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Dem unerfahrenen, kaum 20 jährigen Kauſmanne zeigte der Exlegionär Lichtbilder von herrlichen Tropenlandſchaften, angeblich in Garniſonen der Legion aufgenommen. Die über die Legion in Deutſchland verbreiteten ungün⸗ ſtigen Nachrichten ſeien Schauermärchen, beteu⸗ erie er. Wer ſich gut führe, habe in der Legion ein ganz famoſes Leben. Der junge Kaufmann ließ ſich beſchwatzen. Feſt entſchloſſen, mit ſeinem neuen Freunde in die Legion einzutreten, be⸗ ſorgte er auch das Reiſegeld für beide, indem er ſeine Lederjoppe verſetzte. Die Fahrt ging nach Trier, wo damels noch franzöſiſche Truppen la⸗ gen. Zunächſt ſuchte der junge Kaufmann dort Arbeit, weil er erſt einmal zuverläſſige Infor mationen über die Fremdenlegion einholen wollte. Der Exlegionär nahm inzwiſchen ſchon die Beziehungen mit der franzöſiſchen Beſatzung alt! and brochte aus der Kaſerne Leckereien und franzöſtſche Zigaretten mit. Immer wieder drängte er, ſein junger Freund möge doch ſofort ſich anwerben laſſen. Eines Tages ließ ſich der Düſſeldorſer beſchwatzen, am nächſten Tage zu⸗ ſammen mit ſeinem Freunde in die Legion ein⸗ zutreten. In der Nacht aber kamen ihm zu ſei⸗ nem Glück Bedenken. Er drückte ſich und fuhr zu ſeinen Eltern zurück, die ihn mit tauſend Acng⸗ ſten geſucht hatten. Gegen den Legionswerber wurde ein Haftbefehl erlaſſen. Vor dem erwei⸗ terten Schöffengericht gab er den Tatbeſtand zu, beteuerte aber, er habe den franzöſiſchen Kom⸗ mandanten nur wegen ſeines eigenen Wieder⸗ eintritts in die Legion ſprechen wollen. Durch die Ausſage des jungen Düſſeldorfers wurde des Nitgeklagte, der Arbeiter Joſef S., überſührt. Wegen verſuchter Falſchwerbung wurde er zu 8 monaten Gefängnis verurteilt. Bunte Seitung Telegramme durchs Teleſon. Nach einer Zuſammenſaſfung der Reichspoſt wurden im Jahre 1928 genau ein Drittel aller aufgegebenen Telegramme in Deutſchland vom Abſender dem Telegraphenamt durch den Fern⸗ ſprecher aufgegeben. Im Jahre 1929 iſt der An⸗ teil nur unbedeutend, auf 36,8 Prozent geſtie⸗ gen. Man muß ſich wundern, wie wenig von der teleſoniſchen Aufgabe Gebrauch gemacht wird, wenn man bedenkt, daß die Poſt die Ge⸗ bühr für das teleſonſch aufgegebene Telegramm bis zur nächſten Fernſprechrechnung ſtundet, während man am Schalter ſoſort bar bezahlen muß. Noch ungünſtiger liegen die Dinge beim Zu⸗ ſprechen eingehender Telegramme. 1928 wurden 20,6 Prozent, alſo wenig über ein Fünftel dem Empfänger zutelephoniert, noch genau 20 Prozent. Ein Ding, das den Rhein verſchlucken kann. f Im Oberrhein⸗Kraſtwerk Albruck, unweit von Säckingen, werden drei Waſſerturbinen von je 33 700 PS. eingebaut, die zu den größten bis⸗ her gebauten Waſſerturbinen der Welt gehören. Bei der maximalen Leiſtung von 33 700 PS. wird von jeder dieſer Turbinen eine Waſſer⸗ menge von 291 Kubikmeter pro Sekunde ver⸗ braucht. Die neue Anlage iſt damit imſtande, die geſamte Waſſermenge des Aheines bei Nie⸗ derwaſſer allein auszunutzen. Bei einem äuße⸗ ren Durchmeſſer von 12 Meter beſitzen die Lauf⸗ räder der Turbinen einen Durchmeſſer von 7 Meter. Die Flügel der Laufräder ſind propeller⸗ ähnlich geſtaltet und hydraulich verſtellbar, Jede Turbine hat ein Gewicht von etwa 700 Tonnen, das ſind rund 70 Eiſenbahnwagenladungen. 12000 Mark im Keller Invalide ging mit dem Geld auf die Bierreiſe, Holzhändler fand den Schatz. Eine ſeltſame Geſchichte, die ſich wie ein Ka⸗ pitel aus einem Kriminalroman lieſt, war Ge⸗ genſtand einer Gerichtsverhandlung vor dem Berliner Schöfſengericht. Ein Holzhändler hatte in einem Keller, in dem er Brennholz lagern hatte, ein Paket gefunden, das für 12 000 Mark zuſammengebündelte 10- und 20-Mark⸗Scheine enthielt. Er kaufte darauf einen neuen Laſtwa⸗ gen für ſein Geſchäſt, ſeine Frau kaufte neue Möbel und eine große Wäſcheausſtattung für ſich und ihre vier Kinder. Nach einigen Tagen erzählte die Frau Verwandten und Bekannten, die ſich über die neuen Anſchaffungen wunderten, zu wieviel Geld ſie unerwartet gekommen ſeien. Es dauerte nicht lange, bis eines Tages eine Anzeige an die Kriminalpolizei erging, die dann das noch vorhandene Geld und die angeſchafften Sachen beſchlagnahmte. Es ſtellte ſich heraus, daß das Geld von einem 75 Jahre alten Inva⸗ liden, der in kümmerlichen Verhältniſſen lebt, ſtammte, der es wiederum von ſeiner auf dem Sterbebette liegenden Frau erhalten hatte und trunkenen Zuſtande muß der alte Mann das Geld in dem Keller, in dem er nach Ausſagen von Zeugen hatte übernachten wollen, liegen ge⸗ laſſen haben. Auch verſchiedene andere Leute hatten das Paket geſehen, ohne ihm aber Beach⸗ naten Gefängnis, und ſeine Frau wegen Heh lerei zu einem Monat Gefängnis verurt lt. B iſt wurde ihnen zugebill 1929 wafen es nur damit auf eine Bierreiſe gegangen war, Im be⸗ tung zu ſchenken. Es konnte bisher noch nicht aufgeklärt werden, wie die Frau des Invaliden an ſoviel Geld gekommen iſt. Der Holzhändler wurde wegen Fundunterſchlagung zu vier Mo-“ GRAMOPHONE von Mel Ban Aauanmnnnucdndnumundnchtagnſnüunanan in allen Ausführungen LAurWERKE„ 9.50. added N in allen MADELN Lautstärken von 30 an Achau daennnam uu a Große Auswahl in — ö Neueste Aufnahmen aus Tonfilm von und Operette 1 a g. Al. l. 25 REPRRRATUREN an sümtſ. Mustkwerken fachmännisch u. preiswert Georg Wunder 6. Mechanikermstr. Lorscherstr. 44. eee eee Täule Reparaturen Fiüilei en ſucht über die Kirchweihe Nähmaschinen eine Stelle zum Ser- wieren(gut eingeführt) werden prompt, reell und billig ausgeführt Zu erfragen im Verlag J Mikolaus Effler. dieſer Zeitung. wurde geſtern Abend in der Rathausſtraße zwiſchen Fürſten Alexan⸗ ur Vereine, deschäte u Priwate alert in Sauperster ausfümeung der und Löwen eine schnell und billigst Harshenmer Anrsiöer Der ehrliche Finder wird um gefl. Rückgabe gegen Rathausstraße 36. 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Proteſt des Zentrums gegen Fälſchung des amtlichen Reichstagsſtenogramms. * Am 18. Oktober in der Sitzung des Reichs⸗ tags, prägte der nationalſozialiſtiſche Reichstags⸗ abgeordnete Graf zu Reventlow in einer Auseinanderſetzung mit dem Führer der Reichs⸗ tagsfraktion der Bayeriſchen Volkspartei, dem Prälaten Leicht, u. a. bekanntlich den Satz: „Wenn der Abgeordnete Leicht geſagt hat, die Jugend ſolle gegen uns marſchieren oder werde gegen uns marſchieren, möchte ich meine Anſicht hier ausſprechen: Die Jugend wird Ihnen aus der Kirche marſchieren!“ Dieſe Ausführungen riefen im Reichstag auf den Bänken des Zentrums und der Bayeriſchen Volkspartei einen großen Entrüſtungsſturm her⸗ vor, während die Nationalſozialiſten mit Hände⸗ klatſchen antworteten. Gewaltig war auch das Echo im Lande über die unerhörten Auslaſſungen dieſes national⸗ ſozialiſtiſchen Sprechers. Und bald merkten die Nationalſozialiſten und beſonders der kluge Graf, was er mit ſeinen Worten angerichtet hatte. Er, von dem man annehmen ſollte, daß er die Ge⸗ ſchäftsordnung des Reichstags kennt, und ſollte er es nicht, brauchte er ſich ja nur bei ſeinem Fraktionskollegen, dem Vizepräſidenten Stöhr danach zu erkundigen, nimmt das amtliche Ste⸗ nogramm und fälſcht es in einer Art und Weiſe, daß der Sinn der Rede Reventlows da⸗ durch völlig entſtellt wird. Die Reichstagsfraktion des Zentrums hat ſofort Nachforſchungen angeſtellt, zumal es auch bekannt geworden iſt, daß draußen im Lande Gauleitungen der nationalſozialiſtiſchen Arbei⸗ terpartei die Unverfrorenheit beſaßen, Zeitun⸗ gen, die den wirklichen Wortlaut der Rede Re⸗ ventlows gebracht hatten, Berichtigungen zuzu⸗ ſtellen unter ausdrücklicher Berufung auf das angeblich amtliche Stenogramm. In Verfolg dieſer Unterſuchung wird letzt ein Briefwechſel zwiſchen dem Vorſitzenden der Reichstagsfraktion des Zentrums, dem Abgeord⸗ neten Dr. Porlitius, und dem Reichstags⸗ präſidenten Löbe der Oeffentlichkeit übergeben, durch den die bewußte Fälſchung des Steno⸗ gramms durch den Grafen Reventlow eindeutig klar feſtgeſtellt iſt. Wir laſſen hier anſchließend den Wortlaut der Briefe folgen. Am 29. Okto⸗ ber richtete zunächſt Abg. Dr. Perlitius namens der Reichstagsfraktion des Zentrums folgendes Schreiben an den Präſidenten des Reichstags, Herrn Löbe: „Sehr geehrter Herr Präſident! Nach über⸗ einſtimmenden Feſtſtellungen zahlreicher Mit⸗ glieder des Reichstags ſind in dem amtlichen Berichte über die Verhandlungen des Reichs⸗ tags in ſeiner fünften Sitzung vom 18. Okto⸗ ber ds. Is. in der Rede des Herrn Abgeord— neten Grafen Reventlow Berichtigungen vor⸗ genommen worden, die den Sinn der Rede ändern und die nachfolgende Replik unſeres Fraktionskollegen. des Herrn Abgeordneten Dr. Brauns, unverſtändlich machen. Unter Bezugnahme auf 8 110 der Geſchälts⸗ ordnung bitte ich ergebenſt, das unkorrigierte Stenogramm der Rede des genannten Abge⸗ ordneten mit dem gedruckten Bericht zu ver⸗ gleichen und feſtzuſtellen, welche Aenderungen vorgenommen worden ſind. Für eine baldige Mitteilung wären wir Ihnen dankbar. Mit vorzüglicher Hochachtung uſw.“ Am 30. Oktober gab Reichstagspräſident Löbe auf dieſes Schreiben folgende Antwort: „Sehr geehrter Herr Kollege! Da Sie mich unter Bezugnahme auf 8 110 der Geſchäſts⸗ ordnung darum gebeten haben, teile ich Ih⸗ nen mit, daß der Schluß der Rede des Herrn Abgeordneten Graf zu Reventlow im Origi⸗ nal⸗Stenogramm folgenden Wortlaut hat: „Wir glauben etwas Anderes. Sie haben angedeutet, die Jugend ſolle gegen uns marſchieren oder werde gegen uns marſchieren. Ich möchte als meine Anſicht hier ausſprechen: Die Jugend wird Ihnen aus der Kirche marſchie⸗ ren.(Händeklatſchen bei den National⸗ ſozialiſten.)(Abgeordneter Leicht:„Das wollen wir abwarten!“)“ Im gedruckten Stenogramm heißt es: „Wir fürchten etwas anderes. Sie haben angedeutet, die Jugend ſolle gegen Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,50 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fa 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. ſchen!“ dert, bezw. hinzugeſetzt. Falls Sie wünſchen Ihrer weiteren Mitteilung entgegen. enb. Berlin, 3. Nov.(Eigene Meldung!) Die Einzelhaushalte der verſchiedenen Miniſte⸗ rien für das kommende Jahr zeigen das deut⸗ liche Beſtreben, unter allen Umſtänden an den Ausgaben des Reiches zu ſparen. Das tritt be⸗ ſonders in den zahlreichen Ausgabenpoſten in die Erſcheinung, die im vorigen Etat ent⸗ halten waren, aber jetzt einfach geſtrichen wor— den ſind. Wo dieſe radikale Methode nicht an⸗ wendbar erſchien, ſind ſehr häufig ſtarke Ab⸗ ſtriche erfolgt. Im einzelnen ergibt ſich dabei folgendes Bild: Der Haushalt der Reichskanzlei hat eine muß Kapitän E enb Berlin, 3. Nov.(Eig. Meldung.) Das Reichsgericht wird ſich heute—dem„Vorwärts“ zufolge— noch einmal mit dem Kapp-Putſch zu beſchäftigen haben, und zwar mit den zivilrecht⸗ lichen Folgen des Unternehmens, die ſich für den ehemaligen Führer der Marinebrigade, Kapitän Ehrhardt, ergeben haben. Ehrhardt hatte, ebenſo wie General von Lüttwitz und Major Biſchoff, im Auguſt 1927 vom Reichswehrminiſterium die Mitteilung erhalten, daß er wegen des Vermö— gensſchadens, der dem Reich durch den Kapp— Putſch erwachſen ſei, in voller Höhe in Anſpruch genommen werde. Gegen dieſen Beſcheid ließ Ehrhardt eine Feſt⸗ ſtellungsklage beim Landgericht einreichen, wo— nach das Reich gegen ihn keine Schadenserſatz⸗ anſprüche geltend machen könne. enb. Frankfurt a. M., 4. Nov.(Eigene Meldung!) Zu der Frage der Urſache der May⸗ bacher Kataſtrophe wird der„Frankfurter Zeitung“ aus Quierſchied gemeldet: Bei den Inſtandſetzungsarbeiten wurde einem ſchlag⸗ wetterreichen Aufhau der vierten Sohle eine Benzinſicherheitslampe in unverſehrtem Zu⸗ ſtande vorgefunden. Sogar der Glaszylinder iſt unbeſchädigt; dagegen war die Schutzkappe über dem Drahtſieb abgeſchraubt und konnte nicht gefunden werden. An dem Sieb ſollen ſich deutliche Zeichen vorfinden, daß es geglüht hat. Daraus wird gefolgert, daß dieſe Lampe die Urſache der Exploſton war, zumal von dem Aufhau an nach beiden Richtungen die Wir⸗ kungen der Exploſion in der vierten Sohle gleichmäßig erkennbar ſind. Die Unterſuchung der Kataſtrophe bei Alsdorf. wih Alsdorf, 4. Nov. Am Montag, den 3. 11., nahm der Unfallausſchuß der Grubenſicherheits⸗ kommiſſion Bonn einen ausführlichen Bericht der Bergbehörde über den Stand der Aufräu⸗ mungsarbeiten und die bisherigen Ermittlungen uns marſchieren oder werde gegen uns marſchieren. Ich möchte als meine Anſicht entgegen. Die Annahme einer Exploſion unter mit Beſorgnis und Bedauern dahin ausſprechen: die Jugend wird Ihnen aus der Kirche heraus marſchie⸗ ren, was wir wahrlich nicht wün⸗ Die hervorgehobenen Stellen ſind alſo geän⸗ daß Herr Graf zu Reventlow um eine Berich⸗ tigung nach 8 110 gebeten wird, ſehe ich Mit vorzüglicher Hochachtung gez. Löbe.“ viernheimer Anzeiger (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands ember 1930 Der Vorſitzende der Zenrumsfraktion, Abge— ordneter Dr. Perlitius, ſchloß dann den Brieſ— wechſel am 30. Oktober mit folgendem Antwort— ſchreiben ab: „Sehr geehrter Herr Präſident! Wir be— ſtätigen Ihnen dankend den Eingang Ihres 5 Schreibens vom heutigen Tage und bitten mit Bezug auf Ihre Mitteilung, den Herrn Abgeordneten Grafen zu Revent⸗ low um eine Berichtigung nach 8 — 2 2 8 110 der Geſchäftsordnung zu er⸗ Ausgabenkürzung um faſt 1 Million erfahren, und zwar von 2.53 auf 1.55 Millionen; das iſt eine Senkung von rund 40 Prozent. In dieſem Haushalt fällt übrigens auch zum erſten Male der Poſten für die Vertretung der Reichs⸗ regierung in München fort, die bekanntlich auf— gelöſt worden iſt. Beim Auswärtigen Amt ſind 4½ Millionen eingeſpart worden; der Etat beläuft ſich diesmal auf 55,9 Millionen gegen 60,3 Millionen Mark im Vorjahre. Die Auf⸗ wendungen für das Perſonal der Auslands⸗ vertretungen ſind mit 17,9 Millionen einge⸗ ſetzt, gegenüber 18,9 Millionen im Vorjahre. Der Napp⸗Putſch vor dem Reichsgericht hrhardt bezahlen? Das Landgericht 1 in Berlin hatte die Scha⸗ denserſatzanſprüche des Reichsminiſteriums zum Teil als berechtigt anerkannt, während das Kam⸗ mergericht die Entſcheidung aufhob, weil die Schadenserſatzanſprüche des Reiches erſt ſo ſpät geltend gemacht worden ſeien, daß ſie als ver⸗ wirkt angeſehen werden müſſen. Gegen dieſes Urteil des Kammergerichts mel⸗ dete das Reichswehrminiſterium Reviſion an, die nun den Dritten Zivilſenat des Reichsgerichtes beſchäftigen wird. In der heutigen Verhandlung wird es ſich in erſter Linie darum drehen, wer als Führer des Kapp⸗Unternehmens außer dem inzwiſchen verſtorbenen Generallandſchaftsdirek⸗ tor Kapp anzuſehen iſt. Die Unterſuchung der Bergwerkskataſtrophen Eine Benzinlampe die Urſache in Maybach? Tage, für die die außerordentlichen Zerſtörun⸗ gen am Vorbergerüſt und am Betriebsgebäude des Eduard⸗Schachtes ſprechen, kann noch nicht ausgeſchaltet werden. Zwar ſcheiden die Möglich⸗ keiten der Exploſion größerer eigener Spreng— ſtoffmengen oder eines Benzintanks, oder Ben⸗ zoltanks oder verſchütteten Benzols aus; dage⸗ gen bleibt die Möglichkeit einer Exploſion, die ihren Grund in Schneidearbeiten oder anderen Urſachen hat, beſtehen. Unter Tage ſind die Feſt⸗ ſtellungen, ſoweit die Grubenbaue zugänglich ſind, inzwiſchen abgeſchloſſen worden. Die Möglichkeit einer Zündung von Schlagwettern, Schießarbei⸗ ten erſcheint nach den bisherigen Feſtſtellungen ausgeſchloſſen. In den Abbaubetrieben und den unmittelbar anſchließenden Abbauſtrecken haben ſich keine Merkmale einer Exploſion ergeben. Die Auswirkungen der Exploſion beſchränken ſich auf den Eduard⸗Schacht auf die Füllörter und die Hauptförder⸗ und) Rettungswege. Ob hier der Ausgangspunkt der Exploſion geweſen iſt, wird ſich erſt feſtſtellen laſſen, wenn die Auf⸗ räumungsarbeiten über Tage, an der Schacht⸗ mündung und unter Tage in der öſtlichen Richt⸗ ſtrecke der 360 Meter⸗Sohle zu Ende geführt find. Dieſe Arbeiten werden noch geraume Zeit Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 42. Jahrgang ſuchen. Mit vorzüglicher Hochachtung uſw.“ Dieſer§ 110 beſagt:„Keine Berichtigung darf den Sinn der Rede ändern. Wird die Berich— tigung beanſtandet und keine Verſtändigung mit dem Redner erzielt, ſo iſt die Entſcheidung des Präſidenten oder ſeines Stellvertreters einzu— holen.“— Nun wird abzuwarten ſein, ob der Herr Graf zugeſteht. daß er durch ſeine„Berichtigung“, wir 1 Fälſchung, den Sinn ſeiner Rede geändert at. Intereſſante Sahlen aus dem Reichshaushalt Aeußerſte Sparſamkeit in allen Miniſterien Bei der Kürzung der Mittel zur Förderung des deutſchen Schulweſens im Auslande um „ Millionen zeigt ſich auch in dieſem Etat, wie die kulturellen Aufgaben unter dem Zwang der Sparſamkeit beſonders ſchwer betroffen werden. Noch ſchmerzlicher tritt dieſe Tatſache im Etat des Reichsinnenminiſteriums hervor, bei dem die fortdauernden Ausgaben um 3,7 Millionen und die einmaligen um 1,1 Millio⸗ nen vermindert worden ſind. Davon wird z. B. die deutſche Gemeinſchaft zur Erhaltung und Förderung der Forſchung allein mit einem Av⸗ ſtrich von 810000 Mark betroffen, die Kaiſer⸗ Wilhelm⸗-Geſellſchaft mit 450 000; der Poſten für Erziehungsbeihilfe iſt um 570000 Mark geringer, die Anterſtützung wiſſenſchaftlicher und künſtleriſcher Zwecke iſt um 160 000 Mark gekürzt, zur Förderung der Theaterkultur um 300 000 Mark. Aehnliche Abſtriche finden ſich unter den allgemeinen Ausgaben: So 500 000 für Zwecke ſtudentiſcher Wirtſchaftsbeihilfe, 320 000 bei den Mitteln, die für künſtleriſche Zwecke Verwendung finden. Ebenſo ſind im Etat des Reichsinnenminiſteriums, genau wie bei den der übrigen Etats, alle Ausgabepoſten für Bauten vermieden. Dieſe Geſichtspunkte ſind beſonders augen⸗ fällig in den Voranſchlägen des Reichs⸗ finanz⸗ und des Reichsverkehrsminiſteriums. Der erſt genannte Etat ſieht im ganzen eine Senkung von 441,2 auf 400,4 Millionen, vor. Beim Haushalt des Reichsverkehrsminiſteriums ſollen ſich die Zahlen für 1931 auf 181,7 gegen 1972 Millionen Mark im Vorjahre belaufen. Intereſſant iſt in dieſem Etat beſonders das Ka⸗ pitel für Luftfahrt. Die Ausgaben hierfür gehö⸗ ren zu den wenigen Poſten des Geſamtetats, die ſich erhöht haben, nämlich von 38,3 auf 39,1 Mil⸗ lionen Davon erhält die Deutſche Lufthanſa 18.28 gegen 19 Millionen im Vorjahr. Zur Förderung der Luftſchiffahrt iſt ein Betrag von 500 000 Mk. Beihilfe an den Luftſchiffbau Zeppelin über Ver⸗ ſuch⸗, Studien- und Ausbildungsfahrten u. wei⸗ tere 600 000 Mark als Beihilfe für Einrichtung eines planmäßigen Luftſchiffverkehrs in Verbin⸗ dung mit anderen deutſchen Luftfahrtunterneh⸗ men eingeſetzt. Im ordentlichen Haushalt des Reichsminiſte⸗ riums für Ernährung und Landwirtſchaft iſt eine beſonders ſtarke Senkung zu verzeichnen, nämlich von 63,8 Millionen im Vorjahre auf 36,7 Millionen; d. ſ. über 40 Prozent. Weiter iſt der Etat des Reichswirtſchaftsminiſteriums um 3,36 Millionen gekürzt worden. Sehr weſent⸗ lich iſt dabei die Verminderung der Ausgaben für das Statiſtiſche Reichsamt um 3,5 Millionen. Beim Reichsjuſtizminiſterium macht die Seakun etwa 3/ Millionen aus. In ähnlichem Ausmaß ſind auch die übrigen Einzelhaushalte an der all⸗ gemeinen Sparaktion beteiligt. Die Lage in der Berliner metallinduſtrie Arbeit überall wieder aufgenommen. enb Berlin, 3. Nov. Am heutigen Montag ift bei allen Firmen der Berliner Metallindu⸗ ſtrie die Arbeit wieder aufgenommen worden. Eine Ausnahme bildet lediglich die Fahrſtuhl⸗ firma Flohr. Hier hat die Geſchäftsleitung die Belegſchaft entlaſſen, die Arbeiter auch heute noch im wilden Streik verharrten und die Firma mit Reparaturen an Fahrſtühlen ſo überlaſtet in Anſpruch nehmen. iſt, daß ſie neue einſtellen muß. n 1 .— K— S 1 7 222 TTT Brüning über Deutſchlands Außenpolitik Erklärung des Reichskanzlers gegenüber einem Redakteur des„Petit Journal“ „Petit Pariſien“ veröffentlicht eine längere Erklärung, die Reichskanzler Dr. Brüning dem diplomatiſchen Redakteur die⸗ ſer Zeitung, Bourgues, anläßlich ſeiner kürzlichen Anweſenheit in Berlin gegeben hat. Dieſe Erklärung hat folgenden Wort⸗ laut: „Ich habe wiederholt und auch in meiner letzten Regierungserklärung nach den Wahlen erneut betont, daß die bisherige Außenpolitik die ſich als höchſtes Ziel die Erringung der nationalen Freiheit ſowie der moraliſchen und materiellen Gleichberechtigung geſetzt hat, wie bisher unter Ablehnung aller Abenteuer in organiſcher Weiterentwicklung auf dem Wege des Friedens weitergeführt werden ſoll. Dieſe Politik iſt in ihren Grundſätzen, in der loyalen Durchführung der internationalen Ver⸗ träge und in dem friedlichen Zufammenwir⸗ ken der Völker feſtgelegt. Sie iſt nicht die Theſe einer Perſon, einer Partei, einer Par⸗ teikoalition, ſondern Gemeingut des weitaus größten Teils des deutſchen Volkes. Darin liegt auch die Stärke der deutſchen Friedenspolitik, die ſich in ihrer beharrlichen Kontinuität allen Beſtrebungen zur Erörterung und Sicherung des Friedens niemals verſagt hat. Die Rhein⸗ landräumung war eine große Etappe auf dem Wege dieſer deutſchen Befreiungspolitik.“ Mit Bezug auf die bekannte Genfer Rede Briands erklärte der Reichskanzler:„Nicht Haß und nicht Drohung ſind aus den Wahl— urnen des 14. September hervorgegangen, ſondern der Ausdruck eines tiefbedrückten und doch ſtarken Volkes, das um ſeine nationate Zukunft ringt. Die Stimmen, die wir aus Frankreich hören, bringen faſt übereinſtimmend eine Enttäuſchung zum Ausdruck, daß die Kor zeſſionen, die Frankreich durch Erleichterung der Reparationen und durch vorzeitige Räu⸗ mung gemacht zu haben glaubte, in Deutſchland nicht genügend gewürdigt würden. Darin liegt eine Verkennung der möglichen Auswirkung dieſer vereinbarten Maßnahmen. Ein halbes Jahr nach dem Inkrafttreten des Youngplanes ſind bereits allerorts Diskuſſionen über die Möglichkeit ſeiner Durchführung entſtanden. Frankreich als Hauptgläubiger muß einſehen, daß keine deutſche Regierung ihrem Volke eine Milliardenſchuld, die in ihrer Geſamtheit im⸗ met wieder als drückend empfunden wird, durch die an ſich begrüßenswerte Ermäßigung um einige hundert Millionen tragbarer er⸗ ſcheinen laſſen kann. Wenn gleichzeitig die ſchwerſte Wirtſchafts- und Finanzkriſe dazu zwingt, mehrere Milliarden neue Steuern und Laſten aufzuerlegen, iſt es ſelbſtverſtändlich, daß jede deutſche Regierung ſich alle vertrags— mößig zur Abwehr von Gefahren für Wirt⸗ ſchaft und Währung zur Verfügung ſtehenden Maßnahmen offenhalten muß, für den Fall, daß ſich die Vorausſetzungen für die Erfüllung dieſer Zahlungen nicht einſtellen ſollten. An— dererſeits ſcheint uns die Enttäuſchung Frank- reichs über die angeblich nicht genügende An— erkennung der vorzeitigen Rheinlandräumung nicht gerechtfertigt. Die immer wieder hinaus— geſchobene Entſcheidung hat die Wirkung und den Eindruck dieſer langerwarteten Maßnah— me, die zudem nicht ohne neue Härten und Belaſtungen vor ſich ging, ſehr abgeſchwächt. Die große Lüge. Noman von Otfrid von Hanſtein. Copyright by Lit.⸗Verl. Gloria, Berlin-Steglitz. (Nachdruck verboten) „Es iſt eben anders gekommen. Mein Va⸗ ter hat anſcheinend doch kein Teſtament hin⸗ terlaſſen, und das Majorat iſt in andere Hände übergegangen.“ „Aber deshalb...“ „Nein, von meinem Großvater konnten wir es annehmen, dort wohnen zu dürfen,, von jedem anderen wäre es ein drückendes Almo⸗ ſen, und ganz beſonders von dem jetzigen Majoratserben, mit dem ich unter keinen Umſtänden in Berührung kommen möchte. Es iſt auch ganz gut ſo, denn es war immerhin etwas Halbes. Deshalb komme ich zu Ihnen. Könnten Sie mir nicht zu einer feſten Stel⸗ lung verhelfen? Und wenn ſie noch ſo beſchei⸗ den wäre! Ich bin doch jetzt mit der Feder ziemlich gewandt und glaube, daß ich mich in einer Redaktion leicht einarbeiten würde.“ „Davon bin ich auch überzeugt, aber das muß man ſich durch den Kopf gehen laſſen. Bei mir iſt in dieſem Augenblick nichts frei, aber es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß ſich ein Arrangement treffen ließe. Der Diener brachte eine neue Karte. Der Kommerzienrat ſah faſt erſchrocken auf dieſe und dann auf Margarete. „Verzeihen Sie, Frau Baronin, eine verab⸗ redete Konferenz, vielleicht führt mich dieſe zu einem für Sie günſtigen Ergebnis. Darf ich Sie bitten. t Die endgültige Aufgabe dieſer militäriſchen Sicherheitsmaßnahme hat indes keineswegs die Diskuſſion über die Sicherheitsfrage ein für allemal aus der Welt geſchafft. Immer wieder wird das Sicherheitsproblem gleichſam als Ausdruck eines anhaltenden Mißtrauens in den Vordergrund geſtellt. Frankreich dürfte hierbei vielleicht verkennen, daß man ange⸗ ſichts eines entwaffneten Volkes, deſſen Gren⸗ zen nach allen Richtungen offen ſind, und das von waffenſtarrenden Nachbarn umgeben iſt. nicht immer von neuem die Fötderang nach Sicherheit dem rechtsmäßigen Verlangen nach Abrüſtung entgegenſtellen kann, ohne die Un⸗ antaſtbarkeit feierlich eingegangener Verträge anzuzweifeln, deren Urheber zu ſein gerade Frankreich ſich zu rühmen weiß. Nach unſeren Auffaſſungen haben alle Staaten gleiches Recht auf Sicherheit, und wir verſtehen nicht, warum hier mit zweierlei Maß gemeſſen werden ſoll. Die letzten außenpolitiſchen Vereinbarun⸗ gen, die zweifellos als ein weſentlicher Schritt auf dem Wege der Liquidation des Krieges angeſehen werden können, werden erſt dann zur vollen Alewirkung gelangen, beiden Hauptkontrahenten, Deutſchland Frankreich in friedlicher Zuſammenarbeit mit den großen Nachbarſtaaten den Boden für eine aufrichtige Verſtändigung weiterhin pfle⸗ gen und entſchloſſen auf dem gemeinſam be⸗ ſchrittenen Wege weitergehen. Eine Politik des kühlen Abwartens iſt hier nicht am Platze. In Frankreich herrſcht vielfach die Meinung, daß es falſch ſei, Deutſchland immer neues Entgegenkommen zu zeigen, da es ſtets nach Erreichung eines Zieles ſich nicht zufrieden geben, ſondern mit immer neuen Forderungen hervortrete. In der Tat ſteht die deutſche Außenpolitik ebenſo wie die auch anderer Staaten noch vor vielen unerreichten Zielen. Deutſchland iſt noch weit entfernt von der vollen Souveränität ſeiner Großmachtſtellung. Viele Fragen, deren Löſung vertraglich vor⸗ geſehen iſt, ſind heute noch nicht bereinigt, ja, zum Teil noch nicht einmal ernſtlich in Angriff genommen. Solange dieſer unnatürliche Zu⸗ ſtand andauert, der vor mehr als einem Jahr⸗ zehnt in Ausnutzung der durch dieſen Krieg geſchaffenen Machtverhältniſſe feſtgelegt wurde, wird Deutſchland mit allen ihm zu Gebote ſtehenden friedlichen Mitteln auf eine Aende⸗ rung hinzuwirken verſuchen und nach wie vor mit ſeinen berechtigten Anſprüchen hervortre⸗ ten, deren Ausgleich, weit entfernt, Veunruhi⸗ gung hervorzurufen, zur Förderung des Frie⸗ dens dienen wird. Ein neues Nonſervierungs⸗ verfahren 90 Millionen Mark für das Schnellgefrierverfahren Der Amerikaner Birdſeye hat ein Schnellge— frierverfahren erſunden, das für die Weltwirt— ſchaft von unabſehbarer Bedeutung zu werden verſpricht. Er iſt zu dieſer Erfindung auf ſol⸗ gende Weiſe gelangt: Vor etwa 15 Jahren geht Birdſeye in Labra— dor auf die Pelzjagd. 50 Grad unter Null hal⸗ ten ihn nicht ab, mit Indianern durch ein Loch im Eis zu fiſchen. Die Kälte iſt ſo grimmig, daß die Fiſche, die Mr. Birdſey herauszieht, ſchon ge⸗ froren ſind, noch bevor ſie ans Land kommen. Nun geſcheht Seltſames: Ein Teil dieſer Fiſche wird nach einigen Ta⸗ gen beim Auftauen wieder lebendig, aber auch die anderen Fiſche, die bereits tot ſind, ſchmecken genau ſo wie ſriſche. Von dieſer Beobachtung ausgehend, erfindet Birdſeye ſein neues Konſervierungsverfahren. Es beruht darauf, daß bei geringen Kältegraden und langſamem Gefrieren ſich oftmals große, mehrere Zentimeter lange Eiskriſtalle bilden. Je größer nun die Kälte, um ſo kleiner die Kriſtalle, Große Kriſtalle zerreißen die Zellwände eines Körpers viel leichter als kleine. Will man z. B. Fleiſch, Fiſche, Gemüſe oder Früchte ſo zum Ge— frieren bringen, daß ſie von den ſich bildenden Eiskriſtallen die Zellwände nicht geſprengt wer⸗ den, ſo muß der Geſrierprozeß ſo ſchnell vor ſich gehen, daß ſich nur ganz kleine Eiskriſtalle bil⸗ den. Die Gefahrenzone für das Reißen der Zellwände wird nur durch ganz hohe Kältegrade und außerordentlich ſchnelles Gefrieren fber⸗ wunden. Und dieſe Möglichkeit bietet eben Bird⸗ ſeyes Verfahren. Im vorigen Jahre hat nun der bekannte Bre⸗ mer Großkaufmann und Präſident der Kafſee Hag, Dr. Roſelius, den Erfinder und ſein Ver⸗ fahren in Amerika kennen gelernt. Kürzlich war bei Dr. Roſelius Mr. Colby M Cheſter, der Prä- mals die Ehre zu ſchenken? Dann möchte ich! ausführlicher mit Ihnen über das Projekt reden, das ich mir inzwiſchen durch den Kopf gehen laſſen werde.“ „Aber ſelbſtverſtändlich, und verzeihen Sie, wenn ich geſtört habe.“ Er geleitete ſie auf einem anderen Wege hinaus und kehrte, während Margarete mit gemiſchten Gefühlen nach ihrem Hotel fuhr, in ſein Zimmer zurück. „Ich bitte den Herrn Grafen!“ Nun ſaß Erwin auf dem Stuhl, den Mar⸗ garete vor wenigen Minuten verlaſſen. „Alſo ganz plötzlich wollen Sie in Luzern fahnenflüchtig werden?“ „Ich will nicht, aber ich muß, und das iſt eigentlich ein unerhörter Glücksfall. Unerwar⸗ tet iſt mir das Majorat Gunzhauſen zugefal⸗ len und der große Beſitz erfordert meine An⸗ weſenheit.“ Nun verſtand der Kommerzienrat auch Margarete, nun wußte er, warum ſie Hals über Kopf geflohen war. „Und dabei machen Sie ein Geſicht, als ſeien Ihnen nicht die Millionen in den Schoß gefallen.“ „Offen geſtanden, ich habe auch keine unge⸗ teilte Freude an der Sache, denn ich verdrünge einen anderen Erben, der ein größeres Anrecht hat als ich. Nur der Umſtand, daß mein Ver⸗ zicht dem anderen nichts nützt, bewog mich, die Erbſchaft anzunehmen.“ Bentheim nickte. Wenn Erwin wüßte, wie gut er ihn verſtand! ganz ſeltſame Gefühle, die ſeine Bruſt be⸗ eee g er ſeines Glückes nicht froh werden. Er 1 70 auf 5 N 2 kam ihm ein 1 g ſident der größten Nahrungsmittelgeſellſchaft der Welt,— der General Foods Corporation— in Deutſchland zu Gaſt. Von dieſem erſuhr Dr. Ro⸗ ſelius, daß die General Foods Corporation die 97% für 22 Millionen Dollar erworben at. In Erkenntnis der weittragenden Bedeutung, die dieſe Erfindung ach ſſtr die deutſche Wirt⸗ ſchaft haben muß, wird nun Herr Dr. Roſelius einer Reihe führender Perſönlichkeiten Gelegen⸗ heit geben, das neue Verfahren kennen zu lernen. Dr. Roſelius hat den Landwirtſchaftsminiſter „Dr. Schiele und andere Herren der Miniſterien, führende Männer der Induſtrie und des Han⸗ dels, insbeſondere des Exporthandels und der Schiffahrt, zu einem Eſſen bei Horcher in Ber⸗ lin eingeladen. Bei dieſem Eſſen werden nur ſolche Speiſen ſerviert werden, die nach dem Birdſevyeſchen Ver⸗ fahren behandelt worden ſind. Es ſoll gezeigt werden, daß Fleiſch, Fiſche, Gemüſe und Früchte, die vor langer Zeit nach dem neuen Schnellge⸗ frierverfahren konſerviert worden waren, ſich in keiner Weiſe von vollkommen friſchen unterſchei⸗ den. daß ſelbſt ſehr empfindliche Früchte, wie Himbeeren, tatſächlich ihr volles Aroma und alle Feinheiten des Geſchmacks bewahren. ö Praktiſch wird ſich zweifellos die Möglichkeit bieten, ungeheure Produktions⸗ und Vermö⸗ genswerte vor dem Verderben zu ſchützen. Das Verfahren wird der Volkswirtſchaft und dem Volksvermögen große Summen, die bisher durch Verderben verloren gingen, erſparen. Viele Nah⸗ rungsmittel werden ſich dadurch erheblich verbil⸗ ligen laſſen und wir werden in unſerer Ernäh⸗ rung von Jahreszeit, Klima und Witterung un⸗ abhängig werden. Man darf auf die Auswer⸗ tung der epochemachenden Erfindung in Deutſch⸗ land geſpaunt ee Sie, der iſt ein jüngerer Herr und augenblick⸗ lich in der Redaktion meiner Verlagsabteilung für ausländiſche Romane beſchäftigt. Vielleicht ließe ſich das machen.“ Gegen Abend ſaß Erwin ſchon wieder in der Bahn, die ihn nach Oſten trug. Es waren ganz ſeltſame Gefühlte, die ſeine Bruſt be⸗ wegten. ö Die Luzerner Angelegenheit war durch die Bereitwilligkeit des Herrn Schäfer geordnet, und er war frei. Wie hatte er es ſich gewünſcht ganz ſeinen ſchriftſtelleriſchen Neigungen leben zu können! Jetzt war er reich und doch konnte Immer und immer dachte er an Margarete. Freilich, ſie brauchte das Geld wohl nicht... oder doch? Margarete! Warum krampfte ſich ſein Herz zuſammen? Nein, er mußte ſo ſchnell wie mög⸗ lich zu ſeiner Wallburg! Sie war ja ſo lieb! Und doch, wie oft hatte er ihr im ſtillen ab⸗ bitten müſſen, daß ſeine Gedanken immer wie⸗ der abirrten und... Die kleine Wallburg! Tat ſie nicht alles, was ſie ihm an den Augen ableſen konnte! War ſie nicht ganz nur Liebe! Harrte ſie nicht ſeiner mit offenen Axmen, ſo oft er heimkam? Und doch war es oft leer in ſeinem Herzen Was mußten ſich immer die törichten Ver⸗ gleiche einſtellen! Was konnte Wallburg dafür, daß ſie eben nichts war, als ein hübſches, lie⸗ bendes Weib? Konnte ſie mehr geben, als ſie beſaß? Wie oft hatte er verſucht, ſeine litera⸗ riſchen Intereſſen mit ihr zu beſprechen, ſie zu ſeiner geiſtigen Mitarbeiterin zu machen, ihren Sinn auf ſeine hoh „Ich laſſe Herrn Schäfer bitten.— Wiſſen Vermischtes wtb. Hamburg, 8. Nov. diger Seite mitgeteilt wird, waltſchaft im Bombenlegerprozeß Rebiſion ein⸗ gelegt. Von den Angeklagten hat bisher nur der zu ſieben Jahren Zuchthaus verurteilte Volck durch ſeinen we Rebiſion ein⸗ legen laſſen. Start des„Do. X“ auf Dienstag verſchoben. 8 wtb. Altenrhein, 3. Nov. Die geſtern früh vorausgeſehene Sturmwetterlage mit Wind⸗ ſtärke bis zu 100 Kilometern über Holland und im Kanal machen einen Start des„Do. X“ vor Dienstag früh unmöglich. In einer offi⸗ ziellen Mitteilung der Werftleitung wird be⸗ kanntgegeben, daß der Start des Flugſchiffes daher bis Dienstag vormittag verſchoben worden iſt. 5 Ueberfall auf ein Mitglied der tſchecho⸗ ſlowakiſchen Geſandtſchaft in Wien. wtb. Wien, 3. Nov. Der der hieſigen tſche⸗ choſlowakiſchen Geſandtſchaft zugeteilte Lega⸗ tionsrat Dr. Pratislav Trcka wurde geſtern abend auf der Reiſe von Preßburg nach Wien in Hainburg von einigen Mitgliedern des Wiener Arbeiterſportvereins, die in ſein Ab⸗ teil eingeſtiegen waren, angegriffen und am rechten Augenlid verletzt. Ein Gendarmerie⸗ poſten nahm zwei von den Ueberfallenen als Täter bezeichnete Männer ſowie einen Drit⸗ ten feſt und lieferte ſie dem Bezirksgericht in Hainburg ein. Das öſterreichiſche Außengamt hat dem tſchechoſlowakiſchen Geſandten das Be⸗ dauern über dieſen Vorfall ausgeſprochen. Die Oder⸗Ueberſchwemmung unterhalb Breslaus. wib. Breslau, 3. Nov. Wie die Waſſerbau⸗ ämter Dyhernfurth und Maltſch geſtern telepho⸗ niſch meldeten, iſt die Lage auf der linken Oder⸗ ſtromſeite bei Neumarkt bedrohlich. Bei der Ort⸗ ſchaft Seedorf ſei der Oderdamm undicht ge⸗ worden und die Bauern aus Seedorf und den umliegenden Ortſchaften ſeien ſchon Tag und Nacht an der gefährdeten Stelle tätig. Im Dorf Leubus ſind zahlreiche Anweſen vom Waſſer völlig abgeſchloſſen In der Ohle⸗Niederung ſind die vier Dörfer Althofnaß. Treſchen, Neuhaus und Ottwitz bei Breslau durch kilometerweite Ueberſchwemmungen vom Breslauer Vorſtadt⸗ gebiet abgeſchnitten. Etwa ein Dutzend Kähne verſorgen die Bewohner mit Lebensmitteln, Poſt und ſonſtigem Tagesbedarf. Reichspoſtminiſter zur Tarifſenkung bei der Reichspoſt. Keine Rundfunkſteuer oder Gebühren⸗Erhöhung. wib Berlin, 3. Nov. Im Arbeitsausſchuß des Verwaltungsrates der Deutſchen Reichspoſt erklärte heute der Richspoſtminiſter auf Anfra⸗ ge, daß er ſich der maßgebenden wirtſchaftlichen und politiſchen Bedeutung der Preisſenkungs⸗ frage voll bewußt ſei, und daß die Deutſche Reichspoſt bereit ſei, im Zuge und im Rahmen einer allgemeinen Preisſenkung ſeitens der In⸗ duſtrie und des Handels eine entſprechende Ge⸗ bührenermäßigung eintreten zu laſſen. Des weiteren ſtellte der Reichspoſtminiſter feſt, daß entgegen den in der Preſſe mehrfach gemachten Mitteilungen eine Steuer auf den Rundfunk oder eine Heraufſetzung der Rundfunkgebühren nicht beabſichtigt ſei g und ſah ihn nur angſtlic an War ſee ftöglic, dann fiel ſie ihm wohl einfach um den Hals, erſtickte ſeine Worte mit Küſſen und lachte. Oft aber brach ſie in Tränen aus, ſchalt ſich ſelbſt dumm und war unglücklich und er ſtand dabei und kam ſich wie ein grauſamer Tyrann vor. Nicht einmal ſeine Romane las ſie! Er hatte ſich mit Abſicht nicht auf Schloſſe angemeldet, denn er wollte über⸗ raſchen. Bis zur Kreisſtadt war er mit der Bahn gefahren, und hatte dann einen Wagen genommen. Als kleines Kind war er einmal hier geweſen, und nun tauchten Erinnerungen in ihm auf. Er ſah die weiten Felder, die in voller Frucht ſtanden, die grünen Wieſen, die ſich bis an den See zogen und mit großen Rinderherden belebt waren, dann der Park und das Schloß, und dahinter die efeubewach⸗ ſene Ruine, und wieder verfehlte der Eindruck herrſchaftlichen großen Reichtums ſeine Wir⸗ kung nicht auf ihn. Der Wagen fuhr vor der Terraſſe vor, und die Diener eilten herbei. Wie ſie aber den jungen Herrn im einfachen Anzug ausſteigen ſahen, wußten ſie nicht, was ſie aus ihm machen ſollten. „Wen darf ich anmelden? Aber der Herr Graf iſt noch nicht da, nur Herr Baron von Soltheim. 10 „Sie brauchen mich nicht anzumelden. Ich bin der Graf.“ Es kam ihm faſt lächelnd vor, und die Be⸗ dienten machten fragende Geſichter. Da wur oben eine Tür ee us nan und Fern Darmſtabt, 2. Nov,(Der neue Rektor der Darmſtädter Techniſchen Hochſchule.) In Anwe⸗ ſenheit des Staatspräſidenten Dr. Adelung, des Innenminiſters Dr. Leuſchner und des Ober⸗ bürgermeiſters Müller fand geſtern in der übli⸗ chen Weiſe in der Otto⸗Bernd⸗Halle die feierliche Rektoratsübergabe an den neuen Rektor der Techniſchen Hochſchule Prof. Dr. Wöhler ſtatt. Heidelberg, 3. Nov. Hilfe für die Be⸗ dürftigen. Die Heidelberger Notgemein⸗ ſchaft hat bisher rund 75—80 000 Mark geſam⸗ melt, die reſtlos den Bedürftigen der Stadt zugute kommen ſollen. Es wurde beſchloſſen, den Preis des Mittagseſſens in der Gemein⸗ ſchaftsküche um 10 Pfg. zu ſenken; ferner ſollen zwei Volksküchen(in der Altſtadt und im Stadtteil Kirchheim) eingerichtet werden, die ein kräftiges, einfaches Eſſen für 20 Pfg. ab⸗ geben werden.— Zur Nachahmung empfohlen. Ludwigshafen, 3. Nov.(Erſchöpft aufgefun⸗ den.) Am Sonntag mittag wurde ein auf Wan⸗ derſchaft befindlicher 72jähriger Invalide aus Kreuzbach bei Trier in total erſchöpftem Zu⸗ ſtande auf einer Bank in der Dammſtraße auf⸗ gefunden und von der Rettungswache in ein Krankenhaus gebracht. Landau, 3. Nov.(Ueberſchwemmung in der Südpfalz.) Die Regengüſſe der letzten Tage ha⸗ ben erneut Hochwaſſer in der Südpfalz gebracht. Die Quaich iſt oberhalb und unterhalb daus über ihre Ufer getreten und hat weite Wieſen und Ackerflächen überſchwemmt. Von den Gebirgsorten wird weiteres Anſchwellen der Gebirgsbäche gemeldet. Landau, 3. Nov. Induſtrie nach Lan⸗ da u. Wie wir erfahren, wird im Laufe dieſer Woche eine Holzverarbeitungsgeſellſchaft unter Beteiligung der Stadtverwaltung Landau ge⸗ gründet werden. Dieſe neue Induſtrie wird in Teilen der ehemaligen Kaſerne untergebracht und ſoll vorerſt etwa 50 Arbeiter beſchäftigen. Die Firma, die in die Form einer Gmbh. ge⸗ kleidet ſein wird, ſoll ein Kapital von 46 000 Mark erhalten, an dem die Stadtverwaltung mit 55 Prozent beteiligt ſein ſoll. Es iſt in erſter Linie an die Herſtellung en Span⸗ körben für den Obſtverſand gedacht. Glan⸗Münchweiler, 3. November. Selbſt⸗ hilfe der Milcherzeuger. Die hieſigen Landwirte und die der Umgebung haben wegen der ſchwierigen Abſatzverhältniſſe eine Milch⸗ verwertungsgeſellſchaft gegründet. Zu dieſem Zwecke wurde unweit der Bahn eine Anlage mit maſchinellen Einrichtungen geſchaffen, in der die Milch gereinigt und in Form von Flaſchenmilch, Butter uſw. an den Verbraucher abgeſetzt wird. Pirmaſens, 3. Nov. Im Streit er⸗ ſchoſſen. Im Verlaufe eines Streites, der im hieſigen Gewerkſchaftshauſe entſtand, er⸗ ſchoß in der vergangenen Nacht der 30 jährige Eiſendreher Friedrich Dechert den 20 Jahre alten Schreiner Artur Friedewald nach kurzem Wortwechſel. Dechert wurde feſtgenommen und ins Krankenhaus eingeliefert.— Eine weitere Streiterei entſtand in der Bahnhofſtraße eben⸗ falls in ſpäter Nachtſtunde, bei der der Fa⸗ brikarbeiter Paul Weiß durch Stiche und Schläge mit harten Gegenſtänden ſchwer ver⸗ letzt wurde und ins Krankenhous eingeliefert werden mußte. Lan⸗ immer weiße Zähne „Ich möchte Ihnen mitteilen, daß wir ſchon über 15 Jahre 5 Zahnpaſte Chlorodont benutzen. Noch nie hat ſio enttäuſcht! Wir hatten immer weiße Zähne und einen au. omen Ge⸗ schmack im Minde, umſoſtehr, da wir ſchon längere Zeit das Chlorodont⸗Mundwaſſer benutzen. Auch benutzt die ganze Familie nur Chlorodont⸗Zahnbürſten. gez. C. Chudoba, Fr.. Man verlange nur die echte Chlorodont⸗ Zahnpaſte, Tube 60 Pf. und 1 Mk. und weiſe jeden Erſatz dafür zurück. Staffelſtein 2 Nov.(Von der Turbine zer⸗ malmt.) In der Schmittſchen Kunſtmühle ereig⸗ nete ſich ein ſchreckliches Unglück. Der Beſitzer Martin Schmitt wurde beim Schmieren der Turbine von dieſer erfaßt, hineingezogen und furchtbar verſtümmelt. Er war ſofort tot. Die Leiche mußte aus dem Getriebe förmlich heraus⸗ geſchnitten werden. Dillenburg, 2. Nov.(Felsſturz an einer Bahn⸗ ſtrecke.) Freitag nacht gegen 2 Uhr ſtürzten beim Kreisort Dillbrecht etwa 150 ebm. Geſteinsmaſ⸗ ſen, die ſich infolge des anhaltenden Regens der letzten Wochen gelöſt hatten, auf die Bahnſtrecke nach Siegen. Die Folge war, daß ein aus Dil⸗ lenburg kommender Güterzug in die Felsmaſſen hineinfſuhr und, mit Maſchine und 4 Wagen entgleiſte. Der Perſonenverkehr wird durch Um⸗ ſteigen aufrecht erhalten. Im Laufe des geſtri⸗ gen Tages konnten die beiden Gleiſe wieder freigelegt werden, ſodaß der Zugverkehr, wenn auch vorläufig nur eingleiſig, wieder aufgenom⸗ men werden konnte. Darmſtadt, 2. Nov.(60 Gänſe geſtohlen) In der Nacht zum Freitag wurden in Hepgershau⸗ ſen aus einer eingefriedeten Maſtanſtalt etwa 60 Maſtgänſe geſtohlen. Die Täter brachen ge⸗ waltſam ein Stück Mauer aus und ſchlachteten am Tatort einige Gänſe ab. Darmſtadt 2. Nov.(Ein Abgeordneter ver— urteilt.) In einer öffentlichen Verſammlung hätte der nationalſozialiſtiſche badiſche Land- tagsabgeordnete E. A. Roth die Reichsfarben verächtlich gemacht und ſie u. a. mit den drei Internatioual⸗ en verglichen. Roth hatte ſich nun vor dem Bezirksſchöffengericht wegen Vergehens— gegen das Republitſchutzgeſetz zu verantworten und wurde unter Zubilligung mildernder Um— ſtände zu 200 Mark Geldſtrafe verurteilt Amnahneſelen in ſämtlichen Stadtteilen in Viernh. ſofort geſucht Fürberei, Wäſcherei und chem. Reinigung wegen Aufgabe der Filiale Kuhn, Hügelſtraße. A. 251 eee 2 Karl Beunz⸗Straße 2 „Der Heimat fern—“. Ein enger Platz an kahler Friedhofsmauer; ein Grab, auf dem auch heut nicht Blumen blüh'n, wo nur ein ernſtes, ſchlichtes Grün zum hohen Stein ſich reckt. Ich ſtehe ſtill— und all die weißen Aſtern, des Gartens ſchönſte, teurem Grab beſtimmt, leg ich an 9 78 Hügel nieder.— O dort 1605 Geiſt der Seele Gruß ü 2— Berta Adam. * Schwindelfirma. Eine Firma A. K' in einer deutſchen Seeſtadt verlegt ſich darauf, gegen teures Geld angeblich Stellungen auf Schiffen zu vermitteln. Durch perſönliche Rückfrage konnten wir feſtſtellen, daß es ſich ziemlich ſicher um eine Schwindelfirma handelt. Um die genannte Firma eingehend zu prüfen, wurde die Angelegenheit der zuſtändigen Behörde übergeben. Es ſeien darum alle Auswanderungs⸗ oder Seeluſtigen nachdrücklichſt gewarnt, aufs geradewohl ſich unbekannten Firmen oder Organiſationen anzuvertrauen. Die behördlich anerkannten Auswanderungsſtellen ſind vertrauens⸗ würdig und ſtehen allen koſtenlos zur Beratung offen. Anfragen werden gern mündlich oder ſchrift⸗ lich(Rückporto beilegen!) beantwortet, durch die be⸗ hördlich anerkannte Auswanderungsberatungsſtelle des Caritas⸗Sekretariates Worms, Seminariums- gaſſe 3. * grot und Fleiſch in Deutſchland. 100000 Bäckereien, 82000 Fleiſchereien. Umſatz zuſammen über 7 Milliarden Reichsmark. Nach den ſoeben mitgeteilten Feſtſtellungen des Statiſti— ſchen Reichsamtes gab es im Jahre 1929 in Deutſchland 100005 ſteuerveranlagte Bäckereien und 80125 Fleiſchereien. Der Umſatz der Bäckereien betrug 2,6 Milliarden Mark, der Umſatz der Flei— . 4,5 Milliarden Mark. Die Arbeitszeitverkürzung bei 8. 8 G. Die Verkürzung der Arbeitszeit wird ab 1. Dezember durchgeführt und zwar zunächſt in der Weiſe, daß am Samstag die Büros geſchloſ— ſen bleiben, während die Werkſtätten nach Maß- gabe der vorliegenden Beſtellungen weiterarbeiten. Die Arbeitszeitkürzung und die Gehaltskürzung be— trägt etwa 11—12 Prozent. Die Gehaltskür⸗ zung bezieht ſich auf alle feſten Gehälter ohne die ſoztalen Zulagen und zwar für alle An- geſtellten, die verkürzt arbeiten, einſchließlich der Direktoren und einſchließlich des Vorſtandes. * National-Hozialiſtiſche Briefe. Auf der erſten Seite der heutigen Nummer erſcheint ein Artikel, der die Rede des nat. ſoz. Reichtagsabg. Graf v. Reventlow zum Gegenſtand hat. Von Zentrumsſeite wird darin das Nötige geſagt und das Irreführende zurückgewieſen. In dieſer An⸗ gelegenheit richtete auch der hieſige Führer der Nationalſozialiſten, Herr Rechtskonſulent Johann Engel ein Schreiben an uns. Ebenſs erhielten wir eine„Berichtigung“ von Herrn Graf v. Reventlow, die durch den heutigen Artikel ihre Erledigung findet, Sport⸗ Berichte finden unter dieſer Rubrik Aufnahme, müſſen aber kürzeſt abgefaßt ſein. FE Ein Bombenſieg über Käfertal mit 5:1 Wieder einmal hatten die Gäſte zu frühe ge— wonnen, obwobl ſie genau wiſſen, daß in Viern⸗ heim die Punkte ſehr hoch hängen. Bis Halbzeit lagen die Käfertäler mit 1:0 in Führung. Nach der Pauſe ſind die Grünen nicht wieder zu erken- nen, ſie heizen Käfertal ganz gehörig ein, ſodaß dieſes dem Tempo einfach nicht mehr gewachſen iſt. Einen fein getretenen Eckball köpft der Mittelläufer mit wuchtigem Stoß ein, der Ausgleich iſt gefallen. Bald darauf ſichert Vallendor mit einer ganz her⸗ vorragenden Leiſtung, die ihm ein Sonderbeifall bringt, Sieg und Punkte. Der ausgezeichnete Schiedsrichter Seltſam aus Heidelberg läßt auch auf dem Sportplatze Spieler und Zuſchauer ſtumm der Toten gedenken. Das Spiel geht im gleichen Tempo weiter. Käfertals Hüter läßt ſich von dem Halbr. einen Ball auf die Naſe ſchießen, ſodaß er von dem, nicht ſo kräftigen Schuß umfällt und den Ball ſchlecht abwehrt. Dieſe Chance iſt eine Spe— zialität des flinken Linksaußen, der den Reſt glatt beſorgt.(Sonſt wurde er gut abgedeckt.) Der Halblinke und der Rechtsaußen ſchießen noch Zmal in das Käfertaler Heiligtum und der 5:1 Sieg iſt fertig. Wochenplan der Spuogg. Dienstag 5 Uhr: Platztraining der 1. M. Mittwoch 5 Uhr: 1„ unt. Mannſch. Abends 8 Uhr: Spielausſchuß im Lokal. Donnerstags: Hallentraining im Lokal. Freitag: Jugendtraining. Alle Spieler haben die Trainings zu beſuchen. Vorſchau für 9. November 1930. Edingen auf dem Waldſportplatz. Wochenplan der DK.: Dienstag: 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. ½9 Uhr Spielausſchußſitzung in der Harmonie, Mittwoch: 2—4 Uhr Schülertr. auf dem Sportplatz. Donnerstag: 5 Uhr Schülerturnſtunde i. Eichbaum. Freitag: 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. halb 9 Uhr Spielerzuſammenkunft in der Harmonie. Montag: 5 Uhr Schülerturnſtunde im Eichbaum. Vereins ⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ Mit⸗ glieder- u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Turnerbund. Heute Abend punkt 8 Uhr vollzäh⸗ lige Turnſtunde. Beſonders die Muſterriege möchte vollzählig erſcheinen, da in kürzeſter Zeit der Retour⸗Mannſchaftskampf in Feudenheim ſtatt⸗ findet.— Fechter⸗Abteilung. Punkt 8 Uhr Uebungsſtunde für ſämtliche Fechter. Die Turnleitung. Club der Gemütlichen 1915. Mittwoch, den 5. November, abends 8,11 Uhr, erſte Elferrats⸗ ſitzung. Wegen dringender Beſprechung wird um reſtloſes Erſcheinen gebeten. Der Vorſtand. Club der Geflügelzüchter. Zur Mitgliederver- ſammlung am Donnerstag, den 6. November, abends 8 Uhr, ladet freundlichſt ein Der Vorſtand. Verein der Hundefreunde. Mittwoch, den 5. No- vember, abends 8½¼ Uhr, Monatsverſammlung im Vereinslokal. Die Vorſtandsmitglieder des Vereins, ſowie diejenigen von der Ortsgruppe für Deutſche Schäferhunde werden betreffs einer wichtigen und ſehr dringenden Beſprechung ge⸗ beten, ¼ Stunde früher zu erſcheinen. Der Vorſtand. Jandel und Induſtrie Mannheimer Produktenbericht. Mannheim, 3. Nov. Es wurden notiert: nl. Weizen 26—27, ausl. Weizen 35—37; inl. Roggen 16,50—17, aus. Roggen—; Hafer 14 75 16; inl Braugerſte, Durchſchn ttsqualität 20 50—22,50; Futtergerſte 16,25—17,50; ſüdd. Weizenmehl Spezial Null(November— Februar) 41,50; ſüdd. Weizenauszugsmehl(November⸗ Februar) 45,50; ſüdd. Weizenbrotmehl Nov.⸗ Februar) 27.50; ſüdd. Roggenmehl je nach Fabrikat 27—28,50; feine e 5. reber 1010,50, Leinſaat 29.—. Mannheimer Viehmarkt. 95 0 15 e 3. Nov. Zufuhr und Preiſe: 3 Ochſen 47—58; 167 Bullen 40—51; 291 200 18-48; 355 Färſen 40-60; 506 Kälber 50-79, 68 Schafe 42—46; 3647 Schweine 51 67 16 Ziegen 1226. Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand. Mit Kälbern ruhig. langſam gerdumt. Mit Schweinen mittel, geräumt. „Do X“ duo dem Ameni las tai Do. X im Fluge über den Vodenſee. Oben; Chriſtianſen, der Kapitän des Rieſen⸗ lugbootes, Unten: Ingenieur Merz(links), Pilot Schildhauer(rechts). *