Central- Film- Palast. grogg Sondop-Vorstelung. Hur oute freitag. wieder 3 fümgentagor. Türü dis Jöhwer Ste deb. bahn in era Der neueste Rin- tin-tin-Wildwest:Grohfilm d. Jahres. 2 bis zum letzten Meter. Alles besucht daher heute wieder den Atemraubend und spannend Eine wagemutige Dame, die als Fliegerin sensationell und voll Abenteuer im Paradies abstürzte. Rlesengr alle Plimteunde 58 8 * 7 3. Ber schwarze Suppenkasper. übliche Lustspiel: Schlager, der in keinem Programm fehlt. Cefipa, der stets nur Erstklassiges bietet zu Sommerpreisen 50 u. 80 Pfg. Kommen, Sehen, Staunen, heißt die Parole. 6 Saad fer delübgelabebler 128 .:... ĩ˙ 6.. 7 NB. E Wir beehren rolle Aungenügelschad verbunden mit Preisschießen ergebenst anzuzeigen und laden alle Freunde der Geflügelzucht. sowie die ganze interessierende Einwohnerschaft aufs herzlichste zum Besuche ein.— Beginn der Ausstellung vormittags 9 Uhr. Der Ausstellungsleiter. Es dürfte jedem Einzelnen von großer Wichtigkeit sein, diese günstige Gelegenheit zu benutzen, um das zu sehen, was in einem Geflügelzuchtverein in Bezug auf nutzbringende Ge- flügelzucht erreicht werden kann. — ä ——— uns hiermit Sonntag, den 7. September 1930, im Saale des„Fürsten Alexander“ stattfindende Bernheim gg unsere am Sülen Apfelwein alter Apfelwein Obſt⸗ und Weinkelterei Peter Roschauer Täglich friſchen Liter 40 Pfg. Liter 50 Pfg. zum Rebſtock flord- Drogerie E. Richter auch inden hartnäckigſten Fällen, werden in einigen Tagen durch das echte unſchäd⸗ liche Teintverſchönerungs⸗ mittel, Benns“ Stärke B beſeitigt. kur. Gegen Pickel, ommer- prossen unter Garantie Reine Schäl⸗ Pr./ 2,75. Witeſſer A Stärke FETT Wenn Sie Geld sparen wollen bringen Sie Ihre Schuhreparaturen zur heuania Gchuhbeſohlauſtalt Rathausstraße 38 Bei ſauberſter Ausführung und Verwendung von nur la Kernleder empfehlen wir Sohlen u. Abſätze 11-en e 7 15 von. an von„ M. an genähte oder geklebte Sohlen 50 J mehr. Auffärben von farbigen Schuhen in jeder modernen Farbe unter Garantie für Haltbarkeit. Achten Sie auf unſere Filiale, die Ihnen volle Gewähr für eine gute, ſchnelle und a ufmerkſame Bedienung bietet. FF Tenfrumsversammluno am Sonntag, den 7. September, nachm. 1. Herr Miniſter Kirnberger, Darmſtadt; 2. Herr A. Jung, Mechaniker, Mannheim. Verhunmt und gulttarung gegen Dewlesenio8e Verhelzung! Alle Zentrumsfreunde, Männer und Frauen, ſind zu dieſer Verſammlung Der Vorſtand der Zentrumspartei. NB. Freitag abend halb 9 Uhr Vertranensleute- Sitzung in der Vorſtadt. herzlichſt eingeladen! 1/4 Uhr im „Freiſchütz“. Redner: Rathausſtraße 12. o eben er Zu beziehen durch: Wettſpiele für Sonntag, den Turnerbund. interessonte Zeitschrift ü gef ten Forwe, schien der neue Band Wi iernheim 1. Igd. 7 Sept. in Viernheim: Fheim!- Rheinau! Beginn 3 Uhr Viernheim 2.- Rheinau 2. Beginn 2 Uhr — Rheinau 1. Igd. 4 Uhr Zu dieſen Spielen laden wir Mitgl. ſowie Freunde und Gönner unſeres ſchönen Handball— ſports herzl. ein. N. B. Heute Freitag abend 9 Uhr Verſammlung Die Sportleitung. ſämtlicher Handballer im Lokal, den Buchhandel. eee göbh e Aus einem vergleich verkaufe len zu jedem annehmbaren Gehol Schlafzimmer Birke [Speisezimmer Nußbaum [Speisezimmer Eiche Zu besichtigen in Mannheim, R 3, 4 bei Miltenberger. Event. Zahlungserleichterung. Wilh. Schneck, ſreuhänder Mittelstraße 54—. d ce Mannheim Tel. 50309 Kirchweihe in Gorxheim Während der Kirchweih findet in meinem Lokal„zum Felſenheller“ Groger Tanz ſtatt. Kapelle Brocken aner, Weinheim. Es ladet freundlichſt ein Der Wirt: Peter Hhonnenten berückſichtigt beim Einkau unſere Inserenten! Visitkarten in reicher Auswahl zu billigen Preisen fertigt Hiernnelmer zeiger . Schäfer. Rathausſtraße 50 Lorſcherſtraße 8 2 Zimmer zu vermieten. Näheres im Verlag. Ernte- Zeit 20% Ilg. Stangenkäse ½ Pfd. 14 Holl. Butler Pfund 1.90 Ia Aale wein Ltr. 35 J ohne Krug Weinwein offen Liter 65 Rotwein often Liter 703 5 Prot. Ranalt Wir suchen Jertaul. Hauser jeder Art, zwecks Unter— breitung an Kaufintereſ— ſenten. Nur Angebote von Selbſteigentümern er— wünſcht an die Lermietungs- u. Verkauis- Tanttale. Frankfurt a. M., Goetheplatz 22. Vom longen Abendkleid mit allem Zierot v. vom haſhblongen Nechmittagskleid 80 Modelle davon 20 of doppelseitigem Sratis- Schnitfbogen in BEVTERS MOD E- FUHRER Band: Damenkldg. 1.90 N sand: inderkldg. J. 20. Oberall erhältlich Verlag Otto beyet Rächhilfe⸗ ſtunden fümdsprachan erteilt. Näheres in der Exped. ds. Bl. Feinſten 1 Pfd. m. Gl. 2.— 5 Pfd.„„ a Pfd. 1.90 10 Pfd.„„G a Pfd. 1.80 zu haben bei Gg. Froschauer Kühnerſtraße 8. Jedes Quantum Lelscngen kauft zum Tagespreis Nik. Gallei Blauehntſtraße. le Dlernpelmer uss es! f Einen guten Hut! Eine gute Mütze! fur wenig dei in groger Aswan erhält man bei Zeumer. Tumer, Mannneim n.5 Täglich friſche Sübrahmtatelpulter feinſte Qualität % Pfund 90 Pfennig Hart- u. Weichkäse in vielen Preislangen NMeue Marinaden Doſe von 50 Pfennig an Neue holl. Vollheringe 10 Stück 95 Pfennig 5% Rabatt Alois Walter Ohne Seife! Byreltestraße. 2 Brautpa bei mmm uganda mmnneg feat teeth Ludwig Gross * kaufen mit Vorliebe ihre Jrauringe Mannheim re F 2, 4 2 . 4 die es Leipzig Bei R föhelichste undfonk-Progtomm der Welt ond den weiteren interessonten teichillusttierten Inhalt finden Sie in der testen deotschen fonkzeitschrift Oer Deutſche Rundfunk Einzelheft 50 Pf, mongtlich RM 2.—. Eine fosfkatte on den Verſog Berlin N24 genògt vnd Sie ethoſten kostenlos ein Probehef. noch gicht wissen; Das dus- Nimm Lobalin Flüſſiges Reinigungsmittel zum Reinmachen von Böden, Treppen, Parkett und Linoleum. ohne Späne! ohne Staub! offen 1 Liter 1.— Mark. 1a Edelwachs 1 Pfd.⸗Doſe 1 Pfd.⸗Doſe nachgefüllt 1. Mk 63 Pfg. Bodenbeize in verſch. Farben, offen u. in Doſen 1 Pfd.⸗Doſe nachgefüllt 77 Pfg. Mop und Mop«⸗Politur offen u. in Flaſche/ Pfd. 50 Pfg. h Feinſchuh⸗Creme in allen Farben, in Doſen u. Tuben Jakob Winkenbach Tel. 83— Lorſcherſtraße 10. Hausstanduhren kauft man am besten da, wo sie her- gestellt werden Schwenningen, die rößte Uhrenstadt der Welt, bietet unen die Gelegenheit, direlet vom Herstellungsort zu kaufen. Wir ge- wühren ihnen: 10 Jahre schriftliche Garantie., Lieferung: Franko Haus. Jede Uhr wird jährlich einmal durch unseren Fachmann kostenlos nachge- rüft Angenehme Teilzahlung ebetzeugen Sie sich bitte selbst und verlangen Sie heute noch per Postkarte die Zusendung unsores Katalogs. Mumm amg, Schwe am Neckar(Schwarzwald 17 nnbetmer Tageblatt—. Blernheimer Nachrichten Arſcheint 111 5 mit Ausnahme ber Sonn⸗ und 1 k. 113 Haus gebracht.— Gratisbeila nntagsblätt„Sterne und Blumen“, halbjäh Der Katholikentag in Münſter Katholikentag 1931 in Nürnberg. Ein Telegramm Hindenburgs witb Münſter, 5. Sept. Münſter, die große Tagungsſtadt des Weſtens, hat alle Kraft daran geſetzt, dem deutſchen Katholikentag einen in jeder Beziehung feſtlichen Rahmen zu geben. Nach einer Generalverſammlung der katholiſchen Prieſter Deutſchlands ſprach zu den etwa 4000 münſteriſchen Kindern im Dom der Miſſiongr⸗ biſchof Buddebrok über die ſchwere Arbeit in den ausländiſchen Miſſionen, für die er Kindern begeiſtern wollte. Auch Biſchof Dr. Pog— genburg-Münſter fand herzliche Begrüßungs— worte. Ein impoſanter Umzug des Allerheilig— ſten folgte dann. In der Univerſität tagten die Künſtler und Kunſtfreunde. D Pater Anſelm Winzenhofer— Wien ſprach über„Liturgle und Kunſt im Wech⸗ ü ſel der Jahrhunderte“. Prof. D. Lill-München behandelte das Thema„Auftraggeber, Künſtler und Volk“.— Während im Theater der Stadt Münſter das„Große Welttheater“ von Calderon in Szene ging, nahmen in beiden Feſthallen die Eröffnungsverſammlungen ihren Beginn. Nach einleitenden Geſangsvorträgen der Münſterer Lehrer begrüßte der Präſident des lokalen Ko— mitees Oberregierungsrat Engels die Ver— ſammlung. Darauf entbot der Biſchof von Münſter in ſeinem und im Namen des geſam— ten deutſchen Episcopats Gruß und Willkom⸗ men. Die Generalverſammlung in Münſter ſoll gleich ihren Vorgängerinnen bekunden, daß die deutſche Katholiken bei aller Treue zu deutſchem Weſen und deutſcher Einheit zurückſtehen woll— ten hinter keiner Nation in der Bezeugung kath. Glaubens und katholiſchen Willens. Die Katho⸗ liken würden nicht auf das Recht verzichten, in den Schulen die ewige Wahrheit zu lehren. Die religiöſe und ſittliche Not der Welt zeige, daß die Religion in das Volk und in die Schulen hineingehöre. Auf dieſer Generalverſammlung ſolle die Wahrheit Königin ſein, die Liebe Ge⸗ ſetz und die Ewigkeit das Ziel. Im Namen der preußiiſechn Staatsregierung nahm Obrpräſident Gronowski das Wort. Er erinnerte daran, daß nun zum ſechſten Male auf Münſterner Erde der Katholikentag durchge— führt werde. Die Aera einer friedfertigen Zu⸗ ſammenarbeit und Vertrauens zwiſechn Kirche und Staat werde auf Grund des Konkordats eine Quelle des Segens für das ganze Polk. Der Oberbürgermeiſter von Münſter über⸗ brachte den Willkommensgruß der Stad, In ſeiner Eröffnungsrede wies Graf Neipperg Larauf hin, er fühle ſich 1500 Jahre zurückver⸗ ſetzt in die Tage des großen Heiligen Auguſti⸗ nus, in denen das große römiſche Reich in ſei⸗ nen Grundfeſten wankte. Einſt wie jetzt ſei der Menſch und ſeine Umwelt nur zu verſtehen als Geſchöpfe Gottes, die nicht an Bottes Stelle ge— ſetzt werden ſönnten. Veritas und Cevitas ſolle der Grundgedanke des Katholikentages in Mün⸗ ſter ſein. Für die Mitwirkung in Halle 2 hatten ſich die vereinigten Kirchenchöre Münſters zur Ver⸗ fügung geſtellt. Der ſtellvertretende Präſident des Lokalkomitees Graf von Halen begrüßte die ebenfalls überfüllte zweite Verſammlung in herzliichen Worten. Nachdem auch hier der Bi⸗ ſchof von Münſter, der Oberpräſident und der Oberbürgermeiſter geſprochen hatten, wurde, wie bereits gemeldet, der Abg. eBrnhard Letterhaus⸗ Köln zum zweiten Präſidenten gewühlt. Die Wahl des J. Präſidenten fiel auf Neipperg. Ju⸗ gendchöre ſchloſſen in beiden Feſthallen die ein⸗ drucksvolle Veranſtaltung. Die erſte geſchloſſene Verſammlung wtb. Münſter, 5. Sept. Den Teilnehmern des Katholikentages war heute Gelegenheit ge— boten, die zahlreichen Ausſtellungen zu beſich⸗ tigen, unter denen eine große Schau neuzeit⸗ licher religibſer Kunſt beſondere Beachtung verdient. Dann begann in der ganz in Weiß und Gold gehaltenen Stadthalle die erſte ge— ſchloſſene Generalverſammlung, in der die Fra⸗ gen des Miſſionsweſens und Auslandsdeutſch⸗ die * a dich ace f 1 einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim rnſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt — rt a. M.— ſllettun Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtell⸗ Rathausſtr. Viernheimer —— ——— Feiertage.— Bezugspreis monatl. das achtſeitige illuſtrierte ieee eee September 1 Samstag, den 6. 2 Vor Eintritt in die Tagung erſtattete Fürſt Alois von Löwenſtein der Präſident des Zentralkomitees, über die Tätigkeit des Zentralkomitees im vergangenen Jahr. Auch des um Deutſchland ſehr verdienten früheren Nuntius Pacellt ge— dachte Fürſt Löwenſtein in herzlichen Worten und verlas ein Huldigungstelegramm an den Kardinal. Einſtimmig erklärte ſich die Ver— ſammlung damit einverſtanden, den Katho— likentag 1931 in Nürnberg abzphal⸗ ten und das ausſcheidende Zentralkomitee durch Akklamation in der alten Form auf fünf Jahre wieder zu wählen. Prof. Schmidtlin hielt ſo— dann ein Referat über„Miſſionsweſen“ und anſtelle des verhinderten Prälaten Dr. Schrei— ber ſprach Pater Dr. Peter Kleinſchmidt über „Auslandsdeutſchtum“. Bericht In der gleichzeitig ſtattfindenden Prieſter— Zeitung bei Wieder (Jiernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) e eee Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., olung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annah Anzei i b tas hr, grö. kel einen T rher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes an 8 Tan — 1 eee verſammlung über Exerc c Jakobs-Mülheim(Ruhr) über die Erziehungs aufgaben des katholiſchen religiöſen Unter— richts, während die Arbeitsgemei aft der Exercitienbewegung in einer Prieſterverſamm— lung praktiſch die verſchiedenen er⸗ örterte. Fragen Reichspräſident von Hindenburg den Katholikentag in Münſter. 5. Sept. D hat auf ein ihm vom Deutſchen Ke in Münſter i. W. zugegangenes? telegramm mit nachſtehendem Telegramm antwortet: Den Teilnehmern am 69. Katholikentag in Münſter danle ich für das freundliche Meingedenken und für die Verſiche tung eifrigſter Mitarbeit bei der Ueberwindung der ſchwierigen Zeitlage. Ich erwidere Ihre Grüße herzlichſt mit dem Wunſche, gaß Ihre Tagung erfolgreich dazu beitragen möge, chriſtliche Geſinnung, Treue und Perant— wortungsgefühl für Staatswohl im deut— ſchen Volk zu ſtärken. er Reichspr o ge gez. von Hindenburg, Reichspräſident. Durch Brüning Arbeit und Brot! Arbeit für 930000 Menſchen Für 5 Millionen Darbender wieder Brot und Auskommen Der Zentrumskanzler Brüning hat: 1. Die Reichsbahn veranlaßt, 350 Millionen RM. für die Linderung der Wirtſchaftsnot und der Arbeitsloſigkeit zur Verfügung zu ſtellen. Das geſchah am 29. Juli. Dadurch iſt für rund 180 000 Menſchen Arbeit geſchaffen worden. 2. Am 1. Auguſt die„Deutſche Geſellſchaft für öffentliche Arbeiten gegründet und ſie mit einem Aktienkapital von 255 Millionen ausgeſtattet. Durch zuge⸗ — ſicherten Auslandskredit wird dieſe Geſellſchaft ihr Betriebskapital auf eine Milliarde erhöhen. zwei Jahren. Das ſchafft Arbeit für weitere 250000 Menſchen auf die Dauer von mehr als 3. Die Reichspoſt veranlaßt, 203 Millionen Reichsmark für öffentliche Arbeiten bereit— zuſtellen. Das geſchah am 27. Juli. Dadurch wird Arbeit für beſchafft. 4. Das Bauprogramm für weitere 250000 Menſchen billige Klein wohnungen aufgeſtellt. Das Reich teuert zur Finanzierung 650 Millionen bei, Preußen 5 ſoll ſich mit 350 Millionen be⸗ teiligen, ſodaß alſo für den Wohnungsbau eine volle Milliarde zur Verfügung ſteht. Das gibt abermals Arbeit für mehr als 250000 Menſchen auf die Dauer von zwei Jahren. Es werden alſo durch das Arbeitsbeſchaffungsprogramm des Zentrumskanzlers Brüning 930 000 Menſchen auf Jahre hinaus beſchäftigt. Das bedeutet gleichzeitig, daß damit auch wieder über 5 Auskommen erhalten. Millionen Darbender Brot und Das hat der Zentrumskanzler Brüning in nur fünfmonatiger Regierungs zeit fertiggebracht. Und das Kabinett Müller brauchte 21 Monate, um nicht nur nicht einem einzigen Arbeitsloſen Beſchäftigung ſchaſfen zu können, ſondern auch die Zahl der Arveitsloſen auf drei Millionen anwachſen zu laſſen. Das iſt der Unterſchied zwiſchen dem Kabinett Brü⸗ ning und dem Kabinett Müller. Davon kann nichts wegdisputiert werden. Die roten Wahl⸗ agitatoren mögen das Gegenteil beweiſen, wenn ſie es vermögen! Gelegenheit haben ſie noch bis zum 14. September. Aber es wird ihnen nicht gelingen! Darum wird auch am 14. Sept. der Wähler mit ihnen und ihrer Partei abrechnen, indem er ſich einſetzt: Für das Zenlrum! Für die Liſte 3! Der ehemalige KNaiſer als Privatkläger mendel zu 1500 Mark Geldſtrafe verurteilt enb Berlin, 5. Sept. Im großen Schwurge⸗ richtsſaal in Moabit begann heute vor dem Ein⸗ zelrichter der Prozeß, den der frühere Kaiſer gegen den Chefredakteur der Berliner„Mor— genpoſt“, Mendel, wegen des bekannten Arti⸗ kels angeſtrengt hatte, in dem dem Kaiſer finan⸗ zielle Beteiligung an den Krupp⸗Werken vorge— worfen worden war. Der Prozeß, der in der Oeffentlichkeit großes Intereſſe hervorgerufen hat, hatte zahlreiche Zuhörer herbeigelockt, ſo⸗ daß der große Saal ſtark beſetzt war. Der ver— handlungsführende Richter Amtsgerichtsrat Bues bemühte ſich die Parteien zu einem Ver⸗ gleich zu bewegen. Als jedoch die Vertreter des Klägers, die Rechtsanwälte Bloch und Dr. Ever⸗ ling, für dieſen Fall einen vorläufigen Wider⸗ ruf verlangten, lehnten die Verteidiger des Chefredakteurs Mendel, Juſtizrat Mamroth und Rechtsanwalt Dr. Fabian, dies ab. Auch ein weiterer Vermittlungsvorſchlag des Vorſitzenden, der dahin ging, daß weder der Kläger einen Widerruf verlange, noch der Beklagte von der Führung eines Wahrheitsbeweiſes ſprechen dürf— te, finden zunächſt keine Zuſtimmung bei den Parteien. Im Verlauf der Rede und Gegenrede der Anwälte kam es zu Auseinanderſetzungen zwi⸗ ſchen Juſtizrat Mamroth und Rechtsanwalt Bloch, der den Kläger„Unſer Kaiſer“ nannte was Juſtizrat Mamroth beauſtandete. Der Kläger ſei heute lediglich ein Privatmann, deſ⸗ ſen Namen im Verkehr mit den Behörden Wilhelm, Prinz von Preußen, laute. Da auch Rechtsanwalt Dr. Everling an dieſer Stelle in 2 bei Anzeigen werden nach M öglichkeit berückſichtigt.— Ft 8 ir die Aufnahme 914 11* 4 1* eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jeboch eine Gewähr nicht übernommen werden 42. e debatte eingriff, er Rubrizierung »der Vorſitzende, daß Namens durch die Staatsbehörden nicht zu rütteln ſei. Er bitte, mit den gegeb n Tatſachen rechnen zu wollen. Auf weitere ſtellungen des Vorſitzenden, der erklärte, ihm ſcheine Schlichten beſſer als Rüſten, erklärt die Vertreter des Kaiſers damit , daß der Vermittlungsvorſchlag r ſkizziert werde. Trotz eingehender Erörte— igen konnte jedoch eine endgültige Formulie— nicht zuſtande gebracht werden, ſodaß Dr. Everling bat, weitere Vergleichsverhandlungen zu unterlaſſen, da der Angeklagte durch ſeine Andern tung, daß einige ſeiner Behauptungen doch bewieſen werden könnten, nur immer wie— der den Eindruck des Artitels wiederhole. An rung beanſtandeten Das Urteil enb. Berlin, 5. Sept.(Eigene Mel⸗ dung!) Im Prozeß des ehemaligen Kaiſers gegen den verantwortlichen Nedalteur der „Berliner Morgenpoſt“, Mendel, wurde der Beklagte wegen Beleidigung zu 1500 Mark Geldſtrafe bezw. je einen Tag Haft für 10 Mark verurteilt. enb. Berlin, 5. Sept.(Eigene Meldung!) In dem Beleidigungsprozeß ehemaligen Kaiſers gegen den Chefredakteur Mendel von „Berl. Morgenpoſt“, der zu 1500 Mk. Geldſtrafe verurteilt wurde, heißt es in der Urteilsbe— gründung u. a.: Bei der Beurteilung der Gründe mußte der Punkt ausſcheiden, daß die deutſche Artillerie angeblich minderwertiger weſen ſei als die franzöſiſche. Weiterhin mußte auch die Stellung der Firma Krupp zur übrigen Rü— ſtungsinduſtrie ausgeſchieden werden. Wenn das Gericht dieſe Fragen alle hätten prüſen ſollen, ſo wäre der Rahmen für die Beweis— aufnahme viel zu weit geworden. Der Privat— kläger iſt in ſeiner Ehre ſchwer beleidigt wor— den. Der Beklagte hat dem Privatkläger in ſeinem Artikel Hochverrat und ſtaatsfeind— Des liches Verhalten vorgeworfen. Das war eine außerordentlich ſchwere Kränkung, die bewußt erfolgt iſt. Auch der Vorwurf des Mangels an ehrbarer Geſinnug iſt ſchwer beleidigend. Der angebotene Wahrheitsbeweis des Beklag— ten konnte die Behauptungen, die in dem Arti— kel aufgeſtellt waren, nicht ſtützen. Das Gericht iſt nicht zu der Ueberzeugung gekommen, daß die Politik des früheren Kaiſers in der Frage der Bewaffnung des Heeres irgendwie die In— tereſſen des Deutſchen Reiches geſchädigt haben kann. Die Höhe der Geldſtrafe war der expo— nierten Stellung des Beklagten angepaßt, der der Leiter einer Zeitung iſt, die ſich rühmt, die größte Leſerzahl in Deutſchland zu beſitzen. Der Angriff auf den Privatkläger durch die Zeitung war eine wohlüberlegte Handlung und dieſer Angriff hätte nicht ſo weit gehen dürfen, daß ſie dem früheren Kaiſer ein ehren— rührendes, ja ein gemeines Verbrechen vor— warf. Wie wir hören, wird der Beklagte gegen das Urteil Berufung einlegen. Die Preisſenkungsaktion Landesregterungen und Kaͤrtellpolitik. wtb Berlin, 5. Sept. Der Reichswirtſchafts— miniſter hat anläßlich der Uebermittlung des Gutachtens des Reichswirtſchaftsrates über die Frage der Verhütung unwirtſchaftlicher Preis— bindungen ein Schreiben an die Landesregie— rungen gerichtet, in dem er die Aufmerkſamkeit auf die Preisſtellung zweier beſonders wichtiger Wirtſchaftsgbeiete lenkt. Es handelt ſich einmal um Preisfeſtſetzungen für Mauerſteine und um Preisfeſtſetzungen für Brennſtoffe für den Hausbedarf, wie Brikeits, Koks und Steinkohle. Der Miniſter bittet in einer Nachprüfung der Preisſtellung auf dieſen Wirtſchaftsgebieten ein⸗ zutreten und feſtzuſtellen, ob die von den Ver— bänden feſtgeſetzten und bekanntgegebenen Preiſe im Verkehr häufig nicht eingehalten werden. Ge— gebenenfalls werde die Einhaltung ſolcher Preiſe, die ſich durch die wirtſchaftliche Entwick⸗ lung als überholt erwieſen, dem vom vorläufi⸗ gen Reichswirtſchaftsrat aufgeſtellten Grundſatz der Preiswahrheit widerſprechen. In ſolchen Fäl⸗ len bittet er darauf hinzuwirken, daß die wirt⸗ ſchaftlich überholte Preisſtellung berichtigt oder die Preisbindung aufgehoben wird. n 777 e e e „ ß f N e. ———— —— = S S D DD —— feffee. Mürz bos keel e Y D = = D — = D 1 Æõ 1 2 2 5 ee ä —— S = D 00 e f S Aecht Uirblich, das ist ein weitere rAnlass den unerreidit gulen Aecht Fra nd als Zus at ⁊u. zedem Behmenlcaffee oder Getreidelaſfee zu verwenden denn nun hilt Innen diese ausgiebige Naffeewüze % un caustalt noch nrehr sparen. 0 2 5 Ae dir Frack zu neuen Preisen erhalten Sie nur in den bekannten ovongefarbige* Rollam mit der Naffeenuihue Bitte, aditen Sie darauf eee e eee Da. 7 Lokale Nachrichten „ Zentrums Verſammlung. Lange Jahre merkte die Welt nicht ſo recht, daß die Völ⸗ ker der Erde ſich 4 Jahre lang in wahnſinniger Weiſe bemüht haben, koſtbare Menſchenleben und gewaltige wirtſchaftliche Werte zu vernichten. Man ließ ſich's wohl ſein, ging in Samt und Seide, baute Kinos und Vergnügungspaläſte, machte ſich frei von ſittlichen Bedenken, trieb Naktkultur, be⸗ ging millionenfach Kindermord und ließ im übrigen Gott einen guten Mann ſein, der nun einmal ſich für die ſchöne Welt überlebt hatte. G ott war für eine weite Welt tot, das chriſtliche Gewiſſen eingeſchläfert! Die Welt betete neue große und kleine Götzen an, die da heißen: Dividende, Zinſen, Sportheld, Auto, Seidenkleid, zum mindeſten aber Seidenſtrumpf und Lackſchuh. Aber dieſe gottentfremdete Welt zeigt nun bedenkliche Mängel! Das glückliche vielbeneidete Amerika, das reiche En gland beſitzen eine unabſehbare Schar von Arbeitsloſen; gewalliger Rückgang von Ein- und Ausfuhr 12 das graue ſpeuſ In Süd— Hungergeſpenſt geht um.— amerika verurſachen die ſchlechten wirtſchaft— lichen Verhältniſſe mehrere Revolutionen.„Es muß anders werden“, heißt es auch dort. Und ſo löſt ein Diktakor den andern ab, und nun iſt wohl die allgemeine Not verſchwunden? Armes, betörtes Volk!— Polen, wo die„Nationalen“ herrſchen und ſich einen Diktator geleiſtet haben, hat verhältnismäßig doppelt ſoviel Arbeilsloſe wie Deutſchland. Und das Arbeitsloſen- und Kinder- elend im ruſſiſchen Bolſchewiſtenparadies?— Auch Deutſchland iſt in den allgemeinen wirtſchaft⸗ lichen Verfall einbezogen. Aus allen Ecken und Enden grinſt die Not. Kindiſche Prahlerei, ge— wiſſenloſer Betrug am Volke iſt es, wenn nun radikale Parteien glückliche Zeiten verſprechen, wenn man ihre Männer wählt. Retten vor dem Ab- grund, einen allmählichen Aufſtieg anbah'⸗ nen können nur vernünftige Männer, die von opfer bereiten, chriſtlichem Geiſt ge- leitet werden, aber nicht politiſche Hanswurſte, die alle 3 Jahre ihre Farbe u. ihre Ueberzeugung wechſeln. Vernünftige Ueberlegung, chriſtlicher Geiſt, der Mut auch zu den unpopulären Maßnahmen, wenn ſie zum Beſten des Volkes nötig ſind, die ſind immer noch im Zentrum zu Hauſe. Brüning zeigte den Weg zum Aufſtieg. Aber Links⸗ und Rechtsparteien fielen ihm in die Arme und ver- hetzen das Volk. Damit aber die Vernunft zum Siege kommt, iſt Aufklärung nötig. Darum, Freunde des Zentrums, Männer eu. Frauen, hinein in die Zentrums verſammlung! Sprechen werden Herr Finanzminiſter Kirnberger, Darmſtadt, und Herr Mechaniker Jung aus Mann- heim. Nach der Rede Diskuſſion. * Todesfall. Im beſten Mannesalter von 48 Jahren verſchied geſtern an den Folgen eines Darmleidens unſer achtbarer Mitbürger, der Maurer Gg. Bähr in der Holzſtraße. Den tief⸗ betrübten Angehörigen, die auf ſo tragiſche Weiſe ihren Ernährer verloren haben, wendet ſich allge- meine Anteilnahme zu. Die Beerdigung iſt mor— gen Sonntag nach der Andacht. = * Gvangeliſche Gemeinde. Am Sonn- tag, den 7. September predigt im Gottesdienſt im Auftrage des Heſſ. Hauptvereins der Guſtav-Adolf— Stiftung Herr Pfarrer Hahn- Heppenheim, der Jahre lang der öſterreichiſchen Kirche gedient hat. Die Gemeindeglieder werden dies dem Guſtav-Adolf— Verein gerne danken und ſeiner Einladung zahlreich Folge leiſten, zumal ſie ihr ganzes kirchliches Leben dem Verein zu verdanken haben. * Den ärztlichen Hountagadienſt hält morgen Sonntag Herr Dr. med. Rudershauſen. Das Reichotagswahlergebnis 1924 und 1928 beingen wir in heutiger Nummer Vielen unſerer Leſer dürfte dieſe Wahlbetrachtung willkommen ſein. zum Abdruck. fangurvein. Wie aus dem Vereinsanzeiger er— ſichtlich, erhält der Senior unſerer Vereine, der 1846 gegründete Männergeſangverein, heute abend einen neuen Dirigenten, nachdem Herr Rektor Mayr nahezu 40 Jahre den Dirigentenſtab im Verein geſchwungen hat. Der neue Dirigent, Herr Ober lehrer Oskar Pfeifer, iſt ein in weiteſten Kreiſen bekannter Chormeiſter, der auch vielfach ſchon als Preisrichter tätig war. Als Dirigent eines Mann- heimer Sängerquartetts errang er im Juni anläß⸗ lich eines Quartettsſingen unter 17 Vereinen den erſten Preis und in Horchheim mit der„Einheit“ Feudenheim in der 2. Stadtklaſſe bei ſchärfſter Konkurrenz den erſten Geld- und erſten Ehreupreis. Es ſteht zu erwarten, daß die Sänger des Männ⸗ geſangvereins ſich nicht nur reſtlos um ihren neuen Dirigenten ſcharen, ſondern auch feſt und treu zu ihm ſtehen wie zu ihrem alten Chormeiſter und die alte achtungsgebietende Tradition des Vereins zu wahren wiſſen. Der heutige Abend bildet in der Vereinsgeſchichte einen denkwürdigen Markſtein. „Dirigentenwechſel im Mlännerge⸗ ſchädigung angezeigt. Der Club der Geflügelzüchter 1926 hält morgen Wahlbetrachtung zur Reichs⸗ tagswahl in Viernheim am 20. Mai 1928. Bei der Reichstagswahl am 20. Mai 1928 waren in Viernheim 6722 Perſonen wahlberechtigt. Dieſe Zahl ſetzte ſich zuſammen aus 3209 Männern und 3513 Frauen. Abgegeben wurden damals 3703 Stimmen und zwar 1966 Männer und 1737 Frauen. Es erhielten das Zentrum 1991 Stimmen, darunter 1161 Frauenſtimmen; die Sozialdemokratie 1086 Stimmen, da⸗ runter 396 Frauenſtimmen; die Kommuniſten 292 Stimmen, darunter 74 Frauenſtimmen; die Deutſche Volkspartei 87 Stimmen, da⸗ runter 29 Frauenſtimmen; die Demokraten 83 Stimmen, darunter 31 Frauenſtimmen; die Linke Kommuniſten 28 Stimmen, darunter 5 Frauenſtimmen; die Chriſtl. Bauernpartei 22 Stimmen, darunter 6 Frauenſtimmen; die Na⸗ tionalſozialiſten 14 Stimmen, darunter 2 Frauenſtimmen; die Wirtſchaftspartei 11 Stimmen, darunter 1 Frauenſtimme; die Evang. Partei 7 Stimmen, darunter 5 Frauenſtimmen; die Aufwertungspartei 3 Stimmen, da— runter 1 Frauenſtimme. Aus dieſer Aufzeichnung iſt erſichtlich, welche Stärke die einzelnen Parteien damals hatten. Ob ſich bei der Wahl am 14. September größere Verſchiebungen ergeben werden, läßt ſich mit Sicherheit nicht vorausſagen. Ebenſo läßt ſich nicht vorausſagen, ob die Bäume irgend einer Partei in den Himmel wachſen. Es war bei allen Wahlen ſchon ſo, daß die, die am lauteſten ge— ſchrien haben, die wenigſten Erfolge ernteten. Auch diesmal dürfte die Ernüchterung für manche Kreiſe nicht ausbleiben. Das Zurückblättern in der Wahl— chronik gibt hierfür den beſten Beweis. Amtliches Reichstagswahl⸗ ergebnis der Wahlen vom Mai 1928 und Dezember 1924. 1924 (7859 433) (6180 281) (4117481) (3046 493) (2698 956) (1915187) 942 759(1120752) 76875(—.—) 1366623( 999 703) 777866 901 601) 480613—.—) 264565—. 190491 498 003) 770100—.— 20 725(98 533) 5) ) ) 1928 9111438 4359 586 3 705 040 2669 549 3232875 1495 238 Sozialdemokraten Deutſchnationale Zentrum Deutſche Volkspartei Kommuniſten Deutſch-Demokraten Bayeriſche Volkspartei Linke Kommuniſten Wirtſchaftspartei Nationalſozialiſten Deutſche Bauernpartei Völkiſch⸗Nat. Block Landbund Chriſtl. Nationale Bauern Unabh. Sozialdemokraten Nationale Minderheiten Volksrechtspartei Chriſtlich⸗Soziale Sächſiſches Landvolk 70 752 92 565 480 978 ee 110466(—.— 127633(—.— Nach dem Stimmenergebnis der Mai wahl von 1928 erhielten Sozialdemokraten 155 Deutſchnationale Zentrum Deutſche Volkspartei Kommuniſten Demokraten Bayeriſche Volkspartei Wirtſchaftspartei Nationalſozialiſten Dentſche Bauernpartei Criſtl. Nat. Bauernpartei Volksrechtspartei Sächſiſches Landvolk Deutſch-Hannoveraner 5 Von 40 Millionen Reichstagswählern haben etwas über 30 Millionen abgeſtimmt. Mandate 5 28 * — e- M= tO.== 87 e de W FHubenſtreiche. Bei der hieſigen Polizei iſt ein Fenſterladen abzuholen, der auf der Straße gefunden wurde. Jedenfalls haben Buben den Laden irgendwo ausgehängt. Werden dieſe erwiſcht, ſo werden ſie wegen groben Unfugs und Sachbe— „Geflügelausſtellung am 7. Sept. Sonntag im Saale Fürſten Alexander ſeine dies⸗ jährige Junggeflügelausſtellung ab. Alle Geflügel— u. Tierfreunde ſind zur Beſichtigung herzlich einge— laden.(Siehe Inſerat). Die Ausſtellung iſt ein Wettbewerb der Mitglieder eines Geflügelzuchtver— eins, wo alle Tiere durch einen Fachmann gerichtet werden und der Züchter ſieht dann welche Tiere ſich zum Einſtelleu in die nächſtjährige Zucht am beſten eignen, denn nur durch Ausmerzen der un tauglichen Tiere kann etwas erreicht werden. Ob⸗ ſchon am hieſigen Platze in der Geflügelzucht ſich ſchon vieles gebeſſert hat, läßt dieſe noch viel zu wünſchen übrig. Darum hinein in den Ge⸗ flügelzuchtverein! Es kann wah r⸗ haſtig kein Schaden ſein! Nur da kann man ſich die nötigen Kenntniſſe durch offene gegen- werben, die zu einer rentablen Hühnerhaltung un⸗ bedingt erforderlich ſind Darum auf zur Ge⸗ flügelausſtellung in den Fürſten Alexander. f M. R. Nächtliche Maler beſudeln in uner⸗ hörter Weiſe die öffentlichen Straßen und Häuſer. Das iſt ſtrafbar Ein vernünftiger Wähler ver- achtet eine ſolche Wahlreklame. Die Geſinnung des Wählers kann man dadurch nicht beirren. Trotz aller großer Not u. Zahlungs verpflichtungen lebt der Bürger und Arbeiter heute in Freiheit. Er möchte die Sklavenketten der Herrenkaſte nicht mehr tragen. Daran ändern auch die ſchönen Worte und das große Maul nichts. Die Wahlen werden es lehren! Wahlberechtigt ſind in Viernheim bei der diesmaligen Reichstagswahl am 14. Sept. 7053 Perſonen. Im Mai 1928 waren es 6722. * Arbeitsinvaliden. keine Verſammlung. Morgen Sonntag Gotlesdienſtorduung der katholiſchen Gemeinde V'heim 13. Sountag nach Pfingſten. 7 Uhr 1. hl. Meſſe. 1/8 Ahr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 9½ Uhr Hochamt mit Predigt. ½10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. ½2 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge. 2 Uhr Andacht; darauf Verſammlung der Jünglings-Sodalität. Die Verſammlung für die 1. Abteilung der Jungfrauen-Kongregation fällt aus. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr beſt. E-A. für Kath. Winkler geb. Hofmann, Pflegetochter Maria Kraſtel, Schwiegereltern Michael Winkler, Ehefrau Cäcilia geb. Haas und beide Söhne Nik. und Adam. 3/7 Uhr beſt. E.-A. für Kath. Schloſſer geb. Knapp, Großeltern, Schwiegereltern u. Angeh. Dienstag: ¼7 Uhr 1., ¼7 Uhr 2. S.-A. für Peter Bauer 1. Mittwoch: ¼7 Uhr 1., ¼7 Uhr 2. S.-A. für Barbara Kreszenſia Neff geb. Helfert. Donnerstag: ¼7 Uhr 3. S.-A. für Kreszenſia Neff geb. Helfert. 3/7 Uhr beſt. E.⸗A. für das 1 Schulkind Johanna Herbert, beſt. von ihren Schulkam. Freitag: ¼7 Uhr 3. S.⸗A. für Peter Bauer 1. 7/07 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Matth. Heckmann, Peter Knapp u. Cäcilie Knapp geb. Euglert. a 3t½7 Uhr beſt. Amt für Peter Bauer 1., beſt. von ſeinen Schulkameraden. Samstag: ¼7 Uhr 1. S.⸗A. für Gg. Bähr 4. ¼7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Joh. Hofmann 9., Tochter Marg, geb. Klee und den in Oppau verunglückten Kaſpar Adler, Sohn des Philipp Adler 4. 3/7 Uhr beſt. Amt für Jak. Müller 7. und deſſen Bruder 7 Krieger Val. Müller. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſe. Heute wird das Schutzengelfeſt gefeiert. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die 1. und 2. Abteilung der Jung⸗ frauen-Kongregation; zugleich gem. hl. Kommunion für die Schüler des Herrn Lehrer Spengler, Frl. Sax und Regner. Beicht für dieſe Samstag 2 Uhr. Am nächſten Sonntag iſt Kollekte an der Kirchentüre für den Miſſionsverein und den Reichs— verband für die kath. Auslandsdeutſchen.. Barbara 2 2 2 Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 7. Sept. 1930. in r. Vorm. halb 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Hahn— Heppenheim. Vorm. halb 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchenbund. Donnerstag, den 11. September 1930. Abends 8 Uhr: Turnſtunde. ſaccaggagggggdggaggaqgogaagag Wegen vorgerückter Saiſon große Prelssenkuno in Gaskochern, Gasbackherden, Badewannen, und allen ſonſtigen Sommerartikeln. Valtin Winkenbach Weinheimerſtraße 53. ſeitige Ausſprache und Leſen der Fachpreſſe ete. er⸗ fagqggggggggggananmmaanaamanamaa U. T. Filmpalast! Ab Heute Das rührende Alaska-Spitzenfilmwerk allererſten Ranges! Jalu: Das Rätsel im MWeibe Das hochdramatiſche Schickſal einer jungen weißen Frau, die als Weib eines Eskimohäuptlings lebt! D er Tod unter b 5 9 N eſtendem Treibeiſe, nie gezeigte n der gal Das dramatiſchſte, das gewaltigſte, das Standart-Großfilm der Fox-Corporation. Hallo! Tom Minz iſt wieder eingetroffen! packendſte was je auf dem Meltfilmmarkt exiſtierte. nmmnnnnamnmnmnmmnnmmmnmnmnmmnnnanunargagagn Der ſenſationelle Das Präriehotel Tom Mir in ſeinem neueſten Wildweſt⸗ und Abenteuer⸗Schlager. Senſation auf Seuſation. Das iſt 1 Tom Mix der Liebling aller Völker. 5 nwohnerſchaft empfehle ia * K ũ?ͥ ę TTT...%⅛—⁵itc' Kochſalz, das tägliche Gift Wie kam es zur Gerſon⸗Diät? 155 Es iſt bald 2000 Jahre her, ſeit ein Arzt des Altertums, Aretäus aus Cappadozien, den Satz zuſſtellte, in der Speiſe ſelbſt ſeien die Heilmit⸗ el gegeben; alſo damals ſchon kannte man Diät- Kuren. Heute iſt man im allgemeinen der An— icht, daß im Rahmen der Krankenbehandlung Diät eine gleichberechtigte Stellung einnehmen muß neben der medikamentöſen und phyſikali— ſchen Therapie. Daß wir uns— übrigens in allen Volkskreiſen— falſch ernähren, dieſe Einſicht ſetzt ſich zunehmend durch: Zu wenig Obſt, zu wenig Gemüſe und zu viel Fleiſch. Die nachfolgenden Zahlen ſprechen für ſich: In Deutſchland wurden vor 100 Jahren an Fleiſch verbraucht pro Kopf und Jahr 136 Kg., im Jahre 1870 30 Kg., im Jahre 1910 40 Kg. und zur Zeit 50 2 Kg. Dabei iſt der Fleiſchkonſum in der Stadt größer als auf dem Lande und ver— hält ſich nach den von Rubner für England ange— ſtellten Unterſuchungen wie 13632. Heute ſtehen wir mitten in einer Revolution der Ernährung; die Monarchie des Fleiſches wird geſtürzt: Rohköſtler, Vegetarier, Anhänger des Mazdaznans. Auch hier wird natürlich wie— der übertrieben; jedenfalls kann ausſchließ⸗ liche Rohkoſt, alſo vegetabiliſche Ernährung in ungekochter Form, ärztlicherſeits nur ganz kurz— ſriſtig empfohlen werden. Hinzu kommt die ſalz— arme Koſt, die in Verbindung mit fleiſchloſer Ernährung, Phosphorlebertran und einem Mi— neralogengemiſch in jüngſter Zeit als Gerſon⸗ Diät viel von ſich reden macht. Hierbei muß da— rauf hingewieſen werden, daß Prof. Dr. Strauß bereits vor 27 Jahren die ſalzarme Ernährung — damals bei Nierenkranken— in die Heilkunde eingeführt hat. Was hat es mit dieſer kochſalz— armen Diät auf ſich? b II. Eine merkwürdige Rolle ſpielte es ſchon, die— ſes Chlorid des Natriums, das wir Kochſalz nennen. Eine eigenartige Rolle in der Natur und in der Kultur der Völker. Im Oſten: Brot und Salz als Friedensgabe; in Arabien geſalze— nes Brot als Gabe an den unverletzlichen Gaſt. die alten Numidier wieder lebten vollkommen ohne Kochſalz, wie wir von Salluſt wiſſen; die Estimos finden geſalzene Speiſen ekelerregend; es gibt Nomaden, die das Salz ablehnen; obwohl ſie in der Nähe von Salzwüſten und Salzſeen leben; in Tibet wieder gilt Salz als ein Genuß— mittel und nimmt etwa die Stelle unſeres Zuk⸗ lers ein; in Innerafrika findet man Neger— ſtämme, bei denen Salz ſo hoch geſchätzt iſt, daß es als Zahlmittel dient. Und in der Natur? Es iſt merkwürdig, daß jede Pflanze, wie überhaupt alle lebenden Or— ganismen. Menſchen und Tiere außer anderen Mineralien immer Kochſalz enthalten, mal mehr und mal weniger. Auffallend iſt auch, daß alle übrigen Mineralien, die in unſerer Nahrung vorkommen, wie Kalt. Schwefel, Kalium, Alu— minium, Phosphate, und wie alle die anderen Salze noch heißen mögen, nicht das Bedürfnis wecken, zuſätzlich vermehrt zu werden, ſondern nur das Kochſalz, d. h. wir ſalzen unſere Sper— jen, weil ſie uns dann beſſer ſchmecken. Daß das Salz aber eine keineswegs harmloſe Rolle ſpielt, iſt bereits im vorigen Jahrhundert entdeckt worden, als franzöſiſche Aerzte feſtſtellten daß es einen beſtimmenden Einfluß auf die Häufigkeit und die Schwere epileptiſcher Anfälle hat. Nicht etwa ſo, als ob das Salz ſchuld ſei an der Epilepſie, nein, nur ſo, daß die Zufuhr von Kochſalz auslöſend auf die Anfälle wirkt. Man gab Epileptikern Bromkali. Zwiſchen ihm und dem Chlornatrium, dem Kochſalz, iſt ewige Feindſchaft geſetzt, denn das Kalium des Brom— kali verdrängt im Körper das Natrium des Kochſalzes, während das Brom des Bromkalis ſtärker als das Chlor des Kochſalzes iſt, das von ihm beſiegt wird. Zweifellos ſpielen Natrium— Jonen auch eine gewiſſe Rolle inſofern, als ſie die Erregbarkeit des Nervenſyſtems erhöhen. Man konnte aber noch tieſer in den Kochſalz— haushalt des Körpers eindringen und hat bereits vor vielen Jahren nachweiſen können, daß der Körper unter beſtimmten krankhaften Verhält— niſſen ſich ein Salzdepot anlegt. So ſcheidet z. B. ein Nierenkranker, der täglich 10 gr Kochſalz zu ſich nimmt, nur 4 gr. täglich in Harn aus, die übrigen 6 gr. werden im Körper deponiert und führen auf Grund gewiſſer osmotiſcher Geſetze dazu, daß auch eine entſprechende Menge Waſ— ſer zurückgehalten wird. So wird ohne weiteres klar, daß durch die Zufuhr von Kochſalz in die— ſem Falle das geſamte Stoffwechſelgleichgewicht im Organismus empfindlich geſtört werden muß. Gibt man einem ſolchen Kranken dann nur noch 3 gr Kochſalz täglich, ſo ſcheidet ſeine Niere plötzlich dennoch 5 gr aus, d. h. nun wird das ſchädigende Salzdepot im Körper wieder abge— baut. Da nun zwiſchen allen Mineralien im Or⸗ ganismus enge Wechſelbeziehungen beſtehen, wird durch eine derartige Zurückhaltung von Chlor und Natrium der geſamte Mineralſtofſ— wechſel geſtört. So wird überall dort, wo im Körper Kochſalz angehäuft wird, Kalk ausge— ſchieden. Es genügt alſo in ſolchen Fällen, z. B. bei Rachitis, keineswegs einfach Kalk zuzu⸗ führen, ſondern das Problem hat eine noch viel ace Seite, nämlich die, Kochſalz abzu⸗ uen. III. Damit iſt nun die Grundlage für die jüngſt aufgeſtellte Gerſon⸗Diät gegeben: Kochſalz⸗ abbau! Ein naheliegender Irrtum muß gleich jetzt vermieden werden: Es aibt natürlich Men⸗ ſchen, die täglich 20 und mehr Gramm Kochſalz mit der Nahrung einführen und ebenſo auch wieder ausſcheiden, während andere, die es viel⸗ leicht garnicht wiſſen, einen großen Teil dieſes Kochſalzes zurückhalten und inſolge des dadurch geſtörten Gleichgewichts des Stoffwechſels dau— ernd erkranken. Gerſon geht nun ſoweit, daß er bei ſaſt allen chroniſchen Krankheiten, insbeſon— dere bei Migräne, Tuberkuloſe, Haut- und Kno⸗ chenkrankheiten, in dem Kochſalz den Schädling ſieht und durch eine kochſalzfreie Diät— Koch⸗ ſalzfrei in dem Sinne, daß den Speiſen kein Kochſalz zugeſetzt wird.— Heilung bringen will. Das Kochſalz verdrängt er durch ſein Mi— neralgemiſch, das aufgebaut iſt auf der Erkennt— nis der„biologiſchen“ Feindſchaft zwiſchen Ka— liumbomid und Natriumchlorid. Kalium wieder führt er zu in Form von Aepfeln, Kartoffeln, Gemüſe uſw., die einen vielfach höheren Gehalt an Kalium als an Natrium haben. 5 Wie kommt Gerſon aber zur Fleiſchdiät? Auch hier iſt es ein„Sich⸗gegenſeitig-Bekämpfen“ der einzelnen Stoffe, die zum Verbot des Flei— ſches führen. Eiweißreiche Nahrung nämlich wirft den Kalk aus dem Organismus hinaus. Lalk wieder iſt ein Gegenſpieler des zu be— kämpfenden Natriums. Alſo hält Eiweiß im Körper das Kochſalz zurück. Unglücklicherweiſe enthalten nun wieder die eiweißreichen tieriſchen Nahrungsmittel viel Kalk, während die Pflan— zenkoſt kalkarm iſt. Alſo muß bei ausfallender Fleiſchnahrung dem Körper wieder künſtlich Kalk zugeführt werden(im Mineralogen). Zum Kalkanbau notwendig ſind Phosphorſalze, die bei der Gerſon⸗-Diät in Form von Phosphor— lebertran dem Kranken verabreicht werden. End— lich ſind die berühmten Vitamine auch nicht ver— geſſen worden. Sie ſtellen nach Gerſon die Transportkähne dar, mit deren Hilſe die elek— triſch geladenen Mineralſplitterchen, alſo die Jo nen, im Organismus transportiert werden. IV. Ueber die Erfolge der Gerſon-Dlät wird heute in der Fachwiſſenſchaft noch geſtritten. Ob Gerſon nun talſächlich Tuberkuloſe mit ſeiner Diät heilen kann, geheilt hat oder nicht, darüber wird ein ſicheres Urteil erſt zu einem ſpäteren Zeitpunkt abgegeben werden können. Eines kann aber jetzt ſchon geſagt werden: für eine ganze Reihe von Erkrankungen oder verhinderten Heilungen iſt das Kochſalz mitverantwortlich zu machen, und im allgemeinen iſt eine entſchiedene Umſtellung unſerer Ernährungsweiſe notwendig. Wie im einzelnen jeder Kranke ſich hinſichtlich ſeiner Ernährung zu verhalten hat, darüber kann und darf nur der Arzt nach Erhebung des Krankheitsbefundes entſcheiden. Aber viel we— niger Fleiſch, weniger Kochſalz und mehr Ge— müſe werden uns allen nur nützen können. —— Hade. Miß Italias falſches Blond Wie man weiß, wird eine Italienerin an der großen diesjährigen Schönheitskonkurrenz in Rio de Janeiro teilnehmen. Ihr bürgerlicher Name iſt Maſalda Mariottino, und was ſie be— ſonders reizvoll macht, ſind ihre hellblonden Haare, die wirkungsvoll von ihrem brünetten Ton und ihten kohlſchwarzen Augen abſtechen Noch iſt der Spruch der Schönheitsrichter nicht gefallen, da hört man durch die italieniſchen Be— richte über Miß Italia eine ſonderbare Ge— ſchichte: Mafalda Mariottino iſt bei einem Strandwetibewerb in San. Remo zur Strand— königin ernannt worden, hauptſächlich auf Grund der begeiſterten Artikel, die ein dortiger braſilia— niſcher Korreſpondent namens Zueunlin veröf— ſentlicht hatte. Als dann dieſelbe Mafalda, wie. auf die Babn des man weiß nicht jnternaſionaſen Schön— a. 206— 4. Jahrgang 2. Glatt sum viernheimer Anzeiger Samstag, 6. Sept. 1930 FFFFFTTT(T'T(T'T(T!T!T''!''!'' J heitskampfes geriet, ſchrieb dieſer ſelbe Zuculin, man weiß nicht warum, einen ironiſchen Bericht, daß ihre Haare mit jeder Stufe der Ruhmeslei— ter ſonderbarer Weiſe immer heller würden. Das Reglement des Wettbewerbs ſchreibt vor daß an der preiszukrönenden Schönheit nichts gekünſtelt ſein dürfe. Deshalb verklagten die Eltern Maſaldas den Journaliſten wegen Verleumdung. Der Jour— naliſt dagegen erhebt Widerklage auf Bezahlung ſeiner Bemühungen um Unterbringung der be— ſagten Artikel in der braſilianiſchen Preſſe nd will mit Hilfe der Strandkolonie von San Remo den Wahrheitsbeweis für ſeine Behauptung von der Wandelbarkeit der Haarſarbe von Miß Italia 1930 antreten. Und Miß Italia iſt vor die genueſiſchen Ge— richte zitiert gerade an dem Tage, an dem ſie mit ihrem kontraſtreichen Blond vor den braſi— lianiſchen Richtern den Sieg davonzutragen hofft. g 5 Ein deutſcher General konnte das Grab ſeines Sohnes nicht beſuchen Der Berliner„Lokalanzeiger“ berichtet: Ge— neralmajor a. D. Graf Konrad von Moltke hatte beim franzöſiſchen Konſulat um die Ausſtellung eines Viſums angeſucht, um eine Reiſe zu dem Grabe ſeines in Nordfrankreich gefallenen Soh— nes unternehmen zu können. Das Konſulat ver— langte auf dieſes Anſuchen des deutſchen Gene— rals eine Erklärung darüber, ob er während des Krieges das 22. und das 122. preußiſche Inſan— lerieregiment kommandiert habe. Wie das Kon— ſulat in dem Schreiben an den General mitteilt, habe die franzöſiſche Regierung Inſtruktionen herausgegeben, wonach jenen Perſonen, die ſich auf der Liſte der„Kriegsbeſchuldigten“ befinden, kein Viſum erteilt werden dürfe. Unter Num— mer 63 dieſer Liſte figuriere nun ein General von Moltke, der„ſtrafbarer Handlungen“ in Longuvon und Longwy bezichtigt werde. General von Moltke verzichtete daraufhin in einer ſchriſtlichen Mitteilung an das Konſulat auf ſeine Reiſe nach Frankreich wohl ser, wie ir in dem Antwortſchreiben erwähnt, mit den zezeichneten Truppenteilen niemals in Verbin— hung geſtanden iſt. Schlangen Erzählung von Peter Rufus. Ich ſaß noch am Schreibtiſch als meine Schweſter mit meinem jüngeren Bruder Adolf von einer Feſtlichkeit heimkehrte. Sie ſchubſte den Bruder gleich nach der Begrüßung hi— naus, ließ ſich erſchöpft und zitternd wie es mir ſchien, in einen Seſſel niedergleiten und ſeufzte:„Wie gut, daß du noch ſo ſpät am arbeiten biſt. Ich habe heute Abend etwas erlebt, was ich wieder erzählen muß, ſonſt kriege ich dieſe Nacht Beſuch von Beſtien.“ Die welkſüßen, nachtfeſtlichen Duftſpuren, die von ihr herüberkamen, ſog ich ein and kam dadurch in die Laune, ſie wegen ihrer übertriebenen Sprechweiſe zu necken. Ich hoffte ſie ſo etwas zu beruhigen. „Fang du nicht auch ſo an“, unfecbrach ſie mich.„Adolf wußte auch nichts anderes“. Auf mein verdutztes Geſicht hin errötete ſie, als ſchäme ſie ſich. Sie hob ihren Zeigefinger, der noch in ihrem weißen Lederhandſchuh ſteckte, während die übrigen Finger brreits herausgeſtülpt waren und belehrte mich: „Wie leicht finden wir etwas lächerlich. was ſich als grauenhaft entſchleiert, ſobald wir es his auf die Zuſammenhänage hin verfolgen.“ Jatis bejubell den Oreanflug uon Lose und Bellonle Die Menſchenmaſſen hören vor der Lautſprecheranlage eines Pariſer Zeitungsgebäudes die Uebertragung des Empfangs der Ozeaaflieger in Newyork. Die kühnen franzöſiſchen Piloten Coſte und Bellonte, Zwiſchenlandung, bis Newyork vollfüheien, wo llen (Texas) weiterfliegen, um den dafür ausgeſetzten 25000 Dollarpreis zu gewinnen. die den erſten Oſt⸗Weſtflug ohne noch die 2000 km⸗Strecke nich Dallas Jetzt verbiß ich mir das Lachea, da ich hre Augen ſo kindlich ernſt und feucht ſah. „Du begreifſt ſofort richtig“, lobte ſie u. fuhr ert:„Adolf hat heute abend Fräulein Weiß 2etroffen. Die kann ja nur tanzen und lachen Seitdem iſt Adolf für das, was ich erleb. nicht zugänglich. Aber du... Nun, du biſt a ſo viel älter, du verſtehſt mich. Denk Dir ch bin empört über mich ſelber. Ich war aämlich auch Anfangs ſpottluſtig auf einen ilteren Herrn... Dr. Fernholz! Kennſt du ihn? Geometer oder was er iſt? Nein? Er hat ſchneeweiße Haare, was mich ja ſchog zur Achtung ſtimmen ſollte. Doch ſtell dir vor, dazu hat er ein pausbackiges rotes Geſicht und kleine Aeuglein mit Blicken ſo ſchwimmig und ſo veilchentraurig. So was kann man doch heute doch nicht mehr ernſt nehmen, beſonders wenn ſo ein Geometer nur etwas über 30 Jahre alt iſt. Und ausgerechnet dieſer Mann gab mir eine Lehre, einen Verweis. Nun, bleib ruhig“, bat ſie, obſchon ich keineswegs auffuhr. f „Ich hatte es verdient“, ſprach ſie haſtig weiter.„Außerdem tot er es ſo hilflos, ſo de⸗ mütig blickend. Er tat es nämlich, Hannes, in⸗ dem er mir etwas Grauenhaftes erzählte, ganz leiſe und für mich allein. Vorher hatte ich ihn beleidigt, jawohl. Es war ſchon ſo. Ich hatte ihn verſpöttet, daß er Auſtern nur deshalb nicht möge, weil ſie ſo ſchleimig feucht ſind Mehr noch kitzelte mich das komische Geſicht das e. dabei ſchnitt In Wirklichkeit aber.. Mir iſt ja immer zum Lachen, wenn jemand ſo grimmaſſig vom Schleimigen ſpricht. Ich meine nämlich, wenn ich es nicht ichnell komiſch finde, dann müßte mein Geſicht auch eklig werden. Dahinter: ſteckt, wie ich jetzt weiß, aber noch etwas Tieſenes.“ (Schluß folgt!) Aus Nah und Fern Bad⸗Kreuznach, 5. Sept.(15 Hoteldiebſtähle nachgewieſen.) Nicht weniger als 15 Hoteldieb— ſtählte konnten den vor einigen Tagen hier feſtge— nommen internationalen Bäderdieben Feißt u. Hemberger nachgewieſen werden. Es handelt ſich um Diebſtähle in München, Oberammergau, Garmiſch-Partenkirchen, Nürnberg, Hanau, Bad Nauheim, Wiesbaden, Bad Münſter am Stein und Bad Kreuznach, bei denen den Gaunern erhebliche Beute in die Finger fiel. Weitere Er— mittlungen ſind im Gange. Frankfurt a. M., 5. Sept.(Die Hausrat⸗ Gläubiger ſollen befriedigt werden.) Seinerzeit wurde im Vergleichsverfahren der Hausrat G. m. b. H. eine 60prozentige Befriedigung der Gläu— biger vorgeſehen. In drei Raten iſt dieſe Quote inzwiſchen bereits ausgezahlt worden. Wie wir erfahren, beabſichtigen der Landeshauptmann in Wiesbaden und der Stadtkämmerer von Frank— furt eine 100prozentige Befriedigung der Gläu— biger vorzunehmen, ſodaß alſo noch eine Rate von 40 Prozent zur Auszahlung kommen wür— de. Dieſe 40prozentige Rate macht einen Betrag von rund 200 000 Mk. aus. Ueber den Zeitpunkt der Auszahlung und über die ſonſtigen Einzel— heiten ſind Beſchlüſſe noch nicht gefaßt. Wiedner Eck, 5. Sept.(Brand eines großen Bauernhofes.) Geſtern abend kurz vor 10 Uhr entſtand in dem unter dem Namen der„Obere Itzenwald“ am Hörnle gelegenen großen Bau— ernhof Feuer, das mit raſender Schnelligkeit um ſich griff und den Bauernhof einäſcherte. Neben dem Anweſen wurden ſämtliche Futtervorräte, die geſamte Ernte ein Raub der Flammen. Das Vieh konnte gerettet werden. Die Familie des Beſitzers, die 10 Köpfe zählt, darunter 8 Kinder, war bereits zu Bett gegangen und konnte nur das nackte Leben retten. Sie wurden in Nach— barhäuſer untergebracht. Die Wiedner Feuer— wehr, die als erſte am Brandplatz erſchienen war, konnte trotz größter Anſtrengung dem ver— heerenden Element keinen Einhalt gebieten. Es handelt ſich um einen der größten Bauernhöfe der dortigen Gegend mit 40 Stück Vieh und 2 Pferden. Der Schaden dürfte etwa 10060 Mark betragen. Schuhfabrik durch Feuer zerſtört. Frankfurt a. M., 6. Sept. In der Nacht auf Freitag brach gegen 3 Uhr in der Schuh— fabrik von Friedrich Theilmann in der Heleit— ſtraße im Stadtteil Sachſenhauſen Feuer aus, durch das die Räumlichkeiten des erſten und zweiten Stockwerks ausbrannten. Die Feuer— wehr rückte mit zwei Löſchzügen an. Nach zwei— einhalbſtündiger Tätigkeit konnte der Brand auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Die Fabrik die etwa 100 Leute beſchäftigte, iſt ſaſt ganz zerſtört, auch die Maſchinen ſind duech das Feuer unbrauchbar geworden. Die Urſache des Brandes ſteht noch nicht feſt. Handel und Induſtrie Schifferſtadter Gemüſeaultion. Schiſſerſtadt 6. Sept. Auf der geſtrigen Auk⸗ tion notierten: Zwetſchen 6—12; Weißkraut 1,25 bis 2,25; Rotkraut 4—6; Wirſing 1503,50; Spi⸗ nat 1,503; Bohnen 4—8; Tomaten 5—6,50 Kartoffeln 3—3,25; Zwiebeln 3—3,15; Kopfſalat 2—5; Endivien 2—5; Blumenkohl 1. Sorte 15 bis 28, 2. und 3. Sorte 4—13; Einleggurken 50 bis 1.35 pro 100. Anſuhr und Abſatz gut. . 2 Rei wtb Berlin, 5. Sept. Reichskanzler Dr. Brü⸗ ning empfing heute den Chefredakteur des W. T. B. zu einer Ausſprache über die politiſche Lage. Hierbei beantwortete er verſchiedene mit dem Wahlkampf zuſammenhängende Fragen. Frage: Wie beurteilen Sie, Herr Reichs⸗ tanzler, die Ausſichten der bevorſtehenden Reichstagswahl? Antwort: Wer an das deutſche Volk glaubt, wer Vertrauen zur deutſchen Wirtſchaft hat, wer den Arbeitswillen des Deutſchen kennt und wertſchätzen gelernt hat, der wird auch mit einiger Zuverſicht dem 14. September entgegen⸗ ſehen dürfen. Ein Volk. das 12 Jahre bitterſter Not ertragen hat und nicht verzweifelt iſt, wird an dem Tage, an dem es berufen iſt, ſeine Zu⸗ kunft zu ſichern, nicht verſagen. Hierbei muß ich noch eines hervorheben. Alle müſſen ihre Pflicht tun. Es geht nicht, daß, wie bei früheren Wah⸗ len, Millionen Deutſcher beiſeiteſtehen und der Wahlurne fernbleiben. Wie Ihnen auch bekannt iſt, iſt die ſogenannte Partei der Nichtwähler die ſtärkſte Partei Deutſchlands. Beim letztenmale hatten über 10 Millionen deutſcher Frauen und Männer ihre Wahlpflicht verſäumt, was einen Ausfall von rund 175 Reichstagsabgeordneten bedeutet. Das ſind, wie Sie mir gewiß zugeben, geradezu ungeheuerliche Zahlen. Die ſchwere Not der Geſamtheit iſt die Not des Einzelnen. Kritik zu üben, und dann, wenn es darauf ankommt, nicht poſitiv mitzuarbeiten, iſt gewiſſenlos. In einem demokratiſchen Staat iſt das Wahlrecht in erſter Linie Wahlpflicht. Wer dieſe Pflicht nicht erfüllt, oerfälſcht das Bild des Volkswillens. Die⸗ jenigen, die am abfälligſten über das Verſagen des letzten Reichstages geurteilt haben, mögen ſich die Frage vorlegen, ob nicht gerade ſie es waren, die aus Bequemlichkeit oder Intereſſen⸗ loſigkeit an dieſem Verſagen mit ſchuld geweſen ſind Gerade dieſenigen Parteien, die die ſchwere Laſt der Verantwortung getragen haben, litten beſonders unter der Wahlenthaltung. Frage: In welchem Lager wird nach Ihrer Auffaſſureg. Herr Reichskanzler, diesmal die größte Zahl der Nichtwähler zu finden ſein? Antwort: Das iſt ſchwer zu ſagen. Ich habe aber die Hoffnung, daß die Erkenntnis der ungeheuren Wichtigkeit gerade dieſes Wahlgan— ges den hinter der Regierung ſtehenden Par— teien einen beträchtlichen Zuzug aus dem Heer der Nichtwähler verſchaffen wird. Die gegenwär— tige Regierung hat, ohne daß ich mit dieſer Feſt— ſtellung zu ſcharfe Kritik an ihren Vorgänge— rinnen übte, poſitive Arbeit geleiſtet. Sie haben alle die Probleme angepackt, die in früheren Zeiten keine Löſung fanden, weil man ſich nur ungern an unpopuläre Maßnahmen heranwagte. Wir haben das getan. Ein Kranker muß wiſſen, was ihm fehlt, damit er die Mittel anwenden kann, die zu ſeiner Geſundung führen. Das deutſche Volk hat ein Recht, die Wahrheit zu wiſſen und iſt auch reif genug, zu erfahren. wo Mißſtände ſind und wie ſie beſeitigt werden können. Frage: Werden aber nicht gerade dieſe Regierungsmaßnahmen, Herr Reichskanzler, die Arbeit der hinter der Regierung ſte⸗ henden Parteien erſchweren? Antwort: Das Gegenteil müßte der Fall ſein, wenn man noch an einen politiſchen In— ſtinkt des deutſchen Volkes glauben darf. Die Maßnahmen der Reichsregierung erſchweren nicht die Arbeit der hinter der Regierung ſte— henden Parteien ſondern erleichtern dieſe Ar— beit. Wir hatten Zerrüttung der Finanzen vor- gefunden, deren Urſachen weit zurückliegen. Die Regierung hat den Haushaltsplan in Ordnung gebracht, ſoweit dies in den gegenwärtigen Zei⸗ ten einer kaum dageweſenen Geldwirtſchaftskriſe chskanzler Dr. Brüning über die Cage vor der Wahl früherer Monate, ob die Verpflichtungen des Staates am Ende eines Monats überhaupt noch erfüllt werden können, beſteht nicht mehr. Die Regierung hat Ordnung in die Staatsfinanzen gebracht, die es dem kommenden Reichstage er⸗ möglicht, die bekannten Reformvorſchläge der Regierung in Ruhe durchzuberaten. Es iſt ge⸗ lungen, über eine Milliarde Mark durch das Arbeitsbeſchaffungsprogramm zuſätzlich der deut⸗ ſchen Wirtſchaft zuzuführen. Dadurch wird 100 000 Arbeitern Brot verſchafft und dadurch teils Arbeitsloſigkeit vermindert, teils ihr An⸗ wachſen gehemmt. Durch ein großzügiges Pro— gramm, deſſen Durchführung in vollem Gange iſt, haben wir dem ſchwer leidenden Oſten wirk⸗ liche Hilfe angedeihen laſſen. Wir haben nicht von Sparſamkeit geredet, aber wir haben ſpar— ſame Haushaltsgeſtaltung in die Tat umgeſetzt. Sie haben vielleicht auch die große geſtrige Rede des Herrn Vizekanzlers Dietrich geleſen, wonach nach ſeinen vom Kabinett gebilligten Vorſchlä⸗ gen der in Vorbereitung befindliche Haushalts- plan 1931 eine Erſparnis von über 300 Millio— nen gegenüber dem Entwurf 1930 bringen wird. Wer die Dinge kennt, namentlich, die vielen Zwangsläufigkeiten und etatsgeſetzlichen Feſtle— gungen wird mit mir darin eine ſehr wertvolle politiſche Arbeit erblicken. Freilich! Wir haben manchen Weg tun müſſen, aber wir haben der Geſamtheit geholfen und das Vertrauen im Auslande in die deutſche Wirtſchaft und zur deutſchen Arbeit geſtärkt. Der geſunde Sinn des Deutſchen muß und wird erkennen, daß ſolche Maßnahmen die beſte Grundlage und die erſte Vorausſetzung geſun— der Verhältniſſe in Staat und Wirtſchaft ſind. Deswegen glaube ich auch, daß viele, die früher der Wahlurne ferngeblieben ſind, weil ſie im— mer wieder ſehen mußten, daß zuviele Verſpre— chungen nur Lockmittel für den Wahltag waren, diesmal ihre Wahlpflicht erfüllen. Wir haben nichts Unmögliches verſprochen. Wir fordern jeden deutſchen Staatsbürger auf, über unſere Taten zu urteilen. Wir haben Wege in die nahe Zukunft gewieſen und keine Schönfärberei für die Gegenwart getrieben. Wie wir helfen wol— Entwürfen und Richtlinien kundgetan. len, haben wir nicht in bilderreicher Sprache in Ausſicht geſtellt, ſondern in nüchternem Geſet⸗ 1 zestext der Oeffentlichkeit unterbreitet oder in Jeder hat es ſchwarz auf weiß, was wir getan haben und was wir noch tun wollen. Jeder muß ſich entſcheiden, ob er uns helfen will oder nicht. Der Wähler hat diesmal über bereits vollzogene Tat⸗ ſachen zu entſcheiden und nicht über Wechſel auf die Zukunft. Deswegen iſt jeder, der nicht wählt, nicht nur verantwortungslos, ſondern gewiſſen⸗ los. Frage: Glauben Sie, Herr Reichskanzler, mit dem kommenden Reichstag ihr Programm verwirklichen zu könnend Antwort: Die Entſcheidung darüber liegt nicht bei mir und dem Reichskabinett, ſie liegt in der Hand des Wählers am 14. S ber. Er wird darüber zu entſcheiden haben, ob dieſes in großen Umriſſen gezeichnete Reform⸗ programm der Reichsregierung Wirklichkeit wer! den ſoll oder nicht. Ich vertraue darauf, daß eine große Stunde kein kleines Geſchlecht fin⸗ den wird. Ich vertraue auf den geſunden ſtgats⸗ bürgerlichen Sinn des deutſchen Volkes. Die Entſcheidung geht um Auflöſung und Nieder⸗ gang oder Geſundung und Wiederaufſtieg. Wer dieſer Entſcheidung durch Fernbleiben von der Wahlurne ausweicht, der iſt der Ehre, ein deut⸗ ſcher Staatsbürger zu ſein, nicht wert. Höher als das Wahlrecht ſteht die Verpflichtung von dieſem Rechte Gebrauch zu machen. Forderungen der Wirtſchaft Entſchließung des Verbandes der Heſſen⸗Naſſauiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammern vom 3. September 1930 Die herrſchende Wirtſchaftskriſe, in ihren Ur- ſachen großenteils weltwirtſchaftlich bedingt, wirkt ſich für Deutſchland infolge ſeiner ver⸗ fehlten Finanz-, Sozial- und Wirtſchaftspolitik beſonders ſcharf aus. Hieraus ergeben ſich folgende Forderungen: 1. Trotz aller Warnungen der Wirtſchaft wur— den die Steuern fortgeſetzt erhöht. Die Fol- gen äußern ſich jetzt. indem mehr und mehr Betriebe unter den ſteuerlichen und ſonſtigen Laſten zuſammenbrechen und die deutſche Wirtſchaft in ſtetig ſteigendem Maße von Kapital entblößt wird. Die erſte Forderung der Wirtſchaft geht daher an einen Um ban des Steuerſyſtems mit dem Ziele ſei⸗ ner Vereinfachung und einer Verminderung der auf die Dauer untragbaren Laſten. Ins⸗ beſondere gilt es die Realſteuern zu ſenken, zumal in zahlreichen Gemeinden neue Erhö— hungen der Zuſchläge vorbereitet werden. . Auch die ſozialen Laſten ſind zuſehends weiter gewachſen, ſodaß die niedergehende Wirtſchaft ihren Druck zu ertragen nicht mehr imſtande iſt. Die hohen Geſtehungsko— ſten der deutſchen Produktion müſſen abge— baut werden. Auch Löhne und Gehälter ſind nicht als ſtarrer Faktor anzuſehen, ſondern müſſen ſich der Leiſtungsfähigkeit der Wirt- ſchaft elaſtiſcher anpaſſen, als es bei der bis⸗ Vor der Ratstagung und Völkerbundsverſammlung in Genf Schober(Oeſterreich); Henderſon(England); Briand(Frankreich); Graf Apponyi(Ungarn); Dr. Sahm(Danzig). A —— gliederung des Saargebiets an Deutſchland. Procope(Finnland); Zaleſti(Polen); Grandi(Ital.); Tituleſcu(Rumän.); Beneſch(Tſchech.) Am 8. ds. Mts. beginnt in Genf die Voll verſammlung des Völkerbundes, zu der ſich in größ. Zahl als je die außenpolitiſchen Führer N Zwei Fragen ſtehen auf der Tagesordnung, die für Deutſchland von größter Wichtigkeit ſind: Die Not Danzigs durch den Ausbau des polniſchen Hafens von Gdingen und die Rück⸗ der europäiſchen Staaten einfinden werden. herigen Handhabung des ſtaatlichen Schlich⸗ tungsmeſens der Fall war. Bei den öffentlichen Haushalten ſind durchgreifende Sparmaßnahmen notwendig. Hierzu gehört beſonders die Neu⸗ geſtaltung der Reichsverfaſſung und ⸗Ver⸗ waltung, damit der Staatsaufbau einfacher, ſparſamer und durchſichtiger wird. Die dem deutſchen Volke auferlegten Laſten können nur getragen werden, wenn wir un⸗ ſere Ansfuhr ſteigern. Die infolge des Abbaus der Weltrohſtoffpreiſe ſich bietenden Möglichkeiten müſſen zu dieſem Zweck aus⸗ genutzt werden. Der Abſchluß von Han⸗ delsverträgen muß weiter gefördert und unbeſchadet des notwendigen Schutzes der nationalen Arbeit jede Ueberſteigerung unſerer Zölle abgelehnt werden, welche Ver⸗ geltungsmaßnahmen des Auslandes heraus⸗ fordern und unſere Ausfuhr dadurch ſchä⸗ digen könnte Die erſte und wichtigſte Vorausſetzung für das Gedeihen der Wirtſchaft iſt die endliche Her⸗ ſtellung geſunder politiſcher Verhältniſſe. Hierzu nach Kräften beizutragen, iſt hohe und unbe⸗ dingte Pflicht aller der Wirtſchaft naheſtehenden Wähler. Von ihnen wird erwartet, daß ſie aus⸗ nahmslos zur Wihlurne treten und ihre Stimme nur ſolchen Parteien geben, welche die Verfaſſung achten und in nachhaltiger Förderung des Wirtſchaftslebens. insbe⸗ ſondere in dem Schutze des Privateigen⸗ tums als ſeines Eck⸗ und Grundpfeilers, ihr feſtes Ziel ſehen! 1000 Tote in Santo Domingo wtb. Newyork, 5. Sept.(Radio.) Nach den neueſten Meldungen wird die Zahl der Toten der Wirbelſturmkataſtrophe auf 1090 ange⸗ geben. 2 500 Perſonen wurden verletzt, 4700 Wohnhäuſer zerſtört, 200 beſchädigt und 29 000 Menſchen ſind obdachlos. Der Lohnſtreik in der Holzinduſtrie. wtb. Berlin, 5. Sept. Wie der Arbeit⸗ geberverband der deutſchen Holzinduſtrie und des Holzgewerbes mitteilt, ſind die Lohn⸗ ſchiedsſprüche vom 22. Auguſt 1930 über die am Manteltarif für das Holzgewerbe betei⸗ ligten Bezirke von dem Arbeitgeberverband abgelehnt worden mit der Begründung, daß eine Wiederinkraftſetzung der vor dem 1 Aug, 1930 gültig geweſenen tariflichen Ecklöhne, und Akkordtarife, wie ſie die Entſcheidung ab 1. September 1930 vorſah, den außerordent⸗ lichen ſchwierigen wirtſchaftlichen Perhält⸗ niſſen der Betriebe des holzarbeitenden Ge⸗ werbes in keiner Weiſe gerecht würden. itherhatut möalich mar Die aſtalyolle Sorge Schatten der Schuld. Roman von Guſtav Rehfeld. Urheberecht durch Heroldverlag Homburg-Saar. (60. Fortſetzung.) „Weshalb nicht?“ „Nein,— zwiſchen uns iſt alles aus— muß alles aus ſein!“ Der alte Herr ſah ſie eigentümlich an und nickte wie zur Bejahung einer an ſich ſelbſt ge— ſtellten Frage. Dann begann er wieder: „Zunächſt meinen Dank, Fräulein Helene Fel⸗ ſen,— Sie ſehen, ich habe Ihren Namen behal⸗ ten,— für Ihr Vertrauen! Seien Sie überzeugt, daß ich dasſelbe zu ſchätzen weiß! Und dann ge⸗ ſtatten Sie, daß ich Verſäumtes nachhole und mich Ihnen vorſtelle, was man ſonſt gemeinhin im Anfange einer Bekanntſchaft zu tun pflegt. Mein Name iſt Ludwig von Gemmingen, auf Schloß Gemmingen, unweit Seehauſen. Wollen ie mir altem Manne alſo in mein einſames eim folgen und mir eine liebe Tochter ſein?— ch habe verſchiedene Damen bei mir geſehen, ältere und jüngere, aber keine, die mir ſo zuſagte, keine, die vom erſten Augenblick an ſolchen Ein⸗ druck auf mich machte wie Sie! Ich weiß, Sie werden meinem alten Herzen näher treten!“ „Ich will!“ erklärte Helene einfach und warm. „Können Sie mich ſofort begleiten, oder haben Sie noch irgend etwas anderes hier vor?“ „Ich kam ſoeben von Berlin, woſelbſt ich meine letzte Hoffnung, die Schweſter zu finden, zu Grabe trug. Mein Gepäck befindet ſich noch hier auf dem Bahnhof. Somit ſteht meiner ſo⸗ fortigen Wiederabreiſe nichts im Wege, wenn Sie mich mitnehmen wollen!“ „Dann iſt es alſo abgemacht“, ſagte der Frei⸗ err.„In einer balben Stunde kommt der Bua, und dort ſehe ich gerade meinen Diener. Er kann uns ſofort Fahrkarten beſorgen!“ 33. Kapitel. n Helene befand ſich nun auf Schloß Gemmin— gen, einem alten, feudalen Bau, von einem gro— ßen, gepflegten Garten und einem herrlichen Park umgeben, woran ſich in weitem Umkreiſe die dem Freiherrn gehörigen, in höchſter Kultur ſtehenden trefflichen Ländereien ſchloſſen. Sie fühlte ſich daſelbſt wie im Himmel, und es ſchien ihr, als ob ſie endlich die wahre Heimat erreicht habe. Ihrer innerſten Natur nach munter, ſchelmiſch, frohſinnig, wurden dieſe in ihr ſchlummernden, durch den Druck der Verhältniſſe bisher nieder⸗ gehaltenen, koſtbaren Gaben der Natur jetzt durch das Wohlwollen und die ſichtliche Zuneigung des alten Freiherrn entfaltet. Und ebenſo, wie ſie ſich ihres Glückes freute, war der alte Herr über ihre Heiterkeit, ihr liebenswürdiges, offenes We⸗ ſen entzückt und ſchloß ſie von Tag zu Tag mehr in ſein Herz. Stets mußte ſie um ihn ſein, mor⸗ gens, wenn er in ſeinem kleinen Wagen durch ſeine weitläufigen Beſitzungen fuhr, und nach⸗ mittags, wenn er, eine Zigarre rauchend, auf der Terraſſe hinter dem Schloſſe ſaß. Abends mußte ſie ihm auf dem Flügel vorſpielen,— ein Vergnügen, welches Helene lange entbehrt hatte. Der Freiherr freute ſich ſtets, wenn er ihre klang⸗ volle Stimme, ihr ſilbernes Lachen hörte. Jetzt erſt, behauptete er, fing er an zu leben, nun der Himmel ihm endlich eine Tochter geſchenkt habe. Auch die Dienerſchaft war Helene, die gegen jedermann liebenswürdig und freundlich war, bald äußerſt zugetan. So lebte ſie, von Liebe ge⸗ tragen, mehr und mehr auf. Die Schatten der Vergangenheit ſchwanden allgemach; ſie vermochte der zahlreichen trüben Stunden, welche ihr die verfloſſene Zeit gebracht, ruhiger zu gedenken, und nur eins betrübte bisweilen ihre klare Stirn: der Gedanke an die verſchollene Schweſter. n. Der Sommer verging, ohne daß der Freiherr, wie ſonſt alljährlich, ſeine gewohnte Badereiſe machte. Er fühlte ſich ſo wohl in der Geſellſchaft ſeiner ſchönen jungen Geſellſchafterin, die ihm alles, was er wünſchte, an den Augen abſah, er gewann ſie von Tag zu Tag lieber, und zog es daher vor, zu Hauſe zu ͤLleiben. Es war Winter geworden, echter Winter mit fußhoch die Erde bedeckendem Schnee und ſchnei⸗ dender Kälte. Um ſo behaglicher war es in den nicht überladen, aber vornehm und ſtilvoll aus⸗ geſtatteten Gemächern des Schloſſes. Eines Tages ſah der Freiherr bei Nachtiſch wie gewöhnlich die mittags eingelaufenen Poſtſachen durch und griff aus ihnen zwei Briefe heraus, einen kleine⸗ ren, der mit einer ſiebenzinkigen Krone geziert war, und einen größeren von entſchieden amt⸗ lichem Gepräge. Er erbrach den kleineren zuerſt, durchflog ihn und ſagte dann, das Schreiben zu⸗ ſammenfaltend, und in die Bruſttaſche ſteckend, ſcheinbar gleichgültig: „Fräulein Helene, Weihnachten wir Beſuch!“ „Darf man fragen, wen?“ „Können Sie raten?“ „In dieſem Falle nicht! Wie ſollte ich auch?“ „So will ich es Ihnen ſagen! Mein Neffe und präſumtiver Erbe gedenkt auf einige Tage herzukommen. Was ſagen Sie dazu?“ „Nun, ich freue mich für Sie! Jedenfalls wer⸗ den Sie Ihren einzigen näheren Verwandten doch ſehr gern zu Beſuch hier im Schloſſe ſehen?“ „Ja, ich freue mich ſehr auf ſein Kommen! Er iſt ein braver, tüchtiger Menſch, aber— über ſeine Jahre hinaus ernſt,— ein eingefleiſchter Hageſtolz! Ich hoffte einſt, er werde ſich ändern. Es gab eine Zeit, in welcher er wie ausgetauſcht erſchien,— heiter, aufgeräumt, geſprächig,— aber es dauerte nicht lange, dann war er wieder der frühere Griesgram!“ muſterte Helene verſtohlen, bekommen herrſcht, vor ſich hin ſchaute. Nach einer kleinen Pauſe fuhr er fort: 107 „Ja, er iſt ein ſeltſamer Kauz! Und dabei iſt er weder zu alt, noch zu häßlich. Nun, Sie wer⸗ den ihn ja kennen lernen! Wenn es gelänge, ihn von ſeiner Miſanthropie zu bekehren,— gäbe etwas darum!“ Der Freiherr trommelte gedankenvoll auf den Tiſch und lugte verſchmitzt zu Helene hinüber, die regungslos daſaß und unleugbar ängſtlich ausſab. Der Freiherr hatte die Lektüre des zweiten Briefes beendet und ſich danach mit einem lä⸗ chelnden Seitenblick auf die träumeriſch daſitzende Helene erhoben, um ſich wie gewöhnlich in den Salon zu begeben. Das junge Mädchen ſchrak zu⸗ ſammen und beeilte ſich, dem alten Herrn zu fol⸗ gen, um die neueſten Zeitungen vorzuleſen, wo⸗ bei er in der Regel ein wenig einzunicken pflegte. Wachte er auf, ſo ſah er es gern, wenn Helene noch da war und im Vorleſen fortfuhr. Auch heute begann das junge Mädchen des gewohnten Amtes zu pflegen, doch war der Frei⸗ herr ungewöhnlich zerſtreut. Er ſchlief nicht wie ſonſt ein, ſondern dachte, wie Helene zu bemerken glaubte, fortwährend über etwas nach, lächelte zuweilen vor ſich hin, ſah die reizende Vorleſerin prüfend an, wandte aber den Blick ſofort von ihr hinweg, wenn ſie darauf aufmerkſam wurde, und erhob ſich endlich mit den Worten: f „Laſſen Sie es heute genug ſein, mein Kind! Ich muß ſogleich zur Stadt fahren!“ „Es iſt aber ſehr kalt und ſtürmiſch! Wenn Sie ſich erkälteten!“ „Hoffentlich nicht! Habe ja überdies Pelze ge⸗ nug!“— l Er ſchellte und befahl dem eintretenden Die ner, den Schlitten anſpannen zu laſſen. 1 machte er ſich reiſefertig, ſteckte einige Schriftſtü zu ſich, verabſchiedete ſich flüchtig von Helouo, di 1 190 Ne ließ, ihn hinabzugelnen un hüllen und fuhr ab. Fortſetzuna fol bullen dhe ldd donn Alte Häuſer Die ganze Woche ſind ſie grau und müd, Die alten Häuſer. Nur an manchen Tagen Iſt ferner Glanz an ſie herangetragen, Daß es um jede ſtille Ecke blüht. Dann reden die Faſſaden wunderbar, Dann flattert aus verſchwiegenen Portalen Wie Blumenduft aus ſchweren Silberſchalen Ein Lied, das jung mit unſern Müttern war, Es fliegt im Abend, lächelt und verſinkt Am Wolkenſaume der Vergangenheiten; So wie ein Wandrer im Vorüberſchreiten Von einer fernen, ſernen Straße winkt. Friedl Schreyvogl. Fegg gaga aaa ggg Was muß geſchehen, um bei der diesj. Weinernte einem Notſtand vorzubeugen? In dem Abſatz deutſcher Weine iſt auch in der letzten Monaten eine nennenswerte Beſſerung nicht eingetreten. Nach wie vor warten die Winzer auf einen Käufer; in den allermeiſten fällen vergebens. Geht einmal ein Fuder in andere Hände über, ſo ge⸗ ſchieht dies zu einem Preis, der die Produktionskoſten bei weitem nicht deckt. Dabei liegen die Keller der Winzer noch voll. Nicht allein aus dem Jahrgang 1929, ſondern auch an 1928ern iſt noch ein bedeutender Beſtand auch bei den kleinen Winzern vorhanden. In dieſer Lage rückt der Seitpunkt der neuen Ernte heran, und wenn die Sonne, was wir drin— gend hoffen, es mit den Winzern wieder einmal gut meint, kann man noch mit einer mittleren Ernte rech nen. Allerdings ſind durch die ungünſtige Witte rung der letzten Monate die Reben in der Entwick. lung ſehr zurückgeblieben. Die anfänglich ſehr gu— ten Ausſichten ſind dadurch ſtellenweiſe ſtark getrüb! worden. Wenn auch Hagelſchlag in verſchiedenen Gemar— kungen nicht wieder gutzumachenden Schaden ange richtet hat, ſo darf man heute in dem Weinbaugebiet der Moſel, Saar und Ruwer doch auf einen einiger, maßen befriedigenden Herbſt hoffen. Nun aber ergibt ſich die große Frage:„Wie ſol in dieſem Jahr die Ernte eingebracht werden?“ Während es früher üblich war, daß der Bandel einen guten Teil der geernteten Trauben aufkaufte, um ſie im eigenen Keller zu lagern, iſt die Noffnung auf dieſe Abſatzmsglichkeit diesmal nicht vorhanden. Den Weinhandel geht es ebenſo wie dem Weinbau. E; ſitzt noch auf zu großen Beſtänden, als daß er ir der Lage wäre, in dieſem Herbſt Trauben oder Moſ auch nur in nennenswertem Umfange den Winzer! abzunehmen. Nun ſind aber in jedem Ort eine große Anzah Winzer in Ermangelung von Kelter- und Lagerungs nöglichkeit gezwungen, ihre Trauben abzuſetzen und andererſeits beſteht die dringende Notwendigkeit, in Herbſt ſeit langem fällige Verpflichtungen einzulsſen Geſchieht dies nicht, ſo bleibt für viele Winzerfami lien eine Kataſtrophe nicht aus und aus der laten. ten Monate entſteht eine furchtbare kriſis. Ein weiterer Preisſturz wäre unabwendbar. Es iſt daher an der Seit, daß ſich die Regierung und die in Frage kommenden Organiſationen mit dieſer ſchwierigen Lage befaſſen und ſchon jetzt über Mittel und Wege zur Abwendung eines Notſtander beraten. Unſeres Erachtens wird ſich im Herbſt allenthal ben ein großer Mangel an Faßmaterial zeigen Deshalb muß mit aller Beſchleunigung Vorſorge ge troffen werden, daß genügend Fäſſer vorhanden ſind. Darüber hinaus fehlt es vielen Winzern an einem geeigneten Relter- und Lagerraum und es wäre drin gend zu empfehlen, daß in den einzelnen Gemeinden wo Winzervereine noch nicht beſtehen bezw. bei klei nen Winzervereinen Ausdehnungsmöglichkeit vorhan den iſt, von den ſeitens des Reiches bereitgeſtellten Mitteln ſofort Gebrauch gemacht wird. Erfahrungsgemäß reichen dieſe Mittel in den aller meiſten Fällen aus. um eine Genoſſenſchaft. wen Die Polizei holt die Mumie aus dem Wohn hauſe des italieniſchen Arztes Maneini, um ſie 6. zwangsweiſe beiſetzen zu laſſen. Der italieniſche Arzt Mancini, der ſeit Jah ren die mumifizierte Leiche ſeiner Frau in ſei— ner Wohnung aufbewahrt hatte, iſt ſeiner Aus weiſung zuvorgekommen verlaſſen. auch nur notdurftig, einzurichten. In dem wein baugebiet der Meſel. Saar und Ruwer beſtehen u E. noch eiwa 50—40 weinbautreibende Gemeinden die den Gedanken eines genoſſenſchaftlichen Zuſam menſchluſſes im Winzerverein im eigenen Intereſſ. noch vor dieſem Berbſt verwirklichen müßten. Als weitere Maßnahme müßte ins Auge gefaß— werden, daß anf die diesjährige Weinernte wenig ſtens ein kleiner Vorſchuß ausgezahlt wird, damit der dringendſten Not geſteuert werden kann. Wenn wir auch an und für ſich einer weiteren Kreditgabe, da ſie die vielfach ſchon nicht mehr tragbare Verſchul— dung noch vergrößert, nicht das Wort reden, ſo ſehen wir aber keinen anderen Ausweg, als auf dem Wege einer ſogenannten„Lombardierung“ der neuen Ernte eine unvermeidliche Kataſtrophe für eine großſe Za vor Winzerbetrieben zu verhindern. Wir betonen nochmals, daß es u. E. die aller— höchſte Zeit iſt, daß ſich Regierung, Landwirtſchafts- kammer, Weinbau, Weinhandel und Genoſſenſchaften zu einer gemeinſamen Beratung zuſammenſetzen und beſtimmte Maßnahmen zur Abwendung eines Vot— ſtandes in dieſem Herbſt beſchließen und durchführen. Das Geſetz vom Minimum und die Herbſibeſtenung Von Dipl. Landwirt Ebeling, Klein Haſedow. Seit Liebig weiß der Landwirt, daß die Entwick— lung der Kulturgewächſe nach Maßgabe desjenigen Wachstumsfaktors erfolgt, der nur in ungenügender Menge vorhanden iſt und daß Mißernten eintreten müſſen, wenn einer oder gar mehrere dieſer Wachs— tumsfaktoren während der Vegetationszeit der Pflan— zen ſich im Minimum befanden. Gehören nun auch abſolute Mißerfolge, deren Ertrag gleich Null zu ſetzen iſt oder gar noch darunter liegt, in der Land— wirtſchaft zu den Seltenheiten, ſo darf doch nicht angenommen werden, daß das vollſtändige Fehlen eines der erwähnten Faktoren nicht zu einem ſolchen abſoluten Mißerfolg führen könne. Mit der Tat- ſache, daß bei übergroßer Kalkarmut des Bodens oder bei dem vollſtändigen Mangel ar den drei un— entbehrlichen Mährſtoffen: Stickſtoff, Kali und Phosphorſäure von einem Ertrag nicht mehr die Rede ſein kann, gilt es ſich abzufinden. Daß trotz dem 70 Prozent unſerer Böden einen ſtarken, den Ertrag höchſt ungünſtig beeinfluſſenden Mangel an Kalk und Phosphorſäure aufweiſen, muß daher be— fremden, und jeder Landwirt ſollte ſich verpflichtet fühlen, bei der Herbſtbeſtellung alles daran zu ſetzen, daß dieſem Fuſtand ein Ende gemacht wird und ausgeſprochene Höchſternten wieder ſeine Mühe lohnen. Damit ein tätiger Boden geſchaffen wird, in welchem die Wachstumsfaktoren Waſſer, Licht, Luft und Wärme voll zur Wirkung kommen, iſt gleich nach der Ernte durch flaches Stoppelſtürzen für Un— terbringung der Ernterückſtände, die im Boden raſch und hat Düſſeldorf zur Orrwrfung gelangen und neuen Humus bilden, zu ſorgen. t Bei überſchüſſiger Bodenſäure iſt durch entſpre⸗ chende Ralkzufuhr für Gewinnung des erforderlichen Kalkzuſtandes beizutragen, doch vermeide man Aetz— kalk kurz vor der Saat zu geben, da er auf die Keim- kraft ſchädigend wirlt. Auch nehme man Kalkung und Stalldüngung niemals gleichzeitig vor, da der Stallmiſt dadurch zu raſch zerſetzt würde und an Ammoniak verlöre. Man vergegenwärtige ſich ſtets, daß die Herrichtung des richtigen Ralkzuſtandes eines der wichtigſten Mittel zur Hebung der Ertragsfähia— keit des Bodens iſt. Die Saatfurche gebe man ungefähr drei Wochen vor der Ausſaat. Wo die wirtſchaftlichen Verhält- niſſe des Beſitzers es irgend zulaſſen, ſollen nur Ori— ginalſaaten oder erſte Abſaaten verwendet werden, da die aus ſolcher Saat gewonnenen Ernten denen, die mit Saatware aus der eigenen Wirtſchaft erzielt wurden, meiſt weit überlegen ſind und nicht unwe— ſentlich zur Erhöhung der Rente des Betriebes bei— tragen. Vorausſetzung iſt, daß die angebauten Sor— ten den ͤrtlichen Verhältniſſen gut angepaßt ſind. Bei der Kunſtdüngung trage man endlich dem vielgerügten Phosphorſäuremangel der Böden Rech⸗ nung, lege gleichzeitig aber auch größten Wert da— rauf, die Phosphorſäure in einem Juſtande in den Boden zu bringen, daß ſie zu einer gedeihlichen Ent— wicklung der Kulturgewächſe weitgehend beizutra— gen vermag. Dieſer Zuſtand iſt und bleibt der waſ— ſerlösliche.— Das ackerbautreibende Ausland weiß aus der Tatſache, daß allein ein möglichſt hoher Ge— halt an waſſerlöslicher Phosphorſäure den Wert eines Phosphatdüngers ausmacht und die Grundbe— ingung für die Gewinnung hoher Ernten an ſchw en, gut ausgebildeten Körnern iſt, viel mehr Nutzen zu ziehen als der deutſche Landwirt. Es benutzt zur Phosphorſäureernährung ſeiner Kulturgewächſe bei— nahe ausſchließlich Superphosphat und zwar in Mengen, wie ſie in Deutſchland wohl nur in Aus— nabmefällen zur Anwendung kommen. die aber be' dem hohen Bedarf der meiſten pflanzen an leichtauf⸗ nehmbarer Phosphorſäure und der Notwendigkeit, mit dieſem Nährſtoff ausreichend verſorgte Böden zu ſchaffen, durchaus angebracht ſind. Daß neben P 205 auch Stickſtoff und Kali in den erforderlichen Men- gen zu reichen ſind, bedarf kaum beſonderer Erwäh— nung. Aber die Düngerwirtſchaft der Gegenwart nißachtet ja weniger das Geſetz vom Minimum in zer Verſorgung der Pflanzen mit Stickſtoff und Kali, als vielmehr das in der Huführung einer wirkſam⸗ Phosphorſäure, und wenn auch zugegeben werd. ſoll, daß die zur Zeit in vielen Betrieben herrſchende Hapitalknappheit zu weiſen Haushalten mit den verfügbaren Mitteln nötigt, ſo darf an Aufwand doch erſt zu allerletzt dort eingeſpart werden, wo er das Betriebsergebnis mit am günſtigſten zu be— einfluſſen vermag, und das iſt die Kunſtdüngung, nsbeſondere die mit Superphosphat. f Die Möglichkeiten des Weizenanbaues Von Dr. h. c. Brandes, g Präſident des Deutſchen Landwirtſchaftsrats. Das nachfolgende Rundſchreiben der Präſidenten des Deutſchen Landwirt⸗ ſchaftsrats an die Landwirtſchafts⸗ und Bauernkammern iſt dem ſoeben im Ver⸗ lage Paul Parey erſchienenen Sonderheft der„Berichte für Landwirtſchaft“ über die„Umſtellung des deutſchen Getreide⸗ baus“ entnommen. Diejenige Getreideart, die im verhältnis zu den anderen in den letzten Jahren weitaus die größten Preisſchwankungen aufzuweiſen hatte, iſt der Rog gen. Die Roggenpreiſe ſagen in manchen Jahren voll auf der Höhe der weizennotierungen, überſchrit⸗ ten dieſe mitunter ſogar noch. In anderen Jahren wiederum lagen die Kurſe für Roggen ſehr erheblich unter denen des weizens. Die Folge war, daß die Candwirtſchaft, um nicht in ſpekulatiwe Anbaumetho⸗ den zu verfallen, ſich bei ihren Anbauplänen um die Preisbildung faſt überhaupt nicht gekümmert hat. Vielmehr zeigt die Statiſtik, daß der Roggenbau etwa ſtets den gleichen Umfang beibehielt, gleichgül⸗ tig, ob in einem Jahre beſonders hohe oder beſonders niedrige Roggenpreiſe zu verzeichnen waren. ‚ Dieſes Verhalten der Landwirtſchaft war auch berechtigt. Denn es konnte niemand vorherſehen, wie im kommenden Jahre bei den außerordentlichen Schwankungen, die von einem Jahre zum anderen einzutreten pflegen, die Preisentwicklung ſich geſtal— ten werde. 5 Seu Br 2 Im Augenblick aber haben ſich darin bereits ganz weſentliche Deränderungen ergeben. Denn auf Grund der Erfahrungen, die im letzten Jahre mit dem Ver— mahlungszwang für Weizen gemacht wurden, beſteht nunmehr die ſtarke Wahrſcheinlichkeit, daß die Ent⸗ wicklung der inländiſchen Weizenpreiſe auch in den nächſten Jahren ſich in weitgehender Unabhängigkeit von denen des Weltmarktes vollziehen wird, daß ſo⸗ mit die Reichsregierung in der Lage ſein wird, den ihr vorgeſchriebenen Jahresdurchſchnittspreis von RM. 260.— je to. durch Bandhabung der Vermah⸗ lungsquote in Verbindung mit einer entſprechenden Hollregelung aufrecht zu erhalten. Da aus natür⸗ lichen Gründen eine entſprechende Beſſerung beim Roggen, in dem in Deutſchland ſelbſt ſchon bel normalen Ernten Ausfuhrüberſchüſſe erzielt werden, mit gleicher Sicherheit nicht zu erreichen ſein dürfte, ergibt ſich daraus die ſehr ſtarke Wahrſcheintichkeit, daß die preisſpanne zwiſchen Weizen und Roggen auch in Zukunft größer ſein wird, als es bisher im allgemeinen der Fall war. wenngleich damit nicht geſagt ſein ſoll, daß ſie ſtere den Betrag von RM. 150.— bis RM. 150.— betra. gen wird, wie es zurzeit der Fall iſt, ſo wird ſie ſich vermutlich nur in Jahren ausgeſprochener Roggen mißernten ſo ſtark ermäßigen, daß der Roggenpreie wieder in die Nähe des Weizenpreiſes rückt. Angeſichts dieſer Verhältniſſe ſollte in der Land wirtſchaft bei Aufſtellung der Anbaupläne auf dieſe Wahrſcheinlichkeit im er Rentabilitä Rückſicht genommen werden. Ich glaube allerdingl daß dieſes ſchon von ſelbſt weitgehend geſchehen wird denn bei der ſchweren Lage der Landwirtſchaft wirk jede ſich bietende Rentabilitätsmöglichkeit im allge meinen ſchon ausgenutzt. Immerhin dürfte es zweck mäßig ſein, die Landwirtſchaft auf dieſe vorausſicht— liche Preisentwicklung und die Möglichkeiten der Preisbeeinfluſſung durch ſtaatliche Maßnahmen hin— zuweiſen. Dieſe Möglichkeiten ſind bei Weizen zwei— fellos größer und einfacher durchzuführen als bei Roggen. Bei einer Ausdehnung des Weizenbaus kommt in Betracht, daß das Riſiko— z. B. einer verregneten wWeizenernte, während Roggen noch gut geborgen werden konnte— etwas größer iſt. Allerdings kommt es auch bisweilen umgekehrt, und das Ri— ſiko ungenügender Preiſe iſt bei Roggen vorausſicht— lich größer als bei Weizen. Ferner kann— nament—⸗ lich in den öſtlichen und hochgelegenen Gegenden mit kurzen Sommern— die Arbeitsſpitze durch ſtark ver— mehrten Weizenbau ungünſtig beeinflußt werden, andererſeits iſt die Ausſicht, Maſchinenarbeit, na— mentlich Selbſtbinder, verwenden zu können, in den meiſten Fällen bei Weizen größer als bei Roggen, Hierdurch kann wieder die Ernte beſchleunigt und verbilligt werden. Moch andere Geſichtspunkte laſ— ſen ſich für und wider aufführen. Die Entſcheidung wird letzten Endes im Einzel betrieb fallen müſſen. Bodenbeſchaffenheit, Klima böhenlage und die ganze Betriebsoraaniſation und Persil bleibt Persil S 5 Auf je 3 Eimer Waſſer kommi 1 Paket. Löſen Gie Perſil allein und kalt auf! Kochen Sie die Wäſche nur einmal eine Viertelſtunde, und ſpülen Sie erſt warm, dann kalt! Wenn Sie einmal ſo waſchen, werden Gie es nie mehr anders machen. Der gute Erfolg überzeugt Sie. 8 J 2 0 egen Sie ſchon das jüngſte Erzeugnis der perſilwerke: O Henkel's Aufwaſch⸗, Spül⸗ und Reinigungsmittel? — die kochfertige Soße luis alls Aud, ei Luba, Men, e in Würfelform— cafe aaf du, xf fi baia ge. fe. baff d It Lire. Ha- re dae ee 1 Fruchtfolge wird daber beruckſichtigt werden muſſen, ganz beſonders aber auch die ſehr viel beſſeren vor ausſichtlichen Preiſe des Weizens. Wenn, wie es m. E. in ſehr vielen Fällen durch aus richtig wäre, die Entſcheidung zugunſten des Weizens ausfällt, ſo werden beſonders zwei Ge— ichtspunkre zur Vermeidung von Fehlſchlägen zr zerückſichtigen ſein: 1. auf kalkbedürftigen, namentlich leichteren Bs den die Kalkung: 2. auf dieſen Böden Sorten anbauen, die ſich für ſie eignen. Wenn dieſe Geſichtspunkte— die ich nur kur, andeuten kann— berückſichtigt werden, ſo glaub ich, daß eine recht erhebliche Ausdehnung der Wei zenanbaufläche möglich iſt und durchaus im peku niären Intereſſe der betreffenden Wirtſchaften liegt Daß dadurch das ganze volkswirtſchaftliche Problem der Getreidewirtſchaft ſehr erleichtert und namentlick für den in geringerem Umfange produzierten Rogger leichter beſſene Preiſe durchzuholen ſein werden dürfte klar ſein. Nur dann wird es vielleicht mög— lich ſein, den Roggen über das Niveau der Preiſe fü: Schweinefutter wieder herauszuheben.— rer Preisbildung und Preisgeſtaltung auf den Märkten Lw. An den deutſchen Getreidemärkten wan die Marktentwicklung während der letzten Tage nicht gleichmäßig. IZm Weizengeſchäft wur den von den Landwirten ſteigende Mengen inlän diſchen Weizens aus nunmehr nahezu allen Gebie ten des Reiches angeboten, für die keine aus reichende Aufnahmefähigkeit beſtand Die Mühlen zeigten auch weiter bei ihren An ſchaffungen eine große Zurückhaltung, begrüade— durch den ſchleppenden Abſatz für Weizenmehl, der auch tatſächlich in den letzten Tagen ſchwierig wan und dazu zwang, die Preiſe für Weizenmehl tei weiſe herabzuſetzen. Der Vermahlungs zwang in Verbindung mit dem Zoll erfül auch weiter ſeine Aufgabe, den deutſchen Weizen markt ſo gut wie unabhängig von den Vorgänger Weltmarkt zu halten. Gegenüber dem 2 Auguſt ging der Weizenpreis um etwa 7 Mael n. Tonne zurück und wurde zuletzt in Berlin für mär— liſche Station mit 245.249 je Tonne notiert. Im Gegenſatz dazu verlief der Roggenmarkt in den letzten Tagen überwiegend in ſtetiger Hal— tung. Das Angebot war nicht ſehr groß, uad die Stützungsfirmen waren daher in der Lage, den größten Teil des Angebotes zu ſteigenden Preiſen auf dem Markt zu nehmen. Der Roggenpreis zog gegenüber dem Stand vor einer Woche in Ber— lin um 8 Mark je Tonne auf 183 Mark ab mär- liſche Station, in der Provinz auch teilweiſe um bis 10 Mark je Tonne an. Auch das ſtetige und befriedigende Roggenmehlgeſchäft, wo gleichkalls eine Preiserhöhung um rund 7.50 Mark je Tonne eintreten konnte, gab dem Roggengeſchäft eine merkliche Anregung. Am Gerſte- ſowie am Hafermarkt war die Marktlage im weſentlichen unverändert. Auch weiterhin beſtand das Angebot aus mittleren und geringeren Qualitäten, für die ſich keine ausrei— chende Nachfrage zeigte, ſodaß der Gerſtepreis mit Mühe behauptet, teilweiſe um etwa 2 Mark je Tonne erfuhr. Gute Qualitäten blieben durchweg gefragt und erzielten entſprechende Aufgelder. bee, ee, de e l Das Futtermittelgeſchäft wies im allgemeinen nur geringe Umſätze auf, beſonders für Kleie und Trockenſchnitzel war der Abſatz ſchwierig und nur zu teilweiſe erheblich niedrigeren Preiſen möglich. Dagegen war die Nachfrage nach Lein— kuchen und Sojaſchrot meiſt befriedigend und es wurden dafür verſchiedentlich auch höhere Preiſe bewilligt. Im handelsrechtlichen Lie- ferungsgeſchäft machte es ſich in den letzten Tagen zeitweilig eine etwas feſtere Teadenz bemerkbar. ee ee eee eee e e 8 199 Auf den Kartoffelmärkten ſtand dauernd ein überreichliches Angebot an Ware zur Verfügung, wodurch die Preiſe noch weitere Rückgänge erfahren haben.“ Die Nachfrage beſonders nach geringeren Qualitäten iſt außerordentlich ſchwach, ſodaß der Abſatz der noch vorhandenen Frühkartoffeln größere Schwierigkeiten macht. Verhältnismäßig gute Nach, frage beſtand für beſte Qualitäten, doch ſind auch hierfür in der letzten Zeit noch weitere Preisermäßi⸗ aungen eingetreten. Die ſeit der Vorwoche einſetzende warme Witte tung hit in ſteigendem Maß zu einem Rückgang der Nachfrage auf den Schlachtviehmärkten geführt Das Angebot an den Rindermärkten war ziemlich unverändert. In mitteldeutſchland ſowie Hamburg ſetzte ſich, trotz kleinerer Beſchickung der Märkte, keine Vverbeſſerung der Preiſe durch. Am Berliner Markt war die Geſchäftslage etwas günſtiger, ſodaß die Preiſe leicht anziehen konnten. Das Angebot an den Kälbermärkten verteilte ſich uneinheitlich. An den meiſten weſtdeutſchen Märkten ſowie in Hamburg, und am Ende der Woche in Berlin, konnte ſich dae Geſchäft noch etwas beſſer entwickeln, und die Preiſe zogen ſogar etwas an, insbeſondere in Köln. In Süddeutſchland dagegen iſt infolge größerer Zuf nh, n ein Preisrückgang zu verzeichnen. Die Zufe verteilte ſich ungleichmäßig. In Berlin und Chem. nitz waren die Aufträge erheblich größer, infolgedeſ⸗ ſen verlief bier der Fandel bei etwas nachgebende! Preiſen recht ruyig. An den Schweinemärkten iſt ein ſtarker Rückgang der Preiſe zu verzeichnen. * 5 Getreidepreiſe in Rm. je t. Weltmarktpreiſe um⸗ gerechnet in Reichsmark. Chitago 29. 8. 50. Weizen loko Ur. 2 Hard- winter 156.15, loko Ur. 5 erdwinter 152.10, per September 151.15 151.55, per Dezember 140.80 5 140.40, per März 147.15, per Mai 152.00 bis 1.80, Mais loko Ur. 2 mixed geſtern 166.4 oko Ur. 2 gelber 167.4, loko Ur. 2 weißer 174.45. der September 164.55, Dyember 156.90, März 160.80, Mai 165.50, Hafer loko Nr. 2 weißer 121.65, per September 117.65, Dezember 129.60, märz 155.95, Mai 157.95. Roggen per September 97.95-98.40 Dezember 107.05 107.50. März 115.70, Mai 116.80. Gerſte malting 108.05 bis 155.00. 8 Weshalb und wie dünge ich di Winterſaat ſchon im Herbſt. a Die Gründe ſind kurz folgende: 1 1) Die nicht gedüngte Winterſaat kommt ſchwach in den Winter, iſt nicht widerſtands— fähig gegen die mannigfach drohenden Schädi— gungen während des Winters, beſonders gegen die ſchlimme Auswinterung. 2) Schwache Pflanzen überwinden nur ſchlecht die ſo oft aufleetenden Schädigungen durch die gefährliche Blumen- oder Fritfliege. 3) Schwache Pflanzen können im Frühjahr, wenn die Vegetation wieder beginnt und da— mit die Nahrungsaufnahme, weit weniger Nährſtofſſe verwerten als geſunde und kräſtig entwickelte. Die Folge iſt ein Zurüdbleiben in der wichtigen erſten Enwicklungszeit, das meiſt weiteres Gedeihen empfindlich gefährdet. 4) Schwache Pflanzen haben ein nur ſchwach entwickeltes Wurzelſyſtem, das bei den häuſig im Frühjahr einſetzenden Trockenperioden nicht imſtande iſt, aus den weiteren und tieſeren Schichten des Bodens genügend Waſſer zu holen. So bleiben die ſchwachen Saaten während der Trockenperiooen oft in nicht wieder gut zu ma— chendem Maße zurück. 1 Ueber die beſte folgendes: 1) Notwendig iſt eine rechte Kali— Thomasmehldüngung. 2) Notwendig iſt auch eine Stickſtoffdüngung, die während des Winters nicht oder doch nur in geringſtem Maße ausgewaſchen wird. 3) Die Auswaſchung iſt bekanntlich am ge— Art der Herbſtdüngung und ringſten auf mittelſchweren und ſchwe⸗ ren Böden. Dieſelben ſind alſo in erſter ö galt für eine Herbſtdüngung mit Stickſtoff ge⸗ eignet. 4) Von den bekannten Stickſtoffdüngern lei⸗ ſtet der Kalkſtickſtoff der Auswaſchungsge⸗ fahr einen beſonders großen Widerſtand. Brisgt man ihn daher auf die ſchon an ſich wenig durchläſſigen ſchweren und mittelſchweren Bö⸗ den, ſo kann von einer Auswaſchung kaum die Rede ſein. 5 5) In Heſſen teilt man am beſten die auszu— ſtreuende Kallſtickſtoffmenge in eine Herbſt⸗ und in eine Frühjahrsgabe. Zu Wintern zen ſtreut man aufs Hektar 2—4 Zentner im Herbſt, und 2—4 Zentner im Frühjahr, zu Wint rroggen 1 Zentner, im Herbſt und 2—4 Zentner im Früh⸗ jahr, zu Wintergerſte 1—2 Zentner im Herbſt und 2 Zentner im Frühjahr. 6) Man merke ſich, daß der Kalkſtealſtoff im Herbſt ſtets 8 Tage vor der Saat und im Früh⸗ jahr kurz vor Erwachen der Vegetation, alſo vor Wiederbeginn des Saatenwach' ens. zu ſtreuen iſt S P. Der Mann, der nichts von ſich weiß Ein myſteriöſer Fall von Amneſie. Im Krankenhaus in Prerau liegt ſeit ſieben Tage ein Mann, der ſeit dieſer Zeit bewußt— os war. Die Aerzte ſtehen vor einem vollkom— menen Rätſel und nach mehreren Konſilien konnte auch nicht feſtgeſtellt werden, was dem Manne fehlt. Er wurde in einem Automobil von zwei Männern gebracht, die den Bewußt loſen abgaben und ſofort wieder wegfuhren Nun iſt der Mann zu ſich gekommen, doch hat er ſein Erinnerungsvermögen gänzlich verloren und kann weder ſeinen Namen noch ſeine Her— aft angeben, erinnert ſich auch an gar nichts aus ſeinem bisherigen Leben. Der rätſelhafte Kranke weiſt keinerlei äußere Verletzungen auf und bei einer Röntgeniſierung konnten auch keine innerlichen Schäden konſtatiert werden Das Krankenhaus hat die Sicherheitsbehörden verſtändigt und die Polizei iſt bemüht, auf die Spur der Automobiliſten, die den Kranken ab— lieſerten, zu kommen. Man nimmt an, daß der Mann, der auch keinerlei Wertgegenſtände und Dokumente bei ſich trägt, entweder einem Verbrechen zum Opfer gefallen iſt oder aber von dem Auto überfahren wurde und einen Gehirnſchlag erlitten hat, der die Amnoſie auslöſte. 820 RM. G kosten 20 der zur Zeit beliebtesten Tanz-, Lied- und Tonfilm-Schlager für Klavier mit vollständigen Texten! Ungekürzte Original Ausgaben! Enthalten in dem neu erschienenen Schlager-Album Zum Uhr- lee Imhaſtsverzeichnis: Band 15 wie du, Tango.. WII Melsel . Erika, brauchst du nieht einen Feund! Tango WIIMelsel . Llebeswalzer, Lied u. Waltz aus der gleſctmamigen Tonfilm-Operette Veronika, der Lenz ist dal Foxtrot .. Werner R. Heymann Walter qurmapn . Merr Ober— zwei Mocca, Lled u. Foxtrot. Jim Cowier . Leb“ wohl, Matrose, Lled und Tango aus dem Tonfilm„Der Mongole und dle Tänzerin“. . Eryyln Relch In deinen Rugen, da wohnt dle Llebe, ſangoDolDauber Armes Mannequin, Jango . Zwel Tränen, Lled u. Tango WIIIy Rosen E. Rubens u. Franz Grothe elch“ mir dein weißes Mändchen, Lled und Tango e. d. Tonfſim„Der unsterbliche Lump. Ralph Benatazky Spiel mir ein Lied auf der Geige, Led und SloW-Fox W. Jurmann „ Meiln Liebster muß Trompeter sein, Led und Marsch 3. Manuela, Lled und Tango ö 9 „Ich hab' für Sie'ne heimliche Schwäche Tango ans May Stephan Welss WIly Rosen* Dein erster Brief, Slow-Fox a. d. Tonfſſm„Dey letzte Bylef“ . Süge Mamsell, denkst Rudolf Nelson cdu noch an das kleine Hotel! Lled u. Tengo.. Frltz Rotter u. Or. B. Kaper leh hab'an Dieh geglaubt, Lledu. Engl. Waltz Krauss-EIKa „Mein Mund beißt jede hübsche Frau ins Bein, Foxtrot . Krauss-Elka d. K. Schwabach „Mein Sebastian(San Sebastian) Song For- tyot Morris Levy u. Harry Revel „Dir schenk ich mein Mera, Spanish Onestep 8. d. Operette„Der Dyſtte ſm Bunde“ Fpank Stafford Vornehm Ausstattung] Künstſerischer Mehrfarbentitel! Beachten Sie: Bei Einzelkauf wrilccden alle 20 Schlager ca. NM. 40.— kosten Zu berlenhen durch jede Musikalien, Instrumenten- und Buchhandlung oder durch den VERLAG ATOM J. SEN AMIN, A.-, LEIPZIG O1, Tsubehenweg 20 Aus Nah und ern Freiburg(Ur), 5. Sept.(Im Schwarzwald abgeſtürzt... Den Ozean bezwungen.) Der Flieger Coſtes, der zuſammen mit Bellonte den Ozean als erſter von Kontinent zu Kontinent überflogen hat, und jetzt in Amerika als zweiter Lindbergh gefeiert wird, iſt auch den Freibur⸗ gern kein Unbekannter. Er war es, der zuſam⸗ men mit ſeinem Freunde Thierry auf ſeinem er⸗ ſten Langſtreckenflug im Juli 1925 im Höllental bei Poſthalde eine Notlandung vornehmen muß⸗ te und dabei zu Sturz kam. Der Apparat ging dabei in Trümmer und Thierry kam ums Le⸗ den, während der nur leichter verletzte Coſtes ſich ſpäter vor dem Schöffengericht Freiburg we⸗ gen Verſtoßes gegen die Beſtimmungen betr. die Ueberfliegung deutſchen Gebietes zu verantwor⸗ ten hatte. Nach einer entſprechenden Geldſtrafe kehrte er nach Frankreich zurück und unternahm dann nacheinander ſeine großen Langſtrecken⸗ flüge über den amerikaniſchen Kontinent, den ſüdatlantiſchen Ozean und den Etappenflug To— kio— Paris, durch die er bekannt geworden iſt, um jetzt mit der Oſt-Weſt-Ozeanüberquerung den Höhepunkt ſeiner Fliegerlaufbahn zu erreichen. Darmſtadt, 5. Sept.(Schweinerotlaufſeuche.) In Gehöften in Ober-Ramſtadt, Eſchollbrücken und Nieder-Beerbach iſt unter den Schweinebe— tänden die Rotlaufſeuche feſtgeſtellt worden. Ent⸗ ſprechende Sperrmaßnahmen ſind angeordnet. Die weinende Straße Folgen des Ausſtrömens von Tränengas, Als im Magazin eines Teerhändlers im Lon— doner Stadtteil Walthamstow ein Zylinder, von dem man annahm, daß er leer ſei, geöffnet wurde, verbreitete ſich plötzlich eine Wolke von Tränengas in der ganzen Umgebung. Die Wirkung war, daß nicht bloß die Magazinarbei— ter, ſondern auch alle Paſſanten Tränen in den Augen hatten, ſo daß man den Eindruck gewann, daß ein großes Unglück geſchehen ſein müſſe, weil auf einmal die ganze Straße weinte. Man verſtändigte die Feuerwehr. Nachdem einige Feuerwehrleute, die dem Zylinder zu nahe gekommen waren, ebenfalls zu weinen an⸗ geſangen hatten, kam der Feuerwehrkomman⸗ dant auf die Idee, einen mit einer Gasmaske ausgerüſteten Feuerwehrmann an den Zylinder, der nicht abgeſchloſſen werden konnte, einen acht— zig Meter langen Spritzenſchlauch befeſtigen zu laſſen, und dieſen nach einem in der Nähe lie— genden Grasfeld, auf dem ſich ein Teich befindet, leiten zu laſſen, wo das Gas keinen weiteren Schaden anrichten konnte. Der Zylinder, der wahrſcheinlich noch aus der Kriegszeit ſtammte, war vermutlich vergeſſen worden und zwiſchen alles Eiſen geraten. Ein ähnlicher Vorfall, der aber bedenkliche re Folgen hatte, ſpielte ſich in Denver im nord— amerikaniſchen Unionſtaat Colorado ab. Dort wurde ein mit hundertzehn Tonnen Chlor ge— füllter Tankwagen bei der Ankunft vor einer Fabrik plötzlich leck Die ausſtrömenden Dämpfe betäubten zahlreiche Perſonen. Sechsundzwan⸗ zig Perſonen, unter ihnen mehrere Feuerwehr- leute, wurden in lebensgefährlichem Zuſtand ins Krankenhaus gebracht. Mehr als hundert Arbeiter konnten ſich durch raſche Flucht in Sicherheit bringen. Rundfunk⸗PHrogramm Südweſtdeutſche Gruppe. Frankfurt— Kaſſel Sonntag, den 7. Sept. 07,00 Uhr: Uebertragung; 08,15: Mocgen⸗ feier; 09,15: Miſſa ſolemnis; 10,00: Stunde des Chorgeſangs; 11,00: Kammermuſit; 12,00: Uebertragung; 12,55: Zehnminutendienſt; 13,05: Stunde des Landes; 13,30: Fußball⸗ Länderkampf Deutſchland Dänemark; 15,10: Jugendſtunde; 16,00: Konzert; 18,00: Stunde des Landes; 18,25: Stunde des Rhein⸗Meaini⸗ ſchen Verbandes; 18,55: Preſſedienſt; 19,20 Sport; 19,30: Uebertragung; 22,45: Nachrich⸗ tendien; 23,15: Uebertragung. Süddeutſche Gruppe. Stuttgart— Freiburg. Sonntag, den 7. Sept. 07,30 Uhr: Gymnaſtik; 07,30 Uhr: Gymnaſtik; 10,15: Morgenfeier; 12,00: Konzert; Mundharmonika⸗Orcheſter; 13,30: Fußball⸗ Länderſpiel Deutſchland Dänemark; 15.10: Uebertragung; 18,00: Vortrag; 19,00: Zeit; 19,30: Violin⸗Konzert; 20,15: Bunter Abend; 21,45: Konzert; 22,45: Nachrichten und Sport; 23,15: Tanzmuſik. 08,00: 08,00: Konzert; Konzert; 18,10: München Sonntag, den 7. Sept. 10,00: Morgenfeier; 10,45: Glockengeläute; 11,45: Konzert; 12,55: Nachrichten; 13,00: Vortrag; 13,30: Fußball⸗Länderſpiel Deutſch⸗ land Dänemark; 15,15: Zitherkonzert, 15,40: Die praktiſche Frau; 16,00: Konzert; 16,30: Jagdfunk; 17,00: Konzert; 18,00: Leſeſtunde; 18,30: Hausmuſikſtunde; 19,15: Meine Reiſe in Afrika; 19,50:„Roſen aus Florida“, Operette; Anſchl.! Konzert; 22,20: Zeitangabe. ., Wollt ihr, das Diktatur regiert und eure Freiheit drangsaliert? ———— Wollt ihr, dass Blot in Strömen fliept, Oder wollk ihr in Frieden halten Damit die luntt Sicher Sei- Wenn man das S0 jetbanner Aist? das eich vor finsteren Gewalten! Staatsbͤrger wänlt die Kaatgparlei! esse ee eee eee Vereins-Anzeiger Unter dieſer Rubrik finden nur kurz gehaltene Vereinsnachrichten Aufnahme. FF G.⸗V. Liederkranz. Die regelmäßigen Singſtun⸗ den finden jetzt wieder Samstags abends halb 9 Uhr ſtatt. Es wird dringend erwartet, daß alle Sänger wieder pünktlich zur Singſtunde erſchei⸗ nen. Der Vorſtand. Kaninchen- u. Geflügelzuchtverein 1916. Sams- tag den 6. Sept. abends 8 ¼ Uhr im G. z. Kaiſer— hof Mitgl. Verſammlung. Die Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Es werden die Mitgl. darauf aufmerkſam gemacht, daß der be— ſprochene Vortag durch H. Nagel am Dienstag Abend ſtattfindet, dadurch iſt denjenigen Mitgl., welche bei der Tiſchbewertung nicht haben an⸗ weſend ſein können, Gelegenheit gegeben iſt, es nachzuholen und die Tiere mitbringen können. Die Mitgl. werden gebeten in dieſer Verſammlung reſtlos zu erſcheinen. Der Vorſtand. Mäuner⸗Geſang⸗Verein 1846. Anſer neuer Dirigent teilte uns mit, daß er am Samstag, den 6. Spt. die erſte Singſtunde hält. Er ſo⸗ wohl wie der Geſamtvorſtand erwarten reſtloſes und pünktliches Erſcheinen der geſamten Sänger ſchar. Anfang 9 Uhr. Der Präſident. Kr. u. Sdt.⸗Verein„Teutonia“ Schützenabteilung, Sonntag, den 7. Sept., vormittags 9 Uhr Zu— ſammenkunft ſämtlicher Jungſchützen und Spiel- leute im Lokal. Reſtloſes Erſcheinen unbedingt erforderlich. Ab 2 Uhr nachm. Uebungsſtunde auf dem Stand. Ab 4 Uhr Schießübung auf die Verbandsmeiſterſchaft. Abends halb 9 Uhr gemütl. Beiſammenſein bei einem Faß Bier. Der Vorſtand. Großkampf auf dem Wald⸗ ſportplatz! Der erſte Kampf um die Punkte ſteigt auf dem Waldſportplatz und zwar wird ſich der F. C. Viktoria Neckarhauſen als Gegner vorſtellen. Vor allen Dingen möchten wir darauf hin weiſen, daß das Spiel um 3 Uhr (nicht um ¼6 Uhr) beginnt. Die Behörde, hat es in letzter Minute umgelegt. Die 2. Mann— ſchaft beginnt um 1,15 Uhr. Die Gäſte ſind eine ausgeſprochene Kampfmannſchaft, die in Punkte- ſpielen ſchwer zu beſiegen iſt. Für die Grünen heißt es daher den Kampf bitterernſt nehmen und den anderen Vereinen gleich im erſten Kampfe zu beweiſen, daß ſie immer noch der alte gefürchtete Gegner ſind. Kein Punkt darf nach auswärts! Mit demſelben Elan und unbeugſamen Siegeswillen wie in den vorjährigen Verbandsſpiele muß ge— kämpft werden! Anhänger unterſtützt die Grünen! U Auf zum Waldſportplatz! Filmſchau. Drei große Spieltage im Cefipa. 1 Bombenprogramm der Ufa. 1. Die Flucht in den Cirkus. 2. Die ſelige Exzellenz. 3. Der ſchwarze Suppenkaſpar. Ein ganz außergewöhnlich ſpannend und packendes Großſtadtprogramm mit der beſten Be— ſetzung wie Wilh. Dieterle, Marcella Albani, Willy Fritſch, Olga Tſchechowa, Fritz Kampers u. Hanny Reinwald uſw. Kommen Sie und ſehen Sie ſich dieſe ſeltene Darbietungen an. Sommerpreiſe 50 und 80 Pfg. Alle Filmfceeunde beſuchen deshalb ab heute den Cefipa. U. T. Filmpalaſt. Das ganz gewaltige Fox-Prachtprogramm! Talu, das Rätſel im Weibe; Tom Mix: Das Präriehotel; Die beiden Johns. Unſeren werten Beſuchern ſowie der ganzen Einwohnerſchaft Viernheims empfehlen wir ganz, beſonders die dieswöchentliche Großfilmſchau. Das Packenſte was je auf dem Weltfilmmarkt exiſtierte, iſt zweifellos das Alaska-Standardwerk: Talu, das Rätſel im Weibe. Nie erlebte Senſationen feſſeln uns in dieſem gewaltigſten aller Alaska-Filme. Untergang eines Pelzhändlerſchiges in Nacht und Sturm— Flucht und Verfolgung eines Verführers über berſtende Eismaſſen— ſein ſchreckliches Ende im krachende Treibeiſe. Dieſe Worte bezeugen Ihnen, daß hier nur was ganz außergewöhnliches auf dem Spielplan ſteht. Im zweiten Teil: Tom Mix:„Das Präriehotel.“ Ein Wildweſttipp erſten Ranges. Zum Schluſſe die Fox-Lachkanone:„Die beiden Johns“. Sie ſehen ein reichhaltiges Film- programm. Kleine Preiſe! Darum trifft ſich heute abend alles im U. T. P. Inserate in dieſem Blatt— die beſte Reklame! Bekanntmachung. Gefunden wurde: ein Fenſter laden. Viernheim, den 6. Sept. 1930. Heſſiſches Polizeiamt. Ludwig. Central-Eilm- Palast. 1. Das große Ufa-Spitzenfilmwerk der Saison. Hertuchi ben zus Die elge Fuceen' jese filme haben eine ganz große Besetzung. Wilh. Dieterle, e e eee 8 1 Künstlerschar sehen Sie diese Woche im Cefipa. Alittag Große Jugend- und Rinder-Vorſtellung.. e Alle Rindre gehen zum Nin⸗tin⸗tin. Reinwald und Olga Tschechowa. Diese erstkl.!! Ab s alles zu sehen.—— „ 8 monntag n N Achtung. der Sonder klass. e schwarze Suppenkasper. Samstag, Sonntag u. Montag. Die Sensation der Woche. Eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges. 2. Der reizende Ufa- Schlager der Sonderklasse. Wieder 3 Lilmſchlager. Zwei Ufa-Großhfilme 3. Der übliche Lustspiel- Schlager. Der Schug 7. Sünnenkasner Hans Junkermann, Willy Fritsch, Wladimir Gaidarow, Fritz Kampers. Hans Mierendorf, Olga Engel, Macella Alhani, Hanni Sie sehen ein Ufa- Programm ganz großen Formats zu Sommerpreisen 50 u 80 Pfg. Anfang halb 8 Uhr. n den Zirkus. 3. Der eee eee 2. D ehle! Pfund 8 Pfg. Pfund 10 Pfg. Pfund 12 Pfg. Pfund 4 Pfg. Erdnüſſe— Rotkraut Sorten Hühuerfntter. Tomaten Zwetſchen Nochbiruen Kartoffeln Bananen— verſchiedenen Lopensſmanelnaus Peter Roschauer „Zum Rebſtock“. Zentralverband [der Arbeits-Invaliden und Witwen Ortsgruppe Viernheim. Jedes Quantum Thielschben kauft zum Tagespreis Morgen Sonntag keine Verſammlung. Deutſchlands Nik. Gallei Blauehutſtraße. Birnen: 1. — gerung heute 16 Uhr. Obſtgroßmarkt Weinheim. (Amtlich) Marktbericht vom Freitag, 5. Sept. 30. Sorte 10-18, Aepfel: 1. 10-18, Fallobſt 6—10, Zwetſchgen 9—1t, Pfirſiche 18 40, Bohnen 3—7, Tomaten 5— 7, Nüſſe 64— 76 Pfg. Anfuhr gut; Nachfrage gut. Nächſte Verſtei- 18-33, 2. Sorte Sorte 18— 26, 2. Sorte Die So gs-Verſteige— Die Sonntags- Verſteig Seelenmessen. d. S. l. f. p. Alderdeutbun) 2 Morgen Sonntag Zum„Karpfen“ Eintritt frei— Tanzen frei — Bierausſchank— Montag, den 8. September, abds. 8 Uhr in den Sälen des Gaſthauſes zum„Löwen“ Großer Vortrag Ringshauſen(Lehrer) 992 85280(Ing.) Es ſprechen: Thema: 1. Was wollen wir Nationalſozialiſten? 2. Wir ſind keine Kirchenfeinde In den Pauſen Mitwirkung der Kapelle Hanf⸗Blank. Eintritt 30. fg zur Deckung der Unkoſten. Saaleröffnung halb 8 Uhr, Ronzertbeginn 8 Ahr. —.—.——— 55 222. ͤ——..—— Danksagung. Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme bei dem so schmerzlichen Verluste meines lieben Gatten, unseres guten Vaters. Bruders, Schwagers und Onkels, Herrn Peter Bauer l. ferner für. das zahlreiche Geleite zur letzten Ruhestätte und für die vielen Kranz- und Blumenspenden sagen wir hierdurch herzlichsten Dank. Besonders innigen Dank dem Kath. Männerverein für das ehrende Grabgeleite und den Stiftern von Viernheim, den 6. September 1930. Die trauernd Hinterbliebenen. Abonnenten berückſichtigt beim Einkau unſere Inserenten! in ſtatt. Kirchweihe in Gorrheim Während der Kirchweih findet in meinem Lokal„zum Felſeukeller“ 0 Groger Tanz Kapelle Brockeuaner, Weinheim. Es ladet freundlichſt ein g Der Wirt: Peter Schüfer. dae dhe repariert in eigener Werk- stätte schnell, gut und billig, unter Garantie 1. Ml, Uhrmachermeister Für den Hausgarten empfehle alle Sorten Gemüſeſämereien und Blumenſamen zur Jetztausſaat. Torfmull⸗Blumendünger, Paket von 10 Pfg. an Raupenleimpapier fix und fertig zum Verbrauch. Baumwachs, Raffia, Baſt zum Veredeln und zum Anbinden.— Alle zur Bedarfszeit nötigen Düngemittel.— Sämtliche Sorten Hühner-, Tauben⸗ und Vogelfutter.— Alle Sorten Getreide, Schrot, und Futtermittel nur beſte Qualitäten, zu den jeweils niedrigſten Tagespreiſen. Alois Walter.