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Eine Mehrheit muß nun einmal geſchaffen werden, wenn man etwas Praktiſches erreichen will. Wo aber kommen ſolche Mehrheiten her? Kann die Linke eine Mehrheit bilden? Nein! Selbſt die durch die Kommuniſten verſtärkten Sozialdemokraten würden ſich in einer hoffnungsloſen Minderheit befinden. Kann die radikale Rechte eine ſolche Mehr— heit bilden? Ebenfalls nicht! Selbſt wenn ſie vereint— Nationalſozialiſten, Deutſchnatio— nale und gegebenenfalls auch Landvollpartei zufſammengenommen vorginge, ſo wütde ſie zahlenmäßig noch weniger darſtellen, als die vereinigten Sozialdemokraten und Kommuni— ſten. Im übrigen wäre doch eine ſolche Gemein— ſchaft weder rechts noch links garnicht mal eine ſo ausgemachte Sache; denn die Gegen— ſätze zwiſchen Kommuniſten einerſeits und Sozialdemokraten andererſeits ſind nahezu unüberbrückbar, und was das Verhältnis der Nationalſozialiſten zu den Deutſchnationalen anbelangt, ſo hat ja die kategoriſche Erklärung Hitlers, daß ein Zuſammenſchluß beider Grup— pen zu einer vereinigten parlamentariſchen Fraktion nicht in Betracht kommen könne, viel Waſſer in den Wein gegoſſen. Was bleibt alſo übrig, als die Mitte? Auch nach Dezimierung der bisher die Regie— rung Brüning ſtützenden Parteigruppen, der Volkspartei und der Volkskonſervativen, der Demokraten und der Staatspartei, hält die Mitte unbedingt den Schlüſſel zur Lage in der Hand. Ohne Mitwirkung der Mittelparteien iſt keinerlei Regierungsbildung, möge ſie ſich nach rechts ober links geſtalten, denkbar und möglich Und innerhalb der Mitte haben Zentrum und Bayeriſche Volkspartei durch ihre Machtſtel⸗ lung einen Triumpf in der Hand, mit dem ſie ſehr ſtark nach rechts wie nach links wirken können und, wenn es ſein müßte, auch einen heil⸗ und lehrſamen Zwang auf widerſpenſtige Kräfte auszuüben vermöchten. Wenn man dieſe Ueberlegung anſtellt, ſo wird weiteren Kreiſen nunmehr wohl auch erſt recht verſtändlich, weshalb die Regierung Brüning nicht kampflos das Feld räumt, ſon⸗ dern die Zügel in der Hand behält, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß man ſie ihr gewaltſam zu entreißen verſucht. Demokratie iſt gut und recht, aber wenn ſie dahin ausartet, daß ſie das Volk zugrunde richtet, dann haben die verantwortlichen Führer dieſes Volkes die ernſte Pflicht, die der Förderung des Geſamtwohles entſpre⸗ chenden Korrekturen zu veranlaſſen. Allerdings braucht unſer Reichskabinett, ſo⸗ lange das parlamentariſche Syſtem in ſeiner i Form beſteht, eine Mehr⸗ 64 1. Es kommt nur darauf an, dieſe Mehrheit durch ſolche Parteien herzuſtellen, die bereit ſind, mit dem bisherigen Syſtem der unver⸗ antwortlichen Ausgabenwirtſchaft und der ſtändigen Steuererhöhungen Schluß zu ma⸗ chen und durch eine geſunde von zwingenden volkswirtſchaftlichen Grundsätzen getragene Politik zu erſetzen. Die Entſchließung der D. V. P., die ſich gegen irgendwelche neuerliche Kompromiſſe mit„ſo⸗ zialfſtiſchen Gedankengängen“ wendet, iſt auch den meiſten Zentrumswählern aus dem Her⸗ zen geſprochen. Mögen ſolche ſozialiſtiſche Be⸗ ſtrebungen nun von links oder von rechts kom⸗ men. Die Nationalſozialiſten ſollten, nachdem ſich nun Hitler klipp und klar auf die Verfaſ⸗ ſung feſtgelegt hat, einmal eindeutig ihr Wirt⸗ ſchaftsprogramm darlegen und ſich einmal er⸗ klären, ob ſie nun in der Praxis eine ſozia⸗ liſtiſche Partei ſein wollen oder ob dieſer Sozialismus vielleicht wirklich nur auf dem Papiere ſteht. Ein Bürgerblock vom Zentrum bis zur äußerſten Rechten, ſoweit ſie noch als bürger rlich anzuſprechen iſt, wäre das einzige Bollwerk gegen den Bolſchewismus. Das muß einmal offen ausgeſprochen werden. Mögen wir auch mit unſerer Anſicht noch ziemlich ver einzelt daſtehen. Der Einſtellung vieler Zen— trumsblätter in dem Punkte können wir nicht folgen. Vielleicht mauſern die Nationalſoziali— ſten ſich ſchon eher, als wir denken. Eine Ab— Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petit dei Wie 4 abgeſtaſter Rabatt— mittags 8 1 Heſchäftsſte e koſtet 25 nnahmeſchluß größere Artikel einen Lag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer e u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands f., die Reklamezeile 60 Pfg., r Inſerate und Notizen vor⸗ Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berück au beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gew ſplitterung der Rechtsbolſchewöſten dürfte in dem Augenblicke zur Tatſache werden, wo die Nationalſozialiſten ſich zu praktiſcher Mit⸗ arbeit in der Regierung bereitfinden. Man ſollte den Herrſchaften dieſe Mitverantwortung nicht erſparen. Vielleicht wird man gar nicht darum herum kommen, wenn wir nicht im nächſten Monat wieder wählen und dann einen noch arbeitsunfähigeren Reichstag er— halten wollen. Gs. Heute Veröffentlichung des Regierungsprogramms Berlin, 26. Sept.(Eigene Meldung!) Das Reichskabinett hot heute Abend von 6—8 Uhr getagt und trat nach einer Pauſe um 9 Uhr zu einer Nachtſitzung zuſammen. Die Beratun— gen gehen aber auch am Samstag noch wei— ter Wie verlautet, hofft man, ſie im Laufe des morgigen Tages zu Ende zu führen, ſo— daß die Veröffentlichung des Regierungspro— gramms im Laufe des Spätnachmittags oder Abends zu erwarten ſein dürfte. Bis dahin wird über Inhalt und Ergebnis der Beratun— gen weiter ſtrengſtes Stillſchweigen bewahrt Die Wiriſchaftspartei zur politiſchen Lage. Die neue Reichstagsfraktion der Wirt⸗ ſchaftspartei beſchäftigte ſich Freitag in ihrer erſten Sitzung mit der politiſchen Lage Im Anſchluß daran trat der Reichsausſchutz der Virtſchaftspartei zu ei zer Sitzung zuſa umen. Die Fraktion billigte einmutig die Auffaſ— ſung des Reichsausſchußkes, ſich an einer Regie— rulng, auf welche dee S zialdemo'tatic direkten oder indirekten Einfluß nimmt, weder aktir noch daldend zu beteiligen. Das Verbleiben der Wertſchaftspartei in der bestehenden oder ihre Mitwirkung an ei ger neu zu bildenden Regierung mird die Partei ausſchließlich davon abhängig machen, ob die van. im Intercſie der Wieden ge undung van ertchaft und Volk zu ſtellenden Forderungen berüickichtigt wer⸗ den. Für die endgülrige Entſcherdung der Wirtſchaſtopartei wird die Tatſache von aus⸗ ſchlaggebender Bedeutung ſein, ob ſich aus dem Geſamtprogramm der Negierung der unerſchüt⸗ terliche Wille ergebe, daß mit der ſozialiſtiſchen Wirtſchafts⸗, Finanz⸗ und Kulturpolitik ein Ende gemacht wird. In den der Regierung zu überreichenden Forderungen wird auch eine Aenderung der Außenpolitik mit dem Ziel der Reviſion des Poungplanes und des Verſa b ler Vertrages verlangt werden. Urteil im Moröòprozeß Weſſel Berlin, 26. Sept.(Eigene Meldung!) Das Schwurgericht 1 verurteilte die Angeklag⸗ ten Ali Höhler, Erwin Rückert, Joſef Kan⸗ dulſki, Frau Salm, Elſe Cohn, Walter Jonek, Max, Walter und Willi Jambrowfki wegen gemeinſchaftlichen Totſchlages, und zwar Höh⸗ ler und Rückert zu je ſechs Jahren einem Mo⸗ nat Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt, Kandulſti zu fünf Jahren einem Monat Zucht⸗ haus und fünf Jahren Ehrverluſt, Frau Salm, Walter und Willi Jambrowſki zu je einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis, Max Jam⸗ browſki zu zwei Jahren Gefängnis und Wal⸗ ter Jonek und Elſe Cohn zu je einem Jahr Gefängnis. Die Angeklagten Joſeph Kupfer⸗ ſtein, Wilhelm Sander, Theodor Will und Drewitzki wurden wegen Begünſtigung zu je vier Monaten Gefängnis verurteilt, die übri⸗ gen Angeklagten, das Ehepaar Schmidt und ſeine Tochter ſowie Dudowſki wurden freige⸗ ſprochen.— Die Haftbefehle gegen Sander und Will wurden aufgehoben. Allen Angeklagten wurde die Unterſuchungshaft angerechnet. Die Angeklagte Elſe Cohn war zu der Urteilsver⸗ kündung nicht erſchienen. Der Leipziger Neichswehrprozeß wtb Leipzig, 26. Sept. Zu Beginn des heuti⸗ gen Verhandlungstages im Prozeß gegen die drei Reichswehroffiziere wurde Oberleutnant Wint⸗ zer vom Artillerieregiment 6 Hannover vernom— „men. Der Zeuge ſchilderte eine Unterhaltung, die er in der Nacht zum Sonntag, den 24. November 1929 mit Ludin in Hannover in der Wohnung des Leutnants Lorenz hatte. Ludin habe ſeine Auffaſſung über die Reichswehrhetze und die wehrfeindliche Stimmung entwickelt und ausge⸗ ſprochen, daß die Idee, um derentwillen alle geworben wären, allmählich mehr und mehr in den Hintergrund gerückt worden ſei, und es notwendig wäre, dieſe Idee mehr zu ſtärken und auch in Kameradenkreiſen mehr darüber zu re⸗ den. Er hatte ſich darüber ausgeſprochen, daß bei den vaterländiſchen Kreiſen teilweiſe die Anſicht beſtände, daß das Heer allmählich zu einer gro⸗ ßen Parteitruppe werde, und daß es notwendig ſei, gegen dieſe Auffaſſung bei den vaterländi⸗ ſchen Verbänden Stellung zu nehmen. Das Ziel ſei eine Fühlungnahme zwiſchen den vaterländi⸗ ſchen Verbänden und den vaterländiſch eingeſtell⸗ ten Parteien zwecks gegenſeitiger Orientierung geweſen. Es ſollte eine enge Fühlungnahme mit den vaterländiſchen Verbänden und Parteien, vor allem mit den Nationalſozialiſten angeſtrebt werden. Für dieſen Gedanken ſollten die Offi— ziere wirken, ins beſondere auch in den Unter— richtsſtunden. Auf eine Frage des Vorſitzenden erklärte der Zeuge, daß für die nüächſte Zeit keine beſtimmten verfaſſungsfeindlichen Maßnahmen geplant geweſen wären. Ludin habe ausdrücklich geſagt, die Reichswehr dürfe nicht wieder, wie im Hitler putſch, in Gegenſatz zu den vaterländiſchen Ver— bänden geraten. Wir ſollten nach Möglichkeit, ſo ſagte der Zeuge weiter, die Stimmung im Offi— zierskorps erkunden. Daß die beſonders vaterlän— diſch eingeſtellten Offiziere Nationalſozialiſten werden ſollten, ſei nicht geſagt worden. Der Vor— ſitzende wies den Zeugen auf ſeine Ausſage hin, wonach Ludin ſeinerzeit erklärt haben ſoll, daß unter allen Umſtänden ein bewaffnetes Vorge— hen der Truppe gegen die Nationalſozialiſten vermieden werden müßte. Der Zeuge erklärte, wenn er das damals ausgeſagt habe, dann ſtim⸗ me es. Er habe die Sache damals friſcher im Ge⸗ dächtnis gehabt als heute. Nach Ludins Abreiſe habe er von der ganzen Angelegenheit nichts mehr gehört. Leutnant Wintzer betonte im wei⸗ ichtigt.— Für die Aufnahme renicht Ubernommen werden teren Verlauf ſeiner Vernehmung, daß von der Möglichkeit eines gewaltſamen Sturzes der Re— gierung nicht die Rede geweſen ſei. Es meldete ſich ſodann der militäriſche Verteidiger Hauptmann Meindel zum Wort und weiſt darauf hin, daß die bishe⸗ rigen Vernehmungen ſich zum größten Teil auf Kaſinogeſpräche, teils ſogar in vorgerückter Stim— mung, bezogen hätten, welchem Geſichtspunkt bei der Vorunterſuchung nicht genügend Rechnung getragen worden ſei. In der Vorunterſuchung ſei nicht ausreichend unterſucht worden, wie denn überhaupt die Stimmung im Heere war. Ober— leutnant Wintzer erklärte hierzu, daß die vor— genannten drei Punkte die wehrfeindliche Ein— ſtellung, der Internationalismus und der Pazi— fismus überhaupt Unzufriedenheit ausgelöſt hät— ten und daß man es freudig begrüßt habe, daß ſich endlich Leute fanden, die hiergegen angehen wollten. Er erklärte gleichfalls, daß das Wort „Zellenbildung“ ihm vorher vollkommen unbe— kannt und ungeläufig geweſen ſei und erſt in der Vorunterſuchung gefallen wäre. Im Hochverratsprozß gegen die Ulmer Reichswehroffiziere wurde am Vormittag nach einer kurzen Unterbrechung der zweite Teilneh— mer an der Beſprechung mit Ludin in Hanno— ver, Leutnant Lorenz als Zeuge vernommen. Er erklärte, als Zweck der Beſprechung ſei ihm eine Rückſprache 115 einer wichtigen kameradſchaftlichen Angelegenheit angegeben worden. Er ſei aus In⸗ tereſſe mit Oberleutnant Wintzer mitgegangen. Im übrigen beſtätige er die Ausſagen des Zeu⸗ gen Wintzer. Weiter ſagte der Zeuge Lorenz aus: Ludin wollte uns auch mit einem Natio— nalſozialiſten in Hannover bekannt machen. Ich hatte dagegen nichts einzuwenden, weil es mich intereſſierte, mit einem ſolchen Mann einmal zu ſprechen. Aber wir ſind in der Folge nie mit einem Nationalſozialiſten zuſammengekommen. Leutnant Lorenz erklärte weiter, daß er nicht den Eindruck gewonnen habe, als ſollte er für etwas geſetzwidriges gewonnen werden. Von Putſchabſichten ſei nicht die Rede geweſen, ebenſo wenig wie von einer Zellenbildung. Ueber die Möglichkeit ſolcher weiter Reiſen befragt, er— klärte der Angeklagte Ludin, daß er dieſe Reiſen aus eigener Taſche bezahlt habe und dazu nur ſeinen Sonntagsurlaub benutzt habe. Das Ziel ſeiner Reiſen habe er dagegen aus Zweckmäßig— keitsgründen ſeinem Abteilungskommandeur nicht bekannt gegeben. Um 1.30 Uhr wurde dann in eine Mittagspauſe eingetreten. Die Nachmittagsſitzung wib Leipzig, 26. Sept. Im Hochverratsprozeß wurde in der Nachmittagsſitzung die Zeugenver— nehmung fortgeſetzt. zweiſtündige Der Vorſitzende hält dem Zeugen Hauptmann Jäger, der unvereidigt blieb, vor, daß der Un— terſuchungsrichter den Eindruck gehabt habe, er halte mit ſeinen Ausſagen zurück. Der Zeuge führte ſein Verhalten auf ſeine Abgeſpanntheit von der Reiſe ſowie auf den Umſtand zurück, daß er nicht einmal wußte, gegen wen die„ſchwe— bende Vorunterſuchung“ geführt werden ſollte, zu der er geladen war. Er habe angeſichts der weittragenden Bedeutung ſeiner Ausſagen ſich jedes Wort genau überlegen müſſen. Im weiteren Verlauf der Vernehmung des Hauptmanns Jä— ger fragte der Vorſitzende den Zeugen: Haben Sie nicht irgendwelchen Verdacht gehabt hinſicht— lich des Zweckes der Reiſe des Angetlagten? Es iſt doch ganz ungewöhnlich, daß ein jüngerer Of— fizier zu ſeinem älteren Kameraden lediglich zum Zwecke einer politiſchen Unterredung eine ſo weite Reiſe macht. Jäger: Ich glaubte, der Angeklagte wollte mich auf der Durchreiſe durch Hannover beſu— chen. Wenn ich irgend etwas Verfängliches oder Gefährliches hinter dem Beſuch des Oberleutnant Wendt gefunden hätte, ſo würde ich damals ſo— fort Anzeige bei meiner vorgeſetzten Behörde er— ſtattet haben. Das Gericht beſchloß, über die Bedenken gegen die Verteidigung des Hauptmanns Jäger ſolle erſt am Ende der Beweisaufnahme Beſchluß ge⸗ faßt werden, und zwar im Zuſammenhang mit der Beſchlußfaſſung über die Vereidigung der Zeugen Hauptmann a. D. von Pfeffer, Wagener und Weiß. Um 6 Uhr wurde die Sitzung geſchloſſen. Cokales Keine Einſtellungen mehr bei der Reichsbahn. Zur Zeit geht durch die Preſſe die Nachricht, daß die Reichsbahn beabſichtigt, eine größere Anzahl techniſcher und nichttechniſcher Dienſtanfänger einzuſtellen. Es handelt ſich hierbei um die Wie⸗ dergabe einer Anfang März dieſes Jahr verbrei⸗ teten und damals richtigen Nachricht, die infolge der inzwiſchen erfolgten Deckung des Bedarfs heute überholt iſt. Weitere Dienſtanfänger wer⸗ den für dieſes Jahr von der Reichsbahn nicht mehr eingeſtellt. Bewerbungen bei den Reichs⸗ bahndirektionen ſind daher gegenwärtig zwecklos. Milderungen der Notverordnung für erkrankte Kriegsbeſchädigte. Vom Landesverband„Star⸗ lenburg⸗Rheinheſſen“ im„Zentralverband deut⸗ ſcher Kriegsbeſchädigter und Kriegshinterbliebe⸗ ner“(Sitz Berlin N. O. 18) wird uns mitgeteilt: Durch die Notverordnung des Herrn Reichsprä⸗ ſidenten vom 26. Juli 1930 ſind auch die Vor⸗ ſchriften der Reichsverſicherungsordnung weſent⸗ lich geändert worden. Insbeſondere iſt nach den neuen Beſtimmungen für die Löſung eines Kran— tenſcheines eine Gebühr von 50 RPfg. zu zah⸗ len. Gleichfalls iſt für jede ärztliche Verordnung ein Betrag von 50 RPfg. zu zahlen Da für im Kriege erworbene ſogenannte Verſorgungsleiden grundſätzlich ein Rechtsanſpruch auf freie Heil⸗ behandlung gegenüber dem Reiche gefordert wer— den muß, enthalten die neuen Beſtimmungen eine große Härte für die eine Heilbehandlung bedürfenden Kriegsbeſchädigten. Insbeſondere belaſtet ſie die Gebühr für ärztliche Verordnun— gen nicht unerheblich, weil im Laufe einer län— geren Behandlung eines Verſorgungsleidens im Regelfalle zahlreiche ärztliche Verordnungen erforderlich werden. Der„Zentralverband deut— ſcher Kriegsbeſchädigter und Kriegerhinterbliebe— ner“ hat wiederholt auf dieſe Härte und die hier— durch hervorgerufene Beunruhigung der er— krankten Kriegsbeſchädigten hingewieſen. Wie wir in Erfahrung gebracht haben, ſind nun an zu— ſtändiger Stelle Milderungen dieſer Beſtimmun— gen in Ausſicht genommen. Mit dem Erlaß einer neuen Verordnung iſt alsbald zu rechnen. ärztlichen Zonntagsdienſt Den hält morgen Herr Dr. med. Günther. * Heimatblätter. Die unſerer Leſer⸗ ſchaft wohlbekannte Heimatſchrift„Starkenburger Heimatblätter“ liegt der heutigen Nummer unſerer Zeitung bei. Unſere Leſer dürfte insbeſondere der Beitrag„Soll die Riedeiſenbahn den Hafen zu Gernsheim direkt berühren oder nicht?“ intereſſier en der uns einen Blick tun läßt in die Auffaſſung von Verkehrsverhältniſſen früherer Zeiten. Der Aufſatz über den Reichsforſt Dreieich führt uns in den nördlichen Teil der Provinz Starkenburg. * Die Kapelle Hanf-glauk beginnt mit dem morgigen Sonntag im Freiſchütz wieder mit ihren beliebten Tanzunterhaltungen. Die Kapelle ladet ihre werten Tänzer und Tänzerinnen ganz ergebenſt ein,(Siehe Inſerat). Die nene Nheinbrücke zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen, mit dem Bau geſtern begonnen wurde, ſoll bis Mai 1932 fertig ſein. * Kohlenkaſſe des Reichsbundes. Wir verweiſen auf die in heutiger Nummer er— ſcheinende Bekanntmachung, betreffs günſtiger Ein- deckung von Kohlen und Briketts. „ Der Punktekampf der Fportugg. in Feudenheinn. Das Treffen in Feudenheim intereſſiert die ganze Sportbewegung in Viernheim und Umgebung. Man iſt überall auf das Ab— ſchneiden der Grünen geſpannt, zumal Valendor als Mittelſtürmer mitwirkt. Die Elf der Sport— vereinigung muß mit Begeiſterung und unbeding tem Siegeswillen kämpfen. Kämpfen muß man in Feudenheim wenn man ſiegen will. Zuſchauer unterſtützt die Grünen bei dem harten Kampfe, begleitet ſie zahlreich zu dem ſchweren Gang und gebet ihnen einen ſtarken Rückhalt. Wir machen noch beſonders darauf aufmerkſam, daß das Spiel um halb 3 Uhr ſtattfindet. Herbſt-Obſtausſtellung zu Worms, ver⸗ bunden mit lumen und Gemiſiſeſchan. Im ſtädt. Spiel- und Feſthaus zu Worms, wurde heute, Samstag, den 27. Sept. die dies- jährige Obſt⸗Ausſtellung eröffnet. Die Ausſtellung umfaßt folgende Gruppen: Erwerbs-Obſtbau, Land- wirtſchaftlicher Obſtbau, Liebhaber- und Gartenobſt, Verſchiedene Obſtſorten, Obſtverwertung, Obſtbäume, Wiſſenſchaftliches vom Obſtbau, Gärtneriſche Er— zeugniſſe, Speiſekartoffel und endlich Blumen und Gemüſe in Hülle und Fülle. Weit über 300 Aus ſteller aus Heſſen und der Pfalz ſtellen zeugniſſe zur Schau. Die wunderbaren des bekannten Wormſer geben den idealen Rahmen. betrieb ſorgen für Unterhaltung. 25ſte Beſucher 1 Körbchen Obſt, „Im traulichen Heim.“ Das Unterhaltungsblatt für Haus und Familie. Herausgeber C. F. von Schlichtegroll, Leipzig.— Preis Verlag von Ewald& Co. Nachf. Leipzig. pro Nummer 25 Pfg. Auf zwei Jahre blickt nunmehr das reich illu⸗ ihre Er⸗ Räume Spiel⸗ und Feſthauſes Tombola, Wein- und Moſtkoſthalle mit Konzert u. rheiniſchen Stimmungs- Der Eintritts- preis von 30 Pfg. iſt ſo gering gehalten, daß ſich Jedermann den außerordentlichen Genuß, den die Ausſtellung bietet, leiſten kann. Dazu erhält jeder jeder 100ſte 2 Körbchen und jeder 1000ſte 3 Körbchen! Kein Wunder, daß unter dieſen Umſtänden gleich nach der Eröffnung die Ausſtellung bereits überfüllt war. und ſchickt ſich ſoeben an, den drſtten zu beginnen. Ein echtes Volksblatt zu ſein und zu werden, war von Anbeginn an ſein Wunſch und Beſtreben, und daß ihm das gelungen, beweiſt die ſich von Monat zu Monat mehrende Zahl ſeiner Bezieher, die die Zahl 100000 längſt überſchritten hat. Auch für den neuen Jahrgang gelang dem Her⸗ ausgeber der Erwerb einer großen Anzahl vortreff⸗ licher, bisher noch nirgendwo veröffentlicher Original⸗ romane. Nach wie vor ſollen auch kleinere Novellen, Aufſätze allgemeinen Inhaltes neben Witzen und Rätſeln den Inhalt beleben. dürfte„Im traulichen Heim“ geeignet erſcheinen, nach wie vor bleiben, was es von Anbeginn an war, das Lieblingsblatt des deutſchen Hauſes und der deutſchen Familie. Durch alles das Der heutigen Nummer liegt ein Proſpekt der Firma Alfred Wagner, Zeitſchriftengroßvertrieb, Deſſau, Wagnerhaus, bei, die Beſtellungen anf „Im traulichen Heim“ jederzeit entgegennimmt. Filmſchau. Die ſenſationelle Filmſchau im Cefipa. 1.„Das größte Opfer“ mit Ivan Petrovich und Alice Terry. 2.„Das gewiſſe Etwas“ mit Clara Bow, genannt„O Dona Clara“. 3.„Die Ge— burtstagsfeier“ mit dem Wunderhund Oskar. Wie man ſieht, iſt wieder ein fabelhaftes Weltſtadtprogramm zuſammengeſtellt, das alle Film— freunde intereſſieren wird. So zeigt man 1. das große Ufa⸗Filmwerk„Das größte Opfer“ oder „Die Lady und der Mönch“. Die Exlebniſſe und Abenteuer eines Mönches, der vom Leben angelockt wird, aus dem Kloſter flieht, alsdann heiratet, doch keine innere Ruhe finden kann und ſich von ſeinem geliebten Weibe trennt. Um das Gelübte zu er— füllen, kehrt er in ſeine Kloſterzelle zurück. Ein Filmwerk in 9 wunderbaren Akten. Eine Sehens- würdigkeit Viernheims. Im 2. Teil ſehen Sie die berühmte Filmkünſtlerin Clara Bow, genannt„O Dona Clara“ in ihrem beſten Filmwerk„Das gewiſſe Etwas“. Ein Filmſchlager 1. Ranges in 7 Rieſenakten, ſpannend bis zum letzten Meter. Zum Schluß„Die Geburtstagsfeier“, ein Luſtſpiel mit dem Wunderhund Oskar. Ein Beſuch des Central-Film⸗Palaſtes kann ab heute nur beſtens empfohlen werden. Ein Beſuch lohnt ſich. U. T. Filmpalaſt. Mä dcheu handel. Eines der traurigſten Kapitel der europäiſchen Kulturgeſchichte ſindet in dem internationalen Mäd— chenhandel deſſen dunkle Quellen zumeiſt in Süd— oſten Europas aufgedeckt wurden, ſeinen Inhalt. Trotz der eifrigſten Bemühungen der Behörden aller beteiligten Länder, um dieſen furchtbaren Handel mit Menſchen, die man einem entſetzlichen Schickſal ausliefert, zu ſteuern, gelingt es den ſkrupelloſen Unternehmen immer wieder, ihre Opfer aus den Kreiſen unwiſſender junger Mädchen an— zulocken und zu verſchicken. Der ueue Film der Baheriſchen Filmgeſell— ſchaft„Seelenverkäufer“, der ab heute im U. Ti— Filmſpielhaus zur Vorführung gelangt, gewährt uns einen Einblick in das dunkle Treiben dieſer Unter- nehmer. In einer packenden Handlung rollt das Schickſal einer Schar von Mädchen, die man nach Afrika in ein Freudenhaus lockt, an uns vorüber. 2. Der Schlager Tom Mix„Der Sohn des gol— denen Weſten“, in 8 wuchtigen Akten. Zum Schluſſe die Lachkanone Blondy boxt. Auf heute, beſucht die Prachtſchau! Der erſte große Verbands⸗ kampf am Lorſcher Weg! Die Bedeutung eines Spieles wie Offen⸗ bach⸗Bürgel— Viernheim iſt in Viernheim jeder— mann bekannt. In ihm liegt der ſcharfe Lokal— kampf ſeit Jahren. Zwiſchen Beiden hat ſchon von jeher die Entſcheidung gelegen, für die Erringung des Meiſtertitels. Morgen muß aber auch der der neue Kampfgeiſt von früher bei den Hieſigen wieder einkehren, ſonſt dürfte die erſte Niederlage gegen ſolch einen gefürchteten Gegner unausbleib— lich ſein. Aber das wollen wir jedoch nicht hoffen, daß die neue Aufſtellung mit verjüng eine ſolch bittere Pille ſchlucken will. nen ſpielen, wenn ſie wollen, das weiß man. Es wird morgen das Tempo nötig ſein, um den Geg⸗ ner an die Wand drücken zu können, Wünſchen begiunen wir die Verbandsrunde mit dem Rufe: Heil und Sieg! Kiß H., Kiß Jak., Stumpf, Effler, Hofmann K. Erſatz: Hofmann Gottfr. des kathol. Kirchenchors Sie Mit dieſen Mannſchaftsaufſtellung: Buſalt Schmitt Joh., Adler Joſ. Helbig, Hotz, Sommer Kritik „Cäcilia“ Viernheim bei dem Wertungsſingen am 31. 8. 1930 in Bürſtadt. Vorgetragen wurden: a) Introitus v. Fronleichnam b) O ſalutaris hoſtia v. Dietrich(7ſtimmig) 1. Die Auswahl der beiden Tonſtücke war den Verhältniſſen des großen Chores entſprechend. 2. Tonreinheit: gut. 3. Dynamik: gut, beſte Wirkung in den Ab- ſtufungen, äußerſt im ff. 4. Rhytmik: gut,— den Choral betreffend ſehr gute Auffaſſung des Rhytmus. Die Orgel wirkte leider nachteilig. 5. Stimmenausgleich: gut— der Sopran ſchön führend, im ff. zuweilen von den wuch— tigen Männerſtimmen übertönt. Auffaſſung: gut. Ausſprache: gut. Allgemeiner Eindruck: Des Chorals ſo— wie des potyphonen Geſanges durchaus wirk— ſam vom beſten Eindruck und tiefſter Wir⸗ kung auf die Zuhörer. Kritik abgegeben von Pater Maternus O. S. B. Benediktinerkloſter Ilbenſtadt. Die diesjährigen Leiſtungen des Kirchenchores von Viernheim in Bürſtadt haben allgemeine Be- wunderung bei der großen Zuhörerſchaft hervorge— rufen. Es iſt das Verdienſt des hochverdienten Dirigenten Herrn Rektor Beller, der in unermüd⸗ licher Weiſe mit ſeiner Sängerſchar dem gläubigen Volke dieſen ſchwierigen auf höchſter künſtleriſcher Stufe ſtehenden Kirchengeſang bietet.— Es iſt beabſichtigt, den Chor an Sängerzahl Damen und Herren) noch zu verſtärken. Geeignete Sänger und Sängerinnen ſind jederzeit herzlich willkommen und können ihre Anmeldung bei Herrn Rektor Beller, Weinheimerſtraße abgeben. Es iſt eine hehre Sache, ſeine Stimme zur Ehre Gottes er— ſchallen zu laſſen, zur Erbauung des gläubigen Volkes. H eee e eee ee e Oerxeins-Anzeiger; Unter dieſer Rubrik finden Aufnahme: Vorſtandsſitzungen, Mitglieder- und General- verſammlungen, Sing- und Turnſtunden ſowie Trainings. 2 2 CC ·¹ A Mäuner⸗Geſang⸗Verein 1846. 8 Uhr Singſtunde. Pünktliches Erſcheinen er⸗ wartet Dee Präſident. Kr. u. Sdt.⸗Verein„Teutonia“ Schützenabteilung. Sonntag, den 28. Sept. vormittags halb 10 Uhr Heute abend Uebung der Jungſchützen auf dem Stand. Ab; 3 Uhr Schießübung. In Brühl findet das letzte Schießen um die Verbands meiſterſchaft für die einzelnen Klaſſen ſtatt. Die Gauehrennadelträger wollen ſich hieran beteiligen. Für diejenigen Schützen, die ſich am Sonntag, den 28. ds. M. am Schießen in Brühl uicht beteiligen von 3 Uhr nachm, ab Uebungs-Ehrenſcheiben- ſowie Reichs- verbandsehrennadel- und ſonſtiges Schießen. Bei ungünſtigem Wetter, Schießen im Schützenhof Der Vorſtand. Radfahrer⸗Verein„Eintracht“. Sonntag, den 28. Sept. mittags 3 Uhr im Vereinslokal zur Vorſtadt Mitglieder-⸗Verſammlung. Der wichtigen Tagesordnung wegen wird um zahlreiches Er- ſcheinen der Mitglieder u. Vorſtaudsmitglieder gebeten. ä Der Borſtand. —— 2 . —— ſtrierte Familienblatt„Im traulichen Heim“ zurück Miller vor dem olf Hitler ein der Saalmitte) ſagt vor dem Reichsgericht Abolf Hitler(in e woe olf Piller er Keieliogerielit Reichsbanner Schwarz Rot-Gold. ugenoſſenſcha ends 9 Uhr im grün Vorſtandsſitzung. G.- B. Liederkranz. Samstag Singſtunde. Um vollzähliges Sünger⸗Einheit. Samstag abend 8 ½¼ Uh ſtunde. Keiner fehle! Die Herren Vorſtands⸗ mitglieder erbitte ich kurz vor 8 Uhr zu einer Beſprechung mit dem Herrn Dirigenten. Kaninchen- u. Geflügelzuchtverein 1916. Samstag, den 27. Sept. abend 8¼ Uhr findet im Lokal zum Kaiſerhof die Mitglieder⸗-Verſammlung ſtatt. Die Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Die Mitglieder werden gebeten vollzählig zu erſcheinen. Der Vorſtand. Samstag Abend 9 Uhr bei Kamerad Schneider zum roten Kreuz Vorſtandsſitzung. Ich bitte um vollzähliges Erſcheinen. Der Vorſtand. gelegenheit für den Herz Jeſu Freitag. Abend halb 8 Uhr Herz Jeſu Andacht. Kommunion Kumpa, Frl. Eckert und Hofmann. Beicht für die Kinder Samstag 2 Uhr. Goltesdienſtordaung 7 Uhr 1. hl. Meſſe. 8 8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 9 Uhr Hochamt mit Predigt. 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Andacht. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¾7 Uhr beſt. Amt füreß Krieger Phil. Gärtner, Schwager: Schweſter Maria. 7/8 Uhr beſt. Amt für Joh. Seib 1. Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. Franz Bergmann und Dienstag: ¼7 Uhr 1. S.⸗A. für Magd. Helbig. 1/8 Uhr 2. S.A. für Magd. Helbig. Mittwoch: ¼7 Uhr 3. S.A. für Magd. Helbig. 8 Uhr beſt. Amt für Haus Träger 1., Elt.: Adam Träger und Ehefrau Eliſ. geb. Gutperle, Schwiegereltern: Jakob Mandel 5. und Ehe frau Maria Sabina geb. Hanf u. deſſen Kinder. Donnerstag: ¼7 Uhr beſt. E.⸗A. für Joh. Brech⸗ tel 5., Ehefrau Kath. geb. Butſch und ledig 7 Sohn Johannes und Angehörige. 8 Uhr beſt. Segensmeſſe für den verunglück⸗ ten Gg. Stahl und deſſen Geſchwiſter Friedrich und Juliana Stahl. Freitag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Johann Georg Werle 2., Ehefrau Maria geb. Haas, Tochter Margareta geehl. Müller und Angehörige. 7/8 Uhr beſt. Segensmeſſe für Karl Joſef Hofmann, Sohn f Krieger Lehrer Karl Joſef, Großeltern und Angehörige. Samstag: ¾7 Uhr beſt. Amt für Franz Georgi, Ehefrau Anna Maria geb. Kirchner u. Tochter Barbara geehl. Heyder. 8 Uhr beſt. Segensmeſſe für Joh. Haas 9., Ehefrau Anna Maria geb. Kaufmann, Sohn Val. und Schwiegertochter Kath. geb. Dewald. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Donnerstag iſt von halb 6—7 Uhr Beicht⸗ Freitag Während des Monats Oktober iſt Montags, Mittwochs und Freitags um halb 8 Uhr abends Roſenkranz-Andacht mit Segen. nerstags und Samstags morgens 8 Uhr Segens⸗ meſſe mit Roſenkranzgebet. Dienstags, Don- Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl. für die Kinder von Herrn Lehrer Die Rechtsauskunft des Arbeiterſekretärs iſt dieſe Woche am Mittwoch, den 1. Oktober, von 6—8 Uhr nachmittags. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 28. Sept. 1930. 15. S. n. Tr. Vorm. halb 10 Uhr: Gottesdienſt. Kollekte für den Guſtav Adolf Verein und Ev. Bund. Vorm. halb 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchenbund. Donnerstag, den 2. Oktober 1930. Abends 8 Uhr: Turnſtunde. Mannheimer Theaterſchau. Am Nationaltheater: Sonntag, den 28. Sept., 7,30 Uhr: Fidelio. Oper von Bethoven. Miete CE Nr. 3. Hohe Preiſe. Montag, 0 den 29. Sept., 8 Uhr: Die liebe Feindin. Komödie v. A. P. Antoine. Miete D Nr. 4. Kleine Preiſe. Dienstag, den 30. Sept., 7,30 Uhr: Don Carlos. Oper von Verdi. Für die Theaterge⸗ meinde Freie Volksbühne. Ohne Kartenverkauf. Mittwoch, den 1. Okt., 8 Uhr: Miſſiſſippi. Schauspiel von Georg Kaiſer. Miete A Nr. 4. Mittlere Preiſe. Donnerstag, den 2. Okt., 8 Uhr: Vater ſein dagegen ſehr. Miete C Nr. 5. Mittlere Preiſe. Freitag, den 3. Okt., 8 Uhr: Der Tenor der Herzogin. Operette von E. Künecke. Miete F Nr. 4. Mittlere Preiſe. Samstag, den 4. Oktober, 8 Uhr: Turandot Gianni Schicchi. Miete B Nr. 5. Mittlere Preiſe. Im Neuen Theater: Mittwoch, den 1. Okt., 8 Uhr: Der Tenor der Herzogin. Operette von E. Künnecke, Jar die emel nr. 224— 47. Jahrgang 2. Gewiſſenloſe Kirchenhetze * Schon vor einigen Wochen ging durch einen Teil der Preſſe die frei erfundene Mel⸗ dung, daß auf dem Platze der Republik in Ber⸗ lin ein katholiſcher Dom errichtet werden ſoll. Trotz des damals ſofort erfolgten ſtaatlichen und kirchlichen Dementis, wird nunmehr dieſes Märchen von der kommuniſtiſchen Preſſe wieder den Leſern aufgetiſcht, und zwar in einer Form, die geradezu lächerlich iſt. Die„Welt am Abend“ in Berlin will nämlich von ſozialiſtiſcher Seite etwas über geheime Verhandlungen erfahren haben zwiſchen der SPD. und dem Zentrum, über ein Zuſammengehen im Reiche und eine Fortdauer der Preußenkoalition. Da habe das Zentrum dann verlangt, daß am Platze der Re⸗ publik ein„prunkhafter Biſchofsdom“ gebaut würde. Weiter wird behauptet,„daß die auf Grund des Konkordats für den Bau von 440 batholi⸗ ſchen Kirchen beſtimmten 327 Millionen RMk. des preußiſchen Staates zum Dombau verwen⸗ det werden ſollen, daß das Reich eine halbe Mil⸗ liarde() zuſchieße, daß eine Peterskirche wie in Rom errichtet werden ſolle, deren Bau un⸗ geheure Summen verſchlinge.“ Das iſt natürlich alles rieſenhafter Schwindel. Kein Wort ſteht im Preußenkonkordat von 327 Millionen oder 10 ichn Man will nur hetzen und aufputſchen, denn man braucht die politiſche Exploſionsluft, um den Radikalismus weiter am Leben zu halten. Das wird auch ganz deutlich angeſichts des Kom— mentars der„Welt am Abend“ zu der angebli⸗ chen ſozialiſtiſchen Mitteilung. Dort heißt es nämlich, daß es ungeheuerlich ſei, daß in der Zeit, in der den Maſſen das Mark aus den Kno⸗ chen geſogen wird, in der durch Notverordnun⸗ gen immer neue Steuern aus dem Volke her⸗ ausgepreßt werden, weit über eine Milliarde RMk. für den Bau eines katholiſchen Domes verwendet werden ſollen.(1) Dieſe Milliarde RMk. müſſe für billigen Wohnungsbau und ſoziale Fürſorge verwendet werden. Wir haben es wieder einmal mit einer der übelſten ſozialen und religöſen Hetze zu tun. Mit Abſicht wird eine ſolch lügenhafte Meldung verbreitet, dazu in großer Auf⸗ machung auf der erſten Seite des Blattes mit knalligen Ueberſchriften. Warum hat ſich die verantwortliche Schriftleitung nicht ſofort an zuſtändiger Stelle Aufklärung geholt, bevor ſie eine ausgerechnet aus ſozialiſtiſchem Lager an⸗ geblich ſtammende Meldung verbreitete. Sie wollte das nicht, weil es ihr darauf ankam, die Maſſe aufzuputſchen gegen die Kirche. Von A bis Z erfunden. 5 1„Amtliche Preußiſche Preſſedienſt“ mel⸗ et: Die Nachricht, daß Reichskanzler Dr. Brü⸗ ning, Miniſterpräſident Dr. Braun und Bi⸗ ſchof Dr. Schreiber ſich über den Bau eines Biſchofdoms am Platz der Republik in Berlin geeinigt hätten, wozu auf Grund des Konkor⸗ dats die für den Bau von 440 katholiſchen Kirchen beſtimmten 327 Millionen und ein Reichszuſchuß von annähernd einer halben Milliarde verwendet werden ſollten, iſt von A bis Zerfunden. Ein ſolcher Plan iſt von keiner Seite diskutiert worden, iſt aber auch völlig indiskutabel. Ganz abwegig iſt nament⸗ lich die Bemerkung über die im Konkor—⸗ dat bereitgeſtellten 327 Millionen. Der Kir⸗ chenvertrag wirft für den Bau von Kircher keinen Pfennig aus. Die in ihm feſtgelegten Staatsleiſtungen für ſämtliche Diözeſen Preu⸗ ßens belaufen ſich noch nicht auf den hundert ſten Teil jener Millionenſumme. Die Welt im Tonbild Das ſtumme Auge der Welt, der Film, iſt prechend geworden. So wie der Tonfilm auf em Gebiete des Spielfilms eine völlige Umwäl⸗ zung brachte, hat er ſich nunmehr auch der aktuel⸗ len Filmberichterſtatiung bemächtigt. Die Ton- woche der Ufa, die heute ſchon in mehr als 70 Theatern gleichzeitig läuft, iſt vom Publikum des ganzen Deutſchen Reiches begeiſtert aufgenommen worden, Die unendliche Erweiterung unſeres Weltbildes durch die tönende Zeitung des Films bringt von Tag zu Tag immer neue Anregun⸗ gen für den aktuellen Wochen⸗Bericht. Die Ufa, deren Tonwagen heute ſchon in ganz Deutſch⸗ land die wichtigſten Ereigniſſe aufnehmen, hat in kürzeſter Zeit eine Organiſation geſchaffen, die dank ihrer Verbindungen zu den anderen europäiſchen Ländern und der Austauſchabma⸗ chungen mit den Paramount Sound News die Gewähr für eine vorbildliche, ſpannende und ein⸗ drucksvolle Filmberichterſtalltung ſchafft. Die Nummer 1 der Ufa⸗Torwoche wurde durch einen charmant vorgetragenen Vorſpruch von Willy Friiſch eingeführt. In luſtiger Weiſe hat Willy Friiſch den Unterſchied zwiſchen der alten ſtum⸗ men und der heutigen tönenden Wochenſchau „geſpielt“. Wo man früher in den großen Thea⸗ tern zur Wochenſchau Orgelmuſik, in den kleinen Rinos„Eis, Schokolade, Bonbon“ als Begleitung zu hören bekam, rollte ſich oben auf der ſtummen Leinewand ein ganzes Weltbild auf. Anſprache eines aſghaniſchen Miniſters, begeiſtertes Volks⸗ gemurmel, Stierkämpfe, ſchießende Panzerkreuzer, all das ſah man, aber das Ohr blieb unbeſrie⸗ digt. Mit welcher Schnelligkeit gerade die Ufa das Wochenſchau⸗Problem gegenüber den Ame⸗ rltanern, die ſchon auf eine jahrelange Praxis Amerika. Das Amerikas in Maryland können wir in all den Phaſen ſchen Publikums verfolgen. Das ſchon führt uns nach Italien. die Parade der Jugendverbände der Auslands⸗ Italiener ab, die ihre Herbſt-Ferien in Rom ver— brachten. Schon wenige Stunden nach dem miß⸗ Slatt zum viern zurüablicken konnen, geloſt hat, zeigt auch wiede⸗ rum die Ufa⸗Tonwoche Nr. 2. Den Auſtakt zu der zweiten ſprechenden Zeitung bildet die 750⸗ jährige Erinnerungsfeier des Ziſterzienſer⸗Klo⸗ ſters der Stadt Lehnin in der Mark. Wir verfol⸗ gen den alten hiſtoriſchen Erinnerungszug durch die Stadt, die Begeiſterung der Menge und den Ritus eines alten mönchiſchen Weiheſpiels. Das nächſte Sujet der Wochenſchau führt uns nach bedeutendſte Hindernisrennen der Sportbegeiſterung des amerikani⸗ nächſte Bild Muſſolini nimmt glückten Start⸗Verſuch Profeſſor Picards in die Stratoſphäre gelangte der Uſa⸗Tonbericht nach Berlin. Zu den an ſich ſtummen Bildern, wie zum Beiſpiel dem Herausholen des rieſigen Bal— lons aus der Halle u. a., wird eine knappe jour⸗ naliſtiſche Reportage gegeben. Wir verfolgen in buntem Bildwechſel das Herausſchaſſen des Ballons, das Anhängen der großen Aluminium- Kugel, die Profeſſor Piccard in 16000 Meter Höhe führen ſoll Die weiteren Tonbilder brin⸗ gen uns einen der wichtigſten ameritaniſchen Ringkämpfe und den erſchütternden Untergang des Dampfers„Tahini“ im Stillen Ozean Die neue Ufa-Tonwoche hat uns im Fluge aktuelle Streiflichter aus aller Welt gezeigt. Die beiden letzten aktuellen Tonbilder ſind zwei Be— richte aus Kei ocgre, Die eine Tonfilm-Re⸗ pottäge zeigt je Probe⸗Flüge des Do. X über dem Bodenſee, der nach Einbau zwölf neuer Mo⸗ tore demnächſt nach Amerika ſtarten wird. In vorbildlicher Weiſe belauſcht die Ton-Kamera die Piloten des Flugzeuges im Geſpräch über ihre Abſichten und bringt uns ſo das große Er— eignis des neuen Amerika-Fluges in der Unter— haltung der Führer näher. Der letzte Bericht der neuen Tonfilm-Woche iſt der ſenſationelle Fußballkampf der Berliner Prominenten„Bühne— Film gegen Pinſel-Feder“. Die bekannteſten Berliner Schauſpieler, Maler und Journaliſten, die in dem Klub„Oaſe“ vereint ſind, veranſtal— teten am vorigen Mittwoch im Poſt-Stadion zu Berlin einen Fußballkampf, in dem„Bühne— Film“ ſiegten. Die Ton⸗Kamera führt uns eine Reihe bekannter Prominenter vor Augen: Alfred Braun, der Rundfunkmann, als Torwart; Kurt Gerron und Siegfried Arno Sport und Prominenz! In einer Ecke werden Kurt Gerron und Siegfried Arno in ihrer ſchiedsrichterlichen Tätigkeit belauſcht. Gerade dieſer Abſchluß der neuen Ufa-Tonwoche zeigt die unendlichen Möglichkeiten der Tonfilm-Re⸗ portage und kann ſchon heute in der von ihr er— reichten Form als vorbildlich gelten. Betrachtet man nun die neue Wochenſchau in ihrer Geſamtheit, ſo muß man ſchon heute ſagen, daß dieſe fünfzehn Minuten Wochenſchau eine unendliche Bereicherung des Tonfilm-Programms jedes deutſchen Kinos bedeuten. Sport Vor dem Fußball⸗ Cänderkampf Deutſchland— Ungarn „Wiederaufnahme“. Wenn am Sonntag⸗-Nachmittag in Dresden der däniſche Schiedsrichter Anderſon die Fußball⸗ Repräſentatiwen von Deutſchland und Ungarn zur Wahl ruſen wird, dann ſchließt damit end— gültig ein wenig erfreuliches Kapitel moderner Fußballpolitik: das Spiel bringt die Wiederauf— nahme der offiziellen ſportlichen Beziehungen zwiſchen dem Deutſchen Fußball-Bund und den Donauſtaaten. Sechs Jahre waren dieſe Bezie— hungen unterbrochen und zeitweiſe dehnte ſich die Unterbrechung nicht nur auf den Verkehr der Ländermannſchaften, ſondern auch auf den der Clubteams aus. Die Donauſtaaten hatten 1924 den Profeſſionalismus eingeführt und in einer heute noch immer legal unverſtändlichen Einſtellung unterſagte der Bund den deutſchen Vereinen den Spielverkehr mit den Profis. Im deutſchen Fußball ſind ſchon manche Dummhei— ten gemacht worden, das Verbot der Spiele mit den Profis war aber zweifelsohne eine der größten; denn gerade von den Spielen mit den hervorragenden Mannſchaften aus Wien, Buda— peſt und Prag hat der deutſche Fußball in ſpiel— kultureller Hinſicht ſtets ſeine wertvollſten Im— pulſe erhalten. Die deutſche Mannſchaft. Nachdem bereits Ende letzter Woche der Frank— fuürter Eintrachtler Stubb erneut gegen Burk— hardt⸗Brötzingen ausgetauſcht worden war, hat ſich nun auch noch die Herausnahme von Berg— maier⸗München aus der deutſchen Elf als not— wendig erwieſen. Für ihn tritt nunmehr der be— kannte Düſſeldorfer Rechtsaußen Allbrecht ein, ſo daß nun endgültig folgende Elf Deutſchlands Farben vertritt: Kreß (Rotweiß Frankfurt) Schütz Burkhardt (Eintr. Frankfurt)(Brötzigen) N Hergert Leinberger Heidkamp (Pirmaſens)(Spvgg. Fürth)(Bayern M.) Allbrecht Lachner Ludwig Hofmann Hofmann (Düſſeld.)(1860 M.)(Holſtein)(Dresd.)(Bay M.) Als Erſatzleute wurden aufgeboten: Wenz (AS. Nürnberg) und Sackenheim(Guts Muts Dresden). Schiedsrichter iſt der Däne Ande 0 hagen). f ane Anderſon Gopen als Schiedsrichter. f Papieretiketts beſteht. Ungarns Fußball⸗Elf. Auch Ungarn hat ſeine Mannſchaft bereits im weſentlichen genannt. Wenn auch einige Poſten noch Umbeſetzungen erfahren werden, ſo dürfte jedoch folgende Auſſtellung allzu große Aende— rungen kaum mehr erfahren: Tisen Hirzer Turai Takaes (Hungaria)(Ferencvaros) Berkeſſy Kleber Borſany (Ferenevaros) Hungaria)(Ujſpeſt) Koranyi Mandl (Ferencvaros)(Hungaria) Acht (Ußpeſt) Torok NUjpeſt Dürfen wir hoſſen. Deutſchlands Pechſträhne in ſeinen internatio— nalen Kämpfen ſchien einmal für eine Weile unterbrochen zu ſein. Das war nach den Olym— piſchen Spielen 1928. Die dbeutſche Elf konnte nacheinander ſo ſtarke Mannſchaften wie Schwe⸗ den. Dänemark, Holland. Schweiz. Italien ſchla— n Schottland ein ſchönes Unent— ſchieden erzielen. Dann kam aber wieder eine Un— terbrechung. Anfangs dieſes Jahres ging das Spiel gegen Italien verloren, es folgte zwar daz 3.3⸗Spiel gegen England, aber mit der 326-Nie⸗ derlage in Kopenhagen gegen Dänemark gab es einen neuen Rückſchlag. Für dieſes letztere Spie! haben wir allerdings eine triftige Entſchuldigung daß wir nämlich gegen Dänemark tatſächlich nicht unſere beſte Mannſchaſt ſtellten. Die deutſche El, gegen Dänemark war ſo ſchwach, daß eine Nie⸗ derlage gar nicht ausbleiben konnte. Gegen Un⸗ garn iſt nun eine Mannſchaft geſtellt, wie ſie unter den gegebenen Umſtänden wirklich nicht ſtärker zuſammenzubringen war. Das Gefühl, daß bei der Mannſchaftsaufſtellung kein weſent— licher Fehler gemacht worden iſt, gibt allein ſchon Vertrauen. Ungarn iſt zweifelsohne ſpielſtärker als Dä— nemark. Und doch haben wir diesmal mehr Hoff— nung auf einen deutſchen Erfolg, als vor dem Spiel in Kopenhagen. Mit einem deutſchen Sieg rechnen wir zwar nicht ohne weiteres, aber wir baben die Hoffnung, daß dieſe deutſche Elf ſich gegen die Ungarn nicht ſchlecht ſchlagen, daß ſie ein faſt ebenbürtiger Gegner ſein wird. Da rauf kommt es uns an: eine Niederlage gegen Un— garn wird zu verſchmerzen ſein, denn der Kampf geht gegen einen großen Gegner. Aber der Sieg ſoll den Ungarn nicht leicht fallen. Im übrigen ſind wir noch garnicht von einem Sieg der Ma— gyaren überzeugt. Mit einer kleinen Doſis Fußi⸗ ballglück iſt auch ein beſſeres Ergebnis zu er⸗ reichen. Bunte Seitung Handel mit Hoteletiketts. Wer öſter den Pariſer Opernplatz entlang— zeht, dem ſällt ein gutgekleideter junger Mann nit einer Aktentaſche auf, der dort zu warten ſcheint. Und ſeine Erwartung wird ſelten ge— äuſcht. Sobald nämlich Fremde dort erſcheinen, die faſt alle dieſen im Zentrum gelegenen be— tühmten Platz aufſuchen und an ihrem Aeußeren eeicht erkennbar ſind, ſpricht er ſie an, höflich, zu— oorkommend, in ſechs Sprachen, die er fließend beherrſcht. Er bietet ihnen ſeine„Ware“ an, die aus— Aber was für Etikette! Sie leuchten in allen Farben, ſie haben alle For— men, und auf ihnen ſtehen gedruckt die Namen der berühmteſten Hotels von Paris, die in der zanzen Welt bekannt ſind. Die Etikette ſind Originale, aber geht es einmal nicht, laſſen ſich die Hausdiener nicht überreden, ſie abzugeben, nun, dann läßt ſie der geſchäftstüchtige Jüngling ſelbſt drucken. Und bietet ſie den Leuten an, die vielleicht in einem kleinen Hotel abgeſtiegen ſind, aber mehr als gern einen international bekann— ten Namen, die Marke eines teuren Hotels auf ihren Koffern hätten. Zu Geſchäftszwecken oder um damit zu prahlen, liebe„Freunde“ zu ärgern. Der junge Mann iſt ein Spekulant in menſchli— cher Eitelkeit, und er ſpekuliert ſcheinbar richtig, da er für ein kleines Etikett Preiſe von fünf bis zu fünfzig Frank erhält und an guten Tagen über hundert Frank verdient. Ein Hund zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. Indem amerikaniſchen Staate Maine hat der Gouverneur Baxter ſeinen Hund für lebensläng— lich ins Zuchthaus geſteckt, obwohl dem Tier keine beſondere Schuld nachzuweiſen war. So berich— ten die amerikaniſchen Zeitungen. Es liegt die— ſem Vorfall die Tatſache zugrunde, daß der Gou— verneur bei Beſichtigung des Staatsgefängniſſes von den Inſaſſen einer Zuchthaus abteilung ge— beten worden iſt, ſeinen Hund da zu laſſen, der ſich mit den Inſaſſen der Abteilung während der kurzen Zeit des Beſuches angefreundet hat'e. Der Gouverneur, der Wert darauf legte, als be— ſonders human zu gelten, erfüllte den Zuchthaus— gefangenen die Bitte und ließ den Hund in der Zelle zurück mit der Beſtimmung, daß er bis zum Lebensende da bleiben ſolle. Der Hutprüfer wird wieder lebendig. Die engliſchen Hutmacher haben beſchloſſen, einen alten Beruf wieder aufleben zu laſſen, und zwar den des Hutprüſers. Es handelt ſich dabei um einen Mann, der in der Sonne ſitzen muß, wobei ein Thermometer an ſeinem Kopf be⸗ feſtigt iſt, und der dann die Hüte der verſſhie⸗ denſten Arten und Formen nacheinander auſzu⸗ ſetzen hat. Die engliſchen Hutmacher wollen da⸗ mit beweiſen, daß das einzige Mittel. um den Kopf vor Kälte bzw. Hitze zu bewahren, das Tragen eines Hutes ſei. Willſt du geſund werden? Jede Krankheit iſt heilbar, nicht aber jeder ⸗ Kranke! Dieſe Behauptung mag im erſten Augen⸗ blick als paradox erſcheinen und ſicherlich manch einem leiſen Zweifel begegnen. Freilich, daß nicht jeder Kranke die oft ſo erſehnte Geneſung findet, das zu beſtreiten, erübrigt ſich. Gerade in unſerer ſchweren Zeit hören wir häufiger denn je von ſolchen bedauernswerten Menſchen, die völlig vergrämt ihren angeblich unheilbaren Lei— den ſchließlich gewaltſam ein Ende gemacht ha— ben. Auch in dieſen beſonders tragiſchen Fällen handelt es ſich jedoch generell um Krankheiten, welche an und für ſich durchaus heilbar ſind. Obwohl ſich ſchon ſeit etlichen Jahren zuneh— mend eine recht betrübliche Polemik gegen die wiſſenſchaftliche Medizin breit macht, weiß die Geſchichte der Heilkunde ſchwerlich von einer Epoche zu berichten, wo die univerſellen For— ſchungen hinſichtlich Entſtehung, Verhütung und Behandlung von Krankheiten derart ſegensreich vorgeſchritten ſind, wie wir es gerade in den vergangenen Jahren erfahren konnten. Aus der umfaſſenden Literatur aller Länder laſſen ſich ohne Schwierigkeit ſichere Belege dafür erbrin— gen, daß es in der Tat kein körperliches Gebre— chen mehr gibt, welches nicht ſchon einmal reſtlos zu heilen gelungen ſei. Sogar die bösartige Krebsgeſchwulſt— unter den vielen heimtücki— ſchen Krankheiten wahrlich die ſchrecklichſte Geiſel der Menſchheit— hat heutzutage bereits ihre urſprünglichen Schrecken und Grauen verloren, ſofern ſie nur rechtzeitig in kundige Behandlung lommt. Es bleibt alſo dabei: Jede Krankheit iſt heilbar, nicht aber jeder Kranke! So hoffnungsvoll das eine klingt, ſo überaus betrüblich das adere——. Daher das beſorgte Fragen, warum das Heilbemühen denn nur in dieſem oder jenem Krankheitsfalle von Erfolg ge— krönt war, warum aber gerade in dem uns beſon— ders intereſſierenden, vielleicht gar unſere eigene Perſon betrefſenden Falle alle Behandlung nicht anſchlug! Es iſt natürlich ſehr einfach und be— quem, dem jeweils behandelnden Arzte die Schuld an dem ſchlechten Befinden zuzuſchieben. Demgegenüber muß mit aller Deutlichkeit betont werden, daß oft diejenigen, welche hierin am ſchnellfertigſten mit dem Worte ſind, gerade am allermeiſten an den ſogenannten„ärztlichen“ Mißerfolgen Schuld tragen. Daß Aerzte keine Wundertäter, ſondern eben nur Menſchen ſind, ſollte eigentlich gar keiner Erwähnung bedürfen. Der gewiſſenhafte und ſeiner großen Verantwortung ſtets bewußte Arzt wird heute, wo Aberglaube und Myſtik maſſen⸗ haft Senſation machen. ganz beſonderen Wert darauf legen, all ſein Tun und Handeln auf ſtreng nüchtern-ſachliche Baſis zu gründen. Ver⸗ langt man nicht aber immer und immer wieder gedankenlos von ſeinem Arzte an Wunderkuren grenzende Heilmaßnahmen, wenn man von ihm fordert, die geſundheitswidrige Lebensführung, von der die Patienten natürlich ungern ablaſſen möchten, mit wahrer Geſundheit zu verſöhnen? Vorzüglich die moderne mediziniſche Schule, welche für faſt jedes Leiden ſehr ins einzelne gehende Vorſchriften zu geben lehrt, und ſich be— müht, den urſächlichen Schädlichkeiten im täg— lichen Leben eingehend nachzuſpüren, ſordert zur prompten Durchſührung ihrer oft ſehr vielſeiti— gen Verordnungen unbedingt die einſichtsv. Un- terſtützung durch den Patienten ſelbſt, wenn nicht das Bemühen auch des tüchtigſten Arztes von Mißerſolg begleitet ſein ſoll. Die Frage:„Willſt Du geſund werden“ iſt demzufolge eine Angelegenheit, zu der nicht allein der Arzt, ſondern in beſonderem Maße der Kranke Stellung nehmen und die er, ſofern er unumwunden ſein Jawort dazu gibt, dann aber auch in all ihren weitgehenden Folgerungen mit der ganzen Kraft ſeines Willens vertreten wur Nicht, was der Arzt an Medikamenten un ſonſtigen Behandlungen verſchreibt, birgt den allein ausſchlaggebenden Heilſaktor! Ebenſo wichtig iſt, daß Du willens biſt, mit allem Ernſt, aller Ausdauer und in jeder Hinſicht gemäß den ärztlichen Richtlinien an Deiner Geſundung zu arbeiten, ferner, daß Du gewillt biſt, Deine Le— besführung hinſichtlich Arbeit, Erholung, Ernäh— rung und dergleichen gründlich zu reformieren! Und dann als weiteres Gebot, daß Du entſchloſſen biſt, dem Arzte als dem Hüter Deiner Geſund⸗ heit volles Vertrauen zu ſpenden, ihn mit ent— ſchiedener Offenheit über Dein Ergehen zu un— terrichten, daß Du ihm Vollmacht gibſt, die all— täglichen Fehler in Deiner Lebensgeſtaltung auf— zuſpüren,— endlich, daß Du Dich in dieſer Dei— ner vertauensvollen Einſtellung zu ihm auch durch vorübergehende Unpäßlichkeiten nicht ſo leicht beirren läßt. Wenn die Heilerfolge der Praxis angeblich gar nicht ſo recht den fortſchrittlichen Entdeckun— gen der mediziniſchen Wiſſenſchaft zu entſpre— chen ſcheinen, ſo liegt das offenbar an der leider zunehmenden Seltenheit dieſes Vertrauensban— des zwiſchen Helfer und Hilſsbedürftigem. Pa— tienten, welche unſtet u. mißtrauiſch von einem Arzt zum anderen laufen, beweiſen damit ihre große Unkenntnis über dieſes lebenswichtige Problem; und indem ſie durch dieſes ihr törich— tes Verhalten nicht einmal die rechte Gelegenheit bieten, das gegenſeitige Vertrauen zu wecken, gehen ſie eines ſehr gewichtigen Heilſaktors ver⸗ luſtig, derart, daß trotz aller Mühen und Opfer keine befriedigende Wendung im Krankheitsver— lauſe eintritt. Auch jenen Menſchen kann noch geholſen wer⸗ den, wenn ſie überhaupt noch den Willen, geſund zu werden, bewahrt haben. Dem Arzte vertrauen und ſein eigenes Leben geſundheitsgemäß reſor⸗ 8 das ſind zwei einfache wirkſame Mittel azu. Willſt Du nun wirklich geſund werden? Dr. med. Bockshammer. politiſche Gedanken zum Wochenende unter den Auſpizlen des Völkerbundes abzuhal tende ehrliche Abſtimmung gefordert, ferner z Aufrechterhaltung des Friedens in Europa die Rückgabe des Saargebiets an Deutſchland und was jetzt zum erſten Male öffentlich geſagt wird, die formelle Zurücknahme der Beſchuldigung filme einſtweilen noch nicht eingehe. Min ter Krofta ſprach ſein Bedauern über die Vo gänge aus und verſicherte den guten und ernſt⸗ lichen Willen der Regierung, dieſen nachteili⸗ gen Vorgängen ein ſchnelles Ende zu bereiten. Deutſchlands, für den Weltkrieg allein verant⸗ wortlich zu ſein, ſchließlich eine Zuweiſung von Kolonialgebieten an Deutſchland als Abſatzge⸗ biete für den Handel und die überſchießende Be⸗ völkerung und nicht zuletzt eine Einberufung einer internationalen Finanzkonferenz unter Be⸗ teiligung Amerikas zur praktiſchen wirtſchaft⸗ lichen Löſung des Reparationsproblems unter Ausſchaltung des Poungplanes. Sy ſind die wichtigſten Lebensfragen Deutſch⸗ lands endlich von hervorragender Seite in die Weltdiskuſſion hineingeſtellt. Dazu kommen die neuerlichen Abhandlungen Lord Rothermeres in der„Daily b die 1 0 Beachtung verdienen, wenn wir ihnen auch in 5 1 1 5 allen Einzelheiten nicht zuſtimmen können. Aber der polniſche Sozialiſt Glücksmann eine ſehr es iſt für uns ſehr wertvoll, daß immer wieder ſcharfe Haltung gegen die politiſche Einſtel⸗ fe Seite e 2 100 8 1 lung des Wojwoden eingenommen haben. alsfrage aufgerollt und mit weitreichenden Pers 15 1 1 1 aufgeworſen wird. Dasſelbe gilt von„Auf Antrag des Vezirksrichters zu Katto⸗ f Urzli f f„witz wurde dann heute vormittag nicht nur der einem kürzlich erſchienenen Leitartikel im Mai⸗ 5 länder„Corriere della Sera“, in dem ebenfalls][ Sejmabgeordnete Korfanty, ſondern auch der eine umfaſſende und gerechte Reviſion der Frie-] Abgeordnete Trempsſka von der gleichen Par⸗ densverträge zur Befriedung Europas verlangt tei verhaftet. Die Staatsanwaltſchaft hat von wird. N.: der Sicherheitsabteilung der Wojwodſchaft den Ein gleiches Schickalsringen wie in der Außen- Auftrag erhalten, weitere Verhaftungen vor⸗ volitit erleben wir auch in unſerer re, zunehmen. Aller Wahrſcheinlichkeit nach wird Innenpolitit. 10 im Laufe des heutigen Tages noch eine Reihe weiterer bekannter Perſönlichkeiten, die vor Nur iſt es betrübend, ſeſtſtellen zu müſſen, daß noch immer keine deutſche Aufbaufront, die das allem der polniſchen ſozialiſtiſchen Partei an⸗ gehören dürften, verhaftet werden. ganze Volt umfaßt, geſchafſen werden konnte. Immer wieder treten die Parteiziele in den Hauptverſammlung des Deutſchen Städtetages Vordergrund, verſucht man ſich über die Schwere wtb. Dresden, 26. Sept. Die Hauptverſamm⸗ des Augenblicks hinwegzutäuſchen und teilweiſe intereſſenpolitiſche Wünſche zu befriedigen. So lung des Deutſchen Städtetages wurde vom Prä⸗ ſidenten Dr. Mulert eröffnet, der die zahlreichen kommen wir nicht weiter. So wird auch der neue Reichstag nicht arbeitsfähig. Das Volk ver⸗ Ehrengäſte, Mitglieder der Reichsregierung, der preußiſchen und der ſächſiſchen Regierung, Mit⸗ langt keine Rechenexempel. Es verlangt viel— mehr Entſchlußkraft und Willen zur Klarheit. Und zwar bei der Regierung wie bei den Par— teien. Bei der Regierung eine wirkliche Füh— glieder des Parlaments, des Reichs und der Länder, Vertreter der Wirtſchaft, des Handels, der Wiſſenſchaft und befreundeter Verbände be— grüßte. Nach dem Präſidenten Dr. Mulert über— rung, die unbeirrt vom Parteiengeſchrei vor— wärtsſchreitet und handelt, bei den Parteien eine brachte Miniſterpräſident Schieck den Gruß der ſächſiſchen Staatsregierung. Die Grüße und Entſchloſſenheit, rückſichtslos mit alten Metho— den zu brechen und das Parlament zu zwingen, praktiſch zu arbeiten, wie es die Volks- und Staatsintereſſen fordern. Wird dieſe Zeit bald kommen? Sie muß, ſonſt werden wir die un⸗ geheuren Schwierigkeiten des Herbſtes und Win- Wünſche der preußiſchen Staatsregierung über⸗ brachte der preußiſche Miniſter des Innern, Prof. Dr. Waentig. Nach den Begrüßungsan⸗ ſprachen hielt Oberbürgermeiſter Dr. Luppe⸗ Nürnberg einen Vortrag über das Thema„Ar⸗ beitsloſenverſicherung und Gemeindehaushalt.“ 1 lbſt wenn die Ludwigs⸗Eiſenbahn⸗Geſellſchaft konktall⸗ lich die vollſtändigſte, pflichtung übern an die G i⸗ ine ie le⸗ ie 1 * ifſ⸗ Außenpolitiſche Umſchau.— Von der Tagung des Völkerbundsrats in Genf.— Die Frage der Minderheiten.— Litauens Kampf gegen das Deutſchtum in Memel.— Der Reviſions⸗ gedanke marſchiert.— Im Ringen um Deutſchlands Geſundung und Aufbau. Die Verhandlungen des Völkerbundsrates in Genf, die nun ſchon über zwei Wochen dauern, und noch eine geraume Zeit in Anfpruch nehmen werden, ſtehen noch immer im Vordergrunde des außenpolitiſchen Intereſſes. Aber auch in dieſem Jahre wurde nicht in dem Maße, wie wir es wün⸗ ſchen mußten, große Politik gemacht, ſondern man muß ſich wieder abfinden laſſen met langen Reden, mit juriſtiſch feinformulierten Entſchlie— ßungen mit akademiſchen Erörterungen. Den erſten großen Vorſtoß unternahmen die Vertreter Deutſchlands, Englands und Ita⸗ liens in der Abrüſtungsfrage. Darin ſehen wir einen großen Fortſchritt. Viel— leicht das einzige wichtige Ergebnis der Völker— bundsverſammlung. Denn zum erſten Male blie⸗ ben die Abrüſtungsgegner iſoliert. Immer mehr dringt die Erkenntnis durch, daß die franzöſiſche Theſe„erſt Sicherheit, dann Ab— rüſtung“, unhaltbar iſt, daß es vielmehr gilt, in allen Staaten eine gleiche Sicherheit zu ſchafſen, den Völkern volle Gleichberechtigung zu gewäh— ren, weil nur ſo ein Dauerfrieden in Europa erhalten werden kann. Reichsaußenminiſter Dr. Curtius hatte mit vollem Recht in ſeiner er— ſten großen Völkerbundsrede betont, daß erſt bei der Frage nach der Methode ſich die wirk— lichen Schwierigkeiten des Europa-Problems of— fenbaren würden. Und ſofort traten andere Staaten auf den Plan, deren Erklärungen uns einen Begriff davon geben, wie ſchwer auch nur die In angriffnahme einer Verwirklichung der geſunden Anregungen ſein wird. Es iſt auch nur zu einem Teil richtig, daß der Weg nach Pan⸗Europa lediglich über die Wirtſchaft führe. Denn ſchaffen wir nicht erſt die politiſchen Si— cherheiten, die politiſche Gleichberechtigung, dann werden wir uns in wirtſchaftlichen Fragen auch nicht verſtändigen können. Darum wird es die nächſte Station ſein müſſen, in der Abrüſtung bald zu einem endgültigen Ziel zu gelangen. Zum erſten Male ſind in Genf die Beratungen über das Minderheiten⸗ problem einem politiſchen Ausſchuß der Völkerbundsver— ſammlung überwieſen woren und zwar auf einen deutſchen Antrag hin. Die Minderheitenfrage iſt ebenfalls ein Kernproblem der europäiſchen Zu— kunftsgeſtaltung. Wenn wir auch Konflikte ver— meiden wollen, ſo müſſen wir doch betonen, daß es ſo in der Behandlung der Minderheiten nicht Auflöſung des ſchleſiſchen Seim 15 Warſchau, 26. Sept. Aufgrund der Verord⸗ nung des Staatspräſidenten wurde mit dem heutigen Tage ber ſchleſiſche Sejm aufgelöſt. Wtb. Warſchau, 26. Sept. Dem Dekret des Staatspräͤſidenten, das die Aclöſung des ſchleſiſchen Sejms verfügt, iſt eine Begründung nicht beigefügt, man iſt aber der Anſicht, daß die Auflöſung erfolgt iſt, weil in der letzten Sejmſitzung der Abgeordnete Korfanty und 1 t — ung unſeres der mar obe „für eine ſo gr r Ludwigs⸗Eiſenbahn⸗G zum Bau der Riedbahn gibt ichtlich f 1 ei ie eine * ön ge genen Hafenplatz am rechten Ufer des Rheins und mit ihm die in ſi Handel + 2 „mit einem unverhältnis⸗ g langen Seitengleis beglücken! Sollen wir hier in den auch anderwärts begangenen Fehler verfallen und ſe Ichaft L ige Auze . er, Sch ſelbſt daun ſigen, ſo tengeleis den Intereſſen des Handels nicht wenn die Ludwi nötigen Güterſchoppen tum, gegen die deutſchen Unternehmungen, gegen die deutſchen Verwaltungen. Von einem faſt unglaublichen Fanatismus erfüllt, greifen die großlitauiſchen Bauern die deutſchen Bewohner des Memellandes an. Man kommt noch nicht einmal zu einer im Intereſſe gerade Groß-Li⸗ tauens ſelbſt liegenden Verſtändigung auf wirt⸗ ſchaftlicher Grundlage. Und der Völkerbund? Er hat bisher in jeder Form verſagt. Wohl zeigt er ſich als Schützerin der von ihm den Memelländern verliehenen Au— tonomie, aber er unternimmt nichts gegen die fortwährenden Kämpfe der Litauer gegen das Deutſchtum im Memelgebiet. Die Debatte über die Reviſion der Friedens⸗ verträge wird nie mehr von der Tagesord⸗ nung verſchwinden. Nicht erſt ſeit den Wahlen, ſondern ſchon lange zuvor, konnten wir erfreulicherweiſe erkennen, daß das Ausland in erhöhtem Maße dieſer deut⸗ ſchen Lebensfrage Intereſſe entgegenbringt. Die in verſchiedenen Weltſtädten erſcheinende„Ame— rican News“ hat es ſich zur Aufgabe gemacht, die durch die Pariſer Vorort-Diktate geſchaffene Lage in Europa kritiſch zu beleuchten und das Ergebnis der breiteſten Oeffentlichkeit. zumal den Amerikanern, zugänglich zu machen. Die Fragen des Rheinlandes, des Saargebiets, ſo— wie das Oſtproblem ſind ſchon behandelt. Es wird auf die durch das Verſailler Diktat geſchaf⸗ fenen unmöglichen Grenzen hingewieſen und aufgezeigt in vielfachen Artikeln, auf Grund per— ſönlichen Studiums, daß die Zuſtände in den deutſchen Grenzgebieten, zumal im Oſten, die„lo— giſchen Konſequenzen eines illogiſchen Friedens- vertrages“ ſind, und daß die alte Welt vor die Möglichkeit eines neuen Krieges geſtellt iſt, wenn nicht rechtzeitig eine Löſung gefunden wird. In den Sonderſchriften wird die Rückgabe des Korridors an Deutſchland unter Gewährung eines Freihafens an Polen, ſo wie er für die Tſchechoſlowakei in Hamburg geſchaffen iſt, die Wiedervereinigung Danzigs mit Deutſchland, die Rückgabe des Memelgebietes an Deutſchland, die Löſung des oberſchleſiſchen Problems durch eine in 6. Jahrgang rkehrs zu be 3 e = 2 eim . 1 ichere Ausſicht ſtehende Entwickl digen, ja in Frage ſtellen? Unſere Enkel und Urenkel würden dies noch beklagen. F des hieſig chten Züge nach en zur unentgeltlichen Beförderung e fangen, ſollen lften Stunde, in einer ſo wichtigen Cardinal⸗ „dem Rat ihrer Mitbürger, vorausſehen, nicht unbeachtet la Der Schiffer⸗ und Handelsſtand hier und auswärts, ſchäfte zur Er⸗ die Herrichtung en Hafens und zur Hebung des Platzes haben ſchon unſere Vor nachdem er d ieht, dürfen und 5 Auch ſie euen, die voraus ehr koſtſpielige Ver⸗ ür ehmen würde, einen täglichen Anschluß s ſind in Gernsheim Summen für weniger nützliche und prak⸗ verausgabt worden. 0 — Paſſagier⸗Dampfboter — — * ſeinem( „ welche die Nachteile ſſen. iſe gemi len. 1 * fl. 50 000 her, welche ſie, icht ſtehenden Rentabilität der Bahn, 1 In einer Zeit, die uns ch gewerbliche Veränderungen bringt alle Hemm ſich beſtreb r(einzelne Colli, die ke Eiſenbahn⸗Geſellſchaft d errichten und einen Lademeiſter ürger emp f ſonſt gebracht werden. Die Stadt gibt ja vor⸗ erſt nur eine Subvention von nach der in Aus 8* 333. ͤ ſenbahn den Hafen zu Gerns ffen, mmen, herzuſte immer te entgegen ü cht gs un den hie e 2 ür 7 1 einſi 9 ubventlon, die ſie de fer ni ilden), Kohlen, Steine, Bret auhölzer, überhaupt Rohmaterialien, die mit Se⸗ und Ba elſchiff u Wal eilen, zum Nutzen ſeiner Famil Summe an, warum ſoll unſere Stadt, als große Famil 2 betrachtet, nichts wagen dürfen J der zurückerhält. chäftsmann legt in reichung von Vort ms Stückgüt fahren ſchwere Opfer gebracht und jetzt, änden der B 5 7 — rzüge beziehungswe und von dem Haf er ſchönſten Bl len wir weitere Op nicht um * — 1 niſſe und Störungen des V t, will man unſerer Stadt en, Güter⸗Dampfſchi Waſſer anko würde das Sei den a * 11 tiſche Zwecke fen anſtellen würde. ſch 5 5 jeden Quantu 0 Wagenladungen b iffen 5 Mangel an Gem n größere mäßi Orär au Anſere Vorſteher, welche doch nur ihr Mandat tem⸗ Jeder Ge zenügen, nes ge. tagtägli ſe 8 am demnächſt ſicher wi aus ſo 00 5 in der zw frage 0 ſe in ſe⸗ gung, daß die Bahn an e, damit die Subvention ſich 8 an Sfũ der September 1930 Aufru zenn er heute auch ie Au rhältniſ ug, mich in le der damals hrung die Verkehr ken⸗ den. er fa ehrs von jeder Art Stück len, Steinen, Bauhölzern etc., die in den gebracht und ſſung, m d d i 8 ſen, vor allem, die V. ördern ſind, zu Trennung ls höchſt nachteilig für as Emporblühen der Stadt Gerns lung ausgeſprochen. 0 e rnsheim, der Ge— I Subvention von er Kreisrat, Herr Knorr, mit un rem Stadtvorſtande die Bedin dem Hafen vorbei auch entſpre i Ann, ob 5 0 gefun 50 ger von C ſo ſin n Nacht linie auszuſprechen. eigneter Ste ine * 2 1 lle und bei einem großen Handelswelt belehrt, daß alle gen Einwohner Bei unde Sinn der t, fall direkt berühren oder nicht? itel veröffentlicht am 2. Mai 1868 Agent N. J. Grüll einen eimer Mitbürger. toriſche Bedeutung rungen doch recht weil man heute dem Verfaſſer chtungen nichts taugen, 2 ant zu le ha 1858 chuldige Pflicht iſt, alle glich die Bahn auszuführen. ben darf nicht zum Nachteil un⸗ 0 1 1 f recht gegeben haben. 0 andpunkt der Verwaltung ſchaft gegenüber ihren Ak⸗ aber man ſucht nunmehr cher Seite Bedenken hervor. welche Umfange nicht vorhanden und Ei enbahn chnell zu Ende zu führen, verſtän⸗ gener Anſchauung und direkten Ver weiter zu be ße a 66 fe als durchgehende Güter ohne den Aufenthalt len verſtehen, nie von der W̃ f rti heblie ür lswärts, hauptſächlich auch in tra zbeſteni U Geſellſchaft hat jedenfalls nur tere ſer aſſerſ Seitengleiſe, welches die Bahn ſetzen ſollte, ohne vorauszuſehen, da lang werden muß, und viele Koſten ver⸗ B i nachprũ haben über die ieſem ⸗Geſell U 2 1 1 2 Is. nahm ich Veranla r die er riſenbahn eſelbe hat an g Soll die Riede bahn ſe d in Stadt ausfallen. Bei den Unterhandlungen über e fl. 50 000 ſtellte un — — 0 f niſ in e ch ch über e iſen gehen müſſ billig al chend verwerte an gibt zu, daß dieſer St der Ludwig er ebe, e eee ſi ei 5 E ch Mitbürger ⸗Eiſenbahn Februar ds. e, o f 5 chüre üb aus ters nicht mehr überwinden. „Der Reichsaußenminiſter ermordet“ roſ fen a Unter dieſem ein gewiſsſer ine Gernsh nur hi Um die Sa und orteile eine digt man ſi ſe De Erfahrung hak die Die Ludwigs das Intereſ M Der gef ſchäftswelt hier und au Im Di einer B d. Darmſtadt, die einen Wa abgeſteckten Teil der hie nen, 5 2 gütern, Koh Rheinhã T tionären nicht anders als eine die Beobachtung der die Entwicklung und d heim ihre Verurtei meines Erachtens nach dem Hafen er dieſes/ Stunde Wachen würde. Seite eiſe bei den Koſten und je beurtei Bahnli ſerer bekanatlich von te ſin mehr weitergehen kann, daß der Völkerbund ſich endlich zur Tat aufraffen muß, ſonſt verliert er ſeine Exiſtenzberechtigung. Bis jetzt wurden die Klagen der Minderheiten in Genf lediglich an— gehört und dann zu den Akten gelegt. Heute müſſen wir den Völkerbund an ſeine Verpflich⸗ tungen erinnern und deutlich erklären. daß die gerechte Regelung der Minderheitenfrage im Sinne der klaren und unzweideutigen Verpflich— tungen des Völkerbundes ebenfalls eine wich— tige Station auf dem Wege zur europäiſchen Einigung bedeutet. Auf einen Erfolg wagen Berlin, 26. Sept.(Eigene Meldung!) Im Laufe des geſtrigen Abend traf in der Reichs— hauptſtadt und in anderen Städten, auch des Auslandes, das Gerücht ein, daß auf Reichs- außenminiſter Dr. Curtius ein Anſchlag ver— übt worden ſei. Die Zeitungsredaktionen wur— den mit Anfragen aus dem In- und Auslande Ein groteskes Mißverſtändnis einer noch ungeklärten Ideenaſſozigtion, daß ein Revolveranſchlag auf den Reichsaußen⸗ miniſter in Genf verübt worden ſei. Auf dieſe Weiſe wurde das wilde Gerücht in Umlauf geſetzt. Vermiſchtes Rücktritt des türkiſchen Kabinetts. wtb. Ankara, 26. Sept. Miniſterpräſident Ismet Paſcha überreichte geſtern dem Präſiden⸗ ten der Republik das Rücktrittsgeſuch des Kabi⸗ netts, das vom Präſidenten angenommen wurde. Der Gaſi hat bereits mit den Beſprechungen über die Neubildung des Kabinetts begonnen und den Präſidenten der Kammer und die Par⸗ teiführer empfangen. 3 * 25 Deutſche Vorſtellung in Prag. Prag, 26. Sept. Der deutſche Geſandte, Dr. Koch, der ſchon am Mittwoch eine Rück⸗ Peſtepidemie in Nordchina. witb London, 26. Sept.„Times“ berichtet aus Peiping: Nordchina wird von einer ernſten Peſt⸗ epidemie bedroht, wenn nicht die chineſiſchen Be⸗ beſtürmt. Es erwies ſich ſehr bald, daß das Gerücht, das in weiten Kreiſen gewaltiges Aufſehen erregte, auf einem grotesken Miß— verſtändnis beruhte. Die Berliner Funkſtunde wir bei der jetzigen Völkerbundsverſammlung noch nicht zu hoffen. Aber immerhin iſt das Ziel aufgeſteckt und der Weg frei. Welch heroiſchen Kampf das Deutſchtum im Auslande, vor allem die deutſchen Minderheiten ſchiedent dem 95. ich ſo, da t an des etwas nämlich nach u danken, * * 1 1 um die Rettung und Erhaltung deutſcher Kultur und deutſcher Rechte zu führen hat, zeigen uns neben verſchiedenen anderen Beiſpielen die Vorgänge im Memelgebiet. Seit acht Jahren gehört das Memelgebiet auf Grund der Gewaltbeſtimmungen des Verſailler ſandte geſtern abend ein Vorſpiel von Erich Ebermayer, das den Titel führte„Der Mini- ſter iſt ermordet“ und die Ermordung Rathe— naus behandelt. In einer ſzenenmäßig vorge— ſehenen Unterbrechung des Vorſpiels kündigte der Anſager gemäß der Regievorſchriften an: „Der Reichsaußenminiſter iſt um 20,03 Uhr politiſchen Rückſchlag aufmerkſam ſprache mit dem Vertreter des Außenminiſters, Miniſter Krofta, hatte, hat ſich heute früh er— neut zu ihm begeben, um auf den ſchweren zu machen, den die Prager Ereigniſſe der letzten Tage in den Beziehungen der beiden Staaten herbei— führen können und auf die nachhaltige Wir⸗ hörden energiſche Maßnahmen ergreifen, um die Epidemie zu lokaliſieren, die ſich Gerüchten zu⸗ folge, die aus Miſſionsquellen hier eingetroffen ſind, jetzt raſch über ganz Nord-Schenſi aus⸗ dehnt. Die Peſt, die als Lungenpeſt ſowie auch Beulenpeſt auftritt, hat ganze Dörſer ausgerot⸗ tet, und die von Panik ergriffenen Einwohner große Anzahl e nur ein, womöglich „Jedem das Verfügung ſteht? Hand mit gängers! Darum kein vielmehr noch Manche wert⸗ n hohem geſund raurigkeit ſingen ür eine — älern und au T zur T h. chen, beſonders nach der ten(Jupiter leuchtet als Auch das Eiſenbeton d hundert Jahren lebte „füllte dieſe mit einer bile Steinformen. Das Erfindung als Eiſen ie erſten Wände aus 5 1 d. wenn f gewaſchene en zum Trocknen der Händ meiner Rolle befeſtigtes Handtuch Da belädt jeder S fliehen aus der heimgeſuchten Gegend und laſſen die Toten unbeerbigt. Die Gefahr wird erhöht 5 Beo teen de 1 durch den Umſtand, daß es nicht ein einziges bei betont, daß er auf die wirtſchaftliche Seite] modernes Hoſpital in Nord⸗Schenſi gibt und der tatſächlichen Außerkursſetzung der deutſchen kaum einen Arzt it moderner Austüſtung hatte ihr angeboten, die Mutter zu begleiten] ſtanden, beſchienen einen weiten Platz, auf dem und fernzubleiben, bis die Verwüſtungen, die[ Arbeiterkolonnen kamen und gingen. er vornehmen mußte, geſchehen waren, aber ſie Nur das Herrenhaus ſelbſt ſtand mit ſeinen hatte abgelehnt. grauen Mauern, der altmodiſchen Freitreppe Stundenlang ſtand ſie am und den hohen Fenſtern unverändert. Aber wie ſchaute hinüber in den Park. Nun war der l ſah es im Innern aus! Die Geweihe aus dem japaniſche Pavillion zerſtört. Sie wollte auf-] Vorſaal lagen irgendwo auf dem Boden. Hel⸗ ſchreien, als ſie die erſte Hacke an dem lieben les elektriſches Licht durchflutete die Räume. Bau ſah. Wie gern war der Vater dort ge-] Aus dem Speiſeſaal war ein Beratungszimmer weſen. Sie erinnerte ſich ſeiner Freude, als] geworden. Das Arbeitszimmer des Vaters war er vollendet war. Dort hatte ihr Erwin ſeine[ Kunos nüchternkahles Büro, der Muſikſalon Jugendgedichte vorgeleſen... beherbergte eine Anzahl Schreiber und in dem And immer mehr Arbeiter ſtampften auf[Zimmer der Mutter wohnte der Oberingenieur den verwüſteten Wieſen und Beeten. In dieſen[der Sprengſtoffabrik. Stunden haßte ſie Kuno und ging ihm aus Nur der Oberſtock war unberührt. Das dem Wege, wo ſie ihn ſah. heißt, dort war nun die Wohnung der Mut⸗ Windollen, das liebe, alte, friedliche, vor- ter und die von Kuno und Margarete. Später nehme Windollen war tot!—— wenn alles in Gang, wollten ſie ja nicht hier Vertrages zu Groß-Litauen. Es waren Jahre bitterſten Leides. Jahre der Unterdrückung und des Terrors. Nichts ließen die Litauer unver— kung dieſer Vorgänge auf die öffentliche Mei— nung in Deutſchland hingewieſen. Er hat da⸗ ermordet worden.“ Eine Anzahl der Zuhörer die nur dieſe Worte vernahmen und die Mel— ſucht, um die deutſche Kultur auszurotten, ihr dung für eine der Tagesnachrichten des Ber— Kampf richtete ſich gegen das deutſche Beamten- liner Senders hielten, glaubte auf Grund Auf Windollen war ein ganzes Heer von 4 80 Die große Lüge. Handwerkern eingekehrt, und als ſie kamen, hatte die Baronin gern den Vorſchlag ihres a 5 Schwiegerſohnes angenommen, auf einige 8 Roman Nein Olfrid 1 995 5 n ſt 8 5 Monate ein Bad aufzuſuchen. opyright by Lit.⸗Verl. Gloria, Berlin-Steglitz. (Nachdruck verboten.) 9. Fortſetzung. Es war kein ſelbſtloſes Opfer, das Kuno ihr bot, denn er atmete auf, als ſie abgereiſt Einen Augenblick erſchrak die Baronin, als ſei ſie an einer furchtbaren Gefahr vorüber— war, und ſogar Margarete dankte Gott. Das Verhältnis zwiſchen Kuno und ſeiner gegangen. Dann aber faßte ſie ſich ſchnell. „Nun, wenn auch Sie es für gut halten, Schwiegermutter war vom erſten Augenblick an auf Kriegsfuß geſtellt. Sie machte ihm fortwährend Vorwürfe. Sie hielt ihm vor, daß dann muß ich mich fügen, aber ich verſtehen ſeine geſchäftlichen Unternehmungen eines Margarete nicht. Ich hätte nicht ſo berechnend[ Ariſtokraten unwürdig ſeien, verbot ihm ge⸗ gehandelt. Ich würde lieber mit Erwin trocke-⸗[ radezu den Bau der Fabrik und ollte nicht nes Brot eſſen, als Kunos Reichtum teilen und wenn es Millionen wären, denn er bleibt trotz ſeines freiherrlichen Namens ein Plebejer!“ * „ ne ſchöne Himmelserſcheinung. Die Planeten Mars ſondern odie! 1,75 1 1 tern des Himmels, Sirius). Hierbei en Jupiter ein; am 27. September ſteht der rote „äiſt natürlich vo utzen. Wie abe illen ſeines Vor 3 ich, „in den Scheunen duftet die Ernt xf uſw Dieſes Wort hat kraftvollen deutſ Klang. Wir denken an fallendes Laub, das auf unſere zuzuführen. D Eiſenbeton wurden um die Jahreswende 1823/24 hergeſtellt. figes Händewaf eine friſch Herbſtmelodie. edanken, ſeine Ba feſter um des Stockes Knauf faſſen und Süße Gätner namens Monier, der nach einem Mittel ſuchte, um die durch die Unbilden der Witterung zer⸗ fallenen Kübel ſich 3 b kann man falſcher Sauberkeit ver Häu 1 Fauſt Herbſtm Größe der heller als der hellſte Fi d holt Ma Vie ein Segen breitet ſich dieſer Herbſt über ie, die ein Lied von ſüßer ſeiner Gartenpflanzen zu erſetzen. Er formte erfunden. Vor run — 2 e aus und erhielt ſehr ſta letzte 1 19 1 t die Fenſter und f rüner Flur, an den Zug der Vögel nach dem Süden Auch ſonſt mutz oder de lich begegnen. Es iſt Herbſt! — E und Jupiter ſtehen zurzeit im Stier bzw. in den Zwillingen und gehen um Monatsmitte um 23,30 bzw. 24 Uhr in Nord- oſten auf. Der rote Mars, zurzeit ein Stern erſter Größe, wandert raſcher als Jgpiter nach O Stern J ct cheibe des Mars hat ſieben Sekunden Durchmeſſer, die Wie das Eiſenbeton erfunden wurde. vollen Erfindungen ſind einem glücklichen Zufall z ſo die Erfindung des Löſchpapiers. große Kübel aus Stacheldraht Arbeit, im Büro heitlichen N von Perſon Gemeinſchafts! Seine“! hen, an die leeren Aecker und Felder, an die Herbſtzeitloſe auf g — und da bewegt das Gemüt jene unwägbare Stimmung der Melancho wir auf einmal auf Höhenwegen von kühleren Winden um⸗ toſt ſind, daß über uns bauchige Wolken jagen, daß ein wunderbar zerklüfteter Wolkenhimmel in unſer Auge wie wünſchen, Taten zu tun, wie noch nie, wünſchen, zu ſchaffen und zu leben, weil dieſe Luft uns mahnt, rege zu ſein, weil ſie, mit Inſpirationen begabt, uns das Leben noch einmal uns aus, noch einmal gütig und freundlich— und in der Ferne, wo der wilde Wein rote Blätter rankt, ſeh' ich das innen hell erleuchtet, die Räume und Menſchen locken zum lich heran, der Wein ſammelt letztes Aroma in goldigen Haus ſtehen: mein Kamin raucht, ſeine Fenſter ſind von Verweilen und Ruhen und zum Beſchaulichſein und Mu⸗ Sommers letzte Blumengärten vorüber. Früchte reifen köſt⸗ Trauben, heißt die Ferne zahlloſe Wunder dem ewig Unruhigen, und der Weg, auf dem die welken Blätter wehen, füh ſtrahl über die Landſchaft des Herbſtes gleitet: dann erglüht das farbige Laub und leuchtet wie ein Jubelruf, noch ver— eine Offenbarung ſchlägt und daß wir dann mit Mut und ſchön und liebenswert malt. So iſt es, wenn ein Sonnen⸗ T 2 möchte, die nunmehr das Herz weich macht und es dem Ent⸗ geweht wird, an das Rauſchen des Windes in den Kronen ſagen und Verzichten öffnet. Aber iſt es nicht r Bäume, an die bunten Wälder ir der Bäume, an die bunten Wälder in des Jahres. ſik ertönt leiſe: ementmaſſ Tatkra Planet nur/ Bogengrad nördlich von dem gelbweißen. In einem kleinen Fernrohr ein beſonders ſchöner Anblick. Die S von ſeinen vier Monden umgebene des Jupiters 37 Sekun den. Von Intereſſe wird ſein, ob ſich bei dieſer Konjunktur auch das„Spieaphänoxen“ zeigen wird. Wen Mars auf ſeiner Bahn unter den Sternen dem weißen Fix— ſtern Spieap nahe kommt, ſcheint dieſer ſeine Farbe Blaugrün zu ändern, eine Folge der Kontraſtwirkung zu der roten Farbe des Planeten. Bei der bevorſtehenden Plane— tenkonjunktion ſind nun ähnliche Vorausſetzungen gegeben: ſehr geringer Abſtand und weißgelbe Farbe Jupiters, aller— dings könnte ſich auch dieſe gegenüber dem Rot des Mars ja wie erwähnt, Jupiter um 2 Größenklaſf en heller er ſcheint als Mars. behaupten und nicht ſcheinbar nach grünblau vechſeln, da wurde„zufällig in St. Quentin ein rachte ihn auf den G beton dem Baumarkt 1 1 1 1 1 1 1 der fe 3 „oder aber er ſetzt ſich. 5 Lei den aller mer mehr ) ſelbſt ffnun⸗ Haus tere Ent ſich agen en nur ſo 4 1 te zu durch t, daß alle um leben er über alle hmen. Pol Klopfen mi 9 75 ht * 1 treben ſollen. chaden wer 8 1 0 0 ) f ö fnung als die Richt nes hinwegfegt. das letzten En⸗ Mutloſigkeit und iſt dieſer Satz iltniſſe, wie ein ich S fne 1 E ung geworden. gen zum Trotz Hau Hoffeung z f einſehen, daß das Gut nun ihm gehöre. Sie ſtellte ihm tagtäglich zwanzigmal Erwin als Muſter vor und fühlte garnicht, daß ſie Mar⸗ Der Juſtizrat nickte nachdenklich und ſah zu, wie ſie ſeufzen eins der Kaviarſchnittchens, die Margarete zur Bewirkung des Juſtizrats hereingeſchickt hatte, zum Munde führte und garetens Wunde immer von neuem aufriß. Sie weigerte ſich, die Zimmer im Erdgeſchoß zu räumen, kurz, ſie fühlte ſich noch jetzt als Her⸗ rin des Hauſes und rügte alles, was Kuno Eines Tages kamen fremde Herren an, mit denen Kuno noch erregter verhandelte als ſonſt. Tiefe Löcher wurden in die Erde geſenkt, dann ging der Gutsherr mit ſtrahlender Miene bleiben. Kuno hatte die Abſicht, in der Reichs⸗ hauptſtadt eine Zentrale aller ſeiner Unter- nehmungen einzurichten. Die Mutter! Margarete ſchauderte bei dem ch durchs Leben pilgern, ohne Daſeins. Sie beſchwingt unſer „wird zunächſt von der eihweiſe ſchon für wenig Geld be ſeres mit einem Schluck alten Portwein hinunter— ſpülte. Er konnte ſie ſich wirklich recht ſchlecht bei trockenem Brot vorſtellen. Die Nachbarſchaft war verwundert, als ſich die kleinen Kärtchen einſtellten, auf denen die verwitwete Baronin Gehrmann-Windollen geborene Gräfin Hollerſtein die Verlobung ih— rer einzigen aus ihrer erſten Ehe mit dem verſtorbenen Grafen Rhoden⸗Gunzhauſen mit dem Freiherrn Kuno von Gehrmann-Altkuhren bekanntgab und mit Rückſicht auf das Trauer⸗ tat, als gewaltſamen Eingriff in ihre Rechte. Margarete litt Höllenqualen. Sie hing ängſtlich an Kunos Geſicht und war froh, daß dieſer, der die alte Baronin einfach nicht für voll nahm, mit ſeinem ewigen ironiſchen Lä⸗ cheln die Vorwürfe über ſich ergehen ließ. Aber täglich zitterte ſie, daß er die Geduld verlieren würde und es zu einem offenen Bruch kam, und die Mutter die ganze Wahrheit erfuhr, daß ſie nur in ihrem eigenen Hauſe geduldet war. So war es für alle eine Erlöſung, als umher. Ein neuer Sieg ſeiner Kombinationen: er hatte ein unterirdiſches Kohlenlager gefun⸗ den. Neue Bauten entſtanden. Faſt der ganze Reſt des Parkes ſank zu Boden. Bohr- und Förder⸗ türme erhoben ſich, die Landwirtſchaft wurde aufgegeben und die Scheunen niedergelegt. Ku⸗ nos Kapitel hatte längſt nicht gereicht, aber willig fand er in der Hauptſtadt fremdes Geld. Eine große Geſellſchaft wurde gegründet, und darüber kam der Sommer.—: Gedanken an deren Rückkehr, was würde ſie ſagen! Wie ſollte ſie, mit ihren reizbaren Ner⸗ ven, es auch nur eine Stunde in dieſem Chaos von Lärm und Unruhe aushalten. Innerlich war ſie Kuno keinen Schritt näher gekommen, und fühlte, daß es auch nie geſchehen könnte. Sie ſehnte ſich fort, ganz gleich wohin, wo es einſam und ſtill war, wo niemand ſie kannte. fin eingeatmet 85 rbelt, nur an einer anderen, vielleicht weniger ſicht baren Stelle von neuem nieder. den hygieniſch einwandfreien Staubſau⸗ ger, den man heute ja l kommen kann. und unſchädlich gemacht. Wer ſich's lei ohne einzukehren auf jenen Inſeln Fruchtbarkeit, kann der Mens Auf dieſe Weiſe werden die Staubteilchen iſt eine der wichtigſten Grundl vorbeugenden Geſundheitspflege. Dank der ſich im ausbreitenden h G ygieniſchen Volksbelehrung emeingut weiter Kreiſe der Bevölke Gonntagsgedanken. Durch die unendlichen Weiten der Wüſte, unter der ſengenden Glut der Sonne des Südens ſchleicht ſich müh⸗ es Schwarzſehen, über alle deihen kann. Laſſen wir uns durch keine noch ſo bi Verzagtheit triumphiert. So wird die wichtigſten Element un Sauberkeit am falſchen Platz. Sauberkeit Staub darf man nie trocken au chten, am beſten ölgetränkten Tuche vom Staub chts der grauſamen Realität der V Grashalm, über den die Gewalt des St! angeſi Sauberkeit will alſo gelernt ſein. Deshalb befolge man Falſche Sauberkeit im Hauſe kann aber auch für die die Regel: Der Stolz jeder Hausfrau iſt eine blitzſaubere Woh Allgemeinheit zu ſchwerem geſundheitlichen nung. Da wird von ihr oder ihrer Hausangeſtellten ge „geklopft und gebürſtet, daß die Staubwol 1 fliegen. Aber was wird damit erreicht? Der Staub, häufig mit Krankheitskeimen beladen frau oder ihrer Gehil ann werden Glaube, Liebe und Ho aufgewi Da plötzlich weicht der loſe, glühende Wüſtenſand feſtem, fruchtbaren Boden, rings erheben ſich, wie aus der Erde mit dem ſich eine geheimnisvolle, ahnende Gewißheit auf Erfüllung verbindet? Es iſt nicht zuviel ge punkte unſeres Lebens uns durch alle Not und Drangſal ſiegreich hindurchführen, und unſer Leben wird reich und vollkommen ſein. frauen oder ihre Angeſtellten Staubtücher, Staubwedel, Teppiche, Bettvorleger und dergleichen gedankenlos einfach den. Tagtäglich kann man, beſonders in der Großſtadt, be⸗ aus dem Fenſter herausſchütteln, ſo daß ſich über ſelten geeignet, den geſundheitlichen Nutzen geradezu ii obachten, wie allen Polizeiverordnun der iſt vielfach aber dieſe Sauberkeit nur Schein und nicht ſein Gegenteil zu verwandeln. den, der uns allein zu helfen vermag um ſeiner großen unendlichen Liebe willen, der auch wir nach D gen zu hegen, und verbinden wir damit den Glauben an den Boden unter den Füßen fort, auf dem er allein g. täuſchungen davon abbringen, immer wieder neue Ho nichts mehr. Irgendwo, in einem geheimen Winkel ſeiner Abgründe getragen. Nichts iſt verderblicher, als die Hoff⸗ Seele, iſt doch noch jenes Gefühl verborgen, Niemand, auch der ſchwärzeſte Peſſimiſt, kann ohne Hoff des über all Menſchen, auch die ſtärkſten, innerlich ze brechen müßten nung leben; wenngleich er auch ſprechen mag, er erhof des Menſchen ohne Hoffnung, ohne jenes innige Wünſchen. Oaſen, und das ſind die Hoffnungen, die die Seele erfül Zuflucht zu nehmen zur Hoffnung. Was wäre das Leben Quell ſprudelt vor den Füßen des müden Wanderers und ladet ihn ein ſich zu erquicken. Wohl breitet ſich im Umkreis die troſtloſe Einöde, unendlich dünkende Strecken, die noch zu durchmeſſen ſind, aber der Wanderer ſelbſt iſt im ſicheren Port der Oaſe. Auch im Leben der Menſchen gibt es ſolche len. Ebenſowenig wie der Wanderer die Wü Kräfte, die Seele verzagt, und nirgends iſt Rettung, noch geſtampft, Datteln⸗ und Palmenbäume, und ein munterer gem das zur Erhaltung Notwendigſte, ſchon verſagen die iſt kein Ende abzuſehen der langen, beſchwerlichen Reif ſam eine Karawane. Menſch und Tier entbehren ſeit lan⸗ Leben und auf ihren Fittichen werden wir ſ zung in ſich ertöten zu wollen; wer das tut, zie queren vermag, putzt ahnungslos Vorübergehenden ein wahrer Bazillenregen er einem feuchten Tuch, Holzmöbel, Fußböden uſw. müſſen mit gießt. ſtermöbel und Teppiche bedecke man vor dem befreit werden. nämlich feſtgeklebt ſten kann, benutze einem feu jahr bat, von Glückwunſchbeſuchen freundlichſt Abſtand zu nehmen. Schon wenige Wochen ſpäter fand in aller Stille die Vermählung ſie abreiſte. Kuno hatte auch Margarete beobachtet und ſtatt.— ihr ſchmerzlich ſein mußte, was nun kam. Er war zartfühlend genug, zu verſtehen, daß auch In der Hauptfabrik ſurrten bereits die Räder. Grelle Bogenlampen an hohen, kahlen Fortſetzung folgt.: Eiſenmaſten, die an Stelle der grünen Eichen ä———— „ gut g, Unter ereius⸗ unſere ä ———— — iernheims * 5 arantie rug, 5 eigener Werk- 2 — bitten repariert und billi G Uhrmachermeister stätte schnell Der Vorſtand. Swerein 1 5 daß unſer onntag mit dem Ein — 0 W erſchönerung ſadle dür un b Weidner. S 1 1 * 8 9 nach der Einkaſſierung der Besonderen Dank am Grabe des ſofort on wem aß Reellitäts munten 12 780 Sgröße 9 Barſie ugt. O mit 1 ge b. El. V 50 10 —— In For-fſm 8 o kk. 5 icherheit. Oktober nachmittags 3 ¼ Uhr im Fabriklager N s beginnen wird. ebenra f N wahren. 0 9 eO 6 Offerte 0 8 2 * 2 mlählich unserer Vermählung ent— gegengebrachten Glü ückwünsche und Geschenke sagen herzlichen Dank. zu vermieten. jedem inder- plan empfehle ich ag mittag Große K zente. 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Mit glühen iſen wur Pfalz zum Aufenthalt während der Jagden. Auch den die Schweine gezeichnet und dem 3 Frankfurt verdankt ſeine Entſtehung und ſeine Wahl übergeben, unter deſſen Hut ſie bis 1 n 3 zur Reſidenz mit der Nähe des Reichsfoyſtes. im Walde blieben. Dafür hatte 5 a 8 55 Rings um den Wald liegen 36 Dörfer, alle echte Fran⸗ ernde Anlagen 1 5 85 Gin 1 kenanſiedlungen. Sie waren mit genügendem Beſitz an dere im Anterwald, die bei 5 3 Ju N Wald und Feld i e 1 1 8 8 N 3 3 3 3 10 e ee ſteuer zu zahlen und blieben im übrigen frei. zm Walt Bas it ans dem Ji e ſelbſt lag nur Mörfelden, das„alte Merſefeld“. In je⸗ Sa 3 8 8 15 vird 1 töõri an. zur Löſchung von Gütern für] Die Ludwigs ⸗Tiſenbahn⸗Geſellf ird ni t ſeĩ r Löſchung von Gütern für Die Ludwigs⸗Eiſenbahn Geſellſchaft . Verhält- durch der Herſtellung des Seitengleiſes nach 8 niſſen, bei vorliegender Störung Aufenthalt und Zeiten⸗ und der Ladeſtelle bei der Kartoffelmehlfabrik, V Stunde velluſt, di 501 gt der fortwährenden Betriebskoſten desſelben, des erluſt, die ei itengleis bringt, den Hafen von Gerns⸗ lang, a. ben, dee bein e d 8 15 3 erſehnten di⸗] Betriebs⸗Materials an Wagen und einer Maſchine wie . nz fei ſi f 5 Verkehr und Handel, der nur einzig auf einer en⸗ſie an unſern Ortsvorſtan 1. be dung 555 Eiſen⸗ und Waſſerſtraßen 81991 1 805 e 0 e. 00 Aff 77 8 a tintereſſe unſerer a am Hafen, circa fl. 9, ci 1 Au K 7 95 5 0 bilden 1 5 25 uns nur al⸗koſten zum Bahnkörper für das. Hafen, lein Verkehrsleben ſchaffen kann, ni: mals zu hoffen haben. circa fl. 6000 Nollierungskoſten des Bahn 8 925 Wir können daher billig von der Ludwigs⸗Eiſenbahn⸗ Seitengleis, ebenfalls am e 8 ele 5 575 0 Geſellſchaft erwarten und werden auch zu fordern berech⸗ e nebſt 5 un 8 f igt ſein, daß ſie gegenüber dem Opfer einer ſo großen„ 1 S 15 0 weiteren Kosten die Bahnlinie] Andererſeits hak unſere 1 705 1 8 dem Hafen entlang ziehen läßt, damit die Herrichtung Friedhof 9— 5 einen 93 8 Slfenl ee und der Betrieb eines ſehr koſtſpieligen und noch ſtören⸗ ge, ee auf 1 15 900 55 ber 8801 ir den Seitengleiſes, das nur zu Konflikten führt, in Weg⸗ ae 9 1 c 1 der Ludwig ErenbahnGeſell Diele dan mir e e ſpaft Beketen Seit wen dd e Kendahn Geſelſ hart sert jetzt aoheſtenh an a Aequivalät bei der Richtung nach dem Hafen bieten bmker] von der Kartoffelmehlfabrik bis Klein⸗Rohrheim läuft, A d e e ah 8 läßt ſie doch auf Wunſch die Bahn dahin abſtecken, um die Bahn nicht verlängert, ſie ſogar durch den Blick auf Pokſth fuhrte dabe 8 5 ichn 555 8 1 Seen heim und das Prrf nnen. N kel ken Wrrerken Een du grohe. 19 5 5 e e ee e e der Burg„im Hain“, des heutigen Dreieichenhains. Bei dem Verfall der deutſchen Königsmacht ſtrebten 55 e e eue enbehn Seephst ien de dieſem„Maigericht“ wurden die Rechte des Königs, des„Vögte im Hain“ oder wie ſie gewöhnlich 85 ie e e e d eee deen de fel dran bert it, de Vogts und der Wilthübener bekannt gegeben und die Herren von Hagen“ mächtige Lande uren zu node ÿi111 ber. 61111 Strafen für die Wald feſtgeſetzt. Im Jahre 1318 Sie geboten ſpäter über die ganze Wetterau und den längs des Rheins nach dem Hafen und von da 15 0 Schöne Gute und Nützliche zu fördern. 801 bub. Kuni 8 15 del Ber nicht zu gering, Taunusabhang. Dorthin 9591 ſie 1 5 mad 5— Rohrheim durch die tiefſten Stellen in weſtlicher Nich⸗ 585 5 5 85 et, daß 5 8 e 1 ra, den Mittelpunkt ihrer Macht. In Münzenderg ban ohrhe ch die tieff Man hat zwar gegen mein Projekt eingewendet, daß in Perſon nach Langen zu reiten und ſelbſt das Mai⸗ b bedeute ahne 8 Sog en a en — dem Dorfe aber war eine Hube als„Wilthube“ ausge⸗ l. 8 8. N 8 Beſitzer, 55„Wilthübener“,. die ane 5 9555 5 N 3 n e e e e e Ine Teile ab etrennt worden und ſomit dem Einfluß zu verhüten, Frevel im Walde aufzuſchreiben und die 35 N 185 1 o die Wälder im Weſtteile, im Abgaben für Benutzung des Waldes, beſonders der r Vögte 2 8 ber Herze 5 Waldweide, zu erheben. Er mußte auch des Königs] Gebiete von Kur⸗Mainz, den c Hunde 3 dem 1 17 5 5 5— 8 8 655. 8 N 5 kam, in ſeiner Hube Quartier geben. Alljährlich um 5 5* N 8 Fina; i Athühener“ ei Gebiete aus dem kaiſerlichen Forſt aus, die ſchon früher Pfingſten ritten die„Wilthübener“ einmal nach Langen, unter die Herkſchaft von Mainz gekommen waren, ſo tung um den Ort herum auf die bereits abgeſtekte, älk die Stadt Gernsheim klüger handle, Kapitalien anzu⸗ tere Linie führt. Soll dieſe Linie wohl die geeignetſte ſein? Von meinem Standpunkt aus möchte ich es zu bezweifeln mir erlauben, wie es dann auch für viele ein techniſches Rätſel bleibt.. ö Möge die Ludwigs⸗Eiſenbahn⸗Geſellſchaft hiervon ab⸗ ſehen, in der Richtung der abgeſteckten älteren Linie 617⁴ von Klein⸗Rohrheim auf geradem Wege nach dem Hafen ſahren, dieſe Linie mit der jetzt abgeſteckten Kurve am Hafen verbinden und ſie von da in gerader Linie an der Kurve 74 hinter der Kartoffelmehlfabrik der erſt vermeſſenen Linie anſchließen. f Dieſer veränderten Richtung entſtehen nur Koſten vom Hafen abwärts, die ſich nach Anſicht von Fachmännern und Technikern wie folgt berechnen: f Auffüllung mit Kies vom Hafen abwärts 156 lau⸗ ſende Klafter lang, nach geometriſcher Vermeſſung und Berechnung zirka fl. 13000 und weitere fl. 2000 Ver⸗ breiterung von Hafengelände: ein Durchlaß von der Rheinſeite am Hafen, die Rollierung der Böſchung und Ankauf zweier kleiner Häuſer fl. 15 000, zuſammen nach⸗ weislich fl. 30 0000... Die Hälfte dieſer Koſten würden bei Ausführung des Seitengleiſes gleichfalls erwachſen, ſodaß ſich der eigent⸗ liche Mehraufwand nur auf fl. 15 000 berechnen wird. Anſere hieſigen Handarbeiter dürften bei Uebernahme der Grundarbeiten nach vorſtehender Berechnung einen reichlichen Lohn verdienen. e e Möge der Mehrkoſtenpunkt der Bahn nach dem Hafen ausfallen wie er wolle, die Ludwigs⸗Eiſenbahn⸗Geſell⸗ * ö ſammeln, ſtatt hier die noch nötigen Opfer auf ſich zu nehmen. Dieſer auf einen höchſt kurzſichtigen und un⸗ volkswirtſchaftlichen Cedankengang beruhenden Auffaſ⸗ ſung kann man nicht ſcharf genug entgegentreten. Es gibt keine beſſere Kapſtalienanlage für eine Gemeinde als die Herſtellung tüchtiger Verkehrswege, auf denen Handel, Gewerbe und Induſtrie ſich leicht und möglichſt billig bewegen können, und es gibt keine ſchlechtere Ka⸗ pitalanlage als die Anſammlung größerer Fonds in der ſogenannten toten Hand. Hierüber ſind alle einſichtige Volkswirte einig., ee Geldmittel müſſen, wenn ſie dem Gemeinintereſſe die⸗ nen ſollen, in Umlauf geſetzt, ſie dürfen nicht feſtgelegt werden. g 5 Die Hebung von Gewerbe und Handel in unſerer Stadt, die ich mir von dieſer Verwendung unſerer Ge⸗ meindemittel verſpreche, wird weiter die außerordentlick günſtige Folge haben, daß der Wohlſtand der hieſigen Stadt ſteigt, die Erwerbsfähigkeit vermehrt und der Ver⸗ dienſt des Taglöhners und Arbeiters erhöht wird, ſo daß ihm kleinere Erſparniſſe ermöglicht werden und der Stadt die Entſtehung eines Proletariats mit allen ſchlim⸗ men Konſequenzen erſpart wird. Man ſollte dieſen Ge⸗ ſichtspunkt nicht unterſchätzen und nicht heute Kapitalier anſammeln wollen, um ſie morgen für das ſtädtiſche Ar⸗ menweſen oder die Fortſchaffung ärmerer Gemeinde⸗ glieder nach Amerika zu verwenden.. Prüfet, Mitbürger, Alles, behaltet das Beſte. Di⸗ Reue möchte leicht zu ſpät kommen!! Gernsheim, den 2. Mai 18688. 7 2 4 ſchaft ſowie unſere Stadt haben beide das Intereſſe, ſich für die Richtung der Bahn nach dem Hafen zu entſchei⸗ den, und ſich zuſammen 19er in Mehr zu einigen e N. J. Grü tl. Dampfſchiffabre: Der Reichsforſt Oreieich. Auf der linken Sete des unteren Mains erſtreden] hier die große Völkerſcheſde, die den Arſtamm der Chat. ſich von Frankfurt a. I. 81s in den Odenwald und zur Aelebed hin große, herrliche Waldungen. Sie bil⸗ Jelen ehemals den Reichsforſt Dreieich. Er breitete ſich aus zwiſchen Rhein, Main, der unteren Nied, der Gerſprenz und der Modau. In dem Namen des Dorfes Dreieichenhain lebt die Erinnerung daran fort. Dieſer Wald ſchied zu allen Zeiten im Rheingebiet Mitteldeutſch⸗ 8 Süden. Die Dreieich, nicht der Main, war .— ten von den wechſelnden Bewohnern des Südens, den Kelten, Sueben, Alemannen, Burgundern ſchied. Durch die Dreieich ſind alle deutſchen Stämme gezogen, die im Weſten milderes Klima und beſſeren Boden ſuchten. Als die Franken ſich in dieſer Gegend niederließen. wurde die Beſiedelung ſo geregelt, daß dem König das Eigentum und damit die Jagd in dieſent Gebiet zuffe⸗. Die Dreieich wrde von dert wichligſten Straßen Deutich gericht abzuhalten. Die Pracht eines Reichstages ent⸗ faltete ſich damals auf der alten Gerichtsſtätte. König Ludwig ließ dabei die Ausſagen der Wilthübener in einer Schrift, einem ſogenannten„Weistum“, zuſam⸗ menſtellen, das im Frankfurter Archiv aufbewahrt wird. Das„Weistum“ erzählt, wie ſchwer die Waldfrevler und Wilddiebe damals beſtraft wurden. Wer z. B. einen Waldbrand anſtiftete, dem ſollte man Hände und Füße zuſammenbinden und ihn vor das Feuer legen. damit er mit verbrenne. Das„Weistum“ berichtet auch über die Rechte des Königs und der königlichen Beamten im Forſt bezüglich der Jagd und der Waldweide. In alten Zeiten überwog die Viehzucht den Körnerbau. Da die Feldgemarkung ausreichendes Futter nicht lieferte, ließen die Gemeinden im Dreieich ihr Vieh den Sommer hin⸗ durch im eigenen Walde weiden. Für den ganzen Som⸗ mer genügte das nicht. Seit der Anſiedlung hatte daher jedes Dorf im Dreieich das Recht, gegen eine Abgabe, den ſogenannten„Wilthafer“, in des Königs Wald ſoviel Vieh zu treiben, als es hatte und ſoweit es wollte. Doch bildeten ſich dafür bald Gewohnheitsgrenzen heraus, die ur in Notjahren überſchritten wurden. Man wollte auf die Milch nicht verzichten und fürchtete auch die Wölfe, die in dem ausgedehnten Waldgebiet noch im achtzehnten Jahrhundert keine Seltenheit waren. So kam für die Nachbargemeinden der Stadt Frankfurt eigentlich nur der große Wald in Betracht, den die Stadt im vierzehn⸗ ten Jahrhundert von den Kaiſern zum Geſchenk erhalten har. Am Andreastag mußte der„Wilthafer“, auch An⸗ rashafer genannt, geliefert werden. Der Tag der Lferung war für die Dorfbewohner ein Feſt. In einer vierſpännigen Kutſche kamen die Bevollmächtigten Dis Nates, der Forſtmeiſter und zwei Förſter, in das Wef gefahren. Wenn der Wagen in Sicht kam, wurden de Sade geläutet. Die Gemeinde verſammelte ſich. Die Schöffe im beſten Rock erwarteten die Förſter in des Schbrizen Behauſung. Bei der Begrüßung las der Frehkerater den üblichen Spruch vor. Nach der Liefe⸗ zung des Huſers tat der älteſte Gerichtsmann den her⸗ Hrimliches Woegenſpruch. Dann traten die Förſter in die warme Stube und nahmen ſtehend einen Trunk Weir, und der älteſte ſchloß den Termin mit den Wor⸗ ten:„So, ihr Herren, es bleibt alles beim alten!“ Der Wierſpänner fuhr ab, gefolgt von dem Wagen mit dem Hafer. Wie heute auf ein gutes Obſtfahr, ſo hofften die Bauern der Waldge meinden damals auf ein gutes feſte Burg, die damals an Pracht und Größe nicht ih⸗ resgleichen hatte. Noch heute iſt das zweitürmige Schloß gut erhalten und fällt jedem auf, der mit der Main⸗ Weſerbahn die Wetterau durchfährt; es iſt im Volks⸗ mund als das„Wetterauer Tintenfaß“ bekannt. Mit dem Erbauer Münzenbergs erloſch das alte Ge⸗ ſchlecht im Mannesſtamm. Durch Erbſchaft gelangten die wetterauiſchen Beſitzungen und die Rechte im Dreieich an die Herren von Falkenſtein und ſpäter an die noch blũ⸗ henden Geſchlechter von Solms und Iſenburg. Im Jahre 1486 erwarb Iſenburg die Geſamtrechte in der Dreieich und behauptete ſie bis in die neueſte Zeit. Nur der letzte Sproß der Linie Iſenburg⸗Langen verkaufte vor 1600 ſeinen Anteil an die Landgrafen von Heſſen. Erſt im Jahre 1901 folgte die andere Linie dieſem Beiſpiel, und damit verſchwindet Iſenburg aus der Dreieich. So iſt es gekommen, daß in der bevölkerten Ebene zwiſchen dem untern Main und dem Rhein, im Herzen von Weſtdeutſchland, ein großer Wald ſich bis heute er⸗ halten hat. Drei gute Stunden braucht ein rüͤſtiger Fußgänger, um ihn von Nord nach Süd zu durchque⸗ ren. Mehr als eine volle Tagfahrt kann er wandern von Weſt nach Oſt, von Rüſſelsheim in der Main⸗ ſpitze bis in den Odenwald hinein, ohne angebautes Land durchſchreiten zu müſſen. Es iſt Arwald, freilich nur in dem Sinne, daß bier immer Wald geſtanden hat. Eichen und Buchen waren darin in früheren Jahr⸗ hunderten die urwüchſigen Holzgattungen. In den zahl⸗ reichen Reſten jener urwüchſigen Beſtände findet man Bäume im Alter von 400 bis 700 Jahren. Als Jagd⸗ gründe ſind dieſe Waldungen freilich heute weniger er ⸗ giebig. Wo fürſtliche Herrſchaften das Jagdvergnügen reichlicher genießen wollen, hegt man das Wild in ein⸗ gefriedigten Gebieten, wie im Wildpark bei Groß⸗Gerau und bei Darmſtadt. Im alten Reichsforſt regiert jetzt die Forſtbehörde. Der große Wald iſt heute aber nicht nur der Holzlieferant und die Freude der Waldfreun⸗ de, die ihn nach allen Richtungen durchſtreifen; für die Anwohner, beſonders für die Großſtädter, gewinnt er immer mehr Bedeutung als Stätte zur Geſundung für die Geneſenden und zur Erholung nach der Arbeit. In der beſſeren Jahreszeit ſtrömt jetzt jung und alt in Scharen in den herrlichen Wald. (Aus:„Die liebe Heimat“. Hrg. v. Heimatverein Nüſ⸗ ſelsheim). 3 8 3