ö Gern heimer Lageblatt.— Viernheimer Nachrichten) n 51015 mit Ausnahme der Sonn- und Feiertatze.— Bezugspreis monatl. 1 k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte Bonntags latt„Sterne und Blumen“, 69 1 ich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchaftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige 0 koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Unnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchuftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes 1900 recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt ranffurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Berlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 2e Groener zur Abrüſtung Der Chefredakteur des WTB. hatte Ge— legenheit, ſich mit dem Reichswehrminiſter über das Abrüſtungsproblem zu unterhalten. Hier⸗ bei erklärte Dr. Gröner u. a. folgendes: 12 Jahre, nachdem in ſchauerlichen Verträgen eine allgemeine Beſchränkung und Begrenzung der Rüſtungen verkündet wurde, müſſen wir die Tatſache feſtſtellen, daß heute mehr Geld für Rüſtungszwecke ausgegeben wird, als vor dem Kriege. Der Reichswehrminiſter ließ nun noch einmal die rieſigen Zahlen der Abrüſtung auſ⸗ marſchieren, um dann fortzufahren: Die Orga— niſation unſerer neuen Wehrmacht iſt von der Gliederung der oberſten Spitze an bis in die kleinſte Einheit hinein, bis zum letzten Huf⸗ nagel von den Siegermächten aufs genaueſte beſtimmt worden. Dieſe unerhörten Zumutun⸗ gen haben an das deutſche Volk Anforderun— gen an Diſziplin und Zurückhaltung geſtellt, die nur deshalb erfüllt werden könnten, weil hinter dieſen ganzen Maßnahmen die feier⸗ lichen Verpflichtungen zu einer all g e⸗ meinen Abrüſtung ſtanden. Früher hat man uns geſagt, die Abrüſtung könne erſt dann beginnen, wenn unſere Ent⸗ waffnung durchgeführt ſei. Die Bedingungen wurden von uns erfüllt. Aber die Regierungen einzelner Länder erfinden immer weiter neue Vorwände, um die ungeheure Vergrößerung und Vervollkommnung ihrer Rüſtungen zu be⸗ gründen und die Abrüſtung zu ſabotieren. Nachdem Reichswehrminiſter Dr. Gröner ſich ausdrücklich gegen die Behauptungen eines immer noch vorhandenen deutſchen„potentiel de guerre“ gewandt hatte, fuhr er fort: Was nützt uns der beſtens ausgebil⸗ dete Soldat, der gegenüber den 2 000 ſo⸗ ſort aktiv verfügbaren Kampfwagen unſerer Nachbarn nur ſeine Tankatrappen aus dem Manöver zur Verfügung hat? Wie kann das deutſche Heer die franzöſiſche Sicherheit bedrohen, wenn es nur 288 Feld⸗ geſchütze den 2 700 leichten und ſchweren Geſchützen Frankreichs gegenüber ſtellen kann? Die heute vielfach erörterte Theorke von der Ueberlegenheit kleiner Berufsheere wird eben⸗ ſo niemals an der Tatſache vorübergehen kön⸗ nen, das auch das beſte Heer wertlos iſt, wenn es ſich nicht aus Reſerven ergänzen kann. Solche Reſerven ſtehen uns überhaupt nicht zur Verfügung. ö Man hat den Wehretat als Beweis heran⸗ zuziehen verſucht, und ihn mit unſerem Vor⸗ kriegshaushalt verglichen. Dazu kann ich nur lagen, man gebe uns die Freiheit, das uns im Verſailler Vertrag aufgezwungene teuerſte Wehrſyſtem wieder zu beſeitigen. Dann wer⸗ den wir nicht mehr gezwungen ſein, im Ver⸗ gleich zum Wehrpflichtheer das Sechsfache an Löhnung, das Vielfache für die AUnterbrin⸗ gung und das Dreifache an allen anderen Für⸗ ſorgemaßnahmen zu zahlen. Statt mit Beweiſen, ſtatt mit konkreten Angaben ſucht Frankreich ſeine Sicherheitsfor⸗ derungen mit allgemeinen Behauptungen zu vertreten, zu denen deutſche Organiſationen u. 1 11 0 Preſſeorgane das Material geliefert aben. Die franzöſiſchen Behauptungen Über un⸗ ſere Geheimrüſtungen, für die man uns ſeit 12 Jahren den Beweis ſchuldig bleibt, ſtützen ſich auf die Propaganda von Denun⸗ zianten und Verleumdern. Denkt man in Frankreich, daß es in einem Lande mit einer ſo kritiſchen Oeffentlichkeit überhaupt möglich wäre, auch nur eine Waffe „geheim“ herzuſtellen, wenn Hunderte von Menſchen an dem Produktionsprozeß betei⸗ ligt ſind? Frankreich ſetzt ſeine ganzen ver⸗ fügbaren militäriſchen Kräfte ein, um die militäriſche Ausbildung ſeiner Jugend zu betreiben. Den deutſchen Mili⸗ kärbehörden iſt jede Verbindung mit Vereinen uſw. unmöglich gemacht. Glaubt man in Frank⸗ reich, daß Organisationen, wie z. B. der „Stahlhelm“ und das„Reichsbanner“, die ſich der körperlichen Ertüchtigung ihrer Mitglieder widmen, in der Lage wären, unter dieſen Umſtänden und ohne jede Kriegswaffe über⸗ haupt militäriſche Reſerven zu ſtellen? Nein! Man hat die Abrüſtung verkündet, um den Frieden zu ſichern. Man gefährdet aber den Frieden, ſo lange die Abrüſtung auf ein Land beſchränkt und dieſes jedem feind⸗ lichen Einfall wehrlos ausgeliefert bleibt. Das deutſche Heer mit 100000 Mann ſteht indeſſen der franzöſiſchen und belgiſchen Armee mit 740 000 aktiven Soldaten gegenüber. Da⸗ an 1. Dezemb von ſind 157 000 Offiziere und langdienende Unteroffiziere, alſo Berufsſoldaten. In Polen und der Tſchechoſlowakei gibt es 450 000 aktive Soldaten, davon 74000 Berufsſoldaten. Hierbei handelt es ſich um aktive, unter den Fahnen ſtehende Truppen und nicht um Mi⸗ lizen oder Reſerven. Außerdem können un— ſere Nachbarn 8 Millionen in ein- bis zwet⸗ jähriger Dienſtzeit ausgebildete Reſerven ein— ſetzen, während Deutſchland jede Möglichkeit genommen iſt, ſeine Bevölkerung irgendwee militäriſch auszubilden. Die Armeen unſerer Nachbarn ſind dazu mit Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden modernſten Kriegsmaſchinen deren Beſitz uns unterſagt iſt. Wenn unter dieſen Umſtänden erklärt wird, Frankreich ſehe noch nicht die Möglichkeit ge⸗ kommen, mit einer fühlbaren Abrüſtung zu be⸗ ginnen, dann bedeutet das den Bruch der feier⸗ lichen Verpflichtungen, der von Deutſchland begonnenen Abrüſtung zu folgen. Das Bedürf⸗ nis nach nationaler Sicherheit iſt berechtigt und in der Völkerbundsſatzung verankert. Dem unbegreiflichen Mißverſtändnis der Rüſtungen innerhalb Europas muß ein Ende gemacht werden. ausgerüſtet, Die neuen Notverordnungen vor dem Kabinett Heute Veröffentlichung der erſten Notverordnung— Der vorausſichtliche Inhalt enb. Berlin, 30. Nov. Das iſt am Sonntag zu der zweimal Kabinettsſitzung zuſammengetreten, neuen Notverordnungen zu beraten. Die erſte Notverordnung wird vorausſichtlich morgen vormittag veröffentlicht werden. Sie enthält die Abänderungen zur Juli⸗Verordnung. Der Kanzler legt Wert darauf, ſie vor der morgigen Sitzung des Hauptausſchuſſes heraus zu brin— gen, der dann feſtſtellen könnte, daß ſeine we— ſentlichen Wünſche erfüllt ſind, womit ſeine Ar⸗ beit dann beendet wäre, ohne daß es erſt zu Einzelabſtimmungen käme. Im einzelnen dürfte die Notverordnung ungefähr folgende Punkte enthalten: Die 50 Pfenniggebühr für den Kranken⸗ ſchein wird den Ausgeſteuerten und den fünf unterſten Klaſſen der Erwerbsloſen ſowie für beſtimmte Krankheitsfälle erlaſſen. Ferner ſoll das Unterſtützungsrecht der jugendlichen Er— werbsloſen, die dem elterlichen Haushalt ange⸗ hören, erweitert werden. Bisher waren Ju— gendliche bis zu 17 Jahren davon ausgenom⸗ men; jetzt ſoll die Grenze bei 16 Jahren liegen, ſodaß ein Jahrgang mehr unter die Erwerbs⸗ loſenunterſtützung fällt. Das erfordert ſchät⸗ zungsweiſe einen Mehrbetrag von 5 Millio⸗ Reichskabinett verſchobenen um die nen. Außerdem wird die Schankverzehr⸗ ſteuer fallen, und in den Gemeinden, in denen ſie bereits eingeführt iſt, wird ſie auf den 1. April 1932 begrenzt. Das Bier wird aber auf alle Fälle ausgenommen, da es bereits ſtark belaſtet iſt. Dazu tritt noch eine Aende— rung der Bürgerſteuer. In unterrichteten Kreiſen rechnet man mit einer geringeren Un— terſtufe und einer ſtärkeren Staffelung in der Mitte. Wie weit noch andere Einzelheiten in dieſer Notverordnung geregelt werden, bleibt abzuwarten. Die zweite Notverordnung umfaßt das Finanz und Wirtſchaftsprogramm mit Ausnahme des Steuervereinfachungsgeſet— zes, das vom Reichsrat noch nicht verabſchieder iſt. Mit der Veröffentlichung dieſer Verordnung iſt für Montagabend oder Dienstag zu rech⸗ nen. Die ſchwierigſten Fragen liegen in den Entwürfen, die verſaſſungsändernden Charakter haben. Man will deshalb einen inneren Um⸗ bau vornehmen, der den verfaſſungsändernden Charakter beſeitigt. So ſoll z. B. die Gehalts⸗ kürzung der Länder- und Gemeindebeamten in eine Steuer umgewandelt wer⸗— den. Das Ausgabenſperrgeſetz wird der Kanzler wohl noch einmal mit den Ländern beſprechen. Wahlen im Bremer Staatsgebiet Amtliches Endergebnis wib. Bremen, 1. Dez. Das amtliche Ender— gebnis der Wahlen im geſamten Bremer Staats- gebiet iſt folgendes: Sozialdemokraten 62555 Stimmen, 40 Sitze; Deutſchnational 9641(5); Zentrum 4238(2); Kommuniſten 21679(12); Deutſche Volkspartei 25271(45); Deutſche Staatspartei 7216(4); Wirtſchaftspartei 3362 (2); Haus- und Grundbeſitzſteuer 8.730 65); Na⸗ tionalſozialiſten 51324(32); Konſervative Volks⸗ partei 1894(1); Chriſtlichſozialer Volksdienſt 1389(0); Kommuniſtiſche Oppoſition 799(0); Nationale Einheitsliſte 1820(1); Deutſche Dem. und Zentrumspartei 1121(0); Vegeſacker Ge— meinſchaftsliſte 544(0); Bürgerliche Liſte für Allg. Wohl 442(0). Gültige Stimmen 202 025, ungültige Stimmen 1637. Wahlberechtigt wa— ren 259 730 Perſonen: Wahlbeteiligung etwa 80 Prozent. Do X in vier Wochen wieder flugfähig Nur geringer Sachſchaden wtb. Liſſabon, 30. Nov. ſtern nachmittag 2.30 Uhr an Bord des fes„Do X“ ausbrach, linten Flügels. Es zinbehälter in der Flügelnaſe ſelbſt vor Feuerſchaden zu N wurde lediglich die Haut des Backbordflügels. Keines der Hauptkonſtruktionsteile des Flügels wurde in Mitleidenſchaft gezogen, die d rei Holme ſind vollſtändig intakt geblieben. Ebenſo das Triebwerk und die Flügelnaſe. Die Inſtandſetzung des Flügels kann in kur⸗ zer Zeit erfolgen. Von Friedrichshafen und Altenrhein wurden ſofort Erſatzteile angefor⸗ dert, ebenſo die nötigen Mannſchaſten. Bei guten Transportverhältniſſen können dieſe in zehn Tagen hier ſein, ſo daß„Do X“ in drei bis vier Wochen wieder flugklar ſein wird. Die Feuerwehr der Stadt war ſehr raſch an der Marineſtation zur Stelle. In liebenswür⸗ digſter Weiſe wurde von der Unterſeeboot⸗Sta⸗ Der Brand, der ge⸗ Flugſchif⸗ ergriff die Flügelhaut des gelang, die gefüllten Ben⸗ und die Motoren ſichern. Beſchädigt tion eine Einladung für das Flugſchiff und ſeine Mannſchaft übermittelt. Die Maſchine wurde am Sonntag dorthin gebracht, wo alle Hilfsein⸗ richtungen zur Verfügung ſtehen. Während des Feuers hat die Beſatzung mit aller Ruhe gear⸗ beitet. Außer dem linken Flügel iſt nichts be⸗ ſchädigt. Der Brand brach im linken inneren Ende des Flügels aus. Eine Unvorſichtigkeit oder gar ein Verſchul⸗ den eines Mitgliedes der Beſatzung muß auf das beſtimmteſte verneint werden. Bei Ausbruch des Brandes befanden ſich fünf Mann an Bord. Der Kapitän weilte in einem Boot etwa 50 Meter vom Flugſchiff entfernt. Der Hilfsmotor hat wäh⸗ rend des ganzen Fluges von Friedrichshafen bis Liſſabon jeweils mehrere Stunden einwandfrei gearbeitet. Die Beſatzung bleibt in Liſſabon, die Paſſagiere reiſen ab. Sofort nach der Inſtand⸗ ſetzung wird das Flugſchiff den Flug fortſetzen. Die Güte der Konſtruktion hat ſich bei dieſem Brand erwieſen. Alle ſtarren Teile des Flügels ſind inſtand geblieben und haben in keiner Weiſe gelitten. Verletzungen ſind nicht zu verzeichnen. Das Penſionskürzungsgeſetz ſoll zunächſt fort⸗ fallen, um vielleicht ſpäter dem Reichstag vor— gelegt zu werden. Beim Tabakzoll iſt eine Her— abſetzung vorgeſehen. Die Einzelheiten ſtehen natürlich nicht feſt, 75 das Kabinett die Beratungen geſchloſſen hat. In politiſchen Kreiſen iſt man der Anſicht, daß es den Bemühungen des Kanzlers ge⸗ lungen iſt., die Gefahr einer Aufhebung der Notverordnung durch den Reichstag zu beſeitigen. Montag Cänderbeſprechung enb. Berlin, 30. Nov Reichskanzler Dr. Brü— ning hat— wie die„Voſſiſche Zeitung“ berich⸗ tet— die Miniſterpräſidenten der Länder zu einer Sitzung nach Berlin gebeten, um ihnen den Beſchluß des Kabinetts über die Notverord— nungen, der im Laufe des heutigen Tages er— wartet wird, zu unterbreiten und ſich ihrer Zu— ſtimmung zu verſichern. 5 Auto fährt in kommuniſtiſche Marſchkolonne witb. Frankfurt a. M., 1. Dez. Geſtern fand im benachbarten Neu⸗Iſenburg eine kommuni⸗ ſtiſche Veranſtaltung ſtatt, die einen ruhigen Verlauf nahm. Als die Frankfurter Teilneh- mer gegen 5.30 Uhr auf dem Rückmarſch be⸗ griffen waren, fuhr auf der Darmſtädter Land⸗ ſtraße kurz vor dem Stadtwald der Führer eines Perſonenkraftwagens beim Ueberholen eines Motorrades in die Marſchkolonne hinein und riß eine Anzahl Perſonen zu Boden. Zehn Verletzte wurden durch die Rettungswache und vorüberfahrende Privatwagen in die verſchie⸗ denen Krankenhäuſer gebracht. Eine Anzahl Perſonen kam mit leichteren Verletzungen da⸗ von. Der Führer des Perſonenkraftwagens iſt feſtgeſtellt worden. Tagesnachrichten Dingeldey Parteivorſitzender der D. V. P. Berlin, 30. Nov. Der Zentralvorſtand der Deutſchen Volkspartei, der heute im Preußi— ſchen Landtag tagte, hat den ſtellvertretenden Parteivorſitzenden, Abg. Dr. Dingeldey, auf Vorſchlag von Profeſſor Kahl durch Zuruf ein- ſtimmig zum Parteivorſitzenden gewählt. Dem bisherigen Vorſitzenden, Reichsminiſter a. D. Dr. Scholz, wurde der Ehrenvorſitz der Partei. angetragen. Das neue Organiſationsſtatut der Partei, das u. a. die Stellung des Parteiführers beſonders heraushebt, und weiter dazu beſtimmt iſt, der jüngeren Generation, den freien und den wichtigſten Berufsſtänden eine ihrer Be⸗ deutung entſprechende Vertretung in der Par- tei zu ſichern, wurde mit großer Mehrheit an⸗ genommen. Rücktritt des Kabinetts Vaugoin. witb. Wien, 30. Nov. Die Bundesregie⸗ rung hat am heutigen Tage, an dem das Wahlverfahren endgültig abgeſchloſſen wurde, und an dem die Verhandlungen zwiſchen der Regierung und den Parteien des Nationalrats über die Bildung einer Parlamentsmehrheit zu einem Ziele geführt haben, ihre Demiſſion gegeben.„ ee e eee Die deutſche note omb. Genf, 29. Nov.(Eigene Meldung!) Da; von dem deutſchen Generalkonſul heute im Auftrage der Reichsregierung dem General— ſelretär ds Völkerbundes übergebene Schrift; ſtück über die Gewalttaten in Polniſch-Ober⸗ ſchleſien beſteht aus der eigentlichen Note, dem Material und Schlußfolgerungen. Die Note iſt in einem deutſchen Text übergeben wor— den, das Vöklkerbundsſekretariat wird die Note in franzöſiſch und engliſch überſetzen laſ⸗ ſen. Tie Vexröfſentlichung der Schriftſtücke wird wicht vor Mittwoch erfolgen. Es iſt an eine gleichzeitige Veröffentlichung in Berlin und Genf gedacht. Die Note ſtützt ſich auf Ar⸗ tikel 72 des Oberſchleſiſchen Abkommens und nicht auf Artikel 12 des Völkerbundspaktes. Demiſſion des Kabinetts Vaugoin? wib. Wien, 29. Nov.(Radio.) Wie in Chriſtlich-Sozialen Kreiſen verlautet, ſoll das Kabinett Vaugoin ſeine Demiſſion gegeben haben. Als zukünftiger Kanzler ſei der Lan— deshauptmann von Vorarlberg, Ender auserſehen. 1—— Preisſenkung auch bei der Reichsbahn „„. Berlin, 30. Nov. In den Preis— ſenkungsverhandlungen zwiſchen der Reichs— regierung und dem Generaldirektor der Deut— ſchen Reichsbahngeſellſchaft iſt Uebereinſtim— mung über eine Ermäßigung wichtiger Eiſen— bahntarife, die auf die Lebenshaltung von weſentlichem Einfluß ſind, erzielt worden. Zur Verbilligung der Lebenshaltung wei— ter Kreiſe der werktätigen Bevölkerung wer— den die Preiſe für Arbeiterwochenkarten, Kurzar⸗ beiterwochenkarten, Monats⸗ und Teilmo⸗ natskarten ſowie Schülermonatskarten ge⸗ ſenkt. Der Vorortsverkehr fällt, ſoweit für ihn ſchon ermäßigte Sätze beſtehen, nicht hierunter. Im Güterverkehr wird die Verſorgung der Bevölkerung in wichtigen Lebensmitteln frachtlich erleichtert. Für Kartoffeln werden, nachdem die Reichsbahn im Intereſſe der Kleinbezieher ſchon die Stückgutfrachten geſenkt hat, auch die Sätze für Wagenladungen ermäßigt. Sie werden damit auch bei mittleren Entfernun— gen unter Friedensſätzen liegen. Frachtſenkung für Getreide, Mehl und Qualitätseier ſoll die Preisſenkung auch dieſer wichtigen Lebensmit— tel fühlbar beinfluſſen. Entſprechend ſeiner großen Bedeutung für die Fleiſchverſorgung der Bevölkerung wird auch der Tiertarif geſenkt und zwar in höherem Maße, als bei ſeiner vor dem Ab— ſchluß ſtehenden Umarbeitung vorgeſehen war. Für alle bereits im Nottarif enthaltenen Lebensmittel wird, um Wünſchen der kleineren Verfrachter entgegenzukommen, eine Ermäßigung für fünf und zehn Tonnenladun— gen gewährt. Zur Senkung der landwirtſchaftlichen Pro— vuktionskoſten wird auch eine Reihe von Düngemitteln in die Frachtſenkung ein⸗ bezogen. Im Kohlenverband werden für be⸗ ſtimmte Empfangsgebiete Ermäßigungen durch⸗ geführt, die dazu dienen ſollen, durch Hebung des Geſamtabſatzes den Arbeitsmarkt zu be⸗ leben und dadurch der Wirtſchaft neuen An⸗ trieb zu geben. Die Erleichterungen für Kohlen gelten ab 1. Dezember, die übrigen Ermäßigungen wer— den in kürzeſter Friſt in Kraft geſetzt, ſobald die mit ihrer Einführung verbundenen Arbei— ten abgeſchloſſen ſind. Aus Nah und Fern Ludwigshafen, 29. Nov.(Rückſichtsloſer Au⸗ tofahrer.) Geſtern abend wurde in der Mun⸗ denheimerſtraße in Höhe der Fabrik von Dr. Raſchig ein lediger 1 Jahre alter Maurerlehr⸗ ling von Maudach von einem ihm in Richtung Mundenheim nachkommenden Perſonenauto an⸗ gefahren und zu Boden geſchleudert. Der An⸗ gefahrene zog ſich eine Gehirnerſchätterung zu und war längere Zeit bewußtlos. Er wurde durch die Unfallwache in das Krankenhaus ver⸗ bracht. Lebensgefahr dürfte vorerſt nicht beſte— hen. Der Autofahrer fuhr unbekümmert um den Verletzten davon. Reipoldskirchen, 29. Nov.„Feſtlicher Empfang“ eines Separatiſten. Der Sepa⸗ ratiſt Willi Maurer von hier, der bei der ſeparatiſtiſchen Bewegung im Jahre 1923 in der ganzen Pfalz eine unrühmliche Rolle ſpielte, und ſich ſeit 1924 in Lothringen bezw. Luxemburg aufgehalten hat, tauchte am Diens⸗ tag hier auf. Die Bevölkerung, die für den Separatiſtenhäuptling wenig Verſtändnis hat, war ſehr erregt. Die Gendarmerie Nußbach, die im Laufe des Tages von der Abweſenheit des Maurer verſtändigt wurde, traf avends ein. Der Separatiſt wurde durch die Angehörigen auf die Ankunft der Gendarmerie aufmerk— ſam gemacht und wollte die Flucht ergreifen. Er wurde verfolgt, etwa 100 Meter vor dem Orte von dem Maurer Auguſt Neubrech er— griffen und in den Ort zurückgebracht. Nach— dem ihm von der erregten Bevölkerung eine' Tracht Prügel verabreicht worden war, wurde er von den Gendarmeriebeamten verhaftet und abgeführt. Maurer, der hauptſächlich bei den Diebſtählen und Plünderungen der Se— paratiſten beteiligt war, hat noch eine Gefäng— nisſtrafe von drei Monaten zu verbüßen. Kohler aus Kempten. * Dahn, 29. Nov.(50 000 Mk. Waldſchaden.) Das Sturmwetter hat in unſeren Gemeinde⸗ waldungen annähernd 2900 Bäume entwurzelt oder geknickt. Der Schaden wird vorläufig auf 50 000 Mk, geſchätzt. 5 ö Annweiler, 29. Nov.(Rache wegen Entlaſ⸗ fung.) In einer hieſigen Fabrik hatte ein als Raufbold bekannter Arbeiter einen Disput mit ſeinem Meiſter, in deſſen Verlauf er dieſen ohrfeigte. Die Folge war die friſtloſe Entlaf⸗ ſung. Darauf begab ſich der Arbeiter in die Wohnung des Werkmeiſters und ohne jeden Wortwechſel ſchlug er auf den Mann ſolange ein, bis er blutüberſtrömt zuſammenbrach. Bad Dürkheim, 29. Nov.(Die Siegfriedsbuche vernichtet.) Der Sturm hat im Forſtamtsbezirk Frankenſtein(Limburg⸗Dürkheimer Wald) etwa 2000 Feſtmeter, meiſt wertvolles Holz, darunter auch die rieſige Siegfriedsbuche am Friedrichs⸗ brunnen umgeworfen. Frankfurt a. M., 26. Nov. Doktortitel⸗ Fabrikantev. Von Holland aus wird augenblicklich ſtarke Werbetätigkeit für die Er⸗ lernung des Naturheiloerfahrens mit gleich zeitiger Verleihung des Doktordiploms in Weſtdeutſchland und Mitteldeutſchland entfal⸗ tet. Hauptträger dieſer Propaganda ſind der 25⸗jäyhrige Hermaun Weidner aus Bremen und der 41⸗jährige Naurhenlundige Johann Weid ꝛer gibt ſich ais Profeſſor der Uniwverſität in Marſeille, Kohler als Präſident„de la Commiſſion des Exa⸗ mens“ aus. Sie erklären Intereſſenten— und deren gibt es eine ganze Zahl— daß der Außenminiſter Deutſchlands Förderer der Sache ſei. Der Doktortitel kann nach einer Einſendung einer ſchriftlichen Arbeit und zu⸗ gleich von 600 Mark verliehen werden. Die beiden geriſſenen Gauner, die die Titelſucht ihrer deutſchen Landsleute richtig einſchätzten, vermochten in Weſtdeutſchland ſchon ziemlich viel Opfer zu finden. Gegen die beiden Dok— tortitel-Fabrikanten wurde beretts von eini⸗ gen Staatsanwaltſchaften Haftbefehl erlaſſen. Gießen, 28. Nov. Einbrüche in Bahnhof und Poſtamt. Ebenſo wie in der Großſtadt machen ſich auch auf dem fla⸗ chen Lande die Anzeichen der geſteigerten Kri— minalität ſtärker bemerkbar. So wurde in der Nacht zum Freitag auf dem Bahnhof in Schotten ein Einbruch verübt. Die Diebe, jüngere Burſchen, denen man auf der Spur iſt, drückten die Fenſterſcheiben des Arbeits⸗ zimmers ein und verſuchten die eiſerne Geld— Ber Friedenonobelnꝛeis fü Rellog und Lrrbizeſiof Jöcerblom Staatsſekretär a. D. Frank B. Kellogg, der 72⸗jährige amerikaniſche Staatsmann, hielt den Friedensnobelpreis für 1929 1550 55 Erzbiſchof Nathan Söderblom, er⸗ Profeſſor der Theologie in Upſala, erhielt den Friedensnobelpreis für 1930. kaſſette, in der die Wi Arbeiterſchaft enthalten Kaſſette hielt jedoch der Gewalt ſta Einbrecher gaben ihre weiteren Verſuche in⸗ folge von Störungen auf. Darauf verſuchten ſie ſich an einem auf dem Bahnhof ſtehenden Packwagen. Es gelang ihnen zwar, das Schloß abzuſchlagen, doch hielt die Tür ſtand. In der gleichen Nacht wurde ein Einbruch in das Poſtamtsgebäude in Lieblos(Kreis Gelnhau⸗ ſen) verübt. Bahnpolizeibeamten vom Streif⸗ dienſt Gießen und Beamte der Landeskriminal⸗ polizeiſtelle Gießen nahmen heute vormittag die Unterſuchung auf. Es handelt ſich um zwel junge Leute zwiſchen 25 und 26 Jahren. Schützt die einheimiſchen Muſiker! Die Pariſer 1 gegen amerikaniſche azkapellen. Amerika weigert ſich, europäiſche Muſiker inz Land zu laſſen, während gleichzeitig ameritani⸗ ſche Jazzkapellen Europa überſchwemmen. Ge⸗ rade die deutſchen alle e können ein Lied da⸗ von ſingen! Man ſollte ſich bei uns ein Beifſpiel an der Energie nehmen, mit der die franzöſiſchen Behörden ihre Gegenmaßregeln ergreifen. Die Feſtſtellung, daß infolge der wachſenden Popula⸗ rität der Tonfilme 500 franzöſiſche Muſiker brot⸗ los geworden ſind, gab dieſer Tage der Pariſer Polizei den Anlaß zu einer Razzia in einem be⸗ kannten Luxusreſtaurant, wo eine amerikaniſche Jazzkappelle alltäglich die Koſten der muſtkali⸗ ſchen Unterhaltung der Gäſte beſtreitet. Die Po⸗ lizei ging zunächſt mit aller Milde vor und be⸗ gnügte ſich damit, den amerikaniſchen Muſitern die Päſſe und Identitätsnachweiſe abzufordern. Erſt als dieſe erklärten, ſolche Legitimationen nicht zu beſitzen, obwohl ſie ſchon ſeit drei Wochen in Paris konzertierten, erging an die Kapelle die Aufforderung, das Spiel einzuſtellen. Obwohl der Geſchäftsführer des Reſtaurants die Ameri⸗ kaner auf jede Weiſe ermutigte, der polizeilichen Anordnung nicht Folge zu leiſten, hielten es dieſe doch für angezeigt, mit dem Spiel aufzuhö⸗ ren, nachdem ihnen erklärt worden war, daß ſie andernfalls eine Geldſtrafe von 100 000 Francs zu gewärtigen hätten. Am Abend beſetzten die Poliziſten den Eingang des Reſtaurants, um da⸗ für zu ſorgen, daß das franzöſiſche Orcheſter, das an Stelle des amerikaniſchen engagiert war, nicht beläſtigt würde. Ruhelos ſchläft man am beſten i Oft hört man Leute am frühen Morgen ſagen ſie hätten wie ein Klotz geſchlafen; doch iſt das meiſt eine arge Selbſttäuſchung. Aerzte geben den Rat, mit ausgeſtrecktem Oberkörper und ge— raden Beinen zu ſchlafen, da das Liegen auf der Seite die Herztätigteit ſtöre. In der amerila⸗ niſchen Marine werden die Matroſen angewie⸗ ſen, flach zu liegen, aufrecht zu ſitzen und gerade zu ſtehen, ſich im Schlafn nicht wie ein Igel zu⸗ ſammenzurollen. Daß der Menſch aber allen dieſen Regeln im Schlaf nicht gehorcht, beweiſt ein Film, den drei Aerzte der Mellonſtiftung an der Univerſität Pittsburgh im Rahmen einer großangelegten Unterſuchung über den Schlaf auf⸗ genommen haben. Es wurden im Laufe von zwei Jahren an 150 Perſonen über eine Million Aufnahmen gemacht. Darunter waren Studen— ten, verheiratete Perſonen, Kinder, Patienten einer Lungenheilanſtalt, einer Nervenheilanſtalt und Sportsleute. Während einer Schlafzeit von acht Stunden nahm eine Kamera jedesmal, wenn der Schläſer die Stellung änderte, ein Bild auf, wobei zugleich das Zifferblatt einer Uhr mitpho⸗ tographiert wurde. Eine ſtarke Glühlampe über dem Bett gab die nötige Helle, woran ſich die Schläfer, die anfangs eine Binde über den Augen trugen, nach drei bis vier Tagen gewöhnten. Sie trugen ſchwarze Schlafanzüge, die ſich gut von der weißen Bettwäſche abhoben hatten aber keine Decke; der Raum war angenehm geheizt. Die Unterſuchung hat ergeben, daß jeder ge⸗ ſunde Menſch im Schlaf nacheinander in 8 Stun⸗ Schwester Geplinde Roman von Anny Wothe. ber(Nachdruck verboten.) (16. Fortſetzung.) „Was eiferſt du nur ſo, Viggo? Im Grunde denken wir ja dasſelbe. In jeder liebenden Menſchenbruſt lebt etwas Heiland, das ſo groß ſo heilig iſt, daß es den anderen frei machen kann von aller Schuld.“ Graf Hark ſtreckte der jungen Frau warm die Hand entgegen. „Ich danke Euch, Frau Inge, danke Euch, aus tiefſtem Herzen. Ich weiß, Ihr meint es gut mit mir. Und wenn ich bei Euch im'ſtillen Frieden Eurer Hallig weile, dann iſt wie aus⸗ gelöſcht, was einſt mein Leben vernichtete. Trete ich aber wieder hinaus in die Welt, da kommen die Geſpenſter der Vergangenheit, und ich ringe nachts verzweifelt mit ihnen und rufe laut. Ich ſehne mich dann hinaus nach der kleinen Hallig im wilden Meer, wo ich Ruhe finde vor den dunklen Schatten, die mich verfolgen.“ „Ihr müßt nicht ſo viel grübeln, Herr Graf“, riet der Paſtor, indem er ſich behaglich einen Frühapfel ſchälte,„denkt doch, wohin das führen ſollte, wenn alle Menſchen ſich durch Selbſtvorwürfe das Leben vergällen wollten? Ein jeder von uns armen Sterb⸗ lichen trägt Schuld und Fehler, ein jeder von uns hat zu bereuen und Schuld zu ſüh⸗ nen. Wie ſoll er ſie tilgen? Als Paſtor müßte ich ja eigentlich ſagen: Durch Beten, durch den Glauben. Ich aber habe ein köſtliches Mittel, alle Schuld in Segen zu verwandeln, ein köſtliches Mittel!“ „And das wäre, lieber Paſtor?“ „Schafft Freude! Schafft Freude in Euer Haus, ſchafft Freude in Euer Herz und zün⸗ det Freudenkerzen an, wo Ihr nur könnt. Niemand zu iſt arm, daß er nicht anderen Freude ſpenden könnte. Es iſt zu wenig Freude in der Welt, lieber Graf. Mit Sorgen und mit Grämen und mit ſelbſteigener Pein da zwingt Ihr kein Ungemach. Da bannt Ihr keine drückende Schuld: Taten müſſen wirken, Taten der Freude, die das Herz leicht machen und den Blick froh.“ „Es gibt ſo wenig Menſchen, die das ver⸗ mögen, Paſtor“, gab der Graf grübelnd zu⸗ rück.„Ich gehöre nicht zu ihnen. Aber Schwe— ſter Gerlinde, die jetzt zu meinem Klaus ge— kommen iſt, die hat dieſelben weltbeglücken⸗ den Ideen, wie Ihr, Herr Paſtor. Ihr ſolltet Euch zuſammentun, ihr beiden—“ Hohn kam es von den Lippen des Grafen— „um ſchließlich einzuſehen, daß alles, was Sie da predigen. In der Praxis aber verſagt der armſelige Menſch immer ſchon bei den erſten Verſuchen.“ „Nicht, wenn man ernſtlich will“, gab der Paſtor mit einem zwingenden Blick auf ſeine Frau zurück. Aber ehe jemand ihm etwas er⸗ widern konnte, war er aufgeſtanden, um das Tiſchgebet zu ſprechen. f Klar und hell klang ſeine Stimme durch die große Stube in das abendliche Schweigen. „Und nun, werter Freund“, nahm Viggo Bodderſen wieder das Wort, indem er ſeinem Gaſt eine Zigarre anbot, bitte ich für heute um Entſchuldigung. Meine Sonntagspredigt wartet auf mich. Inge brennt ja ſo wie ſo 7 wie leiſer darauf, den Schluß von„Peer Gynt“ von Euch zu hören. Ihr bleibt doch einige Tage?“ „Nur bis morgen, lieber Paſtor, dann muß ich zurück.“ „Nun wohl. Das Gaſtſtübchen iſt, wie Ihr wißt, immer für Euch bereit. Gute Nacht, Herr Graf, gute Nacht— Inge.“ Paſtor Bodderſen ſtreckte ſeiner Frau nach herzlichem Abſchied von dem Grafen ſeine ſchmale, feingliederige Hand entgegen. „Inge ſah es nicht. Wie aus weiter Ferne klang ihr„Gute Nacht“, während ſie haſtig den Tiſch abräumte. Nur die Roſen blieben ſtehen. Ein ſchwüler, betäubender Duft ging von dieſen letzten, purpurfarbenen Blüten aus, den Graf Hark faſt gierig einſog, wäh⸗ rend er ſtill da ſaß und Frau Inges Kom⸗ men und Gehen beobachtete. Der Paſtor war in ſeine Studierſtube ge⸗ gangen. Nun war es ſtill in der großen Stube — beängſtigend ſtill. Draußen ſank mit ſchwarzen Rabenflügeln die Nacht hernieder. Frau Inge hatte die Lampe Wie traut und heimlich Stube war. Jetzt holte die blonde Frau„Peer Gynt“ herbei. Sie legte das Buch in den Lichtkreis der Lampe auf den Tiſch, dicht unter dem Roſenſtrauß. „Wollt Ihr nicht leſen, Herr Graf?“ fragte ſie faſt ſchüchtern. Mit ſchweren Schritten trat der Graf näher, und ſeine nervige, ſchmale Hand auf das Buch legend, meinte er: „Ich denke, daß es beſſer für Euch wäre, Frau Inge, daß ich ſchweige.“ „Wie meint Ihr das, Herr?“ „Ich weiß es nicht, aber eine innere angezündet. es in der großen Stimme ſagt es mir: Wenn Ihr jedoch wollt, ſo will ich die Stelle noch einmal leſen, wo Solveig, voll tiefſten Mitleids für den Aus: geſtoßenen, den gefährlichen Pfad zu ihm hinaufſteigt, bereit, ſeine Einſamkeit und ſein Leid als das ihre auf ſich zu nehmen und alles mit ihm zu tragen. Das iſt für mich der größte und heiligſte Moment des Werkes.“ And ehe Inge antworten konnte, hat er den Band aufgeſchlagen und ſeine Stimme bebte ein wenig, als er tief über die Blät⸗ ter gebeugt, mit ſeiner dunklen Stimme Peer Gynts Willkommen las, da Solveig kam, ſich ihm zum Opfer zu bringen. „So grüß' ich Dich, Du Benedeite, Du Herz vom Himmel mir geſandt— Der gute Gott ſteht mir zur Seite Mit ſeinem ſchönſten Liebespfand. Geſegnet iſt die kleine Schwelle, Worüber Dich ſein Walten führ: Und Segen ruht auf jeder Stelle, Die drinnen Deine Hand berührt. Nun trete ein in unſer Reich! Bald ſoll am Herd die Flamme ſingen, Geh' nur voran! Ich komme gleich— Ich will nur etwas Reiſig bringen.“ Graf Hark brach jäh ab. Feſt ſchlug ſeine Hand das Buch zu. Wie ein Stöhnen drängte es ſich über ſeine Lippen, und verzweifelt barg er den blonden Kopf mit den ſilbernen Haarſtreifen in beide Hände. „Was fehlt Euch, Herr Graf, warum wollt Ihr nicht weiterleſen?“ i Wie zögernd kamen die Worte von den Lippen der jungen Frau, und die klaren, großen, graublauen Augen verrieten geheime Angſt. i 1 SG ortſetzung folgt). velchen Gegner, ob es Paolino oder Carnera iſt, ſtehende Ueberfahrt nach Amerika trifft. Seine Newyorker Mauiſon Square Garden, allerdings geht es nicht um den Titel. Seine Weltmeiſter⸗ un wal ah I. Manolescu 5 0 Das grandlose 3 Schlager-Programm. Die Sehenswürdigkeit Viernheims eee eng de hecsgbler 2. Zwei unterm Himmelszelt 3. Der Pentel Anfang halb 8 Uhr; ab 9 Uhr iſt ſtets nochmals alles zu ſehen. Ein Beſuch überzeugt. bon Abpleleon ben soma, verschiedene Steuungen ei die er mindeſtens zweieinhalb Minuten feſthält In einem näher beſchriebenen Fall beſaß der Schläfer ein Repertoire von zwölf Stellungen, die er in einem beguemen Bett jede Nacht durch⸗ probierte, wobei eine ziemli egelte Rei folge eingehalten wurde. e e ee unbequem, dann w ſo of Ringe „dan urde ebenſo oft, aber zwiſchen weniger verſchiedenen Lagen gewechſelt. Faſt in allen dieſen Lagen war die Wirbelſäule ſtark ver⸗ a Dien eam wenigſten anſtrengende, die auchlage, wurde in einer Nacht ſechsmal einge⸗ nommen, zuſammen während 75 Minuten. Es ſcheint alſo, daß das beſte Ausruhen im Schlaf durch das Einnehmen verſchiedener verkrümmter Stellungen gegeben iſt, von denen keine eine völlige Muslkelerſchlaffung wie bei der Ohnmacht darſtellt. Nur mit ſtarken Schlaſmitteln behan— delte Patienten ſchlafen ganz unbeweglich. Bunte Seitung Goldſucher im Flugzeug. Die moderniſierten Eskimos.— Was am Pelzhandel verdient wird.— Geſchäfts⸗ tüchtige Bewohner des Nordens. Ueber die traurige Lage der kanadiſchen Eski⸗ mos, von der gern geſprochen wird, brauchen wir uns keine Gedanken mehr zu machen. Zahl⸗ reiche Eskimoſamilien in Banks Land haben aus den Verkäufen von Fuchspelzen im vorigen Win— ter Einnahmen von durchſchnittlich 100 000 Mk. in einzelnen Fällen ſogar von 160000 Mark er⸗ zielt. Man braucht ſich nicht zu wundern, daß manche Eskimos private Flugzeuge mieten und für den Transport vom arktiſchen Kanada nach Edmonton gut und gern 1500 Mark bezahlen, um ihren Pelzen beſſere Marktverhältniſſe zu ſichern als früher, wo der Händler traditionell mit 4 Dollars und einer Flaſche Rum“ von dem Käufer abgefunden wurde Die weißen Goldſu⸗ die Aerzte zu einer Herabſetzung ihrer Gebühren dernſten Verkehrsmittels, um ihre weit ausein⸗ anderliegenden Schurffelder zu beſuchen. Auch ſonſt ſind die Eskimos modern geworden. Faſt jede Familie beſitzt ihren Radioapparat. Muſſolini ſchließt Läden. In ganz Italien hat zurzeit eine ſcharfe Ak— tion gegen Lebensmittelhändler eingeſetzt, die es unterlaſſen haben, der Verordnung über die Er⸗ mäßigung der Preiſe nachzukommen. Dieſe Ver⸗ ordnung iſt die Folge der kürzlich von den Prä— ſelten ſeſtgeſetzten allgemeinen Kürzung der Ge— hälter der Staatsbeamten um 12 Prozent. In Benevent wurden ein Schlächter und ein Laden⸗ inhaber unter der Beſchuldigung, ihre Waren zu ungeſetzlich hohen Preiſen verlauft zu haben, ſeſtgenommen und ihre Läden für unbegrenzte Zeit geſchloſſen. Auch in Rom und Avellino ſind verſchiedene Bäckerläden aus dem gleichen Grunde für 10 Tage geſchloſſen worden. Wie be⸗ reits gemeldet, wurden auch die italieniſchen Hotelbeſitzer gezwungen, ihre Preiſe um 10 Pro⸗ zent zu ermäßigen. Man erwartet, daß ſich auch die Aerzte zu einer Herabſetzung ihrer Gebühren verſtehen werden. Gleichwohl hat das alles auf die Lebenshaltung der ärmeren Schichten bisher noch keinen weſentlichen Einfluß ausgeübt, weil ſich die Tarife der Verkehrsmittel auch weiterhin auf ihrem ungewöhnlich hohen Stand behaupten. Sport Merkwürbige Kampfbedingungen für die Be⸗ gegnung zwiſchen Canera und Paolino. Der am nächſten Sonntag ſtattfindende Box⸗ kampf zwiſchen dem italieniſchen Rieſen Primo Canera und dem ſpaniſchen Exeuropameiſter Paolino wird von dem franzöſiſchen Ringrichter Schemann geleitet. Für den Kampf wurden folgende beſondere Beſtimmungen feſtgelegt: Die Höchſtpunktzahl beträgt 20 pro Runde. Der Sieger muß mindeſtens mit mehr als fünf Punk⸗ ten im Vorteil ſein, andernfalls wird der Kampf unentſchieden gegeben. Paolino wird mit Sechs— Unzen⸗Handſchuhen kämpfen, während Primo Canera angeſichts der übergroßen Dimenſionen einer Fäuſte mit Sieben⸗ oder Siebeneinhalb— Unzen⸗Handſchuhen boxen ſoll. Max Schmeling zum Kämpfen bereit. Aber nur gegen 2 Millionen Garantie. Auf der Rückreiſe von Barcelona machte Weltmeiſter Max Schmeling mit ſeinem Mana⸗ ger Joe Jacobs in Paris kurz Station und wurde hier von Reportern interviewt. Schmeling ſprach ſich über Paolino und deſſen Gegner Car⸗ nera, deren Trainingsarbeit er geſehen hatte, ſehr lobend aus, enthielt ſich jedoch jeglichen Urteils über den vorausſichtlichen Ausgang des am 30. November ſtattfindenden Kampfes. Joe Jacobs erklärte in Beantwortung der Frage, ob irgendein Projekt beſtehe, Schmeling mit dem Sieger dieſes Kampfes zu paaren, lä⸗ chelnd:„Wenn man mir eine Garantieſumme von 2 Millionen Mark bietet, wird Schmeling jeberzeit ſeinen Titel verteidigen, einerlei gegen Sihmeling trifft Vorbereitungen zur Ueberfahrt. Max Schmeling hat ſeine Europarundreiſe beendet und iſt wieder in Berlin eingetroffen, wo er die nötigen Vorbereitungen für die bevor⸗ nächſten Aufgaben führen ihn nach Hollywood. wo er einem Filmvertrag nachkommt. Sein Trai⸗ ning wird er erſt im Jahre 1931 wieder aufneh⸗ men. Auch wurde bereits eine Begegnung be⸗ kannt, und zwar Schmeling-Meckey Walker im chaft verteidigt Schmel“ benfalls im nächſten mer. 125 einheimer Schweinemarkt eführt: 384 Stück Verkauft: 324 Stück Milchſchwein tück 1019 Mk. 20—50 Mk. Naturphänomen „Schmutzregen“ in Paris. f enb. Paris, 29. Nov. In Paris war tern. ein ſeltenes Naturphänomen zu beobachten, nämlich ein„Schmutzregen“, alſo mit Erde be— ſchwerte Waſſertropfen, die nach dem Trocknen auf den Dächern eine rötliche Kruſte hinterlie- ßen. Einige Meteorologen geben für dieſes Phänomen in der Morgenpreſſe die Erklärung, es handele ſich dabei um durch beſondere at— moſpäriſche Bedingungen, hohe Sandmaſſen aus Nordafrika, die in Wolken in 5000 ober 6000 Meter Höhe fortgetrieben werden. Wenn dieſe aufgewirbelten Staubmaſſen in Algier niedergehen, werden ſie zum Schirocco, wenn ſie aber Europa erreichen, ſo vermiſchen ſie ſich mit den Niederſchlägen und werden zum „Schmutzregen“. Cuſtmord an einer Geſchäftsinhaberin enb. Berlin, 29. Nov. Die Inhaberin eines kleinen Konfitürengeſchäftes an der Ecke der Prenzlauer Allee und der Tresckoſtraße, die 6 Jahre alte Anna Matſchke, wurde heute vorm, in der Wohnſtube hinter ihrem Laden ermor det aufgefunden. Die Hände der Toten waren über dem Leib zuſammengebunden, über das Geſicht war ein Tuch gebreitet. Allem Anſchein nach iſt der Mord in der vergangenen Nacht verübt worden. Der Chef der Kriminalpolizei, der Leiter der Mordinſpektion und die Kom— miſſare der Mordkommiſſion haben ſich an den Tatort begeben, um ſofort die Ermittlungen in die Wege zu leiten. g enb. Berlin, 29. Nov. Nach den Feſtſtellun— gen der Mordkommiſſion zu dem Mord an der Konfitüren-Händlerin Anna Matſchke hat dieſe am Donnerstag der Pförtnerfrau erzählt, daß ſie jetzt einen neuen Schlafburſchen gefunden habe. Die Tote lag zugedeckt und halb angezo— gen in ihrem Bett. Der Kopf war mehrfach von einem langen Handtuch umſchlungen, durch das einige Blutstropfen hindurchgeſickert ſind. Allem Anſchein nach iſt der Tod durch Erſticken eingetreten. Die Feſtſtellungen der Mordkom— miſſion und der ärztliche Befund führten 31 dem Ergebnis, daß es ſich um einen Luſtmord handelt. Der Polizeipräſident hat auf die Er— mittlung und Ergreifung des 1000 Mk. Belohnung ausgeſetzt. 2 Lokale Nachrichten * 84. Geburtstag. Fräulein Magarethe Ad ler, wohnhaft bei Kühner, iſt heute Montag, den 1. Dez., 84 Jahre alt. Die Dame iſt körper- lich und geiſtig noch ſehr rüſtig. Mögen ihr noch viele Jahre ungetrübten Lebens beſchieden ſein. Wir gratulieren! Teben und Tod im November. Im Monat November 1930 wurden in unſerer Ge— meinde 16 Kinder zur Welt gebracht, 15 Perſonen ſind geſtorben. Weiter ſind 12 Eheſchließungen zu verzeichnen. 5 Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 1 wegen Tierqualerei, 1 wegen Vergehen gegen das Kraftfahrzeuggeſetz und 1 wegen Ruheſtörung. Frau Müller läßt ſich ſcheiden. Frau Müller will ſich nach faſt 15 jähriger Ehe von ihrem Manne ſcheiden laſſen. Ihr Fall ſoll jedoch keine Einzelerſcheinung ſein. Sie beruft des— halb die ihr befreundeten Frauen, Brüller, Schiller, Triller, Hiller, Ziller und Müller zu einer Sitzung Ha Taters ein, um mit ihnen gemeinſam den Verein„Wir laſſen uns ſcheiden“ zu gründen. In einem präch— tigen Einakter von Frauen des Volkschors geſpielt, rollt ſich am kommenden Sonntag abend, 7. Dez., im Rahmen des vom Volkschor veranſtalteten „Heiteren Theaterabend“ dieſe Ehetragödie ab. Ein- tritt für Mitglieder 30 Pfg., Nichtmitglieder 50 Pfg. Eingeſandt. (Unter voller Verantwortung des Einſenders) Vom Vorſtand des Jungbauernvereins erhal- ten wir folgendes Schreiben als Antwort auf das Eingeſandt betr. Preisſenkung: Zu dem am Donnerstag erſchienenen Einge— ſandt, welches ganz beſonders die Landwirtſchaft betrifft erlauben wir uns Nachſtehendes zu erklären: Im allgemeinen wäre es ſehr angebracht, wenn in allen Stücken ein Preisabbau zu verzeichnen wäre. Nicht allein in den Lebensmitteln, ſondern auch in allem, was man ſich nur denken kann. Der Ein- ſender hat namentlich den Milchpreis im Auge. Er hat von den einzelnen Städten wie Berlin, Hamborn, Osnabrück uſw. die Milchpreiſe ange— geben, welche auch zum Teil ſtimmen. Aber es gibt noch Gegenden, wo der Milchpreis noch nied— riger iſt. Wenn man in Viernheim den Milchpreis anſchneiden will, ſo muß man wiſſen: Wieviel hie⸗ ſige Milch gelangt eigentlich zum Verkauf? Be— kanntlich iſt Viernheim nicht in der Lage, den ge— ſamten Verbrauch an Milch zu erzeugen. Auch können die hieſigen Landwirte die Milch nicht reſt⸗ los abſetzen. Den Milchpreis regelt die Gegend: Zum Beiſpiel in guten Futtergegenden iſt der Er— zeugerpreis rechneriſch weſentlich anders als hier. Aus eigener Wirtſchaft wird am wenigſten gutes Milchvieh gefördert. Um eine gute Milch zu er- zeugen, benötigt die Kuh(auch die Ziege!) nicht allein Waſſer und Stroh, ſondern auch Kraftfutter. Das Kraftfutter hat allerdings einen ſehr ange— nehmen Preis. Auch wächſt in Viernheim kein Milchvieh nach, das iſt ja zu Gunſten der hieſigen Viehhändler. Vielleicht möge ſich der Einſender bekümmern, um den Preis einer guten Milchkuh feſtzuſtellen. Iſt der Einſender noch im Unklaren, ſo möge er ſich bitte weiter intereſſieren. Nicht allein Milch braucht man zum Leben, ſondern auch andere landwirtſchaftliche Erzeugniſſe. Der Roggen iſt ja bis zum Friedenspreis geſunken, und doch iſt das Brot ſo teuer! Woran liegt das? Betrachten Sie die Gerſten- und Kartoffelnpreiſe. Nicht allein die niedrigen Preiſe drücken die Landwirtſchaft, ſondern auch die Abſatzmöglichkeit. Oft kann man hören, Viernheim liegt günſtig vor Mannheim, ja ſehr ſogar. Bleiben wir nur bei den hieſigen Arbeitern. Mannheim bietet alles auf, auch das, was die hieſigen Landwirte erzeugen. Viernheim iſt als Hinterland zu betrachten, wir liegen vor den Toren und dürfen nicht hinein. Alſo, wer das nicht erfaßt, wird es niemals mehr erfaſſen. Der Preisabbau iſt in den landwirtſchaftlichen Ge⸗ brauchsgegenſtänden ſpurlos gelandet. Was koſtet ein Zentner Dünger, Ackerpacht, Schmiedelohn, Wagnerlohn, Arbeitslohn, Steuern, Kleidung uſw.? Alſo ein gewaltiger Preisabbau! Der Vorſtand des Jungbauernvereins. Filmſchau Das grandioſe Senſationsprogramm. 3 Filmſchlager heute Montag nochmals im Cefipa. 1.„Manolesku“, der König der Hochſtapler, mit Ivan Mosjoukin, Brigitte Helm, Heinrich George und Dita Parlo. Ein Spitzenfilm der Ufa, der überall großes Auf— ſehen erregte und ausverkaufte Häuſer brachte. „Zwei unterm Himmelszelt“, ebenfalls ein fabel— haftes Filmwerk. Außerdem ein reizender Luſt— ſpielſchlager mit ganz großem Lacherfolg. Dieſes Programm, das zu den Beſten ds. Jahres zählt, ſollte heute niemand verſäumen. Ein Beſuch lohnt ſich. Die ſchönſten und billigſten Abendunterhal— tungeu finden Sie im Cefipa. Vereins ⸗Anzeiger. Jungbauern- Verein. Wir machen unſere Mit- glieder auf den in Worms ſtattfindenten Bauern⸗ ſchulungs-Kurs aufmerkſam. Dieſer Kurs iſt von großer Wichtigkeit, deshalb wird um rege Be— Ku dem Niellenmoic in Sbeistualcle Amtsgerichtsrat Görcke, der auſſichtführende Richter des Amtsgerichts deſfen Klagen Eberswalde getötet. Der Friſeur Vornſtein. beim Eberswalder Amtgericht und Honorarprofeſſor an der abgewieſen wurden, hat geſtanden, da 5 1.„das Atten⸗ Forſtſchule, wurde durch ein Revolverattentartat auf Amtsgerichtsrat Görcke aus Rache ver⸗ übt zu haben. teidigung gebeten. Von ſeiten der Vereinskaſſe wird ein kleiner Zuſchuß geſtattet. Anmeldungen können beim Vorſitzenden erfolgen. Der Vorſtand. Verein der Hundefreunde. Dienstag, den 2. Dez. abends 8 Uhe Monatsverſammlung im Vereins⸗ lokal. Diejenigen Mitglieder, die den„Paß⸗Auf“ für das Jahr 1931 beſtellen wollen, haben in der Verſammlung, ſpäteſtens aber bis zum 15. ds. Mts. dieſes dem Schriftführer mitzuteilen, damit derſelbe Billigkeitshalber durch den Verein beſtellt werden kann. Jeder Hundefreund, jeder Abrichter eines Hundes müßte dieſe Zeitſchrift halten, in jeder Nummer erſcheinen ſehr lehrreiche Artikel über Aufzucht, Erziehung Abrichtung, Ver⸗ kaufsermittelungen u. ſ. w. Der Vorſtand. DJ K.⸗Sport Viernheim 1.— Bürgel 6˙1 Reichsbanner Schwarz— Rot— Gold(Abteilung Handball. Viernheim 1.— Bensheim 1. 7:3 1 Igd. 2 0 2. 0˙2 Schutzſport) Marian Jürg. Sodalit. Dienstag, abend halb 9 Uhr Versammlung des Jungmännerbundes im„Freiſchütz.“ Kein Jungmann fehle! Der Vorſtand. Viernheim Rathausſtraße 50— Lorſcherſtraße 8 Zur Weihnachts Bäckerei Mandeln Pfund 1.20, 1.30, 1,48 Haselnusskerne pfund o. 98, J. lo Rosinen Pfund 0. 60 Sultaninen pfund 0.40, o. 60, o.8s Corinthen Pfund o. 60 Citronat, Orangeat st. Gewürze Fſt. Mehle ans erſten ſüddeutſchen Mühlen Auszugsmehl Pfund 9.209 Blütenmehl Pfund 0.27 Confektmehl in 5 und 10 Pfund Säckchen J. 68 u. 3.20 tägl. frische Teebutter pid. l. 80 Cocosfett da 40, 48, 80, 52, 8s. Margarine Pfund 44, 70, 1.— Deutsches und amerikanisches schweineschmalz Arac, Kum, Kirschwasser Verschiedene Backzutaten Backpulver, Backoblaten, Backöle Puderzucker, Streuzucker, Uanillzucker 5 Proz. Rabatt Heute Beginn der Rabatt auszahlung in meinen sämtlichen Verkaufsstellen 8 8 22 FC . 1 e —— —