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Der Verſteigerungsvermerk iſt am 10. Dez. 1930 in das Grundbuch eingetragen worden. Lampertheim, den 30. Dez. 1930. Heſſiſches Amtsgericht Bezeichnung der Grundſtücke: Grundbuch für Viernheim Band 26 Blatt 1831 J. Flur II Nr. 427½¼00, Bauplatz, auf dem neuen Sand 3 Gewann, 623 qm, Betrag der Schätzung 1000 Rm. „Flur II Nr. 428/10, Hofreite, daſelbſt, 339 qm, Betrag der Schätzung 14000 Rm. 3. Flur II Nr. 406 ½, Bauplatz, auf dem neuen Sand 4. Gewann, 5 am, Betrag der Schätzung 10 Rm. Flur II Nr. 4065/0, Bauplatz, daſelbſt, 43 qm, Betrag der Schätzung 50 RM. 5. Flur II Nr. 40/100, Bauplatz, daſelbſt, 85 qm, Betrag der Schätzung 100 RM. Flur II Nr. 407/00, Bauplatz, daſelbſt, 128 qm, Betrag der Schätzung 150 Rm. „Flur II Nr 408¼½10, Bauplatz, daſelbſt, 170 qm, Betrag der Schätzung 300 Rm. Flur II Nr. 4085/00, Bauplatz, daſelbſt, 213 qm, Betrag der Schätzung 400 Rm. 9. Flur II Nr. 409½¼00, Bauplatz, daſelbſt, 345 qm, Betrag der Schätzung 650 Rm. 2— Danksagung. Zurückgekehrt vom Grabe unseres lieben, nun in Gott ruhenden, unvergeßlichen Gatten und Vaters, Grob- vaters, Schwiegervaters, Bruders, Schwagers u. Onkels, Herrn Philipp Lang 2. sagen wir für die liebevolle Anteilnahme während der Kranlcheit und beim Hinscheiden, ferner für das zahl- reiche Geleite zur letzten Ruhestätte und die groge Kranz- und Blumenspende unseren tiefgefünltesten Bank. Ganz besonderen Dank der Hochw. Geistlichkeit für den trostreichen Beistand und den ehrw. barmh. Schwestern für die liebevolle, aufopfernde Pflege, dem katholischen Männervérein für das letzte Ehrengeleite, sowie den Stittern von Seelenmessen. Viernheim, den 13. Januar 1931. Die trauernd Hinterbliebenen. Medsalna berband mernneim Die Mitglieder werden gebeten, bis zum 15. ds. Mts. ſämtliche Rechnungen an den Geſchäſts⸗ führer abzugeben zwecks Auszahlung derſelben. Der Vorſitzende. Frder der cle daannschatsgamp zwischen T. V. Badenia Feudenheim, T. V. 1877 M'heim-Waldhof u. Turnerbund Viernheim em Samstag, den 17. Januar, abends 8 Uhr, verbunden mit sonstigen 1 im 18 Saale des„Freischütz“. 8 herzl. eingeladen Freiw. Feuerwehr. „ Betr: Mitgliederverſammlung m. Vor- trag in der Schillerſchule. N Am Dienstag, den 13. Januar, * abends 8 Uhr, findet in der Schiller A.- ſchule eine Mitgliederverſammlung mit einem wichtigen Vortrag über die Entſtehung von Autobränden, die Beſchaffenheit von Feuerwehrdruck⸗ ſchläuchen, ihre Verwendung und Behandlung uſw. ſtatt.— Die Mitglieder der ganzen Wehr werden dringend gebeten, zu erſcheinen, damit die Führung weiß, daß fie ſich auf die Kameraden verlaſſen kann. Nicht denken, auf mich kommt es nicht an. Es iſt manches Wichtige zu regeln. Zuſammenkunft oben im Zeichenſaal. Das Kommando. Llagenschalts-Dersteigerung. Am Mittwoch, den 14. Jannar ds. Js., vormittags 9 Ihr, laſſen die Philipp Lahres J. 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Ar. 11 Die Enzyklika über die chrirliche Ehe * Seit den großen Tagen des Abſchluſſes des Lateranvertrages iſt der„Oſſervatore Romano“ nicht mit ſolcher Spannung erwartet worden wie am 8. Januar, als in den Abendſtunden der Text der von uns bereits im Auszug wiedergegebenen Enzyklika über die chriſtliche Ehe veröffentlicht wurde. Es handelte ſich zunächſt um den lateiniſchen Text. Er umfaßt nicht we⸗ niger als achtzehn ganzſeitige Spalten im gro⸗ ßen Format des päpſtlichen Blattes. Eine auch nur auszugsweiſe Ueberſetzung für die deutſche Tagespreſſe kann darum zunächſt nicht in Frage kommen. Bei der Wichtigteit des Inhalts iſt zu⸗ dem äußere Sorgfalt in der Uebertragung des einzelnen Ausdrucks geboten, nach wenigen Ta⸗ gen wird eine autoriſierte deutſche Uebersetzung erſcheinen, die zurzeit noch in der Vorbereitung iſt. Am 9. Januar abends brachte der„Oſſerva⸗ tore Romano“ eine italieniſche Ueberſetzung der Enzyklika, die durch überſichtliche Gliederung u. zahlreiche Unterabſchnitte die Durcharbeit des Doluments bedeutend erleichtert. Man hat es in! römiſchen Kreiſen ſchon manchmal bedauert, daß es techniſch nicht möglich war, gleichzeitig auch eine autoriſierte Ueberſetzung im Deutſchen und in den anderen Weltſprachen herauszubringen. Die Polemit hat bekanntlich ſchon nicht ſo ſelten ſich ſolcher Uebertragungen bedient, die nicht dem Sinn entſprachen, ben man in vatikaniſchen Kreiſen einzelnen entſcheibenden Ausſprüchen beimißt.„ Die Behandlung dieſes umfangreichen Stof⸗ ſes wird in der Praxis ſich wohl ſo geſtalten müſſen, daß man einzelne Geſichtspuntte und Raiſchläge der Enzyklika herausgreift, und daß man ſie nach und nach geſondert behandelt. Daß wird auch von uns geſchehen. Die Katholiken ha⸗ ben in der Ausmünzung dieſes großen Stoffes keine Eile; denn es handelt ſich durchaus nicht um einen Gegenſtand der Tagesſenſation. Wie das erſte Echo äber die Vormeldung der Enzytuta aus aller Welt ergibt, iſt es freilich gerade das Senſationelle, was außerhalb der katholiſchen Kreiſe dem päpſtlichen Rundſchreiben ein beſonderes Intereſſe verleiht. Wenn die kat⸗ holiſche Preſſe ſich nicht mit der gleichen Fixig⸗ keit über dieſen Stoff hermacht, wie es gewiſſe andere Organe tun, ſo bedeutet das keineswegs, daß man auch nur leiſe daran denke, den Konſe⸗ quenzen auszuweichen. Für die Katholiken iſt die Behandlung der Ghefrage durchqus nicht ſo ewas Neu⸗ es, wie es für die nichtkatholiſche Tages⸗ preſſe der Fall iſt. Wor die Geſchichte der Katholilentage in Deutſch⸗ land in den letzten Jahren verfolgt hat, weiß 3. B. genau, wie dort dieſelben Probleme nicht mur zur gründlichſten Beratung ſtanden, ſondern wie auch jedes einzelne deutſche katholiſche Blatt ausführliche Referate über die Vorträge und Diskuffionen veröffentlicht hat. Das gleiche iſt in den anderen Ländern der Fall, wo überhaupt eine katholiſche Preſſe er⸗ ſtheint. Und die katholiſchen Organe Italiens, allen voran der„Oſſervatore Romano“, ſtanden in den letzten Jahren faſt Tag für Tag im Zei⸗ zen dieſer Probleme. Zahlreiche Biſchöfe haben zum Thema in ſei⸗ ner Geſamtheit und zu einzelnen Seiten desſel⸗ ben ihre Stimme erhoben, es kann alſo keine Rede davon ſein, daß irgendein Katholik auch nur von einer einzelnen Wendung in der Enzyk⸗ [fta äberraſcht worden ſei. Sie faßt vielmehr all das zuſammen, was zeitgemäß über die Frage zu ſagen wäre, erweitert und vertieft es, und in⸗ ſofern bedeutet die Enzyklika den Abſchluß eines Prozeſſes, der ſich ſeit längerer Zeit entwickelt hat. Die Enzyklika wendet ſich wie üblich an die Patriarchen, Primaten, Erzbiſchöfe, Biſchöfe in der herkömmlichen Formel, und ſie ſetzt als The⸗ ma„de matrimonio chriſtiano“, über die chriſt⸗ liche Ehe, wobei Bedingungen, Zwecke und Ver⸗ irrungen der modernen Familien und der Ge⸗ ſellſchaft beſonders ins Auge gefaßt werden. Nach emer Einleitung, die ſich mit den Grundlagen und der Einſetzung der Ehe befaßt, wobei ſo⸗ wohl die hl. Schrift, wie die Kirchenväter als auch die Entſcheidungen des Konzils von Trient und der Kodex Jur. Can. herangezogen werden, nt als erſter großer Hauptanteil die Darſtel⸗ der Ehe hinſichtlich ihrer drei Segnungen, der 55 Auguſtinus ſchildert, in den Vor⸗ grund.(De bono coning., Kap. 24, 32). Mittwoch, den 14. „Nachkommenſchaft. Treue, Sakrament“— es konnte gewiß kein glücklicheres Zitat der Kirchen⸗ väter über die Ehe in den Mittelpunkt gerückt werden, keins aber auch, an dem ſich ſo ſehr die Wellen der modernen Abirrungen und Verſün⸗ digungen brechen wie an dieſem. Jedes einzelne Wort iſt für die ſogenannte moderne Auffaſſung ein Stein des Anſtoßes, und ſchon die Nennung ruft augenblicklich den ganzen Komplex des Wi⸗ derſpruchs hervor. So ergibt ſich von ſelbſt, daß der Papſt im zweiten Teil die Verſüündigungen gegen jedes einzelne Gut der Ehe ausführlich verurteilen und auf die damit verbundenen Ge⸗ fahren warnend hinweiſen muß, die Verfündi⸗ gungen gegen die Fruch barkeit, gegen die eheliche Treue und gegen das Sakrament. Und logiſch Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriſten bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden anuar 1931 22 erwächſt daraus endlich der dritte große Haupt⸗ teil, der ſich mit der Wiederherſtellung und dem Wiederaufbau der chriſtlichen Ehe beſchäftigt. Alle Hilſen der Erziehung, der Seel— ſorge, der geiſtlichen und materiellen Vorbe⸗ reitung der Ehe, der ſozialen und wirtſchaftlichen Beſſerung werden hierbei berückſichtigt. Aus allem ergibt ſich, daß die Enzyklika, ſo. ſehr ſie ihren Blick aufs Weite, aufs Ganze der Völker⸗ N welt gerichtet hat, ſo ernſtlich ſie die Regierungen, überhaupt alle für das öffentliche Wohl Verantwortlichen zur Mithilfe an der Rettung der Ehe aufruft, in allererſter Linie in die Hand der Seelſorger und Beichtväter gelegt werden ſoll. Für den 2 48. J Katholiken verſteht ſich das von ſelbſt. Schon die Adreſſierung an die Biſchöfe, die doch nicht nur eine Formalität iſt, zeugt davon, auf welchem Wege dem päpſtlichen Rundſchreiben Geltung verſchafft werden ſollte. Die Enzyklika wird da⸗ her durch die Biſchöfe den Seelſorgern und dann vor allen Dingen dem großen, ganz und gar unpolitiſchen Organismus der Katholiſchen Ak— tion zur ſorgſamſten Berückſichtigung empfohlen werden. Der Katholiſchen Aktion erwächſt dar⸗ aus eine Aufgabe, die unter den zeitgemäßigen ſicher die bedeutſamſte iſt, u. die äber die Gren⸗ zen hinaus und äber die Schranken ihrer ver— ſchiedenen Zweige hinweg ein einigendes Band um dieſe Arbeit, die gerade Pius 11. ſo ſehr am Herzen liegt, ſchlingen wird. Um die Arbeitsdienſtpflicht Bemühungen werden fortgeſetzt— Ausſicht auf Erfo'g? Das Kuratorium für Arbeitsdienſt teilt mit: Ein Teil der Preſſe zieht aus der Beſpre⸗ chung im Reichsarbeitsminiſterium über die Frage der Arbeitsdienſtpflicht den Schluß, daß der Arbeitsdienſtgedanke nunmehr als undurch⸗ führbar erklärt und endgültig erledigt ſei. Das iſt irrig. An der Beſprechung waren nur Ver⸗ treter der Wirtſchaftsverbände, nicht der Ar⸗ beitsdienſtbewegung beteiligt. Abgelehnt wurde die von einzelnen Parteien empfohlene Einfüh⸗ rung einer allgemeinen Arbeitsdienſtpflicht. Die angeführten Ziffern, deren Stichhaltigkeit obendrein von ſachverſtändiger Seite bezwei⸗ felt wird, beziehen ſich lediglich auf dieſen Plan. Die Bemühungen, einen freiwilligen Arbeits⸗ dienſt einzuführen, ſind durch die geſtrige Be⸗ ſprechung nicht geſcheitert, ſie werden vielmehr fortgeſetzt und haben Ausſicht auf Erfolg, da hier die finanziellen und wirtſchaftlichen Vor⸗ ausſetzungen durchaus günſtig liegen. Das Ku⸗ ratorium für Arbeitsdienſt wird alles daran ſetzen um dieſen inzwiſchen auch von anderer Seite unterſtützten Plan zu verwirklichen.(Es wäre ſehr zu begrüßen, wenn es durch einen ſolchen großzügigen Plan gelingen ſollte, die Arbeitsloſigkeit zu mindern und die für die Er⸗ Erwerbsloſen verausgabten Gelder produktiv anzulegen. Die Red.) Alterspräſident Dr. Carl Herold wtb. Münſter i. W., 13. Jan. Der Reichstags⸗ und Landtagspräſident Dr. Carl Herold, der Alterspräfident des Reichstages, iſt heute nach⸗ mittag kurz nach 2 Uhr in der Rafaelsklinik nach kurzem Leiden im Alter von 82 Jahren geſtor⸗ ben. Dr. Herold war Mitglied des Reichstages Curtius berich ſeit 1898, Mitglied des preußiſchen Landtages ſeit 1889, Vorſitzender der Weſtfäliſchen Zen⸗ trumspartei ſeit 1906 und Ehrenvorſitzender der Deutſchen Zentrumspartei, des Reichspartei⸗ Vorſtandes und der Zentrumsfraktion des Reichstags und des Landtags. Große Schmuggelaffäre in Rumänien enb Wien, 13. Jan.(Eigene Meldung.) Wie aus Bukareſt gemeldet wird, hat das rumäniſche Finanzminiſterium eine beſondere Kommiſſion in den Grenzort Valea Mihai entſandt zwecks Erhebungen in einer großen Schmuggelaffäre, In der nicht nur ein Teil der Bevölkerung, ſon⸗ dern auch das geſamte Grenzzollamt mit dem Amtsleiter an der Spitze, ſowie der Stationschef beteiligt ſind. Sämtliche Beamten werden ſus⸗ pendiert und eine Unterſuchung gegen ſie einge⸗ leitet. Die Kommiſſion hat eine Geldſtrafe von 36 Millionen Lei feſtgeſetzt, welche von allen Schuldigen gemeinſam zu zahlen iſt. Valea Mi⸗ hai iſt ein kleiner abgelegener, mehrere Stunden von Großwardein entfernter Grenzort, wo der Schmuggel ungeſtört ſeit Jahren blühen konnte. Die Einwohner hatten ſich unter Duldung und Mitarbeit der Beamtenſchaft vollſtändig auf dieſe Tätig⸗ keit verlegt. Tagesnachrichten Vier britiſche Militärflieger tödlich verunglückt. witb London, 13. Jan. Bei Flugzeugunfällen fanden geſtern vier Mitglieder der britiſchen Luftſtreitkräfte den Tod. Im ganzen ſind hiermit im neuen Jahr bisher ſieben Mitglieder der bri⸗ tiſchen Luftſtreitkräfte tödlich verungläckt. Reichstagsabgeoröneter Dingeldey erkrankt. enb Berlin, 13. Jan.(Eigene Meldung). Der Führer der Deutſchen Volkspartei, Reichs tags⸗ tet über die Aufgaben in Genf Sitzung des Reichs kabinetts wib Berlin, 13. Jan. Das Reichskabinett be⸗ ſchäftigte ſich heute nachmitag mit der bevorſte⸗ henden Tagung des Völkerbundsrates. Der Reichsminiſter des Auswärtigen erſtattete einge⸗ henden Bericht über die in Genf zu behandeln⸗ den Fragen. Die hierüber gepflogene Ausſprache ergab vollkommene Einmütigkeit über die von der deutſchen Delegation einzunehmende Haltung. * enb. Berlin, 14. Jan.(Eigene Meldung.) Wie wir zu der geſtrigen Kabinettsſttzung noch ergänzend erfahren, erſtreckte ſich das Referat des Reichsgußenminiſters über die Probleme, die die deutſche Delegation in Genf zu behandeln hat, vor allem auf eine ausführliche Schilderung der ganzen Entwicklung des Streitfalles mit Polen. Bae konnte das Kabinett keine feſten Beſchlüſſe faſſen, da das Verhalten l ganz davon abhängt, wie die deutſche Beſchwerde vom Völkerbundsrat behandelt wird. Außer dle⸗ ſer Frage werden in Genf noch einige andere Dinge zur Sprache kommen, an denen Deutſch⸗ — Brüning leicht erkrankt land beſonders intereſſiert iſt. Dazu gehören z. B. die Reſtpunkte aus den früheren Erörterungen mit Litauen über das Memelproblem. Es handelt ſich dabei z. B. um das Vetorecht des Gouverneurs, den Finanzausgleich, den ſogen. Juſtizkonflikt, der wegen der Unabhängigkeit der Richter und ähnlicher Fragen entſtanden iſt, und den Kriegszuſtand, der bisher dazu benutzt wurde, die einzelnen Beſtimmungen des Autonomieſta⸗ tuts außer Kraft zu ſetzen. Es iſt anzunehmen, daß über dieſe Fragen zunächſt direkte Verhand⸗ lungen mit der litauiſchen Vertretung ſtattfin⸗ den. Sollten ſie zu einem Deutſchland befriedi⸗ genden Ergebnis führen, ſo würde der Völker⸗ bundsrat ſich wohl zumindeſt nur noch ſehr kurz mit dieſer Angelegenheit zu beſchäftigen haben. Die Kabinettsſitzung wurde von dem Vizekanzler Dietrich geleitet, da Reichskanzler Dr. Brüning leicht erkrankt iſt. Er war bereits von der Oſt⸗ reiſe mit einer Erkältung zurückgekommen und muß nun auf Anraten ſeines Arztes wegen Grippe das Bett hüten. Es iſt damit zu rech⸗ nen, daß Dr. Brüning am Donnerstag wieder hergeſtellt ſein wird. abgeordneter Dingeldey, hat ſich geſtern einer Kieferoperation unterziehen müſſen. Wie wir er— fahren, wird er jedoch in wenigen Tagen wieder hergeſtellt ſein. Motorboot mit acht Perſonen geſunken. wib Oslo, 13. Jan. Während eines heftigen Schneeſturmes iſt in der Nähe der Ortſchaft Ka⸗ belvaag auf der Lofoteninſel Svolvaer, Graf— ſchaft Troms, ein Motorboot mit acht Perſonen an Bord untergegangen. Man befürchtet, daß alle Inſaſſen des Bootes umgekommen ſind. Bisher konnte eine Leiche geborgen werden. Ablehnung des Schiedsſpruchs über die Gehülter der Angeſtellten in Breslau van den Arbeitgebern. wib Breslau, 13. Jan. Der am 7. Januar 31 gefällte Schiedsſpruch. der die Gehälter der kauf⸗ männiſchen und techniſchen Angeſtellten in Bres— lau ab 1. Januar neu regelt, iſt von Arbeitge⸗ berſeite abgelehnt worden. Wie der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten mitteilt, haben ſich die Angeſtelltenverbände für die Annahme des Schiedsſpruches entiſchieden und werden beim Schlichter nunmehr Verbind— lichkeitserklärung desſelben beantragen. „Trade⸗Wind“ bei den Azoren abgeſtürzt? witb. Newyork, 13. Jan. Eine hieſige Rund⸗ funkgeſellſchaft erhielt einen Funtſpruch des Dampfers„Preſident Garfield“, der beſagt, nach einem Funkſpruch von den Azoren ſei dort das Gerücht verbreitet, daß das Flugzeug„Trade⸗ wind“ in einer Entfernung von 32 Km. von Cap Moſteiros(Azoren⸗Inſel Sao M. guel) ins Meer abgeſtürzt ſei. Die in der Nähe dieſer Stelle fahrenden Schiffe ſind gebeten worden, Beobachtungen anzuſtellen und der Station auf den Azoren Meldung zu erſtatten. Finanzausſchuß des Heſſ. Tandtags Darmſtadt, 13. Jan. Zu Beginn der heutigen Debatte des Finanzausſchuſſes wurde in einer Geſchäftsordnungsdebatte feſtgeſtellt, daß die Budgetberatungen in etwa 14 Tagen beginnen. Seitens der Regierung kann aber bis dahin nicht etwa bereits der ganze Voranſchlag vor— gelegt werden, ſondern nur die Vorbemerkung, und die erſt zum 10. April. Trotzdem ſollen die Budgetberatungen bereits am 27. Januar be⸗ ginnen, damit ſich die anderen Beratungen nicht ſo lange hinausziehen.— Die Anträge zur Arbeitsloſenfürſorge mußten zurückgeſtellt wer⸗ den, da ſich das Geſamtminiſterium mit ihnen noch befaſſen will. In Anbetracht der Wichtig⸗ keit der Probleme ſoll aber in dieſer Woche noch die Beratung erfolgen. Anträge der Kommu⸗ niſten über Verſicherung der Wohlfahrtser⸗ werbsloſen und betr. Wohlfahrtsarbeiten wur⸗ den durch die Antwort der Regierung für erledigt erklärt. Zu einer längeren Ausſprache kam es über ſozialdemokratiſche und Zentrums⸗ anträge wegen Doppelverdienern und Doppel⸗ beſchäftigten. Die Anträge fanden zum Teil An⸗ nahme. Die Regierung erklärte, daß dieſe Materie ſehr ſchwierig ſei; ſie wolle verſuchen. Richtlinien aufzuſtellen. Der Ausſchuß erſuchte daher die Regierung, nach Fertigſtellung ihm Kenntnis davon zu geben. Dies dürfte bei den Budgetberatungen erfolgen. Die Eingaben hier⸗ zu wurden für erledigt erklärt, ebenſo ein An trag der Kommuniſten über Bereitſtellung von Geldern für die vom Bergwerksungleick in Als⸗ dorf Betroffenen. Die neue notverordnung Wir können gegen die dritte Notverordnung die ſetzt der Reichspräſident und das Kabinett Brüning erlaſſen mußten, Bedenken aller Art haben. Wenn 4,5 Millionen Arbeitsloſe in Deutſchland zu zählen ſind dann mußte die Re⸗ gierung alle Mittel anwenden, um einen Arbeits⸗ (leg im Induſtriezentrum zu verhindern, der chwerſte politiſche und wirtſchaftliche Gefahren vaufbeſchworen hätte. Die Notzeit, in der wir leben, müßte eigent⸗ lich die Anwendung ſolcher Mittel von ſelbſt aus⸗ ſchalten. Hier hätte das Gefühl der Selbſtverant⸗ wortlichkeit der Arbeitgeber und Arbeitnehmer entſcheiden müſſen. Daß dem nicht ſo iſt, bleibt tief bedauerlich. Ueber die Schuldfrage iſt hier nicht zu diskutieren. Aber vielleicht ziehen wir daraus die Lehre, daß die Volksnot insgeſamt das Verantwortungsbewußtſein des Volkes mehr als bisher zu ſteigern hat. damit wir zu Löſun— gen wirtſchaftpolitiſcher und auch ſozialpolitiſcher Probleme kommen, bei denen ein ſtaatlicher Ein— griff nicht erforderlich iſt. Was durch die neue Notverordnung bezweckt werden ſoll, iſt in der ihr beigefügten Begrün— dung deutlicher geſagt. Wir hatten bis zum Jahr 1928 im Tarifſchlichtungsweſen die Sicherheit. daß unter allen Umſtänden durch Schiedsſpruch eine Beſeitigung von Konflikten möglich war. Denn bis 1928 kannten wir nur jenen Einmann— Schiedsſpruch, der dann entſtand, wenn die Ar— beitgeber- und Arbeitnehmervertreter ſich in der Schlichtungskammer nicht einigen konnten. Dann fällte der Vorſitzende von ſich aus ſelbſtändig einen Schiedsſpruch, der im allgemeinen unge— fähr die Mitte zwiſchen den beiderſeitigen Auf— faſſungen hielt. 5 Nun erlebten wir im Jahre 1928 eine Ent— heidung des Reichsarbeitsgerichs die ein ſolches Verfahren für unzuläſſig erklärte. Es kam ſo zur eingeſchränkten Praxis, die ſich zuletzt vor allem im Berliner Metallkonflikt als unzuträg— lich erwies. Der Zweck der neuen Notverordnung die überdies befriſtet iſt, die auch nicht auf den vinen Fall des Ruhrgebiets abgeſtellt iſt, ſon— dern auch für die bevorſtehenden Kämpfe in der olz- und in der Textilinduſtrie uſw. gilt, iſt in der, dem Schlichter wieder die durch jene Fütſcheidung des Reichsarbeitsgerichts genom— mene größere Bewegungsfreiheit zurückzugeben. Während der Zeit der Gültigkeit der Notver— ordnung ſind die Erfahrungen zu ſammeln, ob ſich die größere Bewegungsfreiheit bewährt oder ob andere Beſtimmungen Platz greifen müſſen. Die Notverordnung wird ſelbſtverſtändlich dem Reichstag zur Beſtätigung vorgelegt wer— den, wahrſcheinlich ſchon zum 3. Februar. Wir müſſen abwarten, welche Aufnahme ſie bei den maßgebenden Arbeitgeber- und Arbeitnehmer⸗ organiſationen und auch bei den politiſchen Par— teien findet. Wir rechnen aber jetzt ſchon mit ei— ner Zuſtimmung des Reichstags und können außerdem nur mit Genugtuung feſtſtellen, daß die Reichsregierung in Verfolg ihrer Sanie— rungsaktion nicht gewillt iſt, die Dinge einfach treiben zu laſſen, ſondern daß ſie entſchloſſen iſt, mit allen Mitteln für die Erhaltung des Wirt⸗ ſchaftsfriedens zu ſorgen und daß ſie den Willen zur Führung auch in dieſen Wirtſchaftskämpfen bewieſen hat. Der Lohnſtreit im Ruhrgebiet iſt durch die Verbindlichkeitserklärung des Schieds⸗ ſpruchs vom 10. ds. Mts. nun glücklich beendet worden. Polniſche note in Genf überreicht: i g e „Was wollen denn die deutſchen Minderheiten?“ polens einziger Ausweg: Verſchleierung und Entſtellung der wirklichen Sachlage Ueberreichung der polniſchen Note in Genf. wtb Genf. 13. Jan. Der ſtändige Dele⸗ gierte Polens beim Völkerbund, Sokal, hat heute vormittag dem ſtellvertretenden Gene⸗ ralſekretür Avenol die angekündigte Note der polniſchen Regierung überreicht. Die Note, die 40 bis 50 Schreibmaſchinenſeiten umfaſſen ſoll wird erſt an einem der nächſten Tage im Wortlaut verüffentlicht werden. Der Inhalt der Note wtb Warſchau, 13. Jan. Ueber die an das Sekretariat des Völkerbundes geſandte polniſche Note. weſche die polniſche Antwort auf die deut⸗ ſche Beſchwerde in der Minderheitsfrage dar⸗ ſtellt., und aus vier Teilen und zehn Anlagen beſteht, wird heute von der Agentur Iskra eine Inhaltsangabe veröffentlicht. Darnach behandelt der erſte Teil der Note die grundſätzliche Rechtslage, Er bemüht ſich den Nachweis zu führen, daß der deutſche Schritt den Rahmen der Minderheitenfrage verläßt und unmittel⸗ baren politiſchen Charakter trage. Dieſe Haltung habe ſich in dem von der deut- ſchen öffentlichen Meinung geführten Preſſefeld— zug noch verſchärft der ſich angeblich auf ir ri⸗ ge Tatſachen und Vorurteile ſtätze. Im zweiten Teil werden die deutſchen An⸗ klagen wegen Erſchwerung deutſcher Wahlbetei⸗ ligung in Oſtoberſchleſien der Reihe nach unter⸗ ſucht. Dieſe Ausführungen ſollen dazu beſtimmt ſein, die deutſchen Klagen aufgrund angeblich tatſächlicher zuverläſſiger Unterlagen zu wider— legen. Die polniſche Behauptung wird dabei wieder⸗ holt, daß die während der Wahlzeit eingetre⸗ tene Erregung der Gemüter in Oſtoberſchle⸗ ſien nur die Rückwirkung geweſen ſei, welche der angebliche Terror gegenüber der durch Minderheitsverträge ungeſchützten polniſchen Minderheit in Deutſchland auf die polniſche öffentliche Meinung ausgeübt habe. Ebenſo habe die von Deutſchland aus betriebene Bewegung gegen die Unantaſtbarkeit des polni⸗ ſchen Staates im polniſchen Volke Unruhe her⸗ vorgerufen und dem Treuverhältnis der deutſchen Minderheit zu dem polniſchen Staat geſchadet. In dritten Teil verſucht man den Nachweis zu führen, daß die Streitfälle während der Wahlzeit den Charakter gewöhnlicher Wahlzwiſchenfälle gehabt hätten, die nicht mit den Wahlzwiſchenfällen in einigen Ländern, z. B. in Deutſchland, verglichen werben könnten, wo die Erregung der Partei⸗ leidenſchaften ſehr ernſte Formen angenommen und eine Reihe von Opfern gefordert habe. In der Zuſammenfaſſung im Schlußteil wer⸗ den alle diejenigen polniſchen Verordnungen be⸗ kanntgegeben, welche von den örtlichen und von den zentralen Verwaltungsſtellen im Zuſammen⸗ hang mit den Vorfällen erlaſſen worden ſind. 1 Wir erfahren von unterrichteter Seite: Der von polniſcher Seite unternommene Verſuch. den deutſchen Beſchwerden einen politiſchen Anſtrich zu geben, dient nur der Verſchlejerung der wirklichen Sachlage und iſt gleichzeitig ein Anerkenntnis der Schwäche des polniſchen Standpunktes. Die deutſchen Beſchwerden ſind nicht Mittel zum Zweck, ſondern Selbſtzweck, um der deutſchen Minderheit den Schutz zu gewährleiſten, den ſie Wie die Sarenfamilie ermordet wurde Der Thronfolger vor dem Mord geſtorben— Stockholm, 12. Jan. Der Direktor des an⸗ geſehenen Helſingforſer Nachrichtenbüros„All⸗ gemeines Preſſebüro“, Holgberg, hat heute, lt „N. B. L.“, vor dem Helſingforſer Stadtgericht eine eidesſtattliche Verſicherung abgegeben, die eine ſenſationelle Ergänzung der bisher be⸗ kannten Tatochen über die Ermordung der ruſſiſchen Zarenfamilie darſtellt. Direktor Holgberg, der ſich zu ſeiner Er⸗ klärung zu dieſem ſpäten Zeitpunkt durch das Buch von Frau von Rathlef⸗Ceilmann„Ana⸗ ſtaſia“ veranlaßt fühlt, wohnte verſchiedentlich in Jekaterinenburg in einem Haus in der Nähe des Gebäudes, in dem die Zarenfamilie den Tod fand. Er lernte dort mehrere Perſonen kennen, die angebl. genau über den Tod der Za⸗ renfamilie unterrichtet waren. Eine von dieſen, Perſonen war der in einem ruſſiſchen Gefäng⸗ nis verſtorbene Finnländer Spedberg, der der Koltſchakſchen Unterſuchungskommiſſion ange- hört hatte, die ſofort, nachdem die Koltſchak⸗ ſchen Truppen die Stadt erobert hatten, mit Nachforſchungen nach der Zarenfamilie beauf⸗ tragt worden war. Ein Kind dem Tode entronnen Die Kommiſſion habe nach Ausſage Sped⸗ bergs feſtgeſtellt, daß der Thronfolger bereits vor der Ermordung der Zarenfamilie geſtorben ſei, und zwar war er den Aufregungen erle⸗ gen, als eine Granate unmittelbar vor ſeinem Fenſier explodierte. Die Kommiſſion habe fer⸗ ner an der Wand des Zimmers, in dem der Zar und die Zarin gefangen gehalten wurden, ein eingeripptes Hakenkreuz,„das Geheimzer⸗ chen der Zarenfamilie“, bemerkt. Dieſes Kreuz ſei in der Form vollkommen übereinſtimmend mit dem Zeichen geweſen, das nach Angabe der Verfaſſerin der„Anaſtaſia“ von der angebli⸗ chen Anaſtaſia, als man ihr eine Photographie eines Automobils der Zarenfamilie zeigte, ſo⸗ fort entdeckt wurde, trotzdem die Form des Hakenkreuzes auf der Aufnahme mit bloßem Auge kaum zu erkennen war. Aus anderer an⸗ geblich einwandfreier Quelle in Jekaterinen⸗ burg habe Holgberg ferner erfahren, daß es mindeſtens einem Mitglied der Zarenfamilie gelungen iſt, den Mördern zu entfliehen. tatſächlich nicht haben. Es gibt keinen Terror gegen die volniſche Minderheit in Deutſchland. und in den wenigen Verſtößen geringfügiger Natur und lokaler Bedeutung, die gegen die pöl⸗ niſche Minderbeit als ſolche gerichtet geweſen ſind, hat die deutſche Polizei ſtets rückſichtslos durchgegriffen, ſofort Unterſuchungen eingeleitet und die Schuldigen der Beſtrafung zugeführt. Außerdem hat in Polniſch⸗Oberſchleſien ſich der Terror nicht nur unter Duldung. ſondern teilweiſe ſogar unter abſichtlicher Begünſtigung der polniſchen Polizei abge⸗ ſpielt. 10 Ein Vergleich zwiſchen den beiderſeitigen For⸗ men der Minderheitenbehandlung kann alſo nur zu Ungunſten Polens ausfallen und iſt nicht ge⸗ eignet, die unerhörten Vorgänge in Polniſch⸗ Oberſchleſien zu erklären. Die deutſchen Minderheiten in Polen wür⸗ den glücklich ſein, wenn ſie der Behandlung teilhaftig würden, die die polniſche Minderheit in Deutſchland genießt. Die Petition des Deutſchen Volksbundes ſoll auf die Tagesordnung der Genfer Rats⸗ tagung geſetzt werden. enb Genf, 13. Jan.(Eig. Meldung). Wie ver⸗ lautet, ſoll die Petition des Deutſchen Volks⸗ bundes über die Unterdrückung der deutſchen Minderheit in Polniſch⸗Oberſchleſien vom Völ⸗ kerbundsſekretariat dem Antrag des Volksbundes entſprechend als dringlich erklärt worden ſein. Das würde bedeuten, daß die Petition wie die Beſchwerden der deutſchen Regierung auf die Tagesordnung der kommenden Ratstag ung geſett würden. Die polniſche Regierung ſoll dagegen geltend machen, daß ſie wegen der Kürze der Zeit nicht in der Lage ſei ſchon jetzt ihre Stellungnahme zu der Petition des Volksbundes bekanntzugeben., und daß ſie in⸗ folgedeſſen den Antrag ſtelle. die Behandlung ihrer Petition auf die Maitagung zu verlegen. 1 Caſtauto fährt in Polizeiſchülergruppe Sieben Verletzte. weib Beuel, 13. Jan. Ein Laſtauto aus Sieg⸗ burg fuhr heute früh an der Bonner Brücke in eine auf dem Marſch befindliche Lehrabteilung der Bonner Polizeiſchule. Sieben Polizeiſchüler wurden verletzt und mußten ins Beueler Krau⸗ kenhaus eingeliefert werden. Ein Schüler hat eine ſchwere Gehirnerſchütterung, ein anderer einen komplizierten Schulterbruch erlitten. Ei⸗ nige Verletzte konnten nach Anlegung von Not⸗ verbänden wieder entlaſſen werden. Der Lenker des Laſtwagens will bei der an⸗ geblich mangelhaften Beleuchtung der Rhein⸗ brücke in der Dämmerung die dunklen Unifor⸗ men der Polizeiſchüler nicht geſehen haben. Der Wagen ſoll ſo ſchnell gefahren ſein. daß einzelne der Verunglückten bis zu 15 m beiſeite geſchleu⸗ dert wurden. Ob für die beiden erverietzten Lebensgefahr beſteht, muß die ärztliche Unterflt⸗ chung ergeben. Rege Beteiligung bei den Sowjetwahlen wib Moskau, 13. Jan. In der geſamten Sow⸗ jetunion iſt gegenwärtig die Wahlcampagne für die Sowjets im Gange, die ſich in dieſem Jahre durch beſonders rege Beteiligung der Bevölke⸗ rung auszeichnet. Die Wahlbeteiligung bei den Wahlen der Dorfſowjets beträgt durchſchnittlich 70 Prozent(60 Prozent 1929). Die Geſamtzahl der Stimmberechtigten beläuft ſich auf 83 Milli⸗ onen(74 Millionen 1929). Unter großer Begeiſte⸗ rung gehen die Wahlen in Leningrad vor ſich, wo die Wahlbete nung 98 Prozent erreicht. Sehwdes ter Gerlinde Moman von Anny Wothe. (Nachdruck verboten.) 59. Fortſetzung. Und dann klingelte Schellengeläut durch die verſchneite Welt, gerade als die rotglühende Winterſonne ins Meer ſank, und über die Zug⸗ brücke flog der Söderborger Schlitten mit den feurigen Rappen in den Burghof. Alles lief dem jungen Paar, das ſich aus Decken und Pelzen wickelte, freudig entgegen, ſogar die Großmama. Nur Graf von Bor⸗ ſum⸗Gött war im Wohnzimmer zurückgeblie⸗ ben. Er ſtand, die Hand feſt auf den Rollſtuhl ſeines Sohnes geſtützt, der erwartungsfroh der Schweſter entgegenſah. Aber nicht einen Schritt hätte da Graf Hark ſeinem Kinde entgegentun können. Und nun ſtand ſie lächelnd, ſtrahlend an der Tür. Aber als des Vaters Blick ſie traf, da wurde ihr Auge wieder kalt und hart. „Wini!“ jubelte Klaus auf.„Ach, nun iſt erſt wirklich Weihnachten.“ Sie kniete an des Bruders Seite und küßte ihn ſtürmiſch, faſt ſchluchzend, während Graf Hark ſeinen Schwiegerſohn herzlich begrüßte, er ihm halb lachend, halb ärgerlich zuflüſterte: „Nimm dich in acht, mein holdes Ehege⸗ ſponn iſt mit Bomben und Granaten geladen.“ Nun reichte auch Winifred ihrem Vater die Hand. Er ſah ihr ernſt dunkelten Augen. „Willkommen in der Heimat! Möge dein Weg geſegnet ſein!“ in die von Tränen ver⸗ Es zuckte faſt ſpöttiſch um ihren vollen, roten Mund. Sie konnte jedoch nichts erwi⸗ dern, denn ſoeben trat Dr. Berting, den man gebeten, mit dem Hauslehrer ins Zimmer. Dr. Nielſen wurde krebsrot, als er ſich plötzlich Winifred gegenüber fand. Sie ſah es mit lächelnder Spottluſt. „Ach, Dr. Nielſen“, rief ſie, ihm gönner⸗ haft die Fingerſpitzen reichend,„das iſt aber eine Freude!“ Nielſen ſchwamm in Seligkeit. Er drehte ſich wie ein Kreiſel um ſich ſelbſt und Dr. Berting mußte hinzuſpringen, ſonſt wäre er auf dem glatten Parkett ausgerutſcht. Aber ſeine waſſerblauen Augen ſtrahlten vor Stolz und Selbſtbewußtſein, als er dann, ſich zu einer formellen Verbeugung zwingend, ſtot⸗ terte: e „Frau Baronin ſind zu gnädig.“ Winifred nahm lächelnd den dargebotenen Arm ihres Vaters, denn ſoeben ertönte die Klingel in dem großen Saal, wo die Groß⸗ mama mit Schweſter Gerlinde geheimnisvoll waltete. Klaus, den Dr. Berting in ſeinem Roll⸗ ſtuhl in den Saal ſchob, jauchzte einen Augen⸗ blick hell auf bei all dem Glanze, der ihm da entgegenquoll, dann aber verſtummte er, an⸗ dächtig faltete er die Hände über dem langen weißen Krankenkittel, in den man ihn gehüllt und fromm die blauen Kinderaugen auf die große Tanne gerichtet, die Hunderte von Ker⸗ zen und weiße Lilien ſchmückten, während leuchtende Silberfäden darüber hinkniſterten, ſang er andächtig das alte, herrliche Weih⸗ nachtslied mit, das Schweſter Gerlinde an⸗ ſtimmte, und das Sölve am Flügel begleitete: i NNFFFRR bei Graf Haxk mußte beide Hände auf die Bruſt preſſen, um nicht laut aufzuchreien. Das alte Weihnachtslied, das er ſo oſt voll tiefer Au dacht in der Chriſtnacht geſungen, das löſte ei⸗ nen Reif nach dem andern von ſeinem Herzen, und ihm war, als müſſe er in die Knie ſinken, und betend die Hände falten. ß Und darüber ſchwebte der helle Sopran Schweſter Gerlindes wie Engelsgeſang. Dann aber, nachdem das Lied verklungen und Sölve leiſe auf dem Flügel präludierte, geſchah das Unglaubliche, daß Klaus ſich mit unſagbar reizender Befangenheit die blonden Locken von der Stirn ſtrich und lächelnd rief: „Papa, jetzt paß mal auf! Jetzt kommt ein Geſchenk Schweſter Gerlindes an dich.“ Im Augenblick ſtanden dem Kleinen die Diakoniſſin und der Arzt zur Seite. Er aber winkte ihnen beruhigend zu, und ohne ihre Hilfe erhob ſich die weißgekleidete, ſchlanke Knabengeſtalt aus dem Rollſtuhl und ſchritt mit leichten, wenn auch etwas ſchwankenden Schritten ſeinem Vater entgegen. Der fing den Jungen mit einem Jauchzen in ſeinen Armen auf und ſchloß ihn feſt an ſei⸗ ne Bruſt und er ſchämte ſich der Tränen nicht, die in die blonden Locken ſeines Lieblings tropften, der ſich ſo innig und warm an ſeine Bruſt ſchmiegte. „Das iſt in Wahrheit der Tag des Herrn“, rang es ſich von ſeinen Lippen,„denn auch mir iſt heute der Heiland neu geboren. Mein Kind kann gehen, mein Kind wird leben!“ Dr. Berting und Gerlinde nahmen ihm jetzt den Jungen aus den Armen und führten ihn zum Nollſtuhl zurück. f f 1„So, nun iſt es für heute gnüg“, entſchied umringt „Sonſt fällt uns der junge Herr gleich wieder um.“ Zu Graf Hark ſich wendend, der ihm er⸗ ſchüttert die Hand drückte, meinte er, den Dank des Grafen abwehrend:„Wäre Schweſter Ger⸗ linde nicht geweſen, ſo hätte alle meine Kunſt wohl nur wenig vermocht. Wir haben Klaus⸗ chen arg quälen müſſen. Das beſtändige Elek⸗ triſieren hat ihn immer tüchtig angegriffen. Aber Schweſter Gerlinde war ein ſo zuverläß⸗ ſigen Aſſiſtent, daß die ſchwierige Kur glückte. Und heute endlich läßt ſich mit Sicherheit ſa⸗ gen, daß Klaus ſeine volle Bewegungsfreiheit erlangen wird.“ „Wie ſoll ich Ihnen nur danken, beſter Dol⸗ tor?“ In tiefer Bewegung ſtand der Graf vor Berting, da aber geſellte ſich auch ſchon Sölve mit leuchtenden Augen an Bertings Seite, u. ſeine Hand faſſend, ſagte ſie, mit ihm zu ihre Vater tretend: „Indem du ihm für dein eines Kind da andere auf immer zu eigen gibſt, Vater. Ich liebe Dr. Berting und er liebt mich. Er hat dir Klaus geſund gemacht, nun möchte er mich zur Frau.“ Dr. Berting hob ſein energiſches Geſicht lächelnd zu dem Grafen auf und ſah ihn bit⸗ tend an. „So, wie meine kleine Sölve die Sag handhabt, war es eigentlich nicht beabſichtigt. Nicht als Lohn bitte ich Sie um die Hand Söl⸗ ves, Herre Graf, ſondern weil ich ſie von Herzen liebe und glaube, daß meine Liebe im⸗ ſtande iſt, Sölve das Leben licht und roh zu machen.“ f (Fortſetzung folgt.) . aufgrund der von den Polen überno menen Verpflichtungen eigentlich haben müßten. f “Kirchliche Nachrichten. Hochw. Herr Kaplan Weil, der bisher in Worms an Lieb- frauen tätig war, wurde ab 16. ds. Mts. nach hier verſetzt. * Kr. u. Sold.⸗ Verein„Teutonia“. Der Familienabend des Kr.- und Sold.⸗Vereins „Teutonia“ am letzten Sonntag erfreute ſich auch in dieſem Jahr eines ſehr guten Beſuches. Trotz der ſchlimmen Zeitverhältniſſe ein vollbeſetzter Frei⸗ ſchützſaal, feſtlich geſtimmte Kameraden mit Ange- hörigen bei guter Muſik uſw. Pünktlich 8 Uhr ſetzte die Feuerwehrkapelle Martin-Hanf mit dem Eröffnungsmarſch u.a. wundervoll ein. Der erſte Vorſitzende Kamerad Dölcher dankte in ſeiner Be⸗ grüßungsanſprache für den überaus zahlreichen Be⸗ ſuch und betonte ua., daß der Verein„Teutonia“ kein Sport- oder Vergnügungs-Verein ſei, ſondern ernſteren Zwecken diene. Aber in den Satzungen des Vereins ſtehe auch„Pflege der Freundſchaft“ und deshalb würde alle Jahre ein ſolches Winter- Bergnügen für die Mitglieder und deren Ange- hörigen veranſtaltet werden. Die von Herrn Kam. Beller und Krumm gut eingeübten Theaterſtücke pp. wurden von den mitwirkenden Damen und Herrn flott und tadellos geſpielt und ernteten reichen Beifall. 1.„Der neue Burſche“ von Rich. Matthes. 2.„Der falſche Waldemar“ v. Berkun Wulff(geſpielt von 4 Damen). 3. Das Terzett „Deß muß ins Protokoll“ von A. Koch. 4. Der militäriſche Schwank„Ihr Leutnant“ bewirkten heitere Stimmung bei den Zuhörern und ſtürmi⸗ ſchen Applaus für die Spieler. Der 1. Vorſitzende konnte 7 Kameraden das Abzeichen für 25jährige treue Mitgliedſchaft überreichen und zwar den Her⸗ ren Joſef Ecker, Mich. Hoock 13., Franz Lahres, Nik. Mandel, Mich. Winkenbach u. Jean Wunderle. Kamerad Franz Wunder war leider durch Krank- heit entſchuldigt. Der Vorſitzende erwähnte hierbei in ſeiner Anſprache u.a., daß von den 1905 ein⸗ getretenen 22 Kameraden 8 geſtorben bezw. gefal⸗ len ſind, verzogen und 3 ausgetreten, ſo daß noch die 7 Getreuen übrig blieben, denen auch der Ver- ein„Teutonia“ die Treue halten wird übers Grab hinaus. Kamerad Franz Lahres dankte im Namen der Jubilare und verſprach weiterhin treue Kame⸗ radſchaft und Unterſtützung dem Verein„Teutonia“. Eifrig beteiligte ſich Alt und Jung an dem anſchlie⸗ ßenden Tanz. Extraturen der 25⸗Jährigen und Tyegterſpieler fanden viel Beifall und alle waren befriedigt von dem ſchönen, genußreichen Abend. Volkschor. Unſere diesjährige General- verſammlung findet am kommenden Samstag, 17. Januar, ſtatt.(Siehe Inſerat). “ Grofkampf im Freiſchütz. Wie ſchon allgemein bekannt ſein dürfte, findet am kommenden Samstag abend im großen Saale des „Freiſchütz, der große Revanchekampf im Geräte- turnen zwiſchen T.⸗V. Badenia Feudenheim, T. V. 1877 Waldhof und dem hieſigen Turnerbund ſtatt. Wir können dieſe Veranſtaltung, von der ja bereits ſchon vor einiger Zeit näher berichtet, zum Beſuche nur empfehlen. Die Vereinsleitung hat die nötigen Vorbereitungen hierzu ſoweit ſchon getroffen, und wird ein höchſt ſpannender Kampf um die erſte Stelle zu erwarten ſein. T.- G. Sport. Am kommenden Sonntag beginnen die Ver⸗ bandsſpiele der Arbeiter⸗Fußballer. Darum Arbei- terſportler, egal, ob Sänger, Radfahrer oder Sama⸗ riter, ob freigewerkſchaftlich organiſiert, ob S. P. D. oder K. P. D., wenn Du nur Genoſſe und Freund oder Gönner unſerer Bewegung biſt, für Sonntag muß für Dich die Parole lauten, auf zu unſrer Mannſchaft, zu meinen Genoſſen, zu den Arbeiter- Fußballer. Denn endlich muß doch auch in Viern⸗ heim der ſoziale Gedanke von den Sportlern und Sportfreunden erfaßt werden und dann iſt dem Arbeiter ſein Platz auf dem Arbeiterſportplatz, auf dem Platze, wo er hingehört. Möge ſich in der heutigen, für uns Arbeiter ſchlechten Zeit, jeder ſagen, ich muß meine Genoſſen, die Sport treiben, unterſtützen, ich muß dafür beitragen, daß unſere Arbeiterſportbewegung wächſt und ſich zinnerhalb unſerer Süddeutſchen Bewegung einen guten Namen verſchaffen kann. Darum muß es heißen, auf zur Tat, auf zur Unterſtützung am 18. Januar, auf dem T. G.⸗Platze, auf dem Platze meiner Genoſſen. Als erfter Gegner kommt Friedrichsfeld. Dieſe Mannſchaft, die von einem unbeugſamen Sieges⸗ willen beſeelt iſt, wird es der T. G.-Mannſchaft nicht leicht machen, die Punkte für ſich zu buchen. Die T. G.⸗Elf, die vor allem über eine erſtklaſſige Hintermannſchaft, inkluſiv mit Läuferreihe verfügt, wird dem in neuer Aufſtellung ſtehenden Sturme eine gute Hilfskraft ſein zum Erzielen von Toren. Die T. G.⸗Spieler wollen dies Jahr unbedingt um die Meiſterſchaft mitſprechen und mit Unterſtützung der Zuſchauer, als Rückhalt und ein wenig Glück, wird es reichen. Auch die zweite Elf, die ja in Hochform ſich befindet, wird am Sonntag die Ver— bandsrunde beginnen. Die Jugeud greift erſt am 1. Februar in die Runde ein. Arbeiter u. Sport- lex, rührt euch, baut auf. Vereins ⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u.Singſtunden Mäunergeſang⸗Verein. Donnerstag Abend 8 Uhr Singſtunde für 2. Baß halb 9 Uhr alle Stim- men. Der Präſident. Geſang⸗Verein„Sängertrene“. Mittwoch abend 8 Uhr Vorſtandsſitzung im Lokal. Der Päſident. Krieger⸗ und Soldatenverein„Teutonia“ Heute Abend 8 Uhr Uebungsſtunde der Jungſchützen. Der Vorſtand. Klub der„Gemütlichen“ 1915. Heute Abend 8 Uhr Elferat Sitzung im Lokal zum Anker. Es ladet ein. Der Vorſtand. Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold. Heute Abend fällt die Uebungsſtunde der Schutzſportler aus. Der Schutzſportleiter. Verein der Hundefreunde. Der Verein der Hunde⸗ freunde und die Ortsgruppe für Deutſche Schäfer⸗ hunde halten am Freitag, den 16, Januar abends 8 Uhr in Vereinslokal eine Vorſtandsſitzung ab. Tagesordnung wird im Lokal bekanntgegeben. Da in dieſer Sitzung beiderſeitige wichtige Angelegen⸗ heiten beſprochen werden müſſen, wird vollzäh⸗ liges Erſcheinen der Vorſtandsmitglieder erwartet Der Vorſtand. Chriſtl. Metallarbeiterverband, Ortsgr. Viernheim, Sonntag, den 18. Januar, nachmittags ¼2 Uhr halten wir im Gaſthaus zum Löwen unſere dies- jährige Generalverſammlung ab. Es zählt zur Ehrenpflicht aller Mitglieder, ſich einzufinden. Der Vorſtand! Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, ehem. Kriegs⸗ teilnehmer und Kriegerhinterbliebenen, Ortsgr. Viernheim. Sonntag, den 18. Januar l. Js., nachmittags 3 Uhr, im Karpfen(Ebertſälchen! Generalverſammlung. Tagesordnung: 1. Jahres⸗ bericht, 2. Kaſſenbericht, 3. Entlaſtung und Neu- wahl des Vorſtandes, 4. Verſchiedenes. Voll- zähliges und pünktliches Erſcheinen aller Mit- glieder erwartet Der Vorſtand. Kaniuchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. Sämt⸗ liche Schlachttiere müſſen Donnerstag früh 9 Uhr im Lokal„Kaiſerhof“ abgegeben werden. Ferner kaufen wir noch Schlachtkaninchen pro Pfund Lebendgewicht 50— 60, Der Vorſtand. Bekanntmachung. Betr.: Wohlfahrtsbriefmarken. Auch in dieſem Jahre werden wieder Wohl⸗ fahrtsbriefmarken zu Gunſten der deutſchen Nothilfe ausgegeben. Zur Ausgabe gelangen hier: 15 Pfennigmarken zum Verkaufspreis von 20 Pfg. 8 7* 7. 7. 12 7. 8 Pfg.⸗Poſtkarten„ 7 1 l Die Wohlfahrtsbriefmarken ſind vollwertige amtliche Poſtwertzeichen, gültig zur Frankierung aller Poſtſendungen nach dem In- und Auslande. Die poſtaliſche Gültigkeit der Marken zur Frankatur er- liſcht am 30. Juni 1931. Die Erträge dienen zur Linderung materieller Notſtände, insbeſondere für unſere Mütter, für unſere Jugend. Der Vertrieb der Karten und Marken erfolgt durch Schulkinder. Unſere Einwohner werden auf dieſes Liebes- werk aufmerkſam gemacht und herzlich gebeten, nach ihren Kräften durch den Kauf der Wohlfahrtsbrief⸗ marken und Karten an der Unterſtützung unſerer Hilfsbedürftigen mitzuhelfen. Viernheim, den 14. Januar 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. N Amtlicher Teil Bekanntmachung. Inſtandſetzung der Wohnungen im Haus— meiſtergebäude der Schillerſchule Die für die Inſtandſetzung der obengenannten Wohnungen notwendigen elektr. Lichtanlagen, ſowie die Schreiner- und Tüncherarbeiten ſollen im öffent— lichen Wettbewerb vergeben werden. Die Beding— ungen liegen auf unſerem Baubüro offen, woſelbſt auch die Angebotsformulare erhälllich ſind. Die Angebote ſind verſchloſſen und mit ent— ſprechender Aufſchrift verſehen bis zum 15. ds. Mts. vormittags 10 Uhr auf dem Baubüro ein- zureichen. Die Eröffnung der Angebote findet im Beiſein etwa erſchienener Bieter ſtatt. Zuſchlags— friſt 14 Tage. Viernheim, den 10. Januar 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth Betr.: Mid so die Wellraumꝛa ele auosefen? Ein amerikaniſches Modell eines Weltraumſchiffes vorläufig für Filmaufnahmen konſtruiert, aber in wiſſenſchaftlichen Raketenforſchung entſprechend allen Einzelheiten den Ergebniſſen der Blutige Streikunruhen in Erfurt Ein Toter, zwei Verletzte. wib. Erfurt, 13. Jan. Bei der Berlin-Er⸗ furter Maſchinenfabrik Henry Pels u. Co. Er— furt, war die geſamte Belegſchaft in den Streik getreten, weil die Werksleitung die im Thürin⸗ ger Metallſchiedsſpruch vorgeſehene 6% ige Lohn⸗ ſenkung vorgenommen hatte. Nach der Ver— bindlichkeitserklärung des Schiedsſpruches nahm die Hälfte der Belegſchaft die Arbeit wieder auf, während die andere Hälfte, meiſtens Kommuni⸗ ſten, im Streik verharrten. Schon geſtern nach— mitiag lan es vor den Werkſtätten zu Be— ſchimpfungen der Arbeitswilligen durch die an— geſammeltien Streikenden und Erwerbsloſen. Polizei mußte mit dem Gummiknüppel die De— monſtranten zerſtrenen. Sie wurde mit Steinen beworfen, wobei ein Polizeioffizier eine Wunde am Kopf davontrug. Heute nachmittag gegen 17 Uhr kam es gelegentlich des Schichtwechſels in der Fabrik wieder mehrſach zu Zuſammenſtößen zwiſchen Arbeitswilligen. Streikenden und Er— werbsloſen. Hierbei wurde ein Arbeitswilliger ſchwer verletzt. Die Polizei wurde, als ſie eine Straße des Erfurter Nordens räumen wollte, mit einem Steinhagel empfangen. Sie mußte von der Schußwaffe Gebrauch machen. Hierbei wurde der 28 Jahre alte Erwerbsloſe Maurer Hugo Hoffmann aus Giſpersleben bei Erfurt tödlich getroffen und eine weitere Perſon durch Armſchuß verletzt. Tetzte Radiomeldungen Raubüberfall auf einen Zug. wtb. Bukareſt, 14. Jan. In Ploſty haben vorgeſtern nacht Banditen einen Ueberfall auf den Perſonenzug Bukareſt-Galatz in dem Au⸗ genblick verſucht, als der Zug den Bahnhof ver⸗ lichz. Sie hatten ſich oſſenbar als Paſſagiere auf den ganzen Zug verteilt und einen überraſchen⸗ den Ueberfall auf die Fahrgäſte geplant. Es ge⸗ lang jedoch, durch Ziehen der Notbremſe Alarm zu ſchlagen, als bereits fünf Banditen mit vor⸗ gehaltenem Revolver in ein Abteil eingedrun⸗ gen waren. Polizei war ſofort zur Stelle, und konnte unverzüglich die Verfolgung der Ban⸗ diten aufnehmen, von denen zwei ſeſtgenommen werden konnten. Schwester Gerlinde Noman von Anny Wothe. (Nachdruck verboten.) 60. Fortſetzung. Der Graf ſah ganz faſſungslos um ſich. Die⸗ ſe eigentümliche Art der Werbung kam ihm doch zu überraſchend, faſt wie eine Ueberrum⸗ pelung. Da begegnete ſein Blick den bittenden Augen Schweſter Gerlindes, und unſicher ſenkte er die ſeinen. Da aber fühlte er ſich ſchon von Sölves Armen umſchlungen. Sie drückte ihr blondes Köpfchen feſt an des Vaters Bruſt und ſah in Tränen zu ihm auf. „Papa, lieber Papa“, flehte ſie,„ich habe ihn ja doch ſo lieb.“ 6 Wehmütig lächelnd ſtreichelte er über das Blondhaar ſeines Kindes und dann legte er Sölve tief aufſeufzend Dr. Berting in die Arme. „Machen Sie Sölve glücklich, Berting. Das iſt alles, was ich Ihnen ſagen möchte.“ Alle drängten ſich jetzt zu Sölve und ihrem Auserwählten. Selbſt Winifred, die bis jetzt nicht von Klauschens Seite gewichen und vor freudiger Erregung über ſeine Geneſung ſchluchzend an ſeinem Rollſtuhl zuſammenge⸗ brochen war, kam jetzt zögernd näher. Stürmiſch umarmte ſie dann die Schweſter. „Möchteſt du glücklicher werden, als ich es bin“, flüſterte ſie mit bebender Stimme. „Aber wir dürfen doch unſere Beſcherung nicht vergeſſen“, mahnte die Großmama, die ſich all den Ueberraſchungen nicht mehr ge⸗ wachſen fühlte,„kommt Kinder.“ Und ſie führte jeden an ſeinen Weihnachts⸗ nch, der noch beſonders durch ein kleines Tan⸗ nenbäumchen geſchmückt war. Auch Schweſter Gerlinde fand ſo reiche Gaben, wie nie zuvor. Sie ſtand ganz eingeſchüchtert vor all den Herrlichkeiten. „Das iſt ja aber viel zu viel für mich, Frau Gräfin“, ſtammelte ſie. N „Nein, Kind“, gab ſie herzlich zurück,„es iſt nur ein ganz ſchwacher Abglanz unſeres Dankes für all das Schöne und Frohe, das mit Ihnen in unſer düſteres Haus zog.“ Und ſie neigte ihre hohe Geſtalt und küßte Gerlinde auf die weiße Stirn. Da trat Graf Hark hinzu. Er ſah, wie ſeine ſtolze, ſonſt ſo unnahbare Mutter Gerlinde küßte. Im nächſten Augenblick zog er Gerlindes bebende Hände gegen ſeine Bruſt. „Wie ſoll ich Ihnen nur danken, Schweſter?“ Die alte Gräfin trat, ein leiſes, wiſſendes Lächeln um die Lippen, zu den anderen, Ger⸗ linde aber ſagte, ſanft ihre Hände aus denen Harks befreiend:„Indem Sie mir folgen, Graf Borſum, zu einer, die ſich nach einem herzli⸗ chen Wort ihres Vaters ſehnt, wenn ſie es auch nicht zugeben will.“ Und als er der Schweſter fragend in die Augen ſah, da zog ſie ihn auch ſchon mit ſich fort nach der entgegengeſetzten Seite des Saa⸗ les, wo Winifred jetzt ganz verlaſſen ſtand, während ihr Mann mit den andern ſcherzte und lachte. Schweſter Gerlinde nahm ohne wei⸗ teres Winifred bei der Hand und führte ſie und den Grafen zu einem kleinen, noch ver⸗ deckten Tiſchchen ii einer von Blumen und Tannengrün umkränzten Niſche „Ich habe ſo wenig, was ich gebey kann“, nahm Gerlinde bewegt das Wort,„ſe ſehr we⸗ nig, liebſte Winifred. Und da hat mir denn Ihr guter Pater eine Meihnachtsgabe für Sie geſpendet, von der wir hoffen, ſie wird Ihnen lieb und wert ſein und Ihnen ſagen, daß Ihr Vater Frieden machen will im Hauſe und in einem Herzen an dem Tage, der uns die frohe Botſchaft verkündet„Fiede auf Erden“. Sie ſchob den verhüllenden Mullvorhang zurück, und Winifred ſah mit ganz erſtarrtem Geſicht in ein paar dunkle Frauenaugen, ihre eigenen Augen, die ihr aus dem Bilde entge— genleuchteten, das da unter Blumen und Ker— zenlicht ſich in ſo lichter Schönheit aus dem Rahmen hob. Sprachlos zitternd ſtand die junge Frau davor, dann aber ſtürzte ſie auf das Bild zu und, es mit beiden Armen umſchlingend, ſchluchzte ſie auf: „Meine Mutter, meine geliebte, unglück— liche Mutter.“ Ihr faſt irrer Blick ſuchte den Vater. Dann aber taumelte ſie ihm entgegen, ſo daß er ſie in ſeinen Armen auffing. Ihren rotlockigen Kopf feſt an ſeine Bruſt drückend, ſchluchzte ſie auf „Vater, von Schweſter Gerlinde weiß ich, Verzeihe mir Erſt jetzt verſtehe ich, was mich daß ich dir unrecht tat, alle Jahre hindurch. früher als düſteres Verhängnis ängſtigte. Und darum laß ſie mich weiter lieben, meine arme unglückliche Mutter. Daß ich es darf, zeigt mir ihr Bild— gon dir— lachdem ich ſo oft als Kind verzweifelt das Haus durchſuchte. Ich danke dir, lieber, lieber Vater, ich danke dir.“ Und wie Graf Hark zum erſten Mal wie⸗ der die Lippen ſeines Kindes auf den ſeinen fühlte, da quoll es warm in ihm empor, und er nahm Winifred innig an ſein Herz. „Ich zürne ihr nicht mehr, deiner armen Mutter“, ſagte er weich.„Dunkel und uner⸗ forſchlich ſind die Wege des Herzens. Wer will Richter ſein, wenn es ſich aufbäumt in Schmerz und Weh, in Liebe und Verlangen? Morgen, wenn du willſt, Wini, möchte ich— zum er— ſten Mal— mit dir an die Gruft deiner Mut⸗ ter treten und ihr danken, daß ſie mir meine Kinder gegeben hat, meine über alles gelieb— ten Kinder!“ Noch einmal ſchloß er Winifred an ſein Herz, ſie aber führte ihn lächelnd zu Schweſter Gerlinde, die ſtill abſeits ſtand. Ihr wollen wir danken, Vater, unſerer Schweſter Gerlinde“, rief ſie ſtrahlend, and beide Arme um den Hals der Schweſter ſchlin— gend, flüſterte ſie innig, wie ſchon einmal: „Schweſter Gerlinde, ich lieb dich!“ „Schweſter Gerlinde, ich liebe dich!“ Leiſe, mit erhobenen Händen, ſprach es Graf Hark ſeiner Tochter nach, als er der Diakoniſſin bit⸗ tend in die Augen ſah. Gerlinde aber ſchüttelte mit einem ſchwachen wehmütigen Lächeln das Haupt, dann trat ſie zu Dirck Söderborg, der ſich den gangen Abend von ſeiner Frau merklich fern gehalten hatte, und der nun jetzt mit finſterem Blick allein ſtand. Deſto vergnügter war Dr. Nielſen über? ſchrecklichen Strickhandſchuhe, die ihm Söl verehrte. Mit hochrotem Kopf ſaß er jetzt am Flügel und Klaus und Sölve und ihr Verlobter ſan⸗ gen mit hellen Jubelſtimmen durch den ien Saal: O du fröhliche, o du ſelige Gnadenbringende Weihnachtszeit! Welt war verloren, Chriſt iſt geboren, Freue dich, freue dich O Chriſtenheit! (Forlſebung ſolgt.)