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Sümtliche Mitgneder werden gebeten, ihr Geflügel rechtzeitig zu bringen.— ümtliche Liebhaber und Freunde der Geflügelzucht sind hierzu freundlichst eingeladen. Der Vorstand. .. ernheimer Anzeiger (⸗Siernbeimer Tageblatt— Viernheimner Nachrichten) Viernheimer Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,50 Mk. frei ins Haus 11.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeftige illustrierte Sonntagsblatt„Sterne und B umen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Dru Ar. 249 Zur Wirtſchafts⸗ und Geldmarktlage wird uns von einem wirtſchaftspolitiſchen Mitarbeiter geſchrieben. Die Situation auf dem Geldmarkt hat ſich mit einem Male wieder gewandelt. Die Devi— ſennachfrage hat merklich nachgelaſſen, ja man kann heute ſchon von einem Deviſenandrang ſprechen. Während noch vor wenigen Tagen den Deviſenkäufern die Lieferung erſt für ein paar Wochen in Ausſicht geſtellt werden konnte, können ſich die Banken jetzt des Rück⸗ fluſſes an Deviſen kaum mehr er⸗ wehren. Hand in Hand mit dleſer Entwick⸗ lung geht nun aber auch der Kursniedergang, den insbeſondere die ſchweizeriſchen feſtverzins⸗ lichen, aber auch die holländiſchen und ſon⸗ ſtigen Auslandspapiere nahmen, Werte, in welchen in den letzten Wochen vielfach deut⸗ ſches Kapital geflüchtet iſt. Die Verluſte aus dieſen Deviſenhamſtereien und aus dieſer Verbringung deutſchen Kapi⸗ tals nach dem Ausland ſind gewaltig un“ treffen diejenigen, die zu ihrem eigenen Lande das Vertrauen nicht aufbrachten, ſehr ſchwe.: Dieſe Verluſte ſind zweierlei Art: Einmal ſind durch den Verkauf innerdeutſcher Papiere ſtarke Kursverluſte erwachſen, andererſeits hat das Engagement in ausländiſchen Papieren ſehr erhebliche und übernormale Mehrkoſten in Anſpruch genommen, ſodaß die jetzigen Kurs⸗ verluſte doppelt hart treffen. Dieſe Vorgänge ſollten eine ernſte Lehre ſein für diejenigen, die der deutſchen Wirt⸗ ſchaftskraft weniger trauen, als es das Aus⸗ land ſelbſt tut. Das Ausland hat ein gutes Geſchüft an dieſen Manipulationen der eige— nen Volksgenoſſen gemacht. Es konnte ſich in großem Umfange in den beſten feſtverzinslichen wie aber auch Aktienwerten Deutſchlands engagieren, und es kann allein aus einer ein⸗ zigen Woche, während der erkannt werden konnte, daß die deutſche Regierung die Zügel feſt in der Hand hat und daß Nuhe und Ord⸗ nung geſichert ſind, daß daneben aber auch alle Vorkehrungen getroffen ſind, um die wirt⸗ ſchaftliche Kraft Deutſchlands wieder zu be⸗ leben, Gewinne von 10, 20 und noch viel mehr Prozenten in den beſten deutſchen Papieren buchen. 5 Die deutſchen Kapitalflüchtigen haben im Effelt alſo die Spekulation des Auslandes auf die Angſt und das mangelnde Pertrauen deutſcher Kreiſe ſelber nicht nur finanziert, ſondern auch noch den betreffenden aus⸗ ländiſchen Spekulanten große Gewinne ver⸗ ſchafft. 70 Mittlerweile hat die Börſe eine ſtarke Er⸗ holung des Kursniveaus verzeichnen können. Die Kursſteigerungen wären weſentlich größer geworden, wenn nicht die Banken aus der In⸗ terventionsware Material abgegeben und da⸗ mit wieder eine übermäßige Steigerung der Kurſe verhindert hätten. Die Gefahr einer ſolchen Ueberſteigerung iſt ja bei den unbe⸗ rechenbaren Stimmungen der Börſe ſehr leicht gegehen. Aber nichts könnte jetzt ſchlimmer ſich auswirken, als wenn durch ſpekulative Manf⸗ pulationen das private Kapital, das jetzt zu⸗ ſammengehalten und mit dem ſehr vorſichtig disponiert werden muß, zu Transaktionen ver⸗ leitet würde, an deren Schluß doch wieder neue Verluſte ſtänden. Die Zeit für eine normale, ſtetige Kursent⸗ wicklung iſt noch nicht gekommen. Was ſich jetzt an der Börſe ereignete, iſt ja nichts Anderes, als die Reaktion auf die letzten Baiſſemanöver, und die Kursſteigerungen ſind zum weſentlichen auf die notwendig gewordenen Deckungen zu⸗ ö rückzuführen. Das Effektenmaterial iſt an ſich ſehr knapp; die Abgaben können ja, da die nken zum großen Teil Interventionsware in ihren Depots haben, reguliert werden, und ſo iſt in dieſem Augenblick eine wirklich nor⸗ male K bicet Sila u. Verlag: Joh. Markin, Geſchäftsſtelle Rakhausſtr. Zeitung (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchüͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Montag, den 27. Oktober 1930 Charakteriſtiſch für die Entwicklung der Börſe iſt allerdings das wachſende Ver⸗ trauen. Die Vorgänge im Reichstag haben die Zuver— ſicht, daß die Dinge doch noch gemeiſtert wer⸗ den können, nicht zu berühren vermocht. So kam es, daß die Börſe von tiefſter Baiſſe nunmehr zu recht kräftiger Erholung vorangeſchritten iſt, wobei wir aber immer wie— der darauf aufmerkſam machen, daß es ſich noch nicht um eine dauernde Kräftigung handeln kann. Der Rückſchlag iſt ja auch inzwiſchen ein— getreten. Es iſt eine offenſichtliche Zurück— Die Rataſtrophe auf Grube haltung auch in maßgebenden Finanz— Wirtſchaftskreiſen zu beobachten. Immerhin liegen die Kurſe auch jetzt noch ſo tief— ſie haben ja noch in keinem Falle und bei keinem einzigen Papier den an ſich ſchon niedrigen Kursſtand vom Tage der Reichstagsauflöſung erreicht— daß Engagements kaum ein größe— res Riſiko mit ſich bringen können, vorausge— ſetzt, daß es ſich um freie und nicht um mit großen Speſen belaſtete Bankgelder handelt und daß man zuwarten kann. Das gilt ins⸗ beſondere auch für die feſtverzinslichen Papiere, für die Goldpfandbriefe und dergleichen mehr. und 47. Jahrgang Und gerade in dieſen Papieren haben ſich in letzter Zeit wieder recht gute Kursbeſſerungen herausgeſtellt. Im Ganzen aber ergibt ſich, daß diejenigen, die der Panik anheimgefallen ſind, oder die ihr Kapital vor dem eigenen Lande in Sicherheit gebracht haben, mitt⸗ lerweile einen recht gehörigen Denkzettel empfangen haben. Wenn die jetzt gemachten Erfahrungen beherzigt werden, dann würde das nur zum Nutzen der deutſchen Wirtſchaft und des gan— zen deutſchen Volkes gereichen. Nanbach im Saargebiet Urſache unbekannt— Bisher ungefähr 100 Tote wtb Saarbrücken, 26. Okt. Aus dem Maybach⸗Schacht ſind bis 9 Uhr morgens 84 Tote geborgen worden. Sechs verletzte Berg⸗ leute ſind inzwiſchen im Lazarett geſtorben, ſodaß bisher 90 Tote zu beklagen ſind. Drei Vermißte konnten ſich durch den benachbar⸗ ten Jungenwald⸗Schacht retten. Etwa 20 Bergleute werden noch vermißt. Es beſteht keine Hoffnung, daß ſie noch am Leben ſind. Die Rettungsarbeiten geſtalteten ſich heute beſonders ſchwierig, da ſich im Stollen eine große Hitze entwickelt, ſodaß es kaum mög⸗ lich iſt, mit den Rettungsgeräten vorwärts zu kommen. Die Arſache ſoll auf die Explo⸗ ſion einer Benzollokomotive zurückzuführen ſein, die die Entzündung von ſchlagenden Wettern zur Folge hatte. Beileid Hindenburgs und der Reichsregierung. witb Berlin, 26. Okt. Reichsgußenminiſter Dr. Curtius hat namens der Reichsregierung dem Präfidenten der Regierungskommiſſion des Saargebiets anläßlich des Unglücks auf Grube Maybach, dem zahlreiche treue Saarknappen zum Opfer gefallen ſind, die aufrichtigſte Teil⸗ nahme ausgeſprochen und gebeten, dieſe Teil— nahme auch den Verletzten und Hinterbliebenen überbringen wollen. Ein ähnliches Telegramm ſandten Hindenburg und Stegerwald. Bis 17 Uhr 92 Tote.— Sieben Tote noch unter Tage. wib Saarbrücken, 26. Okt. Die Berginſpektion 9 teilt um 17 Uhr mit: Bis jetzt ſind 85 Tote ge— borgen. Im Lazarett ſind drei geſtorben. Unter Tage liegen an einer Stelle, die nicht. zugänglich iſt, vier Tote. Außer dieſen 92 Toten fehlen noch ſieben Bergleute, die an einer Stelle liegen, wo die Wetter noch brennen. Sie ſind aber ebenfalls tot. witb Saarbrücken, 26. Okt. Das Oberbergamt teilt mit: Am Samstag, dem 25. Oktober, gegen 15.30 Uhr ereignete ſich im Flöz 4a der vierten Tiefbauſohle der Grube Maybach eine Schlag— wetterkohlenſtaubexploſion. Die beiden Abbauflü— gel der Abteilung 9 wurden von der Exploſion durcheilt, die auf die benachbarten Abteilungen nicht übergreifen konnte, da die Geſteinſtaubs⸗ ſperre das weitere Umſichgreifen der Exploſion verhinderte. Da die Wetterführung nicht geſtört wurde, konnten die Rettungsarbeiten ſofort aufge— nommen werden. Bis Sonntag vormittag 10 Uhr waren 82 Tote und 24 Verletzte geborgen. In den beiden Flü— geln befinden ſich noch ſieben Tote, die wegen der hereingebrochenen Geſteinsmaſſen nicht geborgen werden konnten. Die bergpolizeiliche Unterſuchung, die ſofort eingeleitet wurde, hat bis jetzt noch keine Klä⸗ rung der Urſache der Exploſion einbringen können. Die Exploſion einer Benzollokomo ive ſcheint nicht zuzutreffen. Die von der Exploſion betroffene Gruben-Gegend galt von jeher als ſtark ſchlagwetterhaltig. Die Abteilung 9, der faſt ſämtliche Verunglückte an⸗ gehören, ſtand unter der beſonderen Aufſicht des Fahrhauers Meiſer, der ſich unter den noch nicht geborgenen Toten befindet. Beileid und Hilfsmaßnahmen der Regierungs- kommiſſion. wib Saarbrücken. 26. Okt. Die Regiszungs⸗ kommiſſion des Saargebietes trat aus Anlaß des Unglücks auf der Grude Magoich heute wormit— tag zu einer Trauerſitzung zuſauemen. be ſchloß, den Angeörigen der Veen tnlückten ſowie der Bergverweltung ihre kanigſte Anteilnahme ar szuſprechen, ferner Len an de: Rettung Ve— teiligten für das ſelbſtee Einſetzen ihres Le— bens zur Bergung der Veränglückten ihre Be— Si. 27 Cote auf der„Baden“ darunter ein Deutſcher— 55 Verletzte wtb Hamburg, 26. Okt. Wie die Ham⸗ burg⸗Amerika⸗Linie mitteilt, ſind nach amtli⸗ chen Erkundigungen bei der deutſchen Geſandt⸗ ſchaft auf der„Baden“ 27 Tote, 25 Schwer⸗ und ca. 30—33 Leichtverletzte zu beklagen. Un⸗ ter den Toten befindet ſich ein Reichsdeutſcher, Der Heizer Willi Müller. Die übrigen ſind ſpaniſcher Nationalität. Unter den Schwerverletzten, die gleichfalls überwiegend Spanier ſind, wurden 6 Deutſche herve zur k ſeſtgeſtellt, nämlich die drei Paſſagiere Georg Pohle, Otto Dammbeck und Paul Höhn ſowie drei Mitglieder der Beſatzung, Matroſe Heinr. Osterkamp, Heizer Heinz Ewersdorf und Ma⸗ ſchinenwärter Willi Ahrbeck. Unter den Leicht⸗ verletzten befinden ſich 5—8 Deutſche, unter ih⸗ nen Matroſe Bentz. Die Namen der übrigen leichtverletzten Paſſagiere ſind bisher noch nicht bekannt.. twort Hitlers Er iſt unzufrieden wb. Paris, 26. Okt. In der„Vietoire“ nimmt Guſtav Herve zu der Antwort Stellung, die Hit⸗ ler im„Völkiſchen Beobachter“ auf ſeinen Vor⸗ ſchlag, Annäherung der Rechesparteien in Deutſch⸗ land und Frankreich, erteilt hat. Herve erklärt die Ausführungen des„Völkiſchen Beobachters“ ſtellten keine Antwort auf ſeine ernſt zu nehmen⸗ den Vorſchläge dar. Er wolle ſeinerſeits eine klare Stellungnahme abwarten, um zu wiſſen, wie er in Frankreich ſein Eintreten zu Gunſten der deutſch⸗franzöſiſchen Annäherung künftig orientieren müſſe. 55 wunderung und Anerkennung auszuſsrechen. Zur Linberung der erſten Not für die von der Kafa— ſtrophe betroffenen Familien ſtellte die Regic⸗ rungskommiſſion einen Betrag von 200 00 Frs. zur Verfügung, der durch die Abteilung Volks- wohlfahrt zur Verteilung gelangen zoll. 1 g Ein trauriger Anlaß. 8 wib Paris, 26. Okt. Der Korreſpondent des „Echo de Paris“ meldet aus Forbach, daß die Kommuniſten in der Nacht gegen die Be riebs⸗ leitung der Bergwerke demonſtriert hätten und daß ſaarländiſche Gendarmerie habe eingreifen müſſen. Das Beileid der franzöſiſchen Regierung an die Saartommiſſion. wtb. Saarbrücken, 26. Okt. Der ſranzöſiſche Außenminiſter Briand ſandte an den Präſiden⸗ ten der Regierungskommiſſion ein Beileidstele— gramm, in dem er im Namen der Regierung der Republik, die ſich in Ehrfurcht vor den Opſern der Kataſtrophe auf der Grube Maybach ver- neige, den Verunglückten und Hinterbliebenen die tieſſte Anteilnahme und den Rettungsmann— ſchaften ſeine Anerkennung ausdrückte. Desgleichen ſprach der Miniſter für öffentliche Arbeiten, Pernot, den Familien der Verunglück— ten und den Verwundeten ſeine Anteilnahme aus.— Der Regierungspräſident von Trier Dr. Saaſſen überſandte gleichfalls ein Beileidstele— gramm. Einſtellung der Bergungsarbeiten wtb Friedrichstal, 26. Okt. Wegen der bis zur Unerträglichkeit geſtiegenen Hitze in den Stollen ſind die Bergungsarbeiten zur Zeit eingeſtellt worden. Man vermutet noch et⸗ wa 10 Verunglückte unter Tage, von denen je⸗ doch leiner mehr am Leben ſein dürfte. Im Laufe des heutigen Tages ſind die Angehörigen der Verunglückten an die Bahren geführt wor⸗ den, um die Toten zu identifizieren. Die Bei⸗ ſetzungsfeierlichkeiten ſind auf kommenden Mittwoch angeſetzt.. i 8 8 1 8 Hochwaſſerkataſtrophe insmurna 40 Tote.— 100 Häuſer eingeſtürzt. wtb Smyrna, 26. Okt. Das Hochwaſſer nimmt hier immer ſchärfere Ausmaße an und hat zahlreiche Todesfälle und großen Sachſcha⸗ den zur Folge. Es ſind bereits etwa 40 Leichen geborgen; auch die Zahl der Verletzten iſt be⸗ trächtlich. In Smyrna und Umgegend ſind ins⸗ geſamt 100 Häuſer eingeſtürzt. Der Verkehr auf der Eiſenbahnlinie Aidin⸗Kaſſaba iſt infolge des Einſturzes mehrerer Brücken unterbrochen. Ernſte Suſammenſtöße in Bomban witb. Bombay, 26. Okt. Zu einem ernſten Zu⸗ ſammenſtoß zwiſchen Polizei und indiſchen Na⸗ tionaliſten kam es heute auf der Maidan⸗Espla⸗ nade. Trotz des polizeilichen Verbotes verſam, melten ſich dort auf Veranlaſſung des kürzlich als illegale Organiſation erklärten Kongreß⸗ Kriegsrates frühere Kongreßfreiwillige zu eine! feierlichen Huldigung vor der nationaliſtiſchen Flagge. Die Polizei ging mit Bambus rohrer gegen die Menge vor, wobei 235 Perſonen ver letzt wurden. Von dieſen mußten 155 in Kran, kenhausbehandlung bleiben, während die übri⸗ gen nach Anlegen von Verbänden entlaſſen wer⸗ den konnten. Bei dem Zuſammenſtoß wurden 57 Perſonen, darunter auch Frauen, verhaſtet. Aus Nah und Fern ſmz. Mainz, 25. Okt. Unglaublicher Leichtſinn. Als ſich geſtern abend die 3⸗ jährige Liſelotte Sch. aus der Wallauſtraße 65 in der Wohnung ihrer Tante, der Näherin und Witwe J. H. in der Kurfürſtenſtraßſe 50 befand, begann das Kind aus irgend einem Grunde zu weinen. Bei dieſer Gelegenheit kam der im gleichen Stock wohnende 45⸗jährige frühere Weichenwärter Gg. B. jetziger Wächter der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft hinzu und ſchrie das Kind an, wenn es nicht aufhöre zu weinen, ſchieße er es tot. Dabei zog er ſeinen Dienſtrevolver und legte auf das Kind an. Im gleichen Augenblick ertönte ein Schuß und das Kind ſtürzte, in den Kopf getrofſen, zu Boden. Das ſchwerverletzte Kind wurde ſoſor: durch das Sanitätsauto ins Städt. Kranken⸗ haus gebracht, woſelbſt es in der vergangenen Macht an den Folgen des Kop fſchuſſes ſtarb. Der leichtſinnige Schütze kam zur Anzeige. Darmſtadt, 24. Okt. Nach Dresden be⸗ rufen. Die Techniſche Hochſchule Darmſtadt teilt mit: Der ordentliche Profeſſor des Ma⸗ ſchinenbaues an der Techniſchen Hochſchule Dr. Enno Heidebroek, hat einen ehren— vollen Ruf an die Techniſche Hochſchule Dresden erhalten. Bedauerlicherweiſe ermög— lichen es die Verhältniſſe nicht, den ausgezeich⸗ neten Lehrer und Forſcher der hieſigen Techni⸗ ſchen Hochſchule zu erhalten. Prof Heidbroek, der 19 Jahre hindurch ſehr erfolgreich an der Techniſchen Hochſchule gewirkt hat und ſich um Hochſchule und Studentenſchaft beſonders ver— dient gemacht hat, wird dem Rufe an die Tech⸗ niſche Hochſchule Dresden vom 1. April 193 Folge leiſten., eee Darmſtadt, 24. Okt. Zur Sperrung der Hindenburg⸗Brücke. In Bingen wird nach Zeitungsmeldungen behauptet, die heſſiſche Regierung habe ſich der Freigabe der Hindenburg-Brücke für den Fahrzeugverkehr ſehr wenig angenommen. Die heſſiſche Regie⸗ rung habe ein Projekt, die Hindenburg-Brücke zu verbreitern, glatt abgelehnt und ſich auch ſonſt bei den Verhandlungen ſehr paſſiv ver⸗ halten, und man ſei von der eigenen Regierung im Stiche gelaſſen worden.— Alle dieſe Be⸗ hauptungen ſind, wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, falſch. Es iſt bekannt, daß die heſſiſche Regierung in langen Verhandlungen im Verein mit Preußen und mit Unterſtützung des Reichsminiſteriums für die beſetzten Ge— biete nachhaltig bemüht war, mit der Reichs⸗ bahn zu einem Uebereinkommen wegen Ah⸗ löſung der Verkehrsgebühren auf der Brücle zu gelangen. Die Reichsbahn hat aber, ehe dieſe Verhandlungen abgeſchloſſen waren, die Brücke überhaupt geſperrt. An dieſer Maß⸗ nahme hält die Reichsbahn, die alleinige Eigen⸗ tümerin iſt, feſt. Weder der Reichsregierung, noch der preußiſchen und der heſſiſchen Regie⸗ rung iſt es gelungen, dieſe Haltung der Reichs⸗ bahn zu ändern.— Daß ein Vorſchlag, die Brücke durch eine Fahrbahn zu verbreitern, von Heſſen abgelehnt worden ſei, iſt unwahr. Zu dem Vorſchlag wird der Reichsregierung ge— genüber Stellung genommen werden, wenn die Prüfung der wichtigen Anregung beendet iſt. Frankfurt a. M., 25. kt. Wegen Ko— kainhandels verurteilt. Der früher hier anſäſſig geweſene Arzt JI, der wegen Zu— widerhandlung gegen 218 des StGB. vom Schwurgericht beſtraft dorden war und ſich dann einige Zeit ſpö' uu dauerndem Aufent- Die große Lüge. Roman von Olfrid von Hanſtein. Copyright by Lit.⸗Verl. Gloria, Berlin-Steglitz. ebe,(Nachdruck verboten.) „Es iſt ja meine Schweſter,die er heira— tete.“ „Ihre Schweſter!“ Margarete erſchrak. „Aber er ahnt es nicht, da ſie ſeit Jahren den Namen des Barons Soltheim trägt, der ſie adoptiert hat. Ich bitte Sie herzlich, hel— fen Sie mir, das Geheimnis zu wahren. Es iſt ein Teil meiner großen Lüge, aber viel— leicht erkaufe ich damit ſein Glück.“ „Sie ſind im wahrſten Sinne des Wortes eine Märtyrerin!“ ſagte Bentheim mit beweg— ter Stimme. 4 1 Nebenan regte es ſich. eee Ich bitte Sie..“ „Meine Mutter kommt. Verlaſſen Sie ſich ganz auf mich und be⸗ reuen Sie nicht, offen zu mir geweſen zu ſein. Bitte, betrachten Sie mich jederzeit als Ihren Freund.“ „Und ich darf weiter für Sie arbeiten?“ „Wie können Sie ſo fragen! Ich war in dem Glauben, Sie hätten ein wenig die Luſt verloren. Sonſt waren Sie ſtets ſo pünktlich.“ „Verzeihen Sie, ich hatte in den letzten Wochen einige Aufregungen...“ „Ich verſtehe vollkommen und hoffe, daß 5 noch recht lange zuſammenarbeiten wer⸗ en.“ „Ich danke Ihnen von ganzem Herzen.“ halt in die Schweiz begab, verhalf mehkeren Perſonen durch Atteſte zu Kokain. Die Be⸗ ſchuldigten, die die Priſen zum Teil weiterver⸗ kauften, hatten ſich nun vor dem Richter zu verantworten. Der Hauptangeklagte M. wurde zu acht Monaten, der Kellner H. zu zwei Mo⸗ naten, eine Buffetdame zu ſechs Wochen Ge⸗ fängnis und ein anderer Kellner zu 100 Mark Geldſtrafe verurteilt. Frankfurt a. M., 24. Okt. Ein D⸗Zug⸗ Dieb verhaftet. Auf friſcher Tat ver⸗ haftete dieſer Tage die Kriminalpolizei des Frankfurter Hauptbahnhofes den 23⸗jährigen Metzger Anton Breithecker, als er ſich ge⸗ rade eines Koffers bemächtigte. Eine Haus⸗ ſuchung ergab, daß es ſich um einen D⸗Zug⸗ Dieb handelt. In ſeinem Beſitz fand ſich eine große Zahl geſtohlener Gegenſtände aus ver— ſchiedenen Städten Deutſchlands. 5 Rottweil, 25. Okt. Alemannenfried⸗ hof gefunden. Seit einigen Tagen ſind die Erdarbeiten für den Bau an der Autoſtraße Rottweil⸗Deißlingen-Schwenningen im Gange. Etwa hundert Arbeiter ſind dabei beſchäftigt. Bei dieſen Arbeiten wurde ſüdlich von Deiß⸗ lingen auf einer kleinen Anhöhe, Flur Hocken— bühl, ein alemanniſches Leichenfeld gefunden. Bis jetzt vurden 16 Gräber aufgedeckt, die dem ausgehenden fünften, dem ſechſten und ſiebenten chriſtlichen Jahrhundert angehören. Die Lei⸗ chen, Männer und Frauen, liegen orientiert, d. h., mit dem Angeſicht gegen Oſten gewen⸗ det. Den Skelettfunden nach— die Zähne ſind noch ſehr gut erhalten— müſſen ſie in jugendlichem Alter geſtorben ſein. Die herr— lichen Grabbeigaben laſſen vermuten, daß es ſich bei ihnen um Leute eines wohlhabenden Stam— mes handelte. Außer den Skeletten wurden ſucht das Münchener Waffen und Schmuckgeräte gefunden, ſo u. a.: ein Langſchwert, Gürtelſchnallen, Niemen⸗ zungen, Spangenfibeln, Rundfibeln, eine S⸗ Fibel, Purpurglas, Bernſteinperlen, Kriſtall⸗ perlen uſw. Die Funde werden, da ſie auf ſtaatlichem Boden ausgegraben wurden, den Staatsſammlungen in Stuttgart einverleibt. München, 25. Okt. Das Arbeitsamt gründet ein Orcheſter. Um den von der Arbeitsloſigkeit durch die Mechaniſierung der Muſik beſonders hart betroffenen Berufsmuſi⸗ kern eine Verdienſtmöglichkeit zu bieten, ver⸗ Arbeitsamt, einen Teil der engagementsloſen Muſiker zu einer künſt⸗ leriſch einwandfreien Kapelle unter der Lei⸗ tung eines tüchtigen Kapellmeiſters zuſammen⸗ zuſchließen. Dieſe Orcheſtergemeinſchaft, die für volkstümliche Veranſtaltungen aller Art zur Verfügung ſteht, wird vom Arbeitsamt über⸗ wacht und beſteht aus drei Orcheſterarten, einem Klavierenſemble von 12 bis 20 Mann, einem Streichorcheſter von 25 bis 35 Mann und einem Blasorcheſter nach Art der Militärmuſik von 28 bis 36 Mann Schon in den nächſten Tagen wird die Orcheſtergemeinſchaft mit Kon⸗ zerten im Cafe Fürſtenhof, im Löwenbräu— keller und im Hoſbräuhaus an die Oeffentlich— keit treten. Friedrichshafen, 24. Okt. Do d vor ſeinem Atlantikflug. Die Dornier⸗ Flugwerke geben bekannt: Das Dornier-Flug⸗ ſchiff Do X wird bei ſeinem für den November vorgeſehenen Fluge von Friedrichshafen nach Newyork gewöhnliche Briefe mit einem Höchſt—⸗ gewicht von 20 Gramm und Poſtkarten mit— nehmen. Die Auflieferung von Paketen iſt aus— geſchloſſen. Die Sendungen ſind an das Poſt— amt Friedrichshafen bis ſpäteſtens 8. Novem— 8 8775. — 90 3 Homme ein Welkmem „ A Nee 2 Lance „ 1* ea 8—— 9. 255* 175 * +. 7 15 34. 727 der Wlt. Lare Ja: —— 8 1 0 5— 4 9 7705 W 5.—— 5 717 1 onen Ali Al Aigen. 4 Ap il. Durch die allgemeine Weltwirtſchaftskrif oder ſogar eine Herabſetzung der Schuldzahlungen aufgeworfen worden. ſtellung zeigt die Belaſtung Deutſchlands Siegerſtaaten an Amerika bezw. England. Poung-Planes, da ihm direkt und fließen. Die Kriegsſchuldzahlungen der Welt für das Jahr 193031. e iſt die Frage eines Kriegsſchuldmoratoriums Unſere Dar— durch Young⸗Plan und die Zahlungen der Amerika iſt der eigentliche Nutznießer des indirekt etwa 60 Prozent der deutſchen Zahlungen zu— Auch England, das nicht nur einen beträchtlichen Teil der deutſchen Zahlungen, ſondern auch von Frankreich große Summen erhält, iſt infolge ſeiner noch größeren Ver— ſchuldung an Amerika ruht? Wir ſind auch fertig, ich habe Ihrer verehrten Frau Tochter gründlich den Kopf gewaſchen. Sorgen Sie nur dafür, daß ich bald wieder ein Manuſkript bekomme. Ei, da kommt ja ſchon der Kaffee... Nebenbei be⸗ merkt, wenn ich Ihnen das Zimmer ver— räuchert habe, ſo iſt nur die gnädige Frau daran ſchuld.“ „Im Gegenteil, es erinnert ein bischen an frühere Zeiten.“ „Die wiederkommen werden, gewiß.“ Nach einer kurzen Plauderſtunde, wäh— rend Fer der Kommerzienrat die alte Baronin mit Beſchlag belegte, um Margarete Zeit zu laſſen, ſich zu ſammeln, fuhr er in ſeinem Auto davon. „Mirklich, ein reizender Mann! Und wie⸗ viel er von dir hält. Nun, wie könnte er auch anders!“ „Ja, Mutter, er iſt mir ein treuer Freund, und von morgen ab geht es wieder an die Ar— bei!.“ Am Abend trieb die Unruhe ſie noch ein— mal hinaus bis in die Nähe des Schloſſes. Aber ſie mochte nicht ſelbſt nach dem Befinden ihres Großvaters fragen. Daher beauftragte ſie Johann, Erkundigungen einzuziehen. „Es ſteht ziemlich ſchlecht mit dem alten Herrn“, meldete Miskulet. Er hat ſich ſchon ein paar Tage nicht wohl gefühlt und der Haushofmeiſter ſchickte deshalb zum Arzt. Aber der alte Herr iſt wunderlich und hat ihn nicht vorgelaſſen. Nun iſt der Doktor wieder fort.“ Margarete war froh, nicht den beſchäftig⸗ ten Verſuch unternommen zu haben. Wenn „Wofür?— Ah, gnädige Frau! Ausge— für ein Moratorium. er nicht einmal den Arzt vorließ, wäre ihr erſt recht eine Abweiſung ſicher geweſen. Trotz— dem konnte ſie den Gedanken an den einſamen kranken Mann nicht los werden. Am andern Morgen erkundigte ſie ſich ſo— fort wieder nach ſeinem Befinden. Der alte Johann meldete ihr, daß es dem Grafen ſehr ſchlecht gehe, in der Nacht habe man den Dok— tor von neuem rufen müſſen. Wenn nicht alles täuſche, gehe es mit ihm zu Ende. Was ſollte ſie tun? Johann ſtand neben ihr und ſah ſie ſeltſam an, als wollte er etwas ſagen. „Haben Sie noch etwas auf dem Herzen?“ „Ach nein, Frau Baronin... aber...“ „Nun, was denn?“ „Ich meine nur, der Herr Graf haben die Frau Baronin ſehr lieb.“ Sie wandte ſich em. Im erſten Augenblick verletzte es ihren Stolz, daß der Diener ſich eine ſolche Bemerkung erlaubte. Aßer ſie brachte es nicht über das Herz, ihn zu tadeln. Er dio es ſicherlich ge“ „Ich bitte um Verzeihung, Frau Baronin, aber ich weiß es.“ Es klang wie eine ſtumme Bitte aus ſeinen Worten. „Ich bin ja nun 30 Jahre auf dem Schloß und lange Kammerdiener des Herrn Grafen geweſen. Er hat ſich oft bei mir nach der gnädigen Frau erkundigt. Wenn ich nun denke, daß er jetzt ſo ganz allein iſt...“ Dem Alten ſtanden die Tränen in den Augen, aber noch immer zögerte Margarete. Schließlich ſagte ſie:„Ich werde zu ihm gehen.“ ber aufzugeben. Ferner wurde die Eutopa⸗ Flugroute wie folgt bekanntgegeben: Fried⸗ richshafen— Amſterdam— Calshot(England) —Le Havre— La Coruna— Liſſabon. Dies iſt die erſte offizielle Mitteilung der Dornier⸗ werke über den bevorſtehenden Atlantikflug. Falls die Wetterlage günſtig iſt, dürfte der Abflug in Richtung Liſſabon etwa am 9. Nov. erfolgen. Neu iſt vor allem die Bekanntgabe der von Do X beabſichtigten Route von Fried⸗ richshafen nach Liſſabon. Karlsruhe, 24. Okt. Selbſtmord. Am Donnerstagabend wurde auf dem Wieſen⸗ gelände der Oberen Hub elwa 300 Meter nördlich Durlach ein 55 Ja e alter Witwer aus Durlach an einem Obſt! m erhängt auf⸗ gefunden. Die Belebungsve iche waren ohne Erfolg. Das Motiv zur Tat t unbekannt. Bremen als Welthafen Der am tiefſten im Binnenland liegende See. hafen.— 85 Prozent des Verkehrs vermittelt die Eiſenbahn. Unter den großen deutſchen Seehäſen hat Bre⸗ men ſeine beſondere Stellung; denn es iſt der deutſche Haſen, der die Ueberſeeſchifſe am weite⸗ ſten landeinwärts vordringen läßt. Bremen liegt nämlich etwa 80 Kilometer— in der Luftlinie gemeſſen— von der Weſermündung entfernt, d. h. mehr als 50 Kilometer ſüdlicher als Ham⸗ burg und mehr als 30 Kilometer ſüdlicher als Emden. Dieſe Tatſachen bringen es in der Hauptſache mit ſich, daß rund 85 Prozent des Bremer Ueberſeeverkehrs von der Eiſenbahn vermittelt werden. Die an ſich infolge der vor⸗ geſchobenen Binnenlage ſchon billigen Frachten werden durch die Seehafenausnahmetariſe der Deutſchen Reichsbahn für das Hinterland beſon— ders günſtig geſtaltet. Dem Schiffsverkehr dienen insgeſamt 13 Ha⸗ ſenbecken, vorwiegend am offenen Weſerſtrom gelegen. Dazu kommen 7 weitere moderne Ha— fenbecken in Bremerhaven, dem jetzt gerade 100 jährigen Vorort der alten Hanſeſtadt an der Nordſee. Hier wird in erſter Linie der Perſo— nenverkehr abgewickelt. Die ſtadtbremiſchen Häfen ſind mit den mo⸗ dernſten Güterumſchlaganlagen ausgeſtattet. Bei 43 Kilometer Uſerlänge haben die Kais 290 Ki— lometer Gleiſe, alſo durchſchnittlich auf einen Kilometer ſieben Kilometer Gleis. Die Kaje— ſchuppen bieten 365 000 Quadratmeter Fläche, die Lagerſchuppen und Speicher 400 000 Qua— dratmeter Fläche. 278 Uferkrane von 1,5 bis 10 Tonnen Tragkraft, darunter zahlreiche neuartige Einziehtrane. 21 Speicherkrane und 120 Speicher⸗ auſzüge dienen der Bewegung der Waren. Die Einrichtungen am Hafen 2 erlauben z. B., einen Baumwolldampfer mit 15000 Ballen in zwölf Stunden zu löſchen! Bremen beſitzt am Hafen 3 auch die größte Getreideſiloanlage des Konti⸗ nents— im Jahre 1928 wurden rund 1070 000 Tonnen Getreide umgeſchlagen!— und die mo— dernſte Kaliverſchiffungsanlage im Lagerräumen für 100 000 bis 120000 Tonnen Salze. Es kön nen täglich zwei Seeſchiſſe mit 5000 Tonnen be— laden werden. 1929 wurden 360 000 Tonnen Salze umgeſchlagen. Eine Spezialität Bremens iſt der Bananenverkehr. Ihm dienen Spezial- anlagen und Spezialſchiffe. Die Reichsbahn hat für die ſchnelle Weiterbeſörderung der Früchte ebenfalls beſondere Maßnahmen getroffen. 5 Ich will nicht verſäu⸗ dtegen üblen Mundgerneh men, Ihnen Mitteilung zu machen, daß ich ſeit dem Gebrauch Ihrer Zahn⸗ te„Chlorodont“ nicht nur reine weiße Zähne beige, fender 120 den bei mir ſonſt üblichen Mundgeruch verloren hab ch werde Ihr„Chlorodont“ aufs beſte empfehlen.“ Gez. E. G., Mainz.— Chloörodont: Zahnpaſte, Mundwaſſer, Zahnbürſte kinheitspreis je 1 Mk., in bekannter blau⸗weiß⸗ grüner Driginalpadung in allen Chlorodont⸗Verkaufsſtellen erhältlich. Er wollte ihr danken, aber ſie ging ſchnel⸗ len Schrittes davon, um ihre Mutter zu un— terrichten. Ueber das Antlitz der alten Baronin ging ein Aufleuchten, aber nicht Teilnahme empfand ſie für ihn, ſondern Genugtuung darüber, daß eine ihrer Hoffnungen ſich nun bald erfüllen würde. Der alte Graf war aus dem Süden zurückgekehrt und lag im Sterben. Die Baronin wollte nach Einzelheiten fragen, ihrer Tochter beſonders ans Herz legen, darauf zu achten, daß da unten nichts beiſeite geſchafft werde, aber Margarete ließ ihr keine Zeit dazu. Voller Angſt, zu ſpät zu kommen, eilte ſie in fliegender Haſt den Burgberg hinunter, dem Schloſſe zu. 10. Kapitel. Beim Betreten des Schloſſes kam ihr der Arzt entgegen. „Verzeihen Sie, Herr Doktor?“ „Dr. Ebenſtein aus Lyck.“ „Ich bin die Enkelin des Grafen Rhoden. Würden Sie mir ſagen, wie es mit meinem Großvater ſteht?“ „Der Herr Graf hat einen Schlaganfall gehabt, und das läßt bei dem hohen Alter des Patienten das Schlimmſte befürchten. Ich will ſoeben nach Lyck telefonieren, um eine Kran⸗ kenpflegerin herbeizurufen. Bis zu deren Ein⸗ treffen werden allerdings einige Stunden ver⸗ 505 Wenn gnädige Frau vielleicht inzwi⸗ chen...“ „Zelbſtperſtändlich, Herr Doktor!“ ſind Sie vielleicht der —: Fortſetzung folgt.— Die Trauerfeier für die Alsdorfer Opfer Unendliche Trauer liegt über ganz Deutſchland Die Regierungen von wib Alsdorf, 25. Okt. Ein trüber naßkalter Morgen iſt über Alsdorf aufgegangen. Blaß⸗ gelb krieb die Sonne durch die Wolken. Die Aachener Straße gleicht einer großen Heerſtraße mit langen Reihen von Automobilen und Ko⸗ lonnen von Fußgängern, die alle Alsdorf zum Ziele haben. Schwarzdrapierte Laſtwagen ſind auf dem Wege zur Unglücksſtätte. Automobile mit uniformierten Bergknappen ſaußen vorbei; die Polizeimannſchaften können den Maſſen⸗ andrang kaum bewältigen. Vor dem Gebäude des Eſchweiler Bergwerks⸗ vereins ſtehen tauſende von Menſchen in ſtum⸗ mer Trauer. Das Verwaltungsgebäude ſelbſt iſt ein großer Trümmerhauſen. Die Wände ſind mit ſchwarzen Tüchern verhängt; zahlreiche Kränze hängen an den Seiten. In den Gängen ſtehen Bergknappen mit brennenden Lampen— Sanitäter und Mitglieder des Eſchweiler Berg— werksvereins. Während der kirchlichen Feier war den Angehörigen. die naturgemäß in der kleinen Kirche nicht alle Platz finden konnten, noch ein— mal der Zutritt zur Leichenhalle geſtattet. Die Halle iſt ganz mit ſchwarzen Tüchern ausgeſchla— gen. Auf ſchwarzverhängten Geſtellen ſtehen die ſchlichten Särge, mit den Namen der Toten und mit einem Kranze geſchmückt. Tannengrün und Palmen zieren die Durchgänge. An der großen Querſeite iſt ein Altar aufgebaut. Hier liegen die Kränze des Reichspräſibenten und der Reichs- regierung, der Regierung von Aachen, des Lan— deshauptmanns der Rheinprovinz und der Nach— bargruben, ſowie auch holländiſcher, belgiſcher u. franzöſiſcher Gruben. Brennende Kerzen leuchten den Toten zur letzten Fahrt. Ein Bild des Jam— mers und des Schmerzes iſt der Abſchied der Frauen, Mütter. Väter. Brüder und Schweſtern von den teuren Toten. Letzte tränenerſtickte Worte erklingen in dem ſchmerzerfüllten Toten— haus. Ganz kurz wird die Preſſe noch einmal durch die lange Reihe der Särge geführt, dann ſchließt ſich die kurze ſchlichte Trauerfeier im Flur des Verwaltungsgebäudes an. 4 5 Alsdorf, 25. Okt. Im Verwaltungsgebäude der Grube Anna 2 fand heute unter ungeheurer Anteilnahme die Trauerfeier für die Opfer der Grubenkataſtrophe ſtatt. Für den Reichspräſi⸗ denten, den Reichskanzler und die Reichsregie— rung nahm Reichsarbeitsminiſter Dr. Steger— wald, für die preußiſche Regierung Handelsmi— niſter Dr. Schreiber an der Feier teil. Auch ver— ſchiedene ausländiſche Regierungen hatten ihre Vertreter entſaſidt. Nach einer kurzen Anſprache des Vertreters des Eſchweiler Bergwerksvereins, in der er gelobte, daß den Hinterbliebenen von Seiten des Werkes nach Möglichkeit geholfen werden ſolle, ergriff 15 Reichsarbeitsminiſter Dr. Stegerwald das Wort zu einem kurzen Nachruf, in dem er a. erklärte: Der Herr Reichspräſident und die Reichsregierung wollen durch den Reichsarbeits— miniſter die teuren Toten auf ihrem letzten Wege begleiten. Eine unendliche Trauer liegt über ganz Deutſchland und mit unſerem Volke trau— ern faſt alle Völker der Welt um die Helden der Arbeit, vor deren Särgen wir aufs tiefſte er— ſchüttert ſtehen. Die Regierungen von Frankreich und von Jugoflavien haben beſondere Vertreter zur heu⸗ tigen Trauerſtunde entſandl. Namens der Reichsregierung danke ich füe die bad nech zum Ausdruck gebrachte Teilnahme in anſerem großen Unglück. Unſer herzliches und aufrichir— ges Mitgefühl gilt vor allem den Hen erbliebe— nen. Was irgend getan werden aus ſie vor Not zu bewahren, ſoll und wird geſchehen. Die Hilſe und nicht nur auf die geſetzlich vo-eſcniebene Unterſtützung beſchränkt, ſondern darüber hin— aus ſind beſondere Hilfsmaßnahmen eingeleitet. Nach dem Neichsarbeitsminiſter ſprach für die preußiſche Regierung Handels miniſter Dr. Schreiber. a Der Vertreter des Belegſchaſtsrates ſandte den in ihrer Arbeit dahingegangenen Kameraden das letzte„Glückauf!“ Ergreifende Abſchiedsworte ſprachen hierauf der katholiſche, evangeliſche und jüdiſche Geiſt⸗ liche. Der Vertreter des Gewerkvereins chriſtli⸗ cher Bergarbeiter ſprach zugleich im Namen des Geſamtverbandes chriſtlicher Gewerkſchaften und des Geſamtverbandes der chriſtlichen Angeſtell— ten. Er wies darauf hin, daß nur durch eine internationale Kohlenverſtändigung der Kampf gegen ſolche Kataſtrophen, gegen das überhaſtige Tempo der techniſchen Entwicklung und das überhaſtige Arbeitstempo geführt werden könne. „Im gleichen Rahmen bewegten ſich die Aus⸗ führungen des Vertreters der Bergarbeiter-In⸗ ternationale, der betonte, daß, wie aus den zahlloſen Beileidskundgebungen und der Hilfe aus allen Ländern hervorgehe, die Bergarbeiter der ganzen Welt eine große Familie bildeten. Schließlich ſprach noch ein holländiſcher Ab⸗ georbneter das Beileid des Niederländiſchen Ro⸗ 0 Kreuzes und des niederländiſchen Volkes 18. Daun wurden unter Orgelſpiel die 262 Särge 1 dem Verwaltungsgebäude herausgebracht. 1 1 an Kopf ſtand die Menge in dichten Rei⸗ 5 105 auf dem Wege nach dem Friedhof. um den Toten die letzte Ehre zu erweiſen. * Die Beſſetzung auf dem Alsdorfer neuen Friedhof. wib Alsdorf, 25. Okt. Auf dem neuen Ge— meindefriedhof von Alsdorf wurden rund 140 uber beſtattet. An den Gräbern ſpielten ſich herzzerreißende Szenen ab. Die Zahl der an den Trauerfeierlichkeiten teilnehmenden Perſonen dürfte 150 000 betragen haben. Erſt gegen 14 Uhr war der offizielle Trauerakt beendet und erſt nach und nach ent— fernten ſich die Angehörigen und Trauerteilneh— mer von den Gräbern ihrer Toten. Kommuniſtiſche Kundgebungen in Alsdorf. wtb. Alsdorf, 25. Okt. Am Vormittag hatte zu Ehren der Opfer des Grubenunglücks eine kurze Gemeinderatsſitzung ſtattgefunden. Wäh⸗ rend des Traueraktes auf dem Friedhof veran— ſtaltete die Revolutionäre Gewerkſchaftsorgani— ſation eine Kundgebung. Auf dem Marktplatz am es zu ſchweren Zuſammenſtößen. Die Polizei ſorgte für Ruhe und Ordnung. Die Unruhen dauern noch an.%%% 40 Die Trauer in Berlin. with. Berlin 25. Oktober. Zu der Stunde in der in Alsdorf die Trauerfeier für die Opfer der Kataſtrophe im Wilhelmſchacht ſtattfand, gedachte auch die Reichshauptſtadt der Toten von Als— dorf. Um 10 Uhr wurden zu ihren Ehren alle Glocken geläutet; alle öffentlichen Gebäude und viele Privathäuſer haben die Reichs- und Lan- desfarben halbmaſt geſetzt. Neue Grubenkataſtrophe Schlagwetterexploſion in einem Saarbergwerk— 87 Bergleute unter Tage— Bisher einige Derletzte geborgen wtb. Saarbrücken, 25. Okt.(Radio!) Auf der bei Quierſchied gelegenen Schacht⸗ anlage Maybach ereignete ſich heute nachmittag um 3.30 Uhr im Hauptquerſchlag der vierten Sohle eine Schlagwetterexploſion. 87 Bergleute befinden ſich unter Tage. Bisher ſind 4—5 Verletzte geborgen. ——.——— Die Beſchießung der„Baden“ vor Rio de Janeiro 20 Tote, 35 Verletzte infolge eines Mißverſtändniſſes wtb. Rio de Janeiro, 25. Okt.(Radio.) Bei der gemeldeten Beſchießung des Hapag⸗ Dampfers„Baden“ ſind, wie nun bekannt wird, im Ganzen 20 Perſonen getötet und 35 Perſo⸗ nen verletzt worden. Ob ſich unter den Opfern auch Deutſche befinden iſt im Augenblick noch nicht feſtgeſtellt. das Schiff liegt beſchädigt im Hafen. Die Reparatur wird mehrere Tage in An— ſpruch nehmen, ſo daß an eine Weiterfahrt zu⸗ nüchſt nicht zu denken iſt. Das braſilianiſche Mi⸗ niſterium hat ſofort dem deutſchen Geſandlen ſein Bedauern zum Ausdruck gebracht. Es hat hinzugefügt, daß alles geſchehen werde, um den Vorfall aufzuklären. Von braſilianiſcher Seite wird betont, daß die Beſchießung auf eine Ver⸗ kettung ſei. von Mißverſtändniſſen zurückzuführen * Die„Baden“ trifft keine Schuld. wib Rio de Janeiro, 25. Okt.(Radio.) Gegen— über der Darſtellung des braſilianiſchen Juſtiz— miniſteriums, wonach die Beſchießung des Ha— pagdampfers„Baden“ deshalb erfolgt ſei, weil das Schiff entgegen den Beſtimmungen keine Flagge gezeigt habe, hält es die Hamburg-Ame— rika⸗Linie, die im übrigen bis in den Nachmittag hinein, noch keine Meldung über die Beſchießung des Dampfers hatte, für vollkommen ausgeſchloſ— ſen, daß die„Baden“ keine Flagge gezeigt habe. Das Schiff werde von einem alten erfahrenen Kapitän geführt. der in allen internationalen Beſtimmungen genau Beſcheid wiſſe. Italieniſch⸗bulgariſche Hochzeit Die Trauung in Kſſiſi wlb Aſſiſi, 25. Okt. Die Trauung der Prin⸗ zeſſin Johanna von Savoyen mit König Boris von Bulgarien iſt heute vormittag in der oberen Kirche des Sankt-Franziskus-Kloſters vollzogen worden. Auf Wunſch der Prinzeſſin war auf be— ſondere Ausſchmückung der Kirche verzichtet worden. Die zur Feier geladenen Damen erſchie— nen ohne Geſchmeide, die Herren in Frack und Orden. Trotz des regneriſchen Wetters bildete auf dem Wege vom Bahnhof zur Kirche eine ge— waltige Menſchenmenge Spalier, die den König von Italien. den König von Bulgarien, die Mitglieder der beiden königlichen Häuſer, dar— Hitlers Antwort an Herve Grundſätzliche Zuſtimmung— Statt einer Aufrüſtung Deutſchlands ſoll Frankreich abrüſten witb München, 25. Okt. Auf das von Arnold Rechberg an Adolf Hitler gerichtete Telegramm betreffend die von Herve gemachten Vorſchläge ütber eine Verſtändigung Deutſchlands mit Frankreich anwortete Hitler heute im„Völkiſchen Beobachter“ in einem längeren Artikel in dem er einleitend ſagt: Ich muß mit dankbarer Freude die unſerem Volke mehr gerecht werdende Beurteilung eines im politiſchen Leben ſtehenden Franzoſen aner— kennen. Ich glaube weiter verſichern zu dürfen, daß es in Deutſchland niemand gibt, der nicht dem ehrlichen Verſuch einer Beſſerung der Be⸗ ziehungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich aus ganzen Herzen Beifall ſchenken wird. Hitler führt dann weiter aus, das Telegramm Herves richte ſich an eine falſche Adreſſe. Es ſcheine ihm zunächſt ſolange unweſentlich zu ſein, welche Haltung Deutſchland zu dem von privater Seite unternommenen Verſuch, eine Beſſerung in Deutſchland herbeizuführen, einnehme, als nicht die Regierung ſelbſt und vor allen die anderen Nationen, an der Spitze Amerika, zu dieſen Aus⸗ laſſungen das Wort ergriffen. Gegenüber dem von Herve vorgeſchlagenen Abſchluß eine fran⸗ zöſiſch⸗deutſchen Militärbündniſſes ſtellt Hitler die Frage:„Gegen wen ſoll ſich dieſes Militär⸗ bündnis richten?“ Das deutſche Volk habe die ernſtliche Abſicht, mit allen Kulturnationen und z-mächten in Frieden und Freundſchaft zu leben. Er könne auf das beſtimmteſte verſichern, daß die von ihm vertretene Bewegung nicht beabſichtige, ihre Hanh zu einem Vorgehen zu reichen, das nur zu leicht geeignet erſcheine, die Bildung des notwendigen Gleichgewichts der Kräfte in Euro⸗ va zu verhindern und ſo den notwendigen Frie⸗ den der europäiſchen Nationen zu gefährden. Herve ſchlage, ſo führt Hitler weiter aus, für den 8 unter auch den ehemaligen Zaren Ferdinand von Bulgarien, vor allem aber die Braut ſtürmiſch begrüßten. An der Feier nahmen ſämtliche Mit— glieder der italieniſchen Regierung teil, an ihrer Spitze Muſſolini, der nach der kirchlichen Trau— ung zuſammen mit dem bulgariſchen Miniſter— präſidenten Liaptſcheff die Eintragung in das ſtandesamtliche Regiſter und die Trauungs— urkunden unterzeichnete. Das königliche Brautpaar verläßt heute nach— mittag 4.90 Uhr Aſſiſſi. um ſich morgen vormit— tag in Brindiſi auf der bulgariſchen Yacht „Ferdinand“ nach Warna einzuſchiffen. Fall eines Zuſtandekommens dieſes franzöſiſch— deutſchen Militärbündniſſes vor, daß Deutſch— land ebenfalls in der Höhe des Umfanges der franzöſiſchen Rüſtungen aufrüſte. Wenn aber Frankreich tatſächlich bereit ſei, auf ſeine Rüſtungsübermacht gegen⸗ über Deutſchland Verzicht zu leiſten, dann ſcheine es weniger wichtig zu ſein. daß Deutſchland aufrüſte, als daß Frank⸗ reich abrüſte. Dann würde Frankreich auch leichter in der Lage ſein, ſeinen privatrechtlichen Schuldverpflichtun— gen gerecht zu werden. Er diskutiere, ſo ſchließt Hitler, nicht über die zu Unrecht behauptete Schuld Deutſchlands am Kriege. Das deutſche Volk habe ſeinen Angehörigen nahezu ſämtliche An— ſprüche auf Rückzahlungen der Kriegsanleihen geſtrichen. Es erfülle und werde auch in alle Zu— kunft ſeine privaten kaufmänniſchen Schuldver— pflichtungen der Welt gegenüber ernſt und ge— treu erfüllen. Es werde dieſe Erfüllung aller dings nur dann auf die Dauer garantieren kön— nen, wenn die ungerechten und wahnſinnigen politiſchen Erpreſſungen ein Ende nehmen. Die Antwort des Stahlhelms Berlin, 25. Okt. Auf den von Guſtave Hervee an Hugenberg, Hitler und Seldte ge— richteten Brief antwortet das Bun desamt des Stahlhelms u. a. folgendermaßen: „Die Welt weiß, daß der Stahlhelm die Streichung der Tributlaſten, die Rückgabe des Saargebietes, deſſen Deutſchtum jede Abſtim⸗ mung klar erweiſen würde, die Herſtellung eines Großdeutſchland, die Schaffung von — Stegerwald als Vertreter der Reichsregierung— Frankreich und Jugoflawien haben beſondere Vertreter entſandt Hoheitsrechte für Deutſchland der Korridor- wie der übrigen Oſtfragen als vornehmſte Aufgaben auß enpolitiſcher Be— freiungsarbeit unabläſſig betreibt. Ob Herr Guſtave Hervee, der Herausgeber der Zeitung„Victoire“, als bevollmächtigter Vertreter franzöſiſcher Vorſchläge anzuſehen iſt, erſcheint uns nicht erwieſen, zumal die fran— zöſiſche Frontkämpfervereinigung Croix de Feu die Vorſchläge des Herrn Hervee öffentlich reſtlos abgelehnt hat. Mit Intereſſe ſieht der Stahlhelm, wie die Erkenntnis von der Notwendigkeit eines Aus— gleichs des Deutſchland widerfahrenen Unre h- tes, deſſen Grundlage die Kriegsſchuldlüge iſt, auch in Frankreich anſcheinend Boden ge— winnt. Der Stahlhelm hofft, daß dieſe Er— kenntnis weitere Fortſchritte machen wird.“ Auch Hindenburg verzichtet auf 20 Prozent ſeiner Bezüge witb. Berlin, Okt.(KRadio!) Der Neichspräſidant hat ſich dem Beſchluß des Neichs⸗ kanzlers und der Reichsminiſter, bereits ab 1. November ds. Is. auf 20 Prozent ihrer Gel altsbezüge zu verzichten, angelch oſſen und bementſprecherd der Reichskaſſe 20 Prazent ſei⸗ 1 Gehaltsb⸗züge zar Verfügung geſtellt. Beratung des Reichskabinetts wtb. Berlin, 25. Okt. Das Reichskabin ttt beſchäftigte ſich in ſeiner heutigen Sitzung in Fortſetzung der geſtrigen Beratung erneut mit der überaus ernſten Lage der Landwirtſchäft. Der Neichsminiſter für Ernährung und Land— wirtſchaft hat dem Reichskabinett die Vorſchiäge unterbreitet, die den innerdeutſchen A ſatz von landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen unter allen Umſtänden ſicherſtellen und einen ent— drechenden Mehrverbrauch, insbesondere von Naggen und Kartoffeln, herbeiführen. Das Reichskabinett ſtimmte dieſen Vorſchlägen zu. Es herrſchte Uebereinſtimmung darüber. daß dieſe. dringenden Maßnahmen beſchleunigt in Kraft treten müßten, insbeſondere war man ſich auch darüber einig, daß die Wiederher— ſtellung der Rentabilität die Vorausſetzung für alle weiteren Maßnahmen zur Linderung der Notlage im Oſten darſtellt.— Großes Waffenlager ee, in Weſtfalen gefunden witb. Dortmund, 25. Okt. Beamte der po— litiſchen Polizei in Dortmund nahmen am Freitag auf dem Gute des verſtorbenen Frei— herrn von Landsberg-Vehlen, Ahauſen bei Finnentrop, eine Suche nach Waffen vor, die nach einer bei der Polizei erfolgten Anzeige ſich dort befinden ſollten. Es wurden auch tat— ſächlich auf dem Gutsſpeicher 6 Kiſten mit 150 Infanterie-Sewehren, Modell 98, gefun— den, denen aber die Schlöſſer fehlten. Dieſe fand man ſpäter bei dem Privatförſter des Gu— tes, der in einem Nachbarort wohnt. Außer⸗ dem hatte der Förſter noch 7000 Schuß In⸗ fanterie-Munition in Verwahrung. Man ver— mutet, daß die Waffen im Jahre 1923 verſteckt worden ſind. Die braſilianiſche Geſandſchaſt über die Cage in Rio de Janeiro wtb. Paris, 25. Okt.(Radio!) Die braſi⸗ lianiſche Geſandtſchaft veröffentlicht die fol⸗ gende Erklärung zu der Lage in Braſilien: In Rio de Janeiro hat ſich ein Regierungs— proviſorium gebildet. Der bisherige Praßdent Waſhington Luiz hat der proviſoriſchen Regie— rung die Regierungsgewalt übertragea. Die früheren Miniſter ſind entlaſſen worden. Das Programm der proviſoriſchen Regierung zielt auf die ſofortige Wiederherſtellung der bürder⸗ licher Einheit der braſilianiſchen Nation auf die Erfüllung der auswärtigen Verpflichkungen und die Herſtellung des inneren Friedens ab. Die Bewegung iſt unblutig, in vollkomme— ner Ordnung und bei aller Achtung bor den abgeſetzten Autoritäten verlaufen. Das Volk hat die Entwicklung der Ereigniſſe mit Beifall verfolgt. Die Hauptſradt zeigt das an großen nationalen Feiertagen gewohnte Bild. Raubzug einer Horde Jugendlicher enb. Berlin, 25. Okt.(Eigene Meldung!) In Charlottenburg ging geſtern Abend zwiſchen 7 und 8 Uhr eine Horde Jugendlicher auf offenen Raub aus. Es waren etwa ſechs Bur⸗ ſchen. Sie drangen zunächſt in zwei Bäckerläden am Horſtweg un dam Königsſee ein und ent⸗ wendeten von den Verkaufstiſchen Backware. In e em Delikateſſengeſchäft am Königsſee ſtahl die Horde einen Korb mit Weintrauben. Die Horde wandte ſich weiter nach der Schloß⸗ ſtraße, wo ſie Fenſterſcheiben einer Gaſtwirt⸗ ſchaft zertrümmerte, obwohl ſich Gäſte in dem Lokal befanden. Sodann zerſchlug die Bande die Kellerfenſter eines Delikateſſengeſchäftes. Auch in dieſem Geſchäft waren Kunden an: weſend. Man nahm nun die Verfolgung der Burſchen auf. Sie konnten aber nicht feſtgenom⸗ und die Löſung 5 29. Lebensraum durch Rückgabe geſicherten Kolo⸗ nialbeſitzes, die Rüſtungsfreiheit und weitere; 3 8 men werden, da ſie den Verfolgern ein Bein ſtellten und ſie auf dieſe Weiſe zu Fall brachten. 8