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Man hat ihm den Himmel auf Erden verſprochen, nun will er das Verſprechen erfüllt ſehen. Und das ſoll ſchnell gehen! Und wir fürchten, daß für viele, die ſich von dem Strom der Reden und des Geſchwätzes haben mitreißen laſſen, eine grauſame Enttäuſchung unausbleib— lich ſein wird. Jetzt müſſen die Parteien wahrmachen, was ſie insbeſondere nach der wirtſchaftlichen Seite hin den Wählern in Ausſicht geſtellt haben. In dieſen Dingen iſt im Lande nicht nur bedenken⸗ los, ſondern vielfach ſogar gewiſſenlos agitiert worden. Man han oft genug vergeſſen, den Wäh— lern zu ſagen, auf was es jetzt eigentlich an— kommt. Das Wirtſchaftliche ſteht im Vorder- grund. Brot und Exiſtenz. Schickſal und Leben des Einzelnen wie der Nation ſtehen auf dem Spiel. Und da der Reichstag aufgelöſt wurde, weil er das Gebot der Stunde nicht erkannte, weil er die Regierung, die mit ihren Maßnah— men die unerläßlichen Grundlagen ſür eine Wirtſchaftsſanierung ſchaffen wollte, im Stiche ließ, ſo wird der neue Reichstag, mag er aus⸗ ſehen, wie er wolle, gar keine andere Möglich⸗ keit haben, als mit den gleichen Problemen ſich zu befaſſen. Der neue Reichstag ſteht von vornherein un— ter dem Druck einer ungeheuer ernſten Finanz- und Wirtſchaftslage. Die Regierung wollte die⸗ ſen Druck von dem Volke und der Wirtſchaft nehmen. Wir ſind am Ende unſerer ſteuerlichen Kraft. Aus dem Volke und aus der Wirtſchaft können gar keine höheren Laſten mehr herausgeholt werden, wenn nicht die Wirtſchaft ſelbſt, wenn nicht aber auch alles, was wir in jahrzehntelan⸗ ger, mühſeliger Arbeit an ſozialen Errungen⸗ ſchaften aufgebaut und geſichert haben, zugrun⸗ de gehen ſoll. Das erſte, was der neue Reichstag in An⸗ griff nehmen muß, iſt die Kaſſen⸗ und Wirt⸗ ſchaftsſanierung. Schon von der erſten Stunde ſeiner Exiſtenz an wird er mit den Notverord⸗ nungen, die den Ausgangspunkt für die Auflö⸗ ſung und die Neuwahlen, aber auch den Schlüſ⸗ ſelpunkt für die kommende Entwifklung abgeben, ſich beſchäftigen müſſen, Es iſt ganz undenkbar, baß der neue Reichstag dieſe Verordnungen und die in ibnen vorgeſebenen Mafinah me 115 aufhe⸗ ben könnte, ohne zu wiſſen und dem Land kund zu tun, was an deren Stelle zur Wiedererobe— rung des Vertrauens und damit des Kredites der deutſchen Wirtſchaft im In- und Auslande geſetzt werden ſoll. Die Wirtſchaft muß Klar— heit über die Finanzlage des Reiches haben, um ihre eigenen exiſtenzielle Situation beurteilen zu können. Eher iſt an einen Fortſchritt, an eine Erneuerung, an einen Wiederaufbau garnicht zu denken. Die Kreditſchädigung, die Deutſchland ſeit der Auflöſung des Reichstages gerade im Aus⸗ lande wahrnehmen mußte, hat inzwiſchen ſo beängſtigende Formen angenommen, daß gerade— zu Gefahr im Verzuge iſt. Es iſt nicht nur nicht ſeit der Reichstagsauflöſung Auslandskapital in nennenswertem Umfange zu deutſchen Pro— duktions- und Wirtſchaftszwecken bereitgeſtellt worden, ſondern die Flucht deutſchen Kapitals nach dem Auslande hat ſich noch weiter in ei— nem erſchreckenden Maße fortgeſetzt. Kein Wunder, daß es an den internationalen Börſen und insbeſondere in London, zu wilden Gerüchten über den Stand der deutſchen Fi⸗ nanzwirtſchaft kam, daß man dort bereits von der Abſicht Deutſchlands ſprach, ein Moratori⸗ um für die Zinszahlungen aus der Poungan⸗ leihe zu beanſpruchen, und dergleichen mehr. Sicherlich ſpielen bei dieſen Gerüchten auch Bör⸗ ſenmanöver mit, denn England ſieht nun ein- mal in Deutſchland trotz allem den gefährlichſten wirtſchaftlichen Konkurrenten auf dem Welt— markt, und im großen und ganzen geſehen iſt in der Tat die deutſche wirtſchaftliche Situation gegenüber der augenblicklichen engliſchen durch— aus im Vorteil. Die engliſche Arbeitsloſigkeit iſt im Verhältnis zu der deutſchen größer, und die engliſche Handelsbilanz ſteht der deutſchen durchaus zurück. Gerade die Ziffern der deutſchen Handelsbi⸗ lanz zeigen ja ſehr deutlich, wie die deutſche Wirtſchaft gegenwärtig alle ihre Kräfte trotz der größten Schwierigkejten zuſammenrafft, um zu ſchaffen und zu arbeiten, um aus der gegenwär⸗ tigen Kriſis herauszukommen. Aber die Kräfte erſchöpfen ſich, und die ſchmale Baſis, auf der die Wirtſchaft heute noch bei uns arbeiten kann, verengert ſich mehr und mehr, wenn wir nicht endlich einmal ein feſtes Fundament ſchaffen, Wirtſchaft erneuern können. So hat der neue Reichstag eine große und verantwortungsſchwere Aufgabe zu erfüllen, und es wird ſich bal herausſtellen, ob er dazu fä⸗ hig iſt oder nicht. Das Ziel ſelbſt aber, die Ge⸗ ſundung der Finanzen und damit die Stabili⸗ ſierung der Wirtſchaft, bleibt beſtehen und muß, mag kommen, was da wolle, mit allen tauglichen Mitteln, und wenn es ſein muß auch rückſichts⸗ los, im Intereſſe von Land zu Walt dunchge⸗ führt werden. 1 N 1 1 f 5 4 auf dem wir von Grund auf den Bau unſerer Hermann guchnold e Buch⸗ u. Zeitungsſchrif⸗ tengroßhandlung Wiesbaden— Bierſtadt. „Hex“ hörend. Um gefl. Rückgabe bittet gegen Be⸗ lohnung Feldhüter Hecker Muckenſturm Vor An- und Verkauf wird gewarnt! Dickrüben verkauft und liefert frei Haus dak Hingenbach Heddesheimerſt raße. Beſtellungen nimmt entgegen Heute Montag von 3 Uhr ab 1a. hausgemachte Wurſt 5 Fleiſch zu haben. Ferd. Lambertn Johann Ehrhardt Kohlenhandlung billigen Preiſen. 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In den Ausführungsbeſtimmungen des Reichsarbeitsminiſteriums zum zuſätzlichen Wohnungsbauprogramm ſind drei Bautypen vorgeſehen, und zwar Typ 1: 2 oder 3 Räume von insgeſamt 32 bis 40 am(2 Betten), Typ 2: 3 oder 4 Räume von insgeſamt 40—50 qm(3 Betten), Typ 3: 4 oder 5 Räume von insgeſamt 45 bis 55 am(4 Betten). Zuläſſig iſt das Ein⸗ familien-Reihenhaus wie das Mehrfamilienhaus und zwar erſtens dort, wo Baugelände zu ent⸗ ſprechend billigen Preiſen zur Verfügung ſteht, und wo auch die Aufſchließungskoſten niedrig ſind. Hochbau iſt in kleineren und mittleren Städten bis zu 3 und nur in Großſtädten bis zu 4 Geſchoſſen zugelaſſen. Vorbedingung dafür iſt jedoch, daß überall für ausreichende Belich— tung und Beſonnung aller Wohnräume ge⸗ ſorgt iſt, und daß jede Wohnung ihren eigenen Abort bekommt. In der Praxis hat ſich erwie⸗ ſen, daß bei den angegebenen Maßen befriedi⸗ gende Grundrißlegungen auch für Familien mit mehr Kindern möglich ſind. Das Reichsarbeitsminiſterium hat bereits die Die Wirtſchaftskriſe wie das Arbeitsloſen⸗ problem bereiten nicht nur den Regierungen größte Sorgen, auch die Städte ſind badurch in ihrer Finanzgebarung aufs ſchwerſte gehemmt und ſuchen nach Mitteln und Wegen, um ſich einigermaßen über Waſſer halten zu können. Es iſt ein Unterſchied zu machen zwiſchen den mittleren Städten und den Großſtädten. Wenn wir uns überlegen, daß den kommunalen Behörden eigentlich nur ſehr wenige Einnahme⸗ quellen zur Verfügung ſtehen, wird es uns klar, warum jetzt in einem beſonderen Heft der Zeitſchrift„Der Städtetag“ die kommunalen Finanzfragen eine ausgedehnte Erörterung fin⸗ den. Oberbürgermeiſter Dr. Gaertner⸗Os⸗ nabrück beleuchtet die wirtſchaftliche und finan⸗ zielle Lage der mittleren Städte und weiſt dar⸗ auf hin, daß die Arbeitsfürſorge gerade die mittleren Städte aufs tiefſte berührt und ihre Finanzen aufs ſtärkſte anſpannt. Die vom Reich und von den Ländern zur Verfügung geſtellten Gelder können niemals ausreichen, weshalb die Städte gezwungen waren, größere Anleihen auf⸗ zunehmen, deren Abtragung die Gemeinden auf Jahrzehnte belaſtet und auch noch nicht einmal überall produktiv erfolgt iſt. Neue Schulden können die Städte nicht mehr ert n. Schon jetzt zeigen die Gemeinde- haushaltsplane erſchreckende Fehlbeträge auf, die Wohlfahrtsetats ſind weit überſchritten, die Ar⸗ beitsloſenfrage wurde immer mehr zum reinen Finanzproblem. Deshalb verlangen die Städte endlich eine Vollöſung, durch die ihnen die un⸗ geheure Belaſtung der Kriſenfürſorge und der Wohlfahrtserwerbsloſenfürſorge abgenommen werden. Die ganze Hoffnung dieſer Städte rich⸗ tet ſich auf den neuen Reichstag und auf die von der Regierung bereits vorgeſehenen großen R ſormmaßnahmen, welche eine wirtſchaftl Wohnungsbauprogramm erforderlichen Schritte eingeleitet, um eine Sen⸗ kung der Baukoſten zu erzielen. Ausdrücklich iſt auch in den Ausführungsbeſtimmungen des Reichsarbeitsminiſters geſagt, daß von der Durchführung des zuſätzlichen Bauvorhabens ſofort abgeſehen werden ſolle, wenn nicht eine Senkung der Baukoſten zu erreichen iſt und Sicherheiten dafür geſchaffen ſind, daß etwa nach Genehmigung der Bauausführungen eine Preisſteigerung eintritt. In ſolchen Fällen ſoll das Reichsdarlehen zurückgezogen werden. Das Reicharbeitsminiſterium iſt weiteuhin bemüht, mit ſtrengſtem Nachdruck auf die Senkung der Baukoſten und Bauſtoffpreiſe hinzuwirken. Die Einſparungen an Baukoſten durch die im Woh⸗ nungsbauprogramm der Reichsregierung vor⸗ geſehene Verminderung des Bauaufwandes werden auf 7 bis 8 Prozent gerechnet. Die Zuſätzlichkeit des Bauprogramms ſoll unter allen Umſtänden gewahrt werden. Alle Arbeiten bei Durchführung des Wohnungsbau⸗ programms müſſen, ſofern ſie den Charakter zu⸗ ſätzlicher Aufträge aus dem Arbeitsbeſchaffungs⸗ programm haben, ohne Ueberſtunden ausgeführt werden. Arbeitskräfte müſſen von den Arbeitsämtern bezogen werden, und ſchließ⸗ lich darf nur inländiſches Material verwendet werden. Nicht verkannt ſoll ſchließlich werden, daß durch die nach dem zuſätzlichen Wohnungsbau⸗ programm zu ſchaffenden Wohnungen die Nach⸗ frage nach den nicht in Rahmen vieſes Pro⸗ grammes ausgeführten Neubauwohnungen ver⸗ mindert, und dadurch auch ein gewiſſer Druck auf die Preiſe für dieſe Neubauwohnungen ausgeübt wird. Die Sinanznot der Städte finanzpolitiſche Schickſalsgemeinſchaft zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden ſchaffen ſollen. Aber es muß ſchnell gehandelt werden, gerade mit Rückſicht auf die kataſtrophale Finanzlage der Städte. In ähnlichen Gedankengängen bewegen ſich die Ausführungen des Stadtkämmerers P.Aſch⸗ Frankfurt a. M, über die Finanzlage der Groß⸗ ſtäbte. Man kann allerdings ſeinen Ausführun⸗ gen nicht in allen Punkten zuſtimmen. Er lehnt nämlich inſofern die Notverordnung des Reichs⸗ kabinetts ab, als ſie nicht die Erweiterung der Kriſenfürſorge enthält und fordert eine mehr zentrale Belaſtung ſtatt lokaler Begrenzung. für die Aufbringung der Mittel der Arbeits⸗ loſenfürſorge. f Was hier ausgeſprochen iſt, kann höchſtens aber in Angriff genommen werden bei den großen Reformmaßnahmen des Herbſtes. Für den An⸗ fang handelte es ſich darum, unter allen Um⸗ ſtänden die Reichsfinanzen in Ordnung zu brin⸗ gen und zu halten, damit die erforderlichen Mit⸗ tel freigemacht werden können zur finanziellen Entlaſtung der Länder und Gemeinden. Den letzteren ſind ja Möglichkeiten gegeben durch die Bier⸗ und Getränkeſteuer oder durch die ſoge⸗ nannte Bürgerabgabe. Wir gebe zu, daß durch ſie nicht die bereits feſtſtehenden Fehlbeträge des laufenden Haushaltsjahres zu decken ſind. Es wird deshalb darauf ankommen, daß die Städte in Verbindung mit den Ländern und dem Reich bei den geplanten Reformen die Pläne zu ver⸗ wirklichen ſuchen; von deren Durchführung eine allgemeine Geſundung erwartet oder erhofft werden kann. Die Städte ſelbſt müſſen ebenfalls zur rückſichtsloſeſten Sparſamkeit greifen und mit einer vielfach beobachteten Ausgabenwirt⸗ ſchaft aufhören, ſonſt bleiben alle Verſuche zur ſundung Kei N 8 kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 1 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt nkfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtell⸗ Rathausſtr. Was nun? Die mutmaßlichen Abſichten der Regierung. Die Schlacht iſt geſchlagen. Wenn man ſich auch auf Ueberraſchungen gefaßt gemacht hatte, die Ueberraſchung übertraf alle Erwar— tungen. Ein Reichstag von 573 Abgeordneten., 183 Abgeordnete in dieſem Reichstag, die als Kommuniſten oder Nationalſozialiſten das Parlament und die Reichsverfaſſung überhaupt verwerfen. Daß die Vergrößerung des Reichs— tages, daß die Stärkung des Radikalismus in dieſem Umfange erfolgen würde, das ſind die ungeheueren Ueberraſchungen, vor denen der Reichspräſident, die Reichsregierung und wohl auch die radikalen Parteien ſelbſt ſtehen. In dem radikalſten, ſehr bald arbeitsun— fähigen Reichstag, den man bisher kannte, dem zweiten Reichstag vom Mai 1924, ſaßen unter den damals 472 Abgeordneten 62 Kommuni— ſten und 32 Nationalſozialiſten. Beide zuſam— men verfügten damals nur über die Hälfte der Mandate, die ſie jetzt erobert haben, und das Machtverhältnis zwiſchen ihnen hat ſich um— gekehrt. Jener Reichstag vom Mai 1924, ge- wählt unter den erſten Nachwirkungen der Deflaktionskriſe, noch unter dem Eindruck der Währungszerrüttung, erwies ſich nach ſo kur— zer Zeit als arbeitsunfähig, daß im Dezem— ber des gleichen Jahres noch einmal gewählt werden mußte mit dem Ergebnis, daß die Welle des Radikalismus ſich in jenen ſieben Monaten überſchlagen hatte, daß die Kommu— niſten mit dreiviertel, die Nationalſozialiſten mit weniger als der Hälfte der eben eroberten Mandate zurückkamen. Wird dem Reichstag vom September 1930, der gewählt iſt unter den Auswirkungen ſchwerſter wirtſchaftlicher Depreſſion, ſchwer⸗ ſter Arbeitsloſigkeit und ſchwerer ſteuer⸗ politiſcher Verärgerung, ein ähnliches Schick⸗ ſal beſchieden ſein? 8 Das iſt die Frage, die man in den maßgeben— den politiſchen Kreiſen Berlins noch während der Wahlnacht erörterte. Die parlamentariſche Grundlage des Kabi— netts Brüning, das ohnehin eine Minderheits— regierung war, iſt noch ſtärker zuſammenge— ſchmolzen. In dem neuen Reichstag beträgt die Mehrheit 287 Stimmen. Die Möglichkeit einer Mehrheitsbildung nach rechts beſteht nicht, denn ſelbſt wenn gewiſſe Beſtrebungen vor— handen ſein ſollten, mit der deutſchnationalen Gruppe unter Führung Hugenbergs zuſammen— zuarbeiten, ſo würden die Regierungsparteien die allein nur 206 Stimmen haben, mit der Deutſchnationalen Partei nur über 247 Stim— men verfügen. Die einfache Rechnung, den Regierungsblock nach links durch Zuziehung der Sozialdemokra— ten zu erweitern, was 349 Stimmen ergeben würde, iſt aber ebenfalls nicht möglich, denn die gemäßigten Rechtsgruppen, wie das Land- volk, der Chriſtlichſoziale Volksdienſt, die Konſervativen uſw., würden ein Bündnis mit der Sozialdemokratie beſtimmt nicht mitmachen u. die ver kleinerte Deutſche Volkspartei ſcheint ebenſo wie die Wirtſchaftspartei ebenfalls auf das Beſtimmteſte eine ſolche Möglichkeit abzu— lehnen. Eine Koalition der Brüning-Parteien mit den Sozialdemokraten würde bei dem Fort⸗ fall der gemäßigten Rechten(Landvolk, Kon⸗ lervative uſw.) zwar noch 307 Stimmen um⸗ faſſen, aber ſobald Wirtſchaftspartei oder Deutſche Volkspartei ausſcheiden, würde aus dieſer Mehrheit eine Minderheit von 285 bezw. 281 Stimmen werden, ſo daß die Weigerung von Wirtſchaftspartei oder Volkspartei eine Mehrheitsbildung mit Hilfe der Sozialdemo⸗ kraten unn, glich machen könnte, denn auch die Eee 16 mittags 8 Uhr, größere tikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchͤftsſtelle u. von fämtlichen Annoneen⸗Expebitionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Blaßvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann September 1930 jeboch eine Gewähr nicht àAbernommen werden Brüning will keine Erweiterung der Regierung Einberufung des Reichstags erſt am 13. Oktober— Coſe Fühlung mit den Sozialdemokraten Berlin, 15. Sept. Durch einen Vor⸗ trag, den der Reichskanzler heute vormittag dem Reichspräſidenten unmittelbar nach der Zuſammenſtellung der amtlichen Wahl⸗ ergebniſſe gehalten hat, iſt Klarheit darüber geſchaffen worden, daß das Kabinett Brü⸗ ning, obgleich es im Wahlkampf einen we⸗ ſentlichen Stimmverluſt zu verzeichnen hat, nicht zurücktreten, ſondern verſuchen wird, ſich im neuen Reichstag die Mehrheit zu be— ſchaffen, die es in dem aufgelöſten Reichstag nicht finden konnte. Der Reichskanzler wird ſchon in den nächſten Tagen Beſprechungen mit den Mitgliedern des Reichskabinetts, dann aber ſofort auch mit den Parteifüh⸗ rern über eine Erweiterung der par⸗ lamentariſchen Grundlage führen. Der Plan des Reichskanzlers ſelbſt geht, lt.„N. B. L.“, dahin, keine Erweiterung der Regierung vorzunehmen, ſondern mit einem Minderheitskabinett zu regieren, das nach dem Wahlergebnis auf der Linken wohlwollende Unterſtützung ſuchen ſoll. Die Beſtrebungen des Kabinetts Brüning vor der Reichstagsauflöſung, die Rechte für ſeine Politik zu gewinnen, können als aufgegeben gelten, nachdem ſelbſt eine Zuſammenarbeit mit der Deutſchnationalen Partei des Ge⸗ heimrats Hugenberg nicht zur Sicherung der parlamentariſchen Grundlage ausreichen würde. Um Zeit für die Beſprechungen mit den Parteiführern zu haben, ſoll der Reichstag am letztmöglichen Termin, am 13. Oktober, zu ſei— ner erſten Sitzung zuſammentreten, da nach der Verfaſſung der Reichstagszuſammentritt ſpäteſtens 30 Tage nach der Wahl ſtattfinden muß. Bis dahin will der Reichskanzler ver— ſuchen, die politiſche Lage ſoweit zu klären, daß von der erſten Sitzung des Reichstages an eine gewiſſe Sicherheit für das Zuſammenwir— ken von ſtaatspolitiſchen Parteien gegen die radikalen Parteien vorhanden iſt. In Beſpre— chungen mit den Führern der Regierungspar— teien wird der Plan erörtert werden, eine loſe Führung mit der Sozialdemokratie aufzuneh— men und es wird, wenn die Führer der Re— gierungsparteien dieſer Linie zugeſtimmt ha— ben, die, wie geſagt, keinen Eintritt der So— zialdemokraten in das Kabinett bedeuten wür— de, an die Sozialdemokraten die Frage heran— treten, ob ſie zu einer ſolchen Unterſtützung des Kabinetts bereit ſind. Es iſt in dieſem Zuſammenhang bemerkens— wert, daß ſozialdemokratiſche Außerungen über die nächſte politiſche Zukunft ſehr ruhig und zurückhaltend klingen. „Koalition aller Vernünftigen!“ Bedeutſame Aeußerung des preußiſchen Miniſterpräſidenten. enb. Berlin, 16. Sept.(Eigene Meldung.) Der preußiſche Miniſterpräſident Otto Braun, der geſtern abend aus Oſtpreußen nach Berlin zu— rückgekehrt iſt, hat— der„Voſſ. Ztg.“ zufolge— in einer Unterredung dem Vertreter der ameri— kaniſchen„United Preß“ erklärt, es ſei kein Grund, wegen des Ausfalls der Wahlen ſich einem Peſſimismus hinzugeben. Weder die Ver— ſaſſung noch die öffentliche Sicherheit noch der Kurs unſerer Außenpolitik ſeien bedroht. Nötig ſei allerdings, und er glaube auch, daß dies ge— ſchehen werde, daß„eine Koalition aller Ver. nünftigen“ ſich zuſammenſchließen werde. So den, die Bekämpfung der Verbeſſerung der wirtſchaftlichen und Bedingungen der breiten Maſſe und der Hebung der Wirtſchaftslage energiſch und gemeinſam in Angriff zu nehmen. Die Antwort des Sentrums Köln, 15. Sept. Die Redaktion der„Köln. Volkszeitung“ äußert ich im heutigen Abend— blatt recht deutlich wie rolgt: Eine ſozialdemokratiſche Führung des Reichs- kabinetts kommt nicht in Frige. nachdem das Wahlergebnis zum Urteil über die Mattheit des Kabinetts Müller geworden iſt, deſſen Zanderpolitik das parlamentariſche Regime in den Augen des Volkes zu ſehr kompro⸗ zeit Brünings dieſe pſychologiſche Einſtellung nicht beſeitigen konnte. abgeſehen von dem achtunggebietenden Wahl— kampf, den die Zentrumspartei zuſammen mit der Bayeriſchen Volkspartei geſchlagen hat, ohne alle Phraſen und Vertuſchungen, nüchtern, ſach— lich, rückſichtslos und bitter. Das hat überzeugt, gezündet und uns eine Erneuerung der Zen— trumspartei erleben laſſen. Wir ſehen einen Körper von organiſcher Geſchloſſonheit, um den uns alle anderen nichtſozialiſtiſchen Parteien be— neiden müſſen und wenn es wahr iſt, daß ſich Brünings Schickſal erfüllen würde an der Treue, die ihm ſeine eigene Partei bewahren würde, ſo iſt Brüning nicht unterlegen, ſondern hat ſich behauptet. Auf dem Wege des parlamen— tariſchen Kuhhandels laſſen ſich die ſchweren Fragen des kommenden Winters nicht löſen. Es wird angeſichts des gewaltigen Radikalismus notwendig ſein, die Zügel ganz ſtraff zu führen. Wer dazu mit bereit iſt. möge bald und eindeu— tig ſeinen Willen erklären. Die Warnung Brü— nings vom Frühjahr dieſes Jahres, daß wir vor Kämpfen nicht mehr im Parlament, ſondern um das Parlament ſtehen, hat ſich erfüllt. 576 Abgeordnete im Reichstag wtb Berlin, 15. Sept. Nach den bisher eingegangenen Meldungen ſtellt ſich die Ge⸗ ſamtzahl der gewählten Abgeordneten auf 576, nämlich: Sozialdemokraten 143, Nationalſozia⸗ liſten 107, Kommuniſten 76, Zentrum 68, Deutſchnationale Volkspartei 41, Deutſche Volkspartei 30, Wirtſchaftspartei 23, Staats⸗ partei 20, Bayeriſche Volkspartei 19, Landvolk ſogenannte Weimarer Koalition verfügt im neuen Reichstag nur über 258 Stimmen. Das Kabinett Brüning denkt anſcheinend daran, als Minderheitsregierung im Amte zu bleiben, aber Anlehnung an die Sozial- demokratie zu ſuchen und deren Unterſtützung von Fall zu Fall in Anſpruch zu nehmen. Die Frage iſt natürlich berechtigt, ob die Sozial— demokratie bereit ſein wird, eine ſolche wohl— wollende Unterſtützung ohne Teilnahme an der Regierung mitzumachen. Von allen Regierungsparteien hat nur das Zentrum und die ihm naheſtehende Bayeriſche Volkspartei Gewinne verzeichnen können. 183 radikale Abgeordnete, die zur Obſtruk⸗ tion entſchloſſen ſind, können jede Reichstags⸗ beratung ſtören oder doch nur durch ſehr ener⸗ giſches Eingreifen zur Ruhe gebracht werden freiwillige Beſchränkung der parlamentariſchen Arbeit auf ein Minimum durch Vereinbarung der ſtaatspolitiſchen Parteien ſcheint im Re— gierungslager einen Ausweg aus dieſer Situa— tion zu bieten. Das könnte durch knapp gefaßte Ermächtigungsgeſetze geſchehen, die allerdings von Fall zu Fall für jede einzelne Materie beſchloſſen werden müßten, da eine verfaſ— jungsändernde Zweidrittelmehrheit, wie ſie für ein umfaſſendes Ermächtigungsgeſetz not— wendig wäre, in dieſem Reichstag nicht mehr zuſammenzubringen iſt. Was die nächſten Tage bringen, liegt noch im Schoße der Götter. Man ſieht im Inlande und im Auslande der Ent⸗ wicklung der Dinge mit größtem Intereſſe ent⸗ gegen. und eine ſolches Eingreifen ſetzt große Einig⸗ keit der anderen Parteien voraus. Nur eine könne der Wahlausgang zu einem Antrieb wer- Arbeitsloſigkeit, die ſozialen mittiert hat, daß ſelbſt die urze Regicrungs⸗ ſtaat. 18, Chriſtlich⸗Sozialer Volksdienſt 14, Bauern⸗ partei 6, Konſervative 5, Deutſch⸗ Hannoveraner 3, Landbund 3.— Die Geſamtzahl der Wähler beträgt 34 950699 gegenüber 30 738 762 bei der Reichstagswahl 1928. Ungeſtörter Fortgang der bisherigen Außen⸗ politit. enb. Berlin, 15. Sept.(Eigene Meldung; Den Ausfall der Wahlen beurteilt man in Ber— liner politiſchen Kreiſen dahin, daß die Fort— ſetzung der bisher betriebenen deutſchen Außen— politik als durchaus geſichert erſcheint. Die ent— ſchiedene Oppoſition gegen die deutſche Außen— politik verfügt im ganzen über 224 Stimmen, nämlich 76 Kommuniſten, 107 Nationalſozialiſten und 41 Deutſchnationale. Da der Reichstag ins— geſamt 576 Abgeordnete zählen wird, bleibt dieſe Oppoſition weit hinter der Hälfte der Abgeord— neten zurück. g., Ein Aufruf der Staatspartei wib. Berlin, 15. Sept. Der Hauptaktions⸗ ausſchuß der Deutſchen Staatspartei, der heute nachmittag tagte. hat folgende Kundgebung zum Ausgang der Reichstagswahl erlaſſen:„Der Radikalismus hat über die Vernunft geſiegt. Das deutſche Volk wird durch die verhängnis— vollen Wirkungen auf Staatsführung und Wirt- ſchaft aus dem Taumel erwachen. Die deutſchen Wähler werden aus der Verwirrung den Weg zur Mitte zurückfinden. Der Kampf der Deut— ſchen Staatspartei hat dem zerſtörenden Radi— kalismus gegolten. In dieſem Kampf haben un— ſere Freunde ihre Pflicht getan. Der Kampf geht ſofort mit verſtärkter Kraft weiter. Deut— ſche Männer und Frauen! Eure Zukunſt ſteht auf dem Spiel. Es geht um den deutſchen Volks— Helft uns, in der Deutſchen Staatspartei eine entſchloſſene ſtaasbürgerliche Bewegung zu ſchaffen.“ Aus der Sitzung des Dölkerbunds wib Genf, 15. Sept. Das Intereſſe an der allgemeinen Ausſprache in der Völkerbunds— verſammlung iſt durch die Ergebniſſe der deut— ſchen Wahlen ſtark abgeſchwächt worden. Im— merhin brachte die Vormittagsſitzung eine Reihe bemerkenswerter Anregungen. Zunächſt wurde der Antrag der nordeuropäiſchen Staaten auf Dezimierung der Meiſtbegünſtigungsklauſel in das Programm einbezogen und dem zweiten Ausſchuß überwieſen. Der jugoſlaviſche Außenminiſter Marinko— witſch nahm dann Stellung zu der noch immer umſtrittenen Frage der weiteren geſchäftsord— nungsmäßigen Behandlung der europäiſchen Frage. Angeſichts der Sympathien aller Ver— treter der außereuropäiſchen Mitgliedsſtaaten an der Idee einer engeren Zuſammenarbeit in— nerhalb Europas ſei es am zweckmäßigſten, zu— nächſt ein Europa-Komitee einzuſetzen, das in Unterausſchüſſen die verſchiedenen Seiten der Frage prüfen und ſodann dem Völkerbund Be— richt erſtatten ſollte. Marinkowitſch trat ferner mit Entſchieden— heit für die allgemeine Abrüſtung und für den Abbau des übertriebenen Nationalismus ein. Der japaniſche Hauptdelegierte Matſudatra betonte gleichfalls, daß ſeine Regierung der Ab— rüſtung große Bedeutung beimeſſe und ſprach die Hoffnung aus, daß der Londoner Flotten— pakt die Grundlage eines baldigen umfaſſenden Abkommens zur Einſchränkung der Marine— Rüſtungen ſein werde. In dem Zuſammenſchluß der europäiſchen Staaten erblicke die japaniſche Regierung ein Mittel zur Befriedigung Euro— pas. Dieſe engere Zuſammenarbeit würde auch nach ihrer Anſicht auf wirtſchaftlichem Gebiet keine Schädigung der Intereſſen anderer Staa— ten verurſachen. eee te Arbeitswiederaufnahme in Nordweſtfrankreich wtb Paris, 15. Sept. Im nordweſtfrau⸗ zöſiſchen Streikgebiet iſt infolge der erſolgrei⸗ chen Vermittlungen des Arbeitsminiſters heute die ſeit 3. Auguſt ruhende Arbeit in den mei⸗ ſten Fabriken wieder aufgenommen worden. wahlergebniſſe — aus der engeren Heimat Kreis Bensheim. Soz.⸗Dem.⸗Partei 7271 7960; DW 1097 571 Da 7590 7940; K. 2414 5290; Deutſche Volpsp. 3108 2106 DSt.⸗P. 1037 1008; Wirtſch. 155 615 K.(188) 707; DV 281; DSt.⸗P. 190; Wirtſch. Nat.⸗Soz. D. A. 436 8407. Die erſten Zahlen ſind die von 1928. Bensheim Stadt. Soz.⸗Dem,-P. 978; Deutſchn. V. 90; Z 1711; K.(188) 707); DV 281; DSt.⸗P. 190; Wirtſch. 132; Nat.⸗Soz. D. A.(366) 1425; Heſſ.Landv. 12 Volksrecht-P. 21; DB—, Konſ. 19 Chr.⸗S. V. 81; Kriegsbeſch. 9 11250 Tampertheim 1. Sozialdemokratiſche Partei 730— 6ʃ½ 70 „Deutſchnationale Volkspartei 33— 50% Deutſche Zentrumspartei 1225 + 229 Kommuniſtiſche Partei 1545— 300% 5. Deutſche Volkspartei 521— 30% 5. Deutſche Staatspartei 121 Reichspartei des Deutſch. Mittelſtandes, Wirtſchaftspartei 32 Nationalſoz. Deutſche Arbeiterpartei 1255 Heſſ. Landvolk 143 Volksrechtpartei 10 Deutſche Bauernpartei 4 Konſervative Volkspartei 2 —Chriſtl-Soz. Volksdienſt 284 Kriegsbeſchädigten- und Hinterbliebenen— partei der deutſchen Manuüſch nit einſchl. der Abgefundenen 13. Bürſtadt. Soz. 488, Dutl. 44, Zentrum 1590, KPD. 646, D. Vpt. 50, Staatspt. 32, Mittelſtandspt. 17, Nat.⸗Soz. 607, Landvolk 8, Volksrechtpt. 6, D. Bauernpt. 6, Chriſtl.⸗Soz. V. 8, Kriegs⸗ beſchädigtenpt. 4. Lorſch. Soz. 518, Dutl. 7, Zentrum 1136(1195), KPD. 332, D. Vpt. 30, Staatspt. 38, Mittel⸗ ſtandspt. 15, Nat.⸗Soz. 686, Landvolk 9, Volks⸗ rechtpt. 4, D. Bauernpt. 2, Konſ. VPpt. 2, Chriſtl.⸗Soz. V. 14, Kriegsbeſchädigtenpt. 5. Lindenfels. Soz. 247, Dutl. 21, Zentrum 128, KPD. 55, D. Vpt. 97; Staatspt. 33; Mittelſtandspt. 16, Nat.⸗Soz. 332, Landvolk 9, Volksrechtpt. 4, D. Bauernpt. 3, Konſ. Ppt. 6, Chriſtl.⸗Soz. V. 49, Grieaheſchädigtennt 3 N 0 Sonderbach. Soz. 15, Zentrum 76, Komm. 14, DVP. 1, Mittelſtand 2, Natſoz. 18, Landvolk 6. Wald⸗Erlenbach. Zentrum 42, Komm. 11, Natſoz. 5. Hambach b. Heppenheim Wahlber. 740, abgeſt. 543. Soz.⸗D. P. 71; Deutſchn. Volksp. 7. Z 275; K 53; DV 8; D. St. 27; Wirtſch. 3; Nat.⸗Soz. D. A. 80; Heſſ, Landvolk 13; Volksr.—, DB 3; Konſ. V. 2; Chr. Soz. V. 1; Kriegsbeſch.— Leeheim Wahlberechtigt 798,— Soz. 174, Dntl. 10; Zentr.—, Kom. 45; DVP. 21; DSt. 18 WP 1; NS 76; Landv. 131; Volksr. 3; D. Bauernp. 14; Konſerv.— Chr.⸗Soz. V 13; Kriegsbeſch. Kreis Heppenheim. Soz. 4875(4864), Dnatſ. 223(440), Zentrum 8659(7876), Komm. 4286(1771), DVP. 769(1171), Staatspartei 908(937), Wirtſchaftsp. 269(71), Natſoz. 4523(443), Chr. B. 903(1600), Chr. Soz. 544, B. 66, VP. 96(300). Viernheim. 1 Soz. 754, Dnatl. 47, Zentrum 2022, Komm. 1412, DVP. 5, Staatspartei 108, Mittelſtand 12, Natſoz. 859, Landvolk 13, D. Bauernp. 6, Konſ. 4, Chriſtl.⸗Soz. 22. Ober-⸗Abiſteinach. Soz. 6, Zentrum 249, Komm. 18, Staatspar⸗ tei 4, Mittelſtand 1. Natſoz. 10, Landvolk 6, D. Bauernparei 2, Konſ. 1. Unter⸗Abtſteinach. Wahlberechtigt 284, abgeſt. 203, 1 Stimmſch⸗ Soz. 23, Dnatl. 3, Zentrum 156. DVP. 2, Natſoz. 5, Jandvolk 1, Volks rechtspar⸗ tei 1. Aſchbach. Wahlberechtigt 268, abgeſtimmt 219. Soz. 84, Dnatl. 4. Zentrum 68, Komm 36, DVP. 5, D. Staatspartei 5, Natſoz. 14. Chr. Soz. 3. Gernsheim. Soz. 474, Dnatl. 27, Zentrum 960, Komm. 194, DVP. 180, Staatspartei 71. Mittelſtand 35, Nat.⸗ Soz. 83, Landvolk 51, Volksrechtpartei 8, Deut⸗ ſche Bauernpartei 5, Konſ. 3, Chriſtl. Soz. 18, Kriegsbeſch. u. Hinterbl. 3. Kirſchhauſen. Soz. 27, Dnatl. 4, Zentrum 167, Komm 19, Mittelſtand 2, Natſoz. 81, Landvolk 1, Volks⸗ rechtspartei 2, D. Bauernpartei 1, Kriegsbeſch u. Hinterbl. 1. Biebesheim Wahlberechtigt 1689 1282; Soz. 296; Dutl. 3; Zentr. 3; Kom. 380; Volksp. 34; Staatsp. 32; WP 11; Nat.⸗Soz. 206; Landv. 254 Volksr. 3; Bauernp. 5; Konſ.— Chr⸗Nat. V. 46; Friegsbeſch. 3. Wolfskehlen Wahlberechtigt 861(Abgeſtimmt 705 in 2 Stimmzetteln 707). Soz.⸗Dem. 297; Deutchnat. 2; Zentr. 3; Kom. 26; D. Volksp. 24; Staatsp. 29; WP 23; Nat.⸗D. Arb. 65; Landv. 42; Volksr. 12; Bauernp. 5; Konſ. 1. Chr.⸗Soz V. 3; Kriegs⸗ beſch.—. Vermiſchtes Vortrag des Reichskanzlers beim Reichspräſi⸗ denten. 8 wib. Berlin, 15. Sept. Reichspräſident von Hindenburg empfing heute vormittag den Reichskanzler Dr. Brüning zum Vortrag. Der Atlantik-Flug Amerika⸗England unterbrochen. witb. Charlottetown, 15. Sept. Das Flug⸗ zeug„Columbia“, das, wie gemeldet, am 13. ds. Mts. in Montreal zu einem Transozean⸗ fluge nach England aufgeſtiegen war, mußte geſtern wegen widrigen Wetters hier landen Schauen der Schul Roman von Guſtav Rehfeld. Urheberrecht durch Heroldverlag Homburg-Saar. (Schluß.) Helene war ſofort bereit. So begab man ſich denn durch das Menſchengewühl dem Ausgange zu, vor welchem eine elegante Limouſine den Fabrikherrn erwartete. Nachdem man Platz ge⸗ nommen, ſauſte der Wagen ſchnell davon, bis er in einer Vorſtadt vor einer ſtattlichen Villa mit zierlichem Vorgarten hielt. „Ich höre ſoeben“, bemerkte Rudolf Gronau zu ſeinen Gäſten,„daß meine Frau ſich bei den Kindern im Gartenſaal befindet“.„Bitte, meine Herrſchaften“,— er öffnete die Flügeltür eines glänzend ausgeſtatteten Salons,—„treten Sie einſtweilen hier ein, ich werde ſie ſofort benach— richtigen laſſen!“ „Nicht doch, Herr Gronau“, opponierte Helene, „weshalb Ihre Frau Gemahlin ſtören? Wenn Sie geſtatten, ſuchen wir ſie auf. Es ſoll mich freuen, Ihre Kleinen ebenfalls kennen zu ler— nen!“ „Dann bitte ich!“ ſagte der Fabrikbeſitzer, ſich verneigend. Und er geleitete ſeine Gäſte in einen höchſt ſtilvoll eingerichteten Gartenſalon. Die großen Glastüren führten auf eine große, von wildem Wein üppig umrankte Ve⸗ randa. Dort las ein alter, weißbärtiger Herr die Zeitung. Eine befahrte Matrone ſpielte mit einem reizenden kleinen Knaben, während eine junge, weißgekleidete Dame von hoher Geſtalt mit dunkelem Haar ſich glückſtrahlend über einen Wagen beugte, in dem ein roſiges Baby ſchlum⸗ merte. „Geſtatte, liebe Gertrud“, ſagte der Fabrik⸗ veſitzer, deſſen Augen beim Anblick der reizen⸗ den Familienſzene froh aufleuchteten,„daß ich dir liebe Gäſte zuführe.“ Er ſtellte die Herrſchaften einzeln vor. Die ſchöne Frau des Hausherrn hatte ſich er⸗ rötend erhoben und verneigt, als ihre dunklen Augen auf Helene haften blieben und betroffen auf ſie ſtarrten, die ebenfalls ſtaunend auf die hr ſeltſam bekannten Züge ſah. „Helene!“ „Gertrud!“ So ertönte es im nächſten Moment faſt zu gleicher Zeit von den Lippen beider, und mit erſchütterndem Jubelruf lagen die Schweſtern ſich in den Armen, unter Freudentränen ein⸗ ander küſſend und liebkoſend. „Meine ſüße Gertrud!“ „Meine, liebe, teure Helene! und ich habe dich endlich wieder!“ Gerührt blickten die anderen, denen der Zu— ſammenhang ſchnell klar geworden war, auf die Schweſtern, die ſich nach ſo langer Zeit, nach ſe langem, ſtets vergeblichen Sehnen, nach ſo har⸗ ten Schickſalsprüfungen endlich wiedergefunden hatten. Das war ein Jubeln und eine Freude ein Fragen und Erzählen, nachdem man Plat genommen hatte! Voll mütterlichen Stolzes zeigte Gertrud ihr, Kinder und Helene erzählte mit geheimer Sehn ſucht von den ihren. Der Fabrikbeſitzer ließ ſofort das Gepäck der ſo ſeltſam gefundenen Verwandten aus dem Ho tel, in dem ſie eingekehrt waren, nach der Ville holen. Sie mußten natürlich zu Gaſt bleiben, ſi lange ihr Aufenthalt in H. währte. Abends wurde durch ein ſplendides Mahl be i Rüdesheimer das Wiederſehen ge eiert. Als Baron Rodeck auf das Wohl der Gronau ſchen und auf die Geſundheit der Rodeckſchen Familte getrunken und alle unter fröhlichem Glä ſerklingen jubelnd eingeſtimmt hatten, ſagte der alte Polizeipräſident gerührt: „Vergeſſen wir nicht, dem zu danken, der dil Schweſtern durch Not und Elend, durch Kummer und Leid ſo gnädig geführt hat,— der ſie nich verzweifeln ließ, der die Sünde des Vaters nach harter Pürfung nicht an ihnen heimſuchte, wei ſie rechtſchaffen und rein, gut und fromm geblie— ben waren, weil ſie ihn liebten und auf ſeiner Wegen wandelten! Ihm ſei die Ehre!“ „Ihm ſei die Ehre, ja“, ſprach der alte Frei. herr,„die Ehre und heißer Dank für das Glück welches er beide Schweſtern nicht nur finden, ſon, Du lebſt noch, — ihre ſtrahlenden Blicke bezeugen es uns,— und den Glücklichen können ſie nichts mehr an, haben:— die Schatten der Vergangenheitz“ . 25 75 1 Ende!—„ 5 Komm. 12, l 1 ſtellte ſich der Polizei mit dem Geſtändnis, er chen für ſeine Zwecke Meiſters. dern auch austeilen ließ, denn ſie ſind glücklich Darmstadt, 15. Sept. Aenderung des heſſiſchen Polizeibeamtengeſetzes? Dem heſſiſchen Landtag ſind vier neue Regie⸗ rungsvorlagen zugegangen. Vom Heſſiſchen In⸗ nenminiſter wird ein Geſetzentwurf bur Aende⸗ rung des Polizeibeamtengeſetzes vorgelegt. Dieſe Aenderung iſt erforderlich, nachdem am 3. Juli 1930 die Polizei in den Städten Mainz und Worms verſtaatlicht worden iſt. Infolgedeſſen gilt für die Diſziplinarverhältniſſe der deutſchen Beamten dieſer Aemter nunmehr anſtelle des Gemeindebeamtengeſetzes das Geſetz über die Diſziplinarverhältmiſſe nichtrichterlicher Staats⸗ beamter. Durch die Geſetzesänderung werden die Polizeiämter Mainz und Worms den grö⸗ ßeren ſtaatlichen Polizeiämtern gleichgeſtellt. Mannheimer Großviehmarkt. ol. Mannheim, 15. Sept. Zufuhr un Preiſe: 276 Ochſen 48—62, 197 Bullen 44—54, 270 Kühe 1853, 444 Färſen 42—63, 743 Käl⸗ ber 58—82, 47 Schafe 42—45, 3519 Schweine 52—66, 2 Ziegen 12—25. Marktverlauf: Mit Großvieh mittel, kleiner Ueberſtand. Mit Käl⸗ bern mittel geräumt. Mit Schweinen mittel. Ein ſpätes Geſtändnis. Der Bürovorſteher eines Pariſer Notars habe ſeit zwanzig Jahren ſeinen Arbeitgeber um über 16 Millionen Franken betrogen. Schon 1914 ſei die unterſchlagene Summe 100 000 Gold⸗ franken(800 000 Mart) geweſen. Er hat das ganze Geld bei Rennen verwettet. Cokales Heſſ Perſonal nachrichten. Erledigt ſind: im Kreiſe Lauterbach Schulſtellen für evangeliſche Lehrer an den Volksſchulen in Engelrod, Gun zenau, Nieder-Moos, Salz und Schlechtenwegen., eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Voltsſchule in Fauerbach ved 5. Kreis Friedberg; eine Schulſtelle für eine evangeliſche Lehrerin an der Volksſchule in Unter⸗Moſſau, Kreis Erbach.— Evangeliſch⸗kirchliche Nachrich ſen. Dem Pfarrer Lie. Friedrich Ruhland Beedenkirchen wurde die evangeliſche Pfarrſtelle Hirſchborn Dekanat Erbach, übertragen. Bunte Seitung Fenſterſturz einer Frau. Im Streit auf die Straße geworfen? Im Norden Berlins ſpielte ſich ein in ſeinen Einzelheiten noch ungeklärter Vorfall ab. Aus der im erſten Stockwerk des Hauſes gelegenen Wohnung des Schlächters Reinhold Brochnow ſtürzte die 34jährige Frau Ellen Liedtke, die in der Büſchingſtraße 13 wohnt, aus dem Fenſter auf die Straße und blieb mit erheblichen Ver⸗ letzungen liegen. Es verlautete ſoſort, daß der Schlächter die Frau, die nur mit einem Hemd bekleidet war, aus dem Fenſter geworfen habe, und Brochnow wurde von der Polizei ſeſtgenommen. Er be⸗ ſtritt das Verbrechen. Die verletzte Frau gab bei ihrer Vernehmung an, ſie ſei mit dem Schlächter in Streit geraten. Er ſei mit einem Meſſer auf ſie losgegangen, und ſie habe ſich ans Fenſter geflüchtet, um hin⸗ auszuſpringen. Plötzlich habe ihr der Mann von hinten einen Stoß verſetzt, ſo daß ſie kopf⸗ über auf das Pflaſter flog. Die Ermittelungen der Polizei ſind noch nicht abgeſchloſſen. Huch ein Wunderdoktor Es iſt ein bedenkliches Zeichen unſerer Zeit, daß im Exiſtenzkampf vielfach nur der durch⸗ kommt, der mit raffinierten Mitteln arbeitet, der es verſteht, beſtimmte Eigenſchaften der Men— auszunutzen. Und es iſt unſere heutige moderne aufgeklärte Welt, die ihm dabei hilft, die ihn unterſtützt, ſodaß man in Sonderfällen ihn noch nicht einmal verurtei⸗ len kann. Vor einiger Zeit hatte ſich in Ungarn fol⸗ gender Vorfall abgeſpielt: Bei einem Schuhma⸗ cher trat ein junger Mann ein und bot ſich als Geſelle an Von ſeinem Handwerk verſtand er nicht viel, doch beſaß er ein freundliches, ge⸗ wandtes Weſen und gewann ſo die Gunſt des Auch die Frauen und Mädchen de⸗ Städtchens ſahen in dem jungen Geſellen ihren Schwarm. Noch nie hatte der Meiſter ſo viel Zulauf von Kunden. Eines Tages erkrankte die Tochter des Mei⸗ ſters. Ein Arzt war nicht zu erreichen. Da bot der Geſelle ſeine Hilſe an und erklärte, er kenne ſich in der Medizin aus. Nach einigen Bedenken willigte der Meiſter ein und am nächſten Tage war das Mädchen geſund. Wie ein Lauffen, ging dieſe Wundermär durch das Städtchen, und nun kamen ſie alle, zuerſt die Frauen und Mäd⸗ chen, ſpäter auch die Männer. Und immer half der Geſelle. Als der Zulauf zu ſtark wurde, als man auch in den Nachbarſtädichen von dem Wunderdoktor hörte, ſchritt die Polizei ein. Nun kommt das Erſtaunliche. Der Geſelle war kein Kurpfuſcher, er war aber auch kein Schuſter, ſondern ein wirklicher Arzt, der ſein Diplom vorlegen konnte. Und nach dem Grunde ſeiner eigenartigen Handlungsweiſe befragt, ſagte er daß er ohne Vermögen ſei und keine Mittel hätte, um ſich eine Praxis zu ſchaſſen, noch weniger könnte er auf Patienten warten., Auch wollte das Publikum bekanntlich von jun⸗ gen Aerzten nichts wiſſen, alſo wurde er Schu⸗ ſtergeſelle und ſpielte nebenher ſo etwas wie ein Wunderdoktor und ſchon blühte ſein Erfolg. ſtrömten ihm die Leute zu. Man konnte ihm alſo nichts anhaben, er übt ſeine Praxis als Wunderdoktor weiter aus und hat orge, daß man ihn nicht überall Doktor bela nur eine als richtigen kr nur 13 Pfennig 2 Teller gute Suppe möheſos— nor durch kurzes kochen mit Wasser— q [Mas el: Suppen- Wörfeln CCC vudwigshaſen, 10. Sept,„Was willſt du mit dem Meſſer, ſprich!“ Am Samstag vormittag, alſo am hellichten Tage, machte ſich ein 47 jähriger Tagner, der ſich hier ohne ſeſten Wohnſitz herumtrieb, in angetrunkenem Zuſtande durch lautes Schreien auf der Straße unbeliebt. Plötzlich unternahm er mit oſſenem Taſchenmeſ⸗ ſer einen Angriff auf einen Straßenpaſſanten. Er wurde von mehreren Männern, die dazu kamen, überwältigt und nachdem ihm das Meſ⸗ ſer abgenommen worden war, der Polizei in Gewahrſam gegeben. Ludwigshafen, 15. Sept. Zwei Lebens- müde in Ludwigs haſen. Am Samstag⸗ abend ſchoß ein lediger 22jähriger Arbeiter ſich ſelbſt in der elterlichen Wohnung mit einer Ter⸗ zerolkugel in die Herzgegend. In ſchwerverletz⸗ tem Zuſtand wurde der Lebensmüde ins Kran kenhaus geſchafft. Der Grund zur Tat iſt un⸗ bekannt.— Am gleichen Abend verſuchte ein le⸗ diger arbeitsloſer Nähriger Tüncher ſich in ſei⸗ ner elterlichen Wohnung in der Seilerſtraße durch Einatmen von Leuchtgas das Leben zu nehmen. Er wurde bewußtlos aufgefunden und ins Krankenhaus geſchafft. Lebensgefahr be— ſteht nicht. Bekanntmachung. f Betr.: Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. Am Freitag, den 19. Sept. 1930, vorm. 11 Uhr, werden im Sitzungsſaale des Rathauſes nachſtehende Grundſtücke verſteigert: Oberlück 6. Gew. Nr. 56 * 11.** 49 Alter Garten 1. Gew. Nr. 35 Brunnenacker 1. Gew. Nr. 10 Sandgaben Nr. 19 Kleinbruchfeld 1. Gew. Nr. 49 Kleiner Neuenacker im Großbruchfeld Nr. 81 Groß⸗Bruchfeld 1. Gew. Nr. 52 Almen Nr. 19 Almen Nr. 99 Große Lange Theilung Nr. 58 Kleine Lange Theilung Nr. 38 Krottenwieſe(Acker) Nr. 108 Oberbruchweide 2. Gew. Nr. 19 Kleiner Neuenacker im Kleinbruchfeld Nr. 50 Vierruthen Nr. 83 Oberbruchweide 1. Gew. Nr. 21 Oberlück 10. Gew. Nr. 10 Kleiner Neuenacker im Großbruchfeld Nr. 83 Lange Striehten Nr. 12 Schloth Nr. 94 Brunnenacker 1. Gew. Nr 22 Sandgaben Nr. 91 Anſchließend an die Grundſtücksverſteigerung wird der Dung vom gemeinheitlichen Faſelſtall an die Meiſtbietenden öffentlich verſteigert. Betr.: Mietunterſtützung für 1930(Hausbeſitzer.) Nach Artikel 15 des Sondergebäudeſteuerge— ſetzes können Steuerpflichtige, bei denen die Er⸗ höhung der Sondergebäudeſteuer eine beſondere Härte bedeutet, die nicht in dem Steuergegenſtand begründet iſt, von dem Bezirksfürſorgeverband un terſtützt werden. Die Unterſtützung kann insbeſon— dere Fürſorgeempfänger und ſolchen Steuerpflichti— gen gewährt werden, die mit den ihren Haushalt teilenden Familienangehörigen zuſammen nach⸗ weisbar ein Bruttvarbeitslohn oder ſonſtige Einnahmen von uns nicht mehr als 1300 RM. jährlich beziehen. Dieſer Betrag erhöht ſich um je 100 RM. für jeden Familienangehörigen. Bei der Berechnung gilt die Frau nicht als Fami⸗ lienangehörige. Die Anträge der bedürftigen Hausbeſitzer werden auf unſerem Zimmer 21 wie folgt entgegen genommen: Montag, den 22. 9. 1930, vormittags f. Hauseigentümer mit dem Anfangsbuchſtaben A—K, die bereits im letzten Jahre Antrag geſtellt haben, Dienstag, den 23. 9. 1930, vormittags f. Hauseigentümer mit dem Anfangsbuchſtaben L 3, die bereits im letzten Jahre Antrag geſtellt haben. Mittwoch, den 24. 9. 1930, vormittags: f. Hauseigentümer mit dem Anfangsbuchſtaben AK welche zum erſtenmal Mietunterſtützung beantragen, Donnerstag, d. 25. 9. 1930, vormittags: f. Hauseigentümer mit dem Anfangsbuchſtaben 98, welche zum erſtenmal Mietunterſtützung beantragen. Es empfiehlt ſich im Intereſſe einer ſchnellen Geſchäftsabwicklung, daß die Antragſteller folgende Angaben auf einem Blatt Papier niederſchreiben und mitbringen:. 1. Name, Beruf, Alter und Arbeitsſtelle, Verdienſt ſämtlicher lediger Kinder 2. Einkommen des Antragſtellers und der Familien- angehörigen,(Lohnbeſcheinigungen ſind mitzu⸗ bringen.) 3. Die Einkommen-, Landes- und Gemeindeſonder⸗ ſteuerbeſcheide ſind bei der Antragſtellung vor- zulegen. a Arbeitsloſe haben eine Beſcheinigung des Arbeitsamtes über die Höhe der Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung und die Dauer der Arbeitsloſigkeit vorzu⸗ legen. 0 Viernheim, den 15. September 1930. Heſſ. Bürgermeisterei Viernheim weitere Einzelergebniſſe Wahlkreis 12(Thüringen). Amtlich. Gültige Stimmen 1107 246). Soz. 365 903 54 371(90 366), Zte. 53.518(54.873), Kom. 192 287(138 046), DBP. 68 724(124 012), Dem. 41—609(43 151), Wpt 67888(85 737, Natſoz. 243 846(40 751). Landbund 118 681 (127112), Vrp 7899(18271), Konf.⸗V., 11860, Chr.⸗Soz. Vd. 16312. 5B. 2578(3722), Bauernbund 2529(3949), Gr. Deutſche Liſte Schmalix 15 446, Poön 244, Dt. Einheitspar⸗ tei 306, USPD. 1205. 1502 055 (368 855), Dnat. Weitere Reſultate aus Heſſen. Offenbach: S 15 734(11 345), DN 860 (1278), 3 5392(5019), K 10 659(13 350), DV 4050(4475), St. 2202(2136), W' 2138(1091), NS. 5788(514), KV 146, Chr. S 905, VRP. 730(1431). Bingen⸗Kreis: S 3696)3496), DR 289 (307), 3 8720(7052), K 1343(600), DW 1273 (1679), St 1673(1881), W' 864(143), NS. 2256(74), Chr. B. 1907(2051), KV. 124. Gießen: S 5039(4529), DR 840(1475), 3 925(791), K 1729(649) DV. 2636(3595), St 1500(1273), W 1452(1002), NS 3714(205), Chr. B.—(111), KV 319, Chrs 634, VR. 221(527). Friedberg⸗Kreis: S 18 353(16 066), DN 1222(1742), 3 5310(4506), K 4108(3048), DV. 2771(3793), St. 2499(2648), W. 1950 (1221), NS. 7146(589), Chr. B. 6869(8120), KW 231, Chr 1653, B 109. Darmſtadt: S 15 036(15402), DR 11405 (3885), Z 3532(3146), K 3989(2229), DV. 9091(13 697), St 3602(3766), W' 1033(334), NS 13341(1429), ChrB. 128(146), KV. 477, Chr 1717, B 26. Einzelergebniſſe aus pfälziſchen Städten. Ludwigshafen: S 17407, DN 483, 3 10085, K 7411, DVP. 3914, D 1918, WP 2405, NS. 8651, De 31, VR 272, KW 510, 1722, HG 67. Kaiſerslautern: 8151, DN 213, 3 4283 K 5638, DVP 1938, D 1299, WP 3717, NS 8570, De 34, VR 138, KW 241, Chr. Vd 870, HG 90. Pirmaſens: S 4150, DR 301, 3 3037, K 5329, DVP 1714, D 1714, D 347, WP 490, NS 9616, De 11, VR 52, Chv. 424, HG 25.— ſozialiſten legten entſcheidenden Wert auf die Erlangung des preußiſchen Innenminſteriums ſowie auf eine gründliche Aenderung der preu⸗ ßiſchen Kulturpolitik. Komme eine Koalition ohne die Sozialdemokraten zuſtande, dann würden die Nationalſozialiſten als ſtärkſte Regierungsfraktion zugleich die Forderung er⸗ heben, den Reichstagspräſidenten ſtellen zu können. Die Führung der Nationalſozialiſten im Reichstag übernimmt Dr. Frick, während die Preußenfraktioan der NSDAP. vom Abg. Kube geleitet wird. vor allem in Preußen den bisherigen Regie— rungskurs gründlich zu ändern. Die National- ſozialiſten ßielten es für ausgeſchloſſen, daß eine Reichsregierung zuſtandekomme, die ſich weſentl. von der preußiſchen unterſcheiden könne. An ſich wäre im Reichstag die Möglichkeit der Preußenkoalition gegeben. Aber dieſe große Koalition würde doch zu ſchwach fundiert ſein, um vor allem auf dem wichtigen Gebiete der Steuergeſetzgebung etwas zu erreichen. In— folgedeſſen werde man im Reich wohl ge— zwungen ſein, mit den Nationalſozialiſten zu regieren. Die Nationalſozialiſten aber wür⸗ den ſich nur zu einer Beteiligung an der Reichsregierung bereit finden, wenn die Preu⸗ ßenkoalition auffliegen würde. Die National— Die engliſche Preſſe zur Reichstagswahl witb. London, 15. Sept. Der Wahlerfolg der Nationalſozialiſten wird von der Preſſe in großer Aufmachung veröffentlicht und als das England für Herabſetzung der Kriegsſchulden? wtb. Waſhington, 14. Sept. Betrüchtliches Aufſehen hat hier die Nachricht hervorgerufen, daß die Regierung Macdonalds gewillt ſei, eine Reviſion des Schuldenabkommens mit Amerika zu erreichen. Es wurde heute bekannt, daß zwei britiſche Sonderdelegierte mehrere Wochen hindurch mit Beamten des Staats- departements Beratungen gepflogen haben. In hieſigen Regierungskreiſen iſt man über⸗ wiegend der Anſicht, daß Groß⸗Britannien im Begriffe ſteht, eine kräftige europäiſche Be⸗ wegung für eine allgemeine Herabſetzung der Kriegsſchulden einzuleiten. Die Beamten Schatzamtes lehnen es jedoch energiſch ab, eine Erklärung über den Beſuch der britiſchen Ver⸗ treter zu geben. Vorläufiges Geſamtergebnis der Reichstagswahl wtb. Berlin, 15. Sept. Nach den beim Reichswahlleiter bis zum 15. September 1930 vormittags eingegangenen vorläufigen amtlichen Meldungen der Kreiswahlleiter iſt das Geſamtergebnis der Reichstagswahl folgendes: Es wurden abgegeben: Partei: Sozialdemokraten Deutſchnationale Volkspartei Zentrum Bayeriſche Volkspartei abgegebene Stimmen: itze: 8 572 016 143 2 458 497 41 4 128 929 68 1058 556— 19 Wahlbet. HG. 11. Bad⸗Dürkheim: S 2952, DN 197, 11 Stimmen. Neuſtadt a. 5.: S 3003, DN 175, 3 1902, K 969, DW 1198, D 640, WP 1067, NS 3008, De 119, VR 24, KVe93, Chyv. 365, HG. 9. Speyer: S 4105, DN 87, 3 4122, K 1484, DVP 1492, D 412, WP 550, NS 1836, De 8, VR 32, KW 136, Ch. 365, HG 34. Frankenthal: S 4864, DN 84, 1773, DVP 1295, D 525, De 88, VR 14, KV 67, Ch. 442, HG. 15. Germersheim: S 238, DN 16, * 25, DVP 159, D 92, WP 48, NS 497, De —, VR 3, KV 9, Chv. 52, HG 2. Was die National⸗ ſozialiſten verlangen vdz. Berlin, 15. Sept. gebender nationalſozialiſtiſcher Seite NSDAP. der Wahlerfolg die Möglichkeit gebe, BVP. 3715, K 506, DVP 1793, D 618, WP 824, NS. 3975, De 205, VR 34 KV 94 Chrv. 287, G 3 2437. K Wp 810, NS 1473, 3 866, K (Radio.) Von maß⸗ wird dem Pdz.⸗Büro mitgeteilt, daß nach Anſicht der Kommuniſten Deutſche Polkspartei Chr. ſoz. Volksgemeinſchaft Deutſche Staatspartei Wirtſchaftspartei Nationalſozialiſten Deutſches Landvolk Deutſch⸗ Hannoveraner Konſervative Volkspartei Volksrechtpartei Deutſche Bauernpartei Landbund Chr.⸗Soz.⸗Volksdienſt Nationale Minderheiten Sonſtige Parteien Die im Wahlkreis 14 4587 708 76 1576 199 29 81 558 0 1322 608 1379 359 6401210 1104 727 144 242 313 874 271931 339 072 193 899 867 377 76 438 64 654 Geſ. 34942 854 575 (Weſer⸗Ems) auf den gemeinſamen ſervative Volkspartei und Deutſch-Hannoveraniſche Partei“ entfallenden Stimmen ſind in der Stimmenzahl der Konſervativen Volkspartei enthalten. Die auf den kombinierten Reichs— wahlvorſchlag Nr. 10 und die ihm angeſchloſſenen Kreiswahlvorſchläge 10, 14 und 16(Land- volkliſten, Deutſch-Hannoveraniſche Partei und Konſervative Sitze werden ſich vorausſichtlich wie folgt verteilen: 18 Sitze Deutſches Landvolk, Konſervaltibe Volkspartei und 3 Sitze Deutſch-Hannoveraniſche Partei. Reichswahlvorſchlag„Kon— Volkspartei) entfallenden 26 5 Sitze Hauptmorkmal der deutſchen Wahlen bezeichnet. Es wird dabei unterſtrichen, daß die National⸗ ſozialiſten die Beſeitigung der parlamentari⸗ ſchen Regierung und die Schaffung einer Diktatur in Deutſchland erſtreben. Kommen⸗ tare der einzelnen Blätter liegen noch nicht vor, doch geht aus den Ueberſchriften in der Preſſe hervor, wie das Wahlergebnis aufge⸗ nommen wird. Die„Morning Poſt“ ſpricht von einer vernichtenden Niederlage der Regierung und betont, daß die Nationalſozialiſten ſcharfe Gegner der Verſöhnungspolitik Streſemanns ſeien. Das Blatt erblickt in den Erfolgen der beiden extremen Parteien eine Gefährdung der Grundlage der parlamentariſchen Regie- rung in Deutſchland. Die„Daily Mail“ hebt, den„Triumph“ der„revolutionären Parteien“ hervor.„Daily Herald“ befürchtet Schwierig⸗ keiten im neuen Reichstag. Der Berliner Kor— reſpondent des Blattes ſchreibt:„Die Wahlen ſchufen eine parlamentariſche Lage, die voll von Gefahren für Deutſchland und Europa its „News Chronicle“ endlich ſpricht von Erfo! der„Wilden Männer Deutſchlands“. Schwere Tumulte bei einer Proteſtkundgebung in Kattowitz witb. Kattowitz, 15. Sept. Anläßlich der durch die polniſchen Oppoſitionsparteien nach dem Südpark einberufenen Proteſtkundgebung gegen die Verhaftung der Abgeordneten kam es zu ſchweren Tumulten und Auseinander- ſetzungen zwiſchen den Demonſtranten und der Polizei, bei der eine größere Zahl von Per— ſonen verletzt wurde. Die Demonſtranten wurden durch berittene Poliziſten auseinan— dergeſprengt. Selbſt Korfanty mußte ſich in einem Hauſe in Sicherheit bringen. Die De— monſtranten zogen ſchließlich unter Pfuirufen gegen die Polizei, die mit aufgepflanztem Sei— tengewehr gegen ſie vorging, nach dem Tivoli— Garten, wo es ihnen gelang, eine Keilverſamm— lung abzuhalten, wo Korfanty mit harten Worten gegen die Vergewaltigung der Ver— ſammlungsfreiheit und das Verhalten der Polizei proteſtierte. das Kommando der Woje⸗ wodſchaftspolizei hatte etwa 800 Mann auf⸗ geboten, die auch alle deutſchen Zeitungs- redaktionen und das deutſche Konſulat be— wachten, da Ausſchreitungen gerade an dieſen Stellen befürchtet wurden. 5 Der Paziſik⸗F§lug mißglückt wtb. Tokio, 15. Sept. Die beiden amerika. niſchen Flieger Bromhey und Gatty, die am Samstag zu einem Pazifik-Flug geſtartet waren, landeten geſtern früh 6 Uhr in der Nähe der Stadt Aomori(Japan). 10 Stunden nach ihrem Abflug hatte ein Funkſpruch der Regierung den Standpunkt des Flugzeuges nordweſtlich der Inſel Ele Urup ungefähr 500 Meilen vom Ausgangspunkt des Fluges, ange— geben. Die Flieger ſind alſo ungefähr zum Startplatz an der Nordſpitze der Inſel Hon— ſchiu zurückgekehrt. Der neue braunſchweigiſche Candtag witb. Braunſchweig, 15. Sept. Die Ver! lung der 40 Sitze im neuen braunſchweigiſchen Landtag ſtellt ſich wie folgt: Soz. 17(vorher bei 48 Abgeordneten 24), Kom. 2(2), Staats- partei 1(Dem. 2), Nat.-Soz.(1m), Bürgerliche Einheitsliſte 110 im vorigen Landtag hatten die Deutſchnationalen 5. DBP 8, Grundbeſitzer 2, und Haus- und die wirtſchaftliche Ein- heitsliſte 4 Sitze.) 4 L. 4 9 2 Die Grünen in Friedrichsfeld knapp 1:0 geſchlagen! Die Grünen erlitten in Friedrichsfeld eine unverdiente Niederlage. Es war vorauszuſehen, daß ſich Friedrichsfeld gewaltig anſtrengen würde um die Viernheimer zu beſiegen, die ihnen voriges Jahr die Meiſterſchaft abgerungen hatten. Das Tor das ſchon in der erſten Viertelſtunde fiel konnte v. den Stürmern, die wieder einmal einen ſehr ſchuß⸗ ſchwachen Tag hatten, in 80 Minuten nicht aufge⸗ holt werden. Allerdings hatte der Sturm, beſon⸗ ders Karl Kiß, noch mehr wie Pech. Am kommenden Sonntag gegen 1913 in Viernheim muß unbedingt geſchoſſen werden, was das Zeug hält, damit der Anſchluß an die Spitzengruppe nicht verſäumt wird. Es werden noch manche Gegner im gegenſeitigen Kampf ſich die Punkte abnehmen. Es machte ſich in der 1. M. ſtark bemerkbar, daß es an Training fehlt. Es iſt daher unbedingte Pflicht der 1. M. voll- zählig z. Training unter der Leitung Wallendors zu erſcheinen. Die Mannſch. muß, um die harten Kämpfen beſtehen zu können, körperlich unbedingt auf der Höhe ſein. Das war der große Vorteil den Friedrichsfeld voraus hatte. Die unteren M. ſtellten ihre Punkte, jeweils ohne Gegentor, ſicher mit 5:0 bezw. 20. Wochenplan der Spugg. Dienstag Training der erſten Mannſchaft, wozu alle Spieler unbedingt erfcheinen müſſen. Mittwoch Abend Training unt. Mannſch. ½9 Uhr Spielausſchuß im Lokal. Donnerstag Training der 1. Mannſch. im Sport. Freitag Training der Jugend und Schüler, unter der Leitung des Herrn Vallendor. Aebungen den Aüineſionen Jolixeisellule . Ruhig und unbekümmert nagt das Pferd am Graſe, während der Poliziſt auf ſeinem Rücken in Schuß bereitſchaft ſitzt. Auf welcher Höhe die moderne Pferdedreſſur ſteht, zeigen die Uebungen der Münchener Polizeiſchule. Die Pferde ſind ſo diſzipliniert, daß ſie ruhig ſchon den Hahn ſpannt, und tegen, während von allen Seiten die Schüſſe knallen. am Graſe freſſen, wenn ihr Reiter — . 88 3 in vorbildlicher Weiſe und ſich nicht rühren Wochenplan der DK.: Dienstag: 6 Uhr Tr. für die unt. Fußb.⸗Mannſch. 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. halb 9 Uhr Spiclausſchußſitzung in der Harmonie Mittwoch: ½9/ 11 Uhr Schülertraining auf dem Sportplatz. 6 Uhr Fußballtr. für die oberen Mannſchaften. Donnerstag: 6 Uhr Handballtr. für die oberen Mannſchaften. 6 Uhr Leichtathletiktraining. 8 Uhr Schülerturnſtunde im Eichbaum. Freitag: ½9 Uhr Spielerverſammlung i.d. Harmonie Obſtgroßmarkt Weinheim. Marktbericht vom Montag, 15. Sept. 30. Birnen: 1. Sorte 14—28, 2. Sorte 5— 14, Aepfel: 1. Sorte 12— 24, 2. Sorte 7— 12, Fallobſt 6—7, Zwetſchgen 10.—14, Pfirſiche 1. Sorte 28— 48, 2. Sorte 20— 28, Bohnen 6—8, Tomaten 7—9, Nüſſe 25— 39, Quitten 14—18. Anfuhr ſtark; Nachfrage gut. ſteigerung heute 16 Uhr. Nächſte Ver⸗ AAueeeeddddadadadddddadedaddacdddaadadddddd Die große Lüge von Otfrid v. Hanſtein betitelt unſer neuer Roman, mit deſſen Abdruck wir morgen beginnen. Es iſt ein Werk des beliebten Schriftſtellers Otfrid v. Hanſtein und durfte unſeren Leſern viel Freude bereiten. Aünanlddsgmtsmggtdantandesndgbngmeänksauams mene