Lokale Nachrichten 35. Generalverſammlung des Volkschors. Unter ſtarker Beteiligung der Mitgliedſchaft hielt am letzten Samstag der Volkschor Viernheim im Karpfen ſeine diesjährige Generalverſammlung ab. Vorſitzender Matthäus Mandel konnte nach dem Begrüßungschor„Ich warte Dein“ unter Herrn Lipps Stabführung und dem Gedenken der im Ve— richtsjahre verſtorbenen Mitglieder nachfolgende Tagesordnung bekannt geben: 1. Geſchäftsbericht; 2. Kaſſenbericht; 3. Neuwahlen; 4. Anträge und Wünſche. Nach dem ſchriftlich niedergelegten Ge— ſchäftsbericht, der vom Schriftführer Benz verleſen wurde, hat der Volkschor im Berichtsjahre an 14 Veranſtaltungen teilgenommen bezw. mitgewirkt. Eigene Veranſtaltungen wurden 9 abgehalten. Der Mitgliederſtand beträgt z. Zt. 300 bezw. 292 im Vorjahre und ſetzt ſich wie folgt zuaammen: Män⸗ ner aktiv 97, paſſiv 125, Frauen aktiv 54, paſſiv 24, zuſammen 300 Mitglieder. Kaſſier Jakob Martin konnte trotz der ungünſtigen Verhältniſſe einen guten Kaſſenbericht geben. Ein anſehnlicher Kaſſenbeſtand und das Bewußtſein keinerlei Schul- den zu beſitzen, ließen darum den vom Reviſor Valentin Alter geſtellten Antrag auf Decharche des Kaſſiers einſtimmige Annahme finden. Die erfolg- reiche Tätigkeit des Vorſtandes fand ihren Nieder— ſchlag dadurch, daß der alte Vorſtand per Akkla— mation wiedergewählt wurde. Derſelbe ſetzt ſich nun wie folgt zuſammen: 1. Vorſitzender Matthäus Mandel, 2. Vorſitzender Mich. Mandel, 1. Kaſſier Jakob Martin, 2. Kaſſier Gg. Umhauer, Schrift— führer Ludwig Benz, Beiſitzer Valt. Alter, Paul Schumann, Peter Kempf, Nik. Kempf, Gg. Kempf, Mich. Herbert, Hans Herbert, Adam Bauer, Willi Schalk, Albert Dietrich, Georg Pfenning, Jakob Wiegand, Frau Martin, Frau Müller und Frau Marie Frank als Vertreterinnen des Volkschors, Archivar Peter Weinlein und Frau. Punkt 4 An- träge und Wünſche fand raſche Erledigung weil ſolche nicht eingegangen bezw. nicht vorgebracht wurden. Frühzeitiger als ſonſt konnte deshalb Vorſitzender Mandel die ſachlich verlaufene und von einem guten Geiſt getragene 35. Generalver— ſammlung ſchließen. Die Aktivität ſang anſchlie— ßend den Freiheitschor„Frühlingsreigen“ von G. A. Uthmann. Ausblick auf 1931 Grau und ſchwer hängen am politiſchen Himmel die Wolken. Wohl noch nie ſeit Kriegsende lag die Zukunft ſo verſchleiert und unſicher vor dem deutſchen Volke. Eine ungeheure Arbeitsloſig— droht die kulturellen Errungenſchaften der Arbeiter— ſchaft zu zerſtören. Insbeſondere ſind es die Ge— ſangvereine die unter dieſem Uebel zu leiden haben. Konzerte, einſtmals der Stolz der Geſang— vereine, können jetzt nur noch unter Verſchandelung des Programms abgehalten werden, wenn nicht ein Defizit die Exiſtenz des betreffenden Vereins be— drohen ſoll. Viele Geſangvereine haben ſich ſchon mit Einſchränkung der Geſangsproben befaſſen müſ— ſen, weil ſie beim beſten Willen ſonſt den Gehalt für den Chormeiſter nicht bezahlen können. Wenn der Volkschor von derartigen Erſchütte— rungen verſchont blieb, dann deshalb, weil er in ſeinem künſtleriſchen Leiter, Herrn Lipp, einen Mann beſitzt, dem in den 25 Jahren ſeiner Diri gententätigkeit die Sangeskunſt d der Volkschor mehr als eine Nebenſächlichkeit geweſen iſt. Es iſt darum eine Selbſtverſtändlichkeit, daß der Volks— chor bei ſeinem diesjährigen Stiftungsſeſt dankbar des Mannes gedenkt, deſſen Arbeit und Tatkraft er in erſter Linie ſeine heutige Stärke und Leiſ— tungsfähigkeit übernommen. Mit ſeltener Pflicht— erfüllung übt er heute noch ſein Amt aus. Mitglieder und Freunde des Volkschors! Wenn nun der Vorſtand verſpricht alles zu tun um unſer 35jähriges Stiftungsfeſt mit 25jährigem Dirigentenjubiläum in zeitgemäßer würdiger Weiſe feiern zu können, ſo hofft er dabei ſelbſtverſtändlich auf weitgehendſte Unterſtützung ſeiner Mitglieder und Anhäuger. An alle, die mit uns ſympathiſieren, richten wir deshalb die Bitte: Werdet Mitglied des Volkschors. Singſtunden des Männerchors Samstags, des Frauenchors Mittwochs, jeweils im Karpfen. Monatsbeitrag für Männer 50 Pfg., für Frauen 25 Pfg. Aufnahme erfolgt durch An— meldung bei den Mitgliedern. — Gan; M'heim rüſtet zum Mas⸗ kenball„Eine fröhliche Nacht mit der Micky Maus“. Wiederum ſteht im Mittelpunkt des Car— nevaltreibens in Mannheim der große tradionelle Mannheimer Maskenball, der am 31. Januar im ſtädtiſchen Roſengarten ſtattſinden wird. Den Höhe— punkt dieſes Maskenfeſtes, das abends um 8 Uhr beginnen ſoll und bei dem ſtändig 4 Jazz⸗Orcheſter in den Sälen und in der Wandelhalle zum Tanz aufſpielen werden, wird das Feſt gegen Mitternacht erreichen. Um dieſe Zeit findet die Wahl der ſchönſten Micky Maus ſtatt und die ſchönſte von dieſen ſoll zur Micky-Maus-Königin ausgerufen wer— den. Gleichzeitig ſollen den luſtigen Gäſten, die durch eine große Kommiſſion aufgeſpürt werden ſollen, Ehrenpreiſen überreicht werden. Das Preisgericht wird damit keine leichte Arbeit haben. Es wird alles geſchehen, um Laune und die gute Stimmung an dem Abend zu fördern, um damit allen Er⸗ ſcheinenden ein Feſt zu geben mit ſolchen Stunden, die ihnen den Alltag vergeſſen laſſen, getreu dem Motto, das die Eintrittskarte zeigt: Bei uns Micky Maus! In guten Tagen nicht verzagen, iſt nicht ſchwer. In ſchlechten Tagen Kopf hoch tragen, das iſt mehr! G.⸗B.„Sängerbund.“ Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ Mit⸗ glieder u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Samariter⸗Kolonne. Am Sonntag den 25. Jau. abends 8 Uhr beteiligen wir uns geſchloſſen an der Winterfeier des Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗ Gold im Saftladen. Der Eintritt iſt frei. Der Vorſtand. Mäunergeſang-Verein. Samstag Abend 9 Uhr General verſammlung, wozu unſere Mit⸗ glieder und Ehrenmitglieder eingeladen ſind. Der Vorſtand. Donnerstag Abend 8 Uhr Singſtunde für 1. Baß halb 9 Uhr alle Stimmen. Der Präſident. Turugenoſſenſchaft. Sonntag, den 25. Januar 1931, nachmittags 2 Uhr, findet unſere diesjährige Generalverſamm⸗ lung im Lokal„Zum Goldenen Karpfen“ ſtatt, mit der üblichen Tagesordnung. Anträge und Wünſche zur Generalverſammlung können bis Samstag, den 24. ds. Mts., bei dem Vorſ. Beckenbach abgegeben werden. Hierzu laden wir alle Mitglieder recht herzlich ein. Der Vorſtand. Chriſtl. Fabrikarbeiterverband. Laut Vorſtands⸗ beſchluß findet am Donnerstag, den 22 1. abends halb 8 Uhr im Gaſthaus zum„Löwen“ eine dringende Mitgliederverſammlung ſtatt. Der Wichtigkeit wegen, bitte ich um pünktliches und reſtloſes Erſcheinen aller Kolleginnen und Koll. Liederbücher mitbringen. Mit Verbandsgruß Müller. Radfahrer Verein„Vorwärts“. Sonntag, den 25. 1. 1931, nachm. 1 Uhr, findet unſere dies- jährige Generalverſammlung im Lokal z.„Brau— haus“ ſtatt. Die Tagesordnung wird daſelbſt bekannt gegeben. Um allen Mitgliedern ihr Er- ſcheinen zu ermöglichen, gibt es ein Faß Freibier. Der Vorſtand, Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). Sonntag, den 25. ds. Mts. 2. Programm-⸗Wanderung: Rimbach, Tromm, Kocherbach, Hartenrod, Wald- michelbach. Abfahrt: 743 OEG. Wanderkarte Fürth Waldmichelbach löſen(1.60 Mk.) Rück⸗ fahrt ab Waldmichelbach 1652, 1852. um zahl- reiche Beteiligung bittet Der Führer. Freitag abend 8 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. G.⸗B.⸗„Flora“. Freitag, Abend 7 Uhr Sing- ſtunde für Bäſſe, 8 Uhr für Tenöre. D. Vorſt. Geſang⸗Verein„Säugertrene“. Sonntag, den 25. Januar 31, nachm. 1 Uhr, Singſtunde. Kein Sänger fehle. Der Vorſtand. Unſeren Mitgliedern zur Kenntnis, daß unſere erſte Jahres-Generalverſammlung mit der üblichen Tagesordnung am Sonntag nach der Singſtunde um 2 Uhr im Lokal zum Schützenhof ſtattfindet. Es zählt zur Ehrenpflicht aller Mitglieder, ſich reſtlos einzufinden. Kempf, Präſident. Verein für Sport- und Kürperpflege 1896. Unſere Uebungsſtunden finden wie folgt ſtatt: Mittwoch und Samstag: Ringen, Stemmen und Boxen; Montag und Freitag: Jiu Jitſu; Diens⸗ tag Turnerinen. D. Übungsleiter. Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold. Samstag Abend 8 Uhr, Verſammlung der„Jungbanner“ und Schutzſportkameraden im Lokal zum„Anker“. Zwecks Mannſchaſtsaufſtellung für Sonntag gegen Weinheim, iſt es Pflicht aller zu erſcheinen. Der Schutzſportleiter. Bekanntmachung. Als gefunden murde eine Aktentaſche mit In- halt gemeldet. Viernheim, den 21. Januar 1931. Heſſ. Polizeiamt: Ludwig. M. T. Filmpalaſt. Ab heute zur Tonfilm⸗Premiere des Groſtton⸗ werkes„Menſchen im Käfig“ Urteile der Preſſe über E. A. Dupont's „Menſchen im Käfig.“ Berliner Tageblatt: Hand⸗ lung wird in zwingender, oft großartig erhellte Bilder gebracht eine Menge pſychologiſch beglau— bigter charakteriſierender Einzelheiten im Tragiſchen und Komiſchen die die einfache Handlung ausdichten und ſie künſtleriſch bedeutend machen das Graphiſche des Films bekommt ſeeliſche Plaſtik, die wie mit der Zeitlupe um— und umgedreht wird und die Vielheit und optiſche Buntheit zweidimenſionaler Bilder durch die Ueberdimenſionalität des Seeliſchen erſetzt. Dupont hat mit ihm den bisher beſten deutſchen Tonfilm geſchaffen ein Werk voll Können und Kunſt, voll Wagens und Wagnis. Der Montag: „Ein hochintreſſantes Werk. Ein Film, den jeder ſehen muß, der überhaupt Intereſſe für die Weiter⸗ entwicklung des lebenden Bildes hat. Es ſteht am Anfang einer neuen Filmrichtung.“ Berliner Nacht⸗ ausgabe:„Nun iſt der Wunſch derer in Erfüllung gegangen, die vom Tonfilm die Erörterung ſchwerer ernſthafter Probleme wünſchen nicht ganz einfach, hier die Handlung in Bild und Wort zu großer Einheit zu geſtalten aber es wirkt in Duponts Ge⸗ ſtaltung— reißt unwiederſtehlich mit ſehenswert und überaus beachtlich— ein Bild, dem man einen großen Veſucherkreis wünſcht. Fleiſch mmer u. Hüche per 15. Februar zu vermieten Von wem, ſagt der Verlag. Minder- Wagen preiswert zu verkaufen: Von wem, ſagt der Verlag. Morgen Freitag von nachmittag 1 Uhr ab 1a hausgemachte Wurſt u. zu haben bei Martin Ecker Hansſtraße 15. Rathausſtraße 50 Lorſcherſtraße 8 In bester Oualität empfehle abgebrühte Schhnittbohnen loſe gewogen Pfd. 35 3 1a Delikateß⸗ Es komme 8 Akte. 6 Uhr. Ab 9 Uhr nochmals. . 7 e decade ⸗cecdctradd f Ab heute Donnerstag c 1 6 sofort nach Mannheim, bringen wir 8 f das 100% Monumental- Tonfümwerk allerersten langes des Jahres. Die 4 besten deutschen Schauspieler sprechen. Kli Huriner, Lanza Ualdl. Helgrien george, lala freu F. bb Diese Fimgrößen machten sonst immer jedes für sich allein einen Füm— aber diesmal sind dlese besten Sprechkünstler zusammengetreten, um was Triumphales zu schaffen. bis Sonntag 10 Akte. Dieser neueste 100% Großtonfilm ist eine künst— lerisch vollendete Höchstleistung— gleich groß in Stoff und Form, in Ton und Bild, in Regie und Schauspielkunst. Ein Kunstprodukt von 1. Qualität. Das Publikum hat das Wort. „„„ Sehe entscheide Achtung. Im 2. Teil der stumme Grobfilm der grogen Besetzung Sloglrisd Arno, Fritz Aampers. Die Dame und ihr Chauffeur. Ein wunderbares, grandioses Filmchen, das alle Herzen erobern wird.— Ferienreise mit Hindernissen, Besucht diesen neuesten Tonfilmspielplan. unsere Darbietung, lack Trever, Flsabetn Pinsle in: 3 Schlager. Die Lachkanone 2 Akte Alles staunt über Anfang Werktags 7 Uhr. Sonntags ab Ende 12 Uhr. Sauerkraut Pfund 10 Preiſelbeeren offen Pfund 603 Sehr vorteilhaft Salzgurken mittelgroß 6 Stück 20 Pfg. Salzgurken Hehtung. Demnächst startet das Riesentonwerl Dreifuß i. U. T. P. e groß, 6 Stück 26 Eſſiggurken 6 St. 15 und 204 cbldnnagddndaddln df ahn G flldhöcblſdd ag eva alle 10 ö U. Nelensbanger Schwarz-Rol-Bol Dürrfleiſch ger. Speck tägl. friſche Frauk N ö furter Würſtchen 1 n Heines Würſtchen 6 Landjäger Paar 22 Kartoffel 10 Pfund 35 5 Frl. Abet sowie die gesamte Eintritt frei! Sonntag, den 25. Januar J. J., abends 8 Uhr, im Saale des Gasth.„Zum grünen Laub, h 1 1 12 Tamil Hierzu laden wir alle Republikanerinnen u. Republikaner freiheitliebende Bürgerschaft herzl. ein. fene Setränke: Bier und Wein. Der Vorstand. nere d:e 1 Bekanntmachung Betr.: Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. Am Samstag, den 24. Januar 1931, vorm. 11 Uhr, werden im Sitzungsſaale des Rathauſes nachſtehende Allmendgrundſtücke verſteigert: Oberkück 10. Gew. Nr. 7 Oberlück 11. Gew. Nr. 43 Alter Garten 2. Gew. Nr. 37 Kl. Striethen Nr. 23 Klein-Bruchfeld 2. Gew. Nr. 19 Kleiner Neuenacker im Kleinbruchfeld Nr. 72 Großbruchfeld 1. Gew. Nr. 81 Allmenfeld 1. Gew. Nr. 57 Rothfeld 2. Gew. Nr. 55 Vierruthen Nr. 106 Große Lange Theilung Nr. 12 Mittlere Lange Theilung Nr. 84 Krottenwieſe(Acker) Nr. 36 Oberbruchweide 7. Gew. Nr. 27 Schloth Nr. 101 Schloth Nr. 78, Schloth Nr. 4 Viernheim, den 20. Januar 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 24. Jan. Bo. 6 Sch'wat Sabbat⸗Anfang 4,40 Uhr 1 Morgen 8,30 Uhr 5 Nachm. 3,30 Uhr 1 Abend 5,50„ Wochentag ⸗Abend 6,80„ „ Morgen 7,00„ —— 1 Morgen Freitag Nischedeedss Kabliau, Schellfiſche, kleine Backfiſche und Filet. a zu haben bei Gg. Mich. Winkenbach Lampertheimerſtraße 1. Tel 1. 165. Friſche Seefiſche eingetroffen. f KRoteletts bratfertig geputzt. im Ledensmlemaus Rolmana am maltepvpkl ung del Mal. Sommer. Torscherabeslr 16. Alte Zeitungen J. Ein wickeln u. Tapezieren geeignel zu haben in der Geſchäftsſtelle ds. Blattes unheimer fine 4 9 9 tern eimer et ung(Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) e täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1 (Giernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Sonntags 5 10 0 ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte latt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim rnſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Feanfurta M.— Schriftleltung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 19 Deutſche Mindeſtforde⸗ rungen in Genf ö Entſchloſſenheit der deutſchen Delegation. enb. Genf, 22. Jan.(Eigene Meldung.) In den Wandelgängen des Völkerbundshauſes wer⸗ den die Fragen, die gegenwärtig insbeſondere ö den Gegenſtand nichtöffentlicher und ſtreng ver⸗ traulicher Beratungen des Rates bilden, eifrig erörtert. Beſonders großem Intereſſe begegnet die Beſchwerde Deutſchlands über Polen, wobei naturgemäß im Vordergrund der Geſpräche und Vermutungen der Ausgang dieſer Angelegenheit ſteht. Allgemein wird feſtgeſtellt, daß ſchon die geſtrige Einleitung dieſer großen deutſchen Be- ſchwerdeaktioß durch die außerordentlich ein- drucksvollen Reden des deutſchen Außenmini— ſters, denen Herr Zaleſti lediglich einige Verle— genheitserklärungen entgegenſetzen konnte, ihren großen Wert beſitzt. Es iſt Dr. Curtius gelun⸗ gen, vor der Weltöfſentlichkeit klarzuſtellen. wel— cher unerhörten Rechtsbrüche der polniſche Staat, bei deſſen Gründung die Garantierung des Schutzes ſeiner Minderheiten zur Bedingung ge— macht wurde, gegenüber dieſen Minderheiten ſich ſchuldig gemacht hat. Dieſe öffentliche Anklageerhebung bildet aber, was ausdrücklich ſeſtgeſtellt werden muß, nur die Einleitung, und die deutſche Delegation iſt entſchloſſen, den Weg, den ſie eingeſchlagen hat, feſt und konſequent weiterzuführen. Jaleſki hat ja in ſeiner erſten Rede bereits zugegeben, daß Verletzungen der Genfer Konvention vorliegen. Mit dieſem Zugeſtändnis dürſe man ſich aber nicht begnügen. Der deutſche Außſenminiſter hat bereits in ſei⸗ ner zweiten Rede zu erkennen gegeben, welche Mindeſtforderungen zu ſtellen ſind, damit die verletzten Rechte wieder hergeſtellt werden. Der britiſche Außenminiſter Henderſon hat heute in der nichtöfſentlichen Sitzung des Rates feſt— geſtellt, daß der Völkerbundsrat Verpflichtungen habe. die ſich aus ſeiner Verantwortung ergeben. Der Rat wird nicht umhin können, feſtzuſtellen, daß die Artikel 175 und 83 der Genſer Konven— tion verletzt worden ſind, und man muß erwar— ten, daß er darüber ſeine Mißbilligung aus— ſpricht. Ferner iſt es ſelbſtverſtändlich, daß Po— len auf der nächſten Ratstagung im Mai an den Rat berichten muß, welche Maßnahmen es in— zwiſchen ergriffen und durchgeführt hat. Ganz beſondere Bedeutung wird es haben, durch welche Maſmahmen ſichergeſtellt werden ſull, daß dieſe Vorgänge ſich nicht mehr wie— derholen. Dabei ſpielt die Aenderung des Syſtems eine große Rolle, und an der Frage des Aufſtändi— ſchenverbandes wird ebenſo wenig vorübergegan gen werden können, wie an der Forderung, daß die oberſchleſiſche Beyölkerung von Herrn Grac— zinſti nun bald endgültig erlöſt werde. Sollte der polniſche Außenminiſter für ſolche ſelbſtver— ſtändlichen Forderungen kein Verſtändnis zeigen, ſo wird ſich die Einſetzung einer Unter- ſuchungskommiſſion durch den Völker— bundsrat nicht uſngehen laſſen, und auf deut— ſcher Seite würde man es nur begrüßen, wenn eine ſolche Unterſuchung durch Unparteiiſche vorgenommen würde. Die deutſche Delegation iſt jedenfalls entſchloſſen, vor keinem Schritt zurückzu weichen, auch nicht vor einem evtl. vollkommen neuen Aufrollen der ganzen Angelegenheit, wobei ſich dann nicht um gehen laſſen wird, den Präſidenten Calonder herbeizuziehen und durch ihn vor dem Völker— bundsrat die nolwendigen Feſtſtellungen treffen zu laſſen. Die ukrainiſche Beſchwerde gegen die polniſche; Gewalttaten. zulb. Genf. 22. Jan. Die Petition der ukrat⸗ Uſchen Abgeordneten im polniſchen Sejm, Frau Milena Rotnitzka, die heute dem Völkerbunds⸗ ſekretariat übergeben worden iſt, iſt deshalb von beſonderem Intereſſe, weil dadurch in Ergän— zung der Beſchwerden über die allgemeinen Ge— walttaten der volniſchen Behörden gegen die Ukrainer jetzt auch die Vorgänge im Militärge ängnis von Breſt⸗Litowſk, die großes Aufſehen „rregt haben, zum Gegenſtand einer förnklichen Klage beim Völkerbund gemacht worden ind Die Beſchwerde nimmt ſich der acht ukrainiſchen Abgeordneten des polniſchen Sejms an, die ge⸗ genwärtig noch in Breſt⸗Litowſt eingekerkert ſind. Sie enthält eine ausführliche Darſtellung über die phyſiſchen und moraliſchen Mißhand⸗ lungen, denen dieſe Abgeordneten bei ihrer Feſt⸗ nahme und im Gefängnis ausgeſetzt geweſen ſind. Zeugen die an Tauſend glauben Ludendorff's Stieſſohn ſagt aus witb. München, 22. Jan. Am vierten Ver, bandlungstage des Prozeſſes gegen den Gold— macher Tauſend ſagte der Zeuge Rienhardt ua täre das Palais Bourbon aus, daß man Tauſend wohl nicht den Vor— wurft der Gewinnſucht machen könne. Der Zeu⸗ ge habe den Eindruck gehabt, daß es Tauſend ſehr lieb geweſen wäre, wenn die ganze Gold— ſoche an das Reich übergegangen wäre. Es ſei wohl mehr die Abſicht geweſen, den Kapi— lalismus zu ſchwächen als zu ſtärken. Ob Tau— ſend ſelber innerlich an dieſen Plänen und Ideen teilgenommen habe, läßt der Zeuge da— hingeſtellt. Als nächſter Zeuge wurde der Mitarbeiter Pernet, doͤr Stiefſohn Ludendorffs, gernom⸗ men. Er bekundet, daß er im Auftrage ſeines Stiefvaters zur Beobachtung des Tauſendſchen Verfahrens ſich daran beteiligte. Ex ſei zum Teil ſelbſtändig gearbeitet und dabei auch Erfolge erzielt; allerdings nur in kleinem Verſuche in größerem Umfange ſeien mißlun— auch eingeweiht worden und habe Ausmaße. gen. Er glaube nicht, daß Tauſend bei ſeinen eigenen Verſuchen eines Betruges ſich ſchuldig gemacht habe. Der Zeuge Stremmel. Kaufmann in Berlin Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden uar 1931 ertlarte, daß er bei den erſten Verſuchen nicht! nur erfreut, ſondern direkt erſchüttert war. Er trat als Mitarbeiter ein und wurde ſpäter Geſchäftsführer mit einem Gehalt von 800.— Mark. Nach ſeinem Ausſcheiden habe er an Tauſend Forderungen Mark geſtellt, Mitarbeit gefährdet war. Tauſend großzügiger Weiſe dieſe Forderung auch an— erkannt. Das Erträgnis aus dem neuentdeckten Verfahren habe zur Hälfte ausſchließlich Tau- Eine in⸗ errichtete Arbeitsſtätte ind und Ludendorff zwiſchen in Bremen ſollte dem Ausbau des Zinkverfahrens gelten und die Mittel zum Ausbau des Goldverfah— zugeſtaͤnden. rens abwerfen. In dieſer Arbeitsſtätte habe eine große Hochachtung vor Tauſend geherrſcht Bei Erwähnung der Bilanz bei der Auflöſung der Geſellſchaft 164 wird ſchließlich feſtgeſtellt daß hier ein Betrag von 390 000 Mark un— aufgeklärt geblieben ſei.— Die weitere Ver nehmung wurde ſodann auf Freitag vormittag vertagt. Die Gerüchte über franzöſiſche Anleihe Verzicht auf Reviſion unmöglich!— Ein deutſch⸗franzöſiſches Anleihekonſortium? Lerlin, 22. Jan. Gerüchte über Keeditver— handlungen Briand⸗Curtius ſollen nicht verſt im men. Wie verlautet, ſind tatſächlich maßgebende franzöſiſche Kreiſe bereit. Deutſchlagd Kredite zu gewähren, allerdings nur kurzfriſtige, wenn die Reichsregierung dafür auf jede Revifionspolitit verzichtet. und auch ſonſt bereit iſt, alles das zu tun, was Frankreich wünſcht. Mit der Annahme dieſer Kredite wäre uns für die nächſte Zeit jede Möglichkeit genommen, eine eigene Außenpolitik zu betreiben. Die Reviſionsfrage bürfte nicht an— geſchnitten werden und auch ſonſt hätten wir uns vollkommen ruhig zu verhalten. Tatſächlich wür den wir die Reparationslaſten nur dadurch wei er leiſten können, daß uns Frankreich das Geld da— zu leiht. Wir würden alſo wiederum Reparationen mit geborgtem Gelde zahlen. Ein untragbarer Zu— ſtand Ungeheuerlich, wenn eine deutſche Regierung ſich auf ſolche Berhandlungen einlaſſen mürde, noch dazu gegen Verzicht auf Reviſion. Weiter wird gemeldet: Scheinbar will das Reich über die nächſten Monate dadurch hinwegkommen, daß es verſucht, Reichsbahnvorzugsaktien abzuſtoßen. In den außerordentlichen Reichshaushalt für 1930 ſind Einnahmen in Höhe von 300 Millionen Mark aus dem Verkauf von Reichsbahnvorzugsaktien eingeſtellt worden. Bisher hat die Reichsregierung aber nur hundert Millionen Mark unterbringen können, wobei der Allianz-Konzern rund 80 Mil⸗ lionen übernommen hat. Auf dieſe Weiſe vonnte ſich das Reich für den Ultimo-Dezember die nat— wendigen Barmittel verſchaffen. Die reſtliche n 200 Millionen ſollen jetzt auch ſo ſchnell wie möglich abgeſetzt werden, aber bisher war das jeider cuf dem innerdeutſchen Kapitalmarkt nicht näglech. Auch die öffentlichen Verſiche rungsanſtaften zeig' ten ſich ſehr zurückhaltend da ſie ſelhſt nie, wiſ— ſen, wie ſich ihre Lage in der nächten Zeit ge— ſtalſen wird. Jetzt glaubt man, daß es der Neraheregicrung gelungen iſt, einen großen Betrag der Reichs⸗ bahnvarzugsaktien in bi ingen. Zunächſt wird ſich ein deutſch Franzöſiiches An⸗ leihekonſortium bilden, das die Reichsbahn vorzugsaktien in Höhe von etwa 200 Millio- nen Mark übernimmt. Der Reichsregierung kommt es bei ihrem gegen— Frankreah unte zu— wärtigen großen Finanzbedarf hauptfächlich dar. auf an, ſo ſchnell wie möglich bares Geld zu be— kommen Daher ſoll dieſes deutſch⸗franzöſiſche Anleihekonſortium die Reichsbahnvorzugsaktten ſofort bevorſchuſſen. Die Reichsbahnvorzugs⸗ aktien hatten auf dieſe Gerüchte hin ſofort eine Kursſteigerung zu verzeichnen. Die Auffaſſung an der Börſe. witb Berlin. Jan. Wir haben bereits auf das Gerücht hingewieſen, daß zwiſchen Deutſch— land und Frankreich Verhandlungen ichweben, die eine größere Anleihe unter gewiſſen Bedin— gungen bezwecken. An der Berliner Börſe wird jetzt mit aller Entſchiedenheit behauptet, es handele ſich nicht nur um ein bloßes ſondern um eine Tatſache, mit der man muß. Bekannt iſt ja, daß die Bank von reich einen derart ſtarken Gold- und Deviſenzu— fluß hat, daß ſich dieſe Goldanſammlung bereits in der franzöſiſchen Wirtſchaft unliebſam fühl— bar nacht. Denn auch zu viel Gold und eine zu ſtarke Golddeckung der Währung kann von Scha den ſein. Ohne Zweifel iſt anzunehmen, daß der ſtarke Goldzufluß in die Bank von Frankreich auf die deutſchen Reparationszahlungen und auf die deutſchen Goldabwanderungen zurückzuführen iſt. Es iſt nach Auffaſſung in Börſen- und politiſchen Kreiſen nicht daran zu zweifeln, daß die ſchon lange laufende Transaktion zuſtande kommt. Nur die Frage drängt ſich dabei auf, wie man in dem Augenblick, da finanzpolitiſche Maßnahmen mit der Reviſionsfrage verknüpft werden, die angeb— liche Nenorientierung der deutſchen Außenpoli— tik auffaſſen ſoll. Zunächſt liegt in allem, was jetzt vermutet wird etwas Unklares Weshalb es erforderlich iſt, daß eine Aufklärung durch die Regierung erfolgt. Nücktritt des Kabinetts Steeg In der Kammer mit 235 gegen 283 Stimmen in der Minderheit Paris, 22. Jan. Die Regierung iſt heute abend in der Kammer bei einer Abſtimmung über die Priorität mit 233 gegen 283 Stimmen in der Minderheit geblieben und daraufhin zurückgetreten. wib. Paris, 22. Jan. Sofort nach der Ver⸗ kündung des Abſtimmungsergebniſſes verlieſ⸗ ſen die Mitglieder der Regierung den Sitzungs⸗ ſaal, um in einem angrenzenden Salon ihr Demiſſionsſchreiben aufzuſetzen. Um 22 Uhr verließen die Miniſter und Anterſtaatsſekre⸗ und begaben ſich nach dem Elyſee, um dem Präſidenten der Republik das Demiſſionsſchreiben zu über— reichen. Die Tagesordnung Paccaud, für die der Miniſterpräſident Steeg vor der Abſtimmung eingetreten war, hat folgenden Wortlaut: Die Kammer billigt die Erklärungen der Regie⸗ rung, hat zu ihr Vertrauen und geht ohne jeden Zuſatz zur Tagesordnung über. Als Steeg kurz nach 22 Uhr mit ſeinen Mitarbeitern im Elyſee eintraf, erklärte er den dort wartenden Journaliſten: Es iſt das 13. Mal, daß ich einen ſolchen Beſuch beim in Höhe von 200 000 weil ſeine Exiſtenz durch ſeine habe in 48. Jahrgang Präſidenten der Republik erlebe. Ich mache ihn daher ohne innere Erregung. Nachher werde ich dann ruhig ſchlafen können. Der Präſident der Republik hat die De— miſſion des Kabinetts angenommen und es gebeten, bis zur Bildung der neuen Regierung die Geſchäfte weiterzuführen. Die Verhandlungen in der franzöſiſchen Kammer. tb Paris, 22. Jan. In der franzöſiſchen Kam— mer wies im Laufe der Debatte der radikale Abg. Jaubert darauf hin, daß auch Miniſterpräſident Tarbieu in ſeiner Rede in Alencon Anſpielun— gen auf Getreidepreisſchwankungen gemacht hätte, die nicht nur Hauſſe“ ſondern auch Baiſſeſpekula⸗ tionen zur Folge gehabt hätten. Landwirtſchafts— miniſter Boret erklärte, es ſeien infolge der neu— en Beſtünmungen für den Handel an der Waren— börſe, die auf den früheren Handelsminiſter Flandin zurückgingen, keine anormalen Getreide ſpekulationen mehr zu verzeichnen geweſen. Abg. Buyat habe die Vorkommniſſe ſtark über— trieben. Der Miniſter machte dem Interpellanten zum Vorwurf, er trete für die Intereſſen des Großhandels ein. Schließlich verlas Boret die Ergebniſſe einer von ihm angeordneten Unter— ſuchung, die, wie er ausführte, den Beweis er— bracht hätte, daß nur ordnun„näße Operati⸗ onen an der Warenbörſe vorgenommen worden ſeien. Er fügte binzu. daß er ſtets die Spekula— tion bekämpft hätte. Obgleich mehrere Ahgeded— nete ironiſch den Unterſtaatsſekretär ſchaftsminiſterium Leon Meyer auffor her 1, 3a dieſen Ausführungen des Landwirtſchaftsminiſters Stellung zu nehmen, wird die Generaldebatte geſchloſſen. Der Kammerpräſident verlas die bei— den der Kammer vorgelegten Tagesoconunben, Die eine geht von Buyat aus und lautet: Die Kammer bedauert die in gleicher Weiſe für die Probuzenten wie ſür die Verbraucher ſchädlinen Spekulationsmanöver, die auf vorz e rungen des Landwirtſchaftsminiſters zurückzu— ſühren ſind. Dieſer Mißtrauenskundgebung ſteht eine Vertrauenskundgebung des Abg. Paccaud Radikale Linke) gegenüber, in der die heutigen Erklärungen der Regierung ge f d dieſer ausdrücklich das Vertrauen ausgeſprochen wird. im Wirt— Hierbei erklärte der frühere Handelsminiſter Flandin, daß er ſachlich 7 mit der Anſicht der Re— * i unter dem Ka⸗ Tardieu väh⸗ jetzt die hört hätte als ſi habe die ſie im„Jou Kurz vor 9 über die Priori Abg. Buvat dent Steeg ge die Vertrauensf Große politiſche Schlägere in Berlin 100 Verletzte. Eigene Meldung). Eine abend von den Saalbau Friedrichshain in Berlin abgehalten wurde, endete mit einer von linksradikalen Elementen verurſachten wüſten Schlägerei, bei der etwa 100 Verſammlungsteil⸗ nehmer verletzt wurden, darunter fünf ſchwer. Die geſamte Saalein richtung wurde demoliert. enb Berlin, 22. politiſche Verſammlung, Nationalſozialiſten im N* 17* die heute Die Polizei, die mit einem großen Beamtenauf— gebot zur Stelle war u. mit dem Gummiknüppel einſchritt, räumte den Saal und zerſtreute die ihn verlaſſende Menge. 22 Siſtierungen in Friedrichshain. enb Berlin, 22. Jan.(Eigene Meldung). Die Polizei nahm während der Räumung des Saal⸗ baues Friedrichshain 22 Siſtierungen wegen Wi— derſtandes, Sachbeſchädigung und Körperverlet— zung vor. Die fünf Schwerverletzten, die von der Sanitätsſtelle im Saal notdürftig verbunden wurden, ſind nach dem Krankenhaus gebracht worden. Sämtliche Schwerverletzten haben Schä⸗ delverletzungen davongetragen. Unter den Ver⸗ letzten ſind auffallend viele Frauen, die in dem dichten Gedränge vielfach zu Boden ſtürzten und von den Nachdrängenden überrannt und getre⸗ ten wurden. Die Polizei ſtellte einwandfrei feſt, daß die Schlägerei von KPD⸗ Angehörigen ange⸗ zettelt wurde. Cokales Heſſ. Perſonalnachrichten. Erledigt ſind: Eine Stelle für eine evangeliſche techniſche Lehrerin an der Volksſchule zu Griesheim, Kreis Darmſtadt; eine Stelle für eine evangeliſche techniſche Leh⸗ rerin an der Volksſchule in Groß⸗Gerau. Ge⸗ ſuche von techniſchen Anwärterinnen, die noch nicht im Schuldienſt verwendet ſind und ihre 5 Anwärterdienſtjahre noch nicht zurückgelegt ha⸗ ben, ſind zwecklos; eine Lehrerſtelle für einen ka⸗ tholiſchen Lehrer an der Volksſchule Aſtheim, Kreis Groß-Gerau; Dienſtwohnung iſt vorhan⸗ den und ſofort beziehbar; eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Wallerſtädten, Kreis Groß-Gerau; Dienſtwoh⸗ nung iſt vorhanden und demnächſt beziehbar; zwei Schulſtellen für evangeliſche Lehrer an der Volksſchule in Biebesheim, Kreis Groß⸗Gerau; eine Dienſtwohnung iſt vorhanden und bezieh⸗ bar; eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Leh⸗ rer an der Volksſchule in Breungeshain, Kreis Schotten; Dienſtwohnung vorhanden und frei; eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Helpershain, Kreis Schot⸗ len; Dienſtwohnung vorhanden und frei; eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer an der Vollsſchule in Heppenheim a. d. B.; Dienſtwoh⸗ nung iſt keine vorhanden.— In den Ruheſtand verſetzt wurden: Am 10. Januar die Lehrerin an der Volksſchule zu Beerfelden, Kreis Erbach, Marie Horn auf ihr Nachſuchen, vom 1. Fe⸗ bruar 1931 an; am 14. Januar der Lehrer an der Volksſchule zu Ober-Olm, Kreis Mainz, Jo⸗ hannes Wachter auf ſein Nachſuchen, vom 1. Februar 1931 an. Auf Grund des Geſetzes über die Altersgrenze der Stagtsbeamten vom 2. Juli bzw. 19. Dezember 1923(Reg.⸗Bl. S. 509 u. 511) in, der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (Reg.⸗Bl. S. 249) tritt am 1. März 1931 in den Ruheſtand der Gerichts vollzieher beim Amtsge⸗ richt Groß-Umſtadt Georg Heinrich Diehl. a Wirtſchaftliche Not und Teleſon. Durch die wirtſchaftliche Not ſind viele Geſchäftsleute der Anſicht, daß ſie ihren Telefonanſchluß ſparen können und kündigen den Anſchluß, obwohl noch vor Ablauf von drei Monaten der Anſchluß wieder in Betrieb genommen wird. Sie ſind der Anſicht, daß ſie für die Zeit ohne An⸗ ſchluß von der Zahlung aller Gebühren be— freit ſind. In Wirklichkeit muß der Teilneh— mer die Selbſtkoſten der Reichspoſt für Ab⸗ bruch und Wiedereinführung der Stelle ſowie die Grundgebühr von 3—8 Mark monatlich für die Zwiſchenzeit bezahlen. Die Reſchspoſt empfiehlt daher, für die Zeit der Nichtbenut— zung den Anſchluß ſperren zu laſſen. In die— em Falle werden die Abbruch- und Wieder⸗ einrichtungskoſten erſpart. Für die Sperre vird keine Gebühr erhoben. Wetterlage Da die Wirbeltätigkeit vom Ozean her wieder lebhaft in Gang gekommen iſt, wir ſich wieder mehr und mehr eine Weſtſtrömung über dem Kontinent durchſetzen können. In ihrem Bereiche wird es auch bei uns bald wieder zu Bewölkungszunahme, wenn auch zunächſt noch nicht zu erheblicher Niederſchlagstätigkeit kom⸗ men. Die Witterung wird im ganzen wieder unruhiger und wechſelvoller. Zeitweiſe aufheiternd, doch im ganzen wie⸗ der ſtärker bewölkt, Niederſchlagsneigung ſick verſtärkend. ziemlich milde, weſtliche Minde. * Der Punktekampf der Grünen gegen den D. G-Meiſter! Sonntag für Sonn- tag ſteht die Sportvergg. im Mittelpunkt des Viernheimer Sportintereſſes. Dieſes Mal muß die Sportvergg. nach Mannheim zum Meiſter der Deutſchen Turnerſchaft im Luiſenpark. Werden die Grünen endlich einmal Tore auswärts ſchießen und ſich die Punkte ſichern? Es darf kein Punkt ver⸗ loren gehen, wenn die Meiſterſchaft erzielt werden ſoll. Es darf auch nicht der Gegner wie ſonſt ſo üblich bei den Grünen ſo ohne weiteres auf die leichte Schulter genommen werden. Die Turner ſind keinesfals zu verachten und haben ſchon manche Ueberraſchung bereitet. Feudenheim und Altrip konnten z. B. nicht gewinnen. Der Sturm muß uneigennützig ſpielen und vor allem ſchießen. Die Läuferreihe muß ſchneller und flach aufbauen und beſondere Aufmerkſamkeit dem linken Turnerflügel zukommen laſſen. Turngenoſſenſchaft 93. Sonntag findet im Lokal unſere Generalver⸗ ſammlung ſtatt. Es iſt Pflicht, daß alle Mitglie- der erſcheinen. Eine jede Sparte, ob Turner, Leichtathleten, Sportler, Mandolinenabteilung, Trommler und Pfeifer, Hand- od. Fußballer, alles muß reſtlos anweſend ſein. Ganz beſonders laden wir nnſere Turnerinnen und paſſive Mitglieder ein. Von den älteren Paſſiven ſoll ſich mal jeder Mann an die Bruſt fühlen und ſagen, auch ich muß wie⸗ der am Sonntag über meinen Verein mit beſtim⸗ men helfen. Alſo am Sonntag, Abſchluß vom Alten und Aufbau, für Neues. Filmſchau Ceutral-⸗Film⸗Palaſt. Menſchen-Arſenal, Der Hauptgewinn und Chaplin in der Unterwelt. Dieſe 3 Filmwerke ſind ganz erſtkl. Quali- tätsfilme. Stets ſehen Sie ausgeſuchte und ſehens— werte Filmwerke im Cefipa. Keine Mühe noch Koſten werden geſcheut, um dem hieſigen Publikum das beſte auf dem Filmmarkt zu zeigen. So zeigt man wie jeden Freitag wieder 3 Filmſchlager ein Rieſenprogramm, das ſich jeder Filmfreund anſehen ſollte. In keinem Ort noch Stadt wird Ihnen mehr geboten, wie hier im Cefipa. Ein Beſuch überzeugt. Heute 1. Platz 50 Pfg. Ab Samstag kommt der reizeude 100% Ton- Sprech- und Ge— ſangsfilm„Kaſernenzauber“, eine köſtliche Soldaten Geſchichte für Jung und Alt. Sport⸗Inſerate Unter dieſer Rubrik erſcheinen die Pauſchal⸗ Inſerate der ſporttreibenden Vereine. Deutſche Jugendkraft V' heim. Freitag abend 8 Uhr in der Sporthalle General ⸗Verſammlung und Einführung des neuen Präſes. Hierzu werden ſämtliche aktiven und paſſiven Mit— glieder beſonders aber auch die Schultz mitglieder herzlichſt eingeladen. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden G.⸗V.„Süngerbund.“ Freitag abend 8 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. G.⸗B.⸗„Flora“. Freitag, Abend 7 Uhr Sing⸗ ſtunde für Bäſſe, 8 Uhr für Tenöre. D. Vorſt. Männergeſang⸗Verein. Samstag Abend /9 Uhr Generalverſammlung, wozu unſere Mit⸗ glieder und Ehrenmitglieder eingeladen ſind. Der Vorſtand. Sänger⸗Einheit. Samstag abend 8 ¼ Uhr Sing⸗ ſtunde. Der Vorſtand. G.⸗V.„Liederkranz“. Samstag Abend ½9 Uhr Zuſammenkunft der Sänger bei Mitglied Klee zum Darmſtädter Hof ½ Stunde zuvor daſelbſt Vorſtandsfitzung. Der Vorſtand. Geſaug⸗Verein„Sängertrene“. Sonntag, den 25. Januar 31, nachm. 1 Uhr, Singſtunde. Kein Sänger fehle. Der Vorſtand. Unſeren Mitgliedern zur Kenntnis, daß unſere erſte Jahres⸗Generalverſammlung mit der üblichen Tagesordnung am Sonntag nach der Singſtuude um 2 Uhr im Lokal zum Schützenhof ſtattfindet. Es zählt zur Ehrenpflicht aller Mitglieder, ſich reſtlos einzufinden. Kempf, Präſident. Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). Sonntag, den 25. ds. Mts. 2. Programm⸗Wanderung: Rimbach, Tromm, Koͤcherbach, Hartenrod, Wald⸗ michelbach. Abfahrt: 743 OEG. Wanderkarte Fürth Waldmichelbach löſen(1.60 Mk.) Rück⸗ fahrt ab Waldmichelbach 1652, 1853. Um zahl- reiche Beteiligung bittet Der Führer. Operetten- u. Theatergeſellſchaft Viernheim 1928. Morgen Samstag, den 24. 1. 31, abds. 8 Uhr findet im Vereinslokal zum Kaiſerhof unſere dies⸗ jährige ordentliche Generalverſammlung ſtatt, wozu wir unſere Mitglieder ſreundlichſt einladen. Anſchließend Rollenverteilung. Der Vorſtand. Klub der Geflügelzüchter 1926. Unſeren Mit- gliedern zur Kenntnis, daß wir am Sonntag, den 25. 1. 1931 die Bizirksausſtellung in Lampertheim beſuchen. Abfahrt am Staats bahn⸗ hof 13 Uhr 26 Minuten 1 Uhr 26 Mittags. Der Vorſtand. Turngenoſſenſchaft. Sonntag, den 25. Januar 1931, nachmittags 2 Uhr, findet unſere diesjährige Generalverſamm⸗ lung im Lokal„Zum Goldenen Karpfen“ ſtatt, mit der üblichen Tagesordnung. Anträge und Wünſche zur Generalverſammlung können bis Samstag, den 24. ds. Mts., bei dem Vorſ. Beckenbach abgegeben werden. Hierzu laden wir alle Mitglieder recht herzlich ein. Der Vorſtand. Schiffsunglück im Schwarzen meer 50 Todesopfer wib. Bukareſt, 22. Jan. Meldungen wurde der ruſſiſche Dampfer „Zavaslia“ auf dem Wege nach Stambul im Schwarzen Meer von den Wellen zerſchmettert. Von 36 Mann der Beſatzung und 14 Paſſagie⸗ ren konnte niemand gerettet werden. Auch ſind Nachrichten von Schiffbruch mehrerer grie⸗ chiſcher und türkiſcher Segler eingelaufen. Schwere Schiffsverluſte.— Insgeſamt 300 Mo- torboote vermißt.— Zwei Dampfer überfüllig. wtb Bukareſt, 22. Jan(Radio). Auf dem Schwarzen Meer herrſcht ſeit mehreren Tagen Nach drahtloſen Roman von Max von Weißenthurn. (7. Fortſetzung). „Er wird ſich wohl gleich auf den Weg machen“, ſagte Frau Leslie, als ſie den Brief geleſen hatte. Der Major nickte. „Vermutlich! Haſt du das Datum geleſen? Der Tod iſt eingetreten, bevor er hierher kam.“ leber das Geſicht ſeiner Gattin huſchte es wie ein Schatten. „Ob Kapitän Hulme durch irgend einen Zufall früher davon Kenntnis erhalten haben kann?“ ſprach ſie faſt unbewußt. „Liebe Marie, welch ſeltſamer Einfall! Dann würde, er es doch Gottfried mitgeteilt ha⸗ ben! Wie konnte dir das nur durch den Sinn fahren?“ rief der Major. „Es drängte ſich mir wider meinen Willen auf!“ Varna hatte aufmerkſam dem Zwiegeſpräch zugehört. Als der Major gegangen war, eilte ſie an die Seite ihrer zweiten Mutter und ſah groß zu dieſer auf. „Ich möchte etwas von dir wiſſen!“ ſagte ſie. Du ſprachſt doch von Gottfried!“ „Ja, wir erhielten einen Brief von ihm, er reiſt nach England“, ſagte die Dame liebe voll. „Doch nicht mit Kapitän Hulme?“ „Vermutlich nicht. Gottfried lehrt in Fa⸗ milienangelegenheiten nach England zurück. Sein Bruder iſt geſtorben! Er wird nun wohl nicht ſo bald wieder nach Indien kommen!“ Varna lächelte. Gottfried war auf der Veiſe nach N 8 zu wiſſen, war ihr genug. Der Umſchwung in ihres jungen Freundes Leben war ihr noch ein ſiebenfach verſiegeltes Buch, wie deſſen Inhalt ihr ein Rätſel war. Sie wußte nicht, daß Gott⸗ fried Hulme urplötzlich gleichſam ein anderer geworden ſei, daß er vor aller Welt jetzt den ſtolzen Titel: Graf von Saint Maure trug. Der dieſem Ereignis folgende Frühling führte auch die Familie Leslie nach England. Der Major hatte drei Monate Urlaub und wollte die Zeit benutzen, um ſeinen Kindern ein geeignetes Heim zu ſuchen, in dem ſie ihre Erziehung vollenden konnten. Der Schritt koſtete den Major und ſeine Gattin nicht wenig Ueberwindung, aber es blieb ihnen keine Wahl; ſo ſchwer ihm der Ab⸗ ſchied auch fallen mochte, es mußte ſein. Für die Kinder war es unumgänglich notwendig. In ſeiner Eigenſchaft als Chef der engli⸗ ſchen Polizei beſaß der Major zahlloſe heim⸗ liche Feinde, die ihn glühend haßten. Mehr denn einem Anſchlag auf ſein Leben war er glücklich entronnen, aber ſchließlich ſollte er doch ſeinem Verhängnis, einer meuchleriſchen Hand, zum Opfer fallen. Grauſam erſchlagen wurde er eines Tages ſeiner verzweifelten Gattin ins Haus gebracht, ein Schlag, der ſie gleichſam zerſchmetterte. Ihre Kraft reichte eben noch hin, ihre Angelegenheiten in Indien abzuwickeln. Auf der Heimkehr, während der Ueberfahrt aber ſtarb ſie, buchſtäblich an ge⸗ brochenem Herzen. Die Kinder ſtanden nun mit einem Schlage allein. Ein alter Onkel im Norden Englands war ihr einziger Bei⸗ ſtand. Wenn das Teſtament des Majors ihn nicht daran gehindert hätte, würde er das fremde Kind, wie er Varna nannt ins Ar⸗ fellos außer dem Bereich ſeines Vetters. Das ſchweres Sturmwetter. Von einem engliſchen u einem griechiſchen Dampfer, die von Konſtanti⸗ nopel ausgelaufen ſind, fehlt jede Nachricht. ſo daß ihr Untergang befürchtet wird. Der rumäni⸗ ſche Paſſagierbampfer„König Carol“ iſt mit 12⸗ ſtündiger Verſpätung in Conſtanza angekommen. Er hat im Sturm den Anker und beide Maſte verloren. An der Küſte des Schwarzen Meeres werden insgeſamt ungefähr 300 Motorboote vermißt. des Majors letztem Vermächtnis nicht konnte, ſo brachte er ſie im Verein mit Magda in eine Schule für Offizierstöchter. Major Leslie war hoch verſichert geweſen. So konnten ſeine Söh⸗ ne und Töchter eine ſorgfältige Erziehung er⸗ halten, wenn erſtere auch ihrem einſtigen Traum entſagen mußten, in die Armee einzu⸗ treten. Als Gilbert, der älteſte Sohn, achtzehn Jahre zählte, fanden Freunde ſeines Vaters für ihn eine Anſtellung in einem Bankgeſchäft, und ſo wenig ihm auch dieſe Art der Beſchäf⸗ tigung zuſagen mochte, die Gewiſſenhaftigkeit, mit der er ſeinen Pflichten oblag, kennzeichnete ihn als den echten Sohn ſeines Vaters. Seine Schweſter Magda und ſeine Adoptivſchweſter Varna, Mädchen von ſiebenzehn und neun⸗ zehn Jahren, verließen endlich auch das In⸗ ſtitut, in dem ſie erzogen worden waren, und Gilbert meinte, das Rechte zu tun, wenn er ſie aufforderte, zu ihm nach Stillwater zu zie⸗ hen, wo er ſeine Stellung innehatte und wo auch der jüngere Bruder die Schule beſuchte. Er war ſtolz auf ſeine Schweſtern, wie er Magda und Varna in einem Sinne nannte, und glücklich in dem Bewußtſein, ſie nach jahrelanger Trennung in ſeiner Nähe haben zu ſollen. Die beiden Mädchen folgten nur zu gern dem Ruf des Bruders, den ſie fetzt als das Haupt der Familie betrachteten. Sie ahn⸗ ten nicht, daß es das unabwendbare Ver⸗ hängnis war, das ſie plötzlich— ob mit ihrem Willen oder gegen denſelben— in ſeinen Bannkreis zog. 7. Kapitel. Der mutmaßli Das Städtchen Stillwa varz⸗ Verſammlung der 1 un Schutzſportkameraden im Loka er“ t aller zu erſcheinen. Der Schutzſportleiter. Verein für Sport⸗ und Körperpflege 1896. Unſere Uebungsſtunden finden wie folgt ſtatt: Mittwoch und Samstag: Ringen, Stemmen und Boxen; Montag und Freitag: Jin Jitſu; Diens⸗ tag Turnerinen. D. Ubungsleiter. Radfahrer Verein„Vorwärts“. Sonntag, den 25. 1. 1931, nachm. 1 Uhr, findet unſere dies⸗ jährige Generalverſammlung im Lokal z.„Brau⸗ haus“ ſtatt. Die Tagesordnung wird daſelbſt bekannt gegeben. Um allen Mitgliedern ihr Er⸗ ſcheinen zu ermöglichen, gibt es ein Faß Freibier. Der Vorſtand, Chriſtl Bauarbeiter⸗Verband, Ortsgruppe Viern⸗ heim. Sonntag, den 25. Januar, nachm. um halb 4 Uhr im Gaſthaus zur Germania General- Verſammlung. Vollzähliges und pünktliches Er⸗ ſcheinen aller Kollegen erwartet. Der Vorſtand. Klub der„Gemütlichen“ 1915. Samstag, den 24. J. 31, Abends 8 Uhr Elferrat⸗Sitzung. Es ladet ein Der Präſident. Samariter⸗Kolonne. Am Sonntag den 25. Jan. abends 8 Uhr beteiligen wir uns geſchloſſen an der Winterfeier des Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗ Gold im Saftladen. Der Eintritt iſt frei. Der Vorſtand. Bekanntmachung. Die Hebliſte für die Beiträge der Viehbeſitzer zur Deckung der gezahlten Entſchädigungen für an Maul- und Klauenſeuche gefallenen Rinder und für an anſteckender Gehirn⸗ und Rückenmarkentzün⸗ dung gefallenen Pferde kür das Rj. 1930 liegt von Freitag, den 23. ds. Mts. ab 1 Woche lang zur Einficht der Beteiligten auf unſerem Büro Nr. 27 offen. Einwendungen können während dieſer Zeit bei uns erhoben werden. Weinheim, iſt es Pfli Betr.: Abhaltung von Steuerſprechtagen. Der nächſte Sprechtag des Finanzamts Hep⸗ penheim wird am Dienstag, den 3. Februar 1931 auf dem hieſigen Rathauſe ſtattfinden. Diejenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Freitag, den 30. Jannar 1931, vormittags 11 Uhr bei uns— Zimmer 26— anmelden und genau angeben in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt gewünſcht wird. Später Anmeldende können auf Erledigung ihrer Steuerangelegenheit an dem betr. Sprechtag nicht rechnen. ————ä—ũ Betr.: Die Grenzverhältniſſe in den ſogenannten Brückenwieſen. Mit Rückſicht auf die eingetretenen Mißſtände infolge der ſchlechten Bezeichnung der Eigentums⸗ grenzen in den Brückenwieſen hat die Ortsbürger⸗ Nutzungskommiſion beſchloſſen, die Grenzſteine ſo⸗ weit notwendig, zu heben und zu bezeichnen. Die entſtehenden Koſten ſollen auf die betr. Eigentümer umgelegt werden. Wir bringen dies mit dem Anfügen zur öſientlichen Kenntnis, daß begründete Einwendungen binnen einer Woche ſchriftlich oder zu Protokoll bei uns erhoben werden können. Betr: Juhrwerkswage in Mannheim Straßen⸗ heimerhof. Wir machen etwaige Intereſſenten darauf aufmerkſam, daß die Fuhrwerkswage auf d. Straßen⸗ heimerhof vom 26. ds. Mts. ab wegen Reparatur- arbeiten auf 14 Tage geſperrt iſt. Viernheim, den 21. Januar 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. duſtrie, welche man dort betrieb, beſtand in der Handſchuhfabrikation. Es war indes außer⸗ ordentlich maleriſch gelegen und beſaß eine Menge herrlicher alter Bauten. In unmittel⸗ barer Nähe der Stadt befanden ſich einige herr⸗ liche Beſitzungen, ſo jene des Herzogs von Wendower und des Grafen von Saint Maure. Schloß Langley, welches dieſer vornehmen Familie gehörte, die im allgemeinen Anſehen noch höher ſtand, als jene des Herzogs von Wendower, war ein großartiger, die ihrer ſel⸗ tenen Schönheit wegen von aller Welt ange⸗ ſtaunt wurden. a Der Anblick des Schloſſes ſchien einen in einem Wagen daherfahrenden Fremden in förmliches Entzücken zu verſetzen, und vor dem Schloßpark noch den Kutſcher entlohnend, ſchritt er mit einer Gravität in den Park hinein,— als ſei er der Herr auf dieſem Grund und Boden. Dröhnend ließ er, vor dem⸗ ſelben angelangt, den ſchweren Metallpocher gegen das Schloßtor fallen. N Der Kammerdiener der Gräfin von Saint Maure öffnete dem Einlaßbegehrenden und mit einer tiefen Verbeugung begrüßte er in ihm den Kapitän Ledward Hulme. Die Dienerſchaft auf Schloß Langley war ſich ihrer untergeordneten Stellung viel zu ſehr bewußt, als daß ſie je die Abneigung verraten würde, welche der Verwandte des Hauſes allen einflößte; jeder von ihnen legte vielmehr alle den Tag, die der Neffe ihrer Herrin und der mutmaßliche Erbe des Grafen von Saint Maure, wenn dieſer kinderlos ſtarb, beanſpru⸗ chen konnte. 1195 8 Zwecks Mannſchaſtsaufſtellung für Sonntag gegen für Elektrizität weniger die Höflichkeit gegen ihn an egen ſchematiſches Preisdiktat enb. Berlin, 22. Jan, Der Verband der Fabrikanten von Markenartikeln(Marken- ſchutzvberband) e. V., Berlin, hat in ſeiner heu— tigen außerordentlichen Mitgliederverſamm⸗ lung eine Entſchließung gefaßt, in der es u. a heißt: Im Hinblick auf die ungewöhnlich troſt⸗ loſe Wirtſchaftslage mit all ihren ſchwerwie⸗ genden Folgen für Wirtſchaft und Volk hält es der Markenſchutzverband für ſeine Pflicht. zu der Frage der Preisſenkung Stellung zu nehmen. Er bedauert den Erlaß der Verord— nung über Preisbindungen für Markenwaren vom 16. Januar 1931. Dieſe Verordnung ſtellt ein rein ſchematiſches Preisdiktat dar, das eine künſtliche Beeinfluſſung des Wirtſchaftslebens ohne Rückſicht auf die Kalku⸗ lationsnotwendigkeiten des Einzelfalles ver— ſucht. Gleichwohl empfiehlt der Markenſchutzver⸗ band ſeinen Mitgliedern, überall dort, wo ſchärfſte Kalkulation dies zuläßt, dem Wunſche der Reichsregierung zu folgen und Preisſen⸗ kungen, wenn irgendwie tragbar, bis zum 31. Januar 1931 eintreten zu laſſen. Hierbei wird es von den beſonderen Umſtänden des Ein— zelfalles abhängen, ob die Preisſenkung durih zahlenmäßige Herabſetzung des Kleinverkaufs— preiſes oder durch entſprechende Erhöhung des Packungsinhaltes oder durch beides verbunden erfolgen kaun. Die Verſammlung iſt ſich be— wußt, daß eine Preisſenkung, wenn über— haupt, nur unter großen Opfern möglich iſt. Der Markenſchutzverband iſt mit der Reiths⸗ regierung der Auffaſſung, daß ein Preisabhau in Höhe von 10 Prozent, wenn überhaupt, nur möglich iſt, wenn ſich neben der Induſtrie auch Groß- und Kleinhandel durch entſprechende Ermäßigung ihrer Nutzenſpanne an der Preis⸗ ſenkung beteiligen. Er ſetzt hierbei voraus, daß auch bei den öffentlichen Laſten(Steuern, Tarife) eine Senkung in Kürze erfolgen wird. Köln ſenkt die ſtädtiſchen Tarife. Köln, 22. Jan. Die Kölner Stadtver⸗ ordnetenverſammlung beſchloß eine Er mäß i⸗ gung der Tarife für Gas und Elektrizität, die für Gas zwiſchen 7 und 11 Prozent liegt, ausmacht. Die Ver⸗ waltung erklärte, daß ſie dieſe Preisſenkung vorſchlage, um den Wünſchen der Reichsregie⸗ rung zu folgen, nicht jedoch, weil die Kohlen⸗ preisſenkung eine Senkung der Tarife recht⸗ fertigt.(Zur Nachahmung empfohlen! Red.) Aus Nah und Sern Wiesbaden⸗Biebrich, 21. Jan.(Großſeuer.) Heute nacht brach in einem freiſtehenben Holz⸗ ſchuppen, in dem ſich eine Stallung und eine Milchwirtſchaft befanden, ein Brand aus. Der Schuppen war mit Eiſenblech bedeckt, unter wel— ches man Sägemehl geſtopft hatte, ſodaß das Feuer reiche Nahrung fand. Nach dreiſtündiger angeſtrengter Arbeit gelang es der Feuerwehr, des Brandes Herr zu werden, doch war der Schuppen nicht zu retten. Ein darin befindliches Pferd konnte rechtzeitig herausgeholt werden, doch ſind mehrere Hühner ſowie ein Milchwagen den Flammen zum Opfer gefallen. Der Scha⸗ den iſt um ſo empfindlicher, als der Beſitzer an— geblich nicht verſichert iſt. Germersheim, 21. Jan(Das Denkmal für Lie Germersheimer Garniſon) Dee Jahresbericht des Deukmalausſchuſſes, de: ſchon 1921 zu dem Zwecke gegründet wurde, Mittel für ein großes Denkmal, das der Garniſon und den Gefallenen der Stadt Germersheim geſetzt werden ſoll, zu ſammeln, weiſt eine Summe von 14000 Mark auf, die ſich aus freiwilligen Zuwendungen und aus Einnahmen von Veranſtaltungen der Ver⸗ eine und Verbände zuſammenſetzt. Das Denk⸗ mal iſt ſo gedacht, daß jede Truppe, die in Ger⸗ mersheim aarniſoniert war. eine entsprechende iſt auch diesmal die Schuhinduſtrie an der Stei— Die ſeuen Leiter der Bagleullier Jeolsoniele Bild Links: Heinz Tietjen, Generalintendant der —1 preußiſchen Staatstheater. Bild Mitte: Frau Winifred Wagner, die Verwalterin der Bayreuther Feſtſpiele nach dem Tode Siegfried Wagners. Bild Rechts: Wilhelm Furtwängler der berühmte Dirigent und Komponiſt. Zu Nachfolgern ihres verſtorbenen Gatten Siegfried Wagner hat jetzt Frau Winifred Wagner den Berliner Generalintendanten Heinz Tietjen für die künſtleriſche Leitung und den Dirigenten Furtwängler für die muſikaliſche Leitung der Feſtſpiele gewählt. Furt⸗ wängler wird ſchon dieſes Jahr in Bayreuth die Leitung von„Triſtian und Iſolde“ über— aehmen. Obwohl für den Bau 20 000 Mark vorgeſehen ſind. ſoll damit nicht bis zu dem Zeitpunkt gewartet werden, zu dem die Summe reſtlos geſammelt iſt. Vorarbeiten ſollen bereits in Angeriff genommen werden. Ueber den Ort der Aufſtellung beſteht noch keine Klar⸗ heit. Die Form ſoll durch einen Wettbewerb ſeſtgeſtellt werden. Pirmaſens, 21. Jan.(Der Pirmaſenſer Ar⸗ beits markt.) Die Arbeitsnot in Pirmaſens wächſt langſam, aber ſtelig an. Mitte des laufenden Monats hat ſich die Zahl der Arbeitsſuchenden gegenäber dem Jahresende wieder um rund 500 Perſonen erhöht und beläuft ſich jetzt auf 9187 Arbeitsloſe. Unterſtützung beziehen rund 5468 Perſonen, Kriſenunterſtützung 1187. Wie immer Würdigung findet. gerung der Arbeitsloſenziffer mit mehr als 75 Prozent beteiligt. Auch das Baugewerbe zeigt eine weitere Verſchlechterung, ebenſo das Holz— und das Verkehrsgewerbe. Auf dem kaufmänni⸗ ſchen Arbeitsmarkt ſind gleichfalls Entlaſſungen erſolgt. Lampertsmühle, 21. Jan.(Wieder ein Kind verbrüht). Das 2 Jahre alte Kind des Maurers Kohlmeyer fiel in einem unbewachten Augen— blick in einen Eimer heißen Waſſers, wobei es ſich derart verbrühte. daß es alsbald ſtarb. Frantfurt a. M., 22. Jan.(Die Sektion der Leiche Kappes.) Auf dem Hauptfriedhof erfolgte am Dienstag die Sektion der Leiche des ermor— deten Metzgermeiſters Kappes. Die Leiche wies neun bis zehn ſchwere Kopfverletzungen auf, der Schädel war in unzählige Bruchſtücke geſpalten und die Gehirnmaſſe war herausgetreten. Die Möglichkeit, daß die Verletzungen durch ein Eiſenrohr herbeigeführt wurden, iſt Die genaue Unterſuchung iſt noch nicht ſchloſſen. Bisher ſind et.va 50 Zeugen ia der Mordange— legenheit vernommen worden ohne daß aber deren Ausſagen zur Klärung der dunklen An— Helegenheit beigetragen hätten. Frankfurt a. M., 22. Jan.(„Hoch Habsburg“ im Gerichtsſaal.) Eine Ueberraſchung ſeltener Art gab es am Mittwoch im hieſigen Gerichtsge— bäude. Aus einem Sitzungsſaal konnte man die Klänge eines Marſches hören. Dort fand ein Zivilprozeß ſtatt, der einen muſikaliſchen Ver⸗ lauf nahm. Da hatte der Kläger in einen Ge— ſchäft einen Grammophonapparat mit Verſtärker abge⸗ und ſonſtigen Schikanen gekauft, und als er nun zu Hauſe das Ding probierte, glaubte er benach— lage durch geringere teiligt zu ſein, weil die Klangwirkung ſeiner Auffaſſung nach eine minderwertigere war. Der Geſchäftsinhaber aber vertrat daß er den Apparat genau ſo lieferte. wie er gegeben. ecgefuhyrt wuüurbe. Zum Weweis oer Apparate führte der Beklagte den Apparat vor und baute im Gerichtsſaal Grammophon, Ver⸗ ſtärker, Röhren und Batterie auf. und dann wurde die Platte„Hoch Habsburg“ eingeſchaltet und die Muſik verſtärkt und unverſtärkt zu Ge⸗ hör gebracht. Schade, daß das Repetoire nicht vielſeitiger war. witb. Köln, 22. Jan.(Politiſcher Mord.) In der vergangenen Nacht wurde der 30-jähr, Monteur Hoeſchel durch einen Herzſchuß ge⸗ tötet. Hoeſchel, der Mitglied der kommuniſti— ſchen Partei iſt, ſtand mit mehreren Geſin— nungsgenoſſen auf der Straße. Dem Polizei⸗ bericht zufolge wurden die Kommuniſten von Vorbeikommenden angeblich ohne jeden Grund und ohne vorherigen Wortwechſel beſchloſſen, wobei Hoeſchel den tödlichen Schuß erhielt. Die Vier konnten kurz nach der Tat feſtgenom— men werden. Sie beſtreiten, geſchoſſen zu ha— ben, werden aber durch Zeugenausſagen ſchwer belaſtet. Mannheim 22. Jan.(Selbſtmord.) Geſtern über die Mittagszeit hat ſich in der Schwetzinger— vorſtadt ein 39 Jahre alter, verheirateter Kraft— wagenführer in ſeiner Wohnung erſchoſſen. Als Urſache der Tat dürfte Krankheit und wireſchaft⸗ liche Notlage anzunehmen ſein. Mannheim, 22. Jan. legene Geſchäft des Juweliers und Uhrmachers Groß wurde in der vergangenen Nacht ein äußerſt dreiſter Einbruch verübt. Durch ein be— nachbartes Eiſengeſchäft, wo ſie ſich mit Ein— bruchswerkzeug ausſtatteten, drangen die Diebe von der Rückſeite in den Laden ein, zertrüm— merten die Verglaſungen und wählten im La— deninnern und in der Auslage die wertvoll— ten Gegenſtände aus. Geraubt wurden vor allem Brillantringe und goldene Uhren, aber auch viel Silberwaren und Gegenſtände, Schmuckſachen und gergl. Dem zum Verpacken des Einbruchsgutes benützten Vorhang ſind auf der Flucht mehrere Gegen⸗ ſtände wieder entfallen, die im Hausflur ge— funden wurden. Der Einbruch iſt vermutlich um die mitternächtliche Stunde geſchehen. Die Täter müſſen ſich ſehr ſicher gefühlt haben, denn ſie erſetzten wertvolle Uhren der Aus⸗ Waren und entkamen völlig unentdeckt. Die Kriminalpolizei arbeitet den Standpunkt, an der Aufklärung des Falles. Der Schaden ſoll etwa 20000 Mark betragen. Fuꝛelilbaꝛes Latvinenunglile zad Tölz wurden 9 bayerische Polizei⸗Stiläufer 4 s Leichen geborgen werden. g bei Bad Jalz Die Benediktenwand von der Tutzinger Hütte aus. von einer Lawine verſchüttet. Nach 8 Bad⸗ Dürkheim, 21. Jan.(Weinverſteigerungg Auch auf der heutigen Weinverſteigerung fanden die 1930er Weine eine gute Bewertung und ſtanden im Vordergrund des Intereſſes. Bei der Verſteigerung, die im Winzergensoſſenſchafts⸗ ſaal durch die Vereinigten Weingutstbeſitzer von Weiſenheim a. B. durchgeführt wurde, kamen 3700 Liter 1929er und 43700 Liter 1930er Weiiß⸗ weine zur Verſteigerung. Wegen Mindeſtgebots wurden drei Nummern zurückgezogen. Es koſte⸗ ten die 1000 Liter: 1929er 1060-1100; 1930er 530, 540, 550, 570, 580, 630, 650 und 680 Mark. Landau, 22. Jau.(Wegen Vergehens gegen das Sprengſtoffgeſetz verurteilt) Wegen eines Ver⸗ gehens gegen dis Sprengſtoffgeſetz wurde der Entenjäger Karl Gundmann aus Hördt zu einer Gefängnisſtraſe von vier Monaten verurteilt. In ſeinem Beſitz waren zwölf Sprengkapſeln ge⸗ funden worden, mit denen er nach ſeinen An⸗ gaben Baumſtumpfe ſprengen wollte. Die Sprengkapſeln will er bei den Entſeſtigungsar⸗ beiten in Germersheim gefunden haben. Gleiszellen⸗Gleishorbach, 22. Jan.(Guter Weinabſatz.) Im Weingeſchäft hat eine Nach⸗ frage nach neuen und alten Weinen eingeſetzt, wie ſie bisher noch nicht zu verzeichnen war. Die meiſten Winzer haben ihre Beſtände be⸗ reits verkauft. Hie und da lagern noch ganz kleine Beſtände. Auch der Winzerverein Gleis⸗ zellen hat ſeinen Wein bereits umgeſetzt. Käu⸗ fer ſind meiſtens Bergzaberner Handelsfirmen. Die Preiſe bewegen ſich für Gutedel um 400 Gute ſeine.! gelungen, die (Einbruch in ein Goldwarengeſchäft.) In das am Marktplatz ge— geringwertigere Hochgebirge“; Mark, für alten Rießling um 450 Mark und für Muskateller zwiſchen 500—600 Mark. Speyerdorf, 22. Jan.(Zwei Wilderer ver— haftet.) Der Jagdhüter Wenz von Neuſtadt bemerkte ſeit einiger Zeit, daß im Ortswalde Schlingen gelegt wurden. In Gemeinſchaft mit der Neuſtadter Gendarmerie iſt es ihm nun Arbeiter Heinrich Hauswirth und Adam Neubauer, beide von Haßloch, auf friſcher Tat zu ertappen. Sie wurden verhaftet und ins Neu! ter Amtsgert»etsängnis eingeliefert. Handel und Indußeree Mannheimer Produktenbörſe. zannheim, 22. Jan. Es wurden notiert: Weizen inl. 27.50—29; ausl. 35,50—27; Rog⸗ gen inl. 17,50—18.25; Hafer inl. 15.50—16,25; Braugerſte inl. 22—24; Futtergerſte 19.50— 20; ſüdd. Weizenmehl Spezial Null 42,50; ſüdd. Weizenauszugsmehl 46.50; ſüdd. Weizen⸗ brotmehl 28.50; ſüdd. Roggenmehl 27—28,25; feine Weizenkleie 9.25—9.50; Biertreber 10.25 — 10,75; Leinſaat—. Mannheim, 22. Jan. Es wurden notiert: 181 Kälber 50—64, 42 Schafe 24—44; 108 Schweine nicht notiert; 762 Ferkel und Läufer Ferkel bis vier Wochen 12—16; über vier Wochen 18—24; Läufer 26—32. Marktuverlauf: Kälber ruhig, langſam geräumt; Ferke! und Läufer lebhaft.. a Tetzte Radiomeldungn Anna Pawlowa f. den Haag, 23. Jan. Die weltberühmte ruſſiſche Tänzerin Anna Pawlowa iſt heute Nacht gegen 1 Uhr geſtorben. Ihre ſterbliche Hülle wird noch heute Nacht in die rufſiiche Kirche im Haag überführt werden. Schwere Schiffsverluſte.— Insgeſamt 300 Mo⸗ torbobte vermißt.— Zwei Dampfer überfällig. wtb. Bukareſt, 22. Jan. Nach drahtlosen Meldungen wurde der ruſſiſche Dampfer „Zavaslia“ auf dem Wege nach Stambul im Schwarzen Meer von den Wellen zerſchmettert. Von 36 Mann der Beſatzung und 14 Paſſagie⸗ ren konnte niemand gerettet werden. Auch ſind Nachrichten von Schiffbruch mehrerer grie⸗ chiſcher und türkiſcher Segler eingelaufen. Rundfunk⸗Programm Südweſtdeutſche Gruppe. Frankfurt— Kaſſe! Sonnabend, den 24. Jan. 06,15 Uhr: Uebertragung; 06,45: Mor— gengymnaſtik, 07,15: Frühkonzert; 08,30: Nachrichten; 10,20: Schulfunk; 11,43: Nach— richten; 1200. Tanzmuſik; 12,50: Wetter; 12,55: Zeitzeichen; 13,05: Uebertragung; 14,00: Werbekonzert; 14,40: Nachrichtendienſt; 15,15: Wetter; 15,20: Uebertragung; 16,20: Meldungen; 16.30: Uebertragung; 18 00; Meldungen; 18,05: Aus dem Drama„Laſalle“; 18,50:„Ueber dem Rücken des Silbernen Löwen— Im Flugzeug über das perſiſche 19,05: Zeit, Wetter; 19,30; 22.30 Nachrichten; 22.50: 24.00. Uebertragung; Uebertragung. Süddeutſche Grupe. Stuttgart— Freiburg 06,15: Zeit; 06,45: Uebertragung; 07 18: Wetter; 10.00: Schallplatten; 11,00: Nach⸗ richten; 12.00: Wetter; 12.15: Buntes Schall⸗ plattenkonzert; 13.30: Programmänderungen; 15.20: Jugendſtunde; 16.30: Konzert; 1700: Alte Hausmuſik; 18,00: Zeit; 18,15:„Von der Geiſtesnot der heutigen Jugend“; 18,50: Uebertragung; 19.05: Zeit; 19,10: Uebertra⸗ zung; Etwa 22.30: Bekanntgabe evtl. Pro⸗ Jrammänderungen; 22.50: Tanzmuſik. 5