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Ein deutſcher Dampfer iſt in der Elb— mündung mit dreiunddreißig Mann geſunken. Gerade dieſe Jahreszeit bringt ja der Schiff— fahrt ſchwere Gefahren. Die„Landratte“ lieſt in der Zeitung dann und wann von einem größe— ren oder kleineren Schiffsunglück, bedauert die Opfer und glaubt, die Sache ſei damit abgetan. Daß ein Drama auf See noch ein Nachſpiel auf dem Lande hat, wird wenig beachtet. Dort gibt es die Seeämter, an ihrer Spitze das Reichsober⸗ ſeeamt, denen die Aufgabe zugewieſen iſt, der Verkehrsſicherheit zu dienen, alle Gefahrenmo— mente auszuſchalten und Verſtöße zu ahnden. Das Reichsoberſeeamt iſt für alle Vorkommniſſe zuſtändig, die deutſche Schiffe angehen oder ſich in deutſchen Hoheitsgewäſſern ereignen. Das war nicht immer ſo. Früher waren alle deut⸗ ſchen Kauffahrteiſchiffe dem Spruch des engli— ſchen Seeamtes unterworfen, unterſtanden alſo einer fremden, ausländiſchen Gerichtsbarkeit! Dieſer Zuſtand wurde natürlich mit der Zeit Patentes auf Wie mannigfaltig und notwendig die Täti . man: ig un ndig die Tätig⸗ leit der Seeämter iſt, zeigte in jüngſter Zeit das Bornholmer Flugunglück, und die„Falke“-Affäre, j 5 bei denen der S des Reichsoberfeeamtes e n a 0 angerufen vurde. Di Entziehung eines Patentes iſt für einen Kapitän oder Steuermann die härteſte Strafe, die ihn treffen kann. Im Seeverkehr kennt man nun drei Patente, die ſich auf die Grenzen der Be— rufsausübung beziehen. Patent auf„Schiffer“, d. h. die Erlaubnis zur Führung von Schiffen auf Binnen- und Küſten⸗ eden, vas Patent auf„Kleine Fahrt“, d. Kriege. Für den Staat Vdaß es Fahrten im Norden etwa bis nach Irland, im Süden bis zur Höhe von Gibraltar geſtattet, alſo kein Befahren der Ozeane erlaubt. Dagegen gibt das Patent auf„Große Fahrt“ die von auf allen Meere 5 Ozeanen frei. Web dee nun dem Inbaber 0 aten„Große Fahrt“ durch Fahrläſſig⸗ keit ein Unglück, ſo disqualifiziert an in dadurch, daß man ihm nur das Patent für kleine b ür ihn dann ſehr ſchwer, Reederei zu bleiben; er wird bei einer ausländiſchen So kennt man das Leitung von Schiffen Fahrt beläßt. Es iſt f bei einer deutſchen dann meiſt verſuchen, Geſellſchaft unterzukommen, Anforderungen ſtellt als die deutſchen. ſowie die„Höchſt“- Jägey als Wild.— in die Hunderte von die zumeiſt geringere Gewehrfutter wird aufgezogen Neues aus dem Land der Nimrode.— Mehr „Bevölkerungsprobleme“ und ihre Löſung. Frankreich iſt das Land der Nimrode. Nicht weniger als 1500 000 Jagdkarten wurden in die— ſem Jahre ausgegeben— gegen 600 000 vor dem mit den Abgaben für Hunde, Waffen, der Pacht für Staatsforſten und-Felder, der Steuer auf Wildpret uſw., eine ganz ſchöne Einnahme, die ö 15 Millionen Franes geht. Auch für die Privatwirtſchaft iſt die Jagd ein ergiebiges Geſchäft. Induſtrie und Gewerbe verdienen große Summen durch Herſtellung und Verkauf von Waffen, Munition und ande— ren Utenſilen' nicht zu reden von den Hunde— züchtern und Wildprethändlern. Die Jagd iſt ein großes Geſchäft, eine 0 „edle Paſſion“, Man ſollte nun annehmen, je eifriger dieſe Paſſion ausgeübt werde, umſo beſ⸗ ſer ſei das für die Wirtſchaft. Aber das ſtimmt bedeutet das, zuſammen in Nutzen umgeſetzte unerträglich, als die Bedeutung und das An— ſehen des Reiches und ſeiner Wirtſchaft ſtiegen Schiffahrtslinien wurden gegründet, alte neu ausgebaut, und die ſelbſtverſtändliche Folge war, daß man— im Mai 1878— den Engländern die Gerichtsbarteit über deutſche Schiffe und deutſche Gewäſſer nahm und deutſche Seeämter ſchuf. An der deutſchen Küſte, in Königsberg. Stet⸗ tin, Stralſund. Roſtock, Lübeck, Flensburg, Tön⸗ ning, Hamburg, Bremerhafen, Brake und Em⸗ den entſtanden ſo 11 Seeämter. Zentraliſiert wurden dieſe in dem Kaiſerlichen Seeamt in Berlin, das dem Miniſterium des Innern un⸗ terſtellt war. Seit 1918 heißt dieſe Behörde Reichsoberſeeamt und gehört zum Verkehrsmini⸗ ſterium. Alle Unglücksfälle, die auf deutſchen Schiffen oder auf fremden Schiffen in deutſchen Hoheitsgewäſſern vorkommen, werden von dem zuſtändigen Seeamt unterſucht. Dasſelbe gilt auch von den Gefahrenquellen, die erforſcht und verſtopft werden. Ein Seeamt beſteht aus einem Vorſitzenden mit richterlicher Befugnis und vier Beiſitzern, zumeiſt aus ehemaligen Seeoffizieren Die ſtaatsanwaltſchaſtliche Funktion vertrit: ein offenſichtliches Verſchulden des Kapitäns oder Steuermanns vor, ſo kann auf Antrag des Reichskommiſſars dieſem durch einen Spruch des Seeamtes das Patent entzogen werden, d. h. die Erlaubnis, ein Schiff zu führen. Der Betrof⸗ ſene kann dagegen beim Reichsoberſeeamt Beru⸗ fung einlegen. Dieſes beſteht aus einem Vor⸗ ſitzenden und ſeinem Stellvertreter, ſowie aus 10 Beiſitzern, die von den Regierungen dex Küſten⸗ länder ernannt oder gewählt werden. Bei frem⸗ den Schiffen beſchränkt ſich die Arbeit der See⸗ ämter auf eine Unterſuchung der Vorkommniſſe; das Ergebnis wird dann an den Heimatſtaat des Schiffes weitergeleitet. Zwei Erdölquellen explod 1 Gebiet gegen den Himmel. Enlſeoselles Jelꝛoleum Ein ungeheurer Delbrand in den Petroleumſeldern von Kalifornien. ierten, tagelang ſtanden rieſige Qualmſäulen über dem ganzen * nicht ganz; je großer die Zahl der Jager ift, wer hätte da noch Luſt zu jagen? Dieſe Unluſt zu jagen würde aber die Wirtſchaft ſehr ſpüren. In Frankreich hat ſich infolge der Ueberſetzung der Jagden tatſächlich der Wildbeſtand ſchon beträcht⸗ lich gelichtet, und es beſteht Gefahr, daß dieſer Zuſtand erſt den Beginn einer verhängnisvollen Entwicklung darſtellt. Die Schonzeiten allein ge⸗ nügen nicht mehr, um die Lücken aufzuüllen, die die jährlichen Jagden in den Wildbeſtand reißen. Man hat daher zu einem draſtiſchen Mittel ge⸗ griffen: die zweibeinigen und geflügelten Ziele der Schützen werden künſtlich vermehrt und auf⸗ gezogen; man macht der Natur Konkurrenz. Ueberall errichten die Jagdverbände Wildfar⸗ men. Eine Muſteranſtalt dieſer Art ſind„Les pares des noirs champs“ bei Tagnon. Ein gro⸗ ßes Feld⸗ und Waldgebiet iſt unter Beibehal⸗ tung ſeines natürlichen Charakters eingezäunt worden. Das Ganze iſt eine, kleine Wildſtadt, mit Pfaden, Wegen und teilweiſe fahrbaren Straßen, mit Aufſeherhäuschen und Abteilun⸗ gen für verſchiedene Tierarten. Da werden in künſtlichen Bruträumen, die höhlenartig in die Erde gebaut ſind, Faſanen u. Rebhühner aus⸗ gebrütet. In einer anderen Abteilung ſtehen. Reihe an Reihe, Hunderte von Legekiſten für die Tiere. Es werden zum Zweck der„Wildergän⸗ zung“ 50 Hähne und 200 Hühner unterhalten, die in dieſem Jahre 5000 junge Faſanen und 13000 Eier produziert haben, ausgeſetzt., die Eier zu billigen Preiſen an die Geflügelzüchter verkauft. Auch Haſen gibt es in dem Wildpark von Tag⸗ non, ſie haben ein großes Stück Feld für ſich, wo ſie luſtig herumſpringen und den Kohl knap⸗ pern, der eigens für ſie gebaut wird. Ueberhaupt hat man alles getan, um den Tieren die Illuſton ſie lebten in freier Natur, möglichſt zu erhalten So iſt nun einmal der Menſch; mit der einen Hand gibt er, mit der anderen nimmt er wieder. Jetzt füttert er den Haſen ſorglich mit Kohl, aber nur, um ihm im nächſten Augenblick das Blei durch das Fell zu jagen. Denn das iſt ſein Vergnügen und ſein Geſchäft. Es iſt gut, daß die Tiere nicht philoſophieren können. Bunte Zeitung ü Al Capones Schweſter heiratet. Gleichzeitig mit der Meldung von der Ver⸗ haftung des berüchtigten Al Capone trifft die Nachricht von der Verheiratung ſeiner Schweſte) Mafalda mit John Maritote ein. Die Verbin⸗ dung der beiden Familien wurde in der Abſich: hergeſtellt, zwiſchen den feindlichen Parteien Al Capone und Frank Diamond, einem anderen, feng der Verbrecherwelt von Chicago. ein reundſchaftliches Verhältnis anzubahnen. John Maritote iſt der Bruder von Frank Diamond, der zuſammen mit Al Capone vom Sſcherheits⸗ dienſt als Feind der öffentlichen Ordnung ge⸗ brandmarkt wurde. Dank der Freigebigkeit Al Capones iſt das jungvermählte Paar in der Lage, unter glücklichen materiellen Verhältniſ⸗ ſen ſein neues Leben zu beginnen. Als Hoch⸗ aug le hat Capone ſeiner ſter ein us nebſt einem Scheck ii überwieſen. 92 der o doo Bonars cherung herangezogen wurde rnſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rantfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchaftsſtelle Rathausſtr. Ar. 280 odz. Berlin, 3. Dez.(Radio.) Die Tribü⸗ nen ſind dicht beſetzt, der Saal füllt ſich erſt langſam, als Präſident Löbe die erſte Sitzung nach der Pauſe eröffnet. Am Regierungstiſch ſitzen Reichskanzler Dr. Brüning, Reichs⸗ inanzminiſter Dietrich, Reichswehrminiſter Groener, Reichsaußenminiſter Dr. Curtius, Reichsminiſter Dr. Wirth und Reichspoſtmini⸗ ſter Dr. Schätzl. Zunächſt werden geſchäftliche Mitteilungen verleſen, darunter auch die von der Staats⸗ anwaltſchaft über den Reichsinnenminiſter eingegangenen Anträge auf Strafverfolgung von zahlreichen Abgeordneten. Dieſe Anträge werden, wie üblich, dem Geſchäftsordnungs⸗ ausſchuß überwieſen. Auf der Tagesordnung ſteht als erſter Punkt die erſte Beratung des Etats für 1931. Vor Eintritt in die Tagesordnung prote⸗ ſtiert Abg. Torgler(Kom.) gegen das Maſſenaufgebot der Polizeimannſchaften in der Umgebung des Reichstages. Er beantragt die Zurückziehung der Polizei. Der Antrag kann nicht zur Beratung kom⸗ men, weil von den Sozialdemokraten Wider⸗ ſpruch erhoben wird. Der Präfident erteilt dann dem Reichs⸗ finanzminiſter Dietrich— von den Kom⸗ muniſten als„Faſchiſtiſcher Hungerminiſter“ begrüßt— zur Begründung des Etats das Wort.. Reichsfinanzminiſter Dr. Dietrich führte u. a. aus: Die Reichsregierung legt Ihnen den Etat für das Jahr 1931⸗32, wie ihn der Reichsrat verabſchiedet hat, diesma⸗ ungewöhnlich frühzeitig vor. Der Grund da⸗ für iſt vornehmlich darin zu finden, daß wir aus dem Unſicherheitszuſtand her⸗ auskommen müſſen, in welchem wir im Laufe des Etatsjahres geraten ſind. Der neue Etat iſt beſonders deswegen intereſſant, weil er zahlenmäßig von dem gegenwärtig laufenden Etat, der bekanntlich zweimal er⸗ gänzt wurde, ſich erheblich unterſcheidet. Die Ausgaben im ordentlichen Etat ſind um 1153 Millionen und im außerordent⸗ lichen um 272 Millionen verringert. Zu⸗ ſammen reicht die Differenz nahe an anderthalb Milliarden heran. Dieſes Budgetbild war nur zu erreichen im Zuſfammenhang mit einer Reihe von Maß⸗ nahmen, die in der ſoeben erſchienenen Not⸗ verordnung enthalten ſind, vornehmlich durch die Kürzung der Gehälter und die Weiterführung eines Teils der Einnahmen, die durch die Notverordnung vom Sommer erſchloſſen wurden. Dazu kommt, daß die Ueberweiſungen an Länder und Ge⸗ meinden ſchon infolge der Steurausfälle ſtark gekürzt wurden, und daß den Ländern eine Summe von 100 Millionen a conto ihrer Gehaltserſparniſſe einbehalten wird.. N Die dritte und wichtigſte Maßnahme war die Selbſtändigmachung der Arbeitsloſen⸗ fürſorge. Zu dieſem Zweck wurden die Beiträge auf 6½ Prozent erhöht. Dieſe 6½ Prozent bedeuten, wenn ſie das nächſte Jahr durch aufrecht er⸗ halten werden müſſen, eine Einnahme von 1716 Millionen, zu denen dann noch hinzu⸗ treten für die Kriſenfürſorge 400 Millionen plus 20 Millionen Verwaltungsaufwand, ſo daß im ſchlimmſten Falle für das nächſte Jahr zur Verfügung ſtehen müßten 2136 Millionen Reichsmark. Dieſe Summe differiert nur um einen geringen Betrag gegen den Aufwand, den wir für das laufende Etatsjahr voraus⸗ ſichtlich haben werden und zu welchem das Reich in ſtändig höherem Maße aufgrund ſei⸗ ner Darlehnspflicht an die Arbeitsloſenverſi⸗ 2 ſtändig ſteigenden und nicht vorher⸗ ne dungen erreichten zum 8 Donnerstag, den Platzvorſchriſten bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jeboch eine Gewähr nicht übernommen werden 4. D 8 Etatsrede des Reichsfinanzminiſters geichstag wieder an der Arbeit Dietrich begründet den Haushaltsplan für 1931 Schluß, ohne daß man heute ſchon eine endgültige Zahl angeben kann, die Sum⸗ me von mehr als 1100 Millionen RMk. Es muß betont werden, daß hierin der Hauptgrund der ganzen Verwirrung des laufenden Jahres zu ſuchen iſt. Bei der Aufſtellung des Etats 1930 war von einer durchſchnittlichen Zahl von 1,2 Millio⸗ nen unterſtützten Arbeitsloſen ausgegangen worden. Die im Jahre 1930 für Zwecke der Ar⸗ beitsloſen zur Verfügung geſtellten Mittel reichen trotz allem nicht aus, ſo daß das Jahr 1930 hier mit einem Defizit von ungefähr 300 Millionen abſchließen wird. Zu den Schwierigkeiten bei der Arbeitsloſen⸗ fürſorge trat ein ſtändig wachſender Ein⸗ nahmerückgang, der für das ganze Jahr auf 900 Millionen geſchätzt worden iſt. Zu prophezeien, wie das nächſte Jahr ſchließ⸗ lich ablaufen wird, liegt außerhalb unſerer Kräfte, aber die Aufgaben bei der Aufſtellung des neuen Haushalts beſtanden darin, nach Möglichkeit die Gefahrmomente zu beſeitigen. Soweit die Arbeitsloſenverſicherung in Frage kommt, iſt dies dadurch geſchehen, daß im Etat nur 420 Millionen für die Kriſenunter⸗ ſtützung eingeſetzt ſind und im übrigen die Selbſtändigkeit der Arbeitsloſenverſicherung durch erhöhte Beiträge garantiert ſind. Das Aufkommen aber an Steuern, Zöllen und ſon— ſtigen Abgaben mit 1143 Millionen wurde gegenüber dem Soll von 1930 heruntergeſetzt. Trotzdem war es notwendig, neue Ein⸗ nahmen in Höhe von 167 Millionen zu ſchaffen. Da jede Belaſtung der Produktion vermieden werden muß, konnte der Ausgleich nur bei Steuern auf den entbehrlichen Genuß geſucht werden. Da beim Brannt⸗ wein die letzte Abgabenerhöhung lediglich ei— nen Ausfall gebracht hat und eine ſtarke Mehrbelaſtung des Biers durch die Ermächti— gung an die Gemeinden erfolgt iſt, blieb hier nur noch der Tabak. Die Gefahren, welche namentlich den kleinen Fabrikanten und den Zigarrenarbeitern dro— hen, die aber die Reichsregierung nicht mehr ſo hoch einſchätzt wie bei dem urſprünglichen Vorſchlag, ſollen mit Unterſtützung der Arbei⸗ ter und Angeſtellten und der kleinen Fabri⸗ kanten bekämpft werden. Der vorliegende Haushaltsplan ſoll nach der Notverordnung gleichzeitig die Grundlage für 1931 und 1932 bilden, da die Gefamtſumme n Jahren nicht überſchritten werden oll. Mehreinnahmen müßten zur Verminderung des Anleihebedarfs zur Schuldentilgung oder zur Steuerſenkung verwendet werden. Gleiche Be— ſtimmungen ſind für Länder und Gemeinden an⸗ geordnet. Bei den Abſtrichen iſt kein Teiletat geſchont worden. Ueber die Frage der Erſpar⸗ nismöglichkeiten herrſcht in der öffentlichen Mei⸗ nung eine ungeheure Verwirrung. Nach Abzug der Ueberweiſungen, der inneren und äußeren Kriegslaſten und der Mittel für Verzinſung und Tilgung der Reichsſchulden verbleiben für den eigentlichen Reichshaushalt 2,5 Milliarden Mark, von dem die Einzelab⸗ ſtriche von weit über 1 Milliarde Mark ge⸗ macht worden ſind. Eine beſonders unpopuläre Maßregel iſt die Gehaltsſenkung. Es ſteht heute feſt. daß wir uns im Jahre 1927 bei der Beſoldungsreform in der Leiſtungsfähig⸗ keit Deutſchlands getäuſcht haben. Mit guten Gründen iſt damals auch beſtimmt worden, dat die Gehaltsbemeſſung widerruflich ſei. Wenn es gelingt, die Lebenshaltung weiter zu verbilligen, ſo wird der Realbezug der Beamten, wie ihn das Jahr 1927 brachte, ſchließlich doch erhalten bleiben. Darüber hinaus iſt aber zu hoffen daß gerade die Beamtenſchaft Ver⸗ ſtändnis dafür aufbringt, daß es heute mehr auf die Erfüllung der Verpflichtungen de⸗ Reiches ankommt als darauf, daß einige Pro⸗ zente des Gehalts drangegeben werden müſſen. Länder und Gemeinden ſind zu gleichen Kür- zungen verpflichtet worden. Weggeblieben iſt da— gegen die urſprünglich geplante Beſoldungs— Proteſt der Candwirtſchaft Zum Finanz⸗ und Sanierungspro gramm der heſſiſchen Regierung. Der Geſamtvorſtand des Heſſiſchen Bauernvereins, der durch maßgebliche Männer der Praxis noch erweitert worden war, hat ſich in ſeiner Sitzung am Samstag, den 99. November ds. Is. u. a. auch mit den Finanz⸗ und Sanierangsplänen der heſſiſchen Neglerung beſaßt und dazu wie folgt Stellung genommen: „Die derzeitige kataſtrophale deutſche Wirtſchaftsnot und die damit verbundene Maſſen⸗Arbeitsloſigkeit, die zu bekämpfen. bevorzugt das Ziel aller ernſten Wirt⸗ ſchafts⸗ und Staatspolitik ſein ſollte, wer⸗ den nachhaltig und durchſchlagend nur be⸗ hoben werden können durch eine Neube⸗ lebung des bisher unverantwortlich ver⸗ nachläſſigten Binnenmarktes. Das Rückgrat einer geſunden deutſchen Binnenwirtſchaft iſt unſtreitig eine pro⸗ duktionsfreudige und kaufkräftige heimi⸗ ſche Landwirtſchaft. Wenn die Landwirt⸗ ſchaft jetzt dem Erliegen nahe iſt, ſo iſt dies nicht zuletzt verurſacht durch die un⸗ tragbar hohen Produktionskoſten, darun⸗ ter insbeſondere auch durch die hohen Steuern und Abgaben, die um eine Viel⸗ ſaches gegenüber der Vorkriegszeit geſtie⸗ gen find. Dieſe müſſen geſenkt werden auf ein für die derzeitige Verhältniſſe ange⸗ paßtes Maßz.. N Während wir erfreulicherweiſe beobach⸗ ten, daß die Reichsregierung tatkräftig entſchloſſen iſt, ſelbſt unter Anwendung 10 außergewöhnlicher Mittel Wirtſchaft und Staat aus ihrer Bedrängnis herauszufüh⸗ ren, ſcheint die heſſiſche Regierung geneigt zu ſein, die Realſteuern, von denen doch bekannt iſt, daß gerade ſie die Wirtſchaft und den Privatbeſitz zerſtört haben, nicht unbeträchtlich zu erhöhen, um daraus 4.5 Millionen zur Deckung des Staatshaushal⸗ tes herauszuholen. Wir wenden uns entſchieden gegen eine ſolche Abſicht und lehnen jede Steuer⸗ erhöhung ab. Wir ſind der Anſicht, daß ſolche Mittel nicht geeignet ſind, das an ſich notwendige und begrüßenswerte Ziel der Sanierung der Staatsfinanzen zu er⸗ reichen. Nicht durch Hebung der Einnahmen bezw. Umlegung weiterer Steuern, ſon⸗ dern nur durch rigoroſen Abbau der Ausgaben können die beſtehenden Etats und Kaſſendefizite beſeitigt werden. Der Staat und ſeine Einrichtungen werden nie gehalten werden können, wenn die Wirt⸗ ſchaft zu Grunde geht.“ Die heſſiſche Regierung wurde über dieſe Einſtellung der Bauernſchaft bereits am Nach⸗ mittag des gleichen Tages unterrichtet und um Berückſichtigung erſucht. (Die Auffaſſung des Geſamtvorſtandes des „Heſſiſchen Bauernvereins“ deckt ſich vollkom⸗ men mit der in unſerer Zeitung wiederholt zum Ausdruck gebrachten Anſicht, daß ohne Senkung der Laſten eine Geſun⸗ dung der Wirtſchaft unmöglich iſt. Die Red.) 5 4e. Jahrgang ſperre für die Gemeindebeamten. Eine ſolche Vorſchrift wäre verfaſſungsändernder Natur, weil ſie in wohl erworbene Rechte eingreift. An⸗ geſichts der gegen mich erhobenen Angriffe muß ich aber feſtſtellen, daß mir nichts ferner liegt, als die Gemeinden unter Kuratel zu ſtellen. Mein Vorſchlag war nur auf die Beſeiti⸗ gung von Mißſtänden abgeſtellt, was im öffentlichen Intereſſe und auch im Intereſſe der Beamtenſchaft beg üßt wird. Wie weit dieſe An⸗ gelegenheit erneut aufzugreiſen und eventuell der Reichstag damit zu beſchäftigen ſein wird, wird von der Entwicklung der nächſten Monate abhängen. Das Penſionskürzungsgeſetz liegt dem Reichstag bereits vor. Die Beſtimmungen über die Senkung der Realſteuern enthalten als weſentlichſte Anordnung, daß die Realſteuern im Jahre 1931 nicht erhöht werden dürfen. In Zukunft werden Erſparniſſe in erſter Li⸗ nie noch bei den Verwaltungsausgaben des Fi⸗ nanzminiſteriums und des Arbeitsminiſteriums möglich ſein. und zwar durch den Abbau der Verſorgungsämter und durch die Steuerverein⸗ fachung. Bedeutſam für die Entwicklung der Finanzen iſt die Frage, wie weit das im Ausland ange⸗ legte Kapital zurückgeſchafft werden kann. In Zukunft ſollen eidesſtaatliche Verſicherungen bei Feſtſtellung über Vermögen oder Einkommen verlangt werden. Mit Gewaltmaßregeln iſt nichts zu erreichen. Zur Kaſſenlage teilt der Miniſter mit, daß einſchließlich der Be⸗ triebskrebite bei der Reichsbank die Klaſſe am 1. Dezember einen verfügbaren Stand von 400 Millionen hatte. Trotz der beſonderen Ausgaben im Dezember ſind Kaſſenſchwierigkeiten nicht zu befürchten. Gegen Ende des Finanz ⸗ jahres wird aus der Kriſenfürſorge'und der Arbeitsloſenfürſorge noch einmal eine ſtär⸗ kere Anſpannung der Reichskaſſe erfolgen. Auch hierbei werden wir die Schwierigkeiten überwinden. Zur Frage des Finanzausgleichs betont der Miniſter, daß ein endgültiger Fi⸗ nanzausgleich noch nicht möglich ſei. Für das kommende Jahr habe die Notverordnung eine Regelung getroffen. Schließlich ſtellt der Miniſter feſt, daß ſowohl die direkten als auch die indirekten Steuern in Deutſchland auf das hüchſte Maß angeſpannt ſeien. Dabei ſei der Haushalt ſo ſparſam aufge⸗ ſtellt, daß es der größten Energie bedürfen wür⸗ de, ihn durchzuhalten. Der Etat ſei ausgeglichen und die Gefahrenmomente des laufenden Jahres ſeien beſeitigt. Die Bedeutung dieſer Tatſa⸗he für den Reichskredit und die Aktionsfähigkeit dürfe nicht unterſchätzt werden. Als der Reformplan der Regierung erſchien. habe der darin enthaltene feſte Wille der Regie; rung, Oronung zu ſchaffen, erreicht. daß wir im Ausland kreditwürdig geblieben ſeien trotz der Störungen, die im Inland zu verzeichnen wa⸗ ren. Das Reich iſt in keiner akuten Gefahr, und alle unſere Maßnahmen ſind auf der Ueberlegung aufgebaut, daß die Arbeitsloſigkeit in dieſem Winter noch ſtark wachſen wird. Wenn Sie uns helfen ſo ruft der Miniſter aus, werden wir die letzten Sorgen in Bälde überwunden haben, die Reichsregierung hat in ihren Maßnahmen alles vermieden, was irgendwie mit der Verfaſſung in Widerſpruch ſtände. Es iſt bedauerlich, daß wir zu einer Notverordnung greifen mußten. Die Verhältniſſe haben uns dazu gezwungen. Es beſteht die Gefahr, daß ein Parlament, in dem große lediglich verneinende Parteien ſitzen. in ſeinem Einfluß zurückgeht. Je ſchneller Sie ar⸗ beiten und je ſparſamer Sie verfahren. deſto mehr tragen Sie zur Bekämpfung der wirtſchaft⸗ lichen Schwierigkeiten, zur Bekämpfung der Ar⸗ beitsloſigkeit und zur Feſtigung des Staates bei. Miniſterrede wurde im ganzen ruhig ange⸗ hört. Nur als Miniſter Dietrich ſich direkt gegen die Oppoſitionsparteien wandte, hörte man einige Zwiſchenrufe von den Kommuniſten und Nationalſozialiſten. Am Schluß der Rede gab es Beifalls⸗ kundgebungen bei den Mittelparteien. Gegen 4.30 Uhr war die Tagesordnung er⸗ ledigt. Die nächſte Sitzung findet Donnerstag 12 Uhr ſtatt. Auf ihrer Tagesordnung ſteht: Die Weiterberatung des Etats 1931 in Verbin⸗ dung mit dem Ausſchußbericht über die Juli⸗ Notverordnung und mit den dazu vorliegenden Anträgen, ſowie die Anträge auf Aufhebung der neuen Notverordnung und die Mißtrauensan⸗ träge. Aus Poincarés Erinnerungen wie Italien 1915 ſeine Kriegshilfe verkaufte mit den In den nächſten Tagen erſcheint Band 6 des Poincareſchen Memoirenwerkes. Er behandelt die Ereigniſſe des Kriegsjahres 1915, und zwar in Form von Tagebuchaufzeichnungen, in denen der damalige Präſident alle wichtigen diploma⸗ tiſchen und militäriſchen Geſchehniſſe in der ihm eigenen präziſen und gewiſſenhaften Form feſt⸗ gelegt hat. Unter den vom Verlag Plon der Preſſe zur Veröffentlichung zur Verfügung ge⸗ ſtellten Kapiteln ſind von beſonderem Intereſſe die Aufzeichnungen über die im März 1915 mit Italien geführten Verhandlungen. Die Initiative dazu war von der italieniſchen Regierung ſelbſt ausgegangen, die durch ihren Butſchaſter in London zunächſt Sir Edward Grey darüber verſtändigen ließ, daß ſie gegen beſtimmte politiſche und territoriale Konzeſ⸗ ſionen bereit wäre, aus ihrer bisherigen Neu⸗ tralität herauszutreten. Dieſe Bedingungen waren in einem dem Staats⸗ ſekretär überreichten Memorandum niedergelegt. Die franzöſiſche Regierung hat davon am 1 März 1915 durch einen Bericht ihres Londoner Botſchafters Paul Cambon Kenntnis erhalten, der in einem vertraulichen Bericht die italieni⸗ ſchen Forderungen wie folgt reſümierte: Ein⸗ ver bung Südtirols, des Trentinos und Iſtriens einſchließlich der Inſel Cherſo, Luſſin, Pago und Premuda, Neutraliſierung der kroa⸗ tiſchen Küſte einſchließlich Fiumes, Ueberlaſſung Dalmatiens. Albanien ſolle mit Durazzo als Hauptſtadt die Autonomie erhalten, jedoch unter Ausſchluß von Valona und ſeines Hinterlandes, das Italien ebenfalls für ſich beauſpruchte. Wei⸗ terhin forderte die italieniſche Regierung den Dodekanes, eine Einflußzone in Kleinaſien in der Gegend von Adalia und im Falle einer Annexion der afrikaniſchen Kolonien Deutſchlands durch die Alliierten entſprechende Kompenſationen durch Erweiterung ſeines Beſitzes in Erythrea, Soma— liland und Lybien. Sir Edward Grey berichtete, der franzöſiſche Botſchafter habe dem Vertreter Italiens keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß er dieſe Forderun⸗ gen reichlich hoch fände. Auch Poincare ergeht ſich in ſeinen Aufzeichnungen in ähnlichen Ge⸗ dankengängen, gibt aber zugleich der Vermutung Ausdruck, daß Italien wahrſcheinlich auch zur gleichen Zeit mit den Mittelmächten verhandelte und ofſenbar zunächſt einmal vergleichen wollte, von welcher Seite es größere Vorteile zu erwar— ten habe. Am 12. März hat die engliſche Regierung durch ihren Botſchafter in Paris dem franzöſi⸗ ſchen Außenminiſter Delcaſſe von der italieniſchen Demarche Mitteilung machen laſſen. In einer Beſprechung zwiſchen dieſem und Poincare wurde beſchloſſen, das italieniſche Angebot„mit Wohlwollen“ zu behandeln, jedoch mit Rückſicht auf das verbündete Serbien ſchon jetzt gegen drei der italieniſchen Forderungen, die Beſetzung Dalmatiens. die Neutraliſierung der Serbien und Montenegro zu überlaſſenden ſlawiſchen Ge— bietsteile und die Wiederherſtellung eines mo⸗ hammedaniſchen Albaniens, die nachdrücklichſten Vorbehalte geltend zu machen. Am 13. März erhielt die franzöſiſche Regie⸗ runa durch Vermittlung des griechiſchen Au⸗ ſſenminiſters Kenntnis von den Konzeſſionen. die Oeſterreich Italien für den Eintritt in den Krieg an der Seite der Mittelmächte angebo⸗ ten habe. Eine Beſtätigung dieſer Mitteilung ſei durch den franzöſiſchen Geſandten in Amſterdam erfolgt, der darüber berichtet habe, daß ein Legationsſek⸗ retär der deutſchen Geſandtſchaft von Berlin die Information mitbrachte, daß Italien von Oeſter⸗ reich ſehr weitgehende und befriedigende Zuſa— gen erhalten habe. Wenige Tage ſpäter meldet auch der franzöſiſche Geſandte in Stockholm, daß ihm der ſchwediſche Außenminiſter die Einigung zwiſchen Italien und Oeſterreich als unmittelbar —— — Gleichzeitig Verhandlungen mittelmächten und der Entente b bevorſtehend bezeichnet habe. f lungen haben jedenfalls nicht wenig dazu bei⸗ getragen, die Widerſtände, denen Italiens For⸗ derungen urſprünglich in London und Paris begegneten, zu verringern und wenige Wochen ſpäter trat Italien an der Seite der Alliierten in den Krieg ein. Alle dieſe Mittei- Die von Poincare veröffentlichten Dokumente, die zu einem großen Teil der Oeffentlichkeit bis⸗ her unbekannt waren, erbringen jedenſalls den Beweis, daß Italien damals ſeine Kriegshilſe regelrecht an den Meiſtbietenden verſchachert hat. Die Gewalttaten in Oberſchleſien Deutſche Note in Genf veröffentlicht wtb. Genf, 3. Dez. Die Note der deutſchen Reichsregierung über die Gewalt⸗ taten in polniſch Oberſcheſien iſt heute ver⸗ öffentlicht und geſtern abend ſämtlichen Ratsmitgliedern mit folgender Begleitnote zugeſtellt worden: Der Generalſekretär beehrt ſich, beilie⸗ gend dem Rat einen Brief der deutſchen Regierung vom 27. November 1930 in An⸗ lagen betr. die Lage der deutſchen Minder⸗ heit in der Woiwodſchaft Schleſien(Polen) mitzuteilen. Berlin, 3. Dez. Die deutſche Note wegen der polniſchen Terrorakte gegen Angehörige der deutſchen Minderheit bei den Wahlen in Polen, die heute veröffentlicht wird, beſteht aus einem Begleitſchreiben an den General— ſekretär des Völkerbundes, Sir James Eric Drummond, und einer eingehenden Darſtel— lung der vorgekommenen Gewalttaten. In dem Begleitſchreiben heißt es, daß die in Polniſch-Oberſchleſien gegen die deutſche Minderheit verübten Gewalttaten eine fla— grante Verletzung der Beſtimmungen der Gen— fer Konvention vom 15. Mai 1922 darſtellen Die deutſche Regierung, die gemäß Artikel 72, Abſatz 2, der Konvention die Aufmerkſamkeit des Völkerbundsrats auf die Vorgänge lenke, bitte den Generalſekretär, veranlaſſen zu wol— len, daß die Angelegenheit auf die Tagesordnung der nächſten Tagung des Völkerbundsrats geſetzt werde. Die dann folgende dokumentari— ſche Darſtellung der Gewalttaten gliedert ſich in drei Teile, deren erſter die Beeinträchti— gung des Wahlrechtes der Minderheit behan— delt, während der zweite Teil die Lerrorakte gegen die deutſche Minderheit ſchildert und der dritte Teil eine Zuſammenfaſſung und Schlußfolgerung aus dem Vorhergehenden ent— hält. In zwei Anlagen ſind der Note das Wahlplakat des Verbandes ſchleſiſcher Auf— ſtändiſcher und das Wahlplakat des Oſtmar— kenvereins, Bezirk Schleſien, beigegeben. Im erſten Teil wird eingangs darauf hingewie— ſen, daß für viele Tauſende Angehörige der deutſchen Minderheit die Ausübung des Wahlrechts dadurch möglich geworden ſei, daß ſyſtematiſch gegen ihre Aufnahme in die Wäh— lerliſten Einſpruch erhoben wurde mit der Be— Schwesker Gerlinde Noman von Anny Wothe. (Nachdruck verboten.) 19. Fortſetzung. Graf Hark ſah ihr verſtört nach. Er ver⸗ ſtand ſie nicht. Was wollte ſie eigentlich von Gerlinde, die auch er doch kaum kannte, die ihm fremd geblieben, trotzdem ſie ſein totes Haus mit einer ſonnigen Heiterkeit erfüllte, daß er oft wie geblendet die Augen ſchloß? Beide Hände preßte er gegen die ſchmer⸗ zende Stirn. Der Duft der Roſen betäubte ihn faſt, und plötzlich, da empfand auch er die tiefe Sehnſucht Frau Inges nach all denen, die unter den Waſſern ſchliefen. Und ſeine Augen ſchweiften weithin über das Meer, das heller Mondenflimmer um⸗ zitterte. Da blitzte ein Licht in der Ferne auf. Das Leuchtfeuer vom Borſum⸗Kliff, das in die Nacht blinkte, verirrten Schiffern den Weg zu weiſen. War nicht auch er ein verirrter Schiffer auf dem Meere des Lebens? Aber ihm erſtrahlte kein Licht, ihm winkte kein tröſtender Hafen. Starr ging ſein Auge in die ſilberſchim⸗ mernde, endloſe Ferne. Und da leuchtete es plötzlich wieder hell auf in der ſchweigenden Mondnacht, aber nicht blinkend und blendend wie das ſchimmernde Leuchtfeuer, ſondern mild und traulich, unverändert ruhig wie eine troſtvolle Himmelsleuchte. Das Licht brannte im Turmgemach auf der Borſumburg, und Schweſter Gerlinde hatte es 0 entzündet. Sie ahnte nicht, daß es über das ſilberſchäumige Watt weit hinausſtrahlte, ſie ahnte nicht, daß Graf Hark an ſie dachte und daß der Gedanke an ſie plötzlich ſein wild⸗ erregtes Blut dämpfte, ſo daß er beide Hände feſt gegen die Bruſt gedrückt, leuchtenden Auges wie befreit in die Ferne ſchaute, weit über die Waſſer h'nweg, unter denen ſo viele ſchlieſen. Ohne noch einmal die Wohnitube zu betre— ten, ging Graf Hark hinauf in das Gemach, das auf Hallig Hooge immer für ihn bereit war. Unten aber in der großen Stube mit den Delfter Kacheln an den Wänden, mit dem buntbemalten Ofen und den alten Truhen mit den Silberbeſchlägen, da ſaß an dem großen, runden Tiſch Frau Inge, den blonden Kopf tief auf das Buch geneigt, das ſie nun doch nicht gemeinſam mit Graf Hark zu Ende ge⸗ leſen, und ihre heißen Tränen ſtrömten darü⸗ ber hin. Nie mehr wollte ſie Peer Gynt rufen, ni mehr! In ſeiner Studierſtube aber ſtand der Pa ſtor am offenen Fenſter, die Hände über der Bruſt gefaltet und blickte mit leuchtenden Augen hinaus in den tiefen Frieden des meerumſpülten kleinen Eilandes, das nun für immer ſeine und Inges Heimat war. „Mehr Freude“, murmelte er,„mehr Freu⸗ muß ihm und ihr ins Herz.“ Klirrend ſchloß er das Fenſter. And die Wellen umdrängten und umſchmeichelten das Fleckchen Land, das dem Leben verloren, in dem weiten, ſilberſchimmernden Meere träumte über das mit weichem Flügelſchlag leiſe kla⸗ gend eine Möwe zur Heimat zog. gründung, ſie beſäßen Staatsangehörigkeit. nicht die polniſche Im zweiten Teil der Darſtellung, der die Terrorakte gegen die deutſche Minderheit behandelt, heißt es: Seit dem Beginn des Wahlkampfes hat die deutſche Bevölkerung in Polniſch-Oberſchleſien unter dem ſchlimmſten Terror geſtanden. In vielen Ortſchaf⸗ ten haben Mitglieder des ſchleſiſchen Auf⸗ ſtändiſchen verbandes, einer militä⸗ riſch organiſierten von den Behörden prote— gierten Vereinigung die noch aus der Zeit des polniſchen Aufſtandes im Abſtimmungs⸗ jahr 1921 beſtand, ein wahres Gewaltregiment ausgeübt. Tauſende von Drohbriefen wurden an Minderheitsangehörige verſandt, die den Stempel des Aufſtändiſchen verbandes, tru⸗ gen. In dieſen Briefen wurde gedroht, daß die 93 Empfänger, wenn ſie nicht offen für die pol⸗ niſche Liſte ſtimmten, ihre Bündel ſchnüren oder aber ihr Teſtament machen ſollten. Bei dieſer Einſchüchterung und Bedrohung iſt es jedoch nicht geblieben. Vielmehr ſind in einer großen Zahl von Fällen Tätlichkeiten und Mißhandlungen aller Art bis zu den ſchwer⸗ ſten Gewalttätigkeiten vorgekommen. Es folgt nun die Darſtellung einiger der ſchwerſten Fälle, die zum größten Teil aus Schilderungen der Preſſe bereits bekannt ſind. Im dritten Teil der Note wird zuſam⸗ menfaſſend feſtgeſtellt: Große Teile der deut⸗ ſchen Minderheit ſind durch willkürliche Maß⸗ namen der Behörden von der Ausübung des Wahlrechts ausgeſchloſſen worden. Soweit die Minderheit von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen konnte, wurde die geheime Stimmab⸗ gabe unmöglich gemacht. N Der Terror unter dem die deutſche Min⸗ berheit leidet, wird im weſentl. vom Aufſtän⸗ diſchenverband ausgeübt, der die Aktion ge⸗ gen das Deutſchtum vorbereitet und durch⸗ geführt hat. Der Verband arbeitet im eng⸗ ſten mit den Behörden. Der höchſte Beamte von Polniſch⸗Oberſchleſien iſt Vorſitzender, viele hohe Beamte ſind führende Mitglie⸗ der. Die Polizei vernachläſſigt durchweg ihre Pflicht, indem ſie gegen die Gewalttätigkeiten denen die Minderheit ausgeſetzt iſt, entweder überhaupt nicht oder doch nur in völlig unzu⸗ reichendem Maße eingreift. Die deutſche Re⸗ gierung erwartet, daß der Völkerbundsrat diejenigen Maßnahmen ergreift, die notwen⸗ dig ſind, um dem Zuſtand der Rechtsloſigkeit und Bedrückung abzuhelfen, unter dem die deutſche Minderheit in Oberſchleſien zu leiden hat. Zum ruſſiſchen Induſtrie⸗Prozeß Eine Erklärung des Bruders Profeſſor Ramſins wib Paris, 3. Dez. Der„Matin“ veröffentlicht eine Erklärung des Bruders des in Moskau an⸗ geklagten Profeſſor Ramſin, Dr. Ramſin. Dieſer Dr. Ramſin erklärt nach dem Blatt folgendes: Profeſſor Ramſin ſei wegen dienſtlicher Angele— genheiten und auf Weiſung von Moskau nac Paris gekommen, und zwar gleichzeitig mit ein: gen anderen Fachleuten. Sie ſeien, wie das üblich ſei,von mehreren Mitgliedern der ruſſiſchen kom⸗ muniſtiſchen Partei begleitet geweſen. Ein oder zwei Tage nach der Ankunft ſeines Bruders in Paris ſei er, Dr. Ramſin, ebenfalls nach Paris gekommen, um im Geſundheitsamt der Stadt Paris ſich über die Filtriermethoden zu unter— richten und er habe bei dieſer Gelegenheit ſeinen Bruder ſehen wollen. Er habe feſtgeſtellt, daß ſein Bruder unter ſtändiger Ueberwachung der ihn begleiten⸗ den Kommuniſten geſtanden hätte. Jedesmal, wenn er mit ihm ſelbſt ausging, ſei er verpflichtet geweſen, ſeinen Begleitern zu ſa— gen, wohin er gehe und daß er in Begleitung ſeines Bruders ſei. Da die Begleiter des Pro— feſſor Ramſin nur ſehr unvollkommen Franzö— ſiſch ſprachen, hätten ſie ſtändig den Profeſſor Ramſin als Dolmetſcher benötigt. Nachdem die ruſſiſchen Fachleute ihre Aufgabe ausgeführt hatten, hätten ſie, alſo auch ſein Bruder, Prof. Ramſin, Paris gemeinſam verlaſſen und ſich in nen alten Gang. Und dennoch war es anders, ſeitdem Schweſter Gerlinde leichtfüßig durch die dunklen Gänge eilte und ihr frohes La⸗ chen, wenn ſie mit Klaus ſpielte, bis hin zu dem einſamen Mann flog, der, vergrämt und unluſtig, Tag für Tag in ſeinem Arbeitszim⸗ mer hockte und dieſem Lachen lauſchte. Nicht mal das Meer hatte Graf Hark in den letzten Tagen hinausgelockt. Er mochte jetzt nicht vom Hauſe fern ſein, ſeitdem Dirck von Söderborg Schweſter Gerlinde begegnet, als ſie Klaus im Rollſtuhl hinausfuhr in das duftende Heidekraut. Strahlend und ſingend war ſie mit dem kleinen Kranken heimgekehrt. Graf Hark hatte es, hinter den Gardinen verborgen, wohl erſpäht. Die Schweſternhaube hatte ſie abge⸗ nommen, und über der weißen Stirn in der ſchwarzen Haartracht lag ein Kranz roter Hei⸗ deblüten. Auch Klaus hatte ein Erikakränzlein in den blonden Locken, und ſeine blauen Augen ſtrahl⸗ ten wie zwei Sonnen, als er mit ſeiner jungen, feinen Stimme, mit Schweſter Ger⸗ linde um die Wette, Fitgres Lied ſang, das Graf Hark einſt ſelber im Jugendüberſchwang ſo oft angeſtimmt: „Singend über die Heide Steigen Lerchen empor; Goldige Knoſpen der Weide Dringen am Ufer hervor, Und der Himmel ſo wunderblau! All überall hellſonnige Schau!“ hatten die Burg erreicht. Das Leben auf der Borſumburg ging ſei⸗ Da brach der Geſang ab. Die Ausflügler ein und demſelben Abteil eines D-Zuges nach Berlin begeben. Sein Bruder, Profeſſor Ram⸗ ſin, habe ſich niemals mit Politik beſchäftigt und es ſei völlig abſurd anzunehmen, daß er unter der Ueberwachung, unter der er geſtanden habe, an irgendeiner Verhandlung nach Art derer, we— gen derer er unter Anklage ſtehe, teilgenommen hätte. a Der Außenpolitiker des„Matin“ ſügt dieſer Erklärung hinzu, die Aufrichtigkeit dieſes Zeu⸗ niſſes unterliege keinem Zweifel und zeige das Komplott unter einem neuen Licht Es ſei nämlich nicht in Paris, ſondern in Moskau geſchmiedet worden. Der franzöſiſche Botſchafter in Moskau, Her⸗ bette habe lange Unterredungen mit dem ſtell⸗ vertretenden Volkskommiſſar für auswärtige Angelegenheiten, Kreſtinski, gehabt. Er habe ihm mit ſeinem üblichen Nachdruck alle Einwendun⸗ gen zur Kenntnis gebracht, die er habe vorbrin— gen müſſen. Der Ernſt dieſer Offenſive geger die franzöſiſche Republik ſei auf verſchiedenen Wegen der Sowjetregierung zur Kenntnis ge— bracht worden. Es werde offenbar ein Tag kom⸗ men, an dem auf dieſe Anſchuldigungen Hande lungen folgen würden und dann würden di— diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen beiden Län— dern keinen Zweck mehr haben. Graf Hark aber ſprach unwillkürlich die Schlußſtrophen des Verſes nach: „Ich und mein Lieb, wir beide Wandeln durch ſprießendes Rohr.“ Graf Hark lauſch“e. mürde Schweſter Ger⸗ linde das Lied zu Ende ſingen? Kannte ſie den ganzen Text? Jetzt ging die Schweſter mit ſeinem Knaben über die Zugbrücke. Nun waren ſie auf dem Burghof. Die Drud kam wohl jetzt, um den kleinen Kranken in ihren ſtarken Armen hinanzutragen. Graf Hark hätte es ſehen kön⸗ nen, wenn er an das andere Fenſter ſeines Zimmers getreten wäre, das nach dem Burg⸗ hof führte. „Aber das ſtrahlende Bild der jungen Schweſter tat ihm weh, und Klaus“ Freude und Seligkeit wandelte ſich ihm zur Pein, denn wie bald würden vielleicht dieſe frohen Kinderaugen ſich für immer ſchließen. Und der Gedanke daran raubte ihm faſt die Be⸗ ſinnung. Verbittert zog er die Vorhänge zu. Kein Lichtſtrahl ſollte zu ihm ins Zimmer und in ſeine Seele dringen. Und wie er noch ſo ſtand und lauſchte, da war es ihm plötzlich, als höre er wieder ſüßen Geſang. Was war das? Wahrhaftig, Schweſter Gerlinde ſtand auf dem kleinen Söller vor ihrem Turmgemach und ſang über die Heide: Fortſetzung folgt). Zu WMeihnachte Damen- Spangen schuhe schwarz, 4 90 0* sehr solide Qualität nur. Lack-Spangenschuhe mod. Formen mit Block- od. Protteur-Absatz nur Gelagenheit Moderne dunkelfarbige Spangenschuhe chie komb. Modelle Louis XVI-Absatz nur Lack- u, Wildleder Pumps der Mode- schuh m. Absätzen in jed. Ausführung Elg.Damen-Lack-Spangenschuhe teinfarbige Trotteur- Schnürschuhe. modelarbige Spangen- Schuhe mit mod. hohem, geschweiſtem Absatz. Ale Humps u. Spangen-pehuhe in 9 de Chine oder Atlas, ddunkeltarb. neue Modelle Spangen: chuhe mit Amerik Absatz nur. 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Es wird an gas Verantwortungsgefühl des Landtags appel— iert, wenn er über die Vorlage des Finanzmini⸗ ters beraten und beſchließen würde. Die Kanz— eigehilfen dürften nicht das Opfer und der Prügelknabe der ſchlechten Lage der heſſiſchen Staatsfinanzen ſein, die ſie nicht im geringſten zerſchuldet bätten. Kaiſerslautern, 3. Dez. Gekündigtes Lohnabkommen. Der Arbeitgeberverband für die Betonwareninduſtrie in der Pfalz har den beſteheuͤden Lohntarif zum 15. Dezember 30 gekündigt. Schiff in Seenot wtb. Hongkong, 3. Dez. Das Motor- chiff„Hedvig“ iſt zwiſchen der chineſiſchen Rüſte und den Philippinnen auf ein Riff ge⸗ laufen. Auf ſeine Hilſerufe hin iſt ein briti⸗ cher Torpedobootzerſtörer nach der Unfall⸗ telle abgegangen. Das Motorſchiff ſoll verlo⸗ ten ſein und ſeine 14 Mann ſtarke Beſatzung in großer Gefahr ſchweben. 0 Die Strandung des Motorſchefſs„Hedwig“. with Hongkong, 3. Dez. Bei dem zwiſchen der chineſiſchen Küſte und den Philippinen auf ein Riff aufgelaufenen Schiff handelt es ſich, wie berlautet, um das deutſche(nicht, wie urſprüng⸗ lich gemeldet, ſchwediſche) Motorſchiff„Hedwig“. Ein britiſcher Zerſtörer, der zu der Unfallſtelle geeilt iſt, meldet, die Lage des Schiffes ſei be⸗ drohlich; es beſtehe die Gefahr, daß das Schiff auseinanderbreche. Das ſchwere Wetter geſtattet keine Abſchleppverſuche. Die Mannſchaft der „Hedwig“ trifft Vorbereitungen, das Schiff zu. berlaſſen. Der Dampfer„Hinſang“ eilt in voller Fahrt der Unfallſtelle zu. gegen Röte der Hände und des Geſichts ſowle unſchöne Hautfarbe verwendet man am beſten die i fetifreie Creme Leodor, welche den Händen und dem Geſicht jene matte Weiße ver⸗ leiht, die der vornehmen Dame erwünſcht ist. Ein beſonderer VBorteſl legt auch darin, daß dieſe matte Creme wunder ⸗ voll lüßlend bei Juckreiz der Haut wirkt und gleich⸗ geitig eine vorzügliche Unterlage für Puder iſt, Der nachhaltige uft dieſer Creme e taufrſſ füllen Frühlings⸗ a von Vet aiglödchen und Flieder, ohne ſenen igten Mo eruch, den die vornehme Welt verabſcheut. erüchiggte reis her Tube f. und 1 Mk. Wirſſam unterſtützt durch n Vaor ade„Seife, 50 Pf. das Stückl. In allen Chlorodont . zu N. Jerkaufsff haben Lokales Verſicherungspflicht der ſagenannten„Haus⸗ töchter“. Nach einer ergangenen Entſcheidung des Reichsverſicherungsamtes unterliegen „Haustöchter“ nicht der Sozialverſicherung. Das Reichsverſicherungsamt verſteht unter „Haustochter“ in dieſem Sinne weibliche Per— ſonen, die eine den leiblichen Töchtern gleiche oder ähnliche Stellung im Haushalt einneh— men. Wie die leiblichen Töchter, ſo verrichtet auch die Haustochter körperliche Arbeit. Von der Hausgehilfin unterſcheidet ſich die„Haus⸗ tochter“ dadurch, daß die Haustochter ſich nicht in einem wirtſchaftlichen und perſönlichen Abhängigkeitsverhältnis zum Hausvorſtand befindet, nicht aus Erwerbsgründen tätig iſt, Familienanſchluß hat und auf gleicher geſell— ſchaftlicher Stufe ſteht wie diejenigen, in de— ren Kreis ſie aufgenommen iſt. Nicht verſiche— rungsfrei ſind dagegen die zur Umgehung der Verſicherungspflicht auch„Haustöchter““ ge— nannten weiblichen Perſonen, die aber in Wirklichkeit nicht mehr als billiger arbeitende Hausgehilfinnen ſind und bei denen die oben genannten Richtlinien nicht zutreffen. Betr.: Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. Am Freitag, den 5. Dez. 1930, vormittags 11 Uhr(anſchließend an die Holzverſteigerung) werden im Sitzungsſaale des Rathauſes nachſtehende Allmend- grundſtücke verſteigert. Schloth 24, 101. Oberlück 2. Gew. Nr. 13 Erlen 1. Gew. Nr. 12 70 2. 77 0 28 Oberbruchweide 12. Gew. Nr. 25 Viernheim, den 4. Dezember 1930. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Filmſchan A. T. Filmpalaſt. Die gewaltige Tonfilmſchau allererſten Ranges. Anna May Wong ſpricht heute im U. T. P. Keine Koſten und Mühe wird geſcheut, um nur die größten Tonfilme für Viernheim zu zeigen. So iſt es dem U. T. P. gelungen, für dieſe Woche wieder einen 100prozentiges Tonfilmereignis auf den Spielplan zu ſetzen. Anna May Wong in ihrem erſten Welttonfilm„Hai Taug“ Der Weg zur Schande. Ein ruſſiſches Monumentalwerk von erſter Qualität. Anna May Wong ſpricht und ſingt deutſch. Ihr Partner Peter, bekannt aus Amtlicher Teil g Bekanntmachung. Als gefunden wurde ein Herrenfahrrad gemeldet. Atlantik, wird wieder alle Herzen erobern. Sie hören von Anna May Wong geſungen 1.„Ein- mal kommt das Wunder der Liebe.“ 2.„Ohne Sang und ohne Wein kann kein Ruſſe fröhlich ſein.“ 3.„Weiß iſt die Nacht der Seligkeit, weißer als Schnee.“ Sie ſehen wieder ein Großtonfilmwerk, das die Senſation der Woche ſein wird. Im 2. Teil das Tonfilmwunder„Flock als Gladiator“ Der große Tonfilmſchwank, wahre Lachſtürme wer- den die Gemüter aufwecken. Im 3. Teil der Wildweſtſchlager„Die Pecos⸗Bande“. Somit iſt wieder eine Tonfilmſchau allererſten Ranges im U. T. P. Erſtklaſſige Wiedergabe machen für je⸗ den durch einen Beſuch ein Erlebnis. Auf zur Tonfilmſchau. Sport⸗Inſerate Unter dieſer Rubrik erſcheinen die Pauſchal⸗ Inſerate der ſporttreibenden Vereine. Deutſche Jugendkraft viernhein. Sonntag, 7. Dezember 1930 Fußball⸗Gau⸗ klaſſe. In Bürſtadt nachmittags 2,30 Uhr Bürfladt 1. Viernheim 1. A⸗Klaſſe in Viernheim 2,30 Viernheim 2.— Heppenheim 1. B-Klaſſe in V'heim 1 Uhr Viernheim 2. Pr— Heppenheim. Freitag Abend Spieler⸗Verſammlung im Lokal. Die Sportleitung. Turngenoſſenſchaft 1893 Spielplan für Sonntag, den 7. Dezember Fußball: 1. und 2. Mannſchaft gegen Cindenhof in Lindenhof. Handball auf unſerem Platze Freundſchaftsſpiel gegen Ftiedrichsfeld(Bod. Meiſter) 2. Mannſchaft 2 Uhr 1. Mannſchaft 3 Uhr Freitag abend halb 9 Uhr Spielerverſamm⸗ lung im„Karpfen.“ Sämtliche Fußballer müſſen zur Neuanmeldung unbedingt erſcheinen. Die Handballer müſſen in Anbetracht des großen Spieles am Sonntag reſtlos erſcheinen. Die Spielleitung. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder- u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Turnerbund. Die Turnſtunde für Turnerinnen findet morgen Freitag, nicht heute Donnerstag ſtatt. Der Turnwart. Turngenoſſeuſchaft 1893. Heute Abend fällt die Turnſtunde für Turnerinnen wegen Beſetzung des Saales durch den Volkschor aus. Der Turnwart. Männergeſang⸗Verein. Donnerstag abend 7 Uhr Geſangprobe für die Mitſpieler.½¼ 9 Uhr Singſtunde. Pünktliches Erſcheinen bittet Der Präſident. Geſang⸗Verein„Sängertrene“. Donnerstag, den 4. Dez. abends ½88 Uhr Vorſtandsſitzung im Lokal. Anſchließend Leſeprobe. Der Präſident. 70 Krieger⸗ und Soldaten verein„Teutonia“ Schützen⸗ abteilung. Donnerstag, den 4. Dez. abends 8 Uhr Uebungs- u. Unterrichtsſtunde. D. Vorſt. G.⸗V.„Sängerbund.“ Freitag Abend ¼9 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. G.⸗V. Flora. Freitag, den 5. Dez. abends 8 Uhr Singſtunde. Reſtloſes Erſcheinen der Sänger erwartet Der Präſident. Club der Geflügelzüchter 1926. Die zur Aus- ſtellung gemeldeten Tiere müſſen bis Freitag abend 8 Uhr eingeſetzt ſein. Es wird gebeten dieſen Termin unbedingt einzuhalten. Der Ausſtellungsleiter. Jungbauern⸗Verein. Wir machen unſere Mit⸗ glieder auf den in Worms ſtattfindenten Bauern⸗ ſchulungs⸗Kurs aufmerkſam. Dieſer Kurs iſt von großer Wichtigkeit, deshalb wird um rege Be⸗ teidigung gebeten. Von ſeiten der Vereinskaſſe wird ein kleiner Zuſchuß geſtattet. Anmeldungen können beim Vorſitzenden erfolgen. Der Vorſtand. Odenwaldklub(Viernheim). Sonntag, Dez. 1930 1. Programm- Wanderung: Viern⸗ heim— Lorſch— Bensheim. Abmarſch, 1236 am Friedhof. Rückfahrt ab Bensheim 1924. Ankunft in Viernheim 2021 OëEG. Zur zahlreicher Be⸗ teiligung ladet ein Der Führer. — den 7. Nützliche Abwäſſer. Neue Methoden— neue Erfolge. Ein ſchwieriges Problem der Induſtriege— genden iſt die Frage der Abwäſſerreinigung. Denn man will die aus den Fabriken kommen- den Wäſſer nicht nur ungefährlich für Fiſche machen und verhüten, daß das Waſſer für Trink— zwecke unverwendbar wird, ſondern die feſten Beſtandteile der Abwäſſer noch gewinnbringend verwerten. Von einer Fabrik, die Maisſtärke herſtellt, wurde in den Vereinigten Staaten feſt— geſtellt, daß ſie die Gewäſſer ebenſo ſtark verun— reinigt wie eine Stadt von 800 000 Einwohnern. Durch verhälttismäßig billige Einrichtungen ge— lang es, nicht nur aus dem Waſſer Werte von zwei Millionen Mark jährlich zu gewinnen, ſon— dern auch die Verunreinigung des Abfluſſes auf ein Sechzehntel herabzuſetzen. Sehr unan— genehm macht ſich auch in Abwäſſern von Teer— deſtillationen die Karbolſäure bemerkbar, da ſchon geringe Spuren das Waſſer für Trinkzwecke ungeeignet machen. Jetzt verwendet man es zur Berieſelung der Felder vor der Saat, da auf dieſe Weiſe Juſektenlarven getötet und im Boden für die Pflanze wertvolle Verbindungen geſchaiſen werden; auch das Unkraut geht zu⸗ grunde. Aus den Abwäſſern der Wollwäſche— reien gewinnt man Wollfett und Dünger durch Einblaſen von ſchwefeliger Säure, aus denen von und Käſereien auf Fähnliche Weiſe das Gaſelin, das an Schweine verfüttert wird oder als Ausgangsmaterial für die Erzeu— gung von Kunſtmaſſen dient. Aſiens Frauen ſchließen ſich zuſammen. In Lahore wird im Januar des nächſten Jahres ein Kongreß aſiatiſcher Frauen zuſam— mentreten, auf dem die Vertreterinnen der ver⸗ ſchiedenen Länder über die Maßnahmen beraten werden, die dazu dienen können, bei den Frauen Verſtändnis für die kulturelle Miſſion des Orients zu erwecken. Die Initiative liegt in den Händen vornehmer Inderinnen, die der Hoff⸗ nung Ausdruck geben, daß der Kongreß dazu beitragen werde, das Solidaritätsgefühl aſiati⸗ ſcher Schweſternſchaft immer mehr zu befeſtigen. Die Verhandlungen des Kongreſſes werden hauptſächlich in engliſcher und franzöſiſcher Sprache geführt werden, doch ſind auch Arabiſch und Hindoſtaniſch als Hilfsſprachen zugelaſſen. N eg. 3