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Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden SSO Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,50 Mk. 110 ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, 1 ich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 1 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. 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Fl. 80 Prima Rotwein b 8 2 0 erletzung mit Tod Das Beiſpiel „ Der Reichspräſident, der Reichskanzler u. die Mitglieder des Reichskabinetts haben ohne weiteres und ohne die geſetzliche Regelung abzu⸗ warten, auf 20 Prozent ihrer Bezüge verzichtet und barüber hinaus die Repräſentationszulage um die Hälfte gekürzt. Dieſes Beiſpiel, dem ja auch die Abgeordne⸗ ten gefolgt ſind dadurch, daß ſie auf 20 Prozent ihrer Diäten und auf die Hälfte der Gebühren für die Ausſchußſitzungen verzichtet haben, wird ſicher im Lande Anerkennung finden und man muß nur wünſchen daß es auch nach⸗ geahmt wird von denen. die an ragender Stelle im öffentlichen und namentlich im wirtſchaftlichen Leben ſtehen. Es iſt nicht nur gut, ſondern auch notwen⸗ dig, daß dieſes Beiſpiel der Sparſamkeit und der Einſchränkung von Ausgaben. die in anderen Zeiten üblich waren, von oben und zwar un⸗ mittelbar von der Reichshauptſtadt ausgeht. Freilich muß man wünſchen, daß den politiſchen Perſönlichkeſten auch die wirtſchaftlichen Per⸗ ſönlichkeiten in Berlin folgen, und daß auch ſie den ſonſt im Winter üblichen Geſellſchaftsluxus einſtellen. Im Lande draußen ſieht man dieſe Dinge ganz anders, als in der Reichshaupt⸗ ſtadt, weil man dort der Not unmittelbar auf Schritt und Tritt begegnet. Und gerade das Volk hat ein feines Gefühl dafür, wer den Er⸗ forderniſſen der Stunde durch ſein eigenes Bei⸗ iel gerecht wird und wer nicht. In Berlin iſt ſchon immer viel zu viel Geld für ſogenannte„Repräſentationen“ verwandt worden, Vieles freilich läßt ſich, ſoweit der amt⸗ liche, wie überhaupt der dienſtliche Verkehr der Vertreter des Reiches und Staates in der Wahr⸗ nehmung ihrer geſellſchaftlichen Verpflichtungen gegenüber den Vertretern des Auslandes in Betracht kommt, nicht vermeiden. Es gibt be⸗ ſtimmte Verpflichtungen, denen ſich kein Mini⸗ ſter entziehen kann. Aber die Revräſentations⸗ verpflichtungen innerhalb der Reſſorts ſelbſt hatten doch überhand genommen. Es iſt erfreu⸗ lich, daß durch das Beiſpiel des Reichskanzlers gerade in dieſer Beziehung ein völliger Wandel platzgreift. Die auf dieſe Weiſe für die Repräſentationen des Winters ſonſt aufgewandten mehrere Hunderttauſend Mark ſollen nun zur Linde⸗ rung der Notlage beſonders bedrängter Fami⸗ lien verwandt werden. In verſchiedenen Gebieten des Landes haben die leitenden Perſönlichkeiten der Staatsverwaltung bereits Aufrufe erlaſſen, die in die Mahnung zur Einſchränkung der ſonſt üblichen Feſtlichkei⸗ ten ausklingen. Es iſt klar, daß durch derartige Einſchränkungen ſehr hart ſolche Kreiſe getrof⸗ fen werben, deren wirtſchaftliche Exiſtenz mit der Pflege der Geſelligkeit verknüpft iſt. Es werden hier ſehr ſchwere Opfer gebracht werden müſſen. Niemand will freilich die Geſelligkeit als folche irgendwie beeinträchtigen. Ganz im Gegenteil: in der jetzigen, wirtſchaftlich ſo ſchwer bedrängten Zeit iſt es gewiſſermaßen geradezu eine Erleichterung, wenn man auf dieſe Weiſe ſozuſagen ein Ventil ſchafft und durch gemein⸗ ſame Ausſprache und die Pflege des kamerad⸗ schaftlichen und geſellſchaftlichen Verkehrs man⸗ cherlei an Not und Sorge ſich gegenſeitig über⸗ winden hilft. Aber ſehr wohl kann das alles mit einfachen Mitteln geſchehen und alles Rauſchende und dem Charakter der Zeit nicht Entſprechende ſollte in Rückſicht auf die Lage ſo vieler Tau⸗ ſender unſerer Volksgenoſſen, die ſich noch nicht einmal das geringſte zugute tun können, „vermieden werden. Auch in dieſen Dingen müſſen wir zu einer wirklichen Volksgemeinſchaft kommen, zu einer Gemeinſchaft von Volksgenoſſen, bie gerade in der Not umſo ſtärker zuſammenhalten und da⸗ mit auch all denen, die nicht teilhaben können an den Glücksgütern des Lebens, die Möglich⸗ keit geben, ihr Los zu tragen. So dienen wir zuch am beſten dem ſozialen Frieden. Sühne für die Dürkheimer Bluttat Frankenthal, 28. Okt. Im Prozeß wegen Jer Bluttat in Bad⸗Dürkheim, in welchem ſich, 91 bereits berichtet, der Winzer Ludwig eyl wegen Tatſchlags, begangen an ſei⸗ nem Vetter Ernſt Bleyl, zu verantworten batte wurde heute dae Urteil gefält. E⸗ autete auf eine Gefängnisſtrafe von zwei Jahren, und zwar wegen fahrläſſiger Körper⸗ Die Anklage aaf Beiträge für die Arbeitsloſenverſicherung zumindeſtens Der Deutſche Gewerkſchaſtsbund zur Wirtſchaſts⸗ und Sozialpolitik Entſchließung. Der Landesverband Heſſen und Heſſen— Naſſau des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes hat in einer erweiterten Vorſtandsſitzung unter Vorſitz des Gauvorſtehers Auerbach zu den wirtſchaftlichen und ſozialpolitiſchen Gegen— wartsfragen in folgender Entſchließung Stel— lung genommen: Die chriſtlich-nationale Gewerkſchaftsbewe— gung lehnt eine allgemeine Senkung der Löhne und Gehälter für Arbeiter und Angeſtellte ab weil ein Vorgehen in dieſer Richtung die gegen— wärtige Kriſis noch verſchärfen muß. Deshalb kann auch der Landesverband die Tendenz des Sanierungsprogramms dex Reichsregierung, ſo— weit ſie auf einen Abbau der Löhne und Ge— hälter für Arbeiter und Angeſtellte abzielt, aus volkswirtſchaftlichen Gründen nicht anerkennen. Die tatſächlichen Bezüge der Arbeiter und An⸗ geſtellten ſind durch Kürzung von Akkordſätzen und Leiſtungszulagen, durch Steigerung der und ſonſtiger Maßnahmen bereits ſo ſtark herabge— ſetzt, daß ſie oft kaum noch das unbedingt not⸗ wendige Exiſtenzminimum ſicherſtellen. Die An⸗ kurbelung der Wirtſchaft muß durch Senkung des Preisniveaus, insbeſondere durch Vermin⸗ derung der Preisſpanne zwiſchen Erzeuger- u. Verbraucherpreiſen, durch Beſchränkung der Preisbindungen ſowie durch Abbau des ſtark überſetzten behördlichen Verwaltungsapparates herbeigeführt werden; insbeſondere iſt ein Ab⸗ bau bei den Kommunalverwaltungen, die ſich zum Schaden der Volkswirtſchaft vieler Auf⸗ gabengebiete der Privatwirtſchaft bemächtigt haben, notwendig. Von der Reichsregierung wird erwartet, daß ſie ihre bisherigen Beſtre— bungen cuf dieſem Gebiet in verſchärftem Maße fortſetzt. Der Landesverband fordert ferner, daß zur Eindämmung der Arbeitsloſigkeit die Ableiſtung von Mehrarbeit geſetzlich und tarifvertraglich unterbunden wird. Ueberall dort, wo die Kür⸗ zung der Arbeitszeit unter 8 Standen am Tage die Neueinſtellung von Arbeitskräften ermög— licht, ſind Verhandlungen über entſprechende Abkommen enizuleiten. Die dem Landesverband angeſchloſſenen Ver⸗ bände der chriſtlich-nationalen Arbeiter und Angeſtellten ſind der Ueberzeugung, daß eine weſentliche Beſſerung der Lage der deutſchen Arbeitnehmerſchaft auf die Dauer nur erreich⸗ bar iſt, wenn die Reparatlonslaſten beſeitigt oder erheblich herabgeſetzt werden. Es iſt eine ſoziale Ungerechtigkeit ungeheuerſten Ausmaßes, daß aus der darniederliegenden deutſchen Wirtſchaft ſtändig große Geldſummen herausgebreßt werden, auf die die Empfänger keinerlei moraliſchen Anſpruch haben, da die Be⸗ hauptung von der deutſchen Kriegsſchuld längſt als Lüge erkannt iſt. Der Landesverband Heſ— ſen und Heſſen-Naſſau des Deutſchen Gewerk— ſchaftsbundes fordert daher die Reichsregierung auf, die geeigneten Schritte zu unternehmen, um eine Reviſion des Youngplanes herbeizu— führen. Der Schneidemühler Polizei⸗Skandal witb Schneidemühl, 29. Okt. Wie der ſtaat⸗ liche Polizeidirektor zu den ſenſationellen Be— richten verſchiedener Tageszeitungen über ei— nen Polizeiſkandal in Schneidemühl mitteilt, handelt es ſich um Verfehlungen zweier lei— tender Beamter der Kriminalzolizei aus der Zeit vor der Verſtaatlichung der Schneide— mühler Behörde. Die Diſziplinarunterſuchung iſt eingeleitet. ö Die Unterſuchung der Kataſtrophe des„R 101“ wib London, 29. Okt. Im weiteren Verlauf der geſtrigen Sitzung der Unterſuchungskom— miſſion, die ſich mit der Kataſtrophe des„R 101“ befaßt, ſagte Generalſtaatsanwalt Sir William Jowitt, das Gewicht der Motoren Luft⸗ ſchiffes habe 17 Tonnen betragen, ſtatt wie vor— geſehen 9 Tonnen. Er erwähnte ferner, daß Luftſahrtminiſter Thomſon im vergangenen Winter erklärt habe, das Luftſchiff müſſe Ende September zum Flug nach Indien unbedingt ſertig ſein, da er ſeine Pläne entſprechend ge— macht habe. Der Luftfahrtminiſter habe die Ab— ſicht gehabt, während der Tagung der Reichs— konferenz in London nach Indien und zurück zu liegen, um dann den Premierminiſtern der Dominien einen großzügigen Plan betrefſend Einrichtung von Luftverkehrslinien zwiſchen den erſchiedenen Teilen des Reichs zu unterbreiten. — des 5. 2 r Soziales Die Lage im Wurm-Revier. wib Aachen, 29. Okt. Im Wurm-Revier hat ſich die durch die kommuniſtiſche Agitation ge⸗ ſchaffene Lage bisher nur wenig geändert. Auf Anna 1, der Schweſtergrube von Anna 2, ſind die benötigten Belegſchaften voll zur Stelle. Die Hauptunterſuchungskommiſſion tritt wahrſchein⸗ lich erſt in der nächſten Woche zuſammen, für geſtern war eine Anzahl Zeugen geladen.— Auch auf den Nachbargruben flaut der Streik ab. Auf der Grube Eſchweiler Reſerve mußte geſtern abend Polizei eine Brücke von den ſie beſetzt haltenden Kommuniſten räumen, heute herrſcht völlige Ruhe. Behinderungen von Ar⸗ beitswilligen ſind nicht mehr vorgekommen, doch bewachen immer noch Polizeibeamte den Schacht und ſeine Umgebung. Die Bezirke Aachen des Gewertvereines chriſt— licher Bergarbeiter Deutſchlands und des Ver— bandes der Bergbau-Induſtriearbeiten haben einen Aufruf erlaſſen, in dem ſie von den kommuniſtiſchen Treibereien deutlich abrücken und ihre Mitglieder auffordern, der kommuni⸗ ſtiſchen Streikparole nicht zu folgen. In dem Aufruf wird darauf hingewieſen, daß in den am ſtärkſten beſtreikten Gruben Carolus Mag- nus und Carl Alexander 85 Prozent der Beleg—⸗ ſchaften eingefahren ſind. Putſchverſuche und kommuniſtiſche Parolen werden auf das Ent⸗ ſchiedenſte zurückgewieſen. Nhtatuxtuaſilen in Jolen 3 Staatspräſident Moseicky. Je näher der Tag der volniſchen Parlaments wahlen rückt, der Dittator Pilſudſty auf alle oppoſitlonellen Parteien ausübt. verhaftet und zum Mandatsverzicht gezwungen worden. Marſchall Pilſudſty. deſto ſtärker wird der Zwang, den Ein Teil der Kandidaten iſt So wird Pilſudſty auf jeden Fall ein ihm gefügiges Parlament bekommen. Regierungsmehrheit im Auswärtigen Ausſchuß Berlin, 30. Okt. Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstages beſchäftigte ſich am Mittwoch in einer längeren Sitzung mit mehreren Anträgen, die von den verſchiedenen Parteien zum Repara— tionsproblem und zur Abrüſtungsfrage geſtellt worden ſind. Verſuche, die Abſtimmung über die zum Poungplan geſtellten Anträge zu vertagen oder durch Abgabe von Erklärungen überflüſſig zu machen, ſcheiterten an dem geſchloſſenen Wi— derſtand der Oppoſitionellen von rechts und links. Als es dann aber nach ausführlicher Aus⸗ ſprache zu den Abſtimmungen kam, fand ſich für die Anträge gegen den Poungplan keine Mehr⸗ heit, weil die Rechte gegen die kommuniſtiſchen Anträge ſtimmte und die Kommuniſten die An⸗ träge der Rechtsoppoſition ablehnte. Der An⸗ trag der Wirtſchaſtspartei zur Vorlegung einer Dentſchrift über die bisher von Deutſchland auf— gebrachten Reparationsleiſtungen wurde mit Stimmengleichheit abgelehnt. Schließlich wurde ein Antrag des Abg. Dauch (DVib.) mit einem Zuſatzantrag des Abg. Graf Weſtarp(Konſ.) mit den Stimmen der Deutſchen Volkspartei, der Nationalſozialiſten, der Chriſt⸗ lich⸗Sozialen, des Zentrums, der Bayveriſchen Volkspartei, der Wirtſchaftspartei und des Land⸗ volkes gegen die Stimmen der Sozioldemokraten und Kommuniſten, bei Stimmenthaltung der Deutſchnationalen Volkspartei angenommen. In dem Antrag heißt es: Der Auswärtige Ausſchuß hat auf Grund des Berichtes des Reichminiſters des Auswärtigen von dem gegenwärtigen Stand der Frage der allgemeinen Abrüſtung, insbeſondere von dem Ergebnis der Verhandlungen der diesjährigen Bundesverſammlung des Völkerbundes über dieſe Frage, mit großer Enttäuſchung Kenntnis genommen. Er muß danach feſtſtellen, daß die Bemühungen um die allgemeine Abrüſtung bis⸗ her keinerlei praktiſche Erfolge erzielt haben. Der Auswärtige Ausſchuß erwartet von der Reichsregierung, daß ſie mit allen ihr zu Gebote ſtehenden Mitteln auf die ſchleunige Abänderung der gefahrvollen Lage hinwirkt und daß ſie mit äußerſtem Nachdruck darauf beſteht, eine Abrü— ſtung der anderen Staaten zu fordern. die nach Umfang u. Art der Abrüſtung Deutſchlands und dem Grundſatz paritätiſcher Sicherheiten ent⸗ ſpricht und daß ſie Klarheit darüber herbeiführt, ob die auswärtigen Mächte gewillt ſind, dieſe Forderungen entſprechend den im Verſailler Ver— trag ſeſtgelegten Verpflichtungen zu erfüllen.“ neuer Stratoſphären⸗ Flug⸗Plan MRünchen, 29. Okt. In aller Stille wird laut„Bayer. Staatsztg.“ an dem Plan eines neuen deutſchen Stratoſphären⸗Fluges gear⸗ beitet. Vei der Ballonfabrik Riedinger in Augsburg iſt ein Ballon in Auftrag gegeben worden, mit dem ein junger Münchener Pilot, William Markgraf, Anfang Dezember aufſtei⸗ gen wird, um eine Höhe von 14—16 000 Me⸗ tern zu erreichen. Der Zweck des Fluges iſt, die praktiſche Möglichkeit eines Fallſchirmabſprun⸗ ges aus einer ſolchen Höhe zu erproben. An dem Ballon befindet ſich eine Tonne mit einer Schiebetür, von der aus der Abſprung erfolgen ſoll. Markgraf wird einen Meßapparat von der Landeswetterwarte und einen Filmapparat mitnehmen. Bisher ſteht der Weltrekord für die Fallſchirm⸗Abſprung⸗Höhe noch auf 8 000 Metern.(Hoffentlich wird dieſer Abſprung rechtzeitig verboten. Die Red.) Der chriſtliche Metallarbeiterverband für ſoſortige Arbeitsaufnahme. enb. Berlin, 30. Okt. Die geſtrige ſtark be⸗ ſuchte Vertrauensmännerkonferenz des Chriſt⸗ lichen Metallarbeiterverbandes erklärte, dem „Lokalanzeiger“ zufolge, zur Streiklage: Die beſchloſſen, daß für dieſe Werke mit einer Ge⸗ ſamtbelegſchaft von 30 000 Arbeitern am Don⸗ nerstag die Arbeit wieder aufgenommen wird. Andere kleine Betriebe ſind gefolgt. Unter dieſen Umſtänden iſt die vom Deutſchen Me⸗ tallarbeiterverband für Donnerstag angeſetzte Urabſtimmung ein großer Unſinn. Der Chriſt⸗ liche Metallarbeiterverband lehnt deshalb eine Beteiligung an der Urabſtimmung ab, erklärt den Streik für ſeine Mitglieder für beendet und empfiehlt, heute früh die Arbeit wieder aufzunehmen.