Bekanntmachung. Betr.: Erlaß einer Bierſteuerordnung für die Gemeinde Viernheim. i Die abgeänderte Bierſteuerordnung liegt vom 23. ds. Mts. ab eine Woche lang bei uns zur Einſicht der Intereſſenten und Entgegen nahme et⸗ waiger Einwendungen offen. Viernheim, den 22. Sept. 1930. Heſſ. Bürgermeiſterei. J. V.: Roos. eee Central-Film-Palast Des großen Erfolges wegen ſowie auf vielſeitiges Verlangen kommt Heute Montag nochmals zur Aufführung Es flüſtert die Nacht mit Hans Stüwe und Lil Dagower Prinzeſſin Olala 111 ů Ä Hoher Feiertage wegen ng Der titl. Einwohnerschaft, sowie Freunden, Bekannten und Nachbarn zur Kenntnis, dab wir unsere e basfanschal Zum walaseheöehen Sowie Spezereigeschäft wieder übernommen haben. Für gute Speisen und Getränke sowie gute 9 450 5 lich mit Ausnahme der Sonn- und Felertage.— Bezugspreis monatl. 6„ ende Bedienun g 50 ei ins Haus gebracht.- Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeſtige illuſtrierte Waren und zufriedenstell a 8 05„Sterne und Blumen“, Nac ich einen Fahrplan ſowie 1 5 Wanb⸗ werden wir stets besorgt sein. kalender.— Annahme von Abonnement kägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ſprecher 117.— Telegramme: Tnzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt 5 rt a. M.— Schri ng, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathaus ſtr. blelbht mein Geschäft Dienstag, den 23. u. Mittwoch, den 24. Sept. geschlossen Robert Weinmann 2 Wanzl—. Steruheimer Nachrichten (Siernheimer Bürger⸗Ztg.— Biernh. Volksblatt) 9 4 805 Viernheimer Zeitung Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pf ie N i ig 0 g., die Reklamezeile 60 1 bet Wieder olung abgeſtufter Rabatt.— knnahmeſchluß ür Inſerate und Notizen 115 mittags 8 u r, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Abegriehniſen bei Anzeigen werden nach Moglichkeit berückſichtigt.— Fur bie Aufnahme Um geneigtes Wohlwollen bitten Mikel. Martin 4. Frau. Dee Täglich friſchen Sünlen Apfelwein 21 eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht öbernommen werden Liter 40 Pfg. alter Upfelwein Liter 50 Pfg. Obſt⸗ und Weinkelte rei Peler Roschauer 8 noſſen, Herrn Ortsge— zum Rebſtock 1 richtsvorſteher dGösorg Cär! Schuehmann zu beteiligen.— Die Beerdigung findet am Dienstag Nachmittag 3 Uhr ſtatt.— Treff- —— e ue 1 5 10 U punkt ½ 3 Uhr im Klublokal. Der Vorſt. Unſere werten Mitglieder werden gebeten, ſich an der Beerdigung unſeres hochverehrten Klubge— — 80 Pfennig. e Mit Carmen Bani Marlene Dietrich Walter Rilla und Georg Alexander. der übliche Luſtſpielſchlager. preiſe 1. Platz 50 Sperrſitz und Balkon eee 251 Außerdem Sommer- — Dee Ju. a. bel bin. Preis.][ Socken 75 f Alle Drahtgeflechte empfiehlt billigſt Wal. MWinkenbach Weinheimerſtraße 53 Drillich-Hosen 1.90 D rillich-Jacken 1.90 Militär- Decken 1.90 Leibbinden 50 Lelbwärmer 05 Arbeitshemd. 3.25 Köper Vbnterhosen 2. Ueberziehhosen fur Maler, Tüncher, Gipser 2.50 Gipser-Jacken 2.90 MNont.-Jacke 1.90 MNont.-Hose 1.90 Kaki-Röcke f. 50 Zw.-Windjack. 2.25 EFliegerwesten 1.90 Schlaf- u. Wander- decken alle 8 Preislagen 1.90 Pferdedecken 2.50 Betteppiche 2.0 Reinwollene Unter- Jacken 2.— Militärzeltbahnen gebr. wasserdicht für Küh- u. Pferde- decken, solange Vorrat reicht 3.75 Militär-Schaft- stiefel 5.95 Ausgabe einer Augsburger Ron⸗ feſſions⸗ Gedenkmünze. Anläßlich der Augs⸗ burger Schlußfeierlichkeiten zur Confeſſio Auguſtana ſei nochmals auf die Ausgabe der— hier abgebil⸗ deten— offiziellen Augsburger Konfeſſions-Ge- denkmünze hingewieſen. Das künſtleriſch ausge— führte Gedenkſtück zeigt vorderſeitlich treffende Pro- filbildniſſe Luthers und Melanchthons, auf der Rück- in Gold und Silber. 1 München 2 C, entgegen. ſeite eine aufgeſchlagene Bibel und das Augsbur⸗ ger Stadtwappen. Die Prägung erfolgte in Fünf⸗ markſtückgröße durch die Staatl. Sächſiſche Münze 2 Beſtellungen auf das präch— 2 tige Gedenkſtück, deſſen Preis Mk. 6.— bezw. Mk. 100.— beträgt, nehmen die meiſten Banken und Sparkaſſen ſowie das Bankhaus Joh. Witzig& Eo., Off. ä S in der Weinheimerſtr. zu kaufen geſucht. unter 100 an den Verlag ds. Blattes. Militär-Arbeits- schuhe 3.78 Kräftige Weg und Arbeits-Schnür- Stiefel 0.95 Arbeitshosen für alle Berufe in allen Stoffart. v. 5.80 an Neue feldgraue Hosen 9.5 Schwarze Beamtenhos. 0.50 Loden-Joppen Loden-Mäntel feldgraue Fahrer- Mäntel 9.— Schwarze u. dunkel- grüne Mäntel Zzweireſhig 12. Streifhosen, Sport- hosen in allen Preislagen Bekleidungshaus Schwarz Mannheim S 5, 4. Hauptprelsliste 6 Seiten stark gratis. Sport u. Spiel Waldſportplatz. Die„1913“ wurden überlegen mit 5:0 ab- geferdigt. Reſultate Viernheim— 1913 Käfertal— Feudenheim Edingen— T. V. 46 Heddesheim— Neckarhauſen Weinheim— Phönix Altrip— Friedrichsfeld DI K. Sport. Viernheim— Auswahlmannſchaft Bez. Südheſſen 3:8 Alte Zeitungen 3. Eiuwicheln u. Tapezieren geeignel l zu haben in der Geſchäftsſtelle ds. Blattes Neue phyſikaliſche Heilmöglichkeiten Entdecker ſind Frankfurter Geleh Frankfurt a. M., 20. Sept. Auf dem Inter⸗ nationalen Kongreß für Phyſiotherapie, der ſehen und zu prüfen, negativen) in einem variablen Ausmaß zu ver- Waſchmaſchinen! „Miele extra“—„Cordes prima“ mit Hand- und Motorbetrieb „Friedelmaſchinen“ zu Mk. 22.50 „Yriginal Fätſch“ zu Mk. 13.50 Valtin Winkenbach Weinheimerſtraße 53. Belegenheitskauf! Eine große Anzahl wenig geſpielter Pianos billig abzugeben. io ever. Hlavlerbauer Mannheim D 2, 10 Sümmungen u. neparaturan Bauern⸗Verein. Wir empfehlen: Futter artikel Konkurrenzlos im Preis.—— per Ztr. Rm. 4.20 „Juttermehl 75 kg.„ 9.— „ Nachmehl per Ztr. 12.— reine Malztreber, hell, markig„„ 6.50 Malzkeime 5 170 7.— Soyaſchrot 17 8.50 Mais-, Gerſte- und Haferſchrot Raps-, Palm- und Erdnußkuchen Fiſchmehle, Futterkalk, Hühnerfutter in verſchied. Sorten billig. Der Vorſtaud. W. Kleie Empfehle billigſt Alle Sorten Gemüſe u. nehme Beſtellungen auf Weißkraut zum Einſchneiden entgegen. Kempf, Hügelſtraße 12. Junge Hühner zu verkaufen Vismarckſtr. 40. rte ob dieſe künſtlich geladene zur Zeit in Lüttich tagt, ſprachen in der erſten Hauptſitzung drei Frankfurter Gelehrte über eine neue, in Frankfurt entdeckte und erforſchte phyſtkaliſche Heilmöglichkeit. Die Entdeckung beruht auf Arbeiten Prof. Dr. Friedr. Deſ⸗ ſauers und ſeiner Mitarbeiter. Deſſauer hat auf Grund verſchiedener Beobachtungen über Klimawirkungen, Wetterempfindlichkeit bei verſchiedenen Krankheiten(Rheumatiker, Gichtkranke) von Wirkungen radioaktiver Waſ⸗ ſer, den Schluß gezogen, daß in der Atmoſphäre noch ein unbekanntes phyſikaliſches Heilmittel vorhanden ſei. Das müſſe mit der elektriſchen Ladung der Luft zuſammenhängen. Bisher waren nun alle Verſuche, geſetzesmäßige Zu⸗ ſammenhänge zwiſchen den elektriſchen Eigen⸗ ſchaften der Luft und dem Zuſtand der Lebe⸗ weſen zu finden, geſcheitert. Deſſauer folgerte, den Verſuch zu machen, reine Luft durch deſon⸗ dere techniſche Verfahren mit Jonen nur eines Vorzeichens(alſo nur mit poſitiven eder nur 1 8 0 1855 Luft biologiſche Einflüſſe ausüben kann. Vor zehn Jahren in dieſer Richtung gemachte Verſuche ſcheiterten an mancherlei Schwierig⸗ keiten. An der Ueberwindung dieſer Schwierig⸗ keiten haben u. a. die Mitarbeiter Deſſauers großen Anteil. Seit etwa fünf Jahren wurde in aller Zurückgezogenheit in der Klinik Prof. Straßburgers an der hieſigen Untverſſtät das Verfahren biologiſch und in Krankheitsfällen ausgeprobt. Nach den Berichten Deſſauers und ſeiner Mit⸗ arbeiter in Lüttich ſcheint die praktlſche An⸗ wendung hauptſächlich auf Verwendung nega⸗ tiver Luft 1 zu ſein. Auch wurden einige praktiſche Verſuche geſchildert, ſo daß krankhaft erhöhter Blutdruck durch Einatmen negativ ioniſterter Luft in vielen Fällen merk⸗ lich nachließ. Beſonders günſtige Erfolge ſeien bei klimaempfindlichen Menſchen und bei ſub⸗ jektiven Beſchwerden, die mit Blutdruck⸗ eren zuſammenhängen erzielt worden. Die Heidelberger Unterſchlagungsaffäre Rechtsanwalt müller will der Hauptſchuldige ſein Heidelberg, 20. Sept. Wie man weiter er⸗ fährt, hatte die Verwaltung der zuſammenge⸗ brochenen Wohnungsbau-Geſellſchaft m. b. H. ſich von der Kongregation der Armen Schul⸗ ſchweſtern für den Bau des Ludwigshafener Marienkrankenhauſes Blankowechſel beſchafft. Dieſe ſollten angeblich für die Vermittlung von Zwiſchenkrediten dienen, wurden in Wirklich— keit aber anderen Zwecken(Automaten-Ein⸗ richtung etc.) nutzbar gemacht. Die Leitung des Ludwigshafener Marienkrankenhauſes teilt mit, daß die Schweſtern für die ausſtehenden Forderungen der beteiligten Banken, Hand⸗ werker und ſonſtigen Unternehmer aufkommen und die laufenden Wechſel zurückgehalten wür⸗ den. Die gleiche Verſicherung hat der baulei⸗ tende Architekt abgegeben. Es iſt beabſichtigt, ein Konſortium von Geldgebern zu bilden, das gegen hypothekari⸗ ſche Sicherheiten die nötigen Mittel zur Einlö⸗ ſung der Wechſelverpflichtungen aufbringen ſoll. Verhaftung in der Heidelberger Unterſchlagungsaffäre. Heidelberg, 20. Sept. Im Zuſamme eng mit dem Zuſammenbruch der Wohnungsbau⸗ Geſellſchaft m.b. H. wurde Freitag mittag der z. Zt. nicht mehr praktizierende Rechtsanwalt Ludwig Müller, ſtellvertretender Geſchäftsfüh⸗ rer der Geſellſchaft, in Unterſuchungshaft ge⸗ nommen. Die Verluſte der Geſellſchaft ſollen tat äch⸗ lich in die Millionen gehen, zum großen Teil mitverſchuldet durch den üppigen Lebenswandel des Direktors Paul Müller, der ſich ſeit etwa zwei Wochen im Ausland aufhält und— wie man beſtimmt annehmen kann— ſich größere Beträge durch Verſchiebung ins Ausland ge⸗ ſichert hat. In den letzten Tagen war ein, Wechſel in Höhe von mehreren hunderttauſend Mark präſentiert worden. Dadurch kam in der Hauptſache die Affäre ins Rollen. Die Heidelberger Millionenunterſchlagung. 0 Heidelberg, 20. Sept. Rechtsanwalt Mül⸗ ler, der am Freitag in Unterſuchungshaft ge. nommen wurde, hat die Veruntreuungen ein⸗ geſtanden und erklärt, der Hauptſchuldige zu ſein. Die beiden anderen Verdächtigten hät⸗ ten von den Wechſel⸗ und Geldtransaktionen nichts gewußt. Man hält Müller jedoch nicht für glaubhaft. Alfred Goldſchmidt iſt eben⸗ falls ſeit einigen Tagen verſchwunden. Paul Müller befindet ſich in der Schweiz, von wo er als Schwelzer ſicherlich nicht ausgewieſen wird. Er hat von Baſel geſtern abend an die „Heidelberger Neueſten Nachrichten“ einen Eil⸗ brief geſchickt, er habe ſich perſönlich nicht be⸗ reichert und auf ſeiner Neiſe nach der Schweiz nicht mehr als 500 Mark aus perſönlichem Be⸗ ſitz bei ſich getragen. Trotzdem beſteht der Ver⸗ dacht, daß er nicht nur die Baugeſellſchaft und die Schweſternkongregation in Speyer geſchädigt hat, ſondern auch Geld in die Schweiz gebracht hat. Die Wohnungsbaugeſellſchaft, die ihre Unterbilanz auf zwei Millionen beziffert, wird in den nächſten Tagen den Konkurs anmelden. Eine heute einzuberuſende Stützungskommiſſion ſoll beſchließen, ſofort 13 Millionen zur Ver⸗ fügung zu ſtellen, um zur Befriedung der dringendſten Schulden den Handwerkern und Lieferanten für den Ludwigshafener Kranken- hausbau, auch den Armen Schulſchweſtern in Speyer zu helſen. 1 J Das endgültige Wahlergebnis in Heſſen Darmſtadt, 23. Sept. In der am Montag im Staatsminiſterium unter Vorſitz von Mini— ſtertalrat Bornemann ſtattgefundenen Sitzung des Kreiswahlausſchuſſes des 33. Wahlkreiſes Heſſen-Darmſtadt wurde feſtgeſtellt: Wahlbe— rechtigt waren 931745, Stimmſcheine wurden ausgegeben 17991, gültig waren 747 163, un⸗ gültig 6703 Stimmen. Es entfielen auf So— zialdemokraten 215747, Deutſchnationale 11902, Zentrum 104 246; Kommuniſten 84 513, Deut— ſche Volkspartei 49 929, Deutſche Staatspartei 38 829, Wirtſchaftspartei 17057, National- ſozialiſten 137951, Heſſiſches Landvolk 57575, Volksrechtpartei 4702, Deutſche Bauernpartei 1503, Konſervative Volkspartei 3040, Chriſt⸗ lich⸗Sozialer Volksdienſt 19086 und Kriegsbe— ſchädigte 1053 Stimmen. 5 Zu erheblichen Beanſtandungen lag kein Anlaß vor. Die Zahl der ungültigen Stim— men iſt mit 6703 recht erheblich. Immerhin beträgt ſie nur 0,88 Prozent; ſie iſt alſo in rückläufiger Bewegung. Wurden doch 1928 0,9 und 1924 ſogar 1,9 Prozent feſtgeſtellt. In einzelnen ganz kleinen Wahlbezirken wurde eine Wahlbeteiligung von 100 Prozent er— reicht. Etwa 40 Prozent der ungültigen Stim— men waren überhaupt nicht markiert, alſo weiße Zettel. In den nächſten Tagen wird für den Ver— bandswahlkreis eine neue Sitzung ſtattfinden, in der die in Heſſen zu verwendenden Reſt— ſtimmen feſtgeſtellt werden. Spionageſkandal in Rumänien Selbſtmordverſuch eines Generals. enb Budapeſt, 22. Sept.(Eigene Meldung.) Nach Blättermeldungen aus Bukareſt berichtet die rumäniſche Preſſe in ſenſationeller Aufma— machung über einen großen Spionageſkandal, der dazu führte, daß Sonntag vormittag Gene— ral Mironacou einen Selbſtmordverſuch unter— nommen hat. Der General hatte als Mitglied der Averescu-Partei vor einigen Jahren eine große Rolle geſpielt und wird jetzt verdächtigt, bei der Angelegenheit der aus dem rumäniſchen Kriegsminiſterium verſchwundenen Dokumente beteiligt geweſen zu ſein. Die Militärbehörden verweigern über die Einzelheiten der Angelegen— heit jede Aufklärung. Der General, an deſſen Aufkommen gezwei— felt wird, iſt in ein Militärſpital eingeliefert worden. Der Kommandant der Grenzſchutzorga— niſation von Tomesvar, Oberſt Stanila, ſoll ebenfalls in eine Spionageaffaire verwickelt ſein. Der Bombenleger⸗Prozeß weib Altona, 22. Sept. Die am letzten Freitag verhaftete Zeugin Frau von Oertzen iſt am Samstag dem zuſtändigen Richter vorgeführt und von dieſem wieder auf freien Fuß geſetzt worden. Die heutige Beweisaufnahme ſollte zur Feſtſtellung der den Angeklagten von Salomon und Weſchke zur Laſt gelegten wiſſentlichen Falſcheide dienen.— Zeuge Amtsgerichtsrat Cerdes hat vor etwa einem Jahr den Angeklag— ten Weſchke vor dem Amtsgericht in Itzehoe ver— nommen. Es handelt ſich um ein Erſuchen der Staatsanwaltſchaft. Gegenſtand der Verneh— mung war ein Teil des jetzigen Strafverfah— rens, für den Weſchke damals als erſter Zeuge in Frage kam, und zwar um den Anſchlag in Beidenflöth gegen das Haus des Amtsvorſtehers Ahlſtedt. Die Zeugin Wolters und Redakteur Kühl, beide aus Itzehoe, glauben nicht, daß von Salomon die Zuſammenhänge der Exploſion im Landratsamt gekannt haben könnte und halten ſeine Beteiligung daran auch für ausgeſchloſſen. Der Kaufmann Glamann dagegen behauptet als Zeuge, daß von Salomon bei der Hamburger Zuſammenkunft in einem Kellerlokal beſtimmt über die Bombenattentate geſprochen habe. Der Zeuge will lange überlegt haben, ehe er den Behörden ſeine Angaben machte.— Dr. Luet⸗ gebrune fragt, ob Glaman eine Belohnung er⸗ halten oder beanprucht habe. Der Zeuge verneint 8 Die Verhandlung wurde auf Dienstag ver⸗ t. 1 3 23. Septemb Nee er 8 Vor den innerpolitiſchen Auseinanderſetzungen Die heutige Nabinettſitzung.— Kanzler und Parteien enb Berlin, 22. Sept. Die für morgen nach— mittag angeſetzte Sitzung des Reichskabinetts dient, wie wir von unterrichteter Seite hören, dazu, eine Baſis für Verhandlungen mit den Parteien zu ſchaffen. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß die Kabinettsbeſprechungen am Mittwoch fortgeſetzt werden. Eine offizielle Verlautbarung über die Kabinettsſitzung iſt nicht zu erwarten. Berlin, 22. Sept.(Eigene Meldung.) für morgen nachmittag 16 Uhr angeſetzte Ka— binettsſitzung wird in politiſchen Kreiſen als der eigentliche Auftakt der kommenden innerpoliti— ſchen Auseinanderſetzungen gewertet. Sie hat die Aufgabe, mit der Beratung der Geſetzesvorlagen, die dem neuen Reichstag vorgelegt werden, die Grundlagen für die Beſprechungen zu liefern, die der Kanzler nun, vorausſichtlich Mitte der Woche, mit den Führern der Parteien weiter führen wird. In den Kreis dieſer Beſprechungen wie von unterrichteter Seite betont Parteien einbezogen werden, von vielleicht annehmen kann, daß ſie zu ſachlicher Mitarbeit berejt ſind. Der Kanzler wird alſo außer mit den Parteien, die das Kabinett bis— her ſtützten, beſtimmt mit den Sozialdemokraten verhandeln. Man nimmt aber an, daß die Son— dierungen ſich auch auf die Rechtsoppoſition er— ſtrecfſen werden. Dabei iſt jedoch bisher keines— enb. Die ſollen, wird, alle denen man wegs davon die Rede, daß es um Koalitionsver— handlungen geht; vielmehr ſcheint der Kanzler unter Verhandlungen über die„ſachliche Mitar— beit der Parteien“ zu verſtehen, daß er verſuchen will, über den Inhalt der Geſetzesvorlagen eine Einigung zu erzielen, die es einem Teil der bis— herigen Oppoſition erlaubt, ihnen im Reichstag ihre Zuſtimmung zu geben. Erklärung des Reichskanzlers zur deutſchen Außenpolitik enb. Paris, 22. Sept.(Eigene Meldung.) Der Berliner Sonderberichterſtatter der„Informa— tion“ hat Reichskanzler Dr. Brüning um eine Stellungnahme zu dem Ergebnis der Reichstags wahl erbeten und vom Reichskanzler folgende Er— klärung erhalten: Es iſt mir im gegenwärtigen Augenblick nicht möglich, über die Innenpolitik zu ſprechen. Hinſichtlich der Außenpolitik will ich Ihnen ſagen, daß ſie fortgeſetzt wird, wie ich dies in meiner Rede in Trier ausgeführt habe. Die Politik der deutſch-franzöſiſchen Zuſammen— arbeit, für beide Länder notwendig, kann alle ihre Früchte nur dann tragen, wenn man ſich beiderſeits über die Schwierigkeiten der Stunde klar iſt. Obwohl ich, wie ich wiederhole, nicht von der Innenpolitik ſprechen will, kann ich im— merhin ſagen, daß meine Regierung ſich vor allem bemühen wird, die finanzielle und wirtſchaftliche Lage zu konſolidieren und daß ſie hofft, daß ihr das gelingt. Die Erſchießung des Studenten Weſſel vor dem Schwurgericht Berlin, 22. Sept.(Eigene Meldung!) Unter großem Andrang des Publikums begann heute im großen Schwurgerichtsſaale der Pro— zeß wegen der Erſchießung des nationalſozia— liſtiſchen Studenten Horſt Weſſel. Das Ge— richtsggebäude war ſchon am frühen Morgen von einem ſtarken Polizeikommando bewacht. Die Anklage auf vorſätzliche Tötung, Beihilfe dazu und Begünſtigung nach der Tat. Die Hauptangeklagten, gegen die ſich die Anklage wegen Totſchlages richtet, ſind der Tiſch— ler Albrecht Höhler, genannt„Ali“, der Ar— beiter Erwin Rückert und der Arbeiter Joſef Kandulſki. Wegen Beihilfe zum Totſchlag ſind angeklagt die Witwe Eliſabeth Salm, die Ar— beiter Max, Walter und Willi Jambrowſki, der Arbeiter Walter Joneck und die Arbeite— rin Elſe Cohn. Die übrigen acht Angeklagten, die ſämtlich der„Kommuniſtiſchen Roten Hilfe“ angehörten, ſollen Ali-Höhler nach der Tat zu ſeiner Flucht behilflich geweſen ſein. Die drei Hauptangeklagten wurden aus der Anter— ſuchungshaft vorgeführt. Es wurde dann zur Vernehmung der An— geklagten geſchritten und zwar begann Land— gerichtsdirektor Dr. Tolk im Gegenſatz zur Anklage, die die drei Haupttäter in den Vor— dergrund ſtellt, mit der Vernehmung der Frau Salm. Er wolle, wie er ſagte, zunächſt feſt⸗ ſtellen, wie die Sache ſich entwickelt habe, wie Frau Salm dazu gekommen ſei, Weſſel bei den Kommuniſten anzuſchwärzen und deren Hilfe in Anſpruch zu nehmen. Horſt Weſſel war am 1. Oktober vorigen Jahres zu Frau Salm in deren Wohnung in der großen Frankfurter Straße 62 gezogen. Es entſtanden bald Zwi⸗ ſtigkeiten zwiſchen ihm und Frau Salm, die hauptſächlich in der Perſon der bei Weſſel wohnenden Braut desſelben lagen. Schließ⸗ lich wandte ſich Frau Salm am 14. Januar an die Sturmabteilung Mitte des Rot⸗Front⸗ Kämpferbundes. Ein Trupp wurde in die Wohnung von Frau Salm hineingelaſſen und Höhler ſchoß Weſſel, als dieſer ſeine Tür öff⸗ nete, ohne weiteres ins Geſicht. Die Kugel drang in den Mund, und Weſſel iſt am 23. Februar infolge der durch die Schußverletzung eingetretenen Blutvergiftung verſtorben. Die angeklagte Frau Salm gab an, ihr verſtorbe— ner Mann ſei Kommuniſt geweſen, ſie ſelbſt aber ſei unpolitiſch eingeſtellt. Auf Wunſch e —— 8 Weſſels ſei deſſen Braut, Frl. Jänicke, ſolange in der Wohnung geblieben, als ſie verreiſt war, da er jemanden haben wollte, der die Wohnung ſauber machen ſollte. Als ſie zurück— kam, erfuhr ſie, daß Weſſel Frl. Jänicke ohne ihr Wiſſen polizeilich angemeldet hatte. Er weigerte ſich, für die Braut Miete zu bezah— len und ſelbſt die Wohnung zu verlaſſen. Des— halb habe ihre Schwiegermutter ihr geraten, ſie ſolle ſich an die Freunde ihres verſtorbenen Mannes wenden, damit Weſſel ſehe, daß ſie auch Hilfe habe. Der Vorſitzende hielt der An— geklagten entgegen, daß ſie die Wohnung Weſ— ſel ganz überlaſſen gehabt hätte. Sie hatte ſie ihm verkauft, und als ſie wider Erwarten zu— rückkehrte, hätte man ſie aus Entgegenkommen vorläufig aufgenommen. Die Angeklagte be— ſtritt das. Weſſel habe ihr wohl 200 Mark im voraus bezahlt, er ſollte aber außerdem noch monatlich 32,50 Mark bezahlen. Sie ſei dann nach der Dragonerſtraße in das Lokal, in dem auch ſchon ihr Mann die kommuniſtiſchen Ver— ſammlungen beſucht hätte, gegangen und habe ſich an Jambrowſki, der ein Freund ihres Man— nes geweſen war, gewandt. Sie bat ihn, ihr zu helfen, daß Weſſel ausziehe. Auf die Frage des Vorſitzenden, ob ſie dabei nicht geſagt habe, daß Weſſel ein Faſchiſt ſei, der dauernd Ver- ſammlungen in der Wohnung abhalte und zwei Waffen und einen Gummiknüppel bei ſich habe, erwiderte die Angeklagte:„Das habe ich geſagt; denn darüber haben ſich die Leute im Hauſe aufgehalten.“ Im weiteren Verlauf ihrer Vernehmung gab die Angeklagte an, am Tage nach der Tat ſei ihr von einem Nach— barn ein Zettel übergeben worden, der ſie ins Karl Liebknecht-Haus beſtellte. Dort habe ein Herr zu ihr geſagt:„Die ganze Sache iſt doch nur ein Eiferſuchtsakt zwiſchen zwei Zuhältern geweſen. Höhler iſt doch als Zuhälter bekannt.“ Sie habe darauf erwidert, Weſſel ſei kein Zu— hälter. Auf die Frage des Staatsanwalts gab die Angeklagte nach anfänglichem Ausweichen zu, daß Jambrowſki, als er den Namen Weſ— ſel hörte, geſagt habe:„Das iſt ja der lang— geſuchte Weſſel!“ Die Minderheiten⸗Ausſprache in Genf Curtius greiſt in die Debatte ein wtb. Genf, 22. Sept. Die heutige Fortſet— zung der Ausſprache des ſechſten Ausſchuſſes über die Minderheitenfrage geſtaltete ſich zu ei— ner bedeutſamen, grundſätzlichen Auseinander— ſetzung, in die Reichsaußenminiſter Dr. Curtius mit einer eindrucksvollen Rede eingriff. Dieſe Debatte wurde eingeleitet mit einer längeren Erklärung des griechiſchen Außenminiſters Mi— chalokopulos, der nachzuweiſen ſuchte, daß ein zu weitgehender Minderheitenſchutz gegen die Intereſſen des Friedens und gegen den Beſtand der neuen Staaten verſtoße. Michalokopulos trat für die allmähliche, gewaltloſe Aſſimilierung der Minderheiten ein. Der polniſche Außenminiſter Zaleski erhob grundſätzliche Bedenken gegen den Entſchließungsentwurf der deutſchen Delegation. Er erklärte, die darin zum Ausdruck gekommene Auffaſſung widerſpreche der Anſicht der Mehr— heit des Ausſchuſſes. Zaleſki ſchlug der deut— ſchen Regierung vor, mit gutem Beiſpiel voran— zugehen und jetzt ſchon zu erklären, daß ſie be— reit ſei, ſofort einen allgemeinen Minderheiten— vertrag zu unterzeichnen, und daß ſie ſich ver— pflichte, ſich ausnahmslos allen Vorſchriften des geltenden Verfahrens zum Schutze der Minder— heiten zu unterwerfen. n Reichsaußenminiſter Dr. Curtius ſtellte hierauf zunächſt die Auffaſſung über den von der deutſchen Delegation überreichten Ent— ſchließungsentwurf richtig. Die deutſche Delega⸗ tion beantrage nicht die ſofortige Aenderung der Madrider Beſchlüſſe, aber ihre Reform ſcheine ſich doch am Horizont abzuzeichnen. Dr. Cur⸗ tius betonte nochmals das Intereſſe, das an der Lage der Minderheiten beſtehe. Deutſchland wünſche, daß ſoweit als möglich ſowohl nach der — grundſätzlichen Seite als auch nach einzelnen Be— ſchwerdepunkten hin in den Veröffentlichungen des Völkerbundsſekretariats Aufklärung gegeben werde.. Auf ſeine beiden Vorredner Bezug neh— mend, gab Reichsminiſter Dr. Curtius zunächſt ſeiner Verwunderung darüber Ausdruck, daß der griechiſche Außenminiſter die längſt als ab— getan betrachtete Aſſimilierungstheorie wieder vorgebracht habe. Die Aſſimilierung ſtehe im Wi— derſpruch zu den Intereſſen und den Aufgaben des Völkerbundes, wie dies vom engliſchen Ver— treter in der Märztagung vorigen Jahres aus— drücklich feſtgeſtellt worden ſei. Der alleinige Zweck, den Deutſchland mit dieſer Debatte an— ſtrebt, ſei völlig erreicht worden. Die Oeffentlich— keit und die Minderheiten insbeſondere hätten die Gewißheit, daß der Völkerbund ſich der Minderheitenfrage annehme, und die allge— meine offene Ausſprache habe zu einer Klärung der Auffaſſungen geführt. Zu den Ausführun— gen des polniſchen Vertreters erklärte Dr. Cur— tius, daß der Unterſchied zwiſchen damals und jetzt eben darin beſtehe, daß durch die Verträge ein neuer Geiſt geſchaffen werden ſollte. Um weiter zu kommen, ſei es richtiger, für die Beſ— ſerung der Verhältniſſe in der Gegenwart zu ſorgen, als ſich mit der Vergangenheit zu be— ſchäftigen. Deutſchland ſei bereit, über die Aus⸗ behnung des Grundſatzes der Minderheiten⸗ ſchutzverträge poſitiv zu verhandeln, wobei in erſter Linie Europa in Betracht kommen würde. Allerdings ſei zu bemerken, daß die Minderhei⸗ tenſchutzverträge zunächſt einmal ein Servitut für die neugeſchaffenen Staaten Oſt⸗ und Süd⸗ europas darſtellten, die ohne dieſes Servitut hätten überhaupt nicht ins Leben treten können. Offiziere wegen Hochverrats angeklagt Heute beginnt vor dem Reichsgericht der Prozeß gegen die Ulmer Reichswehrleutnants Leipzig, 22. Sept. Am morgigen Dienstag en dem vierten Strafſenat des Reichs⸗ gerichts in Leipzig der ſogenannte, Reichswehr⸗ prozeß, der in dieſen Tagen der politiſchen Hoch⸗ ſpannung geeignet iſt, das größte Intereſſe her⸗ vorzurnſfen. Es handelt ſich bei dieſem Prozeß, den die Reichsanwaltſchaft gegen die beiden ak⸗ tiven Reichswehroffiziere Scheringer und Lu⸗ dien aus Ulm und den Oberleutnant a. D, Wendt aus Kaſſel angeſtrengt hat, um die Frage ob ſich dieſe drei durch ihre nationaliſtiſche Propaganda innerhalb der Reichswehr des Hochverrats ſchuldig gemacht a haben. Nach der Anklageſchrift haben dieſe drei Offiziere innerhalb ihres Wirkungskreiſes mo⸗ natelang Zerſetzungsarbeit geleiſtet und damit Hochverrat vorbereitet. Den Angehörigen der Reichswehr iſt nach ei⸗ ner beſonderen Inſtruktion des Reichswehrmi— niſters vom 31. Januar 1923 ausdrücklich verbo— ten, eine Betätigung auszuüben, die auf eine Aenderung der Verfaſſung hinzielt. Es wird ſich alſo lt.„N. B. L.“ in dieſem Prozeß um die Frage Ludien durch das Reich unternahmen, hielten ſie in verſchiedenen großen Garniſonen Offi⸗ ziersbeſprechungen ab, um ihre Kameraden für ſich zu gewinnen. Bei ihrer Vernehmung vor dem Unterſuchungsrichter haben ſich Scheringer und Ludien übereinſtimmend geäußert, ihre ei⸗ gene nationalſozialiſtiſche Einſtellung ſei auch die der Mehrzahl der jungen Offiziere in der Reichswehr geweſen. a Der Umſchwung in der Stimmung bei dem jüngeren Offizierskorps ſei zum erſtenmal bei der Verabſchiedung von Seeckt und Geßler zu⸗ tage getreten. Die beiden hätten geglaubt, durch zielbewußte Propaganda ſpweit zu kommen, daß es auch den oberen Dienſtſtellen klar würde, daß ein Einſetzen der Reichswehr gegen die national⸗ ſozialiſtiſchen Verbände für alle Zeit unmöglich ei. f Den Vorſitz der Verhandlung führt Reichs gerichtsdirektor Dr. Baumgarten, die Anklage vertritt Reichsanwalt Nagel, die Angeklagten werden von den Rechtsanwälten Sack und Ka— mecke vertreten. drehen, ob eine Propaganda für die nationalſozialiſtiſche Arbeiterpartei eine illegale oder eine legale Tätigkeit iſt. Jedenfalls iſt dies der erſte Hochverratspro— zeß, den der vierte Strafſenat des Reichsgerichts gegen Nationalſozialiſten anſtrengt. Die beiden Reichswehroffiziere Scheringer u. Ludien ſind noch junge Leutnants, erſt ſeit we⸗ nigen Jahren bei der Reichswehr. Beide wurden im März dieſes Jahres vom Dienſt weg verhaf— tet, zu gleicher Zeit mit ihnen der Oberleutnant a. D. Wandt, der ein beſonderes Propaganda— bureau in Kaſſel beſaß. Bei einer geheimen Offi— ziersbeſprechung in Berlin, die anfangs dieſes Jahres Ludien in Berlin leitete, bekam einer der Teilnehmer Zweifel an der Legalität der Ver— ſammlung und erſtattete Bericht. Wenige Wochen ſpäter erfolgten dann die Verhaftungen. Keiner der drei Verhafteten beſtreitet, natio— nalſozialiſtiſche Propaganda in der Reichswehr getrieben zu haben. Allerdings erklären ſie, ihre Tätigkeit ſei durchaus harmloſer Natur gewe- ſen, harmloſer Natur inſofern, als es doch ſelbſt⸗ verſtändlich ſei, daß man den nationalen Inter- eſſen diene. Im Jahre 1919, als Scheringer und; Ludien mit ihrer Aktion begannen, begaben ſien ſich zunächſt nach München. Dort hatten ſie dann in den Rebaktionsräumen des„Völkiſchen Beob— achter“ eine Zuſammenkunft mit dem damaligen (bekanntlich vor vier Wochen wegen des Ber— liner Putſches von Hitler abgeſetzten) Leiter der S. S.⸗ und S. A.⸗Mannſchaften, dem Haupt⸗ mann a. D. Pfeffer, ſowie deſſen Adjutanten und Hauptleuten Weiß und Wagner. Dieſe drei wa— ren und ſind hervorragende Mitglieder des reak— tionären Flügels der Hitlerpartei. In dieſer Be— ſprechung wurde beſchloſſen, durch ſtille Propagandaarbeit dafür zu ſorgen. daß die Reichswehr im Falle eines irgend⸗ wann einmal ſtattfindenden Rechtsputſches ſich weigert, ſowohl auf revoltierende Sturmtrupps der Hitlerpartei wie auch auf die übrigen Wehrverbände der Rechten mit der Schußwaffe vorzugehen, und ſo alſo einem ſiegreichen Rechtsputſch wenigſtens indirekt Vorſchub zu leiſten. Auf Grund dieſer erſten Beſprechung begann dann im Bunde mit dem ſchon ein Jahr lang für die Hitlerleute tätigen Oberleutnant Wendt die Pionierarbeit im Offizierskorps ber Reichs- wird aus Buenos Aires gemeldet, Concepcion(Südchile) gegen die Regierung des Präſidenten Ibanez ein Aufſtand ausge⸗ brochen ſei. ten über eine Revolution in Chile erklärt die chileniſche Geſandeſchaft, datz die Revolution zu— ſammengebrochen ſei. Das Land befinde ſich in wehr. Auf Dienſtreiſen, die Scheringer und !:!!! ̃ĩ T...... a Revolution in Chile? wtb. Newyork, 22. Sept. Aſſociated Preß daß in Keine Nevolution in Chile. wtb. Newyork, 22. Sept. Zu den Gerüch⸗ Ruhe. Die Revolutionäre in Chile verhaftet. witb Santiago des Chile, 22. Sept. Die chile⸗ niſche Regierung teilt mit, daß die Führer der revolutionären Bewegung verhaftet worden ſind Um die Wiederaufrollung der Kriegsſchuldenfrage Waſhington, 22. Sept. Wie verlautet, ſollen im Staatsdepartement Berichte vor— liegen, nach denen der britiſche Schatzkanzler Snowden nicht den Wunſch hege, die Frage der Kriegsſchulden wieder aufzurollen, weil dann auch eine Reviſion der Reparationszahlungen akut werden müßte, was wiederum eine Un— ſicherheit der wirtſchaftlichen Lage zur Folge haben würde. Hier vorliegende inoffizielle Nachrichten aus Europa ſprechen hingegen da— von, eine Herabſetzung der Kriegsſchulden der Alliierten an die Vereinigten Staaten zu erreichen und geben der Meinung Ausdruck, daß die außerordentliche Zunahme der Natio— nalſozialiſten in Deutſchland einen ſtarken Anſtoß zur Wiederaufrollung der Schulden- frage geben wird. Weiter wird darauf hin- gewieſen, daß, während eine Herabſetzung der Schulden vielleicht eine Beſſerung der Wirt⸗ ſchaftslage, wenigſtens ſoweit England in Frage kommt, nach ſich ziehen würde, eine Verſchlechterung der engliſch-amerikaniſchen Beziehungen eintreten könnte infolge der hef⸗ tigen Debatten im Kongreß über die Schul⸗ KUKabinettskriſe in Geſterreich? Wien, 22. Sept. Das chriſtlich⸗ſoziale Wie⸗ ner„Montag⸗Blatt“ veröffentlicht ſenſatio⸗ nelle Erklärungen des Vizekanzlers Vangoin, aus denen das Blatt auf Unſtimmigkeiten in⸗ nerhalb der Regierung ſchließt, die zu einer Kabinettskriſe führen würden, wenn ſie nicht bereinigt werden könnten. Keine Kabinettskriſe in Oeſterreich. Wien, 22. Sept. Wie von zuverläſſiger Seite zu den Gegenſätzen zwiſchen Vizekanzler Vaugoin und Handelsminiſter Schuſter in der Angelegenheit des Bundesbahnpräſidenten Banhans verlautet, wird Bundeskanzler Scho⸗ ber heute mit den in Betracht kommenden Per⸗ ſönlichkeiten und maßgebenden Führern der politiſchen Parteien eine Beſprechung abhal⸗ ten, durch die man hofft, den Zwiſchenfall aus der Welt zu ſchaffen. Ueber das Ergebnis ſoll heute abend eine amtliche Verlautbarung erfolgen. Es wird verſichert, daß die Partei der Ehriſtlich⸗-Sozialen den Standpunkt des ihr angehörenden Vizekanzlers Vaugoin in keiner Weiſe teilt. Jedenfalls wird eine Kriſe der Geſamtregierung als nicht gegeben bezeichnet. Allenfalls könne es für die beiden beteiligten Miniſter zu einer Perſonalkriſe kommen. v. Gronau bei Hindenburg wtb. Berlin, 22. Sept. Der Herr Reichsprä⸗ ſident empfing heute den deutſchen Ozeanflieger Oberleutnant zur See a D. von Gronau ſowie deſſen Kameraden, den zweiten Flugzeugführer Zimmer, den Monteur Hack und den Funker Albrich. Die Flieger berichteten dem Herrn Reichspräſihenten über die Einzelheiten ihres Amerikafluges. Der Herr Reichspräſident ſprach ihnen ſeine Anerkennung für ihre hervorragen⸗ de Leiſtung aus, beglückwünſchte ſie zu ihrem ſchönen Erfolg und überreichte ihnen am Schluſſe der Unterredung als Zeichen ſeiner An⸗ erkennung ſein Bild mit Unterſchrift. Bei dem Empfang war der Vater des Ozeanfliegers v. Gronau, General der Artillerie v. Gronau, an— weſend. Frühſtück zu Ehren der deutſchen Ozean⸗ flieger. wtb. Berlin, 22. Sept. Die Ozeanflieger wurden heute vormittag vom Reichspräſidenten von Hindenburg und Reichskanzler Dr. Brü⸗ ning empfangen. Vorher meldete ſich Herr von Gronau mit ſeinen Gefährten beim Reichsver— kehrsminiſter und überreichte dieſem einen Be— richt über den Verlauf und die Ergebniſſe des Fluges. Das Frühſtück, welches Reichsverkehrs⸗ miniſter v. Guerard um 1.30 Uhr im Kaiſerhof zu Ehren der Flieger gab, war im Hinblick auf die drückende Lage der Zeit nur im kleinen Kreiſe gehalten. Beim Frühſtück überreichte Reichsverkehrsminiſter von Guerard mit einer herzlichen die Schwierigkeiten des Fluges wür⸗ digenden Anſprache allen vier Mäunern der Be⸗ ſatzung einen mit dem Reichsadler geſchmückten, ſchlichten ſilbernen Becher ſowie dem Führer v. Gronan das bereits in ſeinem Glückwunſchtele— gramm angekündigte Geſchenk, den„Prinzen von Homburg“, einen von der Maximilian⸗ geſellſchaft herausgegebenen Sonderdruck mit Vignetten von Prof. Böhm von den vereinigten Staatsſchulen. Neue Brände und Anſchläge in Oſtpolen Warſchau, 22. Sept. Der„Gazeta Warſzawſka“ werden neue Brandſtiftungen aus Oſt⸗Polen gemeldet. In der Ortſchaft naſtallehrer, die im Verdacht ſtehen, die Brand⸗⸗ ſtiſtungen verübt zu haben, verhaftet. Die „Coſmaz“ wurde ein Revolverattentat auf die Gemeindeverwaltung verübt und in Lemberg explodierte in einer Schule ein Sprengſtoff⸗ lager, wodurch das Gebäude zerſtört wurde. Die oſtgaliziſchen Woiwodſchaften haben Straf⸗ expeditionen in die betreffenden Gegenden ange⸗ ordnet. Cohnherabſetzune in England? London, 22. Sept. Wie„Daily Herald“ berichte, wird in Arbeitgeberkreiſen die Möglichkeit einer allgemeinen Lohnherab⸗ ſetzung erörtert. Es ſoll ſich dabei um die Löhne der Bauarbeiter, der Eiſenbahner und der Dockarbeiter ſowie der Laden- und Waren⸗ hausangeſtellten und der Gemeinde-Angeſtell⸗ ten handeln. Die einflußreichſten Arbeitgeber, ſeien jedoch bisher gegen ein ſolches Vor⸗ gehen, da ſie einſähen, daß es auf die Be⸗ mühungen um die Wiederbelebung des Han⸗ dels eine verhängnisvolle Wirkung haben würde. Vermiſchtes Umbildung des türkiſchen Kabinetts. London, 22. Sept. Wie„Times“ aus Konſtantinopel meldet, hat Premierminiſter Ismet Paſcha beſchloſſen, zurückzutreten, da⸗ mit das Kabinett ſo bald wie möglich umgebil⸗ det werden kann. Dem Blatt zufolge iſt nicht anzunehmen, daß die verſchiedenen Aende⸗ rungen in der Beſetzung der Miniſterpoſten zum Sturze Iſmet Paſchas u. zur Uebernahme der Regierung durch Fethi Bey führen wer⸗ den, es ſei denn, daß Iſmet Paſcha kein Ver⸗ trauensvotum in der Nationalverſammlung, deren außerordentliche Seſſion heute beginnt, erhalten wird. Sturm an der franzöſiſchen Küſte. Paris, 22. Sept. Der Sturm der letzten Tage hat, wie die nunmehr eintrefſenden Nachrichten zeigen, ernſtlicheren Schaden an⸗ gerichtet, als man anfänglich angenommen hatte. Bei Douernenez ſind zwei Fiſchkutter geſtrandet. Die Thunfiſcherflotte von Toncar⸗ neau hat im Sturm einen Dampfer verloren, auf einem anderen ſind zwei Mann der Be⸗ ſatzung über Bord geſpült worden. An der ſpaniſchen Küſte in der Nähe der franzöſiſchen Grenze mußten zwei ſpaniſche Pachten von ihren Beſatzungen verlaſſen werden, ſie trei⸗ ben als Wrack auf See. Auch an der Mittel- meerküſte herrſchte Sturm. Abrüſtungskonferenz im November 1931. London, 22. Sept. Wie der ſtändige Ver⸗ treter des„Daily Herald“ in Genf zuver⸗ läſſig erfährt, haben die Staaten Frankreich, England und Deutſchland beſchloſſen, die vor⸗ bereitende Abrüſtungskommiſſion vom 3. Nov. bis Weihnachten tagen zu laſſen und im Nov. nächſten Jahres abzuhalten. Dieſe Verein⸗ barung ſei beſonvers der Rede Henderſons in der Völkerbundsverſammlung zu danken. General von Gebſattel geſtorben. München, 22. Sept. Der frühere komman⸗ dierende General des 3. Armeekorps, General der Kavallerie Frhr. Ludwig von Gebſattel, iſt in der Sonntagnacht in einer Münchener Klinik nach einer Operation im 74. Lebens⸗ jahr geſtorben. 1 denfrage. e 4 9 Die große Lüge. Roman von Olfrid von Hanſtein. Copyright by Lit.⸗Verl. Gloria, Berlin-Steglitz. e(Nachdruck verboten.) e 5. Fortſetzung. Sie zerbrach ſich den Kopf nach einem Aus— weg. Sollte ſie Erwin ſchreiben? Was konnte er ihr raten? Er, der mittelloſe Ofizier mit der Künſtlernatur, der ſo wenig Sinn für das praktiſche Leben beſaß! Ganz ſchüchtern ſuchte ſie ſich vorzuſtellen, wie es wohl als Kunos Frau ſein würde. Ihr ſchauderte. Nicht einmal Freundſchaft konnte ſie für ihn fühlen. Er gehörte einer ganz an⸗ deren Welt an als ſie. Ihre Gedanken gingen immer wieder zu Erwin zurück. Er wollte ja ſowieſo den Dienſt quittieren. Wenn er vielleicht eine Stellung als Redakteur bekam, bis ſich ſein Schriftſtel⸗ lerruhm durchſetzte? Eine beſcheidene Stellung, und ſie konnte mit ihm arbeiten, ihm helfen. Sie ſah ſich mit ihm in einem kleinen, behag⸗ lichen Zimmer mit hohen Bücherregalen beim traulichen Schein einer Lampe.— Ja, wenn Mutter und Schweſter nicht wären! Wie ſollte Erwin auch die ernähren? Durfte ſie ihm das zumuten? Und wie würde ſich die Mutter da⸗ rein finden? Dann dachte ſie an das vornehme Haus, das Kuno ihr bot. Vornehm, reich und kalt. Endlich faßte ſie einen Entſchluß. Sie ſchrieb einen langen Brief an ihren Großvater, den den ſie ebenſowenig kannte, wie ſie ihren rechten Vater gekannt hatte, der Grafen Rhoden, geſtorben war, ehe ſie laufen konnte. Sie ſch 1 ilderte ihm alles, was ihr der Ju⸗ . m—— e die zu Herzen gehen mußten. Als ſie den Brief abgeſandt hatte, war ihr ordentlich leicht zu Mute. Ein Lächeln lag wieder auf ihrem Ge— ſicht; die alte Baronin, die ganz in ihrer Selbſtbemitleidung aufging, bemerkte es eben— ſowenig, wie vorher die traurigen Augen ihrer Tochter. Es verſchlug ihr nichts, daß die Tage ver— gingen und der Entſcheidungstermin immer näher kam. Bis dahin mußte ja die Antwort ihres Großvaters da ſein, und wie konnte ſie anders lauten, als hilfreich und gut. Dennoch zitterte ihre Hand, als ſie einen Brief mit dem gräflichen Wappen und ſtolzen, energiſchen Schriftzügen in der Hand hielt.— Sie eilte in ihr Zimmer und erbrach das Siegel. „Liebe Enkelin! Ich kann nicht verhehlen, daß mich Dein Schreiben und ſein Inhalt in Erſtaunen ſetzte. Nicht, weil es mich wunde lt, daß Dein Stiefvater leichtſinnig gewirtſchaftet hat, im Gegenteil. Bei ſeinem haltloſen Cha⸗ rakter war das nicht anders zu erwarten. Im ſo mehr erſtaunt es mich, wie ſelbſtverſtändlich Du jetzt auf meine Hilfe rechneſt. Ich habe Deiner Mutter klar genug geſagt, daß eine Ehe mit Gerhard Gehrmann jedes Band zwi⸗ ſchen uns zerſchneidet und habe ihr angeboten, Dich zu uns zu nehmen. Auch das hat ſie ab⸗ gelehnt. Aber ich will Dir noch jetzt meine Hand reichen. Komm zu mir und Du ſollſt mir willkomen ſein. Für Deine Mutter kann und will ich nichts tun. Sie wird ja Aufnahme im Gehrmannſchen Stift finden können. eine Erziehungsbeihilfe für Deine Schweſter läßt ſich vielleicht reden, wenn Du hier biſt. — ſtizrat geſagt, und glaubte Worte zu finden,] Ueber teſtamentariſche Beſtimmungen Deines Ueber Alſo wähle zwiſchen Deiner Mutter und mir. Korowa wurden einige Schüler und ein Gym⸗ ... T Vaters lehne ich ab, mit Dir zu verhandeln, ſo lange Du nicht mündig biſt. Ich kann ſie nicht ändern, habe auch keine Veranlaſſung, mehr zu tun, als ſie beſagen, ſo lange Du nicht bei mir biſt. Was die Heirat mit dem Baron Kuno Gehrmann anlangt, ſo erwarte ich, daß Du Dir bewußt biſt, eine Rhoden zu ſein. Mehr habe ich Dir nicht zu ſagen. Herbert, Graf Rhoden.“ Ihre erſte Empfindung war grenzenloſer Zorn. Wie kalt, wie hart ſtanden die Worte da, die ihren armen, toten Stiefvater, der nur Liebe für ſie gehabt, abtaten, als ſei er ein unwürdiger, charakterloſer Menſch geweſen. Dann aber ſaß ſie lange in ſtummer Ver⸗ zweiflung und rang mit ſich ſelbſt. Nun mußte ſie ſich entſcheiden, denn morgen war die Friſt um. Entſcheiden? Gab es noch eine Entſcheidung? Sie konnte heute nicht allein ſein. Sie mußte mit jemand ſprechen, und der einzige war ja Juſtizrat Mergener. Sie ging zur Mutter und gab einen Vor⸗ wand an, der ſie in die Stadt rief. Vor ihrer Abfahrt überreichte man ihr ei⸗ nen Brief des Barons Soltheim, bei dem Wallburg war:„Wir möchten dringend raten, Wallburg, die uns ein lieber Gaſt iſt, noch we⸗ nigſtens auf ein Jahr in eine Genfer Penſion zu geben, damit ihre Erziehung vervollkomm⸗ net wird. Im übrigen zeigt ſie die beſten An⸗ lagen zu einer kleinen Ariſtokratin. Hübſch, vornehm, kokett, ein wenig verſchwenderiſch, aber immer reizend.“ Sie ſaß zurückgelehnt im Wagen und war ganz in ihre Gedanken verſunken, ſo daß ſie ee ee nicht darauf achtete, daß ein Reiter in der Richtung auf Windrollen an ihr ſprengte: Graf Erwin. Kurz darauf hielt dieſer vor der Freitreppe. „Frau Baronin laſſen bitten“, wurde ihm auf ſein Erſuchen gemeldet. Die Tante ſaß in ihrem Lehnſtuhl wie eine Kranke, obgleich ſie eigentlich vortrefflich aus⸗ ſah. „Ja, ja, mein Junge, das iſt ein trauriges Wiederſehen.“ „Ich konnte nicht einmal zur Beerdigung kommen, der Dienſt...“ „Ich weiß, ich weiß. Natürlich bleibſt du heute bei uns. Vor einer Stunde iſt Marga⸗ rete fortgefahren.“ „Offen geſtanden, Tante, das iſt mir lieb. Ich möchte gern etwas ernſtes mit dir beſpre⸗ chen. Oder biſt du zu angegriffen?“ „Sprich nur, mein Junge“. „Ich bin in dieſen Tagen in Gedanken im⸗ mer bei euch geweſen und bitte dich, es nicht übel zu nehmen, wenn ich Dinge berühre, die .. Kurz, Tante, ich weiß, daß du alle Emp⸗ findungen kennſt und ich glaube, in dieſer ſchweren Stunde nimmſt du mir es nicht übel, wenn ich dich bitte, mich ſchon jetzt als deinen Sohn zu betrachten zu dürfen und mir zu ge⸗ ſtatten, mit Margarete zu ſprechen.— Ich weiß, daß du unſere Liebe billigſt, und win, wo ihr alleinſteht, möchte ich ein Recht haben. für euch eintreten und handeln zu dürfen“ Einen Augenblick huſchie es wie Mißtraue⸗ über ihr Geſicht. Lockten den armen Leutnan: die Einkünfte des Gutes? Er fühlte ſhren Rick deutete ihn aber anders, votüber⸗ —: Vortſetzungz folgt. — N mit Naviarſchmuggel verdient man viel Geld! Die Kaufleute Steinfeld und Peterſen, die jahrelang einen„delikaten“ Schmuggel mit Ka⸗ viar, Hummer und anderen Leckerbiſſen erfolg⸗ reich durchzuführen vermochten, wurden nun der Staatsanwaltſchaft Berlin zur Vernehmung vor⸗ geführt. Beide ſind geſtändig und geben ihre Miſſetaten mit vielen Einzelheiten unumwunden ö lt. Die Feſtnahme der beiden Schmuggler, die in Warnemünde bzw. Berlin erſolgte, iſt der Zuſammenarbeit der Roſtocker, Warnemünder, Kopenhagener und Berliner Zolljahndungsſtellen zu verdanken. In einem Kühlhauſe in der Nähe des Alexanderplatzes entdeckten Beamte der Ber— liner Zollfahndungsſtelle durch einen Zufall 400 Pfund Kaviar, die unverzollt waren. Der Stand war von dem Kaufmann Steinfeld gemietet, der in Charlottenburg, in der Nähe des Kurfürſten— dammes, eine große, gut eingerichtete Wohnung beſitzt. Steinfeld wurde wenige Stunden ſpäter verhaftet. Bis zur Ermittelung und Feſtnahme ſeines Kumpanen, des Dänen Adolf Peterſen, veraing ein halber Tag. Peterſen, der ſowohl in Kopenhagen wie auch in eta einen großen Haushalt führt, wurde in Warnemünde verhaf⸗ tet. Er war gerade im Begriff, mit ſeinem„Ka— viar“-Auto die Kette der Zollbeamten zu paſſie⸗ ren, als ihn das Schickſal ereilte. Die Bande arbeitete nach einem nicht mehr neuen, aber noch immer erſolgreich durchgeſühr— ten Syſtem. In Kofſern mit doppelten Böden in ähnlich präparierten Körben und in den dop— pelten Wänden des Autos ſchmuggelte Peterſen den Kaviar und die Hummern über die Grenze. Viele zehntauſende Mark an Zollgebühren mö— gen es ſein, die Steinfeld und Peterſen auf dieſe Weiſe dem däniſchen und deutſchen Staat hinterzogen. Klein fing das Geſchäft an, und mit Rieſenſchmuggeleien endete es. Mehrere alt— bekannte Berliner Feinkoſtſirmen waren die Ab— nehmer der geſchmuggelten Delikateſſen. Da es nöglich iſt, daß dieſe Berliner Firmen von der Herkunft der von Steinfeld bezogenen Waren auch etwas wußten, werden ſich die Annehmer eventuell ebenfalls zu verantworten haben. Das Schmuggelgeſchäft brachte Peterſen und Stein— ſeld ſo viel ein, daß ſie ſich im Laufe der letzten Jahre ein äußerſt luxuriöſes Leben geſtatten honnten.. Aushebung einer Falſchmünzerwerkſtätte Magdeburg, 22. Sept. Nachdem ſeit etwa Jahresfriſt in Magdeburg der Umlauf fal— cher Fünfmarkſtücke feſtgeſtellt worden war, iſt es jetzt der Magdeburger Kriminalpolizei gelungen, eine Falſchmünzerwerſtätte im Vor— ort Buckau feſtzuſtellen. Der Organiſator des Unternehmens iſt ein 615jähriger Schloſſer Otto Michaelis, der noch zwei Jahre Gefäng— tis zu verbüßen hatte, wodurch namentlich die Magdeburger Straßenbahn ziemlich geſchädigt worden war. Die Werkſtatt befand ſich in einem großen Schuppen einer Holzhandlung in einer Ecke verſteckt, hinter Holzvorräten. Der In⸗ haber der Holzhandlung Paul Schulz, iſt ebenſo wie ſein Bruder Oskar Schulz an dem Verbrechen mit ſchuldig. Paul Schulz finan⸗ zierte das Unternehmen, während ſein Bruder Oskar den Vermittler zwiſchen dem Herſteller Michaelis und ſeinem Bruder ſpielte. In der Werkſtatt wurden nicht gegoſſene, ſondern ge— prägte Fünfmarkſtücke hergeſtellt. Rund 1000 Mark fertiges Falſchgeld und Rohmaterial wurde aufgefunden. Alle drei Schuldigen ſind verhaftet worden. * Heſſ. Perſonalnachrichten. Erng;„utoen: Am 22. Auguſt der außerplanmäßige außerordent— liche Proſeſſor Dr. Arthur Weber aus Bad Nauheim zum planmäßigen außerordentlichen Profeſſor für Balneologie an der Landesuniver— ſilät Gießen, mit Wirkung vom 1. Juli 1930 an; am 27, Auguſt: die Schulamtsanwärter Wilhelm Erb aus Weitershain, Kreis Gießen, zum Leh— rer an der Volksſchule zu Ettingshauſen, Kreis Gießen, Johannes Andreas Loos aus Leuters— bach zum Lehrer an der Volksſchule zu Lehrbach, Kreis Alsfeld, Otto Sommerlad aus Beueru Kreis Gießen, zum Lehrer an der Volks ſchule zu Ilbeshauſen, Kreis Lauterbach; ſämt⸗ lich mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts an; am 13. September: der Gendarmeriehaupt—⸗ wachtmeiſter Adam Mauß zu Ortenberg zum Gendarmeriemeiſter, mit Wirkung vom 1. Sep⸗ tember 1930 an.— In den Ruheſtand tritt: Auf ſein Nachſuchen der Direktor des Landwirtſchafts⸗ amts zu Alzey Georg Ludwig Lintz, mit Wir⸗ kung vom 1. Oktober 1930 an.— Reglerungsrat Jung beim Landesſinanzamt Darmſtadt wurde zum Oberregierungsrat ernannt. Hölz im Flugzeug nach Moskau geflüchtet? enb. Leipzig, 22. Sept.(Eigene Meldung.) Wie die„Neue Leipziger Zeitung“ aus Plauen berich⸗ tet, ſoll ſich Max Hölz, gegen den bekanntlich zwei Haftbeſehle vorliegen, in Sicherheit gebracht haben und in Moskau eingetroffen ſein. Eine Beſtätigung dieſer Meldung liegt nicht vor, Hölz ſoll Deutſchland im Flugzeug verlaſſen haben. MAGGI Fleischbrühe — ̃ ⁵— ³:— i — Zug Hereitung von ftochbolliſſon. S/ So. ad des lelife Suppenſloisoh. Oggersheim, 22. Sept. Folgen der Wirtſchaftsnot. Der Zusammenbruch des angeſehenen Baugeſchäftes A. Wallerab wurde jetzt mit der Verſteigerung der Wohnhauſes der Familie und einiger kleinerer Aecker und Wieſen beſiegelt. Das Haus ging um 33 000, an Hch. Frieß über, die Grundſtucke erwarben Holzhandlung Moſer⸗Ludwigshaſen und die Stadtſparkaſſe Oggersheim. Ludwigshafen, 22. Sept. Die Heidel⸗ berger Unterſchleife. Die General⸗ priorin der Armen Schulſchweſtern in Speyer läßt der Preſſe eine Erklärung zugehen, nach der für die Ludwigshafener Handwerker und Lieferanten, die am Krankenhausneubau be— teiligt waren, nicht der mindeſte Grund zur Be— üb 0 heſtehe. Die Vermutung, daß seotl rozent ausbezahlt würden, iſt irri Alle berechtigten Ne e 10 bent es in der Zuſchrift, reſtlos erfüllt werden Die gerichtliche Unterſuchung geht im übrigen wei— ter. Es beſteht die Möglichkei Fach e beſteht die Möglichkeit, daß ein Tei der verſchwundenen Gelder wieder 955 kommt. Zunächſt ſollen die leineren Forde rungen, die große i enen Forde 5 0 die großen dann in möglichſt kurzer Friſt befriedigt werden. e l Beim Boxen totgeſchlagen wib Albernau, 22 f 5„ 22. Sept. Im Anſchluß die Vorſtellung einer in der Heſigen Torn tg auftretenden Wandertruppe meldeten ſich geſtern abend zwei junge Leute freiwillig zum Box— kampf. Der eine ſchlug den anderen ſo ſchwer nieber, daß er beſinnungslos liegen blieb. Ein hinzugezogener Arzt ko einen Tod feſtſtellen, 8 unte nur nac Lokale Nachrichten Oeffentliche Bgauſparkaſſe. Die auf Veranlaſſung des Deutſchen Sparkaſſen- und Giroverbandes und der öffentlichen Sparkaſſen ſeit einiger Zeit arbeitenden Oeffeutlichen Bauſparkaſſen, die den Landeskommunaldanken und Girsozentralen angeſchloſſen ſind(bei uns der Landes kommunal— bank Girozentrale für Heſſen in Darmſtadt) haben bis 30. Juni ds. Is. 8000 Verträge für mehr als 60 Millionen Reichsmark abgeſchloſſen. Hier— auf wurden bisher über 5/ Millionen Reichsmark eingezahlt und an 623 Bauſparer verteilt, alſo der 12. Teil der insgeſamt abgeſchloſſenen Vertrags— ſummen, was ein ſehr günſtiges Verhältnis iſt. Wenn auch ein Teil der zugeteilten Beträge für Ablöſung teurer Hypotheken Verwendung fand, ſo wurde doch der weitaus größte Teil zur Errichtung von Neubauten benutzt, ſodaß die Oeffentlichen Bauſparkaſſen bereits in der kurzen Zeit ihres Be— ſtehens den Wohnungsbau mit nicht unbeträchtlichen Mitteln gefördert haben. * Schwindelunternehmen. Der Heſſ. Zeitungsverleger⸗Verein erläßt folgende Warnung: „Der Adlerverlag, Berlin-Friedenau, übermittelt Anzeigenaufträge zur dreimaligen Aufnahme unter Beifügung von Matern, die folgende Stichworte tragen:„Tod oder Zuchthaus; Was man vor der Ehe und von der Ehe wiſſen muß; Die biologiſche Tragödie der Frau; Mannesſchwäche— Impotenz“ Die Inſeratengebühren ſollen durch Nachnahme er— hoben werden. Nach den vorliegenden Auskünften war nur feſtzuſtellen, daß der Adlerverlag in einem gemieteten Zimmer lediglich 10 Kartons Wellpappe zum Maternverſand gelagert hatte und die Zimmer— miete erſt entrichtet wurde, nachdem die Wirtin die Herausgabe der Wellpappe verweigert hatte. So— wohl wegen des zweifelhaften Inhalts der Anzei— gen, als auch wegen der Undurchſichtigkeit der ge— ſchäftlichen Verhältniſſe des Auftraggebers wird empfohlen, die Aufträge abzulehnen.“(Da ein derartiges Inſerat auch in unſerer Zeitung geſtan- den hat, ſind die Leſer an dieſer Stelle beſonders gewarnt. Die Red.) Stenographen Verein„Gahels⸗ berger. Am Sonntag fand in Bensheim der Gautag des Gaues Bergſtraße, verbunden mit einem Wettſchreiben ſtatt, an dem ſich auch einige Mitglieder des hieſigen Vereins beteiligten. Ju der nachmittags im„Deutſchen Haus“ abgehaltenen Verſammlung ſah man außer den Führern der verſchiedenen Vereine auch die Vertreter der Staats-, Kreis- und Stadtbehörden, die in ihren Anſprachen die Bedeutung der Einheitskurzſchrift hinwieſen und als eifrige Förderer der ſtenographiſchen Beſtre— bungen zu bezeichnen ſind.— Das Ergebnis des Wettſchreibens war als günſtig zu bezeichnen, konn— ten doch von 153 Teilnehmer 129 mit Preiſen bedacht werden. ſind: Abtlg. 200 Silben: Frl. Helene Bugert 1. Preis und Ehrenpreis Abtlg. 160 Silben: Frl. Käte Martin 1. Preis und Ehrenpreis 60 Herr Ernſt Geier 1. Preis 120:„ Karl Buſalt 1. 1 100:„ Franz Gallei 2.„ 80: Frl. Lena Helbig 1. 1 „ Sabina Helbig 1.„ Herr Albert Benz 2. : Frl. Kath. Kiß 1. Preis . und Ehrenpreis. Allen Preisträgern die herzlichſten Glückwünſche, mögen die Erfolge einen Anſporn zu weiteren, höheren Leiſtungen ſein.— Die Mitglieder ſeien nochmals auf das heute abend halb 9 Uhr im 160 * 00 Preisträger des hieſigen Vereins Pfalzfahrt der Gemütlichen. Am Sonntag in der Frühe trat der„Klub der Gemütlichen“ ſeinen diesjähr. Vereins⸗Ausflug an, und zwar diesmal in die ſchöne Pfalz. Bald herrſchte in dem großen Reiſe-Omnibus die ſchönſte Stimmung, als Mannheim, Ludwigshafen, Oggers- heim durchfahren war, dröhnte heller, froher Ge— ſang aus gemütlichen Kehlen. An ſchönen vollbe— hangenen Reben gings vorbei über Maxdorf— Freinsheim— Kallſtadt, Ungſtein zu, hier wurde bei der Winzer⸗Vereinigung gefrühſtückt und ein gutes Viertel Ungſteiner getrunken, alsdann beſich— tigten wir die große Keltermaſchine und Kellereien. Nun ging es wieder weiter, nach Bad Dürkheim, hier wurde natürlich Halt gemacht um uns den Betrieb des Wurſtmarktes anzuſehen. Wir kehrten in dem Weinzelt beim dicken Waldſchorſch ein, bei den Klängen einer Reichswehrkapelle, unter dem Motto„Wir ſind keine Reichstagsabgeordnete“ ſaßen und tranken abermals wir gemütlichen Ahoi— Brüder. Eine unvergeßliche Stunde war bald zu Ende; denn unſer Reiſeführer mahnte zum Auf— bruch, unſere Fahrt längſt des Haardtgebirges ent— lang nach Wachenheim, Forſt, Deidesheim bis Ruppertsberg fortzuſetzen. Halt!!! Ruppertsber— ger putzt den Hals, die Stimmung hatte den Höhe— punkt erreicht. Es wurde getanzt, gelacht und ge— ſcherzt, friſch geſtärkt ging es wieder weiter über Gimmeldingen, Neuſtadt zu. Trotz des Regens wurde die Stimmung nicht getrübt, und es ging im 30km. Tempo Meckenheim zu, es wurde zum letztenmale Halt gemacht, hier wurde noch ein Im— biß genommen, natürlich wurde der Meckenheimer Wein auch probiert, und ließ nichts zu wünſchen übrig. Leider ſchlug allzufrüh die Trennungsſtunde und unter kräftigen Ahoi-Rufen ging es an die Heimfahrt, über Mutterſtadt und Maudach ging es wieder unſerem Viernheim zu. Am Klublokal wurden wir von unſerem Reiſeführer wohlbehalten ausgeladen. Dieſe Weinreiſe wird uns ſtets in angenehmer Erinnerung bleiben. Mit kräftigen „Ahoi“ freuen wir uns ſchen heute auf die nächſte Reiſe von unſeren„Gemütlichen.“ Eine Geſchichte von Land, Leuten und Geld. Es gab einmal ein Land, das hatte einen geſunden Wohlſtand. Die Fabriken blühten, den Arbeitern ging es infolgedeſſen gut und der Hand— werker, der Bauer und Bürger hatten ihrerſeits auch ihren Vorteil davon. Da kam eine Seuche über das Land, es brach die Sparkrankheit aus, die alle erfaßte. Der Ar— beiter gönnte ſich nicht mehr das gewohnte Stück Fleiſch, der Bürger nicht mehr ſeine gute Zigarre, der Beamte nicht mehr den gewohnten Sonntags— anzug, der Wohlhabende nicht mehr ſein Automobil. Jeder ſchränkte ſich ein in ſeinen Bedürfniſſen und mied ſo diejenigen Dinge des täglichen Lebeus, die ſchaft produzierte. während ſich die ſo dem Wirtſchaftsverkehr entzo— genen Papierſcheine auf den Sparkaſſen und Banken zu Milliarden und Abermilliarden auftürmten. Da ohne Produktion kein Geld nötig iſt und wurde, lagen die Scheine da, vermoderten. Da geſchah es, daß eines Tages ein Arzt auftrat— ein Arzt der Wirtſchaft. Er unterſuchte die von der Sparſeuche befallene, Menſchen und ver— ordnete folgendes Rezept: Jeder der 20 Millionen im Erwerbsleben ſtehenden Volksgenoſſen erhöht ſeine Ausgaben für die Bedürfniſſe des Lebens um 5 Prozent ſeines Einkommens. Er gönnt ſich infolgedeſſen außer dem nackten Lebensunterhalt auch wieder Dinge und Artikel, die zur Annehmlichkeit des Lebens beitragen und die Daſeinsfreude erhöhen. Das wirkte ſo: Die 20 Millionen kranke führten durchſchnittlich 3 Mark pro Woche der Wirtſchaft mehr zu als bisher. Das machte 60 Millionen pro Woche und 240 Millionen pro Monat, bezw. rund 3 Milliarden Mark im Jahr. Das brachte wieder Bewegung in die bei den Banken lagernden Geldſcheine. Die Induſtrie for— derte ſie ab, da ſie wieder mehr produzieren und mehr Löhne bezahlen mußte, der Reiche gab wieder mehr Geld aus für Luxus, der wohlhabende Bürger baute ſich ſein Haus, der Handwerker hatte Be— ſchäftigQung, der Bauer wurde ſeine Erzeugniſſe wieder los und der Arbeiter hatte wieder ſein Fleiſch im Topf.— Die Sparkrankheit war beſeitigt.— Deutſchland erwache! Wieviel faßt Sie? Was glaubſt Du, was ſchätzeſt Du, was errechneſt Du? Dieſe Fragen werden täglich hin und her ge— wechſelt. Die große„Pilo⸗Preis⸗Frage“ ſpuckt in allen Köpfen. Kein Wunder! Geht es doch um ein Opel⸗Cabriolet, einen Silberkaſten, einen 5 Röhren⸗Apparat und 10 000 andere ſchöne Dinge. Wenige Preisausſchreiben, die bisher er⸗ laſſen wurden, beruhten auf ſo abſolut reeller Grund⸗ lage und boten dem Teilnehmer ſo große Sicher⸗ heit wie die große„Pilo⸗Preis⸗Frage“ Kein Preisausſchreiben hat nur annähernd eine ſo große Anzahl von Preiſen aufgewieſen. unbeweglich— und Spar⸗ „Schützenhof“ ſtattfindende gemütliche Beiſammen⸗ ſein aufmerkſam t. Mannheim ſchon eingeſandt? Machen Sie ſich's nicht zu ſchwer. Nehmen auch Sie teil. Die Aus- fichten ſind außergewöhnlich günſtig. 1 Sport u. Spiel 92K.-Sport. Viernheim 1.— Bez. Südheſſen 3:3(2:0) Verdientes Unentſchieden der Auswahlelf. Unter den ungünſtigen Wetterverhältniſſen kam das Karl-Moſters-⸗Gedenkſpiel zum Austrag. Der Beſuch desſelben war deshalb auch ſehr ſchwach. Eine Wiederholung dieſes Spieles an einem günſti— gen Zeitpunkt iſt zu empfehlen. Der Bezirk hatte eine überaus ſehr gute Elf zuſammengeſtellt, die ſich ſehr ſchnell zuſammengefunden, und eine ſehr gute Geſamtleiſtung vollbracht hat. Der Kreis- meiſter hatte zeitweiſe ſehr ſchwer zu ſchaffen, den Anſturm der Auswahlelf abzuſchlagen. Im großen und ganzen iſt ihm das Experiment auch geglückt. Der Kreismeiſter in verjüngter Aufſtellung hat eine gute Probe hinter ſich. Wäre der Mittelſtürmer nicht ein ganzer Verſager geweſen, dann hätte der verjüngte Sturm ohne Zweifel eine vortreffliche Leiſtung vollbringen können. Der rechte Läufer fiel ganz aus, auf deſſen Seite die Erfolge der Aus— wahlelf haften. Die übrigen taten ihre Pflicht. Die Mannſchaft muß ſich ein größeres Tempo an⸗ gewöhnen, womit der Gegner direkt an die Wand gedrückt werden kann. Die Auswahlelf ſpielte mit hölliſchem Tempo während des ganzen Spieles. Die geſundere Taktik der Viernheimer gab dem Meiſter mit 2:0 die Führung durch einen Durch- bruch des rechten Flögels, und eins getäuſchten Eckballs, den der Linkaußen mit Schuß aus dem Hinterhalt verwandelte 2:0 Halbzett. Ju der 2. Halbzeit ſchoß der Bezirk einen 11 Meter 2.1. Die Bezirks-Mannſchaft hatte das Spiel in der Hand. Der Linksaußen raſt durch und ſendet zum Ausgleich ein. Vorher hatte Viernheims M. St. einen 11 Meter unplaciert vergeben. Durch her— vorragendes Innentrio-Spiel kam der Bezirk gegen Schluß in Führung 2:3. Durch Umſtellung des Sturmes kam Viernheim nochmals gut in Front, mit dem Schlußpfiff wird ein Eckball durch den M. St. verwandelt 313 Wochenplan der Di.: Dienstag: 5 Uhr Tr. für die unt. Fußb.⸗Mannſch. halb 9 Uhr Verſammlung des Jungmännerbundes im Freiſchütz. Mittwoch: 9— 11 Uhr dem Sportplatz. 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. 5 Uhr Fußballtr. für die oberen Mannſchaften. Die Uebungsſtunde fällt dieſe Woche aus. Donnerstag: 6 Uhr Handballtr. für die oberen Mannſchaften. Schülertraining auf der andere auf Grund ſeiner Stellung in der Wirt⸗ Der Kreislauf der Güter ſtockte, die Nachfrage nach Geld infolgedeſſen immer ſchwächer Haben Sie ihre Löſung an die Pilowerke Freitag: 5 Uhr Leichtathletiktraining und Training für Fauſtballer. 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. 1/0 Uhr Spielerverſammlung in der Harmonie. Sonntag: Inceppenheim die Karl-Moſters Kampf- ſpiele vom Bezirk Südheſſen. Montag: 5 Uhr Handballtr. d. unteren Mannſch. Wochenplan der Spogg 4* Dienstag: 5 Uhr Training der 1. M. auf dem Platze Mittwoch: 5 Uhr Training der unt. Mannſch. 8 Uhr Spielausſchuß im Lokal. i Donnerstag: 6 Uhr A1— B 1 Jugendmſch S Uhr Hallentraining im Lokal. Vorſchau für Sonntag, den 28. September: Ver— bandsſpiele in Feudenheim. Jugendverbandsſpiele in Viernheim. 1 Uereins-Anzeiger; Unter dieſer Rubrik finden Aufnahme: Vorſtandsſitzungen, Mitglieder- und General— verſammlungen, Sing- und Turnſtunden ſowie Trainings 2 P cc Jungbauern-Verein. Heute Dienstag Abend 8¼ Uhr im Gaſthaus zur Stadt Mannheim wichtige Verſammlung. ½ Stunde vorher Vor— ſtandsſitzung. Um pünktliches und zahlreiches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Odenwaldklub.. Kommenden Mittwoch, den 24. ds. Mts., abends 8 ¼ Uhr Klubabend. Sonntag, 28. 9. Wanderung. Näheres im Klubabend. Betreffs Dekorierungsfeſt(Oktober 30) iſt zahl- reiches Erſcheinen erwünſcht. Der Vorſtand. Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold(Schutzſport). Die ſeitherigen Trainingsſtunden Dienstag und Donnerstag fallen künftig aus. Mittwoch abend pünktlich um 8 Uhr Uebungsſtunde im Saal „zum grünen Laub“ bei Kamerad Beckenbach. Alles im Sport erſcheinen. Jeden Freitag Abend 8 Uhr findet unſere Sportlerverſammlung wie ſeither im„Anker“ ſtatt. Reſtloſes Erſcheinen erwartet allezeit Der Schußſportleiter, FF Die unentgeltliche Beratungsſtunde für Lungenkranke findet dieſe Woche ſtatt Mittwoch am Donnerstag, den 25. September, nachm, von 2—4 Uhr, ſtatt SSS ss