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Nationalſozialiſten gegen Kardinal Bertram Die letzte Kundgebung des Kardinals Vertra m, in der era ſich auch mit dem Natio⸗ nalſozialismus befaßte, hat das parteiamtliche Organ der NS Dal den„Völtiſchen Beobachter“ im ſeiner Nr. 6⸗7 veranlaßt, zu dieſen Ausfüh⸗ rungen des Kardinals in einer geradezu nieder⸗ trächtigen Weiſe Stellung zu nehmen. Es iſt der Hauptſchriftleiter Alfred Roſenberg, der jenen Artikel ſchrieb und der eine gewiſſe Be⸗ rühmtheit erlangte mit ſeinem Buche:„Der Myihos des 20. Jahrhunderts“. Seine Ausfüh⸗ rungen ſind für uns parteiamtliche Aeußerun⸗ gen der NSDAP, für die auch Adolf Hitler verantwortlich iſt, für die die Geſamtpartei die Verantwortung trägt. Wir kennen Alfred Roſenberg aus ſeinem ge⸗ nannten Buche, das voll iſt von ſchmutzigſten Angriffen gegen die katholiſche Kirche. Genau ſo ſind ſeine Beſchimpfungen und Schmähungen, mit denen er Kardinal Bertram u. die mit ihm in der Fuldaer Biſchofskonferenz vereinigten Biſchöfe überhäuft. Schon die Ueberſchrift„Der Zentrumskardi⸗ nal Bertram gegen den deutſchen Nationalismus“ läßt uns die Geſinnung Alfred Roſenberg er⸗ kennen. Er ſpricht weiter von„verleumderiſchen“ Behauptungen und ſagt, daß„der Herr Kardi⸗ nal ſich auf ein Niveau begibt, das man bei ei⸗ nem kleinen Hetzkaplan des Zentrums noch be⸗ greifen könnte, nicht aber bei ihm“; ſpricht wei⸗ ter von einer„an Ohnmacht grenzenden Wut des Vorſitzenden der Fuldaer Biſchofskonferenz, der„tatſächlich alle Haltung verloren hat.“ Schlimmer konnten die Komuniſten nicht ſchreiben. Denn zum Schluſſe leſen wir:„Wir gratulieren zu derartigen„Seelſorgern“!—„Damit hat er (der Breslauer Kardinal) ebenſo wie der Augs⸗ burger Biſchof ſich das moraliſche Urteil geſpro⸗ chen.“ Wir ſind von Herrn Roſenberg nichts anderes gewohnt, als daß er bei jeder Gelegenheit ſeinen glühenden Haß gegen alles Katholiſche kundtut. Aber, da er nunmehr wieder in dem parteiamt⸗ lichen Organ ſeiner Pariei ſolche Auslaſſungen veröffentlicht, beweiſt uns, daß er damit die wahre Geſinnung der NSDAP offenbaren woll⸗ ie, daß er der ſchlimmſte Haſſer der katholiſchen Kirche iſt, ſo wie wir ihn ſchon aus ſeinem Buche kennen lernten. Adolf Hitler kann ſeinen Kulturapoſtel Ro⸗ ſenberg nicht abſchütteln. Schon früher nicht und noch weniger heute. Seinerzeit ließ er ſogar in ſeinem„Völkiſchen Beobachter“ jenes Buch Roſenbergs mit folgenden Worten empfehlen: „Es(das Buch Roſenberg.) wirkt wie eine Erlöſung aus vielſeitigem unklaren Ahnen und dunklem Erfühlen, das ſich bisher nicht auszu⸗ drücken vermochte. Mit einer überwältigenden Klarheit und Eindringlichkeit hat Roſenberg ein Bekenntnisbild geformt, das ihn würdig in die Zahl der großen Meiſter reiht... Mit die⸗ ſem Werk iſt auch Roſenberg zum Bildner der deutſchen Nation geworden. Mit ihm hat er dem deuiſchen Volt den von ſeinem Blut vorgezeich⸗ neien Weg zu einer angeſtammten und organi⸗ ſchen ſeeliſch⸗geiſtigen und politiſchen Entwick⸗ lung gewieſen.“ Wir Katholiken äüberlaſſen dieſen„Bildner der deutſchen Nation“ ſehr gerne der NSDAP, der in blindwütigem Haſſe die heiligſten Gefühle der Katholiken beleidigt und katholiſche Einrichtun⸗ gen in den Schmutz zieht. Ein ſolcher Bildner hat das Recht verwirkt, noch als Richter über die deutſchen Biſchöfe aufzutreten. Er iſt der Verkünder vielmehr ſchlimmſter Irrlehren, der Kulturpolitiker einer Partei, die nur Deutſch⸗ lands Not ausnutzt, um politiſche Gernegroße in den Sattel zu heben, um heiligſte Güter des chriſtlichen Volkes zu zerſtören. Roſenberg iſt es auch, der ſich der Lüge im Kampf gegen Kardinal Bertram bedient. Denn er beſitzt die Unverfrorenheit in ſeinem Artikel zu behaupten, daß Kardinal Bertram mit keinem Worte die bolſchewiſtiſche Gottloſen internationale“ erwähne, bie„ihr Weltzentrum von Moskau nach Berlin derlegt“ habe. Es iſt ſchon eine Infamie, ſolches u behaupten, denn Kardinal Bertram hat in einer Kundgebung wiederholt den Kommunis⸗ nus aufs ſchärfſte verurteilt, weil die kommu⸗ liſtiſche Weltanſchauung„der ſchärfſte Anſturm egen Gottesglauben und Gottesgebote“ iſt. Er dat außerdem den„Bund der Gottloſen“ aus⸗ ſrücklich genannt und das chriſtliche Volk ge⸗ die aus der Bundes erwachſen kön⸗ nen. Herrn Roſenberg kommt es aber auf eine Lüge mehr oder weniger nicht an. Darum be⸗ hauptet er ja auch mit dreiſter Stirne, daß der Vund der Gottloſen bereits nach Berlin„ver⸗ legt“ worden ſei. Man braucht ihn ja nur zu fragen, zu welcher Zeit. Bis jetzt iſt das noch nicht geſchehen und wird nicht geſchehen, weil die Zentrums⸗ fraktion in Preußen mit voller Unter⸗ ſtützung der Zentrumsfraktion des Reichs⸗ tages öffentlich gegen eine ſolche Verlegung proteſtiert und den ſchärfſten Kampf da⸗ gegen angekündigt hat. er Anzeiger me 8 9 1 eitun 9(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) 1 Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 2⁵⁵ Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u, von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Dieſer Artikel des Herrn Roſenberg hat uns gerade noch gefehlt. Durch ihn iſt der Kultur- charakter des Nationalſozialismus erneut deut⸗ lich genug enthüllt, daß wir annehmen müſſen, es werden auch jene gläubigen Katholiken, welche 1 aus undefinierbaren Gründen der NSDAP ſ noch angehören, einer ſolchen Bewegung den Rücken a 1 5 5. Wirtſchaftslage bring der welche in der ſchlinmmſten Weiſe mit tſchaf 0 91 kehren, Verleumdungen und perſönlichen Beleidigungen unſere Kirchenfürſten angreift, deren oberſtes Geſetz die Verkündung der Wahrheit iſt, um die Gläubigen vor ſchlimemſten Gefahren zu bewah⸗ ren. Ruhr⸗Schiedsſpruch für verbindlich erklärt Ergebnisloſe Nachverhandlungen— Der kommuniſtiſche Einheits verband wib. Verlin, 12. Jan.(Radio.) In der Lohnſtreitigkeit im Nuhrkohlenbergbau hat der Reichsarbeitsminiſter den Schieds⸗ ſpruch vom 10. Januar 1931 im öffent⸗ lichen Intereſſe für verbindlich erklärt. * Im Ruhrbergban alles zur Arbeit erſchienen. wib. Eſſen, 12. Jan. Soweit bisher feſtge⸗ ſtellt werden konnte, hat ſich der auf der ge⸗ ſtrigen Konferenz der NGO. in Duisburg ge⸗ faßte neuerliche Streikbeſchluß nicht auswirken können, da die Bergarbeiterſchaft des Nuhr⸗ bergbaues zur heutigen Morgenſchicht voll⸗ zählig eingefahren iſt. * Mit der Verbindlichkeitserklärung iſt das neue Lohnabkommen bindend geworden. Die zum 15. ausgeſprochenen Kündigungen gelten als zurückgenommen, ſo daß eine Unterbrechung der Arbeit nicht eintritt. Eine Schwierigkeit wird ſich vielleicht noch dadurch ergeben, daß die Lohnſenkung vom 1. Januar ab, alſo näckwir⸗ kend, eintrittt. Das bedeutet für die Arbeiter, daß ihnen die zuviel gezahlten 6 Prozent bei der nächſten Lohnzahlung abgezogen werden. Dieſe Maßnahme, die erfahrungsgemäß erbit⸗ tert wirkt, wird von der gewerdſchaftlichen Oppoſition zweifellos zu neuer Hetze ausgebeu⸗ tet werden. Bei dieſer Agitation wird der neu gegrün⸗ dete„Einheitsverband der Bergarbeiter Deutſch⸗ lands“ eine Rolle ſpielen. Der Verband iſt von der kommuniſtiſchen Gewerkſchaftsoppoſition am Sonntag in einer Delegiertenkonferenz, auf der 134 Schachtanlagen vertreten geweſen ſein ſollen, gegründet worden. Ebenſo wie der bei dem Berliner Metallarbeiterſtreik gegründete Einheitsverband der Metallarbeiter Deutſch⸗ lands ſoll dieſer Verband gemäß der neuen konnmuniſtiſchen Taktik zu einer tariffähigen Gewerkſchaft ausgebaut werden. Der Einheits⸗ verband hat ſofort die Streikparole ausgegeben, die aber ohne jede Wirkung geblieben iſt. Auf allen Zechen des Ruhrgebietes wird ungeſtört gearbeitet. Polen bedauert Beilegung des Fliegerzwiſchenfalles von Oppeln. Flugzeuge bleiben beſchlagnahmt wib Berlin, 12. Jan. Die polniſche Regie- rung hat durch ihre hieſige Geſandtſchaft wegen Ueberfliegung deutſchen Gebietes durch polniſche Militärflugzeuge der Reichsregierung ihr Be⸗ dauern ausgeſprochen. Die Weiterbehandlung des Zwiſchenfalles wird nun auf diplomatiſchem Wege vor ſich gehen. Zunächſt wird die polizeiliche Unter⸗ ſuchung gegen die zwei Militärflieger, die beide in Oppeln notlandeten, fortgeführt, wobei ein⸗ mal feſtgeſtellt werden wird, ob Spionage⸗ verdacht vorliegt, weiter, ob weſentliche Punkte der deutſchen Luftverkehrsgeſetze ver⸗ letzt worden ſind. Nach dem Abſchluß des polniſchen Ermitte— lungsverfahrens werden die polniſchen Flieger nach deutſchem Recht beſtraft werden, wobei in erſter Linie wohl die Beſtimmungen des Luft— verkehrsgeſetzes in Betracht kommen. Die bei— den Flugzeuge bleiben bis zum Abſchluß der polizeilichen Ermittelungen und eventuell des Gerichtsverfahrens beſchlagnahmt. Wenn ſie freigegeben werden ſollten, wird ſelbſtverſtänd⸗ lich nicht etwa ein Rückflug mit polniſchen Pi⸗ loten in Frage kommen, ſondern die polniſche Regierung würde nur die Möglichkeit haben, durch eine deutſche Firma auf ihre Koſten, die Flugzeuge abmontieren und über die Grenze ſchaffen zu laſſen. Schiedsſpruch bei der Reichsbahn 48⸗Stundenwoche für Werkſtättenarbeiter enb. Berlin, 12. Jan. In dem ſchon ſeit längerer Zeit ſchwebenden Arbeitszeitkonflikt bei der Reichsbahn iſt von der Schlichterkam⸗ mer äanter Vorfſitz von Dr. Völker⸗Bremen ein Schiedsspruch gefällt worden. Er beſtimmt auf Grund des neuen Keichsbahngeſetzes für die in den größeren Güterböden und Werſtätten⸗ betrieben beſchäftigte Arbeitergruppe ſowle für weitere kleinere Gruppen von Arbeitern (insgeſamt etwa 220 000 Mann) grundſätzlich die 48⸗Stundenwoche, anſtelle einer Arbeits⸗ zeit, die bisher bis zu 56 Stunden ging. In dringenden Fällen kann die Reichsbahnver⸗ waltung eine Mehrarbeitszeit bis zu 130 Stunden im Jahre verlangen, ebenſo können die im Sonntagsdienſt beſchäftigten Arbeiter bis zu 56 Stunden herangezogen werden. Für die andere Gruppe, die im Betriebs⸗ und Verkehrsdienſt tätig iſt, etwa 180 000 Arbei⸗ ter, bleibt die Arbeitszeit wie bisher. Die am 13. Dezember 1930 und am 10. Ja⸗ nuar ds. Is. gefällten Schiedsſprüche über die Regelung der Arbeitszeit bei der Reichsbahn ent⸗ halten u. a. folgende Beſtimmungen: Für einen Teil der etwa 400 000 Arbeiter(es handelt ſich um etwa 220 000) wird, wie bereits kurz gemel⸗ det, die Arbeitszeit auf 48 Stunden herabgeſetzt. Bisher betrug ſie je nach den Arbeitergruppen bis zu 54 Stunden. Der Verwaltung ſteht das Recht zu, in dringenden Fällen bis zu 130 Stun⸗ den Ueberzeit im Jahre anzuordnen. Für die übrigen Arbeiter(alſo etwa 180 000 Köpfe) ver⸗ bleibt es bei der durch die Eigenart des Eiſen⸗ bahnbetriebes bedingten Arbeitszeit. Wie wir erfahren, wird die Deutſche Reichs⸗ bahn⸗Geſellſchaft dieſen Schiedsſpruch annehmen 48. Jahrgang und vorſorglich die Verbindlichkeitserklärung be— antragen. um den Eintritt eines tarifloſen Zu— ſtandes zu vermeiden. Neben dieſer grundſätzlichen Regelung der Arbeitszeit bei der Reichsbahn ſchwebt ſchon ſeit längerer Zeit die Frage der vorübergehenden Einführung von Feierſchichten. Die gedrückte Reichsbahn einen außerordentlichen Ausfall von Arbeit. Die vor— handene Arbeit muß deshalb geſtreckt werden, wenn nicht in großem Umfange Arbeiter entlaſ— ſen werden ſollen. Die Reichsbahn hat daher den Gewertſchaften die Einführung von Feierſchichten in den Ausbeſſerungswerten und in der Bahn— unterhaltung vorgeschlagen. In jeder Woche ſoll eine Feierſchicht eingelegt werden. Die Gewert— ſchaften haben demgegenüber gefordert, die Feier— ſchichten auf die Betriebs- und Verkehrsarbeiter auszudehnen mit dem Ziele, dadurch dieſe Arbei— ter der Reichsbahn mit der gleichen Zahl von Feierſchichten zu belaſten. Eine ſolche Regelung iſt jedoch der Reichsbahn nicht möglich. Sie kaun ſolchen Anregungen für den großen Teil des Betriebs- und Verkehrsdienſtes nicht nachkom⸗ men. In der Frage der Einführung von Feierſchich⸗ ten iſt die Verwaltung mit den Gewerkſchaften nicht zu einer Einigung gelangt. Sie war des⸗ halb genötigt, vor Vereinbarung mit den einzel⸗ nen Arbeitern Feierſchichten einzulegen. Zu dieſem Vorgehen iſt die Reichsbahn berechtigt. Im allgemeinen hat es hierbei keine Reibungen gegeben. Nur an einigen Stellen ſo z. B. aus techniſchen Gründen im ſächſiſchen Bezirk, ſind Schwierigkeiten entſtanden. Dieſe Schwierigkei⸗ ten ſind darauf zurückzuführen, daß die Arbeiter in einem etwaigen Prozeß Rechtsnachteile befürch⸗ ten, wenn ſie vorbehaltslos die Feierſchichten machen. Dieſe Befürchtung iſt grundlos. Es iſt zu erwarten, daß nach Aufklärung dieſes Punk⸗ tes überall die Einführung der von der Reichs⸗ bahn geplanten Feierſchichten ſich reibungslos vollziehen wird und dadurch eine Entlaſſung von Arbeitern vermieden werden kann. Das Golaſſowitzer Urteil witb. Rybnik, 13. Jan. Der Prozeß gegen die des Raufhandels angeklagten acht Golaſſo⸗ witzer Bauern fand geſtern mit der Arteils⸗ verkündung ſeinen Abſchluß. Der Staatsan- walt hatte in ſeinem Plaidoyer dem Am— ſchwung im Prozeſſe Rechnung getragen und den politiſchen Teil der Anklage vollkommen fallen gelaſſen, indem er ſich nur auf den Raufhandel als ſolchen beſchränkte. Der Ver⸗ teidiger, Rechtsanwalt Dr. Baj, hob ſeiner⸗ ſeits in geſchickter wirkungsvoller Rede hervor, daß es im Gegenſatz zur Motivierung der An— klageſchrift nicht gelungen ſei, dem Prozeß den beabſichtigten politiſchen Charakter zu ver⸗ leihen. In keinem einzelnen Falle könnten den deutſchgeſinnten Einwohnern von Holaſſowitz ſtaatsfeindliche Umtriebe nachgewieſen werden. Mit ganz beſonderem Nachdruck bezeichnete Dr. Baj die Aufſtändiſchen als die moraliſchen Urheber der unheilvollen Schlägerei, weil ſie durch ihr terroriſtiſches Vorgehen die Einwoh⸗ ner in Angſt und Schrecken verſetzt hätten. Der Staatsanwalt verzichtete bezeichnen⸗ derweiſe auf jede Entgegnung. Alsdann wurde folgendes Urteil verkündet: Das Gericht verurteilte die beiden Haupt⸗ angeklagten, die geſtändig waren, wegen Rauf— handels zu je 1½ Jahren Gefängnis, einen dritten ſchwerbelaſteten Angeklagten zu einem Jahr Gefängnis und vier Nebenangeklagte zu ſechs Monaten Gefängnis. Der achte An⸗ geklagte, deſſen Alibi durch Zeugenausſagen erwieſen worden war, wurde freigeſprochen. Berufung wird von keiner Seite eingelegt. Ein Waffenlager entdeckt enb. Berlin, 13. Jan.(Eigene Meldung.) Im Hauſe Georgen⸗Kirch⸗Straße 64 iſt geſtern durch die Abteilung 1 A des Polizeipräſidiums ein Munitions⸗ und Waffenlager ausgehoben worden. Der Wohnungsinhaber, in deſſen Räumen der Fund gemacht wurde, wurde feſt⸗ genommen. Es handelt ſich um mehrere Kiſten Infan⸗ teriemunition und eine Anzahl Maſchinenge⸗ wehrteile. Wem das Munitions⸗ und Waffen⸗ lager gehört, ſteht bisher noch nicht einwand⸗ frei feſt. Die Ermittelungen der politiſchen Polizei ſind im Gange. „ c Uommt die Arbeitsdienſtpflicht? Arbeitgeber und Arbeitnehmer lehnen ab. f terbliebenen, hielt Samstag u. Sonntag hier eine * Experiment zu Loſtſpielig. witb. Berlin, 12. Jan. miniſterium hatte auf heute die Spitzenver⸗ bände und einzelne Perſönlichkeiten zu einer Ausſprache über die Frage der Arbeitsdienſt⸗ pflicht eingeladen. Staatsſekretär Dr. Geib, der die Ausſprache leitete, wies in ſeiner Eröff⸗ nungsanſprache darauf hin, daß man ſich bet dieſer Ausſprache nur mit der ſpeziellen Frage der Arbeitsdienſtpflicht befaſſen wolle, nicht aber— wie ein Teil er Preſſe vermutet hat— auch mit den bekannten Anregungen des Fi⸗ ninzminiſters Dietrich über eine produktivee Geſtaltung der Arbeitsloſenfürſorge. Bei der Verhandlung der Frage der pflicht wurden zwei Geſichtspunkte in den Vor⸗ dergrund geſtellt: der ſozialiſtiſche und der wirtſchaftspolitiſche. Die Frage der Arbeits⸗ dienſtpflicht mußte aber auch von der ſozial⸗ pädagogiſchen und von der finanzpolitiſchen Seite geſehen werden. Miniſterialrat Dr. Lehfeldt wies darauf hin, daß in der Arbeitsloſen-Verſicherung zur Zeit je Kopf und Monat einſchließlich der Verwaltungskoſten 80 Mark gezahlt würden. Die Arbeitsdienſtpflicht würde erheblich mehr koſten. Würden in der Arbeitsdienſtpflicht 50 Pfg. Lohn gezahlt werden, ſo ſtelle ſich der Aufwand auf rund 1580 RM. jährlich. Würde Tariflohn gezahlt, ſo ergäbe ſich eine weitere Erhöhung um mindeſtens 1350 RM. im Jahre. Beſonders wichtig ſei die Frage der Material- koſten. Die Koſten eines Dienſtpflichtgen wür⸗ den ſich bei günſtigſter Berechnung auf kaum weniger als zehn RM. je Arbeitstag ſtellen, alſo auf 3000 RM. im Jahre. Mithin koſteten 100 000 jugendliche Dienſt⸗ pflichtige mindeſtens 300 Millionen RM. im Jahre gegenüber etwa 72 Millionen NM. Ein Jahrgang jugendlicher männ⸗ licher Dienſtpflichtiger, der etwa 450 000 Dienſtpflichtige umfaſſen würde, würde da⸗ her mindeſtens 1.35 Mill. RM. koſten. In einer eingehenden mehrſtündigen Aus— Ausſprache lehnten die Vertreter der Wirt⸗ ſchaftsverbände der Arbeitgeber und der Ar⸗ beitnehmer die Einführung der Arbeitsdienſt⸗ pflicht insbeſondere aus wirtſchaftlichen und finanziellen Gründen ab. Die Ablehnung er⸗ folgte aber auch aus dem Grunde, weil man ſich erfahrungsgemäß von einer erzwungenen Arbeit keine befriedigenden Ergebniſſe ver— ſprechen könne. Außerdem bezweifelte man, ob überhaupt genügend Arbeitsgelegenheit be— ſchafft werden könnte, ganz abgeſehen von den ſchon erwähnten Schwierigkeiten der Kapital- beſchaffung. Allgemein wurde gefordert, daß das Material über die Frage veröffentlicht werde. Im Anſchluß an die Frage der Arbeits⸗ dienſtpflicht wurde die Frage erörtert, inwieweit die Beſtrebungen auf Einführung eines frei⸗ willigen Arbeitsdienſtes für Jugendliche ge⸗ fördert werden könnten. Die meiſten Vertreter hatten auch gegen dieſe Art des Arbeitsdienſtes ähnliche Bedenken, wie gegen die Arbeitsdienſt⸗ pflicht. Die Verſammlung gab ſchließlich dem Wunſche Ausdruck, daß das Reichsarbeitsmini⸗ ſterium auch weiterhin den jugendlichen Ar⸗ Das Reichsarbeits⸗ Arbeitsdienſt⸗ nachmittag beitsloſen ſeine beſondere Fürſorge angedeiher laſſe. Aus nah und Fern Darmſtadt 12. Jan. Landestagung der heſſiſchen Kriegsopfer. Der Landes⸗ verband Starkenburg und Rheinheſſen im Zen⸗ tralverband deutſcher Kriegsbeſchädigter u.⸗Hin⸗ Landestagung ab. Am Samstag hatte der Lan⸗ desverband eine Sitzung über interne Fragen abgehalten. Geſtern vormittag begann die Ta⸗ gung mit einer öffentlichen Kundgebung. Bei der Gefallenenehrung, die von Muſik-⸗ und Ge⸗ ſangsvorträgen umrahmt war, hielt Schulrat Haſſinger von der Zentralſtelle für Volksbildung und Jugendfragen eine tiefempfundene Gedächt⸗ nisrede. Der Leiter der Rechstabteilung des Zen⸗ tralverbandes. Michel⸗Berlin ſprach über den Stand der Verſorgung und über die Forderun⸗ gen der Kriegsopfer an die Regierung und an das Vaterland. Am Nachmittag befaßte ſich der Landesverband mit geſchäftlichen Fragen. Die Tagung war gut beſchickt. Darmſtadt 12. Jan. Führerkriſe in der Darmſtäbdter NS DA P. Schon ſeit eini⸗ ger Zeit gingen in Darmſtadt Genüchte über eine Führerkriſe in der Nationalſozialiſtiſchen Partei um. Nach einer Mitteilung im„Völkiſchen Beobachter“ unterſteht die Ortsgruppe Darm⸗ ſtadt jetzt der Gauleitung direkt. Sämtliche Funktionäre der Ortsgruppe ſind ihrer Poſten enthoben worden. Die Leitung wurde dem Reichstagsabgeordneten Lehrer Ringshauſen⸗ Offenbach übertragen, dem auch erweiterte Voll- machten zur Neuorganiſation übertragen wur— den. Der bisherige Führer der Darmſtädter Na⸗ tionalſozialiſten, Stadtrat Abt, war, wie wir hören, bereits in München, um ſich dort vor den Zentralinſtanzen zu äußern. Darmſtadt, 12. Jan. ſtaatsparteiliche ſchaft“. Die ſeitherige demokratiſche Land⸗ tagsfraktion teilte dem Landtagsamt mit, daß ſie von Staatsparteiliche werde. Darmſtadt 12. Jan. Ein Sonntag der Demonſtrationen. Nachdem bereits am Samstag abend das Reichsbanner eine große Kundgebung in der Turnhalle am Woogsplatz abgehalten hatte, bei der der Bundesführer des Reichsbanners Hörſing ſprach, fand Sonntag eine Demonſtration des Reichsban⸗ ners und der Sozialdemokratiſchen Partei auf dem Paradeplatz ſtatt, heſſiſchen Reichsbanners „Demokratiſch⸗ Arbeitsgemeinſchaft“ fübren das Wort au kurzen —— jetzt ab den Namen„Demokratiſch⸗ fen. Erwartungsgemäß gewann der Süden, wie er jedoch gewann, das hätten nähernd 20 000 Zuſchauer nicht geglaubt; er 0 n J.% hei der die Fuer en wartungen entſprechend. Ansprachen ergriffen. Auch die! ommuniſten demonſtrierten gleichzeitig in einem Zuge durch die Stadt, an dem ſich eine Kundgebung im ſtäd⸗ tiſchen Saalbau anſchloß. Gleichzeitig hielten die Nationalſozialiſten in der Turnhalle an Woogs⸗ platz eine Zuſammenkunft ab. Trotz der zuſam⸗ menfallenden Demonſtrationen der drei Parteien iſt es, ſoweit bisher bekannt iſt, zu keinen Zwi⸗ ſchenfällen gekommen. a Handel und Induſtrie Mannheimer Produktenbericht. Mannheim, 12. Jan. Weizen inl. 27.50— 28,50, ausl. 35,50 36,50, Roggen inl. 17,50—18, Hafer inl. 15,25— 16, Braugerſte inl. 22—24, Futter⸗ gerſte 19—19,75, ſüddeutſches Weizenmehl Spez. Null 42.25, ſüddeuiſches Weizenauszugsmehl 46.25, ſübdeutſches Weizenbrotnehl 28,5, ſüdd. Roggenmehl 27— 28.25, feine Weizenkleie 9— 9,25, Biertreber 10,25— 10,75, Leinſaat 27. Mannheimer Großviehmarkt. Mannheim 12. Jan. Zufuhr und Preiſe: 199 Rinder 42—52, 157 Bullen 38—46, 321 Kühe 16 bis 45, 336 Färſen 42—56, 652 Kälber 48—74, 23 Schafe 40—45, 3361 Schweine 4459, 91 Ar⸗ beitspferde 70017000, 85 Schlachtpferde 40150, Marktverlauf: Großvieh ruhig, Ueberſtand; Kälber mittel; Schweine ruhig, Ueberſtand. Großkampftag im Fußball Der zweite Sonntag im Jahr war ein Fuß⸗ ball⸗Großkampftag im wahrſten Sinne des Wortes. Im Vordergrund des Intereſſes ſtanden die beiden Zwiſchenrunden⸗ ſpiele um den Bundespokal des D B., dle in Mannheim und Beuthen ausgetragen wur⸗ Arbeitsgenein⸗ den. Die größere Aufmerkſamkeit wurde dem Spiel in Mannheim zugewandt, bei dem ſich Süd⸗ und Weſtdeutſchland um den Sieg ſtrit⸗ die an⸗ ſiegte gegen eine ſehr zuſammenhanglos ſpie⸗ lende und wenig eifrige weſtdeutſche Vertre⸗ tung, die in keinem Mannſchaftsteil dem Sil⸗ den ebenbürtig war.— In Beuthen kämpften Südoſt⸗ und Mitteldeutſchland um die Berech⸗ tigung zur Teilnahme an der Endrunde. Auch hier endete das Treffen den allgemeinen Er— Det Buꝛonaaussefluß des Pöl lenbeincles uensammelt sief Die deutſchen Vertreter 105 Von links nach rechts: Miniſterialdirektor Dr. Poſſe v. Neichswirtſchaftsminiſterkum Reichsaußenminiſter Dr. Curtius. Amt. Miniſterialdirektor Dr. Gaus vom Auswärtigen „In den nächſten Tagen werden ſich die deutſchen Vertreter unter Führung des Reichsaußenminiſters Dr. Curtius nach Genf begeben, des Völkerbundes teilzu nehmen. Eu ropaausſchuſſes um an den Verhandlungen des Schwesfer Gerlinde 5 Roman von Anny Wothe. (Nachdruck verboten.) 57. Fortſetzung. Er fand, daß ſeine Mutter ordentlich wie⸗ der jung geworden und oft hörte er ſie mit Schweſter Gerlinde von Herzen lachen, wenn ſie ihre Schätze bewunderten. Und Sölve gar überraſchte ihn alle Tage mehr durch ihr ganzes Weſen, durch ihre neue Art, ſich zu geben. Nicht nur, daß ſie ſchon ſeit Wochen unter Anleitung von Schweſter Gerlinde für arme Kinder ſtrickte und nähte, nein, Dr. Berting ſchleppte ſie auch ins Dorf zu den Kranken, die beſondere Pflege und Obhut bedurften, bei denen Schweſter Gerlinde ja auch zu Hauſe war. Graf Hark ſah die Umwandlung ſeines Töchterchens voll Staunen und tiefer innerer Bewegung. Wie gern hätte er Schweſter Ger⸗ linde dankbar dafür die Hand geküßt, er wagte es aber nicht. Als er ſich aber aufraffte, Schweſter Gerlinde in wohlgeſetzten Merten zu danken, daß ſie ſo viel an Sölve getan, da lächelte ſie ihn wieder mit ihrem ſtrahlenden Schelmenlächeln an: „Dieſes Mal bin ich wirklich ganz unſchul⸗ dig, Herr Graf—“ er zuckte jedesmal bei die⸗ ſer formellen Anrede— als wäre ſie ſeine Un⸗ tergebene— zuſammen—„denn ich glaube beſtimmt, daß Dr. Berting hier mehr Einfluß gehabt hat als ich.“ Befremdet, faſt erſchreckt, ſah Hark Schwe⸗ ſter Gerlinde an„Sie meinen doch nicht etws, Schweſter, daß Sölve ſich mehr für Dr. Ber⸗ ting intereſſiert als notwendig?“ Und wieder flog das reizvolle Lächeln über das Antlitz der Diakoniſſin. „Nach einer Notwendigkeit fragt die Liebe nicht, Herr Graf. Bitte, werden Sie nicht un⸗ gehalten“ fuhr ſie fort, als Hark erregt auf— ſprang und im Zimmer herumlief,„alles iſt ja bis jetzt nur Vermutung von mir. Ich möchte nur nicht, daß Sie eines Tages eine ſolche Tat⸗ ſache unvorbereitet trifft und Sie dann viel⸗ leicht durch ein hartes Wort das ſchöne Ver⸗ trauen vernichten, das unſere kleine Sölve in letzter Zeit zu Ihnen gefaßt hat. Ich wollte Ihnen durch meine Andeutung Gelegenheit geben, ſich zu prüfen, ob Sie ſelbſt⸗ los genug wären, allen Standesvorurteilen zum Trotz ihrem Kinde ein Glück zu ſchaffen, wie es ſich das junge Herz erſehnt. Dr. Ber⸗ tig iſt ein Mann von tadelloſem Ruf, von angeſehener Familie. Er hat ſich hier nur vor⸗ übergehend niedergelaſſen, um die Zeit nutz⸗ bringend auszufüllen, ehe er die Stelle eines Direktors an dem neuerbauten Krankenhauſe in H. übernimmt, die ihm die glänzendſten Ausſichten für ſein Fortkommen ſichert.“ „Sie ſind ein warmer Anwalt für Ihren Freund“, hatte Hark bitter zur Antwort ge⸗ geben. „Ganz recht, ich halte zu meinem Freund, weil ich ihm viel verdanke. Schon oft iſt er mir, wenn ich bei irgend einer Pflege nicht aus noch ein wußte, tatkräftig beigeſprungen mit ſeinem reichen Wiſſen und ſeinem tröſtli⸗ chen Zufpruch. Und als ich ihn bat, hierher zu kommen, um Klaus zu behandeln, iſt er ſoſort meinem Rufe gefolgt. Finden Sie nicht auch, daß Klaus viel wohler ausſieht trotz der an⸗ ſtrengenden Kur, die Dr. Berting für ihn for⸗ dert?“ „Ja, ich erquicke mich alle Tage an dieſen ſichtbaren Fortſchritten. Und doch kann ich die Angſt nicht los werden, ach Schweſter, die fürchterliche Angſt, daß mir der Junge genom⸗ men wird.“ Schweſter Gerlinde wandte ſich ab— ſie konnte ihm jetzt noch keine Gewißheit geben, trotz ihrer eigenen und Dr. Bertings freudiger Zuverſicht— jetzt noch nicht. „Nicht doch“, wehrte ſie,„wer wird ſo klein⸗ mütig ſein, jetzt, wo jeden Tag das Leben ſchöner und reicher wird! Iſt es nicht rührend, wie Sölve in ihrer ſtillen Art ſich bemüht, um Ihre Liebe zu verdienen? Wohl iſt ſie noch ſcheu und unbeholfen im Ausdruck ihrer Ge⸗ fühle, aber Sie müſſen doch ſelber empfinden, daß ihr Vertrauen, ihre Liebe zu Ihnen täg⸗ lich wächſt. Wollen Sie dieſes Vertrauen wie⸗ der zerſtören?“ „Sie quälen mich, Schweſter. Ich weiß ja, Sie meinen es gut. Aber es geht mir ſo gegen alle Tradition. Jedenfalls aber will ich, um Sie zu beruhigen, darüber nachdenken.“ „Dann iſt ſchon viel gewonnen“, lächelte ihm die Schweſter holdſelig zu.„Außerdem war alles ja nur Vermutung von mir.“ Graf Hark aber kam dieſe„Vermutung“ nicht mehr aus dem Sinn. Eines Tages fand er Sölve handarbeitend im Wohnzimmer. Eine Weile ſah er ihr zu, wie ſie mit Eifer und tiefen Seufzen das Strickzeug bearbeitete. „Was machſt du denn da, Sölve? fragte er freundlich.„Eine Weihnachtsarbeit?“ „Ach Gott, Papa“, ſeufzte ſie komiſch auf. Lokale Rachrich Verlängerung der Friſten der Kriſenfür⸗ ſorge. Die ſtarke Belaſtung der Gemeinden mit mae ode hat zu den bekannten Maß⸗ nahmen in der Notverordnung geführt, die den Gemeinden geſtatten, auf dem Wege all⸗ gemeiner Beſteuerung der Bürgerſchaft den dringendſten Bedarf für die Erwerbsloſen zu decken. ihre zu tun haben, um durch äußerſte Spar⸗ ſamkeit ihren Haushalt aufrechtzuerhalten und durchzuführen. Um ihnen hierbei Hilfe zu lei⸗ ſten, ſoweit dies mit den verfügbaren Mitteln vereinbar iſt, hat ſich der Reichsfinanzminiſter gemeinſam mit dem Reichsarbeitsminiſter entſchloſſen, für Arbeitsloſe, die am 3. Nov. 1930 dem Zeitpunkt des Inkrafttretens der letzten Neuregelung der Kriſenfürſorge, be⸗ reits in dieſer Fürſorge ſtanden, die früheren längeren Fürſorgefriſten von 39 oder 52 Wo⸗ chen bis zum 28. März 1931 weiter gelten zu laſſen. Inſoweit find alſo die Ablauffriſten, die für den 17. und 24. Januar 1931 vorge⸗ ſehen waren, mit der Wirkung verſchoben wor⸗ den, daß dadurch den Gemeinden ein Teil der ſonſt jetzt ſchon zufallenden Fürſorgelaſten noch abgenommen bleibt. Renten für Kriegsbeſchädigte uſw., Ruhe⸗ gehälter und Hinterbliebenenbezüge. Das Ver⸗ ſorgungsamt Mainz teilt mit, daß die einmal gewählte Zahlungsart für Militärrenten, Ruhe⸗ gehälter und Hinterbliebenenbezüge(bar, Poſt⸗ ſcheck⸗ oder Bank⸗Konto) im Laufe eines Rech⸗ nungsjahres nur in zwingenden und eingehend begründenten Ausnahmefällen geändert werden darf; auch Inhaber eines Bank⸗ uſw. Kontos können ihre Verſorgungsbezüge nicht beliebig bald auf dieſes, bald auf jenes Konto uſw. über⸗ weiſen laſſen. Wünſcht ein Empfänger uſw. eine andere Zahlungsart, ſo kann im allgemeinen nur zum Beginn eines Rechnungsjahres einem ſolchen Antrag ſtattgegeben werden; nächſter Termin: 1. April 1931. Etwaige Anträge auf Aenderung der Zahlungsart müſſen ſofort beim Verſorgungsamt Mainz geſtellt werden. Heſſ. Perſonalnachrichten. Ernannt wur⸗ den: Am 29. Dez. der Oberamtsrichter des Amtsgerichts in Schlitz Dr. Karl Sack zum Landgerichtsrat bei dem Landgericht für die Provinz Rheinheſſen und zugleich zum Amtsrich⸗ ter bei dem Amtsgericht in Mainz, mit Wirkung vom 11. Jan. 1931 an; am 3. Jan.: Fritz Nie⸗ meier, Richard Fritze, Regierungsrat a. D. Ri⸗ chard Heyne, Heinrich Hoffmann, Willi Ger⸗ hard, Paul, Dieterle, alle in Offenbach am M., zu Handelsrichtern; Albert Hamen, Alfred mers, beide in Offenbach a. M., Heinrich Illem ir., in Klein⸗Auheim. Jean Lauch, Fritz Brock⸗ mann und Ernſt Keller in Offenbach a. M., zu Ergänzungsrichtern bei der Kammer für Hau⸗ delsſachen in Offenbach für die Zeit vom 1. Ja⸗ nuar 1931 bis 31. Dezember 1930.— Verſet⸗ zungen in den Ruheſtand: Auf Grund des Geſetzes über die Altersgrenze der Staats⸗ beamten vom 2. Juli bzw. 19. Dezember 1923 in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1975 treten am 1. Februar 1931 in den Ruheſtand: Juſtizoberwachtmeiſter beim Amtsgericht Offen⸗ bach Friedrich Wegerle und Strafanſtaltsober⸗ wachtmeiſter bei der Zellenſtrafanſtalt Butzbach Guſtav Adolf Werner. — Geſſiſches Miniſterium für Kultus und Bil⸗ dungsweſen). Erledigt iſt: Die Stelle für eine evangeliſche techniſche Lehrerin an der Volks⸗ ſchule in Langen, Kreis Offenbach.—(Reichs⸗ finanzverwaltung— Landesfinanzamt Darm⸗ ſtadt. Zollamtmann Langelott beim Landes⸗ finanzant Darmſtadt wurde mit Wirkung vom 15 11 0 1931 ab in den dauernden Ruheſtand verſetzt. „Ich glaube, ich bringe das Wunderwerk nicht zuſtande.“ „Was ſoll denn das werden?“ „Handſchuhe, denke mal, richtige Handſchuhe, aber ich glaube, der eine Finger iſt verkrüppelt und der Daumen zu groß.“ „Wer ſoll denn mit den Ungetümen be⸗ glückt werden?“ „Dr. Nielſen! Ach, weißt du, weil er doch ſo traurig iſt über Winifred, und weil er doch nun bald ganz fort geht. Da ſollte er die Hand⸗ ſchuhe zum Andenken haben. Aber ich fürchte —“ wieder ein rührend komiſcher Seufzer— „er wird mir heimlich fluchen, ſtatt lieb an mich zu denken. Meinſt du nicht auch, Papa?“ Hark ſah ganz ergriffen ſeiner Jüngſten ins Geſicht. Alſo weil Wini dem Doktor wehege⸗ tan, wollte ſie dem Geknickten etwas Liebe er⸗ weiſen. Sölve wurde ganz unruhig unter des Va⸗ ters forſchendem Blick. „Ich glaubte ſchon“ verſuchte Hark zu ſher⸗ zen,„du wollteſt Dr. Berting, mit den Fäuſt⸗ lingen glücklich machen.“ Sölve wurde ganz rot. Sie ſprang haſtig auf. „Ach, verzeihe Papa, ich muß jetzt fort“. „Wo ſoll es denn hingehen?“ Sölve feſthaltend. Mit geſenktem Köpfchen ſtand Sölve vor ihm. „Timm Krömers Frau iſt doch ſo krank“, ſtotterte ſie,„da habe ich dem Doktor verſpro⸗ chen, nach den Kindern zu ſehen— darf ich?“ „Lauf“, lächelte der Graf,„und bring das dem Timm Krömer für die Kleinen zu Weih⸗ nachten mit.“ (Fortſetzung ſolgt. Daneben werden die Gemeinden das forſchte er, b n Die Vorarbeiten hierzu wer⸗ den am 1. März ds. Is abgeſchloſſen. Bis da⸗ hin find Aenderungen der Eintragungen bei der zu⸗ ſtändigen Fernſprech⸗Vermittlungsſtelle anzumelden. AA rbeiterſport- und Kultur⸗Kartell Viernheim. Sonntag abend, den 18. Januar, hält das Kartell im Gaſthaus zum Karpfen einen Sportabend, den Eröffnungsabend für das Jahr 31, ab. Alle angeſchloſſenen Vereine wirken wieder akliv mit. Das Programm verſpricht aller Vor⸗ ausſetzung nach ein erſtklaſſiges zu werden. Das Arb.⸗Sp. u. Ke Kartell möchte allen Genoſſen durch die abwechslungsreichen Sportabende einige vergnügte und vor allem billige Stunden bereiten. Auch alle Anhänger, Freunde und Gönner der Bewegung ſind zu dieſen Abenden herzlichſt eingeladen. Da bei jedem Sportabend 1 bis 200 Perſonen durch Ueber⸗ füllung des Saales nach Hauſe mußten, wird ge⸗ beten, ſich frühzeitig Plätze zu ſichern. Eintritts⸗ preis beträgt 30 Pfg. und iſt im Saale Bieraus⸗ ſchank. feld war Großkampf. Es war eine Machtprobe für den nächſten Sonntag, für das am 18. Jan. ſtattfindende 1. Verbandsſpiel. Viernheim konnte das ſcharfe Treffen, das ein kleiner Nervenkitzel war für das Intreſſante der kommenden Verbands- ſpiele, mit 2: 1 Toren gewinnen. Die T. G.⸗Elf ſpielte wie aus einem Guß und mit ein wenig Glück hätte das Reſultat höher ausfallen können. Friedrichsfeld hatte 3 Mann Erſatz und wer weiß, ob Viernheim gegen die kompl. Elf vou Friedrichs⸗ feld gewonnen hätte. Unſere Zweite, welche z. Zt. in Hochform ſich befindet, ſiegte mit 4:2 Toren. Ein technich ſchönes Spiel, in dem Viernheim die beſſere Elf ſtellte. Jugend verlor, da ſie mit Er⸗ ſatz ſpielte, 1:0. Eine radioaktive Quelle in Bensheim! Wie wir hören, iſt die vor 2 Jahren gebohrte Quelle in neuen Beſitz übergegangen. Der ſeit⸗ herige Name„Kunoldquelle“ erfuhr eine Aenderung. Die derzeitigen Beſitzer nennen den Mineralbrunnen letzt„Baſinus Quelle“. Dieſer Name iſt ſehr glück⸗ lich gewählt; denn Baſinus war bekanntlich ein ſränkiſcher Ritter, auf den die Gründung Bensheims zurückgeführt wird. Durch die jetzige fachmänniſche Leitung wird die Quelle auch zu der Geltung kommen, die ihr gebührt. Das dem Brunnen, der eine Bohrung von 168 mtr. Tiefe hat und des⸗ halb ſchon eine große Keimfreiheit gewährleiſtet, entſtrömende Waſſer iſt kriſtallhell, ſchmeckt weich, prigelnd, iſt ohne jeglichen läſtigen Beigeſchmack und hat verhältnismäßig viel eigene Kohlenſäure. Deshalb wird es auch gerne als Tafelwaſſer ge- trunken und heute ſchon manchem länger bekannten Heil- und Tafelwaſſer vorgezogen. Nach den vor⸗ handenen Analyſen, enthält das Waſſer der„Baſi⸗ nus⸗Quelle“ Bensheim, Natrium, Calcium, Magne⸗ ſium, Aluminum, Kieſelſäure, Clor, Sulfat, Hrdro⸗ carbonat und freie Kohlenſäure. Nach den ärzt⸗ lichen Gutachten gehört das Waſſer der„Baſinus⸗ Quelle“ Bensheim zu den alkaliſchen erdiſchen Mineralwäſſern mit muratiſchem Einſchlag, iſt gut bekömmlich, übt insbeſondere eine günſtige milde Wirkung bei Darmerkrankungen, ſowie Sodbrennen aus und iſt heilwirkend bei Erkrankung der Atmungsorgane, wie Bronchialkartarrh ete. Außer- dem iſt nach einem Prüfungszeugnis von Profeſſor Dr. W. Vaubel die Radioaktivität in dem Waſſer der„Baſinus⸗Quelle“ in Bensheim nach⸗ gewieſen. Die Unterſuchung wurde vorgenommen mit dem Fontaktoskop. Das Radium hat ſich in der Medizin ſchnell die Stellung eines wichtigen Heilmittels gegen Gicht, rheumatiſchen Leiden und F..Sport. Am Sonntag in Friedrichs⸗ mtliche Fern bn 0 We wird dem⸗ na aufgelegt. Die Wirkung vieler altbe⸗ t ſich durch die Gegenwart der Emanation, eines aus radivaktiven Stoffen ent⸗ ſtehenden Gaſes, erſt völlig erklären. Radioaktive Stoffe(Subſtanzen) ſind in der„Baſinus⸗Quelle“ Bensheim vorhanden, d. h. ſolche Subſtanzen, die Strahlen ausſenden, welche ähnlich wie die Rönt⸗ genſtrahlen durch die dicke Schicht undurchſichtiger Subſtanzen hindurchzugehen vermögen und die ein Gas ausſcheiden, die ſogenannte Emanation, welche im Stande iſt, auf die im Blute kreiſende Harn⸗ ſäure löſend und zerſtörend einzuwirken. Alſo iſt das Waſſer der„Baſinus⸗Quelle“ Bensheim auch empfehlenswert für Rheumatismus⸗ und Gichtkranke. Kurz geſagt ſind die Beſtandteile des Mineralbrunnen„Baſinus⸗Quelle“ überaus günſtig in ihrer Zuſammenwirkung und wird dieſer heimiſche Brunnen ſich ſehr bald mit großer Be⸗ liebtheit verbreiten und viele Freunde, Gönner und Abnehmer ſich ſchaffen. Der Brunnen und die ganze Anlage der„Baſinus⸗Quelle“ in Bensheim iſt vorbildlich, modern und unter ſorgfältiger Be⸗ f achtung aller hygieniſchen Vorſchriften eingerichtet und wird ſich ſehr bald durch die Güte ſeines Waſſers die ihm zukommende Bedeutung weit über engere Heimat hinaus ſchaffen. Der Brunnen ſelbſt fördert bei Bedarf täglich ca. 300000 Ltr., ſodaß er allen Anforderungen gewachſen iſt. Wochenplan der Di K.: Dienstag: 8 Uhr Turnſtunde. Mittwoch: 2— 4 Uhr Hallentraining f. d. Schüler. 7—8½ Uhr: Training für die 2. Privat, Ju- nioren und 1. Fußballjugend. 1/29— 10 Uhr: Tr. für 1. und 2. Fußballm. und 1. Priv. Donnerstag: 5½¼— 7 Uhr: Schülerturnſtunde. 7—8¼ Uhr: Training für 2. und 3. Fuß⸗ balljugend und 2. Handballjugend. 9 10 Uhr: 1., 2. und 3. Handballm. und Fauſtballer Freitag 8 Uhr Turnſtunde. ½9 Uhr Spielerverſammlung. Montag: 5¼—7 Uhr Schülerturnſtunde. Der ſcheußliche Mädchenmord bei Ortenberg Täter in vollem Umfange geſtändig Gießen, 12. Dez. Der 21 Jahre alte Landwirt Wilhelm Lehr aus Altenſtadt, der unter dem Verdacht des Mordes an der 19 Jahre alten Martha Peppel aus Oberſeemen feſtgenommen und im Amtsgerichtsgefängnis zu Ortenburg in Haft war, hat geſtern die Mordtat in vollem Um⸗ fange eingeſtanden. Die Landeskriminalpolizei⸗ ſtelle Gießen, die Gießener Staatsanwaltſchaft und das Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt hatten in den letzten Tagen in weitreichenden gemeinſamen Ermittlungen erhebliches Beweis- material zuſammengetragen, daß er ſich zu einem vollen Geſtändnis bequemte. Danach hat er das Mädchen am Sonntag, den 4. Januar, abends zwiſchen Ortenburg und Selters in die mit Hochwaſſer gehende Nidder geworfen, wo das Mädchen ertrank, Er kam zu dieſer Tat aus dem Gedanken heraus, ſich auf dieſe Weiſe des durch ihn ſchwangeren Mädchens zu entledigen, um keine Vaterſchaſtspflichten übernehmen zu müſ⸗ ſen. Nach der Tat fuhr er mit einem Fahrrad nach Altenſtadt zurück, während er die Fahrt nach Ortenburg mit dem Zuge zurückgelegt und dabei das Fahrrad aufgegeben hatte. Der Mör⸗ der wird nun nach Gießen in das Landesger ichts⸗ gefängnis überführt werden. Tolle Verbrecherjagd Keine Senſations⸗Filmaufnahme, ſondern Wirklichkeit— ſchießt— Verbrecher geſtellt Marburg, 12. Jan. Seit einigen Tagen war der 28jährige Elektromonteur Heinrich Schäfer von hier nach Verübung von ſchweren Kleider⸗ diebſtählen flüchtig. Als der Polizei am Frei⸗ tag bekannt wurde, daß er ſich in der Wohnung ſeiner Eltern am Grün aufhielt, ſollte er feſt⸗ genommen werden. Schäfer flüchtete auf den Hausboden, von dort aufs Dach und entkam da⸗ durch, daß er auf das Dach des dicht daneben ſte⸗ henden Nachbarhauſes ſprang und auf einer an dieſem angelehnten Leiter herunterkletterte. Ge⸗ ſtern fand er ſich wieder zuhauſe ein, worauf man vier Polizeibeamte zu ſeiner Feſtnahme be⸗ in Marburg Polizei orderte. Als ſie jedoch in die Nähe des Schäfer⸗ ſchen Hauſes kamen, roch der Dieb Lunte und Grün zur Schulſtraße führende Gäßchen und flüchtete über Zäune und Hecken der dort befind- lichen Gärten in Richtung Kaſernenſtraße, ver⸗ polizeilichen Ermittelungen ſind eingeleftet. folgt von den Poliziſten. Mehrere Schüſſe gin⸗ gen fehl, welche auf den Verbrecher abgegeben wurden. Durch aufmerkſam gewordene Straßen— paſſanten konnte er endlich in der Kaſernenſtraße feſtgehalten und den Polizeibeamten übergeben werden, die ihn hinter Schloß und Riegel brach⸗ ten, Großfeuer in München Brand in einer Gummifabrik— Großer Sachſchaden witb München, 12. Jan. In einem etwa 50 Meter langen Holzſchuppen der Gummiwaren⸗ fabrik Metzeler u. Co. brach heute früh ein Teuer aus, das ſchnell ſich entwickelte und bald großen Umfang annahm. Der Schuppen diente als Lager für neue Autoreifen. Die Feuerwehr bekämpfte den Brand mit 15 Schlachanlagen, zunächſt jedoch ohne ſichtbaren Erfolg. Der Vrand war gegen 10,30 Uhr ſoweit abgedämmt, daß die Gefahr als G gelten konnte. Der in Brand geratene Schuppen iſt vernichtet. Sehweskey Gerlinde Roman von Anny Wothe. (Nachdruck verboten.) 58. Fortſetzung. Sölde hielt mit ſtrahlenden Augen ein Goldſtück in den Fingern. „Papa, lieber Papa“, ſtammelte ſie, und ihre weichen Arme legten ſich feſt um ſeinen Hals, und ein warmer Mund drückte ſich ſtür⸗ miſch auf den ſeinen. Ein heiliger Schauer ging durch Harks Herz, als er ſein Kind plötzlich feſt an ſeiner Bruſt hielt. „Mein Mädchen“, flüſterte er zärtlich, mein Mädelchen!“ „Ich habe dich furchtbar lieb!“ raunte ihm Sölve ins Ohr, dann aber lief ſie, als ſchäme ſie ſich, ſchnell aus dem Zimmer. „Grüß Dr. Berting von mir“, rief ihr Hark nach. Dann aber ſtand er eine Weile wie ge⸗ bannt, als ſähe er da draußen die verſchneite Welt in einem ganz neuen Licht. Begierig faſt ſog er den Duft von Wachs und Tannenna⸗ deln ein, der das ganze Haus durchwehte.— „Weihnachten, Weihnachten!“ jauchzte ſeine Seele. Auch über ſeinem Hauſe war heute ein Weihnachtsſtern aufgegangen, der Stern der Liebe. Ganz ſtill ging er in ſeine Klauſe. Er muß⸗ te allein ſein mit ſich und ſeinen Gedanken. Und der heilige Abend ſchwebte in weißer Pracht hernteder. Ganz ſtill und feierlich. Der Schaden wird auf etwa eine halbe Million geſchätzt. Der Betrieb erleidet keine Unterbrechung. Da beſärchtet wurde, daß auch ein anliegender Schuppen, in bem ſich Oele und Fette befanden, von dem Feuer erfaßt wurde, wurde dieſer Schuppen durch Arbeiter und Feuerwehr ge⸗ räumt. Starke Rauchentwicklung erſchwerte die mehrſtündigen Arbeiten. Die Brandurſache iſt noch nicht genau geklärt. Ein Kniſtern und Knaſtern von Nauſch⸗ ſo ziemlich mit allem fertig“ gold und Flitter. Ueberall huſchte die weiße Haube Schwe— ſter Gerlindes. Nun zog auch der Duft von friſchgebackenem Kuchen durchs Haus. Gräfin Klarine hatte ein mildes Lächeln auf dem ſtolzen Geſicht und einen hellen Schein in den dunklen Augen. „Weihnachtslichter“, dachte der Graf bewegt, als er ſeiner Mutter die Hand küßte. Aus dem Krankenzimmer des kleinen Klaus ertönten helle Weihnachtslieder. Klaus ſang mit Schweſter Gerlinde.— Und die Dienſtleute ſtanden und lauſchten. So weihnachtlich war es noch nie im Hauſe ge⸗ weſen. Und in jedem Schuh, der in den Türen ſtand, hatte über Nacht das Chriſtkindlein heimlich eine kleine Gabe geſteckt und ſilberne Fäden zeigten den Weg, den das Weihnachts⸗ kind über die Gänge genommen. Auch Graf Hark hatte in ſeinem Schuh ei⸗ nen Gruß vom Chriſtkindlein gefunden, einen Brief von Winifred an Schweſter Gerlinde, in dem ſie ſchrieb, daß ſie am Heiligen Abend heimkehren würden, um das Chriſtfeſt im Va⸗ terhauſe zu verleben. Der Graf hatte ſich gleich ganz aufgeregt zu Schweſter Gerlinde begeben, um zu fragen, was man denn nun dem jungen Paar ſchenke. Nie wären ihm früher derartige Dinge einge— fallen. Schweſter Gerlinde hatte ihn angelacht. „Alles beſorgt, Herr Graf“. Frau Gräfin haben ſchon an alles gedacht. Nun aber möchte ich noch eine Stunde nach dem Eichenkamp, um dort nach dem Rechten zu ſehen. Hier ſind wir 7 übermütig „Was haben Sie denn ſelbſt nachtswünſche, Schweſter Gerlinde?“ „Ach, eine ganze Menge“, lachte die Schwe⸗ ſter fröhlich.„Es bleiben aber leider nur Wünſche.“ „Kann ich Ihnen nicht irgend einen Wunſch erfüllen, Schweſter, ſo einen recht innigen Herzenswunſch?“ Gerlindes frohes Geſicht war ganz geworden. Einen Moment zögerte ſie, dann ſagte ſie, Hark feſt ins Antlitz ſehend: „Die Trud zeigte mir neulich eine verſchloſ— ſene Kammer mit hundert Andenken für die Kinder an ihre Mutter, die ſie herzlich auf— bewahrt, und darunter auch ein verſtaubtes Bild.“ Der Graf zuckte zuſammen. „Ich ſäuberte es und nun ſtrahlt es wie— der in alter Friſche. Schenken Sie mir das Bild, Graf Hark!“ Heiß ſtieg es Hark zu Kopf Wie ſüß Gerlinde bitten konnte; aber das, was ſie bat, konnte er ihr nicht geben. „Nein“, wehrte er hart,„das Bild ſoll und muß hier vergeſſen ſein.“ „Schenken Sie es mir, Herr Graf, als ein⸗ zige und liebſte Weihnachtsgabe, und denken Sie daran, daß des Lebens Süße im Vergeben liegt.“ Sie ſah ihm mit einem unbeſchreiblichen Blick in die Augen, und er— er hatte nicht die Kraft, zu widerſtehen. „Was wollen Sie damit, Schweſter?“ fragte er gepreßt. „Ein Kind zum Herzen ſeines Vaters füh⸗ ren.“ für Weih⸗ ernſt und Herzen. en He„ i nimmt an, kniff wieder rechtzeitig aus. Er lief in das vom lich nach Holland geflüchtet iſt, da er ſich var f Wochenplan der Sportvereinigung Amicitia 09 E. B. Dienstag und Donnerstag nachm Platztraining der 1. M. mit Erſatzleuten. Freitag nachm. Platztraining untere M. und Jug. abends 8 Uhr Spielausſchuß. Vorſchau für 18. Januar 1931 V. f. T. und R. Feudenheim auf dem Waldſportplatz. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ Mit⸗ glieder u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Geſang⸗Verein„Säugertrene“. Mittwoch abend 8 Uhr Vorſtandsſitzung im Lokal. Der Päſident. Kaniuchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. Sämt⸗ liche Schlachttiere müſſen Donnerstag früh 9 Uhr im Lokal„Kaiſerhof“ abgegeben werden. Ferner kaufen wir noch Schlachtkaninchen pro Pfund Lebendgewicht 5060 Der Vorſtand. Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, ehem. Kriegs⸗ teilnehmer und Kriegerhinterbliebenen, Ortsgr. Viernheim. Sonntag, den 18. Januar l. Is., nachmittags 3 Uhr, im Karpfen(Ebertſälchen) Generalverſammlung. Tagesordnung: 1. Jahres⸗ bericht, 2. Kaſſenbericht, 3. Entlaſtung und Nen⸗ wahl des Vorſtandes, 4. Verſchiedenes. Voll⸗ zähliges ſund pünktliches Erſcheinen aller Mit⸗ glieder erwartet Der Vorſtand. Chriſtl. Metallarbeiterverband, Ortsgr. Viernheim. Sonntag, den 18. Januar, nachmittags ½2 Uhr, halten wir im Gaſthaus zum Löwen unſere dies- jährige Generalverſammlung ab. Es zählt zur Ehrenpflicht aller Mitglieder, ſich einzufinden. Der Vorſtand. Cetzte Radiomeldungen Mit 100 000 Mark geflohen. wtb. Köln, 13. Jan. Der 36 Jahre alte Rendant des Bürgermeiſteramt Tuernich(Kr. Bergheim), Schlochmer, iſt ſeit geſtern mittag unter Mitnahme der unterſchlagenen Ge⸗ meindekaſſe, in der ſich über 100 000 Mark be⸗ fanden, flüchtig. Zur Flucht benutzte er einen Kraftwagen. Er iſt im Beſitze eines internatio⸗ nalen Fahrausweiſes, den er ſich vor wenigen Tagen vom Landratsamt in Bergheim hatte ſtellen laſſen, ſowie eines Führerſcheins. Mau daß er ins Ausland, wahrſchein⸗ wenigen Tagen einen Paß beſchafft hatte. Die Folgenſchwerer Zuſammenſtoß. Vier Verletzte. wib. Dortmund, 13. Jan. Wontag Abend ſtieß ein Straßenbahnzug der Linie drei mit einem Laſtkraftwagen mit Anhänger zuſam⸗ men. Der Führer des mit großer Geſchwindig⸗ keit fahrenden Laſtkraftwagens ließ das Vor⸗ fahrtsrecht der Straßenbahn außer Acht und wollte noch vor der Straßenbahn die hohe Straße kreuzen. Dies gelang ihm jedoch nicht, und mit voller Wucht ſauſte der Laſtkraftwa⸗ gen gegen die vordere Plattform der Straßen bahn. Der Führer der Straßenbahn erlitt ſchwere Fußverletzungen und wurde dem Kran⸗ kenhaus zugeführt, drei Fahrgäſte, die auf der Plattform ſtanden, erlitten gleichfalls Fußver⸗ letzungen und durch Glasſplitter Schnittwunden im Geſicht. Der Straßenbahnverkehr war für einige Zeit unterbunden und mußte umgeleitet werden. Der Laſtkraftwagen, der nur leicht be⸗ chädigt wurde, konnte ſeine Fahrt ſortſetzen. Dale winkte mit bitterem Lächeln ab. „Sie ſind eine unverbeſſerliche Optimiſtin, Schweſter, aber wenn es Ihnen wirklich eine Weihnachtsfreude iſt, dann ſollen Sie das Bild haben.“ Da beugte ſich Schweſter Gerlinde, ehe er es verhindern konnte, über ſeine Hand und küßte ſie. Eine Träne fiel dabei auf dieſe Hand, dann lief Gerlinde eiligſt aus dem Zimmer. Und Graf Hark trank dieſen brennenden Tränen⸗ tropfen mit dürſtenden Lippen wie ein Ver⸗ ſchmachtender, und ein Erſchauern ging ihm durch die Seele. „Wohin führſt du mich. Gerlinde“, mur— melte er verzagt, wie in wirrer Angſt vor etwas Schrecklichem. Da läuteten die Weihnachtsglocken, vom Wind getragen, über die Heide. Es klang ſo tröſtlich und verheißungsvoll, daß all die düſtere Schwermut in ihm nicht ſtandhalten konnte, und es wie ein Ahnen in ihm wach würde, von einem weiten Wunder⸗ garten, in dem auch ihm noch goldene Früchte winkten. Aber nur einen Augenblick währte dieſes Gefühl. Ganz vermeſſen dünkte es ihm. Ihm gebührte, zu verzichten und zu ſühnen. Und dann war Schweſter Gerlinde aus dem Eichenkamp heimgekehrt, wohin ſie mit Sölve gegangen, um das junge Paar im feſtlich ge⸗ ſchmückten Hauſe zu empfangen, und ſie wie Sölve wußten nicht genug zu berichten, wie ſchön Winifred ausſah. Ob auch glücklich, wagte niemand zu fragen. (Foriſetzung folgt.)