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Ta bakbauverein. Morgen Dienstag Vormittag 10 Uhr werden die reſtlichen Grumpen verwogen. Tücher hierzu werden zuvor ins ö 0 l 0 ins Haus gebracht und ſelbſt verpackt. a 5 Der Vorſtand. Lesen Sie die neus interessante Zeilschriſi WAIRE DEfEKT IV Ceschichfen Aer Alle 14 Tage ein Helt zum Prelse von 5 25 pig. 93 abe Die Wahren Pgtegztip Geschichten bringen nur Wahre, mit. kiginalphotog Illustrierte Schild gerungen san nendet Netektivabenteuer Zu bezlehen durch! 1 „Uckermark“ beſitzt bei einer Länge von 147,4 und einer Breite von 18,6 Metern einen Bruttoraumgehalt von rund 7000 Re— giſtertons und eine Ladefähigkeit von ca. 10000 Tonnen. 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(Wiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) rſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 160 Mt frei 1115 Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjäh ich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ ede— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt 1 M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 232 Der Kampf gegen den Noung⸗Pplan * Der Abſchluß des Poung⸗Plans war für uns nie der Abſchluß gegen ihn. Niemals konnte und kann dieſer Young⸗Plan das letzte Wort in der Frage der Reparationslaſten ſein. Das jetzige Finanzprogramm der Reichs⸗ regierung Brüning iſt ja im Grunde genom⸗ men nichts anderes— und das wird in wei⸗ ten Kreiſen des Volkes heute doch wohl noch gar nicht ſo erkannt— als die Vorbereitung für einen großen, freilich richtig fundierten und erfolgverſprechend orientierten Kampf gegen⸗ über der heutigen Geſtaltung der deutſchen Reparationsverpflichtungen. Wir haben es immer wieder an dieſer Stelle ausgeſprochen, daß die Reparationsrege⸗ lung auf Grund des Poung⸗Plans in einem für Deutſchland ungünſtigſten Zeitpunkte er⸗ folgte. Unſere Finanzen waren nicht in Ord⸗ nung, unſer Wirtſchaftsſyſtem funktionierte nicht, wir waren übertrieben belaſtet durch unzweckmäßige, teilweiſe auch unnötige Aus⸗ gaben und dieſe Situation wurde von den Gegnern ausgenutzt, ſo zwar, daß ſie ſich eine ſehr beträchtliche Riſikoprämie aufrechneten. Hier muß Wandel werden. Das iſt aber nur möglich, wenn wir auf feſtem und ſicherem Boden ſtehen, wenn wir alſo zuerſt ſelber Ord⸗ nung im Lande haben, wenn wir durch äußerſte Sparſamkeit und Anſpannung aller Kraft den Beweis geliefert haben, daß wir das Menſchenmögliche leiſteten, um unſeren Verpflichtungen nachzukommen, daß wir aber darüber hinaus, wenn nicht Volk und Wirt⸗ ſchaft zugrunde gehen ſollen, nicht mehr kön⸗ nen. Dieſe Dinge müſſen ſich aber doch erſt aus⸗ wirken und können nicht mit papierenen Ent⸗ ſchließungen und hohlen Phraſen gemeiſtert werden. Der Regierungs-, Finanz⸗ und Wirt⸗ ſchaftsplan iſt vielleicht der letzte Verſuch, eine Aenderung der Reparationslaſten herbei⸗ zuführen. Wer wollte die Verantwortung dafür übernehmen, durch Sabotage dieſes Werkes, das deutſche Volk und die deutſche Wirtſchaft unter unerträglichem Druck zu halten? Denn eine neue Reparationsregelung darf uns nicht in die Lage bringen, daß wir dem Zwang und dem Diktat des Gegners ausgeſetzt ſind. Es täte gut, wenn manche Kreiſe, die gegen das Brüning'ſche Programm Sachliches nicht ent⸗ gegenzuſtellen haben, ſich doch erſt einmal nicht nur in das Weſen, ſondern auch in den Sinn und Ziel dieſer Aktion vertiefen würden. Der frühere Reichsbankpräſident Schacht weilt augenblicklich in Amerika und er hat von dort aus, wie das ſo ſeine Art iſt, ganz exploſiv für ſich den Kampf gegen den Poung⸗ Plan angekündigt, den Schacht ja ſelbſt mit⸗ unterzeichnet hat. Der jetzige Reichsbankpräſi⸗ dent und ehemalige Reichsfinanzminiſter Lut⸗ her befindet ſich auf dem Wege nach Amerika. Es iſt ohne Zweifel, daß bei den amerikaniſchen Beſprechungen dieſe Frage eingehend erörtert wird und es iſt auch keine Zufälligkeit, daß ge⸗ rade von der amerikaniſchen Finanzwelt der jüngſte Vorſtoß Frankreichs gegen den deut⸗ ſchen Geldmarkt offen pariert wurde. Es ſind alſo doch wohl Dinge im Zuge, die ſorgfältigſter Aufmerkſamkeit bedürfen, die man aber nicht ſchon in ihren Anfängen ſtören darf, und in den Rahmen dieſer Aktion gehört auch das neue Regierungsprogramm, das damit noch eine ganz beſondere Bedeutung erhält. Deutſches Reich Staatsminiſterium gegen Auflöſung f ‚ des preußiſchen Landtags. odz. Berlin, 6. Okt. Auf eine im preußi⸗ ſchen Landtag eingebrachte kleine Anfrage des Abg. Kube(RS.) hat der preußiſche Mini⸗ ſterpräſident Braun folgende Antwort erteilt: „Der Ausfall der Reichstagswahl gibt dem Staatsminiſterium keinen Anlaß, eine Auf⸗ löſung des Landtags herbeizuführen. Die Wäh⸗ (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag v Geſchaftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen orher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Dienstag, den 7. Oktober 1930 ler in Preußen, die am 14. September ds. Is. für die Nationalſozialiſtiſche Arbeiterpartei ge⸗ ſtimmt haben, können bei der nach Ablauf der in der Verfaſſung vorgeſehenen vierjährigen Berlin, 6. Okt. Der Reichskanzler hatte heute nachmittag den angekündigten Beſuch der beiden deutſchnationalen Vertreter Dr. Ober⸗ fohren und von Winterfeldt. Er legte ihnen, wie den übrigen Fraktionsvertretern, die Grundzüge des Sanierungsprogramms dar Wie in politiſchen Kreiſen verlautet, haben die beiden Herren ihm geantwortet, daß die deutſchnationale Reichstagsfraktion, die ur⸗ ſprünglich auf kommenden Montag vormittag einberufen war, mit Rückſicht auf den Gottes⸗ dienſt, der vor dem Zuſammentritt eines jeden neuen Reichstags ſtattzufinden pflegt, bereits Vor Antritt der Reiſe kam es bereits zu den erſten Zwiſchenfällen. Die Anlaßmotore, die die Betriebsmotore in Gang bringen ſollten, verſagten zuerſt und es bedurfte einer mehrſtündigen Arbeit, um die Anlaßmotore, wie ein Zeitungsbericht ſich ausdrückt,„zu überreden, zu funktionieren“. Unmittelbar vor Antritt der Reiſe erhielt der Kommandant des Luftſchiffes eine Sturmwar⸗ nung einer europäiſchen Wetterſtation— wel⸗ che, wird nicht angegeben—, die ihn veran⸗ laßt hat, ſeinen Kurs weſtwärts abzuändern. Im letzten Augenblick wurde beſchloſſen, von Bedford über London und Paris einen Punkt öſtlich von Bordeaux anzuſteuern und von dort aus über Sardinien nach Oran zu fliegen. Von dort ſollte die Reiſe über Tunis nach Kairo fortgeſetzt werden. Von Kairo ſollte die zweite Etappe über Aleppo und Bagdad nach Karachi an der Nordweſtecke von Britiſch⸗Indien geflo⸗ gen werden. Die von Paris nach der Unfallſtelle ent⸗ ſandten engliſchen Sonderberichterſtatter haben aus den Ausſagen der wenigen, zum Teil ſchwer Verletzten und ſchwer verbrannten Me⸗ chaniker, die die Kataſtrophe überlebt haben, folgendes Bild der Vorgänge im Luftſchiff gewonnen: Zwiſchen der franzöſiſchen Küſte und Paris geriet das Luftſchiff bald nach Mitternacht in einen ſchweren Sturm, in dem die Navigations⸗ offiziere nach Ausſagen eines Chefmonteurs „jede Herrſchaft über das Luft⸗ ſchiff verloren“ und Vorbereitungen trafen, eine Notlandung irgendwo in Frank⸗ reich vorzunehmen. Da es ausgeſchloſſen er⸗ ſchien, Le Bourget zu erreichen, erwies es ſich gegen 2 Uhr morgens unmöglich, über alle Stürme hinauszufliegen. Die Anlage für drahtloſe Telegraphie verſagte. Das Luſftſchiff völlig ſteuerlos geworden, wurde von dem Orkan faſt zu Boden ge⸗ drückt. Es wurden mit Raketen Notſignale gegeben, um die Bevölkerung darauf hinzuweiſen. daß das Luftſchiff eine Notlandung vornehmen wolle. Während dieſe Signale abgegeben wurden, wurde das Luftſchiff völlig hilflos auf eine Apfelbaumſchule und gegen einen an⸗ grenzenden Wald in der Nähe des Dorfes Al⸗ lonne getrieben. Die Brennſtofftanks explodierten. und während das Schiff in Flammen aufging verſuchten ſich unter Führung eines Monteurs in einer hinteren Gondel ſechs Mechaniker und Heizer mit Aexten einen Weg ins Freie zu bahnen. Einer der Ueberlebenden erklärte:„Was eigent⸗ Legislaturxperiode des Landtages ſtattfinden⸗ den Neuwahl ihr verfaſſungsmäßiges Mitbe⸗ ſtimmungsrecht aufheben. Dies entſpricht auch den Geſetzen der Demokratie. Vor der Entſcheidung Die Kanzlerbeſprechungen mit den Parteiführern abgeſchloſſen am Sonntag nachmittag 4 Uhr ihre erſte Sit⸗ zung abhalten wird. Sie werde zu dem Regie⸗ rungsprogramm Stellung nehmen. Mit dieſem Empfang ſind die Beſprechungen des Kanzlers mit den Parteiführern abgeſchloſſen. Zunächſt werden jetzt die Fraktionen ihre Stellungnah- me klären müſſen. Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei tritt am Freitag, die des Zentrums am Montag zuſammen. Die in Ausſicht genommene gemeinſame Beſprechung des Kanzlers mit den Führern der hinter der Regierung ſtehenden Parteien dürfte alſo erſt im Laufe der nächſten Woche ſtattfinden. Das Ende des„N 101“ weitere Einzelheiten— Navigationsoffiziere gegen Sturm machtlos lich geſchah, als das Luftſchiff niederging, wiſſen wir nicht genau. Wir ſchlugen wie raſend mit den Beilen alles kurz und klein, um nicht wie in einem Käfig verbrannt zu werden.“ Die Spitze des Luftſchiffs war vollkommen zuſammengedrückt. Die Motoren hatten ſich tief in die Erde eingewühlt. Die große Paſſagier⸗ gondel war wie ein Kartenhaus zuſammenge⸗ quetſcht worden. Nur der Hinterteil war noch einigermaßen erhalten. Im naſſen Morgenwind flatterte noch die halbverkohlte engliſche Flagge * ö Vermutungen des„Temps“. witb. Paris, 6. Okt. An der Unfallſtelle des Luftſchiffes„R 101“ bei Beauvais iſt heute vor⸗ mittag eine Unterſuchungskommiſſion, die aus dem Attachee für das Luftfahrtweſen bei der engliſchen Botſchaft in Paris, Bone, Major Holt, Major Couve und Montgomery Moore ſowie einem Vertreter des franzöſiſchen Luftfahrtmini— ſteriums beſteht, eifrig an der Arbeit. Obwohl die Schlußfolgerungen der Kommiſſion, deren Mitglieder äußerſt zurückhaltend ſind, noch nicht bekanntgegeben wurden. will der„Temps“ be— reits über gewiſſe Tatſachen berichten können. U. a. ſoll die Funkſtation von Le Bourget Sonn⸗ abend Abend über die Fahrt des„R 101“ ſehr beſorgt und ſogar beunruhigt geweſen ſein. Sie habe die ganze Nacht hindurch bei dem Leiter der Luftfahrtſtation von Beauvais angerufen und mit immer größerer Ungeduld, aber vergeblich, um Nachrichten über das Luftſchiff befragt. Die Trümmer, die in Laveſin, zehn Kilometer nord⸗ öſtlich von Beauvais aufgeleſen wurden, ſeien bereits von der Kommiſſion unterſucht worden. Es ſei fraglich, daß es ſich um Gegenſtände des verunglückten Luſtſchiffes handelt. Die Gendar⸗ merie iſt im Beariff feſtzuſtellen. ob auf der durch „R 101“ im Departement Oiſe zurückgelegten Strecke ſich nicht noch andere Beſtandteile des Luftſchiffes finden. Die Bevölkerung ſoll durch die Preſſe aufgefordert werden, der Gendarmerie ſämtliche derartige Funde zu übergeben. Die Enauete-Kommiſſion habe den Rumpf des Luft⸗ ſchiffes ſehr eingehend unterſucht. Innerhalb der Kommiſſion ſcheine eine ziemlich lebhafte Auseinanderſetzung ſtattgefunden zu haben. Gemeinſame Beſtattung der Opſer des„R 101“. witb. London, 6. Okt. An die Familienange⸗ hörigen der Opfer der Kataſtrophe des„R 101“ iſt ein Schreiben gerichtet worden. daß es nahezu unmöglich iſt, die Mehrzahl der Opfer zu identi⸗ fizieren. Vorgeſchlagen wird, alle menſchlichen Ueberreſte gemeinſam zu beſtatten. um ein ein⸗ heitliches Gedächtnismal an ihrer letzten Ruhe⸗ ſtätte, wahrſcheinlich in Cardington oder in ſei⸗ ner Nachbarſchaft zu errichten. Die Beſtattungs⸗ feierlichkeiten ſollen auf Staatskoſten erſolgen. In der St. Pauls⸗Kathedrale in London wird ein Gedächtnisgottesdienſt zelebriert werden. Dioch ein blinder Paſſagierꝰ wtb Paris, 6. Okt. Major Holt hat in Beau⸗ vais erklärt, daß es unmöglich ſei, die Leichen zu identifizieren, und daß man erſt in England in Anweſenheit der Familienangehörigen einen 42. Jahrgang erneuten Verſuch dazu machen könne. Major Holt wies weiter darauf hin, daß die Zahl der von der Preſſe gemeldeten Opfer nicht mit der der offiziellen Schiffsliſte, die nur 54 und nicht 58 Paſſagiere aufweiſt,übereinſtimme. Wenn man zu den 47 geborgenen Leichen die 8 Geretteten, von denen bekanntlich einer inzwiſchen geſtorben iſt, hinzurechnen wolle, komme man zu der Zahl von 55 Paſſagieren. Infolgedeſſen iſt erneut die Ver⸗ mutung aufgetaucht, daß ein blinder Paſſagier an Bord war. Allerdings wird dieſe Vermutung nur mit allem Vorbehalt gegeben. Ein Dementi des Commodore Holt. wib London, 6. Okt. Gegenüber einer Mel— dung der Nachmittagsvreſſe, nach der der an der Unglücksſtätte weilende Direktor der techniſchen Verſuchsabteilung des Luftfahrtminiſteriums, Commodore Holt, angeblich erklärt habe, die Ka⸗ taſtrophe des Luftſchiffes ſei auf den Bruch eines Teiles des Gerippes des Luftſchiffes zurückzu⸗ führen, hat Commodore Holt bekannt gegeben, daß er keinerlei Erklärung über die Urſache der Kataſtrophe abgegeben habe. Die Unterſuchung ſei noch im Gange, und der Unterſuchungsaus⸗ ſchuß ſei noch nicht gebildet worden. Er ſei ledig⸗ lich Vorſitzender eines Ausſchuſſes, der den Auf⸗ trag habe, Beweismaterial zu ſammeln. Auflöſung der Staatspartei? odz. Berlin, 6. Okt. Der Große Aktions⸗ Ausſchuß der Deutſchen Staatspartei wird, wie das Nachrichtenbureau des Vd. hört, am Dienstag in Berlin zuſammentreten, um zu den Differenzen Stellung zu nehmen, die zwi⸗ ſchen den früheren Demokraten und den für die Staatspartei neugewählten Abgeordneten ent⸗ ſtanden find. Sowohl bei den Jungdeutſchen wie bei den Demokraten ſcheine ſich in den letzten Tagen der Wunſch verſtärkt zu haben, die Fraktionsgemeinſchaft in der Staatspartei wieder aufzulöſen. Der bisherige Redakteur am„Jungdeutſchen“, Sommerfeld, iſt bereits zur„Täglichen Rundſchau“, dem neuen Organ der Chriſtlich-Sozialen, übergegangen. Man erwartet, daß ſich auch von den ſechs Nichtdemo— kraten der ſtaatsparteilichen Reichstagsfraktion zum mindeſten die Mitglieder der Chriſtlichen Gewerkſchaften der Reichstagsgruppe des Chriſtlich-ſozialen Volksdienſtes anſchließen, die dadurch Fraktionsſtärke erreichen würde. Die ſechs Diſſidenten der Staatspartei ſind ſich darüber unter ſich noch nicht einig. Die übrigbleibenden 14 Demokraten würden im Reichstag allein keine Fraktion mehr bilden, ſie müſſen alſo gleichfalls Anſchluß ſuchen. Nach welcher Seite das geſchehen ſoll, darüber gehen aber, wie das Vdz.-Bureau weiter hört, die Meinungen auch unter den Demo⸗ kraten noch auseinander. Eine ſtarke Gruppe, zu der namentlich Vertreter der Wirtſchaft ge⸗ hören, dringt auf Anlehnung an die Deutſche Volkspartei. Eine Entſchließung der Staatspartei. odz. Berlin, 6. Okt. Nach längerer Debatte faßte die Staatspartei folgende Entſchließung: Die Fraktion der Deutſchen Staatspartei er⸗ blickt in dem Programm der Reichsregierung einen energiſchen Verſuch zur Erhaltung der deutſchen Finanzwirtſchaft auf parlamentari⸗ ſchem Wege. Sie wird ſich dafür einſetzen, daß dieſer Verſuch zum Erfolge führt. Die Fraktion der Deutſchen Staatspartei wird Abände⸗ rungs⸗ und Ergänzungsanträge zu gegebener Zeit dem Reichstage unterbreiten. Jungdeutſche und Staatspartei. odz. Berlin, 6. Okt. Zu den Differenzen innerhalb der Deutſchen Staatspartei wird dem Nachrichtenüro des Vd. von jungdeutſcher Seite erklärt, man hoffe beſtimmt in der mor⸗ gigen Sitzung des großen Aktionsausſchuſſes die Meinungsverſchiedenheiten mit den Demo⸗ kraten auszugleichen. Jedenfalls dächten die dem Jungdeutſchen Orden angehörenden Reichs⸗ tagsabgeordneten der Staatspartei bei der ge⸗ genwärtigen Lage der Dinge noch nicht daran, Anlehnung bei den Chriſtlich⸗Sozialen zu ſu⸗ chen. Sie erſtrebten vielmehr die Aufrechterhal⸗ tung der bisherigen Fraktionsgemeinſchaft in der Deutſchen Staatspartei. Die Schauſpielerin, die 11 ins Kloſter ging Lebensroman der Mvonne Hautin. Eine kurze Depeſche wußte lt.„N. W. J.“ zu berichten, daß die bekannte Pariſer Schauſpie⸗ lerin Mademoiſelle Yvonne Hautin, Mitglied der Comedie Francaiſe, aus dem Verband dieſes vornehmſten Kunſtinſtituts Frankreichs geſchie⸗ den iſt, um ſich in ein Kloſter zurückzuziehen und den Brettern, die für ſie bisher die Welt bedeuteten, ein für allemal Abſchied zu ſagen. Inzwiſchen wurde bereits die Künſtlerin, die im neunundzwanzigſten Lebensjahr ſteht, in einen Pariſer Frauenorden aufgenommen. Ihre luxu⸗ riöſe Wohnung hat ſie bereits verlaſſen und ſie mit der einfachen Zelle in einem Nonnenkloſter vertauſcht. Der Entſchluß der jungen Schauſpie⸗ lerin, ihre künſtleriſche Laufbahn, die ihr bis nun ſo viele Erfolge gebracht hat, aufzugeben, erregt in Paris, beſonders in Künſtlerkreiſen, größtes Aufſehen. Dennoch kam dieſe plötzliche Wendung in der Karriere Yvonne Hautins nicht überra⸗ ſchend. Im Freundeskreis der Schauſpielerin war es nicht unbekannt, daß Mademoiſelle Hau⸗ tin ſchon längſt ſeeliſch nicht mehr mit der Bühne, ſondern mit der Kirche verbunden ſei, daß die künſtleriſchen Erfolge ihr ungleich weniger be— deuten, als jene Ruhe des Gewiſſens, die ſie im ſtillen Gebet in der Kirche zu finden pflegte. Viel⸗ leicht ſchwebten ihr andere Beiſpiele vor, denn ſie iſt bekanntlich nicht die erſte große Künſtlerin, die den Weg von der Bühne ins Kloſter fand. Man erinnert ſich noch an den aufſehenerre— genden Fall der berühmten Eva Lavalliere, einſt der meiſtgefeierten Schauſpielerin von Paris, die eines Tages aus dem Kreiſe ihrer Vertrau— ten plötzlich ſpurlos verſchwunden iſt, ohne ein einziges Abſchiedswort zu hinterlaſſen. Erſt Monate ſpäter fand man ſie durch Zufall in einem Kloſter fern von Paris auf. Zahlreiche Direktoren, Theaterimpreſarios verſuchten die berühmte Diva zu bewegen, wieder auf die Bühne zurückzukehren, doch ihr Entſchluß ſtand unerſchütterlich feſt. Noch ein einziges Mal empfing ſie in ihrer klöſterlichen Einſamkeit ihre einſtigen Freunde und Freundinnen. Das war der letzte Abſchied von der Welt, denn von nun an hat niemand aus der Pariſer Künſtlerwelt Eva Lavallier geſprochen oder auch nur geſehen. Doch auch Eva Lavallier war nicht die erſte Schauſpielerin, die das Kloſter der Bühne vor⸗ zog. Schon früher gab es einen ſolchen Fall in der Geſchichte des berühmten Kunſtinſtituts. Mademoiſelle Gautier, der Liebling von Paris, eine der berühmteſten Schauſpielerinnen ihrer Zeit, brach gleichfalls ihre Karriere plötzlich ab, um Nonne zu werden. Immerbin unterſcheiden ſich dieſe Fäaue weſentlich von der Laufbahn moiſelle Gautier hatte den Großteil ihrer Lauf⸗ bahn hinter ſich, während Pponne Hautin mit ihren neunundzwanzig Jahren zu den Hoffnun⸗ gen der Zukunft zählte f Bunte Zeitung Affen⸗Operation im Zoo. logiſchen Gartens, hat einen ſchweren Tag hinter ſich. Gemeinſam mit dem Spezialiſten für Hals⸗ und Naſenkrankheiten, Dr. Hempel, hat er eine ſchwierige Operation ausgeführt. Das Objekt dieſer Operation war Fräulein Titine, die luſtige Schimpanſenmaid aus dem Afſenpalmenhaus. pen in der Naſe hatte. Um dieſe wegoperieren zu können, war es notwendig, Titine zunächſt einmal zu chloroformieren, was bei ihren großen ration gelang glänzend. Gleichzeitig wurden Ti⸗ tine noch einige ſchlechte Backenzähne gezogen, die ſie ihrer großen Beliebtheit beim Publikum, das ſie ſo dern füttert, zu verdanken hat. Forb kauft deutſchen Motor. Der amerikaniſche„Autokönig“ Henry Ford, der auf ſeiner Europareiſe auch in München weilte, verſuchte, den erſten Benzwagen zu kau⸗ fen, was ihm aber trotz aller Dollarmillionen nicht gelang. Der Induſtriegewaltige aus De⸗ troit hat aber nicht nur Intereſſe an hiſtoriſchen Muſeumsſtücken, ſondern— begreiflicherweiſe— an modernſten, erſolgreichen Maſchinen. Die phantaſtiſchen Weltrekorde des Motorradfahrers Henne, die in den letzten Tagen aufgeſtellt wur den, veranlaßten ihn, die Herſtellerin der Rekord— maſchine, die Bayeriſchen Motoren-Werke, zu be⸗ ſuchen und bei dieſer Gelegenheit eine B M. W.⸗ Maſchine von dem erſolgreichen Typ R. 63 zu er⸗ ſtehen.— Will Ford etwa nun noch Motorräder bauen? 383 000 Beſucher der Paſſionsſpiele. Oberammergau hat ſeine Pforten geſchloſſen. Das Theater der 5000 war gegen Ende noch der⸗ art ſtark beſucht, daß ſich die Geſamtzahl der Gäſte dieſes Sommers auf genau 383 000 erhöht. 130 000 Perſonen waren Ausländer, darunter 50 000 Amerikaner und 28000 Engländer. Nor⸗ malerweiſe hätten die nächſten Paſſionsſpiele im Jahre 1940 ſtattzufinden. Man trägt ſich jedoch mit dem Gedanken, das 300jährige Beſtehen der Oberammergauer Paſſion im Jahre 1934 durch beſondere Spiele mit der Uraufführung eines neuen Textes als Feſtſpiel feierlich zu begehen. Yvonne Hautins. Eva Lavalliere ſtand am Ende ihrer Karriere, als ſie den Schleier nahm Made⸗ Dr. Arendſee, der Tierarzt des Berliner Zoo- Titine litt ſeit einiger Zeit an Atembeſchwer⸗ den, und eine Unterſuchung ergab, daß ſie Poly⸗ Körperkräſten nicht ganz einſach war. Die Ope⸗ In Hoffnung. tums vor oder Sicher haben wir der Enttäuſchung zu erſparen. täglich mit größerer Menſchenliebe entgegentre⸗ hätte beſſer ſein können! beſſer machen!“ nach dem großen Los. Jamin. Was mancher nicht weiß Der Bierkonſum in Deutſchland iſt um 5,6 Prozent geſtſegen. Er beträgt 57 zweidrittel Mil⸗ lionen Hektolſier auf einen Einwohner alſo 90 Liter. Die größte Zahl Geiſteskranker in Deutſchland wird in der Pfalz gezählt. Ein Gramm Radium 247 000 Mark. Die erſte ſchienenloſe Straßenbahn in Düſ⸗ ſeldorf kann nach beiden Seiten umkehren, vier Meter ausweichen und fährt bis 40 Km. ſtündlich. koſtet gegenwärtig 1 Vor dem Streik der Berliner Metallarbeiter? Alwin Brandes, der Vorſitzende des deutſchen Metall⸗ arbeiterverbandes. Das neue Metallarbeiter⸗Verbandshaus in Berlin, der Sitz der Rieſenorganiſation der deutſchen Metallarbeiter, die ihre Mit⸗ glieder zur Arbeitsniederlegung auffor— dern will, nach dem die Arbeitgeber einen 15⸗prozentigen Lohnabbau verlangen. Reichsarbeitsminiſter Dr. Stegerwald, Reichsarbeitsminiſter dem die ſchwierige Vermittlungsaktion zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnek⸗ Dr. Stegerwald, mern zufällt. Nicht nur Kinder erträumen ſich ein ſchöneres Daſein als ſie es ſchon haben; auch wir 1 ſene gaureln uns das Trugbild irdiſchen Reich⸗ ſonſt ein prächtiges Luftſchloß. alle ſchon einmal auf einen beſſer gefüllten Geldbeutel gehofft, und um der Hoffnung auch die Möglichteit einer Erfüllung zu geben, haben wir vielleicht ein Lotterielos gekauft. Wie oft ſind wir enttäuſcht worden und haben lediglich den Einſatz herausbekommen. Und den⸗ noch laſſen wir dieſe Hoffnung nicht fallen. Denn ſie iſt der einzige Troſt bei Steuer⸗ oder ſonſti⸗ gen Abgabeerhöhungen und Gehaltskürzungen. Es gibt Menſchen, die geradezu mit Verbiſſen⸗ beit an das große Los glauben, die immer wie⸗ der ſpielen und— die ihre große Hoffnung ſo⸗ gar mit ins Grab nehmen. Sie fühlen ſich glück⸗ lich in dieſer Hoffnung, bald glücklicher als wenn ſie das Erhoffte als Erfüllung ſehen würden. Enttäuſchungen ſcheinen ſie garnicht zu empfin⸗ den, ſodaß man faſt an der Berechtigung der Mahnung des Philoſophen zweifeln möchte, ſich keine Trugbilder vorzutäuſchen, um den Schmerz Aber wieviel glücklicher müſſen die ſein, deren Hoſſnung vielleicht iſt, jeden Tag beſſer zu ſein und die in dieſer Hoffnung ihren Mitmenſchen ten und ihnen helfen! Menſchen, die hoffen, weil ſie unzufrieden ſind mit dem, was ſie anderen an Hilſe taten, die ſich an jedem Abend ſagen:„Es Morgen willſt du es Es iſt wahrhaftig innerlich befriedigender nicht zu hoffen:„Morgen werde ich reich ſein“, ſon⸗ dern bang zu ſorgen:„Wie kann ich meinen Mit⸗ menſchen morgen helfen?“ Es gibt viel Not und Leid auf dieſer Welt zu ſtillen, Wünſche zu erfül⸗ len, die berechtigter ſind als unſere Sehnſucht Aus nah und Fern Darmſtadt, 6. Okt. Tagung ſchen Chordirigentenverban dirigentenverband verbänden hervor. präſidierenden Herren im Amt. nächſtjährigen Tagung wird Worms ſein. ol. Mundenheim, 6. Okt. die Hand zum Fenſter hinausſtreckte, Schuß aus Ludwigshafen, 6. Okt. Gautag ab. Eine Samstag nachmittag die Begrüßungsabend im Pfalzbau Höhepunkt der große öffentliche folgte. ſtand ein Vortrag der Die Rednerin verwies beſchloß die eindrucksvolle Tagung. Darmſtadt, 5. Okt. Milchpreisermäßi⸗ gung in Darmſtadt. Nach Verhandlungen mit den zuſtändigen Vertretern der Landwirt⸗ ſchaft und des Handels wird ab kommenden Montag der Milchpreis der Stadt Darmſtadt auf 32 Pfennig pro Liter feſtgeſetzt. Friedberg, 5. Okt. Vom Spiel in den Tod. Am Freitag nachmittag wurde im benach⸗ barten Dorheim ein dreijähriger Junge von ei⸗ nem Lieferwagen übrfahren und getötet. Der Junge war aus einer Schar ſpielender Kinder plötzlich vor den Wagen gelaufen, ſodaß der Wan das Unglück nicht mehr abwenden onnte. Handel und Induſtrie Amtlicher Frankfurter Getreidebericht. (6. Oktober). Weizen 250.00, Roggen 165.00, Sommergerſte—, Hafer, inl. 155.00 bis 160,00, Mais—, Weizenmehl, ſüdd. Spez. 0 40.00— 40.75, niederr. Spez. 0 39,75 40,50, Roggenmehl 26.50 bis 27.25, Weizenkleie 6.75 7.00. Tendenz: feſter. Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 6. Okt. Weizen, inl. 25—25.50, ausl. 32.50—34. Roggen, inl. 16.7517. Brau⸗ 4 2 Die große Lüge. Noman von Olfrid von Hanſtetn. Topyright by Lit.⸗Verl. Gloria, Berlin⸗Steglitz. (Nachdruck verboten.) 17. Fortſetzung Nun war die Armut da, vor der ſie die Mutter bewahren wollte, durch den Verrat ihrer Liebe, und nicht nur die Armut! Ihre Mutter war blind, unheilbar blind! Vergebens verſuchte Juſtizrat Mergener ihr zu beweiſen, daß ſie nur das Beſte und Rechte gewollt. Aber allmählich fand ſie ſich wieder und ging mit ruhigen Schritten in das Zimmer hinüber, in dem der Konkursverwalter der noch im Schloſſe wohnte, ſaß. Erſt wollte ſie ganz klar ſehen, und dann zur Mutter gehen. „Ich möchte Sie bitten, mir volle Gewiß⸗ heit über meine Lage zu geben.“ „Wie Sie wünſchen.“ Sie hörte ihm ſchweigend zu, Ende war. „So iſt alles, mein Eigentum, maſſe?“ „Selbſtverſtändlich, mit Ausnahme Ihres Privatvermögens.“ „Ich beſitze keins, abgeſehen von einem kleinen Sparkaſſenbuch mit i „Bitte, gnädige Frau, das bleibt Ihnen natürlich unbenommen. Sie brauchen ſeine Höhe nicht anzugeben. Im Gegenteil, ich glaube es verantworten zu können, Ihnen aus dem Erlös der Aktiva noch eine Summe zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Es liegt nicht im Sinne der bis er zu was hier ſteht, nicht mehr ſondern das der Konkurs⸗ Gläubiger, Sie der Not auszuſetzen.“ Sie ſchüttelte Haupt. „Ich danke. Ich möchte, daß jeder Pfennig dazu verwendet wird, das Andenken meines verſtorbenen Gatten von jedem Makel zu be⸗ freien. Nur eine Frage bitte ich mir noch zu beantworten: Was geſchieht mit Windollen?“ „Das Gut kommt zur Zwangsverſteige⸗ rung.“ „Und wann wird dies geſchehen?“ „Der Termin iſt in etwa acht Wochen zu erwarten.“ „Beſteht irgend ein Bedenken, daß ich mit meiner Mutter ſo lange hier wohne?“ „Aber ganz und gar nicht. Verfügen Sie über das Haus.“ „Ich danke Ihnen. Es wäre mir meiner Mutter wegen ſchmerzlich, wenn wir übereilt fort müßten. Ich werde mich auf die drei Zimmer des Oberſtocks, die ich zurzeit be⸗ wohne, beſchränken. Auch die Dienerſchaft werde ich noch heute entlaſſen.“ 1 „Ich bitte nochmals“ dnn „Ich brauche niemand. Noch ein Letztes. Wenn Ihre Pflicht Sie in das Zimmer meiner Mutter rufen ſollte, ſo bitte ich Sie, ihr nichts über unſere Lage zu ſagen. Ich muß die unglückliche Frau, die in ihrem ganzen Leben gewohnt war, reich und lebensfroh zu ſein, doch erſt langſam daran gewöhnen, daß ſie ihr Alter in Blindheit und Armut ver⸗ bringen muß. Ich bitte Sie, machen Sie mir 1 Aufgabe nicht ſchwerer, als ſie ſchon i 55 „Sie dürfen ſich auf mich verlaſſen.“ Margarete ging mit einer dankenden Nei⸗ gung des Hauptes hinaus und trat ins Freie. ernſt und vornehm das Sie mußte ihre Nerven noch einmal beruhigen, 2 4 15 ehe ſie dem ſchwerſten entgegenging, dem Wie⸗ ſehen mit ihrer Mutter. Noch immer lag alles ſo, wie es in jener Nacht zuſammengeſtürzt war. Sie ſuchte das Freie zu gewinnen und ging auf dem Wege, den ſie in jener Nacht mit Kuno gegangen war. Unglücklicher Kuno! Nicht einmal ein ehr⸗ liches Grab nannte er ſein! Die arme Hand das einzige, was von ihm geblieben, hatte man auf dem Hügel ihres Vaters vergraben. Sie fühlte, daß ſie auch hier draußen nicht ruhiger wurde und kehrte in das Haus zu⸗ rück. Geraden Weges betrat ſie das Zimmer ihrer Mutter. „Wer kommt?“ Nervös und gereizt klang die Stimme der alten Dame, die eine ſehr ungeduldige Kranke war. „Ich bins, Mama.“ „Kommſt du wirklich einmal zu mir?“ „Du weißt, daß ich ſelbſt verwundet war und nicht aufſtehen durfte. Nun aber bleibe ich immer bei dir!“ Sie kniete an dem Bett nieder und umfing die alte Frau mit ihren Armen. Wie eingefal⸗ len ſie ausſah und wie die Binde über ihre beiden Augen ſie entſtellte! „Mein armes, liebes Muttchen!“ „Schon gut, ſchon gut! Vor allem mußt Du heute mit dem Arzt ſprechen. Das ſcheint mir ein rechter Pfuſcher zu ſein. Ich fühle doch, daß mein Geſicht längſt geheilt iſt und er wei⸗ gert ſich noch immer, die Binde abzunehmen. Glaubſt du, es iſt ein Vergnügen, hier mit verbundenen Augen zu liegen?“ 0 Du mußt dich könnte es ſchlimmer werden.“ „Ich habe erſt heute mit ihm geſprochen. Deine Augen ſelbſt ſind noch zu angegriffen. e noch etwas gedulden, ſonſt „Warum iſt nicht ſchon lange nach einen Spezialarzt geſchrieben worden? Wir hätten doch längſt einen Profeſſor aus Königsberg hier haben können.“ „Es ging nicht, ſo lange deine Augen ge⸗ ſchwollen waren. Er wird morgen oder über⸗ morgen kommen.“ Sie hatte wirklich den Arzt ſchon darum gebeten, wenn ſie ſelbſt auch davon überzeugt war, daß der ruhige, beſonnene Mann Recht hatte. „Dann warten wir alſo bis morgen.“ Die Mutter ſchwieg und drehte ſich zur Wand. Margarete empfand es ſchmerzlich, daß die Mutter nur an ſich dachte, und nicht ein 1 Wort für das Leid der Tochter e. Aber ſchon richtete die Baronin ſich wieder auf „Und dir habe ich es eigentlich zu verdan⸗ ken!“ N „Um Hottes willen, Mama!“ „Natürlich, du mußteſt dieſen Induſtrierit⸗ ter heiraten. Nie war ich damit einverſtanden! Nie habe ich ihn gemocht! Was hatte er hier auf Windollen eine Fabrik zu bauen, und uns alle in die Luft zu ſprengen! Weißt du, was das iſt? Eine Strafe des Himmels. Nur un⸗ gerecht, daß auch ich darunter leiden muß!“ Sie hatte ſich in einen ihrer hyſteriſchen Anfälle hineingeredet. N „Herrgott im Himmel, Mutter, wie kannſt du ſo reden!“ — undes. erſt ſeit drei Jahren beſtehende Heſſiſche Chor⸗ hielt hier ſeine Tagung ab. Der Verband zählt gegenwärtig etwa 200 Ge⸗ ſangsvereinsdirigenten als Mitglieder. Im Jah⸗ resbericht hob der Vorſitzende, Zimmerer⸗Offen⸗ bach, vor allem die guten Beziehungen des Ver⸗ bandes zum Kultusminiſterium und den Sänger⸗ r Die Wiederwahl des Vor⸗ ſtandes ergab einſtimmig Belaſſung der ſeither Tagungsort der Schuß auf einen Zug. Am Sonntag abend erhielt ein 56 Jahre alter Chemiker von Ludwigshafen während der Fahrt im Perſonenzug von hier nach Ludwigshafen in dem Augenblick, als er f einen einer Kleinkaliberwaffe in die Hand. Der Schütze iſt bis jetzt noch unbekannt, die polizeilichen Ermittlungen ſind im Gange. 5 Tagung weib⸗ licher Angeſtellten in Ludwigsha⸗ fen. Der Gau Südweſt des Verbandes weib⸗ licher Handels⸗ u. Büroangeſtellten hielt über das Wochenende in Ludwigshafen ſeinen achten Arbeitstagung leitete am Tagung ein, ein Den Veranſtaltungen bildete die Kundgebung am Sonntag vormittag. Im Mittelpunkt dieſer Kundgebung Verbandsvorſitzenden Müller⸗Berlin über„Die weiblichen Angeſtell⸗ ten im deutſchen Volks⸗ und Wirtſchaftsleben“. insbeſondere auf die große Bedeutung, die der Frauenberufsarbeit gegenwärtig zukomme und betonte die Unter⸗ ſtützung, die die in Büro und Kontor arbeiten⸗ den Frauen ſeitens des Verbandes der weib⸗ lichen Büro- und Handelsangeſtellten in jeder Hinſicht fänden.— Die mehr internen Bera⸗ T tungen wurden unter Leitung der Gauvor⸗ ſitzenden, Frl. Hilbert⸗Karlsruhe, am Sonntag nachmittag fortgeſetzt. Kaſſenbericht uſw. wur⸗ den reibungslos erledigt und die Vorſtands⸗ Ergänzungswahl vorgenommen.— Eine Rhein⸗ und Hafenrundfahrt am Sonntag nachmittag gerſte ini. 2126, Futtergerſte 16,0 ſer inl. 15—16, Biertreber 10,50 10.75, ſches Weizenmehl ſpezigl Null Okt.⸗Jan 40.50, ſüdd. Weizenauszugsmehl Okt.⸗Jan. 44.50, ſüdd. Weizenbrotmehl Okt.⸗Jan. 26.50, ſüdn. Roggen⸗ mehl 60—70 proz. Ausmahlung 2829, Weizen, kleie feine 6.25, Leinſaat 33.50. Frankfurter Viehmarkt. . rt, 6. Okt. Ochſen, al 5860, a2 53—57 51 1— e— d—, Bullen a 54—57, b 4953,(—, d—, Kühe a 4850, b 4347, c 88 bis 42, d 3337, Kälber a— 5 b 7881. e 73-77, d 7672, Schafe nicht notiert, Schweine a— b 5759, e 5750, d 57159, e 56—58. f—, 8 Mk. Marktverlauf: Rinder ruhig, nahezu ausver⸗ lauft; Schweine ruhig, ausverkauft; Kälber ru⸗ hig, Schafe rege, geräumt. Mannheimer Großviehmarkt. 900 Mannheim, 6. Okt. Zufuhr und Preiſe: 2 Ochſen 52—62, 190 Bullen 4354, 245 Kühe 20—54, 405 Färſen 42—63, 566 Kälber 58—88, 25 Schafe 42—46, 3993 Schweine 50—61, 10 Zie⸗ gen 12—24, Marktverlauf: Mit Großvieh mittel⸗ mäßig, kleiner Ueberſtand, mit Kälbern und Schweinen lebhaft geräumt. Heſſiſcher handwerkertag Alsfeld, 6. Okt. Unter ſehr großer Beteiligung aus ganz Heſſen fand am Samstag und Sonntag hier der 5. Heſſiſche Handwerker- und Gewerbe⸗ tag ſtatt. Nach einem einleitenden Begrüßungs⸗ abend am Samstag verſammelten ſich am Sonn⸗ tag im großen Saal des Hotels„Deutſches Haus“ mehrere Hundert Delegierte aus allen Teilen des Verbandsgebietes. Bei einem der Hauptreferate, das Syndikus Dr. Vierrath⸗Berlin über„Auf⸗ ſtieg oder Niedergang— Schickſalsfragen des deutſchen Handwerks“ hielt, kam es zu einem peinlichen Zwiſchenfall. Als der Vortragende im Rahmen ſeiner Ausführungen die derzeitige deutſche Regierung ſehr ſcharf wegen ihrer inneren Politik angriff, verließ der Jertreier der heſſiſchen Regierung, Miniſterialrat Hechler, demonſtrativ den Saal, um nach Beendigung des Referates in ſcharfen Worten Proteſt gegen die Angriffe Vierraths einzulegen. Er bezeichnete dabei die Worte des Vortragenden als Veſchimp⸗ fung der Regierung und ungualifizierbar. Dr. Vierrath gab daraufhin die Erklärung ab, daß ihm eine beleidigende Abſicht ferngelegen habe und er es bedauere, wenn ſeine Worte in dieſer Hinſicht ausgelegt werden könnten. Vorſitzender Nohl⸗Darmſtadt erklärte hierzu, die Tagungslei⸗ tung bedauere den Zwiſchenfall und betonte wei⸗ ter, das Handwerk lege den größten Wert auf ein gutes Zuſammenarbeiten mit der Regierung. Der Vortragende habe ganz allgemein geſprochen und ſicherlich niemand beleidigen wollen. Damit wurde allerſeits der Zwiſchenfall als erledigt an⸗ geſehen.— Jahresbericht und Jahresrechnung fanden Erledigung und einige Anträge, die ſich insbeſondere gegen die Schwarzarbeit, die Ue⸗ berhandnahme der Zuchthausarbeit und andere das Handwerk ſchädigende Maßnahmen und Ein⸗ richtungen wandten, wurden dem Vorſtand zur weiteren Verfolgung überwieſen. Die nächſtjäh⸗ rige Verbanbstagung wird in Bensheim an der Bergſtraße abgehalten werden. Cetzte Radiomeldungen Zerreißen von elektriſchen Drähten Urſache der Exploſion des„R. 101“ 2 wtb London, 6. Okt. Der gerettete eng⸗ liſche Ingenieur Leach hat lt. Havas geſtern abend bereits erklärt, daß die Exploſion des Luftſchiffes R. 101 zweifellos auf das Zerrei⸗ zen von elektriſchen Leitungsdrähten zurückzu⸗ führen ſei. Um 21 Uhr brannte das Oel in den Tanks noch lichterloh. Die gemiſchte engliſch⸗ franzöſiſche Unterſuchungskommiſſion wird heu⸗ te ihre Arbeit aufnehmen. Die genaue Urſache des Unglücks konnte noch nicht ſeſtgeſtellt wer⸗ den. Die Trauer in England über die Luftſchiffkataſtrophe. wtb London, 6. Okt.„R. 101“, das größte Luftſchiff der Welt, der Stolz der britiſchen Luftſchiffahrt, liegt in einem franzöſiſchen Obſt⸗ garten, eine Maſſe verbogener, geſchwärzter Metallſtücke. Von den 54 Männern, die ſo fro⸗ hen Mutes im Luftſchiff geſtern abend abfuh⸗ ven, zuverſichtlich, daß ſie einen epochemachen⸗ den Flug nach Indien unternehmen würden, find alle, außer 8, tot.“ Mit dieſen Worten wurde der engliſchen Oeffentlichkeit die furchtbare Luftſchiffkataſtro⸗ phe mitgeteilt. Die Nachricht, über die Titanic⸗ Kataſtrophe der Luft, hat Trauer in ganz Eng⸗ land vom König und den Kabinettsmitgliedern bis herab zum letzten Bürger verbreitet. In faſt allen Kirchen nehmen die Geiſt⸗ lichen in ihren Predigten auf das furchtbare Unglück Bezug und zollen den Opfern hohe Anerkennung. Das Königspaar vereingte ſich in der Kirche von Sandringham mit den Dorfbewohnern zu einer Sonderfürbitte für die durch das Unglück um Leben gekommenen und ihre Hinterbliebenen. Das Luftfahrtsminiſte⸗ rium hat geſtern früh den Angehörigen der Verunglückten telegraphiſch Mitteilung über die Kataſtrophe gemacht. Aus dem geſamten briti⸗ ſchen Reich und der übrigen Welt laufen Be⸗ richte ein Über tiefe Anteilnahme an der Kata⸗ ſtrophe, die das britiſche Luftfahrtweſen betrof⸗ ſen hat. Aus Berlin wird gemeldet, daß die Nachricht von der deutſchen Oeffentlichkeit mit größter Trauer aufgenommen worden it, und i daß Reichskanzler Brüning ſo⸗ ungegegrigne * Reichsbund. Auf unſeren Bundesfilm „Mahnruf der Kriegsopfer“, der heute Abend im Centraltheater geſpielt wird, werden alle Mitglieder und Intereſſenten zum Beſuch beſonders hingewieſen. * Geſaugverein Kängertreue. Der am verfloſſenen Sonntag abgehaltene Familienabend nahm in allen Teilen einen würdigen Verlauf. Weit über alle Erwartungen hinaus, wurde den Wünſchen aller werten Gäſte Rechnung getragen. Mit Recht darf an dieſer Stelle behauptet werden, daß es dieſer junge Verein ſchon glänzend verſteht, ſolch verantwortungsbewußte Veranſtaltungen ver⸗ dienſtvoll zu organiſieren; hierfür gebührt ihm volle Anerkennung. Als Einleitung gab die Kapelle Schneider⸗Schmitt eine Ouvertüre zu Gehör, die ihrer künſtleriſchen Vortragsweiſe zuſolge reichen Beifall fand. Im Anſchluß daran begrüßte der 1. Vorſitzende die Erſchienenen und wünſchte Allen einen recht frohen und vergnügten Abend. Es folgte dann ein Choral„Jägerwerben“, nach dem⸗ ſelben betrat der mit größter Spannung erwartete Humoriſt, Herr Dittemer, die Bühne. Seine erſt⸗ klaſſigen, faſt unübertrefflichen Darbietungen gaben dieſer Veranſtaltung ein beſonderes Gepräge. Alles was er zum Vortrag brachte, waren Leiſtungen allererſten Ranges. Auch die von den Vereinsmit⸗ gliedern anſchließend aufgeführten humoriſtiſchen Theaterſtückchen fanden freundliche Aufnahme. Ein ſicherer Beweis dafür, daß im Verein ſelbſt Pionier⸗ arbeit geleiſtet wurde. Liedervorträge, Theater- u. Muſikſtücke etc. wechſelten ununterbrochen ab mit Ausnahme einer kurzen Pauſe. Als ſehr erwähnens⸗ wert darf hier noch das zum Vortrag gebrachte Lied „Abendſtändchen“ bezeichnet werden, denn es wurde in prachtvoller Weiſe dargegeben. Ein ſchneidiger Marſch ſchloß den offiziellen Teil des Programms. Anſchließend hieran ſpielte die Künſtlerkapelle zum Tanze auf. Erſt in den Nachmitternachtsſtunden fanden die Tanzluſtigen den Weg nach Hauſe. Hoffen und wünſchen wir, daß dieſe erſtmalige Ver⸗ anſtaltung in der Hauptſache dazu beigetragen hat, auch fernerhin dieſem Verein ein großes Intereſſe zu verleihen, zur Unterſtützung und Förderung des edlen deutſchen Männergeſanges. * Die Vorſtellung fällt aus. Die für heute Abend angeſagte Vorſtellung„Sturm im Waſſerglas“ durch das Heſſiſche Künſtlertheater fällt aus, da der Vorverkauf der Eintrittskarten derartig gering war, daß mit einem ſehr ſchlechten Beſuch der Vorſtellung zu rechnen war. Die ge⸗ löſten Karten können in der Buchhandlung Hof mann an der Drehſcheibe gegen Rückerſtattung des Eintrittsgeldes zurückgegeben werden. * Theateraufführung der Mariau. Jünglings⸗Sodalität. Der Unterhaltungs⸗ Abend der Jünglings⸗Sodalität am letzten Sonntag erfreute ſich trotz der Ungunſt der Zeit eines aus- gezeichneten Beſuches. Die beiden Luſtſpiele wurden, wie man es ja von der Sodalitätsbühne gewohnt iſt, glänzend wiedergegeben und konnten überaus reichen unb ſtürmiſchen Beifall ernten. Die Stimmung war dementſprechend während des ganzen Abends ſehr angeregt. Die fein und ſchneidig vorgetragenen Muſikſtücke des neuen Vereinsorcheſter bildete eine angenehme Ueberraſchung und wurden ebenfalls dankbarft aufgenommen. Gemeſſen an dem niedrigen Eintrittspreiſe wurde wahrhaftig viel geboten und niemand wird es gereut haben, am Sonntag Abend im Freiſchütz geweſen zu ſein. Um auch denen, die der erſten Vorſtellung nicht beiwohnen konnten, den Beſuch zu ermöglichen, wird am nächſten Sonn- tag, den 12. Okt. eine Wiederholung gegeben. Jedermann iſt herzlich dazu eingeladen. Es wird ſich jedoch empfehlen, um ſich einen guten Platz zu ſichern, die Karten ſchon im Vorverkauf bei Hofmann an der Drehſcheibe, im Freiſchütz, bei Sekr. H. Münkel oder bei den Spielern zu holen. Bücherſchau. Der neue„Meyer“ bis Zz. Zwölf Jahre nach dem Weltkrieg, ſieben Jahre nach dem Abſchluß der deutſchen Inflation haben wir zum erſten Male wieder ein vollſtändi⸗ ges, modernes, großes Nachſchlagewerk: Die ſiebte 0 4 wib. Dresden, 6. Okt. Das Flugzeug „D. 1930“, das ſich auf dem Fluge Veelin — Wies befand und fahrplanmäßig um 9.15 Uhr in Dresden lasden ſollte, iſt über einem Reichswehrſchießſtand in der Dres⸗ dener Heide abgestürzt. An Vord befanden ſich der Pilot, der Vordmonteur und 6 Fahrgüſte. Sieben Perſonen waren ſoſort tot, die achte iſt auf dem Weg ins Kran⸗ kenhaus ihren Verletzungen erlegen. Ueber das Flugzeugunglück erfahren wir von der Direktion der Lufthanſa, daß es ſich um eine Meſſerſchmidt⸗Maſchine M 20 handelt, die für 15 Perſonen zugelaſſen iſt. Dieſer Typ iſt bei der Deutſchen Lufthanſa ſeit langem im Dienſt. Ueber die Urſache läßt ſich im Augen⸗ 4 w e ran. 17 blick ni ſagen. Eine Unterſuchungskommiſ⸗ Auflage von Meyers Lexikon liegt fertig vor! So⸗ eben bringt uns die Poſt den 12. Band auf den Redaktionstiſch. Jetzt gibt es kein unwilliges Zu⸗ rückzucken der Hand mehr, wenn man etwas nach⸗ ſehen will; auch Zz iſt erläutert. Nun iſt die Freude am Beſitze dieſes allumfaſſenden Werkes vollſtändig. Der 12. Band iſt ſehr ſtattlich, ohne mehr als die anderen zu koſten. Verlag u. Schrift⸗ leitung des neuen„Meyer“ legten erfreulicherweiſe mehr Wert auf gründliche Behandlung auch der letzten Artikel als auf äußere Gleichformigkeit der Bände. Das werden ihnen die Käufer ſehr danken. Jeder Band umfaßt durchſchnittlich 900 Seiten Text und koſtet in Halbleder 30 RM.(nur Band drei 33 RM.) Das ganze Werk enthält über 160000 Artikel und Verweiſungen auf 21000 Lexikonſpalten mit über 6 700 Abbildungen, Kar⸗ ten und Plänen im Text, dazu 350 mehrſeitige Textbeilagen mit rund 1500 Abbildungen, ſtatiſti⸗ ſchen Ueberſichten uſw.; rund 700 farbige und ſchwarze Tafeln, 300 ſelbſtändige Karten u. Pläne. Holzfreies Papier. Tafeln und Karten ſind in den modernſten Vervielfältigungsverfahren hergeſtellt. ME YERS LENIKON 1 Budde b VO LLISTAN DIG Ausführlicher, illustrierter Prospekt kostenlos durch jede Buchhandlung Filmſchau Zur heutigen großen Filmaufführung des Reichs- bundes der Keiegsbeſchädigten, ehemalige Kriegs⸗ teilnehmer n. Kriegshiuterbliebenen, Ortsgruppe Viernheim wird an dieſer Stelle darauf hingewieſen. Zur Aufführung kommt ein ganz erſtklaſſiges Rieſenpro- gramm(Siehe Inſerat) 1.„Mahnruf der Kriegs⸗ opfer“. 2. Man ſchenkt ſich Roſen, wenn man verliebt iſt“. 3.„Ein Lied von der roten Erde“. 4.„Franz und die Wahrheitstabletten“. Zu die⸗ ſem hochaktuellen Programm iſt die ganze Bevöl⸗ kerung Viernheims eingeladen. Ermäßigte Preiſe: 1. Platz 30 Pfg., Sperrſitz und Balkon 50 Pfg. Man ſichere ſich rechtzeitig Plätze. Anfang halb 8 Uhr mit„Man ſchenkt ſich Roſen“ bis 9 Uhr, ab 9 Uhr„Mahnruf der Kriegsopfer“, dann die beiden Luſtſpiele und zuletzt nochmals„Man ſchenkt ſich Roſen“. Parole: Auf zum Filmvortrag des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten und Kriegs— hinterbliebenen heute Abend im Cefipa. Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Odenwaldklub. Mittwoch, den 8. 10. abends 8½ Uhr Klubabend. Samstag, den 12. 10. Pfalz⸗ wanderung. Der Vorſtand. Sängertreue. Dienstag Abend punkt 8 Uhr ver⸗ ſammeln ſich die Sänger zwecks Darbringung eines Ständchens. Die Vorſtandsmitglieder werden gebeten eine halbe Stunde früher zu er⸗ ſcheinen. Der Präſident. lugzeugkataſtrophe . in der Dresdener Heide Tote ſion hat ſich ſofort im Flugzeug zur Unfall⸗ ſtelle begeben. Die Unglücksmaſchine iſt durch den Aufprall vollkommen zerſtört. Sie iſt je⸗ doch nicht verbrannt. a Das Flugzeug war im Begriff, die übliche Schleife vor der Landung zu ziehen, um den Windverhältniſſen entſprechend von Oſt⸗Süd⸗ Oſt ſich dem Boden zu nähern. Augenzeugen haben nur geſehen, daß ſie in der Schleife hinter den Bäumen eines Hügels verſchwand. Dem Wetter ſchreibt man die Unfallurſache nicht zu, da die Sicht zehn Kilometer und die Wolkenhöhe 600 Meter betrug. Die Namen der ums Leben Gekommenen ſind: Pilot Puſt; Flugmaſchiniſtenfunker Lange; männliche Paſſagiere: Blackwell(auf Reſſe nach Prag), Foeldes(Reiſeziel Wien), tan rde och uus Asrahn schön ben Mieke zieht in een — Bann es Al EMH gt SALE Or. Kühnelt(Reiſeziel Wien), Knittel(An⸗ zeſtellter der Lufthanſa), ferner Frau Graefe, die Gattin des Flugleiters der Lufthanſa in Sofia und Fräulein Blümel(Reiſeziel(Dres⸗ den). Wie wir weiter hören, hat der Reichsver⸗ kehrsminiſter ſofort eine Sachverſtändigenkom⸗ miſſion an die Unglücksſtelle entſandt. Das Dresdener Flugzeugunglück. wih. Presden, 6. Okt. Die acht Inſaſſen des kurz vor der Landung verunglückten Flugzeugs „D. 1930“ ßaben ſämtlich ſchwere Schädel⸗ brüche erlitten, da ſie offenbar gegen die Decke des Flugzeugs geſchleudert wurden. Zur Ziit werden die Zeugenausſagen nachgeprüft. die besen, daß kurz vor dem Abſturz der Motor an Heſetzt habe. Bisher behauptet ſich die An⸗ ſicht. daß das Flugzeug durch eine ſtarke Be niedergedrückt worden ſein muß. Der Führer des Flugzeuges, Pilot Puſt, hatte bereits mehr als 400000 Flugkilometer zurſckgelegt und flieger. Die Toten ſind inzwiſchen in eine Dres dener Leichenhalle übergeführt worden. Nach weiteren Augenzeugenßerichten hatte das lugzeun bereits zur Landung angeſetzt, geriet aber plötzlich ins Schwanken. Gleich da⸗ rauf gelang es offenbar dem Piloten, das Flugieug wieder in die normale Lage zu be⸗ kommen Anmittelbar darauf erfolgte der Ab⸗ ſturz. Dabei befand ſich das Flugzeug in ge⸗ ringer Höhe und ſtürzte faſt ſenkrecht zwiſchen den Bäumen ab, da die Bäume keinerlei Be⸗ ſchadib ungen aufweiſen. Sport⸗Berichte finden unter dieſer Rubrik Aufnahme, müſſen aber kürzeſt abgefaßt ſein. D. J. K. Sport. Viernheim— Lorſch 3:0(Halbzeit 2:0). Sieg auf der ganzen Linie. Der letzte Sonntag war für die hieſige D. J. K. ein Glanztag. Alle Mann- ſchaften haben die Verbandsſpiele ſiegreich beſtanden mit einem Torverhältnis von 20:3 Toren.— Daß V. ſeinen alten Rivalen auf deſſen eigenem Platze niederringen würde, hätte wohl niemand für möglich gehalten. Und dazu iſt das obige Reſultat noch nicht einmal der Ausdruck des Spielverlaufs. Es beſtand ein Klaſſenunterſchied in des Wortes vollſter Bedeutung. Es ſei zugegeben, daß Lorſch, gegenüber dem Vorjahre, über eine etwas ſchwächere Mannſchaft verfügt. Aber Viernheim wuchs in dieſem Spiel über ſich ſelbſt hinaus und demon- ſtrierte einen wirklichen Klaſſefußball. Es war in Anbetracht deſſen nicht nur ein großer Punktekampf, ſondern auch ein großes Propagandaſpiel für den D. J. K.⸗Sport. Dieſes Spiel zählt zu den beſten Leiſtungen, die die Viernheimer Mannſchaft in letzter Zeit vollbracht hat. Auch die Siege der unteren Mannſchaften beweiſen, daß in der Abteilung Viern⸗ heim gute Arbeit geleiſtet wird. Nur ſo weiter, dann geht es vorwärts, aufwärts. E. Wochenplan der Di.: Dienstag: 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. Mittwoch: 9— 11 Uhr Schülertraining auf dem Sportplatz. Freitag: 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. ½9 Uhr Spielerzuſammenkunft im Eichbaum. Wochenplan der Spogg. Dienstag Abend: Platztraining der 1. M. Mittwoch Abend: 1 unt. Mannſch. 8 Uhr Spiel⸗ und Jugendausſchuß im Lokal; anſchließend Vorſtands⸗ u. Verwaltungsausſchuß⸗ Sitzung. Hierzu wollen ſämtliche Herren unbe⸗ dingt erſcheinen. Donnerstag Abend: Jug. u. Schülertraining unter Vallendor. 8 Uhr Hallentraining der 1. M. Vorſchau für 12. Oktober 1930. Der Großkampftag auf dem Phönix⸗Platz. Die unentgeltliche Beratungsſtunde für Lungenkranke findet morgen Mittwoch, den 8. Okt. nachm. von 2—4 Uhr, ſtatt.