„ lernheimer finzeiger Viernheimer Zeitung i täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1, k. 115 ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das 1 00 illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger „ 5 ö Ieschadts-Hücher in allen Ausführungen. Kommissionsbücher, Lieferscheinbücher, Briefordner, Schnellhefter, Locher, Mitteilungen, Quittungen, Wechsel, Rechnungsformulare lose und in Hefte, Rechnungsformulare für staatliche Arbeiten, Lehrverträge, Kohlepapiere, Farbbänderf. Schreibmaschinen in allen Breiten (Giernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) 9 5 9 Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., N* bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- 5 ö 6 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands 7 S n 2 2 — — wönraag Inventur-KAusverkaufs aul ae feniwaren 01 lausgenomm. Kutzwaren N und Markenartikel) die 5 nicht reduziert sind“, ein 0 0 8 Preisnachlaß von 0 798 Sgidlenstoffe Ein posten wen en en 0 3 (Fabrikkoupons).. jetzt Mtr. nur 1000 Meter 2 50 Fohlard- Reine Seide 1 bedruckt.... etzt Mir. nur 1000 Meter 75 Crepe de chine 1 letzt Mir. nur reine Seide, einfarbig. Ein Posten crèpe maͤroe 50 (Runstselde) nur schwarz u. marine jetzt Mir. nur 1000 diezer Erepe Georgeite 6393 reing Seide, komplettes Farb- sortiment.. ſetzt Mtr. nur 1000 Meter Crëpe Satin 25 r. 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Das iſt dann die Zeit, in der die Geldtheoretiter aller Schattte— rungen auf das Intereſſe der Maſſe rechnen dürfen. Wenn es auch noch ſo naiv iſt, das Geld, das ja nur eine Mittlerrolle ſpielt, als den Urheber alles Schlechten zu betrachten, ſo iſt es doch verſtändlich, denn im Fehlen des Geldes äußert ſich ja vor allem die Miſore der Lage. So kommt es auch, daß gerade jetzt wieder, während wir in einer ungeheuer ſtarken Kriſe ſtecken, alles Heil von der Reformierung des Geldes erwartet wird, beſonders von den Menſchen, die die Zuſammenhänge nicht über— ſehen und denen ein gläubiges Vertrauen zu jenen Propheten, die mit Ueberzeugtheit ſich als die patentierten Ueberwinder allen Elendes ausgeben, geworden iſt. Es braucht daher nicht Wunder zu nehmen, daß auch die National⸗ ſozialiſtiſche Partei, der man ja ein geſchicktes Einfühlen in die Stimmung der notleidenden Maſſen nicht abſtreiten kann, ſich auch mit der Geldfrage eingehend beſchäftigt hat. So hat insbeſondere der„wirtſchafts⸗ politiſche Generalſtabschef“ dieſer Partei, Herr Gottfried Feder, dem Geldproblem in ſeinem Programm eine ſtarke Rolle zugedacht und neue Theorien ausgeklügelt. Man ſpricht daher bereits von einem„Feder-Geld“, Was es mit dieſem„Feder-Geld“ auf ſich hat, iſt aber durchaus nicht ſo einfach zu überſehen Herr Feder ſpricht in zwei Abſchnit⸗ ten des von ihm verfaßten nationalſozialiſti— ſchen Programms von je einem Zuſatzgeld, läßt aber die Frage, wie es mit dem jetzt vorhan— denen Gelde gehalten werden ſoll, vollſtändig offen. Es gibt alſo neben dem jetzigen Gelde zwei verſchiedene Arten von Feder-Geld. Das eine ſoll unter dem Geſichtspunkt der Auf⸗ hebung des Zinſes geſchaffen werden, indem das verzinsliche Wertpapier, gleichviel ob Reich Land oder Kommune es ausgegeben haben, künftig keine Zinſen mehr abwerfen, ſondern als geſetzliches Zahlungsmittel, alſo als Geld gelten ſoll. Der Steuerzahler brauchte alſo kein Geld mehr für die Zinſen aufzu— bringen, wodurch, wie Feder glaubt, die öffent⸗ lichen Inſtitutionen entſchuldet würden und infolgedeſſen sine allgemeine Verbeſſerung der Lage eintreten müßte. Dieſe Theorie hört ſich ganz ſchön an, hat aber leider nur den Mangel, daß ihre Durchführung zu einer Kataſtrophe, nämlich zu einer gewaltigen Inflation, führen würde. Jeder, der auf dieſe Weiſe um ſeine Zinſen gebracht würde, würde ſich ſelbſt⸗ verſtändlich bemühen, dieſen Zinsausfall durch Kauf von Ware wieder wettzumachen, dadurch würde eine Verteuerung der Ware einſetzen, die gleichbedeutend mit einer Entwertung des Geldes wäre. Da die Anleihen doch immerhin einen reſpektablen Milliarden⸗Wert ausmachen, würden alſo die Zahlungsmittel mit einem Male in unerhörter Weiſe vermehrt werden. Das käme im Grunde auf nichts anderes heraus als auf die wahnſinnige Banknoten-Druckerel im Jahre 1923. Nur wären die Folgen viel kataſtrophaler, weil dieſes viele Zuſatzgeld mit einem Male auf den Markt geworfen würde. Nun ſchlägt ſich aber dieſe Theorie mit der anderen die Herr Feder bei dem Kapitel der Geldbeſchaffung durch Ausgabe zinsloſer Staats kaſſen⸗Gutſcheine“ vertritt. Hier ſchreibt Herr Feder: „Das leichtfertige Papiergeld⸗Drucken ohne affung neuer Werte bedeutet Inflation“. Iſt nun das Herauswerfen aller Anleihe⸗ ſtücke als Geld nicht gleichwertig mit dem zleichtfertigen Papiergelddrucken ohne Schaf⸗ jung neuer Werte“? Wo ſind die„neuen Werte“, die mit den alten Anleiheſtücken ge⸗ ſchaffen werden? Der Widerſpruch iſt zu offen⸗ ſichtlich, als daß man ſich länger bei ihm auf⸗ halten müßte. ö Was nun die Geldbeſchaffung durch die Ausgabe zinsloſer Staatskaſſen-Gutſcheine be— trifft, ſo erläutert das nationalſozialiſtiſche Programm— hier werden ausnahmsweiſe einmal Details angeführt— dieſe Methode zur Vermeidung des Anleiheweges dahin, daß„die neuen Noten ihre Deckung in dem Zug um Zug neuentſtehenden Werte fänden“, Mas aber nun, wenn durch irgend eine Elementargewalt dieſe Werte mit einem Schlag vernichtet wür— den, wenn ihre Entſtehung durch unvorher— geſehene Zwiſchenfälle nicht möglich wäre? Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plagvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden r 1931 Worin beſtände dann die Deckung? Dieſe Art Feder⸗Geld iſt ſo ohne Baſis, daß das heutige Papiergeld, das doch nur zu einem, wenn auch erheblichen Teile durch Gold oder Valuten ge⸗ deckt iſt, im Vergleiche mit dieſem Feder⸗Geld als reines Gold zu ſchätzen wäre. Das Feder-Geld, wie es ſich im national— ſozialiſtiſchen Programm enthüllt, iſt alſo wirt— lich federleicht. Möge ein gütiges Geſchick das deutſche Volk bewahren, mit dieſem Geide „beglückt“ zu werden! Der Reſt wäre die Kata ſtero ph e! Stegerwalds Bemühungen geſcheitert Verhandlungen über friedliche Beilegung des Ruhrkonflikts werden fortgeſetzt witb. Dortmund, 6. Jan. Reichs⸗ arbeitsminiſter Stegerwald hat ſeine An⸗ weſenheit im Ruhrgebiet benutzt, um die ſtrittigen Lohnfragen mit den beiderſeitigen Verbänden und mit einzelnen führenden Perſönlichkeiten aufs eingehendſte durchzu⸗ ſprechen. Die Beſprechungen haben jedoch eine Möglichkeit der Annäherung der beiderſeitigen Standpunkte bisher nicht ergeben. Das Schlichtungsverfahren wird daher am Mittwoch unter dem Vorſitz des Schlichters für Weſtfalen ſeinen Fortgang nehmen. Die Reichsregierung hält trotzdem ihren Standpunkt aufrecht, daß eine ge⸗ waltſame Austragung dieſes Konfliktes bei der gegenwärtigen Geſamtlage Deutſch⸗ lands nicht zu verantworten wäre und wird ihre Bemühungen nach einer fried⸗ lichen Beilegung nachdrücklichſt fortſetzen. Da die Kündigung der einzelnen Arbeitsver⸗ träge erſt am 15. Januar wirkſam wird, bleibt hierfür auch noch hinreichend Zeit. Sechen verband und Regierung Sur Haltung der Regierung im Lohnkonflikt des Bergbaues wtb. Eſſen, 6. Jan. Zu den Dementis des Reichsarbeitsminiſters erklärt der Zechenver— band, Eſſen, dem WTB-Handelsdienſt: Die Schlichtungsverhandlungen im Lohn— ſtreit des Ruhrbergbaues haben bisher keinen Lohnabbau gebracht, da ſich der Schlichter offen— bar unter dem Druck der Regierung nicht ent— ſchließen konnte, mit den Stimmen der Ar— beitgeber einen Spruch zu fällen, obſchon der Zechenverband im Laufe der Schlichtungsver⸗ handlungen mit ſeiner Lohnabbauforderung ſchließlich auf einen Satz herunterging, der ſogar in den Vorverhandlungen mit der Regte— rung von dieſer als angemeſſen anerkannt worden war. Wenn die Regierung jetzt erklärt, keine Zuſicherung gemacht zu haben, ſo muß gegenüber dem Dementi der Regierung feſt⸗ geſtellt werden, daß die Preisabbauverhand— lungen, an denen allerdings der Reichsarbeits⸗ miniſter nicht beteiligt war, von der Grund⸗ frage ausgingen, mit welchem Lohnabbau der Ruhrbergbau als Ausgleich des Preisabbaues rechnen könne. Nach dem ganzen Gang der Ver— handlungen mußte der Ruhrbergbau anneh⸗ men, daß der Reichsarbeitsminiſter ſich für eine Lohnſenkung von mindeſtens 8 Prozent ab 1. Januar einſetzen würde und daß er ſich da⸗ bei im Einverſtändnis mit dem geſamten Ka⸗ binett, insbeſondere dem Reichskanzler, be⸗ fände. Wenn auch eine formelle Zuſicherung nicht wohl gegeben werden konnte, ſo bedeutete das Ergebnis der damaligen Verhandlungen ohne allen Zweifel eine Bindung der Regie- rung, ohne welche der Ruhrbetgbau die Vor⸗ leiſtung einer Preisermäßigung ab 1. Dez. niemals auf ſich genommen hätte. Das war jedoch nicht die einzige Enttäuſchung, die der Ruhrbergbau in dem gegenwärtigen Konflikt erleben mußte. Die Schlichtungsverhandlungen wurden von anderer Seite offenſichtlich ver⸗ ſchleppt und, als der Zechenverband Nachricht darüber erhielt, daß die auf den 19. Dezember feſtgeſetzten Verhandlungen verſchoben werden würden, mußte er befürchten, daß ein verbind⸗ licher Schiedsſpruch bis 1. Januar nicht vor⸗ liegen würde. Im Intereſſe der Zechen erſchien es damals ratſam, dieſen die Kündigung der Geſamtbelegſchaft ſchon am 1. Januar zu empfehlen, um von dieſem Tage ah freie Hand in der Lohngeſtaltung zu haben. Von dieſer Empfehlung ſah der Zechenverband jedoch auf den dringenden perſönlichen Wunſch des Reichsarbeitsminiſters ab, nachdem Herr Ste⸗ gerwald erklärt hatte, daß ein verbindlicher Schiedsſpruch beſtimmt ſo zeitig erfolgen werde, daß eine Lohnſenkung ab 1. Januar eintreten würde. Die Erwartung iſt wiederum enttäuſcht worden. Ein Schiedsſpruch liegt nicht vor. So ſah ſich der Ruhrbergbau gezwungen, die Ein⸗ zelarbeitsverträge zum 15. Januar zu kündt⸗ gen, da ein Lohnabbau beſonders angeſichts der hohen Vorleiſtung zur unabweisbaren Not⸗ wendigkeit geworden iſt. Hätte der Zechenver— band entgegen dem perſönlichen Wunſch Herrn Stegerwald die Kündigung bereits am 15 Dezember zum 1. Januar ausgeſprochen, ſo würden ſchon heute die Zechen in der Lage ge— weſen ſein, die Löhne den wirtſchaftlichen Not— wendigkeiten anzupaſſen. Die Lage im Ruhrbergbau wib. Eſſen, 6. Jan.(Radio.) Auch in der heutigen Mittagsſchicht wieſen die Streikziffern nach Mitteilung des Bergbauvereins im Vergleich Halteſignal überfahren: zur geſtrigen einen beträchtlichen Rückgang auf. In den Revieren Kreſeld. Dinslaken und Duis⸗ burg⸗Hamborn ſind noch 13 Schachtanlagen vom Streik betroffen. außerdem im Hammer Revier die Zechen de Wendel und Weſtfalen. Die Lage im Duisburg-Hamborner Streik— gebiet. wib. Duisburg, 7. Jan. Im Duisburg-Ham borner Streikgebiet hat ſich die Lage Dienstag abend zu Beginn der Nachtſchicht gebeſſert. Von einer, Geſamtbelegſchaft von 3800 Mann auf den Thyſſen-Schächten ſind etwa 250 Arbeiter einge— ſahren. Die Belegſchaft auf Schacht 2, 5 erſchien vollzählig zur Nachtſchicht, auf Schacht 3, 7 feh⸗ len etwa 200 von 500. Mann, auf Schacht 4 8 feh— len 450 Mann von einer Belegſchaft von 600 Mann. Auf der Schachtanlage in Beeckerwerth ſind Dienstag abend 140 Mann und auf Schacht Lohberg die Hälfte der Belegſchaft nicht eingefah— ren. Auf der Schachtanlage Weſtende erſchien die Belegſchaft vollzählig, in Neumühl ſind etwa 50 Perſonen weniger eingefahren N Südamerikaflug geglückt wib. Rom, 6. Jan. Die erſten zehn Flug⸗ zeuge des zwölf Maſchinen umfaſſenden italie⸗ niſchen Geſchwaders. die heute nachmittag 5 Uhr Greenwicher Zeit über den Inſeln Fernando de Norenha geſichtet wurden, ſind 19.10 Uhr an der ſüdamerikaniſchen Küſte in Port Natal eingetroffen. Der Atlantiſche Ozean wurde da⸗ mit auf einer Strecke von 3000 Kilometern in 17 Stunden überflogen. Die zum Empfang ihrer Landsleute zugereiſten zahlreichen Ita⸗ liener haben den Fliegern einen begeinerten Empfang bereitet. Schmeling der Weltmeiſtertitel aberkannt Newyork, 6. Jan. Die Athletik-Kommiſſion des Staates Newyork hat beſchloſſen, den deutſchen Weltmeiſter Schmeling den Welt⸗ meiſtertitel abzuerkennen. Der Beſchluß der Kommiſſion kann Geltung nur für den Staat Newyork beanſpruchen. Als Grund für dieſe Maßnahme wird Schmelings Weigerung, Shar⸗ key uneingeſchränkt als Gegner anzunehmen, genannt. Ueber 150 Opfer des Taifuns auf den Philippinnen wib. Manila, 7. Jan. Während des ſchwe⸗ ren Taiſuns, der im Herzen der Philippinen wütete, ſind nach den letzten Meldungen min⸗ deſtens 150 Perſonen umgekommen. Der Sach⸗ ſchaden beträgt mindeſtens 1 250 000 Dollar. r 8 Eiſenbahnunglück in Schleſien Schnellzug fährt perſonenzug in die Flanke— 36 Verletzte witb. Gleiwitz 6. Jan. Der Schnellzug D 31A Berlin Oberſchleſien iſt heute nach⸗ mittag 16.50 Uhr dem Perſonenzug 226 Beu⸗ then— Gleiwitz Berlin, der das Halteſignal überfahren hatte, kurz hinter Gleiwitz in die Flanke gefahren. 15 Perſonen ſind leicht ver⸗ letzt, der Heizer des Perſonenzuges ſchwer. Die Lokomotive des D⸗Zuges iſt umgelegt und ſchwer beſchädigt. Das Eiſenbahnunglück in Schleſien. witb. Gleiwitz 6. Jan.(Radio.) Der Zuſam⸗ menſtoß zwiſchen dem um 16.36 Uhr von hier ausfahrenden D-Zug 31 A und dem von Beuthen kommenden Perſonenzug 223 ereignete ſich zwi⸗ ſchen dem Perſonenbahnhof und dem Verſchiebee bahnhof Gleiwitz unweit der Hindenburgbrücke. Die Führer der beiden Züge hatten kurz vor dem Zuſammenſtoß Gegendampf gegeben, konnten das Unglück jedoch nicht mehr verhindern. Die Lo⸗ komotive des D⸗Zuges, der dem Perſonenzug in die Flanke fuhr, ſtürzte um. Die übrigen Wagen blieben jedoch auf den Gleiſen. Nach amtlicher Feſtſtellung ſind nicht 15, ſondern nur 10 Reiſende leicht verletzt worden. Der Lokomotivheizer des Per⸗ ſonenzuges erlitt ſchwere Verletzungen. Aerztliche Hilfe, ſowie Sanitätskolonnen und Feuerwehr waren alsbald zur Stelle, um die erſte Hilfe zu leiſten. Die Gleiſe Gleiwitz—Beu— then. Beuthen— Gleiwitz, ſowie Gleiwitz Hin— denburg ſind vorläufig geſperrt. Die Sperrung dürfte etwa 12 Stunden dauern. Der Verkehr wird vermittels des Verſchiebebahnhofs Gleiwitz aufrecht erhalten. Die Schuldfrage wird erſt durch die amtliche Unterſuchung ge— klärt werden. Der Schnellzug erhielt eine neue Lokomotive und ſetzte ſeine Fahrt mit zweiſtün⸗ diger Verſpätung fort. 36 Verletzte beim Gleiwitzer Eiſenbahnunglück. witb. Gleiwitz, 7. Jan. Bis um 21 Uhr ſind von den Sanitätern in dem Lokomotivſchuppen 36 Verletzte behandelt worden. Der ſchwerver⸗ letzte Heizer wurde nach ſeiner Wohnung über⸗ geführt. Die ſchwere Schnellzugslokomotive konnte mit den zur Verfügung ſtehenden Hilfs⸗ mitteln nicht im ganzen wieder hergeſtellt wer⸗ den und wird auseinandergenommen. Nach Freilegung der Gleiſe ergab ſich, daß dieſe nur unerheblich beſchädigt worden find. An der Unfallſtelle erſchien Oberſtaatsanwalt Dr. Wolf um den Tatbeſtand aufzunehmen. neue wege im Kampfe die Arbeitsloſigkeit Rede des Reichsfinanzminiſters in Stuttgart enb. Berlin 6. Jan. Auf der heutigen Drei⸗ könige-Tagung der württembergiſchen Demokra⸗ ten in Stuttgart hielt— wie die B. Z. am Mittag meldet— Reichsfinanzminiſter Dr. Diet⸗ rich eine Rede, in der er u. a. die Pläne und Abſichten der Reichsregierung zum Arbeitsloſen⸗ problem erörterte. Ein Syſtem, das nicht im⸗ ſtande iſt, mit der ungeheuren Arbeitsloſigkeit aufzuräumen, erklärte der Miniſter, ſei dem Untergang verfallen. Für Millionen von Arbeitsloſen über drei Milliarden auszugeben, ohne einen Gegen⸗ wert zu bekommen, ſei ſo ungeheuerlich, daß das Betreten neuer Wege gewagt werden müſſe. Wenn wir, erklärte Dr. Dietrich, zurzeit in ei— nem Monat eine viertel Milliarde für die Ar— beitsloſen brauchen, ſo könnte es vielleicht ange— meſſen ſein, wenn man verſuchte, mit dieſem Betrage entweder die entſcheidende Rohſtoff⸗ produktion anzukurbeln oder aber eine verar⸗ beitende Induſtrie, die beſonders viel lebens⸗ wichtige Rohprodukte verbraucht zu bringen. Ich ſehe darin keine Subvention, wenn man, nachdem die Frage entſchieden iſt, wo man anpacken will, das, was die Arbeitsloſen koſten, zur Verbilligung und Vermehrung der Produktion verwendet, indem man für jeden arbeitsloſen Angeſtellten oder Arbeiter eine entſprechende Summe zuzahlt. Ich weiß, daß über dieſe Dinge der größte Sturm losbrechen wird; aber wo vier Millionen Menſchen in Ge— fahr ſind, in Verzweiflung getrieben zu werden. ſind Bedenken nichts und poſitive Maßnahmen alles. Wir brauchen die Dinge nicht für die Ewigkeit zu machen, wir können ſie einmal für ein viertel oder ein halbes Jahr probieren. Vor Was wird werden? Vor einer Diskontermäßigung? Von unſerem wirtſchaftspolitiſchen Mitarbeiter. Die Frage: was wird werden?, ſchwebt nicht nur allen unmittelbar an dem volkswirtſchaft— lichen Organismus intereſſierten Kreiſen auf den Lippen, ſondern ſie bewegt jeden einzelnen von uns, der in dieſem Organismus, mag er beruflich ſtehen an welcher Stelle es immer ſei., ein Glied bildet. Es iſt immer ein Unglück, wenn wirtſchaft— liche Entwicklungen und Entſcheidungen ſich nicht nach eigenen Kräften, ſondern unter einem Druck von außen her und zwar vornehmlich un— ter politiſchen Geſichtspunkten ſich vollziehen. So iſt es auch jetzt wieder. Man kann zu durchgrei— fenden Maßnahmen in der Wirtſchaft nicht kom— men. weil man die politiſchen Verhältniſſe in Deutſchland als zu ungeſichert anſieht und weil die innere Zukunft Deutſchlands als ungewiß betrachtet wird. Es iſt ſehr bemerkenswert, daß gerade an dieſem Punkte auch die Erörterungen, ob die Deutſche Reichsbank zu einer Diskont— ſenkung ſchreiten ſoll, ſich beſonders konzentrie— ren. Was man nach der gewaltigen Diskontbaiſſe des Jahres 1930 nicht für möglich gehalten hätte, daß nämlich das Diskontniveau inter⸗ national noch weiter abſinken könnte. iſt nun zur Tat geworden. Zum Weihnachtsabend iſt die Welt überraſcht worden durch den plötzlichen Entſchluß der New— vorker Federal Reſerve Bank auf Herabſetzung des Zinsſatzes von 2½ Prozent auf zwei Pro— zent, und unmittelbar nit Beginn des neuen Jahres iſt die Bank von Frankreich gleichfalls zu einer Ermäßigung ihres bis dahin auf 2¼ Prozent ſich belaufenden Zinsſatzes auf 2 Proz. geſchritten. Jetzt richten ſich alle Blicke nach Lon— don. wo am Donnerstag die Entſcheidung fallen wird. Die kreditpolitiſche Situation des engliſchen Marktes würde. allein für ſich betrachtet, die Notwendigkeit der Herabſetzung der engliſchen offiziellen Zinsquote nicht begründet erſcheinen laſſen. Aber die Lage des Arbeitsmartkes in Enaland, der mit einer ungeheuren, in dieſem Ausmaß noch ſelten erlebten Arbeitsloſenzifſer belaſtet iſt, därfte den engliſchen Finanzherren es geraten erſcheinen laſſen, der Wirtſchaft einen Antrieb durch Verbilligung des Geldes zu geben. Würde alſo England zu einer Diskontermäßi— gung ſchreiten. ſo wären weniger allgemein— volkswirtſchaftliche, als allgemein- und ſozial⸗ politiſche Gründe dafür maßgebend. In einer ähnlichen Situation befindet ſich nun aber auch Deutſchland. Gewiß hätten wir unter dem Geſichtswinkel der Anlockung aus— ländiſcher Gelder ein Intereſſe daran einen hö— heren Diskontſatz als das Ausland zu haben, um die Zinsſpanne zu unſeren Gunſten auf dem Goldmarkte ausnutzen zu können. Aber nachdem Amerika und Frankreich nun eine ſolche niedrige offizielle Zinsrate haben, würde ſelbſt eine Sen⸗ kung des deutſchen Zinsſatzes um ein halbes Prozent— eine höhere Quote kann ja nach Lage der Dinge überhaupt nicht ernſtlich zur Debatte geſtellt werden— immerhin noch eine ſtarke Differenz ergeben, die genügend Anreiz für das Ausland bieten würde, ihre Gelder in Deutſch— land zu belaſſen. Aber wie ſchon hervorgehoben, beſtehen gerade auch für uns in Deutſchland wichtige politiſche Gründe, die es gegeben erſcheinen laſſen eine Diskontermäßigung ſo raſch als möglich durchzuführen. um der Wirtſchaft eine Erleichterung zu bieten. Unexträglich iſt ja bisher die Differenz, die zwiſchen Diskontſatz und dem Satz derjenigen Kredit⸗ und ſonſtigen Zinſen liegt, die der kleine Mann, der Mittelſtändler, der Gewerbetreiben- de uſw. bezahlen müſſen. Es wäre recht nätzlich und könnte durchaus fördernd für die Betäti— gung der Wirtſchaft in Deutſchland wirken, wenn durch einen Druck, der von einer Senkung der Diskontrate auf die geſamte Wirtſchaft aus⸗ geübt werden würde, wenigſtens in gewiſſem Umfange eine Belebung des wirtſchaftlichen Or— ganismus in Deutſchland, der ja beinahe in Er⸗ ſtarrung geraten iſt, zuwege gebracht würde. Man muß dabei auch folgendes beachten: eine derartige Maßnahme der Reichsbank würde auch durchaus im Zuge der Preis⸗ abbauaktion der Reichsregierung liegen. Zum Preisabbau gehört in erſter Linie auch Abbau der Preiſe für das Geld, alſo Zinsabbau. Von dem niedrigen offiziellen Geldſatz in Deutſchland hat die Wirtſchaft in ihrer Geſamt⸗ heit und haben insbeſondere die wirtſchaftlich ſchwächeren Kreiſe des Volkes ſo gut wie gar keinen Nutzen gehabt. Die Hypothekenzinſen ſind im großen und ganzen dieſelben geblieben und die Zinſen, Proviſionen und Speſen für noch ſo gut geſicherte Kredite für den einfachen Mann. den Handwerker und dergleichen, bewegen ſich auf einer Höhe, die gegenüber dem offiziellen, Reichshankſatz nicht zu rechtfertigen iſt. Hier liegt mit die Wurzel des Uebels, und es könnte ge— rade die jetzige günſtige Gelegenheit, die ſich durch den Anſtoß von außen her im Sinne der Diskont⸗ und Zinsermäßigung bietet. nachdrück⸗ lich ausgenutzt werden, um auch von dieſer Seite her die Preisabhaumaßnahmen der Reichsregie⸗ rung eennzefs e fördern. in Bewegung den Wunderdoktoren, erklärte Finanzininiſter Dr. Dietrich weiter, die dem Volke einreden, es gäbe neue Wege zur Beſeitigung der Not, muß auf das entſchiedenſte gewarnt werden. Mit Geld⸗ theorien und Reden von der Zinsknechtſchaft iſt weniger als nichts anzufangen. Diejenigen, die heute an der Spitze des Reiches ſtehen glauben an die Lebenskraft und Zukunft des deutſchen Volkes Wir haben nicht die Abſicht, das Steuer aus der Hand zu geben. Wir ſind entſchloſſen, uns durch das ungeheure Durcheinander im deutſchen Volk und ſein manchmal geradezu unverſtändliches Gebaren den Blick für das praktiſch Mögliche nicht trüben zu laſſen und den Kampf ebenſo ſehr mit Ruhe, wie mit Energie zu führen. Nun wird freilich wiederum geltend gemacht, daß innerpolitiſche Erwägungen doch wohl die Reichsbank dazu beſtimmen könnten, mit der Entſcheidung über die Diskontermäßigung noch zu warten. Solche Gedankengänge ſollen, wie man hört, ſogar innerhalb des Reichshankdirek⸗ toriums umgehen. Man macht wohl geltend daß die inner-, insbeſondere parteipolitiſchen Ver⸗ hältniſſe vor dem Abſchluß der Februar⸗Tagung des Reichstags noch nicht überſehen werden könnten, daß ſich vielleicht eine Entwicklung her⸗ ausbilden würde, die letzten Endes doch wieder und zwar wegen der Beunruhigung, die das Ausland bezüglich möglicher Vorgänge in Deutſchland haben könnte, zu einer Diskont⸗ erhöhung nötigen würde. Selbſt dieſe Möglich⸗ keit, die wir nicht leugnen wollen darfte aber unter keinen Umſtänden eine an ſich durchführ⸗ bare, ja notwendige geldyvolitiſche Maßnahme, die der Geſamthe! der Wirtſchaft zugute zu kommen hätte. verhindern, und ſollte bei Zuſpitzung der politiſchen Verhältniſſe eine Diskonterhöhung notwendig ſein, ſo hätte man, was trotz allem was wir als Folge des 14. September 1930 er⸗ lebt haben, bis heute noch nicht in alle beteilig⸗ ten Kreiſe eingedrungen zu ſein ſcheint, einen ſehr anſchaulichen Beweis dafür, daß mit dieſen allgemein- und wirtſchaftspolitiſchen Methoden der Aufbau unſerer Wivtſchaft nicht möglich iſt. Anſchlag auf die Bahnſtrecke Pforzheim— Karlsruhe wib. Karlsruhe, 6. Jan. In der Nacht zum Januar wurde auf der Strecke nach Pforzheim zwiſchen den Bahnhöfen Erſingen u. Bilfingen non unbekannter Hand ein Radſchuh auf eine Schiene des Gleiſes Pforzheim— Karls ruhe aufgelegt. Das Hindernis wurde vom Personal einer nach mitternacht von Pforz⸗ heim leerlaufenden Lokomotive noch rechtzeitig bemerkt und beſeitigt. Beim Abſuchen der Strecke wurde etwa 200 Meter entfernt ein weiterer Radſchuh im Gleiſe liegend aufgefun⸗ den. Ob es ſich um einen verbrecheriſchen An⸗ ſchlag handelt, wird die behördlicherſeits an Ort und Stelle vorgenommene Anterſuchung ergeben. Man vermutet, daß ein verbreche⸗ riſcher Anſchlag auf den Orientexpreßzug ge⸗ plant ſei, der von Pforzheim um 0.58 Uhr nach Karlsruhe abgegangen war. Dieſe Mutmaßung iſt jedoch bisher nicht erwieſen. Tatſächlich iſt der ODrientexpreßzug bis zur Abſuchung der betreffenden Stelle zum Stehen gebracht wor⸗ den. Dr. Ing. Kurt Rummel⸗Düſſeldorf erhielt vom Londoner Inſtitut für Heizungs⸗ und Wärmefragen die Melchett⸗Medaille wegen ſeiner beſonderen Verdienſte um die Wärme⸗ technik verliehen. Die Medaille wurde von dem verſtorbenen Führer des engliſchen Chemie⸗ truſts Lord Melchett(Alfred Mond) geſtiftet. Exploſion in amerikaniſchem Bergwerk Beckley(Weſtvirginia), 6. Jan.(Radio!) Auf der der Raleigh Company gehörenden Glenrogers-Grube ereignete ſich eine Exploſton. Acht Bergarbeiter werden vermißt. Die Oſtreiſe des Kanzlers wib. Königsberg i. Pr., 6. Jan. Der Reichs⸗ kanzler und die ihn begleitenden Herren, die in dem gegen Mitternacht von Schneidemühl abgefahrenen Zuge noch längere Zeit Beſpre⸗ chungen abgehalten hatten, trafen um 9 Uhr vormittags hier ein. Sie wurden auf dem Bahnhof vom Oberpräſidenten Dr. Siehr und anderen Herren begrüßt und begaben ſich ſo⸗ gleich zu der vorgeſehenen Beſprechung mit den Vertretern der Behörden und der Wirt⸗ ſchaft zum Oberpräſidium. Die erwartungs⸗ volle Stimmung Oſtpreußens kommt in den Begrüßungsartikeln der Preſſe zum Ausdruck. Hervorgehoben wird in der Rerichterſtattung über den Schneidemühler Aufenthalt des Reichskanzlers deſſen Bekundung, daß ihn die Segenswünſche des Reichspräſidenten von Hin⸗ denburg; für die ganzen öſtlichen Provinzen begleiten. Zahlreiche Gebäude tragen Flaggen⸗ ſchmuck. Die oſtpreußiſche Landſchaft zeigt den Gäſten ein winterliches Geſicht. Franzöſiſche Verſußte im Molonialkrieg witb. Paris. 6. Jan. Nach einer im„Jour⸗ nal“ veröffentlichten amtlichen Meldung aus Caſablanca kam es am 3. Januar zwiſchen einer Eingeborenen-Polizeiſtreiſe und einem Diſſidentenſtamm Ait Chokman bei el Abid zu einem ſchweren Zuſammenſtoß Die franzöſiſche Polizeiabteilung, die den Fluß fberſchritten hatte, mußte zu ihrem Stützhunkt zurückkeh⸗ ren. Sie hat zahlreiche Verluſte gehabt. Ein Offizier iſt tödlich verwundet worden, ein Un⸗ teroffizier und elf Mann wurden ebenfalls getötet. Ein franzöſiſcher Unteroffizier und ein Eingeborener Schütze wurden verwundet, ein Unteroffizier und fünf andere Eingehorenen⸗ Schützen werden außerdem vermißt. 3 P Schwester Gerlinde Roman von Anny Wothe. (Nachdruck verboten) (49 Fortſetzung) Wieder regte ſich ihre Reiſeluſt, und wir waren eigentlich kaum noch daheim, die Kin— der waren unter der Aufſicht meiner Mutter und der alten Trud gut verſorgt, und ich— ich war Janna gegenüber ſo ſchwach, daß ich ihr eigentlich nichts abſchlagen konnte. Oft erſchien es mir, als bewege ſich Janna freier in der Geſellſchaft, als es ſich wohl für meine Gattin ſchickte; aber auf ſanfte Vor⸗ ſtellung meinerſeits lachte ſie mich aus und nannte mich einen Philiſter. Ich hätte auch nicht behaupten können, daß ſie den einen oder anderen ihrer zahlreichen Verehrer mehr bevorzugt hätte. Wenn mir auch dieſes Haſten und Treiben, und der ganze Geſellſchaftsrummel zuwider war, ſo ließ ich doch Janna gewähren, weil ich ſah, daß dieſe Vergnügungshetze ihr Le⸗ benselement war. Als unſer Junge geboren wurde, der damals ein ganz geſundes und kräftiges Kind war, kannte meine Seligkeit keine Grenzen, und ich hätte Janna jeden, auch den unſinnigſten Wunſch erfüllt.“ Graf Hark ſchwieg einen Augenblick und ſtarrte vor ſich hin. Die Sonne war im Verſcheiden. Nur noch ein matter Schimmer lag auf dem Antlitz der Diakoniſſin, die unbeweglich verharrte, „Janna wünſchte ſich wieder einen Aufent⸗ lt in Berlin für den Winter, und ich er⸗ füllte ihr freudig di 5 43 Zum erſten Mal bemerkte ich da, daß Janna mit anderen Männern kokettierte. Ich erfuhr auch, daß ſie vor allem einen Rittmeiſter von Puſchinsky, einen jungen Polen, der in einem Huſaren-Regiment ſtand, auszeichnete und außer ihm noch einen entfernten Vetter von mir, einen blutjungen Menſchen, der auch mit Söderborg befreundet war. Dieſer Offizier, Erich von Lühſen—“ Schweſter Gerlinde fuhr mit totblaſſem Ge⸗ ſicht in die Höhe. a „Was iſt Ihnen, Schweſter? Kannten Sie meinen Vetter?“ fragte der Graf erſtaunt— „Nein“, gab Gerlinde ſchnell gefaßt zu— rück.„Ich kannte nur jemand, der ihm nahe⸗ ſtand.“ Der Graf war viel zu ſehr mit ſeiner eige⸗ nen Angelegenheit beſchäftigt, ſonſt hätte ihm die tiefe Erregung der Schweſter nicht entgehen können. Unbeirrt fuhr er fort: 5 „Ich wäre vielleicht da irgendwo einge⸗ ſchritten, aber die Tatſache, daß Janna mit den beiden jungen Leuten ſo herzlich und ver⸗ traut war, hob eigentlich jeden Verdacht wie⸗ der auf. ö Als wir auf die Borſumburg zurückkehrten, gehörten auch Erich von Lühſen und Puſchinsky zu unſeren Gäſten. Puſchinsky erzählte, er wolle ſeinen Abſchied nehmen und ſich irgend⸗ wo ankaufen, um dann— zu heiraten, dachte ich ſehr vergnügt, als er Janna mit leuchten⸗ den Augen dabei anſah. Bald darauf bemerkte ich, daß Erich ganz verſtört im Hauſe herumlief, daß er auch nicht mehr mit den Kindern ſpielte, die ſehr an ihm hingen, und daß er blaß und elend aus⸗ abe ſehr zärtliche Mutter war. Beſonders Winifred umfing ſie mit einer geradezu leidenſchaftlichen Liebe. Faſt immer waren die Kinder bei ihr. Es war ja auch ein entzückendes Bild— Jan⸗ na in ihrer Mutterliebe und Mutterwürde — und Puſchinsky und Lühſen ließen es auch nicht an Bewunderung für Janna und ihre ſchönen Kinder fehlen.“ Graf Hark war ſo in Erinnerungen ver⸗ ſunken, daß er es gar nicht gewahrte, wie Schweſter Gerlinde in ihrem Stuhl immer mehr zuſammenſank. Er bemerkte nur, daß ſie plötzlich ſo ſchwer atmete. „Iſt Ihnen nicht gut, Schweſter?“ fragte er beſorgt.„Soll ich lieber ein anderes Mal weitererzählen?“ „Nein, nein“, gab ſie haſtig zurück.„Ich bitte Herr Graf, fahren Sie fort.“ Graf Hark trocknete ſich mit ſeinem Taſchen⸗ tuch die feuchte Stirn, als er. jedes Wort ſchwer betonend, weiterſprach: „Janna ging mit den Kindern einige Wo⸗ chen nach Weſterland. Ich war während dieſer Zeit in dringenden Geſchäften in Berlin. Puſchinsky und Lühſen hatten ſich mit eini⸗ gen Freunden und Bekannten Janna ange⸗ ſchloſſen. Mir fiel auf, daß Lühſen, als er we⸗ nige Tage nach Jannas Rückkehr mit Puſchins⸗ ky wieder auf der Borſumburg eintraf, noch verſtörter war, als vorher, und Söderborg. den ich nach der Urſache fragte, ſagte mir: Er hat ſeinen liebſten Freund, der auch der meinige war, verloren. nicht.“ Warum, weiß ich i 3 „Wie nahe ihr mein Schicksal geht, und doch ahnt ſie noch nicht alles.“ „Meine Mutter, die ſich auch um Erich ſorgte, nahm ihn eines Tages ernſtlich ins Ge⸗ bet; aber der Bengel war ſo verſtockt, daß es nicht möglich war, etwas aus ihm heraus⸗ zubringen, dabei hatte er augenſcheinlich Fie⸗ ber, und ſeine Augen verfolgten Janna oft dunkelglühend, faſt drohend. Die lachte und ſcherzte unbeirrt weiter und kokettierte mit Puſchinsky. Dabei ſchien mir oft, als ob ſie den jungen Vetter mit beinaher zärtlicher Aufmerkſamkeit behandelte. Ich kann Ihnen gar nicht beſchreiben, Schwe⸗ ſter, wie ich mich oft vor mir ſelber ſchämte, daß die Krallen der Eiferſucht ſich mir ins Herz ſchlugen. Ich konnte weder wachen noch ſchlafen. Bald hielt ich Erich, bald Puſchinsky für den Begünſtigten. Mit Argwohn verfolgte ich heimlich jedes Wort, jeden Blick meines Weibes, und dabei mußte ich mir ſagen, daß mein Verdacht ganz haltlos ſei, denn Janna war zu mir von immer ſich gleichbleibender Liebe und Hingebung. 8 Puſchinsky, der feurige Pole mit den nacht⸗ ſchwarzen Augen ſprach nun zu meiner großen Erleichterung von Abreiſen. Seine Urlaubs⸗ zeit ging zu Ende. Zudem war ſein Gutskauf weit an der polniſchen Grenze abgeſchloſſen, und er beſprach mit mir ganz ernſthaft, ob er nicht doch lieber jetzt ſchon den Dienſt quittie⸗ ren ſollte, anſtatt noch mal in ſeine Garni⸗ ſon zurückzukehren. 0 Erich, der bei der Unterredung zugegen war, blitze Au i 5 . 0 — eee 7 N. 0 90 9 71 lee . ell.(A becah B. Kaufmann&(o. Mannheim Mo dis o h e b e e Paradeplatz Wenig 9 1 N Lokale Nachrichten Familienabend des Kathol. Arbeiter⸗Vereins. Schon frühzeitig war der Freiſchützſaal gefüllt, ſbodaß pünktlich 8 Uhr der Präſident Schloſſer die Feier eröffnen konnte. Das Lied„O du fröhliche“ verſetzte alle in die nötige Weihnachtsſtimmung. Im Mittelpunkt des Abends ſtand das Theaterſtück: „Kreuz oder Sowjetſtern.“ Das Vorſpiel zeigte den feſtgeſetzten Plan des Bundes der Gottloſen, ſyſtematiſch in allen ändern für ihre Ideen zu arbeiten. Nach diefem Vorſpiel ergriff der Hochw. H. Präſes, Kpl. Frey das Wort und legte ſeinen Aus- hrungen das Thema: Urchriſtentum und Chriſten— tum von heute, zugrunde und führte aus, wie das Urchriſtentum in ähnlichen wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſen und ähnlicher Geiſteseinſtellung durch ſeinen Heroismus d. h. durch ſein Bereitſein zum Leiden und Opfern, und durch ſeine praktiſche Betätigung von Chriſti Liebesgebot zum Sieg gekommen iſt, und der Welt Glück gebracht und das auch unſrer eit nur Chriſti Lehre und ihre Betätigung wieder zum Beſſeren verhelfen kann. Gedicht Webers: Was gift'ge Zungen dir auch ziſchelnd künden, was eitle Blätter dir auch tauſchen mögen, Eins ſollſt du tief und treu im Herzen hegen: Es iſt kein Heil, als nur im Kreuz zu finden. Trau du den Weiſen nicht, die Torheit lehren, nicht falſchen Zungen, die das Wort verkehren. Uẽd ſchlaf ich längſt ſchon unter Friedhofslinden, das ſollſt du ſtets bewahren im Gedächtnis, als meiner Liebe teuerſtes Vermächtnis: „Es iſt kein Heil als nur im Kreuz zu finden.“ Im weiteren Verlauf des Stückes, das von den Spielern gut gegeben wurde, wurde den Zu— ſchauern über die Zuſtände im kommuniſtiſchen Ruß⸗ land berichtet und an einigen Beiſpielen gezeigt wie dort die zugeſicherte Freiheit der Religion in Wirk; lichkeit ausſieht. Das Stück dem Ernſt der Zeit entnommen, verfehlte ſeine Wirkung nicht. Gar zu raſch verflogen die Stunden gemütlichen Beiſammen— ſeins in der Familie des Kathol. Arbeiter-Vereins. Er ſchloß mit einem * Guangeliſche Gemeinde. Am Sonn⸗ tag, den 11. Januar, abends 8 Uhr, veranſtaltet der evangeliſche Verein im Gaſthaus zum Löwen bei Gemeindemitglied Fr. J. Kumpf ſeinen 2. Familien- abend i dieſem Winter. Die Mitglieder des Jugend- vereins und d. Mädchenbundes werden in 3 Feſtſpielen den Beſuchern des Abends die Weihnachtstatſachen noch einmal ins Gedächtnis zurückrufen und ihnen deren bleibenden Wert für den Alltag in die Seele ſchreiben. Es kommen zur Darſtellung:„Ein Studentenſtreich“, „Mädchen von heute“ und„Die Glocke von Wendelin.“ Der Abend verſpricht für alle Teilnehmer recht unterhaltend zu werden und wird ſeinen finanziellen Ertrag einer neuen Kirchenheizung zur Verfügung ſtellen. Alle Gemeindegkieder ſind herzlichſt ein— geladen. Guter Kartenverkauf für die Stöpſel-Aufführung. Wie uns vom Vorſtand des Volkschors mitgeteilt wird, iſt der Verkauf der Karten für die am kommenden Sonntag, 8 Uhr, im Karpfen ſtattfindende Aufführung des Schwankes „Stöpſel“ ein äußerſt guter. Theater- und Kunſt— freunde, die die Abſicht haben, der ſonntäglichen Aufführung anzuwohnen, können bis jetzt noch Karten in folgenden Vorverkaufsſtellen haben: Georg Um— hauer, Tivoli; Mich. Müller, Neuhäuſerſtraße 10; Karl Martin, Bertholdus⸗-Pfenningſtraße 10; Jak. Wiegand, Hansſtraße 4; Matth. Mandel, Friedrich— ſtraße 10; Buchhandlung Schweikart und im Lokal zum Karpfen, Telefoniſche Beſtellung 166. Die Karten à 80 Pfg. ſind alle numeriert. Die Vor— ſtellung findet ohne Bewirtſchaftung ſtatt. Karten an der Abendkaſſe Mk. 1.— Sichern Sie ſich rechtzeitig einen guten Platz durch Benützung unſerer Vorverkaufsſtellen. und Kollege Gg. Roſchauer Generalverſammlung der Arbeitsinvaliden. Am vergangenen Sonntag hielt die Ortsgruppe der Arbeitsinvaliden und Witwen Deutſchlands die diesjährige Generalverſammlung im Saftladen ab. Nach der Begrüßung durch den 1. Vorſitzenden ge⸗ dachte man auch den 22 im vergangenen Jahr ver- ſtorbenen Mitgliedern. Beim Vortrag über den Jahresbericht war zu entnehmen, daß die Mitglie- derzahl geſtiegen iſt, 63 Neuzugänge waren zu verzeichnen, ſodaß der Mitgliederſtand der hieſigen Ortsgruppe 333 beträgt. Die im letzten Jahr er⸗ laſſen Notverordnungen haben auch bei den Arbeits— invaliden große Wunden geſchlagen, auf die der Vorſitzende alle einging. Weitere Pläne verſucht man zu ſchmieden der Reichszuſchuß bei den Inva⸗ lidenrentner im monatlichen Betrag von 6 Mark ſowie die Kinderrente im Monat von 3 Mk. ſollen geſtrichen werden. Um den geplanten Abbaumaß⸗ nahmen, die für jeden Rentenempfänger eine große Härte bedeuten würde, kann nur durch eine ſtraff geſpannte Organiſation entgegengetreten werden. Der einzelne iſt machllos. Errungenſchaften können nur durch den Zuſammenſchluß erreicht werden. Kaſſier Koll. J. Mandel gab den Kaſſenbericht aus dem ganz beſonders zu entnehmen war, daß gerade im vergangenen Jahr die Höchſtziffer von Mitglieder Sterbefälle ſeit Beſtehen der Ortsgruppe zu ver— zeichnen waren, auch hier wieder war unſere Ster- bebeihilfe ein ſoziales Werk. Den Reviſſionsbe⸗ richt gab Koll. J. Martin, Kaſſe, ſowie Belege wurden in muſtergiltiger Ordnung vorgefunden. Daraufhin wurde dem ſeitherigen Vorſtand ein— ſtimmige Entlaſtung erteilt. An Stelle zwei nicht anweſenden Vorſtandsmitgliedern wurde Frl. Müller neu in den Vorſtand gewählt. Bei Punkt Verſchiedenes, wurde bekannt gegeben, daß am 1. Febr. ds. Is. anläßlich des 10jährigen Beſtehens der Ortsgruppe im Karpfen⸗ ſaal eine kleine Feier ſtattfinden wird, bei dieſer Gelegenheit die Gründer geehrt werden ſollen. Mitglieder, die am Gehen behindert ſind, werden in ihrer Wohnung abgeholt und wieder zurückge bracht. Diesbezüglich wolle man Meldungen bis zum 1. 2. beim Vorſ. Adler, Annaſtr. 3, machen. Allen dem Verband noch fernſtehenden Renten- empfänger rufen wir zu:„Werdet Mitkämpfer in unſeren Reihen, für Euer Recht und Eure Inte- reſſen, erwerbt die Mitgliedſchaft und kämpft mit uns gemeinſam, für die Verbeſſerung der ſozialen Geſetzgebung. Vereinzelt ſind wir nichts, zuſammen- geſchloſſen aber, bilden wir eine Macht allen Kör- perſchaften gegenüber.“ Adler, Vorſ. Hinweis. Der heutigen Nummer liegt eine Beilage der Firma Kaufhaus Hirſchland, Mannheim, bei, welche geneigter Beachtung empfohlen wird. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, ehem. Kriegs⸗ teilnehmer u. Kriegerhinterbliebenen, Ortsgruppe Viernheim. Mittwoch, den 7. Januar, abends 9 Uhr, im Gaſthaus zum Stern(bei Kamerad Ehrhard) Vorſtandsſitzung. Um vollzähliges Er⸗ ſcheinen aller Vorſtandsmitglieder bittet Der Vorſitzende. Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold. Heute Abend halb 8 Uhr Uebungsſtunde der Schutzſportler. Freitag Abend 8 Uhr Mitgliederverſammlung bei Kam. Brechtel(„Anker“). Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung iſt es Pflicht eines jeden, insbe⸗ ſonders auch der Stammkameraden, zu erſcheinen. Der Vorſtand. Verein für Sport- und Körperpflege 1898. Uebungsſtunden: Montag u. Freitag: Jiu-Jitſu, Dienstag: Boxen, Mittwoch u. Freitag: Stemmen und Ringen Der Vorſitzende. Wr Unser inventur- Ausverkauf ein Ereignis Mannheims. gesenkt innerhalb der letzten Monate bis heute. Ferner verkaufen wir enorme Mengen Schuhe 8 die durch neue Frühjahrs-Modelle ersetzt werden, sowie Restposten und Ein z e! paare bis zur Hälfte des früheren Preises, per Verkauf hegiunt Donnerstag trün 10 Unr. Beste Qualitäten— Billige preise. Mannheim Carl Fritz.(ie Breitestr H..