen verwan⸗ delt, über das der feuchtkalte Nordwind heulend dahinfuhr. Einige Wagen waren in Brand ge⸗ raten und die raſch auflodernden Flammen be⸗ leuchteten die grauenvolle Stätte, an der das Werk von Menſchenhand der göttlichen Vor⸗ ſehung wieder einmal unterlegen war.—— Stunden waren vergangen, als Helene aus einer Ohnmacht erwachte. Erſtaunt ſah ſie ſich um, ohne anfangs zu wiſſen, wo ſie ſich befand. Der Regen hatte aufgehört und auch der Wind nachgelaſſen. Die Sichel des Mondes war in ſilbernem Glanze hervorgetreten. Helene lag auf feuchtem Wieſengrund un⸗ mittelbar an einer Erlengruppe. Von ihrer Stirn tropfte es warm herab. Sie richtete ſich mühſam auf und ſah ſich um. Da erkannte ſie die lange Linie des Eiſenbahn⸗ dammes, und die Erinnerung kehrte ihr wieder. Barmherziger Himmel, welch ein Unglück! Der Zug entgleiſt,— und zahlreiche Menſchenleben in einem Augenblick vernichtet und ſie— gerettet! Ja, gerettet! Sie vermochte es ſogar, ſich zu erheben. Zwar waren ihre Kleider durchnäßt, aber ihre Glieder waren unverletzt,— bis auf die Stirnwunde, die jedoch nicht erheblich ſein konnte. Mit wankenden Schritten näherte ſie ſich der grauſigen Stätte der Verwüſtung, die ſich jetzt in ihrer ganzen Ausdehnung überſehen ließ. Nur die Lokomotive und der Tender waren oben auf dem Bahndamm geblieben, doch hatte ſich der Vorderteil der erſteren in den Boden eingewühlt, während die hinteren Räder hoch über den ver⸗ bogenen und geborſtenen Schienen ſtanden. Alle übrigen Wagen des langen Zuges waren durch den furchtbaren Ruck umgeſtürzt und über die Böſchung des Dammes geworfen worden. Einige von ihnen lagen oder ſtanden ausgebrannt ährend di Geheimrat Prof. Dr. Eduard Meyer der„größte Hiſtoriker ſeit Ranke“, von 1902—23 Prof. der alten Ge— ſchichte an der Univerſität Berlin, iſt im 76. Lebensjahre geſtorben. Meyers„Geſchichte des Altertums“. „Urſprung und Anfänge des Chri⸗ ſtentums“ u. a. gehören zu den be— deutendſten Werken ihres Gebietes anderen, meiſt bis zur Unkenntlichkeit ihrer urſprünglichen Form zertrümmert, unten auf dem Wieſenboden lagen. Auch jetzt noch quoll unter den Trümmern dumpfes Stöhnen und herz⸗ zerreißendes Wimmern hervor. Auf der Unglücksſtätte bewegten ſich unab⸗ läſſig dunkle Geſtalten im roten Flackerlicht der qualmenden Fackeln. Dazwiſchen Blendlaternen mit grellweißem Licht, die das Geſamtbild der nächtlichen Szene noch ſeltſamer und ſchauriger erſcheinen ließen. Einige hundert Meter weiter leuchteten die elektriſchen Lampen eines kleinen Stationsgebäudes. Helene hatte den Schauplatz der Kataſtrophe erreicht und ſah voll Grauen auf das namenloſe Unglück. Außerſtande, den Anblick zu ertragen, verhüllte ſie ihr Geſicht und folgte einer Gruppe von Männern, die auf einer Bahre eine ver⸗ hüllte, lebloſe Geſtalt trugen, nach dem Stations⸗ gebäude, hoffend, dort vorläufig ein ſchützendes Obdach zu finden. Umſonſt! Alle Räume voll wimmernder, meiſt gräßlich verletzter Verwundeter, kein Platz frei für ſie. So eilte ſie wieder hinaus und blieb unfern des Eingangs ratlos ſtehen. Plötzlich redete eine hohe Mädchengeſtalt ſie an:„Waren Sie 3010 in dem entgleiſten Zuge?“ „Ja 5 5 „Richtig,— Sie ſind ja auch verwundet— am Kopf! Und Sie zittern vor Kälte! O Gott, Sie ſind ja durchnäßt! Sie haben gewiß auf der Wieſe gelegen! Kommen Sie ſchnell mit! Wir wohnen kaum zwanzig Schritt von hier. Haben ſchon mehrere Vermundete da! Sie müſſen ſich ſofort umkleiden, und ich werde Sie verbinden!“ So ſprechend, führte die Fremde— die Toch⸗ ter eines Farmers— Helene in das Haus ihres Vaters, gab ihr trockene Kleidung und wuſch und verband ihre Stirnwunde. „Sie können von Glück ſagen, daß Sie ſo da⸗ 1 Es iſt entſetzlich, dieſes Elend m ſſen! Dort an. liegt zum „ fürchtet, daß das Schiff explodiert iſt. Troß⸗ dem vermutet man, daß die Mannſchaft des Do rmpfers vielleicht an der normanniſchen Küſte irgendwie Zuflucht gefunden hat. Schweres Autobus⸗Unglück. wtb. Paris, 2. Sept. Nach einer Agentur Meldung aus Marakeſch iſt ein Autobus bei Gundaffa in ein Flußbett geſtürzt. Sieben Eingeborene fanden den Tod, ſechs wurden ſchwer verletzt. Zwölf Verkehrsopſer. wtb. Paris, 2. Sept. Bei den Veckehrs⸗ unfällen ſind vergangener Woche zwölf Per⸗ ſonen ums Leben gekommen und 18 verletzt worden. Polniſche Entſchuldigung. wtb. Lodz, 2. Sept. Der Stadtſtaroſt ſp each geſtern im deutſchen Konſulat vor, um im Namen des Wojwodens das Bedauern über den Zwiſchenfall vor dem Konſulat auszu⸗ ſprechen. Der Staroſt gab hierbei die Ver⸗ ſicherung ab, daß die an dieſen Vorfällen Schuldigen feſtgenommen und beſtraft werden würden. Das Befinden des Reichsaußenminiſters. enb. Berlin, 2. Aug.(Eigene Meldung!) Ueber das Befinden des Reichsaußenminiſters⸗ hören wir von unterrichteter Stelle, daß Dr. Curtius wieder vollkommen hergeſtellt und, wie bereits bekannt, die Vorbereitungen für ſeine Abreiſe nach Genf trifft. Arbeitsniederlegung bei den Metallwerken Unterwieſer A.⸗G. wtb. Bremen, 2. Sept. Die mit drei Millio⸗ nen Reichsmark Aktienkapital arbeitenden Metallwerken Unterwieſer A.⸗G. auf der Friedrich⸗Auguſthütte, die dem Beer-Sondhei⸗ mer⸗Konzern gehört, hatte für dieſe Woche eine Herabſetzung des Ueberſtundenlohnes ange⸗ kündigt. Vom Betriebsrat war bekanntgegeben worden, daß die Arbeiten zu den neueg Be⸗ dingungen fortgeſetzt werden ſollen. Auf Ver⸗ anlaſſung des Metallarbeiterverbandes ſtimmte jedoch die Belegſchaft am 1. September für Verweigerung der Arbeitsaufnahme. Der Ar⸗ beitgeberverband ſieht in dieſem Vorgehen eine Verletzung des Manteltarifvertrages. Er will daher eine einſtweilige Verfügung auf Ver⸗ bot der Streikunterſtützungen erwirken und den Metallarbeiterverband für den durch den Streik entſtandenen Schaden haftbar machen. In der Produktionsabteilung ruht der Betrieb voll— kommen, da ſich nur eine kleine Anzahl Ar⸗ beitswilliger einfand. Schiffszuſammenſtoß in U. S. A. 10 Tote. witb. Waſhington, 2. Sept. Zuſammenſtoßes mit dem Frachtdampfer„Ad⸗ miral Nelſon“ ging eine hieſige Fiſcherbarke unter, wobei der Kapitän und neun Mitglie- der der Mannſchaft ertranken. Infolge eines Ein Deutſcher in Polen verhaftet. wtb. Danzig, 2. Sept. Nach amtlichen Mit⸗ teilungen iſt am Sonntag der Danziger Staats- angehörige Theodor Sukowſki von der polni— ſchen Polizei auf dem Bahnhof in Dirſchau in dem Augenblick, als er mit ſeiner Frau nach Danzig fahren wollte, verhaftet worden. Ueber die Gründe der Verhaftung des Su— kowſi wurden Angaben nicht gemacht Der Senat hat den Vertreter Polens in Danzig gebeten, den Sachverhalt aufzukläcen und möglichſt eine umgehende Freilaſſung des Ver— hafteten zu exwirken. Beiſpiel ein alter Herr, dem beide Beine zer⸗ ſchmettert ſind und der trotzdem kein Wort der Klage über ſeine Lippen bringt. Vater, der ſich etwas darauf verſteht, meint, er habe nur noch wenige Stunden zu leben. Leider iſt der einzige Arzt, den wir hier in Lyons haben, da drüben beſchäftigt und kann nicht nach ihm ſehen!“ a „Nebenan liegt er, Miß?“ Helene fuhr wie elektriſiert empor.„Darf ich ihn ſehen? Ich möchte wiſſen, ob es mein Reiſegefährte iſt, der denſelben Wagen wie ich benutzte!“ „Bitte, kommen Sie!“ entgegnete die Far⸗ merstochter und öffnete die Tür zur Rechten. „Sehen Sie, Miß, dort liegt er!“ Ja, es war jener Fremde, deſſen ſchwermütige Miene Helenes Aufmerkſamkeit auf ſich gezogen hatte. Dort lag er auf einem Strohlager, mit einem Sack zugedeckt, unter dem es fortwährend dunkelrot hervorſickerte,— das entfliehende Le⸗ ben! Seine Augen waren geſchloſſen, ſeine Züge bleich und fahl. Sie trugen deutlich den Stem⸗ pel des nahen Todes. Neben ihm, ebenfalls auf Stroh, lagen drei anſcheinend leichter Verwun⸗ dete, denen eine ſchlicht gekleidete Frau, die Mut⸗ ter des Mädchens, das Helene hereingeführt, die Wunden vorläufig zu verbinden bemüht war. In dieſem Augenblick öffnete der alte Herr die Augen und ſagte mit ſchwacher Stimme in deutſcher Sprache: „Waſſer! O, wie ich leide!“ „Ein Deutſcher!“ rief Helene erſchüttert, Sie eilte nach dem nächſten Tiſch, auf dem ein Krug mit friſchem Waſſer ſtand, füllte ein Glas, kniete neben dem Schwerverwundeten nie⸗ der und flößte ihm den Labetrunk ein. Der alte Herr ſchlürfte mit ſichtlichem Behagen das küh⸗ lende Naß. (Fortſetzung folgt.) * „MI Halbzeit, dann würde das Reſultat nicht 7. 2 für Fr Der Kampf um den neuen Reichstag iſt entbrannt.— Führer heraus! Ga it en Dr. Heinrich Brüning. Ein ernſter, einfacher, ſelbſtloſer Mann. Rüchtern und klar! Schlicht und wahr. Ein furchtloſer, zäher Kämpfer. Feſt und ſtark. Weſtfäliſcher Hartſchädel. Tüchtig und erſtaunlich kenntnisreich. Fanatiker der Arbeit. Gewiſſenhaft, zuverläſſig, verantwortungsbewußt. Frontſoldat. Straff diszipliniert. Mit Kopf, Herz und Hand ganz bei der Sache. Wahrlich, ein ganzer Mann! Das Ganze erfaſſend! Ihn berief der Reichspräſident in gefahrvoller Stunde zur Führung. Kraftvoll ergriff Dr. Brüning die ſchlaffen Zügel der Regierung. Tempol Führung Eutſcheidung!l! Verantwortung! „Nicht verhandeln, Es wehte ein neuer Geiſt: ſondern handeln!“ (Brüning) Hinter Brüning ſteht einig und geſchloſſen das Zentrum, voll unermüd⸗ licher Aktivität, voll Mut zur Verantwortung, in vorbildlicher Führertreue. Nie hat ein Kabinett raſcher und treuer ſeine Zuſagen erfüllt, als die Regierung Pr. Brüning. Nach 14 Tagen: die Reichs kaſſe ſaniert, der Etat balanziert, die Sozialleiſtungen ſicher geſtellt, die Landwirtſchaft entlaſtet.. N Dann die Juligeſetze: Weizenvermahlung(4. 79), Roggenbrotgeſetz(10. 7), Geſetz über Aufwertungshypotheken und Grundbuchbereinigung (14. 7), Weingeſetz(15. 7), Reichsmilchgeſetz(17. 7.) N Erfolgreichſte, fruchtbarſte Sanierungsarbeit! i i ein Ergänzungsetat mit Deckungs⸗ und Reformprogramm vorgelegt: . F wurnellsbeschaffung, Kranlienverſicherungsreform, Erſparnisvorſchläge, Notopfer, Einfommenſteuerzuſchläge, Ledigenſteuer, Bürgerabgabe, 8 e 3 1 i 5 r Zwietracht. Am Intereſſen n g 5 e 1 125 5 5 e 1 Die Notverorduung mußte vor dem N cen Re 1 n Mit Untecht fallen jetzt die Parteien der Opposition über Dr. Brüning und das Zentrum her und über 117 die bee Be une 0 10 N 1 den ehrwürdigen Reichspräſidenten. Sie wollen ihre politiſche Schuld von ſich abwülzen, türmen Berge leerer Verſpreeh a fleiſchen in Haß und Hader das ſchwerduldende Volk. Der Wahrheit eine Gaſſe: Nur gemeinſame Arbeit rettet Voll und Staat. N rüni bildliche Arbeit geleiſtet. Das Zentrum hat unter Dr. Kaas und Dr. Brüning vorbil Im 4 iſt Mut zur Verantwortung, Kraft zur N und Wille zur Gefolgſchaft, m Zentrum iſt politiſche Vernunft und echte Staats ge nnung. 88 Nee iſt Ausgleich der Intereſſengegenſätze 5 8 trum iſt Verbindung der konſervativen und fortſchrittliche 5 5 5 5 9 5 lein Blockgeſchrei und kein Klaſſenkampf, ſondern Arbeit für die Volksgemeinſchaft. Das Zentrum und ſein Kanzler Dr. Brüning verdienen deshalb das allgemeine Vollsvertrauen. Darum auf in den Kauupf für die Liſt Rr Was ſie berſprechen und was ſe An ge bl! a Die Sozialdemokratie hat mit Severing der Lohnabbaupolitik des rhein. weſtf. Großkapitals einen Riegel vorgeſchoben, den jetzt ein Zentrumsminiſter Steger⸗ wald wirkungslos macht. In Wirklichkeit: Warum Severing? Zuſtändig war doch Wiſſell. Kläglicher hat nie ein Arbeits⸗ miniſter verſagt, als Wiſſell, der als die Arbeitgeber ſich ſträubten, auf die Durch⸗ führung des Schiedsſpruches in Nordweſt tatenlos und hilflos verzichtete. An ge b li ch: Die Sozialdemokratie hat mit Miniſter Wiſſell den Abbau der Sozialpolitik ver⸗ hindert und ſich bis zum Aeußerſten gegen die Verſchlechterung der Arbeitsloſenver⸗ ſicherung gewehrt. In Wirklichkeit: Kein Etat der Regierung Müller⸗Wiſſell hat für die Sozialverſicherung Mittel in einem ſolchen Ausmaße bereit geſtellt, wie der Etat der Regierung Brüning. Trotz erheblicher Verſchlechterung der wirtſchaftlichen Lage würde der Sozial⸗ etat um mehr als 200 Millionen Mark gegenüber 1929 erhöht. An geb li ch: Die Sozialdemokratie hat in der Oppo⸗ ſition am nachhaltigſten den Kampf gegen die ungerechte Beſteuerung der Konſum⸗ vereine geführt. In Wirklichkeit: Als Regierungspartei ſtimmte die Sozial⸗ demokratie im Jahre 1922 bei der Er⸗ höhung der Umſatzſteuer gegen den An⸗ trag der Unabhängigen auf Befreiung der Konſumvereine. An ge b li ch: Die Sozialdemokratie iſt den Brüning⸗ Entwürfen zur Verſchlechterung der Ar⸗ beitsloſenverfcherung am ſchärfſten ent⸗ gegentreten. In Wirklichkeit: Der Vorſchlag„Brüning“ iſt vom Reichs⸗ kanzler Müller, Severing und Schmidt und einem Teil der Fraktion als annehm⸗ bar bezeichnet worden. Bei weſentlich beſſerer Wirtſchaftslage brachte die Re⸗ form der Arbeitsloſenverſicherung vom 12. Oktober 1929 unter der Regierung Müller⸗Wiſſell ſchon eine Kürzung der Geſamtunterſtützungen von mehr als 100 Millionen. Vor den Wahlen: Unter dem Parteivorſitzenden Müller hat die Sozialdemokratie den Wahlkampf gegen den Panzerkreuzer geführt. Nach den Wahlen: Unter dem Reichskanzler Müller hat ſie den Panzerkreuzer gebaut. Vor den Wahlen: Unter dem Parteivorſitzenden Müller hat die Sozialdemokratie verſprochen, den Wehretat auf 500 Millionen zu ſenken. Nach den Wahlen: Anter dem Reichskanzler Müller iſt der Reichswehretat in ſeinem Zuſchußbedarf um 38 Millionen erhöht worden. Erſt das Kabinett Brüning hat hiervon Abſtriche gemacht. Vor den Wahlen: Unter dem Parteivorſitzenden Müller hat die Sozialdemokratie 5 Miillonen für die Kinderſpeiſung gefordert. Nach den Wahlen: Unter dem Reichskanzler Müller iſt die Kinderſpeiſung nicht durchgeführt worden. Der von den Kommuniſten geſtellte An⸗ trag wurde in namentlicher Abſtimmung von den Sozialiſten abgelehnt. Vor den Wahlen: Unter dem Parteivorſitzenden Müller ver⸗ ſprach die Sozialdemokratie eine weit⸗ gehende Verbeſſerung der Leiſtungen der Invalidenverſicherung. Nach den Wahlen: Unter dem Reichskanzler Müller bezeich⸗ nete der Arbeitsminiſter Wiſſell dieſe For⸗ derungen als undurchführbar. Vor den Wahlen: Unter dem Parteivorſitzenden Müller for⸗ derte die Sozialdemokratie die Gewäh⸗ rung der Kriſenunterſtützung an alle Be⸗ rufe und für die geſamte Dauer der Ar⸗ beitsloſigkeit. Na ch den Wahlen: Unter dem Reichskanzler Müller ſtimmte die Sozialdemokratie am 10. Juli 1928 gegen einen gleichlautenden kommuniſti⸗ ſchen Antrag und im Februar 1929, als die Zentrumsvertreter bereit waren an⸗ zunehmen, ſtimmte die gleiche Sozial⸗ demokratie ihren eigenen Antrag in na⸗ mentlicher Abſtimmung nieder. Mee Ne daa Schiff erulodiert iſt, Sozialdemokralie hallenk- Hictung und Wahrheil im Wahllaupft An ge b li ch: Die Sozialdemokratie hat die arbeiter⸗ feindlichen Angriffe auf die Krankenver⸗ ſicherung gebrandmarkt. In Wirklichkeit: Der Entwurf war von Miniſter Wiſſell vorgelegt. Der ſozialiſtiſche Hauptverband der Krankenkaſſen verlangte ſogar noch einſchneidendere Maßnahmen. Jetzt, nach⸗ dem die Regierung Brüning die Forde⸗ rungen durchführt, ſollen dieſe plötzlich unſozial ſein. An ge b i ch: Die Sozialdemokratie hat Steuern vor⸗ geſchlagen, die auch den Beſitz entſprechend ſeiner Tragfähigkeit heranziehen. In Wir klichkeif: Die Sozialdemokratie redet nicht davon, daß unter dem Kabinett Müller drei Zollerhöhungen durchgeführt, daß im De⸗ zember 1929 220 Millionen Tabakzoller⸗ höhungen beſchloſſen wurden und daß der ſozialdemokratiſche Finanzminiſter Hilfer⸗ ding Senkung der Vermögensſteuer, Sen⸗ kung der Geſellſchafts⸗ und Wertpapier⸗ ſteuer, Senkung der Börſenumſatzſteuer 100 Abbau der Induſtriebelaſtung vor⸗ hlug. An ge b li ch: Die Sozialdemokratie hat eine Begren⸗ zung der Penſionen der Großpenſionäre beantragt, die den Neichshaushalt ſtark belaſten. In Wirklichkeit: Die durch die Sozialdemokratie erzwun⸗ gene Auflöſung des Reichstages hat die Beratung des auch vom Zentrum ange⸗ nommenen Antrages auf Neuordnung der Penſtonsgeſetzgebung verhindert. Haben die ſozialiſtiſchen Großpenſionäre Müller, Severing, Wiſſell auf ihre eigene Penſion verzichtet? An g e b en Die Sozialdemokratie hat an die Stelle der Diktaturgelüſte einer volksfeindlichen Rechtsregierung die Volksbefragung ge⸗ ſetzt. In Wirklichkeit: Die Sozialdemokratie hat Arm in Arm mit den Diktaturſchwärmern Hugenberg, Hitler und Thälmann die Reichstagsauf⸗ löſung herbeigeführt und durch ihr Ver⸗ halten nur den extremen Gruppen gedient und damit die Demokratie gefährdet. Keine Slimme den Sozialdemokraten! 19 5 115. r I Halbzeit, daun würde das Reſulkat nicht 712 für 1 2 ν Die Ueberwindung der Darum geht in erſter Linie der Kampf. Wir fragen in Sorge, wird es der Regierung gelingen in klarer, ſicherer Führung das Volk aus der Unruhe und der Gefährdung der heutigen Wirtſchaftskriſis wieder aufwärts zu führen, zu ruhiger, zuverläſſiger Werte ſchaffender Arbeit. Die Not der Wirtſchaft war ſeit den Jahren der Inflation noch nie ſo groß wie heute! Das Geſpenſt der Arbeitsloſigkeit wächſt von Monat zu Monat. Jedem droht es. Viele arbeitswillige Menſchen ſind Monate, Jahre von der Arbeit ferngehalten, ganze Dörfer, in denen alle Männer arbeitslos zu Hauſe ſind. Not, Ent⸗ behrung, Verbitterung vergiftet dieſe Menſchen. Jeder 6. Deutſche wird heute von der öffentlichen Fürſorge unterſtützt. Im Juni 1930 ſuchten durch die Arbeitsämter 2 960 000 Perſonen Arbeit gegenüber 1 383 000 im Juni 1929. Soll dieſer Arbeitsloſig⸗ keit als„Schickſal“ hier genommen werden, oder kann ſie über⸗ wunden werden! De Ver luſtliſten des Unternehmertums Zuſammenbrüche, Konkurſe, Zahlungsſchwierigkeiten, Vergleiche—, altangeſehene Unternehmungen können ſich nicht halten. 15 000 Konkurſe allein am Jahre 1929, wie viel Betriebe ſtehen noch vor der Frage, ob ſie ſtillgelegt werden? Die Opfer der Rationaliſietung Um im Welt⸗Konkurrenzkampf beſtehen zu können, mußte ſich die deutſche Wirtſchaft rationaliſieren. Maſchinen nehmen den Men⸗ ſchen die Arbeit ab. g Im deutſchen Bergbau förderten 1925 570 000 Menſchen 133 Mil⸗ lionen Tonnen, 1928 556 000 Menſchen 151 Millionen Tonnen. In einer Großbank erledigten 1914 334 Beamte 9080 Konten, 1927 284 Beamte 18 900 Konten. Die guten Folgen blieben aus: nämlich die Verbilligung der Waren, der Preisabbau. Die Hemmung der Kartelle Alle Preiſe, die nicht durch den Zwang der Kartelle hochgehalten waren, fielen. Hätte ſich die Preisermäßigung bis zum Konſumen⸗ ten in allen Gütern ausgewirkt, dann wäre die Kaufkraft größer, mehr Waren könnten abgenommen werden, und dadurch mehr Arbeiter— Angeſtellte im Produktionsprozeß aufgenommen werden. Die Nol der dann— die Epanne ſoiſchen Erzenger⸗ und Verbraucherpreis Es iſt ein nationales Unglück, wenn der Bauernſtand verelendet. Nach dem Kriege und nach der Inflation ſtiegen alle Preiſe— die Preiſe, die der Bauer für ſeine Maſchinen, die Löhne, die er für die Hilfskräfte zahlen mußte, dagegen ſanken die Preiſe für Nog⸗ gen, Weizen, Schweine zeitweiſe unter den Friedenspreis. Drückende Not der Landwirtſchaft. Der entſchloſſenen Führung der Zentrumspartei iſt zu danken, daß es heute ſchon beſſer wurde. Ein wirtſchaftliches Unding iſt, daß die landwirtſchaftlichen Pro⸗ dukte auf dem Weg vom Bauern bis zum Konſumenten in der Stadt beinahe doppelt ſo teuer werden. Klar ſind i die Jen der Wixriſchaftsnot der Zeit Die Not dieſer Tage wird nicht überwunden durch die Diktatur phantaſtiſcher Heißſporne, nicht durch den Klaſſenkampf verbitter⸗ ter Revolutionäre, ſondern durch klares, ruhiges, entſchloſſenes Handeln, durch zielbewußte Führung einer ſtarken Regierung, die über den Intereſſentengruppen ſteht. Am 14. September fällt die Entſcheidung. Ob es in Deutſchland einen Ausweg aus der Wirtſchaftsnot geben ſoll— die Zentrums⸗ partei verſagt ſich allen gefährlichen Experimenten. Slärkſt Du ſie, dann ſörderſt Du den ſicheren, ruhigen, wiriſchafllichen ieg des deniſchen V. Eo ſehen ſie aus Theorie und Praxis Die Nationalſozialiſten kämpfen in ihren Verſammlungen gegen Korruption und für Sauberkeit im politiſchen Le⸗ ben. In Koburg, wo ſtie die Herrſchaft ausüben, haben ſie ſich von der dortigen (inzwiſchen eingegangenen) deutſchnationa⸗ len Zeitung, der„Koburger Landeszei⸗ tung für vaterländiſche und deutſchnatio⸗ nale Belange“(Nr. 5 vom 26. September 1929) anläßlich einer dortigen Stadtrats⸗ wahl folgendes ſagen laſſen müſſen: „Obwohl ſich die natienalſozialiſtiſchen Stadträte feierlich verpflichteten, keine wirtſchaftlichen Vorteile von der Stadt anzunehmen, hat Stabtrat Sch we⸗ de ſich in das Beamtenverhältuis über⸗ führen laſſen, hat Stadtrat Faber die Führung eines Prozeſſes für die Stadt nach der Wahl angenommen, hat Stadtrat Bernhard trotz vertraulicher Kennt⸗ nis der Abſicht der Stadt, ein Grundſtück zu erwerben ler war an ber Beſchlußſaſ⸗ ſung ſelbſt beteiligt), dieſes Grundſtück, nachdem der Käufer den Preis der Stadt gegenüber herabgeſetzt hatte, für ſich ſelbſt gekauft, hat Stadtrat Streng einen Lie⸗ ferungsauftrag von der Stadt angenom⸗ men.“ Die genannten Stadträte ſührlen dar⸗ aufhin Klage gegen den verantwortlichen Redakteur Dr. Lotz, die jetzt vor dem Einzelrichter ausgetragen wurde. Das Urteil lautete auf Freiſpruch für Dr. Lotz mit der Begründung, daß der Wahrheitsbeweis in al⸗ 0 len Fällen erbracht ſei. So verraten ſie ſich Staatsrat Marſchler, der Fricks Regierung in Thüringen als Be⸗ amter tätig ſein kann, erklärte in Leip⸗ f Juden und zig am 19. März 1030: „Die Bürgerlichen werden von den Na⸗ zis nur als eine verächtliche Bande von Geſchäftemachern behandelt, die ſich nicht einzubilden brauchten, daß der Ha⸗ kenkreuzmohr gehe, wenn er ſeine Schul⸗ digkeit getan hat. Friß Vogel oder ſtirb, ka iſt, das Nazirezept gegen die Bürger⸗ en. E geht es zu Der frühere nationalſoztaliſtiſche Abge- ordnete Dr. Arthur Dinter, der ja die Verhältniſſe kennen muß, gibt in Heft 16 ſeiner Zeitſchrtift„Das Geiſtchriſtentum“ im Jahre 1929 eine bezeichnende Schilde⸗ rung von den Zuſtänden bei den Natio⸗ nalſozialiſten: „Die Schuldenwirtſchaft, von der Parteileitung angeſangen, bis zn den letzt f liben.“ Und Jung, ein anderer führender National- Soglaliſt:„Der Staat der Deutſchen darf kein Juden⸗ ſtaat ſein, darf aber ebenſowenig unter römiſchem Ein⸗ ink Weltkrieg— eine Kompagnie hätten ten Ortsgruppen hinunter, die damit zwangsläufig verbundenen Unlauter⸗ keiten, Unterſchlagungen und Betrügereien haben, wie aus den an mich gelangenden Berichten hervorgeht, einen Höhepunkt erreicht, der längſt zu einer Kataſtrophe wenn die Partei nicht über ergiebige au⸗ ßerparteiliche Geldquellen verfügte.“ unter 2 n n nationaleſozialiſtiſcher hätte führen müſſen, Ef L A Na Nac Schiff explodiert Bien g 6 10* 8 F. VV n Kein Katholik wählt Hugenbergl Sill, Na gsbeed: Gels obo Cre A 2 Mo lui ole lis au N 5 L. Hell, Non gilluull, — 1 In den Programmforderungen wird unterſchieden 2 zwiſchen Staatsbürgern und Nichtſtaatsbürgern[Frem⸗ den, Gäſten). Die Staatsbürgerrechte erwirbt nur der Volksgenoſſe, der den national⸗ſozialiſtiſchen Anforde⸗ rungen eutſpricht, und der„ſeine Erziehungsanſtalt, 8 ſeine Garniſon verlaſſen oder di Arbeitspflicht als 20—22jähriger Meuſch mit ehrenhafter e dem Staate zu leiſtende Führung beendigt hat“.. Nach den programmatiſchen Schriften der National⸗ Sozialiſten können Staatsbürger nicht ſeſn 1. die In den, 2, das„Raſſegeſindel“, aus dem nach Anſchauung zwei Drittel der Großſtadtbevölkerung beſteht, g. die Katholiken, die an der Kirche feſthalten. Der National⸗Sozialiſt Feder ſagt über ſie:„Leute, die ſich bewußt zerſtörend gegen befolgen, gehören nicht zur deutſchen Schickſalsgemein⸗ ſchaft, können alſo auch nicht Staatsbürgerrechte aus⸗ fluß ſtehen, es muß ein echter rechter Volksſtaat ſein nicht der römiſch⸗jüdiſche Herrſchafts⸗, ſondern der ger⸗ maniſche Führergebanke ſoll im deutſchen Volke 01 5 gebend ſein.“ Nur Staatsbürger haben das Recht, die Führung und 8 Geſetze des Staates zu beſtimmen. Nur ſie dür 5 2 liche Aemter bekleiden. a 5 1 5 hälters wür . Und hier die Herrgottsgabe verwalt Zeitweilig in den N. 5 reten“ Gollloſes Chriſtenlum das deutſche Volk, gegen den Staat wenden, ihre pol i⸗* tiſchen Befehle vom Auslaud empfan gend „Neues Leben“ 4(zitiert „Schleſiſchen Vol E * Ess ſind ſie unter ſich Dinter ſchreibt über Hitler: Hitler, durch und durch dem politiſchen Materig⸗ lismus und Egoismus huldigender, rell. gionsloſer Machiavelliſt, hat ſchon ſo oſt die Un wahrheit geſagt, hat ſchon e oft ſein Wort nicht gehalten... Er bul⸗ det Parteigenoſſen, die nachweislich fal ſches Ehrenwort gegeben, und eben⸗ ſo ſolche, die nachweislich ihr Ehrenwor gebrochen haben, nach wie vor in führen. 8 der Stellung.“(„Geiſt⸗Chriſtentum“, Heſt 17, Jahrgang 1929.) Hitler ſchreibt über Eſſer:„Ic ö weiß, daß Eſſer ein Lump iſt. Aber ſtellen Sie mir einen andern her.“(„Münchener Poſt“ vom 10. 5. 25.) Straſſer ſchreibt gegen Herr von Gräfe⸗Goldebee im„Nationa⸗ len Sozialiſt“: bellt!— Doch beleidigen wir dieſes edle Tier nicht, denn es iſt ja nicht von ihm, ſondern von dem größten Verleumder dit Rede, dem„ehrenwerten“ Herrn v. Gräſe⸗ „Der getroffene Hund Goldebee. Gleich einem Schwein, das ſich in dem Moraſt der Kloake wälzte und! dann den Dreck überall hinträgt, das Sau⸗ bere ſchmutzig und das Helle blind macht, bewegt er ſich. Das zeugt von der al⸗ grundttefen, fürſorgeriſchen Niedrigkeit, Fee Gemeinheit und eines Zu⸗ ſchen Herrn von Gräfe.“ Eo denkt Muſſolini Muſſolini ſchrieb über die„prole⸗ tarxiſche“ Zuſammenſetzung dieſer„Arbei⸗ terpartei“: „Es genügt, ſich die Namen der Führe der Nationalſozialiſten anzuſehen, lautet Würdenträger aus der wilhelminiſchen Zeit.... s ſind Vertreter der Militär⸗ kaſte, die Generationen hindurch Dentſch⸗ 9* n 9 r Aholilen ſollen geächtet werden Hillerlieder In der Gedichtſammlung Hitlerlieder, Berlin-Schöneberg 1928 befindet ſich fol⸗ gendes Lied: „Unſer täglich Brot gib uns heute So nützt kein Weihrauch, hilft kein Beten, Vergeßt ihr, denen, die da amten und ſchalten . zu treten.“ Die natlonalſozialiſtiſche Zeitſchrift in der zeitung“ vom 15. No- vember 1929): „Wenn Herkules oder Siegfried— etwa führen müſſen— ſie hätten es gekonnt. Aber Jeſus Chriſtus? Nach den Grund⸗ ſätzen der Bergpredigt? Ich wage jetzt zu ſagen, daß die Ehriſtenlehre gottlos iſt.“ Verantwortl.: F. Bachmann, Ffm., Liebfrauenb. 37 Druck: Carolus Druckerei, Frankfurt am Main igen Sinnesart des völkl⸗ “Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete ſich geſtern Nachmittag auf der Straße an der Kurve beim Gaſthaus zum Pflug in Käfer⸗ tal. Es handelt ſich hier um Herrn und Frau Berger, wohnhaft Hügelſtraße hier, die mit ihrem Motorrad einen Zuſammenſtoß hatten. Die Mann- heimer N. B. L. ſchreibt hierüber folgendes:„Auto und Motorrad zuſammengeſtoßen. Geſtern nach- mittag fuhr ein aus Richtung Mannheim kommen⸗ des Auto Ecke Mannheimer- und Obere Riedſtraße am Gaſthaus Pflug und Rathaus Käfertal gegen ein aus Richtung Unterdorf kommendes Motorrad. Das Auto kam mit den Vorderrädern auf das Motorrad zu ſtehen. Der Motorradfahrer ſowohl wie ſeine auf dem Soziusſitz mitfahrende Frau wurden herabgeſchleudert. Die Frau erlitt eine klaffende Wunde am Knie, auch der Mann trug Verletzungen davon.“ „Graf Zeppelin“ das Rieſenluftſchiff, das überall, wo es hinkommt, Staunen und Auf- regung hervorruft, überflog heute Nacht zwiſchen % u. 2 Uhr die Bergſtraße. Das Summen und Brummen war hier deutlich hörbar und weckte manchen Schläfer auf. Das beleuchtete Luftſchiff gab in dunkler Nacht einen impoſanten Anblick ab. * Aus dem Geſchäftsleben. Wie aus dem heutigen Inſeratenteil zu erſehen iſt, eröffnet Herr Bäckermeiſter Hans Haas in ſeinem Hauſe Ecke Rathaus- und Bismarckſtraße, eine Bäcker⸗ und Conditorei. Infolge langjähriger praktiſcher Erfahrungen und neuzeitlicher Einrichtung wird zu— friedenſtellende Bedienung garantiert. Das ſeit— herige Geſchäft in der Waſſerſtraße wird nach wie vor weiter betrieben. Sport u. Spiel Reſultate vom Sportfeſt der Turngenoſſeuſchaft. Dreikampf, Sportler: 1. Konrad Keck, Schau- ernheim, 2. Georg Lang, Viernheim, 3. Auguſt Helfrich, Viernheim. Dreikampf, Jugend: 1. Artur Dübon, Lud⸗ wigshafen, 2. Jak. Ringhof, Viernheim, 3. Herbert Nett, Lützelſachſen. Dreikampf, Sportlerinnen: 1. Frieda Kempf, Viernheim, 2. Gretel Beckenbach, Viernheim, 3. Berta Georgi, Viernheim. 100⸗Meter⸗Lauf Sportler: 1. Michel Alter, Viernheim 11,2 Sekunden, 2. Konrad Keck, Schau— ernheim 11,2 Sek., 3. Hans Buſalt, Viernheim 11,9 Sekunden. 200⸗Meter⸗Lauf, Sportler: 1. Michel Alter, Viernheim 25 Sek., 2. Jakob Ringhof, Viernheim 25,1 Sek., 3. Aug. Helfrich, Viernheim 25,3 Sek. 1500⸗Meter⸗Lauf, Sportler: 1. Gg. Lang, Viernheim 4.57,2 Min., 2. Emil Pfennig, Viern- heim 4.59,4 Min., 3. Franz Höfer, Hohenſachſen 5.05 Minuten. f Hochſprung, Sportler: 1. Otto Müller, Viern⸗ heim 1.60 m, 2. Artur Dübon, Ludwigshafen 1.55 m, 2. Matthias Ringhof, Viernheim 1.55 m, 2. Konrad Keck, Schauernheim 1.55 m, 3. Artur Schepp, Neckarau 1.50 m. Weitſprung, Sportler: 1. Konrad Keck, Schau- ernheim 6.38 m, 2. Auguſt Helfrich, Viernheim 5.85 m, 3. Jak. Ringhof, V'heim 5.60 m. Diskuswerfen, Sportler: 1. Matthias Ring⸗ hof, Viernheim 33,82 m, 2. Artur Dübon, Lud- wigshafen 32,35 m, 3. Karl Trapp, Viernheim 29,90 m. Stabhochſprung, Sportler: Schauernheim 3,32 m, 1. Viernheim 3,32 m. 44100⸗Meter⸗Staffel, Sportler: 1. Turn- genoſſenſchaft Viernheim 49,6 Sek., 2. Großſachſen⸗ Hohenſachſen 51,6 Sek. 100⸗Meter⸗Lauf, Jugend: 1. Jakob Ringhof, Viernheim 11,4 Sek., 2. Artur Dübon, Ludwigs⸗ hafen 12,4 Sek., 3. Ludwig Ehret, Ludwigshafen 12,5 Sek. 1500-Meter⸗Lauf, Jugend: ger, Weinheim 4.56,3 Min., Neckarau 5.08 Min. Speerwerfen, Jugend: 1. Artur Schepp, Neckarau 40,7 m, 2. Jak. Ringhof, Viernheim 38 m, 3. Ludwig Ehret, Ludwigshafen 36,70 m. Kugelſtoßen, Jugend: 1. A. Dübon, Ludwigs⸗ hafen 12,10 m, 2. J. Ringhof, Viernheim 11,20 m, 2. L. Ehret, Ludwigshafen 10,70 m. 4) 4100⸗Meter- Staffel, Jugend: 1. Turn⸗ genoſſenſchaft Viernheim 51,2 Sek., 2. Ludwigs⸗ hafen⸗Neckarau 51,4 Sek. Fußball: Weinheim— Heppenheim 4:0, Piern⸗ heim—Aſchbach 3:1, Oberflockenbach— Heddesheim 3:0, Viernheim— Weinheim 1:1. Durch Verzicht von Weinheim erhält ſomit Viernheim die Feſt⸗ meiſterſchaft. B. 1. Konrad Keck, Matthias Ringhof, 1. Adam Sprin⸗ 2. Artur Schepp, DJK. Sport. Viernheim— Waldhof 2: 7. Halbzeit 2:1. Der Heſſenmeiſter legt mit ſeinem Titel keine großen Ehren ein. Die vorſtehende Niederlage kann nicht mit der ſehr großen Hitze entſchuldigt werden, denn ſie beſtand ja für beide Teile. Es ſei zuge⸗ geben, daß Waldhof z. Zt. eine der beſten Mann- ſchaften iſt. Es muß aber anch zugegeben werden, daß der Kampfgeiſt der Viernheimer Mannſchaft eine abſteigende Linie aufweiſt. Hätte V. das Spiel Halbzeit, dann würde das Reſultat nicht 7: 2 für W. lauten. In der Pauſe lautete das Reſultat 2:1 für V. Es war dies das Ergebnis einer leichten Ueberlegenheit Viernheims. Nach Wiederanſpiel das genaue Gegenteil. Mit Schreien und andauerndem Kritiſieren kann ja auch kein Spiel gewonnen werden. Einzelne Spieler mögen ſich merken, daß nicht jeder eingeleitete An- griff zu einem Tor führen kann. Warum beſucht die 1. Mannſchaft nicht vollzählig das Training und beſpricht dort die im Spiele gemacht werden— den Fehler! Denn dadurch kann Abhilfe geſchaffen werden, nicht durch das häßliche Schreien auf dem Spielfeld. In dieſer Hinſicht hat V. in Waldhof den ſchlechteſten Eindruck hinterlaſſen. Es darf dem einzelnen Spieler, wenn er vieleicht einmal ſchlecht gelaunt iſt, auch nicht„egal“ ſein, ob ge— wonnen oder verloren wird. Der einzelne Spieler hat ſeinem Verein und dem Zuſchauer gegenüber die Pflicht, in jedem Spiele ſeine ganze Kraft ein- zuſetzen. Mögen die einzelnen Spieler fich dieſer Tatſache wieder etwas bewußt werden. Die Ver— bandsſpiele ſtehen bevor und da muß mit einem neuen Geiſte angetreten werden. Die Mannſchaft kann noch viel mehr erreichen, als ſie erreicht hat, denn ſie hat das Zeug dazu. E. Waldſportplatz. Die Verbandsſpiele im Kreis Unter ⸗ baden beginnen. Nächſten Sonntag geht es wieder los. Gott ſei Dank, ſagt jeder Sportler, jetzt kann man we— nigſtens wieder intereſſante Spiele ſehen. In dieſem Jahre werden die Spiele noch intereſſanter ſein, nachdem vier neue Vereine teilnehmen: Edingen, Neckarhauſen, Turnverein 46 Mannheim und der A⸗Meiſter Altrip. Die Spiele werden alſo härter werden und von jedem Spieler mehr Nervenkraft erfordern. Wer die beſten Nerven hat und am längſten aushalten kann, wird Siege erringen! Das ſollten ſich alle Spieler von Beginn an merken, das heißt alſo: den härteſten und ſchärſſten Kampf mit eiſerner Ruhe durchzuhalten! Dazu paart ſich ein unbeugſamer Siegeswille, ein kämpfeu in allen Lagen, eine Uneigennützigkeit und Ausdauer! Vom erſten Verbandsſpieltag ab, alſo vom nächſten Sonntag ab, wo Neckarhauſen auf dem Waldſportplatz ſeine Karte abgibt, muß es in jeder Mannſchaft heißen: wir müſſen gewinnen! Aber ſo gewinnen, daß nicht allein jeder Spieler, ſondern auch jeder Zuſchauer damit befriedigt iſt! Noch denken wir an den gro— ßen Anhang, den die„Grünen“ im letzten Spiel— jahr hatten, der ihnen auch in dieſem Jahr wieder erwieſen werden wird. Spieler, nehmt Rückſicht auf unſere ſportbegeiſterte Anhänger, denn ſie geben euch ſtets die Kraft zu eueren Siegen! Die tauſend und mehr Sportanhänger wollen von euch Leiſt— ungen ſehen, einen Willen zum Kampf und Sieg! Uneinigkeit in der Mannſchaft ſtärkt den Gegner! Schneller noch als bisher muß der Ball wandern, ein flüſſiges Spiel wird verlangt und wer den Ball zu lang hält, iſt nicht gern geſehen! Dann dürfen wir auch von den Sportanhängern und Zuſchauern verlangen: außerhalb des Spielfeldes ebenfalls ſtarke Nerven zu behalten und jegliche Zurufe an Spieler und Schiedsrichter beleidigender Art zu unterlaſſen! Die Leiſtung im Spielfeld wird da— durch nicht geſteigert! Spieler und Zuſchauer müſſen das gemeinſame Intereſſe haben: im ſchwerſten Kampf um Punkte alles zu vermeiden, was das Anſehen des Vereins und des Sportes ſchädigen könnte. In dieſer Erwartung mögen die Verbands ſpiele beginnen, mit dem Wunſche an alle Sport- anhänger, den Mannſchaften und ihren Spielen wiederum durch zahlreichen Beſuch und Begleitung ihr Intereſſe zu bezeugen. Wochenplan der Spogg. Mittwoch Abend Training unt. Mannſch. /9 Uhr Spielausſchuß im Lokal. Donnerstag Abend Training der 1. Mannſch. Freitag Abend Tr. der Jugend und Schüler, an— ſchließend Jugend-Verſammlung in Vereinshaus. 9 Uhr Spieler-Verſammlung im Lokal. Wir bitten alle Spieler, in Anbetracht der einſetzen— den Verbandsſpiele, dringend um Erſcheinen. Tagesordnung: 1. Verbandsſpiele, 2. Unfall- Verſicherung. Ferner ſind am Freitag die rück- ſtändigen Paßbilder der Spieler der oberen Mannſchaften abzuliefern. Vorſchau. Sonntag, den 7. September: 1. Ver- bandsſpiel gegen F. C. Viktoria Neckarhauſen. JJCCCCCCC0Cł Steuerterminkalender für den Monat September 1930. 1.—15.: Abgabe der Steuererklärungen für die Einkommen-, Körperſchafts- und Umſatz⸗ ſteuer für die Herbſtveranlagung 1930. (Wirtſchaftsjahr 1929/30.) Lohnſteuer für die Zeit vom 16.— 31. Auguſt, ſowie Abgabe der Beſcheinigung über die Geſamtſumme der im Monat Auguſt einbehaltenen Lohnſteuerbeträge. (Keine Schonfriſt.) Lohnſteuer für die Zeit vom 1.— 15. September, ſofern der Steuerabzug den Betrag von 200 Mk. überſteigt.(Keine Schonfriſt.) SD eee eee Uereins-⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik finden nur kurz gehaltene Vereinsnachrichten Aufnahme. Kr. u. Sdt.⸗Verein„Teutonia“ Schützenabteilung. Heute Abend halb 9 Uhr Uebungsſtunde der Jungſchützen. Anſchließend Beſprechung zwecks Treffen der K. K. S.⸗Jugend. Der Vorſtand. Club der Gemütlichen 1915. Mittwoch, den 3. ds. Mts., abends halb 9 Uhr Verſammlung. Alles was ſich an der angeſetzten Omnibusfahrt beteiligt, wird gebeten, reſtlos zu erſcheinen. Der Borſtand. Club der Geflügelzüchter 1926. Mittwoch, den 3. Sept., abends 8 Uhr im„Fürſt Alexander“ Mitgliederverſammlung. Wegen der Ausſtellung am Sonntag iſt es Pflicht aller, zu erſcheinen. Der Vorſtand. Reiſevereinigung der Brieftaubenzüchter. Mitt⸗ woch, den 3. September, Mitgliederverſammlung im Lokal zum Saftladen. Es iſt von Intereſſe aller reiſenden Züchter, zu erſcheinen, da darüber beraten werden ſoll, ob Flug Neumarkt(220 km) gemacht werden ſoll oder nicht. Vollzäh— liges Erſcheinen erbittet Der Vorſtand. Chriſtl. Gewerkſchaftskartell. Donnerstag, den 4. Sept., abends 8 Uhr im Gaſthaus zum Löwen dringende und wichtige allgemeine Mit— gltederverſammlung. Hierzu bitten wir, daß ſämtliche Berufsgruppen, wegen der Wichtigkeit der Tagesfragen reſtlos zur Stelle ſind. Die Jugendgruppen und beſonders die Erwerbsloſen müſſen vertreten ſein. Die Mitglieder der Stan- desvereine ſind hierzu auch herzlichſt eingeladen. Tagesordnung und Referenten werden im Lokal bekanntgegeben. Liederbücher nicht vergeſſen. Der Kartellvorſtand. G.⸗V. Sängertreue. Donnerstag, den 4. Sept., abends 8 Uhr, Singſtunde. Dafür fällt die Sonntags⸗Singſtunde aus. Kein Sänger fehle. Der 1. Vorſitzende. Reichsbauner Schwarz⸗Rot⸗Gold. Abt. Schutzſport. Donnerstag Abend 6 Uhr Handballtraining. In Anbetracht der bevorſtehenden Spiele gegen Worms 1. und Mannheim 2. am Sonntag, den 7. 9. 30 iſt es Pflicht eines jeden Kameraden zu erſcheinen.— Freitag abend 9 Uhr Sport— lerverſammlung im„Anker“. Daſelbſt Anmel- dungen zu den leichtathletiſchen Schlußkämpfen am Sonntag vormittag auf dem Platz der Turn- genoſſenſchaft. Dieſelben ſind offen für alle Mit⸗ glieder und werden in 3 Klaſſen ausgetragen. Alles Nähere in der Verſammlung. Der Schutzſportleiter. Vorſtands⸗Sitzung am Freitag, den 5. ds. Mts. pünktlich 8 Uhr bei Kamerad Brechtel z. Anker. Ich bitte die Herren Vorſtandsmitglieder voll— zählig erſcheinen zu wollen. Der Vorſitzende. Aus Nah und Fern Darmſtadt, 2. Sept. Die beiden Dienſtmäd— chen eines hieſigen Arztes hatten am Sonntag mit ihren Liebhabern einen Spaziergang unter— nommen. Es handelt ſich um zwei Geſchwiſter. Die jüngere kehrte heim, während die andere noch einmal einen Ausgang machte. Montag früh —urde nun das ältere Mädchen— es ſtammt aus Hammelbach im Odenwald und iſt 22 Jahre alt — von ſeiner Schweſter im Bügelzimmer erhängt aufgefunden. Das Motiv des Selbſtmordes iſt noch unbekannt. Darmſtadt, 2. Sept. Forderungen der heſſiſchen Gärtner. Die Sonntag und Montag hier abgehaltene Sommertagung bes Landesverbandes Heſſen im Reichsverband des deutſchen Gartenbaues hat in einer Entſchließung an die heſſiſche Staatsregierung folgende Forde— rungen erhoben: 1. von der Reichsregierung die umgehende Durchſührung handelspolitiſcher Schutzmaßnahmen für den Gartenbau zu for— dern. Die kataſtrophale Abſatzlage für unſere einheimiſchen Erzeugniſſe herbeigeführt durch eine ſinnloſe Ueberſchwemmung mit Auslandsware, macht jede Rentabilität der Betriebe unmöglich; 2. von der Reichsregierung die umgehende Vor— lage eines Geſetzes zur Regelung der gärtneri— ſchen Rechtsverhältniſſe zu fordern; 3. den ge— ſamten heimiſchen Erwerbsgartenbau von der Gewerbeſteuer zu befreien und ihn von der Ge— bäudeſonderſteuer nach Maßgabe der für die landwirtſchaftlichen Betriebe geltenden Vor— ſchriften zu entlaſten.— Die Durchführung des vom Reichsverband des Deutſchen Gartenbaues vorgeſchlagenen Hilfsprͤgramms iſt daher für die Erhaltung des heimiſchen Gartenbaues un— erläßlich. Frankfurt, 2. Sept. Ein peinlicher Miß⸗ griff. Bei der Verfolgung der Spuren eines am Freitag verſuchten mißglückten Raubes in der Deutſchen Bank Frankfurt a. M. iſt der Po— lizei ein bedauerliches Mißgeſchick dadurch paſ— ſiert, daß ſie einen völlig Unbeteiligten aktiven griechiſchen Oberſten in ſeiner Wohnung ſiſtier⸗ ten und auf das Polizeipräſidium bringen ließ. Hier ſtellte ſich ſogleich ſeine vollkommene Un— ſchuld heraus, ſodaß er unverzüglich wieder ent⸗ laſſen werden konnte. Der Offizier, der ſeinen Urlaub in Frankfurt verbringt, nahm Veran⸗ laſſung, ſich beſonders wegen der Behandlung, die er durch die Unterbeamten erfuhr, beſchwer⸗ deführend an das griechiſche Generalkonſulat zu wenden. Wie wir von dort erfahren, iſt der Zwi⸗ ſchenfall durch eine Entſchuldigung des Polizei⸗ präſidenten erledigt worden. Ludwigshafen. 2. Sept. An den Un⸗ echten geraten. In der Nacht zum Dienstag brachte ein Unbekannter einen 20. jährigen Mann von hier beim Verlaſſen der Bedürfnisanſtalt Ecke Rheinufer-⸗Bleichſtraße durch Beinſtellen zu Fall. Der Angreifer ver⸗ ſuchte, dem zu Boden Geworfe ien das Geld abzunehmen, geriet jedoch an den Verkehrten. Der junge Mann ſetzte ſich zur Wehr und ſchlug den Räuber in die Flucht. Eine horn— gefaßte Brille und ein Stoffetzen aus der Hoſe des Angreifers blieben in der Hand des Siegers zurück. Die polizeilichen Ermittelungen ſind im Gange. Ludwigshafen, 2. Sept. Zum Bau der Rheinbrücke. Zur Frage des Baues der Rheinbrücke Ludwigshafen— Mannheim hat der Verkehrsverein Ludzpigshafen eine Eingabe an das bayeriſche Staatsminiſterium des Innern gerichtet, in der auf die Notwendigkeit des Brük— kenbaues hingevieſen und gegen irgendwelche Verzögerung dieſes Baues, vielleicht aus Rück⸗ ſicht auf die beiden anderen pfälziſch-badiſchen Rheinbrücken, Stellung genommen wird. In der Eingabe wird dabei u. a. auch darauf verwieſen— daß der von der Stadt Mannheim zugeſicherte Zuſchuß zum Bau nur bis ſpäteſtens Oktober des Jahres befriſtet iſt und wegfällt, wenn bis dahin mit dem Bau der Rheinbrücke nicht begon— nen iſt. Ludwigshafen a. Rh., 2. Sept. Auf⸗ löſung eines Kinderzuges. Zu einem unerfreulichen Zuſammenſtoß mit der Polizei kam es am geſtrigen Montag nachmittag in der Bismarckſtraße aus Anlaß der Rückkehr von Ferienkindern, die von der ſoz. Arbeiter— ⸗Jugend am Bahnhof in Mannheim abgeholt worden waren. Im Zuge wurden rote Fahnen und Wimpel mitgeführt, womit der Zug als ein politiſcher gekennzeichnet war. Da ſchul⸗ pflichtige Kinder gemäß miniſterieller Weiſung ſich an polittſchen Aufzügen nicht beteiligen dür— fen, wurde von der Polizei die Einziehung der Fahnen verlangt. Eine Anzahl von Er— wachſenen nahm jedoch eine drohende Haltung gegen die Polizeibeamten an und ging geger einen Beamten vor. Bei dem Zuſammenſtof mußte ein Beamter auch blank ziehen. De Vorfall wurde jedoch durch das raſche Eingrei fen eines höheren Polizeibeamten geſchlichter Speyer, 2. Sept. Der pfälziſche Ar⸗ beits markt. Die allgemeine wirtſchaftliche Lage zeigte weiter rückläufige Bewegung, die Klagen aus Induſtrie- und Gewerbezweigen über Auftrags- und Abſatzmangel werden immer dringlicher. Entprechend verſchlechterte ſich die Lage auf dem Arbeitsmarkt. Die Zahl der bei den Arbeitsämtern verfügbaren Arbeitſuchenden ging um 933 auf 48 209 in die Höhe, in der Ar— beitsloſenverſicherung ſtieg die Zahl der Haupt— unterſtützungsempfänger um 498, in der Kriſen— fürſorge um 471. Geringe Beſſerung zeigte die Beſchäftigungslage nur bei der Land- und Forſt⸗ wirtſchaft und beim Bekleidunsgewerbe, alle üb— rigen Arbeitsgebiete, Induſtrie und vornehmlich Bauarbeit(Lohn- und Baubhilfsarbeiter) weiſen eine beträchtliche Mehrung der Arbeitsloſigkeit auf. Unterſtützt wurden:(Berichtszeit vom 1. bis 15. Auguſt) aus der Arbeitsloſenverſicherung 20 102(in der Vorberichtszeit 19 575) männliche Perſonen, 4617(4648) weibliche Perſonen, 27780 (25021) Familienangehörige; aus der Kriſenfür— ſorge 8084(7628) männliche 1485(1470) weibliche Perſonen und 10993(10574) Familienangehörige, zuſammen 73063 68916) Perſonen. Germersheim, 2. Sept. Todgedrückt. Beim Gerüſtaufſtellen am Neubau eines Schup⸗ pens fiel dieſes plötzlich in ſich zuſammen und begrub den 45 Jahre alten verheirateten Ar— beiter Nik. Brock von Hatzenbühl unter ſich. Er konnte nur noch als Leiche geborgen wer— den. Der Verunglückte hinterläßt eine Witwe mit elf Kindern. Heſſ. Perſonalnachrichten. Ernannt wur den: Am 13. Auguſt: der Profeſſor Dr.-Ing E. Hueter zu Darmſtadt zum ordentlichen Pro— feſſor für Elektrotechnik an der Techniſchen Hoch ichule Darmſtadt, mit Wirkung vom 1. April 930 an; der Abteilungsvorſteher Prof. Dr.-Ing Wilhelm Moldenhauer zu Darmſtadt zum plan— mäßigen außerordentl. Profeſſor für analßytiſche und theoretiche Chemie an der techniſchen Hoch— ſchule zu Darmſtadt, mit Wirkung vom 1. Apri! 1930 an; am 26. Aug.: der Lehrer Johannes Lahr zu Ensheim, Kreis Oppenheim, zum Leh— rer an der Volksſchule zu Framersheim, Kreis Alzey, mit Wirkung vom 1. September 1930 an (Miniſterium für Kultus und Bildungsweſen.) Erledigt ſind im Kreis Erbach: Eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Volks⸗ ſchule zu Falken-Geſäß, Dienſtwohnung iſt vor— handen und frei; eine Lehrerſtelle für einen ev Lehrer an der Volksſchule zu Haiſterbach. Dienſt— wohnung iſt vorhanden; eine Lehrerſtelle für ei— nen katholiſchen Lehrer an der Volksſchule zu Heſſelbach, Dienſtwohnung iſt vorhanden und frei; eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule zu Höllerbach, Dienſt— wohnung iſt vorhanden und frei; eine Lehrer- ſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule zu Kimbach, Dienſtwohnung iſt vor⸗ handen, eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule zu Nieder-Kainsbach, Dienſtwohnung iſt vorhanden; eine Lehrerſtelle zür einen evangeliſchen Lehrer an der Volks⸗ ſchule zu Ober-Finkenbach, Dienſtwohnung iſt vorhanden und frei; eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule zu Pfirſchbach. Dienſtwohnung iſt vorhanden, aber nicht frei.(Evangeliſch⸗kirchliche Nachrichten.) Durch die Kirchenregierung wurde dem Pfarrer Ferdinand Eckhardt zu Wahlen die zweite evgl. Pfarrſtelle zu Bingen, Dekanat Mainz, über⸗ ragen. über die ganze Zeit ſo durchgeführt, wie in der 1. 2 33 3 C e