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Geiſt⸗ lichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den ehrw. barmherzigen Schweſtern für die aufopfernde, liebevolle Pflege, ihren Schul— kameradinnen und ihren Mitarbeiterinnen ſowie der Firma Levinger und Feibel für die erwieſene letzte Ehrung und Kranzniederlegung und den Stiftern von Seelenmeſſen. . Viernheim, Nieder-Liebersbach, Worms, den 8. Dezember 1930. Die krauernd Hinterbntebenen. Rheinwein Prima Oualſtäts⸗ Weisswein früher Liter 1.50, jetzt nur 80 Pfg. Pfälzer Weisswein Ltr. os Pfg. Pfälzer Rotwein„ Alois Walter Vereinsbank weinnelm e. G. m. b. H. Aelteſte Bank am Platze Baul und Spar kaſſe auf genoſſenſchaftlicher Grundlage Gegen 3000 Mitglieder Geſchäftsantetle, Reſerven u. Haftſummen Golbmark 3 000 000.— Beſorgung aller baukgeſchäft lichen Angelegenheiten 2 Zimmer an junge Leute zu ver⸗ mieten. f MHansstrate 21 1 1 2 Ans ſind zu haben in der Wirtschan zur„Sonne.“ Tolenb ner zum Gedenken lieber Verstorbener fertigt und liefert billig die Buchdruckerei ds. Bl. 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Zu den Geſetzentwürfen, die durch die Notverordnung micht erledigt werden konnten, weil ſie verfaſ— ſungsändernden Charakter tragen, gehört auch das Penſionskürzungsgeſetz, das jetzt zur parla— mentariſchen Erledigung an den Reichstag ge— langt iſt, nachdem der Reichsrat dieſen Entwurf mit der für Verfaſſungsänderungen vorgeſchrie— benen Stimmenzahl zugeſtimmt hat. In der Be⸗ gründung zu dieſem Geſetzentwurf heißt es dem „B. T.“ zufolge u. a.: „Bei den Erörterungen über die Ausgaben— ſenkung konnte auch an einer Frage nicht vor— übergegangen werden, die von vielen Seiten immer wieder zum Gegenſtand ernſter Vorſtel⸗ lungen gemacht und auch im Reichstag unter Annahme von Entſchließungen wiederholt zur Sprache gebracht iſt.— An der Frage einer Kür— zung der Bezüge der Ruhegeldempfänger bei deren Beſchäftigung im Privatdienſt. Ihre Be— ſchäftigung im öffentlichen Dienſt hatte ſchon ſeit jeher eine Kürzung des Ruhegehalts bedingt. Die gänzliche Nichtberückſichtigung des Privat⸗ arbeitsverdienſtes neben dem Ruhegeld erſchien ihm gegenüber nicht gerechtfertigt. Dazu kamen bezüglich der Verwendung von Ruhegeldempfängern in Privatbetrieben uſw. die dauernden Klagen einzelner Angeſtellten, die keine Beſchäftigung fanden. Da gleichzeitig ſich die Notwendigkeit ergab, infolge, verſchiedener Rechtſprechung hoher Gerichte, auch die beſtehen⸗ den Kürzungsvorſchriften bei Beſchäftigung im öffentlichen Dienſte einer Nachprüfung zu unter⸗ ziehen, lag es nahe, eine Neuregelung der geſam⸗ ten auf dem Gebiete der Ruhegehaltsbeſtimmun⸗ gen ſchwebenden Fragen bei Vorlage eines Aus⸗ gabenſenkungsgeſetzes vorzunehmen. Dieſer Ab⸗ ſicht fam der Antrag Dr.Breitſcheids und Genoſ— ſen zuvor. Der Antrag wurde in mehreren Sitzungen des 5. Ausſchuſſes des Reichstags für den Reichs⸗ haushalt eingehend beraten und ſchließlich ange⸗ nommen; wegen Auflöſung des Reichstags ge⸗ langte er nicht mehr zu Erörterung im Plenum. Aus den Verhandlungen im Ausſchuß ging her⸗ vor, welchen eutſcheidenden Wert einzelne Par⸗ teien auf die Frage gerade in Verbindung mit den in Ausſicht genommenen Notmaßnahmen glaubten legen zu ſollen, ſodaß die Reichsregie— rung ſich zu einer geſonderten Vorlage eines entſprechenden Geſetzes entſchloß, und zwar zu⸗ gleich mit einer Neuregelung der Vorſchriften bei Beſchäftigung im öffentlichen Dienſt. Wann iſt außenpolitiſche Debatte? 5 enb. Berlin, 9. Dez.(Eigene Meldung.) Der Reichstag wird ſich am Schluß ſeiner heutigen Sitzung darüber zu entſcheiden haben, ob er noch in eine Debatte über die außenpolitiſche Lage Klutreten will. Die Reichsregierung iſt, wie die Blätter melden, bemüht, dieſe Debatte, von der ſie ſich keinen Nutzen verſpricht, zu vermeiden, Reichskanzler Brüning, der bereits geſtern mit dem Führer der Volkspartei, Dingeldey, verhan⸗ delt hat, wird heute vormittag weitere Beſpre⸗ chungen mit einem Teil der hinter der Regierung ſtehenden Parteien haben. An den Beſprechun⸗ gen wird wie der„Vorwärts“ berichtet, auch Reichsaußenminiſter Dr. Curtius teilnehmen. Vor der Plenarſitzung werden die meiſten Fraktionen zuſammentreten, um ſich über ihre Stellung⸗ nahme zu der Frage der außenpolitiſchen De⸗ batte ſchlüſſig zu machen. Eine Reihe von Par⸗ teien iſt der Anſicht, daß es richtiger wäre, die mannigfachen zur Außenpolitik vorliegenden An⸗ träge ſchon jetzt zu behandeln. Letzte Radiomeldungen Exploſion auf einem Motortankſchiff. wb. Kiel, 9. Dez. Auf dem Hamburger Motortankſchiff„Max Albrecht“ ereignete ſich beim Einlaufen in die Holtenauer Schleuſe eine Exploſion im Maſchinen raum, deren Ur⸗ ſache noch nicht bekannt iſt. Durch Stichflam⸗ men wurden 5 Heizer verletzt. Ein Ingenieur⸗ aſſiſtent erlitt ſchwere Verletzungen und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Der durch die Epxloſion verursachte Brand wurde von der Feuerwehr gelöſcht. Tagesnachrichten Maſſenvergiftung in einer indiſchen Schule. wtb. Bombay, 8. Dez. In einem Inter⸗ nat in Erode in der Provinz Madras ſind 30 rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Anzeigenpreiſe: (Siernheimer Bürger- Ztg.—. Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Mlatzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 0 5 ö 0 EE o Dienstag, den 9. Dezember 1030 Schüler nach dem Genuß einer Suppe geſtor⸗ ben, in der eine zufällig hineingefallene Ei⸗ dechſe gefunden wurde. Man nimmt an, daß es ſich um ein giftiges Reptil handelte, oder verurſacht haben. Reichswehrtranspurt von Polen mit Steinen beworfen. enb. Berlin, 8. Dez.(Eigene Meldung.) der Fahrt einer vom Reichswehrinfanterieregi— ment 4 nach Berlin als Wachtkommando komman— dierten Abteilung in ihre oſtpreußiſche Garniſon kam es, wie die„D. A. Z.“ meldet, hinter Firſchau im polniſchen Korridor zu einem Zwiſchenfall. Als der Zug auf einer großen Korridorſtation anhielt, ergingen ſich die in der Nähe des letzten Wagens des Zuges arbeitenden polniſchen Bahn- arbeiter in Schmähungen gegen die Reichswehr und ſpuckten aus. Als der Zug ſich in Bewe— gung ſetzte, wurde der letzte Wagen mit Steinen beworfen. Nontoauszug — überreicht durch den Einzelhandel Eine intereſſante Gegenüberſtellung von Preisabbau und Laſtenerhöhung hat eine Bres— lauer Firma durch Plakataushang in ihren Schaufenſtern gegeben, aus der hervorgeht, daß der Einzelhandel ſchon längſt eine Preisſenkung inſoweit vorgenommen hat, wie es in ſeinen Kräften ſteht, dagegen die öffentliche Hand fort⸗ während die dem Einzelhandel obliegenden Ge⸗ bühren, Laſten und Steuern erhöht. Dieſe Zah⸗ Unſere H. Bettjacke 2040 Größe 9 D.⸗Strickweſte 3126 D.⸗Strümpſe Seide LBO. Krone 2 Kinderſtrümpfe Nr. 185, 3f. Mako Gr. 10 Herren-Normalhoſe 1106 Größe 4 Herren Makohemden 1020 Größe 4 Herren-Netzjacke 1 Lge. Schweißwolle B. u. R. Magiſtrat, elektr. Licht p. Kw.⸗Stunde Reich: Arbeitsloſenbeiträge do. Grundvermögensſteuerzuſchlag Magiſtrat: Grundkommunalzuſchlag do. Gewerbeertragsſteuer do. Gewerbeertragsſteuer bei Geneh—⸗ migung der geplanten Erhöhung do. Getränkeſteuer beabſichtigt Betrauung Lavals mit der Kabinettsbildung. wib Paris, 8. Dez. Senator Pierre Laval hat das Elyſee um 10,30 Uhr(franz. Zeit) ver⸗ laſſen und den Journaliſten folgendes erklärt: Der Präſident der Republik hat mir den Auftrag der Kabinettsbildung angeboten, Ich habe ihm dafür gedankt und ihm mitgeteilt, daß ich mein Möglichſtes tun werde, um ſein Vertrauen zu rechtfertigen. Ich werde mich mit einer Anzahl politiſcher Persönlichkeiten beſprechen und mor⸗ gen vormittag dem Präſidenten meine endgül⸗ tige Antwort geben, Zunächſt werde ich dem Se⸗ natspräſidenten Doumer, dem Kammerpräſiden⸗ ten Bouiſſon ſowie Tardieu, Poincare und Briand Beſuche abſtatten. Laval über ſeine Bemühungen um die 5 Kabinettsbildung. wib Paris, 8. Dez. Senator Laval hat heute abend den Journaliſten die Namen der politi⸗ ſchen Perſönlichkeiten aufgezählt, mit denen er im Laufe des Nachmittags verhandelt hat. Er teilte mit, er werde ſeine Fühlungnahme auch morgen fortſetzen, nachdem er den Präſidenten der Republik über den Stand der Verhandlun⸗ . daß virulente Cholera⸗Bazillen die Todesfälle Auf Preisabbau der öffentlichen Hand(Fiskus, Reichsbahn, Reichsb. 100 Kg. Fracht, Chemnitz⸗Breslau Begnadigung im Namſin⸗Prozeß wtb Moskau, 8. Dez. Das Zentralexe⸗ kutivkomite der Sowjetunion beſchloß, die zum Tode verurteilten Angeklagten Ramſin, Tſcharnowski, Kalinnikoff, Lartſchew und Fe⸗ dotoff zu zehnjähriger Gefängnishaft und die zu zehnjühriger Gefangenſchaft verurteilten Otſchkin, Sitnin und Kuprijanow zu acht⸗ jähriger Gefängnishaft zu begnadigen. wib Moskau, 8. Dez. Die Telegraphenagen⸗ tur der Sowjetunion meldet ergänzend zu der Begnadigung der Verurteilten im Induſtriepar⸗ tei⸗Prozeß: Das Zentralexekutipkomitee der Sowjetunion erörterte das Gnadengeſuch des Oberſten Gerichtshofes der Sowjetunion in Sa⸗ chen der verurteilten Mitglieder der gegenrevo— lutionären Organiſation, der ſogen. Induſtrie— partei und beſchloß: In Anbetracht deſſen, daß der Regierung len ſprechen! Sie beweiſen jedem— und die Plakate ſind viel beachtet— daß nicht der Ein⸗ zelhandel ſich einer Preisſenkung und Verbilli⸗ gung der Waren entgegenſetze; denn es liegt ja in der Natur des Einzelhandels, daß er— und dafür ſorgt ſchon die Konkurrenz, nur den niedrigſten Preis fordert. Da die Zahlen, die der Breslauer Einzelhänd⸗ ler veröffentlicht, nicht nur rein örtlich inter— eſſieren, möchten wir ſie unſeren Leſern nicht vorenthalten. Auf den Plakaten lieſt man: Preisabbau des Einzelhandels. koſtete 1929 koſtet jetzt 1930 14.20 mehr weniger 17,25 23,50 18.75 6.50 4.90 2,10 1,65 2,70 2,20 4.50 3,60 1.50 1.00— 0,85 0.69— Magiſtrat). koſtete 1929 koſtet jetzt 1930 6,70 0,50/ 6,5% 200% 450% 625 mehr 6,17/ 0,48. 37 100 0% 285% 560 00 9.72% 4.17 7 117. 9 100.— 9 57,89 00 1061% 560% 680% 20.70% 75 107% 100% Was ſagt die öffentliche Hand dazu? Kabinett Caval in Frankreich? Bedingung: Effektive Mitarbeit Tardieus gen unterrichtet haben werde. Er pflege ſeine ibernommene Aufgabe auch durchzuführen. Bei der Löſung der ihm vom Präſidenten der Re⸗ publik übertragenen Aufgabe werde er die Me⸗ thode anwenden, die ſich bewährt habe, wenn er als Arbetisminiſter ernſte ſoziale Konflikte zu löſen hatte. Schließlich erklärte Laval noch, er werde kei⸗ nesfalls die Kabinettsbildung ohne die effektive Mitarbeit ſeines Freundes Tardieu übernehmen. * wib Paris, 8. Dez. Am ſpäten Abend hat Senator Laval ſeine Aeußerung, daß er auf die Mitarbeit Tardieus bei der Bildung ſeines Kabinetts größten Wert lege, noch mit beſonde⸗ rem Nachdruck wiederholt. Er erklärte, nach ei⸗ ner Havasmeldung, die effektive Mitarbeit Tar⸗ dieus ſei ſür ihn eine„conditio ſine qua non.“ Sollte Tardieu morgen den Wunſch äußern, nicht in ſein Kabinett einzutreten und ihm nur ſeine Unterſtützung als Abgeordneter in der Kammer verſprechen, dann würde er, Laval, auf die Kabinettsbildung verzichten. In dieſem Zuſammenhang iſt hervorzuheben, daß die radikale Fraktion zu einem Eintritt Tardieus in das neue Kabinett heute noch nicht Stellung genommen hat. 5 5 0 4e. Jahrgang 1. die Verurteilten nicht nur geſtändig waren und die vergangenen Verbrechen bereuen, ſon⸗ dern auch durch ihre Ausſagen in der Vorunter⸗ ſuchung und Unterſuchung ihre gegenrevolutio⸗ näre Organiſation entwaffneten, welche Agentur und ausführendes Organ der interventioniſtiſchen und Militärkreiſe im bürgerlichen Frankreich u. ihres Anhängſels, des Handels⸗ und Induſtrie⸗ komitees war, 2. daß die Sowjetregierung nicht einem Rachegefühl Raum geben kann, beſonders gegenüber unſchädlich Gemachten, Geſtändigen und ihre Verbrechen Bereuenden, wurde die Be⸗ gnadigung der Verurteilten ausgebrocheg, Hir⸗ zugefügt wird, daß für die Begnadigren auf Ver⸗ luſt ihrer Rechte für die Du ier von 3 Jahren und aaf Einziehung ihres Vermögens erkannt würde. Erneute Demonſtrationen am Nollendor ſplatz Gegen den Film„Im Weſten nichts Neues.“ Berlin, 9. Dez. Geſtern kam es am Nollen⸗ dorſplatz zu neuen nationalſozialiſtſchen Demon⸗ ſtrationen gegen den Film„Im Weſten nichts Neues.“ Die Demonſtrationszüge bewegten ſich weiter durch die Uhlandſtraße zum Kurfürſtendamm. An der Ecke Uhlandſtraße vor dem Cafe Uh⸗ landseck wurden ſie von Dr. Goebbels, der mit mehreren Parteigenoſſen auf ſeinem Auto ſtand, erwartet. Die Demonſtranten zogen über den Kurfürſtendamm mit entblöſten Häuptern und erhobenen Händen an dem Auto Dr. Goebbels vorbei. Gegen 11 Uhr erreichten die Züge den Fehrbelliner Platz, auf dem ſich die einzelnen Trupps, deren Zahl von nationaliſtiſcher Seite mit 30 bis 40000 angegeben wird, verſammelt hatten. Hier hielt Dr. Goebbels eine kurze An⸗ ſprache, in der er weitere Proteſtkundgebungen gegen den Film„Im Weſten nichts Neues“ an⸗ kündigte und an die Verſammelten die Auffor⸗ derung richtete, heute abend um 9 Uhr mit allen ihnen erreichbaren Geſinnungsgenoſſen zur Demonſtration am Nollendorfplatz ſich einzu⸗ finden. 27 Siſtierungen wurden vorgenommen. Folgeerſcheinungen der nationalſozialiſtiſchen Demonſtrationen. enb Berlin. 9. Dez.(Eig. Meldung). Am Montag abend kurz nach 10 Uhr wurden an einem Hauſe in der Würzburgerſtraße vier Fen⸗ ſterſcheiben eingeſchlagen. Nach Anſicht der Poli⸗ zei ſpricht die Wahrſcheinlichkeit dafür, daß die Täter Nationalſozialiſten ſind. Ferner wurden in dem Reſtaurant von Lunte. Eislebenerſtraße, die Schaufenſterſcheiben eingeworfen. Um 10,45 Uhr nachts drangen Angehörige der Nationalſozialiſtiſchen Partei in die Kondi⸗ torei Henkel Süß in der Kantſtraße ein, demo⸗ lierten die Auslagen und griffen Wirt und Gäſte tätlich an. Als das Ueberfallkommando ein⸗ traf, waren die Täter bereits verſchwunden. Italieniſcher Dampfer geſunken 16 Tote. witbeb Paris, 8. Dez. Nach zwei bei der Agentur Havas aus Lorient eingegangenen Meldungen iſt in der Nähe der Houat⸗Inſel bei der Inſel Belle⸗Isle der italieniſche Damp⸗ fer„Artiglio“ explodiert und geſunken. 14 Mann der Beſatzung ſeien ums Leben gekom⸗ men, ferner ſeien zwei Taucher an der Un⸗ glücksſtätte tot gefunden worden. Der„Artiglio“ ſoll, wie die eine Meldung beſagt, damit beſchäftigt geweſen ſein, ein Un⸗ terſeeboot⸗Wrack zu heben. Nach der anderen Darſtellung iſt der italieniſche Dampfer über dem Wrack des im Kriege verſenkten Fracht⸗ dampfers„La Florence“, der angeblich Muni⸗ tion geladen hatte, geſunken. Der italieniſche Dampfer„Roſtro“ befand ſich im Augenblick der Kataſtrophe in der Nähe des„Artiglio“ und konnte 7 Mann der Beſatzung, die Verlet⸗ zungen erlitten hatten, retten. Die Verletzten wurden ins Krankenhaus nach Palais auf Belle⸗Isle gebracht. Ergänzend wird noch berichtet: Drei Tau⸗ cher hatten geſtern nachmittag eine Anzahl Minen ausgelegt, um das Wrack des im Krie⸗ ge geſtrandeten italieniſchen Dampfers„La Florence“, das die Schiffahrt bei Quiberon behinderte, zu ſprengen und die Fahrtrinne freizulegen. Die„La Florence“ enthielt jedoch mehrere hundert Tonnen Munition. wodurch die Exploſion des Wrucks und des Dampfers „Artiglio“ hervorgerufen wurde. Franzöſiſche Stimme der Vernunft Eine Entſchließung zur Kriegsſchuldfrage Eine Entſchließung zur Kriegsſchuldfrage. wtb. Paris, 8. Dez. Der Bezirksverband Saint Germain der Liga für Menſchenrechte hat ſich in einer Entſchließung, die einſtimmige Annahme fand, für die Reviſion der Verſail⸗ ler Verträge ausgeſprochen. Die Entſchließung lautet: „Der Bezirksverband Saint Germain der Liga für Menſchenrechte, ſei der Anſicht, daß 11 Jahre nach der Unterzeichnung der Ver⸗ träge von Verſailles Kriegsdrohungen weiter⸗ hin Europa beunruhigen. Er ſei der Auffaſ⸗ ſung, daß dieſe Verträge den beſiegten Natio⸗ nen aufgezwungen worden ſeien, da ihre Ver⸗ treter ſich hätten nicht Gehör verſchaffen kön— nen, eine Tatſache, die in der Geſchichte der Völker beiſpiellos daſtehe. Durch Artitel 231 habe der Verſailler Ver⸗ trag Deutſchland und ſeine Verbündeten gezwungen, ſich ſchuldig zu bekennen frei⸗ willig den Krieg hervorgerufen zu haben. Dieſe Schuld habe hauptſächlich auf der Tat— ſache beruht, daß die allgemeine Mobiliſierung des öſterreichiſchen Heeres vor der allgemeinen Mobiliſierung des ruſſiſchen Heeres erfolgt ſei. Dieſe Tatſache habe heute völlig ihren Wert verloren, denn es ſei erwieſen, daß die allge— meine Mobiliſierung des ruſſiſchen Heeres, vom Zaren am 30. Juli unterzeichnet, die erſte aller Mobiliſierungen geweſen und 12 Stun- den vor der des öſterreichiſchen Heeres erfolgt ſei, wie das auch Poincare in ſeinem Erinne— rungsband„Die Kriegsverantwortlichkeit“ an— erkenne. Die offizielle Anerkennung dieſes Artikels bilde neben anderen Tat achen einen neuen Faktor, der ausreiche. um die Reviſion der Verträge zu rechtfertigen. Die Liga für Menſchenrechte, die vor 30 Jahren gegründet worden ſei, um die Reviſion des Urteils durchzuſetzen, das unter ungeſetz— lichen Beſtimmungen gegen einen Offizier ge— fällt worden ſei, ſei es ſich ſelbſt ſchuldig, die Reuiſion der Verträge herbeizuführen und in dieſem Sinne bei der Regierung vorſtellig zu werden. Aus dieſem Grunde ſchlage der Be— zirkspverband Saint Germain dem Zentralaus⸗ ſchuß der Liga für Menſchenrechte vor, die Reviſion der Verträge von Verſailles von 1919 auf die Tagesordnung des nächſten Kongreſſes zu ſetzen. Der gleiche Bezirksverband brandmarkte in einer anderen Entſchließung das Verhalten Franklin⸗Bouillons und bezeichnete ihn in der Entſchließung als„nationale Gefahr“, weil er durch ſeine beſtändige Aufreizung Deutſchland 100 Frankreich einem neuen Kriege entgegen- ühre.“ Beginn des„Kleinen Bomben⸗ leger⸗Prozeſſes“ wtb Altona 8. Dez. Heute vormittag hat vor dem Altonger Schwurgericht der ſogenannte Kleine Bombenleger⸗Prozeß begonnen, der die Sühne für die mißlungenen Attentate in Neu⸗ Münſter und Bad Oldesloe vom 15. März ds. Irs. bringen ſoll. Die Angeklagten ſind in dieſem Fall ein Che⸗ miker Dr. Hellmann, ein Kaufmann von Wila⸗ mowitz⸗Moellendorf, Sattler Koch, Kaufmann Hambrock, Handlungsgehilfe Ammermann und Angeſtellter Kroeger. Führer dieſer Gruppe iſt Dr. Hellmann geweſen, der eine leitende Stel⸗ lung im Werwolf eingenommen hatte. Dr. Hell⸗ mann gibt vor Gericht zu, die ihm zur Laſt ge⸗ legten Anſchläge vorbereitet bezw. ausgeführt zu haben. Ueber die Tat ſelbſt verweigert der An⸗ geklagte zunächſt nähere Angaben und verweiſt auf die bisher aufgenommenen Protokolle. Den Vorſitz bei der heutigen Verhandlung führt Landgerichtsrat Dr. Hillebrand. Die An⸗ klage vertreten erſter Staatsanwalt Dr. Junker und Staatsanwaltſchaftsrat Rode. Die Verteidi⸗ gung liegt in den Händen von Dr. Luetgebrune, Dr. Droege und Engel. Als Sachverſtändiger ſind erſchienen die Regierungsräte Dr. Haid⸗ Berlin und Dr. Selle⸗Berlin ſowie Dr. Bran⸗ des⸗Kiel. Dem Antrag Dr. Luetgebrune, als Sachverſtändigen weiter den Feuerwerkoberleut⸗ nant a. D. Nürnberger-Hannover hinzuzuladen, ſtimmt das Gericht zu. Aufſehenerregende Veröffentlichungen über die Behandlung der politiſchen Gefangenen von Breſt⸗Litowsk. witb Warſchau, 8. Dez. Die Sonntagsnummer des„Robotnik“ enthält einen aufſehenerregenden Aufſatz des ſozialiſtiſchen Senators und Schrift⸗ ſtellers Andreas Strug über die Behandlung der politiſchen Oppoſitionsführer im Militär⸗ gefängnis in Breſt-Litowsk. In dem Aufſatz heißt es u..: Die Gefangenen wurden ſämtlich zwei Monate lang einer ſyſtematiſchen Hunger⸗ kur unterworfen. Erſt am 9. November 1930 bekamen ſie die normale Soldatenkoſt. Faſt alle wurden gemartert und geſchlagen. Die meiſten erlebten den Schrecken einer Hinrichtungsnacht. Sie wurden nackt ausgezogen und mit dem Ge⸗ * 1 ſicht zur Wand geſtellt, um den Tod zu erwar⸗ ten. Dann fiel plötzlich ein Schuß und eine Re⸗ volverkugel 180 neben ihrem Kopf in die Wand ein. Alle Gefangenen lebten in ſteter und tiefſter Erniedrigung. Als Schuldiger bezeich⸗ nete Senator Strug die veſchiedenen politiſchen Offiziere, die im Breſter Militärgefängnis den Beſchließerdienſt ausäbten. Das Schickſal der Gefangenen liege aber in erſter Linie in den Händen des Juſtizminiſters, des Staatsanwalts und des Unterſuchungsrichters. Senator Strug verlangt ſtrengſte Beſtrafung aller Schuldigen. Der„Robotnik“ iſt wegen der Veröffent⸗ b d dieſes Aufſatzes ſofort beſchlagnahmt worden. Volkspartei und N Nationalſozialiſten enb Berlin, 8. Dez.(Eigene Meldung). Wie uns von der Reichsgeſchäftsſtelle der Deutſchen Volkspartei mitgeteilt wird, ſind über die Rede des Reichstägsabgeordneten Dingeldey auf dem Magdeburger Wahlkreisparteitag der DVP. in manchen Blätten irreführende Berichte verbrei⸗ tet worden. Der Zweck des Berichtes gehe aus der Ueberſchrift hervor, den ihm ein Montags⸗ blatt gibt:„Volkspartei ſucht Anſchluß an Hit⸗ ler“. In Wirklichkeit habe Reichstagsabgeordneter Dingeldey an mehreren Stellen ſeines Vortrages in Magdeburg die Wählerſchaft ganz deutlich vor den Irrlehren des Nationalſozialismus ge⸗ warnt. Deſſen wirtſchaftliche Forderungen ſeien unleugbar ſozialiſtiſch, alſo von der DVP ebenſo klar abzulehnen, wie die ſozialiſtiſchen Pro⸗ grammpunkte. Abg. Dingeldey habe auf der an⸗ deren Seite anerkannt, daß in der nationalſozia⸗ ſiſtiſchen Bewegung Kräfte vorhanden ſeien, die in den poſitiven Aufbauprozeß der Nation ein⸗ bezogen werden müßten. Seſtnahme entſprungener Geiſteskranker wtb. Newyork, 8. Dez. Nach einem Kampf gelang es heute der Polizei in Brooklyn, vier der ſieben gemeingefährlich Geiſteskran⸗ ken habhaft zu werden, die vor einigen Ta⸗ gen aus einer Strafanſtalt in New Jerſey ent⸗ wichen waren. Anter ihnen befand ſich der Mann, der als der„wahnſinnige Metzger“ be⸗ kannt iſt. Die Geheimpoliziſten ſpürten den Flüchtlingen bis nach einer Zweizimmerwoh⸗ nung nach, vor der ſie warteten, bis die vier Preußiſche Nurioſitäten Zahlen aus dem Etat. Die preußiſche Vertretung in München erfor⸗ derte 1930 einen Zuſchuß von rund 70 000 Mark. Bei der jetzigen Lage der Staatsfinanzen er⸗ ſcheint es nicht vertretbar, für dieſen Zweck einen ſolchen Zuſchuß weiter zu übernehmen. Die Vertretung wird deshalb zum 1. April 1931 ats entbehrlich aufgehoben werden. * Die Zahl der preußiſchen Staatsbedienſteten betrug 1929: 206 263, 1930: 207 509, 1931: 209 020. b Die Zahl der preußiſchen Staatsdomänen hat ſich von 757 auf 754 verringert. Drei Domänen ſind zu Siedlungszwecken verkauft werden. Im Jahre 1931 wird eine Verringerung im preußiſchen Forſtweſen eintreten, und zwar iſt eine Verminderung von 103 Beamtenſtellen vor⸗ geſehen, darunter 5 Oberförſterſtellen. *. Die Einnahmen des preußiſchen Staatsmini⸗ ſteriums betragen für das Rechnungsjahr 1931 18000 Mark. Sie ſind um 5000 Mark höher als 1930 Dieſes Mehr iſt entſtanden durch den Er⸗ lös für eingemolzene alte Orden. 84: Im Rechnungsjahr 1930 ſind zur weiteren Verminderung der Staatsausgaben in Preußen die ſtaatlichen Kreiskaſſen Schwelm, Euskirchen, Lennep, Gelſenkirchen, Pyritz und Labis einge⸗ zogen worden. Außerdem ſollen 24 weitere Kreiskaſſen im Rahmen des Sparprogramms mit anderen Kreiskaſſen zuſammengelegt werden. Revolver mit ſich führten und 10 Männer elntraten. Dann ſtürmt Wohnung. Neben den vier Gei den mußten, bis ſie ſich ergaben, d die Po⸗ lizei eine vollkommene Ausrüſtung von Ein⸗ brecherwerkzeug. Eine Frau wurde zur ſelben Zeit verhaftet und wird unter die Anklage ge⸗ ſtellt werden, den Verbrechern Unterkunft ge⸗ währt und ihnen zur Flucht verholfen zu haben. Die Todesfälle in Cüttich Erklärungen eines franzöſiſchen Gelehrten. wtb. Paris, 8. Dez. Ein bekannter fran⸗ zöſiſcher Gelehrter vom Inſtitut Paſteur Tril⸗ lat, der ſich ſpeziell mit der Erforſchung von Nebel⸗Phänomenen beſchäftigt, erklärte „Matin“ zu den Todesfällen bei Lüttich, handele ſich wahrſcheinlich um eine Vergiftung, hervorgerufen durch einen Nebel der giftige Gaſe mit ſich führte. Unter normalen Um⸗ ſtänden würden die zahlreichen Giftgaspro⸗ dukte, die aus den Schornſteinen der Chemi⸗ ſchen⸗ und Metallfabriken ausſtrömten in der Atmoſphäre ſehr verdünnt, ſodaß ſie ihre gif⸗ tigen Eigenſchaften verlieren. Aber unter ge⸗ wiſſen atmoſphäriſchen Bedingungen, wie Sät⸗ tigung der Luft mit Feuchtigkeit, Atmoſphä⸗ renniederdruck uſw. entſtehe aus Niederſchlägen Nebel und führe zur Auflöſung der Gift⸗ gaſe. Das Vorhandenſein von Ammonio größeren Mengen begünſtige das Ent von Nebel. Die Nebelkataſtrophe in Belgien. wtb. Brüſſel, 8. Dezt. In Vingtie Siecle hat die Oeffnung der Leiche eines der Opfer der Nebelkataſtrophe in der Umgebung von Lüttich erwieſen, daß der Tod infolge Lungen⸗ entzündung eingetreten iſt. Die Aerzte ſehen darin einen weiteren Beweis für die Behaup⸗ tung, daß der Nebel allein die Todesfälle ver⸗ urſacht habe. Ein anderer Beweis wird darin erblickt, daß die bei den Kranken angewand⸗ te Behandlung die erhoffte Wirkung gezeigt habe, was nicht der Fall geweſen wäre, wenn die Krankheit auf eingeatmete Giſtgaſe zu rückzuführen geweſen wäre. Vermiſchtes Ermordung eines hohen Beamten in Indien. wtb. Kalkutta, 8. Dez. Oberſtleutnant Simpſon, Generalinſpektor der Gefängniſſ' der Präſidentſchaft Bengalen, iſt in ſeinem Amts⸗ zimmer erſchoſſen worden. Der Mörder iſt ge⸗ flüchtet. a Die Ermordung des Oberſtleutnant Simpſon, wtb. Kalkutta, 8. Dez. Der bereits gemel⸗ dete Mord an dem Generalinſpektor des Ge⸗ fängnisweſens in Bengalen, Oberſtleutnant Simpſon, wurde von drei Bengaleſen ausge⸗ führt. Die Mörder wurden von Beamten in dem Gebäude geſtellt. Es kam zu einem Kampf bei dem ein Beamter namens Nelſon ſchu⸗ verletzt wurde. Als ſich die Mörder bder.bcen ſahen, richteten ſie die Wafſe gegen ſich ſelbſt. Zwei von ihnen waren auf der Stelle tot, der dritte iſt ſchwer verletzt und wurde in das Gefängnis eingeliefert. Central⸗Film⸗Palaſt Um noch vielen den 100% Tonfilm Schlager = um einen der beſten 100% Tonfilm Schlager zu ſehen. 8 Schwester Gerlinde Roman von Anny Wothe. (Nachdruck verboten.) 23. Fortſetzung. „Sollten wir nicht doch lieber einen Arzt rufen, Schweſter?“ pflegerin zu. „Nein, Joſef, da kann kein Arzt helfen. Der Anfall des Herrn Grafen wird vorüber⸗ gehen.“ Sie legte den Finger auf die Lippen zum Zeichen, daß Joſef ſich ſchweigend zurückziehen ſollte, denn ſoeben richtete ſich der Graf wieder haſtig auf. „Sie müſſen jetzt ruhen, Herr Graf“, mahnte die Schweſter, ohne Umſtände die Hände des Grafen, die wild durch die Luft fuhren, mit ihren kühlen, ſchlanken Fingern umſchließend. „Ruhen?“ höhnte Graf Hark, ihre Hände abſchüttelnd und ſich heftig aufrichtend,„ru⸗ hen? Wenn man nirgends Ruhe finden kann? Wiſſen Sie, was das heißt? Mein eigenes Kind hat mir heute eine Anklage ins Geſicht ge⸗ ſchleudert— ſo fürchterlich— mich packt ein Grauen, denke ich daran, wie das unglückliche Kind mir ſo entſetzliche Worte ſagen konnte.“ Dumpf aufſtöhnend barg der Graf den Kopf in beide Hände. Schweſter Gerlinde, die wohl erkannte, daß des Grafen Leiden mehr ſeeliſcher, als kör⸗ perlicher Natur waren, entgegnete ſanft: „Die Komteſſe ſcheint ſelber tief erſchreckt durch das Unheil, das ihre unbedachten Worte flüſterte er der Kranken⸗ Die vom Rummelplatz Noch nie haben Sie was Schöneres geſehen. angerichtet. Sie iſt noch ſo jung Herr Graf— verzeihen Sie ihr.“ „Das fehlte noch“, grollte Graf Hark von Borſum⸗Gött,„daß Sie ſich zu WMinifreds An⸗ walt aufwerfen. Laſſen Sie ab davon, Schwe ſter Gerlinde, ich kenne meine Tochter ganz genau. Aber meine Vorwürfe richten ſich nicht gegen ſie, ſondern gegen mich zelbſt. Ich habe nicht verſtanden, meine Kinder richtig zu er⸗ ziehen und mir ihre Liebe zu erringen. Feinde habe ich mir in ihnen großgezogen, unerbitt⸗ liche grauſame Feinde. Aber die Zeit iſt vor⸗ über, wo ich mit endloſer Nachſicht, mit ſträf⸗ licher Güte ſündigte. Jetzt ſollen meine Töch⸗ ter die gerechte Strenge fühlen lernen.— Sie find erſchreckt, Schweſter Gerlinde, und ich leſe tiefſte Mißbilligung in Ihren Mienen.“ Die Diakoniſſin ſah ihren Patienten groß und durchdringend an. Es kommt mir nicht zu, Herr Graf, über Dinge zu urteilen, deren Urſachen mir ver⸗ borgen ſind. Aber ſoweit ich die Sachlage über⸗ ſchaue, glaube ich beſtimmt, daß Sie mit Strenge nichts erreichen werden. Ihren Töch⸗ tern hat immer die Mutterliebe gefehlt. Und dieſes Bewußtſein hat ſie ſtörriſch und hart gemacht. Wer weiß, wie ſchwer die jungen Weſen gelitten haben. Sie ſind ſo eigenartige Naturen, und ich möchte mein Leben für ſie verwetten, daß ſie anders ſind, als ſie ſcheinen. Von Komteſſe Sölve weiß ich beſtimmt, und Komteſſe Winifred hat mir heute ſo viel zu denken gegeben, daß ich Sie von Herzen bitten möchte: Seien Sie nicht ſo hart mit den armen Kindern, die keine Mutterhand leitete. Ver⸗ ſuchen Sie es mit Güte. Wenn ich Ihnen ir⸗ gendwie dabei helfen kann, ſo will ich es von Herzen gern tun.“ 5. Lager. „Ich brauche keine Hilfe“, entgegnete er brüsk.„Ich will keine“, fügte er milder hinzu, als er ſah, daß er die Schweſter mit ſeiner Ab⸗ lehnung verletzte.„Ich werde mit den wider⸗ ſpenſtigen Geſchöpfen ſchon allein fertig. Sie, aber Schweſter, bitte ich, den unliebſamen Vorgang zu vergeſſen.“ „Wie der Herr Graf wünſchen.“ Die Stimme Gerlindes war voll eiſiger Ruhe. „Wenn Sie mir noch den Joſef ſenden wollen, Schweſter! Meine Mutter bitte ich nicht zu beunruhigen und ihr zu verſchweigen, daß ich mich einen Augenblick nicht wohl fühlte.“ „Kann ich Ihnen noch irgend wie behilf⸗ lich ſein? Joſef iſt im Nebenzimmer.“ „Nein danke, Schweſter! Gute Nacht!“ „Gute Nacht“, gab Schweſter Gerlinde me⸗ chaniſch zurück, dann verließ ſie das Zimmer. Draußen wurde ihr Schritt plötzlich ſchwer und ſchleppend. War es die Nachwirkung der Angſt oder die Erſchütterung über das Ge⸗ hörte? Sie taſtete ſich in dem halbdunklen Gang vorwärts, um ihr Zimmer zu gewinnen. Da fiel ihr ein, daß ſie ja Komteſſe Winifred verſprochen hatte, ihr Nachricht über das Be⸗ finden ihres Vaters zu geben. Voll inneren Widerſtrebens klopfte Schwe⸗ ſter Gerlinde an Winifreds Tür. Die Komteſſe kam ihr ſchon entgegen, lei⸗ chenblaß bis in die Lippen, mit angſtvollen Augen. 5 f Irgend etwas rührte Schweſter Gerlinde in dem jungen Geſicht. Ohne den 11 ſonſt eigenen hochmütigen Zug überraſchte es ſie durch Der Graf erhob ſich mühſam von feinem zu zeigen, iſt Heute Dienstag ein einmaliger Ausnahmetag.— Eine Karte gilt für 2 Perſonen. Verſäumen Sie nicht die vorteilhafte Gelegenheit, Eine Karte gilt für 2 Perſonen. Man ſichere ſich rechtzeitig Plätze. holde Lieblichkeit, und Gerlinde ſagte auch weniger ſtreng als ſie ſich vorgenommen: „Ihrem Vater geht es beſſer, Komteſſe. Sie brauchen ſich nicht um ihn zu ängſtigen!“ Winifred ſank tief aufatmend in einen der nächſten Seſſel mit den lichtgelben Tuch⸗ bezügen, die das duftige Mädchengemach mit den luftigen, weißen Mullvorhängen wohnlich ſchmückten, und deutete mechaniſch auf einen Stuhl ihr gegenüber, während ſie hervorſtieß: „Wer ſagt Ihnen denn, daß ich mich ge⸗ ängſtigt habe?“ Die Diakoniſſin überging die Aufforde⸗ rung, Platz zu nehmen, und entgegnete gleich⸗ mütig: „Ihr Geſicht ſagt es mir, Komteſſe, ſtört es Sie aber, wenn ich bemerke, daß eine Toch⸗ ter ſich um ihren Vater ſorgt, ſo will ich es gern vergeſſen.“ ö „Sie ſind gräßlich.“ Faſt wie ein Schluchzen kam es aus Wini⸗ freds Munde. „Weil ich aufrichtig bin? Ja, das glaube ich Ihnen, Komteſſe. Die wenigſten Menſchen vertragen die Wahrheit. Aber wollen Sie es nicht einmal verſuchen, in mir wenigſtens keine Feindin zu finden? Ich kam in Ihr Haus, mit dem Vorſatz, zu helfen, Trübſelige froh zu machen. Wollen Sie mir meine ohnehin nicht leichte Aufgabe noch erſchweren? Sie rüſten zum Kampf mit mir, Komteſſe, anſtatt mit mir Hand in Hand zu gehen. Ich gebe gern zu, unſere Naturen, unſere Lebensanſchauun⸗ gen und Erfahrungen ſind ſo verſchieden, daß 5 kaum eine Brücke von einem zum anderen chlagen läßt. Aber etwas gibt es doch, das uns verbindet— die Liebe zu Ihrem klei Soziales Kündigung der Lohntarife in der Metallinduſtrie (Stellungnahme der chriſtl. Metallarbeiter) Nachdem der Verband der Metallinduſtriellen Baden und der Pfalz die Lohntarife für ganz Baden bereits unter dem 18. November gekün⸗ digt hatte hat nunmehr auch der„Arbeitgeber⸗ verband der Elektro⸗Betriebs⸗ und Inſtallati⸗ onsfirmen in Baden, der Pfalz und angrenzen⸗ den Bezirken den Metallarbeiterverbänden die Kündigung des Bezirkslohntarifs Mannheim 10 des Bezirkslohntarifs Unterbaden zuge⸗ ellt. Ferner wurden von der Firma„Süddeutſche Drahtinduſtrie“, die dem Verband der Metallin⸗ duſtriellen nicht angehört, der Rahmenvertrag und das Lohnabkommen zum 31. Dezmeber ge⸗ kündigt, Dieſe letztere Kündigung wirkt ſehr be⸗ fremdend, da erſt im Auguſt ds. Irs. in Ver⸗ handlungen vor dem Schlichtungsausſchuß die Verdienſte der Arbeiter dieſes Werkes um bis zu 10 Prozent herabgeſetzt und ein neuer Lohn⸗ tarifvertrag abgeſchloſſen wurde. Man gewinnt immer mehr den Eindruck, als wen!“ ach dem Muſter des Berliner Schieds⸗ ſpruches jetzt in ganz Süddeutſchland ein ſche⸗ matiſcher Lohnabbau durchgeführt werden ſolle. Dieſes kam auch in der Funktionärkonferenz des chriſtlichen Metallarbeiterverbandes am Sonntag, dem 30. November offen zum Aus⸗ druck. In der Konferenz, an der auch Landtags- abgeordneter Genger⸗Stuttgart teilnahm, wurde feſtgeſtellt, daß in Baden, Württemberg und den angrenzenden Gebieten rund 150 000 Metallarbeiter von der Tarifkündigung betrof- fen ſind. Die Metallinduſtriellen wären dabei nach dem Berliner Muſter verfahren und hätten ſchematiſch in allen Lohnbezirken eine Kürzung des Tariflohnes um 15 Prozent verlangt. Die Berliner Tariflöhne würden auch nach der Kürzung um 8 Prozent, die Mitte Ja⸗ nuar bekanntlich erfolgt. noch bedeutend über den jetzigen ſüdweſtdeutſchen Tariflöhnen liegen. Dabei ſind die Lebenshaltungskoſten im deutſchen Weſten höher als im Oſten, Es müſſe deshalb einer derartigen ſchematiſchen Lohnabh⸗ baupolitik der Unternehmer der ſchärſſte Wider⸗ ſtand entgegengeſetzt werden. Die Konferenz beſchäftigte ſich ferner mit der Frage des Preisabbaues. Leider ſei im hieſigen Gebiet eine fühlbare Senkung der Lebenshal⸗ tungskoſten noch nicht eingetreten. Alle Beſtre⸗ bungen, die zu einer Preisſenkung führen könn⸗ ten, ſeien tatkräftig zu unterſtützen. Insbeſondere müſſe verlangt werden, daß die öffentlichen Unternehmungen mit dem Preisab⸗ bau anfangen. Die Mannheimer Straßenbahn und die elektriſchen Fernbahnen haben ſeit der letzten Lohnfeſtſetzung in der Metallinduſtrie ihre Fahrpreiſe wiederholt geſteigert. Die Koſten für Gas, Waſſer, Strom und faſt alle übrigen öffentlichen Abgaben, ſind weſentlich erhöht. Dasſelbe gilt auch für die Landgemeinden. Hier müſſe ſofort eine bedeutende Ermäßigung der Preiſe eintreten. Die Zuſchüſſe für Luxushotels ſeien einzuſtellen und zur Verbilligung des Wohnungsbaues zu verwenden. Kein Mannhei⸗ mer Steuerzahler habe irgendwelche Intereſſen an dieſen Hotels. Die Konferenz forderte am Schluß die von der Tarifklündigung betroffenen Verbandsmitglieder auf, während der Lohnbewegung in alter Treue zum Verband zu ſtehen und nur den Pa⸗ rolen der Verbandsinſtanzen Folge zu leiſten. Die Lohnverhandlungen für die Mannheimer Metallinduſtrie beginnen am Dienstag, dem 9. Dezember, nachmittags. Beamtenfragen im Heſſ. Finanzausſchuß Zuſchläge für Kinder vom 16.—21. Lebensjahr ſollen wieder gezahlt werden. Darmſtadt, 8. Dez. Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags beſchäftigte ſich mit einer Jrage der Anwärtervergütung. Von den Koali⸗ tionsparteien war hierzu folgende Aenderung beantragt worden:„Die Zivilanwärter erhalten ßſoweit in der Anlage 3 zur Beſoldungsordnung nichts anderes beſtimmt iſt, vom Beginn des neunten, die Verſorgungsanwärrer vom Beginn des achten Anwärterdienſtjahres an eine Grund! bergütung in Höhe von 90 Prozent des Anfangs⸗ grundgehalts derjenigen Beſoldungsgruppe, in ber ſie beim regelmäßigen Verlauf ihrer Dienſt⸗ laufbahn zuerſt planmäßig eingeſtellt werden. Bom 5. bis 8. Anwärterdienſtjahres erhalten die Verſorgungsanwärter die Vergütungen, die die Zivilanwärter jeweils in dem nächſt höheren Anwärterdienſtjahr beziehen. In Artikel 2 der Regierungsvorlage wird ſolgender Abſatz 2 eingefügt: Die Grundver⸗ zütung der beim Inkrafttreten dieſes Geſetzes im Staatsdienſt beſchäftigten Staatsdienſtan⸗ wärter darf, ſofern die Beſtimmungen dieſes Heſetzes nicht günſtiger ſind, nicht um mehr als 20 Prozent gekürzt werden.“ In der Ausſprache wurde don Regierungs⸗ eite mitgeteilt, daß durch dieſe Aenderung zu Gunſten der Anwärter ein Betrag von 50 000 — Ubler Mundgeruch wirkt abſtoßend. Häßlich gefärbte Zähne entſtellen das chönſte 0 Babe ee werden oft ſchon durch einmaliges Putzen mit der herrlich er⸗ uiſchenden Tahnpaste Ghlorodont beſeſligt. ie Zähne erhalten n nach fur zem Gebrauch einen wundervollen Elfen r Pent⸗ auch an den Seiten ⸗ flächen, bei gleſchzelliger Benutzung der dafür eigens 00. Horodont- Zahnbürste mit em Be itt. 149 e den 0 n rſache des üblen Mund⸗ werden gründlich damit beſelligt. Verſuchen mit einer Tube Chlorodont⸗Zahnpaſte Verlangen Sie aber 55 9 und le ſeden saß dafüt zur jünſtigungen fü ee * 90 N. 28 5 N e 2 5* 28 Praktisches Weihnachts MaGGI Würe · Madl Suppen in Würfeln · MAGGls fleischbröhwörfel geschenk: Mark notwendig würde. Der ſozialdemokratiſche Vertreter kündigte einen Initiativantrag auf Vorlage einer neuen Beſoldungsordnung an. In der Abſtimmung wurde der Koalitionsantrag mit 8 gegen 2 Stimmen des Landbundes bei Stimmenthaltung der Volkspartei angenommen. Der Geſetzentwurf über die Aenderung des Wohnungsgeldes der ledigen Beamten bleibt be⸗ ſtehen. Bei Enthaltung der Volkspartei fand dann ein Landbundantrag Annahme, der die Regierung erſucht, innerhalb kürzeſter Zeit ein neues Beſoldungsgeſetz vorzulegen, das mit Wirkung vom 1. April 1931 an in Kraft treten und einſchließlich der vom Reich angeordneten Abzüge an den Bezügen der Beamten in Höhe von 6 Prozent die geſamten Perſonalausgaben Heſſens um 10 Millionen Mark vermindern ſoll. Ein beſonderes Wohnungsgeld ſolle nicht mehr gewährt werden, ebenſowenig auch eine Ortszu⸗ lage. Die Bezüge aller Beamten und Angeſtell⸗ ten der gleichen Art und des gleichen Dienſt⸗ alters ſollen in Stadt und Land gleich ſein. Der Geſetzentwurf der Regierung zur Aen⸗ derung des Stellenplanes wurde auf Antrag der Koalitionsparteien durch folgende Beſtimmung erſetzt:„Bis zum 31. März 1932 findet ein Auf⸗ wüicken von Beamten in eine Beſoldungsgruppe bei Stelle gleicher Art nicht ſtatt.“ Die Regie⸗ rung wird weiter erſucht, auf die Städte und Gemeinden einzuwirken, die vorſtehend beſchloſ⸗ ſene Regelung des Beſoldungsgeſetzes ebenfalls durchzuführen. Die Koalitionsparteien haben au⸗ ßerdem beantragt, vom 1. Februar 1931 an die Kinderzuſchläge für Kinder vom 16. bis zum 21. Lebensjahr in Höhe des Reichsſatzes(d. h. 20 Mark für jedes Kind) wieder zu gewähren. Der Antrag wird erſt in der nächſten Ausſchuß⸗ ſitzung behandelt. Darmſtädter Gerüchte Wir leſen im„Darmſtädter Tageblatt“: In Darmſtadt laufen allerhand Gerüchte um, die, wenn ſie den Tatſochen entiprechen ſollten, nicht gerade geeignet ſind, das An⸗ ſehen der heſſiſchen Regierung, oder beſſer ge— ſagt, eines ihrer Mitglieder, zu erhöhen, und zwar handelt es ſich um einen Vorfall in einem öffentlichen Lokal, bei dem der Mini⸗ ſter für Arbeit und Wirtſchaft eine etwas ſonderbare Rolle geſpielt haben ſoll. Auch wenn man auf dem allein richtigen Standpunkt ſteht, daß Privatangelegenheiten mit Politik nichts zu tun haben, muß man doch im Intereſſe des Anſehens unſerer Regierung eine alsbal⸗ dige Klarſtellung erwarten. Wie die„Heſſ. Landesztg.“ hierzu erfährt, ſoll Miniſter Korell im Zuſtande der fortge— ſchrittenen Stimmung eintretende Bäckermeiſter mit den Worten begrüßt haben:„Da kom⸗ men ja die Volksbetrüger“. Dieſe„gemüt⸗ lichen“ Worte aus miniſterlichem Munde wer⸗ den wahrſcheinlich noch ein gerichtliches Nach— ſpiel haben. **** Dieburg, 8. Dez. Jugendlicher Le⸗ bensretter. Während der Schulſtunde wurde dem 10⸗jährigen Schüler Erich Hiemenz in Anweſenheit des Rektors und der Mit⸗ ſchüler durch den Kreisſchulrat ein Anerken⸗ nungsſchreiben des Heſſ. Innenminiſters über⸗ reicht. Der Junge hatte unter eigener Lebens⸗ gefahr im April ein vierjähriges Kind aus der hochgehenden Gerſprenz gerettet. TCokales Macht die Kinder auf die Gefahren der Straße auſmerkſam! In der Zeit vom Januar bis Sep⸗ tember dieſes Jahres verunglückten allein im Verkehrsbetriebes der Großſtadt Berlin 693 Kin⸗ der, Gegenüber dem Vorjahre bedeutet dies eine Steigerung von 5.9 Prozent. Die Zahl der To⸗ desopfer nahm im Jahre 1930 rapide zu. Wäh⸗ rend im Jahre 1929 in den erſten neun Mona⸗ ten nur 30 Kinder tödlich verletzt wurden, ſtei⸗ gerte ſich dieſe Zahl in den erſten neun Monaten dieſes Jahres auf 46 Kinder. Das bedeutet eine Zunahme von nicht weniger als 53.6 Prozent. Außerdem erlitten 689 Kinder durch Verkehrs⸗ unfälle mehr oder minder ſchwere Verletzungen. Schon ſeit einer Reihe von Jahren ſind Beſtre⸗ bungen im Gange, die heranwachſende Jugend, vor allen Dingen aber die noch in ſchulpflichti⸗ gem Alter ſtehenden Kinder, im Unterricht, auf die Gefahren des großſtädtiſchen Straßenverkehrs hinzuweiſen. Das modernſte Mittel des An⸗ ſchauungsunterrichts, wie Lichtbilder und Film⸗ vorführungen, wurden herangezogen. um den Kindern neben den praktiſchen Uebungen auf dem Schulhoſe das richtige, vorſchriſtsmäßige Verhalten auf der Straße, beim Ueberqueren der Fahrdämme uſw. zu zeigen. Angeſichts dieſer bedeutenden Zunahme der Verkehrsunfälle von Kindern muß erneut an alle Eltern und Erzieher die ernſte Mahnung gerichtet werden, ihrerſeits die Bemühungen der Schule in der verkehrlichen Erziehung der Jugend zu unterſtützen. Die Kinder find immer und immer wieder darauf hinzuweiſen, daß die Fahrbahn der Straße dem Verkehr gehört und keineswegs für Spielzwecke benutzt werden darf. Steuerermäßigungen für Kriegsbeſchädigte. In verſchiedenen Erlafſen des Reichsſinanzminiſte⸗ riums iſt die Gewährung von ſcbbte Ver⸗ ſchwerkriegsbeſchädigte Arbeit⸗ f Tad Wie uns hierzu von Landesgeſchäftsſtelle München des Reichsver⸗ bandes Veutſcher Krlegsveſchadigter müetellt wird, iſt es zweckdienlich, nach Erhalt der neuen Steuerkarte für 1931 bei dem zuſtändigen Finanz— amt unter Vorlage des Rentenbeſcheides einen Antrag auf Erhöhung der ſteuerfreien Beträge zu ſtellen. Grundſätzlich iſt beſtimmt; Die Er⸗ höhung des geſamten ſteuerfreien Lohnbetrages um den Hundertſatz der Exwerbsloſenbeſchrän⸗ kung ohne Einzelnachweis iſt allen erwerbstäti⸗ gen Kriegsbeſchädigten zu gewähren, die nach deutſchen und öſterreichiſchen Verſorgungsgeſetzen mindeſtens um 25 vom Hundert erwerbsbeſchränkt ſind. Die Erhöhung gilt, da ſie in der Haupt⸗ ſache ihren Grund in den beſonderen, durch die Kriegsbeſchädigung verurſachten Ausgaben hat, die bei der Ausübung einer Berufstätigkeit ent⸗ ſtehen, nur für den Steuerabzug von den Be— zügen aus einem gegenwärtigen Dienſtverhältnis. Hierunter fallen auch kriegsbeſchädigte Offiziere, die nach dem Offizierspenſionsgeſetz 1906 um mindeſtens 25 vom Hundert erwerbsbeſchränkt ſind. Wichtig ür Angeſtellte! mitgeteilt wird, ſieht die neue Notverordnung der Reichsregierung auch eine Ergänzungsvor— ſchrift zu§ 63 Abſ. 1 des Handelsgeſetzbuches vor, die beſagt,„daß der Anſpruch des Handlungsge— hilſen auf Gehaltszahlung im Krantheitsſall nicht durch Vertrag ausgeſchloſſen oder beſchränkt werden kann“.— Damit iſt nach Mitteilung des D. H. V. ein ſchon lange beſtehender Sreit um die Abdingbarkeit dieſes Paragraphen von der Reichsregierung entſchieden woͤrden, der für alle Angeſtellten eine ſehr große Bedeutung erlangt. Damit iſt auch ſichergeſtellt, daß der Wegfall des Krankengeldes bei Gehaltsbezug, tatſächlich den Krantenkaſſen zuaute kommt Wie uns vom D. H. V. * 9 8 Viehzählungs⸗Ergebnis am 1. Dezember 1930. Die Viehzählung am 1. Dezember 1930, welche durch die Polizei vorgenommen wurde, er— brachte in unſerer Gemeinde folgendes Ergebnis: Die Zahlen in Klammern geben die Zählung vom 1. Dezember 1929 wieder. Pferde 286(309); Rindvieh 520(486); Schafe 2(2); Schweine 2835(1649); Ziegen 784(847); Federvieh 15680(15016); davon Gänſe 394(395); Enten 454(276); Hühner 14852(14345); Bienenſtöcke 43(62); Hausſchlachtungen wurden im letzten Jahre 243 vorgenommen. * Schadenfeuer an der Staatsbahn. In unſerer Notiz über dieſes Schadenfeuer brach— ten wir die Mitteilung, daß„vermutlich“ der der Firma Joſeph Brückmann gehörende„Bulldogg“ das Feuer verurſacht haben könnte. Nach ande— rer Mitteilung trifft das aber nicht zu. Der von der Firma Heinrich Lanz, Mannheim, der hieſigen Firua gelieferte„Bulldogg“ iſt ſo gear⸗ beitet, daß er keine Funken ausſchleudert, die irgend⸗ wie zündfähig ſind und einen Brand verurſachen könnten. Wir ſtellen dieſe, von unſerem Bericht⸗ erſtatter gebrachte Meldung über die Brandurſache auf beſonderen Wunſch der Firma Heinrich Lanz, Mannheim, gerne richtig. Wieder naht das Weihnachts feſt. Fürſorgende Liebe ſinnt, mit welchen Gaben ſie Freude bereiten kann. In heutiger ſchwerer Zeit wird man in erſter Linie zum praktiſchen Geſchenk greifen. Nennen wir z. B. nur Maggi's bewährte Erzeugniſſe: Maggi's Würze, Maggi's Suppen, Maggi's Fleiſchbrühwürfel, die in jedem Haushalt willkommen ſind. Durch ihre vielſeitige Verwend⸗ barkeit helfen ſie nicht nur Fleiſch, Kohlen und Gas ſparen, ſondern erleichtern außerdem der Hausfrau die Kocharbeit. Filmſchau Zur heutigen Filmſchau im Cefipa. Heute Dienstag Großer Ausnahme ⸗-Tag. Eine Karte gilt für zwei Perſonen. Um noch vielen den erfolgreichen und herr— lichen Tonfilm⸗Schlager„Die vom Rummelplatz“ zu zeigen, haben wir uns entſchloſſen mit Erlaub⸗ nis der Filmfirma, heute ein einmaliger Ausnahme- tag zu machen. Um auch allen Gelegenheit zu geben einen richtigen Tonfilm zu ſehen und zu hoͤren gilt eine Karte für 2 Perſonen. Kommen auch Sie zur heutigen und letzten Vorſtellung. Noch nie haben Sie was Schöneres geſehen. Wir freuen uns dieſe Ausnahmepreiſe machen zu dürfen, und Sie werden ſich freuen was Großartiges ge— ſehen zu haben. Bisher waren alle Beſucher er⸗ ſtaunt, über den ſchönen, köſtlichen Großtonfilm. Es iſt ein Meiſterwerk deutſcher Tonfilmkunſt. Auf in den Cefipa. .! Sport⸗Berichte finden unter dieſer Rubrik Aufnahme, müſſen aber kürzeſt abgefaßt ſein. Turngenoſſen⸗Sport. Unſere Fußballer ſiegten am Sonntag gegen Lindenhof 4:0. Der Mannheimer Verein hatte aber auch ſpieleriſch rein gar nichts zu beſtellen. Unſere Mannſchaft fpielte wie aus einem Guß. Ein techniſch hochſtehendes Spiel wurde vorgeführt, und aber als letztes, auch das Schießen wurde nicht vergeſſen. Die Genoſſenmannſchaft hat ſich jetzt wieder zu einer geeinten, ganzen Mannſchaft zuſammengeſunden und hofft wieder auf den dies⸗ jährigen Meiſtertitel. Die Mannſchaft mit ihren jungen Kräſten hat es in ſich, techniſch und körper- lich durchgebildet, nur noch ein wenig härter und der Erfolg kann nicht ausbleiben. Am 3. Sonn- tag im Januar beginnen die Verbandsſpiele, dann gehts los.——— DJK. ⸗Sport Gauklaſſe— Fußball. Bürſtadt 1.— A Klaſſe Viernheim 2. B Viernheim 1. 0:7 — Heppenheim 2. Priv.— Handball Viernheim 1.— Leutershauſen 1. 1:5 Viernheim landet in Bürſtadt einen Bombenſieg! Es war nicht ſo leicht bei dieſem Boden ſich auf den Beinen zu halten und ſo kam es, daß die Spieler mit dem Boden mehr Bekanntſchaft mach— ten als ihnen lieb war. Dem war auch zuzuſchrei⸗ ben, daß Viernheim in der 1. Halbzeit nicht in Schwung kam. Bürſtadt fand ſich ſchon eher zu— recht und gab zum Teil den Ton an, ohne Erfolge zu erzielen. Die wenigen Torchancen wurden von Viernheim geſchickt ausgenützt und brachten 2 Tore ein. Ein 11 m wurde verſchoſſen. In der 2. Halbzeit kam die Wandlung. Der Kreismeiſter führte 40 Minuten lang einen glänzenden Fußball vor der mit dem Bombenreſultat von 7:0 endete. war einzig in ſeiner Art und in dieſer Manier fielen auch die Tore. Der V. Torwart hatte einen großen Tag und hielt zwei 11 m. Bürſtadt war vollſtändig aus dem Conzept gebracht. Das magere Reſultat 2:1 vom Vorſpiel hatte ſich damit bitter gerächt. Wochenplan der Di K.: Dienstag: 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. 9 Uhr Spielausſchuß-Sitzung in der Harmonie. Mittwoch: 2—4 Uhr Schülertr. auf dem Sportplatz. Donnerstag: 5 Uhr Schülerturnſtunde i. Eichbaum. Freitag: 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. halb 9 Uhr Spielerverſammlung in der Harmonie Montag: 5 Uhr Schülerturnſtunde im Eichbaum. 77* 1 Vereins ⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ Mit⸗ glieder- u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Chriſtl. Gewerkſchaftskartell; Berufsgruppe Fabrik⸗ und Transportarbeiter. Am Donnerstag, den 11. Dezember, abends ½8 Uhr Verſammlung im Löwen. Unſer Gauleiter von Südweſtdeutſch⸗ land Kollege Ammann hat den Vortrag über⸗ nommen. Ich bitte, daß unſere Ortsgruppe voll⸗ ſtändig vertreten iſt. Betrachte es als Ehren- pflicht, daß alle erſcheinen, da wichtige Tages- fragen behandelt werden. Müller. Handel und Induſtrie Mannheimer Produktenbexicht. Mannheim, 8. Dez. Es wurden notiert: Weizen inl. 26,75—27,75; ausl. 35-37; Rog⸗ gen inl. 17,50 17,75; ausl.—; Hafer inl. 15—16; Braugerſte, Durchſchnittsqualität, inl. 22—24; Futtergerſte 19— 20,50; Weizen⸗ mehl Spezial Null Dez.-Febr. 41,50; ſüdd. Weizenauszugsmehl Dez.-Febr. 45,50; ſüdd. Weizenbrotmehl Dez.-Febr. 27,50; Roggen— mehl 60—70⸗-prozentige Ausmahlung 27,50— 28,50; Kleie feine 9,50—9,75; Biertreber mit Sack 10,25—10,75; Leinſaat 30,50. Mannheimer Viehmarkt. Mannheim, 8. Dez. Zufuhr und Preiſe: 166 Ochſen 44—5; 118 Bullen 38—48; 300 Kühe 16—47; 310 Ferſen 42—57; 573 Kälber 50—76; 22 Schafe 40—42; 3296 Schweine 50—64; 104 Arbeitspferde 700—1700; 75 Schlachtpferde 50—160; 3 Ziegen 12—25 Mk. Marktverlauf: Großvieh langſam geräumt; Kälber mittel, geräumt, Schweine mittel, geräumt, Arbeitspferde ruhig, Schlacht⸗ pferde mittel. Mildes Abführmittel AOT. icH. BRANDT s Schac L. Ak- 150 In AEN Abortguk n er e, re