eee N Lokale Nachrichten Sterbefall. Unſer achtbarer Mitbürger Herr Jean Pfenning, Maurermeiſter und In⸗ haber des bekannten Schuhhauſes Pfenning in der Seegartenſtraße, iſt nach längerem Leiden, 49 Jahre alt, in die Ewigkeit abgerufen worden. Der tiefbetrübten Familie wird allſeitige Teilnahine an ihrem ſchweren Verluſt entgegengebracht. Kath. Männer-Perein. Morgen Sonntag Familien-Abend im Freiſchütz, wozu unſere Mitglieder nebſt Angehörigen herzlichſt eingeladen ſind.(Siehe Inſerat). Männergeſangverein. Heute Abend findet im Vereinslokal zum Engel unſere diesjährige ordentliche General-Verſammlung ſtatt, wozu die aktiven, paſſiven und Ehrenmitglieder freundlichſt eingeladen ſind. Zahlreiches Erſcheinen wird erwartet. Die gierſteuerordnung iſt in dieſer Nummer nochmals abgedruckt, nachdem der vor geſtrige Addruck verſchiedene Unſtimmigkeiten ent⸗ halten hatte. g »Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes hat morgen die Vertretung Herr Dr. Rudershauſen. Volkschor. Unſere Mitglieder beteiligen ſich morgen Sonntag abend bei der Winterfeier des Reichsbanners im„Saftladen“. Heute Sams- tag abend Singſtuude des Männerchors.(Siehe Inſerat). Republikauiſcher Familienabend. Zu einem Familienunterhaltungsabend ladet das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold alle Republikaner- innen und Republikaner, ſowie die geſamte freiheit⸗ lich geſinnte Bürgerſchaft am morgigen Sonntag abend im Saale zum„Grünen Laub“ ein. Neben einer Feſtanſprache u. kleinen Theaterſtücken wird der Abend noch durch Geſangsvorträge umrahmt. Mehr denn je erfordert unſere jetzige Zeit den Zu⸗ ſammenſchluß aller republikaniſchen Kreiſe, als den Hort des inneren und äußeren Friedens. Eintritt iſt frei. Offene Gedränke in Bier u. Wein werden ausgegeben, ſodaß der Beſuch zu keinen großen finanziellen Ausgaben verpflichtet. »Der Dentſchmeiſter der D. F. gegen den Meiſter von Unterhbaden. Wir machen nochmals auf den morgen im Luiſen⸗ park ſtattfindenden Punktekampf aufmerkſam. Es gebt für die Grünen um alles. Es muß gewon- nen werden. Ganz Viernheim iſt geſpannt, ob der Sturm der Grümen endlich auswärts Tore ſchießt. Abgeben und ſchießen muß es bei den Herren Stürmer heißen. Es klappte doch am letzten Sonntag. Von der Verteidigung erwarten wir ein ſicheres Spiel. Die Spieler haben ſich dem Alkohol und Nikotin nach Möglichkeit zu ent⸗ halten. Für Viernheim ſteht alles auf dem Spiel, es darf nichts unterlaſſen werden, was zum Sieg beitragen könnte. Zuſchauer begleitet die Grünen recht zahlreich. Auhänger ſind auf dem Turner— platz dringend notwendig. Abfahrt 1 Uhr OC. NB. Am 1. Febr. kommt Phönix nach Viernheim. C ͤ d ĩͤ vb Filmſchau Central-Film⸗Palaſt. Der urfidele Großtonfilm„Kaſernenzauber“ auch in Viernheim. Ein 100proz. Ton-, Sprech- und Geſangsfilm der überall zum Tagesgeſpräch wurde, wird auch bei uns ein großer Erfolg ſein. Er iſt ein kößt⸗ licher Soldatenfilm wie man noch keinen gehört und geſehen hat. Soldatenfilme ſind ja ſtets was Großartiges, und jetzt noch als Tonfilm. Mehr wird nicht verraten. Kommen, Sehen, Hören, Staunen und nicht verſäumen. Was der Cefipa gebracht hat, war noch immer gut. Im 2. Teil zeigt man„Papitou, die Sirene der Tropen.“ Ein abenteuerliches Schickſal zwiſchen zwei Konti— nenten. Ein Film von exotiſcher Wildheit und Schönheit und voll von Glanz und Lachen der ſtrahlenden Lichtſtadt an der Ein Film, der die ganze Welt begeiſterte. Zum Schluß zeigt man den Meiſter der Komiker, den ein jedes Kind kennt, und Kinder wie heißt er? C.. ie C.. n. Seine. ö finden unter dieſer Rubrik Aufnahme, müſſen 15 aber kürzeſt abgefaßt ſein.. D. J. K.⸗Sport. f Der Gau Mannheim wartet morgen zum erſtenmal mit einer Verbandsmannſchaft in Viern⸗ heim auf. Plankſtadt, eine ſympathiſche Mannſchaft, ſteht in der Tabelle in der Mittelgruppe und hat auf eigenem Gelände ſchon manchen harten Strauß gefochten, der mit Verluſtpunkten für gut qualifi- zierte Mannſchaften geendet hat. Auch morgen werden die Gäſte alles hergeben, gegen die Heſſen ſo günſtig wie möglich abzuſchneiden, um damit Eindruck im Mannheimer Bereich zu machen. Aber ſo blind ſind die Heſſen nun doch nicht, daß ſie nicht ſehen, wo es heißt anzupacken, damit in Heſſen kein Malheur paſſiert. Es muß geſpielt werden mit Schneid und Hartnäckigkeit, damit Reſultate herauskommen, die in Mannheim imponieren. Drum ſehe ſich morgen jeder Sportler den erſten Ver⸗ bandskampf außer Konkurrenz an, die die Spiel⸗ Von Schulrat Haſſinger, Darmſtadt. Nachdem in Heſſen bereits vor zwei Mona⸗ ten durch das Referat für Jugendpflege und Volksbildung im Heſſiſchen Kultusminiſterium und mit Unterſtützung verantwortungsbewuß⸗ ter Kreiſe aus allen Teilen des Landes ernſt⸗ haft beraten wurde, was zur Linderung der ſeeliſchen Not der Erwerbsloſen, beſonders der Jugendlichen, getan werden könnte, läßt ſich heute einiges Nähere über den Fortgang dieſer Arbeiten berichten. Die Art der Hilfsaktion bedingt zwar, daß ſie mehr in der Stille geſchieht und ihre De⸗ zentraliſation— zu der man ſich, dem heſſi⸗ ſchen Beiſpiel folgend, übrigens auch in Preu⸗ ßen und in anderen Teilen des Reiches ent⸗ ſchloſſen hat— bewirkt, daß eine vollſtändige Aufzählung jetzt noch nicht möglich iſt. Daß die Art von Erwerbsloſenhilfe, die durch die Volksbildungs- und Jugendarbeit be⸗ trieben wird, nicht an die wirtſchaftlichen Kern— probleme heranreicht, das braucht nicht noch ein mal beſonders betont zu werden. Ein jeder betätige ſich im Rahmen ſeiner Möglichkeit, dann wird die Grundlage weiteren Schaffens gegeben ſein. Den Wert ſolcher Betätigung aber darf man vor allem darin erblicken, daß ſie hilft, eine Baſis des Vertrauens zu ſchaffen. Bei aller Betonung auch des per⸗ ſönlichen Opferwillens wird die Hilfe doch weit von wehleidigem Bedauern ſein und auch den Schein des Almoſens vermeiden. Darum legen wir ſoviel Wert darauf, daß es keine„von oben“ diktierte Arbeit iſt, ſondern aus dem breiten Strom der verſchiedenſten Gemein— ſchaften kommt. Darum betonen wir auch im⸗ mer wieder ihren ſelbſtloſen und ehren⸗ amtlichen Charakter. Was iſt nun inzwiſchen geſchehen? Als Ergebnis einer Ausſprache zwiſchen den Trägern des Vereinslebens in Heſſen darf verbucht werden, daß unſere Geſang⸗, Sport- und Turnvereine weithin ihre Arbeit unter beſondere Rückſichtnahme auf ihre Er— werbsloſen eingeſtellt haben. Nicht nur, daß die Vereinsräume und Vereinsbüchereien für die Arbeitsloſen geöffnet ſind, daß man ihnen die Möglichkeit ſinnvoller Ausfüllung er⸗ zwungener Mußeſtunden gibt— ſelbſtverſtänd— lich ſind die Erwerbsloſen von jeglicher Bei⸗ tragspflicht befreit— man hat auch die Hilfe von Menſch zu Menſch nicht vergeſſen. Eine beſondere Aktivität hat die Jugend entfaltet. Es entſpricht daß zwiſchen den Jugendgruppen aller Schat⸗ tierungen beſteht, daß der Landesausſchuß der Jugendverbände ſofort ein Notopfer einführte. Jeder in Verdienſt ſtehende Jugendliche dieſer Bünde— Gewerkſchaftskonfeſſionelle-, Land⸗ gemeinſame Beihilfe wache, werden. Kaſſe, des St jugendliche Erwerbloſe eingerichtet . aus der(unter weiterer dem Verbundenheitsgeſühl,; Es geht voran f Die Arbeit für die Erwerbsloſen Daneben gehen die Veranſtaltungen, die leiten. Die konfeſſionellen Verbände haben in Heſſen frühzeitig die Arbeit aufge⸗ nommen. Ein Kurſus„Rede und Schrift“ wird vor katholiſchen in der Hauptſache jugend⸗ lichen Handwerkern, in Darmſtadt abgehalten. Aehnliches wird aus den anderen heſſiſchen Städten berichtet. Eine reichliche Erfahrung hat auch das Katholiſche Landesjugendamt in Mainz geſammelt. Die evangeliſche weibliche Jugend in Heſſen richtete Freizeiten, das evan⸗ geliſche Landesjugendpfarramt fünf Winter⸗ lager, die Heimvolkshochſchule Hohenſolms einen Lehrgang für junge Männer ein, an dem auch heſſiſche Erwerbsloſe teilnehmen. Ueberraſchend— allen Vorherſagen zum Trotz— iſt die Teilnahme an den Veranſtal⸗ tungen der Volkshochſchulen. In Darmſtadt u. Offenbach ſind es über 900 und 700 Teilneh⸗ mer, ſo daß einzelne Kurſe vier- und fünffach nebeneinander ſtattfinden können. In Mainz und Gießen iſt es ähnlich. In Worms arbei— tet der Volksbildungsverein mit gutem Er⸗ folg. Die im heſſiſchen Schulgeſetz voigeſehenen Ortsausſchüſſe für Jugendpflege und Volks⸗ bildung erwieſen ihre Berechtigung und ihren Wert auch in kleinen Gemeinden. Beſonders zu erwähnen ſind auch die U m⸗ ſchulungskurſe in Mainz und Offenbach, die Induſtriearbeiterinnen eine bereits be⸗ währte Vorbereitung für die häuslichen Be⸗ rufe geben. An dem Mütterſchulungs⸗ kurſus der Aliceſchule in Darmſtadt ſind Freiſtellen für erwerbsloſe Mädchen geſchaffen worden. Dieſe Einrichtungen— es ſei nochmals be⸗ tont, daß ſie nicht alle Gruppen umfaſſen und daß ſie nicht die eine vor der anderen heraus— heben wollen— mögen zeigen, daß überall und auch unter beſcheidenen Verhältniſſen ſich Wege der Hilfe dem öffnen, der gewillt iſt ſie zu gehen. Mit Dankbarkeit ſei ſchon jetzt die Bereüt— ſchaft der heſſiſchen Lehrer hervorgehoben. Eine beſondere Freude wurde den Erwerbs— loſen durch die ihnen zugänglich gemachten künſtleriſchen und unterhaltenden Darbietungen der Bühnen des Landes— einſchließlich der Heſſiſchen Wanderbühne— bereitet. Auch die Kreislichtbildſtellen haben ſich nach Kräften in den Dienſt der Sache geſtellt. Zu hoffen iſt, daß der Rundfunk noch mehr als bis jetzt für unſere Arbeit eingeſetzt werden kann. Das für Heſſen zuſtändige Landesarbeits⸗ amt Frankfurt hat durch ein anzuerkennendes Entgegenkommen in der Frage der Kon- trolle(Stempelbefreiung) ſein Verſtändnis für unſere Arbeit gezeigt, wie überhaupt dank der Mitarbeit der verſchiedenſten Helfer die heſſiſche Tätigkeit ſehr weit gediehen iſt und bundjugend uſw.— ſteuert 50 Pfg. in eine es) Kurſe für beſonders! f unſere Erfahrungen von allen Teilen des Rei— ches angefordert werden. Immerhin, es gibt noch genug zu tun, und wir wollen unſere Ehre darein ſetzen, weiterhin vorbildlich im 4755 um eine notwendige und gute Sache zu ein. e e unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder- u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Krieger⸗ und Soldatenverein„Teutonia“ Schützen⸗ abteilung. Sonntag, den 25. Janxar mittags 1 Uhr Uebung auf dem Stand. Anſchließend Schießen. Bei ſehr ſchlechtem Wetter, ſchießen in der Bahn. Der Vorſtand. Männergeſang⸗Verein. Samstag Abend ½9 Uhr Generalverſammlun g, wozu unſere Mit— glieder und Ehrenmitglieder eingeladen ſind. Der Vorſtand. Sänger⸗Einheit. Samstag abend 8 ¼ Uhr Sing- ſtunde. Der Vorſtand. G.⸗V.„Liederkranz“. Samstag Abend ½9 Uhr Zuſammenkunft der Sänger bei Mitglied Klee zum Darmſtädter Hof ½ Stunde zuvor daſelbſt Vorſtandsfitzung. Der Vorſtand. Geſang⸗Verein„Säugertrene“. Sonntag, den 25. Januar 31, nachm. 1 Uhr, Singſtunde. Kein Sänger fehle. Der Vorſtand. Unſeren Mitgliedern zur Kenntnis, daß unſere erſte Jahres⸗Generalverſammlung mit der üblichen Tagesordnung am Sonntag nach der Singſtuude um 2 Uhr im Lokal zum Schützenhof ſtattfindet. Es zählt zur Ehrenpflicht aller Mitglieder, ſich reſtlos einzufinden. Kempf, Präſident. Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). Sonntag, den 25. ds. Mts. 2. Programm-Wanderung: Rimbach, Tromm, Kocherbach, Hartenrod, Wald⸗ michelbach. Abfahrt: 74 Oc. Wanderkarte Fürth Waldmichelbach löſen(1.60 Mk.) Rück⸗ fahrt ab Waldmichelbach 1652, 1852. Um zahl⸗ reiche Beteiligung bittet Der Führer. Operetten u. Theatergeſellſchaft Viernheim 1928. Heute Samstag, den 24. 1. 31, abds. 8 Uhr ſtärke der Badenſer zeigen wird. findet im Vereinslokal zum Kaiſerhof unſere dies⸗ jährige ordentliche Generalverſammlung . ſtatt, wozu wir unſere Mitglieder ſreundlichſt einladen. Anſchließend Rollenverteilung. Der Vorſtand. Klub der Geflügelzüchter 1926. Unſeren Mit- gliedern zur Kenntnis, daß wir am Sonntag, den 25. 1. 1931 die Bizirksausſtellung in Lampertheim beſuchen. Abfahrt am Staatsbahn⸗ hof 13 Uhr 26 Minuten 1 Uhr 26 Mittags. Der Vorſtand. Turngenoſſenſchaft. Sonntag, den 25. Januar 1931, nachmittags 2 Uhr, findet unſere diesjährige Generalverſamm⸗ lung im Lokal„Zum Goldenen Karpfen“ ſtatt, mit der üblichen Tagesordnung. Anträge und Wünſche zur Generalverſammlung können bis Samstag, den 24. ds. Mts., bei dem Vorſ. Beckenbach abgegeben werden. Hierzu laden wir alle Mitglieder recht herzlich ein. Der Vorſtand. Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold. Samstag Abend 8 Uhr, Verſammlung der„Jungbanner“ und Schutzſportkameraden im Lokal zum„Anker“. Zwecks Mannſchaftsaufſtellung für Sonntag gegen Weinheim, iſt es Pflicht aller zu erſcheinen. Der Schutzſportleiter. Verein für Sport- und Körperpflege 1896. Unſere Uebungsſtunden finden wie folgt ſtatt: Mittwoch und Samstag: Ringen, Stemmen und Boxen; Montag und Freitag: Jiu Jitſu; Diens⸗ tag Turnerinen. D. Übungsleiter. Radfahrer Verein„Vorwärts“. Sonntag, den 25. 1. 1931, nachm. 1 Uhr, findet unſere dies⸗ jährige Generalverſammlung im Lokal z.„Brau⸗ haus“ ſtatt. Die Tagesordnung wird daſelbſt bekannt gegeben. Um allen Mitgliedern ihr Er⸗ ſcheinen zu ermöglichen, gibt es ein Faß Freibier. Der Vorſtand, Chriſtl. Bauarbeiter-Verband, Ortsgruppe Viern⸗ heim. Sonntag, den 25. Januar, nachm. um halb 4 Uhr im Gaſthaus zur Germania General- Verſammlung. Vollzähliges und pünktliches Er⸗ ſcheinen aller Kollegen erwartet. Der Vorſtand. Klub der„Gemütlichen“ 1915. Samstag, den 24. 1. 31, Abends 8 Uhr Elferrat⸗Sitzung. Es ladet ein Der Präſident. die Gewerkſchaften und Bünde elbſt 8 Ms. Gaſthaus zum„Löwen“ Gene lung ſtatt, wozu alle Mitgliede e werden. 19000 i Zorn. Samariter⸗Kolonne. Am Sonntag den 25. Jan. abends 8 Uhr beteiligen wir uns geſchloſſen an der Winterfeier des Reichsbanner Schwarz-⸗Rot⸗ Gold im Saftladen. Der Eintritt iſt frei. 5 Der Vorſtand. Sport⸗Inſerate Unter dieſer Rubrik erſcheinen die Pauſchal⸗ Inſerate der ſporttreibenden Vereine. Deutſche Jugendkraft V'heim. Sonntag, den 25. Januar 1931. Gauklaſſe⸗ Fußball nachmittags 3 Uhr. B'heim 1.— Plankſtadt 1. A⸗Klaſſe: Worms 1. Viernheim 2. Viernheim 1. Privat— Abenheim 1. M. Viernheim Juniorenmannſch.— Gundheim 2. Bürſtadt Igd. 1.— Viernheim Igd. 1. Handball A-Klaſſe Bürſtadt 2.— V' heim 1. Bürſtadt 3.— Viernheim 2. Die Spiele finden auf den Plätzen der erſtgenannten Vereinen ſtatt. Spielbeginn wird noch be⸗ kannt gegeben. Die Sportleitung. NB. Die Spielzeiten ſind im Vereinskaſten an der Drehſcheibe angeſchlagen. Sportogg. Amicitia 09 E. P. Sonntag, den 25. Januar 31 in Mannheim ½3 Uhr Wichtiges Verbandsſpiel T. V. 1346 Mannheim 1.— Amicitia 1. Der Platz iſt im Luiſenpark am Weiher. Abf. der 1. M. 1 Uhr Ocz. 2. Mannſchaft gegen TV. 46 um halb 1 Uhr Abfahrt 11.16 OCG. Floramannſchaft gegen Phönix Mannheim dort 12.45 Uhr. Abfahrt 12 Uhr Oc. In Viernheim vorm. 10 Uhr: Jugend⸗Verbandsſpiel Viernheim 1.— Käfertal 1. Jugend. Unfere Mitglieder und Anhänger bitten wir, unſere Ligamannſchaft zum dem ſchweren Kampf in Mannheim recht zahlreich zu unterſtützen. Der Vorſtaud. eee Deutsche Jugendkraft. Terminliſte(Schlußrunde) der Fußball⸗Gauklaſſe, 1. Mannſchaft für das Spieljahr 1930/31. Sonntag, den 25. Januar: Viernheim— Plankſtadt Germania Sandhofen— Feudenheim Oftersheim— Waldhof Eintracht Mannheim— Kurpfalz⸗Neckarau Rotweiß Mannheim— Hockenheim Sonntag, den 1. Februar: Rotweiß M'heim— Viernheim Plankſtadt— Kurpfalz⸗Neckarau Eintracht Mannheim— Hockenheim Waldhof— Germania Sandhofen Sonntag, den 15. Februar: Kurpfalz⸗Neckarau— Viernheim Eintracht Mannheim— Feudenheim Waldhof— Plankſtadt Hockenheim— Germania Sandhofen Oftersheim— Rotweiß Mannheim Sonntag, den 22. Februar: Viernheim— Oftersheim Feudenheim— Waldhof Eintracht Mannheim— Plankſtadt Kurpfalz Neckarau— Hockenheim Germania Sandhofen— Rotweiß Mannheim Sonntag, den 1. März: Viernheim— Eintracht Hockenheim— Feudenheim Plankſtadt— Oftersheim Germania Sandhofen— Kurpfalz⸗Neckarau Rotweiß Mannheim— Waldhof Sonntag, den 15. März: Waldhof— Viernheim Feudenheim— Oftersheim Germania Sandhofen— Eintracht M'heim Hockenheim— Plankſtadt Kurpfalz-Neckarau— Rotweiß Mannheim Sonntag, den 22. März: Hockenheim— Viernheim Feudenheim— Kurpfalz⸗Neckarau Rotweiß Mannheim— Plankſtadt Eintracht Mannheim— Waldhof Germania Sandhofen— Oftersheim Sonntag, den 29. März: Viernheim— Germania Sandhofen Plankſtadt— Feudenheim Kurpfalz⸗Neckarau— Waldhof Hockenheim— Oftersheim Sonntag, den 19. April: Feudenheim— Rotweiß Mannheim Oftersheim— Eintracht Mannheim Sonntag, den 26. April: Hockenheim— Eintracht Mannheim (Spiel der Vorrunde) M'heim enbei (Glernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernh eimer 9 (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. mer Ilnzei Volksblatt) 2 80 a täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1, i Sonntags * k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte Rat 1 und Blumen“, Halbjahrf 0 ich einen Fahrplan ſowie einen Wanb⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ernſprecher 117.— Telegramme: ung Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt ankfurt a. M.— Schriftleitung, Dru Ar. 20 Tagesnachrichten . Großer Fabrikbrand in Mainz. wtb. Mainz, 23. Jan. In der vergangenen Nacht brach in einer Kartonnagenfabritk ein Brand aus, der das ganze Gebäude bis auf die Grundmauern einäſcherte. Als die Feuerwehr am Brandherde eintraf, brannte das Saus bereits in allen Stockwerken. Es gelang ledig⸗ lich, einige wertvolle Maſchinen zu retten. Die Brandurſache konnte noch nicht ermittelt den. 5 5 Der Merapi wieder lebendig. Batavia, 22. Jan. In der vergangenen Nacht ſind in der Umgebung des Vulkans Merapi aufs neue'rdſtöße verſpürt worden. Bis jetzt ſind 18 Tote geborgen; 40 Perſonen ſind verletzt, davon 15 ſehr ſchwer. 8 Tauſende non Eingeborenen aus den in der Nähe liegen den Dörfern ſind mit Haß und(tun din Städte geflohen. Notlandung eines Flugzeuges.— Der Pilot unverletzt. Mannheim, 22. Jan. Auf dem Gelände zwi⸗ ſchen der Zellſtoffabrik und der Süddeutſchen Drahtinduſtrie in Mannheim-Waldhof mußte am Donnerstag nachmittag ein Böblinger Flie⸗ ger wegen Motordefektes notlanden, wobei ſich das Flugzeug überſchlug. Der Pilot lam dabei unter den Apparat zu liegen. Durch die raſch herbeigeeilte Feuerwehr der Zellſtoffabrik wurde er aus ſeiner Lage befreit und unverletzt gebor⸗ gen. Die Maſchine, deren Propeller gebrochen iſt, wurde abmontiert und auf die Bahn verladen. Waffenbeſchlagnahme bei kommuniſtiſchen . Funktionären. wib Eſſen, 22. Jan. Bei einer Durchſuchung der Wohnungen kommuniſtiſcher Funktionäre wurde von Beamten der politiſchen Polizei eine größere Anzahl von Militärhandſeuerwaffen mit dazugehöriger Munition beſchlagnahmt, Die in gutem Zuſtande befindlichen Schußwaffen lagen in beſonderen Verſtecken in den Wohn⸗ und Kel⸗ lerräumen. Weiterhin wurde ein größerer Po⸗ ſten verbotener Schriften der KPD. beſchlag⸗ nahmt. Die Schuldigen wurden feſtgenommen. Das Strafverfahren wegen unbefugten Waffen⸗ beſitzes und Vorbereitung zum Hochverrat iſt ein— geleitet. Rennfahrer Chriſtmann verunglückt. Frankfurt a. M., 22. Jan. Beim Training zum bevorſtehenden Frankfurter Sechstagerennen lam der bekannte Frankfurter Rennfahrer W. Chriſt⸗ mann ſo ſchwer zu Fall, daß er einen Schlüſſel⸗ beinbruch und Quetſchungen im Rücken erlitt. Er mußte in das Krankenhaus eingeliefert werden. Ein neuer Schnelligteitsweltrekord. wib. London, 22. Jan. Kay Don erzielte mit dem Mtorboot„Miß England 2“ auf dem Neag⸗See in Irland eine Stundengeſchwindig⸗ keit von 100 Meilen und ſchlug damit den Welt⸗ rekord von 98.7 Meilen, den Sir Henry Segrave auf demſelben Boot auf dem Windermere⸗See aufgeſtellt hatte, auf dem er den Tod fand. b 32 500 Perſonen in Amerika durch Autos getötet. wib, Newyork, 22. Jan, Die Zahl der in den U. S. A. im Jahrt 1930 bei Autounfällen ums Leben gekommenen Perſonen beträgt 32 500 ge⸗ gen 31215 im Jahre 1929. Es iſt die höchſte Zahl der Opfer, die der Autoverkehr bisher in den Vereinigten Staaten gefordert hat. 7 Weihe des neuen Funkhauſes in Berlin. witb Berlin, 22. Jan. Das neue Haus des Rundfunks, das gegenüber dem Funkturm und nahe dem Ausſtellungsgebäude errichtet worden iſt, wurde heute abend nit einem ee an ſeiner Beſtimmung übergeben. Der gewaltige Bau wird als Mittelpunkt des geſamten deutſchen Funkweſens nicht nur das neue Heim der„Funk⸗ ſtunde“ ſein, ſondern auch die Reichsrundfunkge⸗ ſellſchaft und das Büro des Runbfunkkommſſſarg in ſeinen Räumen aufnehmen. e Lawinenunglück bei Chambery. Drei Verſchüttete. wib. ü e 22. Jan. Geſtern früh ſind in der Nähe von Vonneval ſechs junge Leute, die Heu von den Bergen holten, von einer Lawine verſchüttet worden. Rur drei konnten ſich retten, während die drei übrigen unter den Schneemaſ⸗ 05 begraben liegen. Die Nachforſchungen den feen W bisher zu keinem Ergebnis a de nach u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Anzeigenpreiſe: bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— ie einſpalti etitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., meſuſter aber kanahneſchtuß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſte e 5 von ſämtlichen Annoncen-Expebitionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes an Samstag, den 24. Januar 1931 FEC pParteiuniſorm und Druckſchriftverbot e im Saargebiet. wtb. Saarbrücken, 22. Jan. Die Regierungs- kommiſſion hat durch eine Verfügung das Tra⸗ gen der Parteiuniform(einheitliche Kleidung) der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiter⸗ partei, des Werwolf, des Bundes der Frontſol⸗ daten(Stahlhelm), des Roten Fronttämpferbun⸗ des und des Reichsbanners mit ſofortiger Wir— kung verboten. In einer weiteren Verfügung verbietet die Regierungskommiſſion aufgrund der Verordnung vom 18. Juni 1923 über Maßnahmen zur Auf⸗ rechterhaltung der öffentlichen Sicherheit im Saargebiet die Verbreitung der Druckſchrift -Saardeutſche Volksſtimme. nationalſozialiſtiſches Beſchießung der Hamburg, 23. Jan. Im großen Schwurge⸗ richtsſaal des Hamburger Strafjuſtizgebäudes trat heute das Seeamt zur Behandlung des Falles„Baden.“ zuſammen. Der Andrang des Publikums beweiſt das ſtarke Intereſſe. Anter anderem ſind erſchienen Vertreter der braſi— lianiſchen und ſpaniſchen Regierung, des Aus⸗ wärtigen Amtes in Berlin uſw. Den Vorſitz führt Direktor Dr. Schön, als Beiſitzer ſind drei Kapitäne und ein Kaufmann anweſend; als Reichskommiſſar iſt Vizeadmiral a. D. von Uslar zugegen, als Schießſachverſtändiger Konvettenkapitän Kienaſt von der Marinelei⸗ tung Berlin. Zu den Vorgängen im Hafen von Rio de Janeiro am 24. Oktober 1930 äu— ßert ſich zunächſt Kapitän Rolin. Er legte u. a. dar: Mit Rüchſicht auf die durch die Unruhe ſchaffene ungewöhnliche Lage habe er ſich zu dem üblichen Paſſierſchein der Ha⸗ fenpolizei noch einen beſonderen Paſſier⸗ ſchein erbeten, um alle Schwierigketten zu ver⸗ meiden. Der Schein beſagte, daß keine Be— denken gegen die Ausfahrt der„Ba⸗ den“ beſtänden. Den Vermerk, ſich mit dem Kommandanten des zu paſſierenden Forts in Verbindung zu ſetzen, hat Rolin überſehen. Das Schiff hatte alle üblichen Flaggen geſetzt. Eine Meile vor dem Fort Santa Cruz. wurde Signal gegeben, um die Aufmerkſamkeit auf die„Baden“ zu lenken. Der Dampfer war be⸗ reits 10 Minuten am Fort vorbei, als man einen Schuß hörte. Es folgte eine zweite De⸗ tonation, und während man von der Schiffs⸗ brücke das Fort beobachtete, folgte der dritte Einſchlag der die ſchweren Verwüſtungen auf dem Hinterſchiff anrichtete. Dieſen Schuß hatte das Fort Vigia abgegeben. Rolin erklärte, daß man nach der Sachlage das Schiff auch anders hätte zum Stoppen bringen können, des ſch arfen S chuſſes hätte es nicht bedurft. Kapitän Nolin war ſtets der Meinung, daß die Schüſſe gar nicht der„Baden galten. Den Abtransport der Toten, Verwundeten u. vor dem Seeamt Seeamtsſpruch: Schuld auf beiden Seiten Kampfblatt“ mit sofortiger Dauer von drei Monaten. Raubmord in Berlin. enb. Berlin, 22. Jan.(Eigene Meldung.) Der 80 Jahre alte Privatier Jakob Freudenſtein wurde heute vormittag in ſeiner Wohnung im Hauſe Heinrich-Roller-Straße 19 ermordet auſ⸗ gefunden. Ein noch unbekannter Täter hat ihn mit mehreren Meſſerſtichen getötet. Wie ermit⸗ telt werden konnte, fehlen aus dem Beſitz des Ermordeten einige hundert Mark. Wirtſamteit auf die Einleitung eines Verfahrens gegen den Vörſenvertreter der Ouſtric⸗Bank. wtb. Paris, 22. Jan. Die Staatsanwaltſchaft hat die Eröffnung eines Verfahrens gegen den „Baden“ 5 9 8 angeordnet, nachdem die Schiffsleitung ſie nach einem vom Hafenkapitän angegebenen Platz befördert hatte. Der erſte Offizier Camann, der nach dem Kapitän gehört wird, hatte von der Ausſtellung des Sonderpaſſes gehört und darum ebenfalls an keinerlei Gefahr gedacht. Si Fort hat er für ein nation Das Signal vom Fort hat er für ein na 0 les Schiff gehalten, der„Baden“ nich gelten konnte. das Offizier Mie Wie Störmer hat von hraſilianiſcher fünfmal n ge— Der Zeuge drei Schüſſe gehört Seite behauptet wird, ſoll ſchoſſen worden ſein. Der deutſche Bordarzt erklärte, daß er bei der Behandlung der Verletzten von ſeinem portugieſiſchen Kollegen im Stich ge— krank gemeldet; 15 dem Bordarzt kein Kollege zur Verfügung ge— ſtellt worden. N e Der Secamtsſyruch. wib Hamburg, 23. Jau. Nach Anhörung de Schieß⸗Sachverſtändigen und längere 0 Ausfüh⸗ rungen des Reichskommiſſars, die ſich ün we— ſentlichen mit dem nachfolgenden Spruch Decken, verkündete das Seeamt ſeinen Spruch in Sachen ber Beſchießung des Hapag-Dampfers„Baden“ bei der Ausfahrt aus dem Hafen von Rio am 24. Oktober 1930. Der Spruch beſagt, daß der trau⸗ rige Vorfall zunächſt durch die Beſatzung des Forts Santa Cruz verſchuldet worden ſei, deren mißverſtändliches Signal erſt die Möglichkeit zu dem ſchlecht gezielten Warnangsſchuß des Forts Vigia ſchuf, durch den dann 21 Menſcken gelötet und 39 verwundet wurden. Neben den Beſatzun⸗ gen der beiden braſilianiſchen Forts trage Rap. tän Rolin von der„Baden“ inſofern einen Teil der Schuld, als er dem Vermerk in ſeinem Aus⸗ fahrtsſchein, welcher ihn anwies, ſich mi! Sonta Cruz in Verbindung zu ſetzen, überſah.“ Mi. Rückſicht auf die unruhige Lage hätte er ohnehin beſſer getan, ſchon ſogleich nach dem unverſtänk⸗ lichen Santa Cruz⸗Signal zu ſtoppen. Die nach dem Vorfall von der Schiffsleitung und dem Bordarzt veranlaßten Maßnahmen erkennt das Aa Des Kranken hat die braſilianiſche Hafenbehörde am 2 Der Termin der Abrüſtungskonferenz. wtb Genf, 23. Jan. Der Völkerbundsrat hat heute nachmittag in geheimer Sitzung be⸗ ſchloſſen, daß die Abrüſtungskonferenz für den 2. Februar 1932 einberufen wird. Was den Konferenzort angeht, ſo hat ſich der Rat in dieſer Sitzung für Genf entſchieden. Der Nat hat weiter beſchloſſen, daß der Präſident nicht durch die Konferenz gewählt, ſondern durch geführt, Schnee teilſveiſe ſehr hoch liegt. * den Nat ernannt wird. Angeſichts der Schwie⸗ Abrüſtungskonferenz Tagungsort: Genf— Präſident wird durch den Rat im mai ernannt Seeamt als ordnungsgemäß an. Februar 1932 rigkeiten, die ſich in dieſer Frage auf der jetz! gen Tagung ergeben haben, wurde beſchloſſen die Wahl auf die Maitagung des Völkerbunds rates zu verſchieben. Die techniſche Vorberei⸗ tung der Konferenz liegt in Händen des Gene ralſekretariats und des Berichtserſtatters 11 die Abrüſtungsfragen im Völkerbundsrat. Dil Abrüſtungskonſerenz findet im Anſchluß an die Jannartagung des Völkerbundsrates a0 nächſten Jahre ſtatt. Dieſe beginnt am 28 12 laſſen worden ſei. Der ſpaniſche Arz habe ſic;h vom Hafenkapitän in Ris ſei latzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Moglichkeit berückſichtigt.— Für bie Aufnahme 5 1 5 vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 48. Jahrgang Borſenvertreter ber Want wegen falſcher Zeugenausſage zwar wegen ſeiner Erklärungen riſchen Unterſuchungsausſchuß. ein Verſahren gegen Unbekannt beeinfluſſung eingeleitet worden. Dußtrric, Ponloutaß, beſchloſſen, und im parlamenta⸗ Gleichzeitig iſt wegen Zeugen⸗ Maſſenverurteilungen in Italien. wtb. Caltaniſetta(Sizilien), 22. Jan. Nach langwierigen Verhandlungen wurde heute das Urteil über 186 Maſſia-Mitglieder gefällt, denen insgeſamt 2800 Verbrechen zur Laſt gelegt wur— den. 55 der Beſchuldigten wurden freigeſpro— chen. Ein Urteil lautet auf lebenslängliches Zuchthaus, 5 auf 30 Jahre Gefängnis. Den übri⸗ gen Verurteilten wurden etwa 1000 Jahre Ge— fängnis zugeſprochen. 1932 gegen die Schweiz Der Deutſche Fußballbund Preſſe folgende Erklärung: „Aus verſchiedenen Preſſe-Aeußerungen der letzten Zeit konnte der Schluß gezogen werden, als ob der Deutſche Fußballbund bei der Anſet⸗ zung der nächſten Länderſpiele die Schweiz über— gangen habe. Dies trifft in keiner Weiſe zu, Auf Grund früherer Beſprechungen in Uebereinſtim— mung Schweizeriſchen Fußball- und überſendet der mit dem S Athletikverband iſt bei der Regelung des Länder— Spielverkehrs dieſelbe Einteilung getroffen wor— den, wie ſie der Deutſche Fußballbund mit allen anderen Nationalverbänden vereinbart hat. Hiernach werden Vor- und Rückſpiel der Na⸗ tionalmannſchaften im Verlauf von vier Jahren zur Austragung gebracht. Mit dem Schweizeri⸗ ſchen Fußball⸗ und Athletikverband iſt das näch⸗ ſte Spiel für 1932 abgeſchloſſen worden, da der Deutſche Fußballbund in dieſem Jahre den Ein— ladungen von Frankreich, Holland, Schweden, Folge leiſtet, ferner die ſchon früher vereinbar— ten Rückſpiele gegen Dänemark und Norwegen zusträgt und ſeinerſeits Oeſterreich nach mehr— ähriger Pauſe zu einem Länderſpiel eingeladen hat.“ e Forderung auf Weiterbeſchäftigung von e e Lehrlingen. N Darmſtadt, 22. Jan. Der Landesausſchuß der chriſtlichen Gewerkſchaften von Heſſen und Heſ— ſen-Naſſau befaßte ſich am Donnerstag nachmit— tag in Frankfurt a. M. eingehend mit einem von dem Zentrumsabg. Weſp und Gen. im Heſſiſchen Landtag eingebrachten Antrag, der von der heſ— ſiſchen Regierung fordert, bei der Reichsregierung Schritte auf Vorlegung eines Geſetzes zu unter— nehmen, daß die Arbeitgeber ihre Lehrlinge nach Beendigung der Lehrzeit mindeſtens noch drei Monate behalten müſſen. Dieſer Antrag hat durch den heſſiſchen Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft eine ablehnende Antwort erfahren. Die Gewerkſchaften befaßten ſich nun mit der ableh— nenden Antwort und faßten eine Entſchließung, in der der Antrag lebhaft begrüßt wird, die Ant— wort des Miniſters aber größtes Befremden aus— löſt. Die Haltung des Miniſters wird bedauert und von den Abgeordneten erwartet, daß ſie ſich mit ganzer Kraft für die Verwirklichung des Antrages einſetzen. Lac dem deulscfi· nolniselien Nedleduell in Senf Der polniſche Außenminiſter Zaleſki(Mitte) verläßt das Völkerbundshaus nach der ſchar⸗ ſen Auseinanderſetzung mit dem deutſchen Reichsaußenminiſter. Letzte Radiomeldungen In einer indiſchen Goldgrube verſchüttet. Madras, 23. Jan. In der Goldgrube von Kolds ſtürzte ein Felſen ab und begrub viele Arbeiter unter ſich. Acht Perſonen wur⸗ den getötet und hundert verletzt. Drei Kulis merden vermißt. Elly Beinhorn in Nio d'Oro gelandet. Madrid, 24. Jan. Die deutſche Fliegerin ö in Rio Elly Beinhorn d'Oro gelandet. e Wetterbericht. Die Wirbeltätigkeit vom Ozean her hat au— ßerordentlich große Ausdehnung angenommen und es macht ſich der Einfluß eines kräftigen, zwiſchen Island und Skandinaoten liegenden Sturmwirbels bereits über ſaſt ganz Europa gel— tend. Der Einfluß der Tiefausläufer und einer milden und ſehr kräftigen Südweſtſtrömung auf die Witterung Deutſchlands wird zunächſt noch zunehmen, ſo daß allgemein mit anſteigenden Temperaturen und auch Niederſchlägen gerechnet werden muß. Veränderlich, doch meiſt bewölkt bis bedeckt, wiederholte Regenfälle. milde, aber zeitweiſe ſtürmiſch auffriſchende ſüdweſtliche Winde. Monte Cario au dem meer Der große Erfolg, den das außerhalb der Dreimeilenzone an der Küſte Floridas verankerte Monte Carlo im Kleinen erzielte, hat die Unter— nehmer dieſes ſchwimmenden Spielkaſinos ermu— tigt, nunmehr eine ganze Flotte ſolcher C hiffe an den Küſten des Atlantik und des Pazifie zum Beſten erholungs- und unterhaltungsbedürftiger amerikaniſcher Geſchäftsleute aufzuſtellen, Der Dampfer„Monte Carlo“ iſt ein Dreitonnenſchiff, ein ehemaliger Ausflugsdampfer, der mit allem erdenklichen Luxus ſowie allen Spielrequiſiten, von der Roulette angefangen bis zum Würfel— becher, a attet wurde. Da das Haſardſpiel nach amerikaniſchem Recht ein Vergehen darſtellt, das der einzelſtaatlichen, nicht der Bundes gerichtsbarkeit unterſteht, iſt dieſes ſchwimmende Monte Carlo von jeder Intervention der Küſten⸗ wachen geſchützt, und da es überdies außerhalb der Dreimeilenzone verankert iſt, können auch die Behörden von Florida nichts dagegen unterneh— men, Seit es vor einigen Tagen Miami verlaſ⸗ ſen hat, iſt das Schiff das Ziel von Scharen ver— gnügungsluſtiger Leute, die vom Hafen in ſchnel⸗ len Motorbooten an Bord gebracht werden. Die Gäſte können, ſo lange es ihnen beliebt, dort bleiben; iſt ohne Zwiſchenfall klaſſiges Reſtaurant. Es wird jedoch ſtreug dar— auf geachtet, daß kein alkoholhaltiges Getränk an Bord kommt. Die Küſtenwächter haben wieder— holt das Schiff durchſucht, weil ſie hofften, einen Verſtoß gegen das Prohibitionsgeſetz feſtſtellen zu können. Aber alle dieſe Kontrollverſuche haben nichts Verdächtiges ergeben. Angeſichts der un— mittelbaren Nähe der Bahamainſeln bietet ſich den Vergneigungspartien allerdings leicht Gele— genheit, von dem Schiff aus Bezirke zu beſuchen, die dem Prohibitionsgeſetz nicht unterliegen, aber es wird ſtreng darauf geachtet, daß bei der Rückkehr auch nicht ein Tropfen Alkohol an Bort geſchmuggelt wird. Die Namen der das Spielſchiff beſuchenden Paſſagiere werden zwar ſtreng geheimgehalten, aber Gerüchte wollen wiſ⸗ ſen, daß ſich viele amerikaniſche Millionäre unter den Spielern befinden, und daß die Umſätze am Spieltiſch außerordentlich hohe Beträge ergeben. Wie verlautet, hatte voriges Jahr bereits Ca— vone von der Regierung der Vereinigten Staa⸗ ten ein Schiff angekauft und ben Kaufhetraa 450000 Dollars, bar bezahlt. Er ſoll auch dieſes Schiff zweckentſprechend umgebaut und mit einem ſchwimmenden Reſtaurant und Kabarett ausge; ſtattet haben, um es in der Nähe der Küſle Flo. ridas innerhalb der Hoheitsgrenze Amerikas zu verankern. Man ſpricht auch davon, daß er für das Schiff den berühmten Küſtenchef von Phila⸗ delphia engagiert und zwei Waſſerflugzeuge be⸗ reit geſtellt hat, um binnen zwei Minuten ſeine Gäſte aus der„trockenen Wüſte der Prohibition ins Paradies üppiger Champagnerdiners“ beför⸗ dern zu können. Ob dieſe Gerüchte auf Wahrheit beruhen, iſt zwar nicht feſtzuſtellen, aber kein Menſch zweifelt daran, daß ihnen ein Körnchen Wahrheit zugrunde liegt. 1 Abd el itrim hat Heimweh Ein Berichterſtatter, der dieſer Tage von ei⸗ ner Reiſe in den madagaſſiſchen Gewäſſern zu⸗ nwickgekehrt iſt, weiß intereſſante Einzelheiten jüber das Leben zu berichten, das Abd el Krim als Verbannter auf der Inſel Reunion führt. Ter frühere Herrſcher der Rif iſt beaenntlich ſeit fünf Jahren dort als Staatsgefangener inter- niert. Der Mann, der ſolange in Marokko die franzöſiſchen und ſpaniſchen Truppen in Schach hielt, kann es in ſeinem Exil nicht länger aus⸗ holten und richtet fortgeſetzt Gnadengeſuche an den Quai d'Orſay in Paris, ihm die Rückkebr nach Marokko zu geſtatten. Zur Begründung die⸗ ſer Geſuche weiſt er auf ſeine tadelloſe Führnn hin und verſichert, daß er ſeine Rückkehr nach Marokko benutzen würde, die noch immer rebelli⸗ ſchen Stämme friedfertig zu ſtimmen und einen Verſöhnung mit den beiden Kolonialmächten ge⸗ neigt zu machen. Obgleich ſein Reich in der ſpa⸗ niſchen Zone liegt, wendet er ſich mit ſeiner Bitte an Frankreich, weil er es ihm zu danken hat, daß er dem von den Spaniern ſchon bereitgeſtellten Exekutionspeloton entging. Abd el Krim iſt üb⸗ rigens nicht allein. Er hat aus ſeinem großen Harem allerdings nur zwei Lieblingsfrauen mit⸗ nehmen können, Fatima und Aiſcha; dafür durf⸗ ten ihn aber ſeine drei Söhne, ſein Bruder, ſein Onkel, zwei Schweſtern und zahlreiche Enkelkin⸗ der in Le Verhannung begleiten. Bunte Seitung Reklame. Ein altes Sprichwort ſagt: Allzuviel iſt un⸗ geſund! Natürlich trifft das auch für die Propa⸗ gierung geſchäftlicher Dinge, für die Reklame, zu. Das mußte jetzt auch ein Pariſer Inhaber eines Schönheitsſalons erfahren. Der findige Ge⸗ i die einzige Vorbedingung für ihr Ver⸗ bleiben iſt, daß ſie ihr Geld dazu verwenden, in den Spielſälen ihr Glück zu verſuchen. Behagliche Geſellſchaftsräume ſorgen dafür, daß der Aufent⸗ halt an Bord alle Annehmlichteiten bietet. Selbſt. verſtändlich verfügt das Schiff auch über ein erſt. ſchäftsmann hatte, um ſeinen Kunden und vor⸗ nehmlich Kundinnen das Warten zu erleichtern, ſeinen Warteraum zu einer Radio⸗Empfangs⸗ ſtation umbauen laſſen. Jeder Warte ide konnte in einer der zahlreichen Zellen einen Radioappa⸗ rat auf den Sender einſtellen, den er gerade hö⸗ ren wollte. Den Kunden gefiel nun dieſe Einrichtung eine ganze Weile glänzend. Das Geſchäft lief und der Inhaber rieb ſich die Hände wegen der guten Idee, die er gehabt.— Auf einmal aber war al⸗ les wie abgeriſſen. Nur wenige Stammkunden betraten noch den Laden, die vielen, die ſeither dazugekommen waren, blieben weg. Und der Grund: Gegenüber hatte ſich ein Konkurrent niebergelaſſen und ein Schild ausgehängt, auf dem zu leſen ſtand:„Hier werden alle Kunden in vollkommener Stille bedient.“ Woraus man ſieht... uſw. Die Zigarette. Profeſſoren der Techniſchen Hochſchule Zürich haben eingehende Unterſuchungen über die Schädlichkeit der Zigaretten angeſtellt und ſind dabei zu merkwürdigen Reſultaten gekommen. So haben ſie beiſpielsweiſe feſtgeſtellt, daß bis zu 36 Prozent Nikotin in den Mund des Rauchers atlangen bis zu 60 Prozent in die Kant und daß beim Inhalieren des Rauches bis zu 15 Prozent mehr Nikotin reſorbiert wird als ſonſt. Inter— eſſant iſt auch, daß kurze, dicke Zigaretten we⸗ ſentlich ſchädlicher ſind als lange und ſchmale. Auch loſe geſtopfte oder trockene Zigaretten ſind ſchädlicher als andere und das Eigenartigſte: Aus hellen Zigaretten tritt weniger Nikotin in den Mund des Rauchers als aus dunklen. Weiter weiſen die Forſcher darauf hin, daß es ziemlich zwecklos ſei, Zigaretten nachträglich zu entnikoti⸗ niſieren. Das Ziel müſſe ſein, ſolchen Tabak zu züchten— was durchaus im Bereich des Mögli— chen liege— der an ſich ſchon nikotinarm ſei. Am beſten ſei es dann natürlich, dieſen nikotinarmen Tabak auf lange, dünne Zigaretten zu verarbei— ten und ſie friſch zu rauchen, alſo nicht austrock— nen zu laſſen. Daß eine ausgetrocknete Zigarette überdies auch weniger gut ſchmeckt als eine friſche iſt eine Feſtſtellung, die jeder Raucher mehr oder weni— ger bereits gemacht hat. Bluttat eines Jähzornigen Swei Menſchen ums Leben gebracht enb. Eſſen, 22. Jan. In einem Hauſe der Segerothſtraße verübte heute nacht der 28jähr. Arbeiter Slawſki eine ſchwere Bluttat. Slawſki nächtigte dort in der Wohnung eines 22jähri⸗ gen Mädchens namens Spiegelberg. In der auſtoßenden Wohnung ſchliefen der 30jährige Zimmermann Ottenberg und die gleichaltrige Ehefrau Hermſen. Slawſki ſoll nun mitten in der Nacht wegen ſeines lärmenden Gebarens von Frau Hermſen aufgefordert worden ſein, ſich ruhig zu verhalten, darauf in deren Zim⸗ mer eingedrungen ſein und auf Frau Hermſen und den bei ihr weilenden Ottenberg ohne weiteres drei Schüſſe abgegeben haben. Ottenberg wurde an Kopf und Schulter ſo ſchwer verletzt, daß er inzwiſchen im Krankenhaus geſtorben iſt. Frau Hermſen, die eine Rickgratverletzung da— vontrug, befindet ſich ebenfalls in Lebens- gefahr. Der Täter und die Spiegelberg ſind zunächſt flüchtig gegangen. Der Eſſener Mord— kommiſſion iſt es aber gelungen, den Slawſfki in Langenberg feſtzu nehmen. Die Fahn⸗ dungen nach der mit ihm geflüchteten 28jähr. Maria Spiegelberg waren gleichfalls von Er— folg. Wie wir erfahren, iſt es kurz nach 11 Ahr der Eſſener Mordkommiſſion gelungen, auch die geflüchtete Maria Spiegelberg in der Nähe des Langenberger Bahnhofs feſtzu— nehmen. Faſt um dieſelbe Zeit iſt die ſchwerverwundete Frau Hermſen ihren Verletzungen erlegen, ſodaß die Bluttat des ſchnellgefaßten Mörders nunmehr zwei junge Menſchenleben gefordert hat, 1 Varna. Roman von Max v. Weißenthurn. (6. Fortſetzung.) Das abendliche Dunkel brach ſoeben herein und obwohl in der großen Vorhalle Licht brannte, machte dieſe dennoch einen ſo düſte⸗ ren Eindruck, daß Ledward Hulme nicht um⸗ hin konnte, ſich über die Geſchmacksrichtung der Leute zu wundern, die einem alten Feu— dalſitz hier auf dem Lande den Vorzug geben konnten gegen eine Villa in Mentone oder ein Palais in London. Hicks leitete Ledward nach dem Wohnzim⸗ mer der Gräfin von Saint Maure. Sie war eine zarte, ſchlanke Frau von einigen fünfzig Jahren, beſaß aber trotzdem vielmehr phyſiſche Energie, als man ihr, ihrer äußeren Erſchei— kung nach, vielleicht zugetraut hätte; ſie war ſtets äußerſt reich gekleidet. Ledward fand ſie heute ſchöner denn je, während er inbezug auf die ältere ſeiner Kuſinen nicht der gleichen Anſicht ſein konnte. Blanche Hulme war um ein oder zwei Jahre älter als ihr Bruder Gottfried und ſie ſah vollſtändig danach aus. Die ariſtokratiſchen Züge der Saint Maures traten bei Blanche ſo ſcharf hervor, daß ſie un⸗ ſchön wurden. Blanche war größer als ihre Mutter, aber nichts weniger als einnehmend und Ledward beeilte ſich immer, ſo raſch wie möglich von ihr wieder wegzuſehen. Seine jüngere Kuſine Chriſtine hingegen, der Lieb⸗ ling der ganzen Familie, ein neunzehnjäh⸗ riges, jugendfriſches Geſchöpf, erregte ſeine volle Bewunderung. Sie war ganz das Mäd⸗ chen, das er zu ſeiner Gattin hätte wählen können. Die Gräfin aber hatte bereits ihre ganz beſtimmten Pläne betreffs ihrer Töchter entwor⸗ fen und, ſo wenig ſie ſich ſonſt gegen irgend⸗ wen hierüber ausſprach, ſo war es doch ſelt⸗ ſamerweiſe Ledward Hulme, demgegenüber ſie ihren Wünſchen und Hoffnungen zuweilen Ausdruck zu geben pflegte. Gottfried war noch immer auf Reiſen. Er hatte ſich in die Exiſtenz eines engliſchen Ma⸗ joratsherrn noch nicht hineingefunden und ver⸗ brachte, ſoweit es nur irgend möglich war, ſeine Zeit im Ausland. Seine Mutter war oft in der größten Angewißheit über ſein Tun und Laſſen und wußte nie, wann er zu⸗ rückkehren würde. Sie liebte ihre Stellung außerordentlich und ſehnte ſich eigentlich nicht ſehr nach der Heimkehr des Sohnes, wie manche andere Mutter es wohl getan hätte. Zuweilen allerdings war es ihr unbequem, keine männliche Stütze zur Seite zu haben, die ihr in dieſem und jenem an die Hand ge⸗ gangen wäre; bald aber ſah ſie Ledward als einen Erſatz für den Sohn an, deſſen An⸗ ſchauungen in mancher Hinſicht mit den ihren ganz und gar nicht übereinſtimmten, auch hatte ſie den Entſchluß gefaßt, die Vergan⸗ genheit zu überſehen und ihn ſo bei ſich auf⸗ zunehmen, wie ein naher verwandter und der mutmaßliche Erbe es erwarten konnte, auf⸗ genommen zu werden. Es beſtand doch im⸗ merhin die Gefahr, daß Gottfried bei irgend einer ſeiner mitunter recht tollkühnen Expe⸗ ditioenen verunglücken konnten; ſo mochte es für alle Fälle gut ſein, ſich mit dem Manne auf freundſchaftlichen Fuß zu ſtellen, der eines Tages Herr in Langley werden und die Macht erlangen konnte, der Graf von Saint Maure und ihren Töchtern das Leben angenehm oder unangenehm zu geſtalten. Ledwards Eintritt veranlaßte die Damen zur Unterbrechung ihrer verſchiedenen Be⸗ ſchäftigungen. Die Begrüßung war keine herzliche, aber auch keine unfreundliche zu nennen. Das gewöhnliche, fade Salon⸗ geſpräch entſpann ſich zwiſchen den Beteiligten, bis Ledward plötzlich an die Gräfin die Frage richtete, wann ſie zuletzt von Gottfried Kunde erhalten hätte. „Vor drei Wochen etwa“, erwiderte die Ge⸗ fragte.„Aber er gab mir keine Adreſſe auf, weil, wie er ſchrieb, er nicht wüßte, wo er in nächſter Zeit ſein werde. Ach, er beſitzt gar keine Anhängigkeit an ſeine Familie. Er zieht es vor, einem Abenteurer gleich in der Welt umherzuſchweifen, anſtatt——“ „Anſtatt ſich hübſch auf Langley niederzu⸗ laſſen, eine reiche Erbin zu heiraten und ſich ins Parlament wählen zu laſſen! Das iſt es doch unzweifethaft, was Mama ſagen will!“ fiel Chriſtine lachend ein.„Ich bin der An⸗ ſicht, daß er ſelbſt am beſten wiſſen muß, was ihm gefällt. Hier in Langley kann er noch lange genug ſein Leben vertrauern, und ins Parlament kommt er wohl auch ſpäter noch immer früh genug!, Apropos Ledward, weißt du ſchon das Neueſte? Ich habe Mama über⸗ redet, eine Geſellſchafterin anzunehmen!“ „Eine Geſellſchafterin?“ Die Gräfin, welche für ihre jüngere Tochter eine verzeiliche Schwäche beſaß, ſchüttelte lächelnd den Kopf. „Wenn du das Wort in ſeiner gewöhnlichen Bedeutung auffaſſeſt, ſo biſt du mit Recht be⸗ fremdet“, ſagte ſie. „Was wir in Wirklichkeit benötigen, iſt eine gebildete, junge Dame, die abends mit mir vier⸗ händig ſpielt, mich in den Schlaf lieſt und all 2„ N wel je! Verbilligter Die Frankfurter Feſthalle hatte Reichsbahndirektion Frankfurt Verha 9 aufgenommen, um den auswärtigen Beſuchern 8 Frankfurter Sechstagerennens auch an „alen Wochentagen die Fahrt nach Frank auf Sonntagsrückfahrkarten, alſo bei einer Fahrpreisermäßigung von 33 ein Orfttel Pro⸗ jent zu ermöglichen. vom Kind zum Greis Das Jahresende regt nun einmal zu pro⸗ phezeien an und auch die ernſten Statiſtiker, die ſonſt immer nur rückwärtsgewandt in trok⸗ kenen Zahlen veralteter Ereigniſſe ſchwelgen, entfalten zu dieſem Termin gern ihre Prophe⸗ tengabe. Durch üble Erfahrungen gewitzt, ver⸗ meiden ſie aber Prognoſen über Konjunktur, über Handel und Wandel und jonglieren lie⸗ ber mit feſtſtehenden Zahlen. So berichtet, wie wir dem„Tempo“ entnehmen, eine neue Un⸗ terſuchung des Statiſtiſchen Reichsamtes, wie ſich die Zuſammenſetzung des deutſchen Volkes an Kindern, Erwachſenen und Greiſen in den nächſten drei Jahrzehnten entwickeln wird. Gegenwärtig iſt die Lage etwa ſo: Kinder ſind ein verhältnismäßig rarer Artikel ge⸗ worden; es gibt rund 15 Millionen Kinder (im Alter bis zu 15 Jahren), während vor zwei Jahrzehnten nahezu 20 Millionen vor⸗ handen waren. Auf der anderen Seite hat die erwerbsfähige Bevölkerung, zu der alle Perſo⸗ nen im Alter von 15 bis 65 Jahren gerechnet werden, ſtark zugenommen. Die Ueberfüllung des Arbeitsmarktes zeigt es jedem deutlich; in Zahlen ausgedrückt: wir haben 10 Millionen Perſonen dieſer Jahrgänge mehr als vor 20 Jahren, nämlich rund 45 Millionen. Und ſchließlich die Greiſe: ſie ſind zahlenmäßig verhältnismäßig gering vertreten, da die vor 1865 geborenen Generationen überhaupt we⸗ niger umfangreich waren. Ueber 65 Jahre alt ſind zur Zeit rund 4,1 Millionen. Kinder werden älter, die Erwachſenen aber auch. Und ſo ergibt ſich für die nächſten Jahr⸗ zehnte eine gewiſſe„Vergreiſung“, die wirt⸗ ſchaftlich und ſozialpolitiſch von großer Bedeu⸗ tung werden muß. Bei ſtändig gleichbleiben⸗ der Geburtenziffer wird die Geſamtzahl der erwerbsfähigen Bevölkerung bis 1955 zwar noch anſteigen, aber im Gegenſatz zu dem ſchnellen Bevölkerungszuwachs der Vorkriegs⸗ zeit nur ſehr wenig. Später wird dann ſogar der Abgang der Erwerbsfähigen infolge Tod und Invalidität ſo ſtark zunehmen, daß er durch einen gleichbleibenden Nachwuchs an Ju— gendlichen nicht mehr ausgeglichen werden kann. Zunehmen wird dagegen ſtark der im Grei⸗ ſenalter befindliche Bevölkerungsteil. Während im Jahre 1925 auf 100 Erwerbsfähige nur 8,4 über 65 Jahre alte Perſonen kamen, wird dieſe Ziffer bis 1945 ſchon auf 12,6 ſteigen. Im Jahre 1980 werden dann ſogar faſt 22 alte Leute auf je 100 des erwerbsfähigen Al⸗ ters kommen. Der Arbeitsmarkt wird dann alſo ein ganz anderes Bild haben als heute, jede Arbeitskraft wird geſucht ſein, aber ihr werden auch doppelte Laſten für die Alters⸗ verſorgung zufallen. Für den Wohnungsmarkt iſt folgende Pro— phezeiung der Statiſtiker von Bedeutung: von 1936 an wird die Zahl der Eheſchließungen, in Nachwirkung des Geburtenausfalls der Kriegsjahre und des neuerlichen Geburten- rückgangs, ſtändig ſtark abnehmen, ſo daß alſo auch von dieſer Seite aus automatiſch eine Minderung der Wohnungsnot eintreten kann. — Mädchen langweilig werden; zu dem allen iſt eine in ihrem ganzen Weſen feine, junge Dame erforderlich, die auch zeitweiſe im Salon erſcheinen kann. Die Schwierigkeit beſteht darin, eine Per⸗ ſon, die allen dieſen Anſprüchen genügt, aufzu⸗ treiben. Du haft wohl keine Anwärterin auf den noch offenen Poſten in Vorſchlag zu bei; gen, Ledward?“ Der junge Mann ſchüttelte den Kopf. „Warum inſeriert ihr nicht?“ fragte er zu⸗ rück.„Es werden ſich Bewerberinnen in Hülle und Fülle melden.“ „Aus den Bewerberinnen, die ſich auf ein Inſerat melden, fällt es ſchmer, die richtige herauszufinden“, verſetzte die Gräfin. Ich habe ſchon daran gebacht, mit Paſtor Ward über die Sache zu reden; er kommt heute zu Tiſch; er kennt alle Leute in der Gegend und weiß mir vielleicht irgend eine arme Waiſe zu em⸗ pſehlen; das wäre mir das liebſte, denn eine ſolche vergißt nicht ſo leicht, daß es nur eine untergeordnete Stellung iſt, welche ſie ein⸗ nimmt!“ „Ich wünſche dir Glück dazu;; möchteſt du finden, was du ſuchſt!“ antwortete Ledward, das Thema in andere Bahnen lenkend, indem er ſich erkundigte, was für Vergnügungen für die Feſtzeit auf dem Pragramm ſtünden und welche Gäſte zu Weihnachten nach Langley kommen würden. 0 „Beatrice Gray werd hier ſein“, antwor⸗ tete Ehriſtine auf ſeine Frage, und außer ihr c och viel wichtigere Perſon. Mama mag dir ſagen, wer. Ich fühle mich wirklich nicht würdig genug, einen ſo illuſtren Namen aus⸗ zuſprechen“/. Gor Haſchbach, 22. Jan. Selbſtmord mi dem Raſiermeſſer. Der 65jährige ledige Steinarbeiſer Daniel, Kreutz brachte ſich mit dem Raſiermeſſer in ſelbſtmörderiſcher Abſicht zwei Schnitte in der Kehle und einen Schnitt in die Pulsader des linken Armes bel. Man ſand ihn blutüberſtrömt vor ſeinem Bette. Der Tod trat alsbald ein. Kreutz ſoll den Selbſtmord in gei⸗ ſtiger Umnachtung verübt haben; er war Epi⸗ leptiker. Birkweiler, 22. Jan. Ertrun ken auf⸗ de ſunden. Geſtern vormittag wurde im Kolchenbache der 64 Jahre alte uhmacher Theobor Isler von Paſſanten tot aufgefunden. Der tödlich Verunglückte hatte am Tage zuvor hier im Tagelohn als Schuhmacher gearbeitet, war auf dem Nachhauſewege— er wohnte in Albersweiler— begriffen und in der Dunkelheit vor Birkweiler vom Wege abgekommen und in den Bach gefallen. Als man ihn früh auffand, lag er mit dem Geſicht im Waſſer. Die Leiche wurde einſtweilen beſchlagnahmt. Isler war ledig und in der Schweiz(Zell, Kanton Winter⸗ thur) beheimatet. Altdorf, 22. Jan. Gefaßte Wilddiebe. Das Ueberhandnehmen der Wilddiebereien in den Weinbergen der Gemarkungen Altdorf und Venningen veranlaßte die Beamten der Gendar⸗ merieſtation Altdorf zur ſtärkſten Kontrolle. Beim Abgehen des Geländes entdeckte man in Gebieten mit gutem Haſenwechſel eine große An⸗ zahl Drahtſchlingen, in denen ſich Haſen geſan⸗ gen hatten. In den letzten acht Tagen wurden von den Beamten nicht weniger als fünf Wild⸗ diebe beim Abgehen der gelegten Schlingen auf ſriſcher Tat gefaßt und drei davon dem Amts— gericht Edenkoben übergeben. Ludwigshafen, 22. Jan. Freiſpru ch. Das Große Jugendgericht verhandelte gegen den 153 jährigen Heinz Adam, deſſen Bruder Karl Erwin im Oktober vorigen Jahres bekanntlich den Schuhmacher Dietrich ermordet und beraubt hatte. Der ältere Adam iſt deswegen vom Schwurgericht Frankenthal zum Tode verurteilt worden. Das Verfahren gegen den minderjäh⸗ rigen Heinz wurde damals abgetrennt. Die Ver— handlung vor dem Jugendgericht endete mit einem Freiſpruch Ludwigshafen, 23. Jan.(Groß e! Schadenſeuer.) In der letzten Nacht um 12.20 Uhr entſtand in der Werkſtätte des Terrazzogeſchäftes Berlinghof, Maudacherſtraße 34, auf bis jetzt noch unbekannte Weiſe ein Brand, dem der Dachſtuhl zum Opfer fiel, ſo⸗ wie etwa 200—300 Holzformen für Spülſteine Der Schaden iſt erheblich. Die Berufsſeuer⸗ wehr löſchte den Brand und konnte um 2.20 Uhr wieder abrücken. Perſonen kamen wäh⸗ rend des Brandes nicht zu Schaden. Todesurteil gegen Frau Märkle beantragt. Karlsruhe, 23. Jan. In dem Prozeſ gegen die Ehefrau Märkle wegen Mordes hat der 1. Staatsanwalt Dr. Pfeiffer nach länge⸗ rem Plaidoyer die Todesſtrafe beantragt. Kaiſerslautern, 22. Jan. Tödlicher Au tounfall. In der Kurve des Falltales bei Otterbach iſt am Mittwoch nachmittag der 38jäh⸗ rige verheiratete Vertreter einer Margarine. fabrik, Johann Petri, mit dem Auto tödlich ver⸗ unglückt. Beim Ausweichen vor einem anderen Fahrzeug geriet der Kraftwagen ins Schleudern und überſchlug ſich, Petri unter ſich begrabend. Der Verunglückte ſtarb auf dem Transport zum Krankenhaus Kaiſerslautern. Das Auto wurde vollſtändig zertrümmert. Die Gendarmerie Kai⸗ ſerslautern nahm die notwendigen Erhebungen an Ort und Stelle vor. Petri ſtammt aus Kai⸗ ſerslautern. Neuſtadt a d. Hdt., 22. Jan. Ein Ge⸗ meinſchaftsdenkmal der 18er. Der Vorſtand des 18er Denkmal⸗Verbandes hat ein⸗ ſtimmig beſchloſſen, die Errichtung eines Gemein⸗ ſchaftsdenkmals zu betreiben und hierüber einge Vereinbarung mit den Vertretungen der übrigen in Betracht kommenden Truppenteilen herbeizu— führen. Annweiler. 22. Jan. Die Notſteuern abgelehnt. Der Stadtrat hat in ſeinex geſt⸗ rigen Sitzung von der letzten Möglichkeit, die Notverordnungsſteuern freiwillig einzuführen, keinen Gebrauch gemacht. Die Einführung der drei Steuern wurde mit 18 gegen 3 Stimmen abgelehnt. Die Staatsaufſichtsbehörde wird nun wahrſcheinlich die zwangsweiſe Erhebung anord— Reet FFF Ebersheim(Rhh.), 22. Jan. Geſtern abend wurde auf der Ebersheimer Straße kurz vor Hechtsheim der verheiratete 48 Jahre alte Land- wirt Joh. Enders aus Hechtsheim tot aufgefun⸗ den. In unmittelbarer Nähe ſtand ſein Fuhr⸗ werk. Die Leiche wurde auf den Friedhof ge⸗ bracht. Die ärztliche Unterſuchung ergah, daß Enders wahrſcheinlich von ſeinem eigenen Fuhr⸗ werk überfahren und tödlich verletzt wur be. Die Räder des Wagens waren dem Unglücklichen über den Kopf gegangen. Nüchtliche Anſchläge auf Autamohile. Nackenheim,(Rhh), 22. Jan. In den letzten Tagen machte die Nachtpolizei verſchiedentlich die Wahrnehmung, daß unweit des Ortsausgan⸗ ges nach Nierſtein von den dort lager iben Pfla⸗ ſterſteinen einige Reihen çuer über die von Au⸗ tos ſehr ſtark befahrene Straße guegt waren. Die Steine wurden jedesmal von dim Nacht⸗ ſchutz beſeitigt. Am Dienstag abend wurde der Nachtwächter von unbekannten Geſtalten beſchoſ⸗ ſen. Er erlitt einen Fingerſchuß; dem Hund ging die Kugel durch den Hals. Verſtärkte Polizei weilte am Tatort, um Feſtſtellungen zu machen Dar mſtadt, 22. Jan.(Selbſtmord eines ruſſi— ſchenͤKirchendieners.) Der ruſſiſche Staatsange⸗ Die Arbeitsmarktlage im Reich. wtb. Berlin, 23. Jan. Nach dem Bericht der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung wurden Mitte Januar aus Mitteln der Arbeitsloſenverſicherung rund 2 396 000, aus der Kriſenfürſorge rund 739 000 Arbeitsloſe unterſtützt. Gegenüber dem vorigen Stichtag bedeutet das eine Zunahme von bund 230 000 bezw. rund 62 000. Unter den am 15. Januar bei den Arbeits⸗ ämtern verfügbaren Arbeitſuchenden befanden ſich— nach Abzug der noch in Stellung, aber in Notſtandsarbeit Beſindlichen— rund 4 765 000 Arbeitsloſe. Zu ihnen gehören außer den Unterſtützungsempfängern noch die von der öſſentlichen Fürſorge Betreuten(Wohl⸗ Tragödie eines Königſtein(Taunus), 22. Jan. Geſtern morgen erweckte es bei Nachbarn Befremden, daß die Fenſterläden und die Haustür des Cahn'ſchen Anweſens in der Hauptſtraße nicht geöffnet wurden. Man öffnete ſchließlich die Tür gewaltſam und bemerkte ſofort einen ſtarken Gasgeruch, welcher der Küche ent⸗ ſtrömte. Hier ſaß das 70jährige Fräulein Fan⸗ ny Cahn mit ſtarker Gasvergiftu ng in einem Seſſel. Sofort angeſtellte Wiederbele— bungsverſuche blieben leider erfolglos, ſo— daß der hinzugezogene Arzt nur noch den Tod feſtſtellen konnte. In einem an die Küche an— Karlsruhe, 22. Jan. Im Märkle-Prozeß wurde heute die Zeugenvernehmung fortge— ſetzt. Die Zeugin Luiſe Nikolaus, Kanzleiaſſi— ſtentin, kennt die Frau Märkle aus ihrer Tä— tigkeit bei der Staatsanwaltſchaft. Sie hat auch bei ihr häusliche Arbeiten verrichtet. Sie habe über ihren Mann wiederholt geklagt, er habe es mit anderen Frauen. Schon zu Oſtern habe ſie ihr gegenüber geäußert, Frau Wer— ner ſei krank. Am 4. Mai, kurz vor dem Tode der Frau Werner, habe Frau Märkle geſagt, ſie ſei ſchwer herzleidend und werde bald ſter— ben.—** pb. Auf Antrag des Verteidigers wurden die Putzfrau Heſſer und der Hausnmeiſter Jäger geladen weil er die Glaubwürdigkeit der Niko— laus anzweifelt. Anterſuchungsrichter Hoff— mann äußert ſich über die Vernehmung. Frau Märkle habe verſucht, alles auf Frau Werner zu ſchieben. Im weiteren Verlauf des Prozeſſes wurde die Schweſter der verſtorbenen Frau Werner vernommen. Sie gibt an, daß das Familien— leben der Eheleute Werner bis zum Jahre 1928 glücklich geweſen ſei. Von dieſem Zeit— punkt an habe Frau Werner fortwährend anonyme Brieſe bekommen, durch die ſie ſchwer gelitten habe. Durch die dauernden Aufregun— gen habe Frau Werner Herzbeſchwerden be— kommen. Als dann ihre Schweſter am 7. Mai geſtorben ſei, habe ſie Werner ganz in Schmerz aufgelöſt vorgefunden. 4.7 Millionen Arbeitsloſe am 15. Januar fahrtserwerbsloſe), ferner zahlreiche Arbeits loſe, die am Stichtage die Wartezeit für die Arbeitsloſenunterſtützung durchzumachen hat⸗ ten, aber auf Grund der ſtarken Fluktuation des Marktes ſich im Uebergang zwiſchen ver⸗ ſchiedenen, zum Teil kurzfriſtigen Beſchäftigun⸗ gen befanden. Die Witterung machte in weitem Umfange die Einſtellung der Außenarbeiten notwendig. Dem entſpricht der ſtarke Zugang an Arbeit⸗ ſuchenden aus dem Baugewerbe und aus den mit ihm zuſammenhängenden Berufsgruppen und Rohſtoffinduſtrien ſowie die zunehmende Arbeitsloſigkeit in der Landwirtſchaft der Be⸗ zirle Schleſien, Brandenburg, Heſſen und Suchſen. alten Geſchwiſterpaares Gasvergiſtung aus wirtſchaſtlicher Not ſtoßenden Zimmer lag der 61jährige Bruder Bernhard Cahn in bewußtloſem Zuſtand im Bett, doch hatten bei ihm die Wiederbele— bungsverſuche den E rfolg, daß er ſich nach Ueberführung in das Krankenhaus verhält— nismäßig raſch erholen konnte. Ein weiterer Bruder hatte ſich morgens auf eine Geſchäfts— reiſe begeben. Die Ermittlungen ergaben, daß das Geſchwiſterpaar beſchloſſen hatte, gemein— ſam aus dem Leben zu ſcheiden. Der Grund zu dieſem Entſchluß dürfte in wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſen zu ſuchen ſein, Morödprozeß Märkle Donnerstag⸗verhandlung— Schluß der Beweisaufnahme Großem Intereſſe begegnet die Verne h mung Werners, der im Zivilanzug er⸗ ſcheint. Er iſt ſehr bleich und ſeine Ausſagen geben Zeugnis davon, daß ſeine geiſtigen Fä⸗ higkeiten ſehr gelitten haben. Werner betont: „Meine Frau iſt tot. Sie hat ihr Wiſſen mit ins Grab genommen. Ich trage die ganze Schuld. Ich habe die ganze Schuld auf mich ge⸗ nommen und werde nichts ſagen, was einem anderen ſchaden könnte. Ich trage die Schuld, dafür büße ich auch. Ich habe mich innerlich überwunden und beruhigt und mich mit dem, was geſchehen iſt, abgefunden.“— Werner be— hauptet weiter, ein blödſinniger Entſchluß von dritter Seite habe ihn veranlaßt—. Hier unterbricht der Vorſitzende Werner mit der Frage:„Wer iſt die dritte Seite?“— Werner antwortet:„Das konnte niemand ſein als die Frau Märkle.“(Der unterbrochene Satz geht nicht weiter). Auf die Frage des Vorſitzenden, ob er zugebe, ſeiner Frau Gift gegeben zu ha⸗ ben, erklärte Werner:„Ich gebe gar nichts zu, ich büße. Als ich das Gift bekam wußte ich noch nichts. Die ganze Sache geſchah in einer Art, wie ſie mir heute unbegreiflich erſcheint.“ Auf eine weitere Frage des Vorſitzenden ſag'e Werner, Frau Märkle trage eine moraliſche Schuld. Sie müſſe ſich ſagen, auch Schuld an dem Tode ſeiner Frau zu haben. Der Vorſit— zende wies Werner darauf hin, daß in dieſer Aeußerung ein Bekenntnis ſeiner Schuld llege. Damit war die Zeugenvernehmung beendet Am Freitag vormittag beginnen die Plädoyers. Au den Studentenunzuften in Heidelberg hörige Eugen Truſchewitſch geboren in Tſtbita, ſeither in Darmſtadt twohnhazft, hat der ruſſiſchen Kapelle erſchoſſen. als Kirchendiener der ruſſiſchen Kapelle tätig. e Motive zu der Tat ſind unbekannt. Der Ver⸗ Ebte ſcheint aus einer Familie der beſſeren Stände Rußlands zu ſtammen. Seit 1926 war r in Darmſtabt allei wobnbaft und wird als ſich in der Nacht zum Mittwoch auf der Künſtlertolonje vor Er war hier — Der Univerſitätsvorplatz in Heidelberg, auf dem ſchwere Zuſammenſtößze zwiſchen Studen⸗ ten und Polizei ſtattſanden. Oben Profeſſor Meiſter, Rektor der Univerſität. Infolge der Auflöſung der ſtudentiſchen Selbſtverwaltung an der Heidelberger Ani⸗ verſität fanden in der ganzen Stadt schwere Zuſammenſtöße z ei ſtatt. Mehrſach ging die Polizei mit zwiſchen demonſtrierenden 3 künftigen Varmſtadt, 22. Jan. Großfeuer. In der Nacht zum Donnerstag gegen halb 12 Uhr brach in der, dem Reichsvermögensamt gehörigen und an das Reit⸗ und Fahrtinſtitut Schutt vermie⸗ teten Scheuer in der Eſchollbrückerſtraße Feuer aus. Es lagerten dort etwa 500 Zentner Stroh und 120 Zentner Heu, die ein Raub der Flam⸗ men wurden. Die Entſtehungsurſache iſt noch unbekannt, da in den letzten zwei Tagen nie— mand den Raum betrat und Selbſtentzündung nicht in Frage kommt. ol. Zotzenbach i. O., 23. Jan.(Eine ganze Familie wegen Hehlerei auf ger Anklagebank.) Das Darmſtädter Bezirksſchöffengericht verur— teilte drei junge Leute aus Zotzenbach und Groß-Breitenbach wegen gewerbsmäßiger be— ziehungsweiſe erſchwerter Wilddieberei zu 3 Monaten, ſechs und vier Wochen Gefängnis. Weil ein gewilderter Haſe im Hauſe des zu— Schwiegervaters des Hauptange— klagten gebraten und verſpeiſt wurde, ſaßen auch die Teilnehmer an dieſem Eſſen auf der Anklagebank: Vater, Mutter, Tochter, Sohn. Mutter und Tochter waren Hehlerei auch wegen Begünſtigung angeklagt, außerdem wegen da ſie den in ihrem Haufe nach dem Haupt⸗ angeklagten forſchenden Gendarmen irrefüh— rende Angaben gemacht haben ſollten. Von dieſen Angeklagten wurde nur der Sohn zu einer Geldſtrafe von 25 Mk. oder fünf Tage Gefängnis wegen Beg igung verurteilt, weil er auptan nmeinmal auf ſeinem Motorrad nach zum Haſen— byfg ur 131 hg werkauf gefahren hatte. den Amtlicher Teil Bierſteuerordnung für die Gemeinde Viernheim. Auf Grund des Art. 3 Abſ. 2 des Heſſ. Ausf.“ Geſetzes vom 11. Dezember 1930(Reg. Bl. S. 311) zu dem zweiten Abſchnitt der Verordnung des Reichspräſidenten zur Behebung finanzieller, wirt— ſchaftlicher u. ſozialer Notſtände vom 26. Juli 1930 (R. G.Bl. S. 311) wurde durch Verfügung des Kreis- amts Heppenheim vom 30. 12. 1930 für den Ge- markungsbezirk der Gemeinde Viernheim die Ge— meindebierſteuer eingeführt und demzufolge die nach— ſtehende Bierſteuerordnung erlaſſen. S 1. Der örtliche Verbrauch von Bier, weder in dem Gemarkungsbezirk hergeſtellt wird oder in den Gemarkungsbezirk eingeführt wird, unterliegt einer Steuer nach folgenden Sätzen: bei Einfachbier 2.50 RM. bei Schankbier 3.75„ bei Vollbier bei Starkbier das ent- 5.— 7.50 8 2. Unter Bier im Sinne des§S 1 ſind auch bierähnliche Getränke zu verſtehen. § 3. Die Steuerpflicht tritt ein: a) bei dem in dem Verbrauchsſteuerbezirk herge— ſtellten Bier, ſobald es aus den Herſtellungsſtätten in den freien Verkehr innerhalb des Verbrauchs— ſteuerbezirks gebracht oder in einen mit der Her— ſtellungsſtätte verbundenen Ausſchankoder Verkaufs- raum überführt oder in der Herſtellungsſtätte oder im Haushalt des Herſtellers verbraucht wird, b) bei dem in den Verbrauchsſteuerbezirk einge— führten Bier mit dem Zeitpunkt des Einbringens in den Verbrauchsſteuerbezirk. § 4. 1. Steuerpflichtig iſt der Herſteller oder der— jenige, der Bier in den Verbrauchsſteuerbezirk ein— führt(Einbringer). 5 2. Als Einbringer gilt derjenige, der auf der Sendung oder in den Begleitpapieren als Ab— ſender bezeichnet iſt(Lieferfirma), oder wer Bier für ſeinen gewerbl. Betrieb oder privaten Ver— brauch ſelbſt in den Verbrauchsſteuerbezirk einführt oder einen anderen mit dem Transport in der Verbrauchsſteuerbezirk beauftragt(3. B. Händlen, Wirte, Selbſtverbraucher). Falls dieſer nicht zu ermitteln iſt, gilt derjenige als Einbringer, der die Beförderung tatſächlich beſorgt und ausführt. E 1. Die Steuer wird nicht erhoben für Bier, das a) als unbrauchbar von dem hieſigen Herſteller oder dem Einbringer zurückgenommen wird, b) von außerhalb durch den Verbrauchsſteuerbezirk durchgeführt wird. 8 2. Die Steuer wird erſtattet, wenn glaubhaft nachgewieſen wird, daß verſteuertes Bier wieder aus dem Verbrauchsſteuerbezirk ausgeführt worden iſt. 7 für 1 Hektoliter. § 6. Die Steuerpflichtigen(Herſteller, Einbringer), die im Verbrauchsſteuerbezirk eine Betriebsſtätte haben, ſind, wenn ſie Bier gewerbsmäßig in den Verkehr bringen, verpflichtet, die Eröffnung ihres Betriebs der Steuerſtelle(vergleiche 8 18) binnen 8 Tagen nach Eröffnung anzuzeigen. Inhaber be⸗ reits beſtehender Betriebe haben ihren Betrieb binnen 8 Tagen nach Veröffentlichung dieſer Steuer— ordnung anzumelden. 8 7. Die nach§ 6 anmeldepflichtigen Unternehmer ſind verpflichtet, Steuerbücher nach einem von der Bürgermeiſterei vorgeſchriebenen Muſter über das N 22 1 dem Gummiknüppel vor. hergeſtellte oder das eingeführte und das wieder ausgeführte Bier zu führen. Soweit das Bier auf 4 Grund der Reichsſteuergeſetze in beſonderen Steuer⸗ büchern aufgezeichnet iſt oder ſoweit die ſonſtigen Geſchäftsbücher die für die Beſteuerung erforder⸗ lichen Angaben nach Anſicht der Steuerſtelle aus⸗ reichend erkennen laſſen, kann die Steuerſtelle von der Führung eines beſonderen Steuerbuches Befrei⸗ ung gewähren. 8 8. 1) Wer Bier von auswärts in den Ver- brauchsſteuerbezirk einführt, hat die eingeführten Mengen ſofort, ſpäteſtens jedoch innerhalb einer Woche, bei der Steuerſtelle anzumelden. Aus der Anmeldung müſſen Name und Adreſſe des Em- pfängers, der Tag der Einführung ſowie die Menge und Art des eingeführten Bieres erſichtlich ſein. 2) Perſonen, die Bier auf der Landſtraße in den Verbrauchsſteuerbezirk einführen, ſind ver⸗ pflichtet, Begleitpapiere bei ſich zu führen, aus denen der Name und Wohnort des Einbringers, der Name und die Adreſſe des Empfängers, ſowie die Menge und Art des eingeführten Bieres er- ſichtlich iſt. Die Begleitpapiere ſind den Beauf⸗— tragten der Steuerſtelle, die ſich als ſolche ausweiſen, vorzuzeigen. Die Kontrolle des Biertransports iſt den Beauftragten zu geſtatten. Der Frachtführer oder ſein Vertreter hat bei der Kontrolle die von den Kontrollbeamten verlangte Hilfe zu leiſten. Für den Fall, daß jemand einen Vertreter zum Biertransport beſtellt, iſt der Vertretene für die Einhaltung der Beſtimmungen dieſes Abſatzes ver— antwortlich. 8 9. 1) Wer als Frachtführer oder in ähnlicher Eigenſchaft die Beförderung des von auswärts in den Verbrauchsſteuerbezirk eingeführten Bieres be— ſorgt(z. B. die Eiſenbahn, Spediteure, Fuhrunter⸗ nehmer), iſt verpflichtet, der Steuerſtelle über die von ihm ausgeführten Beförderungen Auskunft zu geben und auf Erfordern die zu den Sendungen gehörigen Begleitpapiere, Frachtbriefe uſw. vorzu— legen. . 2) Die Bürgermeiſterei kann beſondere Vor- ſchriften über das Einbringen treffen. Insbeſondere kann ſie beſtimmen, daß das Einbringen, ſoweit es ſich auf der Straße vollzieht, nur auf beſtimmten Straßen und zu beſtimmten Zeiten erfolgen darf und daß das auf der Straße eingebrachte Bier ſo— fort bei einer Kontrollſtelle vorzuführen und anzu- melden iſt. 8 10. 1) Die Empfänger von Bier ſind verpflichtet, der Steuerſtelle und ihren Beauftragten, die ſich als ſolche ausweiſen, über die Herkunft, die Art und die Menge des von ihnen bezogenen Bieres Auskunft zu geben. Als Empfänger von Bier, das von außerhalb in den Verbrauchsſteuerbe- zirk eingeführt wird, gilt derjenige, der auf der Sen- dung oder in den Begleitpapieren als Empfänger bezeichnet iſt. Falls dieſer nicht zu ermitteln iſt, gilt derjenige als Empfänger, der die Sendung im Verbrauchsſteuerbezink tatſächlich in Empfang nimmt. 2) Die Bürgermeiſterei kann anordnen, daß diejenigen Empfänger von Bier, welche dieſes ge— werbsmäßig weiter veräußern(3. B. Bierverleger. Wirte, Flaſchenbierhändler), auf beſonderen von der Steuerſtelle zu liefernden Vordrucken Aufzeichnun- gen über Herkunft, Menge, Art, und Zeit des Empfangs des von ihnen bezogenen Bieres machen. Sie kann ferner anordnen, daß alle Em— pfänger von Bier verpflichtet ſind, ihre Belege über den Bezug von Bier(z. B. Lieferſcheine, Rech— nungen, Quittungen) geordnet und vollzählig auf die Dauer von 2 Jahren aufzubewahren und auf Verlangen den Beauftragten der Steuerſtelle vor— zulegen. 811. Die Betriebs- und Lagerräume der Herſteller, Einbringer und Empfänger unterliegen der Steuer aufſtcht. 5 8 12. 1) Die Steuerpflichtigen haben die in jedem Kalendermonat ſteuerpflichtig gewordenen Mengen der Steuerſtelle auf dem von der Bürgermeiſterei vorgeſchriebenen Vordruck, der die Art und Menge des ſteuerpflichtigen Bieres zu enthalten hat, ſpäteſtens am 10. Tage nach Ablauf des Kalendermonats zur Verſteuerung anzumelden und die ſich danach er— gebende, von ihnen ſelbſt zu berechnende Steuer bis zum 15. des übernächſten Monats an die Ge— meinde⸗Kaſſe zu entrichten. 2) Die Steuerpflichtigen, die nicht gewerbs— mäßig Bier in den Verkehr bringen(ſelbſtverbrau- chende Empfänger), haben die Anmeldung bei der Steuerſtelle binnen einer Woche nach Eintritt der Steuerpflicht(§S 3) zu bewirken und die ſich er⸗ gebende, ſelbſt zu berechnende Steuer gleichzeitig an die Gemeinde⸗-Kaſſe zu entrichten. 913. 1) In allen Fällen bedarf es der Erteilung eines Steuerbeſcheids nur dann, wenn die Steuer ſtelle einen höheren Betrag als den nach§ 12 ſelbſt errechneten feſtſetzt. In dieſen Fällen iſt der Mehrbetrag ſofort nach Erhalt der Feſtſetzung zu entrichten. 2) Erfolgt bis zum nächſten Anmeldungstermin ( 12 Abſ. 1) eine Beanſtandung der von dem Steuerpflichtigen eingereichten Steuerberechnung nicht, ſo gilt die Steuerberechnung als endgöltige Ver⸗ anlagung. 8 14. Die Bürgermeiſterei kann zur Vereinfachung des Steuerverfahrens mit einzelnen Steuerpflichti⸗ gen oder Intereſſentengruppen beſondere Vereinba- rungen über das Einziehungsverfahren ſowie über die Ueberwachung und Sicherung der Steuer auch abweichend von den Vorſchriften dieſer Satzung treffen. 9 15. Unterbleibt die Anmeldung, erſtattet der Steuerpflichtige die Anmeldung nicht rechtzeitig oder un vollſtändig oder kann er auf Aufforderung der Steuerſtelle ausreichende Aufklärung für ſeine An⸗ gaben nicht geben oder verweigert er weitere Aus⸗ kunft, ſo kaun die Steuerſtelle den ſteuerpflichtigen Betrag nötigenfalls unter Zuziehung von Sachver⸗ ſtändigen ſchätzen und die Steuer danach feſtſetzen. Als Verweigerung der Auskunft iſt auch die Nicht⸗ erteilung der Auskunft in der geſtellten Friſt an⸗ zuſehen. 5 8 16. Gegen die Veranlagung zur Bierſteuer iſt binnen einer Friſt von einem Monat nach Zuſtel⸗ lung des Steuerbeſcheids(§ 13 Abſ. 1) oder im Falle des§ 13 Abſ. 2 nach dem Tage, an dem die von dem Steuerpflichtigen eingereichte Steuer- berechnung als endgültige Veranlagung anzuſehen iſt, der Einſpruch zuläfſig. Der Einſpruch iſt bei der Bürgermeiſterei einzulegen, die über ihn entſcheidet. Gegen die Entſcheidung der Bürgermeiſterei ſteht dem Steuerpflichtigen die Klage im Verwaltungs⸗ ſtreitverfahren gemäß Art. 193 L. G. O. offen. 8 17. Die Beitreibung der Bierſteuer geſchieht im Verwaltungszwangsverfahren. 8 18. Die Veranlagung und Erhebung der Bier- ſteuer erfolgt durch die Bürgermeiſterei. § 19. Die Gemeindevertretung kann die Steuer in einzelnen Fällen aus Billigkeitsgründen ganz oder teilweiſe erlaſſen. 8 20. 1. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Steuer- ordnung und die von der Bürgermeiſterei zur Aus- führung erlaſſenen Beſtimmungen(vergl. 88 9 u. 10) werden mit einer Geldſtrafe bis zu dem nach Art. 192 L. G. O. in Verbindung mit der Verordnung über Vermögensſtrafen und Bußen vom 6. Februar 1924 (R. G. Bl.] S. 44) zuläſſigen Höchſtmaß beſtraft, ſofern nicht nach ſonſtigen Geſetzen eine höhere Geldſtrafe oder Freiheitsſtrafe verwirkt iſt. 2. In Betreff der Erkennung der in Abſatz 1 bezeichneten Strafen und des bezügl. Verfahrens finden die Beſtimmungeu des Geſetzes vom 20. September 1890, betreffend die Einführung des Verwaltungsſtrafbeſcheids bei Zuwiderhandlungen gegen die Vorſchriften über die Erhebung öffent- licher Abgaben und Gefälle, Anwendung. 3. Die nach Abſatz J erkannten Geldſtrafen fließen in die Gemeindekaſſe. 8 21. Soweit die vorſtehende Steuerordnung nichts Abweichendes beſtimmt, finden die Vorſchriften der Reichsabgabenordnung in ihrer jeweils geltenden Faſſung ſinngemäß Anwendung. § 22 Dieſe Steuerordnung tritt am 1. Januar 1931 in Kraft. Sie tritt außer Kraft mit dem Beginne des Monats, der auf die rechtswirkſame Beſchlußfaſſung des Gemeinderats über die Real- ſteuerſätze für das nächſte Rechnungsjahr oder deren Feſtſetzung durch die Aufſichtsbehörde folgt. Viernheim, den 20. Januar 1931. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Orts⸗Satzung über die Abgabe von Elektrizität in der Gemeinde Viernheim. Auf Grund des Artikels 15 L. G. O. wird auf Beſchluß des Gemeinderats vom 12. Auguſt 1930 nach Begutachtung durch den Bürgermeiſter und den Kreisausſchuß und mit Genehmigung des Herrn Miniſters des Innern vom 7. Januar 1931 zu Nr. M. d. J. 52168/30 nachſtehende Satzung erlaſſen: Stromlieferung. 8 1. Die Gemeinde liefert nach Maßgabe dieſer Satzung elektr. Energie innerhakb des Bereiches des vorhandenen Verſorgungsnetzes. Außerhalb dieſes Bereiches kann Abgabe auf Grund befonderer Ver⸗ einbarung erfolgen. Die Elektrizität wird als Drehſtrom von elwa 380 Volt für Kraft und etwa 220 Volt für Licht bei 50 Perioden abgegeben. Den Abnehmern wird nach beſter Möglichkeit in ausreichender Menge Strom zugeleitet. Wenn durch höhere Gewalt, behördliche An⸗ ordnungen oder ſonſtige unabwendbare Ereigniſſe die Stromlieferung unterbrochen wird, ſo ruht die Ver⸗ pflichtung zur Stromabgabe ſolange, bis die Hinder⸗ niſſe oder deren Folgen beſeitigt ſind. Das gleiche gilt, wenn in der Stromlieferung durch das Liefer- werk eine Unterbrechung eintritt. Eine Entſchädigung für nichterfolgte oder mangelhafte Stromlieferung kann in keinem Falle von dem Abnehmer beanſprucht werden. Die Zäh⸗ lermiete und ſonſtige Gebühren ſind auch für die Dauer der Unterbrechung zu zahlen. Die Gemeinde hat das Recht, zum Zwecke der Reviſion und bei Arbeiten am Leitungsnetz die Stromlieferung vorübergehend zu unterbrechen.; Abſchluß und Dauer des Cieferungs⸗ vertrages. 9 2. Die Anmeldung zum Bezuge von elektr. Ener- gie hat bei der Bürgermeiſterei unter Benutzung des hierfür vorgeſchriebenen und daſelbſt unentgelt⸗ lich erhältlichen Formulars zu erfolgen. Iſt der Beſteller nicht Eigentümer des be⸗ treffenden Grundſtückes, ſo iſt die Erklärung des Grundſtückseigentümers beizufügen, worin dieſer mig cee ig des für das betreffende Anweſen und zur etwaigen Ver längerung zu Nachbaranweſen erteilt, ſowie da Eigentumsrecht der Gemeinde an Zuleitung und Zählern anerkennt, ferner ſich verflichtet, die Anlage ſolange zu belaſſen, als durch den Anſchluß Strom bezogen wird, und es übernimmt, bei Veräußerung des Anweſens den Rechtsnachfolgern die gleichen Verpflichtungen zu übertragen. Durch Unterzeichnung der Anmeldung unter⸗ wirft ſich der Grundſtückseigentümer bezw. Abnehmer dieſer Satzung und verpflichtet ſich zum Bezuge von eleltr. Energie für das betreffende Anweſen auf die Dauer von 3 Jahren. Die Vertragszeit läuft ſtill⸗ ſchweigend ein Jahr weiter, wenn nicht unter Ein⸗ haltung einer vierteljährlichen Kündigungsfriſt die Auflöſung des Vertrages von einer Seite beantragt wird. Die Gemeinde behält ſich vor, mit größeren Abnehmern beſondere Stromlieferungsverträge auf eine längere Zeitdauer abzuſchließen. ö Der Grundſtückseigentümer bezw. Abnehmer hat den Beauftragten der Gemeinde das Betreten des Anweſens zum Zwecke der Ableſung der Zähler, Vornahme von, Kontrollen und Arbeiten, welche zur Herſtellung, Inſtandhaltung und Erweiterung der Leitungsanlagen erforderlich ſind, jederzeit zu ge⸗ ſtatten. Diejenigen Grundſtückseigentümer, welche ohne zwingenden Grund die Duldung von Maſten oder Dachſtändern, die allgemein zur Fortleitung und Verteilung der Elektrizität dienen, auf ihren Grund⸗ ſtücken oder Häuſern verweigern oder für dieſe Ver- weigerung Bedingungen ſtellen, die praktiſch einer Verweigerung gleichkommen, haben kein Anrecht auf Lieferung von Strom nach dieſer Satzung. Desgleichen verliert derjenige Anrecht auf Lieferung elektriſcher Arbeit, welcher ohne zwingende Gründe die Lieferung die Entfernung von Maſten oder Dachſtändern auf ſeinem Eigentum verlangt, welche bei Erbauung der Anlagen auf dieſem mit Genehmigung des jeweiligen Eigentümers angebracht wurden. Hausanſchlüſſe. 8 3 In der Regel wird für jedes Grundſtück ein Anſchluß hergeſtellt. Jedoch kann in beſonderen Fällen von der Gemeinde die gemeinſame Benutzung eines Anſchluſſes durch mehrere Abnehmer auf ver⸗ ſchiedenen Grundſtücken zugelaſſen werden. Ort, Art und Größe des Anſchluſſes beſtimmt die Ge⸗ meinde. Die Ausführung der Hausanſchlüſſe von dem Leitungsnetz aus bis zur Hauptſicherung, das Auf⸗ ſtellen der Zähler und die Herſtellung der Verbin⸗ dung mit der Hausleitung darf nur von der Ge— meinde vorgenommen werden. Die Anſchlußleitung bis zur Panzerſicherung bleibt Eigentum der Ge⸗ meiude und bildet keinen Beſtandteil des Grund⸗ ſtückes, auf dem ſie angebracht iſt. Durch Beſchluß der Gas-, Waſſer⸗, und Elektr.⸗Deputation kann die Ausführung der Zäh⸗ lerleitung einſchließlich Montieren der Zählertafeln den zugelaſſenen Inſtallateuren auf jederzeitigen Widerruf überlaſſen werden. Falls den Inſtalla⸗ teuren das Montieren der Zählertafeln überlaſſen wird, ſind die Tafeln ausſchließlich durch die Ge⸗ meinde zu beziehen. Aenderungen und Ausbeſſerungen an den An ſchlußleitungen bis zu den Zählern und an den letzteren ſelbſt werden von der Gemeiude vorge⸗ nommen. Die Unterhaltungskoſten der Zählerlei⸗ tung fallen dem Grundſtückseigentümer bezw. dem Abnehmer zu. Der Auſchlußnehmer hat für die Herſtellung der Anſchlußleitung bis zur Panzerſicherung eine von der Gas⸗, Waſſer- und Elektr. Deputation feſt⸗ zuſetzende Gebühr zu entrichten. Für die übrigen von der Gemeinde ausgeführten Arbeiten und Lie— ferungen werden die entſtandenen Koſten berechnet. Bei Kabelanſchlüſſen zur Verſorgung größerer Ab⸗ nehmer werden die Koſten nach den beſonderen Be⸗ ſchlüſſen der Gas-, Waſſer- und Elektr. Deputation berechnet. Für Beſchädigungen der Anſchlüſſe und der Zähler, die durch den Grundſtückseigentümer und den Abnehmer oder durch andere Perſonen, für deren Handlungen ſie verantwortlich ſind, verurſacht werden, haften der Grundſtückseigentümer und der Abnehmer. Alle Beſchädigungen und Störungen in der elektr. Anlage ſind unverzüglich der Gemeinde zu melden; der Grundſtückseigentümer und der Ab⸗ nehmer haften für alle durch die Unterlaſſung der Anzeige entſtehenden Schäden. Ausführung und Ueberwachung der Hausinſtallationen. 8 4. Hausinſtallationen, ſowie Abänderungen, Aus- beſſerungen oder Erweiterungen dieſer Teile dürfen nur durch die hierfür von der Gemeinde auf Grund der beſtehenden Zuläſſigkeitsbedingungen zugelaſſenen Inſtallateure ausgeführt werden. Die Anlagen müſſen nach den jeweils gül- tigen Vorſchriften, Regeln, Normen und Leitſätzen des Verbandes Deutſcher Elektrotechniker(V D. E.) und nach den beſtehenden Beſtimmungen der Ge⸗ meinde über die Ausführung von elektr. Anlagen ausgeführt werden. Vor Inbetriebnahme muß die Leitung von der Gemeinde geprüft ſein. Für die Prüfung ſind die von der Gas-, Waſſer- und Elektr.⸗Deputation feſtzuſetzenden Ge⸗ bühren zu entrichten. Die Gemeinde hat das Recht, die Inſtallatio⸗ nen, Beleuchtungskörper, Motore und Apparate jederzeit einer Prüfung zu unterziehen und deren Inſtandſetzung zu fordern, ſofern ſie den Vorſchrif⸗ ten nicht mehr entſprechen ſollten. Bei nicht vor⸗ ſchriftsmäßigem Zuſtande der Anlagen iſt die Ge⸗ ſtellen, bis die Mängel beſeitigt ſin 1 ſeinen Be traggeber hinſichtlich vo meinde berechtigt, die Stromabgabe ſolange einzu und Arbeiten nicht enthoben. Die Gem nimmt hierfür keine Verantwortung. eee i 5 Die Meſſung des verbrauchten Stromes erfolgt ausſchließlich durch von der Gemeinde aufgeſtellte Zähler. 6 5 Die Zähler werden den Abnehmern gegen eine von der Gas-, Waſſer⸗ und Elektr.⸗Deputation feſt⸗ zufetzende monatliche Miete überlaſſen und bleiben Eigentum der Gemeinde. Ort der Aufſtellung, Art und Größe der Zähler beſtimmt die Gemeinde. Das Ableſen der Zähler erfolgt in der Regel einmal monatlich durch Beauftragta der Gemeinde. Hegt ein Abnehmer Zweifel an der Richtigkeit der Zähler, ſo kann auf erfolgten Antrag hin eine Nachprüfung vorgenommen werden. Die Koſten dieſer Nachprüfung ſind vom Antragſteller zu tra⸗ gen, wenn die zuläſſige Fehlergrenze nach oben od. unten nicht überſchritten iſt. Im gegenteiligen Falle trägt die Gemeinde die Koſten. s Bei Ueberſchreitung und Unterſchreitung der zuläſſigen Fehlergrenze der Zähler erfolgten Rück⸗ vergütungen oder Nachforderungen. Dieſe geſchehen auf Grund der Nachprüfung und werden höchſtens für die drei rückliegenden Monate berechnet. Die Rückvergütung und Nachforderung wird der Unterſchied zwiſchen der urſprünglichen Zähler⸗ angabe und der durch die Nachprüfung feſtgeſtellten Fehlanzeigen für die genannte Zeit zu Grunde ge⸗ legt, wobei die zuläſſige Fehlergrenze abgezogen und bei der Rückvergütung und Nachforderung nicht berückſichtigt wird. Jeder weitere Anſpruch eines Abnehmers wegen eines Fehlers des Zählers iſt ausgeſchloſſen. e 6 Die Strompreiſe werden durch die Gas⸗, Waſſer- und Elektr.⸗Deputation feſtgeſetzt. Sahlung des Stromverbrauchs und e 7 Ueber den feſtgeſtellten Verbrauch wird den Abnehmern eine Rechnung zugeſtellt. Das hiernach zu zahlende Stromgeld und die Zählermiete iſt innerhalb der von der Gemeinde beſtimmten Friſt an die Gemeinde zu entrichten. f Beanſtandungen irgend welcher Art gegen die Richtigkeit der Rechnungen dürfen die Zahlung nicht verzögern. 5 Wenn die Gemeinde für die entſtehenden Schuldigkeiten für Stromverbrauch, Zählermiete, Arbeiten und Lieferungen eine Sicherheit für not⸗ wendig erachtet, ſo hat der Abnehmer ſolche in der von der Gemeinde beſtimmten Höhe und Art zu leiſten. Abtretungen und Verpfändungen dieſer Sicherheit ſind der Gemeinde gegenüber unwirkſam. Jeder Wechſel in der Perſon des Abnehmers iſt der Gemeinde anzuzeigen. Wird dies unterlaſ⸗ ſen, ſo haftet der bisher gemeldete Abnehmer bis zum Tage der Anmeldung für die Bezahlung des von ſeinem Nachfolger verbrauchten Stromes und der Zählermiete mit als Selbſtſchuldner. Entziehung der Stromlieferung. 8 8. Der Gemeinde ſteht das Recht zu, die Strom⸗ lieferung friſtlos einzuſtellen und den Hausanſchluß zu beſeitigen, wenn: 1. der Abnehmer gegen dieſe Satzung verſtößt, 2. ſeinen Zahlungsverpflichtungen für die Forde⸗ rungen der Stromverſorgungsanlage nicht pünktlich nachkommt oder die verlangte Sicher⸗ heit nicht leiſtet, 3. den Anordnungen der Gemeinde nicht Folge leiſtet, 4. unberechtigt Strom entnimmt. Der Abnehmer kann auf derartige Maßnah- men gegründete Entſchädigungen nicht geltend machen. Dagegen iſt er verpflichtet, für alle durch die Stromentziehung, ſowie für die ſpätere Wiederher⸗ ſtellung der Anlage entſtehenden Koſten aufzukommen. Den Beauftragten der Gemeinde iſt auch nach der Stromentziehung der Zutritt zu ſämtlichen elektri⸗ ſchen Anlagen jederzeit zu geſtatten, bis der An⸗ ſchluß von dem Ortsnetz abgetrennt und gänzlich entfernt iſt. Allgemeine Beſtimmungen. 8 9 Bei Verletzung der geltenden Beſtimmungen ſeitens eines Stromabnehmers iſt die Gemeinde berechtigt, dieſen für jeden Fall mit einer Vertrags- ſtrafe von 5— 50 Ri. zu belegen. 8 10 8 10. Alle nach dieſer Satzung zu leiſtenden Zah⸗ lungen haben in den jeweils beſtimmten Zahlungs⸗ friſten bei der Gemeindekaſſe zu geſchehen, Bei nicht rechtzeitiger Zahlung erfolgt Beitreibung im Ver⸗ waltungswege. 8 8 11. Gegen Anordnungen der Vollzugsorgane kann bei der Bürgermeiſterei die Entſcheidung der Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektr.⸗Deputation beantragt werden. Bei Beſchwerde gegen Beſchlüſſe der letzteren behält es bei den dieſerhalb beſtehenden geſetzlichen Be⸗ ſtimmungen ſein Bewenden. 619 a Dieſe Beſtimmungen treten mit dem Tage der Veröffentlichung in Kraft. Damit werden die ſeit⸗ her gültigen Beſtimmungen für die Lieferung der Elektrizität in Viernheim außer Kraft geſetzt. Viernheim, den 24. Januar 1931. 94 A 1. 1 6 Boltesbiennorduung der katholiſchen Gemeinde B'heim 3. Sonntag nach Erſcheinung des Herrn. ½7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 3/10 Uhr Hochamt mit Predigt. 11 Uhr Kindermeſſe in der neuen Kirche. 1 Uhr Kindergottesdienſt in der neuen Kirche. ½2 Uhr Chriſtenlehre für die Jungfrauen. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung der Jung⸗ frauen⸗Kongregation. Abends 8 Uhr Familienabend des katholiſchen Männervereins im Freiſchütz. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼8 Uhr beſt. Amt für Georg Hof⸗ mann 9., Ehefrau Kath. geb. Hofmann Söhne Joh. Val. und Jakob und Enkel Jak. Knapp. 8 Uhr beſt. Amt für Eliſabeth Koob geb. Sax, Eltern und Schwiegereltern. Dienstag: ¼8 Uhr beſt. Amt für Joh. Jakob Hofmann 1., beiderſeitige Eltern und Angeh. 8 Uhr beſt. Amt für die in Lampertheim J Kath. Herr, Schwager: Joh. Winkler, Ehe- frau Kath. geb. Back und Anverwandte. Mittwoch: ¼8 Uhr Requiem für den in Heppen⸗ heim 1 Jakob Winkler. 5/8 Uhr beſt. Amt für Fried rich und Georg Stahl, Schweſter Juliana, Großeltern und An gehörige. Donnerstag: ¼8 Uhr beſt. Amt für Eliſabeth üller geb. Schmitt, beiderſeitige Großeltern und Angehörige. 8 Uhr beſt. E.⸗A. für Philipp Knapp, Ehe⸗ frau Anna Maria gebor. Faltermann, Eltern, Schwiegereltern, Enkel Gg. und Jak. Knapp. Freitag: 8 Uhr beſt. S.A. für Anna Maria Winkler geb. Bauer, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. 8 Uhr geſt. hl. Meſſe für Joh. Hoock 7., Sohn 7 Krieger Nikolaus und Eliſab. Buſalt und Angehörige. 38 Uhr beſt. S.⸗A. für beide Krieger Adam und Matthäus Heckmann, Schweſter Eliſabeth und Angehörige. Samstag: 8 Uhr beſt. Amt für Wilh. Kauf⸗ mann 2., Ehefrau Anna Maria geb. Winken⸗ bach und Angehörige. 18 Uhr geſt. hl. Meſſe für ledig 1 Cäcilia Kirchner und ledig 7 Eva Seib. 38 Uhr beſt. Amt für Eliſab. Winkler, ledig Tochter u. Val. Winkler 7. u. Anverwandte. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftl. heil. Kommunion für die Schüler der Herren Lehrer E. Lipp und Baldauf. Beicht für die Kinder Samstag 2 Uhr. Heute iſt Kollekte für die Her- anbildung einheimiſcher Prieſter ſür die Heidenmiſ ſion. Donnerstag von 6—8 Uhr Sprechſtunde des Arbeiterſekretärs. Um 8 Uhr Schulungsabend für den Arbeiterverein. Thema:„Ketteler und ſeine Bedeutung für die Arbeiterſchaft.“ Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 25. Jan. 1931. 3. S. n. Epiphanias. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3 ½ Uhr: Mädchenbund. Abends 8 Uhr: Jugendverein. Donnerstag, den 29. Januar 1931. Abends 8 Uhr: Turnſtunde. Bekanntmachung. Betr.: Vergnügungsſteuer; hier Tanzluſtbarkeiten. Wir nehmen Veranlaſſung darauf hinzuweiſen, daß bei Tanzluſtbarkeiten ſämtliche Teilnehmer im Beſitze einer ordnungsmäßig verſteuerten Ein- trittskarte oder eines ſog. Tanzkontrollers ſein müſſen. Die Zulaſſung von Damen ohne vorherige Löſung einer verſteuerten Eintritts⸗ karte iſt uuſtatthaft. In dieſem Falle macht ſich der Veranſtalter und der betr. Lokalinhaber wegen Steuerhinterziehung ſtrafbar.§ 11 des Vergnü⸗ gungsſteuergeſetzes beſagt ausdrücklich, daß die Teil— nahme an derartigen Veranſtaltungen nur gegen Vorzeigung der entwerteten und abgeſtempelten Karten geſtattet iſt. Die Karten und Tanzkontrol⸗ ler ſind den Teilnehmern zu belaſſen und von die— ſen den Beauftragten der Steuerſtelle auf Ver— langen vorzuzeigen. Wir werden über die Befol⸗ gung dieſer Beſtimmung wachen. Viernheim, den 24. Januar 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. heute 2 Blätter! Lokales Heſſ. Perſonalnachrichten.(Heſſiſches Miniſte⸗ rium für Kultus und Bildungsweſen). Erle⸗ digt ſind: Zwei Schulſtellen für Lehrer an der evangeliſchen Volksſchule in Lindenfels. Kr. Bensheim; Dienſtwohnung für einen Lehrer it vorhanden und ſofort beziehbar; eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lerer an der Volksſchnle in Beedenkirchen, Kreis Bensheim; Dienſtwoh⸗ nung iſt vorhanden und ſofort beziehbar; eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer an der Voltsſchule in Klein⸗Hauſen, Kreis Bensheim; Dienſtwohnung iſt vorhanden und ſofort bezieh⸗ bar.(Verſetzungen in den Ruheſtand): Am 16. Januar 1931 wurde der vortragende Rat bei beem heſſiſchen Miniſterium der Finanzen, Ableitung für Forſt- und Kammerverwaltung, Miniſterial— rat Karl Ramſpeck zu Darmſtadt vom 1. Febrnar 1931 auf Grund des§ 1 des Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw. 19. Dezember 1923 in Verbindung mit Ar— tikel 2 des Geſetzes über die Einſtellung des Por- ſonalabbaues in Heſſen und zur Aenderung des heſſiſchen Perſonalabbaugeſetzes vom 8. Oktober 1925 in den Ruheſtand verſetzt. Auf Grund des § 1 des Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli 1923 bezw. 19. Dez. 1923 in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oklober 1925 tritt am 1. Februar 1931 in den Ruheſtand: der Zeichenlehrer an der Oberrealſchule in Worms, Julius Arras. 6800800800000 Achtung 5 Preisahschlag! Die niedrigsten Preise am Platze in der 8 Senankbesohlungsanstal, Hansz“ LL Ludwigstrasse 21. Bel sauberer Ausführung und Verarbeltung von la. Eichenlok- Gruhengerbhung-Nernleder empfehle ich: bamensolen nur 2.30 fk. Dameniiechk nur 60-80 Pig. Sohlen genäht 50 Pig. mehr. für Herren nur 1.30 9 Achtung! Herrensonlen nur 3.10 fl. Heprenteen nur 1.- ft. Schuhfärben für Damen nur 1. Minder- Wagen preiswert zu verkaufen. Von wem, ſagt der Verlag. 3 Ammer mi Huche Und Vorplalz im Zentrum des Dorfes zu vermieten. Von wem, ſagt der Verlag. eee eee Jel2l 18l es 28. Neue und getragene Maßhanzüge, Winter- Auderdem empfenie sen mfen dun für d a f a v beit. und Gummimäntel, 5 Vaoi Kittel, Hosen Schuhe, Koffer, Hoch- neitsanzüge(auch leih- Woeise), gebr. 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Kühner, Gerichtsmann. — Mitglied des Deutſchen Arbeiterſängerbundes.— Heute Samstag Abend Singſtunde des Männerchors. Der Herr Dirigent hofft den Chor in ſeiner ganzen Stärke begrüßen zu können. (Kein Trinkzwang). Morgen Sonntag abend aktive Mitwirkung bei der Winterfeier des Reichsbanners im„Saftladen“, Dienstag abend Bühnenprobe im Karpfen zum „Bunten Abend“ am 8 Februar. Voranzeige: 11. und 12. Jult ds. Js. Be⸗ teiligung bei dem 40jährigen Stiftungsfeſt des Volks⸗ hors Weinheim. Der Worſtand. delle ame ein gesundes eim Euag Rampurg Eigenheim und Hypotneken A.-8. durch Monatsraten von 10 Mk. an kommen Sie zu einem ſchuldenfreien Eigenheim. Die„Ehag“ gibt dem Bauſparer von 1000 Mk. aufwärts jede gewünſchte Summe zum Bau von Häuſern, Ankauf von Altbeſitz, zur Ab- löſung von Hypotheken. Fordern Sie unverbindlich Auskunft durch unſeren Vertreter Normann Haas, Am Frohnberg 5. Alte Zeitungen J. Ein wickeln u. Tapezieren geeignet zu haben in der Geſchäftsſtelle ds. 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B ..— FF P——— — Thomasmehl Kaliſalz, Kainit, Düngekalk Schwefelſ. Ammoniak am Lager vorrätig und gibt zu den niedrigſten Preiſen ab Alois Walter Mur noch diese Woche dauert mein Inventur Husverkauf Versäumen Sie nicht, hren Bedarf in Anzug- und Kleiderstoffen Damen- Mäntel und Herren- Paletots— Aussteuerartikel bei mir zu decken. Sie sparen viel Gelid! Rob. Steiert Weinheimerstraße 62. Manufaktur- u. Modewaren, Wäsche und Aussteuer, Damen- und Herren- Konfektion. Chriſtliches Gewerbſchafts Kartell Niernheim. Wir bringen hiermit unſeren Mitgliedern ſowie den uns gleichgeſinnten Erwerbsloſen zur Kenntnis, daß wir einen Erwerbsloſen⸗Ring geſchaffen, welcher in der Lage iſt, jede Ver⸗ tretung ſowie Auskunft zu geben. N Vorm. 10—½ 12 Uhr N Eprechſiunden: Nachm. 3—5 Jihr. im Gaſthaus zum Löwen(Nebenzimmer). Der Kartell-Vorſtand. N. Gleichzeitig laden wir die Erwersloſen— Mitglieder zu der am Dienstag, den 27. Januar, nachmittags 4 Uhr, im„Löwen“ ſtattfindenden Verſammlung ata dunnnaugnannmnamau inan munen untmegrnimmuumumgunnammmeamnannindunnntun 25 10 92 a ledizinalverband 1 Viernheim. Sonntag, den 25. ds. Mt s. von Vorm. 101 Uhr und Montag, den 26. ds. Mts. von 10—4 Uhr Auszahlung ſämtlicher abgelieferten Rechnungen. Um reſtloſes Abholen des Geldes wird gebeten. Mitgliedsbuch iſt unbedingt mitzubringen. Der Vorſitzende. Mala mnnm dm anunneunnmaongaawunnnnnnmun men 185