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Die Beerdigung findet am Sonntag nachmittag um 3 Uhr vom Trauerhause, Annastr. 13 15, statt. 5 Margen Samstag Nam von vorm. 8 Uhr ab 1a. hausgemachte Der verehrl. Einwohnerschaft von Viernheim zur Kenntnisnahme, daß wir neben der bestehenden Annahmestelle Annahmestelle für von Herrn Franz lamberth, Ecke Lor- scher- und Luisenstrabe eine zweite LI L- Färberei und Annahmestelle bei Frau Elisabeth Sele. chem Waschanstalt Nan, im Hause ihres Vaters Adam L 5 Faltermann, Nibelungenstraße 3, er- eingerichtet habe.. öffnet haben. Ich empfehle mich in allen in das F 7 7 2 5 LI. alengen uncle wen neee Stärkwäsche Pfund wäsche Damen- Garderoben, Teppiche, Möbelbe- L Gardinen züge, Wand- und Türbehänge. Kragen und Hemden bis Mittwoch ab- Plissee in allen Faltenarten werden schnellstens angefertigt. gegeben, sind am Samstag schon tadellos gewaschen und gebügelt. 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Mayonnaise, Oelſardinen von 35 Pfg. Der Vorſtand. 7. 5 Die Singſtunden fallen dieſe Woche aus. 5 1 5. rſtraße 56 E„„„ 5 iernh e eimer Anzeiger 9 54 0 N (Giernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernh eimer 83 eitung(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) . täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,50 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim zernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Team 12 00 M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. 60. Jahrestag der In„Dichtung und Wahrheit“ erzählt Goethe, wie im Jahre 1764 der nachmalige Kaiſer Joſeph 2. in Frankſurt am Main zum römiſchen König gewählt und gekrönt wurde. In der Vaterſtabt des Dichters wird ein ſchier endloſes Feſt gefei⸗ ert, bei dem es täglich etwas zu ſehen gibt, wenn etwa die Kurfürſten ihren Einzug halten, die Reichskleinodien eingebracht werden wenn endlich die Majeſtät ſelbſt ſichtbar, oder wenn vor dem Römer das Volk mit Speiſe. Trank und klingen⸗ der Münze beſchenkt wird. Längſt war das hei⸗ lige römiſche Reich deutſcher Nation ein Schat⸗ tengebilde. die tatſächliche Macht, die den Träger einer Krone umgab, gering, und der umſtänd⸗ liche Ritus ſeiner Erwählung und Krönung wirkte nur noch durch die Würde uralter Tra⸗ n Ein Jahrhundert ſpäter wird wieder ein deutſcher Kaiſer— nicht gewählt, nicht gekrönt— ſtürmiſch gerufen vom ganzen deutſchen Volk, an die Spitze des Reiches von ſiegreichen Waffen emporgetragen. Und wie ſchmucklos, wie bar je⸗ des ſteifen Zeremoniells vollzieht ſich der welt⸗ hiſtoriſche Akt im Spiegelſaal des Schloſſes zu Verſailles. Einfach und ernſt tritt das neue deut⸗ ſche Reich aus Traum und Sehnſucht vieler Ge⸗ ſchlechter in die Wirklichkeit. Der einzige Schmuck, der die Bedeutung des Augenblicks ſinnfällig macht und zugleich erhöht, ſind die ſiegreichen Fahnen, die ſich über dem Haupt eines neuen deutſchen Kaiſers neigen. Wenn Goethe mit ſeinem Vater, dem kaiſer⸗ lichen Rat, die alten Wahl⸗ und Krönungsdia⸗ rien durchging,— eine Königswahl war damals nicht leicht in Szene zu ſetzen!— ſo gingen der Kaiſerproklamation in Verſailles viele Wochen ſchwieriger Vorarbeiten voraus. Noch manches Hindernis war zu beſeitigen, bis Deutſchland endlich ſeine Einheit erhielt. Nicht beim Volk— denn dort war die Gewißheit unumſtößlich, daß dieſer Krieg die Einigung bringen mußte, daß Opfer und Sehnſucht nicht noch einmal enttäuſcht werden dürften. In dieſem Vorgefühl hatte ſich die ganze Nation erhoben. Jeder neue Sieg befeſtigte die Ueberzeu⸗ gung daß der Waffenbrüderſchaft die poli⸗ tiſche Einigung folgen müſſe. Wohl hatte der König von Preußen ſchon zu Anfang des Feldzuges erklärt, aus blutiger Saat müſſe eine geſegnete Ernte deutſcher Freiheit u. Einigkeim erſprießen; aber Bismarcks Staats⸗ kunſt wollte keinen Druck ausäben. Aus der Mitte der deutſchen Fürſten mußte der AUnſtoß kommen. Und er kam. Der Großherzog von Ba⸗ den beantragte ſchon am 3. September 1870 den Eintritt Badens in den Norddeutſchen Bundz Heſſen folgte ihm, auch Bayern und Würitem⸗ berg gaben den Wunſch nach feſteren Bindungen als bisher zu erkennen. So begannen ſchon Ende September 1870 Verhandlungen mit den ſüd⸗ deutſchen Staaten, die im November zu Verſail⸗ les abgeſchloſſen wurden. Ihr Ergebnis war ein neuer„Deulſcher Bund“, wie er zunächſt hieß, waren aber auch Zugeſtändniſſe an Bayern und Württemberg. Bismarck aber wußte wohl daß das neue Deutſche Reich auf der freiwilligen Zuſtimmung ſeiner künftigen Mitglieder ge⸗ gründet ſein mußte— und er nahm deshalb auch Widerſtände im eigenen Lager hin. Beim„Deutſchen Bund“ hätte es nicht bleiben dürfen. Dir allgemeine Sehnſucht rief nach einem erneu⸗ erten Kaiſertum. König Wilhelm war viel daran gelegen, daß ein ſolches Angebot von dem König von Bayern ausging. Er wollte mit Ludwig 2. im Fontainebleau zuſammentreffen. Bismarck ſesbſt äußerte, er habe 1866 keinen Wert auf den Kaiſertitel gelegt, aber jetzt ſei er überzeugt, daß nau mit dieſer Bezeichnung der öffentlichen Meinung und dem Reichstag vieles aanehmbar machen könnte. Die Fürſten müßten die Initia⸗ tive ergreifen, ſonſt werde es der Reichstag tun. Aber der König von Bayern, verſponnen in ſeine Einſamkeit und Menſchenſcheu, kam nicht, ubwohl ihn Bismarck hatte wiſſen laſſen er werde in Trianon wohnen. Statt ſeiner rug der „Kaiſerbrief“ dem König von Preußen den, Titel an. Damit war die Hauptſchwierigkeit gelöſt. und Bismarck harte unter mancherlei Schwierigkeiten den Kaiſertitel hergeſtellt,„nicht einer preußiſch⸗ mnaſtiſchen Eitelkeit zuliebe, ſondern allein im Glauben an die Nützlichkeit zur Förderung der nationalen Einheit.“ Eine Abordnung des Nord⸗ deutſchen Reichstags, geführt von dem Präſtden⸗ ard Simſon, demſelben, der am 3. April 89 im Auftrag der Frankfurter Nationalver⸗ jeb uch = Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile loſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt. 2 Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Sum 18. Januar 1931 ſammlung Friedrich Wilhelm 4. die erbliche deut⸗ ſche Kaiſerwürde angeboten hatte, erſchien in Verſailles, um diesmal eine andere Antwort zu erhalten. Der König erklärte: In der einmütigen Stimme der deutſchen Fürſten und freien Städte und in dem damit äbereinſtimmenden Wunſch der deutſchen Nation und ihrer Vertreter erkenne er den Ruf der Vorſehung. der er im Vertrauen auf Gottes Segen folgen werde. Nachdem die einzelnen Landtage die vereinbarten Vertrage angenommen hatten, erließ der König am 1“ Ja⸗ nuar ein Rundſchreiben an die deutſchen Fürſten und Städte, in dem er ausführte, daß er es ſür ſeine Pflicht halte, dem an ihn ergangenen Ruf Folge zu leiſten und die Kaiſerkrone anzuneh⸗ men. Leicht iſt dem König dieſer Schritt nicht geworden Die Formulierung des Kaiſer⸗ titels hat, wie man in den„Gedanken und Erinnerungen“ nachleſen kann, große Schwierigkeiten gemacht. Wilhelm wollte nicht mehr ſein als König von Preußen; wenn er aber ſchon Kaiſer, ſo wolle er wenigſtens Kaiſer von Deutſchland ſein. Ge⸗ gen den„Charaktermajor“ hatte er eine zornige Abneigung. Noch in der Schlußberatung am 17. Januar 1871 lehnte er die Bezeichnung deutſcher Kaiſer ab, und erklärte, er wolle Kaiſer von Deutſchland oder garnicht Kaiſer ſein. Die Erör⸗ terung der Titelfrage kam in dieſer Beratung nicht zu einem klaren Abſchluß; dabei war die Zeremonie der Kaiſerproklamation anberaumt, und König Wilhelm hatte befohlen, daß dabei vom Kaiſer von Deutſchland die Rede ſei. Bis⸗ marck war ſich darüber klar, welche Folgen eine ſolche Formulierung auf die ſüddeutſchen Für⸗ ſten, beſonders auf den König von Bayern, ha⸗ ben mußte. Noch kurz vor der Feierlichkeit im Spiegelſaal konnte er den Großherzog von Ba— den, der das erſte Hoch auf den Kaiſer von Deutſchland ausbringen wollte, bewegen, daß er einfach vom„Kaiſer Wilhelm“ ſprach. Der König hate ſich für die Proklamation jeden Prunk verbeten. Ein Thron wurde nicht zugelaſſen. Umgeben von 56 Fahnen des Belagerungsheeres, zu ſeiner Rechten der Kronprinz, zu beiden Sei⸗ ten 30 deutſche Fürſten und Prinzen, ihm gegen— etber Bismarck, Moltke und Roon, dahinter die Generale, Offiziere und Mannſchaften, nahm er den Kaiſertitel an. Vor einem einfachen mit ro— tes und beſchloſſenes Gebet ter Decke bekleideten und mit dem Eiſernen Kreuz geſchmückten Feldaltar ſprach der Diviſionspredi⸗ ger Rogge ein kurzes, durch Choräle eingeleite⸗ Dann richtete der König einige Worte an die Fürſten, worauf Bismarck die Kaiſerproklamation verlas. Dann trat der Großherzog von Baden vor und brachte das erſte Kaiſerhoch aus; der Kronprinz beugte vor dem Vater das Knie. Das Feſt beſchloß ein Mahl für die abgeordneten Offiziere, die am Abend wieder im Kampf ſtanden. e. E Jahrgang Reichsgründung Dem Mann aber, dem dieſe große Stunde 31 danken war, zürnte der Kaiſer. So ſehr wie Bis⸗ marck erzählt,„daß er beim Herabtreten von dem erhöhten Stand der Fürſten mich, der ich allein Hauf dem freien Platz davor ſtand, ignorierte, an mir vorüberging, um den hinter mir ſtehenden Generalen die Hand zu bieten, und in dieſer Haltung mehrere Tage verharrte, bis allmählich die gegenſeitigen Beziehungen wieder ins alte Gleis kamen.“ Die Preisbindung für Markenartikel Eine Verordnung des Reichswirtſchaſtsminiſteriums wib. Berlin, 16. Jan. Das ſchaftsminiſterium teilt uns mit: Die Reichsregierung hat zur Förderung des weiteren Preisabbaues eine Verordnung über Preisbindungen bei Markenartikeln erlaſſen, die im Deutſchen Reichsanzeiger bekannt ge⸗ macht wird. Als Markenartikel gelten nach der Verordnung ſolche Waren, die entweder ſelbſt oder deren Umhüllung oder Ausſtattung mit einem ihre Herkunft kennzeichnenden Merkmal (Firma, oder Bildzeichen oder ähnliches ver— ſehen ſind. Der Verkehr mit dieſen Waren fällt aber nur dann unter die Verordnung, wenn der Lieferant den Abnehmer durch Ver— pflichtungsſchein(Reſerve), durch den Inhalt ſeiner Geſchäftsbedingungen oder auf andere Weiſe verpflichtet hat, die Ware nur zu einem beſtimmten Preiſe an den Verbraucher weiter zu veräußern. Dieſe Preisbindungen ſollen nach dem In⸗ halt der Verordnung dann hinfällig ſein. wenn der feſtgeſetzte Preis gegenüber dem am 1. Juli 1930 geltenden Verbraucher⸗ preis nicht um mindeſtens 10 v. 5. mäßigt iſt. Reichswirt⸗ kung bisher noch Soweit eine ſolche Preisſer lſo die an dem Ver— nicht erfolgt iſt, werden a 2* 5 0 Dan enn Die Kafſerprollamation im Spiegelſaal zu Ver ſailles. ee 1 re e Nach dem Gemälde von Anton von Werner. kehr mit Markenwaren beteiligten Wirt— ſchaftskreiſe Erzeuger, Großhändler und Einzelhändler— beſtrebt ſein müſſen, ſich binnen kürzeſter Zeit zur Vermeidung des Verluſtes des Markenſchutzes im gegenſeitigen Zuſammenwirken über den geforderten Preis— abbau zu verſtändigen. Nach der Meinung der Regierung ſoll es in der Regel vermieden werden, daß die Senkung des Verbraucherpreiſes ſchließlich zu Laſten einer der beteiligten Wirtſchaftsſtuſen erfolgt. Einer Preisermäßigung würde es gleichkommen, wenn unter Beibehaltung des am 1. Juli 1930 gelten— den Kommunafpreiſes entſprechend größere Menge der Waren geliefert wird. Dagegen würde eine Senkung des Nomigalpreiſes unter gleich— zeitiger Verſchlechterung der Qualität oder Ver— ringerung der Menge nicht als eine Preisſenkung im Sinne der Verordnung gelten können. Solche Markenwaren, die am 1. Juli 1930 überhaupt noch nicht gehandelt wurden, fallen nicht unter die Verordnung. Das Anwendungsgebiet der Verordnung iſt ſachlich auf preisgebundene Markenartikel be— ſtimmter wichtiger Warengebiete beſchränkt. Dieſe ſind, ſoweit Lebensmittel in Betracht kommen. in der Verordnung ausdrücklich genannt, zum anderen werden ſie in einer gleichzeitig mit der Verordnung ergehenden Bekanntmachung grup penweiſe aufgeführt. Um eine möglichſt fühlbare Preisſenkung mit alsbaldiger Wirkung zu er reichen, ſieht die Verordnung liſierenden Regelung ab und trifft allgemeine Vorſchriften. von einer individua— Zu Anwendung unvorhergeſeh erheblicher wirtſchaftlicher Nachteile iſt eine dings ſehr eng gezogene Härtebeſtimmung aufgenommen. Andere ts bleibt in ſol Fällen, in denen eine Senkung des Preiſes um 10 Prozent noch 9 nicht für ausreichend zu erachten iſt, die Möglich⸗ keit offen, auf Grund der Vorſchriſten des 5 Abſchnitts der Notverordnung vom 26. Juli 19830 weitergehende Maßnahmen zu ergreiſem. Finanzausſchuß des Heſſ. Candtags Darmſtadt, 16. Jan. Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtages erledigte heute zunächſt eine Reihe von Eingaben, meiſt Baudarlehen betref⸗ fend. Die Beratung des Vorauſchlages wird am 24. Januar beginnen. An dieſem Tage wird die Generaldebatte ſtattfinden, am folgenden Tage ſoll mit der Beratung des Kulturetats der Anfang gemacht werden. Der Reſt der heu tigen Sitzung war ausgefüllt nit der Beratung der ſozialdemokratiſchen Anträge übre Arbeits⸗ loſenfürſorge u. Wohlfahrtsunterſtützung. Nach längerer Debatte wurde folgende Kabinettser klärung zur Kenntnis genommen: Die Re⸗ gierung begrüßt die Grundtendenz des Antra ges, die Kommunen in der Betreuung der Wohl⸗ fahrtserwerbsloſen zu entlaſten, aufs lebhafteſte, hat aber nach der Lage der geſamten Volkswirt⸗ ſchaft gegen die Ausſchaltung bei der Betreuung große Bedenken. Sie iſt darnach bereit, ſich für eine beſſere Entlaſtung der Kommunen bei der Reichsregierung einzuſetzen und wird ſich bei der Beratung des Geſetzentwurfes von dieſem Ge⸗ danken leiten laſſen.