Während des Umbaues viernheimer) Viernheimer Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,50 Mk. frei ins Haus gebracht.— 1 wöchentl. das achtſeitige illustrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. nzeiger eitung Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige eb eile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, 185 Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes e ften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Auf nahme eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Speise-, Herren- und Schlafzimmer sowie EinZelmöbel und Küchen Haben Sie Bedarf in irgend einer Art, besichtigen Sie bitte I unser großes Lager, es liegt in Ihrem eigenen Interesse: H. Weisherger Möbelhaus 8 1, 12 we ener achten 8 7, 12 Mannheim (Giernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten)(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Ar. 236 Samstag, den 11. Oktober 1930 4. Jahrgang 820. 3 05 mokratie die Anträge auf Aufhebung der Not⸗ J ben, ihr Programm unmittelbar in die Tat um⸗ verordnungen ablehnt, ebenſo die Mißtrauens⸗zuſetzen. Um der Regierung dafür Zeit zu leſ⸗ anträge der Oppoſitionsparteien. In dieſem Fall] ſen, und um insbeſondere mit tunlichſter Be⸗ wäre der Reichsregierung die Möglichkeit gege⸗ J ſchleunigung dieſes Programm zu verwirtlichen, wird der Reichstag ſich vorausſichtlich von Ende Oktober bis Mitte November vertagen, und dann in die Beratung des neuen Reichshaus⸗ haltsplanes eintreten. Was wird nun im Reichstag? Meiner werten Kundſchaft u. Einwohner Viernheims 75 1 zur Kenntnis daß ich meine kaufen mit Vorliebe ihre Hans. ſchlachtung wieder ſelbſt vornehme. T N Rathausſtr. 14. am Tivoli entgegen- genommen. Rathausſtraße 50 Lorſcherſtraße 8 neee“ zu hervorragend billigen Preisen la Sauerkraut Pfund 10 Pfg. Franklurter Mürstchen Paar 35 u. 50 Pfg. Heines Würstchen l. 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Velourhute müuugst inte Handen 1s eee eee * Die Ausſprache, die Dr. Brüning der Reichskanzler mit dem Herrn Reichsprä⸗ ſidenten über die politiſch-parlamentariſche Lage hatte, ergab völlige Uebereinſtimmung des Reichspräſidenten mit der Auffaſſung des Kanzlers zur Meiſterung der politiſchen Dinge der nächſten Zeit. Der Reichspräſident geht mi dem Kanzler darin abſolut einig, daß mit allem Nachdruck und unter Ausſchöpfung aller in der Verfaſſung gegebener Mittel die Durch— ſetzung des Reformprogramms verſucht werden muß. Der Reichspräſident billigte des weiteren den Entſchluß des Kanzlers im Reichstag alles daranzuſetzen, um auf parlamentari⸗ ſchem Wege dieſe Durchführung zu voll⸗ ziehen. Des weiteren hat der Herr Reichspräſident ſich dahin ausgeſprochen, daß im Intereſſe der Erhaltung von Ruhe und Ordnung im Lande, im Intereſſe aber auch der Geſundung der wirtſchaftlichen u. finanziellen Verhältniſſe nun keine Veränderungen in der Zuſammenſetzung des Kabinetts, das dieſes Regierungsprogramm aufgeſtellt hat, erfolgen ſoll. Damit ſind aber auch ſchon diejenigen Verſuche abgewehrt, die darauf hingingen, jetzt ſchon wieder eine Re⸗ gierungskriſis herbeizuführen mit dem Ziele den einen oder anderen gewiſſen Parteigrup⸗ pen unbequemen Miniſter aus dem Kabinett zu entfernen und durch andere Perſönlichkeiten zu erſetzen. Das gegenwärtige Regierungsprogramm gilt als ein einheitliches Ganzes, das von der Geſamtverantwortlichkeit der jetzt die Regie⸗ rung bildenden Männer geſchaffen iſt. Der Reichspräſident iſt der Meinung, daß deshalb dieſen Perſönlichkeiten und damit dem geſam⸗ ten Kabinett die Möglichkeit gegeben werden muß, ihr Programm in die Tat umzuſetzen. Der geſtrige Beſchluß der volksparteilichen Fraktion iſt in dieſem Sinne ſehr zu begrüßen. * Wie werden die Dinge im Reichstag gehen? Wie ſich die parlamentariſche Lage im Reichs⸗ tag ſelber entwickelt, kann man auch jetzt noch nicht mit poſitiver Sicherheit ſagen, aber ſoviel ſcheint doch ſchon feſtzuſtehen, daß die Beſinn⸗ lichkeit und Vernunft Fortſchritte macht. Die Dinge ſehen ſich eben ganz anders an, wenn man ſie unter dem Druck der Verantwortlichkeit anſchaut, als wenn ſie in Maſſenverſammlungen propagandiſtiſch und demagogiſch aufgezogen werden. Allerdings hat ſich eine ganz merkwürdige Situation innerhalb der Sozialdemokratie nun dadurch ergeben, daß eine Vertreter-Verſamm⸗ lung der Breslauer Sozialdemokraten nicht nur gegen eine Teilnahme der Sozialdemokratie an der Regierung ſich ausſpricht, ſondern ſogar den Eintritt der Sozialdemokratie in die Oppoſition verlangt. Dieſe Haltung der Breslauer Sozial⸗ demokratie fällt um deſſentwillen auf, weil an der Spitze der Breslauer Sozialdemokraten der Reichstagspräſident Loebe ſteht, von dem man ja weiß, daß er der ſchärferen Richtung angehört. Dieſe Breslauer Entſchließung ſteht übrigens im ſtärkſten Gegenſatz zu der Stellungnahme der Berliner Sozialdemokratie, die ſich vor kurzem dahin ausgeſprochen hat, daß es jetzt auf den Schutz des Parlamenkarismus gegen den natio⸗ nalſozialiſtiſchen Radikalismus ankommt. In parlamentariſchen Kreiſen nimmt man daher auch an, daß dieſe Breslauer Entſchließung, ſo Harakteriſtiſch ſie auch iſt, auf den Gang der Dinge, und insbeſondere auf die Haltung der Sozialdemokratie im Reichstag, weiter keinen Einfluß hat. Der„Vorwärts“ ſpricht ſich lt. letzte Radiomeldung gegen Aufhebung der Not⸗ verordnungen 80 r „% Man glaubt, daß der Reichstag nur etwa 10 bis 12 Tage zuſammen ſein wird. Am 13. Okto⸗ ber mird nur der Namensausruf erfolgen, am 14. Oktober ſoll das Präſidium gewählt werden. und am 15. Oktober wird dann ſofort das Re⸗ gierungsprogramm in Verbindung mit den Miß⸗ trauensanträgen der Kommuniſten und der Na⸗ tionalſozialiſten zur Beratung geſtellt. Es dürfte 1 ziemlich 5 ſein, daß die Sozialde⸗ Volkspartei für Beibehaltung des bisherigen Kurſes Curtius bleibt weiter Außenminiſter Die Verhandlungen nach rechts. J Berlin, 10. Okt. In der Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei hat heute die Ausein- anderſetzung mit dem Außenminiſter Dr. Cur⸗ tius ſtattgefunden, die notwendig geworden war, weil ein Flügel der Deutſchen Volkspartei, wenn nicht das Ausſcheiden des Miniſters aus dem Kabinett, ſo doch wenigſtens eine Diſtanzierung der Partei von der Außenpolitik fordert. Die Gründe für dieſe Bewegung liegen lt.„N. B..“ nicht ſo ſehr auf außenpolitiſchem Gebiet, als in den Beſtrebungen, einen parteipolitiſchen Zuſam⸗ menſchluß in größerem Rahmen mit der Rechten herbeizuführen. Nach mehrſtündiger Auseinanderſetzung ſind aber dieſe Beſtrebungen vorläufig aufgegeben worden und die Fraktionsmehrheit der Deutſchen Volkspartei hat die vor allem von dem Partei⸗ führer Dr. Scholz angeführten Gründe für die unveränderte Beibehaltung des jetzigen Kurſes anerkannt. Der Außenminiſter Curtius ſelbſt war in der Fraktionsſitzung am Nachmittag erſchienen und verteidigte ſeine Politik ſehr nachdrücklich gegen die Angriffe, die von der Rechten und aus ſeiner eigenen Partei in der letzten Zeit gekommen ſind. Ausſchlagdebend war aber vox allem das Eintreten Dr. Scholz' für Curtius und für das Kabinett Brüning. Ein Perſonenwechſel im jetzigen Augenblick würde nach der Darſtellung, die Scholz gab, ſehr wahrſcheinlich eine allge— meine Kriſe nach ſich ziehen, während vor allem wohl auch der Reichsbankpräſident Dr. Luther, der ja der Deutſchen Volkspartei naheſteht, ir⸗ gendwelche Kriſen im jetzigen Augenblick als überaus ſchädlich betrachten dürfte. Dieſe Geſichtspunkte haben ſich in der Frak— tion durchgeſetzt. Man iſt zu der Aufſaſſung ge⸗ kommen, daß dem Kabinett keine Schwierigkei⸗ ten gemacht werden dürfen, nachdem ohnehin ſchon die Landvolkpartei in Anträgen und In⸗ terpellationen wiederholt Stellung gegen die Außenpolitik des Kabinetts Brüning genommen hat und auch die Wirtſchaftspartei in ihrer be⸗ kannten Entſchließung gegen den Moungplan von der jetzigen Außenpolitik ſtark abgerückt iſt. Man kam zu der Auffaſſung, daß ein entſprechender Schritt der Deutſchen Volkspartei im Auslande zu weiteſtgehenden Kombinationen Anlaß geben würde. Die Gegner des Außenminiſters haben ſchließ— lich anerkannt, daß eine ſolche Beunruhigung nicht am Platze erſcheint. Dieſes Ergebnis der Fraktionsſitzung liegt auch ganz im Sinne der zwiſchen dem Reichskanzler und dem Reichspräſi⸗ denten vereinbarten Politik, die alle Beſtrebun— gen zu perſonellen Veränderungen im Kabinett entſchieden bekämpfen will. Zuſammenſchlußbe— ſtrebungen mit rechts ſollen weitergeführt werden, auch wenn ſich daraus, wie man an— nimmt, wohl höchſtens eine Arbeitsgemeinſchaft mit einzelnen Gruppen der gemäßigten Rechten ergeben könnten. Finanzminiſter Kirnberger über Heſſens Finanzlage ol. Darmſtadt, 10. Okt. Der heſſiſche Finanzminiſter Kirnberger äußerte ſich in einer Unterredung mit dem Chefredakteur des „Darmſtädter Tageblattes“ über die gegen— wärtige Finanzlage Heſſens u. a. wie folgt: Die finanzielle Lage iſt ernſt, wenn ſich auch im Augenblick die Rückwirkungen der allge⸗ meinen Wirtſchaftskriſis auf die Finanzver⸗ hältniſſe des heſſiſchen Staates noch nicht ſo be⸗ merkbar machen, wie man erwarten ſollte. Das ſich ergebende Minus an Reichsſteuerüber⸗ weiſungen wird bis jetzt im großen und gan⸗ zen noch ausgeglichen durch Einnahmen aus der Bierſteuer. Die in das Sofort⸗Programm geſetzten Erwartungen haben ſich im allgemei⸗ nen erfüllt.— Der Miniſter erklärte weiter, er ſei überzeugt, das heſſiſche Volk werde für die auch in Heſſen einzuſchlagenden Sparmaß⸗ nahmen das nötige Verſtändnis aufbringen. Ein endgültiges Programm könne allerdings erſt aufgeſtellt werden, wenn ſich die Auswir- kungen des Reformprogramms der Reichs— regierung überſehen ließen.— Auf die Frage ob das Finanzprogramm der Reichsregierung nach ſeiner Anſicht auch die Reichsreform wei— tertreiben werde, erklärte Miniſter Kirnber— ger u. a., eine Teilreform, wie ſie etwa das Aufgehen einzelner Länder in Preußen be⸗ deuten würde, hätte z. B. für Heſſen nicht nur politiſche, ſondern auch finanzielle Bedenken, da dadurch den Gemeinden von neuem erheb— liche Laſten aufgebürdet würden. Der Miniſter ſchloß:„Wir werden darauf bedacht ſein müſ⸗ ſen, die finanziellen Verhältniſſe Heſſens durch möglichſt ſparſame Wirtſchaft noch weiter zu beſſern; dann werden wir auch etwaige Schwie⸗ rigkeiten in Zukunft überwinden können.“ Der braſilianiſche Rufſtand Faſt der geſamte Norden in Händen der Rebellen wtb Paris, 10. Okt. Nach einer Havasmeldung aus Buenos Aires beſagen offizielle braſilianiſche Funkſprüche, daß die Bundestruppen des Staa⸗ tes Minas Geraes die Aufſtändiſchen geſchlagen hätten. Die Staaten Rio de Janeiro, Sao Paulo Minas Gerges und Amazonas ſeien der Zen⸗ tralregierung treu geblieben. wib Paris, 10. Okt. Havas berichtet aus Bue⸗ nos Aires: Der braſilianiſche revolutionäre De⸗ legierte dementiert nachdrücklichſt, daß er zu dem Zweck nach Rio de la Plata gekommen ſei, um Waffen zu kaufen Die Revoluttonäre, ſo erklärt er, beſäßen reichlich Waffen und ſeien 100 000 Mann ſtark; darunter befänden ſich drei Regi⸗ menter Artillerie, die ſich anſchickten, in den Staat Sao Paulo einzudringen. Jedoch ſeien umfaſſende militäriſche Operationen nicht vor Ende des Monats möglich.— Der Delegierte erklärte weiter, er rechne mit dem plötzlichen Zuſammenbruch der Regierungen in Sao Paulo und Rio de Janeiro. Die Mobiliſierung der Bundestruppen ſei nach ſeiner Anſicht undurch⸗ führbar. Sie würde ungefähr ſechs Monate in Anſpruch nehmen, während die Revolution ſich binnen fünf Tagen verallgemeinert habe. Der Führer der republikaniſchen Partei, Borges Me⸗ deiros, habe ſich der Aufſtandsbewegung ange— ſchloſſen. Jedoch würde im Falle des Sieges der Revolution der Präſident des Staates Rio Grande, Vargas, den Poſten des Präſidenten der Republik Braſilien bekleiden. Erſolge der Aufſtändiſchen in Braſitien. wtb Buen oz Aires, 10, Okt. Nachrichten von der Grenze zufolge ſollen 107 anke Staaten von Nordbraſilien mit Aus von Para u. Amazonas in den Händen r Aufſtändiſchen befinden. Rücktritt des braſilianiſchen Präſidenten? wib Paris, 10. Okt, Nach einer Meldung der „Chicago Tribune“ aus Newyork habe der Prä⸗ ſident von Braſilien, Waſhington Luiz, ſeine Abſicht angekündigt, zurückzutreten. Eine weitere Meldung des gleichen Blattes aus Newoyrk beſagt, daß nach Nachrichten aus Buenos Aires braſilianiſche Bundestruppen mit der Zerſtörung der Eiſenbahnverbindung zwiſchen Campos und Hachana beauftragt wor⸗ den ſeien. Im Staate Rio Grande ſei die Begeiſterung für die Aufſtändiſchen ſo groß, daß ſie ihre Werbebüros infolge des Andranges von Frei— willigen hätten ſchließen müſſen. Gehaltskürzung für die Behördenangeſtellten enb Berlin, 10. Okt.(Eig. Meldung.) Wie wir erfahren, wird als Folge der Kürzung der Be— amtenbezüge auch eine Minderung der Dienſt⸗ bezüge der unter den Angeſtelltentarif fallen⸗ den Reichsangeſtellten erfolgen. In dem bezüg— lichen Erlaß des Reichsfinanzminiſters vom 4. Oktober an die Reichsbehörden wird zur friſt⸗ gerechten Kündigung der laufenden Einzelver— träge ſämtlicher bei der Reichsverwaltung be— ſchäftigten Angeſtellten aufgefordert. Dieſe vor— ſorgliche Kündigung, die zum 31. März 1931 er⸗ folgen ſolle, bezweckt den Abſchluß neuer Ein— zelverträge, die eine Kürzung der Dienſtbezüge mit Ausnahme der Kinderzuſchläge um 6 Proz. vorſehen; über den Abſchluß wird zu gegebener Zeit noch beſondere Mitteilung durch das Reichs- beſoldungsblatt ergehen. Die geplante Maß⸗ nahme wird auch gegenüber den an der Reichs— grenze beſchäftigten Angeſtellten, auch wenn ihr dienſtlicher Wohnſitz im Auslande liegt, ſowie gegenüber allen ſonſtigen im Auslande beſchäf⸗ tigten Angeſtellten durchgeführt werden. Von der geplanten Kürzung der Dienſtbe⸗ züge werden unmittelbar betroffen 30000 An⸗ geſtellte des Reiches; die der Reichsbahn und der Reichspoſt ſind in dieſe Zahlen nicht einge⸗ rechnet. Im Falle, daß Länder und Gemeinden ſich dem Vorgehen des Reiches anſchließen, wer⸗ den 300000 Perſonen derſelben Kürzung ihres Einkommens unterworfen, die für die Beamten vorgeſehen iſt Atlantiküberquerung gelungen London, 10. Okt. Die beiden Atlantik⸗ flieger, Kapitän Erroll Boyd und Leutnant Harry Connor, die geſtern nachmittag von Neu⸗ fundland ſtarteten, ſind heute abend bei Tresco auf den Scilly⸗Inſeln wegen Brennſtoffman⸗ gels gelandet. Sie beabſichtigen, morgen nach London weiterzufliegen. Der amerikaniſche Mil⸗ lionär und Ozeanflieger Lewine, der zuſam⸗ men mit Chamberlin im Jahre 1927 von Ame⸗ rita nach Deutſchland flog, iſt heute aus Paris in Croydon eingetroffen, um die beiden Flieger dort zu begrüßen, die ſein Flugzeug„Miß Columbia“ benutzen, Central-Film- Palast. Tur Erüfnung der Horbslsalson Kommt ab wolle der mit drögter Spannung erwartete 100% Ion: unt 0 der Ula in 1 Ilten. „Melodie des Herzens“ ner Skandal in Baden-Baden. Anfang ½8 Uhr, ab 9 Uhr nochmals alles zu sehen. Außerdem sehen Sie den großen Sensations- Film: Mit Brigitte Nelm. spannenden Akten. mit Willy Fritsch und Dita Parlo. seiner Schlichtheit und Echtheit jedes Herz mitschwingen läßt, der das Schicksal zweier Liebenden zu einer großen Symphonie menschlichen Erlebens werden läßt. 5 Ein Tonfilm, der in. Ein Großfilm von seltener Schönheit in 7 Nebst Einlage. Ein Besuch ist für jeden Filmfreund ein besonderes Erlebnis. Sonntag mittag: große Jugend- u. Nindervorsteſſung. Alle Kinder gehen Wieder 2. 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A. Brock— haus erſchienen iſt. 3 R 2 war das in England für die amerika⸗ niſche Flotte erbaute Rieſenluſtſchiff, das mi einer gemiſchten engliſchen und amerikaniſchen Mannſchaft von Howden nach Amerika fliegen ſollte. Es war 213 Meter lang, 26 Meter breit und faßte 77 000 Kubikmeter Die Kunde von Z R 2 weckte mich zu neuer Tätigkeit, denn eine Verbindung mit England konnte meinen Plänen förderlich ſein. Ich reichte ein langes Geſuch ein und ſchlug mich ſchließlich zu Theodore Rooſevelt durch, der da⸗ mals ſtellvertretender Staatsſekretär der Flotte war. Er ſollie nun entſcheiden, was mit dem verrückten„Byrd“ zu geſchehen hatte. Als ich eintrat, eröffnete er, das Feuer mit den Worten: „Ich will Ihren Plan gutheißen, Byrd, wenr Sie darauf beſtehen. Aber wir möchten Sie nicht verliexen. denn die Flotte bedarf Ihrer Dienſte noch. Warum warten Sie nicht, bis wi den richtigen Apparat für den ununterbrochener Flug von Newyork nach Europa haben? Dann werde ich Sie gern bed gungslos unterſtützen. Wenn ich ihm zuletzt recht gab und den Plan luſſchob, ſo war das wohl nur deshalb, weil ich ioch einen Hintergedanken hatte. Ich lief näm⸗ ich gleich zu Admiral Mofſet und fragte ihn: Warum darf ich nicht auf Z R 22? Da könnte ch mich nützlich machen.“ Der Admiral lachte. Warum haben Sie das nicht gleich geſagt? Des ſt gerade das Richtige für Sie!“ Ich traf am 20. Auguſt 1921 in London ein und ging ſofort auf die Botſchaft, wo man mir agte, daß Z R 2 am nächſten Tage eine Probe- jahrt unter engliſcher Führung machen werde. Einige Amerikaner ſollen ſich daran beteiligen. ch rief Maxfield an und bat ihn, mich auf die Liſte der Mitfahrenden zu ſetzen. Er verwies auf, den ſtarken Andrang, ſügte aber hinzu, daß mich die Engländer vormerken würden, wenn ich ſofort käme. Ich verſäumte indes den Morgen— zug und gelangte erſt am Abend des 22. Auguſe nach Howden. Dieſem Zufall verdanke ich mein Leben. Da ich nicht rechtzeitig erſchien, wurde ich von der Liſte geſtrichen. Mein Weg führte mich über London wo, ich erfuhr, daß 3 R 2 während der Nacht in der Luft kreuzen werde. Am nächſien Morgen ſtand ich um ſechs Uhr auf und fand vor Abgang des Zuges noch Zeit, mich raſieren zu laſſen. Da hörte ich plötzlich das heiſere Geſchrei der Zei⸗ tungsjungen:„Extrablatt, Extrablatt! Großes Luftſchiffunglück!“ Ich ſprang in ein Auto und raſte zur Bot⸗ ſchaft, wo man die Schreckensnachricht beſtätigte. R Z 2 hatte das Rückgrat gebrochen, war in Flammen aufgegangen und dann bei Hull in den Fluß gefallen. Von den 50 Offizieren und Mann⸗ ſchaften waren nur wenige mit dem Leben da— vongekommen. Eine Ausleſe der engliſchen und 900 Flieger war mit einem Schlage dahin. Die Botſchaft ſchickte mich und den Komman⸗ danten Newt White an die Unfallſtätte, um den amerikaniſchen Teil der traurigen Angelegenheit abzuwickeln. Sehr früh am nächſten Morgen traf ich in Hull ein, wo ich am Bahnhof ſchnell ſchwarzen Kafſee trank und dann zum Hafen eilte. Am Ufer ſtand eine Gruppe von Männern. Einer wies gegen die Mitte des Fluſſes, wo ein zelt⸗ artiges Geſtände„ber den Waſſerſpiegel ragte. Die hier ſechs Meter hohe Flut bedeckte alles übrige. In dieſem Augenblick kam Charley Broom, der oberſte Flugmechaniker.„Wieviel Ueberlebende?“ fragte ich ihn.—„Fünf.“— „Wieviel von uns?“ Kaum brachte ich die Worte aus der Kehle.„Einer.“ Er würgte es heraus. „Der junge Walker; angeworbener Mann.“ Alle meine Freunde hatten gen letzten Flug getan, alle. Broom war Augenzeuge, als das Luftſchiff zerbrach und gleich darauf explodierte. Nur ein Fallſchirm mit zwei Mann löſte ſich von ihm ab. Man hatte nicht für mehr Fallſchirme ge⸗ ſorgt, weil ſie als zu ſchwerſällig und hinderlich galten. Das Vorderteil ging ſoſort unter; das Hin⸗ terteil ſchwamm noch eine Weile. Broom jagte mit einem Boot hinterher und rettete vier Mann, darunter meinen Freund Little, der jedoch ſo ſchwer verletzt war, daß er bald ſtarb. Ich er⸗ kundigte mich nach dem armen Coil. Einer der Ueberlebenden hatte ihn noch an Bord geſehen, und zwar an der Stelle, wo das Luftſchiff aus⸗ einanderbrach. Coil kannte dieſe ſchwache Stelle und wollte ſie im Auge behalten. Man ſand die Leiche beim zehnten Spant; den er mix in jener Nacht als Grund ſeiner Sorgen bezeichnet hatte. Die Geretteten erzählten, daß dem Einknicken ein unheimliches Geräuſch voranging als ob das Luftſchiff zerriſſen würde. Obgleich ſich das Luftſchiff 360 Meter hoch beſand, hörte man die⸗ ßen Reißton weit ins Land hinaus. Man hatte gerade die Geſchwindigteit von 60 Knoten ge⸗ prüft und war dabei, die Steuerſähigkeit bei 50 Knoten zu peüfen, als das Gerippe kurz achter⸗ lich von der hinteren Maſchinengondel nachgab 1 ſofort ausbrechende Feuer wird wohl d' rf großen Menſchenverluſte 65 ſtar zelegt war, wird die Längsverſteiſung dem Druck nicht gewachſen geweſen ſein. Den Engländern darſ man keinen Vorwurf machen, denn ſie hat⸗ ten das Schiff bis dahin ſchon ſehr ſtrengen Be— laſtungen unterworſen. Fliegerleutnant Wann 12 0 der einzige Ueberlebende aus dem Vorder- teil. eee eee Die Hoſenträger Hoſenträger haben— wie der Name ganz deutlich ſagt— den Zweck Hoſen zu tragen. Eine Aufgabe, die ſie je nach Gewicht und Taſchenfül⸗ lung mit mehr oder wenicer großer Elaſtizität bewältigen. Viele Menſchen haben ſie als läſti— ges Uebel verbannt und tragen ihre Hoſen am ſogenannten Schmachtriemen. Wir wollen aber bei den Hoſenträgern blei— ben, denn ſie haben noch eine Miſſion. Man höre und ſtaune: in der Kriminaliſtik. Wir wollen nicht daran erinnern, daß häufig Lebensüberdrüſ— ſige ſich daran aufgehängt haben, wobei ſich ſtets ergeben hat, daß ſie wegen ihrer Dehnbarkeit den Tod langſamer und grauſamer geſtalten. Des Menſchen findiger Geiſt hat für ſie noch eine an— dere Beſtimmung herausgefunden, und zwar bei der Verhaftung von Sündern wider das Strafge— ſetz. Der verhaftende Beamte bittet ſich nach der Unterſuchung ſeines Gefangenen nach Waffen in höflicher Form deſſen Hoſenträger bezw. deſſen „Schmachtriemen“ aus und fordert ihn auf, ihm zu folgen. Der Verhaftete muß, um die Bügel⸗ falten in ſeinen Hoſenbeinen nicht brüchig zu ma— chen, wohl oder übel die Hände in die Taſchen ſtecken und die Hoſen halten. Da man aber be— kanntlich mit den Händen in den Taſcten nicht Rekord laufen kann, iſt der Beamte ſicher, daß! ſein Häftling nicht ausreißt. Und das wegen der Hoſenträger. Jamin. Höhenſonne im Soo Tiere, die beſtrahlt werden müſſen. dem unſrigen, wo ſich der Juli oft genug wie der November gebärdet“, ſchreibt der Direktor des Londoner Aquariums,„bemüht man ſich in Zoologiſchen Gärten mit Erfola. den Uczuträg— lichkeiten, die ſich infolge der unnatürlichen Wit⸗ terungsbedingungen bei einigen Tieren in man⸗ gelnder Freßluſt und allgemeinen Erſchöpfungs⸗ zuſtänden bemerkbar machen, dadurch zu begeg⸗ nen, daß man die Tiere einer beſonderen Be— handlung durch ultraviolette Strahlen unter— wirft. Bei ſolchen Tieren aber, die einen Win⸗ terſchlaf halten, darf dieſe anregende Beſtrah⸗ lung in den Wintermonaten nur mit äußerſter Vorſicht angewandt werden. Die Newyorker Zoologiſche Geſellſchaft hat in ihrem Rechen⸗ ſchaftsbericht, der kürzlich erſchienen iſt, über die Erfahrungen, die ſie in ihren Tiergärten mit der künſtlichen Höhenſonne gemacht hat, bemer— kenswerte Aufklärungen gegeben. Es wurde da— bei beiſpielsweiſe ſeſtgeſtellt daß bei den über⸗ winternden Tieren die Beſtrahlung, die in der Saiſon, wenn ſich die Tiere unter normalen Ver⸗ hältniſſen des Sonnenlichts erfreuen, von Nut⸗ zen iſt, ganz im Gegenteil ſchädliche Wirkungen hat, wenn ſie in einer Zeit erfolgt, in der die Tiere in ihrem Heimatland den Winterſchla halten. Man ſoll eben der Natur nicht ins Handwerk pfuſchen. So hat man denn auch ein⸗ geſehen, daß es unſinnig iſt, Tiere durch künſt— liche Mittel zu einer unnatürlichen Verlänge— rung ihrer Arbeitsleiſtungen zu zwingen. An— dererſeits äußern ultraviolette Strahlen au ie tropiſchen Tiere, die einen Sommerſchlaf abhalten, durchaus keine abſchreckende Wirkung da ja hier nur die außerordentlichen hohen Hitze grade die freiwillige Ruhe erzwingen. Die Fä higkeit, die heißen Monate ſchlafend zu verbrin gen, iſt übrig bei einigen dieſer Tropentiere geradezu erſtaunlich. Ein Schulbeiſpiel bildet in dieſer Beziehung jene Wüſtenſchnecke, die vor vielen Jahren als eine„Tote Schale“ auf der Unterlage eines Kartenblattes in einer Galerie des Naturhiſtioriſchen Muſeums ausgeſtellt war. Nach zweieinhalb Jahren zeigte die Karte, auf der das Ausſtellungsobjekt ſeinen Platz gefun⸗ den, unverkennbare„Schneckenſpuren“, woraus hervorging, daß die Schale ihren Platz verlaſſen hatte. Man nahm die Schale dann aus dem Ka⸗ 5 5 5: ü ſten heraus und übergoß ſie mit war Jaſ⸗ „In einem ſo unberechenbaren Klima wie 835 Das Ergebnis war bdaß die Kepeildig geblik⸗ bene Molluske ſich lebhaft bewegte und Neigung zeigte, ihr Nahrungsbedürfnis zu befriedigen.“ — Ein freiwilliges Notopfer Die Bürgermeiſter des Kreiſes Hanau verzichten auf einen Teil ihrer Bezüge Hanau, 10. Okt. Auf einer Tagung der Kreisabteilung Hanau im Verband der preu— ßiſchen Landgemeinden wurde lt.„M. V. 3.“ die Lage der Arbeiterwohnſitzgemeinden in— folge der ſtändig anwachſenden Zahl der Wohl— fahrtserwerbsloſen als verzweifelt bezeich⸗ net. Die Kreis- und Landgemeinden bedürfen der beſonderen und ſchnellen Hilfe im Rahmen des Notprogramms der Regierung. Die Bürgermeiſter des Kreiſes Hanau faß⸗ ten den einſtimmigen Beſchluß, auf einen Teil ihrer Bezüge zu Zwecken der Wohl⸗ fahrtsfürſorge zu verzichten, um damit den Gemeinden die Mitverbundenheit der Bür⸗ germeiſter mit ihrer Not zu erweiſen. In der folgenden Entſchließung begründeten ſie dieſen Schritt: „Wir, die Bürgermeiſter des Landkreiſes Hanau, die der notleidenden Bevölkerung am nächſten ſtehen, erklären uns bereit, bis auf weiteres einen Teil unſerer Nettobezüge den Gemeindekaſſen zugunſten der örtlichen Wohl— fahrtspflege zu überweiſen, dergeſtalt, daß bei einem Gehalt von 200 bis 400 Mark 8 Prozent über 400 bis 500 Mark 10 Prozent, über 500 bis 600 Mark 12 Prozent und über 600 Mark 15 Prozent zurücküberwieſen werden. Dieſe Sätze gelten, ſoweit bisher nicht anderweitige Vereinbarungen getroffen ſind. Mit dieſem Entſchluß ſoll nicht zum Ausdruck kommen, daß unſere wirtſchaftliche Lage es geſtattete, dieſen Verzicht als ein Leichtes anzuſprechen. Auch wir ſtehen im wirtſchaftlichen Exiſtenzkampf gleich unſeren Mitbürgern. Lediglich der Um— ſtand, daß an uns die Wirtſchaftsnet der All- gemeinheit ſtärker heranbrandet als an irgend— eine andere Stelle, hat uns veranlaßt, dieſes Notopfer in wahrſtem Sinne des Wortes für unſere Gemeinden zu leiſten und damit andere Stellen zu gleichem Tun anzuregen. Wenn jeder an ſeiner Stelle und nach ſeinen Kräften ſucht, das ſchwere Los der großen Schar Hilfsbedürftiger mildern zu helfen, wird es leichter ſein, die darüber hinaus ſo dringend nötige Sanierung der öffentlichen Wirtſchaft zu einem guten Ende zu führen.“ (Zur Nachahmung empfohlen! Die Ned.) Hꝛitiseſe Nꝛiegobefiſſe füfnen die Onfer der N 0. Nala. stronie in die eimal 0 Die mit den briiſſchen Flaggen geſchmückten Särge werden im Hafen von Boulogne an 5 gebracht, um von ihnen in die Heimat überführt zu werden. Bord der engliſchen Kriegsſchiff heimer Anzeiger Samstag, den 11. Okt. 1930 Ein Baum, dem die Neger göttliche Ehren erweiſen Der zur Gattung der Bombakazien gehören⸗ de Baobab oder Affenbrotbaum hat zwar nur einen verhältnismäßig kurzen Stamm, dieſer dafür aber einen Umfang und die Krone einen Durchmeſſer von gewaltigem Ausmaß. Er hat wollige, aus drei bis neun Blättchen zuſammen⸗ d ſetzte Blätter und prächtige, lang herabhän⸗ sende Blüten von purpurroter Farbe. Wie ein Reiſender erzählt, ſah er auf der Senegalinſel bei dem Orte Sor einen Affenbrotbaum, deſſen Stamm einen Umfang von 22 m hatte. Einzelne Zweige ſpannten ſich in wagerechter Richtung bis zu 18 m aus und berührten mit ihren Spitzen die Erde. Der Reiſende fand weitere Baobab-Bäume, in deren Rinde Namen von Europäern eingeſchnitzt waren, Namen, von de— nen der eine auf das 15, ein anderer auf das 16. Jahrhundert zurückwies. Die Bäume hatten nur einen Durchmeſſer von etwa 2m und waren deshalb noch ſehr jung. Erſt nach 800 Jahren erlangt der Baum ſeine volle Größe. Auf ſeinen Reiſen ſand er dann noch wunderbare Exem⸗ Hlare, die Durchmeſſer von etwa 25 m zeigten. Von den Zweigen dieſer Bäume hingen Vogel neſter herab, die mindeſtens Um lang waren. Sie glichen großen ovalen, unten offenen Kör— ben, die aus Baumzweigen geflochten waren. Wenn man von der Größe dieſer Neſter auf die der Vögel ſchließen wollte, die ſie bewohnten, ſo dürften dieſe hinter der Größe des Straußes nicht weſentlich zurückblicken. Die Frucht des Affenbrotbaums iſt manchmal rund, manchmal länglich. Die Farbe der Schale, die anfangs grün iſt, färbt ſich ſpäter ins Braune; zerbricht man ſie, ſo findet man eine ſchwammige Maſſe, die einen überreichen Saftgehalt hat. Die Rinde des Baumes iſt aſchgrau gefärbt. Sie iſt weich und fühlt ſich fettig an. Die Senegalneger zer— reiben ſie, ebenfalls wie die Blätter des Bau— mes, zu Staub, den ſie ſorgſam aufbewahren, und von dem ſie eine Priſe ihren Lebensmitteln beimiſchen, um die Schweißabſonderung des Körpers herabzuſetzen und einer Stauung der inneren Hitze vorzubeugen. Das Pulver gilt üb⸗ rigens auch als wirkſames Mittel gegen die Fie⸗ ber, die während der Monate September und Oktober in Afrika herrſchen. Wie Reiſende zu berichten wiſſen, pflegen afrikaniſche Neger— ſtämme ihre Muſikanten, Geſchichtenerzähler und Luſtigmacher in den Höhlen alter Affenbrot— bäume zu beſtatten. Aber das iſt keineswegs eine Auszeichnung! Man wählt dieſe Begräbnis— ſtätte nämlich aus der abergläubiſchen Scheu. mit der die Neger der irdiſchen Hülle ihrer Künſtler begegnen. Zwar erweiſen ſie ihnen bei bzeiten alle Ehrungen, aber das geſchieht nur aus Furcht und im Glauben, daß ſie in Verbin— dung mit den Geiſtern ſtänden. Nach ihrem Tod aber ſehen ſie in ihrer Leiche nur noch eine un— reine Sache. Sie hüten ſich daher, die Leiche der Erde zu übergeben, aus Furcht, daß dieſe da— durch unfruchtbar werde. Auch dem fließenden Waſſer wollen ſie die Leiche nicht übergeben, weil ſie befürchten, daß die Fiſche durch ſie vergiftet würden. Dem Baobab, der ſo vielſeitig verwend— bar iſt, erweiſen die Neger göttliche Ehren. Trauerfeier für die Toten von„R 101“ London, 10. Okt. Heute mittag um 12 Uhr fand in der St. Pauls-Kathedrale in Anweſen⸗ heit des Prinzen von Wales, des franzöſiſchen und italieniſchen Luſtſahrtminiſters, des belgi⸗ ſchen Verkehrsminiſters und der Botſchafter und Geſandten aller Länder, des engliſchen Kabinetts und der Premierminiſter der Dominions die Trauerfeier für die Opfer des„R 101“ ſtatt. Die rieſige Kathedrale, in der Nelſon und Wellington beigefetzt ſind, war bis zum letzten Platz gefüllt. Heute morgen um 8 Uhr iſt die alte gotiſche Weſtminſterhalle, die dem Parlament vorgebaut iſt, für die Beſichtigung der aufgebahrten 48 Opfer der Luftſchiffkataſtrophe freigegeben worden. Un⸗ auſhörlich bis heute abend um 10 Uhr ſtrömt das Publikum durch die dunkle Halle, in der dle Särge, unter Blumenſpenden begraben, aufge⸗ ſtellt ſind. um 11 Uhr war die wartende Schlange, in Gliedern zu vier von der Polize! aufgeſtellt, bereits außerhalb der Halle auf ein“ Dünge von annahernd zwei Kilometer gewachſen. Zahlreiche Frauen werden durch das lange Warten ohnmächtig und in mehreren fliegenden Sanitätswagen behandelt. Dr. Eckener iſt abends iſt London eingetrofſen, er wird an der ſeier— lichen Ueberführung der Leichen von der Weſt— minſterhalle nach dem Bahnhof und an der Be— ſtattung in ington teilnehmen. Politiſcher Mord im Arbeitsnachweis Hannover, 10. Okt. Heute mittag hatte der arbeitsloſe unverheiratete Kaufmann Erich Schmidt auf dem hannoverſchen Arbeitsnach⸗ weis den Antrag auf Ueberlaſſung von ein paar Schuhen geſtellt. Nach Verlaſſen des betreffenden Dienſtzimmers wurde Schmidt im Verbin⸗ dungsgang zwiſchen den beiden Gebäuden von einem unbekannten Täter durch einen Schuß in den Mund getötet. Der Mörder ergriff die Flucht und konnte entkommen. Von der Kriminalpoli⸗ zei ſind ſofort Nachforſchungen aufgenommen worden. Bis jetzt fehlt noch jede Spur von dem Täter. Es ſcheint, daß die Tat politiſche Hinter⸗ gründe hat. Rundfunk⸗ Programm Südweſtdeutſche Gruppe. Frankfurt— Kaſſel Sonntag, 12. Oktober.. 07.00 Uhr: Uebertr. v. d. Nordd. Gruppe; 08.30: Morgenfeier; 10.00: Orgelkonzert; 10.30;„Rhyth⸗ mus, Muſik u. Erziehung“; 11.00 Uebertragung von der Weſtdeutſchen Gruppe; 1130: Stunde des Chorgeſangs; 11.45; Uebertragung a. d. Emil⸗ Claar⸗Feier; 1215: Chorgeſang; 12.45: Landwirt⸗ ſchaftsdienſt; 12.55: Mittagsſtändchen; 14.00:„Die ſchwimmende Inſel“; 15.00: Stunde des Landes; 16.00: Uebertr. v. d. Südd. Gr.; 18.00:„Rhei—⸗ niſche Charakterbilder: Joſeph v. Görres“; 18.25: Rundſunlkvortrag; 18 50: Preſſedienſt; 19.20: Sportnachrichten; 1930:„Fidelio“, Oper in zwei Aktien von Beethoven; 22.15; Nachrichten, Sport⸗ und Wetterdienſt; 22.30: Uebertragung von der Weſtdeutſchen Gruppe; 22.45: Unterhaltungskon— zert. Montag, 13. Oktober. 06.30 Uhr: Uebertr. v. v. Südd. Gruppe; 07.00: Morgengymnaſtik; 07.30: Frühkonzert; 11.30: Lullusfeſt; 11.45: Werbekonzert; 12.00: Zeit, Wirtſchaft, Nachrichten; 12.45: Wetterbericht; 1300: Schallplattenkonzert; 1400: Werbekonzert; 14.40: Nachrichtendienſt; 14.50: Zeit, Wirtſchaſts— dienſt; 15.50: Wirtſchaftsmeldungen; 45.55: Gie— ßener Wetterbericht; 16.00: Nachmittagskonzert; 17.45: Wirtſchaftsmeldungen; 18.05:„Wedekind— Erinnerungen“; 18.30: Zeit; 18 35: Stunde der Bühne; 19.20:„Richter und Verteidiger“; 19.50: Engl. Sprachunterricht; 20.15: Stunde der Kam⸗ mermuſik; 21.15:„Phädra“, Trauerſpiel in ſünf Aufzügen; 22.45: Nachrichten, Sport und Wetter. Stuttgart— Freiburg Süddeulſche Gruppe. Sonntag, 12. Oktober. 07 00 Uhr: Morgenkonzert; 08.15: Morgen— gymnaſtit; 10.15: Evangel. Morgenſeier; 11.00: Kammermuſik; 12.00: Promenadenkonzert; 13.00: Kleines Kapitel der Zeit; 13.10: Schallplatten; 14.00: Uebertr. v. d. Südweſtd. Gruppe; 15.00: Nachmittagskonzert; 16.30: Unſere Heimat; 18.00: Karl Hager lieſt aus eigenen Schriften; 1830: „Der Volks- und Nationaltanz“; 19.00: Zeitan— gabe, Sportſunk; 19.30: Uebertr. v. d. Südweſtd. Gruppe; 22.15: Nachrichten, Sport; 22.45: Ueber tragung von der Südweſtd. Gruppe. Montag, 13. Oktober. 06 30 Uhr: Wetterbericht, Morgengymnaſtik; 07.00: Uebertr. v. d. Südweſtd. Gruppe; 10.00: Schallplatten; 11.00: Nachrichtendienſt; 1200: Wetterbericht; 12.15: Im ſchönen Spanien; In der Pauſe: Nauener Zeitzeichen; 15.45: Brieſ— markenſtunde für die Jugend; 1600: Uebertr. v. d. Südweſtd. Gruppe; 17.45: Zeit, Wetter, land— wirtſchaftliche Nachrichten; 18.05: Dr. Zilchert, „Das Myſterium des Todes“; 18.35: Uebertra— gung von der Südweſtdeutſchen Gruppe; 22 45: Nachrichten. München Sonntag, 12. Oktober. 10.45 Uhr: Gloclenläuten von der Frauen— kirche; 11.25: Alte und neue Chormuſik; 1200; Militärkonzert; 13 10: Zeit, Wetter; 13.15:„Kar toffelabſatz“!; 1335: Muſik im Herbſt“; 14430: Schachſunk; 15.15: Konzert; 15.45: Die praktiſche Frau; 16.00: Gedächtnisſtunde für Wilh. Mauke; 1645: Unterhaltungskonzert; 1745: Bergſteigen und Bergſteiger; 18.05: Aus dem Nationaltheater: „Tannhäuſer“, Rom. Oper von Rich. Wagner; 22.00: Eliſe Aulinger lieſt luſtige Geſchichten von Julius Kreis; 22.20: Zeit, Welter, Preſſe, Sport; 22.45: Konzert- und Tanzuſik. Montag, 13. Oktober. 06.45: Mongengymnaſtik; 08.05: Schulfunk; 10 55: Boricht der Großmarkthalle; 11.00: Preſſe— dienſt: 1115: Zeit. Wetter. Werbenachrichten;: 12 15: Landwirtſchaſtl. Wochenbericht; 12.30: Schallplattenkonzert; 18 55: Zeitzeichen; 14.00: Zeit, Wetter; 16 10: Zeit, Weller, Landwirtſchaſt; 16.25: Kleine Konzertſtunde; 17.00: Kinderbaſtel⸗ ſtunde; 17.30 Unterhaltungskonzert; 18.25 Zeit, Wetter, Landwirtſchaſt; 18.45: Bücher; 19.00: Stunde der Arbeit; 19.30:„Volkstümliche Mu⸗ ſitpflege“ 20.00: Weißblaue Stunde; 20.45: Leſe⸗ ſtunde; 2120: Konzertſtunde; 2200; Zeit, Wet⸗ ter, Pyeſſe, Sport. Cokales Heſſ. Perſonalnachrichten. Erledigte Stellen: Erledigt ſind im Kreiſe Oppenheim: eine Leh⸗ rerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Kolksſchule in Eichloch(Dienſtwohnung iſt frei); eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Dalheim(Dienſt⸗ wohnung iſt frei); eine Lehrerſtelle für einen ka⸗ tholiſchen Lehrer an der Volksſchule in Sulz⸗ heim(Dienſtwohnung ſteht zur Verfügung).— In den Ruheſtand verſetzt wurde: am 30 September der Oberſtudienrat an der Eleonoren⸗ ſchule(Lyzeum und Frauenſchule) zu Darmſtadt, Dr. Adam Heußel auf ſein Nachſuchen vom 1. Dezember 1930 b. Auf Grund des 8 1 des Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeam— ten vom 2. Juli 1923 bezw. 19. Dezember 1923 in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 tritt am 1. November 1930 in den Ruheſtand: der Studiendirektor an der Realſchule in Langen Dr. Ludwig Schütz.— Ernannt. Durch Ent⸗ ſchließung des Herrn Miniſters für Kultus und Bildungsweſen wurden die Studienreferendare Fritz Flohr as Groß-Gerau, Dr. Karl Ger⸗ nand aus Grebenhain, Kr. Lauterbach, Ferdi⸗ nand Heß aus Darmſtadt, Dr. Otto Hornik⸗ kel aus Mainz. Karl Jung aus Holzheim, Kr Gießen, Erich Keller aus Utphe, Kr. Gießen, Heinrich Schäfer aus Reiskirchen zu Studien⸗ aſſeſſoren ernannt. Evangeliſch⸗kirchliche Nachrichten. Durch die Kirchenregierung wurde dem Pfarrer Wilhelm Kornmann zu Rodheim a, d. Horloff die erſte evangeliſche Pfarrſtelle zu Laubach, Dekanat Schotten, übertragen. Roxheim, 10. Oktbr. Einführung der Bier- und Getränkeſteuer. Die ſtändig zunehmenden Wohlfahrtslaſten haben die G meinde zur Einführung der Bier- und Getränke— ſteuer gezwungen. Von der Filialſteuer wurde abgeſehen. Die Lehren aus der Schweinezühlung am 1. September 1930 Die Schweinezählung im Deutſchen Reich vom 1. September 1930 hatte(im Vergleich zu den Zählergebniſſen des 2. September 1929) folgendes Ergebnis: Geſamtbeſtand: 23 414000 Stück(19 604 000 Stück); davon entfallen auf Ferkel(unter acht Wochen) 6 519 000 St.(5373 000 St.) auf Jung⸗ ſchweine(acht Wochen bis zu ein halb Jahr) 9 805 000 St.,(8 290 000 St.); auf Schweine von ein halb Jahr bis ein Jahr alt 5 123 000 St.,(4 288 000 St.), Schweine 1 Jahr und äl⸗ ter 1967 000 St.,(1 653 000 St.), und Zucht⸗ ſauen insgeſamt 2278 000 St.(1 860 000 St.) Der beim Reichsminiſterium für Ernäh⸗ rung und Landwirtſchaft zur Auswertung der Ergebniſſe der Schweinezählungen gebildete Sachverſtändigen⸗Ausſchuß nimmt hierzu wie folgt Stellung: Die Lage in der Schweineerzeugung iſt ge⸗ kennzeichnet durch eine Zunahme des Schweine⸗ beſtandes um rund ein Fünftel(19.4 v. H.). Dieſe Vermehrung wird ſich zwar gar allmäh⸗ lich auf den Schlachtviehmärkten auswirken. Aber es iſt ſicher in einigen Monaten mit ſtei⸗ genden Auftrieben und dementſprechend mit ſinkenden Preiſen zu rechnen. Dazu kommt die Auswirkung der verminderten Kaufkraft der Verbraucher. Die ſtarke Vermehrung der Zahl der Sauen läßt weiter befürchten, daß auch in den Sommermonaten 1931 der Preisdruck kaum nachlaſſen wird. Was iſt zu tun? Gegenüber dieſer Lage müſſen ſtaatliche Hilfsmaßnahmen verſagen, nur noch durch Selbſthilfe des Berufsſtandes kann der drohen— den Schweinekriſe vorgebeugt werden, deshalb: Stellt die Schweinehaltung auf leichtere Schweine um! Das Schwein von 160 bis 200 Pfund Lebend—⸗ gewicht iſt das markigängigſte und wird am be— ſten bezahlt. Am den VMobelnzeis fr Lileralus Paul Valery, Gunar Gunarſon, Theodore Dreiſer, der berühmte franzöſiſche Dichter, der däniſche Dichter, der der Vorkämpfer in der der in der Academie de France Verfaſſer des Romans amerikaniſchen Literatur der Nachfolger Anatole France'„Kirche auf dem Berg“, für künſtleriſche Wahr— iſt, haftigkeit, die berühmten Vertreter franzöſiſcher, däniſcher und amerikaniſcher Dichtkunſt, die für den Nobelpreis für Literatur in Vorſchlag gebracht wurden. aan de Je leichter das Schwein, Nur durch Umſtellung auf Fleiſchſchwein“ wird die in der ſtarken Zunah⸗ ne der Ferkel⸗ und Sauenzahl liegende Gefa“ in Zukunft verringert. Wird dieſer Rat nicht befolgt, ſo wird die Lage auf dem Schweine⸗ narkt noch ſchlimmer werden als im Frühjahr 1928. N Ergebnis der neueſten Getreide⸗ Anbauflächenerhebung für Heſſen von Ende Mai im Vergleich mit den Vorjahren und mit anderen deutſchen Ländern. Das allgemeine Ergebnis der Anbauflächen Erhebung für Getreide in Heſſen von Ende Mai 1930 1930, im Vergleich mit den Jahren 1925.29, wie es ſboeben vom ſtatiſtiſchen Reichsamt ver⸗ öfſentlicht wird, iſt folgendes: Zunahme des Rog⸗ genanbaues, des Weizenaubaues, des Winter⸗ und Sommergerſtenanbaues, des Haſeranbaues. Nach den einzelnen Getreidearten erhalten wir gegenüber den Jahren 1925⸗29 und im Vergleich mit andere deutſchen Ländern für Heſſen nach⸗ ſtehendes genaueres Bild. Mit Roggen beſtellt ſind jetzt in Heſſen 60 881 Hektar, davon 60 Hektar Winterrogen und 20 Hektar Sommerrogen. Im Vergleich mit den früheren Jahren 192529 bedeutet das für Heſſen eine Zunahme von 2,6 Hundertſtel, während das deutſche Reich als Ganzes nahezu unveränderten Beſtand gegen früher zeigt. Heſſen gehört zu den elf der ſiebenzehn deutſchen Länder, die gegen⸗ über dem abgezogenen Saldo eine Vermehrung des Roggenanbaues darbieten. Heſſen ſteht un⸗ ter dieſen elf Ländern an ſechſthöchſter Stelle mit der ſechſthöchſten verhältnismäßigen Vergrö⸗ ßerung der Roggenanbaufläche bei den Ländern Thüringen ſowie Mecklenburg⸗Schwerin mit je 3.9 Hundertſtel und bei Lippe mit 2,5 Hundert⸗— ſtel Vermehrung des Roggenanbaues. Die diesjährige Weizenanbaufläche, ohne Spelz, beträgt in Heſſen 30 611 Hektar, darun⸗ ter 30 228 Hektar Winterweizen und 383 Hektar Sommerweizen. Im Verhältnis zu den letzten Jahren treffen wir in Heſſen eine Zunahme der Weizenanbaufläche von 6,8 Hundertſtel, gegen eine Vermehrung im ganzen Deutſchen Reich von 7,6 Hundertſtel. Mit Ausnahme von Bremen zeigen alle deutſchen Länder Verſtärkung des Weizenanbaues. Heſſen hat die viertkleinſte ver⸗ hältnismäßige Vergrößerung der Weizenanbau⸗ fläche unter den deutſchen Ländern, ungefähr re— lativ ſo groß als die Steigerung in Preußen um 7,4 Hundertſtel und in Bayern um 8,4 Hundert⸗ ſtel. Für Wintergerſte haben wir zur Zeit in Heſ⸗ ſen eine Anbaufläche von 878 Hektar, gegenüber den Vergleichsjahren eine Zunahme um 40.5 Hundertſtel, bei einer Vergrößerung der Winler⸗ gerſtenaubaufläche im ganzen Deutſchen Reich um 20,4 Hundertſtel. Mit Heſſen beſitzen noch elf an⸗ dere deutſche Länder derartige Vermehrung der Wintergerſtenanbaufläche und unter dieſen iſt die Zunahme in Heſſen die verhältnismäßig zweitgrößte unter Württemberg mit Anbauflä⸗ chenvergrößerung mit 67,6 Hundertſtel und über Sachſen mit Steigerung des Winergerſtenanbaues von 36,7 Hundertſtel. Bei der Sommergerſte ſtellen die jetzigen 4343 942 Hektar Anbaufläche in Heſſen eine Zu⸗ nahme gegenüber den Vorjahren um 03 Hun⸗ dertſtel dar. Unter den neun Ländern mit Zu⸗ nahme der Sommergerſteanbaufläche ſinden wir Heſſen auf der niederſten Stufe. Die Hafer-Anbaufläche in Heſſen belöuſt ſich nach der neueſten Erhebung von Eude Mai 1930 auf 47 580 Hektar. Im Verhältnis zu den Ver⸗ gleichsjahren 192529 macht das für Heſſen eine Zunahme um 0,4 Hundertſtel der Anbaufläche aus. Solche Vergrößerung der Anbauflſſche von Haſer bieten insgeſamt zehn Länder des Reiches. Unter ihuen beſitzt Heſſen die zweitkleinſte ver⸗ hälinismäßige Anbauflächen-Vermehrung. Mulde Fade dür binähtüen Schu- firma Carl Fritz r 2 — 9 N 3 — Die große Lüge. Roman von Otfrid von Hanſtein. Copyright by Lit.⸗Verl. Gloria, Berlin-Steglitz. 5 5(Nachdruck verboten) 21. Fortſetzung. Nein. ein, das kann ich ihr nicht oergeben!— Mag ſein, daß ſie ſich in ihrer zweiten Ehe, die ſie gegen meinen Willen geſchloſſen hatte, geändert hat, und dir eine gute Mutter geworden iſt. Ich hoffe es ſogar und was ich vom General über dich hörte, läßt es mir glaubhaft erſcheinen. Zu einer Ver⸗ ſöhnung zwiſchen mir und der Baronin Gehr⸗ mann kann es nicht kommen, andererſeits aber ſehe ich ein, daß es unrecht war, von dir zu verlangen, daß du dich von deiner Mutter krennen ſollſt, umſoweniger jetzt, da ſie erblin⸗ det iſt. Auch deine übereilte Heirat war ein großer Fehler, aber der General hat mich überzeugt, daß du aus edlen Beweggründen gehandelt und von vornherein das unwürdige einer ſolchen Ehe gefühlt haſt. Alſo ſei auch das vergeſſen. Nun ſage mir offen, was du von mir wünſcheſt; wenn es ſich mit meinen An⸗ ſchauungen verträgt, ſoll es geſchehen.“ „Ich habe keine beſtimmten Wünſche, denn noch geſtern erſchien es mir ganz unmöglich, daß ich dein Haus noch einmal betreten würde.“ „Gut. Der General hat mich über alles unterrichtet. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß meine Enkelin nicht im Elend lebt. Den Aufenthalt im Schloß und an meiner Seite verſchmähſt du. da du nicht allein kommen willſt. Ich mache dir einen anderen Vorſchlag. Dort auf dem Hügel, etwa eine halbe Stunde von hier, liegt unſer altes Stammſchloß. Die meiſten Näume ſind allerdings verfallen, aber eine Anzahl von Zimmern ſind noch durchaus be— wohnbar, wenn auch für beſcheidene Anſprüche. Wenn du willſt, magſt du dort mit deiner Mutter wohnen, und dich vollkommen als Her— rin des alten Schloſſes betrachten. Meine ein⸗ zige Bedingung iſt, daß du nicht verſuchſt, mich mit deiner Mutter zuſammenzubringen. Der alte Kaſtellan, der dort wohnt, ſoll in dir ſeine Herrin ſehen; ich ſtelle dir auch einen Wagen und zwei Pferde dort ein, die er verſorgt und mit denen ihr unabhängig vom Schloß zur Bahn fahren könnt, oder wohin es euch beliebt. Außerdem bin ich bereit, dir eine Summe aus⸗ zuſetzen...“ „gerzeih, Großvater, wenn ich dich unter⸗ breche. Es wäre ein unrechter Stolz, wollte ich deine Hilfe nicht annehmen, denn meine erſte Pflicht iſt, meiner armen Mutter, die ich über alles liebe, ein ihr würdiges Obdach zu ſchaf⸗ fen. Aber ich bitte dich, ſprich nicht von Geld, das anzunehmen wäre mir nach allem eine Be⸗ ſchämung. Für die nächſten Wochen habe ich zu leben und will verſuchen, mir ſelbſt eine Ein⸗ nahme zu ſchaffen, die für unſere kleinen Be⸗ dürfniſſe ausreicht.“ „Wie willſt du das anfangen?“ „Das weiß ich in dieſem Augenblick ſelbſt noch nicht, aber du darfſt überzeugt ſein, daß es in keiner Weiſe geſchehen wird, die deinen Stolz verletzt.“ „Das müßte ich auch zur Bedingung machen. Nun handele wie du willſt, aber bedenke, daß dir auch meine Geldhilfe zur Verfügung ſteht, ſofern du ſie annehmen willſt.“. l—— 8 „Ich danke d roßvater, aber ich hoffe, daß dies nicht nötig ſein wird.“ „Und nun bitte ich dich, mit mir zu eſſen. Du biſt doch dieſe Nacht mein Gaſt?“ „Verzeih, aber i möſtte ſo ſchnell als mög⸗ lich zu meiner kranken Mutter.“ „Aber das Mittagsmahl darfſt du nicht ab⸗ ſchlagen. Wie ſähe es aus, wenn meine Enkelin ſo mein Schloß verließe.“ Margarete ſah ein, daß ſie nicht weiter ge⸗ hen durfte, und ſchritt an der Seite ihres Groß⸗ vaters langſam in das Speiſezimmer hinüber, während der General folgte und dachte: Groß— vater und Enkelin, die beiden können einander nicht verleugnen. Es war ein ſteifes, einſilbiges Mahl, bei dem die Bedienten hinter den Seſſeln ſtanden. Nach ſeiner Beendigung ſagte der General: „Und nun, lieber Graf, müſſen wir fort. Wir haben nur noch eine gute Stunde Zeit, wenn wir den Zug erreichen wollen, den ich zum wenigſten nicht verſäumen darf; ich neh⸗ me an, daß die Baronin gern noch einen flüch⸗ tigen Blick in das alte Schloß werfen will.“ „Wenn du geſtatteſt, Großvater.“ „Ich ſetze es als ſelbſtverſtändlich voraus, und habe ſchon einen Boten hinaufgeſchickt.— Wann willſt du einziehen?“ „Wenn du erlaubſt, in den nächſten Tagen.“ „Ich werde ſofort Befehl geben, daß alles bereit gehalten wird. Du brauchſt dann nur die Zeit deiner Ankunft zu telegraphieren und findeſt deinen Wagen in Lyck an der Bahn.“ „Ich danke dir, Großvater.“ Sie beugte ſich zu einem flüchtigen Hand⸗ kuß. Der Graf ſah auf ſie nieder. Plötzlich aber zog er ſie an ſeine Bruſt. „Wüßteſt du, wie ähnlich du deinem Vater 8 bie. Mannheim. 2 biſt! Nicht nur in Ausſeh ſtalt, in deinem Stolz! Wenn du willſt— für dich ſind meine Türen immer geöffnet.“ Sie wußte nicht einmal, ob und was ſie er⸗ widert hatte. Nun ſchritt ſie an des Generals Seite den Hügel hinan, auf dem das alte Schloß lag. Sie war ganz benommen; die Umarmung des alten Grafen hatte ſie erſchauern laſſen. Jetzt ſtanden ſie vor dem alten verwitterten Turm der Burg. Die Torflügel drehten ſich knarrend in ihren Angeln. 7. Kapitil. Im offenen Tor ſtand ein kleiner, unterſetz⸗ ter Mann mit grauen Haaren und ebenſolchen Bartſtoppeln in dem mürriſchen Geſicht und ſah die Kommenden mit mißtrauiſchen, prüfenden Augen an. „Guten Tag, mein Lieber, wir möchten uns gern das Schloß einmal anſehen.“ Aber der Alte ſchien den General gar nicht zu ſehen. Dann ſagte er:„Dzien Dobry.“ Sein Auge hing unverwandt an Margarete. Er trat wortlos zur Seite, um ſie einzulaſſen. Der Weg führte ein kleines Stück durch einen vollkommen verwilderten Vorgarten zum ei⸗ gentlichen Hauptgebäude. Hier, dicht an der hohen, dicken Burgmauer, die ebenfalls mit Efeu und wuchernden, noch jetzt im Herbſt üp⸗ pig blühenden Kletterroſen überzogen war, ſtand eine Laube. Wuchtig und maſſig, wie es zu dem Mauerwerk paßte, war ſie aus Stämmen gezimmert und ebenfalls, knorrige, aber bequeme Stühle aus Wurzelholz ſtanden um einen ebenſolchen Tiſch. g rten die er 92 5 äumen und herrſichen deutſchen Ga ſeltenen B ſchönſten en konnte. inen ſe ſo 2 Nen de 1 1 2 mit der urchſichten Ir 7 ſegen D 2 He⸗ 0 1 . Im tum und macht ihn die Ein O belis Wil die ganze Be⸗ * einere der An Nicht uner⸗ ll. Verna erinnern ſo 1 4 einem künſt⸗ gt iſt, die an das jäh . Auch ſchöne k aus, die Kapelle 5 0 2 eck tete, da eſ ze. en auf 1 4 ode der Frau däu — elch — — 0 1 1 2 Q 9 errn Ern torch mi in der Nordw voll in das Gan vo! her der S Ruine r Vogelr Nach dem * e 5 ſtimmungs Hruppe von von denen eine abgeſä Eheglück derer von aubenh e ſtekl he 8 ein groß auch die , 3 le Seite 1 erſcht ers anziehend. * e mine von Verna Hüge 85 rt an bäude, wie da P. arke he beſond ichen zedelei, worauf frü erſtörte 5 35 N und die kün wähnt ſe! gen, 0 1 3 9 Dieſe hat Seckendorff gen in pietät t von 0 ging 1912 an die Gemeinde e kark verkaufte. I 34 Jahre 187 Jahr N im Erbe an den Freih n Park im 250 000 de * ung als * heim de Ubetk, tue F 1 * ger“ 1 September 1930 iche Beilage zum„Viernheimer Anze Geſchichte der Synagoge B Heimatkundl tätte der ſein und W. Sturmfels. — S ten, ſodaß er eine Jedermann chönen Anla A für inen s „ 1 * olung 5 7 Er tand geha e inſ zu ark mit ſe der N 5 * . und * bleiben wird. de Rü Freu — g im Jun Heorg von Umges sheim und errn Wilhelm 6 el 0 den Freih gen in Rü an e 1839 amten Beſitzun 3 0 E. eine — S Bei einem Ritt zu einem idylli⸗ u bändigen war, der Rheinſtraß Bernſteinſpitze ſeiner ahre alt. 5 2 9 — * 5 in drang. Kurs darauf 8 .* 2 ute ſein Pferd, das ſchon 3 Leben. hre 5 0 O 5 on Verna, der Hauptmann l, erf war, kam am 1. Dezember nte Anweſen Schlo ihm die in die Luftr ums Rochusſpita 2 0 brücke ſchw reihert v eiſe Schiff m kurfürſtl. geſa Er kam zu Fa Meerſchaump ch Mainz ſch W̃ 7 8 0 — auf der Mainzer S kurz vor de l, wobei ſich da giſche eim na feife aufte. ent 87 in Main * 9 jels Negim 1844 auf tra von Rü] ahr Gemahlin ließ ſchen Woh Verna verk ſtarb er im S ein⸗ zwei weitere 2 2 ) 5 ie auf da 5 fi * e 1852 „ * * Jah Zunächſt li —— ebänude im f 1 2 3 d vergrößerte den alten Amtsgar⸗ gen auf r 5 z ausbaue! tzen un ſſe uf ckige Juſtizamtsg Stockwerke au ſtö er Georg ſpäter Gar n Park an 1 Jahren 1850 Gelände, das * — Beim Hahnepeter. zenden Koch, herrlich dem anſto on von Bürgerme Sie ließ in den ch mann t hatte. ihren Obergärtner f kau Geſſemer ge teninſpektor in Braunſchweig, eine! bis 1855 durch ten durch Neuanla Miniſter von Ho Ich, der Hahnepeter. 7 u gibt d ſechs e es 1 Schuh und breit 30 iſt ohn ch von Mauer zu ach oben an ge der Plan zeigt ganz erfertigen unter folgenden nz Trap chen als 2 9 der Platz ſo wi da chuh lang un chahlt und Judenſchaft cht von ei⸗ Ore dig wie au erden. N b der Synagog ver ma ds an Bl die Weiber Schuhl fertigt werden. ſchen ß Vertragsabſchluß. er 25te März 1826. o hat die Gemeinde breiter zu ma t von der Synagog t 25 Schuh ho t ſich n ſein, n Ackord ge e aber wenn es und Ausw ſief verbutzt w zwey Anbäuchen Synagog if Schulthe chs S wie es 7. ö 0 etroffen, man ſchritt nun mit einem m Platz zwi wölbt Gallerie ge e etwas Ma 1 5. In * d läs eine zu de zeter Werle wo Herrn und P ter neuen Synagog auf dann auch laubt die Läng Blãs zernheim, benebſt unten am Eingang ſe nagog wird lang 39 l, ſein ſi ieſe 1 iernheim.) 0 gen dat ge und breit! mit Herrn Schultheiß? 7 0 d pünktlich zu 7 ie Schuhl ge D 5 Sy! V Schuh 8 Zo Unterm heut lnbäuchen muß Muß das gewöl as haupt Gebä verrohrt werden. Keller und Fontamer ieſe — Die Synagog mu 9 tigen. ten län Muß d 5 sherum mit einer L Di 2 D D e 7 * gogenneubau waren g der Platz er nicht erlaubt genau un 85 füh Artikel. ring di 0 chuh breit. ten dem Schulthe Syna 1 tens. lang. 3 tens. 4 tens. N S 2 7 ö ſt zten zu n auf beite tellt werden mũ 0 . en Saulen neb ten auf der Erde ön ch neb 0 ig und un e Lichter aufge hoch zu ſtellen au geboth mit zwey ſch Verzierun e Zehen oben mit ſchöner räpen drei ſe — * — 7 * Di iten wo di tens. 5 al al von 600 f⸗ 1 ſo liche elben gnä⸗ r lz und Steinen zu oben⸗ Schulbau werden möge. wir aſſe aub⸗ rrichtung des unſer, durch die nach dem Beiſpiel * — 5 de Sy 1 1 zen, er ochpreis zur Au agogen indek E geneigteſt zu eit, unſer allergnädigſter ſoda 5 eine Syna — inem Syn ir unſeren Gottes⸗ ſe 4. chg d dazu herge— s Lokal nunmehr zu an⸗ dem en auf einm e f Ve ch ein Schreiben 7 weshalb unſere nde die lie 1 Koſten ein Kapit ber 1821 hervor dem Kameralb'e L 1 0 el 1 * 0 S Gemeinde du hmigung zu zt hatten w Lande, zu unterſtü Zuſtand unſerer Geme * den iſt, * 1 Wie aus den Akten vom 20. Deze! , leichen Unternehmun— irfen, ie erer Gem neu zu erbauen erhöchſt 1 1 1 uns au 9 t daher lligen Ko n daher igſte Bitte: re untertäni dreich eruhen ſich bei Al dem di ch legen zu di ariſe iſ 80 1 unf 600 Gulden ho Hoh nen Ort zu fa unehmen und auf 5 an Ho ener Wu Es meſſe 0 n auf U * 8 et, welche 1 eht chulbaue, ſowie den Kon Gen — 1 tes befinden. 9 wecken hu t, die de Kgl. geruht hat, derg Der 1 3 Bis j on einem Gemeindemitg errich S ſeine 5 el ferne * nagoge hypoth unterthänige Bitt nis zu olle g u verwenden, da udengemeind 3 3 en auf ö em Gebrauch verwendet wor s uns nich Da 5 t ſehr o D ines Kapitals von zlich ohne ange u erbauen. erlaubt e gedachtem u frommen „verſuchte die israel. an die Regierung die bau zu erlangen: dahin 8 urfürſ igſ enſt in einem v m benen Lokal v di * herzuſchießen; wir wünſch Notwendigkeit hervorgeru Guld geht ge derweitig uns gän Gottesdien anderer goge z nahme e erteilen. 8 gen ergeht unſere Regierung w d 0 er, S drau Vort J 2 erſchmann, Haus 178 muff * un voll Speck un Eier * leitkoll r an. ie Eier hebt's gern aus. 8 de pötter, 1 des Annekättel, Kamm un ſpreuzt, e Haus!) kennt er keen Spaß! m Viehcher hör“ Keens geht em newenaus S e der ſo ſchön Derkei, Hinkelſchaar Fu wenaus! — * mein zwee dicke, * Pläſſierche dran, Backe hrt er unſer Miſchtkaut hinner 5, ellt er do de ihr en braver Bau fremder Kickriki eneide kennt mer'n glei! * 7 3 bild wie ſtark de Mann S 8 0 Buw * cha hott's w Mahd, f unſer Ga 1 ft 0 e Weib 8 tt zwar achen nor ihr falſch Neen— ich mach mer gar ni Dann e Pa lft ehm iwwer vie och kimmt e eit in de gan een Pa Un an ihre rund? hoch d Sieht mer'n glei Wär mer ke Die hunn ihr lach die Zur An all ſein Emol uf Hui Dodrinn R 0 E Aach men (s i Dann fie H D Hi 2 So 28 L 8 8 Mein Gookel. ü 3 f noch ſchlofe wollt, 0 r Freed, m Höfche gackert, t un quakt un luſchdig kräht! debruſcht 0 een größe 1 ſein heller Morjeru 0 werart— e Fieß, 0 2 Un weckt die Baure uff, de Bart. Wann ſelbſcht die Sunn Flecke drinn, dur e Schod eviehzeug bin. „die brummeit driwwer Neſchder blinner s Brumme is halt W zt ſein Hel Sunn, 8 — tolzer Dier! ſeim Glockeſchwan b J svadder— Hahnepeter“, 7 1 t mer mich im Weil ich vun 9 2 f gibbt jo doch k Als wanns draus i ieh ſchallt Fri Heeß r trägt ſein Spore an Zwar mein Fraa Als wie e Kavalier! 7 Nit dem Feddr Lachen nor un loßt mich mache, 752 ch kenn keen 5 2 Als wär noch nix devun Lacht ſe liebreich in Mein Gookel is e feiner Kerl, Die blinke in de Buntfarwig glän Doch wann ſe di Die Feddre in „Hinke Rug 0 E tand), fman orf (V ch Kau Hir er, Iſak Stern, Salmon (Hebr. Unterſchr.), 9 ützun ine Unterſt 1 * Feidel, (Hebr. Unterſchr.), Za gen e 8 Demutsvoll beharren: gedachtem David B 2 ff! Der Philoſoph. —'s nitzt nix— ſie muß eru Tiſch zu beiden Seiten ein fllen. Thannen ſauberem u auch außen g gemacht wer⸗ f gs herum d zwey Poſten 2 rin lt und ange⸗ d gemacht und 0 jeden Laden Streichen. t ſich ein wendig ſein von zin 0 n da gog i! E ch run auf müſſen die Me i Schuh zu d Tiſ ſtrich e d mit futter und beglei⸗ f und Knopp von b an zu iber Schuhl 9 — ten und W̃ je Bänk dre 1 1 ür aber von Eichen den und verdoppe der Synagog ß ang . I n darauf. 0 und mit Ferni 1 N — 1 ber den — 11 ſtämmt un zwey Po machen. Dann Kuge Männer und n welche in hiel gef mitte der Syna 0 d mit Oehlfar Fuß der Handgrif hen. den muß. 10 tens. Die Läden an Die Eingangs Hol tung verſe 9 tens. — — — n der fertigen mit Die Bänk und ober d 5 N — 2 tigen un 5 wei getreten eingang zu etwa zwey chleif ſer 6 tens. 8 7 tens. 0 weitheilig gemacht wer ens. Alle Thürer ſtrichen. 8 4. 7 8 5 n dte Regierung, worin ſie ebſt iter hei eier⸗ berwachen. Die Seelen ſan gionsge⸗ ur Jahrhundert⸗ 1927. ſes Abra⸗ 1 Stern heimer n Baume n der Juden⸗ ſprache zweck ter überreicht dem uß derſelbe f d die Juden zu ũ iehen un ren 60 che Reli Land f ſich nu hrt, Moy 8 efũ chen en Aus 0 lehte. Alle Vorbereitungen zum 5 Iſak Stern n aan die zu und m Auguſt Bau it ged enheit war nun ſowei chaftlich Baumeiſ Der Land s den Plan hier Die israeliti Feſtſchrift in Heppenheim zur gemein Synagogenbau. 77 r. ebruar 1826 begaben ſſen. li Sternheim amilien mit Dankſchreibe ubaues im ſie erf F He um Großherzogli en Namen nicht ang „den ganzen Sternheimer und Schultheiß Bläs z ten aus: Sternheime Im 26. F ch 0 ö ter, deſſ 1 chulme! *) Entnomn emeinde von 12 meinde Viernheem 9 feier des Synagoge Gottes Segen für lichſt verſprechen Schultheis Blä Angeleg mer, Hir ham, Hirſch ein großes 9. — je Schiſſel — bja, Laut! ſſe 8 is Biecher, ehre dem Vieh! 1 keen Bibbs, keen 0 Druckerei, Mainz). t Vorlieb tark ſe 0 Philoſophie, s wie beſ e gut Verdauung längſchde an! nie ſcheniert, wälzt der Dreckſack e Aeſchekaut, al doch des nett ar 2 8 r bja— bja ch ſich bloß an zerlag der Gutenberg Beſunners un me lt in de Himme ch weeß Kichetrepp verziert. cheint Die dumm ie hott a Un hott ich in d Un blinze lm liebſchd Un gibbt In ruft ih Do ſpringt's In hält am 2 Ich ſehn's 8 2 — Doch bringt mein Fraa d Mein 78 2 8 * 1 2 5 * 2 Pr 1 504 un des„Trinch⸗ de„Hampelmann“. 2 draus, dick Madamm“, „Philosoph“, E faul, bomadiſch Luder Un doch S 7 ſpring geſſe an. es frechſchd im Hof. iwwer'm Aag, dem lin — fuß“ 1 hält's de Kopp un blinzelt Alt em der Kamm, 1 [tver * 2 2 chepp Ehm we (Richard Müller: Beim Hahnepeter un annre ſchöne Sache. chräg Do bam — S Eens awwer hummer drunner, Un die kennt jeder Nochber Des heeßt der Mein Hinkel hunn ihr Name Un jedereens im Haus! Do denzelt's„Pelerinche“, All wie ſe Do flalſcht die De„Ste Die„Krott“, N b 0 0 5 run in gran ter angehaucht 1 Humer 9 6 fie 0 0 I Kolbe + fem er SalEN at 5 „ b EN SALE —— eften 2198. die ihre einen ſenſationellen Erfolg end der Tonfilmwie⸗ die während der Vorſtellung Alle 1. nnen mittels ihrer Freikarte iſſen mü Die Frei⸗ wird von der Samstag oder Montag. er begeiſtert ſein.— Durch eine und der reine Ton „Melodie des Herzens“ Jeder Gleich nach der Vorſtellung ung kämpft auf dem ileitung hat ſich geſtern A ſich überzeugen. 18 ter dieſer Rubrik Aufnahme, Welt beliebt iſt, und Dita Parlo aber kürzeſt abgefaßt ſein. in„Ungariſche Rhapſodie“ durch 8 Erlebnis ſein. eingeſtellt, Sport⸗ Berichte finden un einer der beſten jugendlichen Charakterdarſteller in war wieder da wie an den Tagen vorher. geſtrigen Beſucher kö Heute oder Montag im letzten Moment eine Störung karte gilt nur heute der ganzen erſt kürzlich große Geſtaltungskunſt errang.— Für jeden wird ein große Schönheit der Bild feucht gewordene Frei dergabe nicht zu beheben war. wurde die Störung beſeitigt Die Sportvein Phönir-Platz! Morgen findet auf dem Phönix-Platz das er Kreisliga Unterbaden ſtatt. o treten auch die Viernheimer Aufſtellung an und zwar mit: härteſte Verbandsſpiel d Wie die Phönix⸗Leute in ihrer ſtärkſten 7 10 Krug Faltermann Kiß Martin Mandel Ehrhardt M. . . Pfenning M. Pfenning V. Vallendor Schmidt H. ſchaft Uhr. et Es iſt an ihr angelegen. 1.16 u m EG. avon, daß dieſe Mann O — zugelaufen wurden gemeld errenfuhrad, 1 Fenſterladen, 1 Bulldogge. Maul⸗ u. Klauenſeuche. einheim iſt die Maul- u. Klauenſeuche ausgebrochen. H 1 eſſ. Polizeiamt: Ludwig. mit der 0 Bekanntmachung. n W᷑̃ Viernheim, den 10. Okt. 1930. * Amtlicher Teil und wir ſind überzeugt d gut abſchneiden wird. Als gefunden bezw. Abfahrt Betreffend: 3 D % Sonntag Vormittag 10 Uhr er Mit⸗ ds⸗ Vereins⸗Anzeig lverſammlungen u. Singſtunden Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtan glieder⸗ u. Genera G.⸗V.„Sängertrene Der Vorſtand. Singſtunde. Sams⸗ 5. ür Sport u. Kröperpflege 1890 Verein f ungsſtunde Mannſchafts- r im Lokal engere Vorſtands⸗ Es iſt Pflicht eines jeden aktiven Nach der Ueb tag Abend 8 Uh verſammlung. ſitzung. em Stand 5 Uhr findet dieſem Tag am Werbe⸗ Der Vorſitzende. Kr. u. Sdt⸗Verein„Teutonia“ Schützenabteilung. Inſtandſetzungsarbeiten auf ſchießen auf unſer ſtatt. Es kann ſich nur an — Sonntag ab 1— ſchießen beteiligt werden, Sportlers zu erſcheinen. Samstag ab 3 Uhr das diesjährige Werbe dem Stand. da alle anderen Sonn⸗ m Wetter Schie Der Vorſtand. tage nicht frei ſind. Bei ſchlechter übung in der Bahn. Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). 5˙ 10. Wan- 12. ardenburg— den Abfahrt mit der Elektriſchen 7,16 Sonntag, derung. Pfalzwanderung. Oktober: —9 Dürkheim— Limburg Die⸗ dienſt hier beſuchen, fahren Um recht zahlreiche Beteiligung Gottesdienſt in Mannheim. die den Gottes 8 Uhr erſt 8,16 Uhr. Dürkheim. bittet jenigen, Uhr. 8. Die um R.⸗V. 50 Mk.) Laut Satzun⸗ Oktober auf ktober neu fälligen O Beitrag(pro Mitglied 1 „25 Uhr Stb. Auf den Be- Schriftf. erhältlich. Der V. Vorſitzende. ſter Grundſatz Am Sonntag, vormittags punkt züchter. 1930 ab, Der Führer. Da der Herr Dirigent um Die Singſtunden beginnen Der Vorſtand. ig zur Stelle zu Samstag, den 11. „wer den R.⸗V.⸗Bei⸗ kt. „iſt es Ehrenſache aller O 5. Der 1. ammlung iſt auf Sams- Kein Sänger wolle fehlen! Schließen der Probe zu Es wird gebeten, daß die ſitzung vom 4. 191 2 Uhr, wichtige Vorſtand Lampertheim 1 den 11. abends 81, „ muß Pünktlichkeit er Abfahrt nach 8 Eintrittsk. ſind beim Reiſevereinigung der Brieftauben V. Liederkranz. 211 Uhr Singſtunde. Um ein rechtzeitiges von Samstag, 7 tag, den 18. Oktober ſeſtgelegt. Sänger, pünktlich und vollzähl ſchluß der Vorſtand ſein. Club der Gemütlichen 8 Uhr abends. ½11 Uhr zur Bahn muß Oktober, garantieren diesjährige Generalverſ den bereits am 1. gen iſtſabſtimmungsberechtigt trag bezahlt hat. ſitzung. Sänger⸗Einheit. 17 ſein. G. 16. ds. Mts. bis einſchl. an die R. V. Kaſſe abgeliefert haben. Vereine den Beitrag amstag, den Der Vorſtand — S NB. Die Kaſſenprüfer kommen 12. ds. im Saftladen zuſammen. der Woche ab Heute im Filmſchau Die größte Filmſchan 9 Akte(Ton⸗ in Baden-Baden“ 7 Akte uebſt Einlage. Herzens“ „Melodie des Der Skandal Cefipa iſt in ſeiner unverfälſchten Volkstüm- = ntige Ton- und die einem großen 2„ . mit weg einem Dornenpfad, Zigeuner. ergreifen, Es Herzens. ſich ßen die Freuden n 8 des „Julia und der ſchmucke — Dieſe beiden des Herzen illy Fritſch, der al lieben laſſen. zu ers, der Leben stöne erklingen, die f eimat der 1 V He Herzen Melodie zu er Schlichtheit und Echtheit iebe, genie des Jebens in vollen Zügen, wollen heiraten „Melodie feurigen Czardas, Land der heißen Leidenſchaften, Land der ſehn— werden die L kommt und zu Herzen geht, Das ſchöne Bauernmädel Liebenden wird 8 Ufa Land des ulia reud wird Liebesleid. Erleben 9 f Die Senſation der Woche iſt der mit grö ter Spannung erwartete 100 proze aber das Schickſal will es and jungen Menſchen verkörpern 2 aller Glut der jungen der hübſchen Honved⸗Musketier Janos Garas aus Liebe lichkeit von Herzen Dort ſpielt der Film. das Schickſal zweier das ewige Lied in ihr ſuchtsvollen Volksweiſen, film)„ Sprechfilm der Ungarn— tiefen und 1 menſchlichen ein Film, der mit fol⸗ tzung am Dienstag. 1 nds 8 Uhr, „Gemeinderats en 14. Oktober 1930, ſtaatl. Ortspolizei 1. Zuſchüſſe der Gemeinde mit gender Tagesordnung: hier dienerſtelle. kommiſſ. Fort⸗ bildungsſchullehrers Karl Müller. 6. Erhebung von Waſſergeld. Schalk auf Lin- ſtellung ſeiner Tätigkeit im Gemeinderat in⸗ folge Krankheit. 8. Arbeitsvergebung durch die Gemeinde; Geſuch des Ortsgewerbevereins. 9. Mietwohnung bei Andreas Geier. 10. Richtſätze für die Gewährung von Wohlfahrts- er Rubrik erſcheinen die Pauſchal⸗ Inſerate der ſporttreibenden Vereine. g des Gemeinderats Errichtung einer Notwohnung und Hühner- farm durch Adolf Meſſer. Sport⸗Inſerate unterſtützung. Unter dieſ zu den Koſten derſelben. 2. Ortsſatzungen über die Abgabe von Gas und Elektrizität. 3. Vergebung der freiwerdenden Schul 4. Einführung der Bierſteuer. 5. Die endgültige Anſtellung des 7. Antra 11. 77 I 1 0 halb 4 1 Der Vorſtand. 22.-Sportplätze. Programm für Sonntag, den 12. Oktober 1930. * * 3. Mſchft. 30 Verbandsſpiele „ Jug. 1. 10. 12,16 1,16 7 * Spielfeld II(Fußball) Viernheim Jug. 2.— Bensheim Jug. 2. ½4„ Auswärts(Fußball) 2. Mſchft.— Viernheim 1. Pr. 1,15„ Gundheim 2. Hambach Beginn wie üblich. Abfahrt 3. Mannſchaft 10,16 Uhr mit OE. 2.— „Jug. 1.— 15 Floramannſchaft gegen Phönix um 4,30 Uhr. 2. in Viernheim(Handball) Spielfeld J Viernheim 1.— Bürſtadt 1b— halb 3 Uhr * gegen M. F. C. Phönix Mannheim dort. Sonntag, den 12. 1 719 Sportvereinigung Amicitia 09 e. V. Wir bitten unſere Mitglieder u. Anhänger, unſere Bürſtadt * 3 3 Jug. 2,30„ 1 2. Jun. 1. 7 0 7 7 3. 7 * I 1. Heppenheim Jug. Kirſchhauſen * * Alle übrigen Mannſchaften ſind frei! Zu regem Beſuche obiger Spiele ladet frdl. ein Die Sportleitung. Turngenoſſenſchaft 1893 Sonntag großes Fußballtreffen geg. Neuſtadt a. H. 1. Mannſchaft 1/3 Uhr; 2. Mannnſchaft 1 Uhr. N jugend ſpielt in Hemsbach. Abfahrt 2 Uhr am Freitag Abend ſämtl. Aktiven im Karpfen. Lokal. 8 Uhr 1,15 Uhr eute Freitag abend 9 Uhr Spielerverſammlung im Lokal. Die Leitung. Worms. Abfahrt: Jugend Mannheim halb 2 Uhr nach- Die Spielleitung. — Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold Radfahrer: . * erden: Der Schutzſportleiter. Turnerbund. Wettſpiele für Sonntag auf unſerem Platz. Jugend gegen in Käfertal. Abfahrt mit Rad: vb„Anker.“ genommen w — Feudenheim 1. Beginn 2.30 Uhr. aft gegen Worms in (Abteilung Schutzſport). Betr. Abfahrtszeiten mußte eine Aenderung vor- Viernheim Igd.— Feudenheim Igd.„ Bahnfahrer: 6,45 Uhr vorm. Sporthoſen mitbringen. Viernheim 1. 1. Mannſch ab„Anker.“ * kale Nachricht 2 die b. In dieſer finden die cht. „begehen am Sonntag, Stunden üum. Die Ehe⸗ d ſich ge⸗ gehe in den Freiſchütz. Der Viernheim“, „wegen Urlaub aus. enthält sdalität wird morgen ierten Karten iſt zu empfehlen. Den ärztlichen gonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag Herr Dr. med. Günther. der Wohnung Rathausſtraße 40 heutige Ausgabe ſeien hierauf aufmerkſam gema h und Sorgen vergeſſen un Fe ee der Frſorge⸗ n der der nummer dmund Wedel u. Frau Eva ge Röß ling, Goetheſtr. 22 „Geſchichte der Synagoge ſowie noch andere Beiträge 8 mals wiederholt. Wer für einige Leſeſtoff bieten. Unſere kundliche Beilage“. Der Uuterhaltungsabend der „Nunglings * Geſchichte der ynagoge Viern⸗ heim. Allen unſeren herzlichen Glückwunſch! die kommenden Woche * Silbernes Chejnbil Die Intreſſenten Die ſchweſtern * den 12. Okt. 1930 das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Gleichzeitig findet in der Familie eine Verlobung nd lachen will „Heimat Leſer die ſtatt. Abend noch des Tages Mil Vorverkau fallen leute, Herr E — 2 85 ſu . II tens. An jede Thür ein Schloß zu machen. 12 tens. Die Weiberſchuhl ſo wie auch die zwey unkere theile der Bäuchen zu borten die Männerſchuhl aber 1 geht es dem Herrn Schultheiß Bläs frei ob die 8 Synagog mit Blätchen oder Borten will. 13 tens. Die Fenſter an der Synagog mit Eißernen Rahmen zu fertigen, die Fenſter aber an den An⸗ bäuchen mit hölzernen Rahmen zu machen, alle Fenſter am ganzen Bau müſſen von Franzöſiſchem Glaß erſter Gattung gefertigt werden. 14 tens. Alle Thüren und Läden müſſen von ſauberer Schloßerarbeiten Meiſtermäßig hergeſtellt werden. 15 tens. Alle dieſe Arbeit muß im Jahre 1827 im Mo⸗ 5 nat Auguſt gefertigt werden. 16 tens. Muß Herrn Schultheiß Bläs ein Ofen in ein Zimmer ſeßzen. a 1 17 tens. Ein Abtrit gemacht werden. b 18 tens. Erhaltet Herrn Schultheiß Bläs das Bauholz ſioo wie es von dem Forſt Koleg ohn an Geldlich muß aber alle Koſten übernehmen was darauf ruth. 19 tens. Laut übereinkunft des Herrn Schultheiß Bläß Dießen Bau ſammt oben bemelten Platz ohne alle fehler Meiſterhaft herzuſtellen und ſollte etwa ein Fehler vorfinden ſonſt ſich nach befundenen fehler ein verhältmäßiger abzug zu machen. 5 Da freyn wir ſämtliche Judengemeinde mit dem Herrn Schultheiß Bläs wie oben angeführten Poſten lauten die Synagog nach dem Plan und Platz zu verbauen um zwölf Hundert Gulden, und zwar unter folgenden bedingniſſen daß wir ſämtliche Gemeinde Salden bey dem Anfang dem Bau drey hundert ulden wann der Bau die Hälfte ferfertigt iſt, die übrigen ſechs hundert Gulden muß Herrn Schult⸗ heiß Bläs auf acht Jahr zu fünf Prozent ſtehen laſſen aber die Zinſen müßen jedes Jahr richtig be⸗ zahlt werden, jedoch aber muß Herrn Schultheiß Bläß abſchlägige Zahlungen dem Capital von ſechs hundert Gulden jedes Jahr annehmen, davon halt ſich der Herrn Schultheiß Bläs den Bau ſammt Platz das Eigentumsrecht vor bis zur gänzliche Zahlung. Zur Bekräftigung dieſen Akort hat ſich ſämtliche Judengemeinde wie auch Herr Schultheiß Bläs nach genauer durch leſung. Eigenhändig Unter⸗ ſchrieben und ſich dieſer Akort in Doppelt ausge⸗ fertigt worden. f 3 Kalman Stern Vorſtandt David Feitel. Hebr. Anterſchrift David Kaufmann. Hebr. Unter Zall Sternheimer Iſaak Sternheimer 2 Hirſch Sternheimer Im weiteren Verlauf der Verhandlungen ſcheint nun auch die Genehmigung zum Bau der Synagoge von der Regierung und von den übrigen Behörden geneh⸗ migt worden zu ſein. Etwas ſicheres darüber, wie lange man zu dem Bau gebraucht hat, geht aus den Akten nicht hervor, jedoch iſt die Einweihung der Synagoge im Auguſt 1827 vor ſich gegangen, was wir auch im übri⸗ gen am Eingang der Synagoge noch heute leſen können. Nebſt der Ortsbehörde erging auch eine Einladung zur Einweihung der Synagoge an den Landrat in Hep⸗ penheim, dieſer ſcheint jedoch der Feier nicht beiwohnen zu können und beauftragt den Bürgermeiſter Beikert in Viernheim ihn vertreten zu wollen und ſchreibt: i An den Bürgermeiſter in Viernheim. Der Einweihung der Synagoge betrf: Es iſt dahier die Anzeige geſchehen, daß Freitag den 31. I. Mts. die neue Synagoge eingeweiht werden joll. Ich bemerke Ihnen in dieſer Bezſehung: 1. Es iſt der Judenſchaft jede öffentliche Feſtlichkeit er⸗ faubt die nicht beſondern polizeilichen Verboten entgegen iſt, namentlich iſt ihr ein Aufzug mit Muſik geſtattet. 2. Die Gemeinde haben Sie von der bevorſtehenden Einweihung durch öffentliche Bekanntmachung in Kennt⸗ e „die einen willkommenen lich.] Spieler recht zahlreich begleiten zu wollen. Die dieſer Stelle Reichsbund Genaues Durchleſen der da⸗ Adam Knapp. nntag im Gaſt dem heutigen Inſerat erſicht hin und empfehlen ſes wundervollen Abend die Bekanntmachung Pfg, Vorverkauf: Kaiſer⸗ t. Wir weiſen noch⸗ Filiale, ſowie bei den eier für die Toten ie Gedächtnisft f dem hieſigen Ehren⸗ anſtaltet, findet, wie uns erat ärungen dürfte vor Nachtei⸗ igfährigen des Jahrgangs ſich morgen So bei Altersgenoſſe die alljährlich der in dieſem Jahre am Sonntag, den krieges, der Kriegsbeſchädigten ver mitgeteilt wird, * Getreffend Rirchenſteuer. * Kerker u. Freihei Die Fünf: 1880/81 verſammeln haus Germania, Näheres iſt aus 2 mals auf das heutige Inf jedermann den Beſuch die im Kaiſerhof. Eintritt 50 des hieſigen kath. Pfarramts auch an des Welt aufmerkſam gemacht. hof, Friſeur Georg Lang u. 2. November vormittags au Mitgliedern. Kirchenſteuerzahler werden auf friedhof ſtatt. rin enthaltenen Aufkl len ſchützen. niß zu ſetzen und zur Ruhe und Ordnung dabei zu ermah⸗ nen, mit dem Anfügen, daß jede Störung durch unan⸗ ſtändiges Zudrängen, Schreien oder gar Thätlichkeiten aufs nachdrücklichſte geahndet werden ſoll. Zur beſſeren Erhaltung der Ruhe und Ordnung werden einige Gen⸗ darmen nach Viernheim beordert werden und Sie haben, falls ich nicht ſelbſt zugegen ſeyn ſollte an meiner Stelle darüber nach Kräften zu wachen. 3. Die Anordnung der Feyerlichkeit iſt zwar der vor⸗ herigen freien Uebereinkunft der israelftiſchen Gemeinde überlaſſen; damit jedoch durch inneren Anfrieden keine Störung und kein Exez veranlaßt werde, wird der Vor⸗ ſteher Calmann Stern hiermit dafür verantwortlich ge⸗ macht daß nichts der Art vorfalle, weshalb ihm am Tage der Einweihung jeder unbedingt Gehorſam ſchuldig iſt. 4. Etwaige Umſtände oder Beſchwerden in dieſer Hin⸗ ſicht müßen vorher dahier vorgebracht werden, wogegen jeder Ungehorſam und jede Widerſetzlichkeit gegen den Vorſteher am Tage der Einweihung nachdrücklichſt be⸗ ſtraft werden ſoll. eee eee Sie haben dieſe Verfügung dem Calmann Stern und der geſamten Judenſchaft bekannt zu machen. Heppenheim den 23. July 1827. 5 e 97 d 8 5 5 Der Landrath. Aeber die verlaufene Feier iſt aus den Akten nichts zu entnehmen und iſt anzunehmen, daß mit dem neuer⸗ bauten Gotteshauſe Friede und Eintracht innerhalb der Gemeinde herrschte. Aus den erſten Jahren der Grün⸗ dung der Gemeinde wiſſen wir nichts über den Schulun⸗ terricht der Kinder. Die erſten Mitteilungen darüber finden wir 1827. Um dieſe Zeit wechſelten die Religions⸗ lehrer in der Gemeinde mehrmals im Jahre, ſodaß das Kreisamt den Gemeindevorſteher darauf aufmerkſam ma⸗ chen mußte, daß die Gemeinde einen Lehrer endlich mal länger als 1 Jahr behalten ſollte; aber es muß zu jener Zeit ſehr ſchwer geweſen ſein, einen richtigen Religfons⸗ lehrer zu bekommen, denn auf Ausſchreibungen hin meldete ſich faſt niemand, es ſei denn, daß ein Flüchtling aus dem Oſten ſich der Gemeinde erbarmen mußte und für eine kurze Zeit ſich betätigte. Denn neben dem kargen Gehalt, den man mühſam zuſammenbrachte, mußte der Lehrer Wandelkoſt eſſen, d. h. bei einer Familie ohne Kinder war er ſieben Tage zu Gaſt, bei kinderreichen Familien für jedes einzelne Kind je ſieben Tage; ſo kam es vor, daß manche Familie den Lehrer monatelang be⸗ köſtigen mußte. In einer Familie, bei der er bereits 91 Tage durchgehalten wurde, mußte er, da ſich ſo zu⸗ fällig ein weiteres Knäblein einſtellte, nochmals aus⸗ harren, um weiter ſieben Tage als überflüſſiger Koſt⸗ gänger am vollbeſetzten Tiſche Platz zu nehmen. Daß dieſem Lehrer ſein ſchönſter Tag gekommen ſein ſollte, als er Viernheim der Koſttage halber ſchleunigſt verließ, gibt er in einem Schreiben an den Vorſtand wieder. Man ging nun wieder auf die Suche nach einem Lehrer Nicht lange währte der Frieden zwiſchen Lehrer und Ge⸗ meinde. Schon im Jahre 1835 drückte Lehrer Gombrich aus Trier ſeine Unzufriedenheit über die Zuſtände in der Gemeinde aus. Er beſchwert ſich bei der Regierung über den geringen Gehalt und über die Tatſache, daß er in ein und demſelben Raum wohnen, ſchlafen und unterrichten mußte; ferner beſchwerte er ſich über die Auszahlung ſei⸗ nes Gehaltes. Die Gemeindevorſteher ſehen die Be⸗ ſchwerden Gombrichs als unbegründet an und glauben, daß nur ſein Stolz und der Wunſch, die Gemeindebehörde bei der Behörde zu verdächtigen, die Beſchwerde veran⸗ laßt haben. Wie dem auch ſei, es iſt leicht verſtändlich, daß der Zuſtand zu Aergerniſſen führen muß, wenn der Lehrer oft oder tagtäglich zu den Mahlzeiten das Koſt⸗ haus wechſeln mußte. Eine Wandlung in dieſen Ver⸗ hältniſſen trat durch das Eingreifen der Behörden ein, indem dieſelben im Jahre 1837 beſtimmten, das Gehalt des Lehrers auf 120 Gulden aus der Synagogenge⸗ meindekaſſe neben freier Wohnung und Heizung, zu zah⸗ len ſei, wodurch die Beköſtigung bei den einzelnen Mit⸗ Der Mahnruf der Kriegsopfer. Reichsbundes als der größten Bundesfilm des letzten am Film⸗Palaſt einen zahlreichen hatte niſation Kriegsbeſchädigtenorga Dienstag im Central ⸗ Beſuch aufzuweiſen. err Fieger hat es verſtan⸗ 9 m zuſammenzuſtellen, den, ein zugkräftiges Program bei dem der Sprechfilm als Ein lage großes Intereſſe in vier Teilen vendige Arbeit des Bundes um Der Bundesfilm behandelte fand. die große und notr prüche der Kriegsopfer auf Ver⸗ von den Kampfhandlungen an und vom zerſtörten Gebiet leiteten die berechtigten Ans Bilder ſorgung. der Weſtfront den Film wohl Reichs⸗ ſch auch im Ernſt etwas ein⸗ indem die Verſor⸗ Gerechtigkeit getra⸗ das in ein muß. In Ergänzung der beſtehenden Für⸗ 8 Bundes Die programmatiſchen For- der Abwehr Arbeit des Bun⸗ Kriegerheim⸗ Betont werden muß, Reichsbundes überzeugte ß, daß der Bund ſich und dem Beſchauer damit ſo entſchieden in die Front ſt, macht der Erholungsfürſorge für eine Stück Selbſthilfe ge⸗ was in der heutigen Zeit des Friedens einreiht. Gegen ie er ſeine 500000 Mitglie- und dann folgte in anſchaulicher d führen kann, dürfte werden illuſtriert Das Kriegsrentenproblem, über eine noch nicht viel bekannte ein ſorge hat der Reichsbund leiſtet in der Schaffung von die Kinder und Waiſenkinder. daß die Mitglieder des Gegner des Krieges ſind, beſonders begrüßt werden mu gegen jede Bedrohung die Argumente, für d der perſönlich ins Fel kein vernünftiger Men wenden können. des berichtet, über die Schaffung von gen s Weiſe ein Ausſchnitt aus dem Wirken de ſiedlungen. für ſeine Mitglieder. bund zu ſeiner Hauptaufgabe, Deutſchland noch nicht gelöſt i gung vom Geiſte einer ſozialen derungen gliedern in Wegfall kam. Trotz dieſer Regelung ſetzte bald eine neue Beſchwerde des Lehrers an das Kreisamt ein und zwar deshalb, weil der Gemeindevorſtand trotz des Erlaſſes vom 21. Juni 1837 es am 18. Oktober noch nicht für notwendig befunden hatten, das für den ihrer beſtimmte Brennholz zu beſorgen. In ſeiner Be⸗ Ichwerde weiſt Lehrer Gombrich darauf hin, daß außer dieſer Ignorierung des Erlaſſes der Gemeindevorſteher es unterlaſſen hatte, einen Ofen für das Zimmer des Leh⸗ rers anzuſchaffen. Wenn Lehrer Gombrich ſein Geſuch mit den Worten ſchließt:„in der frohen Hoffnung ver⸗ harrt in tiefer Ehrfurcht“ ſo ſollte ſeine Hoffnung ſchwer getäuſcht werden. Die weiteren Auseinanderſetzungen des Lehrers mit dem Vorſtand, führten ſchließlich ſoweit, daß beide ſich beim Kreisamt in der übelſten Weiſe ver⸗ leumdeten. Der Lehrer mußte nun gehen, es folgten ihm eine Anzahl Kollegen, die faſt alle ähnlicher Fälle halber, Viernheim baldigſt wieder verließen. Bei dem ungeheuren Wechſel und Verbrauch an Religionslehrern in der Gemeinde drängt ſich einem unwillkürlich die Frage auf, wodurch dieſe Tatſache bedingt iſt. Es iſt nicht wahrſcheinlich, daß die Religionslehrer in der Mehrzahl durch den Tod abgegangen ſind, ſondern es iſt viel eher anzunehmen, daß zwiſchen Lehrer und Gemeinde, wie bereits erwähnt, keine erquicklichen Beziehungen beſtan⸗ den. Pfychologiſch iſt die Mißſtimmung zwiſchen Leh⸗ rer und Gemeinde vielleicht nur dadurch zu erklären und zu verſtehen, daß er von vielen als überflüſſig, von an⸗ dern als notwendiges Uebel betrachtet wurde. Als über⸗ flüſſig werden ihn vor allen Dingen diejenigen angeſe⸗ hen haben, die keine ſchulpflichtigen Kinder hatten, wäh⸗ rend die andern ſich wahrſcheinlich ſchon eher damit abge⸗ funden haben. Wie dem auch ſei, die Tatſache, des häu⸗ figen Wechſels läßt ſich nicht wegleugnen. Dem Lehrer Traub erging es auf die Dauer nicht anders als ſeinen Vorgängern. Auch er führte Beſchwerde gegen die Gemeinde und vor allem beklagt er ſich am 1. Februar 1339 darüber, daß er außer dem Schulzimmer und noch zwei Zimmer keinen richtigen Aufenthalt habe, ſeine Fa⸗ milie ſei doch ſo groß. Die Lehrer Meyer, Mandel, Strauß, Joſefſohn, Trebitſch bringen dieſelben Klagen immer wieder vor und ſcheinen auch wenig geneigte Oh⸗ ren zu finden, zudem waren ſie immer in Bezug auf Auszahlung ihres Gehaltes außerordentlich im Rückſtand. Ein großer Teil der weiteren Akten wird mit den Be⸗ richten über Lehreranſtellung und Lehrerentlaſſung aus⸗ gefüllt. Wir können darauf verzichten auf weitere Einzel⸗ heiten einzugehen und erwähnen nur, daß ſpäterhin das Wirken der Lehrer Gottſchall, Tannenwald und Gold⸗ ſchmidt mehr von der Gemeinde gewürdigt wurde, indem ja auch mit den Jahren die alten Führer immer wieder durch neue erſetzt wurden. Wenn wir ſeither keinem der oben angeführten Lehrer ein ausführliches Nachwort ge⸗ widmet haben, ſo hatte das ſeinen natürlichen Grund in unſerer Unkenntnis der Individualität des Einzelnen und den mangelhaften Mitteilungen aus den diesbezüglichen Akten. Die Schülerzahl ſchwankte ſeit Gründung der Ge⸗ meinde bis 1914 immer ſo zwiſchen 20 und 30. Es iſt erklärlich, daß die Schülerzahl im Laufe der Jahre zuſammengeſchmolzen iſt, und zwar findet dieſe Tatſache ihre Erklärung anſcheinend in mehreren Faktoren. Im it ie le l. Machen auch S äſche nur Perſil! nne, die in die Ze * i i alt war immer am billigſten, Und daneben haben Sie d chen der Wäſche, ohne r alle W t Perſ ü 10 ie f Normalpaket 40 Pfg., Doppelpaket 75 Pfg liges kurzes Ko Das ſind Gew che en heute nur noch m 1 nur einma : nehmen auch S * legenheit noch mehr * höht ihre Uber e der Perfilwäſche „ohne Extrable aller Welt waſch in chlichen Vorteile ganz zunutze 2 en Vorteil aus! Die Perſilwäſche im Haush Neuer Preis 15 er + che Handarbeit rzüg i Millionen Hausfrauen der neue herabgeſetzte Pre Reiben, ohne umſtändl großen allgemeinen Do paſſen! Jetzt, Hausfrauen, nutzt d ſich ſeine unverglei bleibt Persil! dem roſen mil im Feſde. Pers Persil ist billiger geworden! Henkel hat es wahr gemacht! Achten Sie immer auf die Origina/ packung 4 0000 Henke/ ———— Deutſchland das Vielkinderſyſtem durch das Zweikind r- ſyſtem langſam erſetzt worden iſt, eine Beobachtung, wie man ſie auch in Nachbarländern Weſteuropas zum Teil ſchon ſeit ſehr langer Zeit machen konnte; ferner ſind in den letzten Jahren Familien, vor allem junge Män⸗ ner in die Nachbarſtadt Mannheim gezogen; und ſchließ⸗ lich haben die Eltern in immer ſtärkerem Grad ihre Kinder nach drei Volksſchuljahren in höhere Schulen nach Mannheim und Weinheim geſchickt, um ihnen dort eine weitere Ausbildung angedeihen zu laſſen. Wenn die Juden in den Städten und Dörfern im allgemeinen mit allen Fortſchritten der Kultur und Civiliſation Schritt zu halten verſucht haben, ſo iſt es, wie wir oben ſchon er⸗ wähnt haben, verſtändlich, daß ſchon ſeit vielen Jahr⸗ zehnten zahlreiche jüdiſche Kinder der Gemeinde Viern⸗ heim höhere Schulen beſucht haben. Auffallend iſt nur dabei, wenigſtens im Bezug auf unſere Gemeinde, daß bis jetzt ganz außerordentlich Wenige ſich trotz höheren Schulbildung geiſtigen Berufen gewidmet haben, eine merkwürdige Tatſache, für die wir keinerlei Erklärung geben können. f 73 Nun verſagen die Akten wieder. Die Geſchichte ſchweigt über Beſonderheiten in der Entwicklung der jüdiſchen Gemeinde. Im Jahre 1848 wurden nach vielen Ein⸗ gaben an die zuſtändigen Behörden Vorkehrungen ge⸗ troffen, das Bürgerrecht zu erlangen. Mit der bürgerlichen Gleichberechtigung fiel der ent⸗ ehrende Judenle zoll. a Bei der geſchichtlichen Entwickelung der deutſchen Ju⸗ den war es ſelbſtverſtändlich, daß die Juden unter ſich verſuchten, in der verſchiedenſten Hinſicht möglichſt wenig dem Staate zur Laſt zu fallen. Aus dieſen Gründen verſteht man die Gründung von Wohltätigkeitsvereinen. So wurde auch in der hieſigen Gemeinde vor ca. 90 Jahren ein Töchterausſtattungsverein, der viele Jahre ſegensreich wirkte. Nicht zu vergeſſen ſeien der mehr als drei Jahrzehnte beſtehende Frauenverein der Armen⸗ verein und Wandererfürſorge. Grundſätzlich haben ſich dieſe Einrichtungen bis auf den heutigen Tag erhalten und ſind allmählich den Mitgliedern in Fleiſch und Blut übergegangen, ſodaß die urſprünglichen Pflichten der Vereinsmitglieder jetzt ſchon zu Selbſtverſtändlichkeiten geworden ſind. Das Vermögen dieſer Vereine war recht anſehnlich, wurde jedoch durch die Inflation zerſtört, durch vorbildliche Tätigkeit der jeweiligen Vorſitzenden der Vereine wurden dieſelben wieder neu ins Leben ge⸗ rufen. Dank der Opferwilligkeit der Mitglieder, deren Zahl beſonders im Töchterausſtattungsverein am meiſten geſtiegen iſt, konnte wieder einer Braut im letzten Ge⸗ W ein anſehnliches Sümmchen zugewieſen wer⸗ den. i N An der Spitze der israelitiſchen Religionsgemeinde ſteht ſeit Jahrhunderten der Vorſtand, der die Verwaltung, die Repräſentationspflichten vertritt. Seine Wahl er⸗ folgt unter Aufſicht der Behörde. Der Vorſtand ſetzt ſich aus drei Perſonen zuſammen, die ſich gleichberechtigt in die Arbeit teilen. Vorausſetzend für eine ſolche Wahl war, daß dieſelben angeſehene, allgemein geachtete recht⸗ lich denkende Gemeindemitglieder waren. Die Amtsdauer des Vorſtandes iſt unbeſchränkt und nur ſchwerwiegende Vordergrund ſteht wohl die Tatſache, daß auch in Gründe können die Amtsperiode kürzen. Der Nüſſelsheimer Gemeindepark. Nüſſelsheims Lage am breiten ſchiffreichen Main iſt reizvoll, und ſchon im Mittelalter nennen es die Chro⸗ niſten einen lustigen, d. i. ſchönen Ort. Ein entzückendes Naturbild taucht bor unſeren Augen auf, wenn man den Main⸗Damm betritt und den Blick nach Norden richtet, dem Taunus zu mit ſeinem hohen Kamm und feinen Bergrieſen. Auch der Ort ſelbſt hat ſo mancherlei Se⸗ henswertes, ſo beſonders ſein altes Schloß, die Katzen⸗ ellenboaiſche Teitunn Niüllelsbeim. und ganz beſonders den ſchönen Gemeindepark. Er liegt im Norden der Stadt, dicht am Main und hat eine eigenartige Ge⸗ ſchichte. Er beſteht aus einem älteren und jüngeren Teile. Der ältere Teil iſt der alte Amtsgarten dem im Jahre 1821 aufgehobenen Juſtizamtes Rüſſelsheim. Das Juſtizgebäude ſamt dem großen Amtsgarten ging 1828 in den Beſitz des Präſidenten des heſſiſchen Finanzminz⸗ ſteriums, Geh. Staatsrat Freiherr A. v. Hofmann über der das durch Kauf verarözerte Anweſen und jene ge⸗