„.. unn im Kaiſerhof is a Kerwe⸗ erh er%%% 4 10 de Michel un die Gret häwwes ſchun gſaat. idm 4 4 eee ee eee—— fenen.. 914 eimer n ä 1 e 705 Gasthaus zum Eichbaum 5 „Zum Löwen“ 5 a Viernheimer Zeitung Ueber die Kirchweihtage Ueber die Rirehweihtage gutbesetzte 5 115 98„ e Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., 0 905 72 E 182 5 bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer 1 Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands der Vereinigte Feuerwehrkapelle 5 Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes — — —. — — — — — — —. — — — —.— — eh (Viernheimer Vürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) zlernheimer Tageblatt Biernheimer Nachrichten) int täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 750 Ut ei 10 Haus gebracht. ee wöchentl. das achtſeſtige illuſtrierte Sonntags latt„Sterne und B umen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Waud⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Unſere diesjährige Kerwe Feier Erstklassige Küche! Oualitätsweine! Es ladet freundlichst eln Friedrich Kumpf. A eee n d Gültig ab 5. Oktober zu haben in der Ge— ſchäftsſtelle ds. Blattes. Achtung. Nicht verfäumen. Heute Samstag letzter Tag. Achtung. Harry Piel u. Eddy Molo. Die große genſatian Kirchweih Sonntag, Montag und Dienstag! Die größte Kirchweih gehenswürdigkeit. Nas größte Tonfilm- Ereignis des Jahres Pikante Schlager in betörendem Rhytmus, Kabinettſtücke der Ka⸗ barattkunſt, wie z. 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Sollten künftige Verhandlungen nicht zu dem gewünſchten Er⸗ folg führen, ſo wird das Miniſterium bei der Reichsregierung Maßnahmen beantra⸗ wir nach dem Vorſchlag miſſars ſtatt 4 Miniſterien eins haben wür⸗ den. Nach Anſicht des Sparkommiſſars nämlich nicht etwa nach unſerer— ö Miniſter für Heſſen ausreichen. Sollten wir dann wirklich etwas weniger regiert werden— na, es wäre auch noch auszuhalten! Was aber Handwerk und Gewerbe ſicherlich intereſſieren Verbandes der Metallinduſtriellen ö Heſſen⸗Raſſau und angrenzende Gebiete e. V. in Darmſtadt, Frankfurt, Hanau und Offenbach a! ö 8 haben am Montag. wie der Verband der Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim rankfurt a. M.— Schrifkleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. 19 55 15 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Ar. 266 Dienstag, den 18. Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 1 emb Eine„Beſchäſtigung“ der Heſſiſchen Regierung mit der Preisſenkung maßnahmen gegen das Handwerk Aus Darmſtadt wird gemeldet: Das Heſſiſche Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft beſchäftigte ſich eingehend mit der Frage, wie im Zuſammenhang mit dem Lohn⸗ und Gehaltsabbau in Heſſen eine beſchleu⸗ Senkung der Preiſe für die wichtigſten Gegenſtände des täglichen Lebens erzielt werden könne. Die Berechnungen haben ergeben, daß eine nicht un beträchtliche Senkung der Verkaufspreiſe durchgeführt werden kann. Das Miniſterium wird darauf daß auch auf dem Lande eine für wirtſchaftlicher Geräte möglichſt bald durch⸗ geführt wird. Zur Durchführung dieſer Preis⸗ ſenkungsaktion wird in der kommenden Woche eine Beſprechung mit den Kreisämtern den Oberbürgermeiſtern der gen, die es ermöglichen, auf geſetzlichem Wege eine durchgreifende Preisſenkung zu erzielen. Wir haben in Heſſen bekanntlich 4 Miniſter — und jeder will mal regieren. Diesmal iſt der Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft dran. Bei der„Beſchäftigung“ mit dem ganzen Fra⸗ genkomplex des Preisabbaues hat das Mini⸗ terium berechnet, daß„eine nicht unbeträcht⸗ liche Senkung der Verkaufspreiſe“ durchgeführt werden kann, vor allem aber auch der„weit über den Friedenspreiſen liegenden AUnkoſten für Herſtellung u. Reparaturen landwirtſchaftlicher Geräte“. Die Berechnungen des Miniſteriums laſſen leider die heutigen für Arbeit und Wirtſchaft hohen Geſtehungs— 94 koſten, ſowie die Steuern und Laſten unberück⸗ 5 ſichtigt, die heute von Handwerk und Induſtrie getragen werden. Der Landwirt klagt auch nicht ſo ſehr über zu teuere Geräte, ſondern darüber, daß er für ſeine Produkte einen zu geringen Preis erhält und vor allem über die ſteuer⸗ liche Belaſtung. ewig wiederkehrende Refrain der Handwerker und Gewerbetreibenden, ö ſie Steuern u. Abgaben nicht mehr aufbringen können trotz„der weit über den Friedensprei⸗ en“ liegenden Preiſe für Waren und Repara⸗ turkoſten. Auch hier wird ein Abbau erſt ein⸗ treten können, wenn außer verringerten Geſte⸗ hungskoſten Steuerdruck eintreten wird. Hier könnte aber Und das iſt auch der in den Klagen daß eine fühlbare Entlaſtung vom eine kleine Entlaſtung gleich eintreten, wenn des Reichsſparkom⸗ würde ein würde, das wäre eine miniſterielle Anleitung, wie man Reparaturen heute zu Vorkriegs⸗ g preiſen oder annähernd ſolchen Preiſen aus⸗ führen und Waren zu ähnlichen Preiſen ver⸗ kaufen kann. ſogar eine Arbeit, die des Schweißes ſelbſt eines Miniſters wert wäre. Das wäre eine Beſchäftigung, ja Soziales Lohnkürzung in der mainiſchen Metallindustrie. Darmſtadt, 17. Nov. Die Ortsgruppen des für Heſſen, etallinduſtrielen mitteilt, die beſtehenden ohn⸗ und Akkordabtommen, die örtlichen Gie— nd ſonſeige a Sonderablommen zum 1. Januar 1931 gekündigt. Den Metakkar— beiterverbänden iſt der Vorſchlag einer 15pro⸗ zentigen Lohnſenkung gemacht worden. Eine Begründung der durch die ſchwierigen wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſe auch in dem hieſigen Bezirk der Metallinduſtrie hervorgerufenen Lohnſen— kungsvorſchläge wird in der mündlichen Ver⸗ handlung gegeben werden. Ausland Demiſſion des franzöſiſchen Juſtizminiſters. witb. Paris, 18. Nov. Juſtizminiſter Raoul Peret hat geſtern abend Miniſterpräſi⸗ dent Tardieu ſeine Demiſſion als Juſtizminiſter unterbreitet. Tardieu hat ſich darauf ins Ely⸗ ſee begeben und den Präſidenten der Republik davon in Kenntnis geſetzt. Miniſterpräſident Tardieu hat Senator Cheron das Porteſeuille des Juſtizminiſteriums angeboten. Dieſer hat das Angebot angenommen. Miniſterpräſident Tardieu und der neue Juſtizminiſter Cheron werden ſich in der Nacht zum Präſidenten der 47. Jahrgang Republik, Doumergue, begeben. Das Dekret über die Ernennung des neuen Juſtizminiſters wird im heutigen„Journal officiell“ erſchei⸗ nen. Mieterhöhung in Heſſen? Mainz, 17. Nov. Wie dem„Maizer An⸗ zeiger“ mitgeteilt wird, plant die heſſiſche Ne⸗ gierung, die Grundſteuern zu erhöhen und die Mieten um 4 Prozent über den jetzigen Stand hinaufzuſetzen. Die Erhöhung ſoll am 1. Dez. 1930 in Kraft treten. Gehaltskürzung ſchon ab 1. Sebr. 1031 verſtändigung zwiſchen dem Reich und den Cändern über Realſteuern und Ueberweiſungen Panzerkreuzer„B“ wird gebaut. Berlin, 17. Nov. Zwiſchen der Reichs⸗ regierung und den Miniſterpräſidenten der Länder die zum Abſchluß der Reichsratsver⸗ verhandlungen über das Fimanzprogramm wieder nach Berlin gekommen find, iſt heute über die letzten ſtrittigen Punkte eine Ver⸗ ſtändigung erzielt worden. Der Streit zwi⸗ ſchen dem Reich und den Ländern ging lt. „NB“ vor allem über zwei Punkte. Der Reichsfinanzminiſter hatte für das nächſte Jähr eine Kürzung der Länderüberweiſun⸗ gen um 100 Millionen vorgeſehen, weil die Länder und Gemeinden an der Herabſetzung der Beamtengehüälter rund 300 Millionen er⸗ ſparen werden und weiterhin eine Senkung der Gemeinderealſteuern durch ein beſonde⸗ res Reichsgeſetz in Ausſicht genommen. Die heute erzielte Einigung betrifft beide Punkte. Es bleibt dabei, daß die Reichsüberweiſungen an die Länder um 100 Millionen RM gekürzt werden, aber als Ausgleich wird das Reich den Ländern 50 Millionen in Reichsbahnvor⸗ zugsaktien als einmalige Leiſtung zur Verfü⸗ gung ſtellen. Zum anderen wird die 6-pruzen⸗ tige Kürzung der Beamtengehülter nicht erſt ab 1. April, ſondern ab 1. Februar in Kraft treten. Für die Länder bedeutet die Kürzung der Beamtengehälter in den Monaten Februar und März eine Erſparnis von 0 Millionen, ſo daß ſie von den 100 Millionen, die ihnen im nächſten Jahre abgezogen werden, alſo 50 Millionen aus dem Vermögensſtand des Reiches und 45 Mil⸗ lionen durch die Kürzung der Beamtengehälter, das ſind zuſammen 95 Millionen, wieder ein⸗ bringen. Allerdings iſt die Kürzung der Ueber⸗ weiſungen an die Länder um 100 Millionen für drei Jahre vorgeſehen, während ſie dieſe ge⸗ nannten Sondervorteile nur im nächſten Jahre haben werden. Für das Reich bedeutet dieſe Regelung einen Verluſt von 14 Millionen, weil mit dem Inkrafttreten der ſechsprozentigen Ge⸗ haltstürzung die jetzt gültige 2½prozentige Reichshilſe der Beamten von Reich, Ländern und Gemeinden in Fortfall kommt. Die zwei Monate Reichshilfe vom 1. Februar bis 1. April würden einen Ertrag von 34 Millionen erbracht haben, während die ſechsprozentige Kürzung der Beamtengehälter, aus der ja dem Reich lediglich die Erſparnis an Gehältern der Reichsbeamten, nicht der Länder und Gemeinden, zufällt, nur einen Ertrag von 20 Millionen RM. erbringen wird. Das Reichsſinanzminiſterium hat inzwiſchen die Abſicht geäußert, über die bisher geplanten Abſtriche hinaus je 5 Millionen RM. am Etat der Finanzverwaltung und am Verſorgungsetat zu ſtreichen, ſo daß ein Teil der Ausfälle durch dieſe Mehrerſparnis wieder ausgeglichen wird. In dem zweiten ſtrittigen Punkt. in der Frage der Realſteuern, war urſprünglich eine generelle Kürzung der Realſteuern ſämtlicher Gemeinden vorgeſehen. Nunmehr iſt vereinbart worden, daß die Gemeinderealſteuern nur in den Ländern gekürzt werden müſſen, in denen ſeit 1926 eine Erhöhung der Realſteuern eintrat. Bei dieſer Regelung wird z. B. in Bayern eine Senkung der Realſteuern nicht notwendig, wohl aber in zahlreichen preußiſchen Gemeinden. Die Kommunalwahlen in Baden völlige Verſchiebung der Mehrheitsverhältniſſe Karlsruhe, 17. Nov. Während in den großen Städten die Wahlbeteiligung nicht weit über 50 Prozent hinausgekommen iſt, be⸗ trägt ſie in einigen mittleren Städten und auf dem flachen Lande bis zu 72 Prozent. Die Gewinnenden in dieſem Wahlkampfe ſind faſt ausſchließlich die Nationalſozialiſten und der Evangeliſche Volksdienſt. Im allgemeinen haben infolge der geringen Wahlbeteiligung alle Parteien gegenüber den letzten Reichs⸗ tagswahlen einen Stimmenverluſt zu verzeich⸗ nen, der ſich am empfindlichſten bei den bür⸗ gerlichen Mittelparteien und den Deutſchnatio⸗ nalen auswirkt. Das Zentrum hat ſich gut gehalten und konnte im Oberland an verſchiedenen Plätzen ihre Sitze in den Bürgerausſchüſſen erhöhen. Ebenſo war es in der Lage, in Mannheim einen Sitz im Bürgerausſchuß zu gewinnen. Auch die Wirtſchaftspartei hat im allge⸗ meinen nicht ungünſtig abgeſchnitten mit Aus⸗ nahme von Freiburg, wo ſich die Zahl ihrer Sitze im Bürgerausſchuß von 14 auf fünf verminderte. Schwere Verluſte haben zum Teil die Sozialdemokraten zu verzeichnen, ſo in Mann⸗ heim mit rund 10 000 Stimmen(faſt 30 Pro⸗ zent) und in Karlsruhe etwa 9 000 Stimmen (über 40 Prozent) bei einer Verminderung der Stadtverordnetenſitze von 24 auf 18. Beſ⸗ ſere Ergebniſſe ſind auf dem Lande feſtzuſtellen. Auch die Kommuniſten beklagen einen gro— ßen Verluſt in Mannheim mit 12 000 Stimmen (über 40 Prozent), in Freiburg, wo ſie faſt die Hälfte ihrer Stimmen einbüßten, und in Karls⸗ ruhe, wo fie zwar einen Stimmenverluſt von faſt 30 Prozent erlitten, aber zwei Sitze ge⸗ winnen konnten. Die Nationalſozialiſten delberg nahezu an den Ständ der Reichstags⸗ wahlen heran, während ſie in Karlsruhe einen Rückgang um über 4000 Stimmen, das find etwa 17 Prozent, aufzuweiſen haben. * Karlsruhe, 17. Nov. Die Preſſekommentare zum Wahlausfall gehen einig in der Feſtſtellung daß ſich durch den ſtarken Einbruch der Natio⸗ nalſozialiſten die Mehrheitsverhältniſſe auf den Rathäuſern vielerorts völlig verſchieben; ſo in Karlsruhe, wo die Nationalſozialiſten an die Stelle der Sozialdemokraten als ſtärkſte Fraktion getreten ſind. Die Kommuniſten haben trotz relativen Stimmenzuwachſes ihren Beſitzſtand nicht überall zu behaupten vermocht, dagegen in einigen Städten, z. B. Mannheim. Karlsruhe und Freiburg. 1—2 Staßtverordnetenmandate gewinnen können. Die geringſte Wahlbeteiligung bat mit etwa 51 Prozent die badiſche Landes hauptſtadt aufzu⸗ weiſen, während vom Bauland und aus dem Taubergrund Wahlzifſern bis faſt 90 Prozent gemeldet werden. kommen in Hei⸗ Sonderregelungen ſind noch für Sachſen und die Hanſaſtädte vorgeſehen. Die Hanſaſtädte werden der ſchematiſchen Senkung der Realſteuern nicht unterworfen, weil ſie durch die erſparten Aus⸗ gaben, die dem geſamten Reichsgebiet zugute kommen, eine Sonderbelaſtung zu tragen haben. Dieſe Vereinbarungen ſind im Laufe des heutigen Tages auch offiziell in den Reichsrats⸗ ausſchüſſen behandelt worden. Die Reichs rats⸗ ausſchüſſe haben weiterhin heute den Reichs⸗ wehretat in der vom Kabinett vorgeſchlagenen Form angenommen, das heißt alſo einſchließlich des Panzerkreuzers B und des Marinebaupro— gramms. Die preußiſchen Anträge gegen den Panzerſchiffsbau und gegen das Marinebaupro⸗ gramm ſind abgelehnt worden, ebenſo auch der preußiſche Antrag, der Ausgabenkürzungen von je 10 Millionen Mark bei den Heeres- und Ma— rineausgaben vorſah. Tagesnachrichten Zechenverband beantragt Verbindlichkeits⸗ Erklärung. wtb. Eſſen, 17. Nov. Nachdem die Arbeit⸗ nehmerorganiſationen den Arbeitszeitſchieds⸗ ſpruch für den Ruhrbergbau vom 12. November abgelehnt haben, hat jetzt der Zechenverband den Schiedsſpruch angenommen und ſeine Ver⸗ bindlichkeitserklärung beantragt. Der Schlichter, Profeſſor Brahn, iſt gebeten worden, die Ange— legenheit dem Reichsarbeitsminiſterium zuzu⸗ leiten. „G 38“ in Köln. wtb. Köln, 17. Nov. Das Flugzeug„G38“ (D 2000) iſt aus Paris gegen 1.45 Uhr auf dem Kölner Flughafen eingetroffen. Ob das Flug⸗ zeug heute noch nach Deſſau weiterfliegt, iſt noch nicht bekannt. Jedenfalls haben die Wetterver— hältniſſe(Eſſen meldet Schneeſturm) die Be— ſatzung des„G 38“ zur Landung in Köln ver⸗ anlaßt. Thüringen beſchwert ſich bei Brüning über Wirth. enb. Berlin, 18. Nov.(Eigene Meldung.) Der thüringiſche Miniſterpräſident Baum wird — der Deutſchen Allgemeinen Zeitung zufolge— im Laufe dieſer Woche nach Berlin kommen, um mit Reichskanzler Dr. Brüning verſönlich den Konflikt zwiſchen dem Reichsinnenminiſterium und der thüringiſchen Regierung zu beſprechen. Wie das Blatt weiter berichtet, beabſichtigt Mi⸗ niſterpräſident Baum über das Vorgehen des Reichsinnenminiſters Beſchwerde zu führen. Ozeanflieger Levine verhaftet. wib Wien, 18. Nov. Der Transozeanflieger Charles Levine wurde geſtern von Wiener Kri⸗ minalbeamten auf dem Semmering verhaſtet. Die Urſache iſt zur Zeit noch unbekannt. Zur Verhaftung Levines. wib Wien, 18. Nov. Die Verhaftung Charles Levines, über die wir bereits berichteten, iſt auf Erſuchen des Wiener Sicherheitsbüros auf dem Semmering erfolgt, weil er im Verdacht ſteht, in der letzten Zeit mit einem hieſigen Graveur wegen Anfertigung von Stanzen für franzöſiſche Münzen in Unterhandlungen getreten zu ſein. Da ſich dieſer Verdacht durch die Erhebungen der Polizei und durch die Vernehmung Levines beſtärkte, wurde dieſer in Haft behalten. Genralſtreik in Barcelona. wib Madrid, 18. Nov. Aus Barcelona wird berichtet, daß dort der Generalſtreik ausgerufen wurde. Kraftwagen und Autobuſſe verkehren zwar noch, ebenſo ſind die Kaufhäuſer geöffnet, im übrigen aber ruht das wirtſchaftliche Leben vollkommen. Helium für Zeppelin⸗Cuftſchiffe Amerika iſt der Lieferant Auf einer Sitzung der„Internationalen Ge⸗ ſellſchaft für Erforſchung der Arktis“ hat Deutſchlands größter Luftpionier, Dr. Eckener mitteilen können, daß das neue in Friedrichs⸗ hafen im Bau befindliche Zeppelin⸗Luftſchiff „L. Z. 128“ mit Helium gefüllt werden wird. Seit länger als einem Jahr führt die Luft⸗ ſchiffbaugeſellſchaft in Friedrichshafen Verhand⸗ lungen mit Amerika über die Lieferung von Helium. Dieſe Verhandlungen ſind jetzt zu ei⸗ nem Abſchluß gelangt. Amerika hat die Belieſe⸗ rung zugeſagt. 45 Helium iſt das edle Gas, welches wegen ſeiner Feuerſicherheit für die Luftſchiffüllung von al⸗ lerhöchſter Bedeutung iſt. Amerika iſt das hell⸗ umreichſte Land. Es verfügt über die Oelſelder von Petrolea in Nordtexas, über die Helium— quellen bei Amarillo in Texas, welche die Heli⸗ um⸗Produktions⸗Anlage bei Fordworth in Texas mit einer Oelmenge von 27 Millionen Kubikfuß am Tage verſorgen. Die Gewinnung von Helium aus dieſen Oel⸗ vorräten erfolgt durch das„Büro of Mines“. Es hat drei„Helium-Porification-Planth“ her⸗ ſtellen laſſen, welche die Reinigung des Heliums vornehmen. Ein Inſtitut iſt in Scott Field und dient der Armee, das andere iſt in Lakehurſt und dient der Marine. Ein drittes bewegliches iſt in einem Eiſenbahnwagen. Das Helium wird ſo erzeugt, daß das Erd— gas durch beſondere Verfahren ſehr ſtark abge— kühlt wird, wodurch alle Beſtandteile, wie die atmoſphäriſche Luft uſw. flüſſig werden, mit Ausnahme des Heliums, deſſen Verflüſſigungs⸗ temperatur noch viel tiefer liegt. Auf dieſe Weiſe wird auch das für die Luftſchiffahrt notwendige Heliumgas gewonnen und gewiſſermaßen indu— ſtriell erzeugt. Dieſe techniſchen Fortſchritte in der Erzeu— gung von Heliumgas nach dem Kriege haben auch dementſprechend die Preiſe beeinflußt. Vor dem Kriege mußte man noch für einen Kubik⸗ meter Helium über 100 000 Mark bezahlen, alſo ein teurer Spaß. Das lag, wie geſagt, an der Erzeugung. Um jene Zeit holte man zum Teir noch Helium aus der Luft. Nun hat die Luft nur 0.005 v. H. Heliumgehalt, oder 200 000 Liter Luft müſſen bearbeitet werden. um ein Liter Helium gewinnen zu können. Alſo ein ſehr ſelte— ner Stoff. Heute nach fünfzehn Jahren iſt das ganz anders geworden. Zu Hunderttauſenden von Kubikmetern wird jetzt Helium hergeſtellt, ſodaß der Preis eines Kubikmeters zurzeit nur noch einige Groſchen beträgt. Aber es iſt ganz ſelbſt⸗ verſtändlich, daß trotzdem die Füllung eines Zeppelin ſich dennoch erklärlich teuer ſtellt. Die Luftſorſcher uad Friebrichshafener Luftſchiffkonſtrukteure haben ſich deshalb um die Löſung der Frage bemüht, wie ein Abblaſen des Helinms in großen Höhen vermieden wer— den kann. Es iſt noch in unſerer aller Erin- nerung, daß jene furchtbare Kataſtrophe des amerikaniſchen Luftſchiffes„Shenandoah“ durch das Verbot des Abblaſens von Helium ſich er— eignete. Die Zellen platzten infolge des Ueber— drucks, der ja dadurch in den Gaszellen ent- ſtand und riefen das Unglück hervor. Auf je⸗ dem Fluge kann die Möglichkeit nämlich eintre⸗ ten, große Mengen des Füllgaſes abblaſen zu zu müſſen. Bei dem erſten Amerikaflug Eckeners war es notwendig geworden, 22 000 cbm. Waſſerſtoff⸗ gas abzublaſen, um die Luftdruckunterſchiede in den verſchiedenen Höhen auszugleichen. Weil nun dieſe Notwendigkeit an jeden Lenker eines Luftſchiffes herantreten kann, den Ueberdruck durch Abblaſen von Füllgas zu ver⸗ ringern, ſo muß dafür geſorgt werden, daß das koſtbare Heliumgas geſchont wird, das nur von Amerika und nicht in beliebigen Mengen zu haben iſt. Eckener ſelbſt hat auf dieſem Gediete ſchon eine Erfindung gemacht, welche das Abblaſen des teuren Heliums überflüſſig macht. Es ſol⸗ len nämlich zwiſchen die Heliumzellen kleine Waſſerſtoffzellen eingefügt werden, welche, völ⸗ lig umgeben von dem nicht⸗exploſiven Gas. für das Luftſchiff nicht gefährlich ſind. Nun könnte dann das Luftſchiff mit gefüllten Gaszellen auſ⸗ ſteigen, und wenn es in eine Höhe von 600 Me⸗ tern kommt, in welcher der Ueßerdrack Gefahr bringen kann, würde einfach das billige Waſſer⸗ ſtoffgas abgeblaſen, während das Helium von dieſen notwendigen Ausgleichsmaßnahmen voll⸗ kommen unberührt bleibt. Eine Tatſache dürſen wir bei der fetzt ange⸗ kündigten Verwendung von Helium, die für die ſtruktion verwandt wird, nicht zu erwähnen vergeſſen. 1 1 das Helium eine geringere die Konſtruktionspläne des„L. Z. 128“ bedeu⸗ tend geändert werden. Das Luftſchiff wird wahrſcheinlich von 145000 auf 160 000 cbm. ver⸗ größert werden müſſen. Dann ſoll das Luft⸗ ſchiff nicht mehr mit Motoren für Blaugas und Benzin, ſondern mit Rohöl⸗Dieſel⸗Motoren ausgerüſtet werden. Auf dieſe Weiſe glaubt man, auch bei den Betriebsſtoffen jede Explo⸗ ſionsmöglichkeit ausſchalten zu können. Außer⸗ dem werden gleichzeitig die bisher mit Blau⸗ gas gefüllten Zellen— rund 50 000 cbm.— für Traggas frei. Hierüber finden noch eine Reihe von Ver⸗ ſuchen und Proben ſtatt. Bis zur Fertigſtel⸗ lung des neuen„L. Z. 128“, mit der erſt im Anfang des Jahres 1932 gerechnet wird, wird noch vieles techniſch Vollkommeneres gelingen können. g Hitler über die Vereinigung von Nationalismus und Sozialismus enb. Bielefeld, 17. Nov.(Eigene Meldung!) Vor etwa 6 000 Zuhörern ſprach geſtern Abend Adolf Hitler in der Bielefelder Ausſtel⸗ lungshalle. In ſeinen im Ton und Inhalt ſehr maßvollen Ausführungen lehnte er es ab, ſich mit Tagesfragen zu beſchäftigen. Er gab vielmehr einen allgemeinen Ueberblick über die geſamte politiſche Lage Deutſchlands und die geiſtige Verfaſſung der deutſchen Nation, wie ſie ſich dem Nationalſozialismus darſtelle. Die politiſche Machtloſigkeit, erklärte er, ſei die Urſache auch der wirtſchaftlichen Not. Dieſe Machtloſigkeit ſei bedingt durch den Gegenſatz von Nationalismus und Sozia⸗ lismus. An dieſer Entwicklung trügen beide Teile gleichviel Schuld. Die Frage der Zu⸗ kunft ſei, daß man die Gegenſätzlichkeit dieſer beiden Lager überwinde. Die Vereinigung von Nationalismus und Sozialismus könne nur von einem ganz neutralen Standpunkt aus geſchehen, und wer ſollte dazu eher imſtande ſein als der Frontſoldat, der nicht für eine Partei oder einen Stand, ſondern für die Ge⸗ ſamtheit des Volkes ſein Leben eingeſetzt habe. Wir haben nicht die Abſicht, ſo ſchloß Hitler, die Welt in Feuer und Blut zu ſtürzen. Als Frontſoldaten haben wir den Hurra Patrio⸗ tismus gründlich verlernt, weil wir den Krieg kennen, wünſchen wir ihn nicht. Aber gerade deshalb werden wir das Recht für unſer Volk fordern im Guten und im Schlechten. Die Wahlen in Polen wtb. Warſchau, 17. Nov. Die erſten voll- ſtändigen Wahlergebniſſe zum Sejm liegen jetzt vor. Von den insgeſamt 64 Wahlkreiſen ſind die Ergebniſſe aus 12 Wahlkreiſen be⸗ kannt, die Warſchau, das Gebiet von Poſen und Oberſchleſien umfaſſen. In dieſen Ge⸗ bieten wurde der Sieg des Regterungsblocks vollauf beſtätigt. Der Regierungsblock erhielt in den genannten Bezirken 25(bei der letzten Wahl 15) Mandate.— Die Hauptſtadt War⸗ ſchau hat ſich klar für die Regierung Pilſudſkis ausgeſprochen. Von den 14 Mandaten, die auf Schwesler Gerlinde Roman von Anny Wothe. (Nachdruck verboten.) 5. Fortſetzung. e „So, meinen Sie h, Komteſſe?“ fragte Dirck von Söderborg, den Arm des ſchönen Mädchens feſter an ſich ziehend, mit faſt väter⸗ lich gutmütigem Spott. i Winifred riß ungeſtüm den Arm aus dem ſeinen und ſtampfte mit dem Fuße auf. „Sie ſollen mich nicht ſo beleidigend an⸗ ſehen, Baron, ich dulde es nicht. Sind Sie ſo oft hier, nur um mich zu ärgern?“ ſprudelte ſie hervor, und ein Tränenſchleier legte ſich über die ſamtdunklen Augen. Söderborg bot ihr gleichmütig eine Ziga⸗ rette an, die Winifred auch mechaniſch nahm. Und während ſie mißmutig die Zigarette an dem dargereichten Feuer entzündete, meinte er lächelnd: „Sie ärgern ſich meiſtens nur ſelber, beſte Komteſſe. Die Schweſter da ſcheint mir aber wirklich das unfehlbarſte Glücks⸗Elixir in der Taſche zu haben:„Für andere zu leben.“ Wie denken Sie ſich das ungefähr, Komteſſe?“ Winifred lachte hell auf. Seltam klang das Lachen dunkel getäfelten Raum. „Ich glaube, Baron, die Sonne Afrikas hat Ihr Hirn ausgedörrt. Wiſſen Sie mir nichts Beſſeres zu ſagen?“ Sie hatte ſich an einem kleinen Tiſchchen niedergelaſſen, das eine Bein leicht über das andere gezogen, und ſah nun herausfordernd in dem hohen, in das braune Geſicht Söderborgs, der ſich lächelnd zu ihr niederbeugte. „Was ſollte ich Ihnen auch ſagen können, Komteſſe? Höchſtens vielleicht, daß ich Sie liebe. Aber das würden Sie doch nicht hören wollen? Sie würden vielleicht nach mir ſchla— gen oder lachend die ſchönen Schultern zucken! Beruhigen Sie ſich, denn Sie haben derglei— chen nicht nötig, allergnädigſte Komteſſe. Ich ſage nichts! Ich werde mir doch nicht leichtfer⸗ tig deren allerhöchſte Ungnade zuziehen.“ Mit vergnügtem Lächeln beobachtete er, wie Winifred mit einem einzigen Ruck das koſtbare Taſchentuch, das ſie in der Hand hielt, in zwei Stücke zerriß. „Wie ſchade“, bedauerte Söderborg, das zer⸗ ſtörte kleine Kunſtwerk tiefſinnig betrachtend. „Es iſt ein Glück, daß Sie reich ſind, Komteſſe und Ihr Vater ſo gütig. Wenn meine Frau oder meine Tochter ſich dergleichen Paſſionen leiſteten, ich kürzte ihnen für dieſen kleinen Wutanfall den angerichteten Schaden einfach am Nadelgeld.“ „Da bin ich froh, daß ich weder Ihre Frau noch Jyre Tochter bin“, kam es prompt von den roten Mädchenlippen zurück.„Ueberhaupt machen Sie ſich nicht lächerlich mit Ihren Er⸗ ziehungskünſten, Baron— Sie langweilen mich ſträflich!“ Sie ſtand ſchnell auf und ſchritt zu dem kleinen Eckdivan, wo Sölve mit dem Haus⸗ lehrer beim Kaffee die gewohnte Partie Schach ſpielte. Dr. Nielſen ſprang wie elektriſiert auf und warf dabei die ganzen Schachfiguren durchein⸗ ander, ſo daß Sölve jammerte: „So, nun müſſen wir noch einmal von vorn anfangen.“ Sitzung des Ausſchuſſes Warſchau entfallen, erhielt nämlich der Regie⸗ rungsblock 8 Mandate, was einen Zuwachs von zwei Mandaten bedeutet. Die Juden konnten ihre zwei Mandate behaupten. Die Kom⸗ muniſten erhielten ein Mandat(verlieren ein Mandat). Die Oppoſition der Sozialiſten haben ihr einziges Mandat verloren. Die Wahlen in Pommerellen. wtb. Konitz, 17. Nov. In Konitz ſind die Wahlen ruhig verlaufen. Da die Deutſche Liſte für den Wahlkreis für ungültig erklärt wurde, iſt das ſichere deutſche Mandat ver⸗ loren gegangen. Die Wahlenthaltung der Deutſchen betrug etwa 95 Prozent. Die Deut⸗ ſche Wahlgemeinſchaft wird die Wahl anfech⸗ ten. Die Tabakſteuer im Reichsrat vereinigten Reichsratsaus⸗ die Tabakſteuer⸗Vorlage Montag vor⸗ mittag in zweiter Leſung behandelt hatten, wurde die Tabakſteuernovelle vom Plenum des Reichsrats in zweiter Leſung angenom⸗ men, ohne daß materielle Aenderungen vor⸗ genommen wurden. Die Hauptſtreitpunkte, die hauptſächlich in der Begünſtigung der Ziga⸗ rette gegenüber der Zigarre beſtehen, ſind nach wie vor ungeklärt geblieben. Die No⸗ velle wird daher in den Ausſchüſſen eine dritte Leſung erfahren, die noch vor Don⸗ nerstag ſtattfinden ſoll. Die entſcheidende Plenarſitzung des Reichs⸗ rates zur Verabſchiedung der Finanzreform⸗ Geſetze und des Haushaltes für 1931 ſoll auf jeden Fall am Donnerstag ſtattfinden. Nach der Erledigung der Tabakſteuernovelle wand⸗ ten ſich die Ausſchüſſe der zweiten Leſung des Realſteuergeſetzes und den Vorlagen über die Wohnungswirtſchaft zu. Die Nachmittags⸗ gilt der zweiten Le⸗ Nachdem die ſchüſſe ſung des Haushalts. Füllung von Zeppelin⸗Luftſchiffen neuer Kon⸗ Tragfähigkeit als der Waſſerſtoff hat, mußten dem Girond Bewunderung und Begeif rung e bei Behörden und Pubkitun. wib. Bordeaux, 17. Nov.(Radiol) Auf Einladung der Dornierwerke hatten ſich Ver⸗ treter des franzöſiſchen Luftfahrtminiſteriums, des Marineminiſteriums, ſowie Vertreter der deutſchen und Pariſer Preſſe nach Bordeaux begeben, um das Flugſchiff„Do X“ zu beſichti⸗ gen. Als der Zug um 930 Uhr in Blapy einlief, konnte man von ihm aus bereits die mächtig au. mutende Form des Rieſenflugſchiffes bewunderyn Es hatte bereits zwei Motoren angeworfen und harrte der Fluggäſte, als in zwei aufeinander⸗ folgenden Gruppen je 50 Perſonen in bereit lie⸗ genden Barkaſſen an Bord begaben und wäh⸗ rend eines zehn Minuten dauernden Rundflu⸗ ges um das Gironde⸗Delta bezw. von der Lan⸗“ dungsbrücke aus die Sicherheit und Eleganz des „Do X“ in allen Manöverbewegungen zu ver⸗ folgen in der Lage waren. Im ganzen wurden zwei Rundflüge in etwa 200 Meter Höhe durn- geführt. Vom Ufer aus beobachtete eine zahl⸗ reiche Menge unter Ausrufen der Bewunderung und des Entzückens die einzelnen Bewegungen des Rieſenapparates. Allſeits war man des Lo⸗ 1 bes voll, und nicht ein einziges Wort war zu vernehmen, das irgendwie in den Rahmen deſſen fiel, was einige deutſchfeindliche Pariſer Blätter durch gehäſſige Ueberſchriften verſuchten. Der Empfang, den Dr. Dornier und bas Flugſchiff in Bordeaux gefunden überaus herzlich geweſen. Geſtern hat hald Bordeaux dem Flugſchiff, wenn auch nur aus 5 der Ferne, einen Beſuch abgeſtattet. Seitens der franzöſiſchen Behörden hat man in dieſer Weiſe und dem größtes Entgegenkommen bewieſen Flugſchiff großes Intereſſe entgegengebracht. Dr. Dornier beabſichtigt, grundſätzlich den Flug nach Amerika über Liſſabon und die Azoren durch⸗ falls es die Witterungs bedingungen! geſtatten. Man verhehlt ſich jedoch nicht, daß die zu ungünſtig zuführen, Jahreszeit, die dafür gewählt iſt, für ein derartiges Unternehmen iſt. Reichs arbeits miniſterstegerwald in Condon eingetroffen wtb. London, 17. Nov. und drei weitere Herren des Reichsarbeits⸗ miniſteiums ſind geſtern abend 9 Uhr in Lon⸗ N don eingetroffen. Sie wurden auf dem Bahn⸗ hof vom engliſchen Bondfield, perſönlich begrüßt. Miß Bonfield war in Begleitung von vier Herren ihre Miniſteriums erſchienen. Die deutſche Botſchaft war vertreten durch Geſandtſchaftsrat Dr Rüter und Miniſterialrat Dr. Wende, der de Botſchaft als ſozialpolitiſcher Beobachter zu— geteilt iſt. Für die deutſch⸗engliſchen Ver⸗ handlungen, die ſich in der Hauptſache mit der Berechnung der Arbeitszeit im Bergbau beſchäftigen werden, ſind zwei Tage in Aus⸗ ſicht genommen. Die deutſchen Herren ſind während dieſer Zeit Gäſte der engliſchen Re⸗ gierung. Heute mittag findet im Unterhaus zu Ehren der deutſchen Beſucher ein Frühſtück ſtatt, an dem der deutſche Botſchafter und meh⸗ rere Mitglieder des Kabinetts teilnehmen wer— den. Der Hauslehrer hörte es gar nicht. Wie tol⸗ wirbelte es ihm im Hirn, ſeit er den zarten Veilchenduft ſpürte, der von Winifred ausging, di lächelnd, faſt herausfordernd zu ihm ſagte: „Wollen Sie mich mattſetzen, Herr Doktor?“ Sölve, die geduldig alle die Figuren wie⸗ der zuſammengeſucht hatte, ſchob ſchnell das Schachbrett zu Winifred hinüber. Es war ganz ſelbſtverſtändlich, daß ſie zu⸗ rücktrat, ſobald Winifred auf der Bildfläche erſchien. Es war ja überhaupt ein Ereignis, Winifred, die ab und zu höchſtens eine ſpöt⸗ tiſche Bemerkung für Dr. Nielſen hatte, die wollte heute Schach mit ihm ſpielen. Sölve ſah dankbar zu der Diakoniſſin hin⸗ über. Gewiß hatten ihre guten Worte von vorhin bewirkt, daß Winifred jetzt ſo freundlich zu Dr. Nielſen war. Sölve hätte am liebſten Schweſter Gerlinde dankbar die Hand gedrückt. Sie traute ſich nur nicht recht. Schweſter Gerlinde ſaß unterdeß mit der Gräfin am Kamin im angelegentlichen Ge⸗ ſpräch. Die alte Dame hatte es wohltuend empfunden, als der Diener kam, den Kaffee zu ſervieren, daß die Diakoniſſin aufſtand, um ihr eine Taſſe zu reichen. „Sahne, Zucker, Frau Gräfin?“ fragte Schweſter Gerlinde mit einem ſo liebenswürdi⸗ gen Leuchten der blauen Augen, daß die Grä⸗ fin am liebſten zwei Stick Zucker genommen hätte, wenn ſie auch die Süßigkeit nicht liebte, ſo reizend ſah die Schweſter aus, als ſie ſorglich den Zucker in die Taſſe tat. Schnell ſchob ſie, ohne zu fragen, eine Fuß⸗ bank zutecht und ein weiches Daunenkiſſen in den Rücken der alten Dame, dann ſetzte ſie ſich lächelnd mit ihrer Kaffeetaſſe an die Seite der Gräfin, die den weißhaarigen Kopf ſchüt⸗ telte. „Sie dürfen mich eigentlich nicht ſo pflegen, Schweſter. Ich bin ja, Gott ſei Dank, nicht krank und— mit einem Blick auf ihre Enkelin nen— keineswegs verwöhnt.“ „Das ſind wir alle nicht, Mutter“, brach der Graf, der bisher ſchweigend am Kamin gelehnt, das Geplauder, und ſeine Stimme klang rauh und ſpröde.„Hier“, wandte er ſich an die Diakoniſſin mit bitterem Auf⸗ lachen,„lebt eben jeder für ſich, Schweſter, kei⸗ ner für den anderen!“ 5 Der Graf ſetzte klirrend die Kaffeetaſſe auf das Kaminſims, dann ſchritt er auf Söderborg zu, der ſich eine neue Zigarette entzündete und angelegentlich eine vor ihm liegende illuſtrierte Zeitung durchblätterte. „Er iſt krank, mein armer Sohn,“ flüſterte die Gräfin der Diakoniſſin zu,„er hat ſo Schweres im Leben exfahren, wir müſſen ihn behutſam anfaſſen. Ich bitte Sie inſtändigſt, Schweſter, ſehen Sie meinem Sohn ſeine Ei⸗ gentümlichkeiten nach. Es laſtet mehr auf ihm, als er zu tragen vermag. Alſo— üben Sie Nachſicht, Schweſter.“ „Das iſt unſere Pflicht, Frau Gräfin,“ kam es konventionell von den Lippen der jungen Pfegerin, und wieder dachte Schweſter Gerlinde: Es ſcheint dieſen Menſchen hier ganz ſelbſt⸗ verſtändlich, daß eine Fremde die Bürde, an der hier alle zu kranken ſcheinen, auf die eige⸗ nen Schultern nimmt. Aber kaum ausgedacht, ſtieg auch ſchon die dunkle Glut der Scham in das Antlitz der Pflegerin. unter Fortſetzung folgt.) haben, iſt! Reichsarbeitsmini⸗ 1 ſter Stegerwald, Miniſterialdirektor Sitzler Arbeitsminiſter, Miß Herman NN. 2222 22 on den fh, Morgen blttwoch, den 19. Novbr. beginnt der Fröbe eibnaetsNestrdertauf yrakfiſeh! Kaufe Dei . Fuchs 8 ö Vorhanden sind eine Unmenge feste und Kupons in allen Stoffarlen, auch Seido für Kleider, Mäntel, Kinderkleider, Blusen, Hauskleider etc. este von Herren-Anzugsfofſen. Baumwollwaren- und Weigwaren-Reste sowie Kupons hervorragend billig! Feine Maſisfoffe. Lotale Nachrichten Raſch tritt der Tod Es ſchickt der Tod nicht immer Boten, Er kommt auch oft unangemeld't Und fordert uns ins Land der Toten. Wohl dem, der Haus und Herz beſtellt! Denn ew'ges Unglück oder Glück Hängt nur an einem Augenblick. Ueber die Kirchweihtage hat die Sterbeglocke wieder dreimal geläutet. In drei Familien iſt Trauer eingekehrt. Im erſteren Falle iſt es das tragiſche Hinſcheiden der Frau Magdalena Roos, Gattin des Herrn Stadtrechners Roos in Bens⸗ heim. Dieſe wollte ihren Vater, Herrn Adam Kirchner, der wegen hohen Alters im hieſigen Krankenhaus in Pflege iſt, beſuchen. Noch ehe ſie das ausführen konnte, wurde die in den 5er Jahren ſtehende beliebte und geſchätzte Frau von einem Schlaganfall überraſcht, der den baldigen Tod zur Folge hatte.— Ebenſo tragiſch iſt das plötzliche Hinſcheiden unſeres achtbaren Mitbürgers Herrn Nikolaus Neudörfer 2. Am 1. Kirch- weihtage ſich noch wohlfühlend, hatte am folgenden Morgen ein Schlaganfall auch ihm ein jähes Ende bereitet. Herr Neudörfer, der 58 Jahre alt wurde, galt als ruhiger, arbeitſamer Mann, war Mitglied des Kirchenehors und der Sänger Einheit. — Der 3. Todesfall iſt der von Frau Winkenbach Spitalſtraße. Die achtbare Frau, unſere älteſte Einwohnerin mit 92 Jahren. Ueber alle Tages- ereigniſſe war ſie bis in ihre letzten Tage noch intereſſiert. Die Beerdigungszeit iſt aus den An— zeigen erſichtlich. R. J. P. Das Kirchweihfeſt, das diesmal vom ſchönſten Wetter begünſtigt war, nahm einen allſeits zufriedenen Verlauf. Der Fremdenverkehr am Sonntag war ſtark. Kirchweihe iſt das Feſt, das tradionsgemäß von allen mitgefeiert wird. Das Kirchweihfeſt hatte wohl auch dieſes Jahr unter der Arbeitsloſigkeit zu leiden. Heute iſt in ver⸗ ſchiedenen Lokalen und auf dem Marktplatz nochmals Halotria, dann folgt Kehraus. Das Geldbeutel⸗ waſchen kann dann beginnen! Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 1 wegen Diebſtahl, 1 wegen Vergehen gegen das Kraftfahrzeuggeſetz, 1 wegen Widerſtand gegen die Staatsgewalt und tätlichen Angriff, und 1 wegen Mißhandlung' Um Arbeitsbeſchaffung für maler⸗, Tüncher⸗ und weißbindergewerbe Ein Appell an die Behörden und privaten Auftraggeber Vorige Woche fand im Handwerkerhaus in Frankfurt a. M. eine Konferenz von Vertre— tern des Rhein-Mainiſchen Maler- und Tün⸗ chermeiſterverbandes und von Gehilfenvertre— tern vom Verband der Maler, Lackierer und Weißbinder Deutſchlands, 2. Bezirk, ſtatt, um zu der kataſtrophalen Arbeitsmarktlage des Maler-, Tüncher- und Weißbindergewerbes Stellung zu nehmen und um gleichzeitig ein Arbeitsbeſchaffungsprogramm zu beſprechen. Auf der Konferenz wurde feſtgeſtellt, daß zurzeit über 6000 Gehilfen des Maler-, Tün⸗ cher- und Weißbindergewerbes im Bereiche des Landesarbeitsamtsbezirkes Frankfurt a. M. er⸗ werbslos ſind. In Anbetracht des bevorſtehen— den Winters iſt mit einem weiteren, ſehr ſtarken Rückgang der Beſchäftigung für die nächſte Zeit zu rechnen. Ein großer Teil der Betriebe obiger Branche iſt ſeit längerer Zeit aſt ohne jegliche Aufträge, manche ſind ſogar zum vollſtändigen Schließen gezwungen. In Anbetracht dieſer Situation muß erwar— tet werden, daß in das Arbeitsbeſchaffungspro— gramm des Reiches auch das Maler-, Lackierer⸗, Weißbinder- und Tünchergewerbe mit einbezo— gen wird und daß insbeſondere alle in Frage kommenden Behörden während den kommenden Wintermonate mit dazu beitragen, daß für obiges Gewerbe Arbeiten auf den Markt kom— men.— Es beſteht kein Zweifel, daß in den meiſten öffentlichen Gebäuden, in Büros, Schulen, Kranken-, Fürſorge⸗ und ſonſtigen Anſtalten, Polizei-, Gerichts-, Bahn⸗ und Poſtgebäuden, in Dienſt⸗ und ſonſtigen, den behördlichen Ver— waltungen unterſtellten Wohnungen uſw. eine Menge notwendiger Maler⸗, Anſtreicher⸗, Tün⸗ cher⸗ und Weißbinderarbeiten auszuführen wä⸗ ren. Schon oft iſt feſtgeſtellt worden, daß durch nicht rechtzeitige Renovierungen ſpäter ſtarke Nachteile inbezug auf die Koſten der baulichen Unterhaltung eingetreten ſind. Auch die ge— ſundheitliche Seite der Angelegenheit ſollte man inbezug auf die verwohnten Räumlichkei— ten mit beachten. Von den Vertretern der genannten Arbeit— geber- und Arbeitnehmerverbände wurde daher beſchloſſen, bei den zuſtändigen Behörden von Reich, Staat, Kommunen, Eiſenbahn, Poſt uſw. vorſtellig zu werden, damit durch Bereitſtellung von Mitteln und Inangriffnahme von Arbei— ten der kataſtrophalen Arbeitsloſigkeit entge— gengewirkt werden kann, wodurch zugleich ei— nerſeits die Ausgaben der öffentlichen Fürſorge herabgemindert und andererſeits die ſelbſtän⸗ digen Geſchäftsinhaber auch in die Lage ver— ſetzt werden, ihren Verpflichtungen den Behör— den gegenüber inbezug auf Steuern und Ab— gaben gerecht werden zu können. Gleichzeitig wenden ſich die Vertreter der genannten Korporationen mit ihrem Appell auch an die Geſchäftswelt ſowie an Hausbeſitzer und Privatleute, in der jetzigen Zeit nach Mög⸗ lichkeit Arbeiten ausführen zu laſſen. Die Ver- minderung der Arbeitsloſigkeit liegt letzten Endes ganz beſonders auch im Intereſſe der Geſchäftswelt und der geſamten Wirtſchaft. Die kältere Jahreszeit bildet für die Aus⸗ führung der Arbeiten kein Hindernis, ſondern die Wintermonate ſind, da in der Hauptſache Innenarbeiten in Frage kommen, für die Aus— führung genannter Arbeiten ſehr geeignet. Die Angehörigen des Maler-, Lackerer⸗, An⸗ ſtreicher-, Tüncher⸗ und Weißbindergewerbes würden es dankbar begrüßen, wenn dieſer drin— gende Appell bei den Behörden und privaten Auftraggebern die notwendige Beachtung fin⸗ den und dazu beitragen würde, die jetzige kata— ſtrophale Lage des Gen es während der kommenden Mons te ein! aßen erträglich zu geſtalten. Vereins ⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ Mit⸗ glieder u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold. Die Uebungs⸗ ſtunde der Schutzſportler am Mittwoch fällt aus. — Freitag Abend ½9 Uhr Zuſammenkunft der Aktivität im„Anker“. Betr. der techn. Anwei⸗ ſungen für Samstag Abend, iſt es Pflicht der Kameraden zu erſcheinen. Insbeſondere werden auch die älteren Kameraden eingeladen. Der Vorſtand. Sport⸗ Berichte finden unter dieſer Rubrik Aufnahme, müſſen aber kürzeſt abgefaßt ſein. Kreis Unterbaden Die„Grünen“ konnten auch in Altrip nicht ſiegen und mußten mit den knappſten der Reſultate Sieg und Punkte laſſen. Ob dieſes verlorene Spiel bezüglich der Meiſterſchaft nicht ſchwer in die Wag⸗ ſchale fällt? Reſultate Altrip— Viernheim 1:0 Heddesheim— Käfertal 2:0 Edingen— 09 Weinheim 3·3 Turnver. 46 M'heim— Phönix M'heim 1:3 1913 M'heim— Feudenheim 2:0 Neckarhauſen— Friedrichsfeld 3:2 DIR.⸗Sport Die DiK.⸗Mannſchaft konnte ihren Sieges- zug fortſetzen und hat Bürſtadt in ſchönem Kampf 2:1 niedergerungen und ſomit ungeſchlagen die Vor- runde beendet. Schöne weiße Zähne Auch ich möchte nicht verfehlen, Ihnen meine größte dn 57 1 15 Faden über die „Chlorodont-Zahnpaſte“ zu übermitteln. 5Chlorodont“ ſchon ſeit Jahren und wende cb meu ſchönen weißen Zähne oft beneldet, die ich letzten Endes nur durch den taglichen Gebrauch Ihrer„Chlorodont⸗ Zahnpaſte“ erreicht habe. C. Reichelt, Sch Verſuchen Sie es zunächſt mit einer Tube Chlorodont⸗ Zahnpaſte zu 60 Pf. Verlangen Sie aber echt Chlorodont und weiſen Sie jeden Erſatz dafür zurück. Central⸗Film⸗palaſt. Heute Mittag halb 4 uhr Große Jugend⸗ und Kinder⸗Vorſtellung mit vollſtäudig neuem Programm. 2. Die Boxerbraut, Senſationen. Heute Kirchweih⸗Dienstag des großen Erfolges wegen kommt nochmals das wunderbare Großton-Filmwerk „Der blaue Engel“ 2 er. Wollen Sie den ſchönſten Kirchweih-Abend verleben, lohnt ſich. dann Alles geht heute Abend in den blauen Engel, es iſt der gewaltigſte u. größte Tonfilm der Welt FCC m Central- Film⸗Palaſt. beſuchen Sie heute den Cefipa. Ein Beſuch Keine Preiserhöhung. 3. Ein Luſtſpiel⸗Schlager. 1. Tauſend P. S., Wild⸗Weſt. Handel und Induſtrie Mannheimer Produktenbericht. Mannheim, 17. Nov. Weizen inl. 26.2528; ausl. 3637,50; Roggen inl. 17,25 17,75; Ha⸗ ſer inl. 14,75—16; Braugerſte inl. Durchſchnitts⸗ qualität 20,50—22,50; Futtergerſte 17.251825; ſüdd. Weizenmehl Spezial Null November-Fe⸗ hruar 42; ſüdd. Weizenauszugsmehl November⸗ Jebruar 40; ſüdd. Weizenbrotmehl Rovember⸗ Februar 283 ſüdd. Roggenmehl je nach Fabrikat 27,.50—28,50; Kleie 7,257.50; Biertreber 10 bis 10,50; Leinſaat 27.50. Amtlicher Frankfurter Getreidebericht. (17. Nov.): Weizen 267,50 268,503 Roggen 170-1793; Sommergerſte 200210; Hafer, inl. 152,50—157,50; Mais—, Weizenmehl ſüdd. Sp. Null 44.00 21,25; niederrh. 40,75 42,00: Rog⸗ genmehl 26,25— 27,25; Weizenkleie 750; Roggen— kleie 7,50. Mannheimer Großpiehmarkt. Mannheim, 17. Nov. Dem heutigen Vieh— 2 ct waken zugefahren: 138 Ochſen, 151 Bullen. 3558 dhe, 430 Fürsen. 645 Kälber, 31 Schaſe, O Schweine, 22 Ziegen. Bezahlt wurden für Ochſen 4558, Bullen 4049, Kühe 18.—48, Fär⸗ en. 40—59, Kälber 4870, Schafe 42.46, es 52—65, Ziegen 1224. Marktverlauf: Mit Großvjeh ruhig, Ueberſtand. Mit Kälbern hig. langſam geräumt. Mit Schweinen rubia. ,, 2. 25.,. 8, ., 2 e, 25,. . ,. Die in Genf tagende Abrüſtungskonferenz zeigt das aus allen frühe— ren Verhandlungen gewohnte Bild: Schöne Reden Appelle an den Friedenswillen der Staaten— aber und zahlreiche dem wirklichen Ziel, der entſchloſſenen Abrüſtung iſt man ferner denn je. „Jockele, geh du voran, du haſt die größten Militärſtiefel an.“ —— 1 Die unentgeltliche Beratungsſtunde für Lungenkranke findet morgen Mittwoch, den 19. Nov., nachm. von 2—4 Uhr im Krankenhaus, ſtatt. Filmſchau. Der blaue Engel— Tauſend P. S. Die gewaltige Tonfilm-Sehenswürdigkeit im Central⸗Film⸗Palaſt. Einen Beſuch des Cefipas über die Kirchweihtage war für jeden eine Ueber- raſchung. Zeigte man doch das wunderbare Ton- filmwerk„Der blaue Engel“. Es iſt wirklich eine Sehenswürdigkeit 1. Ranges. Sie ſehen und hören gleichzeitig und ſind erſtaunt darüber, was Ihnen gebaten wird, wirklich erſtaunt. Es iſt nichts zu— viel geſagt, wenn man ſagt. Die größte Kirchweih⸗ Ueberraſchung brachte„Der blaue Engel“ und die ſchönſten und billigſten Kirchweih⸗Abende verlebt man im Central⸗Film⸗Palaſt. Kommen auch Sie heute Abend und Sie werden noch lange an den blauen Engel denken mit dem Motto: Ueb immer Treu und Redlichkeit— bis an dein kühles Grab 50 Pfg.⸗Abend im UT. Filmpalaſt. Heute Abend große Sondervorſtellung mit vollſtändig neuem Programm. Niemand darf fehlen, alles muß ins U.⸗T. U. T.-Fllmpalast. hallo! heute Rirehweilhalenstag Extra grosse Sondervorstellung so pig. Vollständig neues 3 Schlager-Bombenprogramm. 3 Volltreffer allerersten Ranges. 1. Dina Gralla in „ Fräulein Kaushuh v Der grösste Lacherfolg in 8 Akten. 2. Der gewaltige Wilgwestschlager „ lie Raene 96s erlassenen- Die triumphale Sensatlonskanone Auf heute Filmfreunge! mit Vollgampf ins U. c. für so pig. is Akten. 3. Alles lacht, alles ſubelt „ O, diese Frauen Hier wird gelacht.