1 rſonalnachrichten. Erledigt ſind; Eine Lehre 14 für einen J oliſchen Lehrer in Bie⸗ belnheim, Kreis Oppenheim; eine Dienſtwoh⸗ nung ſteht zur Verfügung; eine Schulſtelle für eine evangeliſche Lehrerin an der Volksſchule in roßen⸗Buſeck, Kreis Gießen; eine Schulſtelle für eine katholiſche Lehrerin an der Volksſchule in Bobſtadt, Kreis Bensheim; Dienſtwohnung für eine Schulverwalterin iſt vorhanden, Miet⸗ wohnung ſchwer zu beſchaffen; eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer an der Voltsſchule in Bürſtadt, Kreis Bensheim; Dienſtwohnung iſt nicht vorhanden, Mietwohnung nicht leicht zu beſchaffen; ſerner je eine Stelle für eine evan⸗ geliſche techniſche Lehrerin an der Volktsſchule in Egelsbach, Kreis Offenbach, im Bezirk See⸗ heim, Kreis Bensheim, in Auerbach, Kreis Bens⸗ heim, in Groß⸗Rohrheim, Kreis Bensheim, im Bezirk Reichenbach, Kreis Bensheim, und eine Stelle für eine techniſche Lehrerin an der evange⸗ liſchen Volksſchule in Lampertheim, Kreis Bens⸗ heim. Geſuche von techniſchen Anwärterinnen. die noch nicht im Schuldienſt verwendet ſind oder von ſolchen, die ihre fünf Anwärterdienſtjahre noch nicht zurückgelegt haben, ſind zwecklos.— Verſetzungen in dn Ruheſtand: Auf Grund des i des Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli 1923 bezw. 19. De⸗ zember 1923 in der Faſſung des Geſetzes vom Seite 249) treten am 8. Oktober 1925(Reg.⸗Bl. 1. Februar 1931 in den Ruheſtand: der Haupt⸗ lehrer Heinrich Lichtenberger an der Kunſt⸗ und Gewerbeſchule in Mainz, der Rektor an der Voltsſchule zu Horchheim, Kreis Worms, Ru⸗ dolf Staubach, der Lehrer an der Volksſchule zu Viebesheim, Kreis Groß-Gerau. Phil. Graf. ' Genoralverſammlung der Turn- genoſſenſchaft. Am Sonntag hielt die Turn- genoſſenſchaft ihre diesjährige Generalverſammlung ab. Mit Freuden wurde feſtgeſtellt, daß die vie- len Sparten ſich geſtärkt haben, daß ſie gewachſen ſind an aktiven Kräften und daß das verfloſſene Jahr ein Aufſchwung war. Die Kaſſenverhältniſſe dürften beſſer ſein. Ein Zeichen der wirtſchaftl. Not. Die Tätigung der Wahl ergab folgendes Bild. Zum Vorſitz wurde unter ſtürmiſchem Beifall und Jubel der frühere Vorſitzende und langjährige Ehrenvorſitzende, ſowle Gründer des Vereins Ge— noſſe Phil. Helfrich gewählt. Zum 2. Vor- fitzenden Adam Beckenbach, Geſchäftsführer J. Alter, Hauptkaſſier Phil. Effler, Schriftführer Koob Fr, Leiter der Abteilung für Fußball J. Alter, für Handball und Leichtathletik Ringhof Matth, für Turner Fr. Herbert, für Turnerinnen Nik. Pfenning, Trommler und Pfeifer Mich. Fettel, der Paſſiven Gg. Helfrich und Peter Neff. Nachdem noch ver- ſchiedene Punkte erledigt wurden, konnte der Vor— ſitzende ſchließen. Frei Heil! » Bruchleidende beachtet das Inſerat, in welchem Heilung zugeſichert wird, in vorliegender Rummer. Schutzſport des Reichs banners. Viernheim 1.— Weinheim 1. 2:2(1:1) Am Sonntag ſtanden ſich die Mannſchaften des hieſigen Reichsbanners und der T. E. Wein— heim gegenüber um ſich in einem Freundſchaftsſpiel zu meſſen. Weinheim erzielte in der 25. Minute den Führungstreffer, dem gleich nach Anſpiel der Ausgleich der Schutzſportler folgte. Nach Seiten- wechſel wiederum ausgeglichenes Feldſpiel. Viern— heim erhöht durch H. L. das Reſultat auf 2: 1. Jedoch nicht allzulange ſoll die Freude ſein und Weinheim gleicht aus. Der nun einſetzende Regen beeinträchtigte ſehr das Spiel und der Schlußpfiff trennte beide Mannſchaften mit obigem Reſultat. 25. Generalverſammlung des Radf.⸗Vereins„Vorwärts“ Unter ſtarker Beteiligung der Mitgliederſchaft hielt am letzten Sonntag der Radfahrer Verein „Vorwärts“ Viernheim, im Lokal zum Brauhaus ſeine diesjährige Generalverſammlung ab. Vor⸗ ſitzender Klemm konnte um 2 Uhr die Verſamm⸗ lung eröffnen. Er eröffnete dieſelbe mit dem Gruß „All Heil“ und dankte für das zahlreiche Erſcheinen. Gab auch einen kurzen Rückblick auf das verfloſſene Jahr. Der Vorfitzende dankte mit kurzen Worten dem geſamten Vorſtande für ihr treues Mitarbeiten im letzten Jahre. Auch den Mitgliedern, die trotz der ſchlechten Wirtſchaftslage ſich durch reellen Monatsbeitrag gezeigt haben. Darauf gab er die Tagesordnung bekannt. 1. Geſchäftsbericht. 2. Kaſſenbericht. 3. Neuwahl. 4. Anträge und Wünſche. Nachdem ſchriftlich niedergelegten Ge⸗ ſchäftsbericht, der vom Schriftführer Richter ver⸗ leſen wurde. Kaſſier Klee konnte trotz der ungün⸗ ſtigen Verhältniſſe einen guten Kaſſenbericht geben, wodurch die Verſammlung in freudige Stimmung geriet. Der Reviſor Buſalt ſtellte den Antrag auf Entlaſtung des Kaſſiers und konnte einſtimmige Annahme finden. Die erfolgreiche Tätigkeit des Vorſtandes fand ihren Niederſchlag dadurch, daß der alte Vorſtand wieder per Aklamation gewählt wurde. Punkt 4 wurde das 25jährige Stiftungs- feſt in Erwähnung gebracht, welches, wenn die ſchlechte Wirtſchaftslage anhält, in ſchlichter Weiſe gefeiert werden ſoll. Frühzeitiger als ſonſt konnte der Vorſitzende die ſachlich verlaufene, von einem guten Geiſt getragene Verſammlung mit Gruß „All Heil“ ſchließen. Wochenplan der DJK. Dienstag: 8 Uhr Turnſtunde. Mittwoch: 2— 4 Uhr Schülertraining. 8-10 Uhr Hallentr. Donnerstag: 5¼— 7 Uhr: Schülerturnſtunde. Freitag: 8 Uhr Turnſtunde. Montag: 5 ¼—7 Uhr Schülerturnſtunde. 8 Uhr Uebungsſtunde für Pfeifer. 9 Uhr Uebungsſtunde für Trommler. Wochenplan der T. G. Turnſparte: Turnſtunde Dienstag u. Freitag abend 8 Uhr. Turnerinnen: Turnſtunde Donnerstag abend. Handballer: Training Mittwoch und Freitag. Fußballer: Training Dienstag und Donnerstag unter Leitung von Haas Andr. Leichtathl.: Hallentr. Dienstag u. Freitag abend. Trommler und Pfeifer: Uebungsſtunde jeden Don— nerstag abend bei Stabführer Fettel. Mandolinenabteilung: Uebungsſtunde jeden Mitt⸗ woch abend bei Genoſſe Mich. Winkenbach. Die Führung. Wochenplan der Sp.⸗Vgg. Dienstag und Donnerstag Nachm. Platztraining der 1. Mannſchaft. Mittwoch 1—4 Uhr Tr. der unt. Mannſch. Donnerstag abend 8 Uhr Vorſtand. Freitag abend 8 Uhr Spielausſchuß. Neu hinzutretende Abonnenten erhalten den„Viernheimer Anzeiger“ bis zum Ende dieſes Monats& R AT 181 Januar, Spielleute. Ab halb 9 Uhr ö unde für Jungſchützen im Saale des Schützenhofs. Der Vorſtand. urnerbund. Heute abend 8 Uhr vollzählige Turn⸗ ſtunde. Pünktliches Erſcheinen erwartet Der Turnwart. Der 1. auswärtige Sieg der Grünen. Der Turnermeiſter 2: 1 geſchlagen. Amicitia Tabellenführer. Am Sonntag hatten die Grünen ohne Zwei⸗ fel Glück Sieg auf fremdem Platz, Niederlagen der Konkurrenten und nicht zu allerletzt die Tabel ⸗ lenführung. Wir wollen ehrlich ſein, der Sieg auf dem Turnerplatz iſt hart genug gefallen. Falter⸗ mann war erkrankt und mußte für ihn der junge Weidner einſpringen, der ſtark unter Lampenfieber zu leiden hatte und nicht ſein ſonſtiges ſolides Können zeigen konnte. Sein Hintermann und Nebenmann räumten dafür beſſer auf. Die Läufer waren dafür recht gut. Die Fünferreihe nicht ſo gut wie gegen Feudenheim. Daran waren die miſerablen Bodenverhältniſſe ſchuld. Zuerſt ſah es aus, als ginge die Partie wieder verloren. 46 ging in Führung. Ausgleich und Siegestreffer durch Linksaußen und ein halbes Dutzend Chancen leichtſinnig verknallt. Am Sonntag ſteigt in Viernheim der größte Rivalenkampf der Saiſon! Meiſterſchaftsanwärter Phönix gegen den Altmeiſter und Tabellenführer. Es geht um den Exiſtenzkampf! Um den Aufſtieg zur höchſten Klaſſe! Den Spielern muß heute ſchon eingehämmert werden: Siegen und nochmals ſiegen. Bekanntmachung. Weingeiſtgehalt der gewöhnlichen Trink⸗ branntweine. Durch die polizeiliche Lebensmittelkontrolle wurde in der letzten Zeit wiederholt feſtgeſtellt, daß die im Verkehr befindlichen gewöhnlichen Trink. branntweine nicht den geſetzlich vorgeſchriebenen Mindeſtgehalt an Weingeiſt auſweiſen. Die Branntweinmonopolverwaltung vertritt den Standpunkt, daß der vorgeſchriebene Mindeſt⸗ gehalt von 32 Volumprozent Weingeiſt die unterſte Grenze des Weingeiſtgehaltes darſtellt, mit welchem der Trinkbranntwein an den Verbraucher gelangen muß. Die Brennereien und Großhändler müſſen unter Berückſichtigung dieſes Standpunktes der Branntweinmonopolverwaltung den von ihnen in den Verkehr gebrachten Trinkbranntwein auf einen etwas höheren Weingeiſtgehalt als die geſetzliche Mindeſtgrenze beträgt, einſtellen. Dadurch wird eine u. U. auf dem Transport eintretende Verrin⸗ gerung des Weingeiſtgehaltes ausgeglichen. Ferner müſſen die Kleinverkäufer von Trinkbranntwein ſich nach Empfang einer neuen Sendung überzeugen, ob der vorgeſchriebene Mindeſtweingeiſtgehalt vor- handen iſt. Die Kleinverkäufer dürfen weiterhin den Brannt- wein nicht in den Transportgefällen(Fäſſern, Korb⸗ flaſchen) lagern laſſen und nur jeweils nach Bedarf Branntwein entnehmen, ſondern ſie müſſen den Branntwein aus dem Transportgefäß auf Flaſchen abfüllen und dieſe gut verſchloſſen an einem kühlen Ort aufbewahren. Unterlaſſen die Kleinverkäufer die Abfüllung, durch die einem beim längeren La- gern auftretenden Schwunde an Weingeiſt vorge⸗ beugt wird, ſomachen ſie ſich der Fahrläſſigkeit ſchuldig undſtrafbar. Die in Frage kommenden Gewerbetreibenden Betr.: Gemeindekaſſe. Morgen Mittwoch wird an Rezeßholz für 1931 weiter abgegeben: 8 0 0 0 geg Großes Losholz von Joh. Helbig 9., geb. am 14. 5. 61 bis Adam Hanf 4., geb. am 4. 11. 61 K. Knüppel von Gg. Buſalt 6., geb. am 17. 2. 73 bis Gg. Beikert 2., geb. am 16. 4. 73 3 von Gg. Kempf 16., geb. am 25. 7. 89 bis Joh Bähr 2., geb. am 8. 10. 89 3 Sichen Knüppel von Frz. Joſ. Roos 1., geb. am 20. 11. 94 bis Mich. Wieland 2., geb. am 21. 12. 94 5 von Ad. Weidner 12., geb. am bis Peter Sander 1. geb. am 17. 8. 81 Kleines Los holz Riefern Siöcke Kiefern Wellen Einige Zentner Futter⸗ Kartoffel zu kaufen geſucht. Von wem, ſagt der Verlag. Auflage 21 RM. Schlafzimmer gebraucht, jedoch aus guter bürger⸗ licher Familſe, beſt. aus; 1 ganz großer Kleider- ſchrank, ½ für Wäſche, 7 für Kleider, 2 Bettſtel⸗ len nußbaum poliert mit 31. 3.80 17590„ Winkenbach. 5 Achtung! Preisahschlag! da Die niedrigsten Preise am Platze in der N Sechundesonlunosanstall, Hansa“ de b MIN. Ludwigstrasse 21. Bol sauberer Ausführung und Verarbeltung von la. kichenloh; Gruhengerhung-Nernletder empfehle sch: bamensoplen nur 2.30 Uk. bamenneck nur 60-80 Pig. Sohlen genäht 50 Pig. mehr. für Herren nur 1.50 Herrensonlen Aut 3.10 Mx. err enneen nux 1.- ff. Schuhfärben für Damen nur 1. 2 guten Patentmatratzen, 2 Nachttiſche, 1 Waſch⸗ kommode mit Spiegelauf⸗ ſatz, 2 Stühle komplett für Mk. 180.— abzugeben. 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Betr.: Das Faſelweſen in der Gemeinde Viernheim. Freitag, den 30. ds. Mts,, vormittags 11 Uhr wird auf dem Rathauſe hier der Dung im gemeinheitl Faſelſtall losweiſe an die Meiſtbieten⸗ den verſteigert. Gleichzeitig kommen 4 zuchtuntaugliche Ziegen⸗ böcke und 1 Eber zur Verſteigerung. Betr.: Das Faſelweſen in der Gemeinde Viern⸗ heim; hier Futterbedarf. Die Lieferung von 60 Ztr. Hafer ſoll los- weiſe im Submiſſionswege vergeben werden. Bemuſterte Offerten ſind bis Freitag, den 30. ds. Mts., vorm. 11 Uhr auf unſerem Büro Nr. 27 einzureichen. Viernheim, den 27. Januar. 1931 Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim: Lamberth. D. J. K.⸗Sport. „Der 2. Sieg.— Viernheim 1.— Plankſtadt 1. 621 Das erſte Spiel einer Verbandsmannſchaft des Gaues Mannheim in Viernheim ging bei ſehr günſtigen Platzverhäktniſſen vor ſich. Von Beginn an war Viernheim ſichtlich überlegen, ohne aber vor dem Tor richtig zum Schuß zu kommen. Plank⸗ ſtadt ſpielte ſehr zerfahren und kam zunächſt über⸗ haupt nicht über die Mittellinie. Eine Vorlage von rechts wird von dem Halblinken Viernheims nach geſchickter Täuſchung zum erſten Tore ver⸗ wandelt. Nun endlich kam auch Plankſtadt auf, vermochte aber die gegneriſche Hintermannſchaft nicht zu bezwingen. Das Spiel der Gäſte ſpitzte ſich hauptſächlich auf den Linksanßen und ſeine Flanken⸗ läufe zu. Immer noch aber war Viernheim ton⸗ angebend, der Mittelläufer köpft den 4. Eckball zum zweiten Tore ein. Zu Beginn der zweiten Halbzeit beiderſeits ſehr ſchönes Spiel. Plankſtadt kam auf, wurde ſogar eine Zeitlang tonangebend. Ein Fehler der Viernheimer Verteidigung verhalf den Gäſten zum Ehrentor. Dann fiel nach ſchönem Spiel des Innenſturmes das 3. Tor. Ein Elf⸗ meter führte zum 4:1 für den Platzverein. Die Gäſte verloren nun jede Hoffnung, fielen völlig auseinander und wahrten keine Spieldisziplin mehr. Ohne Mühe ſchoß Viernheim noch zwei weitere Tore. Die einheimiſche Mannſchaft gefiel in vielen Teilen ſehr gut. Die Plaukſtädter konnten die Niederlage nicht als Sportslente hinnehmen und verſcherzten ſich dadurch in Viernheim alle Sympathien. Zur Sehwanneznehl! empfehle: Weh-Lebertran Vieh- Emulsion Brockmanns-Futterkalk Vio und Fischmehl Malnaus Drogerie Pester Moskopp Tel. 188— Tel 198 CFC ͤ zum Gedenken lieber Verstorbener fertigt und liefert billig die geöffnet. Buchdrukderei ds, Bl. im In⸗ und Auslande. Mfardem ofüpfünſd Tönt ffeff fdön für m arbeit. Bruchbehandlung Gem. b. Unſere Methode der Bruch Heilung nach längſt anerkannten, aber allgemein immer noch ſtark vernachläſſigten Grundſätzen, hat gute Heilerfolge aufzuweiſen, wo andere Heilmittel verſagten. Referenzen, Auskunft pp brief⸗ lich koſtenlos gegen doppeltes Rückporto. Unſer Vertrauensarzt gibt Ihnen enaueſte Anweiſung und Hilfeleiſtung in ſeiner Sprechft N Weinheim: Freitag, 30. 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No⸗ vember 1930 hatte ſich der Reichsausſchuß des Reichs mittelſtandsbeirates der Deutſchen Zen— trumspartei in einer beſonderen Entſchließung hinter das Programm und die Maßnahmen der Reichsregierung geſtellt. Mit Abſicht hat der Reichsmittelſtandsbeirat davon Abſtand genom- men. in der gegenwärtigen ernſten Situation die Kritik an den bisherigen Maßnahmen da anzuſetzen, wo ſie an ſich berechrigt geweſen wä— re. Aus demſelben Grunde har der Reichsmittel⸗ ſtandsbeirat damals auch darauf verzichtet, die beſonderen Wünſche des Mittelſtandes heraus— zuſtellen Eine zum 23. Januar 1931 nach Berlin ein⸗ berufene gemeinſame Sitzung der Handels- u. Induſtriebeiräte und des Reichsmittelſtandsbeira— tes der Deutſchen Zentrumspartei hatte ſich auf— tragsgemäß mit den dem Reichstag z. Zt. vor— liegenden Anträgen zu beſchäftigen. In erſter Linie handelt es ſich dabei um die von mehreren Parteien geſtellten Anträge auf Wiederaufhe⸗ bung der im vorigen Jahre für die Großbetriebe des Einzelhandels geſchaffenen Sonderumſatz⸗ teuer. Nach ausgiebiger Debatte wurde beſchloſ⸗ ſen. der Zentrumsfraktion des Reichstags nach— ſtehenden Antrag zu unterbreiten: „Mit Räickſicht auf die Beſtrebungen, den § 12 Abſ. 2 des Umſatzſteuergeſetzes(Sonder— umſatzſteuer) wieder aufzuheben, wird die Fraktion gebeten, einen völligen Umbau die⸗ ſes Geſetzes, wenn möglich im Sinne der Phaſenpauſchalierung baldigſt herbeizu⸗ führen“. Zum zweiten beſchäftigte ſich die Sitzung mit den Anträgen auf Herbeiführung eines geſetz— lichen Zugabeverbotes. Bei der Behandlung dieſes Punktes kamen An— hänger und Gegner eines derartigen Verbotes ausgiebig zu Wort. Die durch die Ausſprache geſchaffene Klärung führte zu dem mit großer Mehrheit gefaßten Beſchluß, bei der Reichsregie— rung ſowie bei der Reichstagsfraktion des Zen⸗ trums dahin vorſtellig zu werden, daß einer geſetzlichen Regelung des Zugabeweſens das im vorigen Jahre vom vorl. Reichswirtſchaftsrat erſtattete Gutachten maßgebend zugrundegelegt werden ſoll. Das Gutachten hält ein generelles Verbot der Zugabenreklame für untragbar, eupfiehlt aber den Ausbau des Geſetzes gegen den unlauteren Wettbewerb dahingehend, daß ein neuer geſetzlicher Tatbeſtand geſchaffen werden ſolle, der ſich auf das Verbot der Ankündigun gen von Gratiszugaben bezieht.(Jede Reklame loſtet Geld; Ankündigung von Gratiszugaben iſt alſo wahrheitswidrig.) Das Gutachten emp— fiehlt weiter, im Intereſſe des Verbraucher— ſchutzes die beſtehende Geſetzgebung in der Rich— tung zu ergänzen, daß die zugabegewährendenGe— ſchüfte verpflichtet werden, auf Verlangen des Käufers anſtelle der gegenſtändlichen Zugabe einen feſten, von vornherein ziffernmäßig zu bezeichnenden Barbetrag zur Auszahlung zu bringen. Eine große Anzahl der von den verſchiedenſten Parteien im Reichstag eingebrachten Anträge nls dem Gebiete der Wirtſchafts- und Steuer⸗ politik wurde durchgeſprochen. Soweit es ſich dabei um Maßnahmen der Preisſenkung handelt, würde ausdrücklich darauf hingewieſen, daß ver— allgemeinernde Darſtellungen in der Preisſen⸗ kung für die Wirtſchaft nicht mehr tragbar ſeien, und daß wenn überhaupt von offizieller Seite zum Preisabbau noch einmal Stellung genom⸗ men würde, zum mindeſten darauf hinge⸗ wieſen wird, daß es eine Reihe von Wirt⸗ ſchaftsgebieten gibt in denen die Preis- ſenkung den Verhältniſſen entſprechend reſt⸗ los durchgeführt worden iſt. Es könne im übrigen von einer weiteren Preisſenkung ſolange keine Rede ſein, bis nicht bei wei⸗ teren Selbſtkoſtengebieten, z. B. des Ver⸗ kehrsgewerbes(Eiſenbahn, Poſt, Straßen⸗ bahn etc.) eine entſprechende Senkung der Gebühren und Tarife erfolgt wäre. Tagesnachrichten Nachſpiel zu den Tumulten am Nollendorfplatz. enb. Berlin, 27. Jan.(Eigene Meldung!) Das Schöffengericht Berlin⸗Schöneber; ver⸗ en Beamter anweſend war, Gegen ſchematiſchen Preis abbau urteilte heute den 20-jährigen Zimmermann Louis Kühnemann. der am 8. Dezember an den Demonſtrationen auf dem Nollendorſplatz gegen den Remarquefilm teilgenommen hat, wegen ſchweren Aufruhrs zu ſechs Monaten Gefängnis. Es billigte dem Angeklagten eine Bewährungsfriſt gegen Zahlung einer Buße Zeitung —— bei Wieder (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., 1 Wich 8 abgeſtuster Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaſtsſtele 1 von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit Gewähr nicht— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewä von 50 Mark zu. Kühnemann ſoll aus einem Demonſtrationszuge heraus Beamte mit Steinen beworfen haben. Der Angeklagte be— ſtritt bis zuletzt, ſich ſchuldig gemacht zu ha— ben, und will gegen das Urteil Berufung ein— legen. Zwanzig Millionen⸗Kredit der Preag an die Stadt Berlin. enb. Berlin, 27. Jan.(Eigene Meldung!) Wie WTB.⸗Handelsdienſt erfährt. hat die Preußiſche Elektriztäts⸗A.⸗G., Berlin(Preag) der Stadt Berlin einen Kredit von rund Heſſens Miniſter verzichten auf 100% ihrer Gehälter und 200% der Nufwandsentſchädigung cnb. Darmſtadt, 27. Jan.(Eigene Meldung!) In der heutigen Finanzausſchußſitzung des mit, daß die heſſiſchen Miniſter ihre Bezüge, obwohl dieſe unter den Gehältern der Staats⸗ ſekretäre im Reich und in Preußen liegen, freiwillig um 10 v. H. und ihre Aufwandsent⸗ ſchädigung um 20 n. H. kürzen.— Trotzdem der Finanzminiſter einen ausgeglichenen Staatsvoranſchlag vorlegte, kündigte der Land⸗ bund weitere Sparanträge an, weil er be⸗ fürchtet, daß das Jahresergebnis noch einen erheblichen Fehlbetrag bringen werde. Dem⸗ gegenüber erkannte der Sprecher der Deutſchen Volkspartei ausdbrücllich an, daß die Regierung in den beiden letzten Jahren Erhebliches an Sparmaßnahmen geleiſtet habe, und daß es nicht angängig ſei, die Tatſache des ausgegli⸗ chenen Budgets zu verneinen. Der Rampf um die Agrarpolitik Feſtlegung des Weizenvermahlungszwangs bis zum Schluß des Getreidewirtſchaſtsjahres wib Berlin, 27. Jan. Die zurzeit gültige Re⸗ gelung des Vermahlungsſatzes für Inlandsweizen läuft mit dem 31. ds. Mts. ab. Wie WTB⸗Han⸗ delsdienſt erfährt, beabſichtigt der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft, ſchon jetzt den Vermahlungsſatz für den ganzen Reſt des laufenden Getreidewirtſchaftsjahres feſtzuſetzen. Hiermit dürfte den wiederholt geäußerten Wün⸗ ſchen ſowohl der Landwirtſchaft wie der Mühlen und des Handels Rechnung getragen werden. Bei den Erwägungen über die Bemeſſung des Vermahlungsſatzes ging man davon aus, dieſen ſo zu regeln, wie es die Verſorgungslage und die Preisbildung nur irgend geſtatten, an— dererſeits aber darauf Bedacht zu nehmen, daß gegen Ende des Getreidewirtſchaftsjahres noch eine wirkſane Durchführung des Vermahlungs— zwanges möglich iſt. Da die Landwirtſchaft er fahrungsgemäß im Februar und März noch un ter einem erheblichen Verkaufsdruck ſteht. der ſich ſpäter mindert, iſt beabſichtigt, den Vermah⸗ lungsſatz für Februar und März nur wenig, nämlich von 80 auf 75 Prozent, zu ermäßigen. und in den folgenden Monaten weiter herunter zu gehen, und zwar für April und Mai auf 65, für Juni und Juli auf 50 Prozent. Nur wenn die Verſorgungslage oder die Preisentwicklung eine Aenderung der Vermahlungsquoten erfor— derlich machen ſollte, wird nach S 3 des Vermah— lungszwangsgeſetzes eine andere Regelung er— folgen. Beſprechungen beim Reichskanzler wib. Berlin, 27. Jan. Reichskanzler Dr. Brüning empfing heute in der Reichskanzler im Beiſein der Reichsminiſter Schiele und Treviranus den Grafen Kalkreuth, den Prä— ſidenten Brandes, die früheren Reichsernäh rungsminiſter Dr. Hermes und Dr. Fehr ſo— wie den Profeſſor Dr. Warmbold. In der ein— gehenden Ausſprache wurde die Geſamtlage der deutſchen Landwirtſchaft durchgeſprochen. Vom Reichskanzler wurde in Uebereinſtimmung mit den Vertretern der Landwirtſchaft als Ziel der Ausſprache bezeichnet: in gemeinjamer Arbeit zu einem Geſamtplan zu kommen, der der deutſchen Landwirtſchaft nicht nur vor 5 gehend Erleichterungen bringe, ſondern lange Sicht die Grundlagen einer ſo Agrarwirtſchaft ſchaffe. Die Beſprechungen we den übermorgen fortgeſetzt. Nobiles Retter ranicht übernommen werden 20 Millionen RM. eingeräumt. Dieſe Kredit— gewährung ſteht mit den Verhandlungen über die Beteiligung der Preag an den ſtädtiſchen Gaswerken im Zuſammenhang Die falſche Kaſſeler Fahrkartendruckeren. Ehepaar Landau verurteilt. Kaſſel, 27. Jan. Das Schöffengericht beſchäf tigte ſich heute mit einer Anklage gegen den 44, jährigen Fahrkartendrucker Johann Landau in Kaſſel und deſſen 47jährige Ehefrau, die im v. Is. in München bei einem Diebſtahl f nommen worden iſt. Da in der Aktente Landau eine große Zahl Fahrkarten gefunden wurde, führte dies zur Aufdeckung der privaten Druckerei in Kaſſel. Landau iſt bereits wegen Anfertigung falſcher Fahrkarten vorbeſtraft. Er gab die Fälſchungen zu, behauptete aber. keine Fahrkarten an Andere verkauft zu haben. Etwa 1½ Jahre iſt er mit den Fahrkarten in Deutſch⸗ land herumgereiſt.— Das Schöffengericht ver— urteilte Landau wegen ſchwerer Urkundenſäl ſchung, fortgeſetzten Betrugs und Diebſtahls zu 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus und 200 Mk. Geldſtrafe bezw. je einen Tag Zuchthaus für 20 Mk. und zu drei Jahren Ehrverluſt. Schwere Exploſion in einer Schuhfabrik. witb. Kleve, 28. Jan. In der Konſummetzge rei der Schuhfabrik Guſtav Hoffmann er geſtern abend ein 750 Liter faſſender Wur ſel. Die Wucht der Exploſion war ſo groß, daß der Keſſel die Decke durchſchlug und ſämtliche Fer ſter des Raumes zertrümmert wur u. dem kochenden Inhalt des Keſſels wurden zwei Arbeiter ſchwer und ein dritter leicht verletzt. — 8 Rommuniſtiſcher Angriff auf eine nationalſozialiſtiſche Autokolonne. wtb. Görlitz, 27. Jan. Nach einer geſtern in Sagar bei Muskau abgehaltenen national⸗ ſozialiſtiſchen Verſammlung, bei der es bereits zu Schlägereien mit Kommuniſten gekommen war, wurden die ſpät in der Nacht in zwe Laſtlraftwagen nach Hauſe fahrenden Natio⸗ nalſozialiſten in der Nähe der Grube The von den Kommuniſten mit Backſteinen fen, ſodaß 13 Nationalſozialiſten ſchwer verletzt wurden. Die Verletzten mußten im Muskauer Ratskeller verbunden werden Von den Kommuniſten, die ſich in einer Stärke von etwa 35 Mann an dem Ueberfall getert at hatten, konnten im Laufe der Nacht elf feſt⸗ geſtellt werden. Ein großes Landjägerauf⸗ gebot iſt noch mit den Ermittelungen beſchäf tigt. tödlich verunglückt Cundborg mit dem Slugzeug abgeſtürzt und den Verletzungen erlegen Stockholm, 27. Jan. Hauptmann Einar Lundborg, der Retter No⸗ biles, der heute nachmittag mit ſeinem Flugzeug über dem Exerzierplatz von Malmslätt abſtürzte, und dabei ſchwer verletzt wurde, iſt gegen abend ſeinen Verletzungen erlegen. Er hat ein Alter von nur 34 Jahren erreicht. Ueberfall auf eine krankenkaſſe 1200 Mark erbeutet— Ueberfall fingiert? enb. Berlin, 27. Jan.(Eigene Meldung!) Ein verwegener Raubüberfall warde heute auf die Jahlſtelle der Krankenkeſſe in Eichwalde verübt. Gegen 7.30 Uhr, alis in der Kaſſe nur drangen zwei Burſchen mit vorgehaltenen Piſtolen ein. Während einer von ihnen in jeder Hand drohend einen Revolver auf den Angeſtellten gerichtet hielt, drückte der andere den Beam⸗ ten auf einen Stuhl nieder und feſſelte ihn mit einer ſtarken Schnur Hände und Beine. Mit den Schlüſſeln, die ſie in der Taſche des Ueberfallenen fanden, öffneten die Verbrecher den Geldſchrank und entwendeten etwa 1200 Mark. Nachdem die Täter den Beamten in eine Ecke des Raumes gelegt hatten, flüchteten ſie. Der Raubüberfall fingiert? enb Berlin, 28. Jan.(Eigene Meldung). Zu dem geſtern gemeldeten Raubüberfall auf die Nebenſtelle der Hauptkrankenkaſſe in Eichwalde, bei dem nach Angabe des Kaſſierers von zwei Räubern 1200 Mark erbeutet worden ſein ſollen, berichtet das Berliner Tageblatt, daß der Kaſſie rer ſich bei der Vernehmung in verſchiedene Wi⸗ dberſprüche verwickelt hat. Zurzeit des angeblichen Ueberfalles war außerdem eine Anzahl Perſonen vor der Kaſſe, die weder Hilferufe des Ueberfal⸗ lenen gehört, noch die beiden Täter geſehen ha⸗ ben. Die Polizei hat eine eingehende Prüfung der Belege und der Kaſſenbücher angeordnet. Man hofft damit, eine baldige Aufklärung des rätſelhaften Ueberfalles herbeizuführen. Hauptmann Lundborg hat eine ſehr ſchnelle militäriſche Karriere gemacht. Als der Leutnant am 23. Juni 1923 ſich von der Murchiſonbucht mit einem Flugzeug aufmachte, um Nobile von einer Eisſcholle zu holen, war ſich die ganze Welt darüber klar, daß er ein gewagtes Unternehmen einging. Es dürfte noch in Erinnerung ſein, wie es ihm gelang, auf der Eisſcholle glücklich zu lan— den, Nobile an Bord zu nehmen und in der Murchiſonbucht in Sicherheit zu bringen. Schon kurze Zeit ſpäter ſtartete Leutnant Lund— borg von neuem, um auch die übrigen Ita— liener aus dem Roten Feld abzuholen. Dies— mal aber ging das bereitgeſtellte Flugzeug bei der Landung in Bruch und die verun— glückte Polarexpedition war um ein Mitglied reicher. Erſt am 6. Juli, alſo nach faſt zwei Wochen drahtete der Leiter der ſchwediſchen Hilſs— expedition auf Spitzbergen, Kapitän Thorn— berg, daß es dem Flugkameraden Lundborgs, dem Leutnant Schyberg, gelungen ſei, mit einem kleinen Eindecker, glücklich bis zur Nobile⸗Eisſcholle vorzuſtoßen u. Lundborg zu retten Kurze Zeit darauf wurden Lundborg und Schyberg unter Ueberſpringen des Obexleut— nantranges zu Hauptleuten befördert. 81 N Der Nompromiß von Gen Das Beſtmögliche erreicht— Anerkennung für Curtius— Im mai KHufrollung des geſamten minderheitenproblems * Ueberprüſen wir objektiv das, was in Genf erreicht worden iſt, dann können wir mit gutem Gewiſſen ſeſtſtellen, daß uns das Reſultat im großen geſehen befriedigt. Gewiß iſt das Ergeb⸗ nis wieder ein Kompromiß. Aber überdenken wir die Lage, in der ſich die deutſche Delegation befand. Von keiner Seite her Hilfe. Allein auf ſich ſelbſt geſtellt. Und ſie hat verantwortungs— bewußt und den nationalen Intereſſen entſpre⸗ chend gekämpft und ſich zum erſten Male auch einen wirklich anzuerkennenden Erfolg geſichert. Die Zuſtimmung zu dieſer neuen tvpiſchen Völkerbundlöſung fiel dem deutſchen Außenmi— niſter ſchwer. Aber es handelte ſich um eine Entſcheidung für die deutſchen Minderheiten in Polen, nicht um die Beilegung eines deutſch-polni⸗ ſchen Streitfalles. Darum konnte es Dr. Cur⸗ tius nicht hart auf hart kommen laſſen. Es mußte ein Ergebnis erzielt werden, nach wel— chem das Unrecht geſühnt und eine Sicherung für die Zukunft gewährleiſtet wird. Gerade letz— tere hätten wir klarer und eindeutiger gewünſcht. Wir haben erwartet, daß eine unparteliſche Un— terſuchungskommiſſion eingeſetzt wird, daß Polen den Woiwoden Graczynſki abberuſen muß., daß die Zuſicherungen für die Zukunft vor allem formal in den Beſchluß des Völkerbundsrats aufgenommen werden. Das haben wir nicht er⸗ reicht. Deshalb wird wohl ein Teil der Parteien und ihrer Preſſe eine Erfolgloſigkeit konſtruieren wollen. Der Berichterſtatter über Oberſchleſien. Der Japaner Moſhizawa, Gefandter in Paris und Berichterſtatter des Völkerbunds über den deutſch-polniſchen Streit— fall. Das wäre aber ebenſo unnational, wie jenes Verhalten, das einzelne Parteien bei der Ab⸗ reiſe der deutſchen Delegation nach Genf an den Tag legten, indem ſie von dem bevorſtehenden Rücktritt des deutſchen Außenmin'iſters ſchrie⸗ ben, auch ſchon den wahrſcheinlichen Nachfolger nannten, obwohl ſie ſelbſt erkennen mußten, daß eine derartige Einſtellung gegen die deutſche De— legation und ihren Führer nur Waſſer auf die Mühlen der anderen bedeuten konnte, die ſich ſagten. mit einem Außenminiſter, der bereits auf dem Papier für erledigt erklärt wird, kön⸗ nen wir ſchließlich machen, was wir wollen. Die Verhältniſſe geſtalteten ſich aber erfreu— licherweiſe anders. Dank dem energiſchen und zielbewußten Auf⸗ treten von Dr. Curtius, dem die Deutſchen in Polniſch-Oberſchleſien aufrichtige Aner⸗ kennung beweiſen werden. Denn für ſie hat er ſich eingeſetzt, für ſie hat er erreicht, daß zum erſtenmal die faktiſche Ver— letzung der Artikel 75 und 8s der Genfer Kon- vention ſeſtgeſtell“ erde, daß Polen bis zur Maitagung den mitteilen muß. welche Maßnahmen es offen hat zur Beſtrafung der Schuldigen u. zur Wiedergutmachung des der Minderheit zugefügten Unrechts und Scha⸗ dens. Für ſie hat er erreicht, daß Henderſon ausdrücklich feſtſtellte, daß es eine Geſamtange⸗ legenheit des Völkerbundes ſei, die Minderhei⸗ ten zu ſchützen und mit allen Kräften einzutre⸗ ten für die Innehaltung der beſtehenden Schutz⸗ vorſchriften zu Gunſten der Minderheiten. An Deutſchland ſelbſt iſt es in der Zukunft gelegen. vor allem in den Wochen bis zum Mai. Polens Sprache und Polens Handlungen ſorgſam zu überwachen. Auf der Hut zu ſein, daß nicht auf Schleichwegen wieder die Rechte unſerer deut⸗ ſchen Mitbrüder in Polen verletzt werden. wtb. München, 27. Jan. In der heutigen Verhandlung gegen den Goldmacher Tauzend ſtellte der Staatsanwalt überraſchenderweiſe den Antrag auf Ladung eines italieniſchen Profeſſors als Zeugen, der beſtätigen ſoll, daß Tauſend bereits vor vier Jahren ſein Verfah⸗ ren der italieniſchen Regierung angeboten und bei den Vorführungen betrügeriſche Mani⸗ pulationen gemacht habe. Darauf antwortete Tauſend:„Ich glaube, ich höre ein Märchen Ich kam ein bis zweimal mit dem italienuchen Profeſſor Dr. Polino Seſimi aus Bergamo zu⸗ ſammen, der meine Broſchüre„188 Elemente“ geleſen hatte. Der Profeſſor, erzählte Tau⸗ ſend weiter. habe ihn gebeten, ihm Expert⸗ mente vorzuführen. Rechtsanwalt Rix aus Bozen war damals Dolmetſcher. Der Verteidi— ger erklärt ſich mit der Ladung des Prot. Seſimi als Zeugen einverſtanden und bean— tragte weiter die Ladung des Rechtsanwaltes Rix als Zeugen. Das Gericht beſchloß, dieſem Antrage zu entſprechen, enb. Paris, 27. Jan. Senator Laval, der zum erſtenmal Miniſterpräſident iſt, ſtammt aus klei⸗ nen Verhältniſſen. Er iſt der Sohn eines Flei⸗ ſchers und hat ſich das Studium nur dadurch evmöglicht, daß er nebenher Stunden gab. Er iſt jetzt 47 Jahre alt und war 1914 als ſozialiſti— ſcher Abgeordneter eines Pariſer Vorortes in die Kammer eingetreten. Schon während des Krieges wollte Clemenceau ihn in ſein Kabinett aufnehmen, aber Laval lehnte ab. 1919 bei den Wahlen des Nationalen Blocks wurde er nicht wieder gewählt. Jahrelang hörte man nichts von ihm, bis er 1924 wieder in die Kammer eintrat. aber dieſesmal nicht mehr als Mitglied der ſo⸗ zialiſtiſchen Partei, ſondern ohne Parteizugehö⸗ rigkeit. 1925—26 gehörte er den Kabinetten Pain⸗ leve und Briand als Juſtizminiſter an. 1927 wurde er zum Senator gewählt. Im letzten Kabinett Tardieu zeichnete er ſich als Arbeits- miniſter dadurch aus. daß er die Sozialverſiche⸗ rung gegen ſtarke Widerſtände zur Verabſchie⸗ dung bringen konnte. Laval gilt als ein Schü⸗ ler von Briand, der ihm beſondere perſönliche Sympathie entgegenbringt. ing rollen bringen und vielleicht gelingt es uns dann, einen formellen Beſchluß des Völter⸗ bundsrats für die Zukunſtsſicherheiten zu er⸗ reichen. eee, Curtius berichtet dem Reichspräſidenten. enb. Berlin, 27. Jan. Nachdem der Führer der deutſchen Delegation auf der Genfer Ta⸗ gung, Reichsaußenminiſter Dr. Curtius, heute Vormittag dem Reichspräſidenten Bericht über die Ergebniſſe der Genfer Verhandlungen er⸗ ſtattet hat, iſt anzunehmen, daß in einer der erſten Sitzungen des in der nächſten Woche wieder zuſammentretenden Reichstages der Miniſter auch dort ausführlich über die Gen⸗ fer Verhandlungen ſprechen wird. CFPFPVPCCVCPPVPVPVGGVTPTPTGTGTVTGTGTGTGGTGTGTGCT(Tk'T'TT'T'T'k'T''0'0''''''''' Tauſenòd⸗ Prozeß Vertrauensmann Ludendorffs ſagt aus Als nächſter Zeuge wurde der Chemiker Kummer⸗Freiberg, ein Vertrauensmann Lu⸗ dendorffs, vernommen, der als Mitarbeiter Tauſends zugibt, auch ſelbſt Experimente aus⸗ geführt zu haben. Der Zeuge beſtätigt, daß Tauſend ihm gegenüber von einer Kiloproduk⸗ tion geſprochen habe. Einwandfreie Verſuche, die er von Tauſend geſehen hätte, hätten im Höchſtmaß 1 Gramm Gold zum Ergebnis ge⸗ habt. Später habe er, der Zeuge, ein ſelbſtän⸗ diges Konkurrenzunternehmen gegründet. Dieſe Geſellſchaft, die ſich hauptſächlich mit der Herſtellung von Mitteln zur Schädlings⸗ bekämpfung befaßte und an der auch Buckeley beteiligt geweſen ſei, ſei ſpäter zuſammenge⸗ brochen. Man habe ſich dabei auch mit Gold⸗ experimenten beſchäftigt und teils negative, teils poſitive Ergebniſſe erzielt. Die ungün⸗ ſtigen Ergebniſſe bei den erſten Verſuchen Tauſends in der Münze führte der Zeuge auf den Einfluß des Mondes zurück. CCCFCCCCͥͤ ²³Ü1¹ C( bbb Miniſterpräſident Caval ſtellt ſich vor Wieder unſichere Mehrheitsverhältniſſe in Frankreich Tardieu⸗Kabinett unter Laval.— Unſichere Mehrheitsverhältniſſe.— Wahlſorgen der Radikalen. Paris. 27. Jan. Nachdem die Radikalen, die an den Beſchlüſſen ihrer Parteitage feſthalten, es abgelehnt haben, in eine Kombination einzu⸗ treten, in der die Marin-Gruppe vertreten iſ, blieb Senator Laval nichts anderes übrig, als entweder, wie vor 5 Wochen, auf die Kabinetts— bildung zu verzichten oder das alte Kabinett Tardien— mit Laval an der Spitze und Tar⸗ dien im Kabinett— zu bilden. Das hat er ge— tan. Das Kabinett Laval wird nun zu kämpfen haben. Denn es iſt mehr als wahrſcheinlich, daß die Radikalen zwar nicht die rechtzeitige Verab⸗ ſchiedung des Budgets verhindern werden, daß ſie aber eine Kampfſtellung einnehmen werden, denn bei ihrem Entſchluß dürfte auch weſentlich mitgewirkt haben., daß ſie ſich für die kommen— den Wahlen keine Chancen verderben wollen. Minderheiten überhaupt zum Auf. wtb. Paris, 27. Jan. Miniſterprä Laval hat heute dem Präſidenten der blik das neue Kabinert vorgeſtellt. Nachmittags 5 Uhr findet der erſte Kabinettsrat ſtatt, in den ſoll, zu dem ſich die neue Regierung dem Parlament vorſtellen wird.— ſammenſetzung des Kabinetts anbelangt, o iſt der Abg. Blaiſot. Gruppe Marin, wie vorausgeſagt, Miniſter für Volkswohlfahrt geworden. Die Beſetzung des noch freien Un⸗ terſtaatsſekretariats für Fachunterricht wird jedoch zu einer Verſchiebung in der Liſte der Unterſtaatsſekretariate Anlaß geben Das Anterſtaatsſekretariat für Fachunterricht iſt dem Abg. Ponaret übertragen worden, der bisher für das Anterſtaatsſekretariat im Kolonialminiſterium vorgeſehen war. Das dadurch freigewordene Anterſtaatsſekretariat im Kolonialminiſterium iſt dem Senegal⸗Ab⸗ geordneten Diagne(Soz. Republik) übertta⸗ gen worden. Soziales Schiedsſpruch für die Angeſtellten des Reichs und Preußens. wtb. Berlin, 27. Jan.(Radio!) Ueber den Schiedsſpruch in der Gehaltsſtreitigteit der Angeſtellten bei der Reichsverwaltung und der preußiſchen Staatsverwaltung wurde am 26. Januar 1931 im Reichsarbeitsminiſtertum verhandelt. Es kam eine Vereinbarung euf der Grundlage des Schiedsſpruches des Inhalte zuſtande, daß die Gehälter für die Monate Februar und März um 5 Prozent und für die Zeit ab 1. April 1931 um 6 Prozent gekürzt werden. Was unternimmt Gandhi? wtb. Chinchwad bei Puna. 27. Jan. In dem bereits kurz gemeldeten Interview mit dem Reuter⸗Sonderkorreſpondenten ſagte Gandhi noch:„Ich habe das Gefängnis verlaſſen in einer durchaus vorureilsloſen Geiſtesverfaſ⸗ ſung und ohne feindſelige Empfindung. Ich bin bereit. alle Seiten der Lage von jedem Gefichts⸗ punkte aus zu prüfen und die Erklärung des britiſchen Premierminiſters mit den anderen Kongreßdelegierten zu erörtern.“ Was die unmittelbare Zukunft betrifft, ſo bemerkte Gandhi auf Befragen, er habe keine Pläne gemacht und keine Politik entworfen. Wie lange er in Bombay bleiben werde. könne er noch nicht ſagen. Auf die Frage, ob er glücklich über ſeine Freilaſſung ſei, erwiderte der Ma⸗ hatma:„Dae weiß ich nicht.“ Befragt, ob er damit rechnet, bald wieder ins Gefängnis ge⸗ bracht zu werden, lächelte er und ſagte:„Viel⸗ leicht— man kann niemals wiſſen.“ Aufdeckung eines großen Rauſchgiſtſchmuggels wib Newyork, 27. Jan.(Reuter!) An Bord des britiſchen Motorſchiffes„Rab Caſtle“, das aus Port Said hier eintraf, wurden von Zollbeamten 600 Blechdoſen mit Rauſchgift im Werte von 480 000 Mark be⸗ ſblagnahmt Sie waren im unteren Teil eines hohlen Stahfmaſtes nerborgen und wurden beim Abhämmern der betreffenden Stelle ent⸗ deckt. Verhaftungen erfolgten nicht. Die Be⸗ ſatzung des Schiffes beſteht größtenteils aus 1 Chineſen. Varna. Roman von Max von Weißenthurn. (10. Fortſetzung.) „Varna, was iſt dir? Fühlſt du dich nicht wohl“, eilte Magda voller Beſorgnis auf ſie zu.„Was hat dich erſchreckt?“ Das junge Mädchen ließ langſam die Hän⸗ de wieder ſinken.„Dieſe Frau!— Dieſe Frau! Als ſie mich eben zuletzt anſah, hatte ich die deutliche Empfindung, daß ich dieſe Augen nicht zum erſtenmal ſah. Wo und wann das bereits früher geſchehen iſt, weiß ich freilich nicht; vielleicht— vielleicht war es, als ich noch ein ganz kleines Mädchen geweſen bin! Ob ſie wohl jemals in Indien war?“ „Ja“, geſtand Magda zögernd zu,„ich weiß ſogar ganz beſtimmt, daß ſie dort geweſen iſt. Ich hörte es zufällig von unſerer Hauswirtin, Frau Bell. Sie weilte mehrere Jahre in Indien und man mutmaßt ſogar, daß ſie indi— ſcher Herkunft iſt.“ Varna ſah Magda mit ihren großen, blauen Augen geradezu erſchreckt an. „O, wenn dann mein Gefühl mich nicht täuſchte! Wenn ich wirklich dieſes Geſicht be⸗ reits in der fernen Vergangenheit ſah! Wenn dieſe Frau am Ende gar weiß, wer ich bin,— wer ich bin!“ 9. Kapitel. Das neue Heim. Zur Dämmerſtunde eines froſtigen Dezem⸗ bertages war es als Varna Leslie auf Schloß Langley eintraf, von frohen Hoffnungen be⸗ ſeelt und freudig bewegt bei dem Gedanken, neue Geſichter und eine neue Umgebung ſehen zu ſollen. Vor der Gräfin von Saint Maure empfand ſie nicht nur keine Scheu, ſondern hegte ſogar eine gewiſſe Sympathie für die ſtolze Frau; die gebietenden blauen Augen der Gräfin, der klaſſige Schnitt ihres Geſichtes kamen ihr bekannt vor. In dieſem Fall war ihr dies aber nicht peinlich, wie bei der dunkel⸗ äugigen Frau Herryot. Das junge Mädchen wurde bei ſeiner An⸗ kunft in ein hübſch ausgeſtattetes Wohngemach geführt in das ein anſtoßendes Schlafgemach führte. Ein hübſches Klavier, ein wohlausge⸗ ſtatteter Bücherſchrank, hochlehnige, altmodiſche Stühle, das waren die Dinge, die ihr auf den erſten Blick ins Auge fielen; das Schlafzimmer war klein und einfacher eingerichtet, aber gleichfalls ſauber und nett. Varna hatte kaum abgelegt, als an die Tür gepocht wurde. Gleich darauf trat ein hüb⸗ ſches Mädchen mit braunem Haargelock, das im gleichen Alter mit ihr ſein mochte, über die Schwelle. Auf Varna zueilend ſtreckte ſie ihr beide Hände entgegen. „Fräulein Leslie, wie ich vermutete!“ ſpru⸗ delte ſie hervor.„Ich hörte, daß Sie ange⸗ kommen ſeien, als ich ſoeben nach Hauſe kam. Sie müſſen mir ſchon geſtatten, mich ſelbſt Ihnen vorzuſtellen. Ich bin die jüngere Toch⸗ te der Gräfin von Saint Maure. Ich hoffe, daß es Ihnen hier gefällt. Dieſes Gemach war mein Schulzimmer und fühle mich hier noch immer gewiſſermaßen zu Hauſe. Sie geſtatten mir doch, recht oft hier einzudringen! Es iſt dies ſeit vielen Jahren mein Zufluchtsort ge⸗ weſen, wenn die Langeweile mich aus den Empfangsräumen vertrieb.“ „Ich werde ſicher jederzeit ſehr erfreut ſein, Sie zu ſehen“, entgegnete Varna, von der na⸗ türlichen herzerwärmenden Anmut der jungen Dame aufs angenehmſte berührt. „Ich nehme Sie beim Wort und werde oft kommen!“ lachte Chriſtine hell auf.„Wenn Sie mich hier nicht haben wollen, ſteht es Ih⸗ nen ja immerhin frei, mir die Tür zu weiſen. Denn dies iſt Ihr ausſchließliches Reich, über das Ihnen allein die Beſtimmung zuſteht, da⸗ rin nur zu dulden, wen Sie darin dulden wollen. Ich hoffe, daß ich zu dieſen Auserwähl⸗ ten gehören werde, denn ich finde es nir⸗ gends ſo gemütlich, wie eben hier. Das Kla⸗ vier da iſt viel dazu die Arſache. Man hört in den Geſellſchaftsräumen nichts davon, wenn hier darauf geübt wird, und darum tue ich es hier ſo gern, weil Blanche ſonſt ſtets etwas an meinem Spiel auszuſetzen hat. Aber wo⸗ ran hätte Blanche wohl nichts zu tadeln! Sie müſſen ſich nichts daraus machen, was ſie Ih⸗ nen auch ſagen mag!“ Varna fand es ſchwer, auf dieſe Worte eine geziemende Entgegnung zu finden; ſie ſchwieg deshalb; nach kurzer Pauſe erſt fuhr Chriſtine fort: „Mama iſt ſehr müde und hat ſich des⸗ halb niedergelegt. Abends im Salon aber wer⸗ den Sie ſie ſehen und auch alle übrigen an⸗ treffen und kennen lernen.“ „Sie haben Gäſte im Hauſe? Ich glaube die Gräfin ſagte es mir“, verſetzte Varna ſchüchtern. Chriſtine nickte lebhaft. „Ja, aber nicht viele. Nur Baron Gray und ſeine Schweſter Beatrice, ſowie mein Vet⸗ ter Ledward Hulme ſind hier. Zum Feſte erſt werden noch einige Gäſte mehr eintreffen.“ Varnas Augen waren förmlich ſtarr ge⸗ worden; aus allem was ſie eben gehört, war „„ ³· „Kapitän Hulme?“ wiederholte ſie, inden. ſie fühlte, wie ihr eine Blutwelle zu Kopfe ſtieg.„Ich entſinne mich, daß, als ich noch ein Kind war, ich in Indien mit einem Kapitän Halme zuſammengekommen bin!“ „Das war vermutlich mein Vetter Led⸗ ward! Er war viele Jahre in Indien! Ah, da iſt er!“ wandte ſie, indem man einen Män⸗ nerſchritt im Korridor vernahm, ſich raſch zur Tür, die ſie, ehe Varna dies verhindern konnte in ihrer haſtigen Weiſe aufſtieß. „Komm her, Ledward!“ rief ſie dem wirk⸗ lich eben den Korridor kreuzenden Vetter zu. „Ich möchte dich Fräulein Leslie vorſtellen. Kapitän Hulme— Fräulein Leslie! Nun kön⸗ nen Sie ſich überzeugen“, fügte ſie hinzu,„ob Sie wirklich alte Freunde ſind oder nicht!“ ö „Alte Feinde eher!!“ ſprach Ledward leiſe vor fich hin. Er war gleich Varna ungewöhnlich bleich geworden; ein unangenehmes Lächeln ſchwebte auf ſeinen Lippen; dem äußeren Schein nach war er jedoch von gewählter Höflichkeit und ſeine Stimme klang ſogar freundlich, als er erwiderte: „Ich entſinne mich, daß ich vor Jahren in Indien einige Tage im Hauſe eines Majors Leslie weilte, aber ich fürchtete, daß in Bezug auf ſeine Familie mein Gedächtnis mir untren. geworden iſt.“ „And Sie, Fräulein Leslie“, wandte ſich Chriſtine der jungen Geſellſchafterin lebhaft zu, würden Sie meinen Vetter wieder erkannt haben, wenn Sie ihm zufälligerweiſe begegnet wären?“ „Ja, ich habe ein gutes Phyſiognom: dächtnis!“ 5 nur ein Name in ihr haften geblieben. dem über den Zeitpunkt Beſchluß gefaßt wer⸗ Was die Zu⸗ le Luſtpoſtſendungen nach Bulgarien, Griechen⸗ land, Jugoflawien, R mänien und der Türkei werden, ſoweit eine Luſtbeförderung nach den Leitverhältniſſen in Frage kommt, bis auf wei⸗ letes nur bis Wien oder Budapeſt mit der Luft⸗ poſt befördert. Von dort werden ſie mit der Eiſenbahn weitergeſandt. Ferner können wegen vorübergehender Einſtellung der von der deutſch⸗ kolumbianiſchen Luftſahrtgeſellſchaft Scadta be⸗ triebenen Luftpoſtlinie Buenaventura—Guaya⸗ quil Luftpoſtbriefſendungen nach Ekuador vor⸗ läufig nur mit der Luftpoſt Newyork— Miami Criſtobal— Buenaventura Guayaquil befördert werden, Dieſe Luftpoſt verkehrt zweimal wö⸗ chentlich(ab Newyork Montag und Donnerstag, an Guavaquil Freitag und Montag) Die Sen⸗ dungen müſſen die Bezeichnung„Mit Luftpoſt ab Newyork“ tragen. Der Luftpoſtzuſchlag be⸗ trägt wie bisher für Poſtkarten und für je 20 Gramm anderer Brieſſendungen 2.30 RM. Luft⸗ hoſtpakete nach Ekuador können vorläufig nicht angenommen werden. Wertläſtchendienſt. Vom 1. Februar an ſind im Verkehr mit Karawak Wertkäſtchen zugelaſ⸗ en. Höchſtbetrag der Wertangabe 2400 RM. Jedem Wertkäſtchen ſind— außer einem ſtatiſti⸗ n Anmeldeſchein für die deutſche Warenver⸗ kehrsſtatiſtit— 2 Zollinhaltserklärungen in eng⸗ liſcher Sprache beizufügen. Nähere Auskunft erteilen die Poſtanſtalten. Aus Nah und Fern Koblenz, 26 Jan. Schüſſe auf Auto⸗ diebe. Die Polizei nahm geſtern zwei geſähr⸗ liche Kraftwagendiebe aus 1 feſt. die, nachdem ſie in mehreren Städten Kraftwagen geſtohlen hatten, aus Frankfurt a. M. mit einem geſtohlenen Wagen nach Koblenz gekommen wa⸗ ren. Geſtern morgen ſtahlen ſie wiederum einen unbewachten Wagen und fuhren davon. Ein Poliziſt nahm in einem anderen Auto die Ver— ſolgung auf und ſtellte die Diebe in Koblenz⸗ Lützel. Dieſe ſuchten ſich der Feſtnahme durch die Flucht zu Fuß zu entziehen und blie⸗ ben auch trotz mehrerer Anruſe und Schreckſchüſſe des Beamten nicht ſtehen. Der Beamte gab dann einen ſcharfen Schuß ab, wodurch einer der Täter getroffen wurde. Der zweite Dieb wurde dann durch einen Schuß eines zweiten hinzuge⸗ kommenen Poliziſten zum Stehen gebracht. Dortmund, 26. Jan. Raubmord. Ein Raubmord wurde in der Nacht zum Sonntag an dem 40 Jahre alten Händler Spieß in der Falteuburgerſtraße verübt. Spieß war bei ſei⸗ ner Schweſter beſchäſtigt, die den Sonntag über bei ihrem Manne in Berghofen weilte. Als ſie heute Morgen den Laden betrat, ſand ſie ihren Bruder mit einem Meſſer im Rücken tot auf. Der Mord muß am Samstag begangen worden ſein. Man vermutet, daß Käuſer, die auch nach dem Ladenſchluß noch den Laden betreten konn- ten, die Tat begangen haben. Die Mordkom⸗ miſſion iſt mit der Aufklärung beſchäftigt. Mannheim, 27. Jan.(Im Streit erſchoſſen.) Heute vormittag gegen 11 Uhr hat in Secken⸗ heim der dort wohnhafte 34 Jahre alte verhei⸗ ratete Taglöhner Johann Weißling nach voraus⸗ gegangenem Streit einen ſcharfen Schuß aus einem Walzen revolver auf den im gleichen Hauſe ihm gegewäber wohnenden verheirateten Tag⸗ löhner Adam Eich abgegeben und dieſen in die Herzgegend getroffen, ſodaß der Tod ſofort ein- trat. Der Täter wurde feſtgenommen.“ Der Mörder und ſein Opfer lebten ſchon längere Zeit in heftigem Streit miteinander. Mannheim, 27. Jan.(Liebesdrama.— Mord oder Selbſtmord?) In vergangener Nacht kurz nach 12 Uhr wurde auf der Fahr⸗ lachſtraße ein 23 Jahre alter Spengler von hier beobachtet, wie er unter großer Anſtrengung ein Mädchen auf den Armen fortzutragen ver⸗ ſuchte. Zeugen gegenüber erklärte der junge Mann, daß ſich ſeine Geliebte, ein 19 Jahre altes Mädchen aus der Fahrlachſtraße hier, nach vorausgegangenem Streit mit einer ihm gehörigen Selbſtladepiſtole einen Schuß in den Kopf beigebracht habe. Der herbeigerufene Arzt konnte nur noch den Tod des Mädchens feſtſtellen. Berechtigte Zweifel über den Her⸗ gang der Tat gaben Anlaß, den jungen Mann vorläufig feſtzunehmen und in das Bezirks⸗ gefängnis einzuliefern. Rüſſelsheim, 25. Jan. Durch Leicht⸗ 11 1 14 ch üle xs getötet. Auf dem Heimwege von Rüſſelsheim nach Flörsheim warf vor einigen Tagen ein 14jährige r Realſchüler von der Mainbrücke aus eine Eisſcholle auf ein durchfahrendes Laſtſchiff. Ein Schiffer wurde von der Eisſcholle am Kopf getroffen und be⸗ wußtlos ins Krankenhaus nach Flörsheim ge⸗ bracht. Dort iſt der Mann inſolge der erlittenen Schädelverletzung geſtorben. ſlw. Rüſſelsheim, 25. Jan. Aus den Opel⸗ werken. Die Leitung der Opelwerke hat dem Angeſtellten- und Betriebsrat der Belegſchaft mitgeteilt, daß in den Opelwerken eine Lohnkür⸗ zung der Angeſtellten nicht beabſichtigt ſei. Der diesbezügliche Schiedsſpruch für die Metallindu— ſtrie des Rhein⸗Maingebietes ſei deshalb für die Opelwerke von keiner Bedeutung. Offenbach a. d. Queich, 27. Jan.(Geriſſener Schwindler.) In einer Wirtſchaft hatte ſich in der Weihnachtszeit ein angeblicher Architekt Müller als Vertreter der Reichsheimbau-Geſell⸗ ſchaft in Berlin eingemietet. Er vermittelte an⸗ geblich Baugelder und ſonſtige Darlehen durch dieſe Berliner Geſellſchaft und ließ ſich zu ben Aufträgen 25—100 Mark an Koſtenvorſchüſſen auszahlen. Insgeſamt haben etwa 25 Perſonen aus Ofſenbach und den umliegenden Orten dieſe Summe an Müller abgeführt, der um die Neu⸗ jahrszeit nach einem Beſuch aus Berlin zurück⸗ lehren wollte. Erkundigungen ergaben, daß es ſich um einen Schwindler handelt. Die von ihm vertretene Baugeſellſchaft in Berlin exiſtiert ncht. Die Gendarmerie hat eine Unterſuchung werde ſie verbüßen und damit die von ihr nie Dabei hackte das jüngere Kind dem neunjährigen Karlsruhe, 27, Jan. Die wegen f zum Mord vom Schwurgericht zu vier Jahren Zuchthaus verurteilte Frau Märkle hat auf das Rechtsmittel der Reviſion verzichtet. In einem Schreiben des Verteidigers Rechtsan⸗ walt Veit, worin dieſer dem Gericht Mitteilu. von dem Reviſionsverzicht macht, wird u. a. geſagt, daß Frau Märkle nach wie vor daran feſthalte, daß ſie an dem Tode von Frau Werner ſtrafrechtlich unſchuldig ſei. Sie nehme aber die über ſie verhängte Strafe an und beſtrittene moraliſche Schuld tilgen. Groß⸗ Zimmern(Heſſen), 27. Jan. Wenn Kinder Holz hacken. Die beiden Knaben des hieſigen Friſeurs Lamp wollten Holz hacken. Brüderchen den Zeigefinger der rechten Hand ab. Kaiſerslautern, 26. Jan. Mit dem Meſ⸗ ſer gegeneinander. Heute nacht entſtand in einer Wirtſchaft in der Mannheimer Straße zwiſchen dem Zimmermann Jak. Hüttenberger und dem Erdarbeiter Gottfried Faß ein Streit, in deſſen Verlauf ſich beide gegenſeitig mit den Meſſern ſchwere Verletzungen im Geſicht und am übrigen Kopfe beibrachten. Frankenholz, 27 Jan. In der Fremden⸗ legion? Ein in Saarbrücken beſchäftigter junger Mann von hier iſt ſeit Abzug der Be⸗ ſatzungstruppen verſchwunden. Anſcheinend iſt er Werbern der Fremdenlegion ins Garn ge— gangen. Landau, 27. Jan. Große Weinfäl⸗ ſchungen aufgedeckt. Bei der hleſige Fir— ma Jakob Breiling, die einen ausgedehnten Konſumweinhandel in Rot- und Weißweinen betreibt, wurden große Weinſälſchungen aufge— deckt. Die Unterſuchung wird in großem Aus— maße betrieben. Bisher wurden verhaſtet die Mutter Anna Breiling, der Firmeninhaber Al⸗ fred Breiling und der in Landau wohnhafte Teilhaber der Firma. Hermann Breiling. Ueber die Einzelheiten der zur Laſt gelegten Verfeh lungen bewahrt man bish. ſtrengſtes Stillſchwei— Reichsregierung hüllt ſich Berlin, 27. Jan. Der Deviſenſtand der Reichsbank hat ſich in den letzten Tagen wei⸗ ter verringert. Auch der Notenumlauf hat ſich vermindert. Man geht nicht fehl in der An⸗ nahme, daß das Ausland weiter Geld aus Deutſchland zurückzieht. Die Reichsbank hat neuerdings ruſſiſches Gold be⸗ kommen, das aber wohl wieder nach Paris und London weitergeſchickt werden wird. Was es mit den ruſſiſchen Goldſendungen nach Berlin auf ſich hat, iſt noch nicht klar zu überſehen. Die Deviſenkurſe hatien ſich zu Gunſten der Mark gebeſſert. als in Genf die deutſch⸗franzöſiſchen Kredit⸗Ver⸗ handlungen gepflogen wurben Man war Friedberg(Heſſen), 27. Jan.(Diebesfahrt mit Hinderniſſen.) Im benachbarten Stamm⸗ heim drangen auswärtige Einbrecher in eine Hühnerfarm ein und ſchlachteten 30 Tiere ab. Dieſer Vorgang blieb aber der Einwohner— ſchaft nicht verborgen. Das halbe Dorf war mobil und nahm an der Verfolgung der Diebe lebhaften Anteil. In der größten Not ließen die Diebe einen großen Teil ihrer Beute zu— rück und ſetzten trotz der aufgeſtellten Hinder⸗ niſſe durch das Dorf in raſendem Tempo in ihrem Auto die Fahrt fort. Spät nach Mitter⸗ nacht verkuchten ſie nochmals ihr Glück, Wieder hatten die unentwegenen Hühnerdiebe ihre „Tie Preſſeſteue beim Landgericht Landau gen: beſtätigt die Verhaftungen. Landau, 26. Jan. Die Spankorbfabrik in Betrieb. Die Pfälziſche Spankorbfabrik G.m.b.H. hat heute mit zunächſt 20 Arbeitern den Betrieb aufgenommen. Rohrbach b. L., 26. Jan. Von einer Kuh totgetreten. Am Freitag wurde die 69 Jahre alte Frau Marie Anna Wiſſer von einer Kuh ſo unglücklich getreten, daß ſie ins Kranken— haus verbracht werden mußte, wo ſie ſtarb. Bindersbach, 26. Jan. Ein alter Brauch. Auf eigenartige Weiſe iſt hier das Beſtaitungs— weſen geregelt. Man hält an einer alten Ueber— lieferung feſt, wonach die nächſten Nachbarn eines Verſtorbenen die erforderlichen Beerdi— gungsabeiten, wie Grabaushebung, Hinaustra— gen des Sarges, Zuſchaufeln des Grabes uſw. unentgeltlich verrichten müſſen. Der Gemeinde erwachſen auf dieſe Art keinerlei Koſten. Pirmaſens, 27. Jan. terſtützungsſchwindler. Geſtern hatte ſich vor dem Pirmaſenſer Amtsgericht der Fa— brikarbeiter Karl Weber von Thaleiſchweiler zu verantworten, weil er während vier Monaten des vergangenen Jahres unberechtigter Weiſe Erwerbsloſenunterſtützung in einer Geſamthöhe von rund 300 Mark bezog. Der Angeklagte gab zu, nicht in Not geweſen zu ſein. Er hatte nur beſondere Ausgaben, für die ſein Verdienſt nicht ausreichte. Er hatte keine Luſt, ſeine Erſpar— niſſe anzugreifen. Das Gericht verurteilte ihn zu drei Monaten Gefängnis. Zweibrücken, 26. Jan. Ein Ausreißer eingefangen. Der 36jährige Gipſer Franz Hörhammer von Kaiſerslautern, der wegen Zi— garettenpapierſchmuggels im hieſigen Gefängnis eine Freiheitsſtrafe in Zweibrücken verbüßte, war am 22. Oktober 1930 bei der Außenarbeit ausge— brochen. Er konnte erſt jetzt von der Kriminal— polizei in ſeiner Wohnung zu Kaiſerslautern feſt. Wieder Goldabfluß nach dem Ausland in Stillſchweigen an den deutſchen Börſen plößhlich wieder opti⸗ miſtiſcher geworden und glaubte damit rechnen zu können, daß Frankreich jederzeit l die not⸗ wendigen Deviſen und das erforderliche Gold zur Verfügung ſtellen werde, wenn die deutſche Währung infolge der dauernden ſtarken Kre⸗ ditabflüſſe in Schwierigkeiten geraten sollte. Wie weit nun die franzöſiſche Bereitwilligkeit — Deutſchland langfriſtige Kredite und ſchließ⸗ lich auch Gold zur Verfügung zu ſtellen— geht, weiß man nicht. Auch die Reichsregierung hat ſich bisher in größtes Stillſchweigen gehüllt, wie man ja überhaupt von amtlichen Stellen nie das erfährt, was die Oeffentlichkeit gerne wiſſen möchte. Diebesfahrt mit Hinderniſſen Mühe, dem Zorne der Ortseinwohner zu entgehen. Auf ihrer Flucht gerieten ſie ſpäter zum dritten Male in das Dorf, wo ſie dann das Geſchick ereilte. Nachdem ihnen die Fen— ſterſcheiben des Wagens alle zertrümmert wa⸗ ren, fuhren ſie ſich in einem Feldweg ſeſt. Der Wagen blieb im Moraſt ſtecken. Im Dunkel der Nacht entkamen die Inſaſſen. Im Sieges— zug wurde das Auto in das Dorf geſchafft. Der Wagen trägt die Nummer VS. 18720. Die vorgefundenen Papiere dürften genügende An⸗ haltpunkte für die Weiterverfolgung der tragi— komiſchen Angelegenheit ergeben. Die Droſchke, wie ſie in Berlin aufgefunden ingeleltet, 1 Chicago in Beꝛlin. Wiecler ein Naftilaloerbꝛeeſien in der Reielisſiaufilstacdt Zur Ermordung des Droſchkenchauffeurs Ponick wurde. Unten links, der Ermordete, deſſen Leiche in Ferch gefunden wurde. Die Reihe der furchtbaren Kapitalverbrechen die in Berlin verübt wurden, iſt 1 8 5 Ermordung des Chauffeurs Ponick um einen neuen rälſelhaften Fall vergrößert, Der 5. rer iſt offenbar mit den Verbrechern bis nacheinem entfernten Dorf hinter Potsdam gefah⸗ ren und dort ausgeraubt und ermordet worden. Verurteilter Un⸗ Mahatma Gandhi, der Vorkämpfer der indiſchen Freiheitsbewe⸗ gung, wurde jetzt auf Anordnung des Vizekö⸗ nigs von Indien aus dem Gefängnis entlaſſen, in dem er ſeit Mai vorigen Jahres gefangen gehalten wurde. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder- u. Generalverſammlungen u.Singſtunden Männergeſang⸗Verein. Donuerstag abend 8 Uhr Singſtunde für 2. Tenor ¼9 Uhr alle Stimmen. Der Präſident. Krioger⸗ und Soldateuverein„Teutonia“ Sonntag, den 1. Februar, Nachm. 3 ¼ Uhr findet unſere diesjährige Generalverſammlung im Schützenhof ſtatt. Hierzu laden wir unſere Mittglieder aller Abteilungen freundlichſt ein und erwartet reges Intereſſe durch zahlreiche Beteiligung. Der Vorſtand. ö Klub der Gemütlichen. Freitag abend 8.11 Uhr wichtige Elferratſitzung. Diejenigen Mitglieder g und Gönner, welche ebenſalls mit nach Mannheim in den Friedrichspark fahren, ſowie die, welche diesjährige Faſtnachtszeitungen verkaufen wollen, find herzlich eingeladen. Der Präſident. Turnerbund. Wir möchten die Arbeitsfreien Mit- glieder morgen mittag auf den Sportplatz bitten, zwecks Arbeit. Der Vorſtand. Sänger⸗Eiuheit. Heute Mittwoch abend 8 Uhr findet im Gartenfeld eine Vorſtandsſitzung ſtatt, wozu ich hierdurch nochmals erg. einlade. Der 1. Vorſitzende. Amtlicher Teil Bekanntmachung. Betr.: Auszahlung der wöchentlichen Wohlfahrts- unterſtützungen. Es wurde von uns die Wahrnehmung ge— macht, daß die durch unſere Gemeindekaſſe getrof- fene Anordnung bezüglich Auszahlung der Wohl⸗ fahrtsunterſtützungen faſt ganz außer Acht gelaſſen wird. Durch dieſe Disziplinloſigkeit wird das zahlende Publikum am Donnerstag Vormittag be- hindert und wir müſſen mit Rückſicht auf dasſelbe, die Einhaltung der Nachmittagsſtunden von 2 bis 4 Uhr ausdrücklichſt verlangen. Buchſtabe A—K ab 2 Uhr Buchſtabe L— 3 ab 3—4 Uhr. Unſere Kaſſe iſt hiernach angewieſen. Betr.: Das Faſelweſen in der Gemeinde Viernheim. ö Freitag, den 30. ds. Mts., vormittags 11 Uhr wird auf dem Rathauſe hier der Dung im gemeinheitl Faſelſtall losweiſe an die Meiſtbieten⸗ den verſteigert. Gleichzeitig kommen 4 zuchtuntaugliche Ziegen- N böcke und 1 Eber zur Verſteigerung. Betr.: Das Faſelweſen in der Gemeinde Viern— heim; hier Futterbedarf. Die Lieferung von 60 Ztr. Hafer ſoll los- weiſe im Submiſſionswege vergeben werden. Bemuſterte Offerten ſind bis Freitag, den 30. ds. Mts., vorm. 11 Uhr auf unſerem Büro Nr. 27 einzureichen. Viernheim, den 27. Januar. 1931 Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim: Lamberth. Gemeindekaſſe. Bis Ende dieſer Woche können noch o hene Mahnkoſten bezahlt werden: 1. Gemeindeſteuer 4. Ziel pro 1930 Ri. 2. Straßenbaukoſten Rate pro 1930 Rj. 3. Gehweg u. Plattenbelag⸗Rate pro 1930 Rj. Winkenbach. Doneralversammlung. I cnnünedannnb nnen Unmmmmunmmnmmuanungunnnnnnummunnunnig /n Donnerstag, den 29. ds. Mis, IA. Um zahlreiches, pünktliches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. abends 8 ¼ Uhr, im Freiſchütz eenunun ungen mum nene