SIN FONIKER SplELEN TA lich N ANN HNEIN CN p AB 2322 UHR IN DER IEE STCSER Sur Frage der Bedürfftigkeit in der Arbeitsloſenverſicherung Eine verheiratete Arbeiterin, die mit ihrer minderjährigen Tochter zuſammenwohnte, bezog wegen Arbeitsloſigkeit die Kriſenunterſtützung. Ihr Ehemann wohnte in einem anderen Orte, war dort als Meiſter in einer Maſchinenſabrik beſchäftigt und beſuchte nur über Sonntag ſeine Familie. Als die Arbeiterin nach Beendigung ei— ner Zwiſchenbeſchäftigung die Weitergewährung der Kriſenunterſtützung beantragte, wurde dieſe vom Finanzamt abgelehnt, weil eine Bedürftig— keit der Klägerin nicht anerkannt werden könne, da ihr Ehemann monatlich 262,60 RM verdiene. Nach der Verordnung über Kriſenunterſtützung für Arbeitsloſe ſtänden den Einnahmen des Arbeitsloſen die Einnahmen ſeiner Angehöri- gen gleich, ſoweit letztere mit dem Arbeitsloſen im gleichen Haushalt leben. Der Ehemann ſei die ganze Woche über wohl an einem anderen Orte tätig, führe alſo mit ſeiner Frau keinen gemeinſamen Haushalt, er ſei aber ihr gegen— über geſetzlich unterhaltspflichtig. Darum müſſe bei der Frage der Bedürftigkeit das Einkommen des Ehemannes mit berückſichtigt werden. Das Landesarbeitsamt gab den Streitfall zur grundſätzlichen Entſcheidung an das Reichsver— ſicherungsamt ab. Dieſes erkannte die Bedürftig— keit der verheirateten Arbeiterin mit folgender Begründung an. Wenn die Verordnung das Einkommen nur ſolcher Angehörigen berückſich— tigt wiſſen wollte, die mit dem Arbeitsloſen im gleichen Haushalt leben, ſo ſei für die Ausle⸗ gung dieſes Begriffs die Auffaſſung des täglichen Lebens maßgebend. In den bisher anders ent⸗ ſchiedenen Streitfällen wohnten die Angehörigen mit dem Arbeitsloſen im gleichen Haushalt, ſo daß alſo die mit der Haushaltsführung verbun⸗ denen Koſten für Miete, Heizung, Licht, Beköſti⸗ gung uſw. von den zuſammenlebenden Angehö— rigen gemeinſam getragen werden und ſich da— durch der Grad der Bedürftigkeit des Arbeits— loſen vermindert. Im vorliegenden Streitfall aber iſt der Ehemann aus beruflichen Gründen an einem anderen Orte tätig, ſein Arbeitsver⸗ dienſt iſt durch die notwendige Führung eines zweiten Haushalts in hohem Maße gebunden und kann dieſer deshalb der arbeitsloſen Ehe— frau, die ihren eigenen Haushalt führt, nicht zugute kommen, Es kommt ſonach nicht darauf an, ob und inwieweit ein geſetzlicher Unterhaltsanſpruch ge. genüber dem Angehörigen beſteht, deſſen Ein⸗ nahmen gegebenenfalls zu berückſichtigen ſind, und ob und inwieweit der Angehörige ſeiner Unterhaltspflicht tatſächlich genügt. Der Begriff „Angehöriger“ im Sinne der Verordnung iſt nicht gleichbedeutend mit dem Begriff des unter⸗ haltspflichtigen Verwandten im Sinne des Bür⸗ gerlichen Rechtes. Beide Begriffe können ſich im Einzelfalle decken, müſſen es aber nicht und ſchlie— ßen ſich andererſeits gegenſeitig nicht aus. Men⸗ lehertran hält Schweine gesund und mästet. Liter 1.20 Mk. Ralnaus Drogerie PETER MOSKOPP. Ca. 150 Zentner Dickrüben zu kaufen geſucht. Offerten mit Preis unt. P. P. an die Exped. ds. Blattes. N 5* 0 5 Am Mittwoch, 2 Zimmer u. Küche 11 uhr, werden im Si an ruhige Leute zu ver⸗ mieten.— Von wem, ſagt der Verlag. Oberlück 10. Gew. Nr. Lange Striethen Nr. 8 Mehrer hundert Zentner Klein-⸗Bruchfeld 2. Gew. Ficrüben zum Tagespreis zu ver⸗ kaufen Marl Valt. Bach Heddesheim Oberdorfſtraße 4 Allmen Nr. 69 Dreiruthen Nr. 100 Vierruthen Nr. 64 Mittlere Lange Theilung Krottenwieſe(Acker) Nr. Oberbruchweide 7. Gew. Schwarzwur zeln, Nosenhonl. Nolkraul. Wirsing bapollen vernaun Ehatt. 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Im Zuſammenhang mit der geplanten Steu⸗ eramneſtie, die den Zweck haben ſoll, dem ſteuer⸗ lichen Zugriff entzogenes Kapital im In⸗ und Auslande wieder den Bedürfniſſen der eigenen Volkswirtſchaft zuzuführen, iſt innerhalb der zuſtändigen Stellen des Reichsfinanzminiſteriums die Möglichkeit der Erweiterung der Steuerauf⸗ ſicht geprüft worden. Es hat ſich doch nach viel⸗ fachen Beobachtungen herausgeſtellt, daß in Be⸗ zug auf die Beſteuerungsmöglichkeiten noch bei weitem nicht alle Mittel erſchöpft ſind, die dazu angetan wären, dem Reich den ihm zukommen⸗ den Tribut aus den Einkünften ſeiner Bürger zu gewähren. Wie man hört ſoll ſich die Erweiterung der Steueraufſicht insbeſondere in der Linie des Ausbaues ber eidesſtaatlichen Verſicherung bewegen. Die Steueraufſicht ſoll nämlich auch außerhalb eines auf Grund der geſetzlichen Vor— ſchriſten vorzunehmenden Ermittlungsverfahrens ausgedehnt werden können, auch auf Unterneh- mungen, die einer Beſteuerung unterliegen, aber auch ſolche, bei denen nach Ermeſſen des Fi⸗ nanzamtes die Möglichkeit einer Steuerpflicht anzuſehen iſt. Es ſoll in dem bezüglichen Ver⸗ fahren die Abgabe einer eidesſtaatlichen Ver— ſicherung verlangt werden können, jedoch in viel allgemeinerer Form, wie das bisher der Fall war. Während bisher dieſe eidesſtaatliche Ver⸗ ſicherung nur dann in Frage kam, wenn die Er⸗ mittelung des wahren Tatbeſtandes auf anderem Wege nicht möglich war, ſoll ſie nun gewiſſer— maßen zum Hauptbeweismittel gemacht werden. Das würde bedeuten, daß künftig bei Verweige⸗ rung der Abgabe einer eidesſtaatlichen Verſiche⸗ rung, das Finanzamt ohne weiteres die Vermu— tung geltend machen könnte, daß die bisher ab— gegebenen Angaben unrichtig geweſen wären. Das Finanzamt ſollte in ſolchen Fällen demnach alſo berechtigt werden, die vorliegenden Veran— lagungen entſprechend zu berichtigen. Bisher war die Rechtslage ſolcher Art, daß das Fi⸗ nanzamt diejenigen Angaben eines Steuerpflich— tigen, die nicht durch eidesſtaatliche Verſicherung gedeckt waren, nur ſchätzen konnte. Der Sinn dieſer Schätzung bedeutet nichts anderes als eine amtliche Feſtſtellung einer aus Unkenntnis er⸗ folgten ungenügenden Angabe des Steuerpflich— tigen. Bei der Neuregelung aber iſt nicht nur die Schätzung, ſondern die Berichtigung von Veranlagungen, bei denen eidesſtaatliche Ver— ſicherungen verweigert werden, in das Ermeſſen des Finanzamtes geſtellt. Dieſe Neuregelung der Steueraufſicht würde eine erhebliche Verſchärfung der Befugniſſe des Finanzamtes zur Folge haben. Die Intereſſen— ten, namentlich die Bank- und Börſenkreiſe er— warten, daß für den Fall dieſer Pläne des Reichsfinanzminiſteriums dann auch anderſe'tig eine Lockerung der mit der Steuexaufſicht ver— bundenen Beſtimmungen erfolge; denn nur, ſo macht man geltend, für den Fall der Durchſet⸗ zung dieſer Beſtimmungen würde das Finanz⸗ amt genügend Zwangsmittel zur Verfügung ha— ben, während andererſeits durch den Abbau der Auskunftspflicht der Banken ein ſtärkerer An— reiz dem Publikum zur Anlage ſeiner Erſpar— niſſe und Vermögenswerte im Inlande gegeben ſei. 0 Iite Zeitungen N e und Tapezieren empfiehlt Mernheimer Unzeiger jernhei lernheimer Tageblatt— VBiernheimer Nachrichten) ATT GRAMO PHONE von WI fand nndnasmdgmaenanngunugdnnudnmnnmnuunum Marke Parlophon, Odeon u. Columbia in allen Ausführungen LAUFWERKE, 9.50. in allen Lautstärken von 30 9 an Große Auswahl in SCHALLPLATTEN fliadaünauns mhh gngtſdmtimtngmnmhnp pan nnpaangnnnwum Neueste Aufnahmen aus Tonfilm von und Operette e i 1.25. 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Min.⸗Rat Hofmann als Fraktionsfüh⸗ rer den geſamten Umkreis aller Proßteme, die Regierung, Parlament und Bevölkerung in der lommenden Zeit der Etatberatung beſchäftigen müſſen. Eine ſehr ergiebige Ausſprache ſchloß ſich an. Die faſt ö⸗ſtündige Sitzung legte Zeugnis ab von dem ſachlichen Ernſt und dem Bewußtſein der ſchweren Verantwortung für Volk u. Land, die tragend ſind für die Arbeit der Partei im Reich. wie auch in Heſſen. Die Rede des Finanzminiſters faßte die Einzelheiten ſeiner Finanzpolitik, wie ſie aus den Darlegungen vor dem Finanzaus⸗ ſchuß des Landtags zum Teil ſchon bekannt ge— worden ſind, noch einmal zuſammen. Sie ſtellte eindringlich die Pflicht heraus, den an ſich mit einem durch die kataſtrophale Wirtſchaftslage u. auch durch die Finanzreformpläne des Reiches bedingten Fehlbetrag von 7,2 Millionen abſchlie⸗ ßenden Etat für 1930 auszugleichen. Das iſt aus ſtaatspolitiſchen wie aus wirtſchaftspolitiſchen Gründen nötig. Wir brauchen, wenn endgültig Ordnung geſchaffen werden ſoll, anſtelle der ſtän⸗ digen kurzfriſtigen Kredite der öffentlichen Hand eine Konſolidierungsanleihe. Sie iſt nur dadurch zu erhalten, daß die Kreditgeber Vertrauen zur Finanzgebarung haben. Der Miniſter ging dabei auch auf die Gründe ein, die uns in dieſe Lage hineingeführt haben. Der Scheinblüte nach dem Kriege, die auch die Parlamente über die wirkliche Lage täuſchte, iſt nun die Kriſe gefolgt, die die geſamte Weltwirt— ſchaft(Landwirtſchaft!) erfaßte. Dazu kam eine veränderte anſpruchsvollere Lebenshaltung und das Einſtrömen von immer mehr Menſchen in den Arbeitsprozeß. Gegenüber dieſen Schwie— rigkeiten, die das Anwachſen der extremen Par⸗ teien begünſtigte, erwächſt für den katholiſchen Menſchen umſo ſtärler die Pflicht zur erhöhten Verantwortung und des Herausſtellens des Gemeinſamen trotz der Verſchievdenheit der Stände. Bei der Behandlung der heſſiſchen Finanzfragen nahm der Miniſter zugleich Gelegenheit, eine Anzahl von Mißverſtändniſſen und Unklarhei⸗ ten zu berichtigen, die in der Oeffentlichkeit über die geplanten Maßnahmen entſtanden ſind. So verwies er darauf, daß die Erhöhung der in Heſſen bisher beſonders niedrigen Grundſteuer nicht zu verwechſeln ſei mit der Aenderung der Sondergebäudeſteuer. Auch nach der Erhöhung wird die heſſiſche Grundſteuer weſentlich hinter der preußiſchen zurückbleiben. Bei ihr, wie bei der Sondergebäudeſteuer, ſind Erleichterungen vorgeſehen, die beſonders dem Handwerk und der Landwirtſchaft zugute kommen. Weiter ver⸗ wies der Miniſter auf das Realſteuerſenkungs⸗ geſetz des Reiches, das gleichzeitig mit den heſ⸗ ſiſchen Aenderungen in Kraft treten wird, ſodaß dadurch in der Geſamtheit der Steuerzahler noch ſtärker entlaſtet wird. Der Miniſter erläuterte weiter die auf dem Gebiete der Beamtenpolitit geplanten Maßnah⸗ men, zeigte, wie er es auch bei den Steuern ge⸗ tan hatte, ihre zeitliche Begrenzung und be⸗ rührte dann die Reform der Verwaltung, ins⸗ beſondere auch auf dem Gebiete der Juſtiz. Im Anſchluß an die Diskuſſion erklärte Miniſter Kirnberger, daß in der Frage der Kinderzula⸗ gen er den Entſcheidungen des Parlaments, wenn es ſoziale Erleichterungen ſchaffen wolle, keine Schwierigkeiten bereiten, ſie im Gegenteil begrüßen werde. Das Ziel der Ausgleichung des Etats, an dem unter allen Umſtänden feſt zu halten ſei, habe nicht nur für den Augenblick Bedeutung, ſondern ſei auch notwendig, damit Heſſen bei den Fragen der Reichsreform einen guten Stand habe. Abg. Min.⸗Rat Hoffmann ging in ſeinem Referat aus von dem ſchweren mit ſeinen erſchütternden in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim rnſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Naturereigniſſen, ſeinen Spannungen auf gei⸗ ſtigem und politiſch⸗wirtſchaftlichem Gebiet, die ſich von Tag zu Tag ſteigern. Das kollektiviſti⸗ ſche Drängen, die Zuſammenballung in großen Gruppen, läßt die Frage auftauchen, ob dabei ein Staat noch möglich ſei. Aber ſolche Ent⸗ wicklung führt zur Kataſtrophe. Europa ſchaut auf Deutſchland. Wird es den richtigen Weg fin— den? In dieſer Siutation heißt es für das Zen— trum, das alle Stürme überdauerte, zuſammen— zuſtehen und ſich der Verantwortung nicht zu verſagen. In Schickſalsverbundenheit ſteht unſer Land mit dem Reich. Die Forderung eines Aufgehens in Preußen kann nur als eine Phraſe bewertet werden. Der Steuerzahler hätte nichts davon. Heſſen. mit ſeinen bedrohten Induſtriezweigen, für die Offenbach und Worms Beiſpiele geben. wäre dann nur ein Hinterland für Induſtriezentren. Es entſteht die ſchwere Aufgabe. eimen gerechten Ausgleich zu ſchaffen. Trotz ſchwerer Bedenken muß der befriſteten Steuerhöhung zugeſtimmt werden, die durch die Finanzpläne des Reiches mehr wie ausgeglichen werden. Der Redner forderte die Parteivertreter eindringlich zur ak⸗ tiven Zuſammenarbeit mit der Fraktion auf. In der Frage der Aemterverringerung werde man nicht blindlings vorgehen dürfen. Vor die Frage geſtellt, ob in der Verwal⸗ tungsreform innerhalb der Kreiſe ſelbſt oder durch ihre Aufhebung geſpart werden ſolle, habe man ſich zunächſt für die erſtere Löſung entſchieden. Nachdem ſich aber dafür keine Maforität ergeben hat, ſehen wir uns nun⸗ mehr gezwungen, an der zweiten Löſung mit⸗ zuarbeiten. 5 7777 bel Wichern Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wieder olung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes e bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Dezember n Das Zentrum werde aber dafür ſorgen, daß keine Imparität eintrete, Aufzuhebende Kreiſe müſſen auf andere Weiſe entſchädigt werden, damit den Kreisſtädten nicht der Lebensnerv ab- geſchnitten werde. Das Zentrum werde allen Maßnahmen zuſtimmten, die der Vereinfachung dienen. In den Beamtenſragen gilt es, jede einſeitige Betrachtung abzulehnen. Von allen Ständen müſſe gegenſeitiges Verſtändnis geſor— dert werden, getreu dem katholiſchen Grundſatz, daß einer des anderen Laſt zu tragen habe und Regieren ein Dienen für alle bedeute. Nach einer ausgiebigen Diskuſſion, die bei aller Verſchiedenheit der vertretenen Stände und lokalen Einſtellung von einmütigem Verant- wortungswillen getragen war, kam auch Abg. Hofmann noch einmal auf das Endziel des ge— genwärtigen Handelns zurück. Es werde als Großtat für die Zukunft angeſehen werden müſ— ſen, wenn dem Finanzminiſter die endgültige Geſundung der heſſiſchen Finanzen auch in die⸗ ſer ſchweren Zeit gelinge. Für den Angehörigen der Zentrumspartei heißt es jetzt. nicht beiſeite zu ſtehen, ſondern in Einigkeit und Geſchloſſen⸗ heit an den Verhältniſſen mitzuarbeiten, damit er das Bewußtſein haben könne, aus ſeiner Glau- benseinſtellung heraus ſein Letztes getan zu haben. In dem Schluß⸗ und Dankeswort an Redner und Diskuſſionsredner und die zahlreich Erſchie⸗ nenen ſprach der Verſammlungsleiter Ober⸗Reg. Knoll unter einmütigem Beifall dem Finanz⸗ miniſter und Fraktionsvorſitzenden das Ver⸗ trauen der Verſammlung aus und beendete da⸗ mit die harmoniſche Sitzung des Landesbeirats der heſſiſchen Zentrumspartei. (Wir ſtehen nach wie vor auf dem Standpunkt, daß die geplante Steuererhöhung aus dem Rah⸗ men der Brüning'ſchen Aktion herausfällt und abzulehnen iſt. Die Red.) i Um das Schickſal der Notverorònung Heute Etatrede des Sinanzminiſters— Nationalſozialiſten fordern poſitives Dertrauensvotum für die Regierung Der Kanzler ſpricht erſt zu den Not⸗ verordnungen. nb. Berlin, 2. Dez.(Eigene Meldung!) Wie wir erfahren, wird in der morgigen Sit⸗ zung des Reichstages der Kanzler noch nicht das Wort nehmen. Zunächſt wird vielmehr Reichsfinanzminiſter Dietrich ſeinen Etat ein⸗ bringen. Erſt wenn der Antrag kommt, die Ausſprache über die beiden Notverordnungen mit dem Etat zu verbinden, wird der Kanzler zu den großen Fragen Stellung nehmen, die mit den Verordnungen zuſammenhängen. Die Reichsregierung hält an ihrer Abſicht feſt. die Abſtimmung über die Notverordnungem u. eytl. zu erwartende Mißtrauensanträge bis Samstag durchzuführen. Ob das gelingt, wird natürlich ſehr ſtark von der rein tech⸗ niſchen Möglichkeit abhängen, wie weit die Ausſprache vor allzu großer Uferloſigkeit be— wahrt werden kann. Nationalſozialiſten und Notverordnung odz. Berlin, 2. Dez.(Radio.) Im Reichs⸗ tag iſt ein Antrag der nationalſozialiſtiſchen Fraktion eingegangen, in dem die ſofortige Außerkraftſetzung der Verordnung des Reichs⸗ präſidenten zur Sicherung der Wirtſchaft und Finanzen vom 1. Dezember 1930 verlangt wird. Ferner haben die Nationalſozialiſten fol⸗ genden Antrag eingebracht: Um die verfaſ⸗ ſungsmäßige Vorausſetzung für die Wirkſam⸗ keit des Reichskabinetts Brüning zu ſchafſen und um die rechtmäßige Grundlage ſeiner Exi⸗ ſtenz zu ſichern, ſpricht der Reichstag, indem er über alle ſonſtigen auf die gegenwärtige Reichsregierung bezugnehmenden Anträge, Erklärungen und Formeln zur Tagesordnung übergeht, dem Reichskabinett Dr. Brüning das Vertrauen aus. Die Chriſtlich⸗Sezialen wahrſcheinlich gegen die Aufhebung der Notverordnung“ Berlin, 3. Dez. In Anerkennung der ver⸗ ſchiedenen Abänderungen der Notverordnung vom Juli dieſes Jahres hat der Chriſtlich⸗ Soziale Volksdienſt in ſeiner geſtrigen Frak⸗ tionsſitzung die ablehnende Haltung ihres Vertreters im Haushaltsausſchuß gegenüber den Anträgen auf Aufhebung der Notverord— nung gebilligt. Es wird angenommen, daß die Abgeordne⸗ ten des Chriſtlich⸗Sozialen Volksdienſtes trotz verſchiedener Bedenken gegen die Aufhebung der neuen Notverordnung ſtimmen werden. Dr. Bredt beim Reichskanzler. enb. Berlin, 3. Dez. Reichsjuſtizminiſter Dr. Bredt iſt geſtern aus Marburg nach Ber— lin zurückgekehrt und hat— der Germania zu— folge— bald nach ſeinem Eintreffen mit dem Reichskanzler eine längere Rückſprache ge— habt. Eine Entſcheidung über den angekündig— ten Rücktritt des Miniſters iſt in dieſer Aus— Darmſtadt, 2. Dez. Der Heſſiſche Landtag be⸗ gann heute die Beratungen über eine Winterbei⸗ hilfe. Die Tribünen waren mit Erwerbsloſen voll beſetzt. Miniſter Korell legte gegenüber den agitatoriſchen Reden der Kommuniſten beider Richtungen dar, daß Heſſen weit über die Lei⸗ ſtungen jedes deutſchen Landes hinaus mit einem umfangreichen Arbeitsbeſchaffungspro⸗ gramm und der Schaffung von Notſtandsarbeiten und einer Winterbeihilſe, die dieſes Jahr noch einmal möglich ſei, ſich darum bemühe, die Not zu lindern. Der Miniſter gab über die Belaſtung einzel⸗ ner Gemeinden erſchütternde Zahlen. So hat die Stadt Offenbach 4261 Wohlfahrts⸗ erwerbsloſe. Das ſind auf 1000 Einwohner 53,3, für die es wöchentlich 72 000 Mark aufwenden muß. Worms hat 1638 Wohlſfahrtserwerbsloſe (34,1), die einen Wochenaufwand von 29 300 Mark erfordern. Dieſe Wiſere trifft aber vor ſprache nicht gefallen. Prof. Bredt, der eben erſt von einer längeren Krankheit geneſen iſt, wird noch einen kurzen Urlaub antreten. Nach ſeiner Rückkehr, mit der man für etwa Mitte nächſter Woche rechnet, wird dann die Ent— ſcheidung darüber fallen, ob der Reichsjuſtiz— miniſter ſeine Abſicht, aus dem Amte auszu— ſcheiden, aufrecht hält. Enthüllung aus der Separatiſtenzeit Bad Kreuznach, 1. Dez. Der Separatiſt Johann Machwirth veröffentlicht eine Dar— ſtellung der Vorgänge, die dem Ausbruch der rheiniſchen Separatiſtenbewegung vorausgin— gen, und die bisher noch nicht bekannt waren. Da dieſer Darſtellung war in der Nacht vom 26. auf 27. Oktober 1923 eine Zuſammenkunft im Landratsamt Kreuznach von allen führen— den franzöſiſchen Perſönlichkeiten der Beſat⸗ zungsarmee, wie General des Metz, Graf de la Croix uſw., mit den inzwiſchen ſattſam be⸗ kannt gewordenen Separatiſten Heinz⸗Orbis und Genoſſen außer Mathes und Dorten. Die Separatiſten ſtellten allerlei Bedingungen an die Franzoſen, ohne deren Bewilligung ſie nicht losſchlagen wollten. General de Metz er⸗ klärte, dieſe Bedingungen würden in Paris anerkannt werden Das war aber nicht der Fall. Sie wurden abgelehnt, und deshalb be⸗ wogen die franzöſiſchen Militärs Dorten und Mathes unter Verſchweigung der Kreuznacher Zuſammenkunft zur Ausrufung der„Rheini— ſchen Republik“. Heinz-Orbis mußte jetzt wohl oder übel mitmachen. Machwirth will den Franzoſen ſein Ehrenwort gegeben haben, über dieſe Vorgänge nichts verlautbar werden zu laſſen. Inwieweit dieſe Schilderung der Vorgeſchichte des Separatismus den Tatſachen entſpricht, iſt natürlich nicht feſtſtellbar. Nach Machwirth ſoll Poincare erklärt haben:„Ich habe lieber für meine Nation als Nachbar ein militäriſches Preußen als eine vom Klerus regierte rheiniſche Republik.“ Wenn dieſe Ver⸗ ſion zutrifft, dann iſt der Separatismus tat⸗ ſächlich nur von einigen ehrgeizigen franzöſi⸗ ſchen Militärs aufgezogen worden. Deutſches Reich Die Penſionsanſprüche des Kapitäns Ehrhardt. Die Entſcheidung des Reichsgerichts. Lepzig, 2. Dez. In dem Prozeß um die Penſionsanſprüche des am Kapputſch führend beteiligten Kapitän Ehrhardt gegen das Deut⸗ ſche Reich hat das Reichsgericht heute keine Entſcheidung verkündet. Das Urteil des Kam— mergerichts vom 24. September 1929 durch das Ehrhardt die volle Penſion zugeſprochen worden war, iſt aufgehoben und die Sache wird zu neuer Verhandlung und Entſcheidung an das Kammergericht zurückverwieſen. Heſſiſcher Candtag berät Um die Winterbeihilfe— Gemeinden vor dem Suſammenbruch Radau auf der Tribüne allem auch kleine Arbeitergemeinden, z. B. Neu⸗ Iſenburg, das für 279 Wohlfahrtserwerbsloſe, die 22,5% der Bevölkerung ausmachen, wöchent⸗ lich 5700 Mark ausgeben muß. Der Miniſter erklärte, daß der Zuſammen⸗ bruch verſchiedener heſſiſcher Gemeinden un⸗ mittelbar bevorſtehe. An das Reich richtete er deshalb den dringenden Appell, unbedingt und ſofort helſend einzugreifen. Ein Tribünenbeſucher, der einen höhniſchen Zwiſchenruf an den Miniſter machte, wurde aus dem Saale entfernt. Die von den radikalen Red⸗ nern angeſtachelte Erregung der Tribünenbeſu⸗ cher wuchs zu Proteſt⸗ und Pfuiruſen, als der Landtag gegen vier Stimmen der Kommuniſten und eine Stimme der Nationalſozialiſten einen kommuniſtiſchen Antrag ablehnte, ſofort eine Er⸗ werbsloſenabordnung zu empfangen. Darauf⸗ hin wurde die Tribüne geräumt; die Debatte konnte ungeſtört zu Ende geführt werden. Die Verhandlungen werden am Mittwoch fortgeſetzt. 2 —.ʃ— FCC7CCCCCCCCC e Es bleibt kein anderer Weg! Zur Verkündigung der neuen Not⸗ verordnung. * Jetzt geht's wirklich aufs Ganze! Der Kanzler tritt vor dem ganzen Volk in die Breſche, die durch das mangelnde Verantwor⸗ tungsgefühl und durch das fehlende Pflichtbe⸗ wußtſein große Teile des deutſchen Reichstags geſchaffen worden iſt. Es gibt keinen anderen Weg als den, den Brüning und ſeine Regie⸗ rung zur Wiederherſtellung der wirtſchaftli⸗ chen Geſundung und zur Wiedergewinnung der inneren Freiheit vorgeſchlagen hat. Und in den Wochen der Vertagung des Reichstags, der ja dieſer Tage wieder zuſammentritt, iſt niemand aufgeſtanden, der geſagt hätte, wie anders und wie beſſer der Probleme Not ge— meiſtert werden könnte. Man höre doch auf von„Diktatur“ zu ſprechen. Die Regierung Brüning wird den Boden der Verfaſſung⸗ und Geſet⸗ zesmäßigkeit nicht verlaſſen, ſie wird aber allerdings ſich nicht nur im Ge⸗ wiſſen verpflichtet, ſondern auch durch die Not der Zeit genötigt ſehen, die in der Verfaſſung und den Geſetzen gegebenen Mittel und Mög⸗ lichkeiten bis zum Aeußerſten zu erſchöpfen. Und wenn zur Anwendung des Artikels 48 geſchritten werden muß, ſo iſt das keine Dikta⸗ tur, ſondern eine Maßnahme, die eben in der Verfaſſung ihre Begründung und ihre Recht— fertigung hat. Man laſſe alſo das Diktaturgerede. Wenn einem Menſchen das Waſſer bis zum Halſe ſteht, dann fragt er nicht nach der Geſinnung desjenigen, der ihn vom ſicheren Tode erretten will, und wenn ein ganzes Volk vor einer unermeßlichen Kataſtrophe ſteht, dann fragt es nicht danach, ob diejenigen Maßnahmen, die zur Rettung ergriffen werden müſſen, nun in allen Punkten formſchön und populär ſind. Und daß es mit dem Mut zur Verantwortung auch unpopulärer Dinge heute ſehr ſchlecht beſtellt iſt, ſind gerade diejenigen, die dieſen. Mut betätigen ſollen, im Grund heilfroh, daß es doch noch Perſönlichkeiten gibt, die ihnen die Verantwortung abnehmen. Die Regierung wird durchhalten, weil ſie durchhalten muß, und ſie wird ihren Kampf beſtehen, weil es keinen anderen Weg gibt zur Nettung von Volk und Vaterland. Vermiſchtes Der Brand der„Ludwigshafen“. witb. Panama, 2. Dez. Die hinteren La⸗ gerräume des Dampfers„Ludwigshafen“ ſind völlig ausgebrannt. Die Brandhitze war ſo ſtark, daß die Deckplatten ſich verbogen. Die Ladung beſtand aus Salpeter und Kupfer. Während die Salpeterladung völlig zerſtört iſt. hofft man die Kupferladung noch teilweiſe retten zu können. Die„Ludwigshafen“ iſt heu⸗ te mit eigener Kraft in den Hafen von Bil⸗ bao eingelaufen. Dingeldey auch Franktionsführer der D. V. P. Berlin, 2. Dez. Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei trat heute vormittag zur Wahl eines neuen Fraktionsführers zu⸗ ſammen, bei welcher Gelegenheit natürlich auch Schwester Gerlinde Roman von Anny Wothe. (Nachdruck verboten.) (18. Fortſetzung.) Wenn auch Schweſter Gerlinde wirklich gar nichts Mitleiderregendes an ſich hatte, immer wieder grübelte er, was ſie wohl veranlaßt haben konnte, in den Dienſt der Nächſten⸗ liebe zu treten, und wie ein Schlag hatte ihn plötzlich der Gedanke durchzuckt, daß Söderborg vielleicht Anteil an dieſem Entſchluß gehabt haben könnte. Dieſer Argwohn hatte Graf Harks Blut wild aufgepeitſcht, und als er wahrte, daß Schweſter Gerlinde ihren Spazier⸗ gang nach dem Eichenkamp hin ausdehnte, da war es ihm faſt zur Gewißheit geworden, daß zwiſchen ihr und Söderborg irgend etwas be— ſtand, was er nicht wußte. Warum raſte ihm das Blut bei dieſen Ge⸗ danken ſo wild durch die Adern? War Schweſter Gerlinde nicht Herrin ihres Willens? Hatte er Söderborg Vorſchriften zu machen, ſo lange er ſich in den Grenzen hielt, die er einem Mitglied ſeines Hauſes ſchul⸗ dete? Warum ſehnte Graf Hark ſich plötzlich ſo heiß und wild nach ſüßer Frauenliebe, ſo daß ſogar das frevelnde Begehren in ihm wach wurde, die blonde Inge an ſein Herz zu reißen? Er, der Geächtete, der ſich ſelber dazu verdammt hatte, zu büßen? Und er ſah auf die giſchtbeſtäubten Wellen⸗ hügel, die im Mondlicht daherrollten und gie⸗ rig an dem Deich der kleinen Hallig empor⸗ ſchnellten, als wollten ſie mit Geierfängen das U vorgefechte im Reichstag 8 Bleibt Bredt im Amte? Berlin, 2. Dez. Nach der erfolgten Unter⸗ zeichnung der Notverordnung durch den Reichspräſidenten iſt die Situation für die morgige Reichstagsſitzung ohne weiteres ge⸗ klärt. Am Dienstag ſetzten im Reichstag be⸗ reits die Vorgefechte ein, die Truppen ſam⸗ meln ſich zum morgigen Kampf. Beſonderem Intereſſe begegnete das Wiedererſcheinen des zurückgetretenen Reichsjuſtizminiſters Dr. Bredt der heute vormittag mit dem Reichs⸗ kanzler eine Unterredung hatte. Wie man hört, drehten ſich die Beſprechungen auch um die Frage, ob Dr. Bredt im Intereſſe der Vermeidung politiſcher Schwierigkeiten auf eine Ablehnung ſeines Demiſſionsgeſuches ein⸗ gehen werde. Ein Ergebnis dieſer Beſprechun⸗ gen iſt noch nicht bekannt geworden. Die Etats und Finanzreferenten der hin⸗ ter der Regierung ſtehenden Fraktionen hiel⸗ ten letzte Beſprechungen ab, an denen auch die reſſortmäßig beteiligten Regierungsbeamten beteiligt waren. Die Reichstagsfraktionen werden in letzten Sitzungen ihre Stellungnah⸗ me zur Notverordnung präziſieren, ſoweit das nicht ſchon geſchehen iſt. Sozialdemokraten u. Wirtſchaftspartei werden allerdings erſt am Mittwoch vor der Plenarſitzung zur Beſchluß⸗ faſſung kommen. Auch für den Reichsrat hat ſich die Situa⸗ tion inſofern geändert, als die Annahme der Notverordnung die Beratungen der Ausſchüſſe über Steuervereinfachungsgeſetz und die ſoge⸗ nannte Kleine Reform automatiſch beendet hat. In unterrichteten Kreiſen rechnet man damit, daß nach der erſten Leſung des Haus⸗ haltsplanes und der neuen Notverordnung das Reichstagsplenum in die Weihnachtsferien gehen wird, ſpäteſtens wohl in etwa einer Woche. Den Länderparlamenten iſt dann die Durchführung der Beſtimmungen der neuen Notverordnung überlaſſen. In den Wandelgängen des Reichstages wird die Ankunft Dr. Bredts in Berlin leb⸗ haft diskutiert. Man iſt der Meinung, daß ein Verbleiben im Amt durchaus nicht ausgeſchloſ⸗ ſen erſcheint, insbeſondere im Hinblick darauf, daß das Demiſſionsgeſuch Dr. Bredts nicht auf Wunſch der Fraktion der Wirtſchaftspar⸗ tei, ſondern wegen perſönlicher Meinungs⸗ verſchiedenheiten des Miniſters mit anderen Kabinettsmitgliedern erfolgt ſein ſoll. Dr. Bredt glaube, nicht genügend Berückſichtigung ſeiner Wünſche gefunden zu haben wobei die Preisabbaufrage und der Entwurf eines Süd⸗ fruchtmonopols eine Rolle ſpielen ſollen. Man glaubt, daß in den Beſprechungen mit dem Reichskanzler dieſe Bedenken zerſtreut werden können. — 2— Das„verfluchte“ Haus Alle Bewohner wurden krank— Botaniker Iiſt das Rätſel In der Nähe von Croſſen liegt in einem großen Garten ein geräumiges Haus, das trotz der herrſchenden Wohnungsnot ſeit Jahren leer ſtand oder doch immer nur kurze Zeit bewohnt war. Zuletzt weigerten ſich ſelbſt die bedürftig⸗ ſten Leute, in das Haus zu ziehen, obgleich man ihnen die Wohnung mietefrei überlaſſen wollte. In dem alten Hauſe ging es nämlich, wie man ſo zu ſagen pflegt. nicht mit rechten Dingen zu. Zwar erſchienen keine Geſpenſter, und auch kein Klopfen oder Poltern erſchreckte die Mieter, aber eine andere merkwürdige und unerklärliche Erſcheinung beunruhigte die Gemüter. Es wur⸗ den nämlich unfehlbar alle Bewohner des Hau⸗ ſes ſpäteſtens nach einem Jahre, oft aber ſchon wenige Wochen nach ihrem Einzug von der glei⸗ chen rätſelhaften Krankheit ergriffen, die zwar nicht tödlich, aber ſehr langwierig und ſchmerz⸗ haft war. Sie äußerte ſich bunächſt in einem Jucken und Brennen der ganzen Haut, und nach einiger Zeit waren vornehmlich Hals und Ar⸗ me der betreffenden Perſonen rot, geſchwollen und mit Blaſen bedeckt, die eine wäſſerige Flüſ⸗ ſigkeit ausſchieden. Wenn dies zwei Wochen ge⸗ dauert hatte, wobei oft noch Augenentzündungen und Fieber auftraten, heilten die Stellen ab, worauf ſich nach einigen Wochen die Erſchei⸗ nung wiederholte. Die Aerzte bezeichneten die Krankheit, von der alle Hausbewohner ohne Ausnahme nach und nach ergriffen wurden, als eine Art Blatternroſe, doch konnte man die Ur⸗ ſache hierfür nicht entdecken. Man durchforſchte Haus und Garten aufs genaueſte, jedoch ohne Erfolg. Allmählich ent⸗ ſtand die Legende, der Erbauer des Hauſes, ein Ende des 18. Jahrhunderts verſtorbener Apothe⸗ ker und Sonderling, habe das Haus mit einem Fluch beladen. So lag es nun, unbewohnt und doch ſo friedlich anzuſehen, im Schmucke ſeines reichlich wuchernden Kleides von wildem Wein. Dieſer wilde Wein aber barg des Rätſels Lö⸗ ſung. 8 Vor kurzem kam ein Botaniker auf den Ge⸗ danken, ihn näher zu unterſuchen, und fand zu ſeinem Erſtaunen, daß der vermeintliche wilde Wein nichts anders war als der ſogenannte Giftſumach, deſſen Beeren zu mediziniſchen Zwecken benutzt werden. Aus dieſem Grunde hatte ihn wahrſcheinlich der Erbauer des Hau⸗ ſes auch angepflanzt. Die Nachfahren wußten nicht, daß man die Blätter und Zweige des weinähnlichen Schlinggewächſes nicht mit blo⸗ ßen Händen berühren darf, da es ähnlich wie die ſapaniſche Primel hautreizende Giftſtoffe enthält. Man trug nun ſchleunigſt Sorge da⸗ für, den Unheilſtifter zu beſeitigen, und ſeitdem 18 das alte Haus von ſeinem„Zauberbann“ be⸗ reit. VVVVVVVVCVVVTVVVVUVVVVUTVUUVTUVUVDUDUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVVUVUVVVVVVV———— o y ů¶— die die morgen beginnenden Reichstagsver⸗ handlungen zur Debatte ſtanden. Man glaubt, daß die Fraktion die neue Notverordnung der Regierung nicht ablehnen wird, zumal beſon⸗ ders in der Frage der Bürgerſteuer ihren WMünſchen entgegengekommen worden ſei. Zur Fraktionsvorſitzenden wurde durch Zuruf der neue Parteiführer, Abg. Dr. Dingeldey, ge⸗ wählt, zu ſeinem Stellvertreter Abg. Dauch. Schiffszuſammenſtoß. wtb. Paris, 2. Dez. Havas berichtet aus San Lucar de Barrameda, im dortigen Hafen ſeien zwei ſpaniſche Dampfer zuſammengeſto⸗ kleine Eiland in die Tiefe ziehen, und ſeine Bruſt dehnte ſich plötzlich in tiefem Aufatmen. Weit breitete er beide Arme aus, den Meereswellen entgegen, und ein befreiender Seufzer hob ſeine Pruſt. Der Seufzer fand ſein Echo in der Bruſt des blonden Weibes an ſeiner Seits. Inge Bodderſen hatte es nicht gewagt, den Gedankengang ihres ſchweigſamen Begleiters zu ſtören. Sie ſtand unbeweglich an ſeiner Seite und ſchaute, gleich ihm, hinaus auf das leicht bewegte Meer. „Woran denkt Ihr, Frau Inge?“ fragte, wie aus einem Traum erwachend, Graf Hark. „Ich denke an die, die unter den Wäſſern ſchlafen.“ „Das ſind junge Frau.“ „Das Meer mordet ſo viele, die ſich ihm an⸗ vertrauen. Warum nimmt es nicht lieber mich hinab in die Tiefe?“ „Frau Inge!“ rief Hark entſetzt. „Es iſt ein wunderſamer Friedhof da unten, im Wogengrab“, murmelte Frau Inge, die großen Augen voller Sehnſucht.„Mor⸗ gen⸗ und Abendrot ſpenden Roſen in Fülle. Flammenblättrige Roſen, Graf Hark.“ „Ihr dürft nicht ſo reden, Frau Inge. Ihr, die Ihr anderen ſo viel geben könnt. Ihr, ſo geliebt von allen, die Euch kennen.“ Ein bitteres Lächeln kräuſelte den blühen⸗ den Mund der Paſtorenfrau. „Wir wollen heimgehen, Herr Graf. Das weite Meer voll Schrecken und Tod macht traurige Gedanken. Es iſt ſo mitleidlos. Kommt, wir wollen„Peer Gynt“ zu Ende leſen.“ traurige Gedanken für eine ö Dr. Ender, der chriſtlichſoziale Landeshauptmann von Voralberg, wurde von Bundespräſident Miklas mit der Neubildung des Kabinetts beauftragt. ßen und ſtark beſchädigt worden. Der Kapitän des einen Dampfers habe ſein Schiff auf ein Riff auflaufen laſſen, um deſſen Sinken zu verhüten. Der Sachſchaden ſoll ſich auf eine Million Peſeten belaufen. Ablehnung eines deutſchen Abrüſtungs⸗ antrags in Genf. witb. Genf, 2. Dez. Im Vorbereitenden Abrüſtungsausſchuß ſtand heute der deutſche Antrag über die Abſchaffung beſtimmter gro⸗ ßer Angriffswaffen zur Abſtimmung. Der 1 deutſche Antrag wurde mit 10 Stimmen gegen die beiden Stimmen Deutſchlands und Ruß⸗ lands bei 13 Stimmenthaltungen abgelehnt. Vorher hatte Graf Bernſtorff darauf hinge⸗ wieſen, daß verſchiedene internattonale Ab⸗ kommen, insbeſondere der Kellogg-Pakt. das Verbot des Angriffskrieges enthalten. Es ſei ein Widerſpruch, daß trotz dieſer feierlichen Verpflichtung eines Abrüſtungskonvention ge⸗ ſchaffen werde, die eine ungehemmte Anſamm⸗ lung der ausgeſprochenen Angriffswaffen legaliſiere. Grauſame Behandlung der Golaſſowitzer Inhaſtierten Kattowitz, 2. Dez. Nach den Vorfällen in Golaſſowitz wurden, wie bekannt, etwa 40 Perſonen verhaftet, die man mit der Erſchie⸗ zung des Polizeikommandanten Sznakpa in Verbindung brachte. Dieſe 40 Perſonen wur⸗ den im Kohlenkeller des Hauſes des Polizei⸗ kommandanten untergebracht, wo ſie unter faſt dauernder Bewachung gehalten wurden. Die inzwiſchen aus der Haft wieder Entlaſſe⸗ nen berichten, daß ſie während der Zeit ihrer Unterbringung in dieſem Keller wahre Fol⸗ terqualen hätten aushalten müſſen Alle muß⸗ ten die größte Zeit über ſtehen. Sie durften ſich auch nicht an die Mauer lehnen; falls ſie den Verſuch dazu machten, wurden ſie ſofort von der Wache angeſchrien. Diejenigen, die man wegen der Tötung des Polizeikomman⸗ danten in unmittelbarem Verdacht hatte, muß⸗ ten auf den Kohlen knieen und haben dabei ſchreckliche Qualen ausgeſtanden. Der Verhaf⸗ teten blieben auch lange Zeit ohne jede Nah⸗ rung, bis ſchließlich ihren Angehörigen geſtat⸗ tet wurde, ihnen Lebensmittel zukommen zu laſſen. Schweigend durchſchnitten ſie das kleine meerumrauſchte Eiland. „Euch fehlt eine Freundin, Frau Inge“, nahm der Graf das Geſpräch wieder auf,„und wenn Ihr nicht zu uns nach der Borſumburg kommen mögt, ſo will ich verſuchen, Euch ein⸗ mal Schweſter Gerlinde herüber zu führen. Sie bringt Euch die Sonne mit.“ „Hat ſie Euch auf der Borſumburg ſchon die Sonne gebracht?“ „Wir, liebe Frau Inge, das wißt Ihr, müſſen im Schatten leben. Wir haben das Recht verwirkt, glücksfroh zu genießen!“ Inge lachte hart auf. „So müßt Ihr Euch neue Freude ſchaffen. Mein Mann, der Paſtor, hat es geſagt, und der muß es doch wiſſen.“ „Ihr ſeid bitter, Frau Inge, das tut mir weh. Nie ſah ich Euch wie heute. Wer hat Euch ſo verwandelt?“ „Die Einſamkeit. Sie iſt ein Geſpenſt mit Geierkrallen.“ „Ich denke, Ihr liebt ſie?“ „Ja, mit einer Seele, mit der ich mich eins weiß.“ Ein ſchwüler Duft zog von den Roſen⸗ büſchen des kleinen Gartens der Kirchenwarft, an dem ſte jetzt ſtanden, zu ihnen herüber. Graf Hark fühlte wieder, wie ihm das Blut heiß zu Kopf und erzen ſtieg. Mit feſtem Druck faßte er des blonden Weibes Hände und ſah ihr lange in das erglühende Geſicht. „Ihr müßt Euch ſelber wieder finden, Frau Inge“, mahnte er.„Ihr, die immer ſo feſt, ſo treue und ſtark waret, Ihr dürft nicht wan⸗ ken. Wenn ich daran denke, wie Eure Freund⸗ ſchaft, Eure Güte, mich, den Verzweifelten, völlig Gebrochenen, wieder aufrichtete, wie ich es wieder wagte; zu leben und ſogar meine Kind“ in mein Haus zurückzuholen— weil Ihr mir ſagtet, daß es meine Pflicht ſei—, ſo weiß ich, daß nichts meine Dankbarkeit für Euch jemals mindern kann. Ihr und Euer Mann, Ihr habt Großes an mir getan. Und „das will ich Euch danken, ſo lange ich lebe.“ Frau Inge hatte Ihre Hönde energiſch aus denen des Grafen befreit. Ein harter ſtol⸗ zer Zug flog üb- ihr weiches Antlitz, als ſie kühl entgegnete: „Wir taten es nicht um Dank, ſondern aus un em Herzen heraus. Jetzt aber braucht Ihr die Halligleute nicht mehr, ſeitdem Euch ein Sonnenſtrahl ins Haus geflogen.“ Ein wehen gegquältes Lächeln ka ging in Graf Borſum⸗Götts Antlitz. „Liebe, liebe Frau Inge Das kl faſt wie Neid. Würdet Ihr mit Eurer tiefen, hee Freundichot die Sonne nicht gönnen, wenn ein gütiges Geſchick ſie mir ſchickt?“ Glutüberanſſan ſtand ie junge Frau. Da murde das blühende Antlitz totenblaß. Gtr Moment ſchloß ſie wie eine Sterbende des Augen. Denn aber ſah ſie dem Grafen feſt in das braune Geſicht.„„ „Bringt mir ald Schweſter Gerlinde“ ſagte ſie leiſe. Menn ſie Euch die Sonne bringt, ſo ſoll ſie tauſendfach geſegnet ſein. Gut Vacht!“. Und ohne eine Entgegung abzuwarten, verſchwand Frau Inge im Hauſe. —: Fortſetzung folgt. g ech * ſtandstagung des D. S. B. in Münſter Der geſchäftsführende Vorſtand des Deutſchen Fußballbundes hielt in Münſter eine reine Arbeitstagung ab, die ſich vorwiegend mit dem bereitzuſtellenden Profit⸗Statuts befaßte. Das Profit⸗Statüt wurde ſchon in der Sitzung vom 7. November in ſeinen Grundzügen aufgezeich⸗ net. Seit 14 Tagen war der Vorſchlag den einzelnen Mitgliedern bekannt, ſo daß die eingehenden Beratungen des Statuts in dieſer erleichtert wurden. Das Statut wird der Ge⸗ ſamtvorſtandsſitzung am 13. bis 14. Dezember in Mannheim zur Beratung und Beſchlußfaſ⸗ ſung vorgelegt werden. Dieſe Sitzung wird auch darüber entſcheiden, ob und wann ein außerordentlicher Bundestag erforderlich er⸗ ſcheint. Außerdem ſoll in dieſer Sitzung die Frage erörtert werden, ob es noch notwendig iſt, eine Beſprechung der Bundesleitung mit den Vereinen herbeizuführen. Erſatz für Auslagen, die höher ſind als die Höchſtſätze der Dresdner Beſchlüſſe, iſt nicht diskutabel. Es wird nochmals betont, daß es ſich um Höchſtſätze handelt, die nur erſetzt werden dürfen, wenn der Nachweis der tatſäch⸗ lichen Verausgabung vorliegt. m k, k Die Sitzung befaßte ſich ferner mit den Steuerfragen, die in letzter Zeit ſo ausführlich in der Preſſe behandelt wurden. Der Vorſtand bedauert, daß in dieſer Frage Meldungen ver⸗ breitet wurden, die mit den beſtehenden Ge⸗ ſetzen des Bundes nicht übereinſtimmen. Eine eingehende Aufklärung erfolgte durch den Bun⸗ desvorſitzenden Linnemann, Steuerreferent im deutſchen Reichsausſchuß iſt und als ſolcher alle einſchlägigen Steuergeſetze mit den zuſtändigen Reſſorts bearbeitet. Das Ziel des Bundes iſt nach wie vor einzig und allein die Förder ng des Amateurismus. Der Bund wird die g. ße Zahl ſeiner Vereine in ihrer gemeinnützigen Tätigkeit vor unberech⸗ tigten ſteuerlichen Zugriffen ſchützen und bit⸗ tet die deutſche Preſſe, ihn in dieſem Punkt zu unterſtützen. Der Deutſche Fußballbund überwies nach dem erſchütternden Unglück in Alsdorf, von dem auch eine Reihe ſeiner Mitglieder betrof⸗ jen wurde, 1000 Mark als Spende. Der gleiche Betrag wurde wenige Tage ſpäter nach dem Unglück auf der Grube Maybach geſpendet. Dieſe beiden Beträge wurden nachträglich ein- ſtimmig genehmigt. Die neuen Termine für die Pokal⸗ und Meiſterſchaftsſpiele. Pokalzwiſchenrunde: am 11. Januar 1931 Süddeutſchland gegen Weſtdeutſchland in Mannheim, Südoſtdeutſchland gegen Mittel⸗ deutſchland in Beuthen. Deutſche Fußballmeiſterſchaft 1931: Vor⸗ runde am 10. Mai 1931; erſte Zwiſchenrunde am 17. Mai 1931, zweite Zwiſchenrunde am 31. Mai 1931, Endſpiel am 16. Juni 1931. Deutſche Fußballkurſe 1931: Für 1931 hat der Bundesvorſtand drei Kurſe vorgeſehen, und zwar 1. vom 30. März bis 1. April 1931: Fortbildungskurſus für Fußball⸗Wanderleh⸗ rer; 2. vom 13. Juli bis 25. Juli 1931 Aus⸗ bildungskurſus für Spieler der Nationalmann⸗ ſchaft, 3. vom 27. Juli bis 1. Auguſt 1931 Kur⸗ ſus für Angehörige des Lehrerſtandes, ohne Rückſicht auf Verbandszugehörigkeit. Aus Nah und Fern beh Bürſtadt, 2. Dez. Nächtlicher Ue⸗ berfall. Der 19 Jahre alte Sohn eines hie⸗ ſigen Bahnbeamten wurde, wie nun erſt bekannt wurde, in der Nacht vom Mittwoch auf Don⸗ nerstag auf der Provinzialſtraße von hier nach Lorſch von zwei vermummten Männern über⸗ fallen. Mit einem Strick in der Hand ſprang einer der Täter hinter einem Baum hervor, der andere hielt feſt, ſodaß der junge Mann vom Rad mußte. In wenigen Sekunden waren ihm die Arme am Körper feſtgebunden Knebel in den Mund geſteckt. Der Ueberfallene iſt erwerbslos und hatte keine weiteren Bar⸗ mittel oder Wertgegenſtände bei ſich. Aus Zorn, daß ihre Arbeit umſonſt war, demolierten die Täter das Fahrrad des jungen Mannes. Unter deſſen kam von Bürſtadt her ein Auto, die Tä⸗ ter nahmen dem jungen Mann den Knebel aus dem Mund und verſchwanden über den Bahn⸗ körper im nahen Wald. Hinſichtlich der Genau⸗ igkeit und Schnelligkeit des Vorganges, dürfte es ſich um zwei geübte Gauner handeln. ſbz. Bürſtadt, 2. Dez. Auto⸗ U nfall. An der erſten Kurve auf der Chauſſee nach Worms fuhr geſtern Mittag ein Perſonenkraftwagen, anſcheinend infolge Verſagen des Steuers, in den Straßengraben. Die Inſaſſen erlitten durch vie Glasſplitter erhebliche Verletzungen. Das Auto wurde ſtark beſchädigt. Mainz 2. Dez.(Die erſten großen Herbſt⸗ weinverſteigerungen in Rheinheſſen). Die erſten großen Weinverſteigerungen der großen rhein⸗ heſſiſchen Weingüter ſind vorüber. Sie erwieſen deutlich den Preisunterſchied zwiſchen dem her⸗ beren 1928er und dem ſüßeren 1929er. Das In⸗ tereſſe an den Verſteigerungen war ſehr rege, was beſonders in der regen Steigluſt und dem guten Beſuch der Verſteigerungen zum Ausdruck kam. Bei einer Verſteigerung der Vereinigten Weinsgutsbeſitzer Mettenheim i. Rh. wurden durchſchnittlich für das Halbſtück 515 RM erlöſt lein Halbſtück= 600 Liter). Die Preiſe ſchwank⸗ (Inhaber Dr. Ludwig Winter) und ein ten zwiſchen 70 und 380 MM für das Halbſtuce b 2ber Wein. Die Naturweißweine erzielten durchſchnittlich 515 RM. Bei einer Naturwein⸗ verſteigerung des Weinguts W. u. L. Winter in Oppenheim erzielten die 1928er Weine durchſchnittlich 417, die 1929er Weine durchſchnittlich 742 RM. In der Verſteigerung des Weinguts Franz Karl Schmitt, Nierſtein a. Rh. wurde für 1928er Fla⸗ ſchenweine durchſchnittlich 125 RM für die Fla⸗ ſche bezahlt, während die 1929er Naturweine den Durchſchnittsertrag von 940 RM pro Stück er⸗ reichten. Am höchſten bezahlt wurden bei der letztgenannten Verſteigerung zwei Halbſtück Pettental⸗Riesling⸗Ausleſe, die den Preis von 1220 RM pro Halbſtück erreichten. Wörrſtadt(Rhh.), 2. Dez. Seit zehn Ta⸗ gen vermißt. Seit mehr als einer Woche wird der Landwirt Jakob Höhn 2. aus dem Nachbarort Ensheim vermißt. Er hatte daheim angegeben, zur Erledigung geſchäftlicher Ange— legenheiten nach Wörrſtadt zu fahren. Er wurde von Bekannten zuletzt in Mainz in der Kaiſer— ſtraße geſehen, denen er erklärte, daß er in Ka⸗ ſtel zu tun habe. Seit dieſer Zeit wird Höhn vermißt. Ludwigshafen, 2. Dez. Schwerer Ver⸗ kehrsunfall. Am Montag mittag wurde der 17 Jahre alte Gärtnerlehrling Albert Speck, Gräſenſtraße 51 wohnhaft, der mit einem zwei⸗ rädrigen Handwagen auf Richtung Oggersheim durch die Frankenthalerſtraße fuhr, in der Nähe des Hauptfriedhofes von einem aus Richtung Stadt kommenden Perſonenauto angefahren und zwiſchen zwei Anhängewagen eines im gleichen Augenblick vorbeifahrenden Straßenbahnzuges der Rheinhaardtbahn geſchleudert. Speck kam unter einen Anhänger zu liegen und wurde von dem Straßenbahnperſonal und Straßenpaſſanten der ſeit Jahren unter dem Wagen mit ſchweren Verletzungen hervorgeholt. Speck wurde durch die Unfallwache in das Städtiſche Krankenhaus verbracht, wo— ſelbſt ihm der rechte Arm und das rechte Bein bis zum Oberſchenkel amputiert werden mußten. Außerdem erlitt er einen Schädelbruch und Quetſchungen der rechten Körperſeite. Es be— ſteht Lebensgefahr. Die Schuld trifft den Führer des Autos, der feſtgenommen wurde. Der Hand— wagen des Speck ſowie das fragliche Perſonen— auto wurden erheblich beſchädigt und waren nicht mehr fahrbar. b Neuſtadt, 2. Tarifkündigungen in der Papierinduſtrie. Der Arbeitge⸗ berverband der Deutſchen Papier-, Pappen“, Zellſtoff⸗ und Holzſtoff-Induſtrie, Gruppe Rheinpfalz, hat die bisherige Lohnregelung für ſeine Arbeiter zum 31. Dezember gekündigt. Dez. Soziales Der Tarifſtreit der Bankangeſtell len. Beſtellung eines Sonderſchlichters. wib Berlin, 2. Dez. In dem Tarifſtreit der Bankangeſtellten hat der Reichsarbeitsminiſter den Profeſſor Dr. Brahn als Sonderſchlichter beſtellt. Die Verhandlungen finden am 10. De⸗ zember 1930 ſtatt. Streik in der hannoverſchen Metallinduſtrie. witb Hannover, 2. Dez. In der hannoverſchen Metallinduſtrie iſt infolge von Lohnſtreitigkeiten die Arbeit eingeſtellt worden. Es feiern 7000 Arbeiter. Der Tarifvertrag war bereits zum 31. Oktober von den Arbeitgebern gekündigt wor⸗ den. Da man ſich aber über einen Verhand⸗ lungstermin nicht einigen konnte, ließ der Ar⸗ beitgeberverband in einem Anſchlag bekanntma⸗ chen, daß mit ſofortiger Wirkung die Akkord⸗ löhne auf die ſeitherige Tarifbaſis(Grundlohn plus 15 Prozent) zurückzuführen ſeien. Die Arbeitnehmer erblickten in dieſer Maßnahme eine Kündigung und verlangten die Zurücknah⸗ me des Anſchlages. entſprochen wurde, weigerten ſie ſich, die Arbeit Da diefer Forderung nicht weiter zu führen. Aenderung vom 8. Oktober 1925. Lokale Nachrichten peſſ. Perſonalnachrichten. Am 1. Nov.: der Studienaſſeſſor Dr. Walter Gerhard aus Mainz zum überplanmäßigen Studienrat, mit Wirkung vom 1. Nov. 1930.— In den Ruheſtand verſetzt wurden: Am 19. Nov.: die Lehrerin an der Voltsſchule zu Mainz Ka⸗ thrina Weckerle auf ihr Nachſuchen, vom 1. Dezember 1930 an; am 20. Nov.: die Handar⸗ beilslehrerin an der Volksſchule zu Offenbach Minna Spiegel auf ihr Nachſuchen, vom 1. Dezember 1930 an. Am 1. Dez.: der Oberforſt⸗ meiſter Georg Kammer zu Beerfelden und der Oberaſſiſtent bei der Heſſ. Landeshypothekenbank Wilhelm Güſſeſeld zu Darmſtadt auf Grund des Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbe— amten vom 2. Juli u. 19. Dez. 1923 in Verbin⸗ dung mit Artikel 2 des Geſetzes über die Ein⸗ ſtellung des Perſonalabbaues in Heſſen und zur des heſſiſchen Perſonalabbaugeſetzes Ernannt wurde: Die Senkung der Gewerbeſteuer, gemeldet, neben einer Senkung der Grund⸗ ſteuer am 1. April 1931 in Ländern und Ge⸗ meinden in Kraft tritt, beträgt nicht, wie ge⸗ ſtern vom Wolff⸗Dienſt irrtümlich mitgeteilt, 30 Prozent, ſondern 20 Prozent.(Senkung der Grundſteuer, wie gemeldet, 10 Prozent.) Beachtet das Blindenwarenzeichen! Dieſe Bitte richtet die Arbeitsgemeinſchaft zur För— derung des deutſchen Blindenhandwerks, e. V. Berlin, an das kaufende Publikum. Um in noch ſtärkerem Maße als bisher dem unreel— len Handel entgegenzutreten, der mit allerlei Waren angeblich zugunſten der Blinden ge— fürrt wird, hat ſie kürzlich beſchloſſen, daß ihre Mitglieder Plakate mit dem geſetzlich geſchütz— ten Blindenwarenzeichen, wie ſie ſchon auf den Bahnhöfen aushängen, zur Unterrichtung des Publikums in Geſchäften, bei Rechtsan⸗ wälten und Aerzten, in Apotheken und in den Korridoren und Warteräumen von Behörden zum Aushang bringen dürfen, ſoweit von den betreffenden Stellen die Erlaubnis dazu gegeben wird. Das Blindenwarenzeichen ſtellt zwei ſtiliſierte Hände dar, die ſich den Strahlen der Sonne entgegenſtrecken. „Do ix“ oder„Do zehn?“ Viele Leute wiſſen nicht, welche Bezeichnung für das deutſche Rie⸗ ſenflugzeug nun eigentlich die richtige iſt, ob es wirklich„Do ix“ heißt ober ob man nicht beſſer „Do zehn“ ſagt, denn das große römiſche ix hat ja die Bedeutung der Zahl zehn. Deshalb ſei nochmals feſtgeſtellt: Das X im Namen des Dor⸗ nier⸗Flugbootes iſt wirklich ein ix, iſt nicht eine Zahl, ſondern ganz einfach eine Fabrikbezeich⸗ nung, möglicherweiſe beeinflußt durch die Er⸗ wägung, der Neuſchöpfung die Bezeichnung des Unbekannten, mathematiſch des„X“, zu geben. Der Name ſetzt ſich alſo zuſammen aus der Ab⸗ kürzung des Namens Dornier,„Do“ und der Unbekannten X,„Do X“.„Do 10“ zu ſchreiben oder zu ſagen wäre alſo grundfalſch. Ein fideles Haus.„Der Kuhhandel und der Damen-Einakter“„Los vom Manne“ kommen neben den bereits genannten Stücken am Sonntag bei dem„Heiteren Theaterabend“ des Volkschors zur Aufführung. Halten Sie ſich den Sonntag abend unbedingt zum Beſuche dieſer Ver⸗ anſtaltung frei. Karten: Mitglieder 30 Pfg. Nicht⸗ mitglieder 50 Pfg. Bierausſchank. * Was verlangt man von einem zuverläſſigen Waſchmittel? Die deutſche Hausfrau legt auf ihre Wäſche beſonders großen Wert. Nicht nur tadellos weiß ſoll ſie immer ſein, ſondern auch möglichſt lange erhalten bleiben. Aus dieſem Grunde iſt ſie bei der Auswahl ihres Waſch⸗ mittels ſehr kritiſch, ſie verlangt, daß es eine aus- gezeichnete Reinigungskraft beſitzt, wirtſchaftlich im Gebrauch iſt und die Wäſche ſoweit als möglich ſchont. Dieſe Anſprüche kann nur ein aus den allerbeſten Rohſtoffen hergeſtelltes ſelbſttätiges Waſch⸗ mittel erfüllen, wie wir es in dem weltbekannten ————— Satt Blick in den Gerichtsſaal während der Verhandlung gegen die ruſſ. Ingenieurgruppe Ramſin. Der Prozeß gegen die ruſſiſ n Ingenieure, die der Sabotage gegen die Sowjets und der Verbindung mit antibolſchewi iſchen Politike rn angeklagt ſind, gleicht einer vorbereiteten Theakerauffübrung. Das Schickſal der Angeklagten war wohl von Anfang an ſchon beſtimmt. die wie Perſil haben. Perſil zum Waſchen der Wäſche ver⸗ 5 wendet, macht jedes Reiben und Bürſten unnötig; es entfernt nicht nur den Schmutz reſtlos, ſondern desinfiziert zugleich und verleiht dem Gewebe, ohne es zu ſtrapazieren, ein blendend weißes Ausſehen. * Pogelſchan am Sonntag. Am kommenden Sonntag findet im„Alexander“ die heſſiſche Verbandsausſtellung der Kanarienzüchter ſtatt. Es verdient einer beſonderen Erwähnung, daß ein heſſ. Verband in unſeren Mauern eine Tagung abhält. Der hieſige Verein hat daher der Ausſtellung ein beſonderes Gepräge gegeben, und wird unter Hinzuziehung auswärtiger Fachleute etwas Beſonderes bieten. Sie ſehen u. a. lebend verſchiedene Arten Stare, Droſſeln, Finken, Mas⸗ kenweber, Sittiche, Papageien, Störche u. ſ. w. Die Dekorationen ſind bekannt und den jeweiligen Tierarten angepaßt. Schadenfeuer an der Staats⸗ bahn. Ein nuglücklicher Zufall. Heute Vormittag kurz vor 10 Uhr heulte die Feuerſirene Alarm über unſeren Ort. Der Mak⸗ ler Herr Joh. Ehrhardt hatte angefangen einen Waggon mit Stroh zu beladen. Unten im Wagen waren ca 30 Ztr. Kohlraben und oben ca 14 Ztr. Stroh geladen, als die Leute fortgingen um Früh⸗ ſtück zu machen. Nachdem ſie annähernd eine halbe Stunde fort waren, fing der Waggon plötzlich an zu brennen. Auf der Suche nach der Brandurſache wurde feſtgeſtellt, daß kurz vor Ausbruch des Bran⸗ des der Bulldogg der Firma Sägewerk Brückmann nahe an dem Waggon vorbeigefahren iſt und ſo wird vermutet, daß durch ein herausſprühender Funke der Brand verurſacht wurde. Ca. 14 Ztr. Stroh ſind verbrannt, die Kohlraben werden ſicher⸗ lich auch zum Teil beſchädigt ſein. Auch ſind die Bohlen an dem Waggon angebrannt. Strafbares und auch fahrläſſiges Verſchulden liegt wohl nicht vor, ſondern iſt der Ausbruch des Brandes als ein unglücklicher Zufall zu betrachten. Die Feuer- wehr war bald nach dem Feuerſignal am Brand⸗ platz und löſchte nach kurzer Zeit mit einer Schlauch- leitung das Feuer. FFF Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ Mit⸗ glieder u. Generalverſammlungen u. Singſtunden FFF Krieger⸗ und Soldatenverein„Teutonia“ Schützen ⸗ abteilnng. Donnerstag, den 4. Dez. abends 8 Uhr Uebungs- u. Unterrichtsſtunde. D. Vorſt. Jungbauern- Verein. Wir machen unſere Mit⸗ glieder auf den in Worms ſtattfindenten Bauern- ſchulungs⸗Kurs aufmerkſam. Dieſer Kurs iſt von großer Wichtigkeit, deshalb wird um rege Be⸗ teidigung gebeten. Von ſeiten der Vereinskaſſe wird ein kleiner Zuſchuß geſtattet. Anmeldungen können beim Vorſitzenden erfolgen. Der Vorſtand. Club der Geflügelzüchter 1926. Heute Mittwoch, den 3. 12. 30 abends 8 ¼ Uhr findet im Gaſt⸗ haus zum„Goldenen Engel“ eine wichtige Mit⸗ gliederverſammlung ſtatt. In Anbetracht der naheſtehenden Verloſung ſowie Ausſtellung iſt es Pflicht, daß alles zur Stelle iſt. Die zur Aus⸗ ſtellung gemeldeten Tiere müſſen bis Freitag abend 8 Uhr eingeſetzt ſein. Es wird gebeten dieſen Termin unbedingt einzuhalten. Der Ausſtellungsleiter. Mäunergeſang⸗Verein. Donnerstag abend 7 Uhr Geſangprobe für die Mitſpieler. ½ 9 Uhr Singſtunde. Pünktliches Erſcheinen bittet Der Prältdent. Geſang⸗Verein„Sängertrene“. Donnerstag, den 4. Dez. abends 28 Uhr Vorſtandsſitzung im Lokal. Anſchließend Leſeprobe. Der Präſident. CEFECCFCFFCCCCCT Amtlicher Teil ü T Bekanntmachung. Betr.: Verſteigerung von Brenn- und Nutzholz. Am Freitag, den 5. Dez. 30, vormittags 11 Uhr werden im Sitzungsſaale des Rathauſes verſchiedene Sortimente Nutz- und Brennholz aus dem Gemeindewald verſteigert. Betr.: Schutz der Waſſerleitungen gegen Froſt. Wir machen die Hausbeſitzer wiederholt da- rauf aufmerkſam, die Waſſerleitungen und Waſſer⸗ meſſer rechtzeitig und ausreichend gegen Froſt zu ſichern. Beſonders iſt darauf zu achten, daß Gar⸗ tenleitungen und ähnliche im Freien endende Lei⸗ tungen rechtzeitig abgeſtellt und entleert werden. Die Kellerfenſter ſind zu ſchließen und mit ſchlech⸗ ten Wärmeleitern, Stroh, Holzwolle, Lumpen uſw. abzudichten. Es liegt im eigenen Intereſſe der Waſſerbe⸗ zieher, geeignete Schutzmaßnahmen zu treffen, um ſo vor unliebſamen Störungen in der Waſſerver⸗ ſorgung und vor unnötigen Koſten bewahrt zu bleiben. Viernheim, den 2. Dezember“ 1930. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth.