ernheimer finzeiger 94 89 Tageblatt— Sternheimer Nachrichten) Viernh eimer Zeitung(Biernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) 4. 1 0 0 1 mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. 1 k. frei ins Haus gebracht. ee wöchentl. das achtſeltige illustrierte Sonntags latt„Sterne und Blumen“, Aue ich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in ber Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim erfolgt die Verlängerung der großen Wormser areg-Loſſerle bi een Montag, den 15. Dezember In der letzten Hand in Hand geht damit eine be- PPP deutende Erhöhung der Gewinne. — cler e 1 8 6 1 7 8 1 Sachſenheimerweg 41 Ar Weihnachts- — Bezugspreis monatl. 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Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Moglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Wüſter Radau im Reichstag Bedauerlicher Tiefſtand der Diskuſſion— Um die Strafrechtsreform Fortſetzung der Ausſprache über die Penſionen odz. Berlin, 10. Dez.(Radio!) Vor Ein⸗ tritt in die Tagesordnung proteſtiert Abg. Dr. Frick(RS.) gegen die Verhaftung des na— Dr. Fabri⸗ cius, der im Zuſammenhang mit den national⸗ ſozialiſtiſchen Demonſtrationen gegen den Remarque⸗Film feſtgenommen worden iſt. Er beantragt Freilaſſung des Abg. Dr. Fabricius. 5 Der ſofortigen Beratung des national— ſozialiſtiſchen Antrags wird von Sozialdemo— kraten widerſprochen. Abg. Dr. Frick(RS.) beantragt darauf Der Antrag wird im Hammelſprung mit 214 gegen 187 Stimmen bei einer Stimment⸗ haltung angenommen. Präſident Loebe vertagt die Sitzung bis Schon 20 Minuten vor 4 Uhr eröffnet Prä⸗ ſident Loebe die Sitzung wieder. Er teilt mit, daß im Aelteſtenrat eine Einigung dahin er⸗ der ſofortigen Beratung des natio— zu widersprechen. Präſident Loebe ſtellt ohne Widerſpruch feſt, daß der Freilaſſungsantrag für Dr. Fabricius ohne Debatte angenommen Auf der Tagesordnung ſteht die erſte Be⸗ des Abg. Dr. Kahl (DWP.), wonach die bisherigen Beſchlüſſe des galten Ausſchuſſes für Strafrechtsreform dem neuen Reichstagsausſchuß überwieſen wer⸗ den ſollen. V En WInD MISS GERMANY DAS MAGAZIN wählt die deutsche Schön- heitskönigin für 1931. Das bringt die Bedingungen für die Wahl Preis l. NM. Soeben erschienen „„ es el 5 DR. EYSLER& Co. G. N. B. II., BERLIN SW. 68 1 gleichung des deutſchen Rechts reichiſchen Rechts notwendig. caius ſchon vor der Haft entlaſſen worden ſei. Abg. Dr. Kahl(DVP.) begründet den An⸗ trag. Er weiſt darauf hin, daß der alte Reichs⸗ tag es verſäumt habe, ein Ueberleitungsgeſetz 4 für die Strafrechtsreform zu beſchließen. Die Strafrechtssreform, die auch die An⸗ und des öſter⸗ bringen ſoll, ſei dringend Präſident Loebe teilt mit, daß Dr. Fabri⸗ dem Freilaſſungsbeſchluß aus Abg. Muntau(Chr.⸗Soz.) begrüßt den Vorſtoß des Abg. Or. Kahl. Die Fortſetzung der Reformarbeit am Strafrecht ſei notwendig, wenn nicht allen Einzelhei⸗ man auch ten der bisherigen Arbeit zuzuſtimmen brauche. Abg. Löwenthal(K.) erklärt, wenn je eine Zeit den Beruf zur Strafrechtsreform nicht gehabt habe, ſo ſei es die Gegenwart, in der ein faſchiſtiſches Regime ſich über den Willen der Volksmehrheit hinwegſetze. 6 Nationalſozialiſten Als der Redner ſich gegen die National⸗ ſozialiſten wendet, kommt es zu Lärmſzenen. Abg. Heines(NS.) und mehrere andere rufen:„Un verſchäm⸗ [ter Judenfunge!“ Sie werden dafür zur 4% Rabatt 4% Rabatt Große Solelwaren-Aussteluno Meine diesjährige: Spielwaren- Ausstellung ist reichhaltig sortiert. lch habe den wirtschaft- lichen Verhältnissen Rechnung getragen und die Preise Aufterst kalkuliert. 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Abg. it wiederholt den Satzanfang. Präſident ebe ruft ihn nochmals zur Ordnung und macht ihn auf die Folgen eines dritten Ord⸗ Präſident Loebe erklärt, tages haben ſich heute mit zwei Vorlagen des nungsrufes aufmerkſam. Die weiteren Aus— führungen ſind wegen Lärms ſchwer zu ver⸗ ſtehen. Präſident Loebe droht den Geräuſch— erzeugern Schließung der Sitzung und Aus— weiſung an. Das Gemurmel läßt dann etwas nach, verſtärkt ſich aber wieder, als Dr. Frank meint, Kommuniſten und Juden könnten ihn nicht beleidigen. Er erklärt, die Nationalſozia— liſten würden die von dieſem Parlament begon— nene Strafrechtsarbeit nicht wieder aufnehmen, denn dabei handele es ſich nicht um Reform- arbeit. Dem deutſchen Empfinden widerſpreche es, wenn der Zweikampf verboten, die Schäch— tung aber erlaubt iſt. Verſtärktes Gemurmel der Kommuniſten veranlaßt den Präſidenten zu der Erklärung, er erſuche jetzt zum letzten Mal um Ruhe und Ordnung und werde zu ſtrengeren Maßnah— men greifen. Abg. Frank 2. hat in ſeinen weiteren gegen die Mittelparteien gerichteten Ausfüh— rungen, die nicht auf der Tribüne zu verſtehen ſind, offenbar eine unparlamentariſche Bemer— kung gemacht, denn Präſident Loebe ruft ihn zum dritten Mal zur Ordnung und entzieht ihm— wie das beim dritten Ordnungsruf immer geſchieht— gleichzeitig das Wort. Abg. Wegmann(30) beſchränkt ſich auf die kurze Bemerkung, daß das Zentrum gegen die bisherige Reformarbeit ſtarke Bedenken habe. Abg. Dr. Roſenfeld(S.) nimmt dann das Wort, worauf die meiſten Nationalſozla⸗ liſten den Saal verlaſſen. Abg. Dr. Göbbels (NS.) ruft im Gehen:„Was hat denn dieſer Jude im deutſchen Reichstag zu ſuchen?“ Prä— ſident Loebe ruft den Abg. Dr. Göbbels zur Ordnung. Abg. Dr. Roſenfeld ſtimmt dem Antrag Kahl zu, verlangt aber, daß im neuen Straf- Heſſiſcher geſetzbuch die Todes- und die Zuchthausſtrafe verſchwindet. Bei weiteren Ausführungen des Redners entſteht großer Lärm rechts. Der nationalſozialiſtiſche Abgeordnete Vetter macht laute Zurufe und geht dann drohend gegen einige Abgeord⸗ nete von links vor. Präſident Loebe weiſt ihn wegen Bedrohung von Abgeordneten aus dem Saale und ruft den nationalſozialiſtiſche Abgeordneten Brückner wegen beſchimpfender Zurufe zur Ordnung. Abg. Vetter verläßt den Saal. Abg. Karpenſtein(RS.) erklärt, die— ſes Parlament ſei garnicht imſtande, ein wirk— lich deutſches Recht zu ſchaffen. Die Verlogen— heit, die ſich auch bei den Mittelparteien zeigt, kotzt uns an.(Beifall und Klatſchen bei den Nationalſozialiſten). Abg. Dr. Kahl(DWP.): Ich verzichte auf ein weiteres Schlußwort mit Rückſicht auf den Tiefſtand der Diskuſſion. Wären die beiden Parteien rechts und links konſequent, ſo würden ſie verzichten auf die Mitwirkung an einem neuen Strafgeſetzbuch, und wenn ſie verzichten, dann bin ich über- zeugt, wird auch ein gutes deutſches Straf— geſetzbuch zuſtande kommen.(Lebhafter Beifall in der Mitte). Der Antrag Kahl wird hierauf gegen die Stimmen der Nationalſozialiſten, Kom⸗ muniſten und Deutſchnationalen dem Straſ⸗ rechtsausſchuß überwieſen. Dem Sozialpolitiſchen Ausſchuß überwieſen wird ein von den Regierungsparteien einge— brachter Geſetzentwurf, wonach gewerbsmäßige Stellenvermittler, die ſich lediglich zur Ver— mittelung von Konzerten Geſang und anderen Vorträgen befaſſen, bei denen ein höheres In— tereſſe der Kunſt oder Wiſſenſchaft obwaltet— Candtag beſchließt Aenderung des Beſold ungsgeſetzes Darmſtadt, 10. Dez. In der heutigen Sitzung des heſſiſchen Landtags wurde zunächſt die Aenderung der Gebühren der Notare beraten. Weſentlich dabei iſt, daß der Anteil des Staa⸗ tes dabei um etwa 5 Prozent erhöht wird. Die Vorlage bringt dem Staat zweimal 200 000 Mark mehr ein. Der Geſetzentwurf, der den Juſtizminiſter ermächtigt, die Gewährung des bedingten Strafaufſchubs den Gerichten zu übertragen, wird mit der nötigen Zweidrittel— mehrheit angenommen, ebenſo die Aenderung des Geſetzes betreffend die Gebühren der No⸗ tare und die Gebührenordnung. Dazu vorlie— gende Anträge wurden abgelehnt. Die Aenderung des Beſoldungsgeſetzes wird gegen Deutſche Volksvartei, Volksrechtspar⸗ tei, Deutſchnationale und Nationalſoziali⸗ ſten genehmigt, nebſt dem Koalitionsantrag und dem erſten Satz des Antrages Dr. Leuchtgens, der die Vorlage eines neuen Beſoldungsgeſetzes verlangt. Der Antrag des Finanzausſchuſſes, der die gleichen Kür⸗ zungen für die Jemeindebeamten verlangt, wird einſtimmig angenommen, ferner der Koalitionsantrag über die Aufrückungs⸗ ſperre bis zum 31. März 1932. Nächſte Sitzung Donnerstag. Der Staatskommiſſar kommt Die Ausſchüſſe: Darmſtadt, 10. Dez. Die Ausſchüſſe des Land⸗ heſſiſchen Innenminiſters beſchäftigt, die für die Haushaltsführung der heſſiſchen Städte und Landgemeinden von größter Bedeutung ſind. Das Geſetz zur Sicherung der Haushaltsfüh⸗ rung der Gemeinden gibt den heſſiſchen Innen⸗ miniſter in den Fällen, in denen ein Stadtrat oder Gemeinderat es unterläßt, die ſär eine ordnungsgemäße Haushaltsführung in einem Rechnungsjahre erforderlichen Beſchlüſſe zu faſ— ſen, das Recht, einen Staatskommiſſar zu be— ſtellen, durch deſſen Anordnungen die nach den Geſetzen von dem Stadtrat oder Gemeinderat zu faſſenden Beſchlüſſe erſetzt werden. Der Staatskommiſſar iſt nach den Ausſchußbeſchlüſſen insbeſondere verpflichtet, alle Ausgaben unter dem Geſichtspunkt äußerſter Sparſamkeit nachzu— prüfen und nach Feſtſtellung der hiernach not— wendigen Ausgaben die Einnahmen und insbe— ſondere die zur Deckung des Fehlbetrages erfor- derlichen Steuern und ſonſtigen Abgaben feſtzu— ſetzen. Im Laufe des Rechnungsjahres notwen⸗ dig werdende Aenderungen der getroffenen An— ordnungen können nur vom Staatskommiſſar verfügt werden. Beſchlüſſe des Stadtrats oder Gemeinderates, die den Anordnungen zuwider— laufen, ſind ungültig. Die Wirkſamkeit des als vorübergehende Notnaßnahme gedachten Geſet⸗ zes iſt ausdrücklich auf die Rechnungsjahre 1930 und 1931 beſchränkt und ſoll nach den Beſchlüſſen des Ausſchuſſes für Kreis wie Provinz entſpre— chende Geltung haben. Das Geſetz zur Ausführung der Reichsnot⸗ verordnung vom 26. Juli 1930, das den Landes⸗ ſatz der Bürgerſteuer für die Rechnungsjahre 1930 und 1931 mit den in der Notverordnung beſtimmten Mindeſtſätzen feſtſetzt, gibt der Auf⸗ ſichtsbehörde das Recht, die Gemeindebierſteuer und Bürgerſteuer oder eine dieſer beiden Steu⸗ ern in den Gemeinden einzuführen, wenn Stadtrat oder Gemeinderat ſich trotz der beſte⸗ henden veichsgeſetzlichen Verpflichtungen weiger⸗ ten, dieſe Steuern zu beſchließen oder wenn es in Nachpreifung der Ausgaben zum Ausgleich des Haushalts einer Gemeinde erforderlich er⸗ ſcheint. Die beiden Geſetzentwürfe wurden vom Geſetzgebungsausſchuß und vom Finanzausſchuß verabſchiedet. der Penſionen als 47. Jahrgang Konzertagenten— ihren Betrieb bis auf wei⸗ teres fortführen dürfen. Dann wird die geſtern ſprache über fortgeſetzt. Abg. Reinhold(Deutſche Staatsp.) er⸗ klärt, ſeine Partei ſtehe feſt auf dem Boden des Berufsbeamtentums und werde keinem Geſetz zuſtimmen, das dieſen Boden verläßt. Das könne man aber von dem vorliegenden Entwurf nicht behaupten. Dieſer Vorlage könne auch das Berufsbeamtentum zuſtimmen. In der jetzigen Notzeit ſeien weite Schichten des Vol— kes mit Recht darüber erregt, wenn Penſions— empfünger anderen Arbeitskräften die Arbeits— plätze wegholen. Die Staatspartei behalte ſich Verbeſſerungsanträge für die Ausſchußbera— tung vor. Abg. Tucke(WP.) hält es für notwendig, im Ausſchuß aus der Vorlage die jetzt darin enthaltenen Härten und Ungerechtigkeiten zu entfernen. Es ſei durchaus berechtigt, gegen die Doppelverdiener vorzugehen, aber unbe— rechtigt ſei die ſozialdemokratiſche Forderung, daß neben dem Arbeitseinkommen auch das übrige Einkommen angerechnet werden ſoll. Das würde zur Vermögenskonfiskation führen. Der Redner weiſt in großer Erregung die Be— hauptung, daß die Wirtſchaftspartei beamten— feindlich ſei, zurück. Abg. Dr. Völter(S.) erwidert dem Vorredner, die Beamtenſchaft habe aus ſich heraus mit richtigem Inſtinkt den Weg zur? genoſſenſchaftlichen Selbſthilfe der Käufer ge— funden. Als Präſident Stöhr erklärt, die Rede— zeit von Dr. Völter ſei abgelaufen, wider— ſpricht Abg. Dittmann(S.) dieſer Feſt— ſtellung, worauf einige Nationalſozialiſten Dittmann zurufen:„Dieſer Meuterer!“ Von ſozialdemokratiſchen Abgeordneten kommen Ge— genrufe. Ein Sozialdemokrat ruft nach rechts: „Dieſer Lauſejunge!“ und„Dieſer Mörder!“.— Während Abg. Völker nach einigen Schlußſätzen die Rednertribüne ver— läßt, ſchwillt der Lärm des Streites zwi— ſchen Nationalſozialiſten und Sozialdemokra— ten immer lauter an. Der nationalſozialiſtiſche Dreher ſchwingt drohend die Fäuſte und will zu den Sozialdemokraten hinüber⸗ ſtürmen. Seine Parteigenoſſen halten ihn feſt, aber er verſucht ſich loszureißen. Nur ſchwer gelingt es den Nationalſozialiſten, ihren Fraktionsgenoſſen Dreher zurückzuhal— ten. Präſident Stöhr erklärt, bei dem herr— ſchenden Lärm ſei es nicht möglich, irgend etwas zu verſtehen. Er erſucht die Abgeordne— ten, die Plätze einzunehmen. Der Lärm legt ſich ſchließlich und als näch— ſter Redner nimmt Abg. Hennes CChriſt⸗ Soz.) das Wort. Er erklärt, ſeine Freunde würden im Ausſchuß an der Vorlage mitarbei— ten. Abg. Hemeter(Landvolk) bezeichnet in einer kurzen Fraktionserklärung eine Kürzung notwendig. Der Ueber— weiſung des Entwurfs an den Haushaltsaus— ſchuß ſtimmt er zu. Abg. Groß(3.) richtet heftige Angriffe gegen die Wirtſchaftspartei, die ihre Beamten⸗ feindlichkeit mit dem bekannten„Madenlied“ und mit verſchiedenen Agitationsreden bewie⸗ ſen habe. Der Gegenſatz zwiſchen der Agitation gegen die hohen Penſionen und der Haltung zu dieſem Geſetz zeige ſich auch bei den Natio⸗ nalſozialiſten und Deutſchnationalen. Abg. Sprenger(N.) ſchließt ſich dem Vorredner in ſeiner Verurteilung der Wirt⸗ ſchaftspartei an und wendet gegen die Ausfüh⸗ rungen des Abg. Dr. Völter. Nach Beendigung der Ausſprache wird die Vorlage dem Haushaltsausſchuß überwieſen. um 8.15 Uhr vertagt ſich das Haus auf Donnerstag 1 Uhr. Auf der Tagesordnung ſtehen die Anttäge zum Ladenſchluß am Weih⸗ nachts⸗Heiligabend. abgebrochene Aus⸗ das Penſionskürzungsgeſetz Abgeordnete Vertrauen in die Wirtſchaft Im Auguſt 1930 haben die Spareinlagen bei den deutſchen Sparkaſſen die 10 Milliarden⸗ grenze überſchritten. Im Laufe des Jahres 1930 ſind allein 1170 Millionen RM, Sparkapital neu gebildet worden. Dieſe beiden Tatſachen haben in der gegenwärtigen Zeit größter wirtſchaft⸗ licher Not mit Recht Erſtaunen hervorgerufen. An der Richtigkeit der Zahlen, die die amtliche Statiſtik liefert, kann nicht gezweifelt werden. Die Einlagen ſind auch von den gleichen Spa⸗ rerkreiſen wie in der Vorkriegszeit aufgebracht. Die Zahl der Erwerbstätigen und damit Spar⸗ fähigen iſt gegenüber früher um mehrere Milli⸗ onen geſtiegen, ſodaß ſelbſt bei Beniickſichtigung der Erwerbsloſigkeit eine anſehnliche Sparer⸗ ſchicht vorhanden iſt. Die Sparleiſtungen des Einzelnen ſind, was nicht weiter begründet zu werden braucht, klein, ſind doch über 15 Milli⸗ onen Sparer an der 10 Milliardenſumme betei⸗ ligt. Iſt ſchon an ſich die Spareinlagenentwick⸗ lung ein erfreuliches Zeichen, weil ſie nicht nur auf den geſunden Sinn unſeres Volkes einen günſtigen Rückſchluß zuläßt, ſondern weil ſie auch ebenſo willkommene Kapitalquellen der heimi— ſchen Wirtſchaft erſchließt, ſo iſt ſie im gegen— wärtigen Zeitpunkt noch aus einem anderen pſychologiſchen Gre beachtenswert. Die ſtetige Spareinlagenentwicklung, die ſelbſtverſtändlich wegen der Wirtſchaftskriſe hinter den Vorjahren zurückbleibt, iſt ein Beweis dafür, daß das Sparerpublikum gegenüber den verſchiedenen beunruhigenden Momenten aus der wirtſchaft⸗ lichen und politiſchen Sphäre einen klaren Kopf und einen geſunden Optimismus bewahrt hat. Während Börſe und Kapitaliſteupublikum aus einer Befürchtung in die andere fielen und eine allgemeine Nervoſität um ſich zu greifen drohte, haben die Sparer die Dinge weſentlich nüchter⸗ ner angeſehen und ihr Vertrauen in die geſunde Grundlage der deutſchen Wirtſchaft praktiſch bekundet. Wohl nicht zuletzt wirkten ſich dabei die Erfahrungen der Maikriſe des vorigen Jah⸗ ves aus, die im Anſchluß an die Pariſer Repa⸗ rationsverhandlungen entſtand. Die im Vergleich zur Vorkriegszeit weſentlich unruhigere Wirt— ſchaftsgeſtaltung kann— und dies erkennt heute jeder— leicht vorübergehende Gefahrmomente zur Folge haben, die aber durch tatkräftiges Eingreifen aller beteiligten Stellen bald gebannt ſind. In ſolchen Lagen bringt ein ruhige, ab⸗ wartende Haltung des Publikums weſentliche Unterſtützung. Darum iſt das Verdienſt, das ſich der Sparer durch ſeine vernünftige Einſtellung zur Wirtſchaftsentwicklung erworben hat, nicht hoch genug zu veranſchlagen. Es bleibt zu hof⸗ fen. daß das Finanzprogramm der Regierung in der gleichen pſychologiſchen Richtung ſich aus⸗ wirkt und damit unſerem geſamten öffentlichen Leben wieder die ruhige Grundlage gegeben wird, auf der die Sparkapitalbildung in frühe⸗ rem Umfange vor ſich gehen kann. — Keine weiteren Sollerhöhungen Das Ergebnis der Nachtſitzung des Reichs⸗ kabinetts. enb. Berlin, 10. Dez.(Eigene Meldung!) Wie wir erfahren, hat das Reichskabinett ſich in ſeiner Nachtſitzung mit der Frage befaßt, ob der gegenwärtige Zollſchutz— zum Beiſpiel für Butter— unter dem ſtärker werdenden Druck des Auslandes ausreicht. Der Reichs⸗ ernährungsminiſter hatte offenbar den Wunſch, daß das Kabinett ſich vom Reichstag die Er⸗ mächtigung geben laſſen ſollte, die Zölle je nach den Schwankungen der Weltlage zu va⸗ riieren. Nach dieſem Syſtem wird die franzö⸗ ſiſche Zollpolitik praktiſch gehandhabt Die Diskuſſion im Kabinett hat aber ergeben, daß die Reichsregierung es nicht für zweckmäßig bält. ſich jetzt kurz por. dem Auseinandergehen des Reichstages noch um eine ſolche Ermächti⸗ gung zu bemühen. Dabei wurde auch darauf hingewieſen, daß weitere Zollheraufſetzungen nur ſchwer mit einer Politik vereinbart wer⸗ den können, die auf die Herabſetzung der Preiſe und Löhne hinwirken will. Man be⸗ urteilt zudem die Lage der Landwirtſchaft da⸗ hin, daß eine Reihe von Sympthomen dafür ſprechen, daß die Agrarkriſe nun doch allmäh⸗ lich zum Stillſtand kommt. So wickelt ſich die Rückzahlung der Düngemittelkredite, für die man recht ſchwarz ſah, jetzt viel glatter ab als in früheren Jahren. Schließlich ſieht man 3. B. in der Tatſache, daß der Weizenpreis im Hamburger Freihafen 6.20 Mark und in Ber⸗ lin 12.80 Mark beträgt, einen Beweis dafür, wie unabhängig ein Teil der Agrarprodukte preismäßig bereits von der Weltlage geworden iſt, die eine ſtändig finkende Preistendenz zeigt. In politiſchen Kreiſen ſieht man hierin ein weſentliches Verdienſt des Reichsernährungs⸗ miniſters Schiele, der ſich übrigens ſelbſt den Argumenten nicht verſchloſſen hat, die für den Augenblick gegen weitere Zollerhöhungen ſpre⸗ chen. Das bedeutet, daß die geſtrige Dar⸗ ſtellung eines Berliner Abendblattes, aus der man auf eine Schiele⸗Kriſe ſchließen mußte, voll⸗ kommen unrichtig iſt. Der Stand der in Frankreich 5 wib. Paris, 10. Dez. Die Lage hinſichtlich der Regierungskriſe hat nach der geſtrigen noch⸗ maligen Ablehnung der Radikalen, in ein Ka⸗ binett einzutreten, den auch Mitglieder der Fraktion Marin angehören, eine Erklärung in⸗ nichts mehr übrig bleibt, als entweder auf die Kabinettsbildung zu verzichten oder zu ver⸗ ſuchen, dieſelbe Mehrheit wie die Tardieus zuſammenzubringen, es eſi denn, daß er unter Ausſchluß der beiden Opponenten(Marin⸗ Gruppe und Radikalen) eine Art Minderheits⸗ regierung zuſtande zu bringen verſucht. tabinettbildung Zuſammenſtöße auf der Hamburger Reeperbahn 1 Toter. f wib. Hamburg, 10. Dez. Im Stadtteil St. Pauli, vornehmlich auf der Reeperbahn, kam es heute zu Demonſtrationsverſuchen. Zur Wiederherſtellung der Ordnung wurden ſofort ſtarke Polizeikräfte eingeſetzt. Ein amtlicher Bericht liegt zur Stunde(14 Uhr) noch nicht vor, da ſich die Lage noch nicht überſehen läßt. witb. Hamburg, 10. Dez. Zu den Vor⸗ gängen auf der Reeperbahn meldet der Poli⸗ UTTUTUTUCTTUVTVTVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVVVV—w—V—Vww B—— Gegen den Näuferſtreik— für Senkung der öffentlichen Caſten Ein offener Brief an die Reichsregierung Der Reichsverband für Herren- und Knaben— kleidung und für Damen- und Mädchenkleidung, die beiden führenden Verbände des Bekleidungs— einzelhandels alſo, haben in einen offenen Brief an die Reichsregierung den Reichskanzler um Unterſtützung gebeten im Kampf gegen den Käu⸗ ferſtreik, der die geſamte Wirtſchaftslage bebrohe. Es wird darauf hingewieſen, daß im Beklei⸗ dungshandel ſchon ſeit Jahresfriſt ein ſtarker und fühlbarer Preisabbau durchgeführt worden iſt. Dieſer Preisrückgang hat ſich zwangsläufig unter der Auswirkung des faſt hemmungsloſen Wettbewerbs vollzogen, durch den die Grenze des wirtſchaftlich Erträglichen ſtark überſchritten worden iſt. Der Bekleidungshandel erklärt. die⸗ ſer Preisabbau durchgeführt worden iſt. Dieſer Preisrückgang hat ſich zwangsläufig unter der Auswirkung des faſt hemmungsloſen Wettbe— werbs vollzogen, durch den die Grenze des wirt⸗ ſchaftlich Erträglichen ſtark überſchritten worden iſt. Der Bekleidungshandel erklärt, dieſer Preisabbau ſei zu einem ganz erheblichen Teil auf Koſten der Rentabilität der einzelnen Be⸗ triebe durchgeführt worden. Ein weiterer Abbau ſei nur möglich, wenn der Weg dazu durch eine fühlbare Senkung aller öffentlichen Laſten und Abgaben jeglicher Art vorbereitet, geebnet werde. Die Erwartung der öffentlichen Meinung auf einen bevorſtehenden weiteren allgemeinen und erheblichen Preisrückgang erzeuge eine über das normale Maß weit hinausgehende Zurück⸗ haltung in der Bedarfseindeckung. Der geſamten Textilinduſtrie und dem Textilhandel droht ſo größte Gefahr. Helfen kann nur eine ſachliche und beruhigende Aufklärung der Oeffentlichkeit durch die Reichsregierung. Demonſtrationsverbot in Berlin Reichskabinett und Film„Im Weſten nichts Neues“ wtb. Berlin, 10. Dez. Der Polizeipräſivent teilt mit: Nachdem die verſchiedenen politi⸗ ſchen Kundgebungen in den letzten Tagen trotz geringfügiger Beteiligung lin keinem Falle mehr als 6000) eine Störung der öffent⸗ lichen Ordnung herbeigeführt haben, hat der Polizeipräſident in Berlin aufgrund des Art. 123. Abſ. 2 der Reichsverfaſſung von Mitt⸗ woch den 10. Dezember 1930 ab 14 Uhr, ſämt⸗ liche Kundgebungen und Umzüge unter freiem Himme' verboten. Dieſes Verbot wird bis auf weiteres aufrecht erhalten mit der Ausnahme, daß eine Anzahl von Plätzen, deren Namen noch bekanntgegeben werden, für Verſamm⸗ lungen freigegeben bleiben. Umzüge bleiben auch dann in jedem Falle unterſagt. In den übrigen Straßen und Plätzen wird jede An⸗ ſammlung unter Umſtänden Warnung polizeilich zerſtreut. ohne vorherige * enb. Berlin, 10. Dez.(Eigene Meldung!) Ein Berliner Blatt will wiſſen, daß das Reichskabinett ſich heute mit dem Film„Im Weſten nichts Neues“ beſchäftigen und ihn ſich auch anſehen werde. Von unterrichteter Seite erfahren wir, daß dieſe Darſtellung, als ob der Film nun plötzlich eine Kabinettsangelegenhelt geworden ſei, falſch ſei. Zweifellos wird ſich der eine oder andere Miniſter durch den Be⸗ ſuch einer Aufführung einen perſönlichen Ein⸗ druck verſchaffen, im übrigen wird die Frage der Zulaſſung oder des Verbotes des Filmes als eine Angelegenheit angeſehen, für die die Filmoberprüfſtelle zuſtändig iſt. Dr. de Yeada, Geſandter der Republik Ecuador der ſein Land ſeit 1923 in Deutſchland ver⸗ tritt, wird Berlin verlaſſen. Sein Poſten wird bis auf weiteres nicht beſetzt werden. zeibericht: Heute nachmittag bildeten ſich An⸗ ſammlungen in St. Pauli. Einſchreitende Po⸗ lizeibeamte wurden mit Steinwürfen empfan⸗ gen und machten deshalb von ihren Gummi⸗ ſtäben Gebrauch. In der Reeperbahn erfolgten weitere Angriffe auf die Polizei, die derart be⸗ droht wurde, daß ſie mehrere Schüſſe abgeben mußte. Die Menge ſtob auseinander, Ein 19⸗ jähriger Bäcker erlitt eine ſchwere Kopfwunde, und ſtarb bei der Einlieferung ins Kranken⸗ haus. Ein zweiter Demonſtrationskeilnehmer ſoll verletzt ſein, doch konnten diesbezügliche Feſtſtellungen noch nicht getroffen werden. Die Ueberreichung der Nobel⸗Friedenspreiſe wtb. Oslo, 10. Dez. Die Ueberreichung der Nobel⸗Friedenspreiſe an den früheren Staats- ſekretär Kellogg und Erzbiſchof Soederblom fand heute mittag in Gegenwart des Königs und des Kronprinzen im hieſigen Nobelinſtitut ſtatt. Premierminiſter Mowinkel hob in einer Anſprache die Verdienſte Kelloggs und Erz⸗ biſchofs Soederbloms hervor. Kellogg betonte in ſeiner Dankrede, er habe das Vertrauen zu der Menſchheit, datz alle Schwierigkeiten mit 40 friedlichen Mitteln gelöſt werden würden. Die Hauptſache ſei, die Menſchen darüber aufzu⸗ klären, daß es beſſere Mittel zur Beilegung von Streitigkeiten gebe als das Mittel des Krieges. Erzbiſchof Soederblom betonte in ſeiner Rede, er habe die Empfindung, daß der Frie⸗ denspreis ihm als dem Vertreter der ökume⸗ niſchen Bewegung für die größere Einigkeit der chriſtlichen Kirchen verliehen worden ſei, und widmete dem Andenken Alfred Nobels herzliche Worte Vermiſchtes Haftentlaſſung Frenzels. Berlin, 10. Dez.(Eigene Meldung). Nach Niederlegung der zur Kaution von 10 000 enb. Mart noch fehlenden 4000 Mark bei der Pots⸗. damer Gerichtskaſſe wurde Frenzel heute aus der Haft entlaſſen. Schweres Bauunglück in Newyork. wib. Newyork, 10. Dez. In der Höhe des 10. Stockwerkes eines Neubaues brach geſtern daz 5 Gerüſt zuſammen. Fünf Maurer ſtürzten In die Tiefe und waren ſofort tot. Acht andere vermochten ſich an herabhängenden Seilen feſt⸗ zuhalten und konnten durch die Fenſter in das Haus geangen werden. eee Fchwbesler Geylinde Roman von Anny Wothe. (Nachdruck verboten.) 23. Fortſetzung. Winifred hatte eigentlich erwartet, mit klopfendem Herzen erwartet, vaß ihr Vater ſie in den nächſten Tagen zu ſich rufen laſſen wür⸗ de, um, wie ſie ſich höhnend ſagte: Gericht über ſie zu halten. Aber nichts von alledem geſchah. Sie hörte mit Staunen wie beiläufig von ih⸗ rer Großmutter, daß ihr Vater ſchon ſeit ein paar Tagen gar nicht daheim ſei. Gleich am Morgen nach der Unterredung mit ihr war er in ſeinem Segelboot nach Hallig Hooge gefah⸗ ren. i Das war nun drei Tage her. Winifred er⸗ tappte ſich mehr als einmal im Sturmwind am Strande, über das graue Wattenmeer Ausſchau haltend. Meiſt entdeckte ſie nichts, zuweilen aber tauchte die Hallig, wenn die Sonne kam, wie ein Traum aus den Wellen empor, und Winifred empfand dann plötzlich etwas wie Sehnſucht nach der ſtillen Inſel, auf der ſie in Kindertagen oft geweilt. Der Paſtor und ſeine Frau, die ab und zu mal herüberkamen, ein paar Stunden auf der Borſumburg zu verbringen, waren lange nicht dageweſen. Winifred mochte den Paſtor nicht. Seine ſtille Gelaſſenheit, ſeine tiefinnerſte Glücksſicherheit, ſein duldſames Genügen, mit dem er an Menſchen und Dinge trat, hatte etwas Aufreizendes für ſie. Viel beſſer gefiel ihr Frau Inge. Aber die Freundſchaft zwiſch u ud W̃ nifred ater ma die Komteſſe mißtrauiſch gegen die blonde Frau und trotzig. Mit Sölve war auch nichts anzufangen. Nicht genug, daß ſie immerzu mit dem Haus⸗ lehrer herumalberte, was Winifred ſehr un⸗ paſſend fand— umſomehr, da Dr. Rielſen doch ohne Zweifel ihr und nicht Sölve ſeine Huldi⸗ gungen darbrachte— ſuchte Sölve augenſchein⸗ lich jede Gelegenheit, um mit Schweſter Ger— linde zuſammen zu ſein. Da war es natürlich, daß Sölve mehr Zeit bei ihrem kranken Bruder verbrachte, als Wi⸗ nifred, die ſich immer wie eine Ausgeſtoßene in dem kleinen Kreiſe vorkam, dem ſie aus Trotz fern blieb, und in dem man ſich auch gar nicht bemühte, ſie zu halten. Die einzige, die zu Winifred hielt, war die alte Trud. Sie ſah mit ſcheelen Augen, wie die Zuneigung des kleinen Kranken zu der Krankenpflegerin mit jedem Tage wuchs. Und wenn ſie auch ganz gut wußte, daß Klaus auch ſie nach wie vor lieb hatte, die alte Frau wandte doch ihr ganzes Mißtrauen und ihren ganzen Haß Schweſter Gerlinde zu. Und da ſie bei niemand auf der Borſumburg mit ihren heimlichen Verdächtigungen gegen Schweſter Gerlinde Anklang fand, als bei Winifred, ſo verging faſt kein Tag, an dem die Trud nicht irgend etwas Mißgünſtiges zu berichten hatte. Bald hatte Schweſter Gerlinde Baron Sö⸗ derborg in der Heide getroffen, wenn ſie mit Klaus im Rollſtuhl, den die Trud ſchob, ihren Spaziergang machte. Bald war Söderborg am Strand aufgetaucht und hatte mit Schweſter Gerlinde Muſcheln und Seetang für Klaus ge⸗ 1 5 Oder der e Arzt, Dr. Berting, der ſe. ö eſend von Kiel her kannte, und den Winifreds Va⸗ ter auf Schweſter Gerlindes Wunſch für die Behandlung Klaus' hinzugezogen, da Schweſter Gerlinde mit dem Heilverfahren des alten Sa⸗ nitätsrates nicht einverſtanden war, hatte ſich zu ihnen geſellt und ſich ſtundenlang mit der Schweſter unterhalten, wie die Trud berichtete. Zuweilen hatte Winifred daran gedacht, ihren Vater zu fragen, ob er das alles wüßte und billigte. Wenn ſie auch an dem denkwürdigen Abend, bezwungen von den Worten Schweſter Gerlindes, einen Augenblick etwas wie Sym⸗ pathie für die Diakoniſſin geſpürt, dieſes Ge⸗ fühl erloſch ſchnell wieder, als ſie ſah, daß die Krankenpflegerin ganz unbeirrt ihren Weg 15 und ihr nicht um Haaresbreite entgegen⸗ am. 5 Aber ſeit der letzten Unterredung mit ihrem Vater war es ja Winifred ganz unmöglich geworden, ihn zu ſprechen. Wie eine unüber⸗ windliche Scheidewand war es zwiſchen ihnen, auch dann noch, als ihr Vater auf die Borſum⸗ burg zurückkehrte. Alle Tage wartete ſie in fieberhafter Aufregung. Er mußte ſie ja rufen laſſen. Mußte ja Aufklärung von ihr über die ſeltſamen Worte verlangen, die ſie ihm neulich ins Geſicht geſchleudert. Aber ein Tag nach dem andern verging, ohne daß das Erwartete geſchah. Grau und öde krochen die Stunden dahin. Ein ſchwerer Druck laſtete auf Wini⸗ freds Bruſt, den ſie nicht abzuſchütteln ver⸗ mochte. ö i 5 Außerdem wuchs der Groll gegen die an⸗ deren in ihrer 5 Die ſonſt im a jetzt linde und der Großmama zu, g lüngſt keinen Verſuch mehr machte, Winifred in die Unterhaltung zu ziehen. Früher, als es geſchah, hatte Winifred ſich mit ungezoge nen Schweigen gewappnet. Jetzt, da die Gr ißmama ſie faſt garnicht n grolltk herrſchte. Sogar die ſonſt immer ſo ſchweig⸗ ſame Großmama hatte jetzt oft ein Lächeln und ein gütiges Wort. und die ſtrahlend blauen Augen der Schweſtet wirkten beüngſtigend auf Winifred. Zuweilen nahm auch der junge Arzt Dr. Berting, det Klauschen jetzt behandelte, auf Wunſch der Großmama an den Mahlzeiten teil, und wenn 1 dann noch Söderborg dazu kam mit ſeinem lachenden Geſicht, dann war es oft, als huſche wirklich ein Sonnenſtrahl Burg. Winifred hatte dann das Gefühl, als müſſe ſie ſich mit beiden Fäuſten gegen dieſen neuen Ton wehren, als müſſe ſie ſchreien. Seht ihr denn nicht das düſtere Geſpenſt, das hier durch die Säle ſchleicht? Scheut ihr euch nicht, zu lachen und zu ſcherzen, hier, wo das Leid zu Hauſe iſt, das Leid, das wir nicht ſcheuchen dürfen, das allein hier Heimatsrechte hat? Er kräntte auch Winifreds Eitelkeit, daß Dr. Berting ſowohl wie Baron Söderborg augenſcheinlich gar keine Notiz von ihr nah⸗ men, wenn ſie ſo unliebenswürdig und ohne Anteilnahme an der Unterhaltung zu zeigen, bei Tiſch ſaß. Ihre ganze Aufmerkſamkeit wandten ſie immer nur Sölve, Schweſter Ger⸗ die auch ſchol in Und Sölves Locken durch die graue Poſt wird billiger Enb Berlin, 11. Dez.(Eigene Meldung) Trotz der ungünſtigen Finanzlage der Neichs⸗ poſt, die in einem Teil des laufenden Geſchäfts⸗ jahres Mindereinnahmen von 71 Millionen Mark verzeichnet und für das ganze Jahr mit 120 Millionen Mark Mindereinnahmen rech⸗ net, hat ſich bie Reichspost, wie die Blätter be⸗ richten, entſchloſſen, die Preisſenkungsaktion der Reichsregierung durch eine Gebührenſen⸗ kung zu unterſtützen. U. a. ſollen die Gebüh⸗ ren für Druckſachen von 5 auf 4 Pfennig und in ähnlichem Ausmaß die Gebühren für Wurf⸗ ſendungen geſenkt werden. Starke Herabſetzun⸗ gen ſind geplant für die Paketgebühren in der 2. und 3. Zone und ermäßigt werden ſchließ⸗ lich auch die Telegramm und Fernſprechge⸗ bühren, wobei insbeſondere die Gebühren für dringende Geſpräche vom Dreifachen auf das Zweifache der normalen Geſpräche herabgeſetzt werde. 5 Der neue Mannheimer Stadtrat Mannheim, 10. Dez. Wie das Städtiſche Nachrichtenamt mitteilt, hatte die heutige Neu— wahl des Stadtrates folgendes Ergebnis: So— zialdemotraten 7(früher 9 Sitze), Zentrum 4(4) Kommuniſten 4(3), Nationalſozialiſten 4(0), Vereinigte Gruppen der DVP. Staatspartei und Arbeitsgemeinſchaft der Wirtſchaftlichen Vereini⸗ gung und DRVP 4(8), Ev. Volksdienſt 1(0). Eine Wahl zum Stadtverordnetenvorſtand war nicht erforderlich, da nur eine Vorſchlagsliſte eingegangen war. Im Stadtverordnetenvorſtand ſind die Parteien folgendermaßen vertreten: 2 Soz., 1 Zentr., 1. Ver. Gruppen, 1 Ev. Volks⸗ dienſt, 1 Nat.⸗Soz., 1 Komm. Soziales Beilegung des Konfliktes in der Bielefelder Metallinduſtrie. wb. Berlin, 10. Dez. In dem Mantel-, und Tarifſtreit in der Bielefelder Metallinduſtrie ſanden vorgeſtern und geſtern die Nachverhand⸗ lungen im Reichsarbeitsminiſteriun ſtatt. Sie endeten mit einer Vereinbarung der Parteien auf der Grundlage des Schiedsſpruches vom 1. Dezember 1930, wonach eine Lohnſenkung der tariflichen Akkordrichtlöhne um 5 Prozent, der Stundenlöhne un 3 Prozent eintritt. Die Arbeit ſoll ſofort wieder aufgenommen werden; Maßregelungen aus Anlaß des Streiks ſollen nicht erfolgen. Der Lohnkonflitk der Bankangeſtellten vor dem Reichsarbeitsminiſterium. enb. Berlin, 10. Dez.(Eigene Im Reichsarbeitsminiſterium begannen heute vormittag unter dem Vorſitz des Schlichters Prof. Dr. Brahn die Verhandlungen zur Beile⸗ gung des Lohnkonfliktes im Berliner Bankge⸗ werbe. Von den Arbeitgeberverband ſind be— kanntlich die Gehaltstariſe für die Berliner Bankangeſtellten zum Zweck eines Abbaues ge⸗ kündigt worden. Die Verhandlungen, die zwi⸗ ſchen dem Reichsverband der Bankleitungen und den am Tarifvertrag beteiligten Angeſtelltenor⸗ ganiſationen ſtattgefunden haben, ſind geſchei⸗ tert, da ſich die Angeſtelltenvertreter gegen den beabſichtigten Gehaltsabbau von 11 Prozent zur Wehr geſetzt haben. Heute haben die Parteien im Reichsarbeitsminiſterium zunächſt ihren grundſätzlichen Standpunkt dargelegt. Nach den Darlegungen der Parteien wurde dann wie üblich eine paritätiſche Schlichtn gskammer ge⸗ bildet, die den Schiedsſpruch zu fällen hat. Cokales Friſtablauf für Rentenanträge in der An⸗ geſtelltenverſicherung. Durch Geſetz vom 7. 3. 1929 iſt die Wartezeit in der Angeſtelltenver⸗ ſicherung allgemein auf 60 Beitragsmonate herabgeſetzt worden. Sind weniger als 30 Bei⸗ tragsmonate auf Grund der Verſicherungs⸗ pflicht nachgewieſen, ſo beträgt die Wartezeit 90 Beitragsmonate. Das Geſetz iſt mit Wir⸗ kung vom 1. März 1929 in Kraft getreten. Iſt ein Leiſtungsantrag vor dieſem Zeitpunkt rechtskräftig abgewieſen worden, weil die Wartezeit nicht erfüllt war, ſo kann, wenn nach dem Geſetz vom 7. März 1929 die Warte⸗ zeit erfüllt iſt, die Nachprüfung des Renten- antrages beantragt werden. Der Antrag muß 510 bis zum Schluſſe des Jahres 1930 geſtellt ein. Heſſ. Perſonalnachrichten. Erledigte Stelle: Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen evangeli⸗ ſchen Lehrer an der Volksſchule zu Lauterbach Wohnung vorhanden.— Verſetzung in den Ruhe⸗ Meldung.) ſtand: Am 27. November 1930 wurde der Strom⸗ meiſter Joſef Selzer zu Grund des Geſetzes über die Altersgrenze der Stagtsbeamten vom 2. Juli bzw. 19. Dezember Heidenſahrt auf 1923 in der Faſſung des Geſetzes üher die Ein⸗ ſtellung des Perſonglabbaues in Heſſen und zur Aenderung des heſſiſchen Perſonalabbaugeſetzes vom 8. Oktober 1925 vom 1. Januar 1931 an in den Ruheſtand verſetzt. U- fümpalast Der Greifer Ide grögte Tonfum-Hanone Der Greifer Die Sensalon in blernnelm Der Greifer 100%¾ Ton, Sprech, Musiz Der Greifer bor beste Tonmim des Jahres Der Greifer Uird sscher w. Z. Tagesgespr. Der beste Sorechkunster wird alle erobern. Anfang täglich ab 7 Uhr. Ab Heute Donnerstag bis Sonntag das neueste Tonfilm- Ereignis für Viernheim. Alle warten mit Hochspannung auf den ersten 100% Kriminaltonfilm. 10 Riesenakte. U.. Fümpalast Das große Belprogramm Weiber werden zu Hyänen 2. Eine feine Familie 3. Buhi soll fein werden Das Weltstadtnpro- gramm in 19 Akten. Hommt seht u. hört urteilt. Ueberzeugen Sie sich von Greifer. K. K. V. Auf den heutigen Vereins- abend mit Einführung unſeres neuen Geiſtl. Bei⸗ rates wird nochmals hingewieſen. Da dies die letzte Verſammlung vor unſerer Weihnachtsfeier iſt, fehle kein Mitglied. Erſcheinen iſt Ehrenſache. Sport⸗Berichte finden unter dieſer Rubrik Aufnahme, müſſen aber kürzeſt abgefaßt ſein. Waldſportplatz Am kommenden Sonntag gaſtiert der Bezirks- ligiſt Fechenheim O3 aus dem Mainbezirk auf dem Waldſportplatz, der antreten wird mit: Müller, Schreiber und Friſchkorn, Biſchof, Bredler und Gehrmann, Buſch, Kunzig, Heidt, Pinther und Ruhr. Der weitaus beſte Mann iſt der rechte Verteidiger Schreiber, der den Beſuch der Mannſchaft allein lohnt, wie der letzte„Kicker“ ſchreibt. Im Sturm iſt der Halblinke Pinther eine Kanone. Dieſer hat bei dem letzten Spiel gegen Rotweiß, Frank⸗ furt, das 5:2 verloren ging, dem beſten deutſchen uud internationalen Torwart Kreß zwei unhaltbare Bälle in den Kaſten geſetzt. Auch der linke Läufer Gehrmann hat ſtets ausgezeichnete Kritiken. Da das Spiel eine Kraftprobe vor dem Phönixſpiel iſt, wird ein hochintereſſantes Treffen zu erwarten ſein. Beginn /3 Uhr. Turnerbund. Mitten in der Handballrunde ſteht der Turner⸗ bund mit ſeinen Mannſchaften. Halten ſich die Spieler ſo weiter, dann wird der Turnerbund in dieſem Spieljahr um die Meiſterſchaft der Aufſtiegs⸗ klaſſe etwas mitreden. Ueberall, wie ſchon immer waren die Turnerbundler ein gefürchteter Gegner, auf dem grünen Raſen, wo es gilt die Sieges⸗ palme davonzutragen und Punkte zu erringen um in der Tabelle einen ehrenwerten Platz einzunehmen. Aber nicht allein Siegespalme und Punkte und unſer Wahlſpruch, nein wir ſpielen auch zur Er- tüchtigung von Körper und Geiſt, damit wir des Lebens Schickſalen gewachſen ſind und auch echte Jünger Jahns und Träger unſerer ſchönen Turn- und Handballſache bleiben. Gut Heil! Nachſtehend die Tabelle: Vereine Sp. gew. un. verl. Seckenheim 5 2 Viernheim 5 11.8 Hockenheim a 14:10 Käfertal ö e e 81:9 Neckarau 5 2 91.7 Feudenheim 10.11 Germania M'heim 6 6:20 Filmſchau II ⁵ u M. T. Lilmpalaſt. Ab heute Donnerstag die größte Tonfilmſchau. Hans Albers ſpricht heute in dem koloſſalen Sprechfim„Der Greifer“. Dem U. T. P. iſt es gelungen, den neueſten und beſten Tonfilm auf den dies wöchentlichen Spiel- plan zu ſetzen. Es iſt ein Standart⸗Tonfilm aller- Tore P. 15:7 8 erſten Ranges, der mit Atlantik gleich ſteht. Der erſte Kriminaltonfilm„Der Greifer“ wurde überall mit einem Bombenerſolg gezeigt; ſo auch in Viern— heim. Die große Nachfrage, wann kommt denn „Der Greifer“, wird heute zur Wahrheit. Unter großer Mühe iſt es Herrn Wamſer gelungen, dieſen Meiſtertonfilm dieſe Woche in Viernheim zur Auf⸗ führung zu bringen. Da dieſer einzigartige Ton: film überall verlängert wurde, konnten wir den Film vorige Woche nicht zur Aufführung bringen. Aber jetzt iſt die Senſation da, hunderte werden „Greifer“ ſehen, einer wirds dem andern ſagen, ein Tonfilmwunder, wie noch keins da war. Wollen Sie Hans Albers ſehen, den beſten Sprechkünſtler, dann gibt es nur eine Parole: Auf zu Greifer! Wir bitten, ſich heute Ihre Plätze zu ſichern, da alles heute zu„Greifer“ geht, dem ſchönſten Pracht⸗ tonwerk. Schlager auf Schlager. Senſation auf Senſation erleben Sie im U. T. P. Eine Tonfilm⸗ kanone um die andere ſtartet und immer ein voller Erfolg. Darum: Wohin?„Zu Greifer“. CCC ˙· TTT Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden ; e G.⸗V.„Sängerbund.“ Freitag Abend /9 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold, Ortsgr. Viern⸗ heim. Freitag, den 12. Dez., abends 1/8 Uhr im Saftladen bei Kamerad Beckenbach Vorſtands- ſitzung; anſchließend halb 9 Uhr Mitglieder- Verſammlung. Um vollzähliges Erſcheinen wird dringend gebeten. Der Vorſtand. Verein für Sport- und Körperpflege 1896. Uebungsſtunden: Montag u. Freitag: Jiu-⸗Jitſu, Dienstag: Boxen, Mittwoch u. Freitag: Stemmen und Ringen. N. B. Am Sonntag, den 14. wird die Vorrunde im Ringen A-, u. B=, u. K⸗Jugend- klaſſe ſowie Stemmen in Weinheim ausgetragen. Der Vorſitzende. G.⸗V. Flora. Sonntag, den 14. Dez., vormittags 10 Uhr, Singſtunde. Reſtloſes Erſcheinen der Sänger erwartet Der Präſident. Geſaug⸗Verein„Sängertrene“. Sonntag, den 14. Dezember, vormittags 10 Uhr Singſtunde. Der 1. Baß eine ½¼ Stunde früher. Es iſt Pflicht, daß jeder Sänger pünktlich erſcheint. Der Präſident. Bekanntmachung. Betr.: Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. Am Samstag, den 13. Dez. 1930, vorm. 11 Uhr, werden im Sitzungsſaale des Rathauſes nachſtehende Allmendgrundſtücke verſteigert: Vierruthen Nr. 96 Schloth 24. Oberlück 2. Gew. Nr. 13 Erlen 1. Gew. Nr. 12 757 6. 77 7 28 Oberbruchweide 12. Gew. Nr. 25 Am neuen Sand. Am neuen Sand. Viernheim, den 10. Dez. 1930. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim: Lamberth. Sport⸗Inſerate Unter dieſer Rubrik erſcheinen die Pauſchal⸗ Inſerate der ſporttreibenden Vereine., FTE Sportvereinigung Amicitia Sonntag, den 14. Dezember 1930, ½3 Uhr Großes Freundſchaftstreffen! Sp. Ugg. Frankfurt⸗Fechenheim (Bezirksliga) gegen Sp. Vgg. Amicitia 09 1. Vorſpiele: 1.15 Uhr Igd.— Lindenhof Igd. Vorm. 10.15 Uhr Floram gegen Lindenhof. Der Vorſtand. NB. Freitag Abend 8 Uhr: Spiel- und Jugendausſchuß, wozu wir ſämtliche Herren, beſonders die vom Jugendausſchuß, dringend einladen. Anſchließend Zuſammkunft der Igd. und Floramannſchaft. Deutſche Jugendkraft Viernheim. Sonntag, 14. 12. 1930, nachmittags 2,30 Uhr Fußball⸗Gauklaſſe Uiernheim J.— Lorsch l. A⸗Klaſſe 1,15 Uhr Viernheim 1. Priv.— Herrnsheim. Gundheim 1.— Viernheim 2. B-Klaſſe Heppenheim 2.— Viernheim jr. Jugend⸗Klaſſe Heppenheim— Viernheim 3. Freitag Abend halb 9 Uhr Spielerverſammlung im Lokal. Zu vorſtehenden Großkampf wird die Einwohnerſchaft herzlichſt eingeladen. Die Eintrittspreiſe zum Sportplatz ſind für die Folge feſtgeſetzt: Nichtmitglieder 50 Pfg. Mitglieder 30 Pfg., Arbeitsloſe 30 Pfg., Damen 20 Pfg., die Mitglieder und Arbeits- loſen haben ihre Ausweiſe vorzuzeigen, an⸗ dernfalls die Preisermäßigung nicht mehr eintreten kann. Ausnahmen werden für die Folge nicht mehr zugelaſſen. Die Sportleitung. Turngenoſſenſchaft 1393 Handball: Sonntag, den 14. Dez. Freund- ſchaftsſpiel der 1. und 2. Mannſchaft gegen Rheingönheſm in Rheingönheim. Freitag Abend 8 Uhr Spieler⸗Verſammlung auf dem Sportplatz. Sämtliche Handballer müſſen unbedingt er⸗ ſcheinen. Die Spielleitung. Turnerbund Viernheim Sonntag, den 14. Dezember 1930, erſtes Verbandsſpiel der Nachrunde gegen Feudenheim in Feudenheim. Morgen Freitag Abend halb 9 Uhr Spielerverſammlung. Die Spie- ler der 1. und 2. Jugendmannſchaft werden gebeten vollzählig zu erſcheinen. Der Spielausſchuß. Donnerstag ½9 Uhr im Ketteler⸗Sälchen Vereinsabend mit Einführung unſeres neuen Geiſtl. Beirats. Um zahlreichen Beſuch bittet Der Vorſtand. 1 wurde mit ministerieller Erlaubnis die grosse Wormser Waren- Lotterie bis einschl. Montag, den 15. Dezember Weitere wesentliche Erhöhun, der Waren-Gewinng und Gutscheine Ausstellung der Gewinne im Kaufhaus Goldschmidt. Möbelspezlalhaus Hahn und Kaufhaus Landauer.