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Fußballjugend, 1. und 2. Handballjugend) Da unſer Bezirkspräſes Herr Dr. Regner, Gernsheim, ſprechen wird, wird um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen gebeten. Die Sportleitung. Turngenoſſenſchaft 1893 Freitag Abend halb 9 Uhr Turnſtunde für alle Turner und Sportler.— Donnerstag Abend halb 9 Uhr Turnſtunde für Turnerinnen.— Da am 2. November unſer Herbſtſchauturnen ſtattfindet, muß alles pünktlich erſcheinen. Die Turnleitung. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Kath. Arbeiterverein. Die Beratungsſtunde durch Herrn Sekretär Even ſindet am Donnerstag, den 23. Oktober, von abends 6—8 Uhr, im Ketteler⸗ ſälchen beſtimmt ſtatt. Der Vorſtand. Männer⸗Geſaug⸗Verein 1846. Donnerstag abend 8 Uhr Singſtunde für 1. Tenor, ½9 Uhr alle Stimmen. Der Präſident. Club der Gemütlichen 1915. Donnerstag abend punkt ½9 Uhr Vorſtandsſitzung. Es wird ge⸗ beten, reſtlos zu erſcheinen. Der Vorſitzende. Turnerbund Viernheim. Freitag abend 8 Uhr letzte Turnſtunde vor dem Schauturnen. Das Erſcheinen ſämtlicher Abteilungen iſt unbedingt erforderlich. Anfchließend Mitglieder-Verſamm⸗ lung. G. V. Flora. Freitag, den 24. 10. Abend 8 Uhr Singſtunde. Der Präſident. G.⸗V.„Sängerbund“. Freitag Abend ½9 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. G.⸗V.„Sängertreue“ Sonntag, den 26. Oktober, Vormittags um 10 Uhr Singſtunde. Kein Sänger fehle! Der Vorſtand. A. Mariner weigwein 29. offen Liter 65 Pfg. St. Martiner Rotwein 29er offen Liter 70 Pfg. prima Nheinwein offen Liter 80 Pfg. und 1.— Mk. Südweine- Mrankenweine in verſchiedenen Preislagen. Prima Markenqualitäten in: Ig, Kalles, Schokofage. Cacao Daus. Süolruente. Alois lter. iernheimer Anzeiger (Siernbeimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,50 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte Viernheimer Zeitung Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 1111 5 5 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. 40 Jahre Volksverein Am heutigen Tage jährt ſich zum 40. Male der Tag, da nach längeren Verhandlungen in Köln unter Führung von Windthorſt, Brandts und bitze der Volksverein für das katholiſche Deutſch— land als der zeitgemäße und gegenwartsnahe Bil⸗ dungs⸗ und Schulungsverein für das katholiſche dentſche Volk gegründet wurde. Große Aufgaben waren ihm geſtellt im Kampſe um die Erhalinng und Verteidigung einer chriſtlichen Ordnung in; der menſchlichen Geſellſchaft, und ſegensreitn har er in den vergangenen 4 Jahrzehnten gewirkt ſür Volk und Staat und Kirche. Größer noch als damals und in den Jahren der Vorkriegs— zeit ſind jetzt ſeine Aufgaben, wo es gilt, in langſamer Arbeit aus einer wurzellos und form- los gewordenen Vollsmaſſe, wiederum echtes Volk werden zu laſſen, das wiederum leben kann in den wahren Bindungen des Lebens, in Ehre und Vertrauen und Treue und Gewiſſen. Der Nolksverein hat dieſe ſeine Aufgabe, Volksbildungsaufgabe im höchſten und wahrſten Sinne, als Weg zu einer neuen Volk-Werbung voll erkannt. Eine Zeitlang war auch er durch und nach den Erſchütterungen des Umſturzes un⸗ ſicher geworden, aber er hat ſich gefunden, ſein Ziel, den Ruf der Zeit, erkannt und arbeitet ſchon ſeit Jahren mutig und unverdroſſen, unge⸗ ſtört durch das tolle politiſche Getriebe für die innere, ſeeliſche Erneuerung des Vol⸗ kes, die ja viel wichtiger iſt als alle äußeren Re⸗ jormen, die allein einen neuen Umſturz nicht hindern können. Ein Einblick in die beiden ſoeben erſchienenen Vereinshefte beweiſt die Zielklarheit des Volks⸗ vereins. Es ſind Jubiläumshefte, einfach und ſchlicht wie die anderen. wie der Volksverein überhaupt, aber es ſind Programmheſte. Das gelbe Frauenheft gibt in einem feinen. volkstümlichen Plauderton einen kurzen, aber klaren Ueberblick über den Schickſalsweg des deutſchen Volkes in den letzten Jahrhunderten, der Katholiken Stellung in Volk und Reich und Staat in dieſen Zeiten und heute, um dann die große Verantwortung aufzuzeigen, die der Herr— gott auf die Schultern der deutſchen Katholiken gelegt hat bei der Arbeit, die ihnen als den für die Welt und die Ordnung der Welt nach dem göttlichen Weltordnungsplane letzlich Verant— wortlichen, in der Ueberwindung des völkiſchen und politiſchen, des wirtſchaftlichen und kultu⸗ rellen Chaos geſtellt iſt, um die Frauen aufzu⸗ rufen, echtes Frauentum, ſo ganz anders als all das, was eine mondäne Welt zur Schau trägt, hineinfließen und ſich auswirken zu laſſen bei dieſer Arbeit. Das rote Männerheft gibt zunächſt einen klei— nen Einblick in das Ringen der großen Führer des katholiſchen Volkes in den Gründungsjahren des Voltsvereins um die Zielſetzung des Ver⸗ eins ſelbſt. Dann kommen die einzelnen Fach⸗ reſerenten der Zentrale zu Worte, und in kur— zen Aufſätzen zeigt ein jeder von ihnen, was kath. Aufgabe in unſerer Zeit iſt, und wie und wo wir arbeiten müſſen. Ein wirkliches Pro— grammheft auf ein Jahr hin, ein Handbuch für die Geſchäftsführer und Vertrauensleute, für alle, die ehrenamtlich im Volksverein tätig ſind, ein Leitfaden für Jedermann, ſofern er nicht oberflächlicher Beurteiler der Zeit ſein und blei⸗ ben will, ſondern darauf ausgeht, die Not und das Elend der Tage in ihren letzten Tiefen zu ſaſſen und zu ergründen. Und ſo möchte man wünſchen, daß gerade dieſe beiden ſchlichten Ju⸗ belhefte des Voltsvereins in allen, Kreiſen des Voltes ihre Verbreitung und die entſprechende Beachtung finden. Franzöſiſche Frontkämpfer⸗ Dereinigungen fordern Rücktritt Briands enb Paris, 23. Okt.(Eig. Melbung.) Verſchie⸗ dene Fronttämpfervereinigungen. die nach ihrer Erklärung„dem Geiſt des Sieges treu geblieben“ ſind haben einen ſtändigen Wach⸗ und Altions⸗ ausſchuß der ehemaligen Frontkämpfer geſchaffen. Dieſer Aktionsausſchuß veranſtaltete geſtern im Wagram ⸗Saal eine große öffentliche Kundgebung an der, wie behauvtet wird, 10000 Perſonen teil⸗ genommen haben Die Verſammlung nahm ein⸗ ſtimmig eine Entſchließung an, in der die gegen⸗ wärtige internationale Lage als logiſche Folge der burch den Geiſt von Locarno ſymbollſierten auswärtigen Politik bezeichnet, die ſofortige energiſche Umſtellung der franzöſiſchen Außen⸗ politik und als unerläßliche Bedingung hierfür die endgültige Entfernung Briands gefordert werden. f 3 Freitag, d (Blernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile loſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plaßgvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden rr n 24. Oktober 1930 Die Alsdorfer Nataſtrophe rätſel⸗ hafter als je 4. Jahrgang 255 Tote— Schwierige Bergungsarbeiten wib Alsdorf, 23. Okt. Aus den Trümmern des Verwaltungsgebäudes wurde heute nach— mittag ein weiteres Todesopfer geborgen. Un⸗ ter den Maſſen, die ſich vor der Abſperrung drängen oder auf der Straße bewegen, wer— den kommuniſtiſche Flugblätter verteilt, die zu eintägigem Proteſtſtreik am Samstag, dem Begräbnistag, auffordern. Man erwartet, daß die Grubenſicherheits— beamten, die gegenwärtig noch beraten, in den nächſten Stunden einen weiteren Bericht aus— geben; die Verwaltung macht vorläufig über die Vermißten keine Angaben mehr. Inzwi— ſchen ſind jedoch weitere Daten bekannt ge— worden. So beträgt die Zahl der Toten zur Stunde einſchließlich von 16 im Krankenhaus geſtorbenen Bergleuten insgeſamt 255. Im Krankenhaus befinden ſich noch 92 Verletzte, einige Tote werden noch unter Tage liegen. Die Unterſuchung hat weiter ergeben, daß das kleine Benzinlager über Tage unver⸗ ſehrt iſt; die Benzoltankwagen der Benzol⸗ lokomotiven unter Tage ſind unbeſchädigt vorgefunden worden. Damit iſt die Ar⸗ ſache der Exploſion noch rätſelhafter ge⸗ worden als bisher. Zur Beerdigung der Opfer am kommenden Samstag vormittag 9.30 Uhr werden ſich aus dem preußiſchen Miniſterium für Handel und Gewerbe Miniſter Dr. Schreiber und Miniſte— rialdirektor Flemming als Oberberghaupt— mann begeben. .** wib Alsdorf 23. Oktober. Heute vormittag wurde den Angehörigen der Grubenopfer der Zutritt zu den Leichenhallen geſtattet. Die Ab— ſperrungen ſind weiter rückwärts verlegt wor— den, da ſich der Bevölkerung eine gewiſſe Er— regung bemächtigt hat. Auf den Straßen ſieht man ſehr viele weinende Frauen und Mädchen. wib Saarbrücken, 23. Okt. Der Präſident der Regicrungskommiſſion des Saargebietes hat in einem Telegramm an das Auswärtige Amt in Berlin das Beileid der Regierungskommiſſion zur Grubenkataſtrophe auf Schacht Anna 2 bei Alsdorf ausgeſprochen und darum gebeten dieſe Teilnahme auch den Familien der Opfer der Kataſtrophe übermitteln zu wollen. Die Regie— rungskommiſſion hat zür Unterſtützung der be— troffenen Familien einen Betrag von 200 000 Frs. bewilligt. wtb Berlin, 23. Okt. Zum Grubenunglück in Alsdorf hat der Reichsverweſer des Königreichs Ungarn dem Herrn RNeichspräſidenten tele⸗ graphiſch ſein Beileid übermittelt.— Weiter⸗ hin haben der Reichsregierung der britiſche, franzöſiſche und ſpaniſche Botſchafter, der Ge— ſchäftsträger der Union der Sowjetrepubliken, ferner der belgiſche, lettländiſche, niederländiſche und polniſche Geſandte ſowie der rumäniſche Geſchäftsträger ihre Anteilnahme bekundet. Der Reichskanzler hat dem Regierungspräſi⸗ denten in Aachen 6000 RM zur Linderung der Die Nachverhandlungen im mMetallarbeiterſtreik Noch keine Ausſicht auf Einigung— Vorläufig Vertagung enb Berlin, 23. Okt. Wie wir erfahren, haben die Nachverhandlungen über den Schiedsſpruch für die Berliner Metallinduſtrie heute Nachmittag um 5 Uhr im Reichsarbeits⸗ miniſterium begonnen. Sie werden von Mini- ſterialdirigent Meves geleitet. In unterrich— teten Kreiſen nimmt man an, daß ſie ſich bis in die tiefe Nacht hineinziehen werden. Dar— aus wird geſchloſſen, daß die mannigfachen Vor— beſprechungen noch nicht zu einer Einigung geführt haben. Immerhin beſteht auf beiden Seiten der Wunſch, die Verſtändigung zu för— dern. Deshalb iſt man übereingekommen, für die Nachverhandlungen eine beſondere Kom— miſſion zu bilden, damit ſie ſich in einem möglichſt kleinen Kreiſe abſpielen, der eine beſ— ſere Gewähr für ſachliche Arbeit bietet. Das Ergebnis der Nachverhandlungen wird ſogleich in einer amtlichen Mitteilung bekannt gegeben werden. enb Berlin, 24. Okt. Die geſtrigen Ver⸗ handlungen über die Beilegung des Konflikts in der Berliner Metallinduſtrie gliedern ſich in zwei Teile: zunächſt fanden die eigentlichen Nachverhandlungen ſtatt. Sie waren offenbar nur von verhältnismäßig kurzer Dauer; denn es zeigte ſich ſchon ſehr bald, daß eine Eink⸗ gung über den Schiedsſpruch nicht zu erzielen ſei. Der Vorſitzende des Metallarbeiterkartells gab noch einmal eine kurze Begründung dafür, daß die Gewerkſchaften den Schiedsſpruch ab⸗ lehnen. Nach ihrer Anſicht ſei die Lohnſenkung nach der Wirtſchaftslage nicht gerechtfertigt. Auf der anderen Seite verwies der Syndikus des Verbandes Berliner Metallinduſtrieller, Rechtsanwalt Stephan Oppenheimer, darauf, daß die Arbeitgeberſeite die Verbindlichkeits⸗ erklärung des Schiedsſpruches beantragt habe, obgleich er nicht voll den Wünſchen der Metall⸗ induſtriellen entſpreche. Dabei bezog Rechtsan⸗ walt Oppenheimer ſich auf die Begründung, die der Schlichter dem Schiedsſpruch angefügt hat. Damit war feſtgeſtellt, daß eine Einigung auf dieſe Weiſe ausſichtslos iſt. Der Vorſitzende Miniſterialdirigent Dr. Mewes machte nun den Verſuch, die Parteien doch noch in anderer Form zuſammen zu bringen. Es wurde des— halb eine Kommiſſion gebildet. Sie beſteht aus je 5 Vertretern der Arbeitnehmer und der Arbeitgeber. Ihr gehören für die Gewerkſchaf— ten an: Urich, Eckert, Ortmann, Bredow und Toſt, für die Arbeitgeber: Dr. Koettgen von Siemens, Generaldirektor Kremmener, Ernſt von Borſig, der Geſchäftsführer der Geſamt⸗ verbandes Deutſcher Metallinduſtrieller Dr. Lotz und Rechtsanwalt Oppenheimer. Aber auch dieſe Verhandlungen führten trotz mehr— ſtündiger Dauer zu keinem Ergebnis, ſodaß man ſie vertagen mußte. Formell liegt die Entſcheidung nun beim Reichsarbeitsminiſter, der darüber befinden muß, ob man nach dem Scheitern der Nachverhandlungen den Schieds— ſpruch für verbindlich erklären will oder nicht. Der Leiter der Verhandlung wird ihm heute vormittag Vortrag halten. Ebenſo werden die Parteien zunächſt Stellung nehmen müſſen. Davon dürfte es abhängen, auf welche Weiſe die weiteren Verhandlungen eingeſchaltet wer— den können. Vertagung beſchloſſen. wib Berlin, 24. Okt. In dem Lohnſtreit in der Berliner Metallinduſtrie fanden geſtern im Reichsarbeitsminiſterium Nachverhandlungen über den Antrag auf Verbindlichkeitserklärung des Schidesſpruches vom 10. Oktober 1930 ſtatt. Die Verhandlungen zogen ſich bis in die ſpäten Abendſtunden hin. Schließlich wurden die Ver⸗ handlungen vertagt, ſie ſollen jedoch in Kürze ſortgeſetzt werden. G erſten Not der von der furchtbaren Kataſtrophe in Alsdorf Betroffenen überwieſen. Die ſchwierigen Bergungsarbeiten. wib Alsdorf, 24. Okt. Die Bergungsarbeiten geſtalten ſich in ihrem letzten Stadium äußerſt mühſam, obwohl mit Anſpannung aller Kräfte gearbeitet wird, um die letzten noch Vermißten aus der Grube heraus zu holen. Es iſt begreif— lich, daß die Größe des Unglücks und der lang— ſame Fortſchritt in der Beſeitigung der letzten Hinderniſſe bei der draußen harrenden Menge Nervoſität und Erregung hervorruft. Im be— nachbarten Aachen wehten geſtern in allen Stra— ßen die Flaggen auf Halbmaſt. Auch Alsdorf ſelbſt gibt auf dieſe Weiſe ſeiner Trauer Aus— druck. Hin und wieder kommi ein Wagen, mit Tannengrün geſchmückt, mit Särgen durch das Bergtor. Am Verwaltungsgebäude iſt man eif— rig damit beſchäftigt, die Trümmer zu beſeiti— gen, eine Arbeit, die noch Tage erfordern wird. Im Gewerkſchaftszimmer debattieren Beleg— ſchaftsangehörige über die Kataſtrophe. Auf der Dorſſtraße haſten die Rettungsmannſchaften zu neuer Arbeit. An einem Schalter der Grube werden von den Angehörigen die noch Vermißten gemeldet. Zahlen ſchwirren durch die Luft. Kaum ſind die 250 Opfer beſtätigt, ſo wird von 270 geſprochen. Das erhöht die Unriche. Jeder Angehörige möchte Gewißheit über die Seinigen haben, die doch vorläufig in vielen Fällen noch nicht zu erlangen ſind. Die letzte Ruheſtätte wib Alsdorf, 24. Okt. Die Gemeinde Alsdorf hat einen Friedhof abſtecken laſſen, der morgen von 200 Arbeitern vorbereitet werden wird. Das Gelände liegt zwiſchen Tannenwald und Wei— denbäumen. Es ſind vier große Gräberreihen vorgeſehen, durch deren Mitte ein Weg führen wird. Dieſe Stätte wird der Mittlepunkt des zukünftigen Gemeindefriedhofs ſein. An eine Trauerfeier, die am Samstag vormit— tag um 9,30 Uhr im Verwaltungsgehande der Grube Anna J ſtattfindet, wird ſich die Beerdi⸗ gung anſchließen. Der Weſtdeutſche Runde zk wird die gar ze Trauerfeier auf alle weſtdeutſchen Sender über— tragen. Die Beiſetzung der Toten wird, ſoweit aus— wärtige Friedhöfe in Frage kommen, am Nach— mättag desſelben Tages erfolgen. Reichsratskundgebung zum Aachener Unglück. vdz. Berlin, 23. Okt. Die Sitzung des Reichs⸗ rats am Donnerstag wurde mit einer Trauer— kundgebung für die Opfer des Aachener Gruben- unglücks eingeleitet. Der Vorſitzende, Reichs— innenminiſter Dr. Wirth, gab der Trauer des Reichsrats über die furchtbare Kataſtrophe Aus⸗ druck. Der Reichsrat hat dann die vom Reichstag angenommenen Geſetzentwürſe über die Schul⸗ dentilgung und zur Durchführung der Entſchä⸗ digung auf Grund des deutſch-polniſchen Liqui⸗ dationsabkommens endgültig verabſchiedet. Auch bezüglich der vom Reichstag beſchloſſe⸗ nen Amneſtie wurde gegen die Stimmen der Provinzen Heſſen-Naſſau und Sachſen von der Einlegung eines Einſpruches abgeſehen. Am Schluß der Sitzung bat der Vertreter der Pro⸗ vinz Schleswig⸗Holſtein, von Schiffer, namens des preußiſchen Reichsratsbevollmächtigten die Reichsregierung, baldmöglichſt das von der Reichsregierung ſeinerzeit gegebene Verſprechen, wonach der Auswärtige Ausſchuß des Reichs⸗ rates einberufen werden ſoll, wenn die politi⸗ ſche Lage es erfordert, einzulöſen. Die Voraus⸗ ſetzungen für die Einberuſung des Ausſchuſſes ſeien jetzt gegeben. In Beantwortung dieſer Bitte wurde mitgeteilt, daß die Einberuſung des Auswärtigen Ausſchuſſes des Reichsrats für die nüchſte Woche beabſichtigt ſei. Geretteter Bergmann erzählt Von den wenigen Geretteten der wierten Sohle, dem Hauptherd des Unglücks. erzithite ein Bergmann namens Richard Scholz dem Berichterſtatter der„Frankf. Ztg.“: „Um 6.30 Uhr waren wir in die 460⸗Meten Sohle eingefahren, wir hatten uns vor Ort be⸗ geben und uns noch nicht umgezogen, als wir plötzlich einen kräftigen Luftdruck verſpürten. Einmal kam die Luft von der einen, dann wie⸗ der von der anderen Seite, worauf wir ſofort annahmen, daß ein Unglück geſchehen ſei. Zu⸗ nächſt arbeiteten wir alle am Einbruch. Eine Weile ſpäter erhielten wir die Weisung, alle herunterzukommen. Wie wer binunterſtiegen, waren die Bergarbeiter bereits nach dem Haupt⸗ querſchlag geeilt. Dort trafen wir auf weitern 20 bis 25 Mann, die ſich da verſammelt hatten Vom Schacht her kamen Wetter. Wir ſchlugen daher eine andere Strecke ein in der auch ſchom keine Luft mehr war. Wir gingen noch einmal zurück, an ein dritte, alles was voll Gas. Win verſuchten trotzdem durchzukommen, aber es ge lang nicht. Einige begannen ſchon zu taumeng dann fielen ſie und blieben liegen. Sie ſind von den Giftgaſen erſtickt worden. Eine Anzahl von uns, darunter auch ich, letterten über den und kamen zu einem ſtillen Stoß. Auch dieſen konnten wir durchkreuzen und machten die Wet⸗ tertür hinter uns zu, wodurch die Gaſe, die hinter uns lagen, einigermaßen abgehalten wurden. Oben auf dem Sattel angekommen, ſchauten wir uns um, aber auf der anderen Seite lagen ſchon Lampen. Ihre Trüger waren umgefallen, weil ſie die Wetter nicht ertragen konnten. Auch über den Stoß waren demnach ſchon Wetter gekommen, die aber inzwiſchen offenbar nach Süden abgezogen waren. Weiter gingen wir. Wohin wir auch kamen, alles war zerſtört. Türen waren eingedrückt. Strecken teilweiſe zu Bruch gegangen., Jetzt la⸗ men wir auch an den erſten Leichen vorbei. Da⸗ zwiſchen lagen Verletzte, die jammerten, andere wieder lagen zwiſchen den Wagen, die mitſamt dem Geſtein durch die Exploſion wecggeſchleu⸗ dert worden waren. Die Wetter waren auch in dieſem Teil der Strecke ſchon etwas abgezogen und wir ſetzten uns hin, um auszuruhen. Zwei von uns gingen weiter zum Schacht, um zu ſe⸗ hen, ob vielleicht eine Rettungs möglichkeit b. ſtand. Sie kamen aber zurück und meldeten, daß der ganze Schacht zerſtärt ſei und daß Waſſer herunterkäme. Auch die Telephonleitung war völlig außer Betrieb. Zwei Kameraden fanden wir noch am Le⸗ ben, als wir an den Querſchlag in der Nähe des Schachts gelangten. Ein 18jühriger Bergmann lag unter ſeinem Wagen und hatte die Mulde umgekippt. wen er weiteren Bruch befürchtete. Er rief fü merlich: Mutter! Mutter! Nehmt wich wit Leider war daran nicht zu benken, da wis uns ſelbſt nur noch auf allen Bieren müh⸗ ſelig weiterſchleppen konnten. Der Weg war gräßlich. Neben uns und vor nul Leichen, die teilweiſe ganz verbrannt find. Dau ſahen wir uns vor einem kleinen Blindſchachl Seitwärts ein Sumpf. Ein Knappe lag darin An der Wand ein Telephon Wer holen ab; el kam keine Antwort. Da plötzlich in dieſer grüßtichen Stille und Hoffnungsloſigkeit hören wir ganz ſern Seim Prof. Dr. Waentig, it Februar dieſes Jahres preußiſcher Innen⸗iſt von l 100 dem Miniſterpräſidenten plötzlich Waentigs auf den Poſten des preußiſchen In⸗ nenminiſters berufen worden. miniſter, hat 5 e ſein Rücktrittsgeſuch überreicht. Reichsinnenminiſter a. D. Severing Miniſterpräſident Braun als Nachfolger der 360-Yeter-Sohle kamen. In dieſem Augen blick läutete das Telephon und nach einiger Zei tam die erſte Hilfsmannſchaft. Wir gingen nun dem blinden Schacht nach, unſeren Rettern ent⸗ gegen. Alle 10 Meter legten wir uns hin, um 1 holte. auszuruhen. Die Wetter, durch die wir gekro⸗ chen waren, hatten uns ſehr ſtark angegriffen ſo daß wir zuletzt noch noch wenige Meter wei ter kriechen konnten. Dann endlich kamen die Retter. Von meiner Kameradſchaft, die aus 19 Mann beſtand, ſind nur ich und zwei Freund übrig geblieben. Die übrigen, unter ihnen m ſer Steiger, blieben in den giftigen Gaſen li gen. Ich hatte mir von meinem Hemd ein Stüc abgeriſſen. Aus meiner Kaffeeflaſche tränkts ich das Tuch und ſteckte es in den Mund Sa gelang es mir, mich bei Beſinnung zn halten. Die ſtändige Flucht vor den Wettern war un⸗ geheuer aufregend und nervenzerteißend. Aber wir drei hatten Glück. Wir kamen zufällig an eine Strecke, an der die Wetter ſchon vorüber⸗ gezogen waren. Sonſt wäre es auch um uns geſchehen geweſen, Vom letzten Teil e Rettung, wie wir herauskamen wiſſen wir nichts mehr. Die Gefüßle, die wir hatten, als wir wis⸗ der friſche Luft atmeten und den Himmel üben f ben. Die Geretteten werden von Fragenden beſtürmt Auf den Straßen werden die, welche zu den Geretteten zählen oder die als Rettungsmann⸗ ſchaften unten waren, umringt und mit Fragen beſtürmt. Sie erzählen von dem, was ſie ge⸗ ſehen und erlebt haben: Da iſt einer, der im Revier 10 war. Er er⸗ zählt: Wir wurden durch einen Bruch abgeſchnit⸗ ten und haben dann auf einen Kohlenwagen geſchrieben:„Elf leben“. Dann ſind wir hinten herum vorgedrungen und ſchließlich auch zum Schacht gekommen. Wir ſagten, da kommen ſie nicht durch, da iſt alles zuſammengebrochen, aber Becker ließ ſich nicht abweiſen. Auch jetzt noch iſt er unten und verſucht vorzudringen, faſt erſchöpft und faſt zuſammenbrechend. Die vier Beraleute. die geſtern abend durch giſtriert haben! unſerer mit ihrem Schickſal abgefunden hätten. Die wei⸗ den Wilhermſchacht herauf gerettet wurden, wur⸗ den durch die Hilfe eines Sauitäters vom Ar⸗ beiter⸗Samariterbund aus Stolberg gerettet. Man hatte den Mann an einem Strick herunter⸗ gelaſſen, der dann die vier Leute einzeln hervor⸗ Drama unter der Erde. Ju der vergangenen Nacht etwa um 12 Uhr fanden Rettungsmannſchaften auf der 460⸗Me⸗ er⸗Sohle die Toten des Reviers 10. Dazwiſchen ſtand ein Grubenhund(kleiner Kohlenwagen), auf deſſen Wände Bergleute die Worte geſchrie⸗ ben hatten:„Wir leben.“ Und dahinter ſtanden die Zeiten: 9, 10. 11 Uhr uſw. Die letzte lesbare Notiz lautete: 2.30 Uhr. Dann kommen noch ein paar Striche, die aber nicht mehr lesbar ſind. Welch furchtbare Szenen mögen ſich dort unten in dem ſtillen Schacht abgeſpielt haben, über den der Todesengel ſeine Schwingen ge— breitet hatte. Und welch grauenvolle Nüchtern⸗ heit ht aus dieſen Zahlen, mit denen die dem ee geweihten Bergleute ihre letzten Stun⸗ den mit klarem Bewußtſein gewiſſermaßen re⸗ Es ſcheint faſt, als ob ſie ſich ßen Kreideſtriche auf dem Grubenwagen ſind ein furchtbarer Abſchiedsgruß. Bunte Zeitung Tragödie im Walde. Im Weſterwalde, in der Nähe von Nieder- ſayn, wurde im Saynbach die Leiche eines 40jäh⸗ rigen Mannes geſunden. Der Tote lag halb be— kleidet im Waſſer. Ausweispapiere ſehlten voll— ſtändig. Nach den Spuren zu urteilen, die zum Bach führten, war der Unglückliche zum Bach ge⸗ krochen. Man ging den Spuren nach und ſand im Walde in einer Sandgrube ein Lager. Ein Förſter erinnert ſich, vor mehreren Tagen einen Mann im Walde angetroffen zu haben, dem er den Aufenthalt im Walde verbot. Der Mann hatte geäußert, daß er nicht gehen könnte, weil er krank und hungrig ſei. Der Tote hatte in der Bruſt verſchiedene Meſſerſtiche, die vernarbt w ren. Einige Stiche waren friſch verheilt. Der Tote, der ſehr abgemagert war. wurde in di— alles ſchwerſte Morphiniſten, Leichenyaue geschafft. Wahrſcheinlich war de Unglückliche zu krank und zu elend, um ſich in eine Ortſchaft zu ſchleppen, vielleicht hat man ihn auch ſiets weitergeſchickt, bis daß er, vom Fieber übrmannt, im Walde liegen blieb. Um ſeinen Fieberdurſt zu löſchen, ſchleppte er ſich dann zum Bach, um zu trinken und ſtürzte dabei ins Waſſer.—: 3 Die„Füllfederpiſto Tränengas. Die neueſte techniſche Errungenſchaft der ame⸗ ritaniſchen Verbrecherwelt iſt eine„Füllfeder⸗ piſtole“, Es iſt ein äußerſt harmlos ausſehendes kleines Ding, von einem richtigen Füllſederhal⸗ ter kaum zu unterſcheiden. Die daraus aßge⸗ feuerten Kugeln durchſchlagen immerhin ein Brett von zwei Zentimeter Dicke. In erſter Linie iſt die Waſſe zum Abſchluß von eigens da⸗ für konſtruierten Tränengaspatronen gedacht. Die„Füllſederpiſtole“ wurde erſtmals bei einem Newyorker Verbrecher entdeckt. Er gab an, ſie mit der Poſt aus Chicago von einem Un⸗ bekannten erhalten zu haben. Dieſe Erklärung half ihm aber nichts, und er wurde wegen Be⸗ ſitzes verbotener Waffen verurteilt. Der Selbſtmörder an der Leine. In der Nähe von Mancheſter fanden Spa⸗ ziergänger dieſer Tage frühmorgens eine Wäſche⸗ leine, die mit dem Ende an der Lehne einer Bank beſeſtigt war und in den nahen Fluß führte. Außerdem war an der Bank ein Zettel beſeſtigt mit der Inſchrift:„Verlieren Sie keine Zeit, ziehen Sie an der Leine und Sie werden John Bean aus der Gladſtoneſtraße finden.“ Man ſolgte der Aufforderung und zog den Selbſt⸗ mörder, der ſich das andere Ende der Leine um den Leib gebunden hatte, aus dem Fluß. Reue Behandlung der Morphiumſucht Erfolgreiche Inſulinkuren. Die bej der Behandlung von Morphiumſüch⸗ ligen allgemein bevorzugte plötzliche Entziehung des Rauſchgiſtes wird ſaſt ſteis durch die alsbald einſetzenden hochgradigen Abſtinenzerſcheinungen — Erbrechen, Durchfall. Nahrungsverweigerung, harte Erregung, ſogar Tobſuchtsanſaue— er⸗ ſchwert, wenn nicht unmöglich gemacht. In der Deutſchen mediziniſchen Wochenſchrift berichtet Dr. Sakel über eine von ihm in einem Sanato— rium bei Berlin angewandte neuartige Behand— lungsmethode, durch die es ihm gelang, während der Entziehungstkur dieſe Abſtinenzerſcheinungen teſtlos auszuſchalten. Es handelt ſich vorerſt nur um 15 Fälle, faſt die bereits zahl⸗ reiche Kuren hinter ſich hatten, darunter auch einige Aerzte. Dr. Satel verabreichte den Pa⸗ tienten in den erſten 6 bis 8 Tagen größere Mengen von Inſulin, das bekanntlich als ein aus der Bauchſpeicheldrüſe gewonnenes Hormon bei Zuckerkrankheit mit glänzendem Erſolg gege— hen mird Bisher hat man dieſen für den Patienten qualvollen Entziehungsbeſchwerden dadurch zu begegnen verſucht, daß man ihn während der kritiſchen Zeit in Schlaf verſenkte, wozu es meiſt ſtark doſierter Arzneimittel bedurfte. Dieſer „Heilſſchlaſ“ wird durch die Inſulinbehandlung überflüſſig gemacht. In allen mit Inſulin er⸗ ſolgten Morphiumentziehungskuren konnte ein voller Erfolg erzielt werden; nur gelegentlich beſtand ein leicht geſteigertes Unbehagen und etwas gereizte Stimmung. Das war z. B. bei einem ſchwer morphium⸗ ſüchtigen Arzt der Fall. der bei ſeinen früheren Centtral-Film-Palast Ab Heute und folgende Tage das unüberbietbare Tonfilm- Programm: Außerdem der gewaltigste Abenteuerfilm der Wüste. Ein packender Araberfilm in 7 atemraubenden Akten: „ Das Nheinlandmädel s Der weile He Ein 100% Ton-Sprech- und Gesangsfilm mit Werner Fütterer, Gretel Berndt u. Lucie Englisch. Der beste und köstliche Tonfilm vom Rhein. Als Einlage: Ein reizender Lustspiel- Schlager ist ein Standartprogramm aller 1. Ranges Filmfreunde, besucht den Cefipa. Die große Lüge. Noman von Olfrid von Hanſtein. Copyright by Lit.⸗Verl. Gloria, Berlin-Steglitz. (Nachdruck verboten.) S war ganz ruhig geworden während des Schreibens. War es nicht am beſten für alle? Nun alſo war es abgeſchloſſen, dieſes uo. vollendte Kapitel ihres Lebens. Sie ging zu ihrer Mutter hinſiber und ſchickte den alten Johann mit dem Brief zur Bahn. „Haſt Du an deinem neuen Werk gearbei⸗ tet, Kind?“ „Nein, Mutter, ich war recht faul in dieſen Tagen, ich habe eben an Wallburg geſchri. ben.“ Angſtvoll richteten ſich die toten Augen der Mutter auf Margarete. „Jie war ſo traurig und denkt, daß ich ihr Glück ſtören könnte, da habe ich ſie getröſtet. Die Baronin horchte auf. Wie ängſtlich hatte ſie in dieſen Tagen auf Margareiens Stimme gelauſcht, wenn ſie von Wallburg ſprach. Heute ſchien ſie zum erſten Male ohne Milterkeit zu ſein. In den letzten Wochen hatte ſie um Margarete ein wenig gebangt, denn ſie war ihr verändert erſchienen, und darum rief ſie jetzt an ihre Seite. „Zürnſt du Wallburg noch?“ „Zürnſt du Wallburg noch?“ „Wie ſollte ich ihr zürnen! Im Gegenteil, ich habe ihr geſchrieben, daß ſie ſelbſt ganz ru⸗ i ſei und i machen ſoll! Ich neide ihr ihr Glück nicht. Aber wir haben ihr beide unrecht getan, Mut⸗ ter; ich glaube, ſie iſt mir jetzt lieber als je.“ „Mein gutes Kind.“ Margarete ſtand auf und fuhr in einem heiteren Tone fort, wie ſie ihn lange nicht ge⸗ habt:„Nun laß mich noch ein wenig an die Luft gehen, Mutter, und dann an meine Ar⸗ beit. Bentheim hat ſich ſchon über meine Faulheit gewundert. Ich war wirklich faul in dieſen Tagen, aber das ſoll jetzt anders wer⸗ den. Alſo, leb wohl, in einer Stunde bin ich 15 und dann ſetzte ich mich an den Schreib⸗ tiſch. Die Baronin nickte zufrieden mit dem Kopf. Gott ſei Dank, nun war die Kriſis vorüber und alles wurde gut. Margarete ſchritt in den Park hinaus. Sie ging bis an die Landſtraße und vermied es, die Anlagen des Schloſſes zu betreten. Der Graf hatte ja in den nun bald zwei Jahren noch nicht einmal den Verſuch gemacht, mit ihr oder ihrer Mutter in Berührung zu kom⸗ men, und ſie wollte einer zufälligen Begeg⸗ nung ausweichen. Auch war es ſchön., über die Felder zu gehen; ſie liebte den weiten, freien Blick bis zum See hinunter. Der Wagen, mit dem Johann zur Bahn gefahren war, kam ſchon wieder zurück. „Nun?“ fragte ſie verwundert.„Sind Sie ſchon an der Bahn geweſen?“ „Nein, Frau Baronin, ich habe den Brief einem Boten mitgegeben, der vom Schloß zur —. 55 wollte. Der Herr Graf ſoll nicht wohl ein.“ „Es iſt gut.“ Sie ſtand einen Augenblick und ſah ge⸗ zwiſchen den Bäumen lag, denn der Graf hat⸗ te ſie keineswegs vergeſſen. Eines Tages war unter dem Vorwand der klapprige alte Wagen abgeholt und durch einen beſſeren erſetzt wor⸗ den. Und als ihre Mutter einmal krank war und ſie Johann ausgeſchickt hatte, eine Fla⸗ ſche Wein im Schloß zu leihen, die ſie am nächſten Tage aus der Stadt erſetzen wollte, kam der Beſcheid, der Weinkeller in der Burg gehöre doch der Baronin Margarete, wie alles, was dort ſei; und wie ſie zweifelnd hinunterſtieg, fand ſie ihn mit einer Anzahl guter Weinſorten beſetzt, die vorher nicht dage⸗ weſen. Von dem halb liſtig, halb blöd lächeln⸗ den Johann konnte ſie ebenſowenig Erklärung dafür bekommen, obgleich ſie ihn nun benutzte, wie dafür, daß ſich Gänſe und Hühner auf dem Hof einfanden, daß im Herbſt unvermutet ein halbes Schwein im Keller hing, und daß die abgelebten Pferde ſich in ein paar glatter, ſchöner Braunen verwandelt hatten. Johann hatte immer dieſelbe Antwort: „Aber, Frau Baronin, das iſt doch immer ſo geweſen.“ Sie fragte nicht weiter, denn ſie merkte wohl, daß der Großvater ihr etwas Gutes tun und doch unbemerkt bleiben wollte. Und nun lag er krank. Schon Latte ſie den Entſchluß gefaßt, zu ihm zu gehen und ihre Pflege anzu⸗ bieten, aber ſie verwarf den Gedanken gleich wieder. Der alte Herr war unberechenbar und faßte es vielleicht anders auf. Sie mußte warten, bis er ſie rief. Aufſeufzend ſetzte ſie ihre Wanderung fort. Als ſie eine Stunde ſpäter heimkehrte, ſah ſie zu ihrer Verwunderung ein fremdes Auto vor dem Burgtor. In banger Erwartung eeilte ſie „Na alſo, da haben wir die faule Arbei⸗ terin und fleißige Spaziergängerin!“ Mit gemütlichem Lächeln ſtreckte ihr Kom⸗ merzienrat Bentheim die Hand entgegen. „Herr Kommerzienrat, das nenne ich eine Ueberraſchung.“ „Nicht wahr, jetzt pocht Ihnen das Ge⸗ wiſſen. Aber beruhigen Sie ſich, verehrteſte Baronin. Ich bin doch nicht Ihretwegen direkt aus Berlin gekommen. Jch war zur Hühner⸗ jagd auf Klitzingerode, und da es nicht weit von hier iſt, wollte ich mir erlauben, Dorn⸗ röschen in verwunſchenem Raubritterſchloß aufzuſuchen. So ſagt wenigſtens immer Ge⸗ neral Wittekopf, der mir herzliche Grüße auf⸗ getragen hat.“ „Ich habe den Herrn Kommerzienrat ge⸗ beten, zu unſerem einfachen Mittagsmahl zu bleiben“, ſagte die alte Baronin, „Und ich habe mit beiden Händen zuge⸗ griffen!“ „Recht ſo!“ antwortete Margarete und be⸗ gab ſich hinaus, um Anordnungen für das Mittageſſen zu treffen. Inzwiſchen unterhielt ſich die alte Baro⸗ nin mit dem Kommerzienrat. Mit ihr war in den letzten Monaten eine Wandlung vor ſich gegangen. Zuerſt hatte ſie bitter geklagt, daß die für das erſte Frühjahr erwartete Gene⸗ ſung noch immer auf ſich warten ließ. Nun aber hoffte ſie wieder, denn der leichte Licht⸗ ſchimmer hatte langſam zugenommen. Wenn⸗ gleich ſie weit davon entfernt war, Gegen⸗ ſtände erkennen zu können ſo vermochte ſie noch hell und dunkel zu unterſcheiden und glaub. te an einen langſamen Fortſchritt. (Fortſetzung folgt.) Kuren gerabezu gemeingefayrlich fur ſeine um⸗ gebung wurde und Tag und Nacht einen Pfleger brauchte. Dieſer Patient ſchlief bei Inſulin⸗ behandlung recht gut, hatte vorzüglichen Appetit und erholte ſich ſo ſchnell, daß er ſchon am neun⸗ len Tage abreiſte, um ſofort eine leitende Kran⸗ kenhausſtelle anzunehmen. Keiner der mit In⸗ ſulin behandelten Kranken hatte einen Gewichts⸗ verluſt. Nebenbei befanden ſich unter ihnen drei ſchwer Herzkranke ſowie ein Patient von mehr als 70 Jahren, der körperlich aufs äußerſte heruntergekommen war. Feilich— dieſe Inſulinkur beſeitigt lediglich die Abſtinenzerſcheinungen. Die endgültige Hei⸗ lung der Morphiumſucht bleibt— wie Dr. Sa⸗ kel ausdrücklich betont— nach wie vor der pſp⸗ chiſchen Beeinfluſſung des Patienten, der Nach⸗ behandlung überlaſſen. Sport Der deutſche Profeſſional⸗ Fußballverband gegründet. Aus Köln wird gemeldet: Die Kriſe im deutſchen Fußball nähert ſich anſcheined ihrem Höhepunkt. Nachdem der Deutſche Fußballbund in ſeiner Berliner Samstagſitzung eine Amne⸗ ſtie für Verſtöße gegen die Amateurbeſtim⸗ mungen erlaſſen hatten, wurde am Montag⸗ abend in Köln die reinliche Scheidung zwiſchen Profitum und Amateurismus vollzogen: Im„Reichshof“ wurde der Profeſſional⸗ Fußball-Verband gegründet. Der Vorſtand des neuen Verbandes ſetzt ſich vorläufig aus den nachſtehenden Herren zuſammen: Rechts— anwalt Straußberg-Köln, geſchäftsführender Vorſitzender; Kaufmann Sonje-Köln 1. Vorſ., Michels⸗Wuppertal, Gerichtsaſſeſſor Nolden⸗ Köln, Baumeiſter Dreyfus-Köln; Offermanns⸗ Köln⸗Kalt; Rechtsanwalt Dr. Haubri Köln. Der neue Verband tritt für eine gerechte und offizielle Entloh— nung der Spieler ein. Er hat bereits telegra— phiſch der„Fifa“ ſeinen Beitritt erklärt und auch mit den übrigen internationalen Profi⸗ verbänden ſoll der Spielverkehr eingeleitet werden. Aufnahmegeſuche gehen durch den neuen Verband, der das ſogenannte„Mana— gertum“ ſtrikte ablehnt. Mit Ausnahme des Geſchäftsführers ſollen ſämtliche Verbands- u. Vereinsämter ehrenamtlich erledigt werden. Beigetreten ſind dem neuen Verband bis jetzt die folgenden Vereine: Fußballſportverein Köln(durchweg Spieler der rechtsrheiniſchen Verelne), 1. FC. Köln(Swatoſch und andere Spieler von Köln⸗ Sülz), 1. FC. Wuppertal, FC. München-Glad⸗ bach-Rheydt,(hauptſächlich Spieler vom SC. und Böruſſia M.⸗ Gladbach),„Des Weſtens Meiſter“(komplette ehemalige Ligaelf von Schalke 04). Ferner ſollen noch Anmeldungen aus Düſſeldorf und Krefeld vorliegen, ſodaß ſich die Zahl der Profimannſchaften wohl noch weſentlich vermehren dürfte. Die weſtdeutſche Profiliga ſoll in zwei Klaſ— ſen zu je 10 Vereinen mit Auf- und Abſtieg um die Meiſterſchaft kämpfen. Den weiteren Entwickelungen dieſes neuen Verbandes darf man mit Spannung entgegen- ſehen. Man darf ſicherlich annehmen, daß er lebensfähig ſein wird. Spiele der Profimann⸗ ſchaften werden jetzt ſchon an der Tagesord— nung ſein. Berufs⸗Fußball in Süddeutſchland? Die großen Vereine kommen zuſammen. Die Vorgänge in Weſtdeutſchland, die mit der Gründung des„wilden“ Berufsſpieler— Verbandes ein bedrohliches Format angenom— men haben, ſind in Süddeutſchland von alar— mierender Wirkung geweſen. Eine Anzahl der größten ſüddeutſchen Vereine iſt dahin über⸗ ein gekommen, am Samstag abend in Würz⸗ burg eine Beſprechung abzuhalten, in der die Marſchroute für die nächſte Zukunft feſtgelegt werden ſoll. Wir erfahren, daß man in dieſen großen Vereinen nicht gewillt iſt, das Schicksal der weſtdeutſchen Clubs zu teilen, die ſich die Entwicklung der Dinge aus der Hand nehmen ließen. Man war in dieſen ſüddeutſchen Groß— vereinen noch in den letzten Tagen gewillt, trickte an den Dresdener Beſchlüſſen ſeſtzuhal⸗ ten, weil man das Experiment einer Einfüh⸗ rung des Berufsſpielertums unter den gegen— wärtigen wirtſchaftlichen Schwierigkeiten als zu gefährlich erachtete. Da aber das Aufkom⸗ men einer„wilden“ Berufsſpielerbewegung unbedingt als das größte Uebel anzuſehen iſt, iſt eine Anzahl von ſüddeutſchen Groß-Vereſ⸗ nen gewillt, vorbeugende Maßnahmen zu er⸗ greifen. Das heißt, man will ſelbſt die Einrich⸗ tung von Profi⸗Abteilungen vorbereiten.— Selbſtverſtändlich ſollen dieſe Profi⸗Abteilun⸗ gen den bereits beſtehenden Vereinen ange⸗ gliedert und unter deren Aufſicht bleiben.— Schleunigſtes Handeln der ſüddeutſchen Groß⸗ vereine iſt umſo dringlicher geboten, als auch ſchon in Süddeutſchland die Werber des neuen Profiverbandes am Werk ſind und bei man⸗ chen Spielern und anderen Elementen Entge⸗ genkommen finden. Eine Anzahl bekannter Frankfurter Spieler iſt von einem Vertreter des wilden weſtdeutſchen Profi⸗Verbandes für Donnerstag zu einer Beſprechung gebeten worden. Hus nah und Sern Ludwigshafen, 23. Okt. Kurt Adam der Mörder des Schuhmachers Dietrich, hat im Laufe ſeiner geſtrigen Vernehmung, die ſick noch lange ausdehnte, ebenfalls die Tat zuge⸗ geben. Er beſtätigte im weſentlichen die Dar⸗ ſtellung ſeines jüngeren Bruders, ohne dieſen zu belaſten. Gießen, 23. Okt. Hohe engliſche Aus⸗ zeichnung eines Gießener Gelehr⸗ ten. Der Direktor des Tierſeuchen⸗Inſtituts der Heſſiſchen Landesuniverſität Gießen, Prof. Dr Zwick, wurde in Anerkennung ſeiner großer Verdienſte auf dem Gebiete der Veterinär-medi⸗ ziniſchen Wiſſenſchaft zum Ehrenmitglied des Royal Collegs of Veterinary Surgeons in Lon— don ernannt. Büdingen, 23. Okt. Die älteſte Frau Oberheſſens geſtorben. Die Witwe Katharina Kleh in Calbach, Kreis Büdingen, die am 2. Juni in großer Friſche ihren 100. Ge— burtstag gefeiert hatte und die älteſte Frau der Provinz Oberheſſens war, iſt an einem Schlag anfall, der die bis zuletzt außerordentlich rüſtige Frau bei der Arbeit an der Nähmaſchine traf plötzlich verſchieden. Die Greiſin hatte ſich noch bis in ihre letzten Stunden an der Nähmaſchine und mit dem Strickzeug beſchäftigt. Sobernheim, 23. Okt. Beachtet kleine Wunden. An den Folgen einer Blutvergif— tung ſtarb hier der im beſten Mannesalter ſte— hende Steinhauermeiſter Theis. Er hatte ſich eine kleine Verletzung an der Hand zugezogen, die er nicht beachtete, ſo daß eine tödliche Blut— vergiftung eintrat. Mannheim, 23. Okt. Mannheims neuer Intendant. Intendant Herbert Maiſchüber— nimmt am Samstag, den 25. Oktober, die Ge— ſamtleitung des Mannheimer Nationaltheaters. Am gleichen Tage findet im Nationaltheater die beutſche Uraufführung von Janaceks nachgelaſſe— ner Oper„Aus einem Totenhaus“ unter der mu— ſikaliſchen Leitung von Generalmuſikdirektor Jo— ſef Roſenſtock und unter der ſzeniſchen Leitung von Dr. Richard Hein ſtatt Am Montag, den 2. Oktober, eröffnet das Nationaltheater ſeine Kammerſpiele im Gloria-Palaſt mit Leonhard Franks Schauſpiel„Karl und Anna“(Inſzenie— rung Dr. Gerhard Storz). Mit der Eröffnung der Kammerſpiele wird ein langjähriger Wunſch Mannheims nach einem Theater für das ſtille Stück erfüllt. Intendant Maiſch beginnt am Samstag, den 25. Oktober, mit der Probenarbeit für die Neuinſzenierung des Tell. die zu Schil— lers Geburtstag herauskommen ſoll. Baumholder, 23. Okt.(Ausbruchsver— eines Schwerverbrechers.) Der Schwerverbre— cher Lubing aus Kattowitz, der im hieſigen Gefängnis ſitzt, unternahm neuerdings einen Ausbruchverſuch. Er hatte es verſtanden, wäh— rend eines Spazierganges die Türe der leeren Nachbarzelle zu öffnen. Er durchbrach ſpäter von ſeiner Zelle aus die Wand und gedachte durch die offene Nachbarzelle zu entkommen Zufällig ſtellte ein Wärter feſt, daß Lubino ſich nicht mehr in ſeiner eigenen Zelle befand Der Verbrecher konnte in der Nachbarzelle öberwältigt werden. Cetzte Radiomeldungen Erwerbsloſendemonſtrationen in Mannheim. wtb. Mannheim, 24. Okt. Trotz des Verſammlungsverbotes hatte der kommuniſti⸗ ſche Erwerbsloſenausſchuß für geſtern ſpät nachmittags zu einer Maſſenkundgebung der Erwerbsloſen Mannheims aufgerufen. Der größte Teil von ihnen ſammelte ſich in der Neckarſtadt und zog gegen 6 Uhr nachmittags über die Friedrichsbrücke nach der Innenſtadt zum Marktplatz. Die Polizei ſperrte aber ſämt⸗ liche Zugänge zum Marktplatz ab und verſuchte die Demonſtranten zu zerſtreuen. Da verſchie⸗ dentlich Widerſtand geleiſtet wurde, mußte ſie vom Gummiknüppel Gebrauch machen. Es wur⸗ den 16 Verhaftungen vorgenommen. Handel und Induſtrie Mannheimer Viehmarkt. Mannheim, 23. Okt. Zufuhr und Preiſe: 120 Kälber 7078, 147 Schweine nicht notiert, 53 Schafe 40—44, 714 Ferkel und Läufer bis vier Wochen 12—18, über vier Wochen 19—26, Läufer 29—36. Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, lang— ſam geräumt. Mit Ferkel und Läufer lebhaft. Mannheimer Produktenbericht. Mannheim, 23. Okt. Inl. Weizen 24,75—26,25 ausl. Weizen 31.75—33.00, inl. Roggen 16,50, Ha⸗ fer inl., 14,75 16,00, Braugerſte Durchſchnitts⸗ qualität 20.25— 22.50. Futtergerſte 1617.50, ſüdd. Weizenmehl Spez. Null per Oktober-⸗Januar 43,75, ſüdd. Weizenbrotmehl per Oktober⸗Jan. 25,75, ſüdd. Roggenmehl je nach Fabrikat 26.25 bis 27.50, feine Weizenkleie 6256,50, Biertre⸗ ber mit Sack 10.25 10.75 und Leinſaat 30. Lokale Nachrichten KReirchliche Nachrichlen. Morgen Samstag früh 5 Uhr Schluß des Großen Gebetes. Betſtunde für die Mitglieder des 3. Ordens. Kündigung der Angeſtelltenver⸗ träge in den Behörden. Den Behörden angeſtellten ſoll bekanntlich durch einen Erlaß des Herrn Reichsfinanzminiſters ausnahmslos zum 31. März 1931 gekündigt werden, um die Gehälter um 6 Prozent herabzuſetzen. Es iſt nunmehr ein Ergänzungserlaß des Herrn Reichsfinanzminiſters erſchienen, in dem darauf hingewieſen wird, daß dieſe Kündigung nur eine Kündigung zum Zwecke der Gehaltskürzung darſtellt, nicht aber gleichbe— deutend mit einer Entlaſſung iſt. Wie uns zu dieſer Frage von der Berufsorganiſation der Be— hördenangeſtellten, dem Reichsverband der Büro— angeſtllten und Beamten, Berlin- Wilmersdorf, Kaiſerallee 25 mitgeteilt wird, bedeutet dieſer Er— gänzungserlaß inſofern eine erfreuliche Klarſtellung, als dadurch bei den Behördenangeſtellten die große Unruhe, die durch den erſten Erlaß des Herrn Reichsfinanzminiſters edſeugt wurde, ein wenig nachgelaſſen hat. Gegen die Gehaltskürzung als ſolche, die eine große und unberechtigte Härte für die Behördenangeſtellten darſtellt, hat der Reichs— verband der Büroangeſtellten und Beamten bereits bei den maßgebenden Stellen Schritte unternommen, um eine Zurücknahme dieſes Erlaſſes zu erwirken. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Turnerbund Viernheim. Freitag abend 8 Uhr letzte Turnſtunde vor dem Schauturnen. Das Erſcheinen ſämtlicher Abteilungen iſt unbedingt erforderlich. Anfchließend Mitglieder-Verſamml. G.⸗V. Flora. Freitag, den 24. 10. Abend 8 Uhr Singſtunde. Der Präſident. G.⸗V.„Sängerbund“. Freitag Abend 9 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. G.⸗V.„Sängertreue“ Sonntag, den 26. Oktober, Vormittags um 10 Uhr Singſtunde. Kein Sänger fehle! Der Vorſtand. G.⸗V. Liederkranz. Samstag abend 8 Uhr Darbringung eines Ständchens, anſchließend Sing— ſtunde. Vollzähliges und pünkliches Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Sänger⸗Einheit. Samstag abend ¼9 Uhr Sing— ſtunde. Da ein neuer Chor in Angriff genommen wird, iſt es Pflicht eines jeden Sängers die Probe zu beſuchen. Wer von den Säumigen weiterhin fehlt, muß k. Hd. zur Paſſivität über- ſchrieben werden. Der Vorſtand. Amtlicher Teil Bekanntmachung. Betr.: Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. Am Montag, den 27. Okt. 1930, vorm. 11 Uhr, werden im Sitzungsſaale des Rathauſes nachſtehende Allmendgrundſtücke verſteigert: Oberlück 6. Gew. Nr. 58 77 11.** 47 Mittl. Garten(Kurzgewann) Nr. 2 Kleine Striehten Nr. 41 Brunnenacker 3. Gew. Nr. 7 Kleinbruchfeld 1. Gew. Nr. 50 Kleine Neuenacker im Kleinbruchfeld Nr. 47 Großbruchfeld 2. Gew. Nr. 27 Almen Nr. 131 Rothfeld 1. Gew. Nr. 7 Dreiruhten Nr 60 Mittl. Lange Theilung Nr. 14 Krottenwieſe(Wieſe) Nr. 60 Oberbruchweide 6. Gew. Nr. 1 Oberlück 7. Gew. Nr. 35 „ 8 Alter Garten 1. Gew. Nr. 13 Brunnenacker 1. Gew. Nr. 15 Kleinbruchfeld 1. Gew. Nr. 25 Groß⸗Bruchfeld 1. Gew. Nr. 37 Kleiner Neuenacker im Großbruchfeld Nr. 40 Almen Nr. 98 Rothfeld 1. Gew. Nr. 13 Dreiruthen Nr. 89 Mittlere Lange Theilung Nr. 81 Krottenwieſe(Acker) Nr. 94 Oberbruchweide 2. Gew. Nr. 12 Kleine Lange Theilung Nr. 38 Oberlück 6. Gew. Nr. 41 Oberlück 9. Gew. Nr. 6 Schloth Nr. 35, 67. Anſchließend an die Grundſtücksverſteigerung werden noch dürre Obſtbäume verſteigert. Viernheim, den 23. Okt. 1930. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim: Lamberth. 0 1 80 1* ll e* eee, Nie 15 i 9 5 e f 5 1700 N 0 0 Aena es teen 11 krpokher ich beguemen. ens KI ENMAwinben. Anme pf ſch nes inden, SRLENM. Ane In den Packungen der SAL. EN AUSLESE Zigaretten finden Sie künstlerisch ausgeführte Bilder der Flaggen Europas. 5 n ee N 0 110 Sport⸗ Berichte finden unter dieſer Rubrik Aufnahme, müſſen aber kürzeſt abgefaßt ſein. Turngenoſſeuſchaft 93. Sonntag ſpielt in Viernheim die 1. u. 2. Elf von Tindenhof. Lindenhof, eine noch junge, aber mächtig aufſtrebende Mannſchaft, wird alles ver— ſuchen, um den ſchon ſeit langer Zeit nicht mehr geſchlagenen Viernheimern eine Niederlage beizu— bringen. Es ſind da beſtimmt Spiele zu erwarten, die dem Arbeiterſport Ehre machen. Der Eintritts- preis von 30 Pfg., Erwerbsloſe 20 Pfg., iſt der ſchlechten Zeit entſprechend gehalten und kann jeder Arbeiter für wenig Geld ſchöne Spiele ſehen. Sport⸗Inſerate Unter dieſer Rubrik erſcheinen die Pauſchal⸗ Inſerate der ſporttreibenden Vereine., Turngenoſſenſchaft 1893 Sonntag, den 26. Oktober, Fußballtreffen gegen LIn den hof Anſtoßzeit 1 Elf 3 Uhr 2 Elf halb 2 Uhr. Jugend gegen Laudenbach halb 5 Uhr. Achtung Fußballer! Freitag⸗ abend Spielerverſammlung im Lokal. Vor allen Dingen muß die 2. Elf erſcheinen. Die Leitung. Handball. Sonntag, den 26. Oktober. Freundſchaftsſpiele der 1. und 2. Mannſchaft gegen Heppenheim(Rheinheſſen) in Heppenheim. Sämt⸗ liche Handballer und ſonſtige Teilnehmer an der Fahrt müſſen zur Ausſprache im Lokal erſcheinen. Abfahrt wird daſelbſt bekanntgegeben. Reichsbanner Schwarz— Rot— Gold(Abteilung Heute Freitag abend 8 Uhr Verſammlung der Schutzſportler. Sämtliche auch die neueinge⸗ tretenen Kameraden müſſen erſcheinen. Zwecks Kon- trolle, die Schutzſportausweiſe mitbringen. Das Spiel gegen Worms findet beſtimmt am Sonntag, 26. ds. Mts. ſtatt. Wer von der 1. Mannſchaft unentſchuldigt fehlt, wird nicht geſtellt. D. Sch. Schutzſport) CC S i iel 2 und was Sie suchon, finden Sie bei uns zu Preisen, die Sie gern bezahlen. Elegante Ulster, Paletots, 1 Hosen, — Regen- und Loden- Mäntel.— Ganz besondere Aufmerksamkeit verdienen unsere gute Qualftästen in blauen und schwatzen Anzügen. 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