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Einer der Täter wurde feſt⸗ genommen, der zweite erſt nachträglich ermit⸗ telt, weil ſie der wiederholten Aufforderung ſich zu entfernen, keine Folge leiſteten. Niederwalluf, 6. Nov. Drei Einbrüche in einer Nacht wurden hier ausgeführt. In dem einen Fall wurde ein Fahrrad ge⸗ ſtohlen, der zweite Einbruch brachte ein gol⸗ denes Armband und eine Uhr als Beute. Beim dritten Beſuch konnte man ein Damen⸗ fahrrad klauen und war daran, Silberbeſtecke und einen Radioapaprat ſich anzueignen, als man jedoch, durch die Hausbewohner geſtört, das Tätigkeitsfeld vorzeitig verlaſſen mußte. Bo A geslaulet Das 1ꝛmotorige Flugboot in der Luft. Mit einer Beſatzung von 14 Mann an Bord iſt das deutſche Rieſenflugboot Do X. von ſeinem Heimathafen Altenrhein am Bodenſee zu ſeiner großen Europa⸗ und Transozeanfahrt geſtartet. Der Deutſche Veamtenbund zu der Frage der Vorverlegung der Gehaltskürzungen. enb. Berlin, 6. Nov.(Eigene Meldung.) Die Zeitſchrift des Deuiſchen Beamtenbundes„Der Beamtenbund“ nimmt in ſeiner neueſten Num⸗ mer Stellung gegen den Gedanken, die Gehalts⸗ kürzungen bereits am 1. Januar 1931 eintreten zu laſſen und interpretiert ihn dahin, daß durch die Vorverlegung des Termins der Gehaltskür⸗ zung, die 100 Millionen Mark, die die Länder aus den Ergebniſſen der Gehaltskürzung an das Reich abgeben ſollten und nicht abgeben wollen, aus der Beamtenſchaft herausgeholt werden ſoll⸗ ten. In ihren weiteren Ausführungen macht die Zeitſchrift noch einmal in entſchiedenem Ton gegen den Plan einer Vorverlegung Front und verweiſt dabei darauf, daß an ſich ſchon die Stel⸗ lung des deutſchen Beamtenbundes zum Ge⸗ haltskürzungsgeſetz ablehnend ſein müſſe, da die Gehaltskürzung eine Sonderbelaſtung darſtelle. Zum Schluß wird der Hoffnung Ausdruck gege⸗ ben, daß die Darlegungen, die unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Vorverlegungsgerüchte von Vertretern des Beamtenbundes dem Reichs⸗ finanzminiſter gemacht worden ſeien, zu dem Ergebnis führen, daß etwaige Vorverlegungs⸗ pläne noch einmal einer Nachprüfung unterzogen werden. Heſſen gegen die Tabakſteuer⸗ Erhöhung. Darmſtadt, 6. Nov. Wie wir erfahren, hat die heſſiſche Regierung beſchloſſen, daß. Heſſen im Reichsrat ſeine Stimme gegen die Erhöhung der Tabakſteuer abgibt. a Die Fußboden- Farbe erkennt man von weitem schon en präehtigen Glanz! Ertenaſich 5 Blaue Packung 30 Pfg. 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Menſchen und Völkerſchickſale werden von die— ſen Drucken beſtimmt. Ob zum guten oder ſchlechten, das hängt ganz von dem Geiſte ab, der der Schöpfer dieſer Worte und Zeilen und Seiten geweſen iſt.— Eines nur ſteht feſt: daß das gedruckte Wort die Menſchen ſtark veein⸗ flußt. Das Kleinkind träumt bei Tag und Nacht von den Weſen, die ſeine Märchen bevölkern, und ſeine kleinen Hände baſteln und ſuchen das zu ſchaffen, was ſeine Phantaſie erfüllt, was durch das Märchenbuch in ſie hineingetragen worden iſt. Der Jugendliche lieſt von Helden und Abenteuern. So ſehr ergreifen ſie ihn, ſo ausſchließlich lebt er in Vorſtellungen von Kampf und Abenteuer, daß er oft alles andere über ibnen vergißt. An dem, was er lieſt, bildet er ſein Helbenideal. Ob es ein echtes Ideal iſt, das hängt von dem Verfaſſer des Buches ab: ob er ein Schmierer war, der nur um des Gel⸗ des wegen ſeinen Meiſterdetektiv immer neue und immer unwahrſcheinlichere Abenteuer er⸗ leben läßt, oder ob er ein Künſtler war, der ein Stück Leben in ſeiner Dichtung einfing, in dem irgend ein wirklich großer Menſch kämpft und ringt. Auch das Ideal des Jungmädchens iſt vom Buche beeinflußt. Wenn wir ſo viele ſehen, deren höchſtes Ideal die Mode⸗ oder Schön⸗ heitslönigin iſt, dann dürfen wir faſt ſicher ſein, daß auch die Bücher dieſer Menſchenkinder nichts anderes kennen, als ſolche Aeußerlichkeiten. Und endlich die Erwachſenen die immer glauben, ſie ſeien vor gefährlichen Einflüſſen geſichert. Auch ſie verfallen dem Zauber des gedruckten Wortes. Denken wir nur an die antideutſche Haßpropa⸗ ganda, die während des Krieges von feindlichen Zeitungen betrieben wurde. Noch heute, 12 Jahre nach Friedensſchluß, ſind dieſe Lügen nicht überwunden. Noch heute werden ſie von vielen, die ihre„Meinung immer ſelbſt bilden wollen“, wie die ſchöne Phraſe heißt, geglaubt, obwohl die Verlogenheit jener Meldungen ſchon durch die unglaublichen Uebertreibungen ganz offenſichtlich war. Das gedruckte Wort iſt von ſeltener Eindringlichkeit, ganz beſonders im Rahmen des Romans, der Unterhaltungsſchrift. Da ſind die Dinge in einen Zuſammenhang ge⸗ bracht, der in ſeinem Verlauf alles zu rechtfer⸗ tigen ſcheint, was zwiſchen den Zeilen gelehrt wird, und der einfache Leſer nimmt das mit einem gläubigen Vertrauen hin, das nicht im⸗ mer angebracht iſt. Denn es erſcheinen viele r, die wir von unſerem Standpunkte aus ablehnen müſſen. Und gerade dieſe Bücher wer⸗ den von weltanſchaulich anders gerichteten Gruppen beſonders empfohlen. Wie gewiſſenlos man da vorgeht, beweiſt ein Aufruf der ſoziali⸗ ſtiſchen„Leipziger Volkszeitung“ an die„ſchul⸗ entlaſſene Jugend“. Bücher wie Erkes,„Wie Gott erſchaffen wurde“, Brandes,„Urchriſten⸗ tum“, Drews,„Chriſtusmythe“, Domroeſe, „Wenn es keinen Gott gibt, was dann?“ und andere mehr werden dort empfohlen. Wie wirk⸗ ſam die Propaganda iſt, beweiſen die hohen Auflagezahlen dieſer und anderer unchriſtlich eingeſtellter Bücher. Das beweiſen auch ſo man⸗ unſerer traurigen Zeiterſcheinungen, unter deren Urſachen die genannte Literatur eine we⸗ ſentliche Rolle ſpielt.— Demgegenüber leidet das gute. inhaltlich geſunde Buch noch vielfach unter mangelndem Abſatz, Seine Auflagezahlen reichen auch nicht annähernd an die ſeiner feind⸗ lichen Brüder heran. Gute und ſchlechte Bücher ſind tatſächlich feindliche Brüder, und was die von uns abgelehnte Literatur an Schäden an⸗ richtet, das kann die in unſerem Sinne gute Li⸗ teratur in mancher Hinſicht wieder gut machen. Denn das gute Buch wirbt auch mit großer Ein⸗ dringlichkeit für ſeine Ideen. Aber wirkſam kann dieſe Werbung nur werden, wenn das gute Buch geleſen wird. Und darum wird am morgi⸗ gen Borromänsſonntag für das gute 95 geworben. Denn die Werbung für den Borromäusverein iſt nichts Anderes, als ine We rbun für das wertvolle Buch, deſſen Schritt⸗ macher er ſeit 80 Jahren iſt. Er überläßt es ſei⸗ nen Mitgliedern als Gabe für ihre Heimbüche⸗ rei, er ſammelt es in öffentlichen Volksbüche⸗ reien, die jedem zugänglich ſind. Und wer heute dem Aufruf zur Mitgliedſchaft Folge leiſtet, der nützt ſich ſelbſt, denn er hat ſich für ein ganzes Rei Zeitung ernheimer Anzeiger (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wieberholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann Novemb Reer Jahr gute Bücher geſichert. Der nützt auch dem guten Buche, indem er mit zu ſeiner Verbrei⸗ tung beiträgt. Und der nützt dadurch endlich auch ſeiner Volksgemeinſchaft„der gute Bücher, der Werber für geſunde Ideen in höchſtem Maße nottun. chsrat berät über die Sinanzgeſetze Die KAufgabenbegrenzung, für Reich, Länder und Gemeinden Berlin, 7. Nov. Die vereinigten Ausſchüſſe des Reichsrates traten heute in die Beratung des Geſetzentwurſes über Aufgabenbegrenzung in den Haushalten des Reiches, der Länder und Gemeinden ein. Nach dem Geſetz über eine Ausgabenbe— grenzung darf die Summe der Ausgabenan⸗ ſätze der Reichshaushaltspläne für die Rech⸗ nungsjahre 1932 und 1933 in jedem dieſer Jahre die Summe nicht überſchreiten, die im Reichshaushaltsplan für das Rechnungsjahr 1931 für Ausgaben eingeſtellt worden iſt. Dies gilt entſprechend für die Haushaltspläne der Länder und Gemeinden. Erhöhen ſich in den Rechnungsjahren 1932 und 1933 die Einnah⸗ men im Reiche oder in einem Lande gegen⸗ über den im Haushalt des Jahres 1931 an⸗ geſtellten Beträge, ſo ſind die aufkommenden Mehrbeträge zur Steuerſenkung zu verwenden, ſoweit ſie nicht nach geſetzlicher Vorſchrift zur Verminderung des Anleihebedarfes oder zur Schuldentilgung zu verwenden ſind. Im weiteren Verlauf der Verhandlungen bei denen wieder Reichsfinanzminiſter Diet⸗ rich den Vorſitz führte, wurde das Ausgaben⸗ Begrenzungsgeſetz in erſter Leſung erledigt. Die Ausſchüſſe erledigten ferner die No⸗ velle zum Einkommenſteuergeſetz. Es handelt ſich um die Weitererhebung der Ledigenſteuer, des fünfprozentigen Zuſchlages zur veranlag⸗ ten Einkommenſteuer und der Auſſichtsrats⸗ ſteuer, die auf ſechs Prozent des Geſamtein⸗ kommens feſtgeſetzt wird. Die Meldungen, daß Beamte, die zur Einkommenſteuer veranlagt werden, alſo mehr als 8000 Mark Jahresein⸗ kommen haben, wegen der Gehaltskürzung künftig von dem fünfprozentigen Einkommen⸗ ſteuerzuſchlag befreit ſein ſollen, entſprechen nicht den Tatſachen. Die Novelle zum Ein⸗ kommenſteuergeſetz, die im weſentlichen un⸗ verändert angenommen wurde, wurde von den Ausſchüſſen auch gleich in zweiter Leſung er— ledigt. Die Schuld am Kinderſterben in Lübeck Das Ergebnis der Unterſuchung des Reichsgeſundheitsamtes über die Calmettekulturen— Dr. Deuckes Kultur enthielt Tuberkelbazillen Berlin, 7. Nov. Vom Reichsinnenminiſte— rium wird über die im Reichsgeſundheitsamt von Prof. Dr. Ludwig Lange durchgeführten wiſſenſchaftlichen Unterſuchungen über die Ur— ſachen des Lübecker Säuglingsſterbens u. a. mit⸗ geteilt: Die Unterſuchung der BCG.-Kulturen aus Lübeck ſteht vor dem Abſchluß. Es hat ſich auch weiterhin beſtätigt, daß die Mitte März und in der zweiten Hälfte des April 1930 in Lübeck aus feſten Nährböden angelegten BCG-Kultu⸗ ren virulente Tuberkelbazillen nicht enthielten. Dagegen hat ſich die von Prof. Deycke am 17. April 1930 in Lübeck angelegte Kultur, die aus einem mit einer vermeintlich reinen BCG-Auf⸗ ſchwemmung geimpften Meerſchweinchen gezüch⸗ tet worden war, auch bei den weiteren Ver⸗ ſuchen als virulente len⸗Kultur erwieſen. Im übrigen hat ſich auch bei den weiteren Anterſuchungen kein Anhaltspunkt dafür ge⸗ winnen laſſen, daß die krankmachende und töd⸗ liche Wirkung eines ſo großen Teiles der in Lübeck an die Säuglinge verabreichten Impf— ſtoffe durch Umwandlung der dort benutzten BCG⸗Kulturen herbeigeführt wurde. Es laufen jedoch hierüber, wie auch bezüglich der Frage, ob in Lübeck durch die Verwendung beſtimmter Nährböden eine Verunreinigung der BCG⸗ Kulturen mit virulenten Tuberkelbazillen ein⸗ getreten iſt, noch Unterſuchungen. Von dem abſchließenden Ergebnis der Unter⸗ ſuchung wird im Laufe des November dem Reichsgeſundheitsrat Kenntnis gegeben werden. Menſchentuberkelbazil⸗ Vorführungsflug des„Do X“ Samstag Start wib. Amſterdam, 7. Nov. Der„Do&“ iſt heute mittag um 12.25 Uhr Amſterdamer Zeit (13.05 deutſcher Zeit) für den vorgeſehenen Vor⸗ führungsflug über den Städten Amſterdam und Haag ſowie über der Nordſeeküſte geſtartet. Das Erſcheinen des Rieſenflugſchiffes über der Stadt bedeutete für Amſterdam eine gewaltige Senſa⸗ tion. Bereits mehrere Stunden vorher hatten ſich auf allen großen Plätzen und den übrigen Punkten, die eine freie Ausſicht boten, große Menſchenmengen angeſammelt, die dem etwa in 300 Meter Höhe kreiſenden Flugſchiff begeiſtert zujubelten. Der England ⸗Flug des„Do k- witb Amſterdam, 7. Nov. In der Vorausſet⸗ zung, daß die Wetterberichte, die bisher günſtig lauten, weiter günſtig bleiben, iſt der Start des „Do X“ jetzt offiziell auf morgen mittag 10 Uhr angeſetzt worden. Bei glattem Verlauf des Flu⸗ ges hofft man, ungefähr um 14 Uhr in Calshot, nach England dem Marineflughafen von Southampton, einzu⸗ treffen. An dem Fluge nach England wird eine größere Anzahl Perſonen teilnehmen als bisher vorgeſehen war. Außer der zwölfköpfigen Be⸗ mannung werden u. a. der Erbauer des Flug⸗ bootes, Dr. Dornier, und ſeine Gattin ſowie eine Anzahl holländiſcher Gäſte, die durch Ver⸗ mittlung der holländiſchen Lizenzfabrik der Dornierwerke hierzu eingeladen ſind, ferner mehrere Jugoflawiſche Fliegerofſiziere u. einige Preſſevertreter mitfliegen. Der„Do X“ wird vorausſichtlich auf dieſe Weiſe insgeſamt beinahe 40 Perſonen nach England mitführen. Dr. Dor⸗ nier beabſichtigt, zuſammen mit ſeiner Gattin den Flug von Amſterdam bis nach Liſſabon mit⸗ zumachen. Von Amſterdam aus wird ferner der bekannte deutſche Meteorologe Dr. Heinrich Seil⸗ kopp von der Hambuyger Seewarte, der bereits das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ auf ſeiner Ame⸗ rikafahrt begleitete und deſſen Eintreffen aus Hamburg heute abend hier erwartet wird, an jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 4e. Jahrgang dem Unternehmen des„Do à“ teilnehmen. Es ſteht zu erwarten, daß der„Do Xx“ mindſteſtens bis zum Montag in England bleiben wird. Die Flugroute des„Do X“ auf dem Wege nach England. wtb. Amſterdam, 8. Nov. Das Flugſchiff „Do&“ wird heute nach ſeinem Start in Schel⸗ lingwoude, der in einiger Entfernung vom Ma— rinegelände auf der Zuiderſee erfolgen ſoll, vor— ausſichtlich nicht das Amſterdamer Hafengelände und den Amſterdamer Nordſeekanal, ſondern den Zuiderſee überfliegen und am nordweſtlichen Ende des Zuiderſees bei dem holländiſchen Ma⸗ rineflughafen Den Helder die Nordſee erreichen. Die Flugroute wird endgültig erſt kurz vor dem Abflug vom Kapitän des„Do X“, Chriſtianſen. feſtgelegt werden. Den Fluggäſten des„Do X“ iſt mitgeteilt worden, daß ſie ſich bereits um 9 Uhr an Bord begeben ſollen. Der Aufenthalt des„Do X“ im engliſchen Marineflughafen Calshot, wo das deutſche Flug⸗ boot unter anderem auch vom Prinzen von Wa⸗ les beſichtigt werden wird, dürfte mit Rückſicht auf die engliſche Heilighaltung des Sonntags und im Hinblick auf die geplanten Beſichtigungs— und Vorführungsveranſtaltungen vier Tage dauern, ſodaß der Start zum Weiterflug nach Frankreich erſt für Mittwoch vorgeſehen iſt. Der „Do&“ wird auch nicht nach Le Havre, ſon⸗ dern direkt nach Bordeaux fliegen, da die dor— tigen Hafenverhältniſſe für die Landung günſti⸗ ger ſind. Das Hochwaſſer der Oder Durchſtich eines Eilang⸗Dammes. witb. Frankfurt a. d. O., 7. Nov. Die Oder erreichte heute nacht im Frankfurter Stadtgebiet mit 5,35 Meter ihren höchſten Stand. Ab 4 Uhr morgens fiel dann das Waſſer um 1 bis 2 Zentimeter. Auch in Croſſen und Fürſtenberg ſinkt der Waſſerſpiegel langſam. Dagegen werden von weiter oberhalb des Stromes erhöhte Pegelſtände gemeldet. In Ratibor wurde geſtern ein Stand von 5.80 Meter verzeichnet, alſo nur 48 Zentimeter weniger als in der Vorwoche. In der letzten Nacht wurde bei dem Dorfe Reipzig mit dem Vorarbeiten für einen Dammdurchſtich be— gonnen, da man eine Entlaſtung für das un⸗ tere Stromgebiet für zweckmäßig hielt. Die Arbeiten, zu denen etwa 200 Einwoh- ner der umliegenden Dörfer herbeigezogen wurden, dauerten fünf Stunden und wurden ohne Zwiſchenfall durchgeführt. Die Durch— bruchſtelle wurde mit Faſchinen und Sand⸗ ſäcken geſichert. Gegen 7 Uhr abends traf die noch ausſtehende Genehmigung des Oberprä⸗ ſidenten zum Durchſtich ein. Darauf wurden unter Aufſicht des Deich⸗Hauptmanns Zänkert die letzten Spatenſtiche gemacht und ſofort ſchoß das Waſſer mit unheimlicher Gewalt in das Bruchgelände. Neuerdings ſoll auch an einer anderen Stelle des Eilang, bei Schwetig, der Damm in Gefahr ſein. Darüber ſtehen aus⸗ führliche Meldungen aber noch aus. Wie wei⸗ ter gemeldet wird, hat der Deich-Hauptmann Monbart mitgeteilt, daß im Glauchower Deich— gebiet eine Beſſerung eingetreten iſt. Das Waſſer iſt um 30—40 Zentimeter gefallen. In Oſtritz iſt die Lage noch außerordentlich ernſt. Die Straße zwiſchen Groß- und Klein-⸗Oſtritz iſt in der Nacht überſchwemmt und durch Strudel erheblich beſchädigt worden. Die Be⸗ wohner vaben das Vieh und die Vorräte in Sicherheit gebracht. Reichswehr⸗-Kommandos, Feuerwehren und andere Hilfskräfte haben ſich um die Erhaltung des Dammes große Ver⸗ dienſte erworben. Der Verkehr nach Oſtritz iſt faſt nur noch durch Kähne möglich. Auch die Ablöſung und Verpflegung der Hilfsmann⸗ ſchaften erfolgt zu Waſſer. In Groß⸗Schmöllen, das gleichfalls vom Waſſer umgeben iſt, fällt die Flut ſeit Mitternacht etwas. Die Beton⸗ brücke über die Obra zeigt in der ſüdlichen Stirnwand Niſſe. Im Großkraftwerk Finken⸗ heerd ſtehen die Maſchiniſten bis zum Knie im Waſſer, obwohl durch einige neuaufgeſtellte Pumpen unausgeſetzt das Waſſer herausge⸗ pumpt wird. Lokale Nachrichten * Heimathlätter. Die unſerer Leſerſchaft wohlbekannte Heimatſchrift„Starkenburger Heimat-“ blätter“ liegt der heutigen Nummer unſerer Zeit⸗ ung bei. Der Aufſatz„Vom Straßenheimer Hof bei! Viernheim“ führt uns durch ein hochſtehendes Hof⸗ gut, das nunmehr in das Mannheimer Stadigebiet eingemeindet iſt und unter dem modernen Stichwort „Rhein⸗Mainiſches Wirtſchaftsgebiet“ beſondere Be⸗ deutung gewinnt. Zwei Gedichte runden die heu— tige Nummer unſerer Heimatblätter ab. „ Aerztlicher Fonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes hat morgen die Vertretung Herr Dr. Blaeß. * Preisabban. Das Gaſthaus zum Tann⸗ häuſer veranſtaltet für morgen Sonntag Abend einen Preisabbau. Getränke und Speiſen werden zu einem verbilligten Preiſe abgegeben.(Näheres ſiehe Inſerat.) * Die Verhandsſpiele auf dem Wald- ſportplatz beginnen von nun an um halb 3 Uhr. Wir machen die Sportanhänger hierauf beſonders aufmerkſam. * Fänger-Einheit. Auch an dieſer Stelle ſei anf den morgen im Freiſchütz ſtattfindenden Bunten Abend der Sänger Einheit hingewieſen. Bei den ſo niedrig gehaltenen Eintrittspreiſen, dürfte dem Verein trotz der nahen Kirchweih ein volles Haus beſchieden ſein, zumal der Reinerlös ſpeziell für die erwerbsloſen Sänger— im Vereinsintereſſe — verwendet wird. Muſikſtücke, theatral. Einlagen, Reigen ectr. werden den Abend unter geſanglicher Mitwirkung des Chores recht gemütlich geſtalten. »Der Haushalt von heute ſtellt an die Hausfrau beſonders hohe Anforderungen, denn das Sparprogramm macht auch vor der Küche nicht halt und es heißt dann mehr denn je„auskommen mit den vorhandenen Mitteln“. Als wahre Freunde erweiſen ſich auch jetzt die bewährten Maggi⸗Er⸗ zeugniſſe(Würze, Suppen und Fleiſchbrühwürfel.) Die Hausfrau, die ſie verwendet, ſpart Geld, Zeit und Arbeit. g Fünf Jahre Deutſche Bau⸗ und Siedelungsgeſellſchaft. Der Gedanke der Bauſparkaſſen, der in Eng— land und Amerika bereits ſeit geraumer Zeit weit verbreitet iſt, hat ſich bei uns erſt ſeit wenigen Jahren durchſetzen könuten. Am 31. März 1925 wurde eine der erſten Bauſparkaſſen, die Deutſche Bau- und Siedelungsgeſellſchaft, handelsgerichtlich eingetragen. Ihre großen Erfolge haben zu man⸗ chen Nachahmungen geführt. Auch von Regierungs- ſeite wird der Bauſpargedanke in letzter Zeit kräf⸗ tig gefördert. In Berlin ſtehen über 10000 Neu- bauwohnungen leer, weil die Mieten zwangsläufig zu hoch ſind, Hypothekengelder ſind zu teuer, ſo teuer, daß weder Mieter noch Vermieter die hohe Zinslaſt tragen können. Dem wollen die auf ge⸗ noſſenſchaftlicher Baſis errichteten Bauſparkaſſen ab- helfen. Die Genoſſen erhalten das Baugeld zins⸗ los. Bedingung iſt allerdings, daß ſie mindeſtens 10 pet. des geforderten Baudarlehens auf Spar- konto eingezahlt haben. Es iſt Vorſorge dafür getroffen, daß alle Sparer gleichmäßig behandelt werden und nicht etwa ſolche Kreiſe, die über grö— ßeres Vermögen verfügen, auf Koſten der weniger begüterten Genoſſen bevorzugt werden. Für die Entwicklung der Genoſſenſchaft mögen einige Zah- len aus dem Geſchäftsbericht der Kaſſe für 1929 ſprechen. Die Verwaltungskoſten betrugen 1925 16 v. H. der ausgeliehenen Hypotheken, 1929 2½ v. H. Die Geſamtſumme der beantragten Darlehen betrug am Ende des Berichtsjahres 180 Millionen RM., davon waren 16 Millionen, alſo 9 v. H. bereits ausgezahlt. Von den 15000 ſparenden Mitgliedern hatten 7000 die Bedingung erfüllt. Davon waren 1572, alſo über 22 v. H. bereits mit Baudarlehen bedacht. Bei einem durch- schnittlichen Eingang von 650000 RM. monatlich, wie ihn die Kaſſe im Mai 1929 zu verzeichnen hatte, ergibt ſich eine theoretiſche Höchſtwartezeit Nicht unerwähnt darf bleiben, daß die Bauſparkaſſe der D. B S. heute bereits 30000 RM. werktäglich für Arbeitslöhne und Materiallieferungen ausgibt und damit 4000 Arbeiter ſtändig beſchäftigt. So wird durch 15000 Bauſparer, die nur 1% v. T. ihrer Bauſparſumme als monatliche Verpflichtung auf ſich zu nehmen haben, der Erwerbsloſenetat Man mag daraus erkennen, wie viele Hunderte von Millionen unproduktiver Unterſtützungsgelder erſpart werden können, wenn, wie dies in England und Amerika geſchieht, ſich nur ein Zehntel oder ein Zwanzigſtel für den„letzten“ Sparer von 12 Jahren. um rund 4 Millionen RM entlaſtet. unſerer Bevölkerung am Bauſparen beteiligt. ſahen ſich dieſes Filmwerk zwei⸗ und dreimal an. Noch nie ſah und hörte man was Schöneres. In der Hauptrolle die vielgefeierte Künſtlerin Mady Chriſtians. ſchen Tonfilmkunſt. Präſident von Coſta Nueva.“ numentalfilmwerk. der Gegenwart in 7 ſpannenden Akten. Hauptrollen Iwan Mosjukin und Suzy Vernon. Ueberall rauſchender Beifall. nehmen laſſen dieſes Tonfilm-Programm anzuſehen. Es iſt eine beſondere Leiſtung des Cefipas. Man ſichere ſich rechtzeitig Plätze, denn der Beſuch wird, wie überall, groß ſein. ſten Abendunterhaltungen bietet der Cefipa. Beſuch überzeugt. Es iſt eine Spitzenleiſtung der deut⸗ Im 2. Teil zeigt man„Der Ein deutſches Mo⸗ Ein Abenteuer⸗Senſationsfilm In den Niemand ſollte ſichs Die ſchönſten und billig⸗ Ein Sportvereinigung Amieitia Fortuna Edingen 1.— Deutſche Jugendkraft Viernheim. Oberroden 1.— Viernheim 1. Das wunderbare Tonfilm⸗Programm im Central⸗ 2. Der Film⸗Palaſt. I. Dich hab ich geliebt. Präſident von Coſta Nueva. Der ſchon lange mit großer erwartete Ton⸗Großfilm Alien. Ueberall mußte des großen Erfolges we⸗ U 0 J gen, ſeine Spielze Spannung „Dich hab ich geliebt“ iſt ab heute auch in Viernheim. Es iſt ein unver⸗ gleichlich ſchöner Ton-, Sprech⸗ und Geſangsfilm. Ein 100prozentiges deutſches Tonfilmwerk in zehn Sport⸗Inſerate Unter dieſer Rubrik erſcheinen die Pauſchal⸗ Inſerate der ſporttreibenden Vereine., Sonntag, den 9. November 1930, nachm. ¼3 Uhr: Großer Meiſterſchaftskampf! gegen Sportvereinigung Amicitia 1. Vorher untere Mannſchaften: 12,45 2. Mannſchaft gegen Edingen 2. Mannſchaft. 11,30 3. M. Poſtſportverein Mannheim 1. 10 Uhr Floram. gegen Poſtſportverein 2. M. In Seckenheim: Jugendverbandsſpiel Beginn und Abfahrt wird bekanntgegeben. Der Vorſtand. N. N. Jugendmannſchaft in Seckenheim Be⸗ ginn 2 Uhr, Abfahrt halb 1 Uhr per Auto. 3. M. und Floramannſchaft fallen aus. Sonntag, J. November 1930 Berbandsſpiele 1. Fußball — Viernheim 2. Herrnsheim 1. — Abenheim 1. Viernheim Pr. 1. — Abenheim 2. Viernheim Pr. 2. — Hambach 1. Viernheim junioren r— Viernheim Igd. Herrnsheim 2. 2,30 Uhr— Viernh. Igd. 2. Viernh. Igd. 3. 4 Uhr— Viernh. Sch. 1. Herrnh. Sch. 1. 3 Uhr— Handball: U.⸗Flockenbach 1. Viernheim 1. 2,30 Uhr— U.⸗Flockenbach 2. Viernheim 2. 1 Uhr— Heppenheim Jugend Viernheim Jugend 1. 4 Uhr. Die Spiele finden jeweils auf den Plätzen der erſtgenann⸗ ten Vereine ſtatt. Zum Beſuche ladet frdl. ein Die Sportleitung. NB. Abf. der 1. und 2. Privatmannſchaft 10,15 ab Drehſcheibe. Turngenoſſenſchaſt 1893 Sonntag, den 9. Nov. Fußball in Altluß⸗ heim 1. u. 2. Elf ſowie Jugend Handball in Viernheim gegen Waldhof. Anfang der Spiele in Viernheim: 1. Elf 3 Uhr, 2. Elf 2 Uhr. Fußballer Abfahrt, per Auto, ½11 Uhr ab Lokal. Die Leitung. —— Turnerbund Viernheim Weitſpiele für Sonntag in Räfer tal. Käfertal 1.— Viernheim 1. Abfahrt 1.16 Uhr OE. Käfertal 2.— Viernheim 2. Abfahrt 1,15 Uhr OCG. Abfahrt 2,16 Uhr OEch. Die Spielleitung. NB. Heute Samstag abend 8 Uhr Spiel- warte und Schiedsrichter ⸗Verſammlung im Reſtauration Kaiſerring Mannheim. Die be⸗ treffenden Herrn müſſen hierzu unbedingt erſcheinen. Abfahrt 6,26 Uhr OEch. —————ñ—ä ᷣw' ek—— Amtlicher Teil Bekanntmachung. Betr.: Unterhaltung des Faſelviehes. Die Lieferung von 60 Ztr. Hafer und 20 Ztr. Gerſte zur Fütterung des gemeinheitlichen geben werden. f Büro Nr. 27, einzureichen. ———— vieh. a f Eber an die Meiſtbietenden öffentlich verſteigert. Viernheim, den 7. November 1930. Heſſ. Bürgermeisterei Viernheim. Lamberth. ee Beginn 2,30 Uhr. Beginn 1,15 Uhr. Käfertal Jug.— Viernheim Jug. Beginn 3,45 Uhr 9 1 Die Mitglieder wollen die Mannſchaften begleiten. Faſelviehes ſoll losweiſe im Submiſſionswege ver. Bemuſterte Offerten ſind bis Dienstag, den 11. ds. Mts., vormittags 11 Uhr, auf unſerem Betr.: Verſteigerung von zuchtuntauglichem Faſel⸗ Am Dienstag, den 7. Nov., vormittags 11 Uhr, werden auf dem Rathauſe dahier 2 zuchtunkaugliche „Sport⸗Berichte finden unter dieſer W müſſen Fortführung der Verbandsſpiele. Nach Awöchentlicher Unterbrechung, verurſacht durch Regenfälle und Spielverbote, treten ab mor⸗ gen wieder ſämtliche Mannſchaften auf den Plan.“ Die 1. Fußballelf kämpft mit dem Neuling Ober- roden(Kreis Dieburg) auf deſſen Platz.— In der Handballrunde prallen zwei Gegner U. ⸗Flocken⸗ bach— Viernheim aufeinander.— In Viernheim finden durch die Reſerven verſchiedene Fußballſpiele gegen Herrnsheim ſtatt, deſſen Beſuch warm zu empfehlen ſind. Hauſierhandel en gros! In den letzten, Jahren wurde es dem ameri⸗ kaniſchen Reiſenden immer ſchwerer, mit der ſtets wachſenden Zahl von Muſterkoffern ein beſtimm⸗ tes Gebiet zu bearbeiten. Viele Firmen führten daher eine Verbindung von Perſonenautos mit den Muſterkoffern— einen Schaukaſten auf Pneus— ein. Vor kurzem ging nun eines der größten amerikaniſchen Warenhäuſer dazu über, Herren- und Damenkonfektion in dieſer Weiſe zu verkaufen. Ein vornehm ausgerüſteter Autolaſt⸗ wagen birgt im Innern zu beiden Seiten eines Mittelganges große Kleiderſchränke mit Glas⸗ türen, in denen bis zu 1000 Kleidungsſtücke Platz finden können. Zum Verkauf und Lenken des Autos genügt ein Angeſtellter. Er befährt regel⸗ mäßig ſeinen Geſchäftsbezirk und kündigt den Konfektionären ſeinen Beſuch rechtzeitig an.— Modernes Amerika. Handel und Induſtrie Frankfurter Viehmarkt. Frankfurt a. M., 6. Nov. Es wurden no⸗ tiert: Kälber 62—79; Schafe 34—48; Schweine geringer Ueberſtand. Mannheimer Produkenbericht. Mannheim, 6. Nov. Es wurden notiert: Weizen inl. 2627,50; ausl. 35—37; Roggen inl. 16,50— 17,25; Hafer inl. 14,75— 16 Braugerſte Durchſchnittsqualität 20,50. 22,50, Futtergerſte 16,50—17,50; ſüdd. Weizenmehl, Spezial Null November⸗Febr. 41,50, ſüdd. Weizenauszugsmehl November⸗Febr. 45,50; ſüdd. Weizenbrotmehl November-Febr. 27,50; ſüdd. Roggenmehl je nach Fabrikat 27,25— 26,50; Weizenkleie 6, Viertreber 10 10,50; Leinſaat 28,50. i Mannheimer Viehmarkt. Mannheim, 6. Nov. Es wurden notiert: 115 Kälber 62—78; 24 Schafe 4245, 76 Schweine nicht notiert; 1019 Ferkel und Läu⸗ fer, Ferkel und Läufer bis vier Wochen alt 12—17, über vier Wochen 18—24; Läufer 27—35. Marktverlaͤuf: Mit Kälbern mir⸗ telmäßig. Tum 120. Seburtotag von SFritx Neuler .. Fritz Reuter nach einer Selbſt bezeichnung des Dichters. Der berühmte plattdeutſche Dichter, wurde am 7. November 1810 in Stavenhagen geboren. Der Lebensweg Reuters, der als Student we⸗ gen„hochverräteriſcher“ Beſtrebungen zum Tode verurteilt wurde, iſt bekannt. Seine Ge⸗ dichte und die Erzählung„Olle Kamellen“, (darunter„Ut mine Feſtungstid“,„Ut mine Stromtid“) u. a. ſind Meiſterſtücke des Hu⸗ mors, der Plaſtik und Friſche. nicht notiert.— Marktverlauf: Kälber ruhig; Schafe rege; geräumt; Schweine mittelmäßig, tel, geräumt; mit Ferkel und Läufer mit⸗ neee A1 1451 Schmackhaft kochen kann auch heute jede Hausfrau, wenn e Suppen acher N alen W Goltesdienſ der katholiſchen eme 8 22. Sonntag nach Pfingſten. 7 Uhr hl. Meſſe. 1 5 8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 10 Uhr Kindermeſſe. N 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung des 3. Ordens. i Die Mitglieder der 2. Abteilung der Jung- frauen⸗Kongregation beteiligen ſich um 4 Uhr an der Verſammlung des Volksvereins im Freiſchütz. Montag: 7 Uhr 2., ½8 Uhr 3. S.-⸗A. für⸗ den in Kenzingen 7 Peter Mandel. Dienstag: ¼7 Uhr beſt. E.⸗A. für Mich. Rohn⸗ feld, Ehefrau Marg. geb. Hoock, beiderſeitige Eltern und Angehörige 3¼7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Franz Weidner und Matthäus Babylon. 7/8 Uhr beſt. E.⸗A. für Barbara Werle geb. Bildſtein, Sohn ef Krieger Nik. u. Angehörige. Mittwoch: ¼7 Uhr 2., ½8 Uhr 3. S.⸗A. für Kath. Englert geb. Neuhäuſer. Donnerstag: ¼7 Uhr beſt. Amt füt A. Maria Lammer geb. Frank, Bruder Jakob, beiderſei⸗ tige Großeltern und Angehörige. 7/8 Uhr beſt. E.⸗A. für A. M. Kumpf geb. Fleiſchmann, ledig 7 Sohn Philipp, Eltern, Schwiegereltern.. Freitag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Maria Ringhof geehl. Hofmann. 3/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Philipp Babylon und Phil. Buſalt. 7/8 Uhr best. Amt für Gg. Nik. Ehrhardt, ledig f Sohn Gg., beiderſeitige Eltern u. An- gehörige. Samstag: ¾7 Uhr beſt. Amt für Kath. Haas geb. Dewald, Schwiegereltern: Joh. Haas 9., Ehefrau A. M. geb. Kaufmann und Schwager Val. Haas. 3/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Johann Hofmann 4. und Familie Franz Winkler 3. 8 Uhr beſt. Amt zu Ehren der hl. Familie für ff beiderſeitige Eltern und Angehörige. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein um halb 7 Uhr, am Dienstag und Don- nerstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag wird das Kirchweih weihfeſt gefeiert.— Am nächſten Sonntag iſt Kollekte für den Martinusverein. Am uächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die 3. Abteilung der Jungfrauen⸗ Kongregation, zugleich gemeinſchaftliche hl. Kommu⸗ nion für die Schüler des Herrn Rektor Gillig, Lehrer Weidmann, Mohr und Frl. Haas. Beicht für die Kinder Samstag 2 Uhr. Volksverein. Sonntag 4 Uhr Verſammleng des Volksvereins im Freiſchütz, wozu alle herz- lich eingeladen ſind. 5 Nächſten Donnerstag von 6—8 Uhr Sprech⸗ ſtunde des Arbeiterſekretärs im Kettelerſälchen. Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 9. Nov. 1930. 21. S. n, T. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Feier des hl. Abendmahles. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt fällt aus. Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchenbund. Donnerstag, den 13. November 1930. Abends 8 Uhr: Turnſtunde, Vereins ⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ Mit⸗ glieder⸗ u, Generalverſammlungen u. Singſtunden Kaninchen- u. Geflügelzuchtverein 1916. Samstag, den 8. Nov. findet um halb 9 Uhr im Vereius⸗ lokal„zum Kaiſerhof“ eine Verſammlung ſtatt. Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung iſt es Pflicht eines jeden Züchters zu erſcheinen. Vorſtands⸗ mitglieder/ Stunde vorher. Der Vorſitzende. Reichsbauner Schwarz⸗Rot⸗Gold(Abtlg. Schntz⸗ Schutzſportkameraden ſcheinen. werden D. Sch. ſtunde. ſcheinen der Aktivität erwartet. G.⸗V.„Liederkranz“. Singſtunde. erſcheinen. G.⸗V.„Sängertreue“. 8 Uhr Singſtunde. Kein Sänger fehle. D. Der Vorſtand. finden zu mollen. Der Vorſtand. 2 4 tragbar und Deutſchlands Zukunft Stellen ſchichte, schon die jetzige Generation als wirkliche ſport). Die Pflichtverſammlung iſt auf Samstag, den 8. Nov. Abends 8 Uhr verlegt. Sämtliche erſucht zu er⸗ Sünger⸗Einheit. Samstag abend 8 ¼ Uhr Sing⸗ In Anbetracht des am Sonntag ſtatt⸗ findenden bunten Abends, wird das reſtloſe Er⸗ Der Vorſtand. Samstag abend 8 Uhr Es wird erwartet, daß von jetzt ab wieder alle Sänger pünktlich und vollzählig Sonntag vorm. um 10 i üſident. Krieger⸗und Soldatenverein„Teutonia“ Schützen⸗ abteilung). Diejenigen Damen u. Herrn, welche ſich am Theaterſpielen beteiligen wollen, werden freundlichſt gebeten, ſich heute Abeud halb 9 Uhr zwecks Verteilung der Rollen im Schützenhof ein · 05 e Wache, e. genheit, bei diefer ſeren ges Der dae Ae dbu .. 1 ee Bano u Lebensgefahr. Jaſt alle Häuſer ſind 1 1 1 rouill dasteveena den benen ee, 2. Blatt zum viernh Ehrhardt fürein Bündnis Kapitän Ehrhardt über ſeine Einſtellung zu einer deutſch⸗franzöſiſchen Einigung. Im Verlauf der ſeit einiger Zeit geführ⸗ ten deutſch⸗franzöſiſchen Verſtändigungsat⸗ tion hat Kapitän Ehrhardt an Arnold Rech⸗ berg einen Brief gerichtet, worin es heißt: Sehr geehrter Herr Rechberg! Meine bekannte zuſtimmende Einſtellung zu einem deutſch⸗franzöſiſchen Bündnis hat folgende weſentlichen Gründe: Das heutige Verhältnis zwiſchen Deutſchland und Frankreich läßt die Zukunſtsfrage, ob Kriege oder dauernder Friede das Schickſal dieſer beiden Nationen ſein wird. offen. Ein Zuſtand wie der heutige iſt auf die Dauer unerträglich. Unſere Frontgeneration hat erbittert durch Verſailles, Dawesplan, Young⸗ plan, Ruhrbeſetzung, tief getroffen in der perſön⸗ lichen Soldatenehre und der Ehre der Nation mit zuſammengebiſſenen Zähnen die Waffen ſtrecken müſſen. Bietet uns Frankreich ehrlich die Möglichkeit, die verletzte Ehre durch Wieder— gabe des Degens vor aller Welt wieder herzu— ſtellen? Zwei Gegner, die ſich als Kämpfer ſtets achteten, bieten die ſicherſte Gewähr für ein Bündnis. Einen ſolchen bündnisfähigen Gegner ſehe ich in Frankreich. Sieht ihn Frankreich gleichermaßen in Deutſchland? Die Welt, ins— beſondere Europa, iſt voll Zündſtoff. Alle Völ⸗ ker, außer Deutſchland und ſeinen einſtigen Bun— desgenoſſen, rüſten in einem derartigen Aus— maße, daß die Kriegsgeſahr überall wächſt. Kei⸗ ner traut dem anderen. Deutſchland in ſeiner zentralen Lage. völlig wehrlos, Schlachtfeld, Auf⸗ marſch⸗ und Durchzugsgebiet bei jedem größeren europäiſchen Konflikt, muß ſich Bundesgenoſſen ſuchen. Der ſtärkſte iſt der beſte. f Ein deutſch⸗franzöſiſches Bündnis iſt die ein⸗ zige Garantie, um Kriege in Europa zu ban— nen. Dieſes Bündnis würde die Teile der beiden Nationen, die heute noch auf der einen Seite für Rache, auf der anderen Seite für reſtloſe Vernichtung ſind, matt zu ſetzen, und damit ſo für allemal die Kriegsmöglichkeit zwiſchen Deutſchland und Frankreich ausſchalten. Die Frage der franzöſiſchen Abrüſtung iſt ſekundär. Eine angemeſſene deutſche Aufrüſtung iſt für mich das Primäre. Ein paz Bundesgenoſſe hat für Frankreich zweifellos leinen Wert und bedeutet in der geographiſchen Lage Deutſchlands eine ſtete Friedensbedrohuns. Unter der Vorausſetzung, daß es Guſtave Herve gelingt, die franzöſiſche Regierung zu veranlaſ— ſen, ſich die von ihm vorgeſchlagenen Bedingun⸗ gen für eine deutſch⸗franzöſiſche Einigung zu eigen zu machen, ſehe auch ich in dieſen Bedin⸗ gungen die Baſis für poſitive deutſch-franzöſiſche Bündnisverhandlungen. Ich habe meine Rund⸗ frage über ein deutſch-franzöſiſches Bündnis nicht nur an alte Fronttämpfer der Rechten gerichtet. Uebereinſtimmend habe ich aus allen Lagern die Antwort erhalten:„Wir wollen eine deutſch⸗franzöſiſche Verſtändigung, wenn ſie ehrlich, vorbehaltlos iſt, für Deutſchland⸗ Ehre nd als Groß⸗ macht politiſch und wirtſchaftlich ſicher.“ Den Wert des Meinungsaustauſches zwiſchen Män⸗ nern beider Nationen, die im öffentlichen Leben ſtehen, ſehe ich darin, daß der Gedanke der Ver⸗ ſtändigung immer größere Formen annimmt, ſodaß ein entſcheidender Schritt der berufenen u ſchließlich das volle Verſtändnis der überwiegenden Mehrheit der beiden Völker, der Führer, der Preſſe finden würde. Die Staats⸗ männer die den Mut zum erſten entſcheidenden Schritt finden, wird nicht nur dereinſt die Ge⸗ Führer ehren. 1 Ich pi. a a 5 Ich bitte Sie, dieſe meine Stellungnahme an Herrn Herve weiterleiten zu wollen. Augenzeuge ſchildert das Erdbeben in Ancona Wie ſich die Kataſtrophe abſpielte. 700 Augenzeuge der Kataſtrophe gab. lt. „Neues Wiener Journal“, folgende anſchauliche en S ſeiner Eindrücke.„Kurz nach den 10 Stößen, als etwa 100 Häuſer in ſich zu⸗⸗ and und ohrenbetäubendes Getöſe ließ rte e Lärm die Luft erzittern Uilezlen ich das Schreien der Sterbenden und Angſt 10 bis zu mir dringen. In entſetzlicher Vevöit a und voller Schrecken ſuchte die Stad ung ihr Heil in der Flucht. Wenige e nach dem Erdbeben war die Ruhe 11 egs wieder eingekehrt, dank dem tatkräf⸗ 0 Einſchreiten der Behörden. die Straßen von Senigallia ſind mit Trüm⸗ viel Pf bedeckt, zahlreiche Dächer eingeſtürzt, 15 11 weiſen nur mehr die Grundmauern Der St re zeigen große Riſſe und Sprünge. 1 e neigte ſich bedenklich zur Seite werden A Einſturzgefahr niedergeriſſen wan die 91 Feldbetten und Tragbahren ſieh: Bevern erwundeten liegen. Die männliche me an 9005 zeigte auſopferungsvolle Teilnah⸗ das mit 1 ſofort eingeleiteten Rettungswert. nem 0 10 Unterſtützung des Militärs zu ei⸗ wurde Funn Hilfswerk ausgebaut Inſiitnt b 8 zig Seminariſten wurden in ihrem le Mühe, N eingeſperrt und hatten vie⸗ bat die Gide en zu gelangen. In Senigallia Verwundete beukatastrophe 21 Tote und 275 ſchweben gefordert, 20 der Schwerverletzten r geworden. Durch die Stadt ziehen liz und Polizeiagenten. Sa⸗ nal transportſert die Toten und 88 In einem Hauſe in der Via Cavour, das ſchwer beſchädigt worden war, retteten die Milizler einen Krankenwärter der ſich mit ſei⸗ ner Frau an einem Fenſtervorſprung angeklam⸗ mert hatte. Die Kräfte der Frau ließen aber vor Aufregung und Schrecken bald nach und ſie ſtürzte aus großer Höhe zu Boden. wo ſie mit zerſchmetterten Gliedern liegen blieb. Längs der 25 Kilometer langen Landſtraße, die ſich ne⸗ ben der Küſte hinzieht, ſieht man überall dle „Einwohnerſchaft im Freien kampieren. Der Auszug der zahlreichen Einwohnerſchaft aus Senigallia hat ſich in voller Ordunne ebge⸗ wickelt. i 5 s Der Herbſt Sie iſt wieder da, die Jahreszeit des Ern— tens, die Zeit des Lohnes für Mühe und Pla⸗ gen, die Zeit des Abſchiednehmens. Der Wald ſtirbt! Wie ein alter Schauſpieler bei ſeiner letz⸗ ten Rolle noch einmal mit allen ſeinen Künſten, mit letzter Hingabe und mit verzweifeltem Auf⸗ bäumen gegen die Bitterkeit des Abſchiedes an— kämpft, ſo ſpielt auch der Wald ſeine letzte Rolle Wachſende Kraft und ſicheres gefeſtigtes Leben übermalt er mit glänzenden Farben, er ſtrahlt in Rot und Braun und Gelb.— Abſchied. Noch ein anderes bringt uns der Herbſt, nicht nur Ernte und Früchte, nicht nur Abſchiedneh— men von der Natur, er bringt auch das Scheiden von ſommerlichen Freuden, er gibt uns die Mah⸗ nung, des harten Winters zu denken. Nicht immer mahnt der Herbſt in gleicher Weiſe. Einmal weckt er Trauer über ſein Schei⸗ den, war er Nachglanz und Ergänzung eines prächtigen Sommers, ein andermal läßt er den Winter als Ablöſung wirken, zeigt er ſich als einen traurigen. übellaunigen Geſellen, der vergrämt und melancholiſch in immerwährendes Naß getaucht iſt. So der heurige. Mißmutig löſte er einen ver— unglückten Sommer ab, ohne die Verpflichtung zu fühlen, daß er entſchädigen ſollte für die vie— len Regentage der„heißen“ Jahreszeit. Viel⸗ leicht auch war es nicht ſeine Schuld, vielleicht war der Regen ſtärker. Die ſchönen Herbſttage jedenfalls waren an den Fingern einer Hand ab— zuzählen; alles andere war Regen, viel Regen, oder zumindeſt geradenoch ſoviel, daß man des Tages nicht froh werden konnte. „Das war ein ſchlechter Herbſt, und es iſt we⸗ nig Ausſicht, daß er die ihm noch gegebene Friſt zu einem beſſeren Abgang benutzen wird. So wie er ietzt iſt, macht er den Menſchen krank. Nicht nur ſeeliſch. Herbſtwetter wie jetzt iſt die beſte Vorausſetzung für Erkrankungen, es iſt die Zeit vornehmlich der Erkältungskrantheiten. Rheu⸗ matismus, Hexenſchuß. Iſchias und die vielen ähnlichen Stö' gen des menſchlichen O; anis— mus feiern ugeſchränkt Triumvbe. Mon ſollte ſich in tunlichſtem Maße gegen naſſe Füße ſchützen, denn Kälte läßt ſich allenfalls noch er⸗ tragen, naſſe Füße im Herbſt aber ſind ſchlimm. Erkältet iſt man bald, und es fehlt die kräftige wärmende Sonne, die geſunden läßt. Selbſt die ärztliche Wiſſenſchaft hat das We⸗ ſen dieſer Erkältungskrankheiten, die Urſachen ihrer Entſtehung noch nicht bis in alle Einzel⸗ heiten aufgeklärt. Aber das eine ſteht klar und feſt: Eine partielle Abkühlung der Haut— naſſe Füße z. B. oder ein durchnäßter Rock— ſpielen die Hauptrolle. Dieſe örtliche Abkühlung bewirkt eine Störung der Blutzirkulation und dadurch eine Herabſetzung der Widerſtandsfähigkeit der betroffenen Gewebe. Ungehindertes Eindringen der ſich immer auf dem Körper befindlichen Krankheitserreger iſt die erſte Krankheit, die wei⸗ tere Folge. Einem ſolchen Herbſt folgt als Erlöſung der Winter. Falſches Gerücht über ein Sparer⸗ Notopfer. Der Urheber verhaftet. enb. Hamburg, 7. Nov.(Eigene Meldung!) Der Herausgeber des Hamburger Wochenblat⸗ les„Die große Glocke“, Hermann Abel, iſt auf Grund eines Haftbefehls feſtgenommen wor⸗ den. Der Haftbefehl wurde erlaſſen, weil Abel in ſeiner Zeitung die Behauptung aufgeſtellt hatte, es ſtehe ein Sparer⸗Notopfer bevor in der Form, daß ſich die Sparkaſſen verpflichten, 20 Prozent der Guthaben zu ſperren und ſieben Prozent dem Staate zu überweiſen. Amtlicher⸗ ſeits wird dazu erklärt, daß an dieſen Gerüch⸗ ten kein wahres Wort ſei. Eine Verſchwörung in Italien aufgedeckt. wtb. Rom, 8. Nov. Einer Steſani⸗Meldung zufolge wurden einige Tage vor der Jahres⸗ feier des Marſches auf Rom in verſchiedenen Orten Norditaliens 20 Perſonen feſtgenommen, die beſchuldigt werden, in Zuſammenarbeit mit Pariſer antifaſchiſtiſchen Elementen einen ver⸗ brecheriſchen Anſchlag gegen das Regime vor⸗ bereitet zu haben. Sie werden einem Sonder⸗ gericht zugeführt. Die Nachforſchungen dauern noch an. Weiterer Abbau der Spitzengehälter. wtb. Berlin, 8. Nov. Bei der dem Reich ge⸗ hörigen Viag(Vereinigte Induſtrieunterneh— mungen A.⸗G.) und ihren Tochtergeſellſchaften wird eine Senkung der Bezüge der Direktoren und höheren Angeſtellten vorgenommen. Hier⸗ für find Grundſätze vereinbart worden, die der Regelung entſprechen, die der preußiſche Staat mit den ihm ganz oder teilweiſe gehörigen Ge⸗ ſellſchaften getroffen hat. Neue Erdſtöße in Italien. wtb. Rom, 8. Nov. Neue heftige Erdbeben⸗ ſtöße wurden geſtern aus Apulien gemeldet, wo in einigen Ortſchaften, Zeitungsberichten zu⸗ folge, großer Gebäudeſchaden angerichtet wor⸗ den iſt, aber keine Menſchen zu Schaden kamen. Wetterbericht. Starkem Druckanſtieg im Süd⸗ weſten liegt ſehr intenſiver Druckfall über dem nördlichen Atlantik gegenüber, ſo daß ſich jetzt die normale Weſtweiterlage wieder herſtellt. Die zu erwartende Aufheiterung wird nur vorüber— gehend ſein. Später iſt unter ſtürmiſch⸗auffri⸗ ſchenden Südweſtwinden lebhafte Wirbeltätigkeit mit raſch wechſelndem, oft regneriſchen Wetter und milden Temperaturen wahrſcheinlich.— Un— beſtändiges und ſtürmiſches Weſtwetter mit ra— ſchem Wechſel von Landregen und kürzeren Beſ— ſerungen waheſcheinlich. Begegnung auf der Straße Der junge Liebhaber wird, ſofern er noch einer von der„alten Schule“ iſt, mit verlegener Miene ſeinem„Schwarm“ auf der Straße begegnen. Sie kommt vielleicht gerade von der Muſikſtund— wie herrlich, daß er in der nur viel zu kurzen Viertelſtunde des gemeinſamen Heimwegs in ihrer nächſten Nähe ſein darf. Ein paar Hausfeſte unter elterlichem Schutz hatten genügt, um aneinander Geſallen zu finden; aber zum erſten Mal ſich ſelbſt und ihrer noch unausgeſprochenen Sympathie über— laſſen und dazu unter den neugierigen Blicken einer gefühlloſen Umwelt— da kann man es ſchon begreifen, wenn das Lüften des Hutes und ein faſt gleichzeitiger Händedruck ſo impulſiv ausfallen, daß der Hut dabei zur Erde fällt und Bie Waffen zaxxia in Oeslerteief Die Polizei vor dem Wie ner„Vorwärts“ ⸗Gebäude. Oben: Die Führer des republikaniſchen Schutzbundes, der von Starhemberg aufgelöſt werden ſoll, Otto Bauer(links) und Julius Deutſch. eimer Anzeiger Samstag, den 8. Nov. 1930 ſie beide daruber mit lächeln verſuchen. puterroten Kopfen zu Mann und Frau — das iſt wohl der ſeltenſte unter allen Fällen, wo ſich zwei Menſchen auf der Straße treffen. Ihre Zuſammengehörigkeit iſt ſo ſehr mit dem häuslichen Leben verwachſen, daß eine zufällige Begegnung außerhalb dieſes geheiligten Bezirks ſchon ſaſt ans Kriminelle oder doch ans Uner— laubte ſtreift. Er glaubt ſie in ihrer Häuslich⸗ keit, ſie ihn in ſeinem Büro— und nur allmäh⸗ lich wandelt ſich anfängliches Befremden, ja Be— ſtürzung in befreiendes Lachen über den köſt⸗ lichen Zuſall des Zuſammentreſſens. Erinnerung an längſt verjährte Stelldichein huſcht jäh durch ihre Gedanken, drum markiert er doch beſſer nur den Gruß mit gezogenem Hut und ſchlägt um ſo kräftiger in die dargebotene Rechte der Gattin. (Es könnte ſie jemand am Ende für ein Liebes— paar halten!) Vater und Sohn. mögen zuhauſe noch ſo heftig die Problematik ihres Verhältniſſes erörtern. die friſche Luft und mancherlei Ablenkung der Straße führen ſie doch einander in die Arme zurück. Schließlich iſt man es dem Ruf und Anſehen der Familie ſchul⸗ dig, den Leuten nicht das Schauſpiel eines ein— zuleitenden„Vatermordes“ zu bieten, oder die Illuſtration zum Kapitel moderne Erziehungs— methoden. Was bleibt einem ſolchen Vater, ſo er ſeinem hoffnungsvollen Sohn jenſeits der Mauer häuslicher Autorität gegenübertritt,— was bleibt ihm, ſage ich, übrig, als ihm ver⸗ traulich auf die Schulter zu klopfen und ihm die ganze Liberalität eines Vaterherzens dadurch zu beweiſen, daß er ihn heißt, ins nächſte Wein— oder Kaffeehaus mitzukommen. Beſondere Ze— remonien wird es bei der gegenſeitigen Begrü— ßung wohl nicht geben, und die herzlichſten For— men der Familie unter ſich find wieder nicht von der Art, um in aller Oeffentlichkeit zelebriert zu werden. Sie verſtehen ſich— was brauchts da feierliche Beteuerungen? Kollegen pflegen ſich auf der Straße mit der größten Herzlichkeit zu begrüßen— und verbergen unter ihrer liebenswürdig lächelnden Miene doch nur die Schadenfreude über das Mißgſchick, das dem anderen zuletzt noch paſſierte und das ihm, ſo Gott will, in nächſter Zukunft paſſieren wird. Ein wahrer Wetteifer erfaßt ſie, den Hut mög⸗ lichſt noch tiefer als der andere zu ziehen und in Schmeicheleien über die Erfolge der Gegenſeite — nein, nein, im Ernſt: nur keine fulſche Be⸗ ſcheidenheit!— zu erſchöpfen. Und ſchon haben ſich die Herzen gefunden, in dem einen menſchen⸗ freundlichen Ziel nämlich, dem nicht gegenwär⸗ tigen dritten Kollegen eins anzuhängen und ihre höflicherweiſe nicht zur Entladung gebrachte, ge⸗ genſeitige Mißgunſt nun mit verdoppeltem Zündſtoff an jenem dritten zu reiben.(Wiſſen Sie ſchon, Herr Kollege— ganz im Vertrauen natürlich, nein, geben Sie mir Ihr Ehrenwort ...“) Scheu, in einer Regung von Ehrge⸗ fühl, blicken ſie um ſich in die vorübereilende Menge, daß kein Unberufener ihres Komplottes Zeuge werde. Vorgeſetzter und Untergebener werden ſich natürlich nach Maßgabe ihres dienſt⸗ lichen Abſtandes begegnen— oder auch nicht be— gegnen. Iſt nämlich„der Alte“ als ſtreng und ſchikanös verſchrieen, wird der andere im letzten Moment noch auszubiegen verſuchen und ſich unter die Leute oder in eine Nebengaſſe ver— krümmeln, ſchlimmſtenfalls aber vor ein Schau⸗ fenſter poſtieren. Vermag er ihm aber auf keine Weiſe mehr zu entwiſchen, dann tut er halt das beſte, was er tun kann: er reißt ſeine Kopfbe— deckung ſo raſch und ſo tief wie möglich herun— ter und macht überdies noch einen imaginären Kratzfuß durch die Luft. Dieſer exaltierten Be— grüßung durfte ſchwerlich eine andere Erwide— rung entſprechen als ein leichtes Tippen am Hut des Herrn Chefs— falls ſie überhaupt nicht ganz und gar überſehen wird. Dann aber gibt 's auch mildere Fälle, in denen der Chef kein Un- menſch iſt und ſich ſogar recht geſchmeichelt fühlt über den Gruß— nicht wegen des Grußes an ich, ſondern im Hinblick auf die Wirkung, die ir auf die Umgebung, auf noch mächtigere Freunde und Bekannte— z. B. ſeine Frau— zu üben vermag. Welcher Held ſpielte nicht ieber vor einem großen Publikum als vor ei— tem Kreis von eigenen Berufskollegen? Zwei Krüppel 12 5 ommen aufeinander zugehumpelt, beide ſchwer— ällig auf einen Stock geſtützt. Sie kennen ein— inder nicht, haben ſich noch nie im Leben geſe— zen— und fühlen doch im erſten Augenblick eine tiefe Verbundenheit. Daß ſie Krüppel wur⸗ den, iſt ihnen längſt vertrautes Schickſal, das ie ſo ſelbſtverſtändlich tragen wie ihren Stock: bdeides gehört unabänderlich zu ihrem Weſen. Ind wie ſie müde, unendlich müde einander ent⸗ jegenſehen, ſtutzt der eine und denkt: Welches Meſſer oder welches andere feindliche Stück Ei⸗ ſen hat dir wohl das Tanzen ſo gründlich aus⸗ zetrieben? Sind wir nicht gar auf demſelben Operationstiſche gelegen, da draußen an der wütenden Weſtfront, und waren beide noch froh, als ſie uns endlich von dem zu nichts rech⸗ zem mehr taugenden Fleiſchklumpen erlöſten? Der andere ſcheint zu nicken, da ſie jetzt ganz dicht zueinander gekommen ſind— oder iſt es nur der brüderliche Gruß zweier Schickſalsge⸗ fährten? Da nickt auch er, der ſo dachte. faſt hei⸗ ter jenem Unbekannten zu. O. Weh. allen Kräften unterſtützt und endlich auch deut⸗ ſchem Rechte zum Sieg verhelfen würde, ſo ver⸗ mögen wir doch nicht daran zu glauben. Das amerikaniſche Volk hat allerdings heute eine andere Auffaſſung von dem Kriege, ſeinen Urſachen und über die Kriegsſchuld. Es prote⸗ ſtiert ſogar ſchon gegen die Ungeheuerlichkeit der Friedensdiktate. Das iſt erfreulich und wohl⸗ tuend für uns, nur nützt es uns wenig. Denn es iſt zu ſchwer, dem Amerikaner begreiflich zu machen, warum wir u. a. eine Berichtigung ber Oſtgrenzen fordern, eine bedingungsloſe Rück⸗ gabe des Saargebietes, eine Wiedereinverleibung Danzigs ſowie Eupen⸗Malmedys, warum wir mit ſo ſtarkem Nachdruck gleiches Recht auch in der Frage der Abrüſtung verlangen. Der Amerikaner iſt nun einmal in erſter Linie Geſchäftsmann und bleibt es. Er wird nur dann zum Nachgeben bereit ſein, ſomit auch zu einer wirkſamen Reviſion der Zahlungsabkommen, wenn er am eigenen Leibe verſpürt, wie gefährlich jene Wirkungen aus den Zahlungsverpflichtungen für die Vereinigten Staaten ſelbſt ſind. Dieſe Erwägungen können und werden uns aber nicht davon abhalten, mit allen Kräften in der deutſchen Außenpolitik die aufgezeigten Ziele zu verfolgen, bis wir die volle Freiheit erlangt, bis wir wieder als gleichberechtigte Großmacht unter den Völkern daſtehen. Zent⸗ nerſchwere Laſten drücken noch unſere Schultern. Schritt für Schritt müſſen wie dieſe Freiheit erkämpfen. Noch große Opfer werden zu brin⸗ gen ſein. Aber am Ende des Weges ſtrahlt uns die Sonne der goldenen Freiheit entgegen, ſenkt Hoffnungen in unſere Herzen, ſtählt unſeren Mut und gibt uns die Kraft des Durchhaltens, des Feſthaltens an dem Ziele. Rechberg und Hit wtb. München, 7. Nov. Wie di Beobachter“ meldet, hatte Rechberg noch bevor dieſer am Donnerstag auf die Fragen Herves bezüglich eines deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Militärbündniſſes geantwortet hat, aus eigener Initiative ein Kabeltelegramm geſandt, in dem er u. a. ſagt: i Nicht nur franzöſiſche Staatsmänner, ſon⸗ dern ebenſo wie dieſe ausgeſprochen antibol⸗ ſchewiſtiſche Staatsmänner Englands und der Vereinigten Staaten, haben die deutſchen Na⸗ tionalſozialiſten im Verdacht, daß dieſe deut⸗ ſchen Nationalſozialiſten im Geheimen ein Bündnis mit Moskau und den Krieg gegen die Weſtmächte vorbereiten. Eine ablehnende oder ausweichende Antwort von Ihnen auf das von Herve vorgeſchlagene deutſch⸗franzö⸗ ſiſche Militärabkommen würde dieſen Verdacht unheilvoll verſtärken. Es wird außerdem be⸗ hauptet, daß Ihre Partei Beziehungen zu Muſſolini habe. Auch Muſſolini wird in Frank⸗ reich, England und den Vereinigten Staaten der geheimen Verabredung mit Moskau ver⸗ dächtigt, und zwar dahingehend, daß der Bol⸗ ſchewismus das franzöſiſche Heer und die eng⸗ liſche Kriegsmarine zerſetzen ſolle, damit Ita⸗ lien freie Hand im Mittelmeer gewinne Wenn Sie das von Herve vorgeſchlagene Militär⸗ abkommen ablehnen, würde dadurch, wie ich höre, Muſſolini in Frankreich, England und den Vereinigten Staaten, wenn auch niel⸗ leicht zu Unrecht, mitbelaſtet werden. Zum mindeſten wird ſich die Anſicht feſtſetzen, daß Muſſolini kriegeriſche Expanſionen ſuche, weil ſonſt eine deutſch⸗franzöſiſche Militärgarantie nach Verwirklichung der Herve'ſchen Pläne auch für ihn unbedenklich wäre. Im übrigen wäre ein mit Italien verbündetes waffen⸗ loſes Deutſchland deſſen Vaſall, ein Deutſch⸗ land dagegen, dem der Weg auch zur Eini⸗ gung mit Frankreich offenſteht, würde wie⸗ der ein Faktor der großen Politik. Der„Völk. Beobachter“ bemerkt zu dieſer Politiſche Gedanken zum Wochenende Vor ſchweren innen- und außenpolit chen Ent ſcheidungen.— Durch innere Sanierung zur äußeren Freiheit.— Moratoeinmspläne und ihr wehrer Wert.— Feſtbleib en und Turchhalten. Dabei haben wir abſolut nicht die erwartete finanzielle Erleichterung aus einem derartigen von Deutſchland ſelbſt zu erklärenden Morato⸗ rium. Nicht weniger als fünf Vierteljahre ver⸗ gehen, bis eine Erleichterung praktiſch fühlbar wird. Doch das dicke Ende kommt nach. Wenn die Zeit des Moratoriums abgelaufen iſt. dann haben wir nämlich nicht nur die uns ſozuſagen geſtundeten Zahlungen ſofort nach⸗ zuholen, ſondern gleichzeitig auch die vollen Verpflichtungen des laufenden Jahres zu er⸗ füllen. Und das iſt einfach nicht möglich. Ebenſo müſſen wir mit größter Vorſicht alle die Meldungen aufnehmen, die über ein mög⸗ liches Moratorium, das angeblich die Vereinig⸗ ten Staaten den alliierten Kriegsſchuldnern ge⸗ währen wollen, berichten. Wir müſſen auch davor warnen, jemals etwas für die deutſche Außenpolitik durch Ereigniſſe in ferndeutſchen Ländern zu erwarten. Und ſo dürfen wir auch keinerlei Hoffnungen ſetzen auf außenpolitiſche Wirkungen der Wah⸗ len in den Vereinigten Staaten. Wenn auch jetzt die Demokraten wieder Erfolge bei den Wahlen errungen haben, die Partei Wilſons, des Vaters der 14 Punkte, des Schöpfers auch des Völkerbundes, von der man vorausſetzen ſollte, daß ſie die ehrlichen Friedensbeſtrebungen mit 8 füttert wer d etzt ſich zur Zeit L*. lich gearbeitet. der Jahrhunderten n ſind die Leiſtungen elnen Kuh genau zu 8 m der s Groß⸗ ückzahl che, da Liter die große ch mehr, wenn ſchwein ſchen ien, au⸗ ſe von lten Fa ausſchuſ⸗ Heddes⸗ ung teht von einer ner Ferkel umla⸗ en Zuchtſtall, der an ein ſchließt. m und dem„Rathaus ft zu ſich Maſchinen bedeutend m Oberamt Heidel 5 ſamn rger arte Ein entſcheidungsvoller Winter ſteht vor der Tür. In der Politik, in der Wirtſchaft ſtellt man ſich mit banger Sorge die Frage: können wir dieſen Winter überſtehen? Wir können ihn nicht nur überſtehen. wir werden und müſſen ihn überſtehen. Nichts wäre ſchlimmer, als wenn wir letzt jene Reſignation Platz greifen ließen, die dahindöſt, das Hoffen lähmt, das Elend vergrößert. Laſſen wir alles Reden, alles Abtaſten, handeln wir. Der Ruf nach innerer und äußerer Freiheit iſt an das deutſche Volk ergangen. Es muß ſich ſein Schickſal in den nächſten kurzen Wochen geſtal— ten. Der Weg iſt aufgezeigt. Die einzigmögliche Zielſetzung iſt gegeben. Der Reichskanzler Dr. Brüning war es, der uns aufzeigte, warum das große Werk der inneren Sanierung und äuße— ren Kabinetts durchgeführt werden müſſen. Heute gilt es. Opfer zu bringen auch dann, wenn ſie uns vorübergehend drücken unb wir ſie als Härten empfinden. f a Lieber heute noch Opfer bringen, als in einer Zeit, wo ſelbſt dieſe Opfer nichts mehr nützen, die Rettungstat verhindert haben. Wir ſehen es doch an den Stimmen des Auslandes, wie gerade jetzt von den Taten des! Reichskabinetts, von deſſen feſter Führung ſchon wieder eine Welle des Vertrauens durch die eu— ropäiſche Wirtſchaft geht. Man erkennt dort, daß das deutſche Volk gewillt iſt, im Innern für Ruhe und Ordnung zu ſorgen, die öffentlichen Finanzen zur Geſundung zu bringen, dabei auch die drückenden Laſten aus den Zahlungsabkom⸗ men zu tragen, die Verpflichtungen ſolange zu erfüllen, wie die deutſche Kraft ausreicht. Dieſe Erkenntnis brauchen wir weil dann umſo ſchnel— ler ein ſo urteilendes Ausland bereit iſt, die Folgerungen aus den Wirtſchaftskriſen zu zie⸗ die auf Grund u 6. Jahrgang für un che Edel einer Zuteil Das Dorf beſ jede 0 den Prachtexem⸗ „ vorbei kommt zum Frank' Stallungen un achb Ortſcha fgeben. 0 mit der des Nach te 50 Arbeitslo äftigt. t eine Domäne von 70 hnung, it Milchzentrale abg älziſch und kam mi iſt die Tatſa Gramme ge nähernd 1000 ſchon über 1 olen zu t man ier zu dem Frank'ſchen individuell je nach 5 Höfen, wovon vi ühe werden i ür die Erzeugung imer B m. 9 L 1 1 tand mit einer St e, wovon die a Was „is äftige ſa „endgültig au de im Stalle, aft neuzeit 0 0 r beſch ‚˖ wird wie auf dem Fran ſt, f furv ein bis zu ſchon ſeit hei F. ender klein folgt, wer ſt man es no Mutterſchweine, Ssperſona lich an Arbeitern und 27 P ö Mannhe mußte das ben Wein äg ſo i leinen Friedhof zeugen. gefüttert. ſein dürfte und Stärke Lage i In Milch Gut ſe ſteuerkr ſondere Fütterung K Mit dem Beſchluß des le „Geſindewo Platz jeder Milch wird gemein de Es wird hier das deut 300 Schweine ſtellung er Gutshof i Auch hier hat f dieſem Hof Das Wirtſchaftshof bezeichnet. Infolge erhöhter Anwendung von twa 10 Pfer r Stadt. J ſtaunt, ſchlecht eiß hrt, daß hier den, als die Kuh in Milch zu verwerten. Hof an die Mannheimer ˖ der und quitſch einem beſonder Tummelplatz an der ebenſo wie der vier je nach Bedarf Heddesheim hie dem werden j Viernheim und iſt der Rindviehbeſ Amtsbezirk Die Milchk Höhe der Milchleiſtung tädter vor allem neu Etwa 30 durch be chtsfeſt ur e if ach freier Wirt na che Ge o wandern ſeinen Stammſitz au d kurpf zu Baden zum ſertur unſere Eiw der Kühe er Die barhofes Heß den zu können Bis 1803 war Straßenheim als zu ber auf dem Hoffnung, d ch aus jedoch Gute vereinigt ſind. von 132. man erfä genau ſovie tet werden. „Viernheimer Anzeiger“ vom 1. Oktober 1930 chtet und auf Tafeln über dem tetiger Gewi plare erzielt. Am Wa man zu Hof 3, aus 35 deutſchen Der Heß'ſche Hektar Ackerland. Unzahl grunzen Scheuern enthält. gert, hauſen in Gute gepachtete ſtehen hier n größer erkennen. führt, und ſ Milch nach Zahl gezüch Waſſerbad und chen Gute Das Heß' miliengrã heim die eingemein berg gehören heute no ö gezü ö 2 zer ſes ———— 3 d R⸗ der der pflanzen wird der zur Zeit Dr. das Gut verwal miede, Wagnereien urden angebaut. ehöri er Hauptſache tar Land. ungs ucht wurde d als ſt durch ſchuſſes Abrun en und von dieſer mittels verteilt. ſich über ihre November 1930 Bulldogs en Groß km langen Feldbahn Zunächſt an der ie Frucht 7 0 Sommer⸗ hmlichſt bekannt. d 1 Dickkopf ür d rektor von euer lagert u. Schwei⸗ dem Wohn⸗ Die Einge t vom Mann Kreu ſich getrennt Prüfung als der aus etreideſch oſe faßt immerhin in ganzen Ber Verladerampe gen, d 0 gemeinde Frie d die Gemar Landwirtſchafts ſchaftsgebäuden ürgeraus ßenheim g te Saatzuchtwirt ant ſind vor allem FC e neue Kuh tet f ei ſowie t die größ der deutſchen Straßenheim in das 8 gangs U 1 ü Sie um der zu Stra Frucht und Gutsbäcker als harml n und Angeſtellten gebildet, wir Dieſe Saatz dem früheren Güterdi und Franks prachtvolle Dampfpflug, nheim i t allein 250 Hek den die Körner er r des Speicher ſchieht in d hten ſow t. Intere Jede einzelne de(1922) äche 5 reie d. h. an die Konjunktur ben und demgemäß w ektar Zuckerrüben if heimer Landweizen, von den Wirt Viereck des Betriebshofe nach dreijähriger In der G ehenswertes. chern die Drohende Verletzung deutſchen Rechts England will Deutſch⸗Gſtafrika einverleiben Proteſt führender deutſcher Perſönlichkeiten F ind die Stadt 11 u einer eigenen EG geführt. täuſchen: erk wer reck, von den Pferde 5 det einverleibt worden. üten eingeordnet, für ter zwar doch darf man das Anweſen bie des Inſpektors, n To Saatzucht, Schi ßen delt, unterſucht, gewo w r 60 H des Mannheimer B 5 5 e N Vom Straßenheimer Hof bei Viernheim. en, Sanddorf und ten Fa zelnen F 2 0 555 .— 55 hen und ſich mit uns an einen gemeinſamen Verhandlungstiſch zu ſetzen zur Ausſprache über im geſamten europäiſchen Intereſſe liegende Reviſionen. Es wäre grundfalſch, wenn wir heute, wo faſt alle Staaten unter dieſer Wirtſchaftskriſe, unter der Arbeitsloſigkeit leiden, mit papiernen Forderungen auftreten würden, vielleicht ſogar mit Drohungen kämen. Das können ſich Poli⸗ tiker leiſten, die die Phraſe zu ihrer Waffe ma⸗ chen. Wir müſſen das ablehnen. Das bedeutet keineswegs, daß wir nicht mit dem erforderlichen Ernſte ebenfalls den Stand⸗ punkt vertreten. Die deutſche Wirtſchaft kann auf die Dauer nicht mehr die Laſten ertragen, das deutſche Volk kann auf keinen Fall auf län⸗ gere Zeit hinaus ſolche Verpflichtungen erfüllen, wir müſſen alſo Reviſionen fordern. Immer aber zu gegebener Zeit. Wir werden erſt dann Ausſicht auf Erfolg haben mit unſeren Forde⸗ Ein aus zahlreichen führenden Perſön⸗ lichkeiten der deutſchen Wirtſchaftsverbände ſich zuſammenſetzender Ausſchuß hat gegen die britiſchen Pläne auf Einverleibung des Mandatsgebiets Deutſch⸗Oſtafrika folgen⸗ den Proteſt erlaſſen: Durch den Verſailler Vertrag iſt Deutſch⸗ land ſeiner überſeeiſchen Beſitzungen beraubt worden. Die deutſchen Kolonien ſind unter Mandatsverwaltung geſtellt worden, welche nach der Völkerbundsſatzung von den damit betrauten Mächten als Vormundſchaft zu treuen Händen ausgeübt werden ſoll. Sie haben dieſe Vormundſchaft als Mandatar des Völkerbun⸗ des und in ſeinem Namen zu führen. Das Mandatsſyſtem iſt nun durch das auf die Einverleibung Deutſch⸗Oſtafrikas in das Britiſche Reich abzielende Vorgehen der eng⸗ Die beabſichtigte Verſchmelzung Deutſch⸗ Oſtafrikas mit den angrenzenden engliſchen Kolonien iſt mit der Völkerbundsbeſatzung unvereinbar. Sie würde den erſten Schritt zu einer widerrechtlichen Einverleibung Deutſch⸗Oſtafrikas in das Britiſche Reich bedeu⸗ ten. Es handelt ſich dabei um ein Land von der doppelten Größe Deutſchlands und von außerordentlich günſtigen Entwicklungsmög⸗ lichkeiten. Gegen dieſes engliſche Vorgehen muß im deutſchen Volk von allen Seiten ſchärfſter Proteſt erhoben werden, Proteſt gegen die Verletzung der wenigen Deutſchland nach dem Verſailler Vertrag und als Mitglied des Völkerbundes zuſtehenden Rechte, Proteſt ge⸗ gen die Vernichtung des Mandatsſyſtems in bezug auf das größte afrikaniſche Mandats⸗ gebiet, Proteſt gegen die dem Recht wider⸗ Auslaſſung, dieſes neue Rechberg⸗Telegramm ſei in einer Form gehalten, die es ſchwer mache, weiter zu diskutieren. Die Abſicht, durch ver⸗ ſteckte Drohungen einen Druck auf die Ent⸗ ſchlüſſe Hitlers auszuüben, ſei zu affenſichtlich. Bezeichnenderweiſe handele es ſich um Gedan⸗ kengänge, die in gleicher Form ſchoy kürzlich von Rechbergs Schützling Mahraun ausge⸗ ſprochen worden ſeien. Im übrigen habe ſich Hitler gerade zu der Frage der europäiſchen Bekämpfung des Bolſchewismus in ſeiner ge⸗ ſtern veröffentlichten Antwort ſo eingeßend geäußert, daß man dem nichts hinzuzufügen brauche. Kein neues Verfahren gegen Boeß Die nationalſozialiſtiſche Fraktion des Preußiſchen Landtages hatte in einer kleinen anlage getrieb Frank, en und mit einer 2,5 Das Gebiet Ar. Wag Zuckerrüben z h.&. werden die ld. die Gemeinde Seckenheim un te Wirtſchaft getrie gen Kirchgartshau chaft anerkannte Hochzuck mit einem Schöp angepaß in großen numerier le inalſaatgut verkauft. Das Frank'ſche Saatgut chaft in Baden, die 5 von Auf dem Gutshof wird f Ein Rundgang durch ſtadtmenſchen recht viel Durch Beſchluß vom 1. Oktober 1930 richs Das nächſte Vie tällen, der Sa haus der Beamte meindung der Gemarkung Straße neſ heimer Oberbürgermei weizen und Gelbhafer ſind heute rü Ernte ſelectierten beſonders guten Au gen Frankſchen Hofgutes umfaß produkte in den Handel bring von Dr. und Geſchirrkammern umfaßt. die Räume der Saatzucht. ur Ausſaat gebracht und! Orig Straße liegt vor uns das Franks und nach deſſ tete, das Büro, die hier individuell behan körner gezählt und in Mannheimer Stadtgebi gebildete mächtige Ausdehnung nicht hinweg dung bezeichnet worden 406 Hektar. weizen, oder der Stra das ſchöne Wohnhau in dieſem Jahre üs Die Bearbeitung des Bodens ge Waghäuſel gegründet, eine Reinigungs Gebläſe in die ein geſell gen, 0 2 0 Heimatkundliche Beilage zum mit Maſchinen, man hat einen an die Bahnſtrecke der O ziehen die rungen, wenn wir der geſamten Welt den ſchlüſſigen Beweis erbrachten, daß die Grenze der deutſchen Leiſtungsfähigkeit überſchritten iſt, daß wir trotz der heroiſchen Anſtrengungen im Innern zuſammenbrechen, falls nicht unſere Gläubiger auch in ihrem eigenen Intereſſe ein⸗ lenken und endlich nach rein wirtſchaftlichen Ge⸗ ſichtspunkten die Reparationsfragen löſen. In dieſen Tagen iſt ſoviel von einem mög⸗ liſchen Regierung auf das ſtärkſte bedroht. Dieſe größte und wertvollſte deutſche Kolonie iſt England als Mandatsgebiet zugeteilt wor⸗ den. Die engliſche Regierung hat neuerdings in einem Weißbuch Vorſchläge gemacht, die auf eine Verſchmelzung des oſtafrikaniſchen Man⸗ datsgebietes mit den angrenzenden engliſchen Kolonien Kenya und Uganda hinauslaufen. Ein Ausſchuß des engliſchen Parlaments ſoll darüber beraten. Auch iſt das Weißbuch der Permanenten Mandatskommiſſion in Genf mitgeteilt worden, damit dieſe Gelegenheit zur Prüfung und Stellungnahme erhält. ſtreitende tatſächliche Annexion Deutſch⸗Oſt⸗ afrikas durch England. Das deutſche Volk muß ſich über alle Gegenſätzlichkeiten hinweg in der Verteidigung ſeines Rechts und des Rechtsgedankens überhaupt zu machtvollem, weithin ſichtbaren Proteſt zuſammenfinden. Die Unterzeichneten, einig in dem Willen, der Bedrohung deutſcher Rechte entſchieden entgegenzutreten, fordern alle Gruppen und Schichten des deutſchen Volkes zur Teilnahme an den Kundgebungen auf, die in der nächſten Zeit in verſchiedenen Städten Deutſchlands durchgeführt werden ſollen. Anfrage mitgeteilt, daß ſie beim Oberpräſi⸗ denten ein neues Diſziplinarverfahren gegen den früheren Berliner Oberbürgermeiſter Dr. Boeß beantragt hätte, da in dem erſten Ver⸗ fahren die„ſchlimmſten Verfehlungen des Boeß“ nicht Gegenſtand der Verhandlungen ge⸗ weſen ſeien. In ſeiner ſoeben bekanntgewordenen Ant⸗ wort verneint Innenminiſter Severing die Frage, ob die Regierung die Einleitung eines neuerlichen Diſziplinarverfahrens gegen Boeß anordnen wolle, da ein Grund zu einem ſol⸗ chen Einſchreiten nicht gegeben ſei. 7 0 Thereie inem Sonntagmorgen. e⸗ iſt, cht fennigen nicht ft die zum Bet⸗ chbar treten erſt aßen Ben⸗ Stoll) ſie erſt unter t ſich der ft in der das nehmen ſich ſtudiert und ch tot!“ Und Jof. Striemen bis pelchen. u eine Wanze, der Wiege an Die Na ſetze Und alſo mü jemand erbarm tt!“ d gehen ſt Er willen aus de Daſch jetz zieſe.——— daß dir grauſt. f bangen Wegen Ein erhelltes Haus entgegen. ie Würmer. odraus wirrer ſchließe üſſen werden Antworten ein ltes Eßgeſchirr und innig. Sie ſind ſehr ger in den Str — d wieder nichts erhielt, ße, 5 Melſungen, 0,50 M.) woas ich häbb?“ Dis is net ſchwer ze roare! broare! t lalle: Moratorium die Rede. Wir warnen gerade bier vor über— triebenen Hoffnungen. Wir nere rechen une Wir vielleicht zuviel von einem ſolchen M's gegäſſe. än De Franz is haam ze ſoiner Fraa. hau mich do lt und ein Krüp Sie fehlen o Kinder ſelbſt, rzſchloag krieje. find kaa Flaaſch. ſchd, du kennſchd mich fobbe?“ ze ſchenne ou. begreift, Leute. n Genſebroare.——— s geſpũ enſe aus jo robbe, denkſchd do drou!“ täiht voll Beklemme Ab und z nde Käichewand. das macht ja nichts, derlei ſind ſie von gewohnt. ilt die We icht. ande Träbb. dich ins Bett!“—— He Korb nicht voll genug Kinderſchutzge ft. N Fenſter ſchauſt, üchlein m hnen gibt, den Trift un lt lieb im Lampenlicht Kirchg tot, Jahre a u Gelegenheitsdiebereien. aus den Bettelp derart, daß d rechnen kann. drei armen ichts un Büßer ſtehen ügel für ni ſind blödſ ckt und bekommen daheim o 5 ir, 3 Da kommt dir au Geſangbuch nemme inde Hand. Un helt en Broare i ſou langer ſaift duhd vedrie n annern uvehofft im Läwe oft. Sache zum Nooch denke un zum Lache“. ſchur woas maanſchde chd ich 1 1 chrie an e chatten der Schlote. Verlag Schweiz). llenverlag, f braucht die ettelſpr ſung hd wu den aane Er reichte dem Freiherrn das Papier und dieſer ſagte, nachdem er es geleſen hatte: „Weiß Gott, es wäre beſſer geweſen, der Blitz hätte den ganzen Turm zerſchmettert.“ „Nein, Vater, das wäre nicht beſſer gewe⸗ ſen, und du meinſt es ſelbſt nicht ſo. Auch du würdeſt nicht einen Augenblick dich an frem⸗ dem Eigentum bereichern wollen.“ a„Ja, aber was willſt du tun?“ eie„Ich werde noch heute zur Stadt fahren u. mit dem Juſtizrat ſprechen. Am beſten iſt es, wenn er Margarete die Botſchaft überbringt.“ „Und willſt du Wallburg...“ „Heute iſt ſie vom Schreck über das Ge⸗ witter zu ſehr angegriffen. Am beſten iſt es, du ſprichſt mit Mama und ſie bringts ihr bei. Ich werde ja ohnehin nach Berlin müſſen und „Alſo habe ich jahrelang dicht daneben ge⸗ arbeitet und nun kommt es zum Vorſchein, wo es zu ſpät iſt.“ „Es iſt nicht zu ſpät! Graf Erwin Rhoden erklärte mir ausdrücklich, daß er Ihre Rechte anerkenne und ſich, bis Sie ſelbſt Ihre Ent⸗ ſchlüſſe gefaßt hätten, nur noch als Verwalter des Majorats betrachte.“ „Ich danke Ihnen, Herr Juſtizrat. Darf ich das Teſtament ſehen?“ „Ich bitte, hier iſt eine beglaubigte Ab⸗ ſchrift.“ 8 N „Laſſen Sie mir bitte Zeit bis morgen, Sie werden ſich denen können, daß mich die Nach⸗ richt zu ſehr erregt, um in dieſem Augenblick etwas ſagen zu können.“ „Sehr wohl, Frau Baronin. Ich bin im Zentralhotel abgeſtiegen und werde mir ge⸗ ſtatten, morgen nachmittag wieder vorzuſpre⸗ chen.“ Margarete empfand keine Freude, im Ge⸗ genteil! Kaum war ſie ein wenig zur Ruhe gekommen, dabegannen die Qualen aufs neue. Sie las das Teſtament. Kein Zweifel, ſie war in ihrem Recht. Der Graf hatte ſie ja ſelbſt vor ſeinem Tode anerkannt. Und doch! Nun war ſie reich, aber um welchen Preis! Sie mußte die eigene Schweſter wieder ver⸗ treiben! Die Schweſter— und Erwin! Seit langem hatte ſie wieder eine ſchlaf⸗ loſe Nacht. Am nächſten Morgen fühlte ſie ſich unfähig, in die Redaktion zu gehen. Noch immer wußte ſie nicht, was das rechte „Graf Erwin hoden. Es lag in einem Ge-] war. Da brachte ihr das Mädchen ein Tele- heimfach des Schreibtiſches im Turmzimmer gramm aus Gunzhauſen: der alten Burg.“ f„Wallburg ein Junge geboren. Deine Sie lachte bitter auf. 1glückliche Mutter.“ 0 ſoi Es errt de Menſch, da gibt' Laken und Decken. woar kaum zugefalle, Do waor ſoi Fraa n elt un duh r dich en G — woas g ß es die Wallburg ein Junge! Ein Erbe, in dem Augenblick, als ihr das Erbe entglitt. Wieder kämpfte Margarete einen harten Kampf. Als Juſtizrat Gildemeiſter ſich zu Marga⸗ rete begeben wollte, erhielt er folgenden Brief: „Sehr geehrter Herr Juſtizrat! Nach län⸗ gerer Ueberlegung bin ich zu dem Entſchluß gekommen, das Majorat nicht anzutreten. Ich verzichte hierdurch auf alle meine Rechte. Ich bitte Sie, mir zu verzeihen, daß ich außer⸗ ſtande bin, Sie perſönlich zu empfangen und verbleibe hochachtungsvoll Margarete, Frei⸗ frau von Gehrmann.“ Kopfſchüttelnd fuhr der Juſtizrat nach Gunzhauſen zurück. Aber auch Erwin konnte ihn nicht empfan⸗ gen und antwortete nur mit wenigen Zeilen auf den Brief, den er ihm geſchrieben. Er hatte an anderes zu denken. Margarete ſollte nicht zur Ruhe kommen. Drei Tage ſpäter erhielt ſie einen Brief, den ihre Mutter der Frau v. Soltheim diktiert hatte. i „Mein liebes Kind! Wallburg iſt ſehr krank. Die Geburt des Knaben, der ein geſun⸗ des und kräftiges Kind iſt, und nach Deinem Vater Waldemar heißen ſoll, hat ſie ſehr mit⸗ genommen. Es wird ja wieder beſſer werden. doch ſie ſelbſt glaubt, daß es ſchlimm um ſie ſtehe. Nun hat ſie nur den einen Wunſch: Dich zu ſehen. Ich weiß, was es füt Dich bedeutet, hierherzukommen, aber ich flehe Dich an: Komm! Ich glaube, Wallburg wird erſt wie⸗ der ruhig, wenn ich zu ihr Deine Zuſage brin⸗ ge. Ich bitte Dich herzlichſt: Komm!“ hinauf laufen. Aff— leg und die ich doch die me „Hau mi Thereſe iſt neun (Aus: H. fühlen, ed werrer kreireblaach. — er dehden Abend der Herr“ Knecht psgeld heraus d ſucht un— Mann, du maan tzt ſoi Fraa wu leicht mer jo e Kind ch d Die große Lüge. Roman von Olfrid von Hanſtern. Copyright by Lit.⸗Verl. Gloria, Berlin-Steglitz. (Nachdruck verboten.) fo Af Zeit da De Anner a ſi Wies zugäiht du Däs, ben Kinder rũ hin in Kra Kinder; denn„was man i ſteckt Anwei ich, ſt Pr ſo Dir ein Kinderange 4, Erwan derte Gedichte. Heimatſcho De Genſebroare. Und wie du ins 2 Wie gebannte Büſche auf der autlos mit d äche ter leiden. die 2 de doi Läwe * ſen ſie wei Kautz. Im S lich. Das B er, Einſiedeln, jeben lernen, dann zig Novemberabend. An dem ſoin Mandel woar geroare De Franz der dorz Er wollt groad ſoi „Du, Fraa, „Gäih ruff! Doi Hoarn Daß Däs nitzt de 2 Hot noige Aach leßt Du hoſchden „Ich häbb De Franz, Die Hausdeer An net en Aff aamol Er glaabt Er ſucht un „Gäll, Zor ſälwe De Aane hot noch woas Fengt je wenn am Zwei der ſie furchtſam und g „Da ich die Ueberzeugung gewonnen habe, daß meine Gattin nicht imſtande iſt, Tochter zu einer würdigen Nachfolgerin im Majorat zu erziehen, wünſche ich, daß dieſe bei meinem vorzeitigen Tode im Hauſe ihres Großvaters aufgezogen werden ſoll. Weigert ſich meine Gattin, dieſe Beſtimmung zu erfül⸗ len, ſo ſoll meine Tochter nur dann das Ma⸗ jorat erben, wenn mein Vater ſie vor ſeinem Tode als würdig erklärt.“ mich nach einer neuen Stellung umſehen.“ Lange ſaß Erwin regungslos in ſeinemm————— Seſſel. Nun war ihm alles klar. Graf Walde⸗ mar hatte das Teſtament vom Gericht genom⸗ men, um dieſen Zuſatz zu machen und ſicher die Abſicht gehabt, es zurückzuſtellen, als ihn ein plötzlicher Tod ereilte. Als Baron Soltheim bei Erwin eintrat, fand er ihn noch immer in das Teſtament ver⸗ tieft. „Was iſt denn geſchehen, Erwin? Du ſiehſt ja ſo beſtürzt aus. Iſt Wallburg...?“ „Nein, aber es ſteht feſt, daß ich wider⸗ rechtlich hier eingedrungen bin und meiner Schwägerin Margarete ihr Erbe genommen habe.“ Verſtändnislos ſtarrte der Baron ihn an. „Wie kommſt du auf ſolche Gedanken?“ „Lies ſelbſt! Das habe ich im Turmzimmer in einem durch den Einſturz blosgelegten Ge⸗ heimfach des Schreibtiſches gefunden.“ die elenden Eltern“, ſo ſagen die tionengerechtigkeit Schule. Die Mutter Betten mit aufs Handgelenk zuletzt gibt es he, genug Schna ſchaft hütet f auf Anklage als ſie ſchwere gellend laut, Hundepeitſche zu oder wenn„ das zweitjüng hörten: teln nam 9 Kochen kann ſie ür Er es der Kinder ſich zu ihm Me dies gegen Por Klat⸗ ſeinen Davon der vom Eliſabethverein Aufſchnitt, Und manchmal Ib reißen ſie ſſe. ſchach den will, der Vater iſt ar⸗ „Heringe, ge 1 äume hrigen Guſtav. d ſchwere Träume. Gemüſekoſt gibt auch nicht. Die Grünes iſt f ſe ajert rt, choß eines Wirts eſ Der iege waren Brot, ã Er grinſte t aus. Die d till äih lo fe. traue!“ eh ds erſch werd jetz dorchgefeie Pfandhaus. Margarete ſaß über einer Arbeit in ihrem beſcheidenen Zimmer, als Juſtizrat Gildemei⸗ ſter ſich zu ſpäter Stunde melden ließ. „Gnädigſte Baronin, ich komme mit einer glücklichen Nachricht.“ Sie lächelte ungläubig. „Ich will Sie nicht auf die Folter ſpan⸗ nen: Das Teſtament iſt gefunden und Sie ſind Herrin des Majorats!“ Margarete blieb ganz ruhig. Es war, als klänge etwas an ihr Ohr, das ſie garnichts an⸗ ginge. Der Ausdruck ihres Geſichtes war faſt müde, als ſie das Auge zu dem erſtaunten Ju⸗ ſtizrat hob. „Wer hat das Teſtament gefunden?“ Was im Hauſe nicht doch wenigſtens kel fliehſt, 9 —— zwaa noch ſpeet geſäſſe, ilienbilder aus der Induſtrie. erte Trägheit. ſind ihr Liebſtes. ch. W en ein Para d zeleicht). eunigf t und leckeren ch Im Kr chauen eſtaue.— nur für ihn. cht 0 ſchb aam mich ſe Moi Nadurgeſchichd un annern ozu auch? rutal. Desha Laub der B de anner drou. noch uv Sou, jetz, jetz wer 0 enſeeſſe. ſe ſterregte Seele will. (Geinrich Ruppel,„O du heller Heimatſommer ſchäine Joahrn. onifizi ſen gibt es ch ſchl ſicher hoint. net begrei ndlich leicht. ten Oede iſt ihn e perf Senf dazu. herr präſſiert net ſou. Weibsleit werrn ſchäl brumme.— Die luhrn druff, „wann ham mer kumme.— 8 fe, ſich gäärm vor Schoare.— Fam . Familie Knecht. Familje Knecht wohnt im Dachg etſchde woarn. ie Noas bego Käich ze gäih!“ häwwe zamme do geſeſ 1 sgenommen Wer heute ſatt wer Eier, Schinken. muß ſchon viele Kinder haben! wandert ins (Aus 8 ädärn woas druf ch bis de Mann erſchoint. li Woiflaſch winkt. Wann noch e vol De Franz der hieht f ißt mer ſun leiſch, Sie braucht Rollmöp am dunkel, groß un Milchſpei tzen wagt. it wolle wammer gäärn aa haam ſchun gingt äs iſſem oa aſſung au Vorſatz doch gäiht ſchleife, „Knoblauchwurf 7 ſich mol d Haſcht es dich. Du hörſt und ſiehſt, kimmt noo O wie ſind im Abendgrauen Alle Dinge anzu Seltf Und wie du das Dun In dem welken Hängen quälen Was die ang rem Ti Lachen Kartoffeln, Rindf t iſt di es nicht an ihr au Kommunionanzug des zehnj Frau Suech n, Tri für ſich, daß kein chun her poar ade. das Vieh ihr zu fa räuſcherten Fiſch dau aber unbe ſchennt moi Fraa net, wann ich kumm. die Mutter liederlich. Feinere dingt Bier un einma nken, ſin f ſecht:„ Die Noachd die arm wie eine Kirchenmaus. ſovie 2 L — Bis Sunndoags morjens noch die Zwaa. Bis Zeit is, in die Soin Freund— er woar Es 25 „Jetz konn ich ſpeerer U nd nagelfeſt iſt, Soi Herz d beitsſcheu, = M1 iſt nicht geſchenkte Er denkt— wanm aa die Noachd ball rum, (Sou woas vegi Bring ichrer mit en Genſebroare, Dann Do gitts e Noochſpeel Im Mandel duhrern glei v Dann Weibsl Daß, Matini woars, beim G Es Haamgäih das Däs ſetzt woas oab Do häwwe Wu immer bei de Mer hot do g Aa Flaſch Heit werd Dehaam die de beſcde „Herr“ Knecht verlangt vom Guten das Beſte. Es braucht an den Tiſch zu ſe Seine Kinder behandelt er b nach der Schulentl nage in all ihrer to daheim. In der Menage Kartoffeln und Fett Kumpanen pfiffig zu hauſes, etwas aus dem Kaffee. nd Scococoq; 11 Sie jukin Alles Ab 9 reell beſondere Spannend „wie überall, ein ganz großer Er⸗ S Zvan Mos der Ton- orſtellung u. Geſangs-Großfilm erſter dle sparen Tell. andlung aus 17 Akte. 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Urkundlich wird der Weiler, nach ſeiner„heim“⸗Endung] keltiſche Münze und eine Gewandnadel aus der ſpäte wohl eine fränkiſche Siedlung, zuerſt im Jahre 903 als Bronzezeit 1 5 1 . willa ſtrazheim“ genannt. Der Name wurde ſpäter auch Im Jahre 1408 ſpricht eine Urkunde von„der lieben 5 tazzheim, Strazcheim und ähnlich geſchrieben. Ohne] ſant Marien Magdalena die capelle zu Straßheim im Zweifel war das in karolingiſcher Zeit in den Lorſcher] Wormßer diſchtum gelegen“, wodurch der nördlich von Arkunden oft genannte Strazheim eine Siedlung von ei⸗ Straßenheim ſich erhebende Kapellenberg ſeine Erklä⸗ niger Bedeutung, denn es lag am Kreuzungspunkt römi⸗ rung findet. Zu Anfang des fünfzehnten Jahrhunderts ſcher und vorrömiſcher Straßen und hat daher wohl] hat„Hartmann von Hentſchußheim(Handſchuhsheim) auch ſeinen Namen(Seim an der Straße). Hier trafen] Straßenheim das dorff und gerichte by Laudenburg(La⸗ die von Lorſch, Worms uſw. nach Ladenburg⸗Neuen⸗ denburg) gelegen Johann vom Hirßhorn(Hirſchhorn), heim ziehenden Straßen an den Altneckar bildete. Stra⸗ frawe Prland ſiner elichen husfrawen und iren erben zu ßenheim lag nämlich zu jener Zeit an einem Neckarlauf, underphande ingefeczt fur achczig gu'den gelts jerlicher der ſpäter verſandete. Daß zur Zeit der OrtsgründungTgulte“ und 1432 werden„des cloſters Nuwenburg(Neu⸗ hier wirklich offenes Waſſer war, beweiſt der Fund einer burg) queter gelegen in Straßenheimer marck“ erwähnt. römiſchen Müze, die im Torf dieſes alten Neckarlau⸗ Straßenheim hat wie alle dieſe großen Gutshöfe im fes zwiſchen Straßenheim und Heddesheim in unge⸗ Laufe des letzten Jahrhunderts einen ſtetigen Nückgang ſtörter Lagerung eingebettet war. Auch ſonſt iſt dieſe Ge⸗ der Einwohnerzahl zu verzeichnen; 1825 zählte man 142 gend reich an vorgeſchichtlichen Funden, wie Urnen, Hirch⸗ Einwohner(26 ev., 116 kath.), 1925 waren es nur geweihen, Tierzähnen, Bronzegefäßen, Münzen und Re⸗ 95(64 ev., 31 kath.). N ſten von Brandgräbern. In den 1860er Jahren fand Immerhin geht mit der Eingemeindung Straßenheims der Mannheimer Altertumsverein vorrömiſche, römiſche eine Ortſchaft von ehrwürdiger Vergangenheit in einer und fränkiſche Gräber in neuerer Zeit förderte man eine l verhältnismäßig noch jungen Großſtadt auf. Das Pumpwerk an der Schwarzbachſchleuſe. logenannten„Deubcheshöhle“ bei Darmſtadt und ſiedelte Wegen der merkwürdigen Haltung der Raunheimet lich auf dem einige Tauſend Morgen großen Michels⸗ wandten ſich die armen Vertriebenen durch Vermittlung felde zwiſchen Arheilgen und Meſſel an, das Eigentum Valkeniers, wie des Präſidenten von Gemmingen in des Landgrafen Ernſt Ludwig war, und das er ihnen zum[Darmſtadt, mit der dringenden Bitte an Ernſt Ludwig, ewigen Eigentum überlaſſen wollte. Der andere, größere ſie an einen geeigneteren Ort zu verlegen. Der Landgraf Trupp, etwa 300 Leute, wurde in verſchiedenen Orten der geſtattete den Abzug, und ein Teil der Waldenſer zog Grafſchaft Nidda untergebracht. Dieſe Niederlaſſungen] nach Kelſterbach und gründete Neu⸗Kelſter bach. waren jedoch nicht von Dauer. Ein großer Teil der Wal⸗ Ein anderer Teil ſiedelte ſich in Mörfelden und auf denſer kehrt am Anfang der 90er Jahre in die Heimat dem früher Iſenburgiſchen Gundhofe an, der eit zurück. Heimweh nach ihren geliebten Bergen ergriff ſie] 1600 dem Landgrafen gehörte, heute aber nicht mehr be⸗ in der Fremde. Genährt wurde das durch die recht un⸗ ſteht. 2) Da nicht alle dort Unterkunft fanden, ſo wohn⸗ freundliche Aufnahme, die die Fremdlinge bei ihren ten etliche Familien in ſelbſt aufgebauten Hütten. Die Niederlaſſungen fanden. Den Bewohnern erſchienen ſie] Waldenſer übernahmen den Gundhof im Februar 1700, als Eindringlinge, und durch ihre großen Vorrechte, der[und nach einem Jahr waren von ihnen ſchon nicht nur Steuer⸗ und Abgabenfreiheit, ſowie die reichen Gaben] die 70 Morgen des Hofes bebaut, ſondern auch weitere und Schenkungen, die ihnen zuteil wurden, erregten ſie] 320 Morgen wüſten Landes in Saatfeld umgewandelt den Neid und die Mißgunſt der Eingeborenen. Weiter worden. 3) Auch die dem Landgrafen gehörigen wüſten kam dazu, daß der Herrſcher ihres Heimatlandes der Felder in Mörfelder Gemarkung wurden von ihnen in Herzog Viktor Amadeus II., im Jahre 1674 eine Ver⸗J Bau genommen. Das brachte ihnen mancherlei Anfein⸗ ordnung erließ, die den Waldenſern wieder Freiheit der][ dung der Mörfelder ein, die dadurch auf ſie neidiſch wur⸗ Religionsübung verſprach. 1 Ft die Wüſteneien 5 ſelbſt roden wollten. Indes ſchon 1698 erließ Viktor Amadeus einen neuen 1 andere unerquickliche UN 5 Ausweiſungsbefehl. Bei W wurde den Walden⸗ der t die Triebfeder zur Abwanderang. Ilr 3 ſern befohlen. innerhalb zweier Monate das Land zu 1 n„* en en. 3 3 verlaſſen. Wieder ging es nach der Schweiz und aber⸗ 5 zug gestattet. Von alten die ſich in Morfeſden — Die Waſſer des tiefliegenden Rieds und der Mainſpitze gehen alle zur Schwarzbach, die bei Ginsheim in den Rhein ündet. Sie iſt der ſchwache Reſt des altdilu⸗ vialen Mainlaufs, der von Norden, vom Gundhof und Mönchbruch herkommt und ſich in früheſter Zeit bei Tre⸗ bur mit dem Neckar in den Rhein ergoß. Zur Schwarz⸗ bach geht anſtelle des früheren Neckar heute der ſoge⸗ nannte Landgraben, der unter Landgraf Georg J.(1567 bis 1596) angelegte Hauptentwäſſerungskanal des wa ſer⸗ reichen Riedes von 32 Kilometer Länge. Früher litt dieſer Teil unſeres Heimatgebietes auch viel durch die Hochfluten des Rheines. Es fehlte genügender Deich⸗ ſchutz, und wenn auch mit der Zeit für ſolchen immer mehr und mehr geſorgt wurde ſo waren die Dämme oft nicht hoch und ſtark genug, um den hochgehenden Fluten des Rheines zu wehren. Gar häufig wurde ein großer Teil unter Waſſer geſetzt, ſo ganz beſonders im Jahre 1882, wo ganze Ortſchaften im Waſſer ſtanden und wie Inſeln aus der großen Waſſerwüſte hervorragten. Gründliche Abhilfe wurde da durch die Dammerhöhungen und Ver⸗ ſtärkungen geſchaffen, die in den Jahren 1898/99 vorge⸗ nommen wurden. Aber immerhin leidet bei Hochwaſſer das Ried noch dadurch, daß die hohen Rheinwaſſerſtände die Vorflut für die Binnengewäſſer aufheben und hier⸗ durch Veranlaſſung zum Steigen des Grundwaſſers bis über die Bodenfläche geben. Aber nicht nur, daß die Waſſer nicht abfließen, es kommt auch noch die Gefahr des Eindringens der Rheinfluten in die Mündungen der Schwarzbach hinzu. Am nun bei Hochwaſſer dem Rhein⸗ waſſer den Eintritt in die Schwarzbachmündung zu ver⸗ Ginsheim die Schwarzbachſchleuſe angelegt, deren Tore das landeinwärts flutende Rheinwaſſer aufhalten. Da ſich aber ſo alles Waſſer, das aus dem Ried und dem großen Waldgebiet um Mönchbruch kommt, erheblich ſtaut, namentlich bei längerem Hochwaſſerſtand des Rhei⸗ nes, ſo wurde ſtets das ganze rückwärts liegende Gebiet, beſonders die Gegend von Aſtheim und Trebur, erheb⸗ lich unter Waſſer geſetzt. In hohem Maße war das der Fall im Hochwaſſerjahre 1909, wo die genannte Gegend längere Zeit einem großen See glich. Daß dadurch immer gewaltige Schäden entſtanden, liegt auf der Hand. Um dieſe nun für alle Zeiten zu verhindern, führte man den längſtgehegten Plan eines Pumpwerks hinter der Schwarz⸗ bachſchleuſe endlich aus. Die Anlage wurde in den Jah⸗ ren 1912 und 1913 mit einem Koſtenaufwand von rund 160 000 Mark ausgeführt. Die daran beteiligten Ge⸗ meinden find Aſtheim(mit 28 v. H.), Trebur(mit 42 v. H., Ginsheim(mit 12 v. H.), Nauheim, Groß⸗Gerau, Dornheim und Leeheim. Im hübſchgebauten Werk ſind im Ganzen vier Zentrifugalpumpen aufgeſtellt, die elek⸗ triſch angetrieben werden. Zwei davon haben eine Lei⸗ ſtung von je 2 Kubikmeter, ſo daß alſo eine Geſamtlei⸗ ſtung von 6 Kubikmetern in der Sekunde vorhanden iſt. Das Waſſer wird in einem ſeitlichen Kanal geworfen, der hinter dem Schleuſentor in der Schwarzbach führt. „Die Anlage iſt ein Kulturwerk von hoher Bedeutung, ſind doch dadurch die ſämtlichen Riedgemeinden für alle Zukunft vor empfindlichen Schäden durch eintretendes Hochwaſſer geſichert! wehren, und um dadurch die Ueberſchwemmungsgefahr für das Hinterland nicht zu vergrößern, hat man oberbals (Aus:„Die liebe Heimat“. Hrg. vom Heimatverein Rüſſelsheim). Die Waldenſerſiedlungen Walldorf und Neu⸗Kelſterbach Faſt alle Dörfer unſeres Heimatsgebietes weiſen ein hohes Alter auf, ſind ſie doch Gründungen, die zu An⸗ fang des 6. Jahrhunderts, alſo zwiſchen 500 und 525 entſtanden ſind. Nur zwei Dörfer machen Ausnahmen, es ſind dies die Dörfer Gustavsburg, eine Gründung der jüngſten Zeit, und das Walddorf(Walldorf), deſſen Gründung in das Jahr 1699, beziehungsweiſe 1715 fällt. 8 Der Name, der Waldenſerdorf bedeutet, beſagt uns, wer die Veranlaſſung zur Gründung gegeben hat. Es waren das Waldenſer( Talleute) 1), die um ihres Glaubens willen aus ihrer Heimat, den ſchönen Gebirgs⸗ I) zu vallis denſa- dicht bewaldetes Tal. tälern, an der italieniſch⸗franzöſiſchen Grenze, vertrieben wurden. Viele wanderten nach der Schweiz und von da nach Deutſchland aus. Eine beträchtliche Anzahl Walden⸗ ſer ließ ſich in Württemberg und der Pfalz nieder. Durch den Vernichtungszug Ludwigs XIV. nach der Pfalz im Jahre 1688 wurden die Flüchtlinge, die hier Aufnahme gefunden hatten, ſtark beunruhigt. Die kaum zur Ruhe gekommenen Waldenſer mußten abermals zum Wander⸗ ſtabe greifen. Sie flohen über den Rhein und kamen nach der Landgrafſchaft Heſſen⸗Darmſtadt. Ihr Prediger Papon hatte ihnen von dem damaligen Landgrafen Ernſt Ludwig bedeutſame Vorrechte erwirkt. In zwei Zügen hielten ſie ihren Einzug. Der eine lagerte in der mals kam ein Zug Flüchtlinge rheinabwänts nach Hes⸗ ſen. Es waren etwa 300 Familien, die von dem Kapi⸗ tän David ven Calmetz geführt, im Februar 1699 in Heſſen ankamen. Es war beſonders der holländiſche Geſandte Valkenier in Frankfurt, der ſich um die Unterbringung und Verſorgung der neu Ankommenden große Verdienſte erwarb. Ein Teil derſelben ging nach Holland und wurde dort den walloniſchen Gemeinden zugeteilt. Den Zurückbleibenden erteilte Landgraf Ernſt Ludwig in einer am 22. April 1699 erſchienenen Erklä⸗ rung bedeutſame Vorrechte. Dieſe Urkunde wurde von Valkenier, der ja die Anſiedlung leitete, mitunterzeichnet und enthält 33 Sätze. Inbezug auf Religionsübung, Sitten und Gebräuche, innere Verwaltung, Kriegsver⸗ hältniſſe, Steuerlaſten uſw. werden ihnen bedeutende Ver⸗ günſtigungen gewährt; ihnen und ihren Nachkommen wer⸗ den alle unbenutzt liegenden Felder in den Gemeinden Arheilgen, Mörfelden, Rüſſelshei m, Raun⸗ heim und Kelſterbach für alle Zeiten aus Gnaden geſchenkt, und zwar frei von allen Schulden und Verſchrei⸗ bungen. Sogleich nach Veröffentlichung der Vorrechte wurden die nötigen Anſtalten zur weiteren Anterbringung der Waldenſer getroffen. Am 26. April wurde auf Befehl des Landgrafen dem Amtmann Grall von Rüſſelsheim eine Menge Mehl mit der Weiſung überliefert, daraus 400 Laib Brot für die ankommenden Waldenſer backen zu laſſen und dieſen auf kurze Zeit in den nächſten Dörfern ein Obdach zu verſchaffen, zu welchem Zweck auch das Schloß(die Feſtung) könnte verwendet werden. Am 19. Juni wurde Grall und Jägermeiſter Aetterod benachrich⸗ tigt, es ſei der Wille des Landgrafen, daß die Waldenſer ſich zwiſchen Raunheim und dem Rüſſels heimer Markwald und nahe beim breiten See bei Haßloch anſiedeln ſollten. Sie ſollten für die Neuan⸗ ſiedler von den dortigen wüſten Ländereien ſoviel ihnen gut dünkte abſtecken laſſen. Ungefähr 80 Familien kamen nach Raunheim und wurden auf dem Felde, wo der im 30jährigen Kriege ausgegangene Neuhof ſtand, einquar⸗ tiert. Kaum waren ſie aber angekommen, ſo beſchwerten ſich die Raunheimer über die Nachteile, die ihre Gemeinde durch die Fremdlinge zu erdulden haben würde, und baten um Verteilung derſelben in verſchiedene Ortſchaften. Auch die Waldenſer waren mit ihrem Aufenthalt ſehr unzu⸗ frieden. Ohne Schutz vor Kälte wurden viele durch Elend und Krankheit dahingerafft. Gegen die Anſiedlung in der Nähe des breiten Sees erhob das Mainzer Domkapitel Beſchwerde, der ma und Gundhof niedergelaſſen blieben nur 14 Famiſien mit 56 Seelen zurück. Im Jahre 1715 hatten die mei⸗ ſten Anſiedler anſtelle ihrer elenden Hütte dauerhafte Häuser ſich erbaut; es war dadurch ein Dorf entſtanden, das heutige Walldorf. Der erſte Geiſtliche war Papon. Er war ein gar geſtrenger Herr, ſo ſtreng, daß er die Walldorfer Ge⸗ meinde wegen Streitigkeiten eine Zeit lang vom Genuß des heiligen Abendmahls ausſchloß. Mit einem hollän⸗ diſchen Ruhegehalt zog er ſich 1714, faſt erblindet, kränklich und altersſchwach nach Frankfurt a. M. zurück. Seit dem Jahre 1815 hat die franzöſiſche Sprache beim Gottesdienſt aufgehört, weil ſie nur noch von wenigen älteren Mitgliedern der Gemeinde verſtanden wurde. De Namen der hier Niedergelaſſenen waren: Vinſon, Tron, Coutentin, Pons, Aillaud, Jourdan, Tezanne, Bonin, Reviol uſw., lauter Namen, die heute noch zahlreich ver⸗ treten ſind. a Die Niederlaſſung Neu⸗Kelſterbach beſtand nicht lange. Allerlei Mißhelligkeiten gaben die Veranlaſſung zum Wegzug. Etliche zogen nach Holland, die meiſten in den Jahren 1711 und 1712 nach Friedrichsdorf bei Bad⸗Homburg, in den Odenwald und nach der Siede⸗ lung zwiſchen Mörfelden⸗Gundhof, nach Walldorf. Das verlaſſene Dorf Neu⸗Kelſterbach wurde nun von Deut⸗ ſchen, teils aus Alt⸗Kelſterbach, teils aus ſonſtigen Ge⸗ genden bevölkert. In Kelſterbach zeugen heute noch die„welſchen Häuſer“ von der Waldenſerſiedlung Neu⸗Kelſterbach. Beim Aufgeben der Siedelung Raunheim⸗Neuhof war auch ein Teil der waldenſiſchen Familien in den Oden⸗ wald gezogen, wo ihnen der Landgraf Ernſt Ludwig die herrſchaftlichen Güter zu Rohrbach, Wembach und Hahn übergab, jedoch nicht, wie bei Kelſterbach, Mör⸗ felden und Arheilgen als ewiges Eigentum, ſondern als Erbleihe. Verſtärkt wurde die Gemeinde durch Fami⸗ lien, die 1701 von Mörfelden⸗Gundhof hierher ausge⸗ wandert waren. 2) Der Mainziſche Cundhof, ehedem Waldeck'ſche Hof genannt, beſteht heute noch. 3) Vom 30jährigen Kriege her lagen zwiſchen Mör⸗ felden und den Gundhöfen 395 Morgen Landes wüſt und öde. 4) Die Waldenſerſiedlung Palmbach⸗Untermuſchelbach. (Aus:„Die liebe Heimat“. Hrg. vhm Heimatverein Rüſfelsheim). auch in Darmſtadt Beachtung ſchenkte.