—(Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Sonntagsblatt„Sterne und B lch wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Viernheimer Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage,— Bezugspreis monatl. 1,50 Mk. frei ins Haus b e e umen“, halbjäh kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. einen Fahrplan ſowie einen Wand- Ar. 27 e eee Montag, den 2. Februar 1931 iernheimer Anzeiger (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Zeitung a ee Die einſpaltige Petit e koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expebitionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden vorſtoß des Reichslandbundes gegen die Regierung enb. Berlin, 2. Jan.(Eigene Meldung.) Der Bundesvorſtand des Reichslandbundes hat am Sonntag in Berlin eine Beratung abge⸗ zalten, in der die Reichslandbundtagung, die am 2. Februar beginnt, vorbereitet wurde. vabei haben, wie der„Berl. Lokalanzeiger“ meldet, die Vertreter der Provinzial⸗ und Kreislandbünde eine Entſchließung angenom⸗ gen, in der ſie betonen, daß ſie geſchloſſen hin⸗ tet der Führung des Reichslandbundes ſtehen uud daß die Geſamtheit des Reichslandbundes emmütig alle beſchloſſenen Maßnahmen durch⸗ führen müſſe. Dieſe Solidaritätserklärung er⸗ hält dem Blatte zufolge ihre Bedeutung da⸗ durch, daß der Bundesvorſtand des Reichsland⸗ dundes gleichzeitig eine Entſchließung ange⸗ abinmen hat, die eine Kampfanſage gegen die geſamte Regierung canſchließlich des Reichsernährungsmini⸗ ſters Schiele, der bis vor kurzem der er⸗ arte Führer des Reichslandbundes f, enthält. In der Entſchließung wird zunächſt darauf hingewieſen, daß der Reichspräſident n jeiner Botſchaft vom 18. März der Reichs- negierung die Aufgabe geſtellt habe, die Agrar⸗ aaßnahmen mit aller Beſchleunigung durchzu⸗ führen. Es wird darauf hingewieſen, daß ſtatt deſſen ſich die Lage der Landwirtſchaft von Monat zu Monat verſchlechtert habe. Es heißt in der Entſchließung wörtlich: „Insbeſondere vermiſſen wir jedes Verſtänd⸗ nis und die erforderliche raſche Hilfeleiſtung für den wirtſchaftlich zuſammenbrechenden und damit nationalpolitiſch gefährdeten deutſchen Oſten.“ Die Schuld an dieſer kataſtrophalen Entwicklung der landwirtſchaftlichen Kriſis wird dann den„einſeitig, händleriſch und ex⸗ portinbuſtriell eingeſtellten Intereſſen“ zuge⸗ ſchrieben. Ueber die Reichsregierung heißt es in der Entſchließung:„Auch die gegenwärtige Reichsregierung iſt dieſen Einflüſſen Schritt für Schritt erlegen und dadurch mitſchuldig. Die Reichsregierung hat durch ihr Verſagen das deutſche Landvolk aufs ſchwerſte enttäuſcht und tiefſtes Mißtrauen erweckt. Die Verhandlun⸗ gen der letzten Tage über neue Agrarmaßnah⸗ men können an dieſem Urteil umſoweniger etwas ändern, als die von der Regierung in Ausſicht genommene Methode der Durchfüh⸗ kung zu Halbheiten und Mißerfolgen führen 17015 Der Reichslandbund kämpft um eine Ne die ſich frei macht von den bis⸗ 1 ſchäbigenden Einflüſſen u. Abhängig⸗ 970 und fordert daher den Rücktritt einer zegierung, die nicht ſofort und ungeſchmälert dieſe Forderung zur Tat macht.“ Nationalſozialiſten und Zentrum Aeußerungen des Abg. Feder. enb. Oldenburg, 31 Jan. In einer i enb. 31. 1 national⸗ lagsapſiſchen Verſammlung machte der Reichs. nenpolskitcbelele Jeder Mitteilungen über die in⸗ 10 dag tick Situation, die, wie er erklärte, ſoweit bon best entrum, und Nationalſozialiſten angehe, 97295 derderem Intereſſe ſei. Feder kam auf die 1 9 Zentrumsführers Kaas in Kaſſel zurück, nalſozialſſten ſcharſe Wendungen gegen die Natio⸗ er bent gebraucht hatte. Feder teilte mit. net ekaas brieflich Auskunft darüber ver⸗ e 115 Kaas tatſächlich dieſe Aeußerun⸗ e Der Zentrumsführer hätte ihm e de daß ſeine Ausführungen in Kaſſel g e de ſſeberichte stendenziös zugeſpitzt und 1 61 0 us dem Zuſammenhang geriſſen“ wor⸗ 1776 0 Mt übrigen werde wohl bei dem Zu⸗ 1005 0 0 6 des Reichstages Gelegenheit ſein, 1 gha. 9055 e Frage ſich J 5 ies darauf hin, daß er 01 kwelerechungen mit Kaas haben werde, weil elbſtverſtändlich fei, daß die nächſte Regie⸗ „ cungsbildung in nicht anders voll zogen werden könne als durch ein Zuſammenar⸗ beiten mit den Natinalſozialiſten und dem Zen⸗ trum. Feder äußerte ſich allerdings nicht zu der Frage, ob die Nationalſozialiſten zu einem Zu⸗ ſammenarbeiten mit dem Zentrum im gegenwär⸗ tigen Reichstag bereit ſein würden. Er führte dann zu dem Thema etwaiger Neuwahlen aus, die Zahl der nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten werde wohl auf 200 Abgeordnete hinaufgehen. Dann würde die Situation gegenüber dem jetzigen Reichstag weſentlich geändert ſein, und es liege in den Händen der Nationalſozialiſten, ob ſie das Zentrum, das auch nach den Neuwahlen wohl die Mitte des Reichstages erhalten werde, zur Regierungsbildung heranholen wollten. Zu der Notlandung des deutſchen Fliegers in Polen enb. Schneidemühl, 1. Febr. Zu der Notlan⸗ dung des deutſchen Fliegers Hans Gruſe auf polniſchem Gebiet bei Wollſtein, erfahren wir noch, daß Gruſe beabſichtigt hatte, von Schneide⸗ mühl aus nach dem Rieſengebirge zu fliegen. Er war am Freitag Vormittag gegen 10 Uhr in Schneidemühl bei nebligem Wetter geſtartet. Auf Grund der Wetterberichte hoffte er glücklich durchzukommen. Offenbar iſt das Wetter aber weiterhin derart neblig geweſen, daß Gruſe die Orientierung verlor, weiter nach Oſten auf polniſches Gebiet geriet und dann bei Wollſtein notlanden mußte. Die hieſige Regierung hat in⸗ zwiſchen bereits alle erforderlichen Schritte bei den Zentralſtellen in Berlin unternommen, um die Freilaſſung Gruſes zu erwirken. Geradezu unſinnig iſt die Behauptung polniſcher Blätter, daß Gruſes Flugzeug ſehr leicht für Militär- zwecke umgebaut werden könnte. Es handelt ſich um ein Leichtflugzeug von 20 PS. nach dem Syftem Klemm-Daimler. Es hat den Anſchein, als ob man an dem bei Wollſtein niedergegangenen deutſchen Sportflieger Gruſe für die Feſtnahme der bei Oppeln gelandeten polniſchen Militär⸗ flieger Vergeltung übe. Amerika und HKampfanſage gegen das Kabinett Brüning einſchl. Schiele.. wegen der„einſeitig händleriſch und exportinduſtriell eingeſtellten Intereſſen“ Urteil im Oppelner Sliegerprozeß wib. Oppeln, 31. Jan. Nach dreivpiertelſtün⸗ diger Beratung verkündete Landgerichtsdirektor Dr. Chriſtian das Urteil, das gemäß dem An⸗ trag des Oberſtaatsanwalts gegen Imiela auf Freiſprechung und gegen Feldwebel Wolf auf 2 Wochen Gefängnis wegen Paßvergehens lautete. Dieſe Strafe gilt durch die Unterſuchungshaft als verbüßt. Soweit Freiſprechung erfolgt, trägt die Staatskaſſe die Koſten, im übrigen die Ver⸗ teidigung. Der Verteidiger der Angeklagten, R. A. Simon hatte auch bei Wolf das Vorliegen eines fahrläſſigen Paßvergehens verneint und ausgeführt, daß die Flieger ſich in einem Not⸗ zuſtand befunden hätten, wodurch die Grenz⸗ verletzung die Rechtswidrigkeit verliere, und für beide Angeklagte Freiſpruch beantragt. Der„Völkiſche Beobachter“ verboten München, 1. Febr. Das Erſcheinen des „Völkiſchen Beobachters“, des Organs der NSDAP., wurde durch Beſchluß der Polfzei⸗ direktion München vom 31. Jan. bis 7. Febr. 1931 einſchließlich verboten. Anlaß gab der in Nummer 9 vom 30. Jan. unter der Aeber⸗ ſchrift„Muſſolini und Schubert“ erſchienene Artikel, deſſen Ausführungen gegen Para- graph 5, Ziffer 1 des Geſetzes zum Schutze der Republik verſtoßen haben. Gandhi will weiterkämpfen wib. Allahabad, 31. Jan. In einem Inter⸗ view erklärte Gandhi Preſſevertretern, die Kongreßführer ſeien einſtimmig der Anſicht, daß die Bewegung des„bürgerlichen Ungehor— ſams“ weder aufhören noch nachlaſſen dürfe, es jei denn, es käme zu einem Waffenſtillſtand Eine Maſſenbewegung wie„zivile Gehorſams⸗ verweigerung“ könne nicht abgeblaſen werden, der Slug des Do X 6½ Stunden unterwegs wib. Newyork, 1. Febr. Die geſannte Preſſe verfolgt den Amerikaflug des„Do. X“ mit größtem Intereſſe und bringt ausführliche Schilderungen des erſten Flugabſchnittes. Die Vacum Oil Company veröffentlicht einen kurzen Bericht eines der Piloten des Flugſchiffes, Schildhauer, in dem der bisherige glatte Ver⸗ lauf des Fluges hervorgehoben wird. Der Flug des„Do. X“ nach den Kanariſchen Inſeln. witb. Paris, 1. Febr. Nach einer Meldung aus Las Palmas hat der portugieſiſche Admi⸗ ralſtabchef, Admiral Gago Couthino, der mit dem„Do. X“ von Liſſabon nach den Kanariſchen Inſeln geflogen iſt, erklärt, daß der Flug aus⸗ gezeichnet verlief. wib. Las Palmas, 1. Febr. Nach den letzten Meldungen hat„Do. X“ auf ſeinem Fluge nach Las Palmas 1430 Kilometer acht Minuten zurückgelegt. An Bord iſt alles wohl. Da die Uebernahme von Benzin durch ſtarke Dünung ſehr erſchwert wird, iſt es noch unbeſtimmt, wann„Do. X“ weiterfliegen wird. in ſechs Stunden Diktaturgerüchte Alarmierende Anfrage im Preußenlandtag— Amtliches Dementi Im Preußiſchen Landtag iſt folgende Kleine Anfrage der Abgg. Kube und Haake(NS.) ein⸗ gegangen: Wie uns von abſolut zuverläſſiger Seite ſoe⸗ ben mitgeteilt wird, hat ſich Reichskanzler Dr. Brüning an die Regierungen Preußens, Bay⸗ erns und Sachſens mit der Aufforderung ge⸗ wandt, in ein Direktorium einzutreten, um un⸗ ter Aufhebung der Verfaſſung des Reichs und der Länder den Reichstag für ein Jahr auszu⸗ ſchalten und die Länderpolizei der Reichswehr zu unterſtellen. Wir fragen die Staatsregierung: 1. Inwie⸗ weit hat der Miinſterpräſident ſich an ſolchen Verhandlungen beteiligt? Iſt das Staatsmini⸗ ſterium bereit die beſchworene Verfaſſung gegen jeden Staatsſtreich zu ſchützen? f Dieſe Mitteilungen werden ſowohl von preußiſcher Seite wie aus den Kreiſen der Reichsregierung mit Nachdruck in Abrede geſtellt. Es wird übrigens auch in München ſchon dar⸗ auf verwieſen, daß der Miniſterpräſident ſeit Wochen nicht in Berlin geweſen ſei und keiner⸗ lei Beſprechungen mit dem Reichskanzler ge⸗ habt habe. Der preußiſche Miniſterpräſident Braun iſt ferner gerade aus Gaſtein zunickge⸗ kommen. 1 48. Jahrgang wenn nicht den Maſſen die Hoffnung auf eine Löjfung der Streitfragen erwüchſe. Dies konne jedoch nicht der Fall ſein, ſolange die Aner⸗ drückung in bösartiger Form fortgeſetzt werde. Mordprozeß Ulbrich Urteil am Dienstag? enb Berlin, 1. Febr.(Eigene Meldu ig!) Im Prozeß Albrich wurde die Lehrerig Pul⸗ ver vernommen, die über den Charaktec des Angeklagten Neumann ausſagte In ihrer Aus- ſage fiel auf, daß ſie behauptete, nie etwas von Grauſamkeit oder Liebloſigkeit bei der Neumann beobachtet zu haben. Sie habe viel⸗ mehr den Eindruck großer Naivität, faſt In⸗ fantilität bei der Neumann gehabt, welcher Ein⸗ druck ſich auch bei einem Beſuch bei der Neu⸗ mann im Gefängnis erneuert habe. Der Vor⸗ ſitzende hielt ihr darauf die von Albrich ange⸗ fertigten Photographien vor und fragte, ob die Zeugin immer noch ſagen wolle, Lieschen Neumann ſei das naive Kind. Da die Zeugin mit der Antwort zögerte, erklärte der Vor⸗ ſitzende, er unterbreche ihre Vernehmung, da⸗ mit ſie ſich ihre Antwort in Ruhe überlegen könne. Die Mutter der Angeklagten, Frau Anna Neumann, die nun vernommen wurde, ſchilderte hee Tochter als jähzornig und ein bischen dick⸗ köpfig, aber dann auch wieder als gut. Auf Fragen erklärte die Zeugin, ihre Tochter An⸗ na, die Schweſter Lieschens, ſei einmal auf ihren Geiſteszuſtand unterſucht worden, weil ſie ausgerückt ſei und erzählt habe, ſie habe ein Kind. Nach weiteren unerheblichen Aus⸗ ſagen dieſer Zeugin wurde nochmals die Leh⸗ rerin Pulver vorgerufen und gefragt, ob ſte nach dieſen Zeugenausſagen ihr Urteil über ihre Schülerin nicht ändern müſſe. Sie er— klärte jedoch, ſie könne nach den Unterlagen, die fie in der Verhandlung kennengelernt habe, noch kein anderes Urteil abgegeben. Das Ur⸗ teil iſt eventuell am Dienstagmittag zu er⸗ warten. Anſchlag auf einen D⸗Sug wib. Wien, 1. Febr. Wie der Generaldirektion der Oeſterreichiſchen Bundesbahnen mitgeteilt wird, haben unbekannte Täter auf der Weſtbahn⸗ ſtrecke zwiſchen Rekawinkl und Neulengbach eine alte Eiſenbahnſchiene an der linken Fahrſchiene beſeſtigt, wodurch die Laufachſe der Lokomotive eines D⸗Zuges entgleiſte. Es wurde niemand verletzt. Auch wurde kein Sachſchaben angerich⸗ let. Es iſt feſtgeſtellt worden, daß das über die Gleiſe befeſtigte ſchwere Schienenſtück, die am Tatort gefundenen großen Schraubenſtücke mit einem kleinen rotangeſtrichenen Laſtauto dorthin gebracht worden waren. Von den zwei⸗ fellos ſachkundigen Tätern fehlt noch jede Spur. Es iſt nur der Aufmerkſamkeit und Umſicht des Tolomotivführers, der den Schnellzug kurz vor dem Hindernis zum Stehen brachte, zu verdanken, daß ſich kein Unglück ereignete. Da der Zug er hebliche Gelder an Gehältern und Löhnen mit ſich führte, wird vermutet, daß die Beraubung des Zuges während der Verwirrung geplant war, die bei ſeiner Entgleiſung entſtanden wäre. Tagesnachrichten 32 Verſchwörer zum Tode verurteilt. wib. Angora, 1. Febr. Das Kriegsgericht hat in dem Prozeß gegen die Verſchwörer von Mene⸗ men 32 Angeklagte zum Tode verurteilt. Putſch in Nordbraſilien. witb. Newyork, 1. Febr. Newyork Times läßt ſich aus Buenos Aires melden, daß Miliztruppen im Staate Piauhy(Nordbraſilien) eine Gegen⸗ revolution ins Werk zu ſetzen verſuchen. Die Bun⸗ desregierung habe den in den Nordſtaaten ein⸗ flußreichen Hauptmann Tavora zu Verhandlun⸗ gen entſandt. Vereinigung der bayriſchen Nationallberulen mit der Deutſchnationalen Volkspartei. enb. Nürnberg, 1. Febr.(Eig. Meldung.) Der Landesvorſtand des nationalliberalen Landesver⸗ bandes Bayern hat heute nach mehrſtündigen, von Geheimrat Hans Sachs geleiteten Verhand⸗ lungen mit 46 gegen 3 Stimmen beſchloſſen, „nationalliberalen Landesverband“ aufzulöſen und ſeine Ortsgruppen geſchloſſen in d. Deutſch⸗ 2 nationale Volkspartei rzuführen. den 22K ˙ AA ĩͤ — eee e 5 Dermiſchtes Frauenmord in Chemnitz. wtb. Chemnitz 31. Jan. Im Hausflur einer zm Zentrum der Stadt gelegenen Schankwirt⸗ ſchaft wurde in den geſtrigen Abendſtunden ein Paket entdeckt, in dem ſich ein blutiger Frauen⸗ kopf befand. Die Ermittlungen der Mordtom⸗ miſſion haben ergeben, daß die Abtrennung des Kopfes vom Halſe der etwa 30 Jahre alten Frau mit einem ſchweren Schlächtermeſſer oder einem ſcharfen Beil erfolgt iſt. Der Mord dürfte nicht länger als zwei bis drei Tage zurückliegen. Von dem Täter fehlt jede Spur. e 0 Die Giftmörderin Lutzenberger aus Schwab münchen rechtskräftig zum Tode verurteilt. wtb. Leipzig, 31. Jan. Der Erſte Strafſenat des Reichsgerichts beſtätigte durch Verwerfung der Reviſion das Urteil des Schwurgerichts Augsburg vom 7. Nov. v. Is., durch das die 50 Jahre alte geſchiedene Sägewerksbeſitzersfrau A. Monika Lutzenberger aus Schwabmünchen wegen Giftmordes an ihrem Stiefvater, dem Pferde⸗ händler Zerrle, zum Tode und wegen weiterer jünf Verbrechen des verſuchten Giftmordes an ihrer Stiefmutter und der Familie des Ober⸗ ſekretärs Schrott zu weiteren 12 Jahren Zucht⸗ haus und 10 Jahren Ehrenrechtsverluſt verur— teilt wurde. Die Verteidigung verſuchte vergeb⸗ lich, das auf überzeugende Indizien aufgebaute Urteil damit zu erſchüttern, daß ſie die Beweis⸗ würdigung angriff und behauptete, das Schwur⸗ gericht ſei von Anfang an gegen die Angeklagte eingeſtellt geweſen und habe deshalb einige Zeu⸗ gen zu Unrecht wegen Verdachts der Begünſti— gung nicht vereidigt. Verkehrsunſall. Mannheim 31. Jan. Geſtern abend wurde an der Straßenbahnhalteſtelle Haupt⸗Feuerwache, der 33jährige Arbeiter Adam Gölz, der mit ſeinem Fahrrad die Straße überqueren wollte, von einem hinter ihm herkommenden Auto er⸗ faßt und zu Boden geſchleudert, wobei er einen Armbruch und erhebliche Verletzungen am Kopfe davontrug. Er wurde ins ſtädtiſche Kran⸗ kenhaus überführt. Mordprozeß Ulbrich enb. Berlin, 31. Jan. In nichtöffentlicher Sitzung wurde heute die Verhandlung gegen die wegen Mordes an dem Uhrmacher Ulbrich ange— klagten Bentzinger, Stolpe und Luiſe Neumann fortgeſetzt. N 4 Als erſter Zeuge wurde der Kriminalſekretär Smettons vernommen, der über die Ausſagen, welche die Angeklagte Neumann ihm gegenüber nach der Verhaftung machte, berichtete. Die Luiſe Neumann widerſprach den Bekundungen des Zeugen und verweigerte die Ausſage. Sodann ſchritt das Gericht zur Rekonſtruie— rung der Tat. Da von den anweſenden Wacht⸗ meiſtern ſich keiner bereit erklärte, hierbei die Rolle des Ermordeten zu ſpielen, wurde dieſe ſchließlich von dem als Sachverſtändigen gela⸗ denen Leiter des Sexualwiſſenſchaftlichen Inſti⸗ tuts, Dr. Abraham, übernommen. rozeß gegen die polniſchen Militärflieger wib. Oppeln, 31. Jan. Unter großem Andrang von Publikum und Preſſe, auch der polniſchen, begann heute vormittag vor dem Erweiterten — 222 5 Schöffengericht die Verhandlung gegen die bei⸗ den polniſchen Flieger. die am Tage des Reichs⸗ kanzlerbeſuches bei Oppeln notlandeten. Die Staatsanwaltſchaft beantragte gegen den Ange— klagten Feldwebel Wolf wegen fahrläſſigen Flug- vergebens eine Gefängnisſtrafe von zwei Wo⸗ chen, die durch die Unterſuchungsahft als ver— büßt erklärt ſei, gegen den anderen Angeklagten Imiela beantragte die Staatsanwaltſchaft Frei⸗ ſprechung. — Varna. Noman von Max von Weißenthurn. 14. Fortſeßung.) „Ich danke Ihnen. daß Sie ihm nichts da⸗ von ſagten“, antwortete Varna.„Ich ziehe es vor, für ein Glied der Familie Leslie gehal⸗ ten zu werden.“ „And doch geben Sie durch dieſes Schwei⸗ gen die Möglichkeit preis, jemals Ihre Her⸗ kunft zu ergründen“, verſetzte Chriſtine.„Ich an Ihrer Stelle würde mir im Gegenteil im— mer die Frage aufwerfen, ob ich nicht unbe⸗ wußt auf der Straße an einem meiner näch— ſten Verwandten vorüber gehe; ſo oft ich einem Fremden begegnete, würde ich denken, dies könnte mein längſt verlorener Vater ſein.“ „Sie würden deſſen bald müde werden“. lächelte Varna.„Als ich ein Kind von vier⸗ zehn Jahren war, habe ich dieſe Phaſe durch⸗ gemacht; ſeither bin ich klüger geworden. Ich hoffe kaum, daß ich meine Angehörigen jemals entdecken werde, und muß mich wohl mit der Verwandtſchaft des Herzens begnügen, das heißt mit der Verwandtſchaft mit jenen Men⸗ ſchen, die ſo unſagbar gut gegen mich geweſen ſind.“ „Und doch wären Sie würdig, daß eine Fürſtenkrone Sie ſchmückte“, ſprach Chriſtine ſte ſinnend betrachtend.„Der Herzog meinte es wenigſtens, als er gegen Mama Ihren Vortrag und Ihre Schönheit rühmte. Ihre Schönheit, ja! Erröten Sie nur! Er ſagte, ihm wäre in ſeinem ganzen Leben nur ein ein⸗ ziges Weſen begegnet, das ſich an Schönheit mit Ihnen zu meſſen imſtande ſei.— Dieſe Offenherzigteit werden Sie, wie ich Reichsbahn und Elektrizität welche vorteile bietet die elektriſtzierte Bahn? Wenn man von elektriſchen Eiſenbahnen ſpricht, denkt man unwillärlich an die Schweiz, denn in keinem Lande iſt die Elektrifizierung der Bahnſtrecken in auch nur annähernd ähn⸗ lichem Maße durchgeführt. Die Gründe hier⸗ für liegen auf der Hand: Einmal war die Entwicklung des Schweizeriſchen Eiſenbahn⸗ weſens nicht durch Krieg und die vielleicht noch ſchwereren Nachkriegsjahre gehemmt, wie das beiſpielsweiſe in Deutſchland der Fall war, zum anderen garantieren die beſonderen Ver⸗ hältniſſe des Landes, die Boden beſchaffenheit, die leichtere Beſchaffung genügender Strom⸗ mengen uſw., viel eher eine Rentabilität der in die Elektrifizierung der Bahnen zu inveſtie⸗ renden Kapitalien. Gerade im Vergleich zu den deutſchen Verhältniſſen kommt als weſent⸗ licher Faktor hinzu, daß die ſchweizer Bundes⸗ bahnen nicht wie Deutſchlands Eiſenbahn mit enorm hohen Sonderleiſtungen belaſtet ſind, die natürlich die Aufwendungen für techniſches Ausgeſtalten des Betriebes, bezw. für raſchere Angleichung an beförderungstechniſche Er⸗ kenntniſſe der letzten Jahre, beträchtlich be⸗ ſchränken müſſen. Trotzdem braucht ſich die Deutſche Reichs⸗ bahn mit dem bisher Geleiſteten keineswegs hinter anderen Bahnen zu verſtecken. Wenn auch bisher nur insgeſamt rund 3 Prozent des geſamten Bahnnetzes in Deutſchland elektrifiziert ſind, ſo ſind dieſe 3 Prozent boch immerhin 1585 Kilometer, alſo eine ganz reſpektable Strecke. Davon ſind 1287 Kilo⸗ meter Fern- und 268 Km. Stadt und Vor⸗ ortſtrecken. Dieſe elektriſchen Bahnen, mit Aus⸗ nahme natürlich der Stadt⸗ und Vorortſtrek⸗ ken, ſind vornehmlich Gebirgsbahnen. Bayern hat 698 Kilometer elektriſcher Reichsbahnen, die ſchleſiſchen Gebirgsbahnen etwa die Hälfte, 348 Kilometer. Im mitteldeutſchen Braun⸗ kohlengebiet ſind 188 Kilometer elektrifiziert, Victor und Brunn Muſſolini in Baden nur 48 Kilometer. Die Vorort⸗ und Stadtbahnen Hamburgs und Berlins ſind 268 Kilometer lang, d. h. wenn man ſie anein⸗ anderlegen könnte. Hierzu kommt noch eine Reihe für die nähere Zukunft geplanter und Teilweiſe bereits in Angriff genommener Strecken, ſo die Elektrifizierung der Bahn München— Augsbug— Ulm— Stuttgart, die von weiten Kreiſen in Wirtſchaft und Po⸗ litik geforderte Umgeſtaltung der großen Nord⸗Süd⸗Verbindung Hamburg- Baſel, fer⸗ ner verſchiedene kleinere Strecken. deren Aus⸗ bau ſich natürlich aus finanziellen Gründen eher wird ermöglichen laſſen, als der beſon⸗ ders der letztgenannten. Welche Vorteile bietet nun die elektrifizierte Bahn gegenüber der mit Dampf betriebenen? Dem Laien ſpringt zunächſt die größere Rein⸗ lichkeit in die Augen, die zudem infolge ge⸗ ringerer Einwirkung des ſäurehaltigen Rau- ches und des Rußes auf die Eiſenkonſtruktio⸗ nen in Bahnhöfen und Tunnels nicht zu un⸗ terſchätzende wirtſchaftlichen Vorteile bietet. Das Hauptmoment iſt aber die Fhigkeit der elektriſchen Lokomotive, raſcher auf die Höchſt⸗ geſchwindigkeit zu kommen, die mit Anheizen der Dampfkeſſel ſeither verbrauchte Zeit wird eingeſpart und auch das Nehmen ſtarker Stei⸗ gungen fällt wegen der raſcheren Kraftſteige⸗ rung der elektriſchen Lokomotive leichter als ihrer älteren Schweſter. Es iſt klar, daß all dieſe Dinge zuſammen eine beſſere Ausnutzung der Schienen. leichtere Ver⸗ dichtung des Zugverkehrs infolge der größeren Durchſchnittsgeſchwindigkeiten ohne ſonſt not⸗ wendig werdende Ausweichgleiſe ermöglichen. Selbſtverſtändlich iſt die Beſchaffung des elektriſchen Stromes ein Faktor, der bei Neu⸗ anlage oder Umſtellung des Bahnbetriebes auf Elektrizität entſcheidenden Einfluß hat. 1 7 0 5 De 5— et 2 A 9 27 727 412 2 Cor 0 0 die beiden Söhne des Duce, erteilen ihren Kameraden Ausweiſe für ein großes Feſt im — Triburtiniſchen Stadtviertel. Die zwei Jungen ſind in der faſchiſtiſchen Jugend Italiens be⸗ reits führend tätig, auf ihre Entwicklung ſetzt man allgemein große Hoffnung.. fürchte, freilich zu büßen haben, denn Mama wird vorausſichtlich einige Tage beſonders unlie⸗ benswürdig zu Ihnen ſein, aber bekümmern Sie ſich nicht darum; im Salon werden Sie trotzdem die Heldin des Tages ſein, ſo lange der Herzog unſer Gaſt iſt, denn— Sie mögen es mir nun glauben oder nicht— Sie haben ihn förmlich behext.“ Varna lachte, aber ihr Lachen hatte etwas Gezwungenes. Chriſtine ſollte übrigens wahr geſprochen haben. Auch den folgenden Abend wurde Var⸗ na wieder in den Salon beſchieden, allein die Worte, durch die das geſchah, hatten ihren bitteren Beigeſchmack. „Ich hoffe, Fräulein Leslie“, ſagte die Frä⸗ fin zu ihr,„daß Sie ſich durch die Bemer⸗ kungen, die einige meiner Gäſte über Sie zu machen für gut fanden, nicht irre leiten laſſen. Ein junges Mädchen, gleich Ihnen, wird, wenn es wenig Erfahrung beſitzt, leicht anmaßend. Ich hielt es deshalb für menſchen⸗ freupßlicher mit Ihnen zu ſprechen, bevor Sie infelge nichtsſagender Schmeicheleien ſich Illu— ſisflen hingeben!“ „Ich bin ſehr gerne bereit gar nicht zu ſpie⸗ len und der Geſellſchaft fern zu bleiben“, er⸗ widerte Varna gelaſſen. „Das geht nicht“, proteſtierte die Dame, dadurch leicht verwirrt.„Sie müſſen die Be⸗ gleitung ſpielen, wenn meine Tochter ſingt, aber die Violine brauchen Sie nicht mit in den Salon zu bringen; wenn dieſe benötigt wird, kann man danach begehren!“ Varna fügte ſich mit ſehr leichtem Herzen dieſer Forderung, ſo verletzend dieſelbe freilich für ſie war. Sowohl der Herzog, wie auch Beatrice Gray verlangten aber ſo dringend nach Varnas Violinſpiel, daß ein Ausweichen ſich nicht denken ließ und beide legten ſo viel Liebenswürdigkeit gegen das junge Mädchen an den Tag, daß die Gräfin, geradezu außer ſich, die erſte Gele nheit wahrnahm, Varna zu erſuchen, ſich unbemerkt zurückzuziehen, ein Schritt, der, ſo unaufällig er geſchah, dem ſcharf beobachtenden Herzog doch nicht entging. „Ihre Violinſpielerin entfernt ſich“, ſprach er in liebenswürdigem Tone zu der Gräfin. Die Dame bejahte.„Sie iſt zart, ich ſehe es deshalb nicht gern, wenn Sie ſich abends übermäßig anſtrengt“, bemerkte ſie. Der Herzog verbeugte ſich konventionell. „Es gereicht Ihnen zur Zierde, daß Sie ſo be⸗ ſorgt für das Wohl Ihrer Umgebung ſind.— Fräulein Leslie iſt in der Tat ſehr zart; ſie erinnert mich, wie ich bereits erwähnte, an eine Dame, die mir einſt ſehr nahe ſtand.“ Die Gräfin beeilte ſich, auf ein anderes Ge⸗ ſprächsthema überzugehen; das Wachrufen alter Erinnerungen war das letzte Thema, das ſie angeregt wünſchte. f Am zweitfolgenden Tag ſchon fand der Beſuch des Herzogs von Wendower ſeinen Ab⸗ ſchluß, zur großen Enttäuſchung der Gräfin von Saint Maure. Er hatte ſich ja nur mit Beatrice Gray, ſowie mit der jungen Geſell⸗ ſchafterin befaßt. Alle Mühe war alſo um⸗ ſonſt geweſen. Das einzige Reſultat ſeines Beſuches be⸗ ſtand in einer Einladung, ſein Schloß einmal in Augenſchein zu nehmen, damit er ihnen alte Bücher und Raritäten zeigen könne „Jedenfalls werde ich dafür Sorge tragen“, bemerkte die Gräfin im Geſpräch mit ihrer gleichfalls aufs höchſte indignierten, älteren ö Die Gewalt der wWeltwirtſchaſtskriſis zeigt ſich, ſo wird uns von einer beſonderen Seite geſchreiben, gerabe in den zermürbenden Folgen, denen ſelbſt die für die Ewigkeit ge⸗ bauten großen aus indiſchen Juni n ausgeſetzt ſind. So id dieſer Tage einige Mel⸗ dungen aus dem engliſchen und amerikaniſchen Wirtſchaftsleben zu uns gekommen, die außer⸗ ordentlich charakteriſtiſch ſind und Jeugnig daffir geben, daß gerade in dieſen Ländern, die mit keinerlei Außenverpflichtungen belaſtet find, de⸗ nen vielmehr gewaltige Summen zuſätzlich zu⸗ fließen, die verheerenden Wirkungen der Wint⸗ ſchaftskriſis ſchier noch in verſtärktem Ausmaße als bei uns in Deutſchland auftreten. So iſt jetzt der Abſchluß des größten ameri⸗ kaniſchen Eiſentruſts, der United States Steel Corporation bekannt geworden, der für das 4. Quartal 1929 eine glatte Halbierung der Ein⸗ nahmen verzeichnet. Im 4. Quartal 1930 wardeſ 29 Millionen Dollar, im 4. Quartal 1929 56 Millionen Dollar eingenommen. Noch im 3. Quartal 1930 betrugen die Einnahmen 38 Mil⸗ lionen Dollar, im 4. Quartal 1930 nur noch Millionen. alſo 15 Millionen Dollar weniger. Man muß ſich einmal dieſe Ziffern vergegen⸗ wärtigen, und man tnuß die Struktur Amerikas kennen, um die gewaltige Bedeutung emes der⸗ artigen Einnahmerückganges richtig ermeſſen zu können. Wie tiefgreifend müſſen die Folgen der Wirtſchaftskriſis ſelbſt in Amerila ſein, wenn eine derartige Minderung der Einnahmen trotz ſtärkſter und immer wieder geſteigerter Induſtrialiſierung möglich iſt! Gleichzeitig werden die Geſchäftsziffern ber General⸗Motors bekannt, aus denen ſich ergiht, daß der Geſamtabſatz eine Minderung von nicht weniger als 40 Prozent gegenüber 1929 erſah⸗ ren hat. Das Auslands-, alſo das Exportge⸗ ſchäft der General Motors iſt ſogar um mehr als 60 Prozent gegenüber 1929 zurückgegangen. Vom engliſchen Wirtſchaftsmarkt kommt zur gleichen Stunde eine die dortige Wirtſchaftslage ebenfalls ſehr kraß illuſtrierende Aale d nach hat die große Schiffahrtsgeſellſchaft Royal Mail ſich genötigt geſehen, ein Moratorium von ſechs Monaten zu beantragen und zwar deshalb, weil noch nicht einmal die Zinſen für die Obli⸗ gationen bezahlt werden können! Eine andere große Schiffahrtsgruppe, die der White Star Line, hat ſchon die am 1. Januar fällig gewor⸗ denen Zinſen nicht mehr bezahlen können. Aus all dieſen Mitteilungen erſieht man nun doch, daß die wirtſchaftlichen Verhältniſſe im Ausland, und gerade in ſolchen finanziell ſo gefeſtigten Ländern wie England und Amerila, zur Zeit unter der Wucht der weltwirtſchaftlichen Schwierigkeiten empfindlich, zum Teil ſogar noch mehr leiden. als das bei uns der Fall iſt. enb. Berlin, 31. Jan. Zu dem Beſchlußz der Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei in dem auf den Erſparniſſen von mideſtens 300 Millionen im Etat heharrt wird, erführt die „Deutſche Allgemeine Zeitung“, in volkspartei⸗ lichen Kreiſen betrachte man die Wiederholung des dringlichen Sparverlangens nicht als Ultimatum, wohl aber als verſtärkten Appell, der den Reichs⸗ kanzler nochmals auf den vollen Ernſt des Ver langens hinweiſen ſolle. An die Einbringung ſpezialiſierter Streichungsvorſchläge werde vor allem deshalb nicht gedacht weil gewohnheits⸗ mäßig alle derartigen Parteianregungen in der öffentlichen Diskuſſion zerrieben würden. 1 Soziales Kündigung des Lohnabkommens in der Rheinſchiffahrt. wtb. Duisburg, 31. Jan. Die Arbeitgeber- zerbände der Rheinſchiffahrt haben das geltende Lohnabkommen und den Manteltarif zum 31. März gekündigt. ee A Tochter, daß gleitet!“ Einige Tage nach der Abreiſe der Gäſte, denen auch Chriſtine, welche Beatrice Gray begleitete, ſich angeſchloſſen, hatte Varna einige Kommiſſionen für Blanche zu beſorgen, die ſie dermaßen in Anſpruch nahmen, daß es Däm⸗ merung ward, ehe ſie den Heimweg antrat. Sie ſchritt deshalb rüſtig aus. So kam es, daß ſie erſt, als ſie nahezu das Parktor erreicht hatte, wahrnahm, daß ihr jemand folgte. Es war inzwiſchen Dunkel geworden, und ſie konn⸗ te die Geſtalt der hinter ihr ſchreitenden Per⸗ ſon nicht deutlich erkennen; ſoviel nur ſah ſie, daß es eine Frauengeſtalt war. Am Parktor blieb ſie ſtehen, um jene vor⸗ überſchreiten zu laſſen; in der nächſten Minute jedoch wich Varna unwillkürlich erſchrocken zu⸗ rück, als ſie eines Geſichtes anſichtig wurde das ſie fürchtete,— das Geſicht Frau Herryots. „Fräulein Leslie, ich habe ein paar Worte mit Ihnen zu ſprechen, darum bin ich Ihnen gefolgt“, redete die ſonderbare Frau ſie an. Sprachlos ſtarrte Varna ihr in das Antlitz, das ein triumphierendes Lächeln nicht eben verſchönte. „Fräulein Leslie“, fuhr jene fort,„ſeit Sie in Langley weilen, ſind Sie mir bei jeder Ge⸗ legenheit aus dem Wege gegangen und doch liegt mir alles daran, mit Ihnen reden zu können.“ Varna durchblitzte ein jäher Gedanke. „Iſt das die Urſache, weshalb Sie ſich nachts in den Park geſchlichen und das Haus um Mitternacht beobachtet haben?“ fragte ſie ſcharf letzung folgt.:— Lokale nachrichten Vom Sonntag. Nach langer Zeit wieder einmal einen Sonn⸗ tag mit deſſen Witterungsverhältniſſen man recht zufrieden ſein konnte. Der 1. Sonntag im Febr. hat uns ſchönes Wetter gebracht. Man konnte ſich auch einmal ohne Schirm zum Hauſe hinauswagen. — Nun hat auch Prinz Karneval ſeine kurze Re- gierungszeit angetreten. Zum erſtenmal ſchwang er ſein Zepter auf dem Maskenball des M G. V. „Harmonie“ am Samstag Abend im Freiſchütz. Der Abend oder beſſer geſagt die Nacht nahm einen recht gemütlichen Verlauf. Narrheit iſt im Reiche Prinz Karnevals Trumpf und ihm wurde wurde auch gehuldigt.— In verſchiedenen Lokalen fanden Kappen⸗Abende ſtatt, die auch ganz gut be⸗ ſucht waren.— Der große Anziehungspunkt für Sportliebhaber war geſtern der Waldſportplatz, wo eine wichtige Vorentſcheidung um die Meiſterſchaft ausgefochten wurde Die ſichere Erwartung der Viernheimer Anhängerſchar, daß die„Grünen“ gegen die Phönixleute aus Mannheim einen Sieg erfechten würden, wurde nicht erfüllt. Mit dem unentſchiedenen Reſultat von 1:1 Toren trennten ſich die Gegner nach erbittert geführtem Kampfe. Die Wogen der Erregung gingen bei den Zuſchau⸗ ern auch wieder recht hoch.— Im Karpfenſaale fand nachm. die 10. Jahresfeier der Arbeitsinva- liden ſtatt. Der Beſuch war außerordentlich gut. Der Volkschor brachte einige Lieder zum Bortrag und noch durch verſchiedenes Andere war für ange— nehme Unterhaltung geſorgt. Bis gegen 8 Uhr waren die Mitglieder in gemütlicher Runde ver— einigt.— In verſchiedenen Lokalen wurde zum Tanze aufgeſpielt.— In den Lichtſpielhäuſern war der Beſuch zufriedenſtellend. »Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 4 wegen Diebſtahl(2 Fahrräder, 1 Dynamo und mehrere Enten) 1 wegen Beſchäftigung von weiblichen Angeſtellten unter 18 Jahren im Gaſtſtättenbetrieb, 1 wegen Widerſtand und Beleidigung. Weiter wurde eine Perſon feſtgenommen die im Fahndungsblatt wegen Diebſtahl in Ulm ausgeſchrieben war. Loben und Tod im Jaunar. Im Monat Januar wurden in unſerer Gemeinde 22 Kinder zur Welt gebracht, 8 Perſonen find geſtor— ben. Weiter wurden 3 Eheſchließungen vorge— nommen. * Polkschor. Der Volkschor Viernheim veranſtaltet am kommenden Sonntag, den 8. Febr. abends 8 Uhr, im„Gold. Karpfen“ anſtelle eines Maskenballs einen„Bunten Abend“ mit einem auserleſenen Kabarett-Programm. Hierbei wird das ganze Theater-Enſemble des Volkschors mit— wirken. Der Eintritt beträgt für Mitglieder 35 Pfg. und für Nichtmitglieder 55 Pfg. Zum Aus- ſchank gelangt Bier, ſodaß alſo jedermann für wenig Geld ſich einige heitere Stunden bereiten kann. Neben den übrigen Darſtellern müſſen Sie vor allem Pick und Puck, die beiden Clowns ge— ſehen haben. Die Leiſtung dieſer Beiden iſt für Viernheim eine Neuheit, die ſich niemand entgehen laſſen darf. Erwerbsloſen⸗Statiſtik in Viernheim. Der Stand der Erwerbslosigkeit in Viernheim iſt z. Zt. folgender: Arbeitsloſenunterſtützung(Alu) erhalten 508 Männer und 255 Frauen: Kriſen— unterſtätzung(Kru) erhalten 180 Männer und 18 Frauen. Neu hinzugekommene bezw. ſolche, deren Antrag auf Unterſtützung noch nicht genehmigt iſt, 130 Männer u. 50 Frauen. Wohlfahrtsempfänger, folche die durch die Gemeinde unterſtützt werden, ſind es 420 Perſonen. Insgeſamt ſind es alſo 1571 Perſonen die Unterſtützung erhalten. In der letzten Woche ſind ca 50 Bauarbeiter infolge des gelinden Wetters wieder in Arbeit getreten. Weiter iſt ein Abgang von 48 Cigarrenarbeiterin- nen zu verzeichnen, die wieder in der hieſigen und Mannh. Cigarren-Induſtrie Beſchäftigung gefunden haben. Im Allgemeinen iſt jedoch laufend ein Zu— gang der Erwerbsloſenziffer zu beobachten. 458 Di Die Große enb. Berlin, 30. Jan.(Eigene Meldung!) Geſtern Mittag fand in den Ausſtellungshallen am„Kaiſerdamm“ eine Vorbeſichtigung der bisher größten und bedeutendſten landwirt⸗ ſchaftlichen Hallenausſtellung der Reichshaupt⸗ ſtadt, der ſechſten„Grünen Woche Berlin 1931“ ſtatt. Die zahlreich erſchienenen Preſſevertreter wurden von dem Direktor des Ausſtellungs⸗ Meſſe⸗ und Fremdenverkehrsamts Berlin, Dr. Schick, in einer Anſprache begrüßt, in der er darauf hinwies, daß die ſechſte„Grüne Woche Berlin“, die an Umfang wie an Vielſeitigkeit u. Bedeutung alle ihre Vorgängerinnen über— treffe, ein großes Berliner Ausſtellungsjahr einleite. An dieſe Anſprachen ſchloß ſich unter Füh— rung des Leiters der„Grünen Woche“, Sch. v. Hake, ein Rundgang durch die Ausſtellung an. Die ganze ſich über nicht weniger als acht Hallen nebſt 45 000 qm. Ausſtellungsplätze er— ſtreckende landwirtſchaftliche Schau zeigt das Ausſtellungsmaterial durchweg in einer leicht— verſtändlichen und allgemein intereſſierenden Form, Neben der wiederum itark vergrößerten Induſtrieausſtellung wird das Ausſtellungs— programm durch verſchiedene bedeutende Son— * Im Silberkrauze. Morgen Dienstag, den 3. Februar 1931 feiern die Eheleute Herr Johann Frank 1. und Frau Anna Maria geb. Pfützer, Alexanderſtraße 66 das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Wir gratulieren. Glück auf zum Goldenen! Harry Piel's erſter Tonfilm auch in Viernheim Geſtern zeigte man im Cefipa den erſten Harry Piel⸗Tonfilm, ſowie ein erſtklaſſiges ſtummes Pro— gramm. Doch der Harry Piel-Tonfilm war die Senſation des Abend. Wer wollte nicht mal den Meiſter der Senſationen ſprechen hören. Der Tou— film war ſehr gut, laut und deutlich, man hat jedes Wort verſtanden. Harry Piel ſpricht ſehr gut und ſpielte ſeine Doppelrolle ausgezeichnet, ſodaß alle Beſucher hochbefriedigt nach Hauſe gingen. Für alle war dieſe Filmdarbietung ein Ereignis, ein Erleben. Heute Montag kommt letztmals das ganze Prograum zur Aufführung und alle Filmfreude, die noch nicht den ſeuſationellen Harry Piel-Ton— film geſehen haben, treffen ſich heute Abend im Cefipa. Hente 1. Platz 50 Pfg. eee Nee eee VBereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands Mit⸗ glieder u. Generalverſammlungen u.Singſtunden G.⸗V.„Liederkranz“. Zu dem am 14. Febr. 1931 im Gaſthaus zum Alexander ſtattfindenden Maskenball ſind Karten zu 1.20 Mk. erhältlich im Lokal und bei allen Mitgliedern. NB. Morgen Dienstag abend Elferratsſitzung im Lokal. Der Vorſtand. Klub der Geflügelzüchter 1926. Dienstag, den 3. Februar abends 8 Uhr im Gaſthaus zur Er— holung wichtige Vorſtandsſitzung. Um reſtloſes Erſcheinen bittet Der Vorſitzende. Jungbanern⸗Verein. Am Mittwoch, den 4. Feb. abends halb 9 Uhr findet im Gaſthaus zum Löwen unſere diesjährige Generalverſammlung ſtatt. Zu dieſes Verſammlung ladet herzlichſt und dringend ein Der Vorſtand. Geſang⸗Verein„Süngertreue“. Sonntag, den 6. Febr 31. abends 8 Uhr Vorſtandsſitzung im goldenen Ritter. Kein Vorſtandsmitglied fehle! Der Präſident. Schau 1900 der Candwirtſchaft Sechſte„Grüne Woche“ ⸗Berlin V derveranſtaltungen, ſo die Lehrſchau„Technik in der Landwirtſchaft“, eine große Naturſchutz— ausſtellung und die ihre Vorgängerin weit übertreffende Deutſche Jagdausſtellung und die zahlreichen Tierſchauen(Geflügel-, Brief— tauben-, Kaninchen- und Raſſenhundeſchau) zu einem geſchloſſenen Ganzen abgerundet. wtb. Berlin, 31. Jan. In Gegenwart von nahezu 1500 Ehrengäſten wurde heute in der Ausſtellungsſtadt Kaiſerdamm die große land— wirtſchaftliche Schau der 6. Grünen Woche Berlin eröffnet. Hans Jürgen von Hake vom Ausſtellungs-, Meſſe- und Fremdenverkehrsamt der Stadt Ber— lin begrüßte als Leiter der Gränen Woche Ber— lins die Gäſte und dankte den Reichs- und Staatsbehörden und allen an dem Gelingen des Werkes beteiligten Berufsvertretungen der deut⸗ ſchen Landwirtſchaft für ihre tatkräftige Mit— arbeit. Er betonte, daß dieſe Grüne Woche Ber— lins mehr noch als ihre Vorgängerinnen eine Lehrſchau ſei für Stabt und Land und damit das ſichtbarſte Bindeglied zwiſchen dieſen. Hierauf begann Reichsmniniſter für Ernäh— rung und Landwirtſchaft Dr. Schiele die Er— öffnungsrede. und Fern Speyer, 30. Jan.(Der Wein bau-Schiedsſpruch verbindlich erklärt.) Der ſtellvertretende Landes— ſchlichter, Oberregierungsrat Dr. Poeverlein, hat den für die Weinberg- und Landarbeiter der salz gefällten Schiedsſpruch im öffentlichen In— tereſſe für verbindlich erklärt. Danach werden die Stundenlöhne ab 1. Januar 1931 von 60 Pfg. auf 57 Pfg. ab 1. März von 57 Pi. auf 5 Pfg., in der Zone 4 herabgeſetzt. Die Wochen⸗ N Aus nah löhne der Geſpannführer werden im Sommer f von 4.40 Mk. auf 39.60 Mk., in Früh⸗ und Spätjobr von 40.80 auf 36.30 Mk., im Winter von 3/20 auf 33 Mk. in der Zone 4 herabge— ſetzt Die Stunden- und Wochenlöhne der übri— gen Zonen errechnen ſich nach den Beſtimmun— gen des Lohnabkommens. Die Zuſchläge für Schwojeln und Spritzen und Streuen von Kalt— ſtickſtoff werden von 25 Prozent auf 2 Prozent Franlenthal, 30. Jan.(Schüler tödlich über— fahren.) Der neun Jahre alte ler Hermann Hof kam bei dem Verſuch, auf die Verbindungs— ſtange eines Laſtwagens aufzuſpringen, zu Fall und unter den Anhängerwagen. Die Räder des Anhängers gingen dem Jungen über den Kopf, wodurch er auf der Stelle getötet wurde. Oggersheim, 30. Jan.(Hausſuchungen in Oggersheim.) Polizei aus Ludwigshafen hat heute vormittag in Oggersheim, namentlich bei Angehörigen der KPD., Hausſuchungen durch— geführt. Ueber das Ergebnis der Aktion, die ungeſtört verlief, verlautet, daß eine Anzahl Schuß-, Hieb- und Stichwaffen gefunden und beſchlagnahmt wurden. Kaiſerslautern, 31. Jan. Dem Manne durch Selbſtirord in den Tod gefalgt.) Am 21. Jan. verunglückte der Lebensmittelvertreter Johann Petri bei einem Autounfall im Falltal bei Ot— terbach tödlich. Seine Frau, mit der er in glück— licher Ehe lebte, vermochte den Tod ihres Man— nes nicht zu überwinden. Sie beſchloß ihm frei— willig in den Tod zu folgen und nahm ihr drei Monate altes Söhnchen mit ins Jenſeits. Ge— ſtern wurden beide gasvergiftet aufgefunden. Altenbamberg, 31. Jan.(Die Arbeitsloſig— keit.) Die Zahl der Arbeitsloſenunterſtützungs— empfänger beträgt hier 46, in Ebernburg 34, in Hochſtätten 17; in Feilbingert 63; in Hall— garten 39; in Duchroth-Oberhauſen 26; in Odernheim 47; im Bezirk Obermoſchel 600; im Bezirk Rockenhauſen(d. i. Rockenhauſen, Winnweiler und Obermoſchel 1400; darunter 321 Empfänger von Kriſenunterſtützung). 29 Schweigen, 31. Jan.(Guter Weinabſatz.) Die lebhafte Nachfrage auf dem Weinmarkt die in der Grenzgegend hauptſächlich nach SJeliveie Hudbeben in Albanien Straße in der Hauptſtadt Tirana. In Albanien ereigneten ſich ſchwere Erd ſtöße, die große Zerſtörungen von den Küſten— gebieten bis ins Innere anrichteten. 1 4 8. 7. e 4 ö . Verizren e 88 4 nog 6 1 0 Karte Albaniens. N Der Auftakt. 9 ö ö 0 Neubamberg, 31. Jan. ö Weinen aus dem Jahre 1930 noch anhält., brachte eine erhebliche Steigerung der Preiſe. Für die 1000 Liter wurden je nach Güte 400 —450 Mark bezahlt. Jedoch iſt aus Winzer⸗ kreiſen zu erfahren, daß der„Neue“ zum größ⸗ ten Teil aufgekauft iſt. a (Wiederaufnahme des Betriebes.) In die Steinbrüche kommt wie⸗ der Leben. Als erſter hat Dr. Geibel ſeinen Steinbruchbetrieb zum Teil wieder aufgenom- men Dadurch hat die Zahl der Arbeitsloſen — die bisher etwa 100 betrug— um ein Be— deutendes abgenommen. Die übrigen Betriebe dürften bald folgen. Waldmohr, 31. Jan.(Ein Jahr Zucht— haus wegen Diebſtahls einer Tabakdoſe.) Vom hieſigen Amtsgericht wurde der bereits ſieben mal vorbeſtrafte Gelegenheitsarbeiter Fritz Baumgätner, der ſeinen jugendlichen, geiſtig minderwertigen Begleiter Albert Krück zum Diebſtahl einer Tabakdoſe verleitete, zu einem Jahre Zuchthaus verurteilt. Krück erhielt zehn Tage Gefängnis mit Bewährungsfriſt. Beide Uebeltäter ſtammen aus Mieſau Geheime Harems in der Türkei. Obwohl ein Geſetz die Vielweiberei in der Tür— kei ſtreng unterſagt, gibt es in der älteren Gene⸗ ration noch Türken genug, die ſich in aller Heim⸗ lichkeit nach wie vor einen Harem halten. Nach den Mitteilungen der Polizei verſtehen ſich viele dieſer alten Herren vortrefflich auf die Kunſt, dem Geſetz ein Schnippchen zu ſchlagen. Ja, in manchen Fällen bringen ſie es ſogar ſertig, drei oder vier Frauen hintereinander zu heiraten. Die türkiſche Regierung iſt feſt entſchloſſen, gegen jede Uebertretung des Haremsverbots energiſch einzu— ſchreiten. — und Spiel. Kreis Unterbaden. 5 Das entſcheidungsvolle Treffen Meiſterſchafts Favoriten Phönix Mannheim ging unentſchieden aus. Viernheims große Chance ein Faulelfmeter wurde unbegreiflicher Weiſe vergeben. Dieſer Fehlſchuß kann vielleicht die Meiſterſchaft koſten. gegen den Die Reſultate. Viernheim— Phönix Mannheim Heddesheim— Altrip Edingen— Friedrichsfeld Neckarhauſen— Käfertal 1913 Mannheim— 09 Weinheim TV. 46 Mannheim— Feudenheim Tabelle: Vereine Sp. gew. un. Viernheim 16 10 3 Phönix M'heim 14 9 3 Heddesheim 16 1 Feudenheim 16 7 4 Käfertal 15 3 Friedrichsfeld 16 1 43:25 17 Altrip 15 0 26:21 16 Neckarhauſen 16 5. 8 22.39 14 Weinheim 14. b 5 33:35 14 TV. 46 M'heim 16 3 5 9736 Edingen 15 4 2 8 53 10 1913 M'heim 15 1 25 4 D. J. K.⸗Sport. Erwartungsgemäß ſiegte die DK. gegen Rot⸗Weiß Mannheim 5:2 und hat ſomit auch das 3. Spiel für ſich entſchieden. T⸗G⸗ Sport. Die Turngenoſſen ſpielten im 2ten Verbands⸗ treffen gegen die Straßenbahner TV Mannheim und gewannen gegen dieſe, einer der ſtärkſten Fa— voriten, 4:2. verl. Tore P. 3 36:10 23 2 37:19 21 5 30:17 21 5 31125 18 29.2217 Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 366 Stück Verkauft: 302 Stück Milchſchweine das Stück 10—18 Mk. Läufer das Stück von 19— 28 Mk. Marktverlauf: gut. Amtlicher Teil Bekanntmachung. Betr.: Maskenbälle. Unter Bezugnahme auf unſere Bekanntmachung vom 19. ds. Mts. machen wir darauf aufmerkſam, daß auch bei Maskenbällen ſämtliche Teilnehmer — Mitglieder nicht ansgeſchloſſen— im Beſitze eines ordnungsmäßig verſteuerten Ausweiſes(Mas- kenkarte, Eintrittskarte uſw.) ſein müſſen. Wir werden ſämtliche Veranſtaltungen in die- ſer Hinſicht überwachen laſſen. Jedem Teilnehmer, der bei einer vergnügungsſteuerpflichtigen Beranſtal- tung einen unverſteuerten Ausweis erhält und dieſen bei der Bürgermeiſterei abliefert, erhält den gezahlten Eintrittspreis erſtattet. Dieſe Maßnahme iſt notwendig, um Steuertinterziehungen ſtrafbar zu ahnden. Viernheim, den 2. Februar 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberti FCP 1 3 3— 5 2 2——— 8 3—