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Sie würden in Zukunft keine Reden von Marxiſten mehr anhören und würden beim Beginn ſolcher Reden den Saal verlaſ⸗ ſen.(Gelächter und Zurufe links.— Beifall bei den Nationalſozialiſten.— Die Sozial⸗ demokratiſche Fraktion iſt während der Ver⸗ leſung der Erklärung außerhalb des Sitzungs⸗ ſaales geblieben). Ein kommuniſtiſcher Abgeordneter verlangt die ſofortige Beratung eines Antrages auf Aufhebung des Berliner Demon⸗ ſtrationsverbotes. Als er dieſes Ver⸗ langen begründet, verlaſſen die Nationalſozia⸗ liſten, die Deutſchnationalen und die Mitglie⸗ der der Landvolkspartei den Saal. Sie laſ⸗ ſen nur einen„Horchpoſten“ zurück. Der Be⸗ iatung des kommuniſtiſchen Antrages wird von rechts widerſprochen. Auf der Tagesordnung ſteht die zweite Be⸗ ratung des von den Regierungs parteien eingebrachten Entwurfes zur vorübergehen⸗ den Regelung der gewerbsmißigen Stellen⸗ vermittlung. Als Präſident Loebe dieſen Gegenſtand aufruft, rufen die Kommuniſten den wieder in den Saal zurückkehrenden Natſonalſozialiſten zu:„Achtung, der Marxiſt Loebe ſpricht, raus⸗ gehen!“(Heiterkeit!) Der Ausſchuß empfiehlt die Annahme des Entwurfes der Regierungsparteien, wonach die Konzertagenten ihren Betrieb bis auf weiteres fortführen können. In einer Aus⸗ ichußenichließung wird verlangt, daß bei der endgültigen Erledigung der Entſchäbigungs⸗ frage für die gewerbsmäßigen Stellenver⸗ mittler Härten vermieten werben Abg. Jaeger⸗Celle(Dur.) beantragt, daß die Entſchließung bis ſpäteſtens 31. März 1931 gesetzlich geregelt werden muß. Die Abſtimmung wird vom Präſidenten Loebe zurückgeſtellt. Es folgt die zweite Veratung des Geſetzentwurfs über den Ladenſchluß am Weihnachts⸗Heilig⸗ Abend. Nach dem Ausſchußbeſchluß dürfen offene Ver⸗ kaufsſtellen am 24. Dezember nur bis 17 Uhr geöffnet ſein und Angeſtellte zur Bedienung der beim Ladenſchluß ſchon anweſenden Kun⸗ den und zu ſonſtigen Arbeiten nur bis zur Dauer von einer halben Stunde beſchäftigt werden. Gaſtſtätten dürfen am 24. Dezember nur bis 19 Uhr geöffnet ſein. Für die Verpflegung und Beherbergung von Ortsfremden können Ausnahmebeſtimmungen erlaſſen werden. Abg. Frau Reitze(S.) wendet ſich gegen den vom Ausſchuß abgelehnten Antrag der Wirtſchaftspartei, der die Aufhebung des Ladenſchluß⸗Geſetzes vom 13. Dezember 1929 verlangt. Abg. Dr. Schmid t⸗Weſtfalen(Chr.⸗Soz.) tritt für die Ausſchußvorlage ein und bekämpft den Antrag der Wirtſchaftspartei. Abg. Borrmann(WP.) lehnt die Aus⸗ ſchußvorlage ab und beantragt mindeſtens die Beſtimmung über den Schluß der Gaſtwirt⸗ ſchaften im Intereſſe der anhangloſen Jung⸗ geſellen und Witwer zu mildern. 5 Abg. Frau Himmler(K.) richtet ſcharfe Angriffe gegen die Wirtſchaftspartet. Abg. Dr. Pfeffer(DV.) bekämpft die Vorlage. Dieſe Art der Geſetzesmacherei ſpotte jeder Beſchreibung. Man dürfe nicht leicht⸗ ſertig über die Lebensintereſſen des Gewerbes ſich hinwegſetzen. Die Wirtſchaftspartei habe die weitere Verſchlechterung der im Vorfahre beſchloſſenen Beſtimmungen verſchuldet durch ihren Vorſtoß gegen das Ladenſchlußgeſetz. Der Redner beantragt Ausnahmebeſtimmungen für die Blumengeſchäfte. Abg. Jaeger⸗Celle(Dut.) lehnt die Aus⸗ ſchußvorlage ab. Die bisherige Regelung ge— nüge den Bedürfniſſen auch der Angeſtellten. Eine Verſchärfung ſei nicht zu rechtfertigen. Abg. Stöhr(NS.) tritt für die Ausſchuß⸗ vorlage ein. Am Vorabend des Chriſtfeſtes müſſe der arbeitenden Menſchheit Gelegenheit zu Einkehr gegeben werden. Der frühere Schluß der Gaſtwirtſchaften am Heiligabend iſt von uns beantragt worden. Wir ſtimmen aber dem Antrag Pfeffer zu, der den Ladenſchluß für Blumengeſchäfte eine Stunde ſpäter legen will. Abg. Weiſer(3.) erklärt, der größte Teil ſeiner Freunde werde gegen die Aus⸗ ſchußvorlage ſtimmen, weil die im Vorjahre beſchloſſene Regelung genüge. Abg. Schwarzer(BW.) Regelung müſſe den örtlichen Verhältniſſen angepaßt werden. Die Ausdehnung der Be⸗ ſtimmungen auf die Gaſtſtätten ſei nicht zu rechtfertigen. Abg. Dr. Adolp(Volksnatl.) ſtimmt der Ausſchußvorlage zu. Auch über dieſe Vorlage wird die A b ſti m⸗ mung zurückgeſtellt. Die Novelle zum Reichspoſtfinanzgeſetz, wonach die Ablieferung an das Reich künf⸗ tig von den Bruttoeinnahmen erfolgt, wird ohne Ausſprache in zweiter und dritter Be⸗ ratung angenommen. Zur Beratung kommt weiter eine Ent⸗ ſchließung des Haushaltsausſchuſſes, in der die Reichsregierung erſucht wird, in ein⸗ heitlichem Zuſammenwirken mit Preußen aus Anlaß der jüngſten Hochwaſſerkata⸗ ſtrophe eine umfaſſende Hilfsaktion für die Geſchädigten einzuleiten zur Vermeidung der Wiederkehr ſolcher Kataſtrophen, die Vollen— dung der Waſſerbauten zu beſchleunigen und die geſchädigten Bezirke in die Oſthilfe ein⸗ zubeziehen. Abg. Schwobe(Dnt.) fordert ſchleunige Hilfe für die Oder⸗Anlieger in Schleſien. Abd. Kaſche(RS.) verlangt, daß die Hilfsmaßnahmen möglichſt raſch durchgeführt werden. Abg. Schmid t⸗Hannover fordert eine wirkſame Regulierung des Elbe-Stromgebiets in Nordhannover. Dringend notwendig ſeien auch Hilfsmaßnahmen für das Gebiet der erklärt, die mittleren Weſer. 8 Abg. Gandorfer(Bayr. Bauernp.) beantragt die Einbeziehung Bayerns in die Hochwaſſerhilfe. Abg. Verhülsdonk(3.) geht auf die Hochwaſſerſchäden am Rhein und an ſeinen Nebenflüſſen ein und fordert Steuernieder— ſchlagung für die Geſchädigten. Reichsverkehrsminiſter von Guerard be⸗ tont, daß bei der Hilfsaktion für die Hoch- waſſergeſchädigten an Oder und Rhein ſich eine durchaus erfreuliche Zuſammenarbeit zwiſchen Reich und Preußen gezeigt habe. Die Regie- rung ſei eifrig bemüht, die Urſachen der Hoch— waſſerkataſtrophen zu unterſuchen. Die Ausſprache wird dann unterbrochen, weil die vorher zurückgeſtellten A bſt i m⸗ mungen nachgeholt werden müſſen. Zur vorübergehenden Regelung der ge⸗ werbsmäßigen Stellen vermittlung wird un⸗ ter Ablehnung der Aenderungsanträge bie Ausſchußvorlage angenommen. In dieſer Faſſung wird auch das Geſetz in dritter Beratung mit der Ausſchußentſchlie⸗ zung betr. Vermeidung von Härten angenom⸗ men. Zum Geſetz über den Ladenſchluß am Weih⸗ nachts⸗ Heiligabend wird der Antrag Dr. Pfeffer(DVP.), wonach die Blumenge⸗ ſchäfte eine Stunde länger als die übrigen Geſchäfte geöffnet bleiben dürfen, mit 250 gegen 239 Stimmen angenommen. Im üb⸗ rigen wird die Vorlage in der Ausſchuß⸗ faſſung endgültig angenommen. Die Ausſprache über die Hochwaſſerſchäden wird dann fortgeſetzt. Es ſprechen hierzu noch die Abgg. Stelling(S.), Bohnenſtengel(K.), Dr. Moldenhauer(DVP.), Frau Eitner(Chr.⸗ Soz.). Baur(Landvolk), Domſch(Landvolk), Freybl(WP.), Brückner(NS.), Gerauer (BVP.), Meyer⸗Hann.(D. Hann.) und Nä⸗ del(K.). Die Ausſchußentſchließung wird dann an⸗ genommen. Außerdem gelangen hierzu noch einige E r— gänzungsanträge zur Annahme. Nach längerer Geſchäftsordnungsdebatte über die Tagesordnung der nächſten Sitzung vertagte ſich das Haus um 19,45 Uhr auf Freitag 10 Uhr. Auf der Tagesordnung ſtehen u. a. die Anträge auf Winterbeihilfe und zu den Grubenaktaſtrop⸗ hen.— Ein Antrag Everlings(Dut) die Miß⸗ trauensanträge gegen die Miniſter Dr. Curtius Dr. Wirth und Treviranus auf die Tagesord⸗ nung zu ſetzen, wurde gegen die Rechte und die Kommuniſten abgelehnt. 1 Heſſiſcher Candtag beſchließ Geſetzentwurf über Beſtellung von Staatskommiſſaren Darmſtadt, 11. Dez. Der Heſſiſche Landtag erledigte heute in fünfſtündiger Beratung den Reſt der ihm vorliegenden Tagesordnung. Zu einer längeren Ausſprache kam es über einen kommuniſtiſchen und einen nationalſozialiſti⸗ ſchen Antrag auf Auflöſung des Landtages. Beide Anträge wurden, da ſie die notwendige Zweidrittelmehrheit nicht erreichten, abge⸗ lehnt. Darauf wurde das Geſetz zur Sicherung der Haushalts⸗ führung der Gemeinden und damit über die Beſtellung von Staatskommiſſaren 5 angenommen. Miniſter Leuſchner erklärte, daß er ſich nur ſchweren Herzens zu der Vorlage habe ent⸗ ſchließen können, weil er ein Freund der Auf⸗ rechterhaltung und des Ausbaues der Gemein⸗ deſelbſtverwaltung ſei und weil ſeit hundert Jahren ſo ſchwere Eingriffe in die gemeindli⸗ che Selbſtverwaltung nicht vorgekommen ſeien. Das Geſetz ſei aber trotzdem notwendig, weil das Wohl der Bevölkerung auf dem Spiel ſtehe, wenn die Voranſchläge nicht in Ordnung gebracht würden. Es gebe keine Selbſtverwal⸗ tung ohne Selbſtverantwortung. Angenommen wurde weiter das Ausfüh⸗ rungsgeſetz zur Notverordnung des Reiches, das den Gemeinden die geſetzliche Grundlage für die Einführung der Bürgerſteuer gibt, und eine Reihe weiterer Anträge, unter ihnen ſol⸗ che auf Aufhebung der Immunität der Abg. Stephan(S.) und Sumpf(K.). Ein Antrag Dr. Werner(N.), daß zur Verhütung von Firmenverſchleierung darauf zu achten ſei, daß der volle Namen des Firmeninhabers deutlich am Laden ſtehe, wurde einſtimmig angenom- men. Schließlich gelangte noch ein Antrag Sturmfels⸗Reiber zur Annahme, wonach ſechs Kriminalwachtmeiſterſtellen im ehemals beſetz⸗ ten Gebiet in Kriminalſekretärſtellen umge— wandelt werden. Die Nabinettskriſe in Frankreich Senator Steeg ins Elyſee beruſen. wib. Paris, 11. Dez. Der Präſident der Republik hat heute vormittag den radikalen Senator Steeg ins Elyſee berufen, um ihm die Bildung des Kabinetts anzubieten. N 47. Jahrgang Gloſſen und Streiflichter „Jeſuitiſche Infamie“. * Dieſes Schlagwort ſchleuderte in einer der letzten Reichstagsſitzungen ein nationalſoziali— ſtiſcher Abgeordneter dem Zentrumsſprecher Burger zu. Und aus welcher Veranlaſſung? Bürgers hatte ausgeführt, daß die Arbeits- loſigkeit in allen Ländern herrſche und ſelbſt in Italien in einem Jahre ſich um 60 Prozent er⸗ höht hat. Und er ſtellte die Frage, was Herr Feder wohl geſagt haben würde, wenn er ſeine Rede als italieniſcher Abgeordneter hätte halten müſſen. Und an dieſer Stelle nun erfolgte der nationalſozialiſtiſche Ruf:„Jeſuitiſche In⸗ famie!“ Man muß dieſes Wort einmal in aller Ruhe zergliedern, um inne zu werden, welcher Fana— tismus und welcher Haß in ihm verborgen iſt. Was in aller Welt mochte jenen Nationalſoziali— ſten bei einer ſo rein ſachlichen und tatſächlichen Feſtſtellung, um die es ſich handelte, veranlaßt haben, mit einer derartigen Beſchimpfung gegen den Zentrumsredner vorzugehen? Da muß man doch ſchon annehmen, daß ſich eine unbändige Wut ſinn- und bedenkenlos ent⸗ ſaltet hat, die ſich bei jenem Nationalſozialiſten wohl darüber aufſpeicherte, daß die Entlarvung des Nationalſozialismus bezüglich ihrer wir k⸗ lichen Geſinnung gegenüber den Katholiken ſchon ſo gründlich beſorgt worden iſt. Man hatte bei den Nationalſozialiſten auf Grund der Er⸗ fahrungen, die man mit Reventlows Aeußerun⸗ gen gemacht hatte, größte Zurückhaltung einge- ſchärft; nun iſt aber dieſer Unglücksmenſch wie⸗ der aus der Reihe geſprungen, und er hat aus⸗ geſprochen, was ſo und ſo viele bei den Natio⸗ nalſozialiſten denken. Denn es ſtellt ſich mehr und mehr heraus, daß gerade in der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung diejenigen Elemente ſich ſammeln, die ihre Katholiken-Gegnerſchaft auch einmal aktiv betätigen möchten. Da hilft der Hinweis auf andere Nationalſozialiſten, die auch Katholiken ſind, nichts, denn ſie können gegen⸗ über dieſer rabiaten, und wie man ja jetzt aus dieſem Zuruf wieder erſehen hat, geradezu ſchändliche Geſinnung gewiſſer Fanatiker nicht angehen. Dieſes Wort:„Jeſuitiſche Infamie“ wollen und werden wir Katholiken uns gut merken! 22 Reventlows Rede amtlich berichtigt. Auf die Beſchwerde der Reichstagsfraktion des Zentrums über die ſinnentſtellende„Berich⸗ tigung“, welche der nationalſozialiſtiſche Abge— ordnete Graf zu Reventlow an dem amt⸗ lichen Stenogramm ſeiner berüchtigten Reichs— tagsrede vorgenommen hatte, verſuchte ſich Graf zu Reventlow mit lendenlahmen Erklärungen herauszuwinden. Die Zentrumsfraktion ver— langte aber die amtliche Richtiaſtellung. Nunmehr hat Reichstagspräſident Löbe der Zentrumsfraktion folgendes Schreiben zugeſtellt: „Nachdem Sie mir mitgeteilt haben, daß Sie ſich mit den Aufklärungen des Herrn Abgeord— neten Grafen zu Reventlow nicht zufrieden geben können, ſondern auf Wiederherſtellung der wirk— lich geſprochenen Sätze im ſtenographiſchen Be— richt beſtehen, habe ich angeordnet, daß dem Pro— tokoll der ſiebenten Sitzung des Reichstages die beiliegende Berichtigung hinzugefügt wird...“: Berichtigungen zum ſtenographiſchen Bericht der 5. und 6. Sitzung. 1. In der Rede des Abgeordneten Grafen zu Reventlow muß es Seite 153 C von Zeile 12 an heißen: Wir glauben etwas anderes. Sie haben angedeutet, die Jugend ſoll gegen uns mar⸗ ſchieren oder werde gegen uns marſchieren. (Zuruf von den Kommuniſten: Jawohl, das wird ſie tun, gegen den Faſchismus!) Ich möchte als meine Anſicht hier ausſpre⸗ chen: Die Jugend wird Ihnen aus der Kirche marſchieren!(Händeklatſchen bei den Natio⸗ nalſozialiſten.— Abg. Leicht: Das wollen wir abwarten!). Dieſe Berichtigung wurde an die Spitze des ſtenographiſchen Protokolls über die Reichstaas⸗ ſitzung von Mittwoch, den 3. Dezember geſtellr und ſomit der urſprüngliche Wortlaut der Re⸗ ventlow'ſchen Rede wieder hergeſtellt. Nur bedingte Uebernahme der Kabinettsbildung durch Senator Steeg. wib Paris, 11. Dez. Senator Steeg erklärte beim Verlaſſen des Elyſees, er habe nicht ohne weiteres den Auftrag, das Kabinett zu bilden, angenommen. Er wolle ſich zunächſt mit ſeinen politiſchen Freunden beſprechen, die ebenſo wie er entſchloſſen ſeien, eine Regierung der Ent⸗ ſpannung und des Burgfriedens zu begünſtigen, die es durch den Zuſammenſchluß der Republi⸗ kaner geſtatten würde, die republikaniſchen, au⸗ ßenpolitiſchen, wirtſchaftlichen und finanziellen Probleme zu löſen. Die erſten Perſönlichkeiten, mit denen Steeg Fühlung nehmen wird, ſind Poincare und Briand. Sondervorfürung der ausländiſchen Faſſung des Remarque⸗Films. enb. Berlin, 11. Dez.(Eigene Meldung!) Zur gleichen Zeit, als in der Filmoberprüf⸗ ſtelle über die von fünf Ländern geſtellten und gegen den Remarque⸗Film gerichteten Verbotsantrages beraten wurde, fand heute vormittag im Mozartſaal vor Mitgliedern des Preußenkabinetts und höheren Beamten des preußiſchen Innenminiſterkiums und des Berliner Polizeipräſidiums und Offizieren der Schutzpolizei eine Sondervorführung der amerikaniſchen Faſſung des Films„Im Weſten nichts Neues“, ſtatt. Der Aufführung wohn⸗ ten u. a. Miniſterpräſident Braun, Innen⸗ miniſter Severing, Kultusminiſter Primme, der Berliner Polizeipräſident Grzeſinſki, Po⸗ lizeivizepräſident Dr Weiß, der Kommand— deu! der Berliner Schutzpolizei Oberſt Hei⸗ mannsberg, Miniſterfaldirekter Dr Badt vom preußiſchen Innenminiſter um, Scaacsſekre⸗ tär Dr. Weißmann, ſowie eine Anzahl Par— lamentorier bei. schwere Verfehlungen bei der 9 Breslauer rtskrankenkaſſe witb. Breslau, 11. Dez. In der Verwal— tung der Breslauer Allgemeinen Ortskranken— kaſſe ſind, wie die Morgenblätter melden. ſchwere Verfehlungen aufgedeckt worden, die jahrelang zurückreichen und dem Reich einen Schaden von etwa 200000 Mark verurſacht haben. Es handelt ſich um Mehrberechnungen, die zwei Abteilungsleiter der Krankenkaſſe dem Hauptverſorgungsamt gegenüber gemacht haben, durch die dem Verſorgungsamt eine Mehrbelaſtung von etwa 40000 Mark jährlich und insgeſamt 200 000 Mk. in den letzten fünf Jahren erwuchſen. Der Vorſtand der Kran; kenkaſſe hat gegen die ſchuldigen Beamten ein Dienſtverfahren eröffnet und Strafmaßnah— men beantragt. Um die Angelegeneit reſtlos anizuklären, hat die Ortskrankenkaſſe eine Generalreviſion durch eine Berliner Treu— hand⸗Geſellſchaft angeordnet, die auch den übrigen Betrieb genau prüfen ſoll. Noch keine Nachricht von der deutſchen Grönlandexpedition wib. Hamburg, 11. Dez. Wie uns mitge⸗ teilt wird, beruht die dem„Hamburger Frem⸗— denblatt“ von einem Leſer zugegangene Nach⸗ richt über die deutſche Grönlandexpedition auf einem Irrtum. Das in dieſer Meldung er⸗ wähnte Telegramm iſt nicht von der Weſt⸗ ſtation der Expedition ausgegangen, ſondern wurde von dem inzwiſchen in Kopenhagen ein⸗ getroffenen Ingenieur der Expedition, Schif, von Bord des Dampfers„Disko“ aufgegeben. Von der Expedition unmittelbar iſt bisher eine Nachricht eingegangen. KNamelhaar- Laschen schohe, Wolle mit Baumwolle mit Filzzwischen-dled Kamelhagr Schnallen- Stief Wolle m. 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Der Verfaſſungs⸗ Ausſchuß des Landtages nahm im Laufe der Beratungen über das Landeswahlgeſetz einen Antrag der Bayeriſchen Volkspartei an, der vorſchlägt, das Wahlalter für den Bayeriſchen Landtag von 20 auf 21 Jahre hinaufzuſetzen. Gegen den Antrag ſtimmten die Sozialdemo⸗ traten und die Nationalſozialiſten. Der Ver⸗ treter der Staatsregierung hatte in der Aus⸗ ſprache erklärt, daß das jetzige Wahlalter mit 20 Jahren eine Abnormität darſtelle und end⸗ lich einmal beſeitigt werden milſſe. Der Todesnebel,— Sand aus der Sahara? In einem umfangreichen Artikel 5 befaßt ſich die„Voſſiſche Zeitung“ mit dem Rätſel des Todesnebels im Maastal und gibt die Anſicht zweier namhafter Fachleute, nämlich des Lei⸗ ters der Wetterdienſtſtelle in Münſter Or. Lammert und des Profeſſors für Chemie an der Columbia-Univerſität in Newyork, Manetti, wieder, die allen Ernſtes unab hängig voneinander zu der Ueberzeugung ge⸗ kommen ſeien, daß die Todesnebel die letzten Ausläufer außerordentlich ſtarkerr Staub- ſtünrme in der Sahara ſeien, von denen in der letzten Novemberdekade berichtet wor— den ſei. Einige Tage darauf habe man in Spanien Staubfälle feſtgeſtellt, die aus reinem Wüſtenſand beſtanden. Wiederum kurz darauf wurde das Gleiche aus der Schweiz gemeldet. Zu gleicher Zeit wurde von einem Schmutz⸗ regen über Paris berichtet, deſſen mikroſkopiſche Unterſuchung Staub nachwies. Lammert zieht daraus den Schluß, daß die große Staubwelle auf die Erde gezogen wurde.. Der Zug des Todes ſcheint kein Ende nehmen zu wollen. Obwohl die giftigen Nebel⸗ ſchwaden ſich bereits verzogen haben, werden immer noch neue Todesfälle ge⸗ meldet. Nach den bisherigen Schätzungen rechnet man mit einer Geſamtzahl von 110 Toten. Die Gerichtsbehörden haben die Be⸗ erdigung der meiſten Opfer freigegeben. Durch die Straßen der Unglücksorte bewegen ſich zahlreiche Leichenzüge. Diktator Pilſudſki Radikale Umgeſtaltung der Geſchäftsordnung des Sejms. wtb. Warſchau, 11. Dez. Der Regierungs⸗ block hat in der geſtrigen Sejmſitzung einen dringlichen Antrag eingebracht, durch den dle Rechte der kleinen Parteien beſchnitten. die der großen geſtärkt und die Macht des Seſm⸗ marſchalls erweitert werden ſoll. Eige Inter⸗ pellation ſoll jetzt nur eingebracht werden können, wenn ſie dreißig Unterſchriften krägt. Weiter ſoll der Sejmmarſchall das Necht erhal⸗ ten auf der Interpellation alle jenen Aus⸗ drücke ſtreichen zu laſſen„die dem Anſehen des Seims nicht entſprechen“. Achtung! C A PA 2 keins war. Filmfreunde! Heute Freitag! Verſäumt nicht die heutige Sonder-Vorſtellung. Extra große Sonder-Vorſtellung. Wieder z erſt l 1 5 Ein Beſuch lohnt ſich doppelt, das muß man geſehen haben. kl. Filmſchlager von beſter Qualität. Ein Freitags⸗Programm, wie noch 15 Platz 50 0 1. Gluart Webbs in Das grüne Monokel 2. Vob u. Thad in Natacho der Held. 3. Keile nit Weile Der Meiſter⸗Detektiv Stuart Webbs. Ein Abenteuer⸗Detektiv⸗Schlager ganz großer Klaſſe.— Ein Original⸗Wildweſt⸗Indianerfilm in atemraubender Spannung.— „„Der Lumpenball“ Aufgepaßt. Ab morgen Samstag. Der neueſte und gewaltige Tonfilm⸗Schlager. Einfach großartig. Die große Lachkanone der Gegenwart. Wieder eine Tonfilm ⸗Sehens⸗ würdigkeit erſten Ranges. Schwester Gerlinde Noman von Anny Wothe. (Nachdruck verboten.) 26. Fortſetzung. Am liebſten hätte Winifred den ganzen Tag geweint. Aber keine Träne kam ihr ins Auge. Mit dem kleinen Bruder kam ſie auch nicht mehr recht in Fühlung, weil Schweſter Ger⸗ linde faſt immer zugegen war. Es war ihr, als ob Klaus immer mehr ihren Händen entglitt. Und doch ſah ſie den Jungen als das Einzige an, das ſie noch hielt. Denn Sölve das fühlte ſie, ging immer mehr in das feind⸗ liche Lager über. Und immer unbezähmbarer quoll in Wini⸗ fred der Drang empor: Ich muß fort, ich ertrage es hier nicht mehr, die Borſumburg ſtürzt über mir zuſammen. Ueberall vernahm ſie hohnvolles überall ſah ſie dunkle Schatten. Tag und Nacht ſann ſie darüber nach, wie ſie am beſten dem allen ein Ende mache. Wie⸗ der und immer wieder überzählte ſie ihre Barſchaft, aber es wollten leider nicht mehr als tauſend Mark herabkommen. Winifred kannte den Wert des Geldes nicht, aber ſo⸗ viel war ihr doch klar, daß ſie mit einer ſo kleinen Summe nicht viel bezahlen konnte, um ſich eine anſtändige Exiſtenz zu ſchaffen. Und wenn ſie ſich das auch tauſendmal ſagte, ſie konnte doch nicht anders, als Tag und Nacht darüber grübeln, wie ſie fortkönnte. Sie wollte auch nicht gern ohne Sölve gehen. Lachen, 8 Die Schweſter hier zurudtaſſen, erſchien ihr wie Verrat, wie ein Ausliefern des jungen Mädchen an die feindliche Partei. Als ſie aber vorſichtig gegen Sölve ihre Abſichten laut werden ließ, war Sölve ſo erſchreckt, von der Ungeheuerlichkeit ihrer Vorſchläge, daß Wini⸗ fred auch zu Sölve nicht mehr von ihren Plänen ſprach. Aber im Innern, da reiften ſie täglich mehr der Vollendung entgegen. Heimlich mußte ſie gehen. Niemand, auch Sölve nicht, ſollte wiſſen, wohin. Mochte Schweſter Gerlinde dann hier das Feld behaupten, mochte ſie ſich doch mit ihrem Sonnenlächeln in die Herzen ſtehlen— ſie ſelbſt ſah und hörte dann nichts mehr. Verſunken und vergeſſen ſollte die Bor⸗ ſumburg für ſie dann auf ewig ſein. Einen Augenblick ſchwankte Winifred, ob ſie nicht doch ein letztes Mal zu ihrem Vater gehen ſollte, ihm Auge in Auge ihren unab⸗ änderlichen Entſchluß zu eröffnen, denn ſie haßte alle Heimlichkeit. Aber ſie mußte ſich ſagen, daß ihr Vater ſie garnicht ziehen laſſen würde und daß er ſchließlich die Macht hatte, ſie zu halten. Ganz heimlich packte Winifred eine kleine Reiſetaſche, in dem ſie auch ihr Geld und ihren reichen Schmuck barg. Fieberhaft wartete ſie auf den Abend. Bevor der Gong zur Abendmahlzeit rief, ging ſie noch einmal zu ihrem kleinen Bruder, Sie wußte, jetzt war die Trud bei ihm, da Schweſter Gerlinde ſich immer zu dieſer Zeit für das Abendeſſen umzog. Die Trud konnte Winifred leicht fortſchicken. Die Alte war auch bereitwillig gegangen, und Winifred hatte lange auf den Knien am Bette des 6 kleinen Kranien gelegen, das Haupt tief in die Kiſſen gedrückt, um ihr Schluchzen zu verbergen. Die ſchmale Kinderhand hatte ſich ihr lieb⸗ koſend um den Hals geſchmeichelt und Klaus⸗ chens Stimme hatte ſo beſorgt gefragt: „Was haſt Du nur, Wini, Du biſt ſo anders als ſonſt? Weinſt Du?“ „Nein, Klauschen, ich weine nicht“, hatte ſie feſt entgegnet. Und dann den Buben ſtür⸗ miſch an ſich ziehend hatte ſie angſtvoll ge⸗ fragt: „Wirſt Du mich immer lieb behalten, Klaus, auch wenn ich nicht mehr bei Dir bin?“ „Immer, Wini, natürlich! Weißt Du, Schweſter Gerlinde ſagt, was wir ſo recht lieb haben, das kann uns nie genommen werden.“ „Schweſter Gerlinde!“ Da war ſie wieder und drängte ſich zwiſchen ſie und den kleinen Bruder. „Du haſt wohl Schweſter Gerlinde ſehr lieb, Klaus?“ hatte Winifred noch leiſe mit gehei⸗ mer Angſt gefragt. „Gewiß“, hatte der kleine Bub genickt.„Du glaubſt nicht wie ſchön es iſt, ſeitdem die Schweſter da iſt. Immer hat ſie Zeit für mich, immer erzählt ſie ſo lieb, und ihre Hand iſt ſo weich. Sie tut mir gar nicht weh, wenn ſie mich emporhebt. Und ſie kann ſo ſchön lachen und ſingen.“ a „Das können wir natürlich nicht“, war es da bitter von Winifreds Lippen gekommen, und ſie hatte feſt die Zähne zuſammengebiſſen, um nicht laut aufzuſchreien. s a Und dann hatte ſie zum letzten Mal das Kind heiß an ſich gepreßt, und ihre warmen Tränen waren über das Geſicht des en Kranken geſtrömt, ſo daß er ängſtlich, Wini⸗ freds Wagen ſtreichelnd, immer wieder gefragt hatte: „Was haſt Du nur, Wini?“ Und dann war auch dieſer Abſchied über⸗ wunden, und Komteſſe Winifred hatte zum letzten Male an der Abendtafel geſeſſen. Zentnerſchwer fiel es ihr plötzlich dabei auf die Seele, als auch ihr Vater ganz unerwartet bei Tiſch erſchien. Die Augen der Großmama waren ſo warm aufgeſtrahlt, als ihr der Sohn die Hand küßte, und Schweſter Gerlinde hatte ſo ſeltſam ernſt dreingeſchaut, als der Vater die Diakoniſſin ebenſo gemeſſen grüßte, wie ſie und Sölve. Etwas Eiſiges, Hartes drohte in des Vaters Blick und Winifred hate empfunden, daß von dieſen kalten unerbittlichen Augen nichts zu hoffen ſei. Alſo mußte ſie ſich ſelber nehmen, was ſie begehrte. Eine ſeltſame, ſtarre Ruhe war über ſie gekommen. Niemand würde ſie hier vermiſſen. Auch Sölve nicht, die wieder mit dem Hauslehrer ſo kindiſch tuſchelte, und ihn fragte, ob er auch tanzen könne, ſonſt möchte ſie es ihm einmal zeigen. Zuweilen wollte es Winifred dünken, als ob Schweſter Gerlindes Augen forſchend auf ihr ruhten, ſelbſt dann noch, als Schweſter Ger⸗ linde auf eine Aufforderung der alten Gräfin hin von ihrem Aufenthalt in den Kolonien er⸗ zählte. e i Als die Gräfin Klarine Borſum⸗Gött die Tafel aufhob, fuhr Winifred erſchreckt zuſam⸗ men, weil plötzlich die Stimme ihres Vaters an ihrer Seite ſagte:„ 5 Es iſt billiger wenn Sie Ihre Liköre mit Reichel⸗Eſſenzen 5 Hauſe fal machen. Dabei 0 o gut. Es gibt 135 Sorten. Verſuchen Sie einmal. Laſſen Sie ſich in Ihrer Drogerie oder Apolh. Or. Reſchels Nezept⸗ büchlein geben, es koſtet nichts. Wo nicht erhältl., durch Otto Reichel, Berlin⸗Neukölln Lokale Nachrichten 1911 Schul ⸗Entlaſſene! Morgen Samstag abend 8 Uhr bei Kamerad Nikolaus Martin im Gaſthaus zum„Waldſchlößchen“ wich⸗ tige Beſprechung, wozu die Altersgenoſſen um reſt⸗ loſes Erſcheinen gebeten werden.(Siehe Inſerat). „ Haſſia-Perein. Nächſten Sonntag im Gaſthaus zur„Sonne“ Mitglieder-Verſammlung, vorher Vorſtandsſitzung.(Näheres Inſerat). Filmſchau CCC Hente extra große Sonder⸗Vorſtellung im Ceſipa. Endlich mal wieder ein Stuart Webbs⸗Detek⸗ tivfilm„Das grüne Monokel.“ Der erſte Film einer neuen Stuart Webbs⸗Serie, ein Film für alle Freunde des modernen Kriminalfilms. Wer hat noch nichts von dem Meiſter⸗Detektiv Stuart Webbs gehört. Dieſes Filmwerk iſt eine Meiſter⸗ probe ſeines Könnens des berühmteſten Detiktivs der Welt. Staunend und atemraubend verfolgt die ſenſationellen Geſchehniſſen und iſt geſpannt bis auf den letzten Meter. Im 2. Teil zeigt man ein original-amerik. Wild⸗Weſt⸗Indianerfilm„Natacho der Held.“ Ein überaus gewaltiger Abenteuerfilm mit dem ſchon von früher her beſtbekannten bei den Trappern: Bob und Thad. Ein köſtlicher Luſtſpielſchlager:„Keile mit Weile“ iſt die dritte Nummer des überaus gewaltigen Freitagspro⸗ gramms. Alle Filmfreunde beſuchen wie ſtets die beliebten Freitagsvorſtellungen im Cefipa. 1. Pl. 50 Pfg. wie immer. bſrtsbäame ſind zu haben in der Mirtschalt zur„Sonne“ rennhöl Eichen⸗, Buche n⸗ u. Tannenholz, auf Ofenlänge geſchnitten, liefert zentner⸗ und meterweiſe evtl. frei Haus U. Brechtel am Denkmal Jolenbuner zum Gedenken lieber Verstorbener fertigt und liefert billig die Buchdruckerei ds. Bl. 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Es muß unterſtrichen werden, daß der Kreismeiſter ſeine Kriſis voll⸗ ſtändig überwunden hat und eine raſche aufwärts⸗ ſtrebende Entwickelung zeigt. Die jüngſt erzielten Erfolge beſagen dies ganz deutlich. In dieſer Ver⸗ faſſung wünſchen wir die hieſige Mannſchaft am Sonntag und in den Entſcheidungsſpielen zu ſehen, gegen die Gruppe 1. bei welcher vorausſichtlich Flörsheim als Kandidat hervorgeht. Unter dieſem Geſichtspunkte ſteht das Spiel am nächſten Sonn⸗ tag gegen Lorſch. Es geht nichts über große Punktekämpfe denn ſie ſind die Raſſigſten. Darum die Parole: Auf zum DiK.⸗Sportplatz. Beg. 230. Vereins ⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ Mit⸗ glieder u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Sänger⸗Einheit. Samstag abend punkt 8 ¼ Uhr Singſtunde. Keiner fehle! Der Vorſtand. Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold, Ortsgr. Viern⸗ heim(Abtlg. Schutzſport.) Sämtliche Schutz⸗ ſportler werden gebeten, in der heutigen Mit⸗ gliederverſammluug zwecks Beſprechung betr. dem Spiel gegen Ludwigshafen am 14. ds. Monats Gegen Röte der Hände und des Geſichts ſowle unſchöne Harbe verwendet man am beſten e eee Creme Leodor, welche den Händen und dem Geſicht jene matte Weiße ver⸗ leiht, die der vornehmen Dame exwünſcht ist. Ein beſonderer Vorteil liegt auch darin, daß dieſe malte Creme wünder⸗ voll kühlend bei Juckrelz der Haut wirkt und gleich⸗ zeltig eine vorzügliche Unterlage für Püder iſt. D li Buff dieſer Creme gleicht einem taufriſ en lings⸗ rauß von Veilchen, 9 5 50 und Flieder, ohne 1575 rüchtigten Moſ 0 f den die vornehme Welt verabſcheut. reis der Tube 60 0 (nicht am 21.) zu erſcheinen. Da noch mehr techn. Anweiſungen vorliegen, iſt dieſe Angelegen⸗ heit ſehr wichtig. Kameraden tut Eure Pflicht. D. Sch. Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). Ich lade hiermit unſere werten Mitglieder zu der am kommenden Mittwoch, den 17. ds. Mts., abends 8 Uhr im Klublokal ſtattfindenden ordentlichen Hauptverſammlung recht herzlich ein und bitte um zahlreiches Erſcheinen. Die Tagesordnung wird im Lokal bekanntgegeben. gez. Dr. med. Blaeß. G.⸗V.„Sängerbund.“ Freitag Abend ½9 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Verein für Sport- und Körperpflege 1896. Uebungsſtunden: Montag u. Freitag: Jiu⸗Jitſu, Dienstag: Boxen, Mittwoch u. Freitag: Stemmen und Ringen. N. B. Am Sonntag, den 14. wird die Vorrunde im Ringen A-, u. B-, u. K⸗Jugend⸗ klaſſe ſowie Stemmen in Weinheim ausgetragen. Der Vorſitzende. G.⸗V. Flora. Sonntag, den 14. Dez., vormittags 10 Uhr, Singſtunde. Reſtloſes Erſcheinen der Sänger erwartet Der Präſident. Aan — e Geſang⸗Verein„Sängertrene“. Sonntag, den 14. Dezember, vormittags 10 Uhr Singſtunde. Der 1. Baß eine ½ Stunde früher. Es iſt Pflicht, daß jeder Sänger pünktlich erſcheint. Der Präſident. Kaninchen- und Geflügelzuchtverein 1916. Wir machen die Mitglieder des Vereins auf den Meldeſchluß darauf aufmerkſam und bitten dieſe ihre Anmeldungen bis ſpäteſtens Montag abend bei Mitglied Baus, Bismarckſtr., anzumelden. Die Ausſtellungsleitung. Schneit es oder regnet es? Neuerdings wird behauptet, wir würden wiederum einen ſtrengen Winter bekommen. Ob dies aber eintrifft, das können wir erſt ſagen wenn es ſoweit iſt. Als Wetterprophet ſich zu betätigen iſt immer bedenklich. Eins wiſſen wir aber mit Beſtimmtheit: Die Winterzeit bringt ſtets Schmutz- wetter, ob es nun regnet oder ſchneit, naßkalte Füße holt man ſich auf jeden Fall. Naßkalte Füße ſind aber ein ſicheres Mittel, um eine gehörige Erkältung davon zu tragen, und Unannehmlichkeiten nebſt Arztrechnung ſind die Folgen. Darum heißt — e — bon fiier aus das Alassensleiben seinen Ausgang? Eine Zinkfabrik im Maas⸗Tal bei Engis. Noch hat man nicht die Löſung des grau enhaften Rätſels des Todesnebels gefunden, „ und 1 Ml. Wirkſam unterſtüßt durch odor⸗Edel⸗ Seife, 5 Pf. das Stiick. In allen dio odont 5 Verkaufsſtellen zu haben. der im romantiſchen Maas⸗Taal an 100 Menſchen dahinraffte. Die größte Wahr⸗ ſcheinlichkeit hat die Annahme, daß die giftigen Abgaſe der zahlreichen dortigen Zink. fabriken das Unglück verurſachten. es vorbeugen, doch wie? Das Einfachſte und ſicherſte Mittel iſt, daß daheim ſchöne warme Ka— melhaarſchuhe ſtehen, in die man ſofort hinein- ſchlüpfen kann, wenn man mit naſſen Füßen nach Hauſe kommt. Da wir aber in der Zeit des tech⸗ niſchen Fortſchrittes leben, können wir auch ſchon dann vorbeugen, wenn wir auf der Straße durch das Schmutzwetter hindurch müſſen. Givdt es doch die fabelhaft praktiſchen Ueberſchuhe, welche vor Kälte und Näſſe ſchützen. Kamelhaarſchuhe und Ueberſchuhe ſind zwei unentbehrliche gebräuchliche Artikel für die Winterzeit, praktiſch und zeitgemäß und in der Anſchaffung erſtaunlich billig, wenn man ſie bei Altſchüler kauft. Altſchüler iſt das bekannte ſüddeutſche Schuhhaus, welches an faſt allen größeren Plätzen eigene Verkaufsſtellen unter- hält und durch gemeinſamen Einkauf für ſämtliche eigenen Geſchäfte und den hierdurch bedingten Groß⸗ einkauf in der Lage iſt, gute Fabrikate billiger zu verkaufen. a Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 13. Dez. Wajeſchev 23. Kislew. Sabbat⸗Anfang„30 Uhr 0 Morgen„30 Uhr 5 Nachm. 3,30 Uhr 5 Abend 5,15 Wochentag⸗Abend 6,30 „ Morgen 7700„ Roſch⸗Chodeſch Teves iſt Samstag und Sonntag. Zur Weihnachts- Bäckerei Auszugsmehl 0(Marke Hildebrand) Pfd. 267 7. 00 5„ 287 Schöne friſche Eier Stück 13 u. 14 Margarine 1 Pfd. zu 65, 70 und 1.— Cocosfett 100 Prozent Fettgehalt Pfd. 60% Palmin 1 1 5„ 85 FIſt. Süßrahmtafelbutter 72 Pfd. 907 Fſt. Holl..„ 1.— Kunſthonig„ 45% Süße Bari-Mandeln(handverleſene Ware) Neue Haſelnußkerne, Cocosflocken, Roſinen, Sulta⸗ ninen, Corinthen ſowie ſämtliche Backzutaten wie: Citronat, Orangeat, Puderzucker, Streuzucker Amonium, Anis, Oetkers Backöle, Citronen, Roſen⸗ öl, Rum, Arrak uſw. billigſt. Orangen, Mandarinen, Aepfel, Bananen Maronen, Eitronen uſw. uſw. Jak. Winkenbach, Tel. 83.— Lorſcherſtraße 10. 1 1 Die 4 e erkennt man von weitem Schon am prächtigen lanzl Erkenntlich: Blaue Packung 30 Pig. Verkauf.