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Die Beilinet Inxilsefimugglei auf dei Anhlageban!z Blick in den Gerichtsſaal Berlin⸗Wedding während der Verhandlung. (1) Kommerzienrat Karl Lindemann, Nach mehrjährigem Ermittlungsverfahren hat vor dem Schöffengericht Berlin-Wid⸗ ding der Prozeß gegen die 18köpfige Schmuggelbande begonnen, die mit dem Motorboot „Inge“ polniſchen Sprit aus Danzig nach Deutſchland brachten und ſo Der Geldgeber und jetzt auch Hauptangeklagte Millionen betrog. Kommerzienrat Karl Lindemann. (2) Ingenieur Wilhelm Bauer. 0 10 110 2 * 3 5„Zwecks Kundenwerbung“ ö N kommen eine größere Anzahl Weihnachtspakete 3. verb, Preis z. Verteilung. Und zwar erhält 1 iede Familie von der die Beſtellung oder der f Betrag bis längſtens 10. Dez. 30 in unſeren Händen iſt, ein großes Poſtpaket mit Inhalt 100 Stck. sort. weisser, brauner 9 und Elisenlehkuchen 0 3. Ausnahmepreis nur 8.— Mk. p. Nachnahme. Beſtellungen ſind zu richten an: 8. Aommel, Elllenstrassg 13, napnperg. 5 Nürnberger Lebkuchen⸗Verſand. Damentaschen Haarschmuck Frisſerkämme Locken⸗ und Ondulier⸗Scheren, Par⸗ füm, Toilettenſeife, Geldbeutel und Mundharmonika in reicher Auswahl J. Schweikart. das Reich um iſt der Berliner Alois Walter ge b. Adler leit gaben, herzlichen Dank. Besonderen Danksagung. Zurückgekehrt vom Grabe unserer lieben Mutter, Grob- mutter. Urgrozmutter, Schwiegermutter, Schwägerin u. Tante Frau deorg Wiakenpach d., Wia. sagen wir allen, die ihr zur letzten Ruhestätte das letzte Ge- Dank den ehrw. barmh. Schwestern für ihre aufopfernde und liebevolle Pflege bei ihrer langen, schweren Krankheit. Ferner Dank den Kranz- spendern und den Stiftern von Seelenmessen. Viernheim, den 19. November 1930. Die trauernd Hinterbliebenen. Ulte Zeitungen Zum Broteinschlagen und Tapezieren empfiehlt Mernheimer Unzeiger Jereinshang welke e. G. m. b. H. Aelteſte Bank am Platze Bau und Spar kaſſe auf genoſſenſchaftlicher Grundlage Gegen 3000 Mitglieder Geſchäftsanteile, Reſerven u. Haftſummen Golbmark 3000 000.— Beſorgang aller bankgeſchäft lichen Angelegenheiten Die geplante Erhöhung der Mieten in Heſſen Der Landesverband Heſſiſcher Mieterſchutz— vereine hat an das Heſſiſche Geſamtminiſterium in Darmiſſtadt folgende Eingabe gerichtet: „Das Heſſiſche Geſamtminiſterium plant, die Grundſteuern und zum Ausgleich hierfür die Mieten um 4 Prozent zu ſteigern und zwar ſchon ab 1. Dezember 1930. Wie geſtatten uns darauf hinzuweiſen, daß nach den noch beſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen das Reichsmietengeſetz eine Mieterhöhung nur dann eintreten kann, wenn zuvor die Organiſationen der Vermieter und und Mieter gehört worden ſind. Dieſe Beſtimmungen des Reichsmietengeſetzes ſind zwingendes Recht und dürfen nicht aus irgendwelchen Grün⸗ den beiſeite geſchoben werden. Sollte das Heſſiſche Geſamtminiſterium auf ſeinem Plan beharren, ſo verlangen wir, daß wir als die Organiſation der Heſſiſchen Mieter zuvor gehört werden. Eine Beſpre⸗ chung des Wohnuüngspolitiſchen Ausſchuſſes genügt hierzu nicht. Heute ſchon warnen wir das Heſſiſche Geſamtminiſterium vor der in Ausſicht ge⸗ nommenen Mieterhöhung. Wir brauchen wohl nicht beſonders darauf hinzuweiſen, daß eine Mieterlöhung den geplanten Preisabbau vollſtändig illu oriſch machen, ja, trotz des Preisabbaues, der in nennens⸗ werter Weiſe noch nicht in die Erſcheinung getreten iſt, eine Verteuerung der Lebens⸗ baltung der Mieter und im Gefolge hiervon eine Erhöhung der Wohlfahrtslaſten herbei führen wird. Auch Wirtſchaftskreiſe ſtellen feſt, daß durch die zu hohen Mieten für ge⸗ werbliche Räume dem Preisabbau Hinder⸗ niſſe entgegenſtehen, die nur durch Senkung der Mieten für gewerbliche Räume beſeitigt werden können. Die Mieterhöhung wird die Arbeitnehmer, gleichviel welcher Art, in— folge des Lohn- und Gehaltsabbaues doppelt hart treffen, ohne daß eine zwingende Not⸗ wendigleit hierzu vorliegt. Wenn das Heſſiſche Geſamtminiſterium glaubt, zum Ausgleich des Haushalts mehr Mittel zu benötigen, ſo möge es die von uns ſchon ſo oft und erſt kürzlich wieder ver⸗ langte Aenderung des Sonderſteuergeſetzes herbeiführen, wodurch dem Heſſiſchen Staat mindeſtens 2,5 Millionen Veichsmark zuge⸗ führt werden, die jetzt noch in die Taſchen des Hausbeſitzers fließen. Wir bitten das Heſſ. Geſamtminiſterium auf Grund unſerer vorſtehenden Ausfüh⸗ rungen und in Anbetracht der rieſengroßen Erregung der Mieterſchaft von jeglicher Mieterhöhung abzuſehen, und den Ausgleich des Etats auf dem von uns angedeuteten oder anderen Wegen zu ſuchen.“ Hochachtungsvoll Landesverband 1 Fuchs. Folgendes Telegramm wurde an die Reichs⸗ regierung. Berlin gerichtet: Heſſiſche Regierung beabſichtige, Preis⸗ ſenkung zu unterbinden durch Erhöhung der Miete ab 1. Dezember 1930. Was gedenkt Reichsregierung zu tun? Mieterſchutzverein Mainz. Täglich friſchen Weißen aſ Pfund 30 Pfg. zu haben bei Eppel Milchhandlung uller. belberuben noch auf Lager per Ztr. 1,70 Mk. dohann Ehrhardt Blauehutſtraße 31 er findet Hündin Seuta! Kleine braune alte Hün⸗ din Senta verloren. Wiederbringer wird belohnt! V. Oehischläger Weinheim Erbſengaſſe 17 Tl Mamamocho. Saaaudtaben eingetroffen. e parlophon— Beka— Odeon— Derby vorrätig in groffer uswahl . DO deere Opern, Operetten, Salonstücke, Zitternaufnahmen, Märsche, Volkslieder, Chöre, Tanxplatten-Sehlager, Spezlalplatten für Kraft⸗ Verstärker. P beorg Wuntler 6. Hechanlkermsir. lorscherstr. 44. See eee D Cuernheime: Tageblatt— Biernheimer Nachrichten) en: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte untagsblatt„Sterne und Blumen“, 1 0 0 ich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täg in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ruſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtichecktonto Nr. 21577 Nint rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 270 nzeiger Viernheimer Zeitung Er i täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 150. ns Haus gebracht.— Gratisbeila Anzei e Die einſpaltige Petit bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) ile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes e bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Brüning vor dem Candgemeindetag Der Kanzler legt dem Candgemeindetag ſein Sinanzprogramm vor Berlin, 21. Nov. Im Sitzungsſaal des Reichs⸗ tages fand heute unter zahlreicher Beteiligung von Vertretern der Reichsregierung und der Spitzenbehörden die Delegiertentagung des Landgemeindetages 1930 ſtatt. Mit dem Reichs⸗ kanzler Dr. Brüning waren auch Reichsernäh⸗ rungsminiſter Schiele, Reichsverkehrsminiſter von Guerard. Reichsminiſter Trevira⸗ nus und der preußiſche Innenminiſter Seve⸗ ring erſchienen. Die Rede des Reichskanzlers. Reichskanzler Dr. Brüning ergriff zu einigen Ausführungen über den Finanz⸗ und Wirtſchaftsplan der Reichsregierung das Wort. Die Regierung ſei ſich klar darüber, daß ſie nicht auf einmal allen helfen könne. Aber ſie wiſſe, wie ſchwer gerade die Lage der Landge⸗ meinden ſei. Der fürchterliche Stoß der Agrar⸗ kriſe und der induſtriellen Kriſe zugleich treffen zuerſt die Landgemeinden. die ohne ſteuerliche Reſerven daſtänden. Keine Regierung könne je⸗ doch im Handumdrehen die Probleme meiſtern, die die Entwicklung der letzten Jahre und die daraus entſtandene Weltwirtſchaftskriſe ihr auf⸗ erlegen. Auch der Reichstag habe leider jahre⸗ lang geglaubt. Laſten auch den Ländern und Ge⸗ meinden auferlegen zu können. Wir ſind uns heute darüber klar, daß dadurch namentlich die Realſteuerlaſt zu einem ſchweren Druck geworden iſt, aber Deutſchland ſei nicht das einzige Land, das die Wirtſchaftsentwicklung überſchätzt habe und jetzt zu drakoniſchen Sparmaßnahmen grei⸗ fen müſſe. Die Politik der Reichsregierung habe die ſtärkſte Unterſtützung auch der preußiſchen Regierung und aller Länderregierungen gefun⸗ den. Trotz der Agrarkriſe ſei es der Regierung gelungen Aararvreiſe vom Weltmarkt abzu⸗ hängen. In kürzeſter Friſt werde die Regierung weitere Maßnahmen treffen, denn mit der Konſolidierung der Landwirtſchaft könne ein großer Teil der Arbeitsloſigkeit behoben werden. Uebrigens ſehe das neue Realſteuergeſetz einen Ausgleichfonds vor, aus dem den Gemeinden geholfen werden ſolle, die durch Wohlfahrtsaus⸗ gaben beſonders belaſtet ſeien. Ferner ſeien mehr Summen für die Kriſenfürſorge in den Etat eingeſetzt und die Kriſenfürſorge ausgedehnt. Das bedeute eine künftige Entlaſtung für die Gemeinden. Auch die Rettung der Arbeitsloſen⸗ verſicherung ſei eine ſolche Entlaſtung, denn mit dem Zuſammenbruch der Verſicherung wären auch die dann noch ſtärker belaſteten Finanzen der Gemeinden zuſammengebrochen. Für das nächſte halbe oder ganze Jahr könne die Regierung noch keine volle Geſundung herbeiführen. Sie wolle die wirtſchaftlichen und finanziellen Schwierigkeiten nur ſoweit abſchwächen, als das Vaterland nicht völlig zuſammenbreche. Die Lage ſei erheblich ſchwieriger als Ende 1923. Man könne nur eine Stabiliſierung in der geſamten öffentlichen Finanzwirtſchaft herbeiführen. Zu dieſem Zweck ſeien die Maßnahmen der Reichs⸗ regierung ſorgfältig ausgewählt. Wenn ſie durch⸗ geführt ſeien, beſtehe die Möglichkeit zu weiteren Schritten. Wer meine, daß nur die Reparationen die Schuld tragen an unſeren Sorgen, der ver⸗ ſchließe die Augen vor der Wirklichkeit. Das deutſche Volk und alle ſeine Vertſetungen haben die wirtſchaftlichen Möglichkeiten in den letzten Jahren ebenſo überſchätzt wie das Ausland. und haben durch unnütze Bauten dem Auslande gegenüber ein vollkommen falſches Bild geſchaf⸗ ſen.(Lebhafte Zuſtimmung.) Sowohl in der Er⸗ lärung im Reichstag wie auch im Reichsrat, 1 die Reichsregierung übrigens ſchützend e g Beamtenſchaft geſtellt. Andere Länder muteten ihren Beamten aber noch härtere Opfer zu als Deutſchland, obwohl die Beamten dort nicht ſo gut bezahlt 0 Man darf nicht einen Stand von den Opfern ausnehmen. Schon 1929 haben wir ge⸗ 100 daun Abſtriche vom Reichsetat in Höhe von 180 Millio. ü betragen nen vorgenommen. Im nüchſten Jahr 5 Wa, 8 die Abſtriche nahe eine Milliarde. Wenn Ihr Vorſitzender an der Reichsregierung Kritik übte, dann muß ich auch einige ermah⸗ nende Worte an Sie richten. Als 1929 die be⸗ drohliche Situation klar wurde, hat die Reichs⸗ regierung angefangen zu ſparen, aber dieſer Sparſamkeitsruf iſt nicht überall durchgedrungen man hat in der Kommunalpolitik geglaubt, man könne auf ein beſtimmtes Maß an Einnahmen auf alle Zeit rechnen und dar⸗ auf ſeine Ausgaben einſtellen. (Rufe: Das iſt nicht richtig! Das waren nur Städte!) Das war ſeit 1924 die Einſtellung der geſamten Kommunalpolitik. Weil wir 1924 in der Lage waren, auf überhobene Steuern ſo gewal— tige Ueberweiſungen zu machen, die gar nicht der finanziellen Situation entſprachen, iſt eine Ueberhöhung von Expanſion der kommunalen Aufgaben eingetreten. Man wird ſich in Zukunft darauf einſtellen müſſen, daß man nicht Jahr für Jahr mit hö— heren Verwaltungsüberweiſungen rechnen kann, ſondern, daß man damit rechnen muß, daß ſchlechte Jahre, auf gute Jahre folgen und daß die Ausgaben im Etat auf eine mittlere Linie eingeſtellt werden müſſen und nicht auf den Au- genblick einer geſunden wirtſchaftlichen Kon— junktur. Die Reichsregierung iſt mit gutem Bei— ſpiel vorangegangen, Allerdings kann vielleicht auch noch an den Finanzämtern geſpart werden. Das ganze Steuervereinheitlichungs⸗ und Vereinfachungsgeſetz. das der Reichsrat hoffentlich in der nächſten Woche verab⸗ ſchiedet, hat den Zweck, die Steuern und die Veranlagungstätigkeit ſo zu verein⸗ fachen, daß wieder Klarheit und Rechts⸗ ſicherheit eintritt und gleichzeitig Erſpar⸗ niſſe in der Verwaltung. Das wird in recht erheblichem Maße nach Durch— führung des Gesetzes inne- halb 2 Jahren der Fall ſein.(Unruhe und Widerſpruch). Wenn Sie nicht daran glauben, dann kann ich Ihnen aller— dings den Glauben nicht beibringen. Ich darf Sie aber bitten, erſt einmal die Geſetze anzuſe— hen und ſich erſt dann Ihr Urteil zu bilden. (Sehr gut! und Beifall.) Im übrigen möchte ich damit ſchließen, daß entſcheidend für die weitere wirtſchaftliche Ent⸗ wicklung die Durchführung— und zwar in ſchnellſtem Tempo— des Geſamtprogramms der Reichsregierung iſt. s iſt kein Grund vorhanden. zu verzweifeln und nur ſkeptiſch zu ſein. Wenn man den Mut gehabt hat, auch in der ſchwerſten Zeit zuzugrei⸗ fen und zu handeln, dann iſt noch nie ein Volk verloren geweſen. Wenn Sie von dieſem Glau⸗ ben beſeelt wieder an Ihre Arbeit gehen, ſind auch die Landgemeinden und ihre Zukunft nicht verloren, ſondern im Gegenteil geſichert.(Stür⸗ miſcher Beifall). In ſeinen Dankesworten an den Reichskanz⸗ ler erklärte der Vorſitzende. die Darlegungen Brünings bewieſen, daß die Reichsregierung regen Anteil an den Sorgen der Landgemeinden nehme. Das werde günſtige Wirkungen im Lande auslöſen. Die Grüße der preußiſchen Staatsregle⸗ rung überbrachte der preußiſche Innenminiſter Severing. Reichsernährungsminiſter Schiele bat, ſich gegen Reſignation und gegen den Radikalis⸗ mus zu ſtellen und nicht zwiſchen beiden Extre— men zu pendeln. Vor allem gelte es, den Aus⸗ gleich zwiſchen Erzeuger- und Verbraucher⸗ intereſſen zu ſuchen, aber auch den Ausgleich zwiſchen dem Erzeuger- und dem vielfach noch überbauten Verbraucherpreis. Reichsminiſter Treviranus ſprach in ſeiner Eigenſchaft als Reichskommiſſar für die Oſthilfe über die Hilfsmaßnahmen, die ſeit 1929 für den Oſten geleiſtet worden ſind. Das neue Oſthilfegeſetz werde hoffentlich bald verabſchiedet werden. Den Einfluß der Wirtſchaftskriſe auf die öffentlichen Finanzen behandelte dann der frühere Reichsfinanzminiſter Dr. Hilfer⸗ ding. Er betonte den engen Zuſammenhang, in dem die Gemeindefinanzen mit der allge— meinen finanziellen Sanierung und mit der allgemeinen Wirtſchaftskriſe ſtehen und ſchil⸗ derte das ſtarke Anwachſen der Arbeitsloſigkeit als ein beſonders bedrohliches Symtom der Kriſe. Ueber die„Landgemeinden in Reich und Staat“ ſprach dann der Präſi⸗ dent des Deutſchen Landgemeindetages Dr. Gerecke. Major a. D. von Eickſtedt⸗Tantow er⸗ innerte nochmals die Vertreter des Reiches u. Preußens an die ungeheure Not der Landge— meinden, beſonders im Oſten. Die Ausſprache über die Vorträge in einer geſchloſſenen Vertretertagung am Sonnabend ſtatt. Herabſetzung der Nohlenpreiſe Unter dem Druck der Ueberproduktion. Senkung um 8—10 Proz.— Vorausſetzung: Cohnſenkung ab 1. Jan. witb. Eſſen, 22. Nov. In der geſtrigen Mitgliederverſammlung des Rheiniſch⸗Weſtfä⸗ liſchen Kohlenſyndikates wurde auf die Abſatz⸗ ſchwierigkeiten hingewieſen, die wieder allge⸗ mein ſeien. Nur in wenigen groben Sorten be⸗ ſteht etwas größere Nachfrage, deren Befriedi⸗ gung Schwiergkeiten mache, weil ihre Produk⸗ tion mit der Einſchränkung der nicht abſatzfä⸗ higen Sorten ſich zwangsläufig gleichfalls ver⸗ mindere. Der Abſatzmangel betreffe außer al⸗ len Kohlenarten auch den Koks und die Bri⸗ ketts. Von einem Anziehen des winterlichen Hausbrandgeſchäftes ſei noch nichts zu merken. In der Erkenntnis, daß die Senkung der Selbſt⸗ koſten die erſte Vorbedingung für eine Wieder⸗ belebung der Wirtſchaft ſei, habe die Reichs⸗ regierung ſich im Nahmen eines großen wirt⸗ ſchaftspolitiſchen Programmes dafür eingeſetzt, daß auf der ganzen Linie Preisſenkungen ein⸗ treten, die durch eine Verminderung der Selbſt⸗ koſten und insbeſondere auch der Arbeitskosten ermöglicht werden ſollen. Kurz bevor die Re⸗ gierung ihr Programm dem Reichstage vorge⸗ legt habe, ſei ſie an den Ruhrbergbau mit der Aufforderung herangetreten, im Vertrauen auf die Durchführung dieſes wirtſchaftlichen Programms in der Kohlenfrage den erſten Schritt zu tun, d. h. vie Preiſe zu ſenken. Da das Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Kohlenſydikat die Anſicht der Reichsregierung über die Notwen⸗ digkeit einer allgemeinen Preis⸗ und Lohnſen⸗ kung geteilt habe, und da es ſich auch der Auf⸗ faſſung nicht verſchließen konnte, daß eine zwi⸗ ſchen der Regierung und dem Nuhrbergbau vereinbarte Senkung der Kohlenpreiſe eine wirkſame Bekräftigung und Unterſtützung des ganzen Programms bedeuten würde, habe es ſich 5 bereit erklärt, ſeine Kohlenpreiſe vom 1. Dezember ab herabzuſetzen unter der Vorausſetzung, daß vom 1. Januar 1931 ab eine entſprechende Senkung der Löhne erfolgen werde. Es wurde darauf beſchloſſen, den Preis für Fettförderkohle vom 1. Dezember ab um 1.50 Mk. herabzuſetzen und die übrigen Kohlen⸗, Koks⸗ und Brikettpreiſe in ungefähr gleichem prozentualem Verhältnis zu ſenken. Auf den Geſamtabſatz dezogen, iſt der Satz natürlich geringer, da das Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Kohlen⸗ ſyndikat nur für einen Teil ſeines Abſatzes die vollen Preiſe bezieht. Das Syndikat hat die bisherigen Reichsanzeigerpreiſe um durchſchnitt⸗ lich 8—10 Prozent und zum Teil ſogar darüber hinaus geſenkt, um zu einer Herabſetzung um 6 Prozent der im Markte tatſächlich erzielten Erlöſe zu kommen. Preis- und Lohnſenkung ihrer ſchwierigen wirtſchaftlichen Lage auf eine gramms unberührt. Zeit Kritiken und Bedenken den 4e. Jahrgang Wenn das Syndikat, ſo wurde weiter ge⸗ ö agt, im Gegenſatz zu anderen Syndikaten die Preisherabſetzung erſt zum 1. Dezember eintre⸗ ten laſſe, ſo geſchehe dies, um den beſonderen zeldlichen Ausfall, den die Zechen zwiſchen erleiden, angeſichts möglichſt kurze Zeit zu beſchränken. Eine ge⸗ wiſſe Zurückhaltung von Käufern bis zu die⸗ ſem Termin glaubte das Syndikat demgegen⸗ über als das kleinere Uebel betrachten zu ſol⸗ len. Es gibt angeſichts der vom Ruhrbergbau beſchloſſenen Preisherabſetzung der Hoffnung Ausdruck, daß eine allgemeine Preis⸗ und Lohnſenkung überall als eine unumgüngliche Notwendigkeit anerkannt und durchgeführt wird und daß durch dieſe grundſätzliche Aende⸗ rung der Wirtſchaftspolitik die erſte Voraus⸗ ſetzung für eine Geſundung der Wirtſchaft ge⸗ ſchaffen wird. Dem Endziel entgegen Der Reichsrat hat geſprochen. * Der Reichsrat hat in ſeinen Ausſchüſſen gute und raſche Arbeit geleiſtet. Er verſtand den Appell des Kanzlers zur verantwortungs⸗ bewußten Entſcheidung, ließ Sonderbedenken fallen, die bei jedem Geſetzeswerk ſich einſtelle und zeigte ſich tatbereit für die Rettung von Volk und Reich. Die erſte Hauptaktion war für die Regierung erfolgreich. Die Aenderungen, die a beſchloſſen wurden, laſſen das große Ziel des Sanierungspro⸗ Der Kanzler hat auch wie— derholt erklärt, daß er über Verbeſſerungs— oder ſonſtige Aenderungsvorſchläge jederzeit Verhandlungen zulaſſe, nur dürften ſie nicht das Programm als Ganzes gefährden. So kön— nen wir uns mit den getroffenen Aenderungen abfinden. Mit einer Ausnahme. Es iſt die Vorverlegung des Kürzungstermins bei den Beamtengehältern. Der 1. Februar ſcheint nunmehr der endgültige Termin zu werden. Einmal bringt dieſe Ter- minvorverlegung einen Verluſt für das Reich vo 14 Millionen Mark, der nun wieder durch neue Abſtriche hereingeholt werden muß. Mehr noch aber für die Beamtenſchaft ſelbſt bedeutet dieſe neuerliche Terminvorverlegung eine große Härte. Nichts iſt ſchlimmer als Unſicherheit. Die Beamtenſchaft weiß, daß ſie Opfer bringen muß genau wie die anderen Stände. Sie wird auch die Zwangslage des Reichs und der Länder verſtehen. Doch hätte man hier mehr phycholo⸗ giſche Rückſicht walten laſſen ſollen. Die ohne⸗ hin ſtark umſtrittene Gehaltskürzungsmaß⸗ nahme, deren Notwendigkeit leider nicht be⸗ ſtritten werden kann, wird umſo drückender empfunden, je größer die Unſicherheit über das Wann iſt. Das Kabinett hat hier keine Schuld. Es wollte an dem urſprünglichen Termin des 1. April feſthalten, konnte aber andererſeits den Verlauf der Verhandlungen im Reichsrat nicht vorausſehen. Es iſt nun nicht mehr zu än⸗ dern und die Beamtenſchaft— das iſt unſer Wunſch— möge in dieſer entſcheidungsvollen Volks⸗ und Reichsintereſſen gegenüber zurückſtellen und das Opfer freiwillig bringen zu Deutſchlands Ret⸗ tung und Wiederaufſtieg. Der Reichsrat hat geſprochen. Wir nähern uns der zweiten Hauptaktion, den Ent⸗ ſcheidungen des Reichstages. Fernab jeder Parteipolitik und Intereſſenein⸗ ſtellung ſind auch hier Beſchlußfaſſungen erfor⸗ derlich, die Unpopularität nicht ſcheuen, die auf⸗ bauen, retten wollen.* Wenige ſropfen MAG Würze verfeinern Suppen, Soßen. Gemüse. Salate. 7 0 Eine Leistung unseres Preis ah 8 Croisé-Finette gebrauchsfähig, gute Qualität Oroisé-Finett schön gebleichte Ware Bettuchbiber Bettuchbiber schön gebleickte, schwere Kopierware 77 em breit, 1 wete 58 80 em breit 9 Meter 1¹ 285 140 em breit 2295 Meter 150 cm breit Meter 2⁴⁵ 2⁴⁸ 278 Hemdenflanelle ie 45 gute strapazierfähige Qualität 5 0 Hemdenflanelle schöne Streifen, hell und dunkel behrüder Rothschilu Mtr. Viernheim. auch für Schlafanzüge 105 85 7 Eichen⸗, Buchen⸗ u Tanunenholz, auf Ofenlänge geſchnitten, liefert zentner⸗ und meterweiſe evtl. frei Haus ll. Brechtel am Denkmal Tolenbnder zum Gedenken lieber Verstorbener, fertigt und liefert billig die Buchdruckerei ds. Bl. 155 5 Waschen und Putzen empfiehlt ſich Frau Aangs Van Annaſtraße 24. 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Haas, Ehe⸗ frau Marg. geb. Martin, Kinder Marg. und ledig f Eliſ. ¼8 Uhr Uhr 3. S.⸗A. für Joh. Müller 9. für Eilſ. Werle geb. Helbig. 57 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Nikol. Mandel 5., Joh. Jak. Butſch u. Mich. Winken⸗ bach. 3/8 Uhr 3. S.⸗A. für Magd. Roos geborene Kirchner. Am Montag und Mittwoch um halb 7 Uhr bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Don⸗ nerstag um 7 Uhr bei den Barmh. Schweſtern hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag beginnt die Adventszeit. Am 1. Advents⸗Samstag gehen alle Jungfrauen zur hl. Beichte; zugleich gemeinſchaftliche hl. Kom⸗ munion für die Kinder von Frle Hofmann und Eckert, Herren Lehrer Schmuck und Kumpa. Die Beichte beginnt im Advent Samstag um 4 Uhr. Donnerstag von 6—8 Uhr Sprechſtunde des Arbeiter⸗Sekretärs. Lokale Nachrichten * Heimatblätter. Die unſerer Leſerſchaft wohlbekannten„Starkenburger Heimatblätter“ liegen der heutigen Nummer unſerer Zeitung bei. Die eigenartigen Reize, die jedes Waſſer auf die An- wohner ausübt, die verſchiedenen Erlebniſſe, die ein Fluß für den Menſchen haben kann, das Be- ſchauliche und reizvolle Erleben einer Waſſerfahrt bringt das„Mainidyll“ uns näher, in welchen vom Fiſchernachen aus der Heimat der Mainbewohner erſchaut wird.— Der Aufſatz„Die Entſtehung des Ortsnamens Viernheim“ führt die Leſer in einen anderen, entgegengeſetzt liegenden Teil unſerer Hei⸗ mat. Die ſprachgeſchichtliche Erklärung des Orts- namens Viernheim wird verſucht und die Bedeutung des Namen inhaltlich zu klären unternommen. Zwei Gedichte ſchließen die heutige Nummer ab. * Aerztlicher gonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes hat morgen die Vertretung Herr Dr. med. Kienle. * Evangoliſche Gemeinde. Am Sonn- tag, den 23. Nov. l. Is. Abends 8 Uhr wird in der Kinderſchule Schweſter Lydia Roth aus Heidel- berg einen Vortrag halten über die mannigfache Arbeit des Nonnenweier Schweſternhauſes. Die Frauen und Mädchen der Gemeinde ſind zu dieſer Veranſtaltung herzlichſt eingeladen. *Bubenſtreiche. Der Anzeige-Aushänge⸗ kaſten des Turnerbundes in der Rathausſtraße wurde binnen kurzer Zeit ſchon zum 2. male ein- geſchlagen. Sachdienliche Mitteilungen zur Erlgan⸗ ung der Täter an den Turnerbund Viernheim erbeten' * Zuwendung für die Ortsarmen. Wie uns mitgeteilt wird, hat Frau Ortsgerichts- vorſteher Georg Karl Schuchmann Witwe den rück- vergüteten Betrag der Koſten für den Erbbegräb⸗ nisplatz ihres verſtorbenen Mannes den Ortsarmen zugewendet und obiges Geld in Höhe von 304.— Rmk. den beiden Herren Ortsgeiſtlichen zur Ver⸗ wendung für dieſen Zwock übergeben. Mannſchaftskampf im Kunſt⸗ turnen. Zum zweiten Male treffen ſich T. V. Badenia Feudenheim, T.-V. 1877 Waldhof und T.⸗B. Viernheim zur Austragung eines Mannſchafts⸗ kampfes im Kunſtturnen, diesmal in der Turnhalle des T.⸗V. Badenia Feudenheim. Hoffen wir, daß unſere Mannſchaft bei dieſer 2. Begegnung erfolg⸗ reich abſchneidet.„Gut Heil“.(Siehe Vereinskalender). § Nachdem die Mahnung und weitere Beitreibung der Kirchenſteuer für 1930 begonnen hat werden alle Arbeitsloſen u. ſ.w.erſucht, ihre Anträge auf teilweiſen oder gänzlichen Erlaß dieſer Steuer in der kommeuden Woche beim Pfarramt zu ſtellen, um unnötige Mahnungen und Pfändungen und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten zu vermeiden. * Wer ſein Kind lieb hat— der achtet darauf, daß es, beſonders im Winter, keinen Erkrankungen der Atmungsorgane ausgeſetzt wird. Das ſoll nicht heißen, daß man den Liebling ängſt⸗ lich im Zimmer behält. Nein, immmer hinaus in die klare Winterluft— aber ein paar„Kaiſer's Bruſt⸗Caramellen“ mitgeben! Das iſt die Haupt⸗ ache. Dieſe ausgezeichneten Bonbons(15000 Zeugniſſe beſtätigen ihre Wirkung) beugen vor und heilen Huſten, Verſchleimung, Heiſerkeit uſw. ſicher und ſchnell. Außerdem ſchmecken ſie gut.„Kaiſer's Bruſt⸗Caramellen“ ſind in allen Apotheken, Droge- rien uſw. erhältlich. Sport⸗Berichte finden unter dieſer Rubrik Aufnahme, müſſen aber kürzeſt abgefaßt ſein. DJK. ⸗Sport Dem Ziel entgegen. Morgen ſtartet die 1. Fußballelf in die Ver⸗ bands⸗Nachrunde. Oberroden dürfte einen ausſichts⸗ loſen Gang nach Viernheim antreten. Im Vorſpiel ſchon konnte Viernheim auf deſſen Platz mit 4:2 Sieger bleiben. Die Gäſte ſpielen trotzdem mit ſolcher Hartnäckigkeit, ſodaß die hieſigen mit einem großen Widerſtand rechnen müſſen. Von dem Kreis- meiſter darf man verlangen, daß er ein ſeiner Stellung würdiges Spiel liefert, damit der Zuſchauer immer gern auf den D. J. K.-Platz kommt. Bei ihm liegt es, ob ſich die Zuſchauerzahl vermehrt oder verringert. An ſeinen Leiſtungen wird man fühlbar erkennen, ob ſie die Sympathie des Viern⸗ heimer Publikums gewinnt. Der Kreismeiſter kann ſpielen wenn er will, und das wollen die Viern⸗ heimer morgen ſehen. Beginn 3 Uhr. Filmſchau Das köſtlichſte Tonfilmwerk über Nachkirchweih im Cefipa.„Zweimal Hochzeit“ ein 100% Ton⸗ Sprech- und Geſangsfilm. Es iſt einer der neueſten und ſchönſten Ton⸗ film⸗Schlager der Gegenwart. Ein Ton-Luſtſpiel das alles bisherige in den Hintergrund ſtellt. Ueberall der größte Tonfilmerfolg. Wollen Sie über Nachkirchweih einige ſchöne Stunden verleben, ſo beſnchen Sie den Cefipa. Außerdem zeigt man Lon Chaney in„Der Sohn der Taiga.“ Eine abenteuerliche Geſchichte aus dem ruſſiſchen Bürger- krieg. Wahre Begebenheiten. Die Zeppelin⸗ Landung in Mannheim am 19. Oktober und ein reizendes Luſtſpiel umrahmen die Nachkirchweih⸗ Darbietung die dem Cefipa alle Ehre macht. Die ſchönſten und billigſten Abendunterhaltungen bietet ſtets das Unternehmen. Ein Beſuch überzeugt. Deutſche Jugendkraft Viernheim. Sonntag, 23. Nov. 1930 Fußball⸗Nachrunde 3 Uhr. Viernheim 1.— Oberroden 1. 1,15 Viernheim 1. Priv. Worms 1. 1,00 Vensheim— Viernheim 2. Privat 1,30 Viernheim A. H.— Oberroden A. H. 3,00 Viernheim J. 3.— Viernheim J. 1. Handball: 1,00 Herrnsheim 1.— Viernheim 2. M. 3.30 Gernsheim J.— Viernheim Jugend Zum Beſuche ladet frdol. Die Sportleitung. Turngenoſſenſchaft 1893 Turner Mannheim 1. Mannſchaft 3 Uhr intereſſanten Spielen eingeladen. Die Spielleitung. Turnerbund Viernheim Beginn 3 Uhr. Die Turnleitung Sonntag, den 23. Nov. auf dem Sportplatz am Wieſenweg großes Handballtreffen gegen 2. Mannſchaft 2 Uhr. Sämtliche Handballanhänger ſind zu dieſen Wettſpiele für Sonntag auf unſerem Platz. V'heim 1.— FJeudenheim 1. 9 3, 1 5 Mannheim, enge Heidelbemgerstraße 7 5, 1 3 Wegen Auſgabe der Filiale 0 O Rabatt im f Total- Ausverkauf Dau Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 23. Nov. 1930. Totenſonntag. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Kriegshinterbliebenen. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Frauenverſammlung in der Kin- derſchule mit Vortrag der Schweſter Lydia Roth aus Heidelberg über die Arbeit des Nonnenweier Schweſternhauſes. Abends 8 Uhr: Jugendverein. Donnerstag, den 27. November 1930. Abends 8 Uhr: Turnſtunde. 2 n T. Kollekte für die Vereins ⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Sünger⸗Einheit. Beſprechung des Vorſtandes. ſtunde. Keiner fehle! G.⸗V.„Sängertreue“. 8¼ Uhr Sing- Der Vorſtand. Sonntag, den 23. Nov. die Mitglieder Montag, Ztr. 1.55 M. frei Haus. Beſtellungen nimmt entgegen Kaſpar Adler. Man bitte bei Beſtel⸗ lung Säcke und Geld mitbringen. Jungbanern. Morgen Samstag Abend 8 Uhr im Lokal„Stadt Mannheim“ Zuſammenkunft ſämt⸗ licher Pächter von dem Umbruchgelände Wein- heim. Erſcheinen jedes Pächters iſt wegen wich- tiger Beſprechung notwendig. Der Vorſitzende. G.⸗V.„Liederkranz“. Singſtunde. Es iſt Pflicht aller Sänger pünkt⸗ lich und vollzählig zu erſcheinen. Der Vorſtand. Verein für Sport und Körperflege 1896. Die Ringermannſchaft beteiligt ſich am Sountag, den 23. Nov. in Lampertheim zum Freundſchafts⸗ kamzf. Abfahrt 1.26 Uhr vom Staatsbahnhof. Püifktliches Erſcheinen erwartet Der Vorſtand' Turnerbund. Heute Abend puukt ¼8 Uhr Treff punkt der 1. Riege im Vereinslokal. Intereſſenten und Freunde der edlen Turnerei ſind zu dem geladen. Gemeinſame Abfahrt per Auto 8 Uhr am„Freiſchütz“. ö — U-T. Filmpalaſt. Allen Erwerbsloſen! Allen Kinofreunde! 2 große Volksabende im U.⸗T-Filmpalaſt zu 50 Pfg. Der Unternehmer, Herr Wormſer, will allen ein billiges Nachkirchweih⸗Vergnügen machen, und veranſtaltet daher heute und morgen 2 ganz große Volksabende zu 50 Pfg, mit einem 4 Bomben: ſchlagerprogramm in 20 Akten. Somit iſt jedem Gelegenheit geboten, trotz der ſchweren Zeit ſich einen vergnügten Abend zu machen. Darum er Samstag abend punkt 8 Uhr! vormittags 10 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. 5 Kaninchen⸗ u. Geflügelzuchtverein 1916. Mache hiermit aufmerkſam, daß am den 24. Nov. Gelberüben eintreffen. Samstag abend 8 Uhr Mannſchaftskampf in Feudenheim freundlichſt ein bieten wir ein billiges Nachkirchweih⸗Vergnügen an. 7 ieder in Maſſ in den U. TP. bitten, ſich p Inſerah, eine rückblicken. Die Ar. 270— 45. Jahrgang 2. Schnellzug in die Loire geſtürzt wtb. Paris, 22. Nov.(Radio.) Geſtern Abend gegen 10.15 Uhr entgleiſte der Schnell⸗ zug Paris—Nantes zwiſchen Oudon und Cler⸗ mont infolge eines durch die Regengüſſe der letzten Zeit und das Eindringen des Loirewaſſers verurſachten Erdrutſches. Die Lokomotive ſtürzte in den Fluß. Die beiden erſten Wagen legten ſich auf die Seite und glitten ganz oder teilweiſe in den Fluß. Die übrigen Wagen ſind mehr oder minder ſtark beſchädigt auch in den Fluß geglitten. Die mei⸗ ſten Reiſenden, die ſich in den beiden erſten Wagen befanden, haben den Tod gefunden, auch der Zugführer iſt ertrunken, während der Heizer ſich durch Abſpringen retten konnte. Man befürchtet, daß viele Tote zu beklagen ſind. Mehrere Reiſende ſind verletzt Vom Zufriedenſein Da gibt es die gegenſätzlichſten Anſchauungen. Schon in der Jugend treten beide— die, daß man zufrieden ſein ſolle, und die, daß das falſch ſei und man beſſer nie zufrieden wäre— an den Menſchen heran. Die Entſcheidung zugunſten der einen oder der anderen fällt endgültig wohl nie im Leben; zu manchen Zeiten wird ſich das Zünglein der Waage immer wieder der anderen Anſicht zu— neigen. Soll man nun wirklich immer zufrieden ſein? Mit allem und jedem? Wohl kaum! Bequem iſt freilich dieſe Lebesauffaſſung, denn keinerlei ſeeliſche Emotionen, keine ſchmerzliche Sehnſucht, lein Ehrgeiz und ähnliche Dinge ſtören das Gleichgewicht deſſen, der ihr huldigt. Er wird niemals Verlangen nach irgend etwas tragen, das Streben nach einem Ziel iſt ihm unbekannt. Es iſt klar, daß mit dieſem Streben nicht nur das nach materiellen Gütern gemeint ſein kann, wichtiger iſt hierbei das Kämpfen um ſeeliſche und geiſtige Werte. Und da darf man auch nicht eine einzige Minute zufrieden ſein, ſich auf etwa erreichten Lorbeeren ausruhen. Leben iſt Streben! ſagt man, und auch die Umkehrung dieſes Wortes hat unbedingt ihre Richtigkeit, denn wie kann man einen Zuſtand als Leben bezeichnen, der dem Individuum ziel⸗ ſtrebiges Tun unterſagt? Es würde ein Leben ſein, wie Witzblätter es karriktieren. mit Schlum⸗ merrolle, Schlafrock und Zipfelmütze behaftet. Der Menſch ſoll nie zufrieden ſein! Das Telefon Das Telefon iſt eine der wunderbarſten Er⸗ indungen der an techniſchen Fortſchritten ſo überaus reichen Neuzeit. Man überlege nur anmal: In einem kleinen hinterpommerſchen Irt beiſpielsweiſe ſpricht Herr Müller in ſo ein chwarzes Ding, das mit einer Schnur feſtge⸗ bunden iſt, und in Berlin etwa in London oder onſtwo hört Herr Schulze oder Herr Brown oder ſonſtwer alles ganz genau, antwortet, man unterhält ſich, man kann Lieder durchs Telefon ofeiſen und kann mit ſeinem Geſprächspartner eine Schimpferei beginnen. Alles das ermög⸗ ſicht das Telefon. Gegen dieſen Apparat wäre alſo nichts ein⸗ zuwenden, wenn bösartige oder übelgelaunte Menſchen von ſeiner Benutzung ausgeſchloſſen werden könnten. Das geht leider nicht und gar wancher Telefonapparat iſt dadurch ſchon in Trümmer gegangen. Wie ſo etwas möglich iſt? Fragen Sie einen Telefonanſchlußbeſitzer. Er braucht nur geringe Spuren von Temperament zu haben und wird Ihnen dann foftzende Erfahrungen mitteilen können: Es iſt irgendwie einmal viel zu tun; man Anrarte deinen, dringenden und ſehr wichtigen a Die Klingel tönt: Irgend etwas Nichts⸗ been e So geht das dreimal. viermal und 9 11 Wutgeladen wirft man den Hörer auf e und ſchwört ſich nur noch den erwar⸗ 1 00 9 0 engegenzunehmen. Es klingelt. fetleſteſt Freund fühlt ſich veranlaßt, den 1 10 9 Witz zu erzählen! Logiſcherweiſe geht rerab 10 Hörer in Trümmer und auch die Hö⸗ ſühig erweiſt ſich als nicht ganz widerſtands⸗ a2 Nofof 2 8 2 2 8 2* i Teleſon iſt eine fabelhafte Erfindung, 17 17 arf man keine Norven haben, wenn man es benutzt, Perſeus. Radium⸗Hochzeit All denen, die den Wunſch haben, ſich einen langen und friedlichen Eheſtand zu ſichern, kann man raten, nach dem Dorfe Boeſſes bei Lille liceszu wandern. Es muß dort etwas in der Luft liegen, das dem ehelichen Glück beſonders zu⸗ baäglich Zu ſein ſcheint. Dieſer Tage fand in em glücklichen Dörſchen ein feierlicher Umzug don vierundzwanzig Paaren ſtatt, die über 50 Jahre in glücklicher Che gelebt hatten. Es war Di Maſſenfeier nicht nur von Goldenen und Nlamantenen Hochzeiten; es galt auch. einen ang fehl, 15 die Dorfbewohner in 15 g an den Fortſchritt der Zeit als„Ra⸗ kaum Hochzeit, bezeichnen. In dieſem Falle ehelſe nämlich das betreſſende Paar auf ein geliches Zuſammenleben von 73 Jahren zu⸗ macht Teilnehmer des Maſſenfeſtes 0 en bei ihrem Umzug zunächſt vor der 1 lich delt; wo der Bürgermeiſter die Paare lichſt ückwünſchte und ſie der jüngeren ö Keneration als nachuhmenswertes Beiſpiel vor leben felt, Die jubilierenden Ebepaare er⸗ 1 zur Erinnerung an den denkwürdigen dhauben dum Heſchenk. Rach der Feier im us zogen die alten Leute in Begleitung ruſſiſchen Erlebniſſen in der Dorfkapelle unb verſchiedener Vereine nach der Kirche, wo eine Meſſe geleſen wurde. Die Feierlichkeiten erreichten mit einem Frühſtüc in der Halle des Rathauſes ihr Ende. Ein„Bombenanſchlag“ g auf Grock Der weltberühmte Clown Grock, der demnächſt die Varieteebühne verläßt, um ſich zur Ruhe zu ſetzen, erzählte dieſer Tage dem Berichterſtatter einer ruſſiſchen Emigrantenzeitung von ſeinen den kritiſchen Juni⸗ und Julitagen des Jahres 1914.„Wer vor dem Krieg in Petersburg und Moskau lebte, mußte ſtändig das Gefühl haben, daß ſich etwas Schreck⸗ liches vorbereitete. Ich kam im Mai 1914 nach Moskau. ſchmutzig; das einzig Wohltuende waren die prächtigen Pferdegeſpanne der reichen Geſchäfts— leute. Von Moskau fuhr ich nach Petersburg. Nie habe ich eine majeſtätiſchere und herrlichere Stadt geſehen. Manche Straßen beſtehen aus lauter Paläſten. Ich trat in der Villa Rodee auf, einem Varietee für exkluſives Publikum, das ausſchließlich aus Vertretern der höheren Ariſtokratie und Bureaukratie beſtand. Den Tag, an dem die Schreckensnachricht von dem Attentat in Serajewo eintraf, werde ich niemals vergeſ— ſen. Damals feierte in der Villa Rodee ein Gardegeneral ſein Dienſtjubiläum. Der Saal war von Offizieren in glänzenden Uniformen und mondänen Frauen überfüllt. Das Publi⸗ kum ſchrie, brüllte und warf zuletzt Sektflaſchen an die rieſigen Spiegel, die die Wände ſchmück— ten. Als die Stimmung ihren Höhepunkt er— reicht hatte, ſtürmten die Gäſte das Büſett und eröffneten ein regelrechtes Bombardement mit Paſteten, gebratenen Poularden und Torten, während ich auf dem Podium ſtand und meine Vorführung fortſetzen mußte. Ich mußte meine ganze Geſchicklichkeit aufwenden, um dieſen un⸗ gewohnten Geſchoſſen auszuweichen, die im Saale nur ſo herumflogen. Trotzdem fiel ich ſozuſagen einem Attentat zum Opfer. Eine „Bombe“ traf mich ins Geſicht und„explodierte“. Es war eine gefüllte Tomate, deren Inhalt ſich zum Gaudium der Zuſchauer über Geſicht und Anzug ergoß. Das waren ſo damals die Be⸗ luſtigungen einer vornehmen Geſellſchaft. Als ich nach dem Kriege Petersburg, jetzt Leningrad, wiederſah, erfuhr ich, daß der General, den man damals feierte, kurz vorher von der G. P.U. er⸗ ſchoſſen worden war.“ Nur eine Kleinigkeit Von Hans W. Becker. Der Regen war ſchuld, daß ich noch immer im Kaffee ſaß, als der junge Mann eintrat. Ich hatte ihm ſchon eine Weile zugeſehen und mit ö das die erzwungene Weile im dem Intereſſe, Gefolge hat, war er mir zu einer merkwürdigen Perſönlichkeit geworden. Stellen Sie ſich vor: Sie ſehen auf eine Straße, in der der Regen alle Leute in die Häuſer fegt, in der der Wind ſogar die Papierſetzen in die Ecken jagt. Und da ſteht ein Menſch, die Hände in den Manteltaſchen, die Schulter gekrümmt, den Hut vom Regen ver⸗ bogen, und ſtarrt unverwandt in die Schaufen⸗ ſter eines Juweliers.... Zehn Minuten lang, bis der Regen auch ihn, den Bewußtloſen, auf⸗ weckte und ihn zu mir an den Tiſch trieb. Ja, zu mir. Denn ich hatte den hilflos Suchenden mit einem Blick eingeladen, an meinen Tiſch zu kommen Ich kenne die Verlegenheit des Platz⸗ ſuchens und bin eine mitfühlende Seele. Er zog ſeinen Mantel aus, ſtrich ſich das Haar aus der Stirne, zog an ſeiner Krawatte und ſetzte ſich. Er ſchien mich kaum zu ſehen, ſo geradeaus war ſein Blick, kaum, daß er ſich wiederfand, um eine Taſſe Kaſſee zu beſtellen. Ich ſah ihn an. Ein ſchmales Geſicht, ein nervöſer kindlicher Mund, Faltenſtirne und traurige Augen. Er iſt hung— rig, er iſt müde, folgerte ich. Ich wollte ihn nicht anſtarren wir ein Schaubild und nahm eine Bi⸗ garette. Zufällig hatte er geſehen, daß mir das euer fehlte und er ſuchte in ſeinen Taſchen nach Streichhölzern, fand ſie, gab mir Feuer und nickte zu meinem Danke.„Eine Zigarette iſt wertlos, wenn man kein Feuer hat“, bemerkte ich, nur um etwas zu ſagen. Die alte Zarenſtadt war unglaublich anſtrengend für ſie. „Das Leben iſt wertlos, weil oſt eine Klei⸗ nigteit, ſehlt“, ſagte er da, leiſe und behutſam, als prüſe er dieſen Satz auf ſeine Echtheit. „Fehlt Ihnen dieſe Kleinigteit?“ fragte ich zurück, entſetzt über meine Aufdringlichkeit. Er ſah mich mit flackernden Augen an, prüſend und ängſtlich und nickte auf einmal ganz heftig. „„Ja, ja, mir ſehlt eine Kleinigkeit“... und 9 5 werdend fügte er hinzu:„ich ſuche eine Stelle. Ach Gott, das war es.. Armer, armer Junge, da kann ich dir keinen Troſt geben Ich wollte ihm etwas ſagen, aber was kann einer, der Brot und Arbeit hat, ſagen zu einem, der vergeblich danach ſucht. Er weiß es doch hundertmal beſſer, daß es nur einen Troſt gibt: Arbeit, Arbeit! Ich ſchwieg bedrückt. Die Zigarette ſchmeckte mir nicht mehr. Ich bot ihm eine an. Er ſchob das Etui zurück, ganz vornehm, und ſagte:„Es iſt lieb von Ihnen. Ich will nicht rauchen.“ „Sehen Sie“, hub er auf einmal an, als habe er nun doch Vertrauen zu mir gefaßt,„nun laufe ich ſchon den ganzen Tag in dieſer Stadt herum und kann den Direktor, auf den es an— kommt, nicht ſprechen. Es ſchwebt noch alles. Vielleicht kann eine Unterredung die Sache für mich retten. Aber er iſt nicht aufzufinden.“ „Wollen Sie zu einem Juwelier?“ „Nein.. ach, Sie haben mich da drüben ſtehen ſehen, nein.... da ſuchte ich nach einem Ring. Sehen Sie, das iſt auch ſo eine Kleinig⸗ keit, die zu haben erſt das Leben wertvoll ma— chen könnte Ich bin verlobt... Mein Mäd- chen iſt ſehr ſparſam und wir wollen bald hei⸗ raten; ſie hat auch noch für ihre Mutter zu ſor⸗ gen und arbeitet als Stenotypiſtin. Das iſt zu f Wenn ich nun dieſe Stelle hier bekomme, dann iſt ſie ſo allein. Und da wollte ich ihr— weil ſie ſo tapfer iſt, ſo treu, etwas recht Schönes und Wertvolles ſchenken. Ich dachte an einen Brillantring,— es iſt viel⸗ leicht eine dumme Idee, aber ſie hätte ſo Freude daran. Und, wenn man ſich ſo längere Zeit nicht ſieht, iſt ſo ein Unterpfand doch recht ſchön, ſo troſt....“ hier brach er ab. Seine Augen waren ſeucht geworden. Er trank ſeinen Kaffee, den er bisher gar nicht be— achtet hatte, mit einem Zuge aus.... a„Da drüben habe ich den richtigen gefunden. Wenn ich die Stelle habe, werde ich ihn kauſen. Wie wird ſie ſich freuen!“ N Er ſchwieg eine Weile. Die glückhafte Er— regung der letzten Worte klang ab. Wieder war Sorge um ſeine Stirne, um ſeinen Mund. 8„Ob man hier telefonieren kann?“ fragte er. Ich zeigte ihm den Weg. Der arme Menſch. Mehr als dieſe Stelle ſchmerzie ihn, für ſein Mädchen dieſen Ring nicht kauſen zu können. Er würde hungern, tauſenderlei Gelegenheiten ergreifen, zu arbeiten, ſich über dem Waſſer des Verkommens zu halten, aber dieſen Ring nicht ſchenken können, würde ihm wie ein Schlag ſein. Armes Mädchen, daß du dieſe Liebe nicht emp— fangen ſollſt in einer Ehe, weil das Brot fehlt! Er kam wieder. Langſam, als ſei er am Zu— ſammenbrechen. 0 »Es iſt nichts. ſagte er tonlos. N Das Mädchen wollte ihm eine neue Taſſe Kaffee bringen, aber er ſchüttelte den Kopf und zahlte.— Dann zog er ſich an, gab mir die Hand. ſah mich einmal mit ſchmerzzeriſſenem Lächeln an und ging hinaus. f Als ich nach einer Minute erſchütterten Nach— denkens aufſchaute, ſah ich, daß er wieder drü— ben an den Fenſtern des Juweliers ſtand, ſtarrte und.... weinte. Ich bemerkte es an ſeinen zuckenden Schultern. 4 Milliarden Mark aus Abfällen! Der Kreislauf der Metalle. Bei dem ungeheuren Verbrauch der moder— nen Induſtrie an Metallen wäre es wohl ver— ſtändlich, wenn Bedenken wegen einer möglicher— weiſe baldigen Erſchöpfung der irdiſchen Metall vorräte auftauchten. Ganz abgeſehen von dey Die Stelle iſt ſchon beſetzt,“ Bas Beiliner Ani vers iläts inslitut fü Seitungstuissenbefiaft eröffnet Kultusmniniſter Dr. Srimme hält die Eröffnungsrede. Die Berliner Univerſttät iſt um ein neues Lehrinſtitut, Die Eröffnung dieſer neuen Forſchungsſtätte ſand unter Anweſenheit Inſtitut bereichert. Das Modell einer modernen Rotatlonspreſſe in den Räumen des neuen Inſtituis. das zeitungswiſſenſchaftliche hervorragender Vertreter der Wiſſenſchaft wie auch des Journalismus ſtat⸗ eimer Anzeiger Samstag, den 22. Kov. 1930 Hinweis auf die Menge der noch vorhandenen ſowie unentdeckten Metallvorkommen kann man hierzu ſagen, daß ſchon durch die Verwertung der Metallabfälle trotz dem rieſigen Bedarf aus⸗ reichende Sicherheitsmaßnahmen beſtehen wür⸗ den. Das amerikaniſche Bureau of Mines ver⸗ öſfentlicht zahlenmäßige Belege über die Ergeb⸗ niſſe der Abfallverwertung. Danach wird in Amerika durch die Wiederverarbeitung von Me— tallabfällen jährlich eine Milliarde Dollars ge— ſpart. Die Hälfte dieſer erſparten Summe ent fällt auf die Eiſen- und Stahlinduſtrie. Einen breiten Raum nimmt hier auch die Schrottver— arbeitung ein. Dazu kommen die Abfälle aus der Juweleninduſtrie, aus der Zahntechnik, aus photographiſchen Entwicklern und aus Fixierbä⸗ dern. Beiſpielsweiſe liefern 300 000 Meter ab⸗ geſpielten Kinofilms 2.5 Kilogramm Silber. Allein durch Abfallverarbeitung erhält man 500 000 Tonnen Kupfer. Zu ſeiner Wiederge— winnung wurden lediglich von einer Fabrik 300 000 elektriſche Lampen geſammelt und ver⸗ arbeitet. Der Jahresbedarf an Zinn und Blei wird zu 40 Prozent durch Abfallverarbeitung gedeckt. Auch bei Queckſilber, Zink, Antimon, Aluminium und Nickel beſtehen ähnliche Ver⸗ hältniſſe. Cokales Heſſ. Perſonalnachrichten. Ernannt wurden: am 12. November 1930: der Gendarmeriehaupt⸗ wachtmeiſter auf Probe Erich Stern zu Beer⸗ felden zum Gendarmeriehauptwachtmeiſter und der Gendarmeriehauptwachtmeiſter Heinr. Ruh— land zu Brensbach zum Gendarmeriemeiſter, beide mit Wirkung vom 1. November 1930 ab.— Ver⸗ ſetzungen in den Ruheſtand: Auf Grund des 8 1 des Geſetzes über die Altersgrenze der Staats⸗ beamten vom 2. Juni 1923 bzw. 14. Dezember 1923 in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925(Reg.⸗Bl. S. 249) treten am 1. Dezember 1930 in den Ruheſtand: der Rektor Franz Eller an der Volksſchule zu Klein⸗-Auheim, Kreis Of⸗ fenbach, der Lehrer Philipp Julius Bläß an der Volksſchule zu Frettenheim, Kreis Worms. — Erledigte Stellen. Erledigt iſt: die Schulſtelle für einen Lehrer an der evangeliſchen Volks- ſchule in Hering, Kreis Dieburg. Die Dienſt— wohnung iſt frei.— Am 13. November 1930 wurde der Förſter Hermann Heinz zu Klein⸗ Krotzenburg auf ſein Nachſuchen vom 1. Januar 1931 an in den Ruheſtand verſetzt.— Am 14. No⸗ vember 1930 wurde der Amtsvorſtand des Forſt— amts Mönchbruch, Forſtmeiſter Rudolf Ar⸗ noldi, in gleicher Dienſteigenſchaft in das Forſt⸗ amt Rabenau verſetzt. Ausbau des Pfalzſenders. Voraus ſichtlich ſchon in den nächſten Tagen wird die bisherige Welle des Rundſunkſenders Kaiſerslautern(269,8 Meter) geändert. Der Sender wird auf der Welle 560 Meter der bisherigen Welle des Augs— burger Senders arbeiten. Durch die höhere Welle wird eine beſſere Ausbreitung der Rundfunk— welle erzielt werden. Außerdem wird der Sen— der mit der vollen Antennenleiſtung von 1.7 KW., für die er gebaut iſt, betrieben werden. Durch dieſe beiden Maßnahmen wird erreicht, daß die Empfangsverhältniſſe des Rundfunkſenders Kai— ſerslautern in der Pfalz und im Saargebiet eine ganz weſentliche Beſſerung erfahren. Freiwillige Ruhe fördert die Geſundheit. 2 Der Lyoner Chirurg Ollier gibt zu Nutz und Frommen ſeiner leidenden Mitmenſchen das Re— zept bekannt, das er anwendet, um ſich zur frei— willigen Ruhe zu zwingen.„Ich ziehe mich zu dieſem Zweck in mein Schlafzimmer zurück“, ſchreibt der berühmte franzöſiſche Kliniker,„ver— hänge die Fenſter, zünde mir eine Zigarre an, wähle eine bequeme Sitzlage und beginne mit der Operation. Ich weiß nicht recht, wie ich dieſe in Worten beſchreiben ſoll: ſie bedeuten einen Zuſtand der Ruhe, der dem Schlaf ſo ähn⸗ h iſt wie der Schlaf dem Tode. Es handelt ſich zarum, nichts zu tun, abſolut nichts. Ich ſchließe die Augen und verſuche alle meine Bewegungen auszuſchalten. Ich denke an nichts. Es bedarf nur einer geringen Uebung, um ſeine Gedanken zu unterdrücken. In dieſem behaglichen Far⸗ niente verbringe ich 15—20 Minuten. Es iſt das günſtigſte Mittel, die Verdauungstätigkeit zu för— dern, und daraus erklärt ſich auch die Gewohn— heit der Tiere, nach eingenommener Mahlzeit zu ſchlaßſen. ich ich a eher auf ein großes Hono— rar verzichten, als dieſe 20 Min täglicher Rube miſſen.“ l wet Wetterbericht. Die Wetterlage über Mitteleuropa ſteht zur Zeit völlig unter dem Einfluß des außerordent⸗ lich kräftigen Warmluftvorſtoßes, welcher die über Nordoſteuropa angeſammelten Kaltluft⸗ maſſen vorerſt immer weiter zurückdrängt. Beim Aufgleiten gegen dieſe Kaltmaſſen kommt es in der warmen und ſehr feuchten Luft zu ergiebi⸗ ger Regenbildung. Der Kampf der Luftmaſſen iſt noch immer nicht beendet, und bis Sonntag wird abermals ein Vorſtoß unter Druckfall und neuem Landregen erfolgen. Danach wird dann aber die Zufuhr kälterer Luft in die entſtehende tiefe Druckrinne wahrſcheinlich. Die Nieder⸗ ſchlagstätigkeit wird dann allmählich und mehr die Form von Schauern annehmen. Reichstags verpflichtet ſein ſollen, dem Präſi⸗ denten des Reichstages mitzuteilen, ob und in Gehaltskürzungsgeſetz und welchen e tt ee e Perſonalaufwandsgeſetz e ſten als Aufſſichtsratsmitglieder inne haben. Der Präſident des Reichstags ſoll eine Liſte der Aufſichtsratsmitglieder führen, die er all⸗ jäh elich zur Kenntnis des Reichstags bringen ſoll. Folgenſchwerer Gerüſteinſturz in Ungarn Von 24 Arbeitern faſt jeder verletzt. wtb. Buda peſt, 21. Nov.(Radio.) In Ujpeſt ſtürzte heute mittag das Gerüſt eines mehrſtöckigen Neubaues zuſammen. Die auf dem Gerüſt arbeitenden 24 Arbeiter ſtürzten in den Kellerraum und erlitten faſt ſämtlich Verletzungen. Sieben von ihnen wurden in ſchwerverletztem Zuſtande ins Spital gebracht. Einige Arbeiter werden noch vermißt. Heſſiſcher Candtag Finanzausſchuß des heſſiſchen Landtags. Darmſtadt, 20. Nov. In der heutigen Sit⸗ zung des Finanzausſchuſſes erklärte ſich der heſſiſche Finanzminiſter bereit, in einer Sit⸗ zung an einem Tag der nächſten Woche über die Auswirkung der Reichsratbeſchlüſſe für Heſſen und die beſondere heſſiſche Lage ſowie über die Angelegenheit des Weſtfonds Bericht zu erſtatten. Der Geſetzgebungsausſchuß lehnte zwei Regierungsvorlagen auf Aufhebung der Immunität der Abgeordneten Steffan und Jung ab, ebenſo einen Antrag der Kommuni⸗ ſten auf Auflöſung des heſſiſchen Landtags. * den e 7141. und tolz ie⸗ 2 8 er reckt ſeinen ſer Ent unſer ö e größer mußten. ages auf bis ſein iſt. Jetzt Meter höher bereits geſ n, da e Ausfahrt, gruftartigen wtb. Berlin, 21. Nov. Die Reichsregierung hat dem Reichsrat neben anderen wichtigen Geſetzentwürfen auch die Entwürfe eines Ge⸗ haltskürzungsgeſetzes und eines Geſetzes zur Einſchränkung des Perſonalaufwands in der öffentlichen Verwaltung vorgelegt. Das Gehaltskürzunggeſetz enthält die Vor⸗ ſchrift, daß die Bezüge der Reichsbeamten und der Soldaten der Wehrmacht, der Wartegeld⸗ und Ruhegeldempfänger des Reichs und der Hinterbliebenen von Reichsbeamten und Sol⸗ daten vom 1. April 1931 an um 6 Prozent ge⸗ kürzt werden. Die Bezüge des Reichspräſiden⸗ ten, des Reichskanzlers und der Reichsminiſter werden um 20 Prozent gekürzt. Bezüge, die jährlich 1500 RMk. nicht überſteigen, ebenſo Kinderzuſchläge und Dienſtaufwandsentſchädſ⸗ gungen bleiben kürzungsfrei. Das Perſonalaufwandsgeſetz überträgt in ſeinem erſten Teile das Gehaltskürzungsgeſetz in ſeiner Wirkung auf die Länder, Gemeinden und ſonſtigen Körperſchaften des öffentlichen Rechts. In einem zweiten Teile des Geſetzes iſt vorgeſehen, daß auch im übrigen— d. h. abgeſehen von der ſechsprozentigen Kürzung— die Länder, die Gemeinden und die übri⸗ gen öffentlich⸗rechtlichen Körperſchaften die Bezüge ihrer Beamten einer Neuregelung unterziehen müſſen, wenn dieſe Bezüge of⸗ fenſichtlich günſtiger geregelt ſind, als die Bezüge, die das Reich ſeinen gleichzubewer⸗ tenden Beamten gewährt. Dieſe Beſtimmungen des Geſetzentwurfs unter— ſcheiden ſich ganz weſentlich von denen des ſo⸗ genannten Beſoldungsſperrgeſetzes vom 21. Dezember 1920, das bis zum 31. März 1926 gegolten hat. Während das alte Beſoldungs⸗ ſperrgeſetz ganz allgemeine Angleichung aller Gehaltsvorſchriften der Länder und Gemein⸗ mittler für Artiſten, Bühnenangehörige, die ihr Gewerbe mindeſtens ſeit dem 2. Juni 1910 ausüben, werden für die Aufhebung ihres Ge⸗ werbes bar entſchädigt. Die Konzertagenten dürfen ihren Betrieb bis auf weiteres fort⸗ führen. Die übrigen gewerbsmäßigen Stellen⸗ vermittler, die ihr Gewerbe mindeſtens ſeit dem 2. Juni 1910 ausüben, erhalten anſtelle einer Entſchädigung die Erlaubnis, ihren Be⸗ trieb bis zum 30. Juni 1933 fortzuführen. Tagesnachrichten Abgeordnete und Aufſichtsratspoſten. Berlin, 21. Nov. Im Reichstag wurde ein Antrag eingebracht, wonach die Mitglieder des n noch kriegsgefangene von denen dan äit“ dem Netz wie verrückt hin und her— e Damp In der des Schleuſen Dampfers geöffnet. Waſſer in den Kanal, Mains oberhalb g ampfer in der und fügte Schleufe Weg nach chte iſſe im ch hat ka mmen fand Stall wie⸗ Ente hier usgerottet dem Welz muß. gel a Meinung daß ät. Der Dampfer ſinkt ffnet ſich dieſes Tor— der * — gen können oder ſie ſei gar g it ſe net gr lte Ente mi ächzend ündung watet ntdeckt, zum Fluge an chloſſe als ſi ſo werden leich Schleuſe etwa vier Das obere Kanaltor iſt ff ſteht ganz ruhig hnten rt muß unſere tzt die ch 5 der Geſundheits dabei. J angeko chönen 0 mit den großen n Froſchbiß und an⸗ die Nadelwehr und n aach un eine Fi 0 1 n vier Teile: Verſchobener Start des Do. X. Santander, 21. Nov. Die Beſatzung und die Fahrgäſte des Do. X. ſind geſtern nachmittag an Land gegangen, um an einem ihnen zu Eh⸗ ren gegebenen Eſſen teilzunehmen, auf dem Trinkſprüche gewechſelt wurden. Am Abend hatte Dr. Dornier die Fahrgäſte zu einem Di⸗ ner geladen. Der für heute vormittag vorge⸗ ſehene Start des Flugſchiffes iſt des ſchlechten Wetters wegen verſchoben worden. Im Sturm geſunken Altonger Motorſchoner mit 12 Mann untergegangen wtb Hamburg 21. Nov. Der ſeit mehr als] geſetzt worden. An Bord befand ſich eine Be⸗ einer Woche überfällige Altonger Motorſchoner] ſatzung von 12 Mann unter Führung des Ka⸗ „Stralſund“ iſt, wie jetzt angenommen werden] pitäns Kurt Fiſcher. Das große Rettungsboot muß, in der vergangenen Woche während der[ des Schoners wurde vergangenen Sonntag auf über der Nordſee herrſchenden ſchweren Stürme[ Sylt angetrieben. Es läßt ſich leider mit Sicher⸗ untergegangen. Der Motorſchoner war in Ro- heit vermuten, daß die geſamte Beſatzung den ſtock erbaut und erſt in dieſem Jahre in Fahrt 1 Tod in den Wellen gefunden hat. Bilanz des„Graf Seppelin“ 104 Fahrten im Jahre 1930— Die Rentabilität bewieſen Dr. Eckener gab der Preſſe, nachdem jetzt das Fahrtenprogramm des Luftſchifſes„Graf Zeppelin“ für dieſes Jahr ſeinen Abſchluß ge⸗ funden hat, eine Ueberſicht über die gisherige Tätigkeit des Luftſchiffes. Der„Graf Zeppelin“ hat bisher insgeſamt 155 Fahrten gemacht. ke und tote Fiſche zu hindurch ören wir ein d das obere Tor Einfahrt de lang nicht mehr an die n ab von einer Kahnfahrt nals einer ertrunken iſt cho l, die Trommel, tet auf di d „daß ſie t haben tenen V ſſen aus Tor aus, leichen 0 en gewo f Su hunn i alten Ente nachſchwammen— ſchlachtet a brütet haben“. fliegen uns kr Im Hofe t ihr um Katz cht Junge ſe ſe Blättern, nzen bekommen wir je n Ne Waſſerm chern vor dem unteren rden, kurzum, ich hatte Bu ange. ſich weitem und war at er uns e heimer Wald zu, wo er ſei d fing die a daß der Reiher d nur kran ſen d der ſiwe. a chem Gepiepe. worden und habe ſo ihren e nicht mehr e uf ſtohlen wo Vadder, ich hun waren ſo wild b der Schleuſe h bald abge d bald wir wanken ger Kahn ſtark ins Sch indeß i mmer tiefer. Da 5 Wildentena inſchla jungen ſerro ſovie 77 cheniwer v t Sticker Röven über he der Schleifbacht rem Bau ware tet und ge Schon h d ſchickt von ſie fliegen mir einen ch ſe gef ochter ſofor leich mit un da kam mein e, Nach im Gebüſch geniſ N T der, die jungen aber ſeworden waren, wachsglatten rpflar e Waf tigt, ſtrömt dem des ö erſieht hett i Fiſche ſei un An ih Oberhal ch aber uns un chreckli nd ſagte: die verlorene hrend de eſchã driwwe gã ho iege h, Schilf un unter f trömen gewaltige Seitenl wã Es wäre ſchade, wenn die würden. Der Fiſcher war der g Durch gelb renförmigen, dere Waſſe in Sicht. Silbergraue Ruſſen b. dort in der Nä ein Fiſchreiher. Man üb Schiffsſchleuſenkana ſſerſp Floßrinne. i Steinen geworfen Ente gedacht, heim u gſe Netz, ſunſt Ich fuhr g ein, chließli 9 Ich befürchtet und davon. langen Hals un noch erläuternd hinzu, poliziſt der koſten bekäme. Zwiſchenzeit Wa ſteht der D als wir. ferſirene un Sch da kanals zur ie 0 dürften. err Beike den Fahrbaum Durch anregende chhaltig, d ich ſchon w eine weitere Fahrt und aus tzte, hſte 15 ch tarmen En fehlt. l ieder auf die näd ein mã 2 Herabſetzung der Heeresaus⸗ gaben„ſo bald wie möglich“ wib Genf, 21. Nov.(Radio). Im Vorbereiten⸗ den Abrüſtungsausſchuß wurde bei Behandlung der Heeresausgaben beſchloſſen, daß die vertrag⸗ schließenden Staaten ſich verpflichten, die Heeres⸗ ausgaben zu begrenzen und, wie es in einem franzöſiſchen Zuſatzantrag heißt,„ſobald wie möglich“ herabzuſetzen. Graf Bernſtorff hat in einer kurzen Erklärung nochmals darauf hingewieſen. daß das Ziel einer wirklichen Ab⸗ rüſtung nicht erreicht werde, wenn man ſich auf die Begrenzung der Heeresausgaben beſchränke. Dieſe müſſen vielmehr von einer beträchtlichen Herabſetzung der Effetivbeſtände und insbeſon⸗ dere Herabſetzung des Materials begleitet ſein. a s am die ihre La holländiſ ſe f che und blinzeln einmal nach uns -eichen Forſten el vorbei, die änner umſpannen flanzen ner und die Zahme En November 1930 Stun ge 0 bald Herr der bayeriſ s Fragen 1 fwärt der ſich und u einer kleinen Aus das Ruder zwar ſtrom Wahrzeichen altiger Höhe ſ aſſerp ppelholzpfahl tlichen Baum ff chen Ufer zu, Ente ein ſtromau Deike nahm den mit zwiegeteil er zu berichten Art hierher ge Pa ter und Zweige e hier ihre Taue gen, f Wellen des Mains, Eine Skizze von Karl Rettinger, Lehrer. daß die paar wie aus Stein ge ſundem Humor und dter Fiſcherzunft, d tand. Er war es, n Zunftgedanken Beike, eine unter tige em ſtat ſam ein ſtige W̃ Waſſerhüh 5 habe einen ſtadts d on nd tauchen, daß es eine 0 den Qualfröſche bilden. err Beike erzählt ein t ſeinen langen habe Blät ſtreckt. zu dieſ eich chen oder Er ſteht da, glei tellte äuſelnden icken Papp drei M itigen ſei ſer und r Wildenten, ng 0 Ende, ich ergri Seligen Schiffl dicke Stange arm dickeren Bille, fing m Nuderſitz Schiffe anle ſei. 15 werden mußten. Künftig würden aber auch große Fahrten ſich rentieren, weil dann nicht mehr für jede Landung neue Ankermaſte errichtet und Betriebsmittel extra zu den Landungsſtellen be⸗ fördert werden müſſen. twilligen Buben vielleicht mit Seligenſt n noch de „Herr Theodor deln u hatte mir eine Bild, andere ſtehen am Ufer au damit die Schif ſo rei chen. wetterharten, ein Mann von ge ügu genden, ählt das er mi mu 8 dem jen Man her, ches an der d Der Pfahl mit der Zeit t weiter. H mmt, ei. eine ganz eigenar Neulich von eh Das war übrigens den an die des Reichs verlangte, zwingt das neue Perſonalaufwandsgeſetz nur zur Beſeiti⸗ gung offenſichtlicher Erhöhungen der Land⸗ u. Gemeindebeſoldungen. Sodann enthält das Perſonalaufwandsge⸗ ſetz noch eine weitere wichtige Beſtimmung zur Entlaſtung des Reichshaushalts: Die Vor⸗ ſchriften über die Pflicht aller öffentlichen Körperſchaften zur Berückſichtigung der Ver⸗ ſorgungsanwärter bei der Auswahl ihres Be⸗ amtenerſatzes ſollen verſchärft werden. Aufhebung der gewerbsmäßigen i Stellen vermittlung 5 witb. Berlin, 21. Nov. Wie wir erfahren, hat das Reichskabinett nunmehr dem Entwurf eines Geſetzes über die Entſchädigung der ge⸗ werbsmäßigen Stellenvermittler zugeſtimmt. Der Entwurf wird umgehend dem Reichsrat und dem Reichstag zugeleitet. f Der Entwurf dient der Ausführung des 8 55 des Geſetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung, nach dem die ge⸗ Während der Wintermonate wird das Luft⸗ ſchiff entleert und gründlich überholt werden. Auf den 155 Fahrten wurden 231,000 Kilo⸗ meter zurückgelegt und außer der Beſatzung 6278 Paſſagiere, 5530 Kilo Fracht und 8980 Kilo Poſt befördert. Die Zahl der Poſt⸗ und Fracht⸗ ſtücke betrug 2,200,000. Im Jahre 1930 allein legte der„Graf Zeppelin“ bei 104 Fahrten ins⸗ geſamt 114,000 Kilometer zurück. Die Mehrzahl der Fahrten in dieſem Jahre konnte programmäßig durchgeführt werden, nur bei fünf Deutſchlandfahrten mußte die Ab⸗ fartszeit verſchoben werden. Auf ſämtlichen Fahrten führte Dr. Eckener weiter aus. hat es ſich gezeigt, daß das Luftſchiff allen Berhältniſſen gewachſen iſt, und daß mit ihm ein normaler Luftverkehr durchgeführt werden kann. Das Schiff hat ſehr oft mit erheblichen Wetterſchwierigkeiten zu kämpfen gehabt, ohne eine einzige Havarie zu erleiden. Kleinere Störungen an den Motoren konnten ſtets während der Fahrt behoben wer⸗ Auch das finanzielle Ergebnis war Dr. Eckener teilte noch einiges über die Pläne der Schiffsleitung betreffend die Zukunft des „Graf Zeppelin“, ſowie über den Bau des neuen Luftſchiffes„L. Z. 128“ mit. Mitte März 1931 beginnen wieder die erſten Fahrten, die in der Hauptſache den mechaniſchen Landeverſuchen 0 0 Fangſtößeln, Ankermaſt und Schleppanker gelten. Die erſten größeren Fahrten ſind in arktiſche Gebiete geplant und zwar iſt in Erwägung gezogen, in das bis jetzt unerforſchte Gebiet der Kariſchen See bis in das öſtlich gelegene Nikolas 2.⸗Land vorzu⸗ dringen. Es handelt ſich alſo nicht um eine Nordpolfahrt, ſondern um eine Fahrt. die der geographiſchen Erſorſchung des ſich bis etwa zum 80. Breitegrad erſtreckenden Gebietes dienen ſoll. Die unter der Flagge des Luftſchiffbaues aus⸗ zuführende Expedition hängt jedoch von der fi⸗ nanziellen und allgemeinen Wirtſchaftslage ab. Zum Bau des neuen Luftſchiffes„L. Z. 128“ erklärte Dr. Eckener, daß, ſeit die Gewißheit be⸗ ſteht, das unverbrennbare Heliumgas aus Amerika in genügender Menge zu erhalten, eine Umkonſtruktion vorgenommen wurde. Entſpre⸗ auch die einmütige Auffaſ⸗ ſung des vom Vorbereitenden Abrüſtungsaus⸗ ſchuß vor zwei Jahren befragten Sachverſtändi⸗ genkomitees. Der deutſche Delegierte hat ſich bei der Abſtimmung der Stimme enthalten. Kampf um den Berliner Brotpreis enb. Berlin, 21. Nov.(Eigene Meldung.) Die Vereinigung der Berliner Brotfabrikanten der 70 Berliner Firmen angehören. hat, wie die „B. Z. am Mittag“ berichtet, ein Ausſchlußver⸗ fahren gegen zwei ihrer prominenten Mitglieder durchgeführt, weil dieſe ſich nicht an die Kar⸗ tellpreiſe der Brotfabrikanten halten wollen. Während die Berliner Bäckerläden das 1250 Gramm⸗Brot für 46 Pfennig verkaufen, hat die Vereinigung Berliner Brotſabrikanten einen Preis von 48 Pfennig feſtgeſetzt. Die Brot⸗ fabrik Köppen und die Brotfabrik Eduard Golbacker haben nun das Brot dem Zwiſchen⸗ handel zu einem Preis abgegeben, der es dieſem Seligenſtädter Mainidyll. Im Fiſchernachen. t zu plaudern. chsſtoff breitet erſt in gew Schilfgrä den im Nu verfliegen un Gelegenheit warte, Anraten legt ie ſe hin und beginn mich auf meine ike friſch herüber grun andſteine hier tmeiſter der che Schiffe hier aus allein von allen frühere alter Zeit hochhält er den Fluß hin eine lange, tem Eiſenhaken am blatt, un Waſſe ügen, ige ſchauen. unf ein maleri en d bald ſchoß das und erbau vorbei, wo die 2 0 ieden ſtch chte, 1 ch konzertieren ten watſcheln da um Nachen zur Verf nem Bein, fahrt auf den wo ewachſen. eit üb Ich fühle Lage und len wo langhelm lauf lichem Witz und Verf lten Z ini chige Verſtecle fü luf mein — meiße natür Der Das Schifflein wurde abgekettet, Herr Fahrbaum, Von der Pappel, der ſog an, daß ſie auf pf es Blätterdach aus, lanzt worden Unſre Fahrt g 2 kräftige Geſtalt mit wovon hier einiges er dick iſt, daß ſie kaum abwärts mit ihm zu ma in die Erde eingera befeſtigen können. getrieben und ſei Grubenholz laden, herang dung rote S. rhe wird der Geſprä der Stadt Luſt iſt anzu tig tengeſchich Störenfr Ich da ſeinen noch w abendli If E, llt glaawe Ul mich ſtro⸗ befriedigend. Durch die Einnahmen konnten die Koſten für Betriebsmittel, Beſatzunge, Verſicherung und Abſchreibung gedeckt werden. Die Rentabili⸗ tät des Schiffes dürfte als bewieſen erachtet werden. 5 Nur die großen Fahrten haben Koſten verur⸗ ſacht, die durch Preſſemonopole ausgeglichen L erlaubt, es zu 46 Pfennigen zu verkauſen und mit den Ladenbäckern zu konkurrieren. Die Firma Goldacker iſt deshalb in einer Vorſtands⸗ ſitzung der Vereinigung der Berliner Brotfab⸗ rikanten ausgeſchloſſen worden, während die Firma Köppen ihrem Ausſchluß durch den frei⸗ willigen Ausſchluß zuvorkam. 7 Ku chend der geringeren Tragkraft des Heliums wird das neue Luftſchiff im gleichen Verhältnis größer, als bisher bei Füllung mit Waſſerſtoff⸗ gas geplant war.„L. Z. 128“ wird demnach etwa 165,000 bis 170,000 Kubikmeter Inhalt bekommen. „Graf Zeppelin“ weiſt nur 105.000 Kubikmeter auf. Das bisher erprobte Bauprinzip wird auch beim neuen Luftſchiff beibehalten. werbsmäßige Stellenvermittlung bekanntlich vom 1. Januar 1931 ab verboten iſt. Das Ver⸗ bot wird in der Weiſe durchgeführt, daß alle gewerbsmäßigen Stellenvermittler, die ihr Ge⸗ werbe nach dem 2. Juni 1910 begonnen haben, „er Hetrieb am 31. Dezember 1930 ohne Entſihabigung einſtellen müſſen. Stellenver⸗ is is; je; ſo 's heit gepackt, ſe e, ehr derft mer'ſch ſchlupp de Daſche , frage. End hot ge Kunne. i taawe der Schneider 8 1 ſch verſchlofe, e, Gott tra koche haam ahm nt hot 's Regement i ucker. Knoche. 7 Theodor Storm. ſticke 0 Kutſcher gut gefä em Hausmädche hält. Kinn im Haus, in Lung net aus 's Lihe Spaß, t kaan Deiwel mich enein. b dhun le, vie öffel ſpiele. Weiber, die alle Dah in ganze Truppe Vum Mark z ſlucker, Rau ije, 22 s viele lieb werd ſein. m Schuſter bor Sch un Merwe wie Sauerkraut un Ecwes; un morje, kenn eich, was. ganze Haus nix a Vun dare Gattung waa Die brav Kl 7 1 7 Odem un redt weider. hol mich Männer, d hun ehren muß immer ex nd Ohr geneigt, die hackt. haus leije. äge flattiere d traktiere; Virt mit blankem d nach ihm ch die dunkeln Zweige; ege die do hot der alte Mann die Strimp. aut, meich zu verklah, Den will eich ſchun eru D uldezahle la met de bei 2 Wein! So trank er ihn f Fchwesler Gerlinde Noman von Anny Wothe. (Nachdruck verboten.) (9. Fortſetzung.) Eine helle Röte jagte über das Kinder⸗ geſicht. Als ſuche er einen Halt, eine! Stütze, haſchte die kleine Hand nach der des Vaters und als er dieſelbe beruhigend in der ſeinen fühlte, fragte er halb ſcheu, halb beklommen: „Iſt der kleine Knabe wieder geſund ge⸗ worden?“ „Aber natürlich“, lachte ihn die Schweſter mit ihren ſonnenhellen Augen an,„wir haben ihn geſund gepflegt und jetzt ſpringt er wie⸗ der luſtig umher.“ „Klaus möchte auch geſund werden“, meinte der Junge mit einem Seufzer und legte ſich erſchöpft in die Kiſſen zurück. „Kannſt Du das?“ fragte das Kind un⸗ ſicher.„Kannſt Du Klaus geſund machen?“ Der Graf, der noch immer ſeines Kindes Hand in der ſeinen hielt, biß die Zähne zu⸗ ſammen. Ihm war, als müſſe er erſticken. Schweſter Gerlinde brachte jetzt dem klei⸗ nen Kranken das Frühſtück. Die Trud ſtand ſteif und ſtarr und ſah verdroſſen zu. „Dich geſund machen, Klaus? Das kann nur der liebe Gott. Aber auch nur dann, wenn Du ſelber willſt, brav folgſt und immer daran denkſt, wie ſich alle freuen würden, beſonders Dein lieber Vater, wenn Du auch, wie Jim, wieder umherſpringen könnteſt.“ Der Junge nickte träumeriſch. ch ch die letzte Neige. end bei des bleichen Sternes Schein 4 t in vollem Zuge. äcker haamli Hand noch aus Makrone naſche Die Mittags Ka Anf cht mer bring ; eich beſſer giehn, al avier un nie en L ß eich ch nix, do mi un ſi ch garn, blonde Gelock ſeines Kindes. Der Junge bog der alten Trud zurück, die ihm dis Decke feſten jich unartig zurück, als wollte er die väter⸗ um den mageren Körper ziehen wollte, und liche Hand abſchütteln. die junge Stimme bebte leiſe, als er fortfuhr: „Was haſt du Klaus?“ fragte der Graf,„Du biſt ſchuld, ſagte Winifred, daß wir und eine geheime Sorge preßte ihm die Kehle] keine Mutter haben.“ zuſammen. Die Trud ſtieß einen erſchreckten Schrei aus, „Nichts, Papa,“ gab der Knabe zurück,[ſo beängſtigend hatte ſich das ſonſt ſo ruhige, „Winifred meint nur, Jungens dürfen ſich][gramvolle Antlitz des Grafen verändert. nicht ſtreicheln laſſen, und du täteſt es bei Mit Entſetzen gewahrte auch Gerlinde, wie Winifred und Sölve auch nicht“. der wildeſte Zorn die edlen Züge des Grafen Einen Augenblick ruhten die Blicke ſo entſtellte, daß ihr ſelber ein Grauſen vor Grafen und der Krankenſchweſter feſt ihm ankam. einander. Schützend ſtellte ſie ſich unwillkürlich vor de Und der Graf hatte das Gefühl, als müſſe Rollſtuhl des Knaben. er ſich vor der Schweſter ſchämen, daß er ſo Die drohend erhobene Hand des Grafen arm, ſo bettelarm vor ihr ſtand. Er las es Hark ſank kraftlos hernieder. Er mußte ſich in den großen lichtblauen Augen, daß ſie ſein[unglaublich in der Gewalt haben, daß er ſo ganzes inneres Elend begriff. Aber er las] augenblicklich den heiß aufſteigenden, faſt ſinn⸗ noch etwas anderes in den blauen Mädchen⸗loſen Zorn meiſtern konnte, der ſeinen ganzen augen: Mitleid! Körper durchſchüttelte. Das wollte er nicht. Nein, gewiß nicht.„Fürchten Sie nichts, Schweſter Gerlinde“, And deshalb ſagte er mit einem leichten er⸗ 4 ſagte er mühſam beherrſcht mit leiſem Hohn. zwungenen Lächeln zu ſeinem Jungen:„Das iſt nur ein Tropfen von den Lebens⸗ „Ich meine, Mädchen können das nicht ſon] wonnen, die ich alle Tage ſchlürfe.“ genau beurteilen, Klaus. And dann kommt Er wandte ſich und ohne einen Blick auf es noch darauf an, ob man den lieb hat, den[den Knaben ſchritt er dem Schloſſe zu. man ſtreichelt.“ Als das ſchwarze, eiſerne Tor hinter ihm Der Knabe nickte altklug vor ſich hin und zuſchlug, weinte der Junge laut auf. ſah dann mit einem ſcheuen Blick zu dem Va⸗ Beruhigend glitten Schweſter Gerlindes ter auf. 8 warme Finger ier die zitternden Kinder⸗ „Winifred meint,“ antwortete er zögernd, hände. „andere Kinder hätten alle eine Mutter, die„War es ſehr böſe, was ich geſagt habe, ſie lieb hat. Nur wir haben keine Mutter.“ Schweſter Gerlinde?“ fragte Klaus atemlos. Der Graf war leichenblaß geworden. Schwe⸗ Sie ſtrich ihm die wirren Locken aus den ſter Gerlinde ſah, wie ſeine Hand ſich ſchwer zarten Geſicht. auf die Lehne des Rollſtuhles ſtützte, als ſuche„Böſe nicht, mein Kleiner, aber höchſt un⸗ le N Hemd net flicke; der Schimp, nner hah int der Mond herein ch Kr augen zu ihr auf und dann fragend zu dem Vater und zu der Trud zu ſchweifen, die ſich Mühe gaben, dieſen angſtvollen Blicken ſtand⸗ zuhalten. „Aber darum bin ich doch hergekommen, mein Junge, um dich geſund zu pflegen,“ nick⸗ te ihm die Schweſter fröhlich zu.„Paß mal auf, wie wir es machen. Alle Tage fahren wir aus, in die Heide oder an den Strand, du, ich und die Trud. Und dann trinken wir viel Milch, ſieh mal, ſo! Ei, das ſchmeckt.“ Sie hob das Milchglas an die Lippen und trank es in einem Zuge leer. „Das ſchmeckt!“ beteuerte ſie nochmal. „Klaus mag keine Milch,“ murrte weiner⸗ lich der Junge. „Aber wenn du doch geſund werden willſt, Klaus, wie der kleine Jim. Der hat furchtbar viel Milch getrunken.“ Sie hielt dem Jungen das gefüllte Milch⸗ glas an die Lippen und nahm ſelber ein neu⸗ es Glas zur Hand. Mädchen⸗ Uebermütig lachten die blauen „Wer zuerſt fertig iſt, Klaus,“ ermunterte 0 i lopf äß d'r ſi wo die Hoffart de „die ehrn Hund and zum S Deriader ſte n dur ſtill; Schlürft träumeriſ —— -n ch penningsfuch An ſelber ſatt muß were Maul aus lauter Geiz nix gunne, eit dergehe heit em Pand ffee ſchnuckele der Madam der ſtatt was widderhält, gewaltig uf Aach Schlump Sich butze un im ch getr ff ſo k un Streitigkeit kaan bel un zu Dippchesg ſcheppt e bi um Zuckerb zum, war ſi halb ein lauſche 1 d je t freſſe un— wo der De t ein Vor Jahren ein mand as iſ enkt er ferner Sommertage, und do der Harr mit d Mann des * 1 „ins Zuchthaus * Die Männer— g Seitab am Ofen iſt der Platz; 5 wird Schon kommt der And endlich ſche Von drauße eu (2 — — N — SEI Wie der Acker ſo die Ruben, Wie die Eltern ſo die Buben. SEL Eich kumm zu Leit, Un wo die ſe ſu gar 0 Zu Hannebam Lieſe. Su ebbes heer ei Margaret. Eich wa Bis Mittags kaam d For die die Fraa Lieſe. Margaret. ann vun e jedem waa Weil Un zu ſchaluhe Alte un zu Un vieles vun de große Dofor reicht alleweil me 1 Un's Hausgeſinn wie Hun Un Drache, die, o fui Die Hausmäd wechſle w Kor — ͤp—x̃——! Es gitt ere aach, die Ed. Ber let, Lorſch[Hellen Un ehrem Un die unner der Madamme Bisquitte un Die morjens u Dann owends ins Es werd mer Letzte Einkehr. Un wo Gezän Zu reich Die ehrem Zu Lumpel Die Welber Eich waaß, wo Un wo's Un waaß e Adjees Zu annern, des in⸗ ſtrief. f. 5 iter, ſehn —. 7 ff. Ukriehe, g faul. ſein. meich vernumme 's dhät ſpäter vor ch noch e 1 4 noch Ukumme, ch dru ſtinkig Dippche 1 8 e Preddiger ver chter binne t weit hinne. un eich geſchmaſchelt cheider, ch genung, „die haichelt, gef War; Schuh. zu St. Gewar, do kimmt ſe widder; ſtilll 0 amgiehn, wär cht ſtehn. lle bar. chung kriehe, aan Lihe. ähle, es kann net fehle. Kammern un ann lan „die an de Knoche id nor net dar micht alles fort, Ort. erf ſe mei aam mein Bäwwel 0 ſchie Kind Willkommen. Maul, de Hals am Galje zu A angehenkt, te denkt. t geſcheid. un brenge Stadt ehr eich ne ig Gi rſu k, noch berg' ſuchen. 8 is d ſtanne f mein kimmern meich die Leit, chein umglommen; hinter ihm hibſch ha ſeht, un nor neet-we eira s gelacht die goldig Rhein ufz drum ſe von Sonnenf J te And lacht ihn an und ſagt nun ſe ehrem Dod noch ſtoppe, ie meer geſcheider dhäte roppe: Die mache Krotte u Wie Kerſche 2 blauen Berge; dem Kop abziehe. der ved die Kiche rt der Ferge. Doch blinket ſchon das Abendrot ch muß en fe Bt m ſchepp 9 0 ei das Laub der Buchen; r eraus als wie enein, als viele lieb werd der noch zu gehn, erſcht n im met f t di Die dhun die Ent' un Gäns no Statt daß 7 U ſein Haren dche uf augen den mit ſich kämpfenden an. 7 ng ann en was ver f am Ufer har wie eich deh verrote wil — * pã 6 7 eich muß jetz „der Fuch ſte Weg ill! was hr Lebdag ni hn ot kumm eich net; lezei do hu ht,'s w ißt ht ein blondes r gut ſie 1 1 d Schweiht ſt ännt uff eich d'r aa Schanne; beim Name ſe ze nenne d'r all ehr Fuß Dhät die de näch eich k ung erum, Eich gucke in die Einen Augenblick zögerte der Kleine noch, dann aber, gebannt von Schweſter Gerlindes Zuverſicht, leerte er heftig das Glas. „Gewonnen!“ lächelte er ſtolz zu Trud auf, die ihm das Glas abnahm.„Das war fein“. Graf Hark hatte bis jetzt unbeweglich ne⸗ ben dem Rollſtuhl ſeines Kindes geſtanden. Nun ſeufzte er wie von ſchwerer Sorge er⸗ löſt auf. Ich laſſe Sie mit Klaus allein, Schweſter. er denn auch heute n Aedere ein Straich in Unne Fehler kenne. in Brantewein; Käwwer un die Leis ſogar In Kaſte unner lis uff, 2 3 ſe geſch ber eich ännel binnt an ehre Strimp un it, daß eich aans Es is ni lo t nor dar Lies do hinne net n reindſtick hunn. in eich d' ſſer gie Fieß him eert ei het durch Schriftleitung Dr. gefange wor * 0 erd mer be Dort uff der Bol Un ſelbſcht g Bis dorthin Schade Spaß gemacht. Glas, grad wie r ei D muß Wie ſonſt am Wege Her i rat hunn meer aach, Un war verliebt is, wandert er; doch n liegen lä t der Weg, Lieſe(bleibt Mein Strump weit, als ehr⸗ſche d'r do wart, wa Fuchs die Baan ſtehen) bänne hortig weg un un Nacht nor ans t nix. Ze Menz . Gehei Os die Haut iwwer liewe Kinn Trau Bei meer hot lie eſa hunn eich ſu hlt, h . Seid still! ſeid ſtill! es gitt er no An den eich ſu e F es letſchte ſe ſe w f f Die liegt in grünen Ranken ganz der is f ch der ga Noch Scho Kurz if Und 1 Und gl So mu Und ganz Am Tore and. u ehr Stadthaus Zum Un's w ot dem Margaret. M'r micht die Narrn e Uffs Scha Lieſe. Hil Ob an de Baan die Do deck ei Lieſe Gertrã Lieſe. Margaret Margaret. Waart nor, 850 dem Weil's Dah Deß Es is nor, daß ehr's wi Un ſie hunn kaan Beweis Do helfe eich kaan Ausredd un k Un dhu in alle Stuwwe riche. Un mache alle Leit ze Eich waaß Un dhu Deß glaabt mer nor, Wann die do eite Dort wern eich wie Eich kumm gen Un iwwer eiern Hunn ſe beza Laaft net ſo Die gerjelt l Als ſe die B Do fehrt d Dar traut ſo Die hot⸗d'r, eh Die dhun die En Fiſch, Adjees, „Iſt das möglich, Schweſter Gerlinde“, Forſchend als wollten ſie ihr bis auf den Grund der Seele dringen, ſahen die Kinder⸗ Wenn er wohl genug iſt, beginnen um 11 Uhr ſeine Lehrſtunden.“ Hand Liebkoſend glitt ſeine über das ſie einen Halt. Klaus ſtreifte mit keinem Blick das Antlitz des Vaters, er ſchob nur die zitternden Hände bedacht. Du haſt deinen armen Vater, der doch ſelbet ſo traurig iſt, ſehr gekränkt.“ — e ten een 1 ih Kalle Afrenner 4 dal Nenander 2 in guthesetzte Ia. Weine TANZ. Musik Phil. Stumm! in so reichem Maße, dargebrachten Glückwünsche und Geschenke ſeine angenehme Gast. U. Janz Vorzügliche Küche. Hanelle Hanf bietet ſeinen Gäſten zur Es ladet freundl. Nach⸗Kirchwe Es ladet höfl. e dosel Hie 6b. Hachmrenwel Familie Herbert bei vorzüglicher Küche u. natur⸗ reinen Weinen. Und Fal Tanzlehrer. —x Sepp'l. . moderne und alte Tänze. Es ladet freundlichst ein. Maria geb. Jöst. Die Kapellmeeschter: Offene Getränke! — 1 mit seim blilige Danz- Orchester ab. ichtete Reparatur- Werkstätte Lorscher straße 44. — Jakob Werle und Frau jetzt bedeutend der „Zum Karpfen“ morgen Sonntag hachkirehweihe im neurenopierten Saale Modern einger Jeugnisse — en 3 ſannen Ballon- Räder nur geringer Aufpreis. Presto-Herrenrad 98. 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Waſſerſpiegel im Kanal iſt inzwiſchen dem unteren Main gleich geworden, dem Dampfſchiffe entquillt eine ſchwarze Rauchwolke, die Maſchinen arbeiten wieder, und ganz nahe an uns vorbei ſtampft Dampfer. a i Wir fahren weiter an Trommel und Nadelwehr vorbei zegen die Floßrinne zu und da bemerke ich erſt einen chmalen Kanal, die Nachenſchleuſe. Wir ſteigen aus, Herr Beike iſt ſo liebenswürdig und erklärt mir, wie dieſe Schleuſe arbeitet. Sie iſt im kleinen ein faſt getreues Ab⸗ zild der Schiffsſchleuſe. Während da der Schleuſen⸗ värter die Hantierungen zur Oeffnung und Schließung der großen eiſernen Tore vornimmt, muß es an der Na⸗ chenſchleufe jeder Durchfahrende ſelber beſorgen. Schließlich lenken wir unſeren Nachen— es iſt Zeit zum Abendbrot geworden, und das Waſſer ſcheint ſein redlich Anteil dazu beigetragen zu haben, ſeinen Hunger zu verſchlimmern— heimwärts, da öffnet ſich plötzlich die Floßrinne und pfeilſchnell ſchießt ein Floß zu Tal, ganz vorn liegen badende Buben und laſſen den Wellen⸗ ſtrudel über ſich ſpritzen und jedesmal, wenn eine Welle und rattert der ſchwarze über ſie weggeht, ſchreien ſie wild auf in ihrer wagemu⸗ rigen Freude. f 2 Zu Tal gehts jetzt auf heſſiſcher Seite, geduldige Ang⸗ ler halten lange Ruten ins Waſſer und noch geduldigere Zuſchauer nehmen ſichtlich rege Anteilnahme an dem wenig abwechslungsreichen Fiſchfang. Bis da einmal einer einen Aal oder einen Barſch, Hecht oder ein Rot⸗ auge aus dem Waſſer ziehen kann, dauert oft ſehr lange. Trotzdem ſoll in Anglerkreiſen mitunter Wettangeln veranſtaltet werden; das iſt eben ein Sport und Sport ohne Rekord gibts heuer nicht mehr. Jetzt gleiten wir an den Mainanlagen vorbei, wo Frauen ihre Kinder hütend hier ein Stündchen Erholung ſuchen. Die altehrwürdige Einhardsbaſilika blickt hier zu uns grüßend herab, ein Bild des heiligſten, feierlich⸗ ſten Friedens, der Kahn bewegt ſich leicht und leiſe über das jetzt ſpiegelg latte Waſſer, die ganze Umwelt kommt mir vor wie im Märchentraum— da ein Ruck, der Na⸗ chen ſitzt im Uferſand feſt und nach herzlichem Händedruck verlaſſe ich meinen Gefährten, der mich ſo traut unterhal⸗ ten und mir unvergeßliche Stunden bereitet hatte. Die Entſtehung des Ortsnamens Viernheim. Bisher kannten wir nur Vermutungen über die Wort⸗ entſtehung unſeres Heimatortes Viernheim, die uns die Bedeutung des Wortes— Viernheim— nur taſtend zu enthüllen ſuchten. Die Meinungen über die Entſtehung des Ortsnamens Viernheim ſind heute noch verſchieden, weil wir jede authentiſche Gewißheit in Frage ſtellen mußten. i e Viele ſchenken der Wortbedeutung Glauben. daß unſer Heimatort, da dieſer ehedem von vier Fiſchern gegründet ſein ſoll, in ſeiner Wortbildung an das Zahlwort vier erinnert; dieſe Vermutung läge nahe, wenn ſchon von al⸗ tersher dieſelbe Schreibweiſe des Ortsnamens Viernheim vorgelegen hätte, wie wir ſie heute kennen. Dann aller⸗ dings könnte man auf die Echtheit dieſer Wortbildung voll und ganz vertrauen und es wäre albern dieſer Er⸗ klärung kritiſch gegenüberzuſtehen. Aber es beſteht nicht irn geringſten Zweifel darüber, daß die Schreibweiſe un⸗ ſeres Heimatortes ſich im Laufe der sprachlichen Entwick⸗ lung geändert hat und früher ein weſentlich verſchiedenes Wortbild im Vergleich zu dem heutigen darſtellte. Des⸗ halb kann dieſe Worterklärung nicht zu Recht beſtehen und dürfte der Phantaſie einen viel zu großen Raum laſſen, ſolange ihr keine hiſtoriſche Geltung beigemeſſen werden kann und ſtichhaltige Beweiskraft ermangelt. Wenn auch die gothiſche„Vier“ im Viernheimer Wappen uns im⸗ mer und immer wieder erinnern möge, welch große Be⸗ deutung dieſer„Vier“ zuerkannt werden könnte, ſo ſcheint uns doch zu gewagt, ſagen zu wollen, die gothiſche„Vier“ bildet im Viernheimer Wappen die ſichere und unumſtöß⸗ liche Wahrheit für die Beweiskraft jener Wortdeutung, wonach Viernheim das Zahlwort vier als erſte Silbe ha⸗ ben ſoll. Dieſe Auslegung erfordert, wenn man kritiklos urteilt, wenig ſachliche Einſicht und dürfte für uns die einfachſte und verſtändlichſte Erklärung für den Orts⸗ namen Viernheim ſein. Trotzdem bleibt dieſe Vermu⸗ tung nicht mehr Wahrſcheinlichkeit, ſondern erweiſt ſich ſogar nur als bloße Annahme, wenn wir nach der erſten Schreibweise unſeres Heimatortes forſchen. In alten Ar⸗ kunden leſen wir: Firnheim, Firnunheim, Virnheim, Vir⸗ ninheim, Wirnhaw, Wyrnheim oder Wirnheim. Es er⸗ fordert ſchon immerhin eine reiche Phantasie, wenn man in dieſen alten Ortsnamen etwa das Zahlwort vier ver⸗ muten wollte; heute allerdings gäbe es keine Schwierig⸗ leit, dies tun zu wollen, weil die Schreibweiſe unſeres Ortsnamens in ſeiner ſprachlichen Entwicklung weſentlich dem Zahlwort vier nähergerückt iſt. Niemals dürfte das Zahlwort vier als Anfangsbuchſtaben das„f“ gehabt haben und es ſcheint weiterhin auffällig, daß allen uns bekannten Schreibweiſen unſeres Heimatortes Viernheim der Buchſtabe„n“ der erſten Silbe eigen geblieben iſt, der kaum etwas mit dem Zahlwort vier gemein haben dürfte. Anerklärlich bleibt ſchließlich auch die Tatſache, daß in der älteſten Schreibweiſe, Viernheim als Anfangs⸗ buſtaben ein„F“(Firnheim) hatte und nicht ein„Ve, wo man in der alten germaniſchen Schreibweiſe den Buchſtaben„V“ weitaus häufiger kannte als den Buch⸗ „F“. Wie hätte man als Anfangs buchſtaben das„F“ wählen können, wo einmal das Zahlwort vier damals wie heute als Anfangsbuchſtaben das„B“ hatte und außer⸗ dem der Buchſtabe„V“ das„F“ faſt vollkommen ver⸗ drängt hatte!— Dieſe Worterklärung iſt heute ſprach⸗ wiſſenſchaftlich nicht mehr haltbar, ſie findet nur noch Geltung im Volksmund, der an dieſer Auslegung haften zu bleiben ſcheint, zumal das Viernheimer Wappen durch die gothiſche Vier dieſen Volksglauben weſentlich ſtärkt Eine zweite Meinung, die gelegentlich geſchrieben oder geſprochen vertreten wird, will beſagen, daß unſer Orts⸗ name eng mit dem Namen eines bekannten Nadelbaumes der Föhre verwandt ſei. Es liegt nämlich die Vermutung nahe, annehmen zu wollen, daß ehedem in Viernheim die Föhre unter den Waldbäumen am häufigſten ange⸗ pflanzt wurde und auf dem ſandigen Boden auch vor⸗ trefflich gedieh. Jedenfalls wird der Name dieſer Kie⸗ fernart mit dem Namen unſeres Heimatortes in Bezie⸗ hung gebracht, wonach Firn(Firnheim) aus dem Wort Föhre entſtanden ſein ſoll. And weil man annimmt, daß die Föhre den weitaus größten Beſtand unſeres Waldes ausmachte, will man die Ableitung unſeres Ortsnamens dem Namen des Föhrenbaumes entnehmen. Wir wol⸗ len es jedoch dahingeſtellt ſein laſſen, ob tatſächlich der Viernheimer Wald vornehmlich aus Föhrenwaldungen beſtand und unſer Viernheim in ſeiner Namengebung hätte charakteriſieren können. Auf jeden Fall iſt es ſprachwiſſen⸗ ſchaftlich vermeſſen, in der Stammſilbe von„Firnheim“ das Wort„Föhre“ vermuten zu wollen. Eine Ver⸗ wandtſchaft dieſer beiden Silben ſcheint alſo nicht zu be⸗ ſtehen; ſomit findet auch dieſe Worterklärung keine be⸗ weiskräftige Beſtätigung obiger Annahme. Des öfteren wurde auch ſchon einer anderen Meinung Glauben geſchenkt, wonach unſer Heimatort Viernheim von„Firn“ d. h.„Korn“ abzuleiten ſei. Dieſer Ablei⸗ tung könnte man eher gutheißend gegenüberſtehen, denn es iſt nicht zu leugnen, daß in unſerer Gegend ſchon in äl⸗ teſter Vergangenheit viel Korn angepflanzt wurde. Wenn auch der Anbau des Getreides in früheren Jahren ſchor in unſerem Heimatort eifrig betrieben wurde, was nock lange nicht beſagt, daß deshalb Viernheim als einer Ort zu nennen wäre, wo man dem Getreidebau ein weit. aus größtes Intereſſe gewidmet hätte, ſo bleibt für der Verfechter diefer Anſicht die Frage offen, ob es richtig iſt, kurzerhand„Firn“ mit Korn zu überſetzen. Vielleicht hat gerade dieſe Ableitung bis jetzt wenig Ankiang gefun⸗ den und dürfte auch an Richtigkeit wenig für ſich haben. Noch iſt es nicht zu lange her, als man glaubte des Rätſels ſchwierige Löſung dann gefunden zu haben, wenn man ſich auf ein altdeutſches Wort beſann, das dem Klang nach Verwandtſchaft haben könnte mit der erſten Silbe unſeres Ortsnamens. Bekanntlich heißt„viri“ ſo⸗ viel wie„alt“, was aber mit„Firn“(von dem Stamm⸗ wort„Firn“ müſſen wir auf jeden Fall ausgehen), kaum in Zusammenhang gebracht werden kann.„Viri“ (alt) ſchien deshalb den Ausgangspunkt zur Deutung un⸗ ſeres Ortsnamens feſtigen zu können, weil man von einer großen Vergangenheit unſeres Heimatortes ſpricht. Aber trotzdem müſſen wir ſtark bezweifeln, ob wir bei der Prä⸗ gung eines Ortsnamens ſo leicht in den Gedanken ver⸗ fallen könnten, ein Dorf alt zu nennen im Augenblick, wo man es benannt, denn gewehndch iſt ein Dorf bei ſeiner Benennung noch nicht alt. Und gerade unſer Viernheim dem man in der alten Römerzeit das Prädikat„alt“ hätte geben wollen, dürfte letzten Endes in dfeſer Zeit noch nicht beſtanden haben, wenigſtens ſprechen hierfür keine hiſtoriſchen Tatſachen. Außerdem zeigt, wie oben ſchon geſagt„viri“ mit„Firn“ gar keine engere ſprach⸗ liche Verwandtſchaft. Somit wäre auch dieſe Erklärung ſprachwiſſenſchaftlich keineswegs haltbar. Es bleibt alſo Aufgabe, über den Sinn und die Bedeu⸗ tung unſeres Ortsnamens kurz machzudenken und zu ver⸗ ſuchen eine einigermaßen glaubhafte Erklärung zu finden. Zu dieſem Zweck ſtellen wir uns die Frage: Was be⸗ deutet die Stammſilbe von„Firnheim“?„Firn“ heißt nicht kurzweg„Korn“, ſondern heute verſtehen wir unter „Firn“ eine körnige Schneemaſſe, die meiſtens aus vor⸗ jährigem Schnee gebildet iſt. Wir geben keineswegs der Vermutung Ausdruck, als ob Viernheim einſtmals mit Schnee bedeckt geweſen wäre, denn das wäre zweifellos eine unmögliche und unbegründete Annahme, die niemand rechtfertigen wollte.„Firn“ bedeutete früher nicht allein eine körnige Schneemaſſe, ſondern bezeichnete zugleich jede körnige Staub⸗ oder Sandmaſſe, die den Charakter ei⸗ ner körnigen Schneemaſſe trug. Gleich wie man ein wei⸗ ches Kniſtern wahrnimmt, wenn man eine ſolche Schnee⸗ decke betritt, ebenſo vernimmt man ein gleiches Ge⸗ räuſch, wenn man über eine lockere, verwitterte, durch Regen verkittete Sandfläche ſchreitet. Zweifellos dürfen wir in unſerer näheren Umgebung, ja in Viernheim ſelbſt, vornehmlich in den Waldgegenden von großen Sand⸗ flächen(Dünen) ſprechen, die unſeren heimiſchen Boden trefflich kennzeichnen. Es darf uns deshalb nicht wun⸗ dern, wenn die erſten Bewohner unſeres Heimatortes auf einen ſolchen„firnähnlichen“ Sand trafen, der lange Jahre unberührt, ſich zu einer ſpröden, feinkörnigen Staub⸗ und Sandfläche verwandelt hatte: was hätte un⸗ ſeren Heimatort Viernheim beſſer charakteriſieren können, wenn ihn unſere erſten Viernheimer„Firnheim“ nannten; dieſe Benennung, die ſo treffend unſeren Boden kennzeich⸗ net und uns erinnern ſollte an die großen Dünenwande⸗ rungen, die unſere Heimat vor vielen 100 Jahren ein⸗ mal überſchütteten, darf zu Recht beſtehen und wird uns eine ſtetige Erklärung geben von dem Sinn und der Be⸗ deutung unſeres Ortsnamens Viernheim. Erſt im Laufe der letzten Jahrhunderte und Jahrzehnte ſetzte eine verän⸗ derte Schreibweiſe unſeres Heimatnamens ein, die ver⸗ ſchieden bedingt ſein kann. Auf jeden Fall weiſt die älteſte Schreibung„Firnheim“ auf das Wort„Firn“ hin, das in der Benennung unſeres Dorfes ſoviel wie feinkörniger, anfänglich kniſternder Sand bedeutet. Franz Niebler ſtud. paed. Die Rückkehr von dem Markt. (Ein Zwiegeſpräch zwiſchen Lieſe, Gerträud u. Margaret) Lieſe. Heit hun eich awwer e Pläſeer ze Meenz gehatt, Dodriwwer lach eich meich noch uff em Dodsbett ſatt, Mein Harz das gieht vor Fraad uff wie e Hewetaig, Jetz ſein je haus dar ehre Schelmeſtraich. Was dhut dann ehr zu dene Sache ſahe? Gerträud. Waaß eich's? was hot ſich dann ze Meenz Lieſe. Ei häß⸗de die Schwernodelbichs,[heit zugedrahe? Die Stadt is voll, un die ſtellt ſich, als wißt ſe nix. Gerträud. Redt, un dhut aam net de Brei ſo lang ums Maul'rum ſchmeere. Eich ſein begierlich, was vun eich ze heere. Lieſe. Schun lang hot⸗d'r die Margeret An Katze unn an Fichs als Haſebaan genäht. Heit hot ſe d'r en Fuchs gehatt, denk nor mol an, Do ware jo die Fieß hinnerſcht d'r vedderſcht dran. Un is erwiſcht worn beim Verkaafe. Gerträud. Lewendig hätt ich den emol ſiehn mege laafe. Lieſe.'s is lang genung verduckelt bliwwe, Sie hot noch mehr als deß gedriwwe. Gerträud. Seit korzem ſchnuffele die Karl met Bichſe un For ehr zwaa Penning halt an alle Dreck. mit Steck Lieſe. Bei Leib, wo hunn die Karl do was entdeckt! Awwer e Kichemaad, e piffig, uffgeweckt. Met gute Wort do hätt ſe's diſche kenne, Statt ſich ze helfe met laut gege die ze ſchänne. Do ſein die Leit erbei geloffe, als dhät's brenne, Zwaa vun der Bollezei ſein nochgeſchlockert kumme An hunn ſe am Schlafittche mitgenumme. Was hot d'r die im Zorn geſchnirre for Geſichter Un ausgeſchlah, als krägt ſe gleih die Gichter! Un hot d'r in der Raaſch de Rock eruff gejuckt, Daß m'r er dorch die zwaa Kniekehle hot geguckt! Do is ehr alles noch, un Buwe und Gezäppel Hunn ſe met Bachedreck un aach met faule Aeppel Geworfe un geuzt met allerlaa Geiur Von F. Lennig. An vor ehr hergedrah de abgezohe Fuchs. So mußt ſe do an alle Leit vorbei Dorch die ganz Schuſtergaß bis uff die Bollezei. Gerträud. Eich glaab, wie ſe drein war, do war ſe zahm, Dann Kumplementer ſein, waaß Gott, dort net dehaam; Verzählt mir nor, was⸗ehr noch weiter wißt. Lieſe. Nix; s is m'r laad, eich hunn grad haam gemißt. Vorm Johr hot aans Sechskreizerſticker nohgemoddelt, An hot ſe uff em Mark als aus gebb, ſu verzottelt. Hot die do ewig krieht, do breche ſe dar 5 G'nick. E falſcher Has is mehr wie e Sechskreizerſtick. Gerträud. Heert, deß beurteilt ehr, maan eich, net recht. Dar werd doch mehr geſtroft, war e falſch Leebche mächt. Dann e falſch Leebche is mehr wie e falſcher Has. E falſche Brote eſſe, des ſchadt kaam Menſche was; Awwer met falſchem Geld die Leit betriehe, Dofor verdient aans ſchun e dichtig Strof ze ktiehe. Lieſe. Sie hunn aach neilich aan gebrennt uff dem Schaffol Dofor daß er e Schreiwes nohgezaichnet hot; Mit aaner nohgemachte Hand ſitzt dar jetz in dem Loch, Vier nohgemachte Fieß is viermol arjer doch? Gerträud. E Mannshand is doch aijer! Lieſe. Dumm Geſchmus! 5 Wie mancher Mann is ganz jo nor e Haſefuß, Eich brauch net weit ze gehe, Eich därf nor mei'n anſehe. 5 Der Margeret gieht's ſchlecht, deß kann nit annerſcht ſein. Gerträud. Schweih ſtill! do kimmt ſe jo, ſie holt uns ein. Lieſe. Die fehrt der Deiwel har. Gut'n Owend Margeret; Ehr kummt jo heit e biſſi gar ze ſpät, Mer wiſſe ſchun warum, mer alle baad, Eich hunn dervun geredt, es wär uns for eich laad. Gerträud. Mer hunn's enanner noch de Aaheblick geſaht. Lieſe.'s is arjerlich, was mache doch die Leit E groß Spektakel gleih wehe're Klaanigkeit.