* Betr.: Ausſtellung von Wandergewerbeſcheinen für das Jahr 1931. Die Wandergewerbetreibenden werden hier⸗ mit zwecks Erneuerung ihres Wandergewerbeſcheins für das Jahr 1931 aufgefordert, Antrag hierzu alsbald bei uns, Zimmer Nr. 17, zu ſtellen. Dabei wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß den Anträgern ein unabgeſtempeltes Licht⸗ bild aus neueſter Zeit beizufügen iſt. Unbrauch⸗ bare werden zurückgewieſen. Diejenigen Perſonen, die ab 1. Januar 1931 bei der Ausübung des Gewerbes ohne Wanderge— werbeſchein betroffen werden, haben Strafe zu erwarten. Betr.: Ausſtellung von Legitimationskarten für das Jahr 1931. Auf Grund der§§ 44, 44a der Gewerbe— ordnung fordern wir alle diejenigen Perſonen, die im Jahre 1931 eine Legitimationskarte benötigen auf, alsbald Antrag bei uns, Zimmer Nr. 17, zu ſtellen. Dabei machen wir darauf aufmerkſam, daß für die Ausſtellung von Legitimationskarten nur unabgeſtempelte Lichtbilder aus neueſter Zeit zur Verwendung kommen dürfen. Nicht brauch- bare Lichtbilder werden zurückgewieſen. Perſonen, die nach dem 1. Januar 1931 ohne Karten betroffen werden, haben Strafe zu gewärtigen. Als gefunden wurde ein Fahrrad gemeldet. Viernheim, den 24. Nov. 1930. Heſſiſches Polizeiamt: Ludwig. Polizeiverordnung über die Regelung des Reklameweſens und den Schutz der Verkehrszeichen. Auf Grund des Art. 64 der Kreis- und Provinzialordnung, des Art. 35 des Geſetzes über den Denkmalsſchutz vom 16. Juli 1902— des Art. 65 des Geſetzes, die allgemeine Bauordnung betreffend ſowie der Reichsverordnung über Ver— mögensſtrafen und Bußen vom 6. Februar 1924 wird mit Zuſtimmung des Kreisausſchuſſes und mit Genehmigung des Miniſters des Innern vom 25. Oktober 1930 zu Nr. M.d. J. 43 707 für den Kreis Heppenheim nachſtehende Polizeiverordnung erlaſſen: 8 1 Das Anbringen oder Aufſtellen von Schildern, Aufſchriften und Abbildungen für geſchäftliche Zwecke iſt außerhalb der geſchloſſenen Ortſchaften ver- boten. Ausnahmen können in beſonderen Fällen von dem Kreisamt geſtattet werden. Falls eine Geſchäfts⸗ anpreiſung auf oder an öffentlichen Straßen, Plätzen oder Wegen angebracht werden ſoll, iſt die vorherige Zuſtimmung des Wegunterhaltungspflichtigen zu der Ausnahmebewilligung erforderlich. Innerhalb der geſchloſſenen Ortſchaften dürfen auf oder an öffentlichen Straßen, Plätzen oder Wegen keine Schilder, Aufſchriften und Ab— bildungen für geſchäftliche Zwecke aufgeſtellt oder angebracht werden, die für das landſchaftliche Bild mißſtändig erſcheinen oder die— dem in Intereſſe des Kraftfahrzeugverkehrs vorgeſchriebenen Verkehrs- zeichen(Warnungstafeln, Verbots⸗ und Verkehrs- beſchränkungsſchildern, Wegweiſern und Ortstafeln) in Größe und Farbe ähnlich ſind und daher zu Verwechslung Anlaß geben können. Die Geſchäfts— anpreiſungen dürfen derartige Verkehrszeichen nicht verdecken, ſie müſſen von ihnen mindeſtens 15 Mtr. entfernt angebracht werden, inſoweit es ſich nicht um Anpreiſungen für ein Geſchäft an einem Ge— bäude handelt, in dem das Geſchäft betrieben wird. Geſchäftsanpreiſungen dürfen nicht mit Ver⸗ kehrszeichen der genannten Art verbunden werden. 8 3. Bereits beſtehende Geſchäftsanpreiſungen, die den Beſtimmungen der 88 1 und 2 widerſprechen, müſſen ſpäteſtens binnen zwei Monaten nach In⸗ krafttreten dieſer Polizeiverordnung beſeitigt werden. Dieſe Friſt gilt nicht für Gefchäftsanpreiſungen an Straßen, die als dem Durchgangsverkehr dienend im Sinne der Reichsverordnung über Warnungs⸗ tafeln für den Kraftfahrzeugverkehr vom 8. Juli 1927(Reichsgeſetzblatt 1. S. 177) bezeichnet und bereits nach dieſer Verordnung unzuläſſig ſind. Soweit Vereinbarungen der Wegunterhal⸗ tungspflichtigen über die Aufſtellung von Wegwei⸗ ſern und Ortstafeln mit Geſchäftsanpreiſungen be⸗ ſtehen, können dieſe Verkehrszeichen mit Genehmi⸗ gung des Miniſters des Innern bis auf weiteres belaſſen werden. 8 4. Innerhalb der geſchloſſenen Ortſchaften ſt das Aufſtellen und Anbringen von Schildern, Aufſchriften und Abbildungen für geſchäftliche Zwecke ſowie von Waren- und Schaukäſten, Lichtreklamen und ſonſtigen Anpreiſungsvorrichtungen für geſchäft⸗ liche Zwecke, inſoweit nicht derartige Anlagen bereis nach Art. 64 der Allgemeinen Bauordnung geneh⸗ migungspflichtig ſind, vor dem Beginn der Aus⸗ führung der Baupolizeibehörde anzuzeigen, wenn dieſe Geſchäftszeichen auf öffentlichen Straßen, Plätzen oder Wegen errichtet werden oder in dieſe vorſpringen, oder wenn ſie als bauliche Anlagen im Sinne des Art. 23 der Allgemeinen Bauord⸗ nung an öffentlichen Straßen, Plätzen oder Wegen Für die Anzeigepflicht iſt es einerlei, ob die Anlagen an Bauten oder frei⸗ ſtehend, auf bebauten oder unbebauten Grundſtücken errichtet werden ſollen. errichtet werden ſollen. ekanntmachung. In die Straße vorſpringende Geſchäftsan⸗ preiſungen vorgenannter Art ſollen in der Regel nicht mehr als 100 Zentimeter Höhe haben. Ueber Größe, Form und Farbe der in Abſatz 1 genann- ten Anlagen ſind bei der Baupolizeibehörde auf Anfordern Pläne und Zeichnungen einzureichen. Inſoweit in örtlichen Baupolizeiordnungen für Gemeinden Vorſchriften über die Anzeige⸗ oder Genehmigungspflicht und die zuläſſige Größe der in Abſatz 1 bezeichneten Geſchäftsanpreiſungen be⸗ ſtehen, bleiben dieſe Beſtimmungen unberührt. § 5. Es iſt verboten, Verkehrszeichen unbefugt zu entfernen, zu beſchädigen oder ſonſtwie ihrem Zweck zu beeinträchtigen. Zuwiderhandlungen gegen die vorſtehenden Be⸗ ſtimmungen werden, ſoweit nicht nach den Vorſchrif⸗ ten des Art. 37 des Geſetzes über den Denkmals⸗ ſchutz vom 16. Juli 1902 oder— nach anderen Vorſchriften eine höhere Strafe erwirkt iſt, mit Geldſtrafe bis zu 150 RM., im Unvermögensfalle mit entſprechender Haft beſtraft. § 7. Dieſe Polizeiverordnung tritt mit ihrer Ver⸗ kündigung in Kraft. Heppenheim, den 31. Okt. 1930. Hedſſiſches Kreisamt Hepckenheim. gez. Pfeiffer. Vorſtehende Polizeizerordnung des Heſſiſchen Kreisamts Heppenheim bringen wir hiermit zur Kenntnis und Beachtung. Viernheim, den 18. Nov. 1930. Heſſiſches Polizeiamt. Ludwig. das geſtern im Hochamt irrtümlicherweiſe einen blauſeidenen, mit ge⸗ muſterten Streifen ver⸗ ſehenen Damenschirm weggenommen hat, wird gebeten denſelben gegen Belohnung bei Albchner Holmann abzugeben. Tüchtige 0 0 die muſikaliſch veranlagt ſind, gegen hohe Proviſion geſucht. Angebote ſind zurichten unter M. 100 an den Gott, dem Allmächtigen, hat es in seinem unerforsch- lichem Ratschlusse gefallen, meine liebe Gattin, unsere allseits treubesorgte Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwieger tochter, Schwägerin und Tante, Frau Anna Marla Lammer nach langem, mit großer Geduld ertragenen Leiden, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von nahezu 57 Jahren, Sonntag vorm. 11 Uhr, zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Wir bitten, ihrer Seele im Gebete zu gedenken. Viernheim, den 23. November 1930. Die Beerdigung findet heute Montag, nachmittags 4 Uhr- vom Trauerhausè, Blauehutstraße 3 aus, statt. 5 geb. Jäger In tiefer Trauer: Leonhard Lammer I. nebst Kinder und Angehörige. Verlag. Bauernverein. Kleie, fein, mit Sack Kleie, grob, mit Sack Futtermehl, mit Sack 75 Kg. Malzkeime, Gerſte, Bafer und Mais Thomasmehl am Lager. Dünger: Ztr. 4.— Mk. Ztr. 4.30„ 8.50„ Malztreber, ſchrot billig und Kainit Der Vorſtand. dat Dr Neue Fahrpläne Gültig ab 5. Oktober zu haben in der Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blattes. repariert in eigener Werk- stätte schnell, gut und billig, unter Garantie L. 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November, nachmittags 3 Uhr, vom Crauerhause, Kreuzstraße 7 aus, statt. ä —— — ————— — —— S——— ä r— — ——— — —— — —— ——————̃—ů— — — — ä— ——— — 2 — ——— — —— ——— eee ee E cabsc h Baumwollwparen Verkaufe alle Artikel IO bis 20 Prozent unter seitherigem Preis. Robert Steiert Weinheimerstraße 62 Geben Sie nicht viel Geld aus für einen Zimmerofen! Dieſe ſind heute wieder Sehr billig! Beſichtigen Sie unverbindlich mein reichhaltiges Lager und beachten Sie meine Schaufenſter!... Cal. inkenbach, Weinheimerſtraße. Röderherde, Rankekeſſel, Fleiſchſtänder une Winter⸗ artikel in großer Auswahl! Ante Zeitungen B und Tapezieren empfiehlt f Mernheimer Unzeiger Derelnsdank welnnelm e. G. m. b. H. Aelteſte Bank am Platze Bauk und Spar kaſſe auf genoſſenſchaftlicher Grundlage Gegen 3000 Mitglieder Geſchäftsantelle, Reſerven u. 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Volksblatt) bel Wikbertoinng Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes an e bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jeboch eine Gewähr nicht übernommen werden Verhandlungen des Nanzlers mit den Parteiführern Sozialdemokraten verlangen weitgehende Abänderungen des Sinanzprogramms— Brüning will keine wochenlangen Verhandlungen Parlamentariſche Erledigung oder Artikel 482 8 enb. Berlin, 24. Okt. Wie wir erfahren, hat das Reichskabinett die heute vormittag be— gonnenen Beratungen über die Tariffragen innerhalb der Preisſenkungsaktion im Laufe des Nachmittags fortgeſetzt. Die Beratungen werden auch in den nächſten Tagen weiter- gehen. Gegen abend hat der Kanzler zu einer längeren Beſprechung die Vertreter der So— zialdemokratie empfangen, um mit ihnen die Möglichkeiten einer parlamentariſchen Eini⸗ gung des Finanz- und Wirtſchaftsprogramm zu behandeln. Morgen und übermorgen wird Dr. Brüning vorausſichtlich mit den Führern der übrigen Parteien verhandeln, ſo mit der Wirtſchaftspartei, dem Landvolk und den anderen Gruppen, die die Regierung ſtützen. In unterrichteten Kreiſen glaubt man, daß dieſe Beſprechungen ſchon etwa bis Donnerstag zu einer gewiſſen Klärung führen werden. In der Preſſe war übrigens angekündigt worden, daß heute auch Beſprechungen mit den Vertretern der Tabakinduſtrie ſtattfinden ſoll⸗ ten. Dieſer Empfang hat jedoch nicht ſtatt⸗ gefunden, er war auch garnicht in Ausſicht ge⸗ nommen worden. Die Beſprechungen über das Finanz⸗ ſanierungsprogramm. enb Berlin 25. Nov.(Eig. Meldung). An der Beſprechung des Reichskanzlers mit den ſozial⸗ demokratiſchen Führern nahmen die Abgg.Mül⸗ ler-Franken, Dr. Breitſcheid. Dr. Hilferding und Dr. Hertz teil. In mehrſtündigen Verhandlun— gen wurden die Abänderungswünſche der So— zialdemokraten zu den Notverordnungen ein— gehend beſprochen. Der Börſenzeitung zufolge erklärten die ſozialdemokratiſchen Führer dem Kanzler, daß ſie zwar die im Reichsrat an dem Finanzprogramm vorgenommenen Aenderun— gen als eine gewiſſe Verbeſſerung anſehen, dar— über hinaus jedoch im Reichstag noch eine ganze Reihe von Abänderungsan⸗ trägen zu den verſchiedenn Geſetzen einbrin— zen müßten. Ihre endgültige Stellung zu dem Geſamtkomplex würden ſie davon abhängig ma— chen, wieweit ihre Abänderungswünſche Ver⸗ wirklichung fänden. Reichskanzler Brüning ſoll, dem Blatt zufolge, geantwortet haben, daß er grundſätzliche und meitgehende Abänderungen des Programms nicht zulaſſen könne und daß er auch nicht die Abſicht habe, ſich mit dem Reichstag in wochenlange Verhandlungen über die Finanzgeſetze einzulaſſen, Wenn ſich die Par⸗ teien auf einige wenige nicht ſo wichtige Abän⸗ derungen einigen würden, ſo würde er dem Rech— nung tragen. Die Beſprechungen mit den ſozial⸗ demokratiſchen Führern werden in den nächſten Tagen noch fortgeſetzt.— Die Zentrumsfrak⸗“ tion des Reichstags tritt entgegen ihrer ur⸗ ſprünglichen Abſicht, wie die„Germania“ berich⸗ tet, nicht am Mittwoch, ſondern bereits heute zuſammen, um Anträge der Wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſchen Ausſchüſſe der Fraktion zu be⸗ ſprechen. Mit oder ohne Art. 482 Berlin, 25. Nov. Am Mittwoch abend will der Kanzler die Beſprechungen mit den Partei⸗ führern abſchließen und in der zweiten Hälfte ber Woche ſoll dann eine Kabinettsſitzung ſtalt⸗ ſinden, in der endgültig darüber entſchieden wird, ob die Vorbehalte und die Wünſche der Parteien eine parlamentariſche Behandlung ves ganzen Sanierungsprogramms möglich er⸗ ſcheinen laſſen. Wenn ſie ergibt, daß parlamen⸗ tariſche Verhandlungen durch ihre Dauer oder durch die Gegenſätzlichteit der Parteiwünſche is Sanierungsprogramm gefährden könnten, wird das Kabinett— lt.„N. B. L.“— zwei⸗ ſellos mit dem Mittel der Rotverordnung arbeiten und das Sanierungsprogramm mit Hilſe des Artikels 48 in Kraft ſetzen. Es iſt an⸗ zunehmen, daß der Kanzler auch in dieſem Sinne bie Parteiführer unterrichtet hat. Der der beiden nächſten Tage kommt alſo eine weit größere Bedeutung zu, als es im allgemeinen bei Parteiführerbeſprechungen üblich iſt, die die Entſcheidung gewöhnlich noch den Fraktio⸗ nen überlaſſen. 1 Poincar über den„Frieden“ wtb. Paris, 24. Nov. Poincare hielt geſtern in ſeiner Heimat Samkigny im Maas⸗-Departe⸗ ment bei der Ueberreichung von Fahnen an einige Bezirksvereinigungen ehemaliger Frontkämpfer eine Rede, in der er u. a. ausführte: Mehr denn je iſt die Bevölkerung dem Frieden ergeben. Frankreich braucht die Aufrichtigkeit ſeiner fried— lichen Einſtellung nicht zu beweiſen, denn ſie iſt ſür alle Leute klar. Außerhalb Frankreichs aber, Berlin, 24. Nov. Die alarmierenden Ge— rüchte über Rußland, die im Ausland und in Berlin verbreitet ſind, wurden unterſtützt durch die Nachricht von der Unterbrechung des Te— lephonverkehrs Berlin—-Moskau und der Stok⸗ kung des Eiſenbahnverkehrs beſonders an der polniſch-ruſſiſchen Grenze. Heute iſt es nun der „Voſſiſchen Ztg.“ gelungen, direkte telephoniſche Verbindung mit Moskau zu erhalten. Das Ge— ſpräch kam bereits 10 Minuten nach der An— meldung zuſtande und man hörte, daß in Mos— kau alles ruhig iſt. Es iſt viel Schnee gefallen und die Straßen zeigen ihr gewöhnliches Ge— ſicht. Ob die neuerdings beſonders heftigen Differenzen zwiſchen Stalin und der Oppoſi⸗ tion etwa in einzelnen Teilen der Sowjet— union zu ernſten Zwiſchenfällen geführt haben, ließ ſich noch nicht zuverläſſig ermitteln. Daß Litwinow plötzlich Genf verlaſſen wtb. Warſchau, 24. Nov. Die Senatswahlen haben dem Regierungsblock, der ſich auch dies⸗ mal wieder in der Ukraine und im weißruſſi— ſchen Oſten zahlreiche Mandate geſichert hat, eine große Mehrheit gebracht. In Warſchau hat der Regierungsblock ein drittes Mandat errungen, während die Nationaldemokraten nur über einen Sitz verfügen. Hingegen haben die Nationaldemokraten im Weſten ebenſo wie bei den Sejmwahlen gewiſſe Erfolge zu ver⸗ zeichnen. Die deutſche Vertretung im Senat wird vor⸗ ausſichtlich von fünf auf zwei zuſammengezogen. Es konnten vermutlich nur die beiden Mandate in Oberſchleſien und Poſen behauptet werben. Das Wahlergebnis zum Senat ſtellt ſich fol⸗ gendermaßen dar: Regierungsblock 72(64); Zentrolinke 15 (31), Nationaldemokraten 12(9), Ukrainer und Weißgruppen 6(13), Juden 2(6), Deut⸗ ſche 2(5), Korfantygruppe 2(1). Neuer polniſcher Terror in Oſtoberſchleſien. witb. Beuthen, 24. Nov. Im Dorfe Gola⸗ ſowic im Bezirk Pleck haben polniſche Aufſtän⸗ heutigen Beſprechung und den Besprechungen diſche am vergangenen Samstag, wie erſt jetzt nämlich in gewiſſen ausländiſchen Kreiſen, muß man einen Propagandazug des Friedens unter— nehmen. Naive Leute, die ſich für ausge zeichnete Europäer halten, forderten Frankreich auf, es müſſe abrüſten, denn wenn es keine Heere gebe, dann werde es keine Kämpfe mehr geben. Der Völkerbund ſetzte mit den beſten Abſichten ein allgemeines Abrüſtungsprogramm ſeſt, aber er habe leider keine Mittel zu ſeiner Verfügung um nötigenfalls ſeinen Entſcheidungen Nachdruck zu verleihen. Manchen Leuten, die abzurüſten verſprechen, würde es heute leicht ſein, ſich in mehr oder weniger verſteckter Weiſe Waffen, Kriegsmaterial und Munition zu verſchaffen. Die Sicherheit mache gegenwärtig Defenſivarbeit an den franzöſiſchen Grenzen notwendig, ferner eine ausreichend ausgebildete Armee verfügbarer Reſerven, eine Flotte, die die franzöſiſche Küſte und die Kolonien ſchützen könne und ein Flug⸗ weſen, das in der Lage iſt, ausländiſche Geſchwa⸗ — derflüge zu neutraliſieren, zu bekämpfen. Wieder Telephonverbindung mit Moskau Eine Erklärung der ſowjetruſſiſchen Botſchaſt in Berlin hat und nach Moskau zurückkehrt, wird von ſowjetruſſiſcher Seite damit erklärt, daß ſein weiteres Verbleiben in Genf zwecklos geweſen wäre. Eine Erklärung der Som jetbotſchaft. wtb. Berlin, 24. Nov. der ſowjetruſſiſchen Botſchaft in Berlin teikt mit, daß die Meldungen über angebliche Unter— brechung der Zugverbindung und des Tele— graphenverkehrs mit der Sowjetunion in kel— ner Weiſe den Tatſachen entſprächen. Die zeit⸗ weilige Störung der Telefonverbindung zwi— ſchen Berlin und Moskau, die auf atmoſphärk⸗ ſche Einflüſſe zurückzuführen ſei, ſei ſeit heute wieder behoben. Dieſe erſt ſeit einigen Mona— ten in Betrieb befindliche Telephonverbindung ſei bei ſchlechtem Wetter öfters Störungen aus— geſetzt. Betrübliche Folgen des polniſchen Wahlterrors Deutſche Vertretung im Senat von 5 auf 2 Mandate zuſammen⸗ geſchmolzen— Neue Gewaltakte gegen deutſche Bevölkerung bekannt wird, einen neuen Terrorakt gegen deutſchſtämmige Dorfbewohner verübt. Polni— ſche Aufſtändiſche belagerten am Samstag nachmittag die deutſche Schule und verhinder— ten Lehrer und Schüler an dem Verlaſſen des Schulgebäudes. Gegen 5 Uhr nachmittags zogen die Aufſtändiſchen wieder ab. Sie erſchie— nen jedoch erneut am Abend. Da die Deut— ſchen neue Gewaltakte fürchteten, ſammelten ſie ſich nun auch ihrerſeits. Als die Aufſtändi⸗ ſchen dies ſahen, bildeten ſie eine Schützenlinie und gingen gegen die Deutſchen zum Angriff vor. Es kam zu einer regelrechten Schlacht zwi— ſchen beiden Parteien. Ein polniſcher Polizei— beamter, der ſich an dem Vorgehen der Auf⸗ ſtändiſchen beteiligt hatte, da er keine Uniform trug, als Poliziſt jedoch nicht kenntlich war, wurde bei dem Handgemenge erſchlagen. Der Amtliche Polniſche Nachrichtendienſt verbreitet eine Nachricht über die Vorgänge von Golaſowic, in der von der Ermordung eines polniſchen Poliziſten geſprochen wird. Wie ſich aus den obengeſchilderten Einzelheiten klar ergibt, iſt dieſe Darſtellung durchaus un⸗ zutreffend. Kabinettsberatung über den polniſchen Wahl⸗ terror. enb. Berlin, 24. Nov.(Eigene Meldung!) Das Reichskabinett beſchäftigt ſich in ſeiner heutigen Sitzung mit der in Oberſchleſien durch den Wahlterror der polniſchen Aufſtändiſchen gegen die deutſche Minderheit in Oberſchleſien geſchaffenen Lage. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, iſt der deutſche Generalkonſul in Kattowitz — der gleichzeitig Reichs- und Staatsvertreter iſt— beauftragt worden, an Ort und Stelle Erhebungen über die gemeldeten Ausſchrei— tungen gegen die deutſche Minderheit anzu— ſtellen. Nach Eingang ſeines Berichts im Auswärtigen Amt, der für morgen, ſpäteſtens Mittwoch, erwartet wird, wird die Reichs- regierung prüfen, welche weiteren Schritte unternommen werden ſollen. Aufgrund der Beſtimmungen der Genfer Konvention über Oberſchleſien und der anderen Minderheiten— verträge, die die Freiheit der Wahlhandlung für die Minderheit ſichern, wird gegebenen— falls in Genf Beſchwerde eingelegt und ver— langt werden, daß die nächſte Völkerbunds— tagung ſich mit der Angelegenheit beſchäftigen ſoll. Unabhängig von dieſer Beſchwerde läuft zur Zeit das Verfahren, das die deutſche Min— Die Preſſeabteilung derheit in Oberſchleſien bei der Gemiſchten Schiedskommiſſion eingeleitet hat. Sweite Etappe der Indienkonferenz wib. London, 24. Nov. Nachdem in der ver— gangenen Woche die Delegierten der indiſchen Konferenz in zahlreichen Reden den Standpunkt der verſchiedenen Parteien und Kaſten Indiens dargelegt hatten, begann heute nachmittag der zweite Teil, der Konferenz. In den Reden der Delegierten war allgemeine Uebereinſtimmung zum Ausdruck gekommen, daß Indien den Eha— rakter eines Bundesſtaates erhalten ſolle. Heute nachmittag trat unter dem Vorſitz von Wodgwood Benn der Ausſchuß für die Geſtaltung der bun— desſtaatlichen Beziehungen zuſammen. Seine nächſte Sitzung wird am Freitag abgehalten wer— den. In der Zdwiſchenzeit ſollen die Vorberei— tungen für die Arbeiten des Ausſchuſſes weiter gefördert werden. Eines der ſchwierigſten Pro— bleme, über die der Ausſchuß zu entſcheiden ha— ben wird, iſt die Zuſammenſetzung der Bundes— regierung. Feſtſetzung der Sinszuſchlags für Aufwertungshypotheken witb. Berlin, 24. Nov. Das Reichskabinett hat nach wiederholter Prüfung aller in Be— tracht kommenden Umſtände in ſeiner heutigen Sitzung beſchloſſen, dem Reichsrat einen Ver— ordnungsentwurf vorzulegen, nach dem der Zinszuſchlag für Aufwertungshypotheken vom 1. Januar 1932 auf 2½ v. H. feſtgeſetzt wird; das entſpricht unter Berückſichtigung der be— ſtehenden Verwaltungsſpanne dem Pfandbrief⸗ typ von 7 v. H. Die Verordnung ſoll gleichzeitig mit dem zur Zeit dem Reichstag vorliegenden Geſetz über die Feſtſetzung des Zinsſatzes für Auf⸗ wertungshypotheken mit Wirkung vom 1. Ok⸗ tober 1930 in Kraft treten. Unglück im Brückenbau 7 Tote, 6 Verletzte. witb. Lauchhammer, 24. Nov.(Radio.) In Kleinleipiſch ſind heute nachmittag beim Bau einer Förderbrücke durch die Mitteldeutſchen Stahlwerke infolge des Abſtürzens eines Brückenteiles ſieben Monteure tödlich verun⸗ glückt, ſechs weitere Arbeiter wurden ſchwer verletzt. 1 Aus Nah und Fern Damſtadt, 21. Nov. Haus beſitzer⸗Zei⸗ tung. Der Landesverband der Heſſiſchen Haus⸗ beſitzer⸗Vereine gibt ab 1. Januar 1931 ſeine eigene Verbandszeitung heraus, die am 1. und 15. jeden Monats erſcheint anſtelle der ſeither von einem Privatunternehmer herausgegebenen„Heſ⸗ ſiſchen Hausbeſitzer⸗Zeitung“, in der der Verband nur Gaſtrecht genoß. Erbach i. O., 21. Nov. Selbſtmord im Gefängnis. Im Darmſtädter Unterſuchungs⸗ gefängnis hat ſich der Unterſuchungsgeſangene Georg Egner aus Erbach i. O. mit dem Hand⸗ tuch erhängt. Egner ſaß in Unterſuchungshaft, weil er vor einiger Zeit einen Mordanſchlag auf ſeine Frau verübt und fünf Schüſſe auf ſie ab⸗ gegeben hatte. 5 Mainz, 23. Nov. treiben.) In der Obervealſchule kam es vor acht Tagen zwiſchen zwei Schülern, von denen der eine ſich zu den Kommuniſten und der andere zu den Nationalſozialiſten bekannte, zu einer politiſchen Auseinanderſetzung, in deren Ver⸗ lauf der Kommuniſt dem Nationalſozialiſten das von ihm verbotswidrigerweiſe getragene Hakenkreuz abriß. Nach Schluß der Schule haben dann eine größere Anzahl der Schüler unter Anführung des nationalſozialiſtiſchen Schülers den Kommuniſten überfallen und mißhandelt. Die Direktion der Oberrealſchule hat ſofort eine Unterſuchung des Vorfalls eingeleitet und ſoll zu dem Ergebnis gekommen ſein, den kommu— niſtiſchen äußerſt talentierten Schüler aus dem Inſtitut zu entlaſſen. Dieſer, ein 17jähriger Oberrealſchüler Neumann von hier, hat ſich dies derart zu Herzen genommen, daß er ſich vor drei Tagen aus der elterlichen Wohnung entfernt hat und nicht mehr zurückkehrte. Da er ſein erſpartes Geld in Höhe von 170 Mark mitgenommen hat, beſteht die Hoffnung daß er ſich nur in der erſten Aufregung entfernte und wieder zu ſeinen Eltern zurückkehrt. Bedauer— lich wäre es, wenn aus dieſer kindlichen Schul— politik ernſte Folgen eintreten würden. Simmern(Hunsrück), 23. Nov.(Ein Wege⸗ lagerer verhaftet.) Die Landjägerei verhaftete den ſeit einiger Zeit geſuchten Korbmacher Munk im Walde zwiſchen Simmern und Lau— bach. Munk hatte am 19. Oktober auf der Land⸗ ſtraße bei Weißenthurm das Auto eines Zahn⸗ arztes durch Vorhalten einer Schußwaffe zum Stehen gebracht. Sein Komplize hatte dem Zahnarzt mit einer Eiſenſtange ins Geſicht ge— ſchlagen, worauf beide zuſammen das Auto ausraubten. Zwei andere Korbmacher, die zur gleichen Bande gehörten, machten in einer Dorfwirtſchaft, wo ſie in Streit geraten waren, verdächtige Aeußerungen, durch die ein Förſter aufmerkſam wurde. Es wurde ein Keſſeltreiben veranſtaltet. Ein hell brennendes Feuer ver— riet das Lager der Korbmacher und unter Stroh verſteckt wurde Munk aufgefunden. Er iſt ge— ſtändig und wurde in das Gerichtsgefängnis Koblenz eingeliefert. 5 Wiesbaden, 23. Nov.(Gerüſteinſturz in Wiesbaden.) Bei einem Neubau am Loreley— ring iſt am Samstag mittag ein Gerüſt aus bisher ungeklärter Urſache eingeſtürzt. Dabei wurden zwei Maurer und ein Zimmermann ſehr ſchwer verletzt. wib. Wiesbaden, 23. Novbr. Gaspreis⸗ ſenkung in Wiesbaden. Der Aufſichtsrat der Waſſer-, Elektrizitäts- und Gaswerke A.⸗G. hat beſchloſſen, ab 1. Januar 1931 eine Ermäßi⸗ gung des Gaspreiſes um 2 Pfennige pro Kubik⸗ meter eintreten zu laſſen, um damit den Anfang zu einer großzügigen Preisſenkungsaktion zu ma— chen. Auch die hieſigen Kohlenhändler haben ab 26. November eine Preisermäßigung für Koh— len von 9½ bis 16 Pfg. je Zentner eintreten laſſen. Wiesbaden, 23. Nov.(Metallarbeiterſtreik.) Seit einiger Zeit beſtehen hier zwiſchen den Arbeitgebern und den Arbeitnehmern der Me— tallinduſtrie Lohndifferenzen. Zuerſt traten die Spengler, Schloſſer und Elektriker in den Streik. Am Samstag haben ſämtliche Metall- arbeiter ſich der Bewegung angheſchloſſen. Auſſichtsrat (Wenn Schüler Politik 1— Wiesbaden, 23. Nov.(Zur Preisſenkung⸗ Die von allen Seiten geforderte Preizſenkung beginnt in Wiesbaden ſich praktiſch guszuwir⸗ ken. Vom 26. ds. Mts. ab haben die Kohlen⸗ händler eine Preisſenkung in Ausſicht geſtellt und zwar ſollen die Nußkohlen 97, der Koks 14 und die Anthrazitkohlen 16 Pfennig pro Zentner billiger werden. Außerdem hat der der Waſſer⸗, Elektrizitäts⸗ und Gaswerke beſchloſſen, ab 1. Jan. en Gaspreis um 2 Pfennig pro Kubikmeter zu ſenken. Gießen, 23 Nov.(Steigende Frequenz der Gießener Univerſität.) Die hieſige Landesuni⸗ verſität Gießen zählt in dieſem Winterſemeſter nach der erſten vorläufigen Feſtſtellung 1905 Studierende, eine Zahl, wie ſie in dieſer Höhe noch in keinem Winterſemeſter vorher erreicht wurde. Im vorigen Winterſemeſter 1929.20 ſtudierten hier 1756, im letzten Sommerſemeſter 1941. Lörrach, 23. Nov.(Spinale Kinderlähmung.) In Weil a. Rh, ſind neuerdings wieder einige Fälle ſpinaler Kinderlähmung feſtgeſtellt wor⸗ den. Auf Anordnung des Bezirksarztes wurden die Schulen auf die Dauer von drei Wochen ge— ſchloſſen. Darmſtadt, 24. Nov. Eröffnung der ſtän digen Heagausſtellung. Nach einem umfaſſenden Umbau der Heag nun in ihrem Gebäude in der Luiſenſtraße eine ſtän⸗ dige Ausſtellung eröffnet. Der Umbau erfolgte von den Architekten Merkwart und Seibert in nahezu ſechs Wochen. Unter möglichſter Ausnutzung des gegebenen Terrains wurden die bisher nur behelfsmäßig hergerichteten Kellerräume zu einer neuen erſtaunlichen Aus ſtellung umgewandelt, die in allen Teilen als gelungen bezeichnet werden darf. Nach einer Vorbeſichtigung am Freitag fand die Eröff⸗ nung am Samstag für die Oeffentlichkeit ſtatt. Die Ausſtellung bietet jedem Gelegen— heit, die vielſeiligen Verwendungsmöglich— keiten der Elektrizität im Haushalt, Gewerbe und in der Landwirtſchaft kennen zu lernen. ol Rüſſelsheim. 25. Nov. Selbſtmord. Aus Liebeskummer hat ſich der 24jährige Kauf— mann Gg. Felingelhofer von hier im Gebuſch am Maindamm erſchoſſen. Man fand bei der Leiche zwei Selbſtladepiſtolen, wödurch man zu der Annahme kam, es liege ein Verbrechen vor. Vermutlich hat die eine Piſtole verſagt, weshalb Klingelhöfer von der zweiten Waffe Gebrauch machte. Er hatte ſich zwei Schußverletzungen in die Herzgegend beigebracht. ſbt Lorſch, 24. Nov. Unwetter. Zu dem am Samstag nachmittag niedergehenden wolken⸗ bruchartigen Regen geſellte ſich in der Nacht auf Sonntag ein orkanartiger Sturm mit Gewitter Am Morgen war der angerichtete Schaden wie⸗ der groß. Heruntergeflogene Ziegel, umgewor⸗ fene Hoftore und Umzäunungen ſah man über⸗ all. Sehr groß iſt der Schaden in den angren⸗ zenden Tannenwäldern, wo die Bäume wieder in Maſſen niedergelegt wurden. Die beſtehende Hochwaſſergefahr iſt durch den geſtern anhalten⸗ den ſtarken Wind wieder zurückgedrängt. Ein Kirchturm in Karlsruhe eingeſtürzt Karlsruhe, 25. Nov. Auch die badiſche Lan⸗ deshauptſtadt iſt in der Nacht auf Sonntag in den frühen Morgenſtunden von einem Unwet⸗ ter heimgeſucht worden, wie man es in diefer Stärke bisher nur ſelten erlebt hat. Im Hardti⸗ wald iſt eine dort befindliche 300 Hühner zählen⸗ de Farm mitſamt den Hühnern vollſtändig ver⸗ nichtet worden. Am ſchlimmſten vom Stu em betroffen wurde aber die katholiſche Liebfrauen⸗ kirche in der Südſtadt. Hier ſtürzte einer der kleinen gotiſchen Türme eim durchſchlug das Dach und Gewölbe des weſtlichen Querſchiffes und richtete u. a. auch an dem dort befindlichen Seitenaltar großen Schaden an. Die ganze Kir- che war mit einer dichten Staubwolke angefüllt. Der Einſturz erfolgte unter einem furchtbaren Getöſe, ſodaß die Bewohner der Umgegend in einen großen Schrecken verſetzt wurden. Die zrſchütterung der Häuſer war o gewaltig, daß, vielfach geglaubt wurde, es ſei ein Erdbeben mit dem Unwetter verbunden. Auch die Vor⸗ orte Karsruhes wurden durch den Sturm ſehr ſtark mitgenommen.— Im Maxauer Hafen wurde das Rheinbad abgetrieben. Es liegt jetzt auf der anderen Seite bei der Celluloſeſabrit, Alinisteiias ident Snaf Belfilen in Beilin . * * 1 2 3 Miniſterpräſident Graf Bethlen(links) verläßt in Begleitung des ungariſchen Geſandten in Berlin v, Kanya(Mitte) das Reichspräſiden⸗tenpalais, wo er Reichspräſident v. Hindenburg ſeinen Beſuch abſtattete. renn „ Wurfel fur 5c Ur vopzüglicbhe Bectensoße 6 pf. Großfeuer Frankenthal, 23. Nov. Samstag früh gegen 3 Uhr brach im landwirtſchaſtlichen Anweſen im Vorort Flomersheim in der Scheune ein Brand aus, der, begünſtigt durch den ſtarken Südweſt⸗ wind. in Kürze eine ſolche Ausdehnung annahm daß die Nachbargebäude ernſtlich gefährdet wur⸗ den. Die Scheune war mit Stroh. Heu und ndwirtſchaftlichen Produkten vollſtändig ange⸗ füllt, ſodaß das Feuer reichliche Nahrung fan Sämtliche Vorräte, etwa 500 Zentner Stroh., Zentner Heu und 250 Zentner Zwiebeln pueden ein Raub der Flammen. Das Oekonomiege— bäude iſt bis auf die Umfaſſungsmauern nieder gebrannt. Das Vieh konnte nur mit Mühe ge— rettet werden. Die Löſcharbeiten geſtalteten ſich inſoſern ſchwierig, weil bei dem ſtarken Wind dicke Rauchſchwaden und Feuerregen nieder zing und Rauchvergiftungen einſetzten. Pforzheim, 20. Novbr. Schweres Auto⸗ unglück. Zwiſchen Birkenfeld und Engels⸗ brand, unweit der Halteſtelle Engelsbrand. über⸗ ſchlug ſich heute Nacht ein Pforzheimer Perſonen⸗ auto Der Führer und einzige Inſaſſe des Wa⸗ gens, der 31 Jahre alte Cafetier Hermann Gaum kam dabei ums Leben. Die Urſache des ſchweren Unglücks iſt noch nicht aufgeklärt. wtb. Köln, 22. Nov. Ausfall des Köl⸗ ner Roſenmontags-⸗Zuges. Der Regie⸗ rungspräſident gibt bekannnt, daß das Feſtlo⸗ mitee des Kölner Karnevals einſtimmig beſchloſ— ſen hat, in Würdigung der in dieſem Jahre vor⸗ handenen beſonderen Umſtände den Roſenmon— tagszug 1931 ausfallen zu laſſen. aus hat der Regierungspräſident angeordnet, daß karnevaliſtiſche Veranſtaltungen in öfſent— lichen Lotalen und dergleichen grundſätzlich nur in der Zeit von vier Wochen vor Karnevals⸗ Samstag, an den drei Karnevalstagen ſelbſt, ſo⸗ wie am 11. November eines jeden Jahres, Syl⸗ veſter und Neujahr zugelaſſen werden ſollen. Lokales Vortragskurſus über landwirtſchaftliches Genoſſenſchaftsweſen in Mainz und Gießen. Das Landw. Inſtitut der Heſſiſchen Landesuniver⸗ ſität in Gießen veranſtaltet in Gemeinſchaſt! mit dem Verband heſſiſcher landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften in Darmſtadt, dem Ländlichen Genoſſenſchaftsverband Raiffeiſen e. V. in Frankfurt a. M., dem Raiffeiſenverband e. V. Ludwigshafen⸗Khein, in den Tagen vom 4.—6. Dezember ds. Is. in Mainz im„Rhein⸗ goldſaal“ der Stadthalle und in Gießen am 12. und 13. Dezember ds. Is. in der neuen Aula der Landesuniverſität je einen Vortrags⸗ kurſus über landw. Genoſſenſchaftsweſen, bei welchen zeitgemäße Fragen des ländlichen Ge— noſſenſchaftsweſen und des Abſatzes landwirt⸗— ſchaftlicher Erzeugniſſe zur Behandlung kom⸗ men werden. Bei der großen Bedeutung dieſer Fragen für die Landwirtichaft iſt mit einer ſehr zahlreichen Beteiligun zu rechnen. Schwester Gerlinde Roman von Anny Wothe. (Nachdruck verboten.) 12. Fortſetzung. Und die Stimme dämpfend, nur Winifred vernehmbar fuhr ſie fort:„Es könnte dem Kranken das Leben koſten, und ich weiß nicht, ob ſie ſtarkgeiſtig ſind, die Schuld zu tragen, die Ihr unverantwortliches Vorgehen gegen den Patienten Ihnen ſchafft.“ Winefred ſtarrte mit finſteren Augen auf die Schweſter. Noch war die Zornesröte auf dem feinen Mädchengeſicht mit der durchſichti— gen Haut nicht gewichen. Jetzt irrte ihr Auge zu Sölve, die ſich inſtinktiv dem Bruder zu— gewandt hatte, um ſeine Aufmerkſamkeit zwiſchen Winefred und Gerlinde abzulenken. Ein leiſes Hohnlächeln zuckte um die roten Mädchenlippen Winifreds. „Wenn Sie mit ſolchen Waffen kämpfen, Schweſter, ſo bin ich machtlos. Es liegt mir natürlich fern, irgendwie Klaus in ſeinem Wohlergehen gefährden zu wollen. Sie mögen aber gefälligſt bedenken, daß Klaus bisher auch ohne Sie gelebt hat und ohne ſie weiter leben wird.“ Jetzt glühte es auch wie Zorn in dem ruhi⸗ Antlitz der Schweſter auf. Es war, als wollte ſie det Komteſſe ein heftiges Wort entgegen⸗ ſchleudern, aber dennoch bezwang ſie ſich, und nur ganz leiſe kam es von ihren Lippen: „Beten Sie zu Gott, Komteſſe, daß dieſes junge Leben hier nicht bald ſtill wie ein Licht verglimmt.“ Und ohne eine Antwort abzuwarten, griff ſie den Rollſtuhl des Knaben und rollte ihn über den Hof. Der Junge nickte und winkte noch ein paarmal zu ſeinen Schweſtern zurück, die wie gelähmt daſtanden und ihm nachſahen, dann ſchloß ſich das dunkle Tor zwiſchen ihm und Schweſter Gerlinde. Krampfhaft griff ſie nach Sölves Hand, die ganz verängſtigt Wini⸗ fred ins Geſicht ſah. „Mein Gott, Wini?“ fragte Sölve. hatteſt du nur mit der Schweſter? Ich be— greife dich nicht. Sie iſt doch ſo reizend und Großmama verſpricht ſich ſo viel von ihrem Aufenthalt.“ „Sie eine Heuchlerin“, rief Winifred hef— tig. Trud ſagt es auch. Sie will ſich nur die Liebe Klauschens erſchleichen, um ſich bei der Großmama und Papa beliebt zu machen. Und ich baſſe ſie, dieſe arrogante Perſon, die mich wie ein unmündiges Kind behandelt, und ſich hier Rechte anmaßt, die ich ihr nie zubilligen werde.“ Und die Hand Sölves klammernd, ſagte Winifred Angſt: „Haſt du gehört, was ſie ſagte, als ſie uns Klaus faſt mit Gewalt entführte?“ Sölve ſchüttelte den blonden Kopf ſchielte begehrlich nach dem Früſtückstiſch. Winifred preßte die Lippen feſt aufeinan⸗ der. Es bar gut, daß die Schweſter nichts von den Worten der Schweſter verſtanden hatte. Wie roh von der Pflegerin, ihr ſo glatt ins Geſicht zu ſagen, da“ Klaus ſterben könn⸗ te. Eine wahnſinnige Angſt zuckte in Winifred empor. Wenn die Schweſter Recht hätte? Wenn „Was noch voll feſter um⸗ geheimer und er⸗ Klaus ſo krank war, daß es keine Rettung mehr gab? N Irgend etwas würgte Winifred Kehle. Nein, nein, das konnte ja nicht ſein. Wenn morgen der Arzt kam, dann wollte ſie ganz energiſch mit ihm ſprechen. Er mußte ihr die Wahrheit ſagen. Der Gedanke, Klaus könnte kranker ſein als ſie dachte, und ſie hätte viel⸗ leicht Schuld, daß es ihm nicht beſſer ging, weil ſie zuviel auf ihn einwirkte, drückte ihr faſt das Herz ab. Aber ſtets gewöhnt, ihr Tun und Laſſen für gut und recht zu halten, mochte ſie ſich nicht ingeſtehen, daß ſie vielleicht doch im Un⸗ recht ſei. Sie war ſich bewußt, nichts auf der Welt ſo heiß zu lieben wie den kleinen kran⸗ ken Bruder, den ihr einſt die Mutter ans Herz gelegt, und ſie wußte, daß ſie ſelber lie⸗ ber zehn Tode erleiden wollte, als Klaus wehe tun. Und nun kam die Fremde mit dem falſchen Heiligenſchein der Diakoniſſenhaube und warf ihr ins Geſicht, daß ſie ſich geradezu an dem in der Bruder verſündige. „Kommſt du denn gar nicht, Winifred?“ klagte Sölve, die inzwiſchen am Frühſtückstiſch Platz genommen hatte,„die Eier werden kalt.“ Mechaniſch trat Winifred näher. „Du biſt doch unverbeſſerlich, Sölve“, ta⸗ delte ſie die Schweſter.„Nur äußere Dinge intereſſieren dich. Deinetwegen kann die Welt zu Grunde gehen, wenn du nur dein Früh⸗ ſtück haſt.“ a „Aber ſie geht doch gar nicht zu Grunde“, lachte Sölve fröhlich auf.„Mein Gott, nimm doch nicht alles ſo ſchwer, Wini. Seit wir aus der Penſion zurück ſind, iſt mir immer, hätten wir eine Leiche im Haus. als ſich liut zu reden, niemand lacht und alle ſehen aus, als möchten ſie am liebſten ſterben, du auch, Winifred.“. „Vielleicht möchte ich es auch“, gab die Schweſter verſonnen zurück. g „Du?“ Mit einem Wehſchrei hatte Sölve das Wort ausgeſprochen. Nun ſtand ſie ſchon bei der Schweſter und ſchlang zärtlich beide Arme um die hohe, ſchlanke Geſtalt. Winifred wehrte den ſie umſchmeichelnden Armen. „Ich kann nicht hier atmen“ ſtieß ſie her⸗ vor.„Die Mauern hier erdrücken mich. Jede Nacht wälzt ſich wie ein Alp auf meine Bruſt. Ich möchte ſchreien: Mord! Tod! And ich ſchaudere und harre froſtbebend des Morgens, der die Sonne bringt.“ f „Das iſt ja entſetzlich!“ jammerte Sölve. „Es iſt doch unſer Vaterhaus, Wini.“ Winifred lachte ſchneidend auf. „Vaterhaus? Ich habe keins!! Das ſage ich dir heute ſchon, Sölve: Hier bleibe ich nicht. Nicht einmal bis zu meiner Volljährigkeit. Hier kann und will ich nicht leben.“ „Aber wo willſt du denn hin? Das geht doch nicht ſo,“ weinte Sölve auf, während dicke Tränen auf ihr Schinkenbrötchen tropften. „Du biſt immer ſo heftig, ſo unüberlegt und —“ hier ſtockte die Kleine—„ſo hart.“ „So, haſt du das auch ſchon erfahren?“ „Nein, zu mir nicht, Wini, aber zu Papa und Großmama.“ „Papa? Er wird wenig danach fragen. Er haßt mich, weil ich wie unſere Mutter aus⸗ ſehe, deren Namen man hier nicht erwähnen darf, und die ich lieb gehabt. Ach, du weißt nicht, Sölve, wie lieb und hold ſie war. Und wie ſie uns küßte und mit uns lachte und Darüber hin- Bauernvereine zur Agrarpolitik Berlin, 24. Nov. Im Baueruvereinshaus in Berlin fand am 21. November eine Vor⸗ ſtandsſitzung der Vereinigung der Deutſchen Bauernvereine ſtatt. Nach einem ausführlichen Bericht des Präſidenten, Reichs miniſter a. D. Dr. Hermes, über die organiſatoriſche Tätigkeit der Vereinigung der Deutſchen Bauernvereine erſtattete Profeſſor Dr. Brinkmann(Bonn) ein Referat über den zur Zeit dem Reichstag vor⸗ liegenden Handelsklaſſengeſetzentwurf. Land⸗ wirtſchaftsſchuldirektor a. D. Löwenkamp er⸗ ſtattete anſchließend einen Bericht über bäuer⸗ liche Bildungsfragen und die Schulungsarbeit am Bauernſtande. Ueber die Fortführung des landwirtſchaftli⸗ chen Aktionsprogramms äußerte ſich Präſident Reichsminiſter a. D. Dr. Hermes in grundſätz⸗ lichen Ausführungen. Im Anſchluß an dieſe Ausführungen faßte der Vorſtand der Vereinigung der Deutſchen Bauernvereine eine Entſchließung, in der es U. a. heißt: Der Vorſtand der Vereinigung der Deutſchen Bauernvereine ſieht ſich gezwungen, erneut die Aufmerkſamkeit der Regierung und der Oeffentlichkeit auf das Mißverhältnis zwi⸗ ſchen den Einnahmen des Bauern und ſeinen Ausgaben hinzulenken. Es kann bei aller Wür⸗ digung der Notwendigkeit, die Ausgaben mög— lichſt zu ſenken, doch unter den gegenwärtigen Verhältniſſen entſcheidend nur durch eine an— gemeſſene Hebung der nach wie vor völlig un— zureichenden Erzeugerpreiſe für die wichtigſten landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe beeinflußt wer— den. So ſehr der deutſche Bauernſtand die Maß— nahmen der Reichsregierung auf dem Gebiete der Preisſenkung begrüßt, ſo muß doch vor ber Gefahr gewarnt werden, daß die praktiſche Durchführung den Zweck und Sinn dieſer Ak— tion vorſchiebt und damit die den Bauernſtand ſchwer bedrückende Not unter Umſtänden noch verſchärft. Der Zweck der Preisſenkung kann, ſoweit es ſich um das landwirtſchaftliche Gebiet hanbelt, nur darin beſtehen, die großen Span⸗ nen zwiſchen Erzeuger- und Verbraucherpreiſen zu verringern. Der Vorſtand der Vereinigung der Deutſchen Bauernvereine weiſt in dieſem Zuſammenhang darauf hin, daß die bisherigen Agrarmaßnahmen der Reichsregierung den In⸗ tereſſen der bäuerlichen Wirtſchaft nicht ausrei⸗ chend Rechnung getragen habe. Der Bauern— ſtand weiſt mit allem Nachdruck darauf hin, daß der Wirtſchaftsſchutz für wichtige bäuerliche Er⸗ zeugniſſe, für tieriſche, milchwirtſchaftliche, wie für Erzeugniſſe der Geflügelzucht, des Obſt⸗, Gemüſe⸗- und Weinbaues uſw. noch ganz unzu— länglich iſt. Er erwartet daher eine nachdrück— liche Aktion der Reichsregierung, auf dieſem Ge— biete, die für gewiſſe Erzeugniſſe durch autono— men Akt Deutſchlands möglich iſt, für andere die Aufnahme von Verhandlungen mit einzel— nen Vertragsländern erfordert. Angeſichts der akuten Not, des deutſchen Gemüſe⸗, Obſt⸗ und Weinbaues, die tauſende kleine und kleinſte Exi ſtenzen drückt, erachtet der Vorſtand der Ver—⸗ einigung der Deutſchen Bauernvereine es für notwendig, insbeſondere diejenigen Stellen, die gewerbsmäßig den Import und Abſatz auslän⸗ diſcher Erzeugniſſe in Deutſchland betreiben, da— zu anzuhalten, einen entſprechend. Anteil inlän diſcher Erzeugniſſe des Wein-, Obſt⸗, Gemüſe⸗ und Frühkartoffelbaues auf den Markt zu bringen. Er hält ferner angeſichts der Unver⸗ käuflichkeit von Braugerſte und Hafer in vielen bäuerlichen Betrieben die unverzügliche Gewäh— rung eines ausreichenden Einfuhrſcheinkontin⸗ gents für Braugerſte, Malz und Hafer, nöti⸗ genfalls unter Entnahme eines entſprechenden Betrages aus dem für das Etatsjahr 19319. vorgeſehenen Fonds für Einfuhrſcheine, für notwendig. Ebenſo bedarf es der alsbaldigen Einführung eines Verwendungszwanges für inländiſche Braugerſte und inländiſchen Hop⸗ fen. Die verſtärkte Einfuhr billigen ausländi⸗ ſchen Holzes, insbeſondere aus Rußland, hat in Verbindung mit der verminderten Bautätigkeit zu einem beiſpielloſen Preisſturz auf dem deut⸗ ſchen Holzmarkte geführt. Der deutſche Bauern⸗ wald befindet ſich in ſchwerer Notlage. Der Porſtand der Vereinigung fordert daher be⸗ ſchleunigte und geeignete Maßnahmen zum Schutze des deutſchen Waldes. Soche Maßnah⸗ men ſieht er neben einer vorübergehenden Ein⸗ ſchränkung der ſtaatlichen Holzeinſchläge in der Ausdehnung des Einfuhrſcheinſyſtems auf Holz ſowie in einem Verwendungszwang für inlän⸗ diſches Holz in der durch öffentliche Mittel ge⸗ ſtützten Bauwirtſchaft und beſonders für Pa⸗ pierfabriken. Eine Goldgrube Mit kaum einem anderen Wort wird gleich viel Mißbrauch getrieben, kaum ein anderes wird ſo häufig in unmöglichen und widerſinnigen Zuſammenſtellungen und Kombinationen ge⸗ braucht. Was wird doch alles als Goldgrube bezeichnet: Ein gutgehendes Geſchäft beiſpiels— weiſe, doch kann man das gerade in der heuti⸗ gen Zeit noch gelten laſſen, oder ein Bergwerk vielleicht, denn wenn es da vielleicht auch manch⸗ mal mit dem„Gold“ nicht ſo ganz ſtimmt, ſo hat doch die„Grube“ ihre Richtigkeit. Wuler Mundgeruch wirkt gbſtoßend. Häßlich gefärbte Zähne entſtellen das ünſd 15. 805 Hude önheilsfehler 5 oft on durch einmaliges Putzen mit der herrlich er⸗ eſſchenden Zahnpaste Chlorodont beſeitigt. Die Zähne erhalten ſchon nach kurzem Gebrauch einen wundervollen Elfenbeinglanz, auch an den Seiten ⸗ e wien ade nutzung der dafür eigens onſtruſerten Chlorodont- Zahnbürste mit ezahntem Borſtenſchnſtt. Faulende Speſſereſte in den nzwiſchenräumen als Urſache des üblen Mund⸗ 1155 den gründlich damit beſeitigt. Verſuchen zunächſt mit einer Tube Chlorodont⸗Zahnpaſte 1 Sie aber echt Chlorodont und 3 a a dafür zur lch. Aber was denkt man ſich dabei, wenn man die Stimme eines berühmten Sängers als ſeine „Goldgrube“ bezeichnet, oder mit Bezug auf einen großen Gelehrten, Schriftſteller oder Richter deren geiſtige Fähigkeiten unter dieſem Titel zu⸗ ſammenfaßt? Das alles iſt recht widerſinnig. Man ſagt es ſo hin, ohne ſich Böſes dabei zu denken, man merkt garnicht, wie man die Sprache verballhornt. Mit dem gleichen Recht kann man als„Goldgrube“ auch die Fäuſte eines Boxers oder die Beine einer Tänzerin anſprechen, wenn auch hier das Unangebrachte einer ſolchen Be— nennung ohne weiteres einleuchtet. Einer Grube iſt eigen, daß man in ihr etwas findet. Was aber„findet“ man in Fäuſten oder Beinen? Zu verantworten iſt allenfalls noch, daß man die Hirnzellen eines Dichters als„Gold— grube“ bezeichnet, aber dieſe Fälle ſollen dem Vernehmen nach nicht allzu häufig ſein. Denn das„Finden“(einer Idee beiſpielsweiſe) in die⸗ ſer„Goldgrube“ ſoll ſich in der jüngſten Ver⸗ gangenheit und auch heute noch ſehr ſelten er— eignen, jedenfalls aber in gar keinem Verhält— nis zu der teilweiſe enormen materiellen Aus— wirkung ſtehen. Das Wort von der„Goldgrube“ hat in ſol— chen Fällen natürlich nicht mehr ſymboliſche Be— deutung— die„Grube“ iſt da, das Gold kommt auch—, es gibt da nur den kleinen Formfehler, daß die Grube nicht vom Eigentümer ausgebeu— tet wird. Wie das ja auf vielen anderen Gebieten auch der Fall iſt. theo. Nachbarin, Euer Fläſch⸗ chen! Von Dr. Schmidt-⸗Aſchaffenburg. Wenn Sie heute mit einem Schnupfen durch die Stadt gehen und Sie treffen vier Bekannte, dann werden Sie mindeſtens fünf gute Ratſchläge für die Behandlung bekommen, und der eine oder andere Ihrer Bekannten wird Ihnen ſo— gar— mein Gott, die Zeiten ſind ſo ſchlecht und man ſpart, wo man kann— anbieten, den Reſt ſeiner Medizin, die vom Frühjahr„noch daheim rumſteht“ abzugeben.„Hilfts nichts, ſo ſchadets doch nichts“ pflegt man zu ſagen— ob mit Recht, darüber möche ich mich mit Ihnen unterhalten. Wir haben jetzt im Prinzip zweierlei Verord— nungen: Medizinen, die der Apotheker nach ge— nauer Vorſchrift des Arztes für den einzelnen Kranken anfertigt, und ſogenanne Spezialitäten, Zuſammenſetzungen aus chemiſchen Fabriten, die vorrätig in der Apotheke abgegeben werden. (Von den einfachen Tees, Salben u. ä. mehr, den ſogenannten Handverkaufsartikeln will ich nicht ſprechen.) Es fällt dem Herru Meier nicht ein, nach dem Maß des Herrn Müller ſich einen Anzug machen Zu laſſen, denn er würde ihm nicht„ſitzen“— aber ſeelenruhig ſchluckt Herr Müller hinunter, was eigentlich nur dem Meier „paſſen“ würde. Daß er z. B. den einen Stofk er in der Medizin enthalten iſt und der 1 Müller ausgezeichnet wirkt, nicht verträgt, ja ſo⸗ gar ungünſtig ſeine Geſundheit dadurch beein⸗ flußt, weiß er leider nicht. Er ſchimpft nur hinterher über Doktor» Apotheker. Herr Schulze würde nie den Reſt einer Bierflaſche am nächſten Morgen leeren, weil das Bier in⸗ zwiſchen ſauer wurde. Aber ſeine Kinder ſollen alte Medizin, die doch auch leichtx verderblich iſt, nach monatelangem Stehen bei der Frau Nach— barin als„Heilmittel“ zu ſich nehmen. And wie iſt's mit den Verwechslungen! Die Etikette oder Gebrauchsanweiſung ging verloren, man nimmt auf gut Glück, weil mans geſchenkt bekam! Kinder bekommen Mengen, die für Er— wachſene beſtimmt ſind, entſtehen und iſt ſchon entſtanden! Auch Tabletten verderben oder werden zum mindeſten unwirkſam, löſen ſich nicht mehr, nach⸗ dem ſie zu lang in der geöffneten Röhre lagen. Machen Sie ſelbſt einmal den Verſuch, Sie wer— den es beſtätigen! Es iſt die Zeit ſchwer, auch das Kaſſenmit⸗ glied, das bisher nicht genötigt war Arznei zu ſparen, muß nun in der Apotheke in die Geld— börſe greifen und wie leer ſiehts darin oft aus! Trotzdem wird mir jeder recht geben, wenn ich ſage: Lieber keine Medizin oder nur ein harm⸗ loſes Hausmittel, als eine nicht paſſende, viel—⸗ leicht verdorbene oder ſonſt ſchädliche Arznei vom Nachbarn! Lokale Nachrichten Tödlicher Verkehrsunfall eines Motorradfahrers am Tivoli. Geſtern Abend zwiſchen 5 und 6 Uhr er- eignete ſich an der Kreuzung Rathaus und Mann- heimerſtraße, am Tivoli, ein entſetzliches Autoun⸗ glück, wobei ein blühendes Menſchenleben vernichtet wurde. Der 26 Jahre alte Friſeur Otto Wagner, wohnhaft in M'heim⸗Käfertal, fuhr mit ſeinem Motorrad und einem Freund, von Viernheim kom⸗ mend, die Mannheimerſtraße gegen Käfertal zu. An der Kreuzung begegnete ihnen der Laſtwagen der Pfungſtädter Brauerei, der von Käfertal kom⸗ mend nach Viernheim wollte. Der Motorradfahrer dürfte nun, wie der Beifahrer angibt, angenommen haben, daß der Laſtwagen in die Rathausſtraße einbiegt und fuhr in flottem Tempo weiter. Der Laſtwagen fuhr jedoch die Mannheimerſtraße weiter und ſo kam es, daß der Motorradfahrer direkt an der Kreuzung mit voller Wucht auf den rechten Kotflügel des Bierautos anfuhr, von ſeinem Mo- torrad, das ſtark demoliert wurde, herabgeſchleudert und auf dem Kotflügel tot liegen blieb. Der Bei fahrer wurde auf die Seite geſchleudert und erlitt lücklicherweiſe nur leichte Hautabſchürfungen am opfe. Der Führer des Laſtwagens brachte den Wagen ſofort zum Stehen, doch das Ungllück war geschehen. Die Urſache des Todes muß, 9 welch Unheil kann da da keine äußerlichen Verletzungen zu erſehen ſind, durch die Sezeſſion feſtgeſtellt werden. Die Leiche des Verunglückten wurde in die hieſige Leichenhalle gebracht. Den Führer des Laſtkraftwagens trifft an dem Unglück keine Schuld. Die Gerichtskom⸗ miſſion beſichtigee im Laufe des Tages die Un⸗ glücksſtelle. Die prahktiſche, ſparſame Haus; frau weiß alle Vorteile zu nützen. Deshalb ver⸗ wendet ſie auch Maggi's Bratenſoße. Denn ein⸗ fach iſt ihre Zubereitung, vielſeitig ihre Verwen- dung zu Speiſen mit und ohne Fleiſch, zu denen man Soße benötigt, die aber ſelbſt nicht genügend oder keine Soße ergeben. Sie ſchmeckt ganz vor⸗ züglich, denn jeder Würfel enthält alle Beſtand⸗ einer ſelbſtgemachten Soße. Sport⸗ Berichte finden unter dieſer Rubrik Aufnahme, müſſen aber kürzeſt abgefaßt ſein. DIJK.⸗Sport Viernheim 1.— Oberroden 1. 3:0. Biernheim 1. Priv.— Worms 1. 5:1. — Ein leichter Sieg des Kreismeiſters.— Dieſer Sieg ſollte eigentlich ein Bombenſieg ſein, wenn der Sturm es verſtanden hätte, produk— tive Arbeit zu leiſten. Statt deſſen verzettelte er ſich in Ueberkombinationen und vergaß den Schuß, welcher der Endefekt einer Kombination ſein ſoll. Die Läuferreihe und das Schlußtrio waren brillant. Trotz des ſtarken Gegenwindes konnte Viernheim bis zur Halbzeit ein Tor durch Flachſchuß des Halb- rechten vorlegen. Die Gäſte konnten in dieſer Zeit mit dem Wind als Bundesgenoſſen das Spiel offen halten, in der 2. Hälfte aber wurden fie zum Spiel- zeug des z. Zt. unbeſiegbaren Platzbeſitzers. Aber wo blieben die Tore? Zwei ganze Treffer, da- runter ein 11⸗Meter, war der ganze Torſegen der Ueberlegenheit. Ein ſüßer Troſt bleibt uns aber immer: Mit dem Gegner wächſt die Mannſchaft. Der Meiſter hat ſchon große Spiele geliefert und wird auch in Zukunft wieder ſein Kompliment machen. Bei den Gäſten fiel der wendige Sturm beſonderh nach links angenehm auf. H. Wochenplan der DK. Dienstag: 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. Mittwoch: 2—4 Uhr Schülertr. auf dem Sportplatz. 8 Uhr abends Zuſammenkunft der Junioren im Ochſen. 8 Uhr abends Zuſammenkunft der 2. jugend in der Harmonie. Donnerstag: 5 Uhr Schülerturnſtunde i. Eichbaum. 8 Uhr Zuſammenkunft der 3. Fußballjugend im Ochſen. 8 Uhr Zuſammenkunft der 2. Fußballjugend in der Harmonie. Freitag: 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. halb 9 Uhr Spielerverſammlung in der Harmonie punkt 8 Uhr Spielausſchuß-Sitzung in der Har— monie. Montag: 5 Uhr Schülerturnſtunde im Handball- Eichbaum. Kreis Unterbaden Es fanden nur 2 Spiele ſtatt, die eine Ver⸗ änderung in der Spitzengruppe brachten. Altrip leiſtete ſich auf eigenem Platz durch ein Remis gegen Käfertal weiteren Punktverluſt, und wurde von den mit 4:0 über Turnverein 46 Mannheim ſiegreichen Viernheimern auf den 3. Platz zurück— gedrängt. Tabelle: Vereine Sp. gew. un. Phönix M'heim 8577 Viernheim 10 6 Altrip 9 Heddesheim 10 TV. 46 M'heim 9 Weinheim 8 Käfertal 9 Feudenheim 9 Friedrichsfeld 9 Neckarhauſen 8 1913 M'heim 9 Edingen 9 verl. Tore P 26:10 15 29:6 14 20:12 15:12 11 12:19 19:16 14:15 12:17 12:15 14:25 12:21 15:32 Sport am Wieſenweg. Handball. ö Viernheim 1— Turner Mannheim 1. 3.1 2.— 25 121 7 I* s d e 8%%—— Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden G.⸗V. Sängerbund. Heute Dienstag Abend halb 9 Uhr Geſangſtunde. Um reſtloſes Erſcheinen aller Sänger wird dringend gebeten. Der Vorſtand. Krieger⸗ und Soldatenverein„Teutonia.“ Heute Abend 8 Uhr Probe der Theaterſpieler im Frei⸗ ſchütz;(Schützenabteilung). Mittwoch, den 26. abends 8 Uhr Verſammlung ſämtlicher Jung⸗ ſchützen im Lokal. Der Vorſtand. Turnerbund. Ab heute Dienstag, nachm. 5 Uhr, beginnen wieder die regelmäßigen Schülerturn⸗ ſtunden. Anläßlich der bevorſtehenden Weihnachts feier richten wir hiermit an die Eltern der Schüler die Bitte, ihre Jungens pünktlich und regelmäßig zur Turnſtunde zu ſchicken. Die Turnwarte. Die Turnſtunde heute Abend fällt aus. Amtlicher Teil Bekanntmachung. Betr.: Ausſtellung von Waudergewerbeſcheinen für das Jahr 1931. Die Wandergewerbetreibenden werden hier⸗ mit zwecks Erneuerung ihres Wandergewerbeſcheins für das Jahr 1931 aufgefordert, Antrag hierzu alsbald bei uns, Zimmer Nr. 17, zu ſtellen. Dabei wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß den Anträgern ein unabgeſtempeltes Licht⸗ bild aus neueſter Zeit beizufügen iſt. Unbrauch⸗ bare werden zurückgewieſen. Diejenigen Perſonen, die ab 1. Januar 1931 bei der Ausübung des Gewerbes ohne Wanderge⸗ werbeſchein betroffen werden, haben Strafe zu erwarten. Betr.: Ausſtellung von Legitimationskarten für das Jahr 1931. Auf Grund der§s 44, 44a der Gewerbe- ordnung fordern wir alle diejenigen Perſonen, die im Jahre 1931 eine Legitimationskarte benötigen auf, alsbald Antrag bei uns, Zimmer Nr. 17, zu ſtellen. Dabei machen wir darauf aufmerkſam, daß für die Ausſtellung von Legitimationskarten nur unabgeſtempelte Lichtbilder aus neueſter Zeit zur Verwendung kommen dürfen. Nicht brauch⸗ bare Lichtbilder werden zurückgewieſen. Perſonen, die nach dem 1. Januar 1931 ohne Karten betroffen werden, haben Strafe zu gewärtigen. Viernheim, den 24. Nov. 1930. Heſſiſches Polizeiamt: Ludwig. Cetzte Radiomeldungen Zuſammenkunft Grandi⸗Litwinow in Mailand. witb. Mailand, 25. Nov. Der ttalieniſche Miniſterpräſident des Auswärtigen, Grandi, und der ruſſiſche Volkskommiſſar des Auswär⸗ tigen Litwinow trafen heute hier zuſammen. Die beiden Miniſter hatten eine lange freund⸗ ſchaftliche Unterredung, in der ſie ihre Meinun⸗ gen über politiſche und wirtſchaftliche Fragen austauſchten, die für die beiden Länder von Bedeutung ſind. Auch die weitere Entwicklung der italieniſch-ruſſiſchen Beziehungen war Ge⸗ genſtand dieſer Ausſprache. Ein Gefährt mit vier Perſonen von den Fluten verſchlungen. wtb. Ungvar, 25. Nov. Ein mit drei Män⸗ nern und einer Frau beſetztes Geſpann ſtürzte infolge des hohen Waſſerſtandes des Fluſſes Borſa bei der Gemeinde Klein-Rakovpce in die Fluten. Alle vier Perſonen ſowie die zwei Pferde ertranken. Zehn Tote bei einer Grubenexploſion in Transvgal. wib. Johannesburg, 25. Nov. Vei einer Grubenexploſion im ſüdlichen Randgebiet wur⸗ den ein Europäer und neun Eingeborene ge— tötet und drei Eingeborene ſchiver verletzt. Handel und Induſtrie Mannheimer Produktenbericht. Mannheim, 24. Nov. Weizen inl. 26.75—28,25 ausl. 35,5037, Roggen inl. 17,25—17,75, Hafer inl. 14,7516. Braugerſte, Durchſchnittsqualität inl. 20,75—22.75, Futtergerſte 17,25—1830; ſüdd. Weizenmehl Spezial Null Nov.-Februar, 42, füdb. Weizenauszugsmehl, Nov.-Februar. 16, ſüdd. Weizenbrotmehl, Nov.-Febr., 28, ſüdd. Roggenmehl, je nach Fabrikat, 27,25— 28,25, Kleie 9, Biertreber 9,75 10,50, Leinſaat 27,50. N Mannheimer Großviehmarkt. Mannheim, 24. Nov. Zufuhr und Preiſe: 140 Ochſen 44—5, 125 Bullen 40—49, 284 Kühe 16 bis 48, 364 Färſen 40—58, 619 Kälber 4875, 30 Schafe 42—45, 3360 Schweine 52—65, 70 Ar⸗ beitspferde 7001700, 85 Schlachtpferde 30140, 11 Ziegen 1225, Marktwerlauf;: Mit Großvieh, ſchleppend, Ueberſtand. Mit Kälbern ruhig, lang— ſam geräumt. Mit Schweinen mittel, geräumt. Mit Arbeits- und Schlachtpferden ruhig. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 445 Stück Verkauft: 318 Stück Milchſchweine das Stück 12—19 Mk. Läufer das Stück von 25—45 Mk. Marktverlauf mäßig. Vereinsdaak Weinheim e. G. m. b. H. Aelteſte Bank am Platze Bauk und Sparkaſſe auf genoſſenſchaftlicher Grundlage Gegen 3000 Mitglieder Geſchäftsanteile, Reſerven u. Haftſummen SGolbmark 3 000 000.— Beſorgang aller e ee Angelegenheiten