7 20 EL war gestern eln ganz grosser Erfolg im Gentral- Film- Palast. 6 a g ist der prächtigste Tonfilm der je in Viernhelm gezeigt wurde. 0 muss man gesehen haben, es ist einfach fabelhaft und köstlich. dürfen aueh Sle heute Montag(letzter Tag) je nicht versäumen, 0 LI 5 5 ladet ganz Viernheim zur heutigen Abschleds-Verstellung ein. Lokale Na chri ch ten„Rheinlandmädel“ anſchauen. Er iſt der köſtlichſte Tonfilm der Saiſon. Geſtern war ausverkauft, ein Vom Sonntag. Ausserdem sehen Sle noch den gewal. tigen Abenteuerfilm„Der melde Harem. Eſn überaus spannender Großfiim in 7 fesselnden Akten. f Nebst Lustspiel-Einlage. Reichsbanner Ichwarz⸗Rot-Gold (Abteilung Schutzſport). Worms 1.— Viernheim 1˙ 4,2(2:1) Sport⸗Berichte finden unter dieſer Rubrik Aufnahme, müſſen aber kürzeſt abgefaßt ſein.(Siernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Beweis des großen Erfolges überall und die heutige Abſchiedsvorſtellung wird ebenfals einen ganz großen Beſuch zu verzeichnen haben. Das Rheinlandmädel Der geſtrige letzte Oktoberſonntag beſcheerte uns zufriedenſtellendes Wetter. Es war nicht gar zu kalt, ſodaß man ſich noch ohne Mantel im Freien aufhalten konnte. In den erſten Nach⸗ mittagsſtunden regnete es ein wenig, doch hatte dies auf das ſonntägliche Treiben keinen Einfluß. — Am Sonntag Vormittag wurden im Fürſten Alexander die Geſellenbrieſe an die Junggeſellen feierlich überreicht. Mit viel guten Ratſchlägen und Wünſchen wurden die Junggeſellen aus der Lehre entlaſſen.— Nachmittags ſanden auf den Sportplätzen verſchiedene Raſenſpiele ſtatt, die wie⸗ der eine große Zahl von Beſuchern an ſich lockten. — Der Turnerbund hielt im Freiſchütz ſein Schauturnen ab, das ein Glanzſtück in der Geſchichte des Vereins iſt. Daß die edle Turnerei ſich immer noch behauptet, bewies der geſteckt volle Saal der Jutereſſenten. Es wurde von den ver— ſchiedenen Abteilungen Großartiges geboten. Am Abend fand ein Familien-Abend ſtatt, der ſich eines glänzenden Beſuches erfreute und einen ſehr ſchönen Verlauf nahm.— Im Saftladen wurde bei Konzert und gemütlicher Unterhaltung der reno— vierte Saal eingeweiht.— In den verſchiedenen Tanzlokalen herrſchte Betrieb. Auch die Kinos hatten guten Beſuch. »Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 1 wegen Ruheſtörung, 2 wegen Straßen- und Verkehrsordnung, 3 wegen Diebſtahl, 1 wegen Sachbeſchädigung, 1 wegen Betrug und Urkundenfälſchung und 1 wegen Milchfälſchung. Zusammenlegung der Hapag Lloyd ⸗Vertretungeu. Wie aus dem Anzeigenteile der heutigen Ausgabe erſichtlich iſt, ſind die am hieſigen Platze befindlichen Vertretungen der beiden deutſchen Schiffahrtsgeſellſchaften, der Hamburg-Amerika Linie und des Norddeutſchen Lloyd, zuſammengelegt worden. Die gemeinſame Vertretung der beiden Reedereien erteilt koſtenlos und unverbindliche Aus- kunft über Seereiſen nach allen Teilen der Welt. Auch ſind Eiſenbahn-Fahrkarten zu Original-Fahr⸗ preiſen bei der Vertretung erhältlich. Die gemeinſame Vertretung liegt in den Händen der Firma Johann Schweikart, Viernheim, Rathausſtr. 16. Filmſchau N „Das Rheinlandmädel“. Haben Sie eins ſchon ge- ſehen? Haben Sie eins ſchon mal kennen gelernt? Das Rheinlandmädel iſt heute Montag letztmals im Central⸗Film-⸗Palaſt. Auch Sie müſſen ſich das ladet ganz Viernheim zur letzten Vorſtellung für heute Abend ein. Wollen ſie was köſtliches er- leben, ſo verſäumen Sie nicht die letzte Gelegenheit. Das Rheinlandmädel muß man geſehen haben. Auch das übrige Beiprogramm iſt ganz erſtklaſſig und ſehenswert, ſo daß ſich ein Beſuch lohnt. Auf Kreis Uuterbaden Zwei wertvolle Punkte wurden geſtern von den„Grünen“ errungen. Der T.⸗V. Weinheim Kleine Mütter Von A. Arlt. Ju den heißen Tagen dieſes Somers kraf zu dem Tonfimprogramm in den Central-Filmpalaſt. FCCTCFCCCCCCCCCCTTCPFCTVPTPCPTPFPTVTVVPTTTTPGTCTCTVTCTTTT Sport⸗Inſerate Unter dieſer Rubrik erſcheinen die Pauſchal⸗ 85 Inſerate der ſporttreibenden Vereine., Turngenoſſenſchaft 1893 Dienstag und Freitag Abend halb 9 Uhr Turn- ſtunde für Turner und Sportler. Abend 8 Uhr Turnſtunde für Turnerinnen. Pünkt⸗ liches u. vollzähliges Erſcheinen zu dieſer letzten Turnſtunde vor dem Herbſtſchauturnen erwartet Vereine p Phönix M'heim 5 Altrip 5 5 Viernheim Käfertal Heddesheim Friedrichsfeld Donnerstag Der Turnleiter. Weinheimer Schweinemarkt 394 Stück Milchſchweine das Stück 8— 16 Mk. Läufer das Stück Marktverlauf mäßig. Zugeführt: Weinheim TV. 46 M'heim Neckarhauſen Feudenheim Edingen 1913 M'heim Verkauft: 312 Stück 8 von 20-50 Mk. wurde in ſchönem Spiel 512 geſchlagen. Reſultate. Viernheim— 09 Weinheim Käfertal— Edingen Phönix M'heim— Heddesheim Altrip— 1918 M' heim Feudenheim— Friedrichsfeld Turnverein 46 M'heim—Neckarhauſen 112 Tabelle: gew. un. 5:2 4:0 4 1 172 272 verl. Tore P. 15:4 14:5 14:4 114 9.9 10 1811 610 6 17 5:9 11:19 6:15 5 —— 0 22 Unsere gemeinsame Vertretung liegt von jetzt an in den Handen der Firma Johann Schweltart Viernheim Rathausſtraße 16 Fahrkarten for Oumpferreisen nach Obersee und Erholungsreisen zur See Auskönfte öbet olle Reise angelegenheiten erteilt die Vertretung kostenlos HAMBURG-AMERIKA LINIE NORDDHEUTSCHER HO VND, SNREMEN ich ſie faſt jeden Nachmittag: Im Wagen ihr kleinſtes Schweſterchen, eines trottet nebenher, und vornweg läuft ein Junge von fünf Jahren. So geht ſie zum Stadtgarten. Sie ſelbſt iſt zwölf Jahre. Seit ich die Zweitkleinſte vom Pflaſter aufhob, als ſie ihrem älteren Bruder nachſtürmen wollte, bin ich mit dem ſtellver⸗ tretenden Mütterchen gut Freund. Sie iſt eine wahre Mutter! Keine Puppenmutter. Dafür hat ſie drei„Lebendige“. Das Kleinſte hält ſie auf dem 1 Das andere„quackt“, während der fünfjährige Karl im Sandberg verſunken iſt. Auch andere ſolche Mütterchen und ſolche, die es gern wären, fin⸗ den ſich manchmal auf der Bank ein. Dann geht es an ein ſachgemäßes Geſpräch über Kin⸗ derpflege, dann wird auch mal das Kleinſte — um das dreht ſich natürlich alles— von den neidiſchen Nichtbeſitzerinnen„abgeknutſcht!. Bald liegt es aber wieder im Wagen. und das nächſtgrößere muß beruhigt werden. Näschen⸗ putzen, Sandſchaufel wiederſuchen, ein ſtrafen⸗ des Wort an Karls Adreſſe— dann wieder ein Schwätzchen. So vergeht der Nachmittag. Zum Abendbrot trottel die kleine Familie wie⸗ der heim, nur daß Gretchen,„die Knatſchige“, diesmal im Wagen ſitzt, dem Säugling zu Fü⸗ ßen, und daß Karls Geſicht und Kleider aller— lei Spuren vom Sande her an ſich tragen. Das kleine Mütterchen! Sie laufen heute ſchon nicht mehr in der Einzahl herum, dieſe kleinen Mütterl Man muß geſehen haben, wie ſie die Kinderwagen ſchieben! Eine richtige Mut⸗ ter kann es nicht beſſer! Bordſtein runter, Bord⸗ ſtein rauf; über Verkehrsknotenpunkte, durch Menſchenknäuel. Dabei haben ſie nicht ſelten ſo ein kleines knatſchiges Gretchen an der Hand. So ein ſtellvertretendes Mütterchen kann auch ſehr gut auf das Spiel mit Gleichaltrigen ver⸗ zichten, wenn es nur eine lebende Puppe hat! Warum werden aus ſo vielen idealen Mütter⸗ chen keine Mütter? Wer reißt e ſolcher Weſen ihre Natur aus der Bruſt? Gegenwart, du biſt die größte Muttermörderin!! Vor kurzem ſah ich gar ein ſolches, der Schule noch nicht entwachſenes Mädchen mit einem Säugling auf dem Arm Einkäufe beſorgen. Wo iſt die Mutter dieſer kleinen Mütter?? Ich fragte.„Mutter wäſcht. Jeden vierten Tag hilft ſie bei Doktors aus.“ Eine andere trägt Zeitungen, dort wieder ſchafft ſie in Heimarbeit. Arbeitende Mütter waren das Elend der erſten Jahrzehnte ſozialer Fürſorge. Heute ſind ſie oft die Ernährer des arbeitsloſen Mannes! Der Mann hält das Haus in Ordnung, die Mutter verdient, die heranwachſende Tochter ſpielt Mütterchen lebendiger Puppen. Wann dreht ſich die Welt wieder in die richtige Lage? Auf Alferheiligen empfehle Künstliche Blumen Seiden⸗ u. Krepp-Papier Ring⸗ und Stangendraht J. Schweikart Papierhandlung. Bekauntmachung. Für die Abfuhr des Brennholzes der 1930er Fällungsperiode wird eine letzte Fist von 3 Wochen geſetzt. erfolgt Aufnahme in die Forſtſtrafanzeige. Heſſ. Forſtamt Viernheim. Haus⸗ ſchlachten empfiehlt ſich der ver⸗ 0 ehrlichen Einwohnerſchaft Nik. Mandel Berth.-Pfenningſtr. 30. Nach Ablauf dieſer Friſt Vertauſcht wurde beim Schau- turnen am Sonntag nachm. im Freiſchütz ein Damen- mantel dunkelblau m. Pelzkragen. Es wird gebeten, den— ſelben im Freiſchütz um⸗ zutauſchen. Allerheiligen. 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M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Warum Chriſtliche Gewerkſchaſtler? Hierüber ſagt der Reichsjugendleiter chriſtlichen Gewerkſchaften der Delegiertentagung Reichsjugendtreffens ſchaftsſugend u. a.: „Die Frage: Warum ſind wir jungen chriſt— lichen Arbeiter Gewerſchaftler, und warum ſind wir chriſtliche Gewerkſchaftler? kann man kurz und bündig beantworten: Gewerkſchaftler ſind wir, weil wir es für eine ſelbſtverſtändliche Pflicht anſehen, an unſerer und unſeres Stan— des gleichberechtigter Einordnung in die Ge— meinſchaft verantwortungsbewußt mitzuarhei— ten; chriſtliche Gewerkſchaftler, weil wir wiſſen, daß eine wirkliche Gleichberechtigung von Be— ſtand und Dauer nur durch eine Umſtellung der Geſinnung aus chriſtlich-ſozialem Geiſte heraus möglich iſt. Wir ſehen die Unordnung in Wirt— ſchaft und Geſellſchaft, in der der von allen Bindungen losgelöſte Eigennutz die Menſchen gegeneinander hetzt, die den größeren Teil der Menſchen in den Schatten zwingt und insbe— ſondere auch der erwerbstätigen Jugend Licht, Sonne und Freude vorenthält. Wir wollen als aufrechte und gerade Menſchen alle unſere Kräfte dafür einſetzen, dieſe Unordnung wieder in die gottgewollte Ordnung der Gemeinſchaft zurückzuführen, in der alle ehrlich Schaffenden nicht nach ihrer zufälligen Stellung, ſondern nach dem Grade ihrer Pflichterfüllung gewertet und geachtet werden. Die Verwirklichung einer in Herz und Willen der Menſchen verankerten Gemeinſchaft. die zugleich den Aufſtieg des Ar— beiterſtandes in ſich ſchließt, iſt ein Ziel, das un— ſere heranwachſende chriſtliche Arbeiterjugend begeiſtern kann und tatſächlich begeiſtert. Unſere heutige Jugend will nichts mehr wiſſen von der unfruchtbaren und kraftloſen Problematik und Polemik der verfloſſenen Jugend. Sie flüchtet mit ihrer Erkenntis von der Unvollkommenheit der Welt nicht in die nebelhaften Traumgebilde ſchöngeiſtiger Unwirklichkeit, ſondern ſtellt ſich auf den Boden der Wirklichkeit; packt herzhaft mit an, die Verhältniſſe zu beſſern; ſpürt in ſich den ſtarken Willen zur ſozialen Tat; bejaht die Gewerkſchaftsbewegung, in der ſie mit den„Al— ten“ die Durchſetzung ihres Standes innerhalb der Geſellſchaft und der gegebenen Wirtſchafts— reformen anſtrebt. Sie weiß, daß nur ein ein- heitlicher und geſchloſſener Wille zum Ziel führt. Hus der Partei Antrag der Zentrumsfraktion im Landtag. Umwandlung von Kriminalhauptwachtmeiſter⸗ ſtellen in Kriminalſekretärſtellen. 10 Krninalhauptwachtmeiſterſtellen ſind in Kriminalſekretärſtellen umzuwandeln. Die auf dieſe Weiſe geſchaffenen Kriminalſekretärſtellen ſind grundſätzlich mit den dienſtälteſten Krimi— nalhauptwachtmeiſtern in den Städten des ehe— mals beſetzten Gebietes zu beſetzen, die die Kri— minalſekretärprüfung abgelegt haben. Darmſtadt, den 14. Oktober 1930. Sturmfels, Reiber. Heinſtadt. 4 Preisſenkung Preisſenkung für Baſalt⸗Straßenbauſtofſe wtb Eſſen, 27. Okt. Eine Sitzung der Ar— beitsgemeinſchaft der Baſalt-Induſtrie Groß— abnehmer und Erzeuger) befaßte ſich init der Preisfeſtigung für Straßenbauſtoffe. Es wurde eine Einigung über die Sentung aller Preiſe um ö bis 10 Prozent erzielt. Den Erzengeen ſiel. wie die Arbeitsgemeinſchaft betont, die Zu— ſtimmung zu dieſer Maßnahme umſo ſchwerer, als ſie an die Lohntariſe vorläufig gebunden ſind, doch glauben ſie, daß die Herabſetzung der Preiſe einen Anreiz zu Winteraufträgen bieten werde, durch deren Ausführung der zunehmen— den Arbeitsloſigkeit begegnet werden könnte. Rheiniſcher Braunkohlenhandel geht über Syndikats⸗Preisſenkung hinaus. 8 wi Eſſen, 27. Okt. Sofort bei Bekanntgabe ber Brikettpreisermäßigung durch das rheini⸗ ſche Braunkohlenſyndikat hat der Verband Rheiniſch⸗Weſtfäliſcher Kohlenhändler. Eſſen, ſeine 120 Ortsvereine aufgefordert, umgehend eine entſprechende Senkung der Kleinverkaufs⸗ preiſe für Braunkohlenbriketts vorzunehmen. Schon heute liegen beim Landesverband zahlrei⸗ che Meldungen vor, daß die Ortsvereine dieſer Aufforderung entſprochen haben. Der Kohlen⸗ der Albert Voß, auf anläßlich des zweiten der chriſtlichen Gewerk— handel im geſamten Abſatzgebiet der rheiniſchen Braunkohle hat ſich unverzüglich der Senkung der Brikettpreiſe angepaßt, iſt ſogar an mehre— Vor neuen Ver eitung ſpiernheimer fnzeiger Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden ren Plätzen wo es die ließen ermäßigung hinausgegangen. örtlichen V. iber das Ausmaß de 0 handlungen im Metallarbeiterſtreik Die Lage immer noch unverändert enb. Berlin, 27. Okt.(Eigene Meldung!) Der Verband Berliner Metallinduſtrieller und der Deutſche Metallarbeiterverband haben im Laufe des heutigen Tages, wie das„B. T.“ berichtet, zu den in den Nachverhandlungen gemachten Einigungsvorſchlägen Stellung ge— nommen und dem Reichsarbeitsminiſterium von ihren Beſchlüſſen Kenntnis gegeben. Die Be— ſchlüſſe der beiden Parteien werden aber vor— läufig noch ebenſo geheim gehal⸗ ten wie die vorgeſchlagenen Einigungsfor— meln. Die Anberaumung eines neuen Ver— handlungstermins wird von einer Beſprechung abhängen, die Dr. Mewes, unter deſſen Vorſitz die Nachverhandlungen ſtattfanden, mit dem Reichsarbeitsmimiſter haben wird. Wie bereits angedeutet, zielk der Einigungsvorſchlag dahin, ähnlich wie der Schlichtung des Nordweſt⸗Konflikts ein neues Schlich— 93 Todesopfer tungsverfahren einzuleiten, deſſen Spruch ſich beide Parteien fügen. Ob es auf dieſer Grund— lage aber tatſächlich zu einer Verſtändigung kommt, ſteht noch dahin, da die Gegenſätze zwi— ſchen den Parteien nach wie vor faſt unüber— brückbar ſcheinen und beide Seiten noch an ihren bisherigen Forderungen, Verbindlich— keitserklärung des erſten Schiedsſpruches bezw. Verlängerung des bisherigen Lohnabkommens, halten. Die Streiklage ſelbſt iſt unverändert und die Hoffnung, daß auf Grund der Erklärung der wirtſchaftsfriedlichen Arbeitnehmerorgani⸗ ſationen heute eine größere Anzahl von Ar⸗ beitswilligen wieder in die Betriebe zurück⸗ kehren würde, hat ſich nicht erfüllt. Der Streik erreicht am Mittwoch bereits eine Dauer von 14 Tagen. der Maybacher Rataſtrophe Alle Toten geborgen bis auf einen witb. Saarbrücken, 27. Okt. inſpektion 9 gab bekannt, alle eingeſchloſſenen Die Berg⸗ daß nunmehr Bergleute einen, der nicht gefunden werden kann, ge⸗ borgen ſind. Die Zahl der Toten beträgt mit dieſem einen alſo 93. 21 Verletzte lie⸗ bis auf gen im Krankenhaus, vier davon befinden ſich noch in Lebensgefahr. Von den Toten ſind jetzt alle worden. bis auf vier identifiziert Zuvor lagen uns noch folgende Meldungen vor: wtb Saarbrücken, 27. Okt.(Radio). Die Zahl der Todesopfer des Unglücks auf der Grube Maybach wurde um 17,30 Uhr mit 90 angege- ben, darunter vier im Lazarett Verſtorbene. Zwei Bergleute werden noch vermißt. In den Krankenhäuſern befinden ſich noch 21 Verletzte, darunter fünf in Lebensgefahr. Die Beileids⸗ kundgebungen, auch aus dem Ausland. mehren ſich ſtündlich. Ueber die Urſache iſt noch nichts bekannt, da die Unterſuchungskommiſſion, die ſich heute früh an Ort und Stelle begab, noch nicht zurückgekehrt iſt. Die Bergbauverwaltung hat erklärt, daß alle Sicherheitsvorrichtungen in beſter Ordnung geweſen ſeien. SA 8 55 Aruuneür her 2 — Aue, 3 22 I raub, , luſebocß n„ 1 2 len, 5 7 3 1 N Joo bc 5 X Unglaicks stelle Karte zur Maybacher Kataſtrophe. Die Trauerfeier für die Opfer der Kataſtrophe findet am kommenden Mittwoch vormittag 10.30 Uhr ſtatt. 10 000 Mark Spende des Reichspräſidenten für die Opfer von Maybach. wib Berlin, 27. Okt. Der Herr Reichspräſi— dent hat als Hilfe für die Opfer der Bergwerks— kataſtrophe auf Grube Maybach einen Betrag von 10000 RM aus ſeinem Diſpoſitionsfonds bewilligt. Schwere Sturmſchäden in der Türkei 60 Tote— 855 Häuſer eingeſtürzt wto. Konſtantinopel, 27. Okt. Reuter mel⸗ det: Zwei Häuſer im Galata⸗Viertel, die von türkiſchen Arbeitern und ihren Familien be⸗ wohnt waren, ſind infolge der kürzlichen ſchwe⸗ ren Regengüſſe eingeſtürzt. Man befürchtet, daß der Verluſt an Menſchenleben beträchtlich iſt. 15 Perſonen ſind bereits aus den Trümmern ausgegraben worden, die mehr oder weniger ernſtlich verletzt waren. Es beſteht Grund zur Annahme, daß ſich noch etwa zehn Leichen in den Ruinen befinden. Smyrna iſt geſtern von neuem vom Sturm heimgeſucht worden, und das Ueberſchwem⸗ mungsgebiet hat ſich ſehr ausgedehnt. Die elek⸗ triſche Kraftſtation ſteht zum Teil unter Waſ⸗ ſer und die dadurch entſtandene Dunkelheit er⸗ höhte die Beſtürzung der Einwohner. 60 Ein⸗ wohner ſind ertrunken und viele hundert haben Verletzungen erlitten. 855 Häuſer ſind teilweiſe oder ganz zuſammengeſtürzt. Die Landwirt⸗ ſchaftsbezirke um Smyrna herum ſind ebenſalte ſchwer heimgeſucht worden, und eine große Anzahl Vieh iſt ertrunken und weggeſchwemmt worden. ee: 45. Jahrgang Städte verlangen Aufgabenabbau enb. Berlin, 27. Okt.(Eigene Meldung.) Der Geſamtvorſtand des Reichsſtädtebundes tagte hier unter Vorſitz des Bundespräſidenten, Ober bürgermeiſt r Dr. Belian, um zu der durch das Sanierungsprogramm Reichsregierung ge— ſchaffſenen Lage eingehend Stellung zu nehmen der der Der Geſamtvorſtand begrüßte grundſützlich den Finanzplan der Reichsregierung als einen wichtigen Schritt zur Geſundung der öffentlichen Finanzen, drückte jedoch ſeine große Beſorgnis darüber aus, daß das Programm für die durch die Wohlfahrtserwerbsloſenfürſorge ſchwer drängten Gemeinden im laufenden Rechnungs— jahre keine Hilfe vorſieht. Die neuen Steuer— möglichkeiten der Notverordnung vom 26. Juli 1930 könnten im günſtigſten Falle einen Bruch— teil des gemeindlichen Mehrbedarfs decken. Auch die Neuregelung der Kriſenfürſorge vom 11. Ok— tober ds. Is. bringe keine Entlaſtung für die Geſamtheit der Gemeinden, ſondern bedeute für viele, beſonders für die unter 10000 Einwoh⸗ nern, eine Verſchlechterung ihrer Lage. Staats— und finanzpolitiſch ſei es nicht vertretbar, die Ge— meinden zur Erfüllung ihrer geſetzlichen Ver— pflichtung gegenüber dem Heer der Wohlfahrts— erwerbsloſen auf den gefährlichen Weg erneuter kurzfriſtiger Verſchuldung abzudrängen, der über— dies für die Mehrheit der mittleren und kleinen Städte nicht mehr gangbar ſei. Sofortige Not— maßnahmen des Reiches für die Gemeinden ſeien daher ein dringendes Gebot der Stunde. Dazu gehöre auch weitgehende Arbeitsbeſchafſung durch günſtigere Finanzierung von Notſtands⸗ arbeiten in den mittleren und kleinen Städten. be⸗ chwere Gefahren drohten den Gemeinden ) für 1931, da nach dem Finanzplan der Reichsregierung der Rückgang an Reichsſteuer— überweiſungen für 1931 erheblich höher ſein werde als die Erſparnis infolge der Beſoldungs— kürzung. Auf der anderen Seite ſei mit einer Minderung der Ausgaben für Wohlfahrtser— werbsloſe kaum zu rechnen. Daraus ergebe ſich die Verpflichtung ick auch für 1931 die abenabbau als beſten des R 28, nen zu entlaſten. durch zenabbau Die Schiebungen im Marineſperrdepot Urteilsverkündung. wtb. Kiel, 27. Okt. In dem Prozeß wegen der Schiebungen im Marineſperrdepot Diet— richsdorf wurde heute nachmittag das Urteil verkündet. Von den 14 Angeklagten, früheren Angeſtellten und Arbeitern des Depots und Kieler Kaufleuten, wurden 13 zu Gefängnis— ſtrafen von drei Wochen bis zu zehn Monaten verurteilt, während ein Angeklagter freige— ſprochen wurde. Bis auf zwei frühere Buchfüh— rer des Depots, die als Hauptſchuldige ange— ſehen wurden, iſt ſämtlichen Angeklagten Strafaufſchub zugebilligt worden. Gegen die Vergnügungsſucht Einſchränkung der geſellſchaftlichen Veranſtal⸗ tungen.— Ein Appell der Reichs⸗ und ver preußiſchen Staatsregierung. wtb. Berlin, 27. Okt. Bei der großen wict⸗ ſchaftlichen Not, mit der weiteſte Kreiſe des deutſchen Volkes zu kämpfen haben, muß jedes Uebermaß an Feiern und Vergnügungen ver— mieden werden. Aus dieſem Grunde haben dle Reichs⸗ und die preußiſche Staatsregierung be— ſchloſſen, Einladungen geſellſchaftlicher Art nur beim Vorliegen beſonderer Anläſſe Folge zu leiſten, und ihre geſellſchaftlichen Veranſtal— tungen auf das Mindeſtmaß deſſen einzu— ſchränken, was mit pflichtgemäßer Repräſen⸗ tation vereinbar iſt. Der Herr Reichspräſident hat dieſen Beſchluß ausdrücklich gutgeßsißen. Die Reichsregierung und die preußiſche Staatsregierung richten angeſichts des Ernſtes der Zeit an alle Kreiſe die dringende Auffor⸗ derung, doch ihrerſeits die geſellſchaftlichen Voranſtaltungen einzuſchränken und insbeſan⸗ dere von öffentlichen Feſtlichteiten möglichſt Ahzu ehen. —— muſſolini über die faſchiſtiſche Außenpolitik Rom, 27. Okt. Muſſolini hielt heute vor den im Palazzo Venezia verſammelten Vorſtänden der ſaſchiſtiſchen Provinzverbände ganz Italiens eine Rede, in der er erklärte, achtjährige Arbeit habe den Faſchismus zu immer größerer polit'⸗ ſcher und moraliſcher Entſchloſſenheit und einem immer klareren Verantwortungsgefühl gebracht. Muſſolini erinnerte an ſeine im Mai in Flo⸗ renz und Mailand gehaltenen Reden, in denen er jenem alten heuchleriſchen Europa, das in Genf vom Frieden ſtammele und überall zum Kriege rüſte, die Maske habe herunterreißen wollen. Wir kämpfen gegen eine untergehende Welt, die jedoch noch die mächtige Vertreterin gebundener Intereſſen iſt. Das faſchiſtiſche Ita⸗ lien wird in dem Maße rüſten, wie alle rüſten! Es wird abrüſten, wenn alle abrüſten! Das faſchiſtiſche Italien wird niemals die Initiative zu einem Kriege ergreiſen. Auch unſere Politik der Reviſion der Verträge, die nicht von geſtern datiert, ſondern ſchon im Juni 1928 in Ausſicht genommen wurde, iſt darauf gerichtet, einen Krieg zu verhüten. Die Reviſion der Friedensverträge liegt nicht im hauptſächlich italieniſchen Intereſſe, ſon⸗ dern im Intereſſe Europas und der Welt. Auf die italieniſche Donaupolitik übergehend er⸗ klärte Muſſolini: Dieſe Politit iſt durch Lebens⸗ notwendigkeiten diktiert. Wir ſuchen unſer Ge—⸗ biet bis zum Letzten auszunutzen, aber es wird bald mit der ſtets wachſenden Bevölkerung geſät⸗ tigt ſein. Im Jahre 1950 wird Italien in einem ungeheuer gealterten Europa die einzige junge Nation ſein. Nur nach Oſten kann ſich unſere friedliche Ausdehnung richten. Unſere Freund⸗ ſchaften und Bündniſſe haben heute einen abſo⸗ luten Wert. Wir treiben eine ofſene Politit ohne Verſtellung und ohne geheime Vorbehalte. Eine von uns übernommene Verpflichtung iſt heilig, was auch kommen möge. 1 Enki Bufite Seitung Goldfunde in Ontario. Wie aus Toronto(Kanada) gemeldet wird, veranlaßten Gerüchte, in der Gemeinde Bannock⸗ thur ſeien Goldfunde gemacht worden, zu einer wahren Völkerwanderung aus Nord-Ontario und den anliegenden Gebieten nach den Goldfeldern. Je nach ihrer Finanzlage ziehen die Goldſucher in Flugzeugen, Automobilen, Booten oder zu Fuß nach den Goldfeldern. Ganze Gemeinden ſind von faſt allen ihren Einwohnern verlaſſen worden. Es wird darauf hingewieſen, daß die Gerüchte einer gewiſſen Wahrſcheinlichkeit nicht entbehren, da die Gegend ſeit vielen Jahren als goldhaltig anerkannt wird. 21. Selbſtmörder fiel ihm auf den Kopf. Durch ſeltſame Umſtände iſt der hieſige Fi⸗ nanzmann Alfred Korndofer ums Leben gekom⸗ men. Er ſaß in ſeinem Auto das vor dem Ge— bäude des Equitable Truſt ſtand. Ueber ihm auf einem Fenſtergeſims des hohen Gebäudes ſtand ein Mann, der plötzlich in ſelbſtmörderiſcher Ab⸗ ſicht in die Tiefe ſprang. Der Körper des Selbſt— mörders fiel auf das Dach des Autos, durch⸗ ſchlug es und tötete den in ſeinem Wagen ſitzen— den Finanzmann. Auch der Selbſtmörder war auf der Stelle tot. Seine Perſönlichkeit konnte noch nicht feſtgeſtellt werden, man vermutet aber, daß es ſich um einen bei dem letzten Börſenkrach ruinierten Mann handelt, Aus Nah und Fern Darmſtadt, 26. Okt. Ein führung der Mietberechtigungskarte. Die Stadt Darmſtadt hat ſich jetzt ebenfalls zur Einführung der Mietberechtigungskarte entſchloſſen. Dadurch ſoll den Wohnungsſuchenden ſelbſt das Ermieten einer freiſtehenden Wohnung ermöglicht werden. Wiesbaden, 26. Okt. Die eigenen Kin⸗ der umgebracht. Ein hier wohnhaſter Ta⸗ pezierer wurde in das Unterſuchungsgefängnis eingeliefert, weil er beſchuldigt wird, vor drei bezw. fünf Jahren ſeine ſechs Monate alten Kin⸗ der umgebracht zu haben. In letzter Zeit kamen die Vorfälle durch Nachbarn der Kriminalpoli⸗ zei zur Kenntnis. Nach langem Leugnen hat der Beſchuldigte die Tat zugegeben. Er. will die Kinder bei dem Verſuch, ſie zu beruhigen, in ſeiner Erregtheit ſo hart angefaßt haben, daß ſie dabei ums Leben kamen. Mannheim, 26. Okt. Neuinſzenierun⸗ gen des National⸗Theaters. Die Oper wird als nächſte Neuinſzenierung„Ariadne auf Naxos“ von Richard Strauß bringen. Die mu⸗ ſikaliſche Leitung hat Joſeph Roſenſtock, die Spielleitung Dr. Richard Hein. Die Premiere iſt auf 15. November feſtgeſetzt. Die Operette bereitet als nächſte Neuheit den Verliner Sai⸗ ſonerſolg„Viktoria und ihr Huſar“ von Abra⸗ ham unter muſikaliſcher Leitung von Karl Klauß und unter Spielleitung von Alſred Landory vor. Freiburg i. Br., 26. Okt. Schneefall im Schwarzwald. Bei 1,5 Grad unter Null hat in den höchſten Lagen des Schwarzwaldes leichter Schneefall eingeſetzt, der am Samstag vormittag noch anhielt. Auf dem Feldberg iſt eine Neu⸗ ſchneedecke von etwa 5 Ztm. entſtanden, nachdem der Schnee der beiden vorhergegangenen Fälle inzwiſchen wieder verſchwunden war. Bei Nord⸗ weſt herrſcht dichter Nebel. Untergrombach b. Bruchſal, 26. Okt. Ein Lokomotivführer verunglückt. Eine Lokomotive, die der verheiratete Lokomotivführer Joſeph Schmitt führte, rannte infolge falſcher Weichenſtellung auf einen Prellbock. Schmitt erlitt dadurch einen doppelten Kieſerbruch und ſonſtige ſchwere Verletzungen. Er wurde dem Krankenhaus zugeführt. Sein Zuſtand iſt lebens⸗ gefährlich. 5 5. 7. ordentlicher B des Heſſiſchen Offenbach, 27. Okt. Der Heſſiſche Sänger⸗ bund hielt geſtern in der Turnhalle Goethe⸗ ſtraße ſeinen 7. ordentlichen Bundesſängertag ab. Am Samstag war eine erweiterte Bundes⸗ vorſtandsſitzung vorausgegangen, die der Vor⸗ bereitung des Bundestages diente. Der Bundestag begann pünktlich um 10 Uhr mit Geſangsvorträgen der Arbeitsgemein— ſchaft der Offenbacher Männergeſangvereine. Der Vorſitzende des Gau Offenbach J. Mosber⸗ ger dankte den aus allen Teilen des Bundes⸗ gebietes ſehr zahlreich erſchienenen Vertretern — es waren ihrer wohl nahezu 500. Bundes vorſitzender Miniſterialrat Dr. Siegert be⸗ grüßte die Erſchienenen. u dankte insbeſondere dem Gau Offenbach für die ſchönen Vorberel⸗ tungen. Er wies auf die Wichtigkeit der Ge⸗ ſangvereine und ihre Arbeit hin und forderte auf, auch fernerhin treu zum deutſchen Lied und zum Heſſiſchen Sängerbund zu ſtehen. Kreisdirektor Spamer- Offenbach beglück⸗ wünſchte den Sängerbundestag. Die Nöte und Schwierigkeiten der Geſangvereine ſeien ihm bekannt. Beſonders durch die Arbeitsloſigkelt ſei auch in den Geſangvereinen Not eingezo⸗ gen. Der Kreisdirektor werde alles tun, was in ſeinen Kräften ſtehe, um die Lage der Vereine zu erleichtern. Herzliche Begrüßungsworte fand für die Stadt Offenbach Bürgermeiſter Rech, der dem Bundestag ein ganz beſonderes Will⸗ komm zurief. Miniſterialrat Dr. Siegert gab einen umfangreichen Bericht über das abgelau⸗ Zunächſt ſoll jedoch nur eine beſchränkte Anzahl eon Karten ausgegeben werden. fene Geſchäftsjahr. In jedem Jahre will der Heſſiſche Sängerbund einmal beſonders an die ol. Aus dem Odenwald, 27. Okt. Brand⸗ ſtiftungen im Odenwald. In letzter Zeit, beſonders im Auguſt und September, brannten in verſchiedenen Ortſchaften der Kreiſe Erbach und Heppenheim ſowie in Er⸗ bach, Haiſterbach, Olfen, Rothenberg, Neckar⸗ ſteinach, Mörlenbach, Fürth und anderen Ort⸗ ſchaften große Wirtſchaftsgebäude nieder, die mit Erntevorräten gefüllt waren. Da in einer Reihe der Fälle Gleichartigkeit vorliegt, ver⸗ mutet man, daß es ſich um Brandſtiftungen ein und desſelben Täters handelt. Die heſſiſche Kriminalpolizei befaßt ſich ſehr eingehend mit dem Fall und hofft, des Täters in Kürze hab⸗ haft zu werden. Michelſtadt i. O., 27. Okt. Ein Knabe beim Spielen totgefahren. In einem Seitenweg in Langen-Brombach ſpielten meh⸗ rere Kinder. Ein Junge lief aus dem Weg auf die Fahrſtraße. In dieſem Augenblick kam ein Laſtauto aus König i. O., das mit 15 Zentner Mehl beladen war. Der achtjährige Knabe lief in das Auto hinein, wurde überfahren und ſofort getötet. 1 Maudach, 27. Okt. Ermittelter T ä⸗ ter. Der rückſichtsloſe Fahrer, der in der Nacht vom 30. September den verheirateten 30 Jahre alten Fabrikarbeiter Luitpold Lutz aus Rhein⸗ gönheim auf der Mundenheimer Landſtraße mit ſeinem Motorrad ſo ſchwer angefahren hat, daß derſelbe bereits am nächſten Tage geſtor⸗ ben iſt, wurde nun ermittelt. Es iſt dies der ledige 22 Jahre alte Gipſer Kurt Hubaſch aus Neuhofen. Hubaſch hatte noch einen Sozius⸗ begleiter aus Mutterſtadt bei ſich, welcher eben⸗ falls erheblich verletzt wurde, während er ſelbſt mit heiler Haut davonkam. undesſängertag Sängerbundes Oeffentlichkeit treten. Es geſchah dies im ab⸗ gelaufenen Jahr bei der Rheinlandbefreiungs⸗ feier, bei der der Heſſiſche Sängerbund geſchloſ⸗ ſen vertreten war und mit ſeinen Darbietun⸗ gen hervortrat. Der Bundesvorſitzende gedachte auch des glänzend verlaufenen 25 Heſſiſchen Sängerbundesfeſtes in Darmſtadt, das in der Erinnerung der Sänger weiterleben wird.— Der Geſchäftsführer G. F. Roth⸗Darmſtadt war am Vorabend dringend abgerufen worden.— Dem Bundesſchatzmeiſter wurde für die vor⸗ bildliche Kaſſenführung Dank ausgeſprochen und Herrn Bitter Entlaſtung erteilt. Der Ab⸗ ſchluß des 2. Sängerbundesfeſtes liegt nun ebenfalls vor. Man iſt mit ſeinem Ergebnis zufrieden. Jedenfalls hat er ein Defizit nicht gebracht. Als nächſter Tagungsort des Heſſi⸗ ſchen Sängerbundestages wurde Aſchaffen⸗ burg gewählt. Sängerehrungen. Darmſtadt, 27. Okt. Für 50⸗jährige aktive Sangestätigkeit wurde vom Heſſiſchen Sänger⸗ bund mit der goldenen Ehrennadel und vom Deutſchen Sängerbund mit dem Sängerehren⸗ brief ausgezeichnet. Frdr. Nickels, MGS. Ju- genheim(Bergſtraße). Für 40⸗jährige aktive Sangestätigkeit wurden vom Heſſiſchen Sänger⸗ bund mit der ſilbernen Ehrennadel ausge⸗ zeichnet: Nik. Rauch, Liedertafel Weiſenau, Jak. Braun, Harmonie Groß⸗Steinheim, Ludw. Rühl 1., Jakob Schupp, Liedertafel Gries⸗ heim und Gg. Nöhrig, GV. 1845 Pfedders⸗ heim. Hochwaſſer in Niederſchleſien. zwtb. Löwenberg, 27. Okt. Die ſeit Sonntag früh ununterbrochen niedergehenden Regen⸗ mengen haben zur Folge gehabt, daß der Bober und ſeine vielen Nebenflüſſe von Stunde zu Stunde neue Waſſermengen aufzunehmen haben. Die Waſſerſtände ſind bereits ſoweit geſtiegen, daß die Flußläufe an zahlreichen Stellen über die Ufer getreten ſind. In der Stadt Löwenberg ſtehen in allen tiefer ge⸗ legen Häuſern die Keller unter Waſſer, ſodaß ſich die Bewohner in die oberen Stockwerke lüchten mußten. f Die Wohnhäuſer in der Fiſchergaſſe ſind be⸗ reits ſümtlich vom Verkehr abgeſchnitten. Auch andere Orte des Kreiſes ſind von der Um⸗ gebung gänzlich abgeſchnitten. Die Telephon⸗ verbindungen ſind vielfach geſtört. Schwere Bluttat in Bodenheim Die furchtbare Tat ſpielte ſich lt. Mz. Journ. folgendermaßen ab: Der Ermordete befand ſich mit ſeinem 15⸗ jährigen Bruder u. dem Täter im Weinkeller des Hauſes, woſelbſt ſie mit dem Schwenken von Weinfäſſern beſchäftigt waren. Der 15. jährige Bruder des H. ſtand an der Keller⸗ treppe und pumpte mittels einer Handpumpe das aus den Fäſſern laufende Waſſer aus dem Keller. Da das Waſſer, das aus einer Waſ⸗ ſerleitung durch einen Schlauch in die Fäſſer geleitet wurde, zu ſtark floß, und der Keller ſchon etwas unter Waſſer ſtand, bat der Ge⸗ tötete den A., die Waſſerleitung abzuſtellen. A. kam der Aufforderung nicht nach, worauf H. ſich ſelbſt zur Leitung begab, um das Waſ⸗ ſer abzuſtellen. In dieſem Augenblick zog der A. einen Revolver aus der Taſche und ſchoß dem Stadenten von hinten eine Kugel in den Rül⸗ ken. Der Getroffene ſtürzte zwiſchen den Wein⸗ fäſſern rücklings zu Boden, worauf der Meu⸗ chelmörder mit der Waffe in der Hand auf den am Boden Liegenden zuſprang und noch fünf weitere Schüſſe auf ihn abfeuerte, von welchen drei in die Bruſt und einer in den Oberarm eindrangen. Eine Kugel ging fehl, während ein Schuß das Herz durchbohrte. Durch die Schüſſe waren Nachbarn aus der Um⸗ gebung des Hauſes an die Fenſter geeilt und die Leute ſahen, wie Arzberger aus dem Keller geſtürzt kam und ſchrie:„Du kommſt mir nicht mehr in den Weg!“ 15 Mörder ging dann in die Wohnung des abweſenden Gendarmerie⸗ Hauptwachtmeiſters Metzger, um ſich zu ſtellen. Die Mordtat hatte ſich wie ein Lauffeuer durch die Ort⸗ ſchaft verbreitet und viele Einwohner von Bodenheim zogen in die Wohnung des Gen⸗ darmeriebeamten. Die wütende Menge fiel dort über den A. her und verübte Lynchjuſtlz an dem Mörder. Sie ließ erſt von ihrem Opfer ab, als er aus vielen Wunden blutend ſchwer⸗ verletzt bewußtlos am Boden lag. In der Zwiſchenzeit wurde durch die herbeigeeilten Gendarmeriebeamten das Oppenheimer Sani⸗ tätsauto benachrichtigt und die Menſchenmenge vom Hauſe zurückgedrängt. Nur unter größter Mühe gelang es den Beamten, unterſtützt von einigen beſonnenen Einwohnern, den anſchei⸗ nend ſchwerverletzten Mörder in das Sani⸗ tätsauto zu ſchaffen, um ihn in das Städt. Krankenhaus nach Mainz überführen zu laſſen. Noch während der Abfahrt des Sanitätsautos verſuchten erregte Gemüter den Mörder aus dem Auto herauszuholen, wobei faſt ſämtliche Scheiben des Sanitätsautos in Trümmer gin⸗ gen. Roman von Oifrid von Hanſtein. Copyright by Lit.⸗Verl. Gloria, Berlin-Steglitz. (Nachdruck verboten.) * 2„= π]. ane. So betrat ſie an der Seite des Arztes das hohe, faſt vollſtändig verdunkelte Krankenzim⸗ mer. In den Kiſſen des Bettes lag, leiſe rö— chelnd, mit geſchloſſenen Augen, der Graf. Er⸗ ſchüttert ſah Margarete in ſein Geſicht, das, verfallen und grau, die Zeichen des nahenden Todes trug. Der Arzt beugte ſich über ihn, dann gab er ihr einige Weiſungen. „Ich muß leider zu einem anderen Schwer— kranken, ober auf dem Rückwege werde ich wieder hier vorbeikommen und noch einmal nach dem Herrn Grafen ſehen.“ Margarete war mit ihrem Großvater allein. Sie ſtand am Fenſter und ſchaute in den Sommertag hinaus. Der Park kam ihr fremd vor, denn von hier aus hatte ſie ihn noch nie geſehen. Von ihren Fenſtern in der alten Burg erſchien er wie ein urwüchſiger Wald, hier ſah ſie die ſorgfältig gepflegten Alleen, die Springbrunnen und Statuen. Betreten hatte ſie ihn ja in den zwei Jahren, die ſie hier wohnte, niemals. Und dies alles ſollte ihr wirklich vielleicht ſchon in wenigen Tagen gehören? Wie ſelt⸗ ſam, daß ſie gar keine Erregung bei dieſen Gedanken fühlte, gar keine Freude. Was ſollte ſie hier? Dort oben, die einſame Burg, paßte beſſer zu ihr. Das zerfallene Haus zu ihrem eigenen, zerfallenen Leben. Es regte ſich hinter im Krankenbett und ſie trat heran. Der Graf lag mit großen, weitgeöffneten Augen in ſeinem Bett und ſtarrte ſie an. Sie beugte ſich über ihn u. bemerkte etwas Feind⸗ ſeliges in ſeinem Auge. „Du kommſt wohl um zu ſehen, ob es ſchon Zeit iſt, dein Erbe anzutreten?“ Seine Lippen und ſeine Zunge wollten nicht gehorchen; ſchwer und lallend kamen die Morte aus ſeinem Munde. „Ich wollte dir helfen und dich pflegen, Großvater, weiter nicht. Aber wenn ich dir ni, angenehm bin, will ich wieder gehen. Nur geſtatte, daß ich bei dir bleibe, bis die Pflegerin kommt, die der Arzk beſtellte. Oder ſoll ich dir einen Diener rufen?“ Sie ſagte es, ohne gekränkt zu ſein, in ſanftem Ton. W g „Gib mir zu trinken!“. „Ich wollte dir helfen und dich pflegen, Großvater, weiter nichts. Aber wenn ich dir nicht angenehm bin, will ich wieder gehen. Nur geſtatte, daß ich bei dir bleibe, bis die Pflegerin kommt, die der Arzt beſtellte. Oder ſoll ich dir einen Diener rufen?“ Sie ſagte es, ohne gekränkt zu ſein, in ſanftem Ton. 5 „Gib mir zu trinken!“ Vorſichtig hob ſie den Kopf des Kranken und führte das Glas an ſeinen Mund. Er ſchluckte einige Tropfen, dann ſanken eine Augen wieder zu, aber ſeine Hand ließ ihren Arm nicht los. Sie mußte ſich auf den Rand des Bettes ſeßen und ruhig rerharren, wenn ſie die Hand nicht gewaltſam abſchütteln wollte. ihr „ N,; „ Oft kam der Atem ſo ſangſam, daz ſie dachte, der Graf ſei ſchon verſchieden, dann wieder hob ſich ſeine Bruſt ſchneil und krampf⸗ haft. Ihr war ſchwer ums Herz, und ſie ſehnte die Rückkehr des Arztes herbei. Der alte Mann tat ihr ſo leid. Der Vater ihres Vaters! Wie gern hätte ſie ihm etwas Liebes erwieſen. Wieder öffnete er die Augen und diesmal ſprach er leichter: „Waldemar, biſt du bei mir?“ Sein Auge ruhte in dem ihren, aber ſein Geiſt ſchien wirr. Es gab ihr einen Stich durch das Herz, als ſie jetzt den Namen ihres Va⸗ ters von ſeinen Lippen hörte. „Nein, Großvater, ich bin es nur, deines Waldemars Tochter.“ Er ſah ſie immer noch an, aber kein Groll lag mehr in ſeinem Blick. „Margarete! Meines Weildemars Tochter! Ich war nicht gut zu dir. Armes Kind!“ „Doch, Großvater, doch! Haſt du mir nicht ein Obdach gegeben, als ich darum bat?“ „Nun wird dir ja bad alles gehören, was ich habe.“ „Ich ſehne mich nicht danach, Großvater. Ich bin zufrieden, da oben in der alten Burg wohnen zu können.“ Sie verſpürte einen Schmerz. Des Grafen Hand, die noch immer ihren Arm hielt, um⸗ ſchloß dieſen krampfhaft. Sein Geſicht ver⸗ zerrte ſich in wilden Zuckungen. Margarete ſchrie auf. Der Krampf ließ nach, des Kranken Kopf ſank hinten über. Sie wußte, was ge⸗ ſchehen war. Ein zweiter Schlaganfall hatte ſeinem Leben ein Ende bereitet. Gleich darauf kam der Arzt zurück. Er konnte nur den Tod beſtätigen. a b ſtolz auf. „Wohl ihm, ſo ſind ihm qualvolle Lei⸗ denstage erſpart geblieben!“ Margarete hatte ihm die Augen geſchloſſen und ging nun langſam mit dem Arzt die Treppe hinunter. n „Ich bitte, Herr Doktor, haben Sie die Güte, alles Erforderliche zu veranlaſſen.“ „Ich darf wohl annehmen, daß Frau Ba⸗ ronin nunmehr die Herrin des Schloſſes ſind, und ſtelle mich gern zur Verfügung.“ „Würden Sie die Güte haben, den Rechts⸗ beiſtand meines Großvaters zu benachrichtigen. Ich möchte unter keinen Umſtänden hier etwas tun, ehe ich den jedenfalls hinterlaſſenen letzten Willen meines Großvaters kenne.“ „Sehr gern, gnädige Frau. Ich glaube zu wiſſen, daß Herr Juſtizrat Gildemeiſter in Lyck ſein juriſtiſcher Berater war.“ Der Arzt fuhr ab. Margarete ging langſam wieder zur Burg empor und der tote Graf lag allein unter der Aufſicht des Haushofmeiſters und der Dienerſchaft in ſeinem ſtolzen Schloß. Die Baronin, deren Gehör ſchärfer ge⸗ worden war, ſeitdem ſie erblindet, hatte in der Laube am Burgtor geſeſſen und hörte die wiederkehrende Margarete ſchon von wei⸗ tem kommen. Sie war in großer Erregung und konnte kaum abwarten, bis ihre Tochter bei ihr war. „Nun?“ „Großvater iſt tot.“ „Haſt du ihn noch geſprochen?“ „Er ſagte ein paar gute Worte zu mir, Arme.“ Margarete war die einzige, die Schmerz um ihn empfang. Die Baronin richtete ſich —: Fortſetzung folgt.: Auf dem Heuberg waren teilweiſe die Höhen ging am timet rend Donn rs Lokale Nachrichten * Kath. Arbeiter-Perein. Die Sprech⸗ ſtunde für Rechtsberatung findet morgen Mittwoch ſtatt. * Ein Siehzigfähriger. Herr Jakob Herſchel, Rathausſtraße 87, feiert morgen Mitt⸗ woch, den 29. Oktober 1930, in völliger geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit ſeinen 70. Geburtstag. Wir gratulieren! * Preisgekrönt. Anläßlich der großen allgemeinen Jubiläums⸗Geflügelſchau in Mannheim⸗ Neckarau am Sonntag, den 26. 10. 1930 welche von Mitgliedern des Club der Geflügel- züchter 1926 Viernheim beſchickt, konnte Zuchtkollege Nik. Bugert, Steinſtraße, einen großen Erfolg erzielen. Bei ſtarker Konkurrenz in Ab- teilung Italiener von ca 200 Nummern errang ſich Genannter mit ſeinen Italiener Silberhals mit 2mal 1,2 einen Klaſſenpreis mit ſehr gut 1 und Ehrenpreis, 1 Klaſſenpreis mit ſehr gut 2. Des weiteren konnte Zuchtkollege Th. Schadt mit Ita⸗ liener Gelb 4 mal mit der Note„Gut“ ebenfalls ſehr gut abſchneiden. Hiermit iſt bewieſen, daß die Züchter des Geflügelzuchtvereins mit ihrem Zuchtmaterial auf der Höhe ſind und wünſchen weiterhin recht gute Erfolge. Hierzu ſei noch kurz erwähnt, daß nur durch Zuchterfahrung dieſe Er— folge erzielt werden können, nicht allein die Schön⸗ heitszucht wird dadurch gefördert, ſondern in erſter Linie die Leiſtungszucht, wozu der Geflügelzucht⸗ vevein hierin große Dienſte leiſtet. Sport⸗Berichte finden unter dieſer Rubrik Aufnahme, müſſen aber kürzeſt abgefaßt ſein. Die Sportvergg. hantert die Weinheimer 5:2 nieder! Schon immer hatte dieſes Lokaltreffen eine große Zuſchauerzahl angelockt, die mit dem Gebo— tenen in jeder Weiſe zufrieden ſein konnten. Die Viernheimer ſahen ihre Grünen nach 2 unentſchie⸗ denen Kämpfen wieder in einem fairen Stil ſiegen. Man konnte mit der geſamten Leiſtung zufrieden ſein. Der Spielverlauf war hochintereſſant. Wein— heim führte ſchon in der 7. Minute und es ſah bös aus für die Grünen. Dieſe legten aber plötz- lich ein Höllentempo vor, dem die Weinheimer nicht gewachſen waren. Sie mußten im Zeitraum von paar Minuten drei Tore über ſich ergehen laſſen. Weinheim wollte aber abſolut nicht kapi— tulieren und gab nicht nach. Es drängte nach der Pauſe gewaltig, die Viernheimer ließen ſich in die eigene Hälfte drücken und es dauerte nicht lange ſtand es 3:2. Die Grllnen ſind glücklicher. Ein bombiger 30 m Strafſtoß des Mittelläufers wird verlängert und ein weiteres Tor ergibt das 5:2. Wochenplan der Dig.: Dienstag: 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. Mannheim“. Freitag: 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. halb 9 Uhr Harmonie. Wochenplan der Spogg. Dienstag 5 Uhr: Platztraining der 1. M. Mittwoch 5 Uhr: 1 0 Ab 8 Uhr: Spielausſchuß im Lokal. Donnerstag Hallentraining der 1. M. Freitag Jugendtraining auf dem Platze. Mannſchaft, alle Trainings zu beſuchen. Sonntag, den 2. November 1930. Das nächſte Lokal⸗Derby! Vereins⸗Anzeiger Sänger⸗Einheit. Mittwoch abend kurz vor 8 Uh Zuſammenkunft im Lokal zwecks Darbringun eines Ständchens. zeitig erſcheinen, daß aller iſt Ehrenſache. Turnerbund. Die Turnſtunde umſtändehalber aus. Dafür vollzählige Turnſtunde. Der Vorſtand. fällt heute Aben Mittwoch Aben Der Vorſtand. . halb 9 Uhr Spielausſchußſitzung in der„Stadt Mittwoch: 2—4 Uhr Schülertr. auf dem Sportplatz. Donnerstag: 5 Uhr Schülerturnſtunde i. Eichbaum. Spielerzuſammenkunft in der unt. Mannſch Wir erſuchen alle Spieler, beſonders die der erſten Der S. C. Käfertal kommt auf den Walsſportplatz. Die Sänger wollen ſo recht— a aus beſtimmten Gründen ein Abrücken vor/ Uhr möglich iſt. Erſcheinen 0 8 e e b Vlleter han vrch z fl Heger md nile mi nadel un an Stirne knch. SAL Ex bach ange 5 SALENM „an! 5 e eee 42 In den Packungen der SAL.=EN 5 AUSLESE Zigaretten finden d Sſe künstlerisch ausgeführte Bilder der Flaggen Europas. Urſache der Nataſtrophe: Schlagwetter⸗ und Kohlenſtaubexploſion wib. Saarbrücken, 27. Okt. Die Bergungs— arbeiten auf Grube Maybach ſind im Laufe der Nacht fortgeſetzt worden. Bis jetzt ſind 86 Leichen zutage gebracht worden. Zwei Tote lie— gen noch untertage, drei Bergleute werden vermißt. Von den Verletzten ſind vier ſchwer verwundet, vier geſtorben, 16 leicht verletzt und einer bereits entlaſſen. Ueber die Urſache des Unglücks kann nun— mehr als feſtſtehend angeſehen werden, daß es ſich um eine Schlagwetter- und Kohlenſtaub— Exploſion handelt, die dann durch Geſteins— rieſelung lokaliſiert worden iſt. Völlig unzu— treffend ſind die Gerüchte, daß am geſtrigen Sonntag auf Grube Maybach eine neue Ex— ploſion ſtattgefunden habe. Dieſe Gerüchte er— klären ſich dadurch, daß geſtern die brennenden Gaſe, nachdem ſie berieſelt und gelöſcht worden waren, durch Wetterlucken an die Oberſchicht geſaugt wurden. * Quierſchied(Saar), 27. Okt. Kirche und Schule gefährdet. Die durch den Raub— bau verurſachten Grubenſchäden haben dazu geführt, daß neben anderen Gebäuden nun auch Kirche und Schule ſtark gefährdet ſind. An der Kirche gehen die Sprünge und Riſſe durch das Hauptgebäude bis zum Turm. Die jetzt begon— nenen Ausbeſſerungsarbeiten werden, da der Grund andauernd nachgibt, nicht viel nützen. Spende des Papſtes witb. Rom, 27. Okt. Wie wir erfahren, hat ſ. H. Papſt Pius 11. durch den apoſtoli⸗ ſchen Nuntius in Berlin den Familien der ver— unglückten Bergleute in Aachen eine Spende von RM. 10 000 überweiſen laſſen. Hervtzs Antwort an Hitler b wib. München, 27. Okt. Der„Völkiſche Beobachter“ veröffentlicht die Antwort Her— ves an Hitler und erklärt dazu, an der Ant⸗ wort Herves ſei intereſſant, daß dieſer ſelbſt zugeben müſſe, in Frankreich mit ſeinen Auf⸗ laſſungen ziemlich iſoliert dazuſtehen und daß das offizielle Frankreich garnicht daran denke, ſeine bisherige Haltung gegenüber Deutſchland zu ändern. Intereſſant ſei an Hervees Erklä— rungen noch, daß ihn keinerlei Feindſchaft ge⸗ den Italien treibe, ebenſo ſeine Feſtſtellung, aß ter ſo wenig wie die übrigen Franzoſen den Völkerbund ernſt nehme. Der erſte Schnee Freudenſtadt, 27. Ott. Der erſte Schnee. m Samstag hat es ſowohl auf der Alb wie im Schwarzwald den erſten Schnee gegeben. 50 Freudenſtadt zeigten Straßen und Dächer ei drei Grad Wärme leichten weißen Belag. A in einige Zeit weiß. Frankfurt a. M., 27. Okt. Im Taunus Soi Samstag der erſte Schnee nieder. 0 0 vormittag fanden die Taunuswande⸗ 115 uf den Kuppen des Gebirges eine faſt erall geſchloſſene Schneedecke von fünf Zen⸗ ern Dicke vor. Die Temperatur lag wäh⸗ des Schneefalls knapp unter Null und Grad herab. chon teilweiſe ſtark unter null Kempten(A fue 97. Okt. Nachdem es Die Bergungsarbeiten auf Maybach gen ſtark geſchnes hat, iſt der Regen nun auch am Samstag mittag im Tal zu Schnee über— gegangen. Der Kemptener Wald zeigt vollkom— mene Winterlandſchaft. Vom Nebelhorn wird bereits eine Schneehöhe von einem halben Meter gemeldet. Von der Mittelmoſel, 27. Okt. Der Winter iſt dieſes Jahr ſchon früh eingezogen. Auf den Der Fall„Baden“ Die deutſche Geſan ödtſchaſt verlangt Genugtuung und Schadenerſatz wtb. Berlin, 27. Okt. Wie wir von zuſtän— diger Seite erfahren, hat die deutſche Geſandt— ſchaft in Rio de Janeiro ſofort nach Bekannt- werden der Beſchießung des Hapagdampfers „Baden“ eine Unterſuchung eingeleitet, und zu dieſem Zweck eine deutſche Kommiſſton an Bord des Dampfers geſchickt. Zugleich hat ſie ſich mit den zuſtändigen braſilianiſchen Stel— len in Verbindung geſetzt. Die braſilianiſchen Behörden haben ohne weiteres zugeſichert, alles zur Aufklärung des Falles Notwendige ein— zuleiten und ſchuldige Perſonen zur Rechen— ſchaft zu ziehen. Die Geſandtſchaft iſt angewie— ſen worden, aufgrund des feſtzuſtellenden Sach— verhaltes angemeſſene Genugtuung und vol— len Schadenerſatz zu fordern. Die Beſchießung der„Baden“. wtb. Newyork, 27. Okt. Wie Aſſociated Preß aus Rio de Janeiro berichtet, geben ſo— wohl die Regierung wie auch die Preſſe ihr Bedauern über die folgenſchwere Beſchießung oes deutſchen Dampfers„Baden“ zum Aus— druck. Die Zahl der Todesopfer der Beſchie— ßung beläuft ſich bisher auf mindeſtens 27. Die braſilianiſche Regierung hat nunmehr den Bericht des Hafenmeiſters von Rio de Janei— Grube Eifel- und Hundsrückhöhen iſt am morgen der erſte Schnee gefallen. Moſelberge waren in eine leichte Schneedecke gehüllt, die aber bald wieder ſchmolz. Die Temperatur war in der Nacht ſtellenweiſe auf den Gefrierpunkt geſunken. 2 Samstag Auch die J kapitäne ſeit zwei Wochen angewieſen worden, bei der Ausfahrt ihre Abſicht entweder durch Signale bekanntzugeben oder in nächſter Nähe des Forſts Santa Cruz vorbeizufahren. Nur unter dieſen Bedingungen ſei ihnen die Aus— fahrt geſtattet worden. Das Fort habe über— dies durch eine Signalflagge angezeigt, daß der Hafen geſchloſſen ſei.— Der Kommandant des Fort Santa Cruz erklärte, er habe zunächſt zwei Warnungsſchüſſe abgegeben und dann mit einem leichten Geſchütz ſcharf geſchoſſen. Alle dieſe Schüſſe hätten in der Nähe des Dampfers „Baden“ eingeſchlagen, doch habe das Schiff daraufhin ſeine Geſchwindigkeit nur erhöht. Hierauf habe er zwei ſchwere Granaten ab— feuern laſſen, um die„Baden“ zum Halten zu bringen. Auch dieſe Schüſſe hätten den Dampfer nicht getroffen, wohl aber ein vom Fort Vi— gia abgefeuerter Schuß, der den Vordermaſt des Dampfers umgelegt habe. Durch den ſtür— zenden Maſt ſeien dann viele Perſonen an Bord des Dampfers getötet und verletzt worden. Das braſilianiſche Außenminiſterium hat der deutſchen, der japaniſchen und der pol— niſchen Geſandtſchaft das Bedauern der Regie— rung über den Zwiſchenfall zum Ausdruck ge— bracht. Die Regierung läßt den Verletzten jede Hilfe angedeihen. Die Zeitung„Correio da ro ausgegeben. Darnach ſeien alle Schiffs— Manha“ hat eine öffentliche Sammlung zu— Deutſcher Dampfer in Braſilien beſchoſſen beſatzung mit Granaten beſchoſſen, wobei 27 ta,»eits in den Ber⸗ Der deutſche Dampfer„Baden“ der Hamburg⸗Amerika⸗Linie wurde im Hafen von Rio de Janeiro von der auſſtändiſchen Fort er ſonen an Bord, meiſtens ſpaniſche Einwanderer, getötet wurden. Die, braſilianſſchen Behörden erklären, daß alles unternommen werden würde. gunſten der Hinterbliebenen geleitet. Beſtattung der Opfer witb. Newyork, 27. Okt. Die Opfer Schüſſe auf den deutſchen Dampfer„Baden“ wurden in Rio de Janeiro auf Koſten des braſilianiſchen Staates beigeſetzt. Nach einer Meldung der„Newyork Times“ beläuft ſich die Anzahl der Toten auf 22, die der in Kranken— häuſern liegenden Schwerverletzten auf 40, die der Leichtverletzten auf 22. Eine große Anzahl der Getöteten wird damit erklärt, daß die Granate aufs Vorderdeck ſchlug, welches mit ſpaniſchen und polniſchen Auswanderern für Buenos Aires dicht beſetzt war. Die bra— ſilianiſchen Darſtellungen, halten daran feſt, der Kapitän der„Baden“ ſei davor gewarnt worden, das Dock ohne Klarierungspapiere zu verlaſſen. Die Hafenbehörde ſoll, während dke „Baden“ aus dem Hafen fuhr, eine zweimalige Warnung gefunkt haben, allerdings wird zu— gegeben, daß Ozeandampfer den Funkbetrieb in der Regel erſt auf hoher See eröffnen. Der Kapitän erklärte bei ſeiner Verhaftung, er habe nicht beigedreht, weil er die drei War— nungsſchüſſe für Salutſchüſſe gehalten habe. „Newyork Times“ ſchreibt weiter, die proviſo— riſche Regierung Braſiliens ſei ſehr beſtürzt über den Vorfall und verbiete die Abſendung von Kabelnachrichten darüber, weil ſie offenbar den nachteiligen Eindruck im Auslande be— fürchte. der Opfet ein⸗ der 17 der getöteten„Baden“ ⸗Paſſagiere aus einer Ortſchaft. witb. Paris, 27. Okt. Nach einer Agentur⸗ Meldung aus Barcelona herrſche gegenwärtig in Gijon große Erregung, weil 17 der ſpani⸗ ſchen Auswanderer, die bei der Beſchießung des deutſchen Paſſagierdampfers„Baden“ ums Leben gekommen ſind, aus dieſem Orte ſtam— men. 2 7 Gerüchte über eine Verhaftung des Kapitäns der„Baden“. Berlin, 27. Okt.(Eigene Meldung!) Die Nachricht, daß der Kapitän der„Baden“, Rollin, verhaftet ſei, wird in unterrichteten Kreiſen für unwahrſcheinlich gehalten, es ſei denn, daß die Verhaftung in den ſpäten Nachtſtunden erfolgt iſt. Bisher liegt an zu— ſtändiger Stelle über eine Verhaftung des Kapitäns keine Nachricht vor. Der erſte Bericht des Kapitäns der„Baden“ wib. Hamburg, 27. Okt. Vom Kapitän des Dampfers„Baden“ iſt bei der Hamburg— Amerika-Linie folgendes Telegramm über die Beſchießung des Dampfers eingetroffen: „Baden“ auslaufend, alle Kriegsfahrzeuge und Forts durch Senken der Flagge grüßend, mit beſonderer Ausfahrterlaubnis des Hafen— kapitäns verſehen vor Paſſieren des Forts Santa Cruz Pfeifenſignal gebend, wurde, nach— dem bereits Inſel Cotunduba paſſiert hatte, beſchoſſen. Granatvolltreffer, Hintermaſt über Bord, 26 Tote und 43 Verwundete, Namen deutſcher Paſſagiere bereits abgeſandt. Zwecks proviſoriſcher Reparatur und Ablegen der Ver— klarung iſt Verbleiben bis Montag mittag er— forderlich.“ Schiffszuſammenſtoß wtb. Paris, 27. Okt. Nach einer Agentur⸗ Meldung aus Madrid iſt der ſpaniſche Dampfer „Suto“ im Hafen von Bilbao in der vergange⸗ nen Nacht mit einem unbekannten Dampfer zu⸗ ſammengeſtoßen. Die„Suto“ iſt innerhalb we⸗ niger Minuten geſunken. Die Mannſchaft konnte gerettet werden. 3