Heute Vormittag um 6 Uhr verschied nach langem, schweren Leiden unsere liebe Mutter, Großmutter, Schwie- germutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Barbara Frank W tw. geb. Wieland wohlvorbereitet durch den Empfang der hl. Sterbesakra- mente, im Alter von 75 Jahren. Wir bitten, für unsere liebe Verstorbene zu beten. Viernheim, den 26. November 1930. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet morgen Donnerstag, nachm. 4 Uhr, vom Trauerhause, Hansstraße 21 aus, statt. ——— „„ F 8 — . ——— 2 — — —— ——— — S —' — Donnerstag Unterhaltungsabend in der Vorſtadt, wozu freundlichſt einladet Der Vorſtand. ur Fehr puenl! empfehle: Vieh-Lebertran Vieh-Emulsion Brockmanns-Futterkalk Vio und Fischmehl Nalhaus- Vrogerie peter Moskopp 5 Tel. 198— Tel 198 Brennholz⸗ Verſteigerung. Dienstag, den 2. Dezember 1930 werden im Saale des Gaſthauſes„Rheingold“ in Lam⸗ pertheim von Vormittags 9 Uhr an öffentlich meiſt⸗ bietend verſteigert: Aus den Abteilungen Ob. 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Winkenbach, Uiernheim, 26. Im Die Beerdigung Co des⸗Anzeige. Uerwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche nachricht, daß gestern Jormittag/ 40 Uhr meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Anna Benz geb. Bieler nach kurzer Krankheit im Alter von 60 ½ Jahren gestorben ist. vom Trauerhause, Hofmannstraße 3 aus statt. November 1930. Namen der trauernden Hinterbliebenen: Georg Benz Il. findet am Donnerstag, nachm. ½1(hr, Dieſe ſind heute wieder Sehr billig! Beſichtigen Sie uuverbindlich mein reichhaltiges Lager und beachten Sie meine Schaufenſter!. Weinheimerſtraße. Röderherde, Rankeheſſel, Fleiſchſtänder onen Winter⸗ artikel in großer Auswahll aranl N.. Mig s Sonntag, den 30. hop. nachm. punkt 3 Uhr, beginnt im grossen Rarpfen-Saal der Län derkampf hessen— Baden im Ringen Stemmen Boxen— Nu-Jitsu u. 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Es ernbeler Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) ei ins Haus gebracht.— Gratisbeila 0 Viernheimer en: wöchentl. das achtſeltige illuſtrierte A täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Wee monatl. 1 1 0 untags latt„Sterne und Blumen“, halbjäh ich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim e 117.— Telegramme: Anzeiger, ran Ar. 274 Die Sparmaßnahmen in Heſſen Regierungsvorſchläge an den Landtag. Darmſtadt, 26. Nov. In Heſſen iſt es, wie aus einer offiziellen Verlautbarung hervor— geht, der energiſche Wille der Regterung, trotz der Verminderung der Steuerüberweiſungen vom Reiche, die durch die ſechsprozentige Kür⸗ nicht annähernd aufgewogen wird, den Staatsvoranſchlag 1931 ohne Defizit vorzulegen. Dazu werden jetzt dem Landtag folgende Vorſchläge unterbreitet: Außer der Kürzung der Beamtengehälter wie im Reiche ſoll eine Minderung der perſön⸗ lichen Koſten durch Aenderung einzelner Be— ſtimmungen des Beſoldungsgeſetzes herbeige— führt werden. Angeordnet iſt bereits eine Herabſetzung der Tagegelder um 20 Prozent. Im Anſchluß an das Gutachten des Neichsſparkommiſſars werden weiterhin Vereinfachungen im Ver⸗ waltungsorganismus zur Durchführung ge⸗ langen. Ueber das Gutachten hinaus tritt bei den Miniſterien eine Verminderung der Stellenzahl um 10 Prozent ein. ö Die Staatsratsſtellen und die Miniſterialrats⸗ ſtellen der Gruppe 1 B werden auf den In— haber geſetzt, die Forſtämter um ſieben Stel—⸗ len eingeſpart. Auch bei den Baubehörden ſind bereits 10 Prozent der Stellen eingeſpart. Die Vermeſſſungsämter ſollen mit den [Feldbereinigungsämtern mengelegt u. außerdem noch fünf Aem⸗ ter aufgehoben werden. Zu dieſen Maß⸗ z u ſa m⸗ nahmen gehört auch die erminderung und der von Amts⸗ der Univerſität Gießen der sachlichen Koſten ſind mit 10⸗prozentigen Abſtrichen in den neuen Staatsvoranſchlag ein⸗ 0 geſtellt. Dadurch werden die Ausgaben um eine halbe Million verringert. Die Erſparniſſe die durch organiſatoriſche Maßnahmen eintre⸗ ten, werden zum Teil ſich allerdings erſt nach n Umfange fühlbar machen. Aus dieſem Grunde ließ es ſich nicht vermeiden, ſeine im Vergleich zu anderen wird damit immer noch hinter dieſen, auch 6 hinter Preußen, zurückbleiben, wie überhaupt 5 die ganze Sparaktion ſchon aus wirtſchaftlichen Gründen die größte Rücksicht darauf nimmt, die heſſiſchen Verhältniſſe in keinem Falle ge⸗ genüber denen der anderen cchlechtern. Länder zu ver⸗ (Von einer Mieterhöhung iſt bereits nicht 9 mehr die Rede. Wir hoffen, daß in Frage der 0 Gebäudeſteuer das letzte Wort noch nicht ge— brochen iſt. Auch die geringſte Steuererhöhung iſt mit der Steuer⸗ und Preisſenkungsaktion nicht vereinbar! Die Red.). Note an den Völkerbund beſchloſſen enb. Berlin, 27. Nov.(Eigene Meldung!) Das Kabinett beſchäftigte ſich in ſeiner gemel⸗ deten Sitzung, die bis gegen Mitternacht dau⸗ erte, mit den Vorgängen in Oſtoberſchleſien. Es wird wegen der Gewaltakte und wegen der Wahlentrechtungsmethoden gegenüber den deut⸗ ſchen Minderheiten an den Völkerbund appellie⸗ ren. Eine Note wird im Laufe des heutigen Tages abgeſandt werden. Weitere Einzelheiten b über den deutſchen Schritt werden erſt im Lauſe des Tages bekannt werden. Deutſchland verlangt außerordentliche Rats⸗ tagung. enb Berlin 27. Nov. Eig. Meldung.) In der geſtrigen Kabinettsſitzung, die ſich mit der Prü⸗ zung der polniſchen Terrorakte beſchäftigte, er⸗ ſtattete Reichsaußenminiſter Curtius einen ein⸗ gehenden Bericht über das dem Auswärtigen Amt vorliegende Material zu den polniſchen Dirraralten gegen Deutſche in Oſtoberſchleſien. Die Prüfung der Rechtslage hat, wie die„Voſſ. Zeitung“ berichtet, ergeben. daß ein Appell an Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt furt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. 77 Donnerstag, den 2 Zeitung Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petit bei Wi erh (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) ile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., olung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes W bei Anzeigen werben nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden F111 ͤ b den Generalſekretär des Völkerbundes zur Ein⸗ berufung einer außerordentlichen Ratstagung auf Grund des Artikels 11 der Völkerbundsſat⸗ zung möglich iſt. Die Reichsregierung hat daher beſchloſſen, in einer Note an den Generalſekre— tär des Völkerbundes die Einberufung des Völ— kerbundsrates zu verlangen. Außerdem wird die Reichsregierung das geſamte amtliche Material über die Vorgänge in Oſtoberſchleſien und die deutſchen Ermittlungen dem Völkerbund zulei— ten. Eine Erklärung Calonders wtb. Kattowitz, 26. Nov. Der Präſident der Gemiſchten Kommiſſion für Oberſchleſien über— gibt der Preſſe folgende Mitteilung: In der Preſſe iſt ein an mich gerichteter offener Brief verſchiedener deutſcher Verbände veröffentlicht, in welchem ich zur Erfüllung meiner Pflicht er— mahnt werde. Ich ſehe mich nicht veranlaßt, da— rauf irgend etwas zu antworten. Die deutſche und die polniſche Minderheit haben auf meinen Schutz ſtets zählen können. Im gleichen Schrei— ben werde ich erſucht, dahin zu wirken, daß Pol— niſch⸗Oberſchleſien an Deutſchland zurückgegeben werde. Dieſe, das Pflichtgefühl des Präſidenten der Gemiſchten Kommiſſion verletzende Zumu— tung weiſe ich mit Entrüſtung zurück. Die jetzige Grenze iſt die ſelbſtwerſtändliche Grundlage mei— ner Miſſion. Brünings Beſprechungen abgeſchloſſen Berlin, 26. Nov. Reichskanzler Brüning hat heute die Beſprechungen mit den Partei⸗ führern abgeſchloſſen. Er hatte heute Beſpre⸗ chungen mit dem deutſchnationalen Führer Hugenberg, mit dem Abgeordneten Leicht von der Bayeriſchen Volkspartei, mit den ſozial⸗ demokratiſchen Führern Hermann Müller, Breitſcheid, Hilderding und Hertz, ſowie ſchließ⸗ lich eine nochmalige Beſprechung mit dem volks⸗ parteilichen Abgeordneten Dingeldey. Das Kabinett will nun morgen nachmittag eine Sitzung abgehalten, in der auf Grund der Ergebniſſe dieſer Parteiführerbeſprechungen der endgültige Beſchluß gefaßt werden ſoll, ob eine parlamentariſche Behandlung des Sa⸗ nierungsprogramms die ſchnelle Inkraftſetzung möglich erſcheinen läßt oder ob der Verord⸗ nungsweg gewählt werden muß. Nus Nah und Fern Mainz, 26. Nov.(Schiffsunfall infolge Hoch— waſſers.) Geſtern nachmittag kurz nach 2 Uhr geriet der Kohlenkahn Mannheim 195, der hin— ter dem Schleppbobt Baden 8 lief, bei der Durchfahrt unter der Straßenbrücke in Mainz zu nahe an den Brückenpfeiler. Infolge des Hochwaſſers blieb er am Eiſengerüſt der Bücke hängen, wobei die Kajüte glatt wegraſiert wur— de. Hierbei erlitt die Frau des Schiffers ſchwe— re Verletzungen und mußte ins Krankenbaus ö 1 ö g gebracht werden. or N 81* 81 51 an der Petersau veranker »'Kahn wurde Mainz, 26. Nov.(Erne Nachdem kürzlich der Preis am Pfund um 5 Pfennig fand geſtern mittag führenden und maßgebenden gereien ſtatt, in der über eine ſenkung beraten wurde. Es! von heute an den Preis für 1.15 Mk. auf 1.10 Mk., für K Mk. auf 1.25 Mk. und für Baue Mk. auf 1.10 Mk. feſtzuſetzen Wurſtwaren bleibt unverändert Darmſtuor, 25. Nov. Ern Jubilaum dez heſſiſchen Wirtſchafsminiſters. Mi⸗ niſter für Arbeit und Wirtſchaft Raab konnte am Montag auf eine 25jährige Tätigkeit im heſſiſchen Parlament zurückblicken. Landtagsprä⸗ ſident Delp hat dem Jubilar ein herzliches Schreiben zugehen laſſen. Glückwunſchtelegram⸗ me ſandten Staatspräſident Dr. Adelung und mehrere Abgeordnete für die ſozialdemokratiſche Landtagsfraktion. Wiesbaden 25. Nov. Umzugs verbot. Da die Verſammlungsfreiheit in letzter Zeit von den radikalen Parteien mißbraucht wurde, hat der Polizeipräſident jetzt auf Grund des Artikel 123 Abſatz 2 der Reichsverfaſſung und des Pa⸗ ragraphen 10 Abſatz 2, 17, des allgemeinen Land— rechts alle Umzüge und Verſammlungen unter freiem Himmel verboten. Speyer, 26. Nov. Zum Heidelberger Bau— ſkandal.) Das Inſtitut der Armen Schulſchwe— ſtern benachrichtigt durch ein Rundſchreiben ſei— ner General- Bevollmächtigten die Gläubiger der Heidelberger Wohnungsgeſellſchaft über den gegenwärtigen Stand der Befriedigungsvor— ſchläge. Noch im Laufe dieſer Woche ſollen ſämtliche Gläubiger aus Handwerk und Gewer— be zu dem verbeſſerten Befriedigungsvorſchlag Stellung zu nehmen. Es war nur möglich, die bisherige Anleihebelaſtung von 4 auf 5 Millio— nen zu erhöhen, ſo daß höchſtens eine Million verfügbar wird. Es iſt alſo eine Barabfindung von 50 Prozent der Anforderungshauptſumme, die insgeſamt rund 2 Millionen beträgt, möglich. Der 50prozentige Reſt an Hauptſummen der Gläubiger ſoll im Verhältnis der einzelnen Ver— träge aus den jährlichen Ueberſchüſſen an Net- toeinkünften des Inſtituts abgezahlt werden. Die Generalbevollmächtigten werden im Falle ſich für raſcheſten Vollzug in jeder Hinſicht ein ſetzen, im Beſtreben, die Barauszahlung mög— lichſt zu beſchleunigen. Ludwigshafen, 26. Nov.(Betriebsunfall.) Im Bau 127 der J. G. Farben wurden geſtern meh— rere Arbeiter die an einem Hochdruckbehälter beſchäftigt waren plötzlich durch Säure beſpritzt, wodurch ſie erhebliche Brandverletzungen, na— mentlich im Geſicht, erlitten. Die Arbeiter muß— ten ins Städt. Krankenhaus überführt werden. Pirmaſens, 26. Nov.(Wegen Unregelmäßig— keiten entlaſſen.) Wie die Reichsbahndirektion Ludwigshafen mitteilt, hat ein Antragſteller eines hieſigen Spediteurs aufzuliefernde Sen— dungen beraubt und von dem geſtohlenen Gut mehrere Gegenſtände an Eiſenbahnbedienſtete verteilt. Der Angeſtellte legte ein Geſtändnis ab isſenkung) veinefleiſch eine weinemetz— weitere Preis— beſchloſſen, iefleiſch von von 1.35 pen von 1.15 er Preis für und beging kurz darauf Selbſtmord. Die betei— ligten Bedienſteten der Reichsbahn entlaſſen worden. ſind ſofort Der Rhein über die Ufer getreten 2 Das Hochwaſſer des Rheins hat in Köln ganze Straßenzüge überſchwemmt. Im Hintergrund 4 22 der Kölner Dom. 42. Jahrgang Der Reiſeplan des Polar⸗U⸗Bootes. Abfahrt Mitte Januar.— Von Spitzbergen über Alaska nach Seattle. Die Vorbereitungen für die Polar-U-Boot⸗ Fahrt des Polarforſchers Wilkins ſind zum Teil beendet, zum anderen ſoweit fortgeſchritten, daß im Laufe des nächſten Monats mit den Probefahrten begonnen werden kann. Der Start des U-Bootes„O 12“ erfolgt wahrſcheinlich um die Mitte des Monats Januar; die Fahrt dürfte mindeſtens 60 bis 90 Tage in Anſpruch nehmen. Der Start erfolgt in Amerika, von wo das Boot zunächſt nach Spitzbergen fährt. In Spitzbergen wird ein Spezialhafen eingerichtet. Nach kurzem Aufenthalt in Spitzbergen fährt das U-Boot un⸗ ter dem Eis hindurch nach Alaska und Seattle. Das Boot erhält eine ſehr ſtarke Radioſtation. Das Intereſſe der Amerikaner an dieſem erſt als phantaſtiſch verlachten Beginnen wächſt naturge— mäß, je näher der Start rückt. An den erſten Probefahrten werden mehrere bekannte amerika— niſche Marinefachleute teilnehmen, da ſich auch die amtlichen Stellen jetzt mit den Plänen Wil— kins beſchäftigen. Weitere Kürzung der Beamtengehälter in Heſſen? Für die oberen Gruppen 1015 Prozent, Miniſtergehälter 20 Prozent. Friedberg, 23. Nov. Zu den Gerüchten über eine weitere allgemeine Gehaltskürzung in Heſſen erfahren wir, daß eine Kürzung der unteren Beamtengehälter über die Reichs⸗ regelung hinaus in Heſſen nicht in Ausſicht genommen iſt. Kreisdirektor Rechthien erklärte in einer Verſammlung, man müſſe damit rech⸗ nen, daß in Heſſen die Gehälter der höheren Beamten um etwa 10 Prozent und daß die höchſten Gruppen vielleicht ſogar um 15 Proz. gekürzt werden müßten, woran ſich dann eine Kürzung der Miniſtergehälter um 20 Prozent anſchließen würde. Die Nachverzollung von Tabak⸗ fabrikaten wtb Berlin, 27. Nov. Da in der neuen Tabak⸗ ſteuervorlage nur eine Ermächtigung des Reichs⸗ finanzminiſters, keine Verpflichtung vorgeſehen iſt, die bei Inkrafttreten des neuen Geſetzes vor⸗ handenen Beſtände nachzuverzollen, ſcheint in dem Tabakgewerbe die Meinung verbreitet zu ſein, daß das Reichsfinanzminiſterium von der Ermächtigung keinen Gebrauch machen würde; denn nur ſo läßt ſich die überall beobachtete Herſtellung auf Vorrat erklären. Wie wir von beſonderer Seite erfahren, iſt aber der Reichsfinanzminiſter feſt entſchloſſen, einen Nachzoll zu erheben, ſchon weil andern⸗ falls die kapitalkräftigen Betriebe vor den we— niger kapitalkräftigen in unberechtigter Weiſe bevorzugt würden. Soziales Proviſoriſche Verlängerung der Tarifbeſtim⸗ mungen für die Reichs bahnarbeiter. wib Berlin, 27. Nov. Die Reichsbahnhaupt— verwaltung teilt mit: Bekanntlich haben die Ge— werkſchaften die Arbeitszeitbeſtimmungen des Lohntarifvertrages für die Arbeiter der Reichs— bahn auf den 30. Nov. 1930 gekündigt, um eine Arbeitszeitkürzung zu erwirken. Dieſe Verhandlungen darüber haben zu kei— ner Einigung geführt. Um einen tarifloſen Zu⸗ ſtand zu vermeiden, wurde die Geltung der ge— kündigten Beſtimmungen bis zum 15. Dezember 1930 verlängert. Wetterlage Wetterbericht. Der im Nordweſten liegende Tiefdruckwirbel iſt ſtationär geworden und füllt ſich allmählich auf. Trotzdem hat er ſeinen Wir⸗ kungsbereich noch ausgedehnt und beherrſcht die Witterung von faſt ganz Europa. Zudem bil⸗ den ſich an der Südſeite des Wirbels immer noch Randſtörungen aus, die bei uns vielfach Bewöl⸗ kung und zeitweilig auch Niederſchläge hervorge⸗ rufen. Der unbeſtändige Witterungscharakter bleibt daher vorerſt noch erhalten, wenn auch die Witterungsvorgänge ſich immer weniger leb⸗ haft abſpielen werden.— Zeitweiſe auſheiternd, meiſt noch bewölkt, immer noch einzelne Nieder⸗ ſchläge, bei weſtlichen Winden weitere langſame Abkühlung. Weitere Frachtſenkkungen bei der Reichsbahn? Ta gung des Verwaltungsrates der Reichsbahn wtb. Berlin, 26. Nov. Geſtern und vor⸗ geſtern tagte der Verwaltungsrat der Deut⸗ ſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft in Berlin. Einen Hauptgegenſtand der bildete die Frage, wie weit und in welcher Weiſe die Reichsbahn bei dem Preisabbau⸗ programm der Reichsregierung durch Sen⸗ kung der Tarife helfen kann. Eine allgemeine Tarifermäßigung zur Zeit zu genehmigen, ſieht ſich der Verwaltungsrat nicht in der Lage, da die damit verbundenen Mindereinnahmen dazu zwingen würden, ſo ſcharfe Droſſelungen bei der notwendigen Beſchaffung von Schienen und Wagen ſowie bei der Ausführung von Bauten vorzunehmen, wie ſie weder vom Standpunkt der Betriebsſicherheit noch von der Bekämpfung der Arbeitslaſigkeit tragbar wären. Die Senkung von einzelnen Tarifen wird ſchon bisher, ſoweit es die Finanzlage irgend geſtattet, dauernd durch Ausnahmetarife vorgenommen, um Produktion und Arbeits⸗ markt zu befruchten In dieſem Sinne gab der Verwaltungsrat die Genehmigung, den Koh— lentarif für die Ausfuhr und nach Wett⸗ bewerbsgebietlen zum 1. Dezember weſentlich herabzuſetzen. Eine günſtige Auswirkung auf den Kohlenſatz und auf die allgemeine Preis- und Wirtſchaftsgeſtaltung kann aus dieſer Senkung von Kohlentarifen erwartet werden. Beratungen Im übrigen prüft die Hauptverwaltung zur Zeit die Möglichkeit von Frachtſenkun⸗ gen bei Waren der unmittelbaren Lebens⸗ haltung, um die Preisſenkungsaktion der Reichsregierung zu ſtützen. Der Anteil der Fracht, namentlich am Klein— handelspreis bei Waren zur unmittelbaren Lebenshaltung, wird freilich immer wieder weit überſchätzt. i Der Verwaltungsrat beſchäftigte ſich ein— gehend mit der weiteren Finanzwirtſchaft der Reichsbahn. Die Finanzlage hat ſich infolge der Wirtſchaftsdepreſſion und des Wettbewerbs anderer Verkehrsmittel dahin entwickelt, daß für das Jahr 1930 mit einer Mindereinnahme von über 700 Millionen Reichsmark gegenüber dem Vorjahre gerechnet werden muß. Es tritt für dieſes Jahr eine Erleichterung da— durch ein, daß das Reich in dankenswerter Weiſe auf langfriſtige Forderungen an die Reichsbahn verzichtet hat, und daß ein Vor⸗— trag aus den Erträgniſſen früherer Jahre zur Verfügung ſteht. Eine Anpaſſung des geſam⸗ ten Betriebsdienſtes an den geſunkenen Verkehr und die Droſſelung ſchon jetzt notwendiger Sachausgaben iſt bereits für 1930 bis aufs äußerſte durchgeführt. Daraus ergibt ſich die Schwierigkeit für das Jahr 1931, in dem ein⸗ malige Hilfen wie in dieſem Jahre kaum zu erwarten ſein werden. Lediglich ſteht eine Minderausgabe von etwa 19 Millionen RM. durch die Senkung des Kohlenpreiſes als ſicher feſt, eine Erſparnis, die durch die Minderein⸗ nahmen aus der erwähnten Kohlentarifermäßi⸗ gung und aus der vermehrten Abwanderung der Kohle auf die Waſſerſtraßen aufgebracht wird. Weitere Erſparniſſe ſind aus der vom Reich beabſichtigten Herabſetzung der Beam— tengehälter zu erwarten, der ſich die Reichs⸗ bahn bezüglich ihrer Beamtenſchaft anpaſſen wird. Die Mitglieder des Vorſtandes haben dem Verwaltungsrat gegenüber auf 20 Prozent ihrer geſamten Bezüge verzichtet. Der Ver⸗ waltungsrat hat beſchloſſen, alle Dienſtauf⸗ wandsentſchäbigungen vom 1. Januar 1931 ab um 20 Prozent herabzuſetzen. Weitere Entlaſſungen durch verringerte Per⸗ ſonalausgaben und geſenkte Preiſe ſind im nächſten Jahr zwar zu erwarten, reichen je⸗ doch nach der jetzigen Sachlage nicht aus, die zu erwartenden Mindereinnahmen auszuglei⸗ chen. Bei dieſer Finanzlage hält es der Ver⸗ waltungsrat mehr als je für notwendig, die Wirtſchaft der Reichsbahn mit der größten Vorſicht zu führen. Auch die Finanzwirtſchaft des Jahres 1931 muß auf klarer Grundlage aufgebaut werden. Durch die Erhaltung ge⸗ ſunder Reichsbahnfinanzen wird der deutſchen Wirtſchaft der beſte Dienſt erwieſen. Der moskauer Induſtrieprozeß Vernehmung der Angeklagten wtb. Moskau, 26. Nov.(Telegraphenagen⸗ tur der Sowjetunion!) Im Moskauer„In⸗ duſtrie⸗-Prozeß“ begann der Gerichtshof nach der bereits gemeldeten Verleſung der Anklage— ſchrift mit der Vernehmung der Angeklagten. Prof. Ramſin leitete ſeine Ausſage mit der Erklärung ein:„Ich will mich nicht verteidi— gen, denn meine Schädlings- und Verräter— tätigkeit iſt klar. Ich möchte, fuhr er fort, daß durch dieſen Prozeß die Nichtigkeit konterrevo— lutionärer Verſuche zutagetritt und der Wider⸗ ſtand eines gewiſſen Teiles der Ingenieure und der techniſchen Kräfte aufhört.“ Sodann berichtete Ramſin über die Organiſierung des von Paltſchinſki geſchaffenen Ingenieur⸗ Zentrums und ſchilderte die Tätigkeit der ge⸗ gen revolutionären Organiſation, als ſie ſich bereits mit dem„Handels- und Induſtrie⸗ komitee“ in Paris— einer Organiſation ruſſi⸗ ſcher Weißgardiſten— und mit einzelnen Mii⸗ gliedern franzöſiſcher Regierungskreiſe zur Beratung der für 1928 in Ausſicht genomme— nen Interventionspläne in Verbindung geſetzt hatte. In jener Zeit ging der Gedanke einer Intervention, wie Ramſin betonte, mehr von Regierungskreiſen Frankreichs und Englands als vom Handels- und Induſtriekomitee aus. Während einer Anzahl von Mitgliedern der Induſtriepartei, unter ihnen Fedotow und Sitnin auf Reiſen waren, traf die Nachricht von Verhandlungen des Handels- und In⸗ duſtriekomitees mit Poincare und Briand ein, die dazu dienten, die Intervention zu orga⸗ niſieren. Im gleichen Jahre überzeugten wir uns, d. h. Laritſchew und ich, daß die Frage einer Intervention in England und in Frank⸗ reich ernſt gemeint wurde. In Paris fand dann eine Konferenz ſtatt, an der außer mir und Laritſchew die Mitglieder des Handels- und Induſtriekomitees teilnahmen. Ich und Larit⸗ ſchew berichteten über die Lage in der Sow⸗ jetunion, über die Tätigkeit der„Induſtrte⸗ partei“ und beſonders über die Lage der ſow⸗ jetruſſiſchen Oelinduſtrie. Die Mitglieder des Handels⸗ und Induſtriekomitees betonten die Notwendigkeit, die Intervention von innen vorzubereiten, denn die Vorbereitung von außen, die vom Handels- und Induſtriekomitee betrieben wurde, waren nicht erfolgreich. Steigende Beſchäftigung der deutſchen chemiſchen Induſtrie Die einzige florierende Induſtrie im Reiche Otto Koſſack, Direktor der chemiſchen Fabrik A.⸗G., Düſſeldorf, erklärt in einem Geſpräch mit dem Korreſpondenten des, „Neuen Wiener Journal“: Die chemiſche Induſtrie gehört heute ſicherlich zu einem der wenigen Wirtſchaftszweige, deren Lage nicht gleichermaßen kriſenhaft iſt, wie etwa jene der Schwer⸗ oder der Textilinduſtrie. Er⸗ freulicherweiſe ließ ſich in unſerer Branche in letzter Zeit ſogar eine beträchtliche Beſſerung ver⸗ zeichnen. Der Beſtellungseinlauf iſt durchaus be⸗ friedigend und auch für die weitere Zukunft iſt mit keiner weſentlichen Aenderung der gegen⸗ wärtigen Lage zu rechnen. Wenn man auch nicht ſo weit gehen und dieſe erfreuliche Konſtatierung als Zeichen für eine allgemeine Beſſerung der wirtſchaftlichen Lage des Reiches werten kann, ſo mag ſie als ein Anſporn zum Optimismus dienen, deſſen unſere Wirtſchaft ſo dringend be⸗ darf. Wenn man die Urſachen der deutſchen Indu⸗ 1 unterſucht findet man ihre Haupturſache in der 0 übermäßigen Belaſtung der Betriebe, vor allem auch durch die Auswärtigen Zahlungen auf das Reparationskonto, eine Beſteuerung, der die wenigſten Unterneh⸗ mungen auf die Dauer gewachſen ſein können. Die in den letzten Wochen ſich immer mehr durchſetzende Tendenz zu einer Reviſion des Young⸗Planes wird ſicherlich eine bedeutſame Beſſerung der Situation herbeiführen können. Der vorläufige Rückgang, den die meiſten an⸗ deren Induſtrien zu verzeichnen haben hat uns völlig verſchont. f In den jüngſten Tagen iſt die Beſchäftigung ſogar geſtiegen. Man kann feſtſtellen, daß der Bedarf an verſchiedenen chemiſchen Produkten ſehr ſtark gewachſen iſt. Beſonders auffällig zeigt ſich dieſe Beobachtung auf dem Inland⸗ markt, der hinſichtlich der chemiſchen Erzeugniſſe ziemlich vorteilhaft geſtiegen. Auch die Rohſtoff⸗ preiſe ſind günſtig und das Schreckgeſpenſt aller Induſtrien des Landes, die Arbeitsloſenfrage. hat ſich uns noch nicht gezeigt. Es ſind zwar auch in der chemiſchen Induſtrie Abbaumaßnahmen neichslultzminißzer ft arne ö 1 Die Wirtſchaftspartei hat ihren Vertreter im Reichskabinett Dr. Bredt zurückgezogen. Ob das Rücktrittsgeſuch angenommen wird, hängt noch von Beſprechungen ab. getroffen worden, die aber längſt nicht ſolchen Umfang angenommen haben, daß nur ein rela⸗ tiv geringer Prozentſatz Arbeiter momentan beſchäftigungslos iſt. Eine fortſchreitende Ge— ſundung der Lage wird es uns hoffentlich balb ermöglichen, auch dieſe ausgeſperrten Arbeiter wieder einzuſtellen. Es mag intereſſant ſein, daß nach dem plötz⸗ lichen Sturz der Beſtellungskurve anläßlich der Regierungskriſe die Nachfrage wieder ſpontan eingeſetzt hat und die Kurſe der Aktien in man⸗ chen Fällen bis zu 20 Prozent gewonnen haben. Der Verkehr mit den Banken wickelt ſich voll⸗ kommen reibungslos ab. Erfreulicherweiſe ſind in letzter Zeit auch keinerlei Kreditſperrungen oder Kapitalzurückziehungen zu konſtatieren ge— weſen. Auch der Geldeingang iſt gut, ſo daß die Ausbauarbeit ſtark gefördert werden kann. Die Produktion unſerer Fabrik läßt ſich zum größten Teil auf dem Inlandmarkt placieren. Trotzdem arbeiten wir in enger Verbindung mit Oeſterveich, wenn auch die Zollmauern die beſt⸗ möglichſte Zuſammenarbeit ſtark beeinträchti⸗ gen.— Was für die chemiſchen Induſtrien gilt, wür⸗ de ſich allerdings nur zum Teil auch in den an⸗ deren Betrieben ebenſo erfolgreich bewähren. Zum Beiſpiel ſpielt bei uns die in den übrigen Induſtrien ſehr ſchwer ins Gewicht fallende Lohnfrage nur eine untergeordnete Rolle. Es beſteht aber kein Zweifel, daß in abſehbarer Zeit eine allgemeine Erholung der deutſchen und hoffentlich auch der öſterreichiſchen Wirtſchaft zu erwarten iſt. Vorausgeſetzt allerdings, daß die deutſchen Forderungen an das Ausland bezüglich einer Herabminderung der Laſten von Erfolg begleitet ſind. 300 Studenten bei der Menſur überraſcht. witb. Berlin, 26. Nov. Heute vormittag ge⸗ gen 10 Uhr wurde der Polizei mitgeteilt, daß ſich in den City⸗Feſtſälen, Dresdener Straße 42⸗43, eine große Zahl von Studenten ver⸗ ſammelt habe, die dort ihve Menſuren ausfech⸗ ten wollen. Die Polizei überraſchte etwa 300 Studenten und ſtellte ſie feſt. Eine große Anzahl von ihnen, die nicht im Beſitze von Ausweiſen waren, mußte den Weg nach dem nächſten Po⸗ lizeirevier antreten, wo weitere Feſtſtellungen erfolgten. Etwa gegen 1.30 Uhr nachmittags waren dieſe beendet. Drei Studenten, die man direkt bei der Menſur überraſcht hatte, werden ſich wegen Beteiligung an der verbotenen Men⸗ ſur zu verantworten haben. Die Polizei hat fer⸗ umfangreiches Paukmaterial beſchlagnahmt. Schwester Gerlinde Roman von Anny Wothe. (Nachdruck verboten.) 13. Fortſetzung. „Erzähle“, bat Sölve und zog Winifred an ihre Seite.„Ach, ich habe ja alles vergeſſen. Ich war wohl doch zu klein, als ſie ſtarb. Nur ihr ſchönes, weißes Geſicht ſehe ich noch und die gangen rotgoldenen Locken.“ Und ung aneinander geſchmiegt ſaßen die beiden Mädchen und plauderten von ihrer to— te- Mutter, deren Name auf der Berſumburg nicht genannt werden durfte, und die ſie doch beide ſo unſagbar lieb gehabt, ſo unſagbar lieb! vie grauen Tilberweiden im Burghof wiegten ſich dazu im warmen Herſtwinde, und ruh los ſchlugen die ſchäumigen Wogen gegen das altersgraue Gemäuer der meertrotzigen Borſumburg, die, gebadet im Sonnenlicht, hin⸗ au- beite auf das tin atmende Meer. Der Graf ſah die Schweſter, die ſo tapfer, ſaſt wie ein Mann mit ihm Schritt hielt, feſt an. „Wollen Sie mir eine Frage ehrlich beant⸗ worten, Schweſter?“ „Wenn ich kann, natürlich, Herr Graf.“ „Was halten Sie von dem Zuſtand meines Kindes? Aber, bitte, nur Ihre perſönliche Meinung. Ich weiß genau, wie der Sanitäts⸗ rat über das Leiden meines Sohnes denkt. Ich kenne das Urteil der zahlreichen Aerzte, die ſchon den armen jungen mit allen erdenk⸗ lichen Kuren quälten. Das alles will ich nicht wiſſen, nur das eine: Glauben Sie, daß Klaus noch geſund werden kann? Keine Schonung, bitte, Schweſter. Ich möchte die Wahrheit wiſ— Herz ſen, ich muß ſie wiſſen.“ Schweſter Gerlindes ſich plötzlich ſchmerzhaft zuſammen. Jetzt nur eine einzige, mitleidige Lüge.— Wie würde ſie den gebeugten Mann aufrich⸗ ten, ſein Gemüt mit neuer Hoffnung beleben. Sollte auch ſie ihn täuſchen? Aus Mitleid täuſchen, ihrer Ueberzeugung entgegen? Nein, der Mann da, der in ſeinem blauen Schifferanzug ſo trotzig ihr zur Seite ſchritt, der hatte ſo viel Weh im Leben erfahren, daß vielleicht auch das Schwerſte ihn nicht mehr ſchrecken konnte. Einen Augenblick irrte Schweſter Gerlin⸗ des Blick unſchlüſſig über das ſcharf markierte leicht gebräunte Geſicht des Grafen, der her⸗ riſch, erwartungsvoll und mit geheimer Angſt in den grauen Augen zu ihr herniederſah, dann ſagte ſie feſt: „Mir iſt kein Fall bekannt, Herr Graf, wo eine derartige Nervenlähmung, wie die des armen, kleinen Klaus, geheilt wurde. Das ſchließt aber natürlich nicht aus, daß Ihr Sohn doch noch geſund wird. Es gibt Hun⸗ derte von Fällen, von ſchweren Fällen, wo alle Kunſt der Aerzte verſagte, wo ſich nachher den⸗ noch die kräftige Natur des Patienten durch⸗ rang. Darauf müſſen wir hoffen.“ Der Graf preßte die Lippen heftig zuſam⸗ men. Ganz blaß waren ſie geworden. Dann höhnte er: „Auf ein Wunder alſo, Schweſter, wollen wir hoffen? Glauben Sie an Wunder?“ „Ich habe ſie oft genug mit erlebt, Herr Graf.“ „So richten Sie ſich nur an Ihren Wun⸗ derglauben auf“, lachte er bitter.„Ich, Schwe⸗ krampfte ſter Gerlinde, glaube nicht mehr an Wunder.“ Sie waren jetzt über das rote Heidekraut bis zur äußerſten Spitze der Inſel gegangen. Links hoben ſich hohe Dünen ſanftwellig empor und hemmten für den Augenblick die Ausſchau auf die Nordſee, rechts ſtreckte ſich das blanke, kleine Frieſendorf mit ſeinen niederen, tief herabhängenden, grauen Strohdächern, die wie Sammet in der Sonne ſchimmerten und dicht vor ihnen das zweite, blinkende Wattenmeer im Abendſchein. 1 Waſſervögel zwitſcherten im Röhricht. Schwe⸗ ſter Gerlinde fiel Storms Lied ein, das ſie ſo liebte: „Graues Geflügel huſchet Neben dem Waſſer her; Wie Träume liegen die Inſeln Im Nebel auf dem Meer.“ Faſt ſcheu ſtreifte ihr Blick den finſteren Mann an ihrer Seite, deſſen Augen verloren da drüben die Halligen im Meer ſuchten. Einen Augenblick war ſie unſchlüſſig, ob ſie gehen oder bleiben ſollte, denn der Graf nahm anſcheinend gar keine Notiz mehr von ihrer Anweſenheit. Als ſie ſich aber jetzt dem Dorfe zuwandte, an deſſen Eingang ſich ein ſtattlicher Gutshof, von knorrigen Eichen um⸗ ſäumt, erhob, ſagte der Graf ſarkaſtiſch: .„Sie haben Eile, Schweſter? Baron Söder⸗ borg erwartet Sie gewiß voll Ungeduld im Eichenkamp, der Herrenhof gehört Baron Söderborg.“ „Nein, bisher wußte ich das nicht, Herr Graf. Aber ſelbſt wenn ich es gewußt, ſo wäre Ihre Bemerkung völlig unzutreffend. Junge Damen, auch wenn ſie die Schweſtern⸗ haube tragen, pflegen doch im allgemeinen un⸗ verheiratete Herren nicht ohne beſondere Ver⸗ anlaſſung zu beſuchen. Und ich wüßte wirklich 0 nicht, welche Veranlaſſung ich haben ſollee, bei Baron Söderborg einzukehren.“ „Vielleicht Ihre alte Freundſchaft, Schwe⸗ ſter? Wer weiß! Verzeihen Sie“, begütigte der Graf, als er ſah, wie es in den blauen Augen der Diakoniſſin wetterleuchtete,„ich wollte Ihnen natürlich nicht zu nahe treten. Aber die Sicherheit, mit der Sie den ſchmalen Fußpfad zum Wattenmeer einſchlugen, be⸗ ſtärkte mich, daß Sie dieſen Weg nicht zum erſten Male gingen.“. Wie ein Drohen war es jetzt in den grauen Männeraugen. ö Erſtaunt, kühl abweiſend, gaben die blauen Mädchenaugen den Blick zurück. 1 „Da haben Sie ganz recht, Herr Graf. Faſt täglich gehe ich dieſen Weg und ich werde ihn gewiß weiter gehen, ſelbſt auf die Ge⸗ fahr hin, Baron Söderborg hier zu begegnen, Haben Herr Graf mir noch etwas zu ſagen? „Nein, Schweſter. Viel Vergnügen.“ 45 Schweſter Gerlinde neigte kaum merklich den feinen Kopf. Feſter zog ſie ihren ſchwar⸗ en Radmantel um die Schultern und dann ſchritt ſie, ohne ein Wort weiter, dem Dorfe u. 5 Der Graf ſtarrte ihr verblüfft nach. Hatte er etwa erwartet, ſie würde umkehren, nach⸗ dem er ihr geſagt, der Eichenkamp da ſei Ba⸗ ron Söderborgs Eigentum? Schweſter Gerlinde dachte augenblicklich gar nicht daran, etwas Unpaſſendes darin zu fin⸗ den, jeden Abend an Söderborgs Gut vorbei zu gehen. Sie dachte gar nicht daran, daß Sö⸗ derborg dies regelmäßige Vorübergehen als Abſicht auffaſſen könnte. Aber vielleicht wollte ſie Söderborg gerade zeigen, daß ſie ſeinet⸗ wegen hierher kam? 5 —: Fortsetzung folgt. 2 le Nachrichten Hgeiſetzung. Zu einer geradezu impoſan⸗ ten Trauerfeier geſtaltete ſich die geſtrige Beerdi⸗ gung für den ſo ſchnell dahingeſchiedenen Herrn Lehrer Peter Joachim Kalt. Ein Trauerzug, wie er nicht allzu oft zu ſehen, bewegte ſich von ſeinem ihm lieb geweſenen Heim in der Kreuzſtraße zum Friedhof hin. Die Würdigung der Verdienſte als Volksbildner und die edlen Charaktereigenſchaf⸗ ten des Verewigten erhielt in zahlreichen bewegten Nachrufen am offenen Grabe beredten Ausdruck. Sie legten Zeugnis dafür ab, welch hoher Wert⸗ schätzung und großer Beliebtheit in den weiteſten Kreiſen der Bevölkerung ſich der Entſchlafene er⸗ freute. Der Hochw. Herr Geiſtl. Rat hielt nach der Einſegnung einen tiefempfundenen Nachruf; für die Schule und das Lehrerkollegium ſprachen Herr Rektor Gillig und Herr Dr. Seyfried, für das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold Herr L. Neff und für den Geſangverein„Sängerbund“ deſſen Vorſitzender Herr P. Müller. Dem Abſchieds⸗ gruß des„Sängerbundes“ wurde in weihevoller Stille zugehört. So haben wir denn einen Mann begraben, der der hieſigen Volksſchule in mehr als 34jähriger Dienſtzeit mit treueſter Pflichterfüllung diente. Eine Perſönlichkeit iſt von uns gegangen, die ausgeſtattet mit großer Herzensgüte, mit freund- lichem Weſen gegen Jedermann und mit glühender Liebe für ſeine Heimat. Die hieſige Bevölkerung wird ihm für immer ein gutes Andenken bewahren. R F * Militärrentenzahlung. Die Militär- Verſorgungsgebührniſſe für den Monat Dezember werden bereits Freitag, den 28. November, bei dem hieſigen Poſtamt ausgezahlt. “Und das Glend ſchreitet weiter! Anläßlich der beſchloſſenen Zollerhöhung für Tabak haben die Zigarrenfabriken im benachbarten Lorſch ihren Belegſchaften gekündigt. Hunderte von Ar- beitern und Arbeiterinnen werden brotlos und müſſen ſtempeln gehen. * Nur das Gute bricht ſich Bahn! Nichts anderes wie das allein! Das zeigt uns in beſonders hohem Maße die Entwicklung der rheini⸗ ſchen Braunkohleninduſtnie. Vor 50 Jahren noch in kleinen Anfängen iſt ſie heute zu einem bedeu⸗ tenden Faktor in unſerem Wirtſchaftsleben gewor⸗ den. Sie hat ſich heute zu einer gewaltigen Indn⸗ ſtrie entwickelt, die ihrem Erzeugnis, dem Braun⸗ kohlenbrikett„Union“, weit über Deutſchlands Grenzen hinaus Anerkennung verſchafft. So hat ſich das„Union⸗Brikett“ in nahezu allen Ländern des europäiſchen Kontinents, ja ſogar an der nord afrikaniſchen Küſte treue Anhänger erworben. Be⸗ gründet iſt dieſer Erfolg nur in der Qualität des „Union⸗Briketts“. Man hat es verſtanden, in dem „Union⸗Brikett“ einen Brennſtoff zu ſchaffen, der allen Anforderungen gerecht wird. Hoher Heiz⸗ wert, ſparſamer Brand, keine Schlacke und wenig Aſchengehalt ſind die beſonderen Vorzüge dieſes Brennſtoffes. Daneben iſt ſeine billige Anſchaffung von größter Bedeutung. Ausgeſtattet mit dieſen Eigenſchaften wird das rheiniſche Braunkohlenbrikett „Union“ weiter an Boden gewinnen in wahrer Erfüllung des Grundſatzes„Nur das Gute bricht ſich Bahn.“ Brieftauben⸗Ausſtellung. Ausſtellung der Reiſevereinigung der Brief⸗ taubenvereine Viernheim. Wie wir hören, hält die Reiſevereinigung der Brieftaubenvereine Viernheim am Samstag, den 29. und Sonntag, den 30. ds. Mts. im Kaiſerhof eine Ausſtellung mit Prämiierung ihrer wertvollen Brief tauben ab. Es gelangen zur Schau Brieftauben, welche dieſes Jahr 850 km Budapeſt), 550 km (Skt. Pölten), 450 lem(Linz), 400 km(Paſſau), 315 Km(Plattling), 220 Km(Neumarkt), 130 km (Crailsheim) und 100 km(Schwäb. Hall), teils als Sieger, teils als Flieger zurückgelegt haben. Es iſt doch gewiß eine Leiſtung für einen Vogel wie die Taube, mit ihrem vorzüglichen Orientie- rungsſinn ſolch große Strecken zurückzulegen. Schon wegen dieſer Begabung der Taube muß es doch jedem Beſucher dieſer Ausſtellung intereſſieren, ſolche leiſtungsfähige Tiere zu ſehen. Auch kommen Tauben zur Schau, die noch nicht geflogen ſind. Außerdem iſt jedem Beſucher Gelegenheit gegeben, ſich eine Taube zu kaufen, da auch prächtige Ver⸗ kaufstiere ausgeſtellt ſind. Zur weiteren Unter⸗ haltung in der Ausſtellung dienen das Preiskegeln ſowie das Preisſchießen, wo jeder tüchtige Kegler zu ſeinem Recht kommt und jeder Schütze ſeine Treffſicherheit ſtählern kann. Alſo verſäume nie⸗ mand dieſe ſchöne Ausſtellung am 29. und 30. November 1930 im Kaiſerhof. Viernheimer Geflügelzucht. Es iſt gerade jetzt die Zeit gekommen, wo der Geflügelzüchter ſieht, ob ſeine züchteriſchen Maß⸗ nahmen Erfolg brachten oder nicht. So mancher wird ratlos vor ſeinen Jungtieren ſtehen und Legen Röte der Hände und des Geſichts ſowle unſchöne Hautfarbe verwendet man am beſten die ben un d ſeifreie Creme Leodor, 17 000 den Händen und dem Geſicht jene matte Weiße ver⸗ 90 die der vornehmen Dame erwünſcht iſt. Ein beſonderer orteil 1 auch darin, daß dieſe matte Creme wunder⸗ voll kühlend bel Juckreiz der Haut wirkt und gleich⸗ Puff eine vorzügliche Unterlage für Puder iſt. Der nachhaltige 5 dieſer Creme gleicht einem taufriſch gepflücklen Frülhlings⸗ 11 55 von Veilchen, Maiglöckchen und Flieder, ohne jenen richtigten Moſchusgeruch, den die vornehme Welt verabſcheut. reis der Tube 60 Pf. und 1 Mit. Wirlſam unterſtiitzt durch 05 enk das Stück. In allen Chlorodont⸗ denkt dabei„Pech gehabt“. Hier hilft nur Syſtem beim Zuſammenpaaren von Jungtieren und dies iſt nur möglich durch die heute ſehr viel angewandte Vererbungslehre. Ohne das Verſtehen derſelben iſt der Erfolg nur halb oder gleich null. Vor faſt 80 Jahren hat ein Brüner Auguſtiner Pater Namens Gregor Johann Mandel die Erbgeſetze er⸗ kannt, konnte aber nicht durchdringen. Erſt der neueren Zeit blieb es vorbehalten, dieſe in der Ver⸗ erbung nnd Raſſenentſtehung zu erforſchen und dem Züchter gleich welcher Art(Pflanzen und Tiere) faſt fertig in die Hand zu geben. Darum hielt es der Klub der Geflügelzüchter für ſeine erſte Pflicht einen diesbezüglichen Vortrag hier am Platze abzuhalten. Es iſt ihm auch gelungen durch den Bund der Geflügelzüchter e. V. einen bekann- ten Fachmann, Herrn Dr. Lang, Gießen, zu ge— winnen. Es hat dadurch jedermann Gelegenheit, ſich Wiſſen von bleibendem Wert anzuzeigen. Nicht allein Vererbung, ſondern auch Fütterung ſoll in dieſem Vortrag erörtert werden, denn felbſt von dieſer hängt mancher Erfolg ab, was die Rentabli⸗ tät der Geflügelzucht herbeiführt. Richtige Fütte⸗ rung und einwandfreie Zuſammenſtellung der Zucht— ſtämme, das ſind Grundbedingungen in der Zucht und dieſe wollen wir erſtreben durch fachmänniſche Belehrung. Der erwähnte Bortrag findet ſtatt am nächſten Sonntag, den 30. 11. 30, nachmittags halb 4 Uhr im kleinen Saal des Gaſthauſes„Zum Fürſten Alexander.“(Siehe Inſerat). Gleichzeitig wird die Einwohnerſchaft darauf aufmerkſam gemacht, daß genannter Verein am Sonntag, den 7. 12. 30 im Gaſthaus„Zum gold. Engel“ eine große Geflügelausſtellung veranſtaltet, wobei die züchteriſchen Erfolge für jedermann vor Augen geführt. An genanntem Ausſtellungstag findet auch die Ziehung der von dem Verein arran— gierten Verloſung ſtatt, welches als 1. Gewinn ein ſchweres Zuchtſchwein im Werte von ca 160 Mk. als 2. Gewinn ein Chaiſelongue, ſowie u.a. Zucht⸗ ſtämme, Einzeltiere. Gebrauchsgegenſtän de u. ſ. w. im Geſamtwerte von über 600 Mk. aufweiſt. Da der Verkauf der Loſe flott vonſtatten geht und nur noch eine kleine Anzahl vorhanden iſt, ſo wird dringend empfohlen ſich noch ſolche zu ſichern. Die- ſelben ſind bei den Mitgliedern des Klubs der Geflügelzüchter 1926 erhältlich. Ph. B. * Chriſtl. Gewerkſchaftskartell. Wir machen die Mitglieder des Kartells darauf aufmerk— ſam, daß heute Abend um 8 Uhr im„Löwen“ der 2. Lichtbilderabend mit Vortrag ſtattfindet. Zu dieſem ſchönen und lehrreichen Abend ſind alle Kollegen mit Angehörigen herzlichſt eingeladen. 'Wormſer Waren Lotterie. Die Wormſer Kaufmannſchaft veranſtaltet vom 1.— 10. Dezember eine große Warenlotterie mit Freiloſen. Bei Einkauf von Mk. 5.— erhält Jedermann ein Freilos. Große Gewinne winken. Als Hauptge— winne gibts eine 4 Sitzer Limouſine, weitere Ge— winne: 1 Schlafzimmer, 1 Speiſezimmer, 1 Küche. Zahlreiche andere Gewinne, wie Nähmaſchine, Waſchmaſchine, Klubſeſſel, Radioanlage und einige 1000 wertvolle Gutſcheine werden ausgegeben. Alle Gewinne werden vom Freitag, den 28. ds. Mts. bei den Firmen Kahn und Kaufhaus Lan— dauer ausgeſtellt. Die Veranſtaltung beginnt Montag, den 1. Dezember. Siehe Inſerat in heutiger Aus- gabe. R III. Gewinn: IV. Gewinn: ee 1. IO. Dezember Die grole WORMS ER-Waren-Lofterie 1 9 0 0 I. Hauptgewinn: * M. 8 i II. Gewinn: Ein kompl. Schlafzimmer im Werte v. RM. 650. Ein kompl. Speisezimmer im Werte vom RM. 600. Eine kompl. Hüehe im Werte von RM. 350. Zählreiche namhafte Einzelgewinne wie: Nähmaschine, Waschma- schine, Klubsessel, Radio-Anlage etc. ete. volle Gutscheine. Sie kommt wieder! Eine 4 Sitzer Llmousine im Werte von rund 3000 Weiter: Mehrere 1000 wert- Hei je NM. 3.— Hareinkauf eln Freilos. Eingeſandt. (Unter voller Verantwortung des Einſenders) * Preisabbau in Viernheim? Täg⸗ lich können Sie in Zeitungen leſen, daß da und dort die Preiſe geſenkt wurden. Haben Sie etwas derartiges in Viernheim ſchon gehört und an ihrem Geldbeutel ſchon geſpürt? Ueber den ſchüchternen Verſuch, dieſes heikle Problem anzupacken, iſt man nicht hinweggekommen. Viernheim hat wohl das Beſtreben, der ruhende Pol zu werden in dieſer Erſcheinung Flucht?— Wann werden in unſerem Orte die Preiſe für das Lebensnotwendigſte ſinken? Der Milchpreis beträgt beiſpielsweiſe in Verlin für das Liter 28 Pfg., in Hamborn 25 Pfg., in Osnabrück 22 Pfg. In Gießen verkauften die Landwirte das Liter Milch für 20 Pfg., infolge Differenzen mit den Milchhändlern. Die Brot- preiſe wurden in den verſchiedenſten Städten und Gegenden um 2—6 Pfg. je kg. geſenkt. (Wir bringen vorſtehendes„Eingeſandt“, das uns aus dem Leſerkreiſe zuging zum Abdruck, ohne auch unſererſeits hierzu irgendwie Stellung zu nehmen. D. Red.) Sport⸗Inſerate Unter dieſer Rubrik erſcheinen die Pauſchal⸗ Inſerate der ſporttreibenden Vereine., Deutſche Jugendkraft Viernheim. Sonntag, den 30. November 1930 Ga u- klaſſe⸗Fußball 3 Uhr S* 4 Bürgel 1.— Viernheim 1. A⸗Klaſſe Gundheim 1.— V'heim 1. Pr. 1,15 Uhr Viernheim 2.— Bürſtadt 2. 1.15 Uhr B⸗Klaſſe Gundheim 2.— Viernheim jr. Judend Klaſſe Viernheim 3.— Bürſtadt Handball A-Klaſſe 3 Uhr Viernheim 1.— Lampertheim 1. Mannſch. Viernheim 2.— Lampertheim 2. 5 Viernheim Jugend— Lampertheim Jugend Freitag abend 8 Uhr Spielausſchußſitzung im Lokal. Desgleichen Zuſammenkunft obiger Handballmannſchaften. Halb 9 Uhr Spieler- verſammlung! Die Sportleitung. Turngenoſſenſchaft 1893 Sonntag, den 30. Nov. großes Han d⸗ ball-Treffen auf unſerem Platz gegen Kirchheim Beginn: 2. M. 2 Uhr 2,30 Uhr 2,30 Uhr el Heidelberg 1. M. 3 Uhr Nelas Stumm. and Alb 5 Die Havelüberſchwemmungen bei Berlin. a Oben: Ein„ſchwimmendes“ Reſtaurant bei der kleinen Havelinſel Lindwerder, von der große Stücke durch die hauen. Sturmflut weggeriſſen wur den.„ N Unten: Feuerwehrleute ſchleppen Sandſäcke her bei, um auf Lindwerder einen Staudamm zu 2 4 Filmſchau U-⸗T. Filmpalaſt. Der erfolgreichſte 100prozentige deutſche Tonfilm: „Atlantik“. Die meiſten von uns erfahren es Zeit ihres Lebens nicht, ob ſie Helden ſind oder nicht. Die Paſſagiere der„Titanic“ haben es erfahren— und mit dem Leben bezahlt. Eine der großen Kata- ſtrophen, die in ihrer Furchtbarkeit und Einmalig⸗ keit ſelbſt die Schreckniſſe des Stahlbades überdauert hat, iſt der Untergang der„Titanic“. Das Schiff verſank vor 17 Jahren, und den Ueberlieferungen nach iſt der Todeskampf der 1300 beiſpiellos ge⸗ weſen. Es wird erzählt, daß viele von dieſen 1300 in dieſen grauenvollen Stunden zu Helden wurden, obwohl ſie nie ein ähnliches Heldentum früher mit ihrer Perſon in Verbindung gebracht hätten. Die Welt würde um ein Schrecknis ärmer ſein, wenn ſie dieſen Beweis ihres Heldentums nicht hätten anzu— treten brauchen. Sie haben ihn zu teuer bezahlt. Dieſer gewaltige, mächtige Tonfilm läuft ab heute im U.⸗T.⸗Filmpalaſt und iſt die Senſation dieſer Woche. Alles auf in den U. T.⸗Filmpalaſt. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder- u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Männergeſang⸗Verein. Donnerstag abend 8 Uhr Singſtunde für 1. Tenor, halb 9 Uhr alle Stim⸗ men. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Präſident. Club der Geflügelzüchter 1926. Auf den am Sonntag, den 30. Nov. nachmittags 3½ Uhr im kleinen Saal des„Fürſten Alexander“ ſtatt⸗ ſindenden Vortrag von Herrn Dr. Lang, Gießen, wird nochmals aufmerkſam gemacht und um reſt⸗ loſes Erſcheinen gebeten.(Siehe Inſerat). Der Vorſtand. G.⸗V. Flora. Freitag, den 28. Nov. abends 8 Uhr Singſtunde. Reſtloſes Erſcheinen der Sänger erwartet Der Präſident. Radfahrer Verein„Vorwärts“. Samstag, den 29. Nov. abends 8 Uhr, findet im Lokal zum „Brauhaus“ Vorſtandsſitzung ſtatt. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der 1. Vorſitzende. Club der Gemütlichen 1915. Heute Abend 1/9 Uhr Mitgliederverſammlung. Um reſtloſes Er— ſcheinen werden die Mitglieder aufmerkſam ge⸗ macht, da wichtige Punkte zu erledigen ſind. Der Vorſtand. Morgen Freitag abend vollzählige Der Turrwart. Bekanntmachung. Betr.: Bewirtſchaftung der Wieſenloſe; hier die jährlichen Abrechnungen. Die durch die Gemeindekaſſe aufgeſtellte und durch die Ortsbürgernutzungskammiſſion geprüfte Abrechnung für 1930 liegt vom 27. ds. Mts. ab eine Woche lang zur Einſicht der beteiligten Ortsbürger und Entgegennahme etwaiger Einwen⸗ dungen bei uns, Zimmer 26, offen. Viernheim, den 26. Nov. 1930. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Turnerbund. Turnſtunde. eee la Delikateß⸗ Sauerkraut mit Weingährung Pfund 12 Pfg la Ochſenmaulſalat de 50 Friſch eingetroffen la Marinaden n de 85 Bratheringe, Rollmops Bismarckheringe 1 kg. Doſe 85. Holländer Vollfeltheringe Marinierte Heringe, Lachs⸗ heringe, Oelſardinen von 35 Pfg. an. Jakob MWinkenbach Lorscherstrage 10. Telefon 83.