b Nan Aupend Mernpelms Humoriſt Echo, die 8 ö g beſten internat. Witze, g 5 reich illuſtriert, anti⸗ 5 g 14 Eins g deen 4 9 9 10 5 in entscheidungsvollen Tagen rufen wir Euch, Kath. Jungmänner umd Jungfrauen! in Briefmarken, Verlag Prohst, Worms Gauſtraße 31. In wenigen Tagen wird entſchieden über Ordnung oder Bürgerkrieg, 0 1 oder allmählichen, ſicheren Aufſtieg oder weitere Verelendung, über N religibſe Freiheit oder Unterdrückung der Kirche. Es wird entſchieden über die deutſche Zukunft, die vor allem die Zukunft der heutigen Jugend iſt. 5 4 Darum laden wir die über 18 Jahre alten Alitglieder n. Ehren- mitglieder unſerer Vereine, ebenſo die Führer und Führerinnen der kath. Jugend ein zur r 1 täglich mit Ausnahme ber Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. a k frei in Haus gebracht.— Pratisbeilagen: wöchentl. das ce Ulluſtrierte tagsblatt„Sterne und Blumen“, 9 0 0 ich einen Fahrplan ſowie einen Wand- Täglich friſchen J Süßen Apfelwein Liter 40 Pfg. alter Apfelwein Liter 50 Pfg. Obſt⸗ und Weinkelterei RHundgehung fer kath. jqugent Peter Rasehsuer an ponnerstah. aan 11. Soptember, aenas 9 Unr im„Fressepüis“ Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige en koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., enen ide 1980 1 beige für 1 und Notizen vor⸗ 5 a mittag r, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in u „— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Feſchäftsſtele u. von ſamtlichen Annonein⸗ Erpeditionen Leulſchlunbs 10 125 Aauslanbs Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes zum Rebſtock en Es ſprechen: 1 50 Ei recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt ee Platzvorſchriften bei Anzeigen werben nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme 1. Herr Stadtrat Braun, Mannheim; rt a. N.— Schri ng, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathaus ſtr. W. en vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewä eich bernd 18 05 2. Herr Pro f. Schwall, Mannheim. e 6 Kath. Jugend voran! Die Reihee geſchloſſen! in enormen Mengen auf Extra- Tischen ausgelegt 5 ohnune Schmach über den, der ſeig und läſſig zu Hauſe bleibt! e Aühanaucaunangannnmanannmnnocnmngnmnmanmnnmmummnmmmmnmnndnnnnmunmnnnng 0 2 ſchöne Simmer 5 f 5 Kleiderstoff, Seidenstoff, Waschstoff, Schürzen and Kiiche dk. dungngs-Sodald. Ddulsche Jugendzral 3 8 Handelt Auch Uf stoff, Gaarden, Weid waren e 8 ung ale 1 nebſt Zubehör. Iar. Jungtrauen-Hongregalion. obst Sportabteilung. Kuh. Jugend u. Reichstagswahl Der Gptimiſt Briand: 5 ö ſich zuf nonzuſchlieden; g N f ine 5 377 8 Nationen, ſich zuſammenzuſchließen in dem ge⸗ den Eindruck eines gebrochenen Mannes ma⸗ meinſamen ſtarken Bemühen, das große Ziel chen. Vor ſeiner Abreiſe erklärte Irigoyen noch, 84 4 15 daß er in der Natafaſer 1 freund! „Rein Krieg ſolange ich wirke!“„. e hen Die Mi 18 rhei re Auch Henderſon bläſt die Friedensſchalmei nderheitenfrage 5 7 5 5 f„ 5 2: hen er Pie Preise für diese Reste sind so enorm billig, daß Sie Von wem, ſagt de kaufen müssen, wenn Sie Geld sparen wollen. Neue Unruhen in Annam. verkaufbeginn Freitag vormittag 9 Uhr Beachten Sie die zwei Reste-Fenster ee: eee Visitkarten in reicher Auswahl zu billigen Preisen fertigt Hernneimer Anzeiget Verteilung ff. Verbrauchsmarke übernehmen. meiner laufend benötigt. kann ortskundige, zu- verlässige Person bei hohem Verdienst Fa. Georg lager, Heidelberg postfach 30. Deulsche Friebensbesehschalt (Bund der Kriegsgegner) Hakenkreuz und Stahl⸗ Rriegsopfer erſcheint alle und laßt als helm ſind Deutſchlands gene e d. g Untergang Ueber dieles Thema der Friedensbewegung spricht in einer volksverſammlung am Freitag ahend 8 Uhr i. Marnfensaale der bekannte Volksredner intritt 20 Pig. Frauen Eintritt frei! Reichsbund Kriegshinterbliebenen, Ortsgruppe Viernheim. Zur Volksverſammlung Angehörigen freundlichſt ein. Eintritt 20 Pfg. Frauen Eintritt frei. Der Vorſtand. der Kriegsbeſchädigten, ehem. Kriegsteilnehmer und der deutſchen Friedensgeſellſchaft, am Freitag abend 8 Uhr im Karpfenſaale, in der ein hervorragender Redner über die Friedensbewegung ſpricht, laden wir alle Mitglieder, insbeſondere die Hinterbliebenen nebſt verbrecheriſchen Kriegageiſt und helft den Frie- den ſchützen gegen den Ungeiſt von Naß u. Lüge. Schwarz-Rot-Gold(Ortsgruppe Viernheim.) Der Vorſtand. Reichsbanner Zu der am Freitag abend im „Karpfen“ ſtattfindenden Vortrag der deutſchen Friedensgeſellſchaft iſt es Pflicht aller Kameraden zu erſcheinen. Antreten Punkt halb 8 Uhr im Saal-Eingang. Turngenoſſenſchaft 1893 Freie lussprache! 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Deutschland erwache! nicht— mit dem Sobwſetstern, dessen Kulturschande das sterbende Russland ist. nieht— mit dem Hakenkreuz des Bationaisozialismus, dessen bodenloses Programm an Wahnsinn grenzt. Sie ſind revolutionäre, poli⸗ tiſche unreife und verantwortungsloſe Parteien, die unſerem Vaterlande ein kataſtrophales Ende bereiten wollen. Es ist Gewissenspflicht eines Katholiken diesem Treiben Einhalt zu gebieten. Der Brutalſtät müssen wir unsere katholische deberzeugung gegenüberstellen. Das deutſche Volk iſt heute vor die entſcheidenſte Wahl ſeit 1918 geſtellt. Es geht um die Rettung aus tiefſter Wirtſchaftsnot, um die Erhaltung unſeres Staates, um den Fortbeſtand unſeres Volkes. Wenn das deutſche Volk nicht ſeine letzten Kräfte für die Rettung des Staates aufbietet, wird der Rechts- und Linksradikalismus uns in einen heil⸗ loſen Wirrwarr treiben. Intereſſenpolitik, Parteihader und Parteiſchacher wer⸗ den die Grundlagen des neuen deutſchen Volksſtaates untergraben. Wenn wir Katholiken nicht zuſammenſtehen, dann vergeſſen wir dle Pflicht, dem deutschen Volke christliche Kultur zu sichern. Es geht ums Ganze! Vergeſſen wir deshalb nicht die Taten unſerer großen Führer eines Hindenburg eines Brüning Es sind männer der Tat, die die Grundlagen für die Wiedergesundung Unseres Vaterlandes geschaffen haben. Die Zentrumspartei hat die Initiatioe ergriffen zur Wiedergesundung unserer Wirtschaft. Wir haben das feſte Vertrauen, daß das Zentrum dank ſeines großen Führers Reichskanz- ler Dr. Brüning das große Ziel, die Geſundung unſeres Volkes durchführen wird. Darum alle Rlann an Lord! Wühlt Zentrum! Am Donnerstag abend findet eine Zentrumsverſammlung in den Sälen des Gaſthauſes zum Freiſchütz für alle Jungmänner und Jungfrauen über 18 Jahre ſtatt, wobei Herr Stadtrat Braun und Prof. Schwall Mannheim in einer Wahlrede über die Ziele der Zentrumspartei und die Bedeutung der Reichstagswahl ſprechen werden. Sie muss eine gewaltige Kundgebung der Zentrumsſugend von Viernheim werden. Zungmänner, Jungfrauen, Zugendhraftler Freitag abend Training und Ver ſammlung der 2. Elf und 1. Jugd. Training halb 6 Uhr Verſammlung für die Schule! —— Kawyen Sie Iren Kindern für die Schule vor allem eine gesunde, bequeme u. yraletische Hleidung: wahlen Sie Bleyle-Hleidung. Robert Steiert, Weinheimerstraße Manufaktur und Modewaren, Wäsche u. Aussteuer, Damen- u. Herrenkonfektion Erſcheint in Maſſen! Elwas Gutes Ignaaldemopralsche Fare ür Haare u. Haarboden f it Br. 1 0 echtes Ortsgruppe Viernheim. Brenneſſel⸗Heiſt Mk. 1,65 2,40 flathaus-Drogerie] grünen Laub“ unſere letzte P. Moskopp — Gebr., Maßanzüge v. 8.—, Mäntel voß 3.—, Sehuhe von 2. an. Kittel, Hosen Hoch. zeitsanz.(auch leihw.) Grammophon und Schallplatten. In- und Verkauis- Centrale J 1. 20 Tagesordnung: und Volkswohl“. Referent: Parteiſekretär Lutz, Worms. herzlich ein. Der Vorſtand der S. P. D. Nächſten Samstag, den 13. September, abends halb 9 Uhr, ſindet im„Saftladen zum „Der Kampf um Demokratie Hierzu laden wir alle Wählerinnen u. Wähler Ortsgruppe Viernheim. 0 Gauleiter Zaxt-Darmſtadt ſpricht über die Lage der Renten⸗Empfänger und der gegenwärtige Rampf um die Sozial versicherung. bitten um pünktliches Erſcheinen. Der Vorſtand. Tonlralver band der Ar eitsavaüden u. Wen Leulsemlanas Heute Donnerstag abend 8 Uhr findet im Fürſten Alexander 2 Mitglieder⸗Verſammlung an Wir hoffen unſere Mitglieder recht zahlreich begrüßen zu können und Die Völkerbundsverſammlung. witb. Genf, 11. Sept. Die Völkerbundsver— ſammlung hat heute vormittag ihre ſachlichen Beratungen mit der allgemeinen Ausſprache aufgenommen. Der Vertreter Kanadas, Sir Robert Borden, erklärte, es ſei zu bedauern, daß gleichzeitig mit dem Verzicht auf den Krieg nicht auch der Verzicht auf Rüſtungen ausge— ſprochen worden iſt. Der franzöſiſche Außenminiſter Briand erklärte:„Ich habe tiefes Vertrauen in den Völkerbund, der eine der tüchtigſten Einrich— tungen gegen die Gefahr des Krieges iſt und in das Bewußtſein der Völker immer wieder eindringt. Der Völkerbund iſt wegen des an— geblich langſamen Fortſchreitens ſeiner Arbei— ten zahlreichen Angriffen und mannigfacher Ironie ausgeſetzt worden. Aber der Kellog— pakt, die Generalakte über die Schiedsgerichts⸗ barkeit und die zahlreichen regionalen Abkom— men ſind wirkſame, nicht zu unterſchätzende Beiträge zur Organiſierung des Friedens. Alle dieſe Bemühungen, hierin ſtimme ich meinem Vorredner zu, werden, wenn ſie nicht als Ge— genſtück die Einſchränkung und ſogar, wenn möglich, die Beſeitigung der Rüſtungen haben, etwas Unbeſtimmtes, Undefinierbares bleiben. Es war, um nur von meinem Lande zu reden, gegenüber der Tatſache, daß der Friede gefe— ſtigt und die Sicherheit organiſiert wird, un⸗ möglich, gewiſſe Ziffern, gewiſſe Aufgaben auf⸗ recht zu erhalten. Wir ſind dabei auf Schwie— rigkeiten geſtoßen. Wir haben lange Wochen in London verhandelt und einen erfreulichen Anfang erzielt. Ich ſtehe hier in Verhandlun— gen mit dem Vertreter eines befreundeten u. benachbarten Landes, durch die hoffentlich wei— tere Möglichkeiten geſchaffen werden. Ich habe mich, ſo rief Briand mit ſtarker Betonung aus, in den Gedanken geradezu verbohrt, daß, ſolange ich bin und wirke, es teinen Krieg mehr geben darſ. Wenn ir⸗ gendwelche Schwierigkeiten auſtauchen, werden wir ſie in Frieden und durch den Frieden regeln. Das iſt eine Ehrenpflicht gegenüber den Natio⸗ nen, die ihr Vertrauen auf uns ſetzen.“ Mit der Bemerkung, daß der Völkerbund ſich mit allen, die internationalen Beziehungen berüh⸗ renden Strömungen in Fühlung halten müſſe, leitete Briand auf die europäiſche Frage über. Es ſei ſelbſtverſtändlich, daß keine neue Organiſation neben dem Völkerbund geſchaffen werden ſolle, ſondern daß die europäiſchen Eini- gungsbeſtrebungen nur im Rahmen des Völ⸗ kerbundes verwirklicht werden könnten. Auch könne jetzt keine Rede davon ſein, daß die ge⸗ plante Vereinigung ſich gegen andere Staaten oder Staatengruppen richte. Die Bundesver⸗ ſammlung habe jetzt das Wort. Er hoffe, daß ſie im Verlauf dieſer Tagung den europäiſchen Völkern zurufen werde: Marſchiert weiter! Ihr ſeid auf dem Wege des Friedens! Die Rede des franzöſiſchen Außenminiſters hatte in deutſchen Kreiſen einen großen Ein⸗ vruck gemacht. In Fortſetzung der Ausſprache über den Tätigkeitsbericht des Völkerbundes nahm heute nachmittag 5 g der britiſche Außenminiſter Henderſon das Wort zu einer programmatiſchen Rede. Henderſon wies auf die Wichtigkeit der Ar⸗ beit des Völkerbundes hin und legte großes Gewicht auf die Beſchleunigung der Ratifizie⸗ rungen der auf Veranlaſſung des Völkerbunds geſchloſſenen Abkommen. Zur Frage der Schiedsgerichtsbarkeit übergehend ſtellte Hen⸗ derſon Fortſchritte der Ratifizierungen der Fakultativklauſel des Haager Gerichtshofes feſt und ſprach die Hoffnung aus, daß dieſe unter den Völkern der Welt allgemeine Geltung er⸗ halte. Die Völkerbundsſatzung müſſe endlich eine richtige Friedensſatzung werden. Im weiteren Verlauf wies Henderſon auf das Intereſſe hin, das die britiſche Regierung an der Generalakte über die Schiedsgerichts— barkeit, wie überhaupt an allen Maßnahmen zur Verhütung und Bekämpfung des Krieges nehme. England ſei bereit, alle derartigen Si— cherheitsmaßnahmen zu ratifizieren. England werde ſeine Zuſtimmung zu neuen Si— cherheitsmaßnahmen nur unter der Bedingung geben, daß die Abrüſtung aufhöre, eine Phraſe zu ſein. Die Zeit für praktiſche Ergebniſſe iſt jetzt gekommen, und wir hoffen daher, daß der Vorbereitende Ausſchuß, wenn er im Novem— ber zuſammentritt, ſeine Aufgabe tatkräftig durchführen wird. Ich appelliere an alle hier verſammelten witb. Genf, 11. Sept. Die deutſche Delegation hat heute beim Präſidium der Völkerbundsver— ſammlung einen Antrag geſtellt, der die Be— handlung der Minderheitenfrage durch die jetzige Bundesverſammlung ſichern ſoll. Deutſchland beantragt insbeſondere, den Teil des Tätigkeits- berichts des Generalſekretärs, der ſich auf die Minderheit bezieht, dem zuſtändigen Ausſchuß zu überweiſen. Deutſchland— das ſeine grund— ſätzliche Einſtellung zur Minderheitenfrage wie— derholt im Rahmen des Völkerbundes dargelegt und das bekanntlich gewiſſe Verbeſſerungen des Verfahrens in den Madrider Beſchlüſſen erreicht habe— gehe augenblicklich an eine nochmalige Ueberprüfung der Beziehungen der Minderhei— ten mit dem Ziele, ihre reſtloſe Durchprüſung zu ſichern. Dr. Curtius hat übrigens in den letzten Tagen mit den hier weilenden Minderheitenver— tretern, die an dem Nationalitätenkongreß teil— genommen haben, Fühlung genommen und ſich über die Wünſche und Beſchwerden der Minder— heiten unterrichtet. polen entdeutſcht den Korridor veröffentlichung eines polniſchen Geheimdokuments witb London, 12. Sept.„Mancheſter Guar⸗ dian“ veröffentlicht an hervorragender Stelle ein im Beſitz des Blattes befindliches politiſches Geheimdokument, das, wie das Blatt hervorhebt, auseinanderſetzt, daß die Vorſchläge des Bezirks- amts Graudenz über die Durchführung der Agrarreform vom Gouverneur nicht genehmigt werden könnten, weil ſie ausſchließlich wirtſchaft⸗ liche und agrarpolitiſche Geſichtspunkte berück⸗ ſichtigen.„In dem vom„Mancheſter Guardian veröffentlichten ſtreng vertraulichen“ Schreiben des Wojewoden Lamot von Pomerellen an den Präſidenten des Bezirkslandamtes in Graudenz wird dieſer angewieſen, wie er bei der Enteig⸗ nung größerer Güter in den verſchiedenen Grenzgebieten im Jahre 1930 vorgehen ſoll. Das Blatt kommt zu dem Schluß, daß das Schreiben endgültig beweiſt, daß die poluiſche Landreform auf Grund politiſcher und militäri⸗ ſcher Erwägungen erlaſſen worden ſei.. Es ſei bemerkenswert, welche große Rolle die ſtrategi⸗ ſchen Erwägungen bei der Agrarpolitik ſpielten. „Mancheſter Guardian“ bemerkt, daß die polni⸗ ſche Regierung in ihren Antworten auf die Pe— titionen der deutſchen Minderheiten ſtets be- tont habe, daß ſich die polniſchen Behörden bei der Anwendung des in Frage kommenden Ge— ſetzes nur durch wirtſchaftliche Erwägungen lei— ten ließen und daß deutſche und polniſche Land— beſitzer gleichmäßig behandelt würden. Das Blatt betont, daß jede Maßnahme gegen die deutſche Minderheit eine Verletzung des von Polen un— terzeichneten Vertrages ſei, der die Rechte der Minderheiten unter die Garantie des Völker— bundsrates ſtellt.„Mancheſter Guardian“ be— merkt weiter, das amtliche polniſche Dokument komme in einem geeigneten Augenblick. Es wird, ſo erklärt das Blatt, in Zukunft ſchwierig ſein, die polniſchen Beteuerungen, daß die Agrar⸗— reform nicht mit politiſchen Geſichtspunkten durchgeführt wird, hinzunehmen. Es iſt dies eine Angelegenheit, die zu unterſuchen der Völker⸗ bundsrat nicht nur bas Recht, ſondern auch die Pflicht hat. Bombenleger⸗Prozeß wib Altona, 11. Sept. Zu Beginn der Ver⸗ handlungen im Bombenleger-Prozeß überreichte Rechtsanwalt Dr. Lütgebrune eine Beſchwerde gegen die In⸗Haftnahme der Angeklagten Becker und Weſchte, um deren ſofortige Erledigung er bat. Die Beſchwerdeſchrift beſagt u. a., daß der angefochtene Beſchluß völlig unbegründet ſei. Darüber, daß die Angeklagten Becker und Weſch⸗ ke eine Verſammlung abgehalten haben, ſei bis zum Erlaß des Beſchluſſes in den Akten nicht ein Wort zu leſen. Selbſt die ſpäteren Mittei⸗ lungen eines Kriminalbeamten von dem Neben⸗ kläger, die unwahr ſeien, daß die Angeklagten eine ſolche Verſammlung beabſichtigten, rechtfer⸗ tigten den erforderlichen Verdunkelungsverdacht nicht. Die Entſcheidung des Gerichts ſtützte ſich allein auf Vermutungen, die eine ſolche die per⸗ ſönliche Freiheit aufs ſchärfſte beeinträchtigende Magee nicht zu rechtfertigen vermöge. Der Vorſitzende ſchlug eine kurze Pauſe vor um ſich mit dem Oberlandesgericht Kiel telefo⸗ niſch in Verbindung zu ſetzen. f 5 . Darnach teilte der Vorſitzende mit, d Wahrung der Form dem Oberlande Beſchwerde des mittelt habe. Der Oberſtaatsanwalt beantragte die Zurück⸗ weiſung der Beſchwerde, worauf das Gerſcht er⸗ e obe en mußte. Es beſchloß, die Beſchwerde des Verteidigers Rechtsanwalts Dr. Lütgebrun dem Beſchwerdegericht vorzulegen. 8 Sodann wurde 5 N 9 e in der Zeugenverne fortgefahren. Zeugenvernehmung aß er zur zen dem 8 andesgericht die Verteidigers telegraphiſch über— In der Zeugenvernehmung ſagten mehrere Feugen, über die Aeußerungen der Angeklagten Vick, Mannecke und Luhmann in mehreren öffentlichen Verſammlungen aus. Nach den Zeugen haben die Angeklagten vor allem die Juſtiz kritiſiert und die Bauern mit Schlagwor— ten wie„Notwehr“,„überſtaatliche Rechte“,„Ju⸗ denpreſſe“ und„ererbte Scholle“ aufgehetzt. Es kam auch zur Sprache, daß von der Polizei ver— ſucht worden ſei, Spitzel zu werben. Beſonders gegen den Landvolkführer Dr. Jänicke habe man Material in die Hände zu bekommen verſucht— Dr. Koch iſt in Dannenberg Geſchäftsführer des Reichslandbundes. Freimaurer ſollen ſich ſei— ner Anſicht nach an den Geſchäftsführer Kraft herangemacht haben, um Tatſachen über Dr. Jänicke zu erfahren, die deſſen Strafverfolgung ermöglichen ſollten. Das ſei ungefähr Mitte Juni dieſes Jahres geſchehen. Kraft ging zu Koch und beide ſtellten ſich, als ob ſie dazu ge— neigt wären. Sie kamen dann mit dem Poli— zeibeamten Lüdke und zwei anderen Herren zu— ſammen, von denen ſich einer Pengel nannte, während der andere„Kommiſſar Mühlſriedel“ geweſen ſein wollte. Koch befand ſich bei dieſer Unterredung in einem Verſteck, um zu horchen und zu beobachten. Kraft überreichte einen fin— gierten Brief, der den Herren zu genügen ſchien. Kriminalſekretär Lüdke erklärte dazu, er habe niemals ein Intereſſe daran gehabt, private Helfer zu ſuchen Bezüglich der Vernehmung von Frau von Oertzen teilte Staatsanwalt Dr. Junker mit, daß die telegraphiſche wie auch die ſchriftliche Ladung nach Bad Kreuznach unbeantwortet geblieben ſeien. Man werde ſich aber weiter bemühen, Frau von Oertzen als Zeugin herbeizubekommen. Die Verhandlung wurde dann auf Freitag vertagt. Tagesnachrichten Abreiſe Irigoyens. wib Buenos Aires, 12. Sept. Der frühere Präſident Irigoyen würde geſtern in Beglei⸗ tung ſeiner Tochter und des ihn behandelnden Arztes an Bord des Kreuzers„Belgrano“ ge⸗ bracht, der kurz darauf nach Plata auslief. Nach Berichten von Augenzeugen ſoll Jrigoyen nicht wib Paris, 11. Sept. Wie die Agenlur In⸗ dopacifie aus Saigon meldet, ſind in Annam neue Unruhen ausgebrochen. Die Polizei ſchoß auf die Manifeſtanten. Es gab fünf Tote und fünf Verletzte. Autounfall des öſterreichiſchen Vizekanzlers. witb Wien, 11. Sept. Ein Automobil, in dem ſich der Vizekanzler Vaugoin, der Landeshaupt— mann von Niederöſterreich, Dr. Bureſch und Nationalrat Kunſchak befanden, erlitt heute in Hagelsdorf bei St. Pölten einen Unfall. Natio— nalrat Kunſchak erlitt anſcheinend ſchwere inne— re Verletzungen und mußte nach St. Pölten ius Krankenhaus gebracht werden. Der Vizekanzler und der Landeshauptmann konnten ohne weſent⸗— liche Verletzungen mit einem anderen Automovil die Fahrt nach St. Pölten fortſetzen. Gründung der Kölner Görreshaus A. G. witb. Köln, 12. Sept. Unter dem Namen Köl— ner Görreshaus A.-G iſt eine Aktiengeſellſchaſt mit einem eingezahlten Kapital von 6 Millionen Reichsmark gegründet worden. Zweck der neuen Geſellſchaft iſt Herausgabe von Zeitungen(Köl— niſche Volkszeitung, Kölner Lokalanzeiger) und Zeitſchriften, ſowie eigener Verlagswerke, der Betrieb einer Großdruckerei, eines Buchhandels und anderer verwandter Geſchäfte. Dem Auſ⸗ ſichtsrat gehören als 1. Vorſitzender der Reichs— tagsabgeordnete Prälat Dr. Kaas-Trier und als deſſen Stellvertreter Bankdirektor Dr. Dr. h. e. Brüning an, ferner Miniſterialrat im Reichs— ſinanzminiſterium Dr. Brand-Berlin, Oberprä— ſident Dr. h. c. Fuchs-Koblenz, Landtagsabge— ordneter Regierungsdirekior Dr. Heß- Berlin, Reichstagsabgeordneter Univerſitätsprofeſſor Prä— lat Dr. h. c. Hirtſieſer-Berlin, Reichstagsabge— ordneter Prälat Dr. h. e. Schreiber-Münſter i. Weſtf. u. a. Den Vorſtand bilden Juſtizrat Dr. h. c. Mönnig, Konſul Julius Stocky, General— konſul Heinrich Maud als ordentliche Vorſtands— mitglieder; Direktor Andreas Jous als ſtellver— tretendes Vorſtandsmitglied. Erhöhter Reichsbahnauftrag an den Stahl— werksverband. wtb. Berlin, 11. Sept. Wie das Reichsver— kehrsminiſterium mitteilt, hat die Hauptverwal— tung der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft das Reichsbahn-Zentralamt beauftragt, dem Stahl— werksverband, mit September beginnend, mo— natlich 50 Tonnen'Oberbauſtoffe(ſtatt bisher nur 20000 Tonnen) zur Lieferung in Auſtrag zu geben. Deutſcher Fluglehrer tödlich ab⸗ geſtürzt wib Krefeld, 11. Sept. Der Fluglehrer Stör- rig von den Raab-Katzenſteinwerken unternahm heute auf dem hieſigen Flugplatz mit einer Sport- maſchine einen Uebungsflug. In einer Höhe von etwa 20 Meter geriet die Maſchine ins Trudeln und ſtürzte ab. Störrig wurde auf der Stelle getötet. Noch ein tödlicher Flugzeugabſturz. witb Ludwigsluſt(Mecklenburg), 11. Sept. Heute vormittag ſtürzte das Flugzeug 1202 der Deutſchen Verkehrsfliegerſchule Braunſchweig in nächſter Nähe der Bahnſtrecke Schwerin Lud⸗ wigsluſt über der Feldmark Raſtow ab. Der Motor bohrte ſich tief in den Erdboden. Die Maſchine wurde zertrümmert. Der Pilot Arved Freiherr von Ungarn⸗Sternberg, ein Flugſchü— le der Verkehrsfliegerſchule, der ſich auf einem Uebungsfluge nach Warnemünde befand, war ſofort tot. e Der Bau der drei Rheinbrücken ol. Berlin, 12. Sept. Der Reichsverlkehrs⸗ miniſter teilt mit, daß nunmehr das Ueberein⸗ kommen über den Bau der drei Rheinbrücken bei Ludwigshafen⸗Mannheim, Maxau und Speyer endgültig ſeſtgelegt iſt. Die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft wird, nachdem alle Vor⸗ bereitungen zum Bau der Widerlager und Pfeiler und der Herſtellung der eiſernen Ueber⸗ bauten für die Brücke bei Ludwigshaſen⸗Mann⸗ heim getroffen find, mit der Bauausführung unverzüglich beginnen. Verſicherungs⸗Reform „Nunmehr iſt der Entwurf des Reichswirt⸗ ſchaftsminiſterſums für eine Aenderung des Ge⸗ ſetzes über die privaten Veeſicherung sunterneh⸗ mungen der Oeffentlichkeit Übergeben worben. Schon ſeit langem wurde dieſe Reſoem erwogen, aber erſt der Fall Fadvag und die an ihn ge⸗ müpfte Kritik haben die raſchere Durchführung gebracht. Das Geſetz über die prwalen Verſiche⸗ rungsunternehmungen iſt faſt 30 Jahre alt, es datiert vom 12. Mai 1901 und erfuhr nur in der Juflation einige Ergänzungen, ſo jener vielum⸗ ſtrittene 8(7a, durch den der Vorſtand einer Verſicherungsgeſellſchaft mit Genehmigung der Aufſichtsbehörde einſeitig die Pflichten gegenüber den Verſicherungsnehmern ändern konnte. Auch der§ 59 Abſ. 1, Ziffer 5 fällt in jene Zeit, wo⸗ nach Lebensverſicherungsunternehmungen einen Teil ihrer Prämienreſerve in Aktien anlegen konnten. Alle dieſe Vorſchriften aus der Infla⸗ tionszeit ſollen nun durch den neuen Geſetzent— wurf entfernt werden, was in der Oeffentlichkeit nur begrüßt wird. Der Zuſammenbruch der Frankfurter all⸗ gemeinen Verſicherungs AG. brachte die Reformfrage erſt in ein akutes Stadium. Man mußte ſich darüber klar werden, daß eine Wiederholung ähnlicher Fälle nicht nur dem Verſicherungsgewerbe, ſondern allgemein der deutſchen Wirtſchaft ſchwerſte Schäden zufügen würde. In dem Fall der Favag traten am deut⸗ lichſten die Mängel des alten Geſetzes zutage. Der Zuſammenbruch iſt in der Hauptſache dar— auf zurückzuführen, daß die Geſchäftsleitung der Favag Verſicherungsgelder in verſicherungsfrem— den Unternehmungen arbeiten ließ. Das hatte leichtſinnige Geſchäfte zur Folge, förderte eine unangebrachte Spekulationsluſt. In dem neuen Entwurf ſind alle die hierin gemachten Erfahrungen berückſichtigt worden, In Zukunft hat die Aufſichtsbehörde das Recht, jeder Verſicherungsgeſellſchaft Beteiligungen in der von der Favag damals getätigten Form zu ver— bieten oder nur unter ſtark einſchränkenden Be— dingungen zuzulaſſen. Damit die Aufſichtsbe⸗ hörde aber auch in der Lage iſt. über geplante Beteiligungen etwas zu erfahren, iſt in dem Entwurf eine verſtärkte Reviſion der Verſiche⸗ rungsunternehmungen vorgeſehen. Eine jährliche Pflichtreviſion der größeren Verſicherungsunter— nehmungen iſt eingeführt und das Recht der Aufſichtsbebörden, Reviſionen vorzunehmen. iſt in eine Pflicht umgewandelt worden. Bei allem bleibt aber die Selbſtverantwor— tung, denn der neue Geſetzentwurf legt den Schwerpunkt der Reviſion auf die Pflichtreviſion der Unternehmungen ſelbſt. Dieſe ſollen ſich jähr— lich durch unabhängige Prüfer revidieren laſſen und haben dann den Bericht über das Prü— fungsergebnis der Aufſichtsbehörde vorzulegen. Die Aufſichtsbehörde wird 5natürlich weiterhin ehenfalls Reviſionen vornehmen, aber mit einer Einſchränkung daß nämlich mindeſtens alle 5 Jahre eine ſolche Kontrolle zu erfolgen hat. Dann wird ein beſonderer Treuhänder für die Anlegung und Aufbewahrung des Prämien- reſervefonds geſchaffen, die Beſtimmungen über die Anlegung werden verſchärft, der Verſicherte erhält im Falle eines Konkurſes ein gewiſſes Vorzugsrecht. im Schadenſalle auch einen bevor— zugten Anſpruch auf die Maſſe. Zwar bringt der Geſetzentwurf nicht alle Wünſche zur Erfüllung, aber er ledeutet immerhin einen weſentlichen For ſchrit ge⸗ genüber dem jettigen Recht. bringt einen ſtärkeren Schutz der Verſicherten. 3 42 22 2 2 Demonſtrationszue für Max Nölz web Stauen, 11. Sept. Aus Anlaß der Vor- kommniſſe einer Wahlverſammlung in Bad El⸗ ſter, bei der bekanutlich Max Hölz ſehwer ver— letzt wurde, veranſtaltete in Plauen die dortige Schatten der Schuld. Roman von Guſtav Rehfeld. Urheberecht durch Heroldverlag Homburg-Saar (65. Fortſetzung.) Schwanbergs hatten viele Bekannte angetrof— fen und unterhielten einen lebhaften Verkehr, der ihre Zeit faſt vollſtändig in Anſpruch nahm. Sie konnten ſich daher nur wenig um ihre Kin— der kümmern, die ſie übrigens bei Gertrud in beſter Obhut wußten. Der Aug e iſt näherte ſich ſeinem Ende, als Schwanbergs, zur großen Freude Gertruds, nach Berlin zurückkehrten. In den erſen Tagen wieder in Berlin, war es Gertrud unmöglich, auszugehen, da es fortwäh— rend regnete. Mit welcher Ungeduld erwartete ſie ſchönere Tage, die es ihr ermöglichten, den Geliebten im Garten zu treffen! Wie freudig eilte ſie, als endlich die Sonne über das düſtere Gewölk ſiegte und warme Strah— len herniederſandte, in den Garten, nach den Plantanen! Wie ſehnſüchtig harrte ſie des Ge— liebten— der nicht kam. Vielleicht hatte er Abhaltung gehabt. Fieber⸗ haft erregt erwartete ſie den folgenden Tag, der — ſie ebenfalls enttäuſchte. Jetzt war es ihr klar: er mied ſie und zeigte ihr dadurch— wie ſie ſelbſt ihm vorgeſchlagen, — daß er anderen Sinnes geworden ſei. Und ſie, anſtatt ſich zu fügen, brach abermals faſſungs⸗ los in bittere Tränen aus, Tränen der getäuſchten Liebe, Tränen hilfloſen Jammers. Am nächſten Tage beſchloß ſie in ſtarrem Trotz, nicht wieder in den Garten zu gehen. Kam er wider Erwarten, ſo ſollte er es nicht wiſſen, daß ſie ſo ſebnſüchtig ſeiner geharrt hatte. So ging denn nachr Ortsgruppe der KPD. vor dem Rathaus eine Demonſtration für Max Hölz. Im Verlauf der Demonſtrntion wurde die Lage teilweiſe recht kritiſch. Belm Vorbeimarſch am Rathaus nahm die Menge eine ſo drohende Haltung ein, daß die Polizeipoſten ſich veranlaßt ſahen, den Ka— rabiner ſchußfertig zu machen. *. wtb Falkenſtein, 11. Sept. Auch hier fand eine Proteſtverſammlung der Kommuniſten aus An⸗ laß der Vorgänge in der Wilhelmshöhe ſtatt. Anſchließend an die Proteſtverſammlung be⸗ wegte ſich ein Demonſtrationszug durch die Stra⸗ ßen der Stadt. Vor der Wohnung des Max Hölz behandelnden Arztes machte der Zug halt. Hölz wurde aus der Arztwohnung in ein Auto ge— bracht, das mit ihm in dem Demonſtrationszug fuhr. Vor dem Rathaus ſprach Hölz mit verbun— denem Kopf zur Menge und forderte zur Rache auf. Heute früh ſieben Uhr hat Hölz im Auto⸗ mobil Falkenſtein mit unbekanntem Ziel ver⸗ laſſen. Vermiſchtes Brandunglück mit drei Toten. wib Paris, 1. Sept. Bei einer Feuersbrunſt in Dieppe iſt ein mehrſtöckiges Haus abgebrannt. Drei Perſonen, darunter zwei Kinder, kamen ums Leben. Ein belgiſches Verkehrsflugzeug abgeſtürzt. wib London, 11. Sept. Ein belgiſches Ver⸗ kehrsflugzeug iſt heute früh in der Nähe des Flugplatzes Croydon abgeſtürzt und in Brand geraten. Der Führer und der Monteur kamen ums Leben. Irigoyens Befinden äußerſt ernſt. witb Newyork 11. Sept. Nach einer Meldung, die„Newyork Times“ über Montevideo aus Verfahren gegen eine Giftmiſcherin wei verbrechen des Mordes, ſieben Verbrechen des mordverſuchs Augsburg, 11. Sept. Die Staatsanwalt⸗ ſchaft Augsburg hat nunmehr gegen die ge— ſchiedene Pferdehändlersfrau Annamonika Franziska Lutzenberger von Schwabmünchen Anklage zum Schwurgericht wegen zweier Ver— brechen des Mordes und ſieben Verbrechen des Mordverſuchs erhoben. Sie wird beſchuldigt, im Auguſt 1928 ihren Stiefvater Joſef Zerle und im Oktober 1928 ihre Mutter Magdalena Zerle durch Beimi— ſchung von Arſenik in das ihnen vorgeſetzte Eſſen getötet, im Februar 1929 und am 5. März 1929 ihren Sohn Joſef, am 31. März 1929 ihre Kinder Ludwig, Joſef, Michael und Diktatur Magdalena und am 17. März 1929 die aus 4 Köpfen beſtehende Familie des in ihrem Hauſe wohnenden Stadtoberſekretärs Friedr. Schrott, wiederum durch Beigabe von Arſenik, in die für Schrott beſtimmte Milch, zu töten verſucht zu haben und zwar jeweils vorſätzlich und mit Ueberlegung Die Lutzenberger befindet ſich ſeit 1. Mai in Anterſuchungshaft, in deren Ver⸗ lauf ſie auch in die Heilanſtalt Kaufbeuren zur Begutachtung ihres Geiſteszuſtandes gebracht worden war. Die Strafkammer des Landge— richts hat nunmehr über die Eröffnung des Hauptverfahrens zu beſchließen. in Polen Polniſche Oppoſitionspreſſe beſchlagnahmt wtb Warſchau, 11. Sept. Die geſamte oppo⸗ ſitionelle Preſſe iſt heute früh beſchlagnahmt worden.„Gazeta Warczawſka“ ermahnt, kaltes Blut zu bewahren. Die Maßnahme der Regie⸗ rung beweiſe, daß ſie das Wahlreſultat durch⸗ aus nicht unterſchätze und danach trachte, mit allen Mitteln den Sieg zu erringen. Der„Kur- jer Warczawſki“ ſchreibt, man könne nur die Ueberzeugung gewinnen, daß es der Regierung darum gehe, während der Wahlen die Maſſen ihrer Führer zu berauben. Die Maſſen wür— den ſich andere Führer ſuchen; dieſe, ohne ge— nügende Autorität und Erfahrung ihrer Vor— gänger, würden zu härteren Loſungen und Kampfmitteln greifen. Die Entwicklung politi⸗ ſchen Denkens müßte dann in radikalſter Rich⸗ tung gehen. Der Wahlaufruf des zentro-linken Blocks iſt heute veröffentlicht worden. Er beſteht aus 14 Punkten. Die wichtigſten dieſer Punkte ſind: der energiſche Kampf mit der Wirtſchaftskata⸗ ſtrophe auf dem flachen Lande, Verringerung der Arbeitsloſigkeit, Verringerung des ſtaatli⸗ chen Haushaltsplans, Sparmaßnahmen, unbe— dingte friedliche Außenpolitik, Verteidigung der Unantaſtbarkeit der Grenzen, Steuer- reform, Reform der Agrargeſetzgebung, demo— kratiſche Selbſtverwaltung. Zur Abreiſe Grandis aus Genf wib. Paris, 11. Sept. Dem„Matin“ wird aus Genf zur Abreiſe Grandis berichtet, Grandi habe ſich bei der europäiſchen Fühlung— nahme ſtets ſehr einſichtig, ja ſogar günſtig gegenüber den vorliegenden Projekten gezeigt. Was die franzöſiſch-italieniſchen Verhandlun— gen über die Flottenrüſtungen, über Tunis u. über Tripolis betreffe, ſo würden ſie von Fach— leuten normal weitergeführt. Wenn Grandi in 10 Tagen wieder nach Genf zurückkomme, ee lahzeitig, da Kurty jetzt ſchlief, um abends eher zur Ruhe gebracht wer— den zu können Nachdem ſie einige Zeit den Kleinen ſpazieren geführt hatte, ließ ſie ſich, Kurty im Arm, auf einer Bank nieder. Das lebhafte Kind ließ ſich jedoch nicht lange halten. Es krippelte munter umher und veranlaßte durch ſein luſtiges Stam— meln und Lachen, daß Gertrud momentan ihren Kummer vergaß und mit dem Liebling in alt⸗ gewohnter Weiſe plauderte und ſcherzte. Plötzlich ſchrak ſie zuſammen; ſie ſah beſtürzt in zwei ihr in prüfender Beobachtung zugewandte Geſichter. Ein Herr und eine Dame waren unmittelbar vor Gertrud ſtehen geblieben und beobachteten ſie lächelnd. „Welch ein reizender, munterer Knabe!“ ſagte der alte Herr, während die Dame das junge Mädchen aufmerkſam muſterte. „Ja, es iſt ein gar liebes Kind!“ entgegnete Gertrud freundlich, den zappelnden Knaben an ſich ziehend und ihn herzend. „Sie ſcheinen ihn ſehr lieb zu haben!“ „Ob ich ihn lieb habe! Wie ſollte ich auch nicht?“ „Ja, ja, zu beneiden iſt wer eine ſolche Wär⸗ terin für ſein Kind findet!“ „O“, ſygte Gertrud erglühend,„damit ſpen⸗ den Sie mir ein unverdientes Lob! Dieſen präch⸗ tigen Knaben muß jedes lieb haben! Und wer ein Kind lieb hat, der pflegt und behütet es auch nach beſten Kräften!“ „Sie ſind beſcheiden, mein Kind!“ lächelte der Herr.„Das gefällt mir. Darf ich fragen, wem das Kind iſt, und wie Sie heißen?“ „Es iſt der Sohn des Herrn Schwanberg', antwortete Gertrud unbefangen, der nicht weit von hier in der Tiergartenſtraße wohnt,— und ich, ich heiße Minna!“. „Minna? Iſt das Ihr wirklicher Name oder würden ſie wahrſcheinlich weit genug vorange— ſchritten ſein, daß die Beſprechung zwiſchen den beiden Außenminiſtern angebrachter erſcheine. Inzwiſchen habe es der faſchiſtiſchen Regierung offenbar beſſer geſchienen, daß Grandi nicht perſönlich in der Völkerbundsverſammlung eingreife, um nicht durch irgendwelche Erklä— rungen die im Gange befindlichen Verhand— lungen mit Frankreich zu behindern. „Ddus ice „Und welches iſt Ihr wirtlicher Name?“ Gertrud ſah jetzt den unermüdlichen Frager doch etwas erſtaunt an, dann erwiderte ſie, leicht das Köpfchen ſchüttelnd: „Erlaſſen Sie mir die Antwort, mein Herr! Der Name eines Kindermädchens dürfte kaum von Intereſſe für Sie ſein!“ „Vielleicht doch!“ lächelte der Fremde und fuhr gleich darauf unbeirrt fort weiter zu for⸗ ſchen.„Sind Sie Berlinerin?“ „Nein, ich— ich bin aus— aus Erfurt!“ „Sind Sie ſchon lange Kinderfräulein?“ „Nein, kaum ein halbes Jahr!“ „Sie geſtatten, liebes Kind“, miſchte ſich die alte Dame in das Geſpräch,„daß ich mich ein wenig zu Ihnen ſetze. Ich fühle mich etwas er⸗ müdet, und im Sitzen plaudert es ſich beſſer!“ Sie ließ ſich ohne weiteres neben Gertrud nieder, die erſtaunt etwas zur Seite rückte. Gleich darauf nahm der wißbegierige Herr an des Mädchens anderer Seite Platz. „Was waren Sie denn früher?“ wollte er jetzt wiſſen.„Hatten Sie eine ähnliche Stelle inne, oder befanden Sie ſich im Hauſe Ihrer Eltern?“ Gertrud dachte im Stillen, daß der Fremde ſich eigentlich recht gut zum Unterſuchungsrichter qualifiziere. Dennoch antwortete ſie: „O nein?— meine Eltern ſind längſt tot, und ich war früher— Lehrerin!“ „Lehrerin? Und jetzt Kinderfräulein? Wie kommt denn das?“ Darauf erwiderte Gertrud: „Der Andrang heutzutage iſt ſo groß! Ich konnte keine Stellung finden. Als ich ſchließlich dem Verhungern nahe war, war ich froh, daß Frau Schwanberg mich in ihren Dienſt nahm. Bin ich auch nur Kindermädchen, ſo brauche ich doch wenigſtens jetzt nicht mehr zu hungern.“ Armes Kind!“ ſagte die alte Dame mitleidig. o jung,— iſt ſchon der Err * Der Ppräſident der vollverſamm⸗ lung des Völkerbundes Titulescu, der rumäniſche Außenminiſter, wurde in ge⸗ heimer Sitzung der Vollverſammlung des Völkerbunds zu ihrem Präſidenten gewählt. Buenos Aires zugegangen ſind, iſt das Befin⸗ den des früheren Präſidenten Irigoyen, der an doppelſeitiger Lungenentzündung darniederliegt, äußerſt ernſt. Brand auf dem Zielſchiff„Zähringen“. wib Berlin, 11. Sept. Auf dem Zielſchiff „Zähringen“ iſt geſtern abend nach einem Treffer im Achterſchiff ein Brand ausgebrochen. Das Schiff liegt vor Holtenau zu Anker. Die Löſchung des Brandes iſt zurzeit noch nicht beendet. „Graf Zeppelin“ zurückgekehrt wib Friedrichshafen, 11. Sept. Das Luft⸗ ſchiff„Graf Zeppelin“ iſt von ſeiner Fahrt nach Moskau heute vormittag 11.35 Uhr wieder nach Friedrichshafen zurückgekehrt und glatt gelandet. Es hat die Strecke des Rückfluges mit 2500 Kilometer in ungefähr 19 Stunden bewältigt. An Bord befanden ſich 22 Fahrgäſte. Eine Spur der ſeit 85 Jahren ver⸗ ſchollenen Franklin⸗Expedition wtb London, 11. Sept. Der kanadiſche For⸗ ſcher Major Burttzaſh entdeckte, als er im Flug⸗ zeug von einem Flug nach dem magnetiſchen Pol zurückkehrte, auf der King William⸗Jnſel im nördlichen Kanada zwei Lager der ſeit 85 Jahren verſchollenen Expedition Sir John Franklins, die aus 129 Offizieren und Mannſchaften beſtan⸗ den hatte und im Jahre 1845 an Bord der bei⸗ den Schiffe„Erebus“ und„Terror“ Finnland verlaſſen hatten, um die nordweſtliche Durch⸗ fahrt zu entdecken. Die Schiffe wurden zuletzt am 26. Juli 1845 von einem Walfiſchfänger in der Malvil⸗Bai geſehen und waren ſeither verſchol⸗ len. Aus einem 1859 auf der King William⸗Inſel gefundenen Buch ging hervor, daß die Schiffe bis 1848 nahe der Nordweſtküſte von King Wil⸗ liam⸗Land vom Eis eingeſchloſſen und nach dem Tod Sir John Franklins von den übrigen Mit⸗ gliedern der Expedition verlaſſen worden waren. Die 105 Ueberlebenden ſind zweifellos dem Ver⸗ ſuch, das Feſtland zu erreichen, der Källe, dem Hunger und den Strapazen erlegen. Auch Ma⸗ jor Burwaſh ſoll nunmehr einige Dokumente ge⸗ funden haben, die weiteren Aufſchluß über dus Schickſal der Expedition geben SGererub ſeuſöle. um eine Tealle zu verber⸗ gen, machte ſie ſich mit dem Kinde zu ſchaffen. So bemerkte ſie nicht, daß der alte Herr und deſſen Begleiterin verſtändnisvolle Blicke wechſelten. „Hatten Sie übrigens ſchon eine Stelle be kleibet, oder waren Sie erſt vom Seminar g kommen?“ fragte der alte Herr neugierig wei „Ich hatte ſchon eine Stelle gehabt!“ „Sod Als Lehrerin, nicht wahr?“ „Nein, als Erzieherin!“ n „Ei, ſieh! Uebrigens kann ich Ihnen viell wieder eine Stellung als ſolche verſchaffen, wenn Sie gute Zeugniſſe haben! Ich habe eine aus⸗ gebreitete Bekanntſchaft. In welchem Hauſe wa⸗ ren Sie denn?“ „In einem vornehmen ſchleſiſchen Hauſe!“ „In Schleſien bin ich zwar nicht ſonderlich be⸗ kannt,— doch erinnere ich mich, daß ſich vor Jah⸗ ren eine Komteſſe Eleonore von Strachwitz⸗Wal⸗ dau einem Grafen von Schwarzegg vermählt Die Arme fand ſpäter ein trauriges Ende. Sie wurde von einer Verwandten vergiftet. Doch dort ſind Sie wohl jedenfalls nicht geweſen?“ Gertrud war leichenblaß geworden und zitterte leiſe.„Gerade dort war ich!“ „Wa—as? In Schwarzegg wären Sie gewe⸗ ſen? Sie ſind doch nicht etwa gar jenes unglück⸗ liche Mädchen, welches man——“ „Ja, ich bin jenes Mädchen, das man— als Raubmörderin zum Tode verurteilt hatte und deſſen Unſchuld wie durch ein Wunder noch in letzter Stunde ans Licht kam!“ „Wenn ich nicht irre“, ergriff der alte Herr nach einer Pauſe abermals das Wort,„ſo heißen Sie, da Sie jene Erzieherin ſind, Getrud Felſen und— haben ſchon in Ihrer Kindheit— Schwe⸗ res erlebt!“ Gertrud wurde leichenblaß und ſah den Frem⸗ den entſetzt an, unfähig ein Wort der Erwide⸗ rung zu finden aortſetzung folgt.) Wer ist Pfarrer Münchmeyer? Der öpitzenkandldal der Hauomassozlausten in Helen Als neueſter Wegbereiter des Dritten Reiches erſcheint der ſattſam bekannte ehemalige Bor— kumer Pfarrer Münchmeyer. Er iſt heute Spitzenkandidat der Nationalſozialiſten für Heſſen-Darmſtadt und damit auch der Viern— heimer Ortsgruppe! Zu ſeiner Charakteriſtik dienen wohl am beſten die Feſtſtellungen des Schöffengerichts Emden, das ihn am 7. Mai 1926 wegen Verleumdung mit Gefängnis beſtrafte. Es wurde feſtgeſtellt in dem Urteil: 1. Münchmeyer hat ſich„wiederholt an Frauen herangemacht“ und ſie ſich teils„unter Ausübung eines unzuläſſigen Druckes“, teils indem er ſich als„reicher Kaufmann“ ausgab, gefügig machen wollen, daß„ein ſolcher Geiſtlicher den Namen eines Geiſt— lichen nicht verdient, ſondern daß er ſich gefallen laſſen müſſe, wenn er als falſcher Prieſter bezeichnet wird.“ Münchmeyer hat ſich als Arzt und medi— ziniſcher Sach verſtändiger ebenſo als Juriſt mit drei Semeſter Jura ausgegeben, obwohl er weder Medizin noch Jura ſtudiert hatte. „Das war wiſſentlich falſch und eine Lüge, und eines Geiſtlichen durchaus unwürdig“. Münchmeyer hat im Gotteshauſe über Dinge und in einer Form geſprochen, die „nicht nur die Kirche gefährden, ſondern auch im Munde eines Geiſtlichen abſolut verwerflich ſind“. 4. Münchmeyer hateinen, verwerflichen Terror“ gegen Geſchäftsleute, ſeine eigenen Pfarr— kinder ausgeübt. 5. Münchmeyer hat unter der„lächerlichen Ausrede“ eine Narbe am Körper eines Mädchens„kontrollieren“ zu wollen, un— ſittliche Berührungen vorgenommen. Für den Wahlkreis Heſſen-Darmſtadt haben die Nationalſozialiſten nominiert: Pfarrer Münchmeyer-Düſſeldorf. Wer iſt Pfarrer Münch— meyer? Als einer der radikalſten national— ſozialiſtiſchen Agitatoren hat er ein bewegtes Leben hinter ſich. Erſt war er deutſchnational, dann bei den Welfen, dann war er bei der völkiſchen Freiheitspartei, ſpäter beim völkiſchen Block und jetzt iſt er bei den Nationalſozialiſten gelandet. Und das alles im Laufe dreier Jahre! Münchmeyer iſt kein Pfarrer mehr, wenn er ſich auch unbefugter Weiſe ſo nennt. Das evang.-luth. Landeskirchenamt in Hannover erklärte Ende Februar 1929, daß Münchmeyer ſein Pfarramt unter Verzicht auf die Rechte des geiſtlichen Standes niedergelegt hat, und zwar, nachdem in einem Beleidigungsprozeß belaſtendes Material gegen ihn als erwieſen feſtgeſtellt wurde. Er hat damit Anſtellungs— fähigkeit, Penſionsanſprüche und die Fähigkeit 105 Vornahme geiſtlicher Amtshandlungen ver— oren. Und ſo etwas iſt heute Spitzenkandidat der RSA p. Wir verſagen uns die verdiente Bezeichnung. Welcher Uiernheimer möchte diesem Handidaten seine Summe geben? * emen nn 2g. e NG. 38 —— n ue mk en neee Lokale Nachrichten Nieder mit den Radikalisaus. Noch hören wir das Glockengeläute und die Böllerſchüſſe, die die Befreiungsſtunde des Rhein- landes von jahrelanger Beſatzung kündeten. Noch ſchwingt in- uns die Freude und der Jubel des geſamten Volkes, als es ſeine äußere Freiheit wie⸗ dergefunden hatte. Frei der Strom, frei das Volk. Soll dieſe Stunde der Freiheit nach außen im Innern ein Volk ſehen, das ſich ſelbſt zer⸗ fleiſcht und ſeinen Staat und ſeine Wirtſchaft zugrunde richtet? Das kaun und darf nicht ſein! Zu groß iſt bereits die Kriſe und die Not, in die wir geraten ſind. Wir müſſen heraus aus dem Elend, müſſen uns Leben und Zukunft ſichern! Unter Brünings entſchloſſener, verantwortungs- bewußter Führung wurde der Weg zum Aufſtieg gezeigt. Die Notverordnungen waren beſtimmt, der drückenden Notlage zu ſteuern. Sie ſollten Land und Volk die notwendige Sicherheit geben. Aber die radikalen Links- und Rechtsparteien, im täglichen Leben die ſchärfſten Gegner, reichten ſich die Hände und ſtimmten die erſten Notverord— nungen nieder. Gegen dieſe Front der Zerſtörer richtet ſich unſer Kampf! Das Zentrum hat die Fahne der Sachlich— keit und der Vernunft, die Fahne der Staats⸗ verantwortung und der Staatsgeſinunng entrollt. Im Sturm wollen wir ſie durch die Lande tragen gegen die Kräfte der Zerſetzung u. Ver⸗ wirrung! Ein Reichstag muß erzwungen werden, deſſen Mehrheit Pflicht und Verantwortung anerkennt. Wir müſſen einen Reichstag wählen, der geordnete Zuſtände in Staat und Wirtſchaft erhält u. feſtigt. Denn Brot und Arbeit ſind nicht zu ſchaffen ohne geordnete Staatsverhältniſſe. Oder ſollen die Zeiten der Spartakiſten und des Kapp⸗Putſches wiederkehren? Soll die Zeit der Geldentwertung wiederkommen? Sollen die Franzoſen wieder über den Rhein rücken und den letzten Blutstropfen aus dem deutſchen Volke ſau— gen? Wer ſo ſinnlos ſein will, der wähle den ſinnloſen Radikalismus von links oder rechts! Wir aber ſagen nein! Und abermals nein! Wir ſind für eine Wiedergeſundung der deutſchen Wirtſchaft, für Arbeit und Brot. Wir ſind darum für die tatkräftige Regierung Brüning und wählen Zentrum, Liſte 3! „ Zentrums Wahlflugblatt. Die Reichstagswähler ſeien auf das Zentrumsflugblatt, welches der heutigen Nummer beiliegt, aufmerkſam gemacht. Eine Rieſenvorſammlung der kath. Jugend Viernheims fand geſtern abend im Freiſchütz— ſaale ſtatt. Den Rednern des Abends wurde in andachtsvoller Stille gelauſcht. Der Inhalt der Reden war von feuriger Liebe für die Zentrums ſache durchdrungen. Das Gelöbnis der hieſigen katholiſchen Jugend, am Wahltage ihrer Pflicht zu genügen, fand mächtigen Widerhall. Viernheims katholiſche Jugend iſt am Sonntag im Marſch, ſie wählt geſchloſſen Zentrum, Nr. 3. Auf zum Triedensappell. Die„Deutſche Friedensgeſellſchaft“ hält heute Freitag Abend 8 Uhr im Saale zum Karpfen eine große öffentliche Frie- denskundgebung ab. Die Schreckniſſe des Krieges ſind noch in aller Erinnerung. Und nichts iſt heiliger, als für den Frieden zu arbeiten. Nicht das Schwert ſoll entſcheiden, ſondern die Vernunft. Reine Menſchheitsliebe iſt es, was die Friedensgeſellſchaft will. Gehen wir darum in die heutige Verſammlung, die in ihren Einzelheiten einen recht intereſſanten Verlauf verſpricht. Parole: Auf, zum Friedensappell! * Hänger Einheit. Morgen Samstag findet wieder die erſte Probe nach den Ferien ſtatt, worauf wir beſonders hinweiſen. Da der Beginn im Winterſemeſter auf 8 ¼ Uhr gelegt iſt, wird unbedingt um rechtzeitiges Erſcheinen gebeten. Alle Sänger, u. ſolche die wieder aktiv oder neu bei— treten wollen, werden morgen Abend erwartet. „ Filmſchau. 1. William Fairbanks in „Der König der Senſationen“. 2.„Die Durch- gängerin“. 3.„Lupino Lane im Amazonenkorps“. Zur heutigen Sondervorſtellung(nur heute Freitag) zeigt man wieder ein ausgezeichnetes und ſpannen⸗ des Senſations-Programm, dem nichts gleiches ge⸗ genüberzuſtellen iſt. 3 Filmſchlager, die überall ganz große Erfolge haben. Ein Beweis, daß erſte Qualitätsfilme im Ceſipa zu ſehen ſind. Deshalb beſuchen auch alle Filmfreunde Freitags den Cefipa. „Der gan der drei Rheinbrücken dürfte ſchon in allernächſter Zeit in Angriff ge- nommen werden. * Waſſer und Obſt. In Pfullendorf, trank der zehnjährige Sohn der Landwirts Joh. Reſtle nach dem Genuß von Obſt Waſſer. Unter qualvollen Schmerzen iſt er geſtorben. * Gine Rieſentranbe. Ein Landwirt in der Pfalz erntete eine Traube im Gewicht von 800 Gramm. Es handelt ſich um eine Frankrebe. Auf die Volksverſammluug der Friedensgeſellſchaft heute Abend im Karpfenſaale wird an dieſer Stelle nochmals beſonders hinge- wieſen. Die tapfere kriegsgegneriſche Organiſation zeigt mit dem ſich geſtellten Thema„Hakenkreuz und Stahlhelm ſind Deutſchlands Untergang“, daß ſie die Notwendigkeit erkannt hat, ihre Meinung im politiſchen Tageskampf klar und eindeutig zu ſagen. Der Kriegsſinn bejaht den Kampf. Was er ablehnt, das iſt die unchriſtlichſte, unmenſchlichſte und unritterlichſte Form des Kampfes: der moderne Krieg. Alle Republikaner und ſachlich diskutierenden Gegner ſind eingeladen. Verſäume niemand die Gelegenheit, den Redner der Friedensgeſellſchaft zu hören, der mit dem größten Erfolg in allen Groß— ſtädten vor vielen tauſenden Zuhörern in den letzten Wochen geſprochen hat. *Einſt und Jetzt. ſamten deutſchen Tageszeitungen beträgt heute jeden Tag 20 Millionen Exemplare. * Vorſicht beim Füttern von jſungem Klee. Durch Füttern von jungem Klee wurde einem Landwirt dieſer Tage eine wertvolle hoch— trächtige Kalbin derart aufgebläht, daß ſie notge— ſchlachtet werden mußte. * Neue Arbeiterentlaſſung. Die Firma Daimler-Benz hat um Genehmigung zur Entlaſſung weiterer 100 Arbeiter nachgeſucht. »Die Staatspartei an die Wähler. Ein Flugblatt in heutiger Nummer dieſer Zeitung gibt entſprechende Aufklärung.— Das Gerücht, der bekannte heſſiſche Schulmann Herr Rektor Reiber 6 hätte ſeine politiſche Anſchauung geändert trifft nicht zu. Sein Ideal ſei nach wie vor die Demokratie, dieſer Gedanke auch von der„Staatspartei“ hoch— gehalten wird. Die Wahlzeit am Sonntag dauert von 8 Uhr vorm. un⸗ unterbrochen bis 5 Uhr. Vereins⸗Anzeiger. Club der Gemütlichen 1915. Samstag abend halb 9 Uhr Mitgliederverſammlung wegen der bevorſtehenden Ausfahrt wird gebeten reſtlos zu erſcheinen. K. M G.⸗V. Sängerbund. Freitag Abend halb 9 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Turnerbund Viernheim. findet im Lokal„Zum Freiſchütz“ eine äußerſt wichtige Vorſtandsſitzung und um/ 10 Uhr eine ebenſo wichtige Mitgliederverſammlung ſtatt. Hierzu ladet freundlichſt ein Der Vorſitzende. Die Turnleitung. G.⸗V. Flora. Sonntag, Vorm. ½10 Uhr Sing— ſtunde im Lokal. Der Vorſtand. Sünger⸗Einheit. Samstag abend 8 Uhr beginnen wieder die regelmäßigen Singſtunden. Es wird erwartet, daß alle Sänger pünktlich und reſtlos erſcheinen. Der Vorſtand. G.⸗V. Liederkranz. Samstag abend ¼9 Uhr Singſtunde. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Die Auflage der ge- Freitag Abend 9 Uhr Epang.⸗kirchl. Nachrichten. Durch die Kik: chenregierung wurden die Pfarrer Heinrich Renner zu Heubach, Dekanat Groß-Umſtadt, und Ludwig Storck zu Ueberau, Dekanat Reinheim, auf ihr Nachſuchen und unter An— erkennung ihrer langjährigen und treuen Dienſte mit Wirkung vom 1. Oktober 1930 in den Puheſtand verſett. Hus Nah und Sern Hanau, 11. Sept.(Zuchthaus für Eiſenbahn— räuber.) Auf der Strecke zwiſchen Steinau und Schlüchtern, auf der die Züge wegen der ſtar— ken Steigung zum langſamen Fahren gezwun— gen ſind, wurden in den letzten Jahren häufig Zugberaubungen verübt. Die Räuber ſpran— gen auf die langſam fahrenden Güterzüge auf, erbrachen und beraubten die Wagen und war— fen die Beute aus den Zügen ihren Spießge— ſellen zu. Auch wurde auf der Landſtraße Hut— ten—Ruckers bei Schlüchtern, am Tage einer Zugberaubung, ein Poſtomnibus überfallen u. beraubt.— Als Täter wurde eine Anzahl Be— wohner der Uerzeller Gegend ermittelt. Das Gericht verurteilte den Schuhmacher Wilhelm Jahn, der übrigens wegen Eiſenbahnraubs vorbeſtraft iſt, zu drei Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt, ſeinen Helfer Joſ. Mül— ler zu 1 Jahr 3 Monaten Geſängnis und deſ⸗ ſen jüngeren Bruder wegen Hehlerei zu 30 M. Geldſtrafe. Frankfurt a. M., 11. ner als Meſſerſchlucker eiting ſchluckte dieler„Meſſer. ſodaß er zur Operation ins Krankenhaus geſchafft werden mußte. Nach der Operation gelang ihm dann die geplante Flucht, jedoch mit dem Er— folg, daß er in der Wohnung ſeiner Braut auf— geſpürt und wieder feſtgenommen werden konnte. Frankfurt a. M., 11. Sept.(Kindesentfüh⸗ rung.) Die Frankfurter Polizei fahndet nach einigen Kindesräubern, die am 5. September in Schweinfurt ein 4jähriges Kind entführt haben. An der Entführung waren eine 20 jähr. Frauensperſon und zwei Automobiliſten betei— ligt. (Strafgefange— Strafgefangene Sept Der perſonenſtands⸗ und Betriebs⸗ aufnahme 1930 Darmſtadt, 11. Sept. Auf Anordnung des Reichsfinanzminiſters iſt die Perſonenſtands- u. Betriebsaufnahme auf Grund der Ausführungs⸗ beſtimmungen zum Einkommenſteuer und Kör— perſchaftsgeſetz nach dem Stand vom 10. Oktober 1930 durchzuführen. Der Präſident des Landes— finanzamts Darmſtadt hat im Einvernehmen mit der heſſiſchen Landesregierung zur Erſparung von Verwaltungsarbeit den Kreis der Gemein— den, in denen die Perſonenſtands- und Betriebs— aufnahme unterbleibt, gegenüber den Vorjahren noch erweitert. In den Gemeinden, in denen die Perſonenſtands- und Betriebsaufnahme ſtattzu— finden hat, beſchränkt ſich die Miwirkung der Gemeindebehörden auf die Verteilung der Ein— ſammlung der Haushaltungsliſten, Betriebsblät— ter und Hausliſten, ſowie auf die Prüfung der Vollſtändigkeit dieſer Liſten. Da in den Vorjah— ren wiederholt Klagen über nicht ausreichende Mitwirkung der Gemeindebehörden erhoben wurden, ſoll die Prüfung diesmal beſonders ſorafältia geſchehen. Auel Andiees Begleiter Sꝛänkeel aufgefunden Die ſterblichen Reſte Fränkels, eines Teilnehmers der Andree-Ballonexpebt— im Eiſe bei Franz⸗ werden in tion, die nun ebenfalls Joſeph-Land gefunden wurden, das Küſtenlazarett von Tromſö überführt. Originalbild uon Jezu⸗ Reg ieꝛungo ot N Die Vereidigung des neuen Präſidenten von Peru, Oberſt Luis M. Sanchez Cerro, der den bisherigen Präſidenten Legui ſtürzte Mannheimer Probuktenbericht. Mannheim. 11 Sept. Weizen inl., neuer 25.50 bis 26.25, ausl. 31.5033, Roggen inl. neuer 17.25 bis 17.50, Hafer inl. neuer 16.25 17.50, Brau⸗ gerſte inl., Durchſchnittsqualität 21.50— 23.50, Futtergerſte 18-19, ſüdd. Weizenmehl Spezial Null mit Sack per September-Dezember 41.25, ſüdd. Weizenauszugsmehl per September-Dez. 45.25, ſüdd. Weizenbrotmehl per September-Dez. 27.25, füdd. Roggenmehl 70—60proz. Ausmahlung 28.25—30, Weizenkleie feine 6.75—7, Biertreber mit Sack 10.25—10.75, Leinſaat 35, Raps 28. Mannheimer Kleinviehmarkt. Maunheim, 11. Sept. Zufuhr und Preiſe: 188 Kälber 62—82; 27 Schafe 42—46, 81 Schweine nicht notiert; 548 Ferkel und Läufer, Ferkel bis vier Wochen 16—22, über vier Wochen 2632, Läuſer 35—44, 1 Ziege 12—25. Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, langſam geräumt. Mit Fer⸗ kel und Läufer lebhaft. f Freiburg, 11. Sept. Karl Wachter ſtorben. Der bekannte Freiburger Motorrad- rennfahrer Karl Wachter iſt hier plötzlich ver— ſtorben. Vor einigen Tagen klemmie er ſich mit einem Bein in der Maſchine, ſodaß eine ofſene Fleiſchwunde entſtand. Eine hinzugetretene Sepſis führte zum Tod. Pfullendorf, 11. Sept. Waſſer auf Obſt. Der zehnjährige Sohn des Landwirts Joh. Raſtle trank nach dem Genuß von Obſt Waſſer. Unter qualvollen Schmerzen iſt er geſtorben. Ludwigshafen. 11. Sept. Abgeurteilter Spion. Geſtern verhandelte das Amtsgericht Ludwigshafen gegen einen jugendlichen Arbeiter unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit, wegen eines Vergehens gegen§ 6 Abſatz 1 des Spionagegeſet⸗ zes. Der Arbeiter hatte während der Beſatzungs— zeit in Ludwigshafen Verbindungen mit einem franzöſiſchen Nachrichtenoffizier angeknüpft und demſelben Betriebsgeheimniſſe aus einem chemi⸗ ſchen Werk angeboten. Von dem Franzoſen er— hielt er Aufträge politiſcher Natur. Er wurde zu einer Geſängnisſtraſe von 3 Monaten verur⸗ eilt, erhielt aber eine Bewährungsfriſt bis 1932 zugebilligt, da er noch jugendlich iſt. Darmſtadz 11. Sept.(Heſſ. Konditortagung) Der Verband heſſiſcher Konditoren hielt am Mittwoch in Darmſtadt ſeine diesjähr. Haupt— verſammlung im Sinne eines engeren Zuſam— menſchluſſes des Konditorengewerbes ab. Der Feier, die mit dem 30jährigen Beſtehen des Verbandes verbunden war, wohnten u. a. Ver— treter der Nachbargebiete Baden und Pfalz bei. Mainz, 11. Sept. Todesſprung. Im Haufe Rheinſtraße 69 ſtürzte am Mittwoch die Frau eines in der Gasmeſſerfabrik tätigen Ar⸗ beiters aus dem Feuſter ihrer im vierten Stock gelegenen Wohnung in den Vorgarten des ne— benanliegenden Hauſes. Die Abgeſtürzte ſtarb auf dem Wege ins Krankenhaus. Da ſich die Frau noch kurz zuvor mit ihrem Manne unter— halten hat und ſonſt Beweggründe für einen Selbſtmord nicht vorliegen, nimmt man an, daß die Frau einem Unglücksfall zum Opfer fiel. Nierſtein, 11. Sept. Gründung einer Winzergenoſſenſchaft. Hier wurde eine Winzergenoſſenſchaft eSmbH. gegründet. die die Aufgabe hat, durch geeignete Maßnahmen in ge— meinſamer Arbeit Qualitätsweine zu erzielen und die Abſatzſchwierigkeiten, unter denen der Weinbau beſonders leidet,. Nen nach Möslicheeit zu eindern. Die neue Genoſſenſchaft wird ſich einer bereits beſtehenden Kellerei bedienen, ſo daß ſchon der kommende Herſtertrag von der Ge— noſſenſchaft aufgenommen werden kann. Wöllſtein(Rhh.), 11. Sept. Schwecer beitsunfall. Bei Beſeitigung einer Stö— rung der Telegraphenleitung in Frei-Laubers— heim ſtürzte Aufſeher Wagner ab und erlitt ſchwere innere Verletzungen. Mannheim, 11. Sept. Meſſerſtecherei. Nach vorausgegangenem Wortwechſel wurden am Mittwoch nachmittag auf dem Hofe eines Hauſes in der Rheingoldſtraße ein 25jähriger Taglöhner und zwei Frauen von einem 35jährigen Kranen- führer durch Meſſerſtiche erheblich verletzt. Sie mußten ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. Der Täter wurde feſtgenommen. 4 Neue holländer Mutjes⸗Heringe große Ware, Stück 10 Pfg. friſch eingetroffen Alois Walter. Obſtgroßmarkt Weinheim. Marktbericht vom Donnerstag, 11. Sept. 30. Birnen: 1. Sorte 17—30, 2. Sorte 9— 17, 3. Sorte 5—9, Aepfel: 1. Sorte 17 bis 26, 2. Sorte 12— 17, 3. Sorte 7—12, Fallobſt 5—7, Zwetſchgen 12—14, Pfir⸗ ſiche 25— 46, 2. Sorte 15— 25, Bohnen 4— 7, Tomaten 6—8, Nüſſe 1. Sorte 36— 48, 2. Sorte 25—35, Quitten 16— 20. Anfuhr ſehr ſtark; Nachfrage gut. Verſteigerung heute 16 Uhr. 91„ A* Nächſte Pie Fußboden- Am erkennt man von weitem Schon präehtigen Erkenntlich: Blaue Packung 30 P 2