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Fü eine Verbeſſerung ſchen Verehrk iſt noch eine Erweiterung inſofern vorgeſehen, beſonderen Ausfertigung der gramme auf Schmuckblatt ſondern in das Belieben Empfängers geſtellt ſein ſoll, kehr zwiſchen Deutſchland Küſtenfunkſteller fen in See über Reichspoſt einbezogen wird. kehr wird man wieder bis zu 10 Wörtern 50 Rpf. künſtleriſch zugeſtellt werden ſoll, 1,50 Mark. wenn es auf einem Aufnahmeblatt Im Fernverkehr koſtet gramm 75 Rpf. oder 175 Rpf. Wort wird mit 5 Rpf. telegramme wird die Wo gen gegen 75 Rpf. bei men. Da in dieſem den, gruß übermitteln, Auslandsverkehr Glückwunſchtelegramme her halb ſo hoch ſein wie di Ueber das Nähere werden noch geringer. Verkehr bühr beſteht, kann man, wenn einen der feſten Taxe benutzt, wie ſem Jahre wieder zur Auswahl angeboten wer— von einem deutſchen Schiff in See aus mit 4 bis 5 Gebührenwörte der deutſchen Heimat einen tel alſo für etwa 2 RM. gilt natürlich für die umgekehrte Richtung. werden Die Einzelheiten aller Wahrſcheinlichkeit aber nach Art und Für den deut⸗ und als die Glückwunſchtele— nicht mehr Zwang, des Abſenders oder und als der Ver- und deutſchen Schif⸗ Im deutſchen Ver- für ein Ortstelegramm zu zahlen haben und, ausgeführten ein gleich langes Tele— berechnet. Für Schiffs⸗ rtgebühr 40 Rpf. betra⸗ vollbezahlten Telegram-⸗ Mindeſtge⸗ man dazu noch ſie auch in die⸗ keine die Koſten für unſere Leſer rechtzeitig weiter unterrichten. Heſſ. Perſonalnachrichten. am 24. September: die techniſche Anwärterin aus Darmſtadt an der Volksſchule Friedberg; am 29. September: der an der Volksſchule in s, zum Rektor die⸗ che Diplomlehrer Karl n Abteilung der Fort⸗ Mainz-Bretzenheim ieſer Schule; der provi⸗ der 1 Fortbildungsſchule tilie Schröder beitslehrerin heim, Kreis Lehrer Jakob Stelzer Worm Pfeddersheim, Kreis ſer Schule; der proviſoriſ Loos an der gewerbliche Bezirk bildungsſchule im zum Diplomlehrer an d ſoriſche Diplomlehrer Joſef kauſmännſchen Abteilung de zu Offenbach zum Diplomlehrer an dieſe der proviſoriſche lehrer Fritz Sulzbach Abteilung der Fortbildungsſchule zu Mainz zum Gewerbelehrer an dieſer Schule; Diplomlehrer Karl Winter an werblichen Abteilung der Fortbildungsſchule zu Worms zum Diplomlehrer an dieſer Schule; am r Jeorg Schieferſtein it koenmiſſariſch in Lollar, Volksſchule zu Lollar, Kreis mit Wirkung vom Tage Dienſtantritts ab.— In den Ruheſtand verſetzt der Gendarmeriemei⸗ Becker in Aſſenheim auf Grund 14 des Polizeibeamtengeſetzes vom 31. März 1928, mit Wirkung vom 1. November 1930 an; der Gendarmeriehauptwachtmeiſter Kon⸗ rad Großhaus zu Heppenheim a. d. B ſein Nachſuchen, mit Wirkung vom 1. N am 30. September: ſche 17. Oktober: der Lehre zu Bettenhauſen, zurze zum Lehrer an der Gießen, ſämtlich wurden: ſter Wilh des Arti. am 9. Oktober: zur Scherer an an der golenſeier in Alodoiſ. Bie cialen A der Deutſchen Jedes weitere ſchon rn ſeinen Lieben in egraphiſchen Feſt⸗ Dasſelbe Im die beſonderer Art wie bis⸗ e vollen Sätze, oder wir Ernannt wurden: Ot⸗ Handar— zu Bad Nau⸗ r Schule; Gewerbe⸗ gewerblichen der proviſori⸗ der ge⸗ des auf ovember Die letzte Fahrt. en die Särge der toten Kameraden. 5 5 1 Mannheimer Produktenbericht. Mannheim, 27. Okt. Im Vormittagsver kehr hörte man folgende Kurſe in RM. pro 101 Kilo waggonfrei Mannheim: inl. Weizen 25,25— 26,50; ausl. 36-39; inl. Roggen 16,75. inl. Hafer 14,7516; Braugerſte nicht notiert; Futtergerſte 16,50— 17.50; ſüdd. Weizenmehl Spezial Null Oktober-Januar 40,50; ſüddeut⸗ ſches Weizenauszugsmehl Oktober-Januar 44,50; ſüdd. Weizenbrotmehl Oktober-Januar 26,50; ſüdd. Roggenmehl je nach Fabrikat 26 —27; Kleie 66,25; Biertreber 10,25 10,50; Leinſaat 29.— Unter der Einwirkung der ſtarken Zollerhöhung auf Auslandsweizen und Auslandsgerſte verkehrte die Börſe in feſter Haltung. Die Käufer legen ſich aber bis jetzt größte Zurückhaltung auf. Das Geſchäſt iſt da⸗ her ganz minimal. Auch Mehl liegt feſt bei er⸗ höhten Preiſen. Mannheimer Großviehmarklt. Mannheim, 27. Okt. Zufuhr und Preiſe 180 Ochſen 49-59; 129 Bullen 4052; 302 Kühe 18—50; 392 Färſen 4060; 603 Kälber 5078; 30 Schafe 41-45, 3667 Schweine 51— 62; 79 Arbeitspferde 8001800 75 Schlacht pferde 40— 140; 8 Ziegen 12—26.— Markt verlauf: Mit Großvieh ruhig, kleiner Ueber ſtand. Mit Kälbern ruhig. Mit Schweinen mit tel; mit Arbeits- und Schlachtpferden ruh Schifferſtadter Gemüſeauktion Schifferſtadt, 27. Okt. Auf der heutigen Auk— tion wurden folgende Preiſe notiert: Birnen 2425, Kaſtanien 12, Tomaten 12—23, Roſen⸗ kohl 22—25, Bohnen 26, Erbſen 2027, Rotkraut 3—4, Weißkraut 1.051,15, Wirſing 1252,75, Spinat 56, Karotten 22,5, Zwiebeln 255 2,75 Kopſſalat 3—5, Endivien 1—4, Blumenkohl 10 bis 50, Salatgurken 1820, Anfuhr und Ab⸗ ſatz gut. Wetterbericht. Warme Luftmaſſen vom öſtlichen Mittelmeer bringen beim Auftreffen auf kältere, von Nord⸗ weſt vordringende Luft außerordentlich ſtarke Niederſchläge. Dieſes öſtliche Schlechtwetterge⸗ biet nähert ſich uns zur Zeit wieder an. Gleich⸗ zeitig beginnt auch im Weſten über England uer Regenfällen ein neuer Warmluftvorſtoß. (ceſasstwetterlage wird ſich alſo raſch wie⸗ nerſchlechtern und nach einer noch recht kal⸗ len Nacht neuerdings erwärmen. Wieder raſche Zunahme der Bewölkung und Niederſchlagsueigung, bei nach Weſt oder Süd⸗ weſt zurücknehmenden Winden wieder Erwär⸗ mung. Ubler Mundgeruch wirkt abſtoßend. Häßlich gefärbte Zähne entſtellen das 771 1 15 eide 1 werden oft on durch einmaliges Putzen mit der herrlich er⸗ riſchenden Zuhnpaste Chlorodont beſeſtigt. Die Zähne erhalten 10 0 nach kurzem Gebrauch einen wundervollen Elſenbeinglanz, auch an den Seiten flächen, bei gleichzeitiger Benutzung der dafür eigens konſtrueren Clorodont-EZahnbiiste mit 15 ntem de aulende Speiſereſte in den on wiſchenräumen als Urſache des üblen Mund⸗ Ele s werden gründlich daſmit beſeitigt. Bae es We 97 65 e 0 eee — Ausland Magfregelung des finniſchen Generalſtabcheſs. heiner Viernheimer (slernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Na täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,5 1 ns Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeſtige illuſtrierte rei deen„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 1 20 recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Markin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 251 Das Beiſpiel * Der Reichspräſident, der Reichskanzler u. die Mitglieder des Reichskabinetts haben ohne weiteres und ohne die geſetzliche Regelung abzu⸗ warten, auf 20 Prozent ihrer Bezüge verzichtet und darüber hinaus die Repräſentationszulage um die Hälfte gekürzt. Dieſes Beiſpiel, dem ja auch die Abgeordne— ten geſolgt ſind dadurch, daß ſie auf 20 Prozent ihrer Diäten und auf die Hälfte der Gebühren für die Ausſchußſitzungen verzichtet haben, wird ſicher im Lande Anerkennung finden und man muß nur wünſchen daß es auch nach⸗ geahmt wird von denen. die an ragender Stelle im öffentlichen und namentlich im wirtſchaftlichen Leben ſtehen. Es iſt nicht nur gut, ſondern auch notwen⸗ big, daß dieſes Beiſpiel der Sparſamkeit und der Einſchränkung von Ausgaben, die in anderen Zeiten üblich waren, von oben und zwar un⸗ mittelbar von der Reichshauptſtadt ausgeht. Freilich muß man wünſchen, daß den politiſchen Perſönlichkeiten auch die wirtſchaftlichen Per⸗ ſönlichkeiten in Berlin folgen, und daß auch ſie den ſonſt im Winter üblichen Geſellſchaftsluxus einſtellen. Im Lande draußen ſieht man dieſe Dinge ganz anders, als in der Reichshaupt⸗ ſtadt, weil man dort der Not unmittelbar auf Schritt und Tritt begegnet. Und gerade das Volk bat ein feines Gefühl dafür, wer den Er⸗ forderniſſen der Stunde durch ſein eigenes Bei— ſpiel gerecht wird und wer nicht. In Berlin iſt ſchon immer viel zu viel Geld für ſogenannte„Repräſentationen“ verwandt morden. Vieles freilich läßt ſich, ſoweit der amt⸗ liche, wie überhaupt der dienſtliche Verkehr der Vertreter des Reiches und Staates in der Wahr⸗ nehmung ihrer geſellſchaftlichen Verpflichtungen gegenüber den Vertretern des Auslandes in Betracht kommt. nicht vermeiden. Es gibt be⸗ ſtimmte Verpflichtungen, denen ſich kein Mini⸗ ſter entziehen kann. Aber die Repräſentations⸗ verpflichtungen innerhalb der Reſſorts ſelbſt batten doch überhand genommen. Es iſt erfreu⸗ lich, daß durch das Beiſpiel des Reichskanzlers gerade in dieſer Beziehung ein völliger Wandel platzgreift. Die auf dieſe Weiſe für die Repräſentationen des Winters ſonſt aufgewandten mehrere Hunderttauſend Mark ſollen nun zur Linde⸗ rung der Notlage beſonders bedrängter Fami⸗ lien verwandt werden. In verſchiedenen Gebieten des Landes haben die leitenden Perſönlichkeiten der Staatsverwaltung bereits Aufrufe erlaſſen, die in die Mahnung zur Einſchränkung der ſonſt üblichen Feſtlichkei⸗ ten ausklingen. Es iſt klar, daß durch derartige Einſchränkungen ſehr hart ſolche Kreiſe getrof⸗ fen werben, deren wirtſchaftliche Exiſtenz mit der Pflege der Geſelligkeit verknüpft iſt. Es werden hier ſehr ſchwere Opfer gebracht werden müſſen. Niemand will freilich die Geſelligkeit als ſolche irgendwie beeinträchtigen. Ganz im Gegenteil: in der jetzigen, wirtſchaftlich ſo ſchwer bedrängten Zeit iſt es gewiſſermaßen geradezu eine Erleichterung, wenn man auf dieſe Weiſe ſozuſagen ein Ventil ſchafft und durch gemein⸗ ſame Ausſprache und die Pflege des kamerad⸗ ſchaftlichen und geſellſchaftlichen Verkehrs man⸗ cherlel an Not und Sorge ſich gegenſeitig ihber⸗ winden hilft. Aber ſehr wohl kann das alles mit einfachen Mitteln geſchehen und alles Rauſchende und dem Charakter der Zeit nicht Entſprechende ſollte in Rückſicht auf die Lage ſo vieler Tau⸗ ſender unſerer Volksgenoſſen, die ſich noch nicht einmal das geringſte zugute tun können, vermieden werden. Auch in dieſen Dingen müſſen wir zu einer wirklichen Volksgemeinſchaft kommen, zu einer Gemeinſchaft von Voltsgenoſſen, die gerade in der Not umſo ſtärker zuſammenhalten und da⸗ mit auch all denen, die nicht teilhaben können an den Glücksgütern des Lebens. die Möglich⸗ keit geben, ihr Los zu tragen. So dienen wi Auch am beſten dem ſozialen Frieden. 5 wtb. Helſingfors, 28. Okt. Der bisherige Generalſtabschef, General Wallenius, iſt wegen einer Beteiligung an dem Anſchlag zur Ent⸗ hrung des früheren Landespräſidenten ſeines Poſtens enthoben worden. An feiner Stelle wurde General Oeſch zum Chef des General- abs ernannt. Zeitung nzeiger (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) en Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wieber olung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 U r, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes an Mittwoch, den wtb. Berlin, 28. Okt. Unter dem Vorſitz des Reichsarbeitsminiſters Dr. Stegerwald fanden heute im Reichsarbeitsminiſterium Ver⸗ handlungen mit Vertretungen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer der Berliner Metallindu⸗ ſtrie ſtatt, die folgende Vereinbarung trafen: 1. Die Arbeit wird ſofort unter den alten Bedingungen wieder aufgenommen. Maßrege⸗ lungen aus Anlaß dieſes Streiks finden nicht ſtatt. 2. Die Entſcheidung der im Schiedsſpruch vom 10. Oktober behandelten Fragen erfolgt durch Schiedsſpruch einer Schlichtungsſtelle. Sie beſteht aus drei Unparteiiſchen, die vom Reichs⸗ arbeitsminiſter nach Benehmen mit den Par⸗ teien ernannt werden. 3. Die Verhandlungen vor der Schlichtungs⸗ ſtelle ſind möglichſt bald zu beginnen. Die Ent⸗ ſcheidung hat ſpäteſtens in der erſten Woche des November zu erfolgen und iſt endgültig. Am Mittwoch, den 29. Oktober ſetzen ſich die Betriebsräte mit den Firmen wegen der Wie⸗ deraufnahme der Arbeit in Verbindung. * Berlin, 28. Okt. Zu der Angelegenheit des Hapagdampfers„Baden“ hören wir von amt⸗ licher Stelle, daß entgegen verſchiedenen Preſ⸗ ſenachrichten der deutſche Geſandte in Rio de Janeiro ſofort nach Bekanntwerden der Be— ſchießung der„Baden“ Schritte unternommen hat, um eine Aufklärung der Angelegenheit zu erreichen und Schadenerſatz zu fordern. Nach längerem Bericht der deutſchen Geſandtſchaft über den Zwiſchenfall hat die Unterſuchung der Geſandtſchaft ergeben, daß Kapitän Nol⸗ lin völlig ſchuldlos iſt. Auch die braſi⸗ lianiſche Regierung hat keine Vorwürfe gegen Rollin erhoben. Die„Baden“ hatte die Aus⸗ fahrgenehmigung des Hafenkapitäns mit der Verfügung erhalten, beim Paſſieren des Forts ein Signal zu geben. Entſprechend dieſer Anweiſung gab die„Baden“ beim Paſſieren des Forts Santa Cruz drei Pfeifenſignale, die auch Zeugen am Land einwandfrei hörten. Der Flaggengruß der„Baden“ an das Fort wur⸗ de auch vom Fort erwidert. Damit iſt die an⸗ fänglich erhobene Beſchuldigung, d a ß die„Baden“ nicht gegrüßt habe, völlig gegenſtandslos geworden. Nach dem Flaggengruß an das Fort wurde von dort ein blinder Schuß abgefeuert und ein Flaggen⸗ ſignal gegeben„Nicht Ruder, nicht durchzu⸗ kommen“. Da dies Signal völlig unverſtändlich war, bezog es Kapitän Rollin nicht auf ſich und ſetzte ſeine Fahrt fort. Weitere Warnungs⸗ ſchüſſe hat Kapitän Rollin nicht gehört und auch keine Einſchläge wahrgenommen. Nach Paſſieren des Zuckerhuts fuhr die„Baden“ außerhalb der Bucht bis auf 200 Meter an Fort Capacabana heran, um noch etwaige Sig⸗ nale wahrnehmen zu können, da die Sonne bereits im Untergehen begriffen war. Ohne weiteres Signal oder irgend eine erkennbare Veranlaſſung wurde in dieſem Augenblick vom Fort der verhängnisvolle ſcharfe Schuß abge⸗ geben. Nach den neueſten Feſtſtellungen wur⸗ den durch dieſen Schuß, der den Hintermaſt . Die Darſtellung „Baden“ ⸗Swiſchenfalles Ergebnis der Recherchen der deutſchen Geſandtſchaft 29. Oktober 1 enb. Berlin, 29. Okt.(Eigene Meldung.) Verhandlungen im Reichsarbeitsminiſterium über die Beilegung des Konfliktes in der Berliner Metallinduſtrie, die, wie gemeldet, zu einer Eini— gung zwiſchen beiden Parteien führten, began— nen um 5 Uhr nachmittags, wurden dann aber auf 7 Uhr vertagt. Zunächſt fanden Beſpre— chungen mit der Vertrauenskommiſſion der Ar— beitgeber ſtatt, die aus Generaldirektor Kötten, Generaldirektor Kremmerer, Geheimrat Ernſt v. Borſig, Rechtsanwalt Oppenheimer und Syndi— tus Dr. Lutz ſich zuſammenſetzte. Nachdem in dieſem Kreiſe etwa eine Stunde verhandelt worden war, wurden die Arbeitnehmer hinzuge— zogen, die durch Urich und Ezkert vom Deut— ſchen Metallarbeiterverband, Ortmann vom Ge— ſamtverband, Bredow vom ADG. ſowie durch den Vorſitzenden des Metallarbeiterverbandes, Brandes, und das Vorſtandsmitglied Toſt ver— treten wurden. Wie die„DA.“ berichtet, dürfte den Vorſitz des vereinbarten neuen Schiedsgerichts der frühere Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns über— nehmen. Die Obleute des Deutſchen Metallarbeiterver— bandes werden heute mit den Direktionen über die alsbaldige Wiederaufnahme der Arbeit ſich ins Benehmen ſetzen. Es iſt damit zu rechnen, daß ſchon im Laufe des heutigen Mittwochs, ſpäteſtens aber am Donnerstag, die Arbeit in ſämtlichen Betrieben wieder aufgenommen wird und der Streik ſomit nach genau([4tägiger Dauer ſein Ende erreicht hat. des : i Die über Bord warf, 29 Perſonen getötet, darun— ter drei Deutſche und 40 verletzt, wobei ſich 6 Deutſche befinden. Der Materialſchaden war unbedeutend, ſodaß die„Baden“ bereits ge⸗ ſtern, wie ſchon berichtet, ihre Wiederausfahrt antreten konnte. An der Beiſetzung der Opfer, die auf Koſten der braſilianiſchen Regierung erfolgte, nahmen außer dem deutſchen Geſand⸗ ten Vertreter der Regierung, der ſpaniſche Bot⸗ ſchafter und der ſpaniſche Konſul ſowie Kapl⸗ tän Rollin und die Mitglieder der deutſchen und der ſpaniſchen Kolonie in Rio teil. Aus weiteren Mitteilungen des deutſchen Geſandten an die amtlichen Stellen geht her— vor, daß die Kämpfe in Rio noch andauern, ſodaß eine Demarche des„Baden“ ⸗Zwiſchen⸗ falles Verzögerungen erleidet. Neue Mitteilungen über die Verwundeten der„Baden.“ wib Hamburg, 28. Okt. Wie die Hamburg⸗ Amerika⸗Linie mitteilt, ſind bei der Ausreiſe des Dampfers„Baden“ aus Hamburg am 4. Oktober 161 Paſſagiere aus folgenden Ländern an Bord gegangen: Deutſchland, Oeſterreich, Argentinien, Bolivien, Braſilien, Bulgarien, Dänemark, Danzig, Litauen, Paraguay, Po⸗ leu, Rumänien, Nußland, Südſlawien, Tſche⸗ choſlowakei, Ungarn, Uruguay und den Verei⸗ nigten Staten von Amerika, ferner drei Paſ⸗ ſagiere ohne Staatsangehörigkeit. In Dijon wurden 267 Spanier, in Leixoes 37 Protugie⸗ ſen und 10 Braſilianer eingeſchifft. Nach ei⸗ nem ſoeben bei der Hamburg⸗Amerika⸗Linie aus Rio de Janeiro eingegangenen Telegramm der dortigen Vertretung ſind mit Ausnahme der bereits als ſchwerverletzt aufgegebenen Paſſagiere Georg Pohle, Paul Höhn, Otto Daubeck und den neuerdings als verletzt ge— meldeten Paſſagieren Rmanuelis Hercikovi⸗ ciene(Litauen) und Vaclay Svacina(Iſche⸗ choſlowakeit) alle in Hamburg an Bord gekom⸗ menen Paſſagiere geſund. eee bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 4*. Jahrgang f Vereinbarung im Berliner Metallarbeiterkonflikt Wiederaufnahme der Arbeit Verſuche mit der Arbeitsdienſtpflicht?“ B Okt. Wie wir hören, wird die Reichsregierung ſich in dieſen Tagen mit den preußiſchen Anregungen über die Schafſung von Arbeitsmöglichkeiten beſchäftigen. Bemerkens— wert iſt, daß auch die Frage des Arbeitsdienſt⸗ jahres bei dieſen Beratungen eine Rolle ſpielen dürfte, denn der ſozialdemokratſſche Vorſchlag, Moorentwäſſerungen als Notſtandsarbeiten vor— zunehmen, berührt das Gebiet, das wiederholt als Ausgangspunkt der Arbeitsdienſtpflicht an⸗ geſehen wurde. Man begegnet immer wieder der Auffaſſung, Notſtandsarbeiten von weitem Aus— maß böten Gelegenheit zu Verſuchen mit der Ar— beitsdienſtpflicht. Da die Sozialdemokraten nun die Moorentwäſſerung in ihrem Programm ha— ben, iſt anzunehmen, daß ſie ſich den Verſuchen mit der Arbeitsdienſtpflicht nicht widerſetzen werden. l Unregelmäßigkeiten bei der Kriminalpolizei in Schneidemühl enb Berlin, 28. Okt. In Schneidemühl ſollen — einem Bericht der„Voſſiſchen Zeitung“ zu⸗ folge— die Regierungsbehörden ſchweren Un— regelmäßigkeiten bei der Kriminalpolizei auf die Spur gekommen ſein. Eine vorläufige Unter⸗ ſuchung habe ergeben, daß eine Reihe von Krimi- nalbeamten, an ihrer Spitze der Leiter der Kri— minalpolizei, Kriminalrat Philippi, Gelder, die zur Verfolgung von Verbrechern dienen ſollten, für ſich ſelbſt verwandt haben. Das Ergebnis der bisherigen Unterſuchung habe dazu geführt, daß Philippi und ſein früherer Vertreter mit ſofortiger Wirkung vorläufig vom Amt enthoben ſeien. Der Regierungspräſident der Provinz Grenzmark habe das förmliche Diſziplinarver— fahren mit dem Ziele der Dienſtentlaſſung der beiden leitenden Beamten eingeleitet. Die Staatsanwaltſchaft prüfe die Frage, inwieweit Betrug gegenüber den Behörden und Urkunden- fälſchung vorliege. Die Verfehlungen ſollen ſich über Jahre erſtrecken. Der Polizeiſkandal in Schneidemühl. f wtb Schneidemühl, 28. Okt. Kriminalrat Phi— lippi und Oberkriminalkommiſſar Roſſummeck, früßher Schneidemühl, jetzt Köslin, ſind wegen der bereits in die Preſſe gelangten dienſtlichen Verfehlungen vom Amte ſuſpendiert und gegen die beiden Beamten iſt das Diſziplinarverfahren eingeleitet worden Es kommen zunächſt in die— ſer Angelegenheit nur die beiden genannten Be⸗ amten in Frage, Weiteres wird die Unterſuchung ergeben. Die Vorfälle, um die es ſich dabei han- delt, liegen, wie verlautet, etwa drei Jahre zu— rück. Zu dieſer Zeit war die Schneidemühler Polizei noch nicht verſtaatlicht, und die Verfeh— lungen, die damals begangen worden ſind, wa— ren um ſo eher möglich, als die Landeskriminal— polizei zu dieſer Zeit ziemlich ſelbſtändig arbei— tete und nur wenig Aufſicht hatte. Zugzuſammenſtoß bei Giengen an der Brenz Zwei Tote, drei Schwerverletzte. wib Stuttgart, 28. Okt. Die Reichs bahndirek⸗ tion Stuttgart teilt mit: Auf der eingleiſigen Strecke Ulm Aalen iſt heute um 19,30 Uhr zwiſchen den Bahnhöfen Giengen und Herbrech— tingen der aus mehreren Perſonenwagen beſte— hende Zug 3753 Giengen an der Brenz-Heiden⸗ heim mit dem leichten Güterzug 8566 Aalen— Ulm auf freier Strecke zuſammengeſtoßen. Der Lokomotivführer und der Schaffner des Leer— zuges wurden getötet, der Lokomotivheizer ſchwer verletzt. Vom Perſonal des Güterzuges wurden der Lokomotivführer ſchwer und zwei Schaffner leicht verletzt. Die Unterſuchung iſt im Gange. Zwei weitere Opfer des Zugzuſammenſtoßes wib Stuttgart. 29. Okt Die Reichsbahndirek⸗ tion teilt mit, daß ſich die Zahl der Verunglück⸗ ten beim Zugzufammenſtoß zwiſchen Gies und Heidenheim um einen Schwerverletzten und einen Leichtverletzten vermehrt hat. Berlin, 28 „ 28. wirtſchaſtskriſe und Weltſpartag Wer in einer Zeit größter Arbeitsloſigkeit und des Darniederliegens der Wirtſchaft vom Sparen ſpricht, muß auf den Einwand gefaßt ſein, daß ein Hinweis auf das Sparen in ſol⸗ chen Zeiten nicht recht am Platze ſei. Sparen könne erſt dann in Frage kommen, wenn Ler notwendige Lebensunterhalt, das Exiſtenzmini⸗ mum, geſichert iſt. Dieſem Einwand läßt ſich naturgemäß nicht viel Stichhaltiges entgegen⸗ halten, man kann nur ſagen, daß in ſoſch ſchwe⸗ ren wirtſchaftlichen Zeiten der Nutzen einer rechtzeitig geübten Spartätigkeit. der Zweck des Sparpfennigs als Notgroſchen, offenkundig wird. Die ſtarke a den der wirtſchaftlichen Kon⸗ junktur zwingt den Einzelnen, ewas zur Siche⸗ rung ſeiner Zukunſt zu tun, und eine Spar⸗ rücklage iſt nun einmal die beſte vorſorgliche Zu⸗ kunftsſicherung. Zweifellos wäre die Arswir⸗ kung der gegenwärtigen Wirtſchaftskriſe noch fühlbarer, wenn nicht das in den letzten Jahren neu gebildete Sparkapital vielen einen gewiſſen Rückhalt geboten hätte und noch bietet. Gerade in Notzeiten, wie der gegenwärtigen, zeigt ſich deutlich, daß die Hilfe, die die Allgemeinheit dem Einzelnen gewähren kann, immer nur begrenzt ſein kann und durch eigene Vorſorge ergänzt werden muß. Die Beziehungen zwiſchen Sparka⸗ pitalbilbung und Wirtſchaftskriſe haben jedoch noch eine andere wichtige Seite. Von überallher ertönt der Ruf nach Kapital zur Ueberwindung des wirtſchaftlichen Tiefſtandes. Es wird Kapital zur Ankurbelung der Wirtſchaft, zur Durchfüh⸗ rung des Arbeitsbeſchaffungsprogramms und zur Wiedereingliederung des Arkeitsloſenheeres in das Erwerbsleben gefordert. Da genügend Kapital nicht zur Verfügung ſteht, müſſen Kre⸗ dite aus öffentlichen Mitteln, alſo letzten En⸗ des aus Steuern, gewährt werden, oder man richtet den Blick auf das Ausland, das jedoch ſelbſt unter Kriſenerſcheinungen zu leiden hat. So ergibt ſich von ſelbſt die Notwendigkeit der heimiſchen Kapitalbildung bei den inländiſchen Sparinſtituten; ſie iſt die geeignetſte und bil⸗ ligſte Form der Kapitalbeſchaffung. Sie gewähr⸗ leiſtet auch die richtige Verwendung der Kapita— lien an der richtigen Stelle. So erweiſt ſchon dieſe kurze Ueberlegung die Berechtigung des Weltſpartages. auch in dieſem Jahre. Der Welt— ſpartag ſoll zum Nachdenken über die Lebens⸗ frage unſerer Wirtſchaft, die Sparkapitalbil— dung, anregen. Aus Nah und Sern Heppenheim a. d. B., 27. Okt. Weihe der JIngendherberge„Eulenburg“. Die neue Jugendherberge„Eulenburg' iſt am Sonu⸗ tag in Anweſenheit des heſſiſchen Staatspräſi— denten Dr. Adelung und einer großen Zahl Jugendwanderer aus allen Gauen Heſſens mit einem feierlichen Weihcakt in Benutzung genom— men worden. Die heſſiſchen Jugendherbergsver— bände haben aus dieſem Anlaß Staatspräſident Adelung zum Schirmherrn des geſamten heſſi— ſchen Jugendherbergsweſens ernannt. ſmz Heppenheim, 27. Okt. Autounglück. Zwiſchen Heppenheim und Bensheim, in der Nähe der Halbſtundenbrücke fuhr ein Perſonen— auto gegen einen Baum. Der Wagen wurde voll— ständig demoliert und mußte abgeſchleppt wer— den. Die Inſaſſen kamen mit leichten Verletzun— gen davon. a, Gras⸗Ellenbach, 28. Okt. Wegen Milch⸗ fälſchung verurteilt. In der Strafſache gegen die Nikolaus Hörr Ehefrau Margarethe geb. Hörr in Gras-Ellenbach wegen Milchfäl⸗ ſchung hat das heſſiſche Amtsgericht in Wald— michelbach am 29. September 1930 für recht er— annt: Die Angeklagte Margarethe Hörr geb. * 15 d Die große Lüge. Roman von Otfrid von Hanſtein. Copyright by Lit.⸗Verl. Gloria, Berlin-Steglitz. (Nachdruck verboten) „So biſt du alſo von heute ab Herrin des Majorats! Ich denke, du gibſt ſofort Befehl, daß wir hinunterziehen. Endlich! Endlich! Ich dachte ſchon, ich würde es nicht mehr erleben.“ „Das geht nicht ſo ſchnell. Ich habe den Arzt gebeten, Großvaters Notar zu benach— richtigen. Wir müſſen die Eröffnung des Te— ſtaments abwarten.“ „Was ſoll da ein Teſtament! Du biſt die einzige Erbin und alſo...“ „Verzeih, Mutter, haben wir ſolange hier gelebt, können wir jetzt auch ruhig abwarten. Ich möchte mich nicht heißhungrig auf das Erbe ſtürzen. Fällt es mir zu, und daran kann ich nach Großvaters letzten Worten nicht zwei⸗ feln, dann will ich in aller rechtlichen Form mein Erbe antreten.“ „Vielleicht haſt du Recht, es muß ſich ja noch heute entſcheiden.“ Margarete war vollkommen ruhig, wäh⸗ rend ihre Mutter in nervöſer Ungeduld auf⸗ ging und tauſend Gedanken hatte. Trotzdem atmete auch ſie erleichtert auf, als am Nach⸗ 170 der Juſtizrat Gildemeiſter ſich melden eß. „Bitte, Herr Juſtizrat, nehmen Sie Platz.“ Die Baronin zitterte vor Ungeduld. „Herr Graf Rhoden hatte das Vertrauen, mich zum Vollſtrecker ſeines letzten Willens zu machen und zu dieſem Zweck ein Schreiben 7 Hörr, geb. am 15. Mai 1877 zu Gras⸗Ellenbach und wohnhaft daſelbſt, Ehefrau des Landwirts Nikolaus Hörr daſelbſt, vorbeſtraft, iſt des Ver⸗ gehens im Sinne der 88 4 Ziffer 1 und 2, 13 Abf. 1 des Geſetzes über den Verkehr mit Le⸗ bensmitteln und Bedarfsgegenſtänden vom 5. Juli 1927 ſchuldig und wird deshalb zu einer Gefängnisſtrafe von einer Woche ſowie zu den Koſten des Verfahrens verurteilt. st. Alsheim, 28. Okt. Autounfall. Ein nit Wein ſchwer beladenes Auto fuhr Samstag in der Einmündung der Straße von Alsheim zuf die große Landſtraße inſolge des glitſchigen Bodens in den Straßengraben. Der Autoführer wurde herausgeſchleudert und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er ins Krankenhaus überführt werden mußte. Der Wein ergoß ſich zum Teil zuf die Straße. ſbt. Geinsheim(Ried), 25. Okt. Eine 30 jährige Gans. Hier hat eine Einwohnerir eine Gans, die ſchon über 30 Jahre alt ſein ſoll Jedenfalls iſt die Gans bereits 30 Jahre im Be⸗ ſitz der Familie. Mainz, 27. Ott. Der Mord in Boden⸗ heim. Sonntag vormittag fand im Landge⸗ richtsgefängnis die Vernehmung des Mörders Arzberger, der am Samstag abend den 20jäh⸗ rigen David Raub im Weinkeller erſchoſſen hat, ſtatt. Da er anſcheinend noch ſchwer verletzt war, gelang es nur mit großer Mühe, etwas aus ihm herauszubringen. Er wird wahrſcheinlich in das Krankenhaus überführt werden müſſen, da man annimmt, daß er durch die Lynchjuſtiz Rip⸗ penbrüche erlitten hat. Der Getötete habe öſter Fälſchungen von Wein vorgenommen, was er nicht dulden wollte. So liege heute noch ein 200 Literfaß gefälſchten Weines im kleinen Wein- keller. Am Samstag abend habe er ſich dagegen gewandt, daß der Sohn zuviel Waſſer verbraucht habe. Es ſei zu einem Disput gekommen, wobei der Erſchoſſene einen Vackſtein ergriſſen und verſucht habe, ihm damit auf den Kopf zu ſchla⸗ gen. Daraufhin habe er ſeinen Revolver, den er unter einem Faß verſteckt gehabt habe, um un— gehindert arbeilen zu können, hervorgeholt und nach ſeinem Angreifer geſchoſſen. Als der Er— ſchoſſene zuſammengeſtürzt ſei, hätte er den Kel⸗ ler verlaſſen und ſich auf die Gendarmerieſtation begeben. Da der Täter fortgeſetzt über ſchwere Schmerzen in der Bruſt klagte, mußte die Ver⸗ nehmung ausgeſetzt werden. Lokale Nachrichten Vom Schauturnen des Turnerbundes. Zum 8. Male legte der Turnerbund am ver— floſſenen Sonntag in einem Herbſt-Schauturnen vor einem überfüllten Saale im Freiſchütz Zeugnis ab von erfolgreicher Vereinsarbeit. Mit größter Spannung verfolgten die Erſchienenen den Auſtakt der großen Veranſtaltung. Unter den Weiſen„Ein Ruf iſt erklungen“ nahmen drei Fahnenſchwenker Aufſtellung, mit ihnen die geſamte mitwirkende Turnerſchar. Ein herrliches Bild bot ſich hierbei dem Auge des Beſuchers. 3 große D. T. Flaggen flatterten nach den obigen Weiſen, geſchwungen von 3 Turnern. Herzliche Begrüßungsworte ſprach ſo⸗ dann der 1. Vorſitzende, die durch einen Sprech— chor noch weſentlich ergänzt wurden. Natürliche und ungezwungene Beweglichkeit zeichnen alsdann faſt alle Uebungen aus, die vorgeführt wurden. Die Vorführungen der einzelnen Abteilungen ließen ohne weiteres erkennen, daß der Verein über eine ſehr gute und höhere Turnſchule verfügt. Stür⸗ miſcher Beifall erntete die Muſterriege bei ihren Uebungen an Pferd, Barren und Reck. Die Lei⸗ ſtungen, deren künſtleriſche Formen jedes Auge ent⸗ zückten, ſind als einfach wundervoll zu bezeichnen. Hüpf⸗ und Sprungübungen. Nicht zuletzt ſeien die Vorführungen der Kleinſten von Vater„Jahn“ er⸗ wähnt. Mit Singſpiel und Blumen zeigten die kleinen Turnerinnen, daß das Spiel Luſt betonter Geſtaltung der Körperbewegung für die Kleinen die beſte Art der Leibesübung iſt. Drollig führte die jüngſte Schülerabteilung ihre Uebungen vor, die des öfteren die Lachmuskeln der Beſucher in Bewegung ſetzten. Großartig waren die Sportler⸗ übungen der Jugendturner und Sportler. Alles in allem: es war eine glanzvoll verlaufene Ver⸗ anſtaltung, auf die der Turnerbund ſtets ſtolz ſein kann und hoffen wir doch, daß der Verein mit derartigen Veranſtaltungen des öfteren an die Oeffentlichkeit tritt.„Gut Heil!“ Rentenzahlung. Die Unfall- und In. validenrenten für den Monat November gelangen am Freitag, den 31. Oktober, bei dem Poſtamt zur Auszahlung. Sport⸗Berichte finden unter dieſer Rubrik Aufnahme, müſſen aber kürzeſt abgefaßt ſein. Turngenoſſenſchaft 93. Am Sonntag ſiegten die Fußballer mit 3:1 Toren. Zweite Elf ſpielte 2:1 und die Jugend gewann hoch 5:0. Schöne Kämpfe leiſteten alle drei Mannſchaften.— Nächſten Sonntag kommt Edingen mit 1. Mannſchaft. Bekanntmachung. Betr.: Die Polizeiverordnung über die konfeſſionellen Feiertage. Wir weiſen die hieſige Einwohnerſchaft hier- mit nachdrücklich auf die Polizeiverordnung obigen Betreffs des Kreisamts Heppenheim vom 20. Ok⸗ tober 1913 und die Bekanntmachung vom 24. Mai 1923 hin. Hiernach gilt„Allerheiligen“ in Die Ernährungs⸗ wiſſeuſchaft lehrt Zuei Taſſen Milchkathreiner“ ſiud nahrhaſter als drei Eier Daher ſagt man mit Necht: wer Milchkathreiner trinkt, der ißt! ee wird jetzt von unſeren Arten viel empfohlen/ Beiſpiele neuzeitlicher Gymnaſtik brachten die Tur⸗ bei mir deponfert mit der Beſtimmung, daß ich es ſofort nach ſeinem Teſtament enthält eigentlich nur Tode öffne. Das wenige jorat, mit allen Einkünften, daneben aber nur ein ſehr geringes Privatvermögen beſaß. Der größte Teil davon iſt ſeinerzeit ſeinem einzigen Sohne, dem Herrn Grafen Waldemar, Ihrem verſtorbenen Herrn Gemahl, ausgehändigt worden. Den ihm verbliebenen Reſt hat der, Verblichene zu Legaten an entfernte Ver⸗ wandte und langjährige Angeſtellte des Gutes beſtimmt. Ueber das Majorat befindet ſich in der letztwilligen Verfügung nichts, denn der Herr Graf war nicht befugt, darüber zu ver⸗ fügen. Nach den Familienſatzungen geht die⸗ ſes nach ſeinem Tode auf ſeinen Sohn, alſo Ihren Herrn Vater, über. Nun iſt aber auch dieſer verſtorben und hat keinen männlichen Erben, ſondern nur eine Tochter, Sie, gnädige Frau Baronin, hinterlaſſen. Nach den weite⸗ ren Beſtimmungen des Familienrechtes geht das Majorat in ſolchem Falle an den nächſtbe⸗ rechtigten männlichen Verwandtſchaftsgrad über, falls der Erblaſſer nicht ausdrücklich teſtamentariſch beſtimmt hat, daß die Tochter als Majoratserbin eingeſetzt wird. Der Herr Graf war überzeugt, daß ſein Sohn Walde⸗ mar in dieſer Weiſe verfügt hat und iſt, ſo⸗ viel ich weiß, eine derartige teſtamentariſche Verfügung auf dem Gericht in Lyck deponiert aber mit der Klauſel, da ſie erſt geöffnet wer⸗ den ſoll, nachdem auch der alte Graf geſtorben iſt. Dieſer hatte wohl ſeinen Sohn zu dieſer ſeltſamen Beſtimmung veranlaßt, weil— wohl nicht weiter zu erklären.— Heute war es zu ſpät, auf dem usge Worte, wonach der Herr Graf zwar das Ma- Verzeihung, gnädige Frau,— ich brauche mich Gericht die erausgabe nerinnen mit ihren anmutigen rhytmiſchen Lauf-, der Gemeinde Viernheim als allgemeiner Feſttag und haben gewerbliche Arbeiten jeder A Tage zu unterbleiben. 1 5 an dieſem Wir empfehlen dringend Einhaltung dieſer Beſtimmungen bei Meidung von Strafanzeige. Betr.: Den Ladenſchluß an Werktagen. Wir ſehen uns veranlaßt, die hieſigen Gewerbe treibenden auf den nachſtehenden Geſetzesauszug hin⸗ zuweiſen und empfehlen ſtrikte Einhaltung dieſer Beſtimmungen bei Meidung von Strafanzeige. Wir machen auch beſonders darauf aufmerkſam, daß auch die Flaſchenbierhändler dieſen Beſtimm⸗ ungen unterworfen ſind, auch wenn ſie offiziell keinen offenen Laden haben. Viernheim, den 24. Okt. 1930. Heſſiſches Polizeiamt. Ludwig. Betreffs: wie oben. Nach§ 9 des Reichsgeſetzes betr. Verord- nung über Regelung der Arbeitszeit der Angeſtell ten vom 18. März 1919 von 7 Uhr abends bis 7 Uhr morgens offene Verkaufsſtellen mit Aus- nahme der Apotheken für den geſchäftlichen Ver⸗ kehr geſchloſſen ſein, auch wenn weder Lehrlinge noch Angeſtellte beſchäftigt find. Die beim Laden- ſchluß ſchon anweſenden Kunden dürfen uoch be⸗ dient werden. Die Ausübung des Friſeurgewerbes iſt bis 8 bezw. 9 Uhr abends geſtattet unter der Be⸗ dingung, daß ein Warenverkauf nach der Zeit durch ſichtbare Vorkehrungen(Verhängen der Waren mit Tuch und Aushängen eines Schildes betr. Verbot der Abgabe von Waren nach 7 Uhr) der Verkauf von Waren ansgeſchloſſen wird. Außerdem müſſen die Beſtimmungen- der Geſellen⸗ und Lehrlingsbeſchäftigung hierbei beachtet werden. Pereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ Mit⸗ glieder- u. Generalverſammlungen u.Singſtunden . y Kr. u. Sdt.⸗Verein„Teutonia“ Schützen abteilung ſchützen. Nächſteu Sonntag ab 1 Uhr Werbe und Prämien zur Verteilung. Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, ehem. Kriegs- teilnehmer und Kriegerhinterbliebenen, Ortsgruppe Viernheim. Freitag, den 31. l. J. abends ½9 Uhr im Eichbaum Vorſtandsſitzung. Wegen wichtiger Beſprechung bitte ich die Herrn Vor⸗ ſtandsmitglieder vollzählig zu Erſcheinen. Der Vorſitzende. Odenwaldklub Viernheim. Heute Mittwoch, den „Pflug“ bei Mitglied Pfützer. Um rege Beteili⸗ gung wird gebeten. Der Vorſtand. Männer⸗Geſang⸗Verein 1846. Donnerstag abend Stimmen. Reſtloſes Erſcheinen erwartet. Der Präſident. G.⸗V.„Sänugertreue“ halb 8 Uhr Zuſammenkunft ſämtlicher Theater- ſpieler zwecks Verteilung der Rollen. Der Vorſtand. Viernheim). Morgen Donnerstag, abends 8 trag von Koll. Leuninger, Reichsjugendleiter aus Berlin. 2. Beſprechung von einigen wichtigen Fragen. Zu dieſer Verſammlung wird herzlich und dringend eingeladen. Der Vorſtand. und Oeffnung des Teſtaments zu beantragen, aber ich werde das morgen veranlaſſen. Nach den Aeußerungen des Herrn Grafen bin ich überzeugt, daß Sie, gnädige Frau, als Majo⸗ ratserbin beſtätigt ſind.“ „Ich glaube dies allerdings auch, Herr Juſtizrat, denn mein Großvater, der in meinen Armen ſtarb, machte eine derartige Andeu⸗ tung. Ich möchte aber trotzdem zunächſt die Oeffnung jenes Teſtamentes abwarten, bevor ich mich als rechtmäßige Beſitzerin betrachte.“ „Wie Sie wünſchen, gnädige Frau. Ich bin überzeugt, Ihnen ſchon morgen die erforder⸗ liche Gewißheit bringen zu können.“ Die Baronin verſtand die Ruhe ihrer Tocht nicht, aber ſie mußte ſich beſcheiden, und Margarete ſetzte jetzt nur die Trauer⸗ anzeige an die Familienglieder, die ſämtlich entfernteren Grades waren, auf, und beſprach alles für die Beiſetzung Erforderliche, die übri ens der alte Graf in ſeinem letzten Wil⸗ len ſelbſt genau beſtimmt hatte. Am nächſten Tage kam der Juſtizrat gegen dittag wieder. „Frau Baronin, es iſt da etwas Seltſames vorgefallen. as Teſtament befindet ſich nicht auf dem Gericht.“ Die alte Baronin ſprang auf. „Was ſagen Sie, Herr Juſtizrat?“ „In der Mappe, die das Dokument ent⸗ hielt, fand ſich nur eine Quittung, daß der Herr Graf Waldemar das Teſtament perſönlich 555. gefordert und in Empfang genommen a 1 4 J* Wann?“ Der Juſtizrat nannte das Datum. „Dis war ja am Tage vor ſeinem plötz⸗ „Vielleicht hat der Herr Graf etwas än⸗ dern wollen, und ſein unerwarteter Tod hat ihn verhindert, es wieder zurückzugeben.“ Margarete blieb völlig ruhig, während ihre Mutter den Juſtizrat faſt drohend fragte: „Ja, wo iſt es denn jetzt?“ „Wie ſoll ich das ahnen, gnädige Frau!“ „Mein Mann befand ſich damals hier auf dem Schloß bei ſeinem Vater, wo er auch plöß⸗ lich verſchied. Der alte Graf behauptete ja ſpäter ſogar, daß mein Mann Hand an ſich gelegt hätte.“ „Ich kenne den Fall genau. Der junge Herr Graf ſtarb an den Folgen einer über⸗ großen Morphiumdoſis, und es iſt unaufge⸗ klärt geblieben, ob er dieſe verſehentlich oder mit Ueberlegung zu ſich nahm.“ „Und weshalb hätte er das Teſtament.“ „Ich ſagte ſchon, um vielleicht einen Zuſatz vorzunehmen“. i „Aber, um Gotteswillen, dann hätte er es doch auch wieder dem Gericht zurückgegeben, zumal wenn er einen ſo furchtbaren Vorſatz hegte.“ „Es wäre ja möglich, daß er dieſen in der Tat hatte, und deshalb noch etwas beſtimmen wollte, daß er dann aber wirklich verſehent⸗ lich die große Doſis Morphium zu ſich nahm und ſtarb, ehe er ſeine Abſicht ausführen konnte.“ „Dann müßte das Teſtament hier unten! Schloſſe ſein.“ „Das iſt möglich, und ich habe auch ſoß, veranlaßt, daß noch heute nachmittag eine Gerichtskommiſſion hierherkommt, um genau nachzuforſchen.“ (Fortſetzung folgt). des allgemeinen Ladenſchluſſes unterbleibt und Heute Abend 8 Uhr Uebungsſtunde für Jung- ſchießen auf dem Stand. 500 Kleinkaliberbüchſen kommen innerhalb des Verbandes als 1. Preiſe 29. ds. Mts., abends 8 ½¼, Uhr Klubabend im 8 Uhr Singſtunde für 2. Baß, ½¼9 Uhr alle 5 5 Donnerstag Abend um Zentralverband chriſtl. Bauarbeiter(Ortsgruppe; Uhr, im Gaſthaus zur„Germania“ Verſamm⸗ 1 5 1 lung unſeres Verbandes. Tagesordnung: 1. Vor. ervé wendet ſich erneut an Hitler Paris, 26. Okt. Unter der Ueberſchrift: „Was mir Hitler erwidert“ ſetzt Herve ſeine Artikelreihe in der„Victoire“ fort. Er ſagt da⸗ rin u. a.: Hitler habe den ihm von Rechberg zugeleiteten Fragebogen nicht beantwortet, ſondern im„Völkiſchen Beobachter“ neue Fra⸗ gen aufgeworfen. Nach Wiedergabe des be— treffenden Artikels ſagt Herve, daß er ſich kei⸗ neswegs in der Adreſſe geirrt habe. Nach dem Wahlerfolg der Nationalſozialiſten ſei die franzöſiſche Regierung weit davon entfernt, zu ſeinen, Herves, Anregungen Stellung zu neh— men. Sie ſei ausſchließlich damit beſchäftigt, die Grenzen zu befeſtigen, das Kriegsmaterial zu vervollkommnen und die franzöſiſche Armee zu verſtärken. Er, der ſchon vor dem Kriege An- hänger einer deutſch-franzöſiſchen Verſtändi⸗ gung geweſen ſei, habe dieſen Gedanken im Intereſſe beider Länder und ganz Europas jetzt wieder aufgenommen. Das habe er unter der Vorausſetzung und Bedingung getan, daß der Haß zwiſchen beiden Ländern durch dieſe Zugeſtändniſſe endgültig begraben werde. Eine derartige Zuſicherung erwarte er in der Form einer Ehrenverpflichtung von Seiten der Lei— tung des Stahlhelms und der jungen Natio— nalſozialiſtiſchen Partei. Nur auf dieſem Wege könne eine endgültige Verſöhnung herbeige— führt werden. Hitler ſcheine zu glauben, daß er, Herve, Deutſchland ein Militärbündnis mit Frankreich aufzwingen wolle. Das ſei ein Irrtum. Er wünſche nur, daß Deutſchland ge— meinſam mit Frankreich die Garantien für ei— nen neuen, durch die Abänderung der Frie— densverträge zuſtandekommenden europäiſchen Status übernehme, nicht mehr und nicht weni— ger. Gemeinſam mit Frankreich müſſe Deutſch— land die Neuordnung ſchützen, wenn es je— manden einfallen ſollte, mit bewaffneter Hand daran zu rütteln. Dabei denke er an den Bol— ſchewismus und ziele auf keinen anderen euro— päiſchen Staat, beſonders auch nicht auf das faſchiſtiſche Italien, deſſen Freund er ſei. Er perſönlich glaube nicht an den Völkerbund, der ihm auf lange Zeit hinaus als eine Art „Scherz“ erſcheine. In Frankreich glaube nur Briand wirklich an während der Reſt der Franzoſen nur auf ſich ſelber zähle. An eine Abrüſtung Frankreichs ſei bei der heutigen europäiſchen Lage garnicht zu denken. Er bitte Hitler, jetzt ganz klar auf ſeine ernſthaft gemeinten Vorſchläge zu ant— worten. Rechberg vermittelt von neuem zwiſchen Hitler und Herve Berlin, 27. Okt. Arnold Rechberg hat am Montag erneut ein Telegramm an Hitler ge— ſchickt, in dem er dieſem mitteilt, daß Herve ihm erneut im Sinne ſeines Artikels in der „Victoire“ telegraphiert habe. Rechberg ſagt in ſeinem Telegramm an Hitler, er ſei der Anſicht, daß nunmehr Hitlers klare Antwort zur Frage des deutſch-franzöſiſchen Militärab— kommens notwendig geworden ſei. Rechberg fährt dann fort: „Ich bin überzeugt, daß die ganze zukünf— tige Einſtellung nicht nur des nationalen Frankreichs, ſondern Frankreichs überhaupt als der gegenwärtig ſtärkſten Militärmacht in Europa zum deutſchen Nationalismus, als ſein Genfer Schoßkind, J Er will klipp und klare Antwort auf ſeine Fragen verſuch Rechbergs deſſen Wortführer Sie in Paris gelten, von Ihrer Antwort abhängt. Ich halte ein deutſch— 1 conditio ſine qua non für die Verwirklichung auch der übrigen von Herve vorgeſchlagenen Bedingun— gen. Dieſe Bedingungen ſind ein Ganzes, aus dem keine einzelne Bedingung herausgelaſſen werden kann. Nach meinem Dafürhalten wür— de in Ihrer grundſätzlichen Zuſtimmung zu al— len Vorſchlägen Herves kein Riſiko für Sie gegeben ſein. Werden dieſe Vorſchläge verwirk— licht, ſo würden Sie einer der Männer ſein, die Deutſchland von den Feſſeln des Verſail— ler Vertrages befrei haben. Außerdem hätten Sie auch bei grundſätzlicher Annahme der Vorſchläge Herves in Zukunft freie Hand, jede deutſch⸗franzöſiſche Einigung zu Bedingungen abzulehnen, die für Deutſchland weniger gün— ſtig wären als die von Herve vorgeſchlagenen. Ich bitte Antwort zur Weitergabe an Herve.“ Nervt kritiſiert die „Stahlhelm“ ⸗Antwort Berlin, 27. Okt. Herve veröffentlicht am heutigen Montag die Antwort des Stahlhelm auf ſeine Reviſionsvorſchläge und nimmt noch einmal dazu Stellung. Der Stahlhelm müſſe wiſſen, ſo betont er, daß ſeine, Herves, Vor— ſchläge das Höchſtmaß deſſen darſtellen, was Frankreich jemals zugeben könne. Wenn der Stahlhelm daher in ſeiner Antwort von der Kriegsſchuldlüge ſpreche, ſei es zwecklos, die ganze Angelegenheit weiter zu verfolgen. Das franzöſiſche Volk glaube an Deutſchlands Schuld und auch er ſelbſt ſei davon überzeugt. Wenn er aber trotzdem die Reviſionsfrage aufrolle, ſo geſchehe dies deshalb, weil man — Neuer Vermittlungs⸗ nicht ein ganzes Volk für einen Krieg verant⸗ wortlich machen könne. Es ſei aber beſſer, die Klärung der Frage den Gerichtsſchreibern zu überlaſſen. Wenn der Stahlhelm ferner an der Verwirklichung eines Groß-Deutſchland feſt— halte, jedoch damit außer dem Anſchluß Oeſter— reichs die Wiedereinverleibung Tirols und der drei Millionen Deutſchen in Böhmen gemeint ſei, ſo ſei es ebenfalls zwecklos, weiter zu ver⸗ handeln. Der Stahlhelm füge in ſeiner Ant⸗ wort bezüglich der Korridorfrage hinzu,„und der anderen Gebietsfragen der Oſtgrenze“. Unter derartigen Umſtänden habe es keinen Sinn, Zeit zu verſchwenden. Er müſſe den Stahlhelm noch einmal bitten, ihm zu antwor⸗ ten, ob er glaube, daß das von ihm eng um⸗ grenzte Programm dem Stahlhelm geeignet er⸗ ſcheine, eine deutſch-franzöſiſche Verſtändigung herbeizuführen. —— 0 Schwere Unwetterſchäden in Schleſien wib Görlitz, 28. Okt. Die infolge der anhal— tenden Regenfälle eingetretenen Ueberſchwem— mungen haben in vielen Teilen Schleſiens kata— ſtrophale Ausmaße erreicht: Die Neiße erreichte hier heute früh um 5 Uhr einen Höchſtſtand von 3,08 Meter und iſt ſeither langſam im Fallen begriffen. In Görlitz ſind mehrere Straßen überflutet. In der Gegend von Freyſtadt ſtehen die Ortſchaften Streidelsdorf, Luiſendorf und Teichhof vollkommen unter Waſſer und ſind von der Außenwelt abgeſchnitten. Pioniere aus Glo— gau ſind damit beſchäftigt, die Orte zugänglich zu machen. Im Löwenberger Kreiſe erreichte das Hochwaſſer geſtern abend ſeinen Höhepunkt. Wildſchäumend raſten die gewaltigen Waſſer— maſſen dahin, Zäune, Hausgerät und Tierkada— ver mit ſich führend. Heute morgen bildete das ganze Oſertal einen langgeſtreckten See, aus dem einzelne Gehöfte als einſame Inſeln' hervor— ragen. Auch die Bahnſtrecke nach Hirſchberg iſt vom Hochwaſſer bei Gronau zerſtört worden. Der Perſonenverkehr wird durch Umſteigen auf— recht erhalten. Das Dorf Niedergörrisſeifen bie— tet heute ein grauenhaftes Bild der Verwüſtung. Zahlreiche Gebäude ſind unterſpült und dem Einſturz nahe. Die vom Waſſer eingeſchloſſenen Bewohner erlebten in den oberen Stockwerken Exotiſche Beſucher in Berlin Nitſchiſhu Nogutſchi, 5 einer der höchſten geiſtlichen Würdenträger Japans, iſt auf ſeiner europäiſchen Studien⸗ reiſe in Berlin eingetroffen. Häuptling Two Moon Meridas, der berühmteſte„Medizinmann“ der India— ner, iſt nach Berlin gekommen, um die Arz— neikunſt des Roten Mannes den weißen Kol— legen vorzuführen. Bunte Bilder Reichtümer auf dem Meeresgrund. Von Zeit zu Zeit hören wir wieder von den ungeheuren Reichtümern, welche auf dem Mee⸗ resgrunde lagern. Zumeiſt dann, wenn Verſuche Aan e werden, um Dampfer zu heben, mit denen wertvolle Goldſchätze verſunken ſind. 68 Solche Verſuche finden ſtatt zur Hebung des Dampfers„Egypt“, der 50 Millionen Mark in Goldbarren und-Münzen mit ſich geführt hat, zur Hebung der ungeheuren Schätze der „Luſitania“. Dabei hat man ausgerechnet, daß allein in der Umgebung von England 200 Mil⸗ lionen Mark Reichtümer den Meeresboden dek⸗ ken, daß die Geſamtſumme der bei Schiffsunter— gangen verſunkenen Schätze mit 500 Millionen Mark vielleicht noch zu niedrig eingeſchätzt iſt. 8 Am 20. Mai 1922 iſt der von uns genannte 0„Egypt“ infolge eines Zuſammenſtoßes it dem franzöſiſchen Frachtdampfer„Seine“ an der Küſte Englands geſunken. Schon ſeit eee e mißlangen alle Verſuche zur Goldſchätze mit dem Dampfer verſunkenen 1 Doch auch andere Erzählungen über gleiche 1 kennen wir. Wir ſagen Erzählun⸗ ber f weil noch in keinem Falle eine Bergung üne ee Reichtümer gelungen iſt. So hat ſchon eine engliſche Geſellſchaft verſucht, ein englif or mehr als hundert Jahren geſunkenes 1 00 18 Segelſchiff in der Nähe von Schott⸗ angebe Taucher ausfindig zu machen, das Sit ch auch Millionenwerte als Gold⸗ und 1 an Bord gehabt haben ſoll. n einer anderen Stelle ſoll ein altes eng⸗ lſches Schiff auf dem Meeresgrunde ruhen, Las 6 0 irgendeiner Zeit aus Spanien 2 Millionen ark in Gold gebracht hat. Dann hat ſich in ſen die Rede von einem ſpaniſchen mit ſich führte und in einem furchtbaren Orkan ſüdlich von England vom Meere verſchlungen wurde. Nicht unbekannt iſt die tragödienhafte Geſchichte der„Santa Margaretha“, welche im Jahre 1597 an der Küſte von Haiti ſank und ungefähr 30 Millionen Mark in Gold mit ins Meeresgrab nahm. Und dieſe Schätze der„Santa Margaretha“ griffen in das Schickſal eines Menſchen ein. Bei der Reparatur eines Kabels ſtieß nämlich der amerikaniſche Taucher Haylmann auf das Wrack dieſes Goldſchiffes. Auf Grund ſeiner Er⸗ zählungen gründete ein engliſcher Kapitän eine Geſellſchaft zur Hebung der Goldſchätze und es ſoll ihm tatſächlich gelungen ſein, mit einem Stab von Tauchern und Arbeitern die Gold— kaſette an einem Kran zu faſſen und hochwin— den zu laſſen. Aber dann ſoll ein Stück des Krans gebrochen und die Kaſette wieder in die Meerestiefe hinabgeſtürzt ſein, und zwar noch hungerte von Metern tiefer als vorher, wo das Schiff von einem Korallenriff feſtgehalten worden war. Dem Kapitän aber wurde wegen Betrugs der Prozeß gemacht und er nahm ſich das Leben. Um die neuerlichen Bergungsverſuche ge— winnbringender zu geſtalten, ſind eine Reihe von Geſellſchaften mit der Vervollkommnung der Taucherapparate und aller Ausrüſtungsge⸗ genſtände beſchäftigt. Vor einiger Zeit hat die amerikaniſche„Weſtinghouſe Co.“ eine Taucher⸗ lampe angefertigt, welche eine ungefähre Licht⸗ ſtärke von 2 mal 100 000 Kerzen hat. Es iſt eine kugelrunde Metallplattenlampe, die aus Hart- glas beſteht und durch ihren Bau geeignet iſt, bei Bergungsarbeiten in den Meerestiefen Verwendung zu finden. Sie wurde vielfachen genauen Prüfungen unterzoge:, vor allem be⸗ züglich der gewaltigen Drucke, die ſie auf dem Meeresboden auszuhalten haben wird. Die An⸗ ſchlüſſe der Drähte wurden waſſerdicht ange⸗ bracht. Die Lampe hält einen Druck bis ner Tauchtiefe von 90 Meter aus und 2 eine Lebensdauer von mehr als 2 Tagen, die ausreichen ſollten, um Taucherarbeiten auszu— führen. Mit 12 ſolcher Lampen will nun der Inge— nier Bowden die Bergungsverſuche bei der „Luſitania“ machen. Sie genügen ihm, um den Meeresboden völlig zu erleuchten. Die Lampen trägt er am Körper, die Hände ſind freigehal— ten, das Licht kann aus- und eingeſchaltet wer— den. Die Hauptarbeit natürlich obliegt den Tau— chern ſelbſt, und dieſe Arbeit iſt ungemein ſchwer. Der Außenſtehende kann ſich kaum ei— nen Begriff davon machen, welche beſondere Körperkonſtitution und Veranlagung erforder— lich ſind, um dieſen Beruf erfüllen zu können. Nehmen wir z. B. an, daß ein Taucher 30 Me⸗ ter tief geht, dann kann er ſich höchſtens 2½7 Stunden aufhalten. Auch darf er höchſtens 2 mal am Tage ins Waſſer ſteigen, wenn er nicht ſeine Geſundheit ſchädigen will. Und wohl den wenigſten iſt es bekannt, daß bei Tiefen von mehr als 40 Meter nur Freiwillige in die Flu— ten gelaſſen werden. Zur Sicherung des Luftverlehrs. Obwohl noch im Verhältnis, erfreulicher— weiſe ſich recht wenig Flugzeugunfälle ereignen, iſt der Deutſche Luftfahrtverband unabläſſig bemüht, immer mehr die Sicherheit des Luft- verkehrs und auch des Sportfluges zu erhöhen. Dieſem Zwecke und gleichzeitig der Orien— tierung für Luftfahrzeuge, dient das neuerliche; Erſuchen des Deutſchen Luftfahrtverbandes an den Deutſchen Städtetag, an das Reichspoſtmi⸗ niſterium und an die Reichsbahn, für die als⸗ baldige Anbringung der Ortsbezeichnungen auf Dächern großer Gebäude, beiſpielsweiſe auf Großgaragen, Poſtanſtalten und Bahnhöfen und im Bedürfnisfalle auch guf freiliegenden Flächen Sorge zu tragen. Das Neichsverkehrsminiſterium 5 b ihrer Häuſer eine bange kalte Nacht. Die Tal⸗ ſperre Mauer hatte heute früh um 10 Uhr 375 Millionen ebm Waſſer. Der Zufluß beträgt pro Sekunde bis 320 ebm, der Abfluß 200 ebm. Wenn die Regenfälle weiter im bisherigen Maße an— halten, iſt damit zu rechnen, daß die Sperre ge— gen Abend bis zum Rand gefüllt iſt und der Ueberlauf in Tätigkeit tritt. Das Faſſungsvermögen der Talſperre beträgt etwa 500 Millionen ebm. Eine ſchreckliche Nacht verlebten die Bewoh— ner Brambergs(Kreis Jauer). Am Montag ge⸗ gen 10 Uhr kam die Nachricht, daß die Land⸗ wirte, die in Niedersdorf wohnen, das Vieh aus den Ställen holen ſollten. In der ſtockfinſteren Nacht war das Unterbringen des Viehs bei den Nachbarn eine ſchwere Arbeit. Dienstag früh um 2.15 Uhr wurde zum Schutz des Neiße— Damms die Freiwillige Feuerwehr alarmiert, da das Hochwaſſer in beängſtigender Weiſe ſiieg. Weite Landſtrecken ſtehen unter Waſſer und ſind für den Verkehr geſperrt. In Altbeckern iſt heute früh gegen 9.30 Uhr der Katzbachdamm gebro— chen. Die Waſſermaſſen ſtürzten mit großer Gewalt ins Land. Kleinbeckern ſteht vollſtändig unter Waſſer. Wie aus Breslau gemeldet wird, führt auch die Oder ſtarkes Hochwaſſer, beſonders im obe— ren Teil. Aus dem Hochgebirge wird orkanar— tiger Sturm gemeldet. Auch im Flachland ſind vielfach Böen bis 100 km Stundengeſchwindig- keit aufgetreten. Fürchterliches Blutbad auf Sormoſa Aufſtand altmalaiſcher Stämme. witb Tokio, 28. Okt. Unter den wilden und primitiven altmalaiſchen Stämmen im Innern der Inſel Formoſa iſt ein Aufſtand ausgebro⸗ chen. Die Stämme haben entlegene Polizeiſtati— onen angegriffen und in einem Falle ſämtliche Inſaſſen einer Polizeiſtation niedergemetzelt. Es werden Truppen aufgeboten, um die Ruhe wie— der herzuſtellen. Flugzeuge ſind nach dem Auf— ſtandsgebiet entſandt, um die Lage auszukund— ſchaften. wtb. Tokio, 28. Okt.(Radio.) Nach neue⸗ ren, noch nicht beſtätigten Meldungen, ſollen bei dem Aufſtand der altmalayiſchen Stämme im Innern der Inſel Formoſa 190 Japaner einſchließlich 20 Schüler n'» dergemetzelt worden ſein. Spende des Reichskanzlers für Maybach. wib Berlin, 8. Okt. Der Reichskanzler hat an das deutſche Mitglied, der Regierungskom— miſſion des Saargebiets 4000 Mark zur Linde⸗ rung der erſten Not der von der furchtbaren Kataſtrophe auf der Maybach-Grube Betroffe- nen überweiſen laſſen. Art der Anbringung der Schriftzeichen eben- falls bereits Beſtimmungen erlaſſen, um von vornherein eine einheitliche Regelung ſicherzu— ſtellen. Seppelinwerſt in Holland? In Friedrichshafen wird zurzeit bekanntlich die neue große Zeppelinhalle errichtet, die da— zu beſtimmt iſt, den größeren Nachfolger des „Graf Zeppelin“ ſchützend zu umſchließen. Die⸗ ſer Neubau zerſtreute die ſeinerzeit aufgetauch⸗ ten hartnäckigen Gerüchte. die von einer Ver⸗ legung der Friedrichshafener Luftſchiffswerft wiſſen wollten. Im Badiſchen, in Heſſen zwi— ſchen Frankfurt und Daxmſtadt und in der, Rheingegend wurden ſpäterhin eingehende Un⸗ terſuchungen angeſtellt, um geeignetes Gelände für einen künftigen Welt-Luftſchiffhafen aus— findig zu machen. Von dieſen Projekten hört man nichts mehr. Alle beteiligten Kreiſe ſchwei— gen ſich gründlichſt aus.— Dafür iſt jetzt wieder eine neue Verſion aufgetaucht, die zumindeſt beträchtliches Aufſehen in der deutſchen Oef⸗ ſentlichkeit erregt. Das„Allgemeen Handels— blad“ in Amſterdam will von gut informierter Seite erfahren haben, daß zwiſchen deutſchen und holländiſchen Finanz- und Wirtſchaftskrei⸗ ſen Beſprechungen im Gange ſeien, ja kurz vor poſitivem Abſchluß ſtünden, die die Errichtung einer Zeppelinwerft in der Gegend von Rot⸗ terdam zum Ziele hätten. Die zu gründende hollänbiſche Geſellſchaft werde eine Art Toch⸗ tergeſellſchaft des Friedrichshafener Werkes ſein.— Inwieweit dieſe Notiz des angeſehenen holländiſchen Blattes den Tatſachen eutſpricht, läßt ſich nicht feſtſtellen. Moglich iſt aber auch. daß mehr oder weniger der Wunſch der Vater des Gedankens bei der Lanzierung der Mel⸗ dung geweſen iſt. Jedenfalls liegen Aeußerun⸗ gen zuſtändiger beutſcher Stellen hierzu nicht vor. 5 e 25 . .