früheren Amtsbrüdern und vielen treuen kommene Gelegenheit, mir schätzung zu zeigen. e W 8 diesem Wege meinen 2 ihr ergebener 8 . mein 7oster Geburtstag(22. Sept.) bot meinen lieben 5 Freunden 5 ihre Liebe, Treue und Wert⸗ Für alle so herzlichen Glückwünsche peter Roschauer und sonstigen Rufmerksamkeſten sage ſch allen auch auß b herzlichsten Dank. R d 5„(ehief eee Tüglte frichen süflen Apfelwein a 1 Liter 40 Pfg. 8 aller Apfelwein Liter 50 Pfg. Obſt⸗ und Weinkelterei will⸗ zum Rebſtock Friſchen! Pfd. 30 Pfg. zu haben bei Luangs- Versteigerung. Morgen Freitag, den 26. Sept. 1930, ver- ſteigere ich in Viernheim teilweiſe im Verſteige- rungslokal, teilweiſe an Ort und Stelle öffentlich, zwangsweiſe, meiſtbietend gegen Barzahlung: Mobilien, Einrichtungs- und Gebrauchsgegen— ſtände aller Art, darunter insbeſondere 1 Büffet, 1 Kredenz, 1 Nähmaſchine, 1 Vertikow, 1 Kleiderſchrank, ferner ein Stapel Gerüſt⸗ ſtangen, 1 Breack, eine Partie nene Wäſche und ſonſtige Textilwaren, 2 Rinder, 5 Ferkel u. a. m., ferner die Ernte von 1 Acker Kartoffel. Zuſammenkunft der Steigliebhaber für die Mo- bilien uſw. nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus zum Pflug, Weinheimerſtraße, für die Kartoffeln nachm. 5 Uhr am Ortsausgang nach Weinheim. Lampertheim, den 25. Sept. 1930. Köhler Gerichtsvollzieher in Lamper theim. Seeed er U. Sollgarhat Sonntag, den 28. Sept., abends 8 Uhr im Saale des„Fürſten Alexander“ Sport- Abend unter Mitwirkung des„Volkschors“ u. der Turngenoſſenſchaft. Alle Mitglieder und Freunde des Arbeiter-Sportes u. ⸗Geſanges S ſind hierzu herzlichſt eingeladen.— Der Vorstand. Eintritt 30 Pfennig. 8 3*— e Eppel Milchhandlung Guterhaltener Kinder⸗ wagen Brennabor) billig abzugeben Unnastraſle 17 Dickrüben verkauft und liefert jedes Quantum frei Haus ak. ikenbach Heddesheimerſtraße. Rathausſtraße 50 Lorſcherſtraße! Neue Marinaden Bismarkheringe Stück 10 Pfg. Rollmops Stück 16 Pfg. Prima Narto lein zu verkaufen Mikl. Schalk Waſſerſtraße 11 Sehr belebte Packung: Liter- Dose Uiswark- Nopinge und Roulmogs Dose 85 Pfg. Schulentlaſſenes Mädchen für leichte Arbeit tags- über geſucht. Von wem, ſagt der Verlag. ferner empfehle: 10 Stück 95 Pig Holl. Büchlinge Stück 14 Pfg. f bissen Slödchlnde e 5 pfund 459 — 1 Teehutter Wurſt u. Fleiſch zu haben. Lorenz rah Alicenſtraße 15 Von Freitag 4 Uhr ab u. Samstag Hausgemachte [[ Vereinshaus mit Kaffeereſtauration 0 5 In Viernheim vorm. 10.30 Uhr dugendverbandssplel Heuenolt.Vonneringe grohtallende Ware f 5 Proz. 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Vor allem nahm der Berliner Markt durch die von der Getreidehandelsgeſellſchaft ſeit Wochen durchgeführte Stützungsaktion einen beſonderen Verlauf. Am Weizen- und Roggenmarkt machte ſich ein außerordentlich ſtarkes Angebot bemerkbar. Für beide wirkte ſich das ſchlechte Mehlgeſchaͤft nachteilig aus. Am Weizenmarkt trat insbeſondere eine Aenderung ein inſoſern, als die bis vor kurzen durchgeführte Stützungsaktion eingeſtellt wurde. Dem Vernehmen nach ſollen jedoch die Vermah⸗ lungsquote ſowie der Weizenzoll eine Erhöhung er⸗ fahren. Dieſe Nachrichten löſten auch bereits eint ſtärkere Kauſtätigkeit der Mühlen aus, ſodaß die Preiſe, die nach Einſtellung der Stützungsaktion zu⸗ nächſt um etwa 13 bis 15 Mark je Tonne herunter gingen, ſich in den letzten Tagen wieder etwas befe/ ſtigen konnten. Am Roggenmarkt mußte die Stützungsaktion eingeſtellt werden, da das Angebot einen Amfang angenommen haite, wie es an den deutſchen Pro— duktenbörſen auch in den kritiſchſten Zeiten bisher unbekannt war. Bei ſtändig wachſendem Angebot, aber gleichbleibendem Umfang der Stützungskäuſe wußte der Handel nicht, ob es ihm möglich ſein würde, den Roggen reſtlos an die Stützungsſtelle ubzuſetzen. Dieſe Angewißheit wirkte ſich natur⸗ gemäß auf die Preiſe aus, die der Landwirt erhielt. Die Einſtellung der letzten Stützungsperiode führte an der Berliner Börſe zu einem Preisrückgang von 22 Mark je Tonne. Auf dieſer niedrigen Baſis ließ das Angebot weſentlich nach. Andererſeits trat die Nachfrage der Mühlen, die in den letzten Wochen ſehr wenig gekauft haben, nunmehr in Erſcheinung. Das Mehlgeſchäft verlief durchweg ſehr ruhig und konnte dem Brotgelreidemarkt keine Anregung geben. ö 1 0 unter dem reichlichen Angebot geringerer Qualuä— ten, für die Brauereien und Maͤlzereien kein Inter. eſſe zeigen. Der Abſatz von Futtergerſte wird durch Auslandsgerſte, die trotz des Zolles von 120 Mark je Tonne inſolge der erneuten Abſchwächung des Weltmarktes konkurrenzfähig geworden iſt, beein— trächtigt. Am Hafermarkt war Angebot und Nach— froge auch weiter nicht groß. Stellenweiſe zeigte ſich in den letzten Tagen etwas mehr Bedarf. Das Geſchäft in Futtermitteln und Hülſenfrüchten war ſehr ruhig. 8 Die Lage auf den Kartofſelmärkten hatte ſich weiterhin verſchlechtert. Die Nachfrage bewegte ſich in ſehr engen Grenzen; wenn auch das Angebot in den letzten Tagen etwas zurückgegangen iſt, war die Unterbringung nicht immer möglich. Die Preiſe mußten erneut ſtark nachgeben. Zum Stützungs— preis von 9 Pfennig wurden nur noch geringe Fobrikkartoffeln gehandelt. Die Stärkefabriken zahlten 6 Pfennig je Stärkeprozent. Das Angebot an den Rindermärkten hatte eine weitere Steigerung der Zuſuhren zu verzeichnen.“ Der Handel verlief infolgedeſſen ſehr ruhig, und der Preisſtand der Vorwoche konnte nicht behaup— tet werden. An den Kälbermärkten verlief das Ge— ſchäft infolge ziemnich reger Nachfrage im allge⸗ neinen befriedigend. Ein recht ſchleppendes Geß hö! ſeigten die Schafmärkte. Nur in Verlin und Ham- zurg, wo ein außerordentlich ſtarker NMlicgang der Angebotes eingetreten iſt, lonnten noch Pteisver⸗ beſſerungen erzielt werden. An ben Schweigemöt! en konnte in Weſtdeutſchland und am Ende bet Woche auch in Berlin eine leichte Beſlerung der Preiſe erreicht werden. 0 Kibei deufsefle Oreanbextwingen Gelreidepreiſe. 3 in Reichsmark je Tonne. Weltmarlpieiſe 3 * umgerechnet in Reichsmark.* . Ehicako, 19. Sept. Weizen loko Nr. 2. Hard⸗ winter 128,85, loko Nr. 2. rebwinter 135,85, per September 125, Dezember 131,55—131,75, März 136,95 137,15, Mai 141,3—141,55; Mais loko Nr. 2 mixed weſtern 152,95, loko Nr. 2 gelber 154,25, dito weißer 160,40, September 149,25, Dezember 142, März 143,85, Mai 146,95, Hafer ſoko Nr. 2 weißer 112,95, September 108,60, De⸗ zember 115,85, März 121,65, Mai 124,20, Rog⸗ gen per September 87,20, Dezember 94,05, März 101,50, Mai 105,40. Gerſte mating 106,10 bis 136,90. Berlin, 19. Sept. Weizen märk. 75/75 Kilo 234236, Roggen märk. 70/71 Kilo 163—165, Braugerſte 204—222, Futter- und Induſtrie-Gerſte 180195, Hafer märk. 158169. Handelsrechlliches Lieſerungsgeſchäft. Berlin, 19. Sept. Weizen per Sept. 255253 Olt. 256,5—255, Dez. 268265, März 276,5 bie 275,75. Roggen per Sept. 181— 179,50, Okt. 182 bis 180, Dez. 194,50—193— 193,50, März 206 bis 204,50, Hafer per Sept. 166, Okt. 167166, Dez 177 Brief, März 190188. Kartofſelpreiſe in Mark je 50 Kilogramm. Berlin, 18. Sept. Weiße 1,30 1,50, rote 1401,60, gelbſl. 1,80—2,—, Fabrik. 6 und 9 Pfg. je St. Prozent. Stettin, 19. Sept. 1101,20, gelbfl. 1,30— 1,40, Pfg. ſe St. Prozent. Breslau, 18. Sept. Inländiſche Fabrikl. 6 Pfg. ſe St. Prozent. Hamburg, 18. Sept. Julinſeren 28022 Oni 1.701,90. Köln, 19. Sept.(Großhdl.) Rheiniſche runde gelbe Induſtrie 2,60— 2,70, Rheiniſche lange gelbe Nieten 3, 904,00, Nordd. lange gelbe Nieren 3.503,60. Kiel, 13. Sept. Gelbfleiſchige 2,00. Weiße 1/00 1,10, rote Fabrikk. 55 ½ ſrühe 1.40 144 eimer Irſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1 17 5 0 15 Haus gebracht.— Gratisbe ee das a lleltige Uluſtrierte e untagsblätt„Sterne und Blumen“, W e iernhe ich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ — Annahme von Abonnements tägl. in ber Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 3 n Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt furt a. N.— Gchri Ar. 223 u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtell⸗ Rathausſtr. n 26. Septemb imer An Viernh eim 1 er eitung — Anzeigenpreiſe: Die e ee e koſtet 25 att.— Anna dei Wiederholung abgeſtufter Ra zeiger (lernheimer Bürger-Ztig.— Biernh. Volksblatt) Jg., die Reklamezeile 60 Pfg., hmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſe Seſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands 1 Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes an er 1930 2 eee eee 8 . ͤũNwgs Plaßvorſchriften bei Anzeigen werden nach Moglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufn heſttanmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewälr nicht Wa nenen 47. ahrgang Hitler als Seuge im Ceipziger Hochverratsprozeß Hitler erklärt: Die Nationalſozialiſten wollen ihre Siele unter keinen Umſtänden mit ungeſetzlichen mitteln erreichen witb. Leipzig. 25. Sept. Der Verhand⸗ lungsſaal iſt am dritten Tage der Verhand— lung gegen die nationalſozialiſtiſchen Reichs- wehroffiziere bis auf den letzten Platz beſetzt Der dienſtluende Polizeioffizier ermahnt die Zuhörer, beim Erſcheinen Hitlers alle Kund— gebungen zu unterlaſſen, Vorſitzende den Saal unnachſichtlich laſſen werde. Vom Reichsgerichtsplatz heraus hört man im Saal die laute Kundgebung, die Hitler und ſeiner Begleitung bei der Ankunft dargebracht wird, und die in ein dreifaches Heil ausklingt. Als Hitler den Saal betritt, herrſcht Stille. Auf dem Platz vor dem Reichs— gericht hat ſich die Unruhe noch nicht gelegt und man hört„Deutſchland erwache!“ herauf— tönen, Der Vorſitzende, Reichsgerichtsrat Baum— garten, eröffnet die Sitzung. Reichsanwalt Nagel beantragt, als Gegenzeugen gegen Hit— ler den Staatsſekretär Zweigert vom Reichs— miniſterium des Innern zu laden und ihn darüber zu vernehmen, daß und welches Ma— terial im Reichsminiſterium des Innern über umſtürzleriſche Unternehmungen der National— ſozialiſtiſchen Arbeiterpartei in Betracht komme. Staatsſekretär Zweigert iſt bereits anweſend. Nachdem der Vorſitzende den Senatsbeſchluß verkündet hatte, daß die Entſcheidung über die Vernehmung des Staatsſekretärs Dr. Zwei⸗ gert bis nach der Vernehmung Hitlers auszu⸗ ſetzen iſt, wird Hitler als Zeuge aufgerufen.— Zur Perſon gibt er an, er ſei 1899 in Braunau am Inn geboren„Sie ſol⸗ len als Zeuge dafür vernommen werden, daß die NSDAP. ihre Ziele ausſchließlich auf legalem Wege verfolgt und den gewaltſamen mſturz der Verfaſſung nicht beabſichtigt, daß die Partei ihre Mitglieder und Anhänger auch nicht dazu auffordert und aufgefordert hat, einen gewaltſamen Umſturz der Verfaſſung herbeizuführen, auch nicht im Jahre 1929. Aeußern Sie ſich zunächſt in großen Zügen über die Entſtehung und den Werdegang der Partei“. Der Zeuge wurde auf Paragraph 55 der Strafprozeßordnung aufmerkſam gemacht, wonach er die Ausſagen verweigern kann, wenn er glaubt, daß er ſich durch ſeine Aus⸗ ſagen der Gefahr ſtrafrechtlicher Verfolgung ausſetzt, Zeuge Hitler:„Ich war vom Herbſt 1914 bis zum Herbſt 1918 als deutſcher Front⸗ ſoldat an der Weſtfront. Durch dieſe vier⸗ jährige Tätigkeit habe ich meine frühere Staatsbürgerſchaft verloren. 1918, beim Zu⸗ ſammenbruch, lag ich in einem Lazarett ſchwer gasvergiftet. Der Zuſammenbruch mußte nach meinem politiſchen Wiſſen kommen. Ich habe die Erſchütterung mitgefühlt, die jeder an⸗ ſtändige Deutſche damals fühlen mußte. Es war mir auch bewußt, daß mit den damaligen. politiſchen Organiſationen die durch den Zu⸗ ſammenbruch bedingten Niedergangserſchei⸗ nungen nicht überwunden werden könnten. Drei Punkte ſind es, die das Fundament für dieſe Ueberzeugung abgegeben haben: 1. die Ablehnung der eigenen völkiſchen Kraft; der Verzicht auf dieſe Kraft, das Huldigen frem⸗ den Einflüſſen im allgemeinen, die internatko⸗ nale Geſinnung und Einſtellung; 2. die Beſei⸗ tigung der Autorität der Perſönlichkeit und die Einführung der Demokratie und des demo⸗ kratiſch⸗parlamentariſchen Syſtems und 3. end⸗ lich die Vergiftung des deutſchen Volkes mit pazifiſtiſchem Geiſte. Der Zuſtand 1918-19 war ſo, daß nicht der Geiſt entſchied, ſondern der⸗ jenige, der die Straße für ſich hatte. Vom erſten Tage an war der Zweck der Schutzabteilungen nicht der, gegen den Staat Front zu machen, ſondern die geiſtige Bewegung vor dem Terror illegaler Kräfte zu ſchützen. Der Gedanke der Begründung dieſer, ſpäter „Sturmabteilungen“ bezeichneten Organiſa⸗ tionen. war. der Bewegung einen Schutz gegen⸗ widrigenfalls der räumen über der Linken zu geben. Das war umſo notwendiger, als der Staat zu ſpät in die Erſcheinung trat. Zu keiner Stunde war der Zwei unſerer Organiſation der Kampf gegen den Staat, denn wir ſind der Ueberzeugung, daß, wenn eine Idee geſund iſt, ſie den Staat ganz allein erobert, und daß heute 30 Millionen Deutſche eben nur noch nicht wiſſen, was wir wollen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß eine Bewegung, die 100 000 temperamentsvolle Mitglieder umfaßt, nicht verantwortlich gemacht werden kann für die einzelnen Aeußerungen ihrer Mitglieder. die Sturmabteilungen in die Kaſernen ge— führt, ſondern ſie ſind von amtlichen Stellen eingeführt worden. 1925 war die Situation ſo, daß die Gefahr beſtand, daß der latente Kriegszuſtand zwiſchen Bayern und dem Reich zum Ausbruch kam, und es war nur die Frage, ob es ein Kampf unter der bayeriſchen Fahne gegen die Reichsregierung oder unter einer großdeutſchen Flagge werden würde.“ Der Vorſitzende erſuchte Hitler hierauf, ſich über die von ihm erwähnte Wiederherſtel⸗ lung der Bewegung im alten Geiſte zu äußern. Hitler:„1925 habe ich feſtgeſtellt, daß Brüning macht gründliche Arbeit Abbau der oberen Beamtengehälter— Vereinheitlichung des Steuerweſens— Vereinfachung der Verwaltung Berlin, 25. Sept. Das Reichskabinett hat heute in zwei Sitzungen am Vormittag und am Nachmittag die Beratungen des Finanzpro⸗ gramms fortgeführt. In den Bereich der poli⸗ tiſchen Reformen, die im Laufe des nächſten Jahres durchgeführt werden ſollen, werden lt. „NB.“ neben dem geplanten ſtufenweiſen Abbau beſonders der oberen Beamtengehälter noch Maßnahmen zur Vereinheitlichung des Steuerweſens in Reich, Ländern und Gemein⸗ den u. zur Vereinfachung der Verwaltung ein⸗ bezogen werden. Man iſt ſich an den zuſtändigen Stellen durchaus klar darüber, daß die Ausſichten für eine parlamentariſche Durchführung eines ſol⸗ chen Programms um ſo geringer werden, je gründlicher die geplante Reform ausgebaut wird. Aber man iſt der Auffaſſung, daß ein 2 ſolches Reformprogramm nur Zweck hat, wenn alle Mißſtände berückſichtigt werden, die zu der ungünſtigen Entwicklung der Finanzen in den letzten Jahren geführt haben. Auf dieſer Grundlage wird das Kabinett morgen vormittag ſchon um 9.30 Uhr ſeine Be⸗ ratungen wieder aufnehmen und vorausſichtlich in zwei neuen Sitzungen bis morgen abend zu Ende führen. Der Reichskanzler, der urſprünglich am Frei⸗ tag auf der Jubiläumstagung des Deutſchen Städtetages in Dresden in einer großen Rede die neuen Vorſchläge der Regierung vortragen wollte, hat heute vormittag ſein Kommen ab⸗ geſagt. Die Beratungen im Reichskabinett wer⸗ den ſich mindeſtens noch bis zum Ende der Woche hinziehen, wenn nicht noch länger. Der Vorſitzende unterbricht Hitler, um feſtzuſtellen, was der Zeuge unter dem „Zwang“ verſtanden wiſſen wolle, der zu den Vorgängen des November 1923 geführt habe. i Hitler erklärte, daß es ihm zweifelhaft er— ſcheine, ob es richtig ſei, hierüber öffentlich zu ſprechen. Der Vorſitzende hält ihm darauf das Urteil des Münchener Volksgerichts vom April 1924 vor, durch das Hitler zu fünf Jahren Feſtungs— haft wegen Hochverrats verurteilt wurde. Es werden diejenigen Punkte des Urteils verleſen, die beſagen, daß das Programm der Hitlerbewegung die Vernichtung der Weimarer Verfaſſung war, die Austreibung des pazifi⸗ ſtiſchen Gedankens uſw. Es wurden Aeußerun⸗ gen Hitlers vom September und Oktober 1923 aus dem Urteil zitiert, die, als Ziel der Be— wegung die Ausrufung Groß-Deutſchlands, die Schaffung eines Direktoriums auch mit brachialer Gewalt, feſtſtellen. Als Inſtrument hierfür ſollte nach Auffaſſung des Münchener Urteils die nationale Armee dienen, die aus Reichswehr und Landespolizei aufgebaut wurde, von denen man überzeugt war, daß ſie ſich an die Seite des Kampfbundes ſtellen würden. Wie ſoll ich das verſtehen, fragte der Vor⸗ ſitzende, wenn Sie angeſichts dieſes Urteils ſagen: es lag ein Zwang vor, der aber nicht meinen Wünſchen entſprach? Zeuge Hitler:„Zunächſt war die Ent⸗ wicklung der Sturmabteilung zu einer Kampf⸗ truppe nicht durch mich eingeleitet worden, ſondern auf Wunſch der amtlichen Dienſtſtellen. Dieſe amtliche Dienſtſtellen haben ſich damals an uns gewandt, mit dem Erſuchen, die Sturmabteilungen in eine militäriſche Orga⸗ niſation umzuwandeln. Nicht ich habe damals die Zwiſchenperiode von 1923 endgültig erledigt 1 und daß die Bewegung wieder zu den alten Grundtendenzen geführt werden müßte. Ich habe damals ſchärfſte Erlaſſe herausgegeben, die abſolute Waffenloſigkeit der Sturmabtei— lungen anordneten. Mit erhobener Stimme erklärte Hitler u. a., daß er ſtets den Standpunkt vertreten habe, daß jeder Verſuch einer Zerſetzung der Reichswehr Wahnſinn ſei. Wir haben kein Intereſſe daran, die Reichswehr zu zerſetzen. Ich würde das für das größte Verbrechen hal— ten, das es gibt.“ Vorſitzender:„Sie geraten Fahrwaſſer eines Propagandaredners.“ Natürlich wird die politiſche Bewegung, die die Macht im Staate mit legalen Mitteln er⸗ obern will, an die Spitze ihres Programms den Wehrgedanken ſtellen. Der Sieg der natio- nalen Bewegung bedeutet abſolute Wehr— haftigkeit des deutſchen Volkes. Vorſitzender: Dieſe idealen Ziele kann man auch mit verfaſſungswidrigen Mitteln er— ſtreben. Haben Sie in Ihrem Programm, wenn auch nicht ausdrücklich, ſo doch zwiſchen den Zeilen nie eine ſolche Möglichkeit öoffen— gelaſſen? Hitler: Wäre es möglich, in einer Orga— niſation, die Hunderttauſende von Meaſchen umfaßt, im geheimen andere Ziele zu verfol⸗ gen, als ſie öffentlich bekanntgegeben werden? Könnte ich der SA befehlen, ſie dürfe keine Waffen beſitzen, und ſie würde insgeheim die⸗ ſen Befehl nicht befolgen? Das wäre oallſtän⸗ dig ausgeſchloſſen und würde auch wahnwitzig ſein. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung wird 05 mir geführt, meine Befehle haben Gültig eit. in das Auf Befragen durch den Vorſitzenden er⸗ klärt der Zeuge Hitler weiter: Ich habe meine ideellen Ziele unter keinen Umſtänden mit ungeſetzlichen Mitteln er⸗ ſtreben wollen. Ich habe in allen Fällen, wenn es zu Uebertretungen gekommen iſt, augenblicklich durchgegriffen und ich habe eine ganze Anzahl zum Teil alter verdien⸗ ter Parteigenoſſen aus der Bewegung aus⸗ geſchloſſen, weil ſie ſolche Nuordnungen übertreten haben. Der Vorſitzende lieſt einen Artikel vor. Darin heißt es u. a.: Ueber die Schwere des Kampfes läßt uns Hitler nicht im Unklaren, denn er ſagt: Köpfe werden in dieſem Kampf in den Sand rollen, entweder die anderen, oder die unſeren. Alſo ſorgen wir, daß es die an— deren ſind. Das kann man, ſo fährt der Vor— ſitzende fort, auffaſſen als Hinweis auf eine gewünſchte Revolution. Was für ein Bewandt⸗ nist hat es mit dieſem Zitat? Hitler: Ich glaube, der Verfaſſer Mu⸗ chow hat hier die große geiſtige Revolution im Auge gehabt, in der wir uns heute befinden. Wie dieſe Bewegung in ihrem legalen Kampfe iſt, wird ein deutſcher Staatsgerichtshof kom— men, der November 1918 wird ſeine Sühne finden und es werden auch Köpfe rollen. Vorſitzender: Hoffen Sie, weite Kreiſe dazu zu bringen, daß gekämpft wird? Hitler: Das iſt unmöglich, weil die Be⸗ wegung kein Inſtrument für Gewalt iſt. Die Propaganda, die wir betreiben, iſt mindeſtens ſo gigantiſch wie die Umſtellung zum marxi⸗ ſtiſchen Gedanken oder die Umſtellung aus dem Feudalſtaat zum demokratiſch-parlamentari— ſchen Staat. Es kann mir auch nicht eine Sekunde ein⸗ fallen, daß ein Staat mit einem konſoli⸗ dierten Heer und einer Polizeitruppe be⸗ kämpft werden könnte. Es wird aber die Zeit kommen, in der man unſeren Ge⸗ dankengang der Nation nicht mehr wird rer⸗ ſchweigen können. Es werden 35 Millionen von den 40 Millionen wahlberechtigten Deutſchen hinter uns ſtehen, und ſie wer⸗ den genau wiſſen, was wir wollen. Ob wir in die Regierung gehen oder ob wir Op⸗ poſitionspartei bleiben, iſt vollkommen gleichgültig. Aus den 107 Mandaten werden 250 Mandate gemacht werden, und wir werden die abſolute Mehrheit haben. Hitler wird hierauf die Reichswehrſonder— nummer des„Völkiſchen Beobachters“ vom 26. März 1929 vorgehalten, die eine wehrpolitiſche Rede Hitlers enthält. Er erklärte dazu, die Ver— öffentlichung ſei in dieſer Form erfolgt, weil ſie die grundſätzliche Stellung der NSDAP. zum Wehrprogramm enthalte. Die Reichswehr ſei Ex⸗ ponent der politiſchen Parteien. Die politiſche Mehrheit im Reichstag beſtimme und verfüge über Geiſt und Charakter der deutſchen Wehr— macht. Sie könne der Wehrmacht die ihr geneh— me Form geben. Auf den Einwurf des Vor⸗ ſitzenden, daß der Reichspräſident den Oberbefehl über die geſamte Wehrmacht habe, erklärt Hitler: Dieſer Oberbefehl hat nichts zu tun mit dem Geiſt der Organiſation und dem Aufbau des Heeres. Vorſ.: Was meinten Sie, wenn Sie in der Reichswehr⸗Sondernummer ſagten, der Soldat muß zum Träger des völkiſchen Gedankens erzo— gen werden. Haben Sie die Abſicht, die Wehr- macht zu politiſieren? Hitler: Nein, die Reichswehr war früher Trägerin des monarchiſtiſchen Gedankens. In der Zeit, wo die Politik an ſich verſagte, war ſie allein die ausſchließliche Trägerin dieſes funda⸗ mentalen Gedankens. Heute verſucht man eine neue Idee dem Staate zu unterlegen: Demokra⸗ tie, Pazifismus, Internationalismus. Wir ſind der Meinung, daß die Armee in dem Augenblick des Zuſammenbruchs des alten Gedankens zum Begriff„Volk“ zurücktehren muß. Wenn die Ar⸗ mee zum rein mechaniſchen Inſtrument der Re⸗ gierung würde, ſo müſſe ſie dem Kampfe gegen die nationalen Volksheere des Auslandes unter⸗ liegen.(Fortſetzung folgt.) 100 Jahre Belgien Wir ſchienen auch dieſe Stiche noch nicht zu püren. Nicht einmal die wirtſchaſtlichen Tat- ſachen rüttelten uns wach: Antwerpen war ja doch immer mehr„der“ Seehafen unſerer weſtdeut⸗ ſchen Induſtrie geworden, für die Hamburg, Bre— men und Emden nur ein Umweg war. Der Durchfuhrhandel von Deutſchland nach Belgien war ſo groß wie unſere geſamte Ausfuhr nach Rußland, und der Durchſuhrverkehr von Belgien nach Deutſchland war höher als unſere Einfuhr aus Frankreich. Die belgiſche Einfuhr aber nach Deutſchland betrug 1913 rund eine Milliarde Franken; damit ſtand Deutſchland an erſter Stelle unter den Abnehmern belgiſcher Ausfuhr. (Näheres bei A. Schumacher, Antwerpen, ſeine Weltſtellung und Bedeutung für das deutſche Wirtſchaftsleben.) Für ſein Land ſprach es der Engländer Henderſon offen aus: Die Schelde ſei die Nebenbuhlerin der Themſe, Antwerpen noch wertvoller als Gibraltar, Malta, Cypern, Aden! England ſpürte wirtſchaftlich, was ſchon Napo— leon 1. wußte: Antwerpen ſei die Piſtole auf Englands Bruſt. Aber unſer deutſches Kapital fühlte für die im Norden des Landes, in der Campine, entdeckten gewaltigen Kohlenfelder ſich wenig intereſſiert, obwohl gerade hier ſchon(bei Neerpelt⸗Overpelt⸗Lommel) deutſche Hüttenwerke, namentlich für Zink und Schwefelſäure, benei— denswert blühten. Noch nicht einmal unſer Blut machte uns un⸗ ruhig bei der— wieder von Frankreich aus— betriebenen Bedrückung der Vlamen Selbſt während des Weltkrieges noch haben wir uns tatkräftiger um die„Befreiung“ der Polen ge— ſorgt als die Freiheitsbeſtrebungen dieſer unſe— rer Stammesbrüder im Weſten! Die auch hier nur auf preußiſchen Horizont eingeſtellle Reichspolitit überſah einfach, daß gleich nach der Gründung des belgiſchen Staa⸗ tes das germaniſche Leben und Weſen darin bitter und immer wieder ohne Erſolg um ſein Daſein zu kämpfen hatte. Das Volk der Brüder van Eyck und Breughel, Rubens, van Dyck, Teniers und Jordaens, von Simon Stevin, Veſalius, Mercator, Joſt von Vondel wurde von den um beinahe die Hälfte an Zahl geringeren Wallonen, den Vorpoſten Frankreichs, nicht nur überall in der Politik und beim Militär ausgeſchieden, ſondern auch auf allen Gebieten der Kultur niedergehalten, um ſeinen Nachwuchs, insbeſondere im Lehrer— und Beamtenſtande, zu vereiteln. Vom erſten Tage des belgiſchen Staates an wurden die vlämiſchen Grundeigentümer um 30 bis 33 Prozent höher beſteuert als die walloniſchen. Die vlämiſchen Soldaten— und ſie gerade ſtanden im Weltkrieg in der Front, wogegen die Wallonen möglichſt geſchont wurden— mußten ſich einer Komman— doſprache fügen, die ſie meiſt nicht verſtanden; wogegen die Neger in ihrer eigenen Sprache kommandiert wurden. Die vier Univerſitäten des Landes waren und ſind franzöſiſch, ſo daß Björn Björnſon, der Sohn des großen norwe⸗ giſchen Dichters, fragte, wie es möglich ſei,„daß mitten in Europa ein Volk von 4 Millionen See⸗ len lebt, mit ſeiner alten Kultr, ſeiner herrlichen Sprache, verurteilt, langſam gewürgt zu werden durch die Feinde ſeiner Raſſe? Ein Volk von 4 Millionen, ohne Univerſität?“ Wir haben in den Zeitungen geleſen, wie ſich nach dem Weltkrieg furchtbar verwirklicht hat, was der Vlamenführer Domela v Nieuwenhuys vorausſagte:„Eine wieder erſtandene belgiſche Regierung... wird aus Ueberlieferung, aus Selbſtintereſſe, aus Zentraliſation, aus dem gan- zen ränkevollen, haßdurchtränkten, fran zöſiſchen Geiſte heraus in Zukunft noch unendlich viel ge⸗ fährlicher ſein, als ſie es ſchon in der Vergan— »enheit geweſen.“ Die Folge war, daß die Vla⸗ menbewegung nun auch ſtark unter der Geiſtlich— 9% des Landes feſten Fuß gefaßt hat, nachdem dieſe ſich vordem ſehr zurückhielt, obwohl doch aus ihren Reihen ſolch namhafte, die Quellen des vlämiſchen Weſens eröffnende Volksdichter N wie Guido Gezelle und Hugo Verriſt hervorge— 2 Die große Lüge. Roman von Oifrid von Hanſteen. Copyright by Lit.⸗Verl. Gloria, Berlin-Steglitz. (Nachdruck verboten.) (8, Fortſetzung.) „Ich will auch ehrlich ſein. Noch ſteht dir frei, zu gehen. Ich glaube nicht, daß ich dich jemals lieben kann, Vetter Kuno! Ich will dich nicht betrügen! Ich habe deine Werbung nur angenommen, um die Meinen vor Not zu ſchützen, meine Liebe gehört einem anderen, ich kann ſie nicht wechſeln wie ein Kleid. Mehr kann ich dir nicht geben, und noch haſt du freie Wahl!“ Er wollte aufbrauſen, dann ſah er ſie wie— der an, und das alte Lächeln trat auf ſeine Lippen. „Wir ſind Kinder und ich bin wieder ein⸗ mal ein Tor! Willſt du verſuchen, Vertrauen zu mir zu faſſen? Ich denke, die Zeit wird alles von ſelbſt ſchlichten. Verſprich mir, daß du dir Mühe geben willſt, dich an mich zu ge⸗ wöhnen und daß du an meine Liebe glaubſt, und ich will mich beherrſchen und dir Zeit laſſen.“ Wieder klang ſeine Stimme ehrlich, und ſie ſelbſt kam ſich vor, als läge das Unrecht auf ihrer Seite. „Komm, gib mir die Hand!“ wiederholte er. „Sie ſtreckte ſie ihm mit einer kräftigen Bewegung entgegen. 4 „Ich will es verſuchen.“ e „Dann ſind wir alſo einig, und nun führe mich zu deiner Mutter.“ gangen und obwohl es die katholiſchen Studen⸗ ten waren, die der Loſung:„Alles für Vlandern und Vlandern für Chriſtus“ in die bekannte Kreuzſorm A V— V C brachten. V So iſt denn heute nach 100 Jahren die Lage in Belgien ſo, wie ſie der ſozialiſtiſche Abgeord⸗ nete Deſtree, ein Wallone, 1912 dem König ge⸗ genüber geſchildert hat:„Es gibt keine Belgier; Belgien iſt ein ziemlich künſtlich zuſammengeſetz— tes Gebilde, aber keine Nation... Die Ver⸗ ſchmelzung der Vlamen und Wallonen iſt nicht mehr zu wünſchen, und wünſcht man ſie dennoch, ſo bleibe ſie ein frommer Wunſch. Beide, die Vlamen und Wallonen, haben Sie zum Könige, Sire, aber dieſe politiſche Lebensgemeinſchaft genügt noch lange nicht, um ſie einander näher zu bringen... Ein vlämiſcher Bauer und ein walloniſcher Arbeiter hegen Abneigungen und Zuneigungen, die ſich gegenſeitig ſtoßen.“ Für uns Deutſche hat ſo das Jubiläum Bel⸗ giens nur dann einen Sinn, wenn wir— Nachdem wir alle die anderen Fragen haben für uns ſcheitern laſſen— nun wenigſtens die Be⸗ deutung der Vlamenfrage ertennen: Es han⸗ delt ſich darum,„ob ein ſehr fruchtbares und für den Welthandel äußerſt günſtig gelegenes Land und ein in Wiſſenſchaft, Kunſt und Wirt⸗ ſchaft als hervorragend fähig erwieſenes Volt dem Germanentum erhalten oder aber dem Romanentum anheimfallen ſoll“. Dr. W. v. J. Franzöſiſcher Kommentar zur Reiſe Dr. Cuthers nach Amerika wtb. Paris, 25. Sept. In einem Telegramm des Newyorker Korreſpondenten des„Petit Pa⸗ riſien“ wird die bevorſtehende Reiſe des Reichs— bankpräſidenten Dr. Luther nach- Amerika beſpro— chen. Als Urſache glaubt der Korreſpondent an— führen zu können, daß über die Verteilung des Goldes in der Welt und über das Anwachſen des Melallbeſtandes in Fraukreich verhandelt werden würde, eine Frage, mit der man ſich ſchon ſeit mehreren Monaten beſchäftige. Dr. Luther werde ſich hierüber mit dem Gouverneur der Federal⸗ Reſervebank, Harriſon, unterhalten. Der Kor— reſpondent hebt auch die Anweſenheit des engli— ſchen Schatzſekretärs und Mitarbeiter Snowdens, Warren Fiſher, in den Vereinigten Staaten her⸗ vor, glaubt jedoch, wenigſtens offiziell, daß ſie nicht in einer Beziehung zu den bevorſtehenden Verhandlungen ſtehe. Dagegen erwarte man noch den Beſuch des Gouverneurs der Bank von England, Montagu Norman, der ſeinen jähr— lichen Beſuch in den Vereinigten Staaten dies- mal noch nicht abgeſtattet habe Nach Meldun— gen aus anderer Quelle iſt geſtern auch wieder— holt von der Reiſe des Gouverneurs der Bank von Frankreich nach Newyork geſprochen worden. Die Cage in Oſtpolen 5 Bombenanſchlag auf ein ukrainiſches Klaſter. wib. Warſchau, 25. Sept. In der Nähe von Lemberg wurde ein Bombenattentat auf ein ukrainiſches Kloſter unternommen Die Exploſion der Bombe war ſo ſtark, daß ſie in ganz Lem⸗ berg gehört wurde. Die ſofort alarmierte Polizei fand im Garten des Kloſters noch ein Paket vor, das ſich als eine Höllenmaſchine herausſtellte, die glücklicherweiſe nicht explodiert war. Wie von ukrainiſcher Seite mitgeteilt wird, iſt die Exploſion in einer ukrainiſchen Schule, wie vor einigen Tagen gemeldet wurde, nicht auf die zufällige Exploſion eines Sprengſtofflagers ukrainiſcher Revolutionäre zurückzuführen, viel⸗ mehr handelte es ſich um ein Bombenattentat unbekannter Täter. In ganz Oſtgalizien wurden geſtern wieder zahlreiche Brandſtiftungen ver— übt. Die große Feier zum 700. Todestag Walthers von der N . Vogelweide in Wien⸗Mödling Die Feier der öſterreichiſchen Regierung vor der neuen Walther von der Vogelweide Gedenktafel in Mödling. Rechts unten: Bundeskanzler Schober bei der Gedenkrede vor dem Mikrophon. In Mödling bei Wien ſand zum 700. Todestag Walthers v. d. Vogelweide ſtatt, an der die Mitglieder der öſterreichiſchen Regierung teilnahmen. Der eine große Feier große altdeutſche Minneſänger, der aller Wahrſcheinlichkeit nach in Oeſterreich geboren wurde, erhielt in Wien durch Reiumar ſeine Ausbildung in der Sing— und Dichtkunſt. ch glaube, meine Mutter wird dich nicht „ gern empfangen. Sie weiß nichts von den Be⸗ weggründen, die mich veranlaßten. Ich will dir alles ſagen. Geſtern hat mein Vetter Er⸗ win um mich angehalten, und ich habe ihn ab⸗ gewieſen und ihm und der Mutter mitgeteilt, daß ich dir mein Jawort gegeben. Warum, kann ſie nicht verſtehen, denn ſie glaubt uns ja noch immer reich. Erwin iſt im Zorn gegan⸗ gen und muß mich für eine herzloſe Betrüge— rin halten und meine Mutter iſt an mir irre gegangen. Kuno, wenn es wahr iſt, daß du et⸗ was für mich empfindeſt, habe mit meiner Mutter Geduld. Laſſe ſie lieber von mir ſchlecht denken, als daß ſie die Wahrheit erfährt, daß wir von deiner Gnade abhängig ſind. Ich will ja tun, was in meinen Kräften ſteht, um dir angenehm zu ſein, nur ſchone meine Mutter!“ Kuno von Gehrmann wunderte ſich über ſich ſelbſt, denn ihre Worte waren ihm wirklich zu Herzen gegangen. Sie tat ihm leid und er verſtand, was ſie litt. „Mach dir um deine Mutter keine Sorge! Was liegt mir daran, was die alte Frau denkt, ich werde ihr nichts ſagen!“ „Entſchuldige mich, ich will zu ihr hinüber.“ Nun ſahen ſich Mutter und Tochter zum erſtenmale wieder. „Guten Morgen, Mama.“ Da hielt ſie es nicht aus und ſank weinend an ihrem Stuhl in die Knie. „Kind, Kind, was haſt du getan!“ „Mutter, ich bitte dich, erlaß mir, zu er⸗ klären, ich mußte ſo handeln, wie ich es tat.“ „Du mußteſt?“ Verſtändnislos ſah die Baronin ſie an. „Haſt du ihn denn lieber“ Lieber als Erwin? Haſt du denn wirklich mit Erwin ge— ſpielt?“ „Glaube mir, Mutter, es iſt zu unſer aller Beſtem.“ „Und wenn ich meine Einwilligung nicht gebe?“ „Du wirſt ſie geben! Mutter! Mutter, ich bitte dich, martere mich nicht weiter. Und wenn du mir nicht glaubſt, frage den Juſtizrat Mer⸗ gener, auf ſeinen Rat habe ich getan, was ich tun mußte.“ „Juſtizrat Mergener?“ „Ich war geſtern bei ihm, ehe Erwin kam. Das war meine Fahrt in die Stadt, und der Juſtizrat hat Kuno mein Jawort überreicht.“ Es war der Baronin, als hinge irgend et⸗ was über ihrem Haupt, vor dem ſie bangen müſſe. Juſtizrat Mergener tat nichts, was nicht zu ihrem Beſten war, das wußte ſie wohl. „Kuno iſt da, darf ich ihn zu dir führen?“ „Juſtizrat Mergener hat dir geraten? Ich werde den Juſtizrat zu mir bitten. Gut, ühre Kuno herein. Der Juſtizrat iſt dein Gegen⸗ vormund, und wenn er... Ich kann ja deinem Verlobten, wenn er es einmal iſt, nicht ver⸗ weigern, ihn zu empfangen.“ Wie Kuno an Margaretens Seite das Zimmer der alten Dame betrat, lag wieder das Lächeln auf ſeinen Lippen, das ihn ſo un⸗ angenehm machte. Der Beſuch der alten Dame und die Komödie, die er ſpielen ſollte, waren ihm zuwider. g „Verehrteſte Tante, geſtatte, daß ich dich er⸗ gebenſt begrüße und gleichzeitig um Verzeihung bitte, wenn ich nicht zuerſt zu dir kam, ehe ich mir Margaretens Jawort erbat. Ich denke, du wirſt uns auch jetzt deinen Segen geben.“ 0 Uabinett Schober zurückgetreten wtb. Wien, 25. Sept.(Radio.) Der Miniſter⸗ rat hat um 5 Uhr heute nachmittag nach z ſtün⸗ diger Beratung die Geſamtdemiſſion des Kabi⸗ netts beſchloſſen. Bundeskanzler Schober begab ſich ſogleich zum Bundespräſidenten Micklas, um ihm das Enthebungsgeſuch zu unterbreiten. Dr. Strafella, auf deſſen Ernennung zum Leiter der öſter⸗ reichiſchen Bundesbahnen der Vizekanzler Vau⸗ goin beharrt, obwohl Strafella in einem Be⸗ leidigungsprozeß bezeugt wurde, daß er ſich in Spekulationen„unkorrekt und unſauber“ be⸗ nommen habe. Bundeskanzler Schober wendet ſich mit allen Mitteln gegen dieſe Ernennung. moreaus Nücktritt wtb. Paris, 25. Sepl. Dem„Echo de Paris“ zufolge wird der Gouverneur der Bank von Frankreich, Moreau, bereits heute zurücktreten. Das Blatt nennt als ſeinen wahrſcheinlichen Nachfolger den derzeitigen Untergouverneur der Bank von Frankreich, Moret, weil die Regierung die Mitarbeit Germin-Martins, des derzeitigen Budgetminiſters, der ſonſt als erſter Kandidat in Frage gekommen wäre, auf ſeinem jetzigen Poſten nicht entbehren möchte. Das„Echo de Paris“ teilt weiter mit, daß der zurücktretende Moreau bereits ſeit ſieben Monaten den Poſten eines Vizepräſidenten eines großen Pariſer Bankinſtituts angenommen habe. Nach dem„Matin“ handelt es ſich bei dem neuen Poſten Moreaus um die Bank de Paris et de Pays⸗bas. Auf das Erſuchen des gegen⸗ wärtigen Präſidenten dieſer Bank, Jules Cam- bon, habe Moreau den Vorſitz des Verwaltungs⸗ rats übernommen. 1 bermiſchtes Maſſenerkrankung in der Strafanſtalt Tegel. enb Berlin, 25. Sept. In der Strafanſtalt Tegel hat ſich— wie das B. T. berichtet— in den letzten Tagen ganz überraſchend eine Grippe⸗ epibdemie ausgebreitet. Mehr als 200 Inſaſſen des Gefängniſſes ſind von der Grippe befallen worden und mußten nach dem Lazarett der An⸗ ſtalt gebracht werden. Das Lazarett war in kur⸗ zer Zeit überfüllt. Die Zahl der Erkrankten ſtieg ſo rapid, daß man ſich gezwungen ſah, zwei weitere Hilfslazarette im Gefängnis einzurich— ten, und eine Sperrung der Strafanſtalt vorzu⸗ nehmen. Es dürfen vorläufig keine Gefangenen in der Strafanſtalt Tegel aufgenommen und auch der Austauſch und die Ueberweiſung von Gefangenen nach anderen Strafanſtalten nicht vollzogen werden. Da die Anſtaltsärzte infolge der Maſſenerkrankung mit Arbeit überlaſtet wa⸗ ren, iſt eine Reihe von Privatärzten zur Be⸗ handlung der Erkrankten hinzugezogen worden. Auch das erforderliche Sanitätsperſonal iſt in entſprechender Weiſe verſtärkt worden. „Graf Zeppelin“ von der Oſtſeefahrt zurück. wtb. Friedrichshafen, 25. Sept.(Radio.) Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ landete heute, von ſeiner Oſtſeefahrt kommend, um 5.45 Uhr glatt auf dem Werftgelände. a e 2 F e eee „Ich kann nicht verhehlen, daß deine»er⸗ bung um Margarete und ihr Einverſtändnis mir vollkommen unerwartet kommen und daß ich noch geſtern andere Hoffnungen hegte. Jetzt werde ich vor eine vollendete Tatſache geſtellt, da ich aber vorläufig noch der Vormund mei⸗ ner Tochter bin, kann ich eine Einwilligung zu dieſer plötzlichen Verlobung nicht geben, ehe ich darüber mit meinem Berater, Herrn Juſtiz⸗ rat Mergener, geſprochen habe.“ „Selbſtverſtändlich, Tante. Ich finde das ganz in der Ordnung, und ſo will ich auch heute deine koſtbare Zeit nicht länger in An⸗ ſpruch nehmen. Meine liebe Margarete, er⸗ laube, daß ich mich auch von dir verabſchiede. Ich darf wohl hoffen, Tante, von dir ein paar Zeilen bekommen, ſobald du mit dem Juſtizrat geſprochen haſt.“ Er ging, nachdem er auch ſeiner Braut die Hand geküßt. Es waren beiden Damen eine Erlöſung, kurz darauf der Juſtizrat vorfuhr. „Mein lieber, alter Freund, ich habe Sie mit Sehnſucht erwartet, und wollte Sie ſoeben durch einen Boten zu mir herausbitten laſſen. Was geht denn nur vor?, „Haben Sie Vertrauen zu mir?“ „Unbegrenztes!“ „Dann bitte ich Sie, fragen Sie nicht. Ich möchte Ihr Herz nicht mit unnötigen Sorgen beſchweren. Glauben Sie mir, es iſt für Sie alle das Beſte, wenn dieſe Verlobung zuſtande kommt. Ich will Ihnen nur andeuten, daß Ihres verſtorbenen Gemahls Verhältniſſe durch⸗ aus nicht ſo glänzend waren, wie wir glaub⸗ ten. Das Vermögen Kuno Gehrmann ſichert Ihnen allen eine ſorgenfreie Zukunft.“ —: Fortſetzung folgt. Sams alan tag Eröffnung obst nn * Aae e Sstellung Worms Blumen- und Gemüseschau 27. bis 30. September Städt. festhaus Lokale Nachrichten »Zuchthundeprüfung. Am letzten Sonn- tag veranſtaltete der Verein der Hundefreunde eine Zuchthundeprüfung, wobei die 4 beteiligten Hunde der Herrn Kriminal-Hauptwachtmeiſter Hainer u. Bauer, ſowie des Herrn Polizeihauptwacht— meiſter Kraus u. eines Kriminalſekretärs aus Offenbach die Prüfung beſtanden. Die Hunde arbeiteten alle Spuren aus, die bereits 12 Stunden vorher gelegt worden waren. Zu dieſem ſchönen Züchter— erfolg unſeren beſten Glückwunſch. * Die große Lilmſchau wieder im Ceſipa. Wie jeden Freitag ſo iſt auch heute wieder ein ganz vortreffliches 3 Schlager-Programm im Cefipa zu ſehen. Wie aus dem JInſeratenteil zu ſehen iſt, handelt es ſich um ganz neue Schlager von Harry Liedtke u. Fred Tomſon ſowie das Wunderpferd„Silberkönig“ und dem Wunderhund „Oskar“. Es find wieder 16 Akte auf dem Spiel— plan voll Abenteuer und Senſationen, ſo daß mit einem großen Beſuche zu rechnen iſt. 1. Platz 50 Sperrſitz u. Balkon 80 Pfg. Ein Beſuch lohnt ſich. * gfpiele der Turngonoſſen. Den kommenden Sonntag ſpielt die 1. und 2. Elf in Mannheim. Freie Turner Mannheim halten ihren Vereinstag(Abturnen) ab. und die Viernheimer ſollen Fußball demonſtrieren. Es gilt alſo am Sonntag vor einem ſportliebenden Publikum auch Fußball⸗Sport zu zeigen. Und es gilt auch vor allem zu zeigen, daß der Viernheimer Arbeiterſport auch Fußballer, gute Fußballer, beſitzt. Alſo Sonn— tag in Mannheim.— Jugend ſpielt in Viernheim gegen Hemsbach. Die Jugend hat in den Serien⸗ ſpielen noch keinen Punktverluſt aufzuweiſen. Ein Zeichen von ſpieleriſchem Können. Nur weiter, Arbeiter, Sport, Jugend. Trichinenfreies Brautpaar. Ein garantiert trichinenfreies Brautpaar ſtelle ſich in einem kleinen holländiſchen Ort zur Trauung. Der Geiſtliche bemerkte zu ſeinem Befremden, daß der Bürgermeiſter ſtatt des ſtan— desamtlichen Stempels verſehentlich den Fleiſch— beſchauſtempel auf den Trauſchein gedrückt und dem Brautpaar ſo beſcheinigt hat, daß es geſund und trichinenfrei ſei. Obſtausſtellung, Blumen⸗ u. Gemüſeſchau in Worms. Kommenden Samstag öffnet die diesjährige Wormſer Obſtausſtellung verbunden mit Blumen- und Gemüſeſchan ihre Pforten. Sämtliche Räume des ſtädt. Spiel- und Feſthauſes ſind belegt. Aus allen Teilen Heſſens und der Pfalz vereinigten ſich die beſten Obſtzüchter und Händler zu einem großen Ganzen. Unſer herrliches Obſt in Hülle und Fülle, Sämereien, Blumen, Gemüſe, einſchlägige Ma— ſchinen und Geräte werden ein auſchauliches Bild geben von der überragenden Bedeutung unſerer heimiſchen Obſt⸗, Blumen- und Gemüſezucht. Während der Ausſtellungstage, 27. bis 30. September, veranſtaltet die Deutſche Lufthanſa mit dem Waſſerflugzeug„Seeſchwalbe“ täglich von 11—1 und 2—6 Uhr auf dem Rhein Rund- und Sonderflüge. Es iſt Jedermann Gelegenheit ge— boten, mitzufliegen. Ein Flug von 15- 20 Min. koſtet RM. 10.—. Kartenbeſtellung bei Verkehrs- verein Worms. Sport u. Spiel Großkampf in Feudenheim! Die Grünen müſſen am Sonutag wieder ein ſchweres Verbandsſpiel auf auswärtigem Boden austragen und zwar iſt diesmal Feudenheim der Gegner. Feudenheim, das am vergangenen Sonn— tag gegen Käfertal knapp verloren hat, wird ſich auf eigenem Platze umſomehr anſtrengen um die Heimpunkte unbedingt zu holen. Es wird für die Grünen, wie ſchon immer kein leichter Gang werden. Sie müſſen ihr ganzes Können als Altmeiſter von Unterbaden zeigen, in Feudeuheim heißt es kämpfen bis zur letzten Minute, wenn man ſiegen will. Am Sonntag leitet Vallendor die Fünferreihe und ſie wird hoffendlich dadurch an Durchſchlagskraft ge— winnen. Der Sturm darf keine Ueberkombination treiben, kein zu langes Dribbeln, ſondern weg mit dem Ball und wenn die Stürmer im 16m⸗Raum ſind, dann gibt es nur noch einer und das iſt der Schuß! Die Zuſchauer die die Grünen jahraus jahrein begleiten, die der moraliſche Rückhalt der Mannſchaft ſind, werden auch diesmal die Grünen Schwabenheim, 25. Sept. Erſt heute wird bekannt, daß ſich in der Nacht von Montag auf Dienstag hier eine ſchwere Bluttat zugetragen hat, dem leider ein Menſchenleben zum Opfer fiel. Ueber den Vorfall, der in unſerem ſonſt ſo friedlichen Ort allgemein die Gemüter in Aufregung gebracht hat, gehen der MVZ. ſol— gende Meldungen zu: Mit einem Stein erſchlagen. Schwabenheim(Selz), 25. Sept. Eine ſchwere Bluttat ereignete ſich in der Nacht von Montag auf Dienstag in unſerem ſtillen Orte. In der genannten Nacht wurde der ledige 45“ jährige Landwirt Joh. Lenhard von Schwa— benheim auf der Straße in einer großen Blut— lache liegend bewußtlos mit einer ſchweren Schädelverletzung aufgefunden. In der Nähe lag ein in ein blutgetränktes Tuch gehüllter ſchwerer Stein, mit dem anſcheinend in hin— terliſtiger Weiſe die Tat verübt worden war. Der Schwerverletzte wurde in das Binger Kran— kenhaus gebracht, wo er kurz nach der Einliefe— rung ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, ſt ar b. Das Amtsgericht Bingen nahm im Verlaufe des Dienstag Vernehmungen vor, die zur Verhaftung des verheirateten 40jähri— Schwere Bluttat in Rheinheſſen Meuchlings niedergeſchlagen— Der Täter verhaftet und geſtändig gen Gräff aus Schwabenheim führten. Gräff beſtreitet entſchieden, der Täter zu ſein. ö Der Verdacht lenkt ſich deswegen gegen Gräff, weil dieſer vor einigen Tagen ein An— weſen des Getöteten zu 2100 Mark im Wege der Zwangsverſteigerung erworben hatte. Die Zwangsverſteigerung wurde aber in der vorgeſchriebenen Nachſchlagszeit wieder aufge— hoben, weil Lenhard in dieſer Zeit einen Käu⸗ fer beibrachte, der für das Anweſen 4000 Mk. bot. Der Täter geſtändig! Unterſuchungsrichter aus Bingen traf auch die Staatsanwaltſchaft aus Mainz an Ort und Stelle ein und nahm eine eingehende Verneh— mung des dringend der Tat verdächtigen Gräff vor. Gräff leugnete zunächſt jede Schuld. An Hand der vorgefundenen Beweisgegen— ſtände, insbeſondere des aufgefundenen Tuches und des Steines, mit dem der inzwiſchen in Bingen verſtorbene Lenhard niedergeſchlagen wurde, brach ſchließlich Gräff zuſammen und geſtand den Meuchlingsmord ein. Aus dieſem Grunde wurde auch von der zunächſt vörge— ſehenen Ueberführung des Gräff nach Bingen abgeſehen. Er kam Unter 0 Schwabenheim(Selz), 25. Sept. Mit dem t dafür i 111 ſchungs⸗ haft nach Mainz. mit einem Maſſenaufgebot begleiten. Jas eꝛsle Originalbild von den Neuolulion in * 105 1 5 General Uriburu(0), ö der neue Präſident Argentiniens, fährt im Triumph durch Buenos Aires, nachdem ihm der Sturz des Präſidenten Irigoyens gelungen war. ſeutnant Molina. Neben ihm ſein Hauptmitarbeiter Oberſt— Karlsruhe, 25. Sept. Geborgene Leiche. Der bei dem Daxlander Bagger— unglück in den See geſtürzte Arbeiter konnte nachmittags kurz vor fünf Uhr geborgen wer— den. Heidelberg, 25. Sept.(Ein neuer Brief Mül⸗ ers.) Der Geſchäftsführer Paul Müller, der ſich z. Zt. in der Schweiz aufhält, hat heute noch— mals einen Brief an die„Heidelberger Neueſten Nachrichten“ geſchrieben, in dem er behauptet, alle Angaben über Veruntreuungen größerer Beträge, über geſcheiterte Transaktionen und über angebliche große Verſchwendungen bei Ge— lagen ſeien falſch. Seine Bezüge ſeien geringer geweſen als die des anderen Geſchäftsführers u. hätten nur ein Bruchteil von dem betragen, was Rechtsanwalt Müller entnommen habe. Sodann ſchrieb er noch hinzu, er habe ſich in Aarau in der Schweiz dem dortigen Staatsanwalt ſelbſt geſtellt. Er weiß natürlich, daß er trotzdem in Sicherheit iſt und nicht nach Deutſchland ausge— liefert wird. Mannheim, 25. Sept.(Tragödie im Bären— zwinger.) Der 51jährige Raubtierwärter Käſer. der in Vertretung des Löwenwärters im Wald— park Dienſte tat, wurde am Donnerstag morgen von dem im Löwenkäfig untergebrachten Braun— bären angefallen und an Kopf und Rücken le— bensgefährlich verletzt. Erſt dem zu Hilſe gerufe— nen Ueberfallkommando gelang es, den wüten— den Bären von ſeinem Opfer zu trennen. Und zwar mußte der Bär durch zwei Karabinerſchüſſe getötet werden. Andere Perſonen kamen nicht zu Schaden Acker„erwerben“ wollte. Er kam zur RNadfahrer-Verein Felddiebſtähle. Hier foll ein wohner dabei ertappt worden ſein, als Ein⸗ 8 Gemüſe auf leichte und billige Weiſe von einem anderen Anzeige. e e eee eee j Dereins-Anzeiger Unter dieſer Rubrik finden Aufnahme: Vorſtandsſitzungen, Mitglieder- und General— verſammlungen, Sing- und Turnſtunden ſowie Trainings. 2.* FE ⁰ 1 „Eintracht“. Sonntag, den 28. Sept. mittags 3 Uhr im Vereinslokal zur Vorſtadt Mitglieder-Verſammlung. Der wichtigen Tagesordnung wegen wird um zahlreiches Er— ſcheinen der Mitglieder u. Vorſtandsmitglieder gebeten. Der Borſtand. Turngenoſſenſchaft 1893. Samstag, den 27. d. M. abends 9 Uhr im grünen Laub(Beckenbach) Vorſtandsſitzung. G.⸗V. Flora. Freitag, den 26. 9. Abends 8 Uhr Singſtunde im Storchen. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Präſident. G.⸗V. Sängerbund. Freitag Abend halb 9 Uhr 2 0 W 5 Singſtunde. Alles erſcheinen. Der Vorſtand. G.⸗V. Liederkranz. Samstag abend ¼9 Uhr Singſtunde. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Der Vorſitzende. ſcheinen. 1 meiſterei vorzubringen. Wer Fon! 1* Boran? fehlt, wird veranzeig Säuger⸗Einheit. Samstag abend 8 ¼ Uhr Sing- fſtunde. Keiner fehle! Die Herren Vorſtands— mitglieder erbitte ich kurz vor 8 Uhr zu einer Beſprechung mit dem Herrn Dirigenten. Der 1 Vorſitzende. Kaninchen- u. Geflügelzuchtverein 1916. Samstag, den 27. Sept. abend 8 ¼ Uhr findet im Lokal zum Kaiſerhof die Mitglieder-Verſammlung ſtatt. Die Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Die Mitglieder werden gebeten vollzählig zu erſcheinen. Der Vorſtand. Reichsbauner Schwarz-Rot-Gold. Samstag Abend 9 Uhr bei Kamerad Schneider zum roten Kreuz Vorſtandsſitzung. Ich bitte um vollzähliges Erſcheinen. Der Vorſtand. Handel und Induſtrie Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 25. Sept. Es wurden notiert: Weizen inl. 24,5025, ausl. 29,75—-30,78, Roggen inl. 16,75—17, Hafer inl. 15,75—17; Braugerſte, Durchſchnittsqualität 21,50—23,25; Futtergerſte 17-18; ſüdd. Weizenmehl Null September-Dezember 40; ſüdd. Weizen— auszugsmehl September-Dezember 44; ſüdd. Weizenbrotmehl September-Dezember 26 ſüdd. Roggenmehl 70—60,-prozentige Ausmah⸗ 9795 99=. 53 0 7 3 ung 27,25—23,25; feine Weizenkleie 66,25; Spezial Biertreber 10—10,50; Raps 28, Leinſaat 33,50. Mannheimer Kleinviehmarkt. Mannheim, 25. Sept. Es wurden noti 115 Kälber 62—80, 96 Schweine, nicht notiert; 716 Ferkel und Läufer; Ferkel bis vier Wochen 13—18; über vier Wochen 21—28; Läufer 30—38; 2 Ziegen; 12—24. Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, langſam geräumt, Ferkel und Läufer ruhig ö 8 N 5 Sonntag, den 28. September, vor— 2 . mittags 6 Uhr, findet eine Uebung der . 9 freiwilligen Feuerwehr und der Pflicht— 9 7* 1 8 + FV mannſchaft des Jahrgangs 19056 ſtatt. Signal halb 6 Uhr. 4 1 err: 5 11 15 Die Pflichtmannſchaft muß F 118 Begründete mit Armbinde er- Entſchuldigungen ſind bis ſpäteſtens Samstag Mittag 12 Uhr auf der Bürger— ohne Entſchuldigung Viernheim, den 24. September 1930. Das Kommando: Kempf. Ortsgewerbeverein Viernheim. Geſetzliche Geſellenprüfung! Alle Lehrlinge, deren Lehrzeit jetzt beendet iſt, haben ſich ſofort zur Prüfung zu melden und zwar: Diejenigen en Lehrmeiſter einer Innung an— gehört, bei dem betr. Obermeiſter; alle übrigen ohne Innung bei dem Vorſitzenden des Ausſchuſſes des Orts— vereins, Herrn Zöller. ichſte Prüfung im Frühjahr.— Die Prüfungs- gebühr beträgt 7 Mark und iſt bei der Anmeldung zu entrichten.— Schluß der Meldung 5. Oktober. Viernheim, den 25. September 1930. Der Vorſtand. Bekanntmachung. Perſonenſtands- und Betriebsaufnahme am 10. Oktober 1930. Auf Anordnung des Herrn Reichsminiſters der Finanzen findet auch in dieſem Jahre in Viernheim eine Perſonenſtands- und Betriebsaufnahme nach dem Stand vom 10. Oktober 1930 ſtatt. Jeder Haushaltungsvorſtand erhält eine Haushaltungsliſte und jeder Betriebsinhaber ein Betriebsblatt zum Ausfüllen. Außerdem erhält jeder Haus- und Grundbeſitzer eine Hausliſte, in die ſämtliche im Haus wohnenden Familien von ihm einzutragen ſind. Die Haushaltungsvorſtände haben nach Aus- füllung ihrer Haushaltungsliſte dieſe dem Haus— eigentümer abzugeben. Die Liſten werden dann von unſeren Beamten vom 10. Oktober 1930 an abgeholt. Die nähere Anleitung zur Ausfüllung der Liſten iſt auf den einzelnen Liſten aufgedruckt. Unſere Beamten werden jetzt mit der Austeilung und mit dem Wiedereinſammeln der Liſten beginnen und erwarten wir, daß die Liſten ordnungsmäßig und rechtzeitig ausgefüllt werden, damit unſere Beamten nicht wiederholt zur Abholung zu kommen brauchen. Wir weiſen noch darauf hin, daß nach § 202 der Reichsabgabenordnung die Nichterfüllung dieſer Verpflichtung durch Geldſtrafen erzwungen werden kann. Viernheim, den 24. Sept. 1930. Heſſ. Polizeiamt: Ludwig. Betr.: Die Fußboden- Farbe OTTON aAſm erkennt man von weitem schon prächtigen Glanz! Erkenntlich: Blaue Packung 30 Pig. Verkauf.