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Seedung Dru 6 7 350 Marin Geſchaftsſtele Rathausſtr. an beſtamint vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden (Siernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Schaufenster kaufen Sie 70 Stück 13 u. zeigen bei 5 die richtigen u. praktischen Geschenke! Qualitäts- Geschenke. mit denen Sie re Lieben erfreuen! Ein ſchwerer harter Winter ſteht bevor, der Notlage für weite Bevölkerungskreiſe bringen wird. Dieſe Notlage iſt die Ge— meinde allein nicht zu beheben in der Lage, ſodaß die freie Liebestätigkeit auf— gerufen werden muß. Die hieſige Bevölkerung hat noch niemals verſagt, wenn es galt, Not zu lindern und Tränen zu trocknen. Liebe naht und Sozialrentner. 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Dezember 1930 Heſſiſche A Viernhetm am berth. — eine ungewöhnliche große Weihnachten, das Feſt der und da gilt es, denen eine Freude zu bereiten, die von der Not am ſchwerſten betroffen ſind. a be en! große Zahl von Ausgeſteuerten, Erwerbsloſen, Kriſenunterſtützungsempfänger, Ortsarme weiter auszubauen, allem Kleider, Schuhwerk und Unterwäſche ein— kommenden Montag den 8. Die Einſammlung der Gegenſtände wird von beſonders beſtimmten Erwerbsloſen vorgenommen, die ſich im Beſitze von Liſten befinden, in die die Spender ihre Spenden zwecks ſpäterer Kontrolle und ge⸗ 14 Margarine 1 Pfd. zu 65, 70 und 10 Cocosfett 100 Prozent Fettgehalt Pfd. 60% Palmin 5 5 5 857 Fſt. Süßrahmtafelbutter/ Pfd. 904 Fſt. Holl.. 1 1.— Kunſthonig 1459 Süße Bari⸗Mandeln(handverleſene Ware) Neue Haſelnußkerne, Cocosflocken, Roſinen, Sulta— ninen, Corinthen ſowie ſämtliche Backzutaten wie: Citronat, Orangeat, Puderzucker, Streuzucker Amonium, Anis, Oetkers Backöle, Citronen, Roſen— öl, Rum, Arrak uſw, billigſt. 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In ſeiner heutigen Rede vor dem Vertretertag des Wahlkreiſes Magdeburg-Anhalt der Deut⸗ ſchen Volkspartei forderte der neue Parteifüh⸗ rer Dingeldey weiter eine Stärkung der Gewalt des Reichspräſidenten gegenüber der Allmacht des Parlaments. Mit aller Klarheit verlangte dann Dingeldey die Einſpanung auch der nationalſozialiſtiſchen Kräfte in den poſitiven Aufbauprozeß und verurteilte ſehr ſcharf die, wie er ſich aus drückte engſtirnige, faſt ſpießbürgerliche Po⸗ lizeitaktit Preußens gegen die Studenten⸗ ſchaft. richte damit geradezu unheilvolle ſtaatspolitiſche Ver⸗ wüſtung bei der jungen Generation an. Ande⸗ rerfeits gebe die durch Anträge und Forderun⸗ kommende wirtſchaftsſozia⸗ liſtiſche Einſtellung der Nationalſozialiſten dem geſamten Bürgertum Anlaß zu ſchwerſter Be⸗ ſorgnis. Dingeldey ging ſodann zu außenpoli⸗ tiſchen Fragen über und erklärte, ſtändlich, daß große Teile des deutſchen Volkes, insbeſondere der deutſchen Jugend, ſich jetzt ſpo⸗ es ſei ver⸗ tan aufbäumt gegen das Gefühl, daß Deutſch⸗ land nur der Spielball fremder Willkür ſei. Keine Kundgebung der Deutſchen Volkspartei dürfe vorübergehen, ohne über die unerhörten Gewaltmaßnahmen Polens gegenüber den Deutſchen zum Ausdruck gebracht zu haben. die tiefe Entrüſtung jenſeits der Grenze Es müſſe auch dem Ausland verſtändlich ſein, wenn Deutſchland verlange, daß ſolchen frevel⸗ haften Grauſamkeiten noſſen die Wiedergutmachung folgte. Auch in Paris möge man ſich alle derartigen, gegen deutſche Volksge⸗ darüber klar ſein, daß den Frieden auf das ernſteſte bedrohenden Vorgänge zur letzten Urſache die Grenzziehung im deutſchen Oſten denſchaftlichen Aufwallung dürfe jedoch das ſeinerſeits nur ſolche Gegen⸗ die nicht in noch ſtärke⸗ deutſchtums führten. Dingeldey ſtellte ſchließlich die klare Forderung, nach einer baldigen Revi⸗ ſion der Friedens⸗ und Tributverträge. Die Not⸗ verordnung der Reichsregierung ſchaffe für dieſe Forderung die geeignete Baſis. Noch eine volksparteiliche Stimme Um die Umbildung des Kabinetts. Berlin, 7. Dez. Unter dieſer Ueberſchrift be⸗ cchäſtigt ſich ein Leitartikel der„Berliner Stim⸗ men“, Groß ⸗Berlins, Deutſche Volkspartei nung nicht das Ende, ſondern nur einen Anfang von Reformen. noch Durchgreifendes geſchehen muß, Durchſetzung ſie ſich alle weiteren Schritte vorbe⸗ hält. In der Außenpolitik wird eine ſtarke Ak⸗ tivität in Erſcheinung treten müſſen. binett Brüning aber nur erfüllen, wenn es über die notwendige Autorität im Volk verfügt. Ohne dieſe Autorität des Organs der mit Deutſchen Volkspartei der politiſchen Lage. Die ſieht in der Notverord⸗ Sie iſt der Auffaſſung, daß zu deſſen Das Ka⸗ kann ſeine weiteren Aufgaben kann das Kabinett auf die Dauer nicht gegen eine ſtarke Opposition regieren, die nur verhält⸗ nismäßig weniger Stimmen bedarf, um ihre Minderheit in eine Mehrheit zu verwandeln. Lachdem nun auch der Reichs juſtizminiſter Or. Bredt aus dem Kabinett ausgeſchieden iſt, kaun man dieſem Kabinett ſchließlich nicht mehr die volle Autorität zuſprechen, wie ſie zur Durchfüh⸗ rung ſeiner ſchwierigen Aufgaben notwendig iſt. Man darf auch darauf hinweisen, daß der Reichs⸗ innenminiſter Dr. Wirth durch ſeine Links⸗ orientierung wiederholt die berechtigte Kritik herausgefordert hat. Wenn das Kabinett wirk⸗ lich eine vollkommen unantaſtbare Stellung über den Parteien einnehmen will, ſo haben darin keine Parteiminiſter Platz, die ſich nach einer gewiſſen Parteirichtung hin exponieren. Es wird daher auch die Aufgabe der nächſten Zeit ein. die notwendige Autorität der Regierung durch Beſeſtigung der parlamentariſchen Grund- ſammenhang iſt lagen und durch eine wohlüberlegte Umgeſtaf⸗ tung des Kabinetts herbeizuſühren. Nach den Reichstags⸗- abſtimmungen enb. Berlin, 7. Dez. Das Ergebnis der geſtrigen Reichstagsabſtimmungen wird in parlamentariſchen Kreiſen der Mitte als ein außerordentlich ſtarker Erfolg des Kabinetts und namentlich des Kanzlers gewertet. In Kreiſen der Oppoſition wird allerdings dar— auf hingewieſen, daß der Erfolg der Regie— rung doch in erſter Linie taktiſcher Natur ſei. Dem hält man in der Mitte entgegen, daß bei dieſem Reichstag ja gar keine Möglichkeiten einer Mehrheitsabſtimmung vorhanden ſind, die die Grundlage für eine kräftige Politik bilden könnten. Die Form der Abſtimmung liege eben in der Schwäche des Parlaments, für die man doch keineswegs die Regierung verantwortlich machen könne. In dieſem Zu⸗ zu unterſcheiden, daß der Kanzler auch zeitlich ſeinen Willen durchge— ſetzt hat. Wie wir am letzten Montag berich⸗ teten, hatte er die Abſicht, die Reichstagsver⸗ handlungen mit den entſcheidenden Abſtim— mungen bis zum Samstag zu Ende zu führen. Das iſt ihm gelungen. Es wird allerdings in der kommenden Woche noch eine Schwierigkeit zu über⸗ winden geben: Wenn die außenpolitiſche Debatte kommt wird damit zweifellos ein Mißtrauensvotum gegen den Reichs⸗ außenminiſter verbunden ſein. Wie ſich in dieſem Falle die Mehrheitsverhält⸗ niſſe geſtalten werden, läßt ſich ſehr ſchwer vorausſagen. Immerhin herrſcht die Anſicht vor, daß die Mehrheit vom Samstag genügend Reſerven hat, um auch beim Abbröckeln einiger kleine⸗ rer Gruppen die Ablehnung des Mißtrauens⸗ votums herbeizuführen. Aber die Regierung wird jetzt ſchon zweifellos verſuchen, die außer⸗ politiſche Debatte zu vermeiden. Chineſiſcher Dampfer mit 300 Perſonen geſunken Im Seeſturm auf auf dem Jangtſekiang London, 7. Dez. Nach engliſchen Agen⸗ turmeldungen aus Hankau iſt der ſchwer bela⸗ dene Flußdampfer„Sien Tao“ auf dem Jangt⸗ ſekiang zwiſchen Tſchangtſcha und Hankau in und die Beſatzung ſind ertrunken; einem Sturm untergegangen. 300 Perſonen nur fünf Perſonen konnten ſich retten. eee ere ee Immer wieder politiſche Zuſammenſtöße In Hameln 7, in Bonn 10 Schwerverletzte Der umſtrittene Film„Im Weſten nichts Neues“ Schwere politiſche Zuſammenſtöße in Hameln. wib Hameln, 7. Dez. In einer geſtern abend hier veranſtalteten großen Reichsbanner-Kund⸗ gebung, in der ſich der Hauptredner des Abends, Kolb⸗Berlin, mit dem Nationalſozialismus aus— einanderſetzte, kam es zu ſchweren politiſchen Zuſammenſtößen zwiſchen Nationalſozialiſten u. Reichsbannerleuten. Als in der Diskuſſion einem nationalſoz. Redner wegen Ablauf ſeiner Rede⸗ zeit das Weiterreden nicht geſtattet wurde, grif⸗ fen mehrere hundert Nationalſozialiſten, die auf Laſtkraftwagen aus der Umgebung herantrans⸗ portiert worden waren, die Verſammlungslei⸗ tung und Reichsbannerangehörige an. Es ent⸗ ſpann ſich eine ſchwere Schlägerei, bei der ſechs Reichsbannerleute ſchwer und etwa 13 leicht ver⸗ letzt wurden. Von den Nationalſozialiſten wur⸗ den vier Perſonen ſchwer und etwa 20 leichter verletzt. Die Verletzten fanden Aufnahme im Krankenhaus. Es gelang der Polizei ſchließlich, die Streitenden auseinander zu treiben. Der Tumult ſetzte ſich auf der Straße fort und dauerte bis in die Nacht hinein. Sieben Perſonen bei politiſchen Zuſammen⸗ ſtößen in Bonn ſchwer verletzt. wib Bonn, 7. Dez. Am geſtrigen Sonntag kam es hier aus Aulaß einer nationalſozialiſti⸗ ſchen Kundgebung zu ſchweren Zuſammenſtößen mit Kommuniſten. Bereits beim Anmarſch einer SA-Gruppe über die Bonner Rheinbrücke wurden die Na⸗ tionalſozialiſten von Kommuniſten beſchoſſen, wobei eine Perſon durch einen Kopfſchuß ſchwer verletzt wurde. Bei einem weiteren Zuſammen⸗ ſtoß wurden die Nationalſozialiſten von Kom⸗ muniſten beſchoſſen, ohne daß die Täter feſtzu⸗ ſtellen waren. Die Polizei ſah ſich genötigt, ge⸗ gen 7 Uhr das Kölner Ueberfallkommando nach Bonn zu rufen. Insgeſamt wurden 20 Siſtie⸗ rungen vorgenommen. Bei den Feſtgenommenen fand man eine ganze Sammlung von Piſtolen, Meſſern, Schlagringen, Stuhlbeinen uſw. Nach Schluß der nationalſozialiſtiſchen Kundgebung riegelte die Polizei die umliegenden Straßen ab und ließ die SA⸗Gruppen unter polizeilicher Bedeckung abrücken. Die Kölner SA⸗Gruppen begaben ſich unter dem Schutz des Kölner Ue⸗ berfallkommandos nach Köln zurück. An Verletz⸗ ten ſind der Kölner Polizei bis zu den ſpäten Abendſtunden 7 Perſonen, die ſämtlich Kopf⸗ ſchüſſe davongetragen haben, bekanntgeworden. Gegen 730 Uhr war in Bonn die Ruhe wieder hergeſtellt. Unruhen auf dem Nollendorſ⸗Platz in Berlin. enb. Berlin, 7. Dez.(Eigene Meldung.) Auf die Nachricht, daß Dr. Goebbels heute eine der Abendvorſtellungen im Mozartſaal, wo der Film „Im Weſten nichts Neues“ aufgeführt wird, zu Informationszwecken beſuchen würde, haben ſich in der 7. Abendſtunde zahlreiche Trupps von Na⸗ tionalſozialiſten am Nollendorſplatz und in den ſtrahlenförmig vom Nollendorſplatz ausgehenden Straßen verſammelt. An dem Vortage hatten anläßlich der Aufführung des Films bereits heſ⸗ tige Demonſtrationen und Zuſammenſtöße ſtatt⸗ gefunden. Während die drei Abendvorſtellungen im Mozartſaal vollkommen ruhig verlauſen ſind, dank der ſtarken polizeilichen Beſetzung des Sga⸗ les, kam es auf dem Platz ſelbſt zu zahlreichen Zuſammenſtößen zwiſchen Nationalſozialiſten, Polizei und den jungen Menſchen, die bei ſol⸗ chen Gelegenheiten nie ſehlen. Der Platz mußte wiederholt unter Anwendung des Gummiknüp⸗ pels geräumt werden, doch fanden die Demon⸗ ſtranten auf dem Untergrundbahnhof Schutz, aus dem ſie dann immer wieder, nachdem die Poli⸗ eee eee 4e. Jahrgang zei zurückgegangen war, hervorbrachen. Gegen zehn Uhr abends wurde ein Schanklokal geräumt, aus dem die Polizeibeamten wiederholt beſchimpft und mit Biergläſern beworfen worden waren. In wenigen Minuten war das Lokal von den itblen Gäſten befreit. Gegen 11 Uhr war die dritte Vorſtellung beendet. Sämtliche Beſucher wurden in die Motzſtraße abgeleitet, um neue Zuſammenſtöße zu verhüten. Eine Anzahl von Siſtierten wurde ins Polizeipräſidium gebracht. Die Unruhen auf dem Nollendorfplatz. enb. Berlin, 7. Dez.(Eigene Meldung.) Zu den Unruhen auf dem Nollendorſplatz, über die wir bereits berichteten, iſt noch nachzutragen, daß die einzelnen Polizeiabteilungen erſt in der er— ſten Morgenſtunde langſam zurückgezogen werden konnten. Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſind im Laufe des Abends insgeſamt 10 Perſonen ſiſtiert und der Abteilung 1 A des Polizeipräſi— diums zugeführt worden. Barthou verzichtet auf Kabinettsbildung wtb. Paris, 7. Dez.(Eigene Meldung.) Louis Barthou hat ſich kurz vor Mit⸗ ternacht ins Elyſee begeben, um dem Präſi⸗ denten der Republik mitzuteilen, daß er auf die Kabinettsbildung verzichten müſſe. Nach 134 ſtündiger Unterredung mit dem Präſiden⸗ ten Doumergue iſt Barthou wieder zum Quai d'Orſay zurückgekehrt, um den dort noch immer verſammelten Politikern über ſeine Beſpre⸗ chung mit dem Präſidenten der Republik zu berichten. Politiſcher Mord in Paris Ein ehemaliger georgiſcher Diplomat in Paris ermordet. witb. Paris, 7. Dez. Der Georgier Ava⸗ lichvell, der der ehemaligen georgiſchen Ge⸗ ſandtſchaft in Paris angehörte, wurde heute nachmittag um 3 Uhr auf dem Place de l' Talie von dem 35jährigen Arbeiter Tſchanukvadz Parmeny durch zwei Revolverſchüſſe niederge⸗ ſtreckt und ſofort getötet. Eröffnung einer cineſiſchen Großfunkſtation Direkter Funkverkehr Schanghai— Nauen. wib. Schanghai, 7. Dez.(Von unſerem Sonderberichterſtatter.) In Gegenwart von zahlreichen Vertretern der chineſiſchen Behör⸗ den und der ausländiſchen Kolonien wurde geſtern die neue Kurzwellen-Großfunkſtation Tſchenju in der Nähe von Schanghai vom Verkehrsminiſter feierlich eröffnet. Die neue Station ermöglicht einen direkten Funkverkehr mit Nauen und San Franzisko, während bis⸗ her der Funkverkehr mit dieſen Städten durch kleine Telefunkenſtationen und durch Vermitt— lung von Zwiſchenſtationen in Manila und Bandoeng betrieben wurde. Mit der heutigen Betriebsaufnahme der Station Tſchenju tritt der zwiſchen der deutſchen Transradio-Geſell⸗ ſchaft und der chineſiſchen Regierung abge⸗ ſchloſſene Verkehrsvertrag in Kraft. Die Groß⸗ funkſtation hat eine große politiſche und wirt⸗ ſchaftliche Bedeutung für China, das nun⸗ mehr in weitgehendem Maße von den auslän⸗ diſchen Kabelgeſellſchaften unabhängig wird. Für Deutſchland iſt die Station ſchon deshalb wirtſchaftlich bedeutſam, weil von den Ein⸗ nahmen des deutſch⸗chineſiſchen Funkverkehrs die Hälfte an Deutſchland fällt. Der nebel die einzige Todesurſache wtb. Lüttich, 7. Dez. Nach den Erklärun⸗ gen der Aerzte, nicht nur von Engis, ſondern auch von der ganzen Umgebung, iſt der Nebel die einzige Urſache der gemeldeten Todesfälle. Die geſtorbenen Perſonen litten an Lungen⸗ oder Herzkrankheiten. Giftgaſe kommen nicht in Betracht. Eldesseß Jiäsiclent des öster- ꝛeieſliselien Mationalꝛalo — Matthias Elderſch. Der Nationalrat in Wien hat den Sozial⸗ demokraten Matthias Elderſch zum Präſiden⸗ ten gewählt, obwohl die Chriſtlich⸗Sozialen der ſtärkſten Partei das ihr nach der Tradition zuſtehende Mandat nicht überlaſſen wollten. Die Abſtimmungen Zunächſt wird der Etat für 1931 dem Haus⸗ haltsausſchuß überwieſen. Dann folgt die 8 namentliche Abſtimmung über die Anträge der Nationalſozialiſten, Kommuniſten. Deutſch⸗ nationalen und der Wirtſchaftspartei auf Aufhebung der neuen Notverordnung der Regierung. Der Aufhebungsantrag wurde mit 293 gegen 253 Stimmen abgelehnt. Für die Aufhebung der Notverordnung ſtimmte mit den Antragſtellern auch die Wirt⸗ ſchaftspartei. Die Regierung erzielte eine Srimmenmehrheit von 40.. Das Abſtimmungsergebnis wird von den Na⸗ tionalſozialiſten mit Pfuirufen aufgenommen. Eine Geſchäſtsordnungsdebatte Vor der Abſtimmung über die Mißtrauens— anträge meldet ſich Abg. Eſſer(3) zur Ge— ſchäftsordnung zum Wort. Er beantragt, das Haus darüber durch Abſtimmung entſcheiden zu laſſen, ob der nationalſozialiſtiſche Vertrauensantrag zu⸗ läſſig ſei. Dieſe Frage der Zuläſſigkeit ſolcher nicht ernſt gemeinter Anträge ſei umſtritten. Schon von dem früheren deutſchvölkiſchen Abgeordneten von Graefe ſei ein nicht ernſt gemeintes Vertrauens— votum für das erſte Kabinett Marx eingebracht worden. Der damalige Präſident Wallraf habe entſchieden, daß ein Mißtrauensantrag bei der Abſtimmung den Vorrang haben mäſſe. Der Fall habe ſich jetzt wiederholt und in einem der letzten Fälle habe der Aelteſtenrat es für not— wendig erklärt, durch eine Aenderung der Ge— ſchäftsordnung die Zulaſſung ſolcher Anträge zu verhindern, für die die Antragſteller ſelbſt nicht ſimmen. Der Geſchäftsordnungsausſchuß habe keine endgültige Entſcheidung gefällt. Wir beantragen, daß der Reichstag durch namentliche Abſtimmung darüber entſcheidet, ob der Ver⸗ trauensantrag der Nationalſozialiſten zuläſſig iſt, den wir für Unwahrhaftigkeit halten, da ja die Nationalſozialiſten der Regierung nicht ihr Ver— trauen bekunden, ſondern ſie bekämpfen wollen. Abg. Graef⸗-Thüringen(Dut).: Der Schach— zug der Nationalſozialiſten iſt nur der Gegen- zug dagegen, daß die Herren, bie heute die Re⸗ gierung bilden, nicht den Mut haben, ſelbſt ein Vertrauensvotum für die Regierung zu bean— tragen. 5 Abg. Dr. Frick(NS) proteſtier? dagegen, daß der nationalſozial. Antrag als unwahrhaf⸗ tig vezeichnet wird. Nach der Reichsverfaſſung bedürfe die Reichsregierung des Vertrauens des Reichstages. Der nationalſozialiſtiſche Antrag wolle nur die Entſcheibung darüber herbeifüh⸗ ren, ob die Regierung dieſes Vertrauen beſitzt. Die Mehrheit könne zwar den Antrag ür un⸗ zuläſſig erklären, aber damit verletzte ſie die Reichsverfaſſung. f Nach weiteren Geſchäftsordnungsbemerkungen der Abg. Bell(3) und Stöhr(NS) wird namentlich über den Antrag Eſſer abgeſtimmt, wonach Anrrage als unzuläſſig gelten, für die die Antragſteller ſelber nicht zu ſtimmen die Ab⸗ ſicht haben. Der Antrag Eſſer wird mit 298 gegen 233 Stimmen bei 22 Enthaltungen an⸗ genommen. Dadurch iſt das national⸗ ſozialiſtiſche Vertrauensvotum für die Regierung als unzuläſſig erklärt und kann nicht zur Abſtimmung gebracht werden. (Pfuirufe bei den Nationalſozialiſten.) Hierauf kommen die Mißtrauensanträge der Wirtſchaftspartei, der Deutſchnationalen u. Kommuniſten zur gemeinſamen namentlichen Abſtimmung. Abg. Stöhr(S.) erklärt, die Sozial⸗ demokraten würden durch ihre Stimmenabgabe gegen die Mißtrauensanträge tatſächlich der⸗ ſelben Regierung, die ſie im Wahlkampf ſo heftig angegriffen haben, ihr Vertrauen be— kunden. Die Mißtrauenanträge werden mit 291 gegen 256 Stimmen bei einer Stimm⸗ enthaltung abgelehnt. Es wird dann noch der kommuniſtiſche Antrag auf Aufhebung der Juli⸗Not⸗ verordnung mit 307 gegen 235 Stimmen bei einer Stimmenthaltung abgelehnt. Für die Aufrechterhaltung dieſer Verordnung, die die Oſthilfe enthält, hat auch die Landvolk— partei geſtimmt. Die weiteren noch ſehr zahlreichen Abſtim— mungen werden auf Dienstag vertagt. Die Novelle zum Reichspoſtfi⸗ nanzgeſetz wird dem Haushaltsausſchuß, der Antrag auf Verlängerung des urheber⸗ rechtlichen Schutzes dem Rechtsausſchuß überwieſen. Um 7.45 Uhr vertagt ſich das Haus auf Dienstag, 3 Uhr. Auf der Tagesordnung ſtehen neben den Abſtimmungen das Penſions— kürzungsgeſetz und kleinere Vorlagen. 1 Aus Nah und Fern Ludwigshafen, 6. Dez. Selbſtmord auf den Schienen. Heute vormittag 8,01 Uhr wurde auf dem Bahndamm zwiſchen Munden⸗ heimer und Schillerſtraße(Ueberführung) in Ludwigshafen rechts neben dem Gleis Mann⸗ heim Ludwigshafen der ledige arbeitsloſe Tag⸗ löhner Karl Betz von hier mit ſchweren Schä⸗ delverletzungen tot aufgefunden. Vermutlich liegt Selbſttötung vor. Der Grund zur Tat iſt unbekannt. Pirmaſens, 6. Dez. Erſchoſſen. Heute vormittag 7 Uhr hat ſich in ſeiner Wohnung in Pirmaſens der beim hieſigen Finanzamt als Vollſtreckungsbeamter tätige Lorenz Sämmer erſchoſſen. Der Grund zur Tat iſt— wie man annimmt— darin zu ſuchen, daß ſich Sämmer, der große Anſprüche an das Leben ſtellte, Unter⸗ ſchlagungen beim Finanzamt ſchuldig gemacht hat. Heimbach(Nahe), 6. Dez. Römiſche Be⸗ gräbnisſtättre? Bei den Ausſchachtungs⸗ arbeiten ſür den Schulhausneubau ſtieß man auf mehrere Krüge und Urnen, die aber leider nur zerbrochen geborgen werden konnten. Ein Krug, der Aſchenreſte enthielt, blieb erhalten. Ferner fand man eine Spange. Bei einem wei⸗ teren Fund wurde ein römiſches Schwert und eine Streitaxt entdeckt. Bereits früher einmal hat man in der Nähe des jetzigen Fundorts Graburnen uſw. gefunden. Man ſchließ: daraus auf das Vorhandenſein einer römiſchen Begräb⸗ nisſtätte. g wtb Caſtrop⸗Rauxel 6. Dez. Nach 183 Stunden aus dem Bergwerk lebend geborgen. Der auf der Schachtanlage Viktor in Caſtrop am vergangenen Freitag durch Zu⸗ Bruchgehen eines Strebepfeilers Hauer Wienpahl wurde geſtern abend kurz nach 7 Uhr lebend geborgen. Wienpahl war über 184 Stunden eingeſchloſſen. Er iſt vollkommen gez ſund und nicht im geringſten verletzt. Nack ärztlicher Unterſuchung konnte er in ſeine Woh nung gebracht werden. ugr. Büttelborn, 4. Dez.(Autounfall.) Ein Darmſtädter Taxameter geriet infolge Verſa— gens der Steuerung ins Schleudern. Der Wa— gen fuhr gegen ein Haustor und wurde ziem— lich ſtark beſchädigt; die Inſaſſen kamen mit dem Schrecken davon. bwb. Bobſtadt 5. Dez. Schwerer Un⸗ fall. Ein Bobſtädter Familienvater, der ge— ſtern vormittag ein hieſiges Fuhrwerk auf dem Wege nach Worms begleitete, wurde beim Paſſieren der Wormſer Straßenbrücke von einem aus gleicher Richtung kommenden Zwei— ſitzer⸗-Perſonenkraftwagen im Moment des Ueberholens von deſſen rechten Kotflügel er— Negieꝛungstuceſisel in Fꝛanhaioief Von links nach rechts: Miniſter präſident Tardieu, deſſen Kabinett infolge des bekannten Ouſtrie-Skandals geſtürzt wurde. Senator Hery,(linksradital), deſſen Inter⸗ pellation den Sturz Tardieus herbeiführte und der als Kandidat ſär den Miniſterpräſi⸗ dentenpoſten galt. Raymond Poincare, der frühere Miniſterpräſident und Staats⸗ präſident, gilt trotz ſeines angegriffenen Geſu ndheitszuſtandes ebenfalls als ausſichts reicher Kandidat für die Nachfolge Tardieus. Schwester Gerlinde Roman von Anny Wothe. (Nachdruck verboten.) 22. Fortſetzung. „Das wirſt Du wohl müſſen, mein Kind.— Jetzt aber gehe und lerne vor allem Dich ſel— ber beherrſchen und mit denen zu leben, die Deinem Herzen am nächſten ſtehen ſollten.“ Winifred lachte böſe auf. „Wer ſoll uns am nächſten ſtehen? Du vielleicht? Der uns nicht gerade in die Augen ſehen kann? Der uns als kleine Kinder zu fremden Menſchen tat, daß wir heimatlos werden mußten im Vaterhauſe? Nein, ich wie Sölve, Vater, wir lieben Dich nicht!“ Die Lehne des Stuhles ächzte unter Hand des Grafen. 0 „Das weiß ich, Winifred! Liebe läßt ſich auch nicht erzwingen. Es gibt aber noch etwas anderes, was Kinder für ihre Eltern empfin⸗ den: Ehrfurcht und Achtung. Auch die vermiſſe ich bei Dir.“ Wie haßerfüllt die ſchwarzen Mädchen⸗ augen funkelten!„Ehrfurcht und Achtung!“ Wie ein ſchriller Schrei brach es von Winifreds Lippen.„Für Dich, der unſere arme Mutter gemordet hat? Nein, nein— ich haſſe Dich — haſſe Dich— wie nichts auf dieſer Welt!? Einen Augenblick ſtand der Graf wie ge⸗ der lähmt. Mit weitgeöffneten Augen ſtarrte er auf ſeine Tochter. Es war, als ob die hohe Geſtalt wanke unter der Laſt dieſer entſetzlichen Anklage. Mit einem Aechzen brach er plötzlich zuſam⸗ men. Wie ein Toter lag er vor Winifred. „Hilfe, Hilfe! Mein Vater ſtirbt!“ Winifred ſtürzte zur Klingel, aber— et⸗ was warnte ſie, die Dienerſchaft herbeizurufen. Nur eine konnte hier helfen: Schweſter Ger⸗ linde, ihre Feindin. Ohne Beſinnen ſtürzte Winifred vorwärts, dem Turmgemach zu, wo ſie vorhin noch Schweſter Gerlindes Singen gehört. Klaus ſchlief wohl jetzt unter der Obhut der alten Trud. N Mit beiden Fäuſten gegen Gerlindes Tür. „Kommen Sie ſchnell“, rief ſie atemlos der ihr Oeffnenden zu.„Ich habe meinen Vater gemordet.“ Einen Augenblick ſah Schweſter Gerlinde das junge Mädchen wie geiſtesabweſend an, dann aber haſtete ſie der Davonſtürmenden auf dem Fuße nach. Atemlos langte ſie dicht hinter Winifred im Arbeitszimmer des Grafen an. Bis ins innerſte Herz erſchrak ſie, als ſie Graf Hark ſo leblos daliegen ſah, aber ſchnell entſchloſſen trat ſie an ihn heran und löſte mit ſicherem Griff den engen Kragen von ſeinem Halſe. donnerte Winifred „Waſſer!“ gebot ſie. verſchüttete ———-—-—-———— ſaßt und zu Boden geſchleudert, wo er bewußt⸗ los liegen blieb. Der Perſonenkraftwagen brachte den Bedauernswerten in das Städt. Krankenhaus Worms, wo eine Kopfwunde feſt⸗ geſtellt wurde. Nachdem er das Bewußtſein wieder erlangt und mit einem Notverband verſehen war, konnte er geſtern nachmittag die Heimreiſe mit der Bahn antreten. Wer an dem Anfall der ſchuldige Teil iſt, wird die einge⸗ leitete Unterſuchung ergeben. Mainz, 6. Dez. Geldbriefmarder zu Zuchthaus verurteilt. Der 53fährige Oberpoſtſchaffner Ludwig Knierim aus Worms, der ſeit vielen Jahren bei der Poſt in Worms beſchäftigt war, ſtand ſeit längerer Zeit in dem Verdacht, Wertbriefe, beſonders Briefe aus Amerika, beiſeite geſchaſſt zu haben. Am 90. Januar ging der Verdächtige in die Falle, die ihm von der Poſtverwaltung in Worms geſtellt worden war. Das Bezirksſchöffengericht in Worms hatte am 22. Juni ds. Irs. den Ange⸗ klagten wegen Verbrechens im Amt zu einem Jahr Zuchthaus und 150 Mk. Geldſtrafe verur⸗ teilt. Knierim legte gegen dieſes Urteil Berufung ein, die jedoch geſtern von der Großen Straf⸗ kammer in Mainz als unbegründet verworfen wurde. Mainz, 6. Dez. Abbau der Fleiſch⸗ u. Milchpreiſe. Die Mainzer Metzgerinnung hat die Preiſe für Rindfleiſch um 10 Pfennig pro Pfund herabgeſetzt. Der geſamte Milchhan⸗ del von Mainz und Umgegend hat den Preis für Milch von 33 Pfennig auf 30 Pfennig das Liter ermäßigt. Der Preis für Kindermilch wurde von 56 Pfennig auf 52 Pfennig herabge⸗ ſetzt. ſmz. Rüſſelsheim 5. Dez.(Riſſſelsheim iſt nicht leiſtungsſchwach.) Die Stadtverwaltung hatte das Miniſterium für Arbeit und Wirt⸗ ſchaft erſucht, ihr zwecks Arbeitsbeſchaffung für Ausgeſteuerte, aus dem vom Landtag bewillig⸗ ten Staatskredit ein größeres zinsverbilligtes Kapital zur Verfügung zu ſtellen. Mit ihm ſollte das von der Stadt ſeit mehreren Jahren erworbene Ackergelände unterhalb der Ohpel⸗ brücke zu Sportplätzen umgewandelt werden. Die Regierung erteilte einen ablehnenden Be⸗ ſcheid, weil die Stadt bisher von dem ihr zu⸗ ſtehenden Recht der Erhebung indirekter Sten⸗ ern(Bierſteuer, Gemeindegetränkeſteuer) keinen Gebrauch gemacht habe und deshalb nicht als leiſtungsſchwach anzuſehen ſei. Ruheſtörungen bei Aufführung des Remarque⸗Films. Berlin, 6. Dez. Geſtern abend wurde der nach dem Roman von Remarque hergeſtellte Film„Im Weſten nichts Neues“ im Mozart⸗ Saal am Nollendorf-Platz zur Aufführung gebracht. Bald nach Beginn der Aufführung kam es zu einer größeren Störung. Es wurden Stinkbomben geworfen und verſchiedene Be⸗ ſucher— wie man nachher feſtſtellte, Natio⸗ nalſozialiſten— riefen:„Juden heraus!“ u. dergl. Die überwachenden Polizeibeamten nahmen Rückſprache mit der Direktion des Mozartſaales, worauf der Saal geräumt wur⸗ de. Dabei wurden drei Perſonen feſtgenom⸗ men. Später kam es an verſchiedenen Stellen der Stadt noch zu heftigen kommuniſtiſchen Ausſchreitungen. Drei Bergleute verſchüttet. wib. Oberhauſen, 6. Dez Auf der Zeche „Concordia“ brach in einem Rutſchen-Betrieb das Hangende ein. Dabei wurden drei Berg— leute verſchüttet. Die beiden anderen Verſchütteten wurden mit ſchweren inneren Verletzungen ins Kranken⸗ haus gebracht. Im Laufe des Morgens wurden noch zwei weitere Bergleute dem Krankenhauſe zuge— führt, die durch herabſtürzende Geſteinsmaſſen ſchwere Quetſchungen erlitten haben. Mit bebenden Händen brachte es Winifred herbei. „Helfen Sie mir Ihren Vater dort auf die Polſter betten“, befahl ſie kurz. Und Winifred wagte keinen Widerſpruch. Mit Aufbietung ihrer ganzen jungen Kraft verſuchte ſie im Verein mit der Schweſter, den ſchweren Körper des Bewußtloſen auf die Chaiſelongue zu legen. Angſtvoll hingen ihre Augen an dem ern⸗ ſten unbewegten Antlitz der Schweſter, die dem Grafen Kopf und Handgelenke rieb und ſich unausgeſetzt um ihn mühte. „Es iſt nur eine tiefe Ohnmacht“, kam es endlich wie ein befreiender Seufzer von Ger⸗ lindes Lippen. „Gott ſei Dank“, entrang es ſich auch Wini⸗ fred. „Der Herr Graf muß eine große Auf⸗ regung gehabt haben, der Puls geht fieber⸗ haft“, bemerkte die Diakoniſſin. a„Soll ich zum Arzt ſchicken?“ fragte Wini⸗ fred ſchüchtern,„ſoll ich die Großmama rufen?“ Schweſter Gerlinde ſchüttelte energiſch den Kopf. Eine Antwort aber konnte ſie nicht geben, denn eben ſchlug der Graf die Augen auf. Verwirrt blickte er um ſich. Seine Hand fuhr an die heftig ſchmerzende Stirn und ein tiefes Staunen war in ſeinen Augen, als er Schweſter Gerlinde um ſich hantieren ſah. Jetzt traf ſein Blick auch Winifred, die blaß und ſtarr abſeits verharrte. Der Anblick ſeines Kindes rief mit fſurchtbarer Gewalt die Erinnerung an die letzte Stunde in ihm wach. Mit Aufbietung aller Kraft richtete ſich der Graf in die Höhe und deutete mit zittern⸗ der Hand auf die Tür. Dann fiel ſein Kopf mit jähem Ruck wie⸗ der in die Polſter zurück. Winifred brach an dem Lager wild auf⸗ ſchluchzend in die Knie. „Vater“, kam es Lippen,„Vater!“ „Gehen Sie jetzt, Komteſſe“, entſchied Schweſter Gerlinde,„der Kranke darf Sie hier, wenn er erwacht, nicht mehr finden. Ich komme ſpäter zu Ihnen, um zu berichten. Jetzt ſen⸗ den Sie mir den Kammerdiener des Hertn Grafen.“ Mit einem unbeſchreiblichen Geſicht, aus dem aller Jugendſchein und aller Frohſinn gewichen ſchien, die Lippen feſt zuſammen⸗ gepreßt, ſchritt Winifred dann ohne ein Wort aus dem Zimmer, Der Graf lag in dumpfer Betäubung Schweſter Gerlinde erneuerte fortgeſetzt die Umſchläge auf die fieberheiße Stirn. Joſef, der ergraute Kammerdiener, den ſchon ein Menſchenalter auf der Borſumburs zubrachte, half ihr ſchweigend, ohne eine Miene zu verziehen. Und doch wußte Gerlinde, daß in dem alten, treuen Herzen dieſelbe Angſt tobte, wie in ihrem eigenen. von ihren bebenden (Fortſetzung folgt). —— Ein Hauer fand den Tod.! 'okale Nachrichten Einbruchsdiebſtahl. Geringe Zeute. In der Nacht von Samstag auf Sonntag ging Einer oder Einige dunkle Wege. In einer hieſigen Kohlenhandlung wurde vom Garten aus ein Fenſter, deſſen Ober- licht offenſtand, aufgeriegelt und hineingeſtiegen und aus einer Schublade eine Geldkaſſette entwendet. Die Diebesbeute war allerdings gering. Es waren nur einige Mark in der Kaſſette. Es wird ver⸗ mutet, daß es auf das Tabaksgeld abgeſehen war. Die Polizei fahndet nach den Tätern. Der Polizeibericht der letzten Woche meldet 1 Anzeige wegen Unterſchlagung, 1 wegen Körperverletzung, 1 wegen Einbruchsdiebſtahl und 1 wegen Uebertretung der Verordnung über die Be⸗ ſchäftigung von weib. Hilfsperſonal in Wirtſchaften. * Keine Kellnerin unter 18 Jahren. Wie aus dem Polizeibericht zu erſehen iſt, wurde ein hieſiger Wirt angezeigt, weil er eine weibliche Hilfsperſon unter 18 Jahren in ſeinem Wirtsbe⸗ trieb beſchäftigte. Es beſteht eine Polizeiverord- nung, wonach dies nicht geſtattet. Wir machen die Wirte darauf aufmerkſam. * Lohnſteuer. Zur Behebung von Zwei⸗ feln hinſichtlich der Verwendung der einbehaltenen Steuerbeträge ſei folgendes mitgeteilt: Jeder Ar- beitgeber, der zu Beginn eines Kalenderjahres oder bei Eröffnung des Betriebes mehr als 3 Arbeit⸗ nehmer beſchaftigen, hat die einbehaltene Steuer in bar oder durch Ueberweiſung auf das Poſtſcheck⸗ oder Bankkonto bei der Kaſſe des Finanzamts der Betriebsſtätte unter Abgabe der vorgeſchriebenen Beſcheinigung abzuführen.— Arbeitgeber, die zu Beginn eines Kalenderjahres oder bei Eröffnung des Betriebs nicht mehr als 3 Arbeitnehmer haben, führen die abgezogene Steuer durch Einkleben und Entwerten von Steuermarken in loſe Einlagebogen der Steuerkarte ab. Es wird den Arbeitgebern an- empfohlen, nach den gegebenen Beſtimmungen zu verfahren, da im Falle der Nichtbeachtung gemäß § 202 Abgabenordnung eine hohe Strafe angeſetzt werden wird. Der Kampf in der Zigarrenin⸗ duſtrie. Am Sonntag, den 30. November, tagte in Hockenheim eine Verſammlung des Deutſchen Werkmeiſter⸗Verbandes, in der die Lage in der Zigarreninduſtrie lebhaft diskutiert wurde. Auch von Viernheim waren Werkmeiſter erſchienen, um zu der bedrohlichen Lage Stellung zu nehmen. Es wurde eine Reſolution gefaßt, die die Brot- losmachung Tauſender von Tabakarbeitern aufs ſchärfſte verurteilt. Alle in Frage kommenden Stellen werden aufgerufen, der Zigarrenarbeiter⸗ ſchaft in ihren berechtigten Intereſſen beizuſtehen. Auch wurde die Ueberſtundenarbeit verurteilt, die als Raubbau bezeichnet werden. Die Verſammlung verlief recht ſtürmiſch und intereſſant zugleich. Der Deutſche Werkmeiſterverband iſt auf der Hut. * Waren Lotterie Worms. Das großzügige Unternehmen der Wormſer Kaufmann ſchaft hat, wie nicht anders zu erwarten war, bis jetzt einen vollen Erfolg gezeitigt, was wohl nicht⸗ zuletzt auf die außerordentlich wertvolle Preiſe, die in großer Anzahl ausgeworfen ſind, zurückzuführen iſt. Umlaufenden Gerüchten zufolge ſoll die Waren⸗ lotterie, die am 10. Dez. abgeſchloſſen wird, über dieſen Termin hinaus verlängert werden. Wir ſind in der Lage, mitzuteilen, daß eine Verlängerung keineswegs beabſichtigt iſt, ſodaß es ſich empfiehlt, die außerordentlich günſtige Weinachts⸗Einkaufsge⸗ legenheit nicht hinauszuſchieben, um an der Gewinn- verteilung mit teilnehmen zu können. Der kaufmänniſche Stellenmarkt im Novem⸗ ber. Steigende Andrangsziſfer. Der kaufmän⸗ niſche Stellenmarkt zeigt nach den Beobachtungen der Kaufm. Stellenvermittlung des DHV. im Monat November 1930 eine weitere Verſchlech— terung. Der Bewerbezugang hält die Höhe des Vormonats, wobei allerdings zu beachten iſt, daz in den Berichtsmonat der Quartalkündigungs⸗ termin fällt. Beſonders ſtark ſind an den Kündi⸗ gungen der Großhandel, die Metallinduſtrie und die Zigarettszinduſtrie beteiligg Die angelün⸗ zigten neuen Tabakſteuergeſetze führten in den Zigarrenfabrikationsgebieten Weſtfalens und Süddeutſchlands zu umfangreichen Maſſenkündi⸗ ingen. Aber auch Einzelkündigungen in ſaſt allen Geſchäftszweigen und allen Teilen Deutſch⸗ lands wurden zahlreich ausgeſprochen. Es 5“ beſonders charakteriſtiſch für den Berichtsmonan, daß der Auftragseingang und ſomit die Vermitt⸗ lungsziffern geſunken ſind. Der Abgang an Bewerbern iſt nur gering. Selbſt Weihnachts- aushilfen werden nur in ſehr geringem Umfange eingeſtellt. Aus dieſen Zuſammenhängen heraus erklärt ſich die ſchwierige Lage des kauſmänni⸗ ſchen Stellenmarktes. Sie wird durch die von der Kaufm. Stellenvermittlung des DH. errech⸗ neten Meßzahlen gekennzeichnet: Andrangsziffer (Bewerber auf eine neu gemeldete oſſene Stelle) 39,3 im November 1930 gegenüber 32,3 im Okto⸗ ber 1930 und 12.5 im November 1929. Vereins ⸗ Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Verein für Sport- und Körperpflege 1896. Uebungsſtunden: Montag u. Freitag: Jiu⸗Jitſu, Dienstag: Boxen, Mittwoch u. Freitag: Stemmen und Ringen. N. B. Am Sonntag, den 14. wird die Vorrunde im Ringen A-, u. B. u. K⸗Jugend⸗ klaſſe ſowie Stemmen in Weinheim ausgetragen. Am Mittwoch Abend Abwiegen der A. und Jugendklaſſe. Ein jeder Mannſchaftsringer muß kommen zum Abwiegen damit in Weinheim keine Entäuſchung entſteht. Der Vorſitzende. Bis hit ienhein vnn der keſiigen Verwaltungsreform I klwarlen. Allmählich deckt die heſſiſche Regierung ihre Karten auf. Drei Kreiſe, Bensheim, Oppenheim und Schotten, werden aufgeteilt. Hier intereſſiert nur die Neuordnung unſerer näheren Umgebung. Die großen Gemeinden Lampertheim und Bürſtadt ſollen zum Kreiſe Worms. Die Stadt Bensheim wehrt ſich mit allen Mitteln und will zum Kreiſe Darmſtadt. Der Kreis Heppenheim liegt z. Zt. ſchon ganz im Odenwald mit ſeinen kleinen Ge⸗ meinden außer Viernheim und Heppenheim. Nun werden ihm wohl noch die kleinen Odenwaldge⸗ meinden des Kreiſes Bensheim zugeſchlagen. Der Kreis wird alſo wieder als leiſtungsſchwach anzu⸗ ſprechen ſein. Viernheim wird mit den vielen kleinen Gemeinden verbunden. Bensheim wird für den Verluſt des Kreis- amtes entſchädigt. Die Finanzämter Zwingenberg und Heppenheim ſollen in Bensheim vereinigt werden. Der Neubau wird ſoeben aufgeführt. Viernheim gehört dann wohl 1. zum Amtsgericht Lampertheim, 2. zum Kreisamt Heppenheim, 3. zum Finanzamt Bensheim. Welche Mühen und Reiſebeſchwerden entſtehen da⸗ durch der hieſigen Bevölkerung! Mancher wird ſagen, das iſt mir ganz gleich, ich habe mit der Behörde nichts zu tun. Wohl aber die große Mehr⸗ zahl der Bevölkerung hat heute mit dieſen 3 Be- hörden zu tun, ob ſie will oder nicht. Wie weit beſſer iſt da Lampertheim geſtellt. Es hat ſein Amtsgericht, wo es koſtenlos hinkommen kann, weiter kommt es zum Kreisamt und Finanzamt Worms. Die Lampertheimer können alſo in Worms 2 Ge- ſchäfte bei einer Reiſe erledigen, währenb der Viern- heimer nach 3 verſchiedenen Orten fahren muß. Uns bringt alſo dieſe Reform nur große Nachteile. Noch hat der Landtag keine Stellung zu den Plänen der Regierung genommen, noch iſt es Zeit zur Korrektur. Vielleicht beſinnen ſich Gemeindever⸗ waltung und Parteiinſtanzen und ſuchen nach Ver⸗ beſſerungen. Neſultate Süddeutſchland. Nordbayern. 1. FC. Nürnberg— SpVg. Fürth Würzburger Kickers— ASV. Nürnberg FC. Bayreuth— Bayern Hof„. Südbayern. Bayern München— 1860 München Jahn Regensburg— DSV. München VfB. Ingolſtadt— Teutonia München Schwaben Augsburg— Wacker München Württemberg. 5 Stuttgarter Kickers— JV. Zuffenhauſen Union Böckingen— FC. Pforzheim Germania Brötzingen— VfB. Stuttgart S Se 2 1 2 2 Baden. 0 Phönir. Karlsruhe— VfB. Karlsruh SC. Frieburg— SpVg. Schramberg FC. Villingen— FV. Raſtatt Rhein. FC. 08 Mannheim— VfR. Mannheim Pf. Neckarau— SpVg. Sandhofen Phönix Ludwigshafen— SV. Waldhe Saar. FK. Pirmaſens— 1. FC. Idar Saar 05 Saarbrücken— VfB. Dillingen Main. 5 Germania Bieber— Eintracht Frankfurt Union Niederrad— Offenbacher Kickers 5 FS. Frankfur— FC. Hanau 93 5 SpVg. Fechenheim 3 Rot-Weiß Frankſurt ö Heſſen. 4 Wormatia Worms— FC. Langen FSV. Mainz 05— SV. Wiesbaden VfL. Neu⸗Iſenburg— SV. 98 Darmſtadt — D. Viltenig Urberach— Alemannia Worms 1 12 6: 27 1 in einſach er Die Spiele der Heſſengruppe. Die Verbandsſpiele 1930 ſind beendet. Schlußtabelle. Wormatia Worms 14 10 VL. Neu⸗Fſenburg 14 8 SV. Wiesbaden 14 7 Alemannia Worms 14 6 Mainz 05 14 4 Vikt. Urberach 14 5 NC. Langen 14 3 17:29 10 SpV. 98 Darmſtadt 14 1 13131 7 Wieder einmal iſt eine Verbandsrunde vorbei. Es war die ſpannendſte ſeit Einführung des Mainzer Syſtems. Wormatia hat nicht ent⸗ täuſcht; ſie hat zum 4. Mal die Meiſterſchaſt gut heimgebracht. Auch die Plätze für die Teilneh— mer an der Troſtrunde ſind von den gleichen Vereinen beſetzt worden, wie im letzten Jahr. Lange Zeit nahm Alemannia Worms den zwei— ten Tabellenplatz ein und mit ziemlicher Sicher— heit rechnete man in dieſem Jahre mit einer Teilnahme Alemannias in der Troſtrunde. Doch nach einer glänzenden Vorrunde und noch gu— tem Beginn der Schlußrunde wurden immer größere Schwächen ſichtbar. Alemannia ließ von Sonntag zu Sonntag nach und der ſchußkräftige Sturm konnte auf einmal keine Tore mehr ſchie— ßen. So hat es Alemannia gerade noch bis zum 4. Tabellenplatz gebracht, den ſie ſogar jetzt noch mit Mainz teilen muß. Auch im Schluß der Ta— belle hat es noch eine kleine Verſchiebung gege— ben. Viktoria Urberach hat ſich noch vor Langen auf den„Platz ſetzen können. Der SpV. 98 Darmſtadt muß den bitteren Weg des Abſtieges zum zweiten Mal nehmen e 49:13 22 30:20 17 27:18 16 26:26 13 2780 13 24:43 12 scene OD AAS e ee Wormatia Worms— FC. Langen 410. Mit dem geſtrigen Spielſonntag fanden dit diesjährigen Verbandsſpiele der Bezirksliga der Gruppe Heſſen ihren Abſchluß. Der alte und neue Meiſter, Wormatia, blieb in ſeiner letzten Begegnung mit dem FC. Langen erwarteter 4:0⸗-Sieger und machte mit dieſem eindrucksvol— len Siege einen dicken Schlußſtrich unter ſeine 4. Heſſenmeiſterſchaft. Schon immer gingen ge— rade gegen dieſen unſcheinbarnen Gegner die Wogen der Begeiſterung hoch und lagerte über all dieſen Spielen eine unbegreifliche Nervoſi— tät, die durch die faſt regelmäßig eingetretrenen Unglücksfälle ihren Vorſprung hatte. Doch dies- mal war es anders. Das Spiel war eher ein Lichtblick in die dunkle Verbandsſpielzeit, ein ritterlich aber nicht gerade ſpannender Kampf, denn der Gaſt war beſtrebt, gegen den Meiſter möglichſt ehrenvoll abzuſchneiden. Vor dem Spiel fand die b e Ehrung des neuen Heſſenmeiſterns aber würdiger Weiſe ſtatt. Den Worten der Anerkennung, Ehre und den Glück— wünſchen der einzelnen Redner reichen auch wir unſere herzliche Gratulation an! Im weiten Oval traten die beiden heutigen Gegner, Wor⸗ matia und ſein Gaſt, der FC. Langen, an. Der Vorſitzende Wormatias, Herr Völker, über— Hrachte die Glückwünſche des Geſamtvereins und fand Worte des Dankes und der Anerkennung. Er überreichte der Mannſchaft den Meiſterkranz. Sodann ſprach der Vertreter Langens, der die konſtante Leiſtung der Meiſtermannſchaft zu würdigen wußte und mit ſeiner Elf im Namen ſeines Vereins ein dreifaches Hipp-Hipp-Hurra ausbrachte. Anſchließend ſprach noch Herr Rehm und dann folgte der Dank der Meiſtermannſchaft mit kräftigem Hipp-Hipp-Hurra auf Meiſter- ſchaft und Verein. Pf. Neu⸗Iſenburg— Sp. V. 98 Darmſtadt 4:0. Schon bald nach Beginn trat die techniſche Ueberlegenheit der Iſenburger in Erſcheinung. Der VfL. ſiegte klar und verdient. Nach Halb— zeit war das Feldſpiel etwas ausgeglichener, trotzdem ſtand das Tor der Darmſtädter oft minutenlang in Gefahr. Deren Stürmerreihe genügte wieder nicht und konnte nicht genü— gen, weil der Halbrechte Eßlinger, wie ge— wohnt, ſich zu viel in der Läuferreihe auf— hielt. Die Läuferreihe kam erſt nach Halbzeit An die geſamte heſſiſche Bevölkerung! Ein Winter von Not maßes ſteht vor der Tür. Unzählige deutſche Mitbürger, arbeitswillig und arbeitsfähig, ſind als Opfer der furchtbaren Wirtſchaftskriſe aus Arbeit und Brot geſetzt und mit ihren Familien dem Elend langdauernder Arbeits— loſigkeit preisgegeben. Staat, Kreiſe und Gemeinden tun ihr Aeußerſtes und Letztes, um durch Arbeitsbe— ſchaffung und Fürſorge zu helfen, aber Kraft reicht nicht aus, aller Not zu ſteuern. Nur wenn, ohne Rückſicht auf Partei, Konfeſ— ſion und Stand, alle Volksgenoſſen, die noch helfen können in dem ernſten und feſten Wil⸗ len zur Hilfe für die Notleidenden zuſammen⸗ ſtehen, kann gehofft werden, das Elend dieſes Winters zu meiſtern. Wir rechnen daher auf die ſtets bewährte Mithilfe der freien Wohl⸗ fahrtspflege, der caritativen Verbände, denen es gelingen möge, durch planmäßige Veran⸗ ſtaltung von Sammlungen von Geld und Na⸗ turalien reichliche Mittel zur Linderung der Not aufzubringen; die Organe der öffentlichen Fürsorge werden gerne ihre Mitwirkung zur Organiſierung dieſer ergänzenden Hilfstätig⸗ keit leihen. Wir rechnen aber auch und ganz beſonders auf die werktätige und von Herzen kommende Mithilfe von Menſch zu Menſch, die ungeheueren Aus— J ein weites Tätigkeitsfeld findet auf dem Ge⸗ ihre biete der Nachbarhilfe, der Speiſung armer Kinder, der Bekleidung Bedürftiger u. a., eine perſönliche Hilfe, die wirkſam mit dazu beitragen kann, die aus der materiellen wie der ſeeliſchen Not Tauſender erzeugten Span— nungen zu mildern. Wer in dieſen harten Zeiten das Glück hat, noch in Arbeit und Ver⸗ dienſt zu ſtehen, hat die geſteigerte ſittliche und ſtaatsbürgerliche Pflicht, den Volksgenoſſen, die arbeitslos geworden ſind und darben müſ— ſen, zu helfen, ſoweit es ſeine Leiſtungsfähig— keit, auch wenn ſie Einbußen erlitten oder zu erwarten hat, irgendwie zuläßt. Daher richtet die heſſiſche Regierung an die geſamte Einwohnerſchaft Heſſens den dringenden Ruf: verſchließt Herzen und Hän⸗ de nicht vor dem Maſſenelend! Helfe jeder, der helfen kann, die Not ſeiner Volksgenoſſen zu lindern! Die heſſiſche Bevölkerung hat ſtets in Not- zeiten hilfreichen Bürgerſinn bewieſen, daher kann die Regierung hoffen und vertrauen, daß ihr Notruf nicht ungehört verhallt und daß ſich dieſer Gemeinſinn gegenüber der jetzi⸗ gen ungeheueren Notlage erneut bewähren wird. Darmſtadt, den 4. Dezember 1930. Heſſiſches Geſamtminiſterium. Adelung. Kirnberger. Leuſchner. Korell. 5 10 n ö 5 e N . a 90 005 10 e N 1„% M 1 e ee Dent br oe hen hade Tg gc geen. ir ine fit monndern brachen. Mile bude S Al EN küchen. SNN. In den Packungen der SAL. EN AUSLESK Zigaretten finden Sie künstlerisch ausgeführte Bilder der Flaggen Europas. zur eGltung und namentlich der große Mittel- läufer Fürſt gefiel durch ſein gutes Kopf— ſpiel; nicht auf der Höhe war die Verteidi— gung. Bei den Iſenburgern ſpielte die Läufer— reihe nicht ſo gut als ſonſt, im übrigen gefiel wieder der große Eifer der ganzen Mann— ſchaft. Schon in der erſten Minute ging Iſenburg durch G. Waider nach Zuſpiel von Knippel in Führung. Nach einer halben Stunde erhöhte Engelardt auf 20. Nach der Pauſe verwan⸗ delte En ardt einen Handelſmeter und 10 Minuten ſpäter ſchoß Feldbuſch das vierte Tor. e Kreis Unterbaden Tabelle: Vereine Sp. gew. un. Phönix M' heim 9 8 Viernheim 10 6 Altrip 10 6 Käfertal 11 5 Feudenheim 11 4 Heddesheim 10 5 Friedrichsfeld 11 5 Weinheim 10 4 3 3 4 verl. Tore P. O 31:10 17 29:6 14 22:14 14 19:17 12 22:19 12 15:12 26:17 25:19 16:23 14:33 TV. 46 M'heim 11 Neckarhauſen 11 Edingen 11 1913 M'heim 1171 Reſultate Turnver. 46 M'heim— Altrip Edingen— Feudenheim Friedrichsfeld— 1913 Mi'heim Käfertal— 09 Weinheim Neckarhauſen— Phönix M'heim DJ K.⸗Sport Die DK. ſetzte ihren Siegeszug fort. Nicht weniger als 7:0 Toren mußten ſich die Bürſtädter auf eigenem Gelände gefallen laſſen. Die 2. M. gewann nach hartem Kampfe 5.2. Filmſchau U.⸗T.-Filmpalaſt. Wiederum zeigt man im U.⸗T.⸗Filmpalaſt ein erſtklaſſiges Tonfilmprogramm. Hei-Tang, oder Der Weg zur Schande iſt ein ruſſiſches Filmwerk mit gewaltigem Inhalt und macht auf den Beſucher einen überwältigenden Eindruck. Erſtklaſſiges Bei— programm. Alles auf in den U. T. Filmpalaſt, e e— N o 0 D N, e Das große Tonfilm⸗Ereignis im Cefipa. Wer geſtern im Central-Film⸗Palaſt war, war erſtaunt über die hervorragende Darbietung. Auf dem Programm ſteht ein Tonfilm⸗Schlager ganz großen Formats. Eine Glanzleiſtung der Tonfilmkunſt. Man ſah und hörte Anny Ondra und Siegfried Arno genannt„der ſchicke Emil“ in ihrem erſten Tonfilm„Debüt“—„Die vom Rummelplatz.“ Einfach fabelhaft. 10 Akte lang kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Wie eine Berliner Zeitung ſchreibt ſo iſt es. Man lacht noch auf der Straße. Außer dieſem Tonfilm⸗ Schlager ſieht man noch ein vollſtändiges Programm in ſtummer Faſſung. 1.„Die Drei um Edith“ und 2.„Die gelbe Gefahr.“ Benützen auch Sie die letzte Gelegenheit und beſuchen Sie noch heute den Cefipa. Ein Beſuch lohnt fich. Inte Zeitungen Zum Broteinschlagen und Tapezieren empfiehlt Mernheimer Hnzeiger